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Ramadan und die DeutschenSie blicken's einfach nicht

Jedes Jahr wieder stellen mir meine deutschen Freunde schräge Fragen zum Ramadan. Ich habe es aufgegeben, sie aufklären zu wollen.

Nach Sonnenuntergang darf reingehauen werden: Mahlzeit während des Ramadans in Hamburg Foto: dpa | Eman Helal

L iebe Leser, am Freitag ist der Ramadan zu Ende und ich bin es leider auch. Aber nicht vor Hunger wegen des Fastens, sondern mit den Nerven vor lauter Ärger! Jedes Jahr kriege ich erst die Krise, dann den ultimativen Ramadan-Überdruss!

Eigentlich ist der Sinn von Ramadan ja, dass man einen Monat lang jeden Tag fastet, seinen Körper reinigt und dadurch endlich mal zur Besinnung kommt und an die vielen hungernden Menschen denkt, denen es nicht so gut geht wie unsereinem!

Bei mir bewirkt der Ramadan aber zusätzlich, dass mir auf schmerzliche Weise bewusst wird, dass aus mir niemals weder ein halbwegs guter Vermittler noch ein halbwegs brauchbarer Zeitungskommentator werden kann.

Die Menschen hierzulande verstehen mich nämlich nicht. Besonders jene Menschen nicht, die der deutschen Leitkultur-Gesellschaft angehören. Die Deutschen bringen mich nämlich jedes Jahr pünktlich zum Ramadan zur Raserei! Seit 40 Jahren erkläre ich es allen meinen teutonischen Nachbarn und Bekannten aus unserer Straße und allen meinen Kumpels in Halle 4 mit Engelsgeduld, was Ramadan ist. Und dass man lediglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen und trinken darf. Danach aber reinhauen kann. Trotzdem werden mir regelmäßig jedes Jahr in der Fastenzeit die gleichen skurrilsten Fragen gestellt:

„Osman, stimmt es, dass die Moslems 24 Stunden lang nichts essen und trinken dürfen?“

„Osman, wie haltet ihr es denn 30 Tage lang ohne Nahrung aus? Ich würde auf der Stelle krepieren!“

„Im Ramadan dürfen die Moslems doch überhaupt kein Schweinefleisch essen, nicht wahr?“

„Während des Fastens ist Alkoholtrinken eine große Sünde, stimmt’s? Nicht mal Bier. Ich kenne mich da aus.“

„Osman, du Ärmster. Darfst du denn während des Ramadans nicht mal mit der eigenen Frau Eminanim schlafen?“ Und wiederum andere kommen mit nicht ganz ernstzunehmenden Verbesserungsvorschlägen:

„Osman, mein lieber Freund, ich finde, dass Brigitte-Diät viel besser ist als deine Ramadan-Diät! Mit Brigitte-Diät habe ich über acht Kilo und 200 Gramm abgenommen.“

Liebe Leser, das macht alles keinen Sinn mehr! Ich habe die Nase bis oben hin voll! In diesem Fall würde ja selbst der „Geduldstein“ in tausend Stücke platzen, wie mein lieber Onkel Ömer immer zu sagen pflegt!

Deshalb gebe ich hiermit öffentlich meine Ramadan-Kapitulation bekannt! Ich höre endgültig auf, die Deutschen aufklären zu wollen. Ich mach’s nicht mehr! Aus, Ende, Schluss, Finito, Bitti!

Ich habe es endgültig eingesehen, dass ich weder ein halbwegs guter Lehrer bin noch dass meine Deutschen-Kumpels Ramadan-Experten werden können oder wollen. Mit Sicherheit hat aber die sogenannte Deutsch-Leitkultur-Abteilung meinen heutigen Wutanfall überhaupt nicht verstanden.

Aber was soll’s, die nicht ganz so nationalistischen Leser sollen es eben für sie vom Neu-Deutschen ins Alt-Germanische übersetzen!

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81 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Ich verstehe das sehr gut, irgendwann kommt die Einsicht dass das was man sagt und das was der andere versteht gast nie identisch ist.



    Und das nicht Mal mit Absicht.

  • "Liebe Leser, das macht alles keinen Sinn mehr! Ich habe die Nase bis oben hin voll!"

    Fein, dann beantworten Sie doch einfach keine dummen Fragen mehr. Wo ist das Problem?



    Und warum muss jeder über alles Bescheid wiessen? Ich bin Atheist und empfinde nahezu alle Religionsregeln als grenzwerigen Bullshit und mir ist es völlig egal wer wann fastet, Alkohol oder keinen trinkt oder kein Licht anmachen darf. Ich verurteile niemanden für die Einhaltung von religiösen Schwachsinnsregeln, muss mich darüber auch nicht unbedingt informieren.

  • "dass man einen Monat lang jeden Tag fastet, seinen Körper reinigt und dadurch endlich mal zur Besinnung kommt und an die vielen hungernden Menschen denkt, denen es nicht so gut geht wie unsereinem!"

    wie paßt denn das zur Völlerei nach Sonnenuntergang?

  • Osman,



    das mit Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und in der Zeitspanne dazwischen nicht essen und trinken kann man so stehen lassen. Allerdings ist der Sonnenuntergang nicht der Startschuss zur besinnungslosen Völlerei.



    Um das Leid der mittellosen auch nur ansatzweise zu begreifen ist nach Sonnenuntergang lediglich eine bescheidene Mahlzeit der Weg zum Ziel.



    Im übrigen ist es nicht wirklich gesund sich in der Zeit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang wie ein Amateur Sumoringer die Plautze vollzupacken.



    Aber, das ist nur meine Ansicht die ich hier teile.



    Letztendlich muss jeder mit sich selbst im Einklang stehen.



    In Diesem Sinne, bleibt Dir treu.



    Viele Grüße Taner

  • nice geschrieben

  • Immer öfter erlebe ich genervte und provokante Muslime in meinem Umfeld. Sicher geht es vielen nicht gut weil sie so merkwürdige Fragen bekommen, aber auf mich persönlich wirkt das nicht sehr positiv weil ich ja sowas nicht frage und auch nicht gewöhnt bin dass jemand fremdes da Wutanfälle bekommt und in der Zeitung verbreitet obwohl er sich freuen sollte seine religiöse Praxis vollziehen zu dürfen. Die freie Religionsausübung sollte doch dazu führen dass die Menschen friedlicher und zufriedener sind. Irgendwas stimmt da doch nicht.

  • Buhuhu, ich mach mal eine Dose Mitleid auf. Was jammern betrifft, ist dieser Kommentar so wunderbar kartoffelig, dass der Urheber auch „Herbert Deutschmann“ heißen könnte, oder „Otto Müller“…



    Ich habe seit meinem zehnten Lebensjahr Diabetes mellitus Typ 1.



    Und höre seit fast 30 Jahren immer die gleichen Fragen.



    „Dann darfst du ja gar keinen Kuchen essen.“ „Da gibt’s doch Tabletten gegen, warum musst du dich andauernd spritzen?“ „Hast du als Kind zu viel Süßes gegessen oder wie?“ „Ach das hatte meine Oma auch und musste dann immer zum Zuckerarzt und bei dem messen.“



    Um die Fragen in der Reihenfolge zu beantworten wie sie kamen: Doch kann ich. Nein es gibt keine Tabletten. Nein. Ja kann sein das deine Oma das hatte, aber sie hatte wohl eher Typ 2 wenn sie nur beim Diabetologen messen musste.



    Und meine Lieblingsfrage war bist jetzt: „Warum nimmst du denn nichts Homöopathisches?“ Weil Zuckerkugeln bei Diabetes erst recht nicht helfen.



    Leute stellen Fragen, wenn sie etwas nicht kennen. Oft auch dumme Fragen. Da kann man sich nun sagen, gut sie zeigen Interesse. Oder wie in dieser Kolumne, typisch deutsch, rumheulen.

    • @derSchreiber:

      Da bin ich bei Ihnen aber eines nervt: Dieses "typisch deutsch" soll wohl Weltläufigkeit oder allgemein "Ahnung" suggerieren. In Wirklichkeit ist es der klassische Tellerandhorizont. Dieses Gejammer finden Sie überall. Ich empfehle Fremdsprache und ausl. Medien.

      Es gibt keine Volkseigenschaften!

      • @Chris McZott:

        Sich über Verallgemeinerungen aufregen, das ist so typisch deutsch!

        Spaß beiseite, Sie haben natürlich Recht.

  • Doof ist, dass es verschiedene Auslegungen gibt ) je nach Imam?). zB bei Medikamenten oder Kindern oder Schwangeren. Dabei schauen dann die ganz Strengen auf die weniger Strengen herab. zB dürfen Kinder Wasser trinken oder kippen sie in der Schule um ? ich kenn Pat. , die ihre Medikamente ( 3xtgl) nicht nehmen. Bzgl. der Schwangeren lehnen manche Essen bei Tag ab, andere sagen, der Prophet habe es erlaubt, andere holen den Ramadan nach ( in der Stillzeit?). Es gibt eine Studie, die zeigt, dass die Kinder von Tags fastenden Frauen etwas leichter sind ( deswegen wird zum Ausgleich etwas mehr Fett gefordert, wobei Süßigkeiten ja auch Fettigkeiten sind. Und dann wird noch gefu-delt ( Urlaub in Schweden zB) . Die Frage der Unwissenden müsste lauten: wie hältst Du es mit …dem Ramadan ? Oder an uns Christen: wie hält’s Du es mit der Fastenzeit? Nur Fisch, kein Fleisch, kein Alkohol, nix Süßes, kein Handy, kein sündiger Sex? Man denke an unsere christliche Nation, die den Veggieday verdammt hat, obwohl freitags kein Fleisch gegessen werden darf, oder an die Mönchen, die sich für die Fastenzeit Bier ( flüssiges Brot, Weizen!) gebraut haben. Auch Fasten ist divers.

  • Geschichten aus dem Paulaner-Garten. Wenn der Autor es leid ist, drüber aufzuklären, soll er es doch einfach lassen. Er braucht sich dann aber halt auch nicht über die Ahnungslosigkeit seiner Mitmenschen aufregen. Niemand muss sich für seine Essgewohnheiten irgendwie rechtfertigen. Und wenn Leute fragen, warum man nichts isst, dann einfach sagen, dass gerade Ramadan ist und man darüber nicht weiter reden will. Wen es interessiert, der googelt, wen nicht, den interessiert auch keine Erklärung. Aber eines steht mal fest: Deshalb muss man Menschen nicht mit erfundenen Geschichten für dumm hinstellen und es muss auch niemand die eigenen Beweggründe für das gewählte Verhalten verstehen. Das zu erwarten ist herrlich egozentrisch und narzisstisch. Es ist das Selbe wie bei Veganern. Einfach die Klappe halten und gut, wenn man nicht drüber reden will und Menschen, die sich nicht damit auskennen eben nicht informieren will. Und schon klappt es auch mit der Besinnung.

  • Hr. Engin -



    Der deutschen Leitkultur, (was immer das ist), ein Interesse oder Verständnis für innere Reinheit und Hygiene abringen zu wollen, ist ähnlich aussichtslos, wie den internationalen Zuwanderern das Interesse und Verständnis der "deutschen Leit-Strategie" zur Müll-Trennung zu erklären.

    Menschliche Dummheit ist noch unendlicher als das Weltall - das wußte vor langer Zeit schon ein kluger Denker wie Albert Einstein, der ja vieles in unserem Denken beeinflussen konnte.

    Ihre Bemühungen ehren Sie - aber bitte verzweifeln Sie nicht.

  • Eigentlich ist es egal ob jemand Heide, oder Moslem ist, der jetzige Papst meinte, das auch diese durch Jesu erlöst werden. Man sollte alles nicht so eng sehen 😀



    Wenn es hilft, dass man ein besserer Mensch wird, kann man auch fasten.

  • „Während des Fastens ist Alkoholtrinken eine große Sünde, stimmt’s? Nicht mal Bier. Ich kenne mich da aus.“

    Hier in Tunesien wird während Ramadan kein Alkohol verkauft. www.washingtonpost...e66d9e7_story.html

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Sam W:

      "Hier in Tunesien wird während Ramadan kein Alkohol verkauft. "



      Das erklärt, warum die Menschen so groooße Kühlschränke haben.

  • Immerhin fordert ein grüner Abgeordneter, dass sich der Bundestag auf den Ramadan/aka "andere Religionen" einstellen soll. Gut, dass Religion hierzulande Privatsache ist. Soll doch fasten, wer wo und wann will.

    • @Radelnde:

      Kinderkriegen ist auch Privatsache. Also wozu Rücksicht auf Eltern?

      • @Suryo:

        Da sich unsere Gesellschaft per Generationenvertrag finanziert, würde ich das einfach mal als falsch klassifizieren.

        • @Jeff:

          Den Generationenvertrag gab's früher auch. Elternzeit und Co nicht, das war halt alles privat zu regeln. Hat trotzdem funktioniert. Die Leute bekamen sogar deutlich mehr Kinder.

          Religion ist nichts abstraktes, sondern wird von echten Menschen getragen. Insofern ist sie genauso wenig und so viel Privatsache wie alles andere.

          Religion hat dort zurückzutreten, wo sie individuelle Menschenrechte einschränkt. Ich bin z.B. eher gegen das islamische Kopftuch, weil es meiner Ansicht nach Frauen degradiert. Aber was soll am Ramadanfasten grundsätzlich schlimm sein? Und was an Rücksichtnahme, Respekt, Wissen und Interesse?

  • Ja gut... neulich bei einer Reise durch Saudi Arabien wurden wir, also vorwiegend meine Frau, öfters mal angesprochen ob sie und andere westliche Frauen wirklich niemals unverhüllt rumlaufen. Ob sie Hautcremes für helle Haut.... usw. Ich habe das weder als saudische Arroganz noch Desinteresse noch Ignoranz oder gar Dummheit angesehen. Vielleicht liegt das daran, dass wir nicht schon in der dritten Generation dort lebten? Dann wird man halt anders, und geht eben zu recht von Ignoranz, Dummheit usw. aus weils echt keiner verstehen will. Logo, bin bei Ihnen.

  • Viele der Kommentare hier haben gewaltiges Fremdscham-Potential und ich war mir beim Lesen zwischenzeitlich nicht mehr sicher, ob ich in der Kommentarspalte unter einem taz-Artikel oder unter einem BILD-Artikel bin. Kartoffelige Ignoranz und Desinteresse pur. taz-Leser:innen sind auch nicht mehr die, die sie früher einmal waren. Vermutlich zu satt. Gerade im Ramadan. Oder so.

    • 6G
      652797 (Profil gelöscht)
      @Peter Stammheimer:

      Warum sollte man sich für den Ramadan interessieren? Mich als Christ stört es doch auch nicht wenn Muslime keine Ahnung von Ostern haben. Aber klar wir sollten uns wieder einmal schämen uns nicht für jede Religion zu interessieren.



      Glauben Sie viel Muslime wissen was Juden an Jom Kippur feiern?

  • musste mich erst vergewissern das dies nicht doch die Rubrik Wahrheit ist



    Ist lustig zu lesen wie hier versucht wird dummen Menschen etwas zu erklären das sie nicht verstehen wollen.

    • @Ramaz:

      Sind die Menschen denn wirklich dumm, oder einfach nur unwissend?

      Ist es in einer multireligiösen Gesellschaft aus Ihrer Sicht hilfreich, sich über fehlende Kenntnisse zu einer subjektiv fremden Religion lustig zu machen?

  • Sorry,aber der Artikel ist wohl tagsüber geschrieben worden: Er klingt ganz schön hangry!



    PS :Für die teutonischen Nachbarn dürften sich Historiker,Sprachforscher,etc. interessieren. Eigentlich gilt dieser germanische Stamm als längst verloschen. ;-)

  • Lieber Osman! Alles getürkt wird immer mehr zu meiner Lieblingskolumne.



    Ich kann sogar @Rudolf Fissner zustimmen!



    Hut ab - Beide 🎩💐🎶🏝🥳

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      👐👐 Sollte etwa das Satire-Verständnis den wahren Charakter eines Menschen offenbaren?

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Zitat: "🎩💐🎶🏝🥳"

      Auch ich stimme selten mir Will Müller überein (behaupte ich einfach mal 🤓) aber da bin ich sogar mit Willi ener Meinung!

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Anschließe mich. Es scheint allerdings nicht allen Lesern zu gelingen, das Augenzwinkern aus dem Artikel herauszulesen, wenn man die Kommentare so betrachtet...

      • @Normalo:

        Dann verstehen Sie unter "Augenzwinkern" aber was anderes als ich.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Mustardmaster:

          Sind Sie Augenarzt?

  • Religionen sind für mich wie Ratschläge und die guten Sachen übernehme itch nach Möglichkeit.

  • Als LeserIN bin ich zwar nicht angesprochen, aber kommentieren muss trotzdem sein ;)



    Fragen sind gut, umso mehr, wenn sie auf einen Marianengraben des Nochnichtwissens hindeuten. Nervig, wenn es immer die gleichen Fragen mit beigemengter Beurteilung sind.



    Bleib cool und bereite für den nächsten Ramadan eine Seite Handout im Großdruck vor - dann musst du nicht mit fastendem Magen und Hirn (unterzuckert und unterhydriert schrumpfen Geduldsfäden sogar bei freudig fastenden Gläubigen) die logischsten Dinge erklären.



    Ein großartiges Eid al-fitr wünsche ich!

  • Ich bin muslimisch aufgewachsen und habe 15 Jahre jeden Ramadan gefastet und dabei nie die folgenden Kriterien erfüllt:



    „Eigentlich ist der Sinn von Ramadan ja, dass man einen Monat lang jeden Tag fastet, seinen Körper reinigt und dadurch endlich mal zur Besinnung kommt und an die vielen hungernden Menschen denkt, denen es nicht so gut geht wie unsereinem!“

    Und ich glaube auch nicht, dass das auf einen Großteil der Muslime zutrifft. Die meisten werden es einfach nur machen, weil es eben eine Regel ist, ohne es zu hinterfragen und man sich über andere erheben kann, wenn man die Regel befolgt. Deshalb kann ich über diesen Artikel nur den Kopf schütteln, weil ihn ihm ebenfalls andere abgewertet werden, die sich nicht an die sinnlosen Regeln einer der vielen Religionen halten, die in erster Linie beinhalten sich über Andersgläubige oder „Ungläubige“ zu erheben.

    • @Ubi WanKenubi:

      Die meisten Muslime die ich kenne, kennen den tiefen Sinn des Ramadans und erheben sich durchs fasten nicht über Andersgläubige! Im Gegenteil, sie lassen Andersgläubige daran teilnehmen indem sie sie z.B. zum Fastenbrechen einladen und dabei schöne Gespräche führen :-)

  • "Aber was soll’s, die nicht ganz so nationalistischen Leser sollen es eben für sie vom Neu-Deutschen ins Alt-Germanische übersetzen!"

    Ne Nummer kleiner geht's nicht? Ich hab vor Jahren nach ein mal Wikipedia-Artikel lesen verstanden, wie der Ramadan ungefähr funktioniert. Wenn die gleichen Leute die immer gleichen Fragen stellen, sollte man sich überlegen, ob die eigenen Freund:innen nicht eher aufgrund fehlenden Intellekts kritisch zu betrachten sind. Was das jetzt nun mit 'nationalistisch' zu tun hat, erschließt sich mir aber nicht.



    Eben diese Menschen werden wohl auch bspw. beim christlichen Fasten die immer gleichen doofen Fragen stellen. Dass man bei sowas direkt die Nationalismus-Keule schwingen muss, erscheint mir mehr als fragwürdig. Ganz abgesehen vom ewig gleichen - manchmal angebrachten, hier aber völlig überzogenen Geschwafel von der 'Leitkultur'.

  • Jeder hat sein Kreuz zu tragen, um mal einen religiös unpassenden Vergleich heran zu ziehen.



    Heile , heile Gänschen!



    Ja, wer etwas Besonderes macht, weckt Interesse, auch von Nichtsahnenden!



    Mittlerweile sehen sich in Deutschland auch Christen gelegentlich interessierten FragerInnen gegenüber.



    Ich war schon Vegetarier, als man hierzulande noch Salat- aber bitte ohne Fleisch! bestellen musste (Auf Nachfrage : Ja, Schinken ist auch Fleisch und Wurst ebenfalls!...)



    Jahrzehntelang durfte ich Erklärungen abgeben zu Fragen wie: du rauchst? Aber Du bist doch Vegetarier?!



    In den letzten Jahren wurde mir zunehmend umfassend erklärt, warum eine vegetarische oder vegane Ernährung empfehlenswert ist.



    Der Unwissenheit sind wenig Grenzen gesetzt.



    Letztlich ist es ja doch Interesse der FragerInnen!



    Und wenn der Eine oder Andere was dabei lernt, ist es , an Ende, doch gut für die ganze Gesellschaft - oder?



    Denn gegenseitiges Verständnis setzt Verstehen vorraus.

  • Ist schon lustig was hier in den Kommentaren steht. Keinesfalls ist der Autor wütend oder dünnhäutig. Er ist sarkastisch. Und das liegt daran, dass Muslimen während des Ramadan immer die Frage gestellt wird: fastest Du? Wenn ja kommt die Frage warum, ist das nicht ungesund. Wenn nein, ach ja ich würde das auch nicht aushalten. Alles ungefragt als Reaktion auf Vor- oder Nachnamen. Sinn von Fasten ist in jeder Religion nicht primär das Nichtessen. Es ist Enthaltsamkeit auf vielen Ebenen. Wenn ich faste versuche ich zum Beispiel mich weniger aufzuregen und zu fluchen. Ganz tief durchatmen. Verlangt mir schon sehr viel ab mitunter. Vor allem hier.



    Vielleicht, nein, wahrscheinlich ist es nur ungeschickt genauso wie PoC zu fragen, wo sie herkommen (Wanne-Eickel), nein, weil sie echt herkommen (!) und ob man mal in die Haare fassen darf. Bei Kritik an dieser Herangehensweise reagieren dann manche der Fragesteller ihrerseits superdünnhäutig. Aus meiner Sicht aufgrund der inakzeptablen Einstellung: Du bist anders, deswegen musst du meine Art nachzufragen gefälligst aushalten. Ich bin froh hier nicht weiter in der Menge aufzufallen, so muss ich das wenigstens nicht persönlich nehmen und ich leide nur mit.

  • Das hat nix mit Ramadan zu tun. Deutsche Leitkultur kennt nur Fleisch als Hauptgericht, Fleisch als Beilage und Vorspeise sowieso. Alternative Ernährung oder Bräuche, da sind wir einfach zu blöd zu...



    Meine Frau ist Vegetarierin und wird immer wieder gefragt, ob sie denn zumindest Käse ist oder von Salat überhaupt satt wird.m

    • @Sven Widu:

      "Deutsche Leitkultur kennt nur Fleisch..."

      Stimmt nicht. Kuchen ist auch wichtig 😉

      Übrigens. Ihre Frau ist Käse? Sehr beleidigend...

    • @Sven Widu:

      Auch das stimmt. Die Frage ansich kann ja aus einem Anlass kommen: magst Du ein Steak? Nein danke ich faste, bin Vegetarier, Hindu, … ok soweit. Ohne Anlass, wegen Name etc.: ach Du bist sicher… - ist dann schon doof. Richtig doof ist es dann wenn weitere Fragen kommen, die dann idealerweise in einer Bewertung enden. Man fühlt sich gezwungen sich so oder so zu rechtfertigen. Doch warum, vor allem wenn man nicht selbst aktiv das Gespräch in die Richtung gebracht hat.

      Bei mir ist eine Schwachstelle mein Studienfach. Die Reaktion fand ich am Anfang witzig, dann fand ich es blöd, mittlerweile, nehme ich es gnädig lächelnd hin und denke mir selten mal auch ok, du meinE LiebeR wärst zu doof dafür wenn Du alleine schon bei der Nennung des Fachs wie ein Auto gucken musst. Verhältnismäßig harmlos da es nach außen hin nur ein Fach ist (innerlich ist es eine Weltanschauung aber das wissen die meisten nicht :D).

      • @sachmah:

        Ökotrophologie??? ;-)

        • @Emmo:

          Trivialer. Physik.

  • Wenn ich stundenlang nichts esse, trinke und unterzuckert und durstig bin, werde ich auch immer ganz dünnhäutig.

  • Eben. Ich stelle meinen muslimischen Mitbürgern nie Fragen zum Ramadan, einfach deswegen, weil der Ramadan mich absolut nicht interessiert.

  • Geduld haben mit den nicht Muslimen. Es gibt keine dumme Fragen von denen . Mit Verständnis herangehen. Und nicht auf Sieg setzen. Dann kann man auch nicht enttäuscht werden. Das man sich keine Illusionen gemacht hat dbzgl .



    Sondern realistisch geblieben ist

  • Ich kenne jemanden, der regelmäßig aus christlich-religiösen Gründen fastet. Da ich da auch jedes Jahr ähnliche Fragen stelle, muss ich mich jetzt wohl vor einem Wutausbruch fürchten, was?

    Ernsthaft: Alle Leute dürfen gerne esstechnisch machen, was sie wollen. Wenn sie es dann anderen erzählen, müssen sie mit Fragen rechnen. Wenn es dann noch religiöse Regeln dazu gibt, dann ist es doch toll, wenn es wenigstens jemanden außerhalb dieser Religion interessiert, oder?

    Naja. Nach diesem Artikel werde ich das alles lieber in Zukunft ignorieren.

    • @Jeff:

      Merk Dir doch einfach die Antwort.

      Der sagt Dir: Ich faste, biete mir bitte nicht krampfhaft Essen an. Dann sagst Du Dir: Aha, ich biete ihm nicht krampfhaft Essen an.

  • Junge was los mit dir? Was bringt es zu erklären , wenn du schon mit dem Erklärmodus an die sache heran gehen tust..



    Oder versuchst du Kindern auch zu erklären wie Geschichte funktioniert?



    Lad deine Gäste ein spezielle im Ramadan zum fastenbrechen.zeig den was zakatul fitr ist . Nicht labern , machen .



    Das verstehen kommt durch Erfahrung ( Einladung zum Essen) verstehen durch interlekt ( Erklärung).



    Lies das Buch : das intelligente Herz ,



    The intelligent heart. Dann begreift du die Herz verstand Dynamik aus islamischer Perspektive.

    Ok

  • "Osman!" würde Eminanim sagen, "... du solltest nicht immer die Nächte des Ramadan mit deinem Freund Erich durchzechen! Der stellt dir jedes Jahr die gleichen Fragen. Und recht hat er, Du riechst wie drei Kneipen früh morgens!"

    • @Rudolf Fissner:

      Hey, Sie können ja richtig witzig sein.

      Davon würde ich gern mehr lesen.

      • @Jim Hawkins:

        s.o.

        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

          Hat wohl einen Clown gefrühstückt.

          • @Jim Hawkins:

            Der Clown war denn wohl (glücklicherweise) dem Grünkohl mit Pinkel beigemischt. Göttin sei Dank!

            • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

              Nachsatz: Ich liebe Kohl & Pinkel 🙂

              • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                Wenn ich mal von meinen vegetarischen Grundsätzen abweiche, dann deswegen.

                • 9G
                  95820 (Profil gelöscht)
                  @Jim Hawkins:

                  Dinkel statt Pinkel. 🎑

  • Eigentlich erstaunlich, daß so wenige Leute über Ramadan Bescheid wissen.



    Dieses Jahr war schon auffällig, wie viel die Medien, insbesondere die ÖRR, über Ramadan berichtet haben. Da kann noch nicht einmal das Pessach-Fest der Juden mithalten.



    Und über die Feste von Hindus, Buddhisten, Sikh, Rastafari, Mormonen etc. hab ich in den gleichen Medien noch nie etwas gehört.

    PS:



    Was die Moslems fasten nenne, machen andere als Ernährungsmethode das ganze Jahr über. Dann nennt es sich Intervallfasten. Allerdings dann ohne Völlerei zwischen den Fastenintervallen.

    • @Don Geraldo:

      Und beim Intervallfasten verzichtet man auf Nahrung, nicht aufs Trinken.

      • @Helena Peter:

        Bestimmte Getränke dürfen dennoch nicht getrunken werden...

  • Da ich leider nur des Altgermanischen mächtig bin, geb ich zu, dass ich die Gründe für einen Wutanfall wegen unwissender Fragen deiner Mitmenschen nicht wirklich verstanden hab.

    Aber in meinem teutonischen Kulturkreis gibt es ein Sprichwort, das besagt: "Hunger macht böse". Und das kann ich total nachvollziehen.

    Nix für ungut!

  • Wenn man tagsüber schläft und einen Monat lang zum Nachtmenschen wird - ist das dann gemogelt oder clever gemeistert? (: Respekt vor allen Mitbürgern, die sich trotz des Alltags so stark selbstdisziplinieren können, besonders was den Flüssigkeitsentzug betrifft. Tipp für Antworten: LMGTFY und GIDF

  • Ramadan und DIE DEUTSCHEN?



    Das würde alle deutschen Muslime mindestens der zweiten Generation einschließen!



    Sollte es nicht "Ramadan und Menschen ohne muslimischen Glauben" heißen oder so?



    Muslimische Deutsche werden sicher wissen, welche Regeln im Ramadan gelten und welchen Sinn die haben.

    Ist diese Art der Formulierung nicht genau das, was immer moniert wird, die Ungenauigkeit von "wir vs. die" mit Begriffen, die eben NICHT aussagen, was man meint?



    Ramadan und die Deutschen ist mMn in einer Kategorie mit dem Begriff "Biodeutsche". Man will etwas sagen, weiß aber nicht, wie.

    Also: Ramadan und die Deutschen, die nicht muslimischen Glaubens sind, bitteschön! Oder besser: Ramadan und die Menschen, die sich damit nicht auskennen!

  • Dünne Nerven wegen bestimmt mehrerer Dutzend Fragen pro Tag? Das klingt realistisch und nachvollziehbar und ganz wichtigem absolut nötigen Wutanfall.



    Das mit dem 'nicht ganz so nationalistisch' als offenbare Mehrheitsleitkulturbevölkerung nehme ich aber dann wirklich übel!

  • Die Fragen sind ja irre.

    Sind das alles Berliner, die da fragen?

    Ein ganz normaler Religionsunterricht in der Schule hätte diese Ahnungslosigkeit im Kindesalter beseitigt.

  • "...dass man einen Monat lang jeden Tag fastet, seinen Körper reinigt"

    Sorry, aber in der Hinsicht sind die sieben Woche ohne des Christentums dem Ramadan aber echt überlegen. Alle meine muslimischen Freunde nehmen im "Fastenmonat" zu, weil sie sich einen Monat lang vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang mit Essen vollstopfen.

    • @Suryo:

      Sie haben absolut keine Ahnung und verkünden das auch noch lautstark. Mein moslemischer Ehemann stopft sich niemals voll. Er isst früh und nach Sonnenuntergang ordentliche Portionen, nicht mehr und nicht weniger. Warum muss darüber so abwertend diskutiert werden? Und selbstverständlich wird trotzdem gearbeitet. Da liegt keiner auf der faulen Haut.

      • @Nixe62:

        Meiner aber schon und auch einige Freunde. Kann doch jeder machen wie er will :)

      • @Nixe62:

        Immerhin scheint das Thema in der islamischen Welt ja doch zu existieren:

        „ Gaining weight? Top 7 Ramadan mistakes that result in body fat“

        english.alarabiya....esult-in-body-fat-

      • @Nixe62:

        Ihr Ehemann vielleicht. Meine Freunde nicht. O-Ton einer indonesischen Freundin: „Nach dem Ramadan muss ich erstmal abnehmen.“ jeden Abend Iftar, bei dem sich die Hausfrauen mit den dargebotenen Speisen zu überbieten versuchen, geht eben auf die Hüften.

  • Kulturvermittlersein ist aber auch wirklich schwer. Vor allem, wenn die den etwas zu Vermittelnden so dumm sind. Meine Kinder zum Beispiel sind Ossis. Ich erkläre ihnen jedes Jahr, dass es an Ostern um dieses Auferstehungsdings und an Weihnachten um die Geburt des Messiahs geht. Sie wollen es einfach nicht verstehen und fordern immer nur wieder Schokolade und Geschenke.

    • @Oskar Rheinhold:

      Genau, deswegen müssen auch manche muslimische Eltern wegen ihrer Kinder Weihnachten feiern. Andere Vorwände sind Kommunion und Konfirmation bzw Jugendweihe bei den von Gott vergessenen Ossis .

    • @Oskar Rheinhold:

      Guter Einwurf. Sie sind kein "Beitrittsgebietler"? Und wollten Sie das noch mal explizit unterstreichen, dass man in der Zone es



      nicht so mit dem Religiösen hat?

  • So kompliziert ist das ja nicht mit dem Ramadan.

    Wie man hört, nehmen Muslim und Muslima aufgrund der abendlichen Völlerei im Ramadan ordentlich zu.

    Oder ist das auch ein Gerücht?

    • @Jim Hawkins:

      Ist in der Tat so, auch in meinem Freundeskreis. Natürlich, wenn man vor dem Schlafen isst, das erklärt sich fast von selbst. Wann sollen denn die Kalorien verbrannt werden?

    • @Jim Hawkins:

      Ist eins und zwar ein großes. Was man sonst tagsüber isst und trinkt, wird abends nachgeholt. Es wird beisammengesessen und genossen, aber keiner überfrisst sich. Nehmen Sie doch mal Abstand von dieser miesen Denke.

      • @Nixe62:

        Ich nehme Abstand von meiner miesen Denke, wenn Sie ihre Kinderstube reflektieren.