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Pflegekräfte in der PandemieAlte Menschen zahlen mit dem Leben

Kommentar von Kathrin Zinkant

Für Pflegekräfte wird es vorerst keine Impfpflicht geben. Die Politik stellt sich damit vor jene, denen die Gefährdeten gleichgültig sind.

Ungeimpfte Mit­ar­bei­te­r*in­nen werden hier täglich, geimpfte wöchentlich getestest: Vivantes Klinik in Berlin Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

M an darf die Hoffnung nie aufgeben, außer es geht um die deutsche Coronapolitik. Die Gesundheitsministerkonferenz hat am Freitag wieder bewiesen, dass Bund und Länder zwar gern vom Schutz der Alten in den Heimen reden, aber partout nicht bereit sind, die für den Schutz nötigen Entscheidungen zu treffen. Nach wie vor gibt es keine Impfpflicht für Pflegekräfte. Stattdessen wieder hohlen Aktionismus: „Regelmäßig testen“ sollen sich Pflegende und Besucher, und boostern sollen sich die bereits geimpften Heimbewohner.

Das Problem sind aber nicht die geimpften Senioren, deren eher schwacher Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod mit einer Boosterimpfung vielleicht ein bisschen verbessert wird. Das Problem sind die Ungeimpften, die in diesen Einrichtungen arbeiten. In den Heimen mit aktuellen Ausbrüchen ist teils jeder zweite Mitarbeiter nicht vor Covid-19 geschützt.

Wer genau die Impfung verweigert, ist natürlich unbekannt. Denn während Kitabetreiber den Nachweis einer Masernimpfung von Kindern verlangen können, dürfen Arbeitgeber den Covid-19-Impfstatus ihrer Angestellten nicht kennen. Den Impfunwilligen könnten ja sonst Nachteile entstehen.

Den Preis für diese Pseudofairness müssen die Alten zahlen – mit ihrem Leben. Es trifft Menschen, die trotz vollständiger Impfung und selbst nach einer Booster-Immunisierung vulnerabel bleiben, weil sie gebrechlich oder vorerkrankt sind und nur noch ein schwaches Immunsystem besitzen.

Mehr Tests sind bedeutungslos

In Deutschland gibt es viele von ihnen, und sie können sich auch bei geimpften Pfle­ge­r:in­nen anstecken, nur eben mit einer deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit, als wenn sie von Ungeimpften betreut werden. Geimpfte Pflegekräfte retten deshalb Leben, ungeimpfte gefährden sie. An dieser Schieflage werden weder „regelmäßige Tests“, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sie verspricht, noch die ohnehin zu spät initiierten Booster für Hochbetagte etwas ändern.

Hässlich ist deshalb auch das Argument, man könne gar keine Impfpflicht für Pflegekräfte aussprechen, weil die sonst in noch größeren Scharen davonlaufen. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass Pflegende die Heimbewohner wissentlich einer tödlichen Gefahr aussetzen dürfen, nur damit die Personaldecke nicht zu kurz wird. Ja, klar, es gibt zu wenig Personal. Aber Ungeimpfte zu beschäftigen hat mit Fürsorge trotzdem nichts zu tun.

Die vierte Welle rollt mit aller Wucht. Wer die Gefährdeten schützen will, darf sich jetzt nicht vor Menschen stellen, denen der Schutz der Schwachen gleichgültig ist. Die Impfpflicht bleibt alternativlos. Für Pflegende, für Klinikpersonal – tatsächlich sollte sie es für die ganze Bevölkerung sein.

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103 Kommentare

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  • Ungeimpfte in der Pflege geht gar nicht! Wer einen alten Menschen als Pflegender - ambulant oder stationär - ohne Impfung infiziert, begeht nach meinem Dafürhalten gefährliche Körperverletzung, u.U. mit Todesfolge (§227 StGB) - ein Straftatbestand. Er nimmt grob fahrlässig billigend inkauf, eine volle Virenlast einem Schutzbefohlenen zu übertragen. Schnelltestungen sind bei Symptomlosen mit einer Trefferquote unter 60% unsicher ohne Ende. Schlussendlich reduziert nur die Impfung eine Virenlast, wenn Pflegende unentdeckt erkrankt sind. Die Angst, Pflegende und Haushaltshilfen liefen bei Impfpflicht reihenweise davon, ist Käse. Eher läuft med. Personal aus den Kliniken davon, wenn die Erkrankten in den kommenden Monaten reiehnweise in den ITS landen und die Belastung kein Ende zu nehmen scheint.



    Was nur ist in diesem Land passiert, dass der Egozentrismus über jede Vernunft siegt. Die positiven Impulse der Zeit der Aufklärung sind verpufft. Diese Gesellschaft ist nur noch dumm und selbstverliebt. Unser Zenit ist längst überschritten. Wir werden den Weg aller bisherigen Hochkulturen erleiden, die irgendwann völlig zurecht an ihrer eigenen Dekadenz untergegangen sind.

  • Tut mir Leid, aber das ist so, wie es da geschrieben wird, einfach Humbug. Pflegekräfte, Mitarbeiter in Altenheimen, die nicht geimpft sind, müssen sich täglich testen. Zu Deutsch, die sind sicherer als die Geimpften... Und diese tägliche Impfpflicht soll ja auch für Besucher in Altenheimen und Krankenhäusern wieder eingeführt werden. Gefährlicher sind, und das landesweit, die immer weiter zunehmenden Impfdurchbrüche bei Doppelt Geimpften. Aber darüber wird kaum geschrieben, weiter so getan als ob die Impfung die Lösung des Problems ist!

    • @Wilfried Bergmann:

      Die Impfung ist ein Teil der Lösung, wirksame Medikamente wären der nächste Baustein.



      Ausserdem wäre es gut, nicht nur von heute bis Mittag zu denken und sich nicht mehr vom Winter überraschen zu lassen.



      Pfleger besser bezahlen und mehr Personal aufbauen wäre auch mal was.

      Gruß vom Mondlicht

  • "Mehr Tests sind bedeutungslos"

    Das man das noch mal erleben darf.

    Die taz erklärt Tests für wirkungslos. Und nächste Woche sind dann auch die Masken bedeutungslos.

  • ich finde diese Kritik an den Pflegenden unglaubwürdig, solange die Bedingungen in vielen Heimen so sind, dass sich die Senior*innen quasi zwangsläufig gegenseitig anstecken, auch mit anderen Erregern, die für sie ebenfalls sehr bedrohlich sind.



    In Berlin beispielsweise müssen immernoch mindestens 40 % der Bewohner*innen von Pflegeheimen zu zweit ein Zimmer teilen, auch wenn eine der beiden bereits Symptome zeigt. Auch das Problem der nosokomialen Infektionen, die aus Krankenhäusern u.a. medizinischen Einrichtungen mitgebracht werden, wird totgeschwiegen. Um diese tötlichen Misstände abzustellen, bräuchte es massive Investitionen. Da hackt man doch lieber auf den Pflegepersonen rum, das ist billig, und schaut zu, wie die Alten sterben. Nicht erst seit Corona, sondern seit vielen Jahren.

  • Wer behauptet "Mehr Tests sind bedeutungslos", der sollte mal erklären, warum das so sein soll. Jede erkannte Infektion ist ein Risko weniger. Das wurde auch lange Zeit genau so gepredigt. Wieso bis heute in sensiblen Bereichen keine Testpflicht besteht, kann ich nicht begreifen. Ich seh hier in erster Linie politisches Versagen.

    Und irgendwie find ichs ziemlich schwierig, mehr über "die Mitschuld, der Ärtzte" und das "Todesrisko nette Pflegerin" zu lesen, als über die vielen Fehler in Einschätzung, Kommunikation und Umsetzung, die politisch gemacht wurden.

    Mag sein, dass eine Impfpflicht im Pflegebereich helfen würde und längst hätte beschlossen werden müssen. Aber sie existiert genauso wenig, wie eine viel einfacher umzusetzende Testpflicht, die wir seit Monaten haben könnten.

    Und deshalb deshalb halte ichs für eine sehr schwierige Umkehr der Schuldfrage, zu behaupten, die Politiker würden sich nur vor diejenigen stellen, denen "die Gefährdeten gleichgültig sind".

    • @Deep South:

      Na ja es ist direkt unter der Überschrift erklärt kommt aber erst gegen Ende des Absatzes:

      "An dieser Schieflage werden weder „regelmäßige Tests“, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sie verspricht, noch die ohnehin zu spät initiierten Booster für Hochbetagte etwas ändern."

      Die aktuellen Altersstrukturen aus dem Krankenhaus belegen diese Aussage sehr gut: www.intensivregist...age/altersstruktur

      Es wurde mal wieder zu spät reagiert und das auch nicht besonders konsequent. Die Regierung ist zur Zeit sowas wie regierungsunfähig.

      Gruß vom Mondlicht

  • Ja stimmt, schlimm. Aber tatsächlich gibt es in der deutschen Wirtschaft z.B. immer noch nicht mal eine Testpflicht. In meiner Firma kommen jetzt die ersten wieder aus dem Homeoffice ins (Großraum)büro. Mir ist das zu voll. Besprechungsräume mit 5 Leuten auf ein paar qm. Und nicht mal Testpflicht.

    Von den Pflegekräften ganz zu schweigen. Ich kann ein Lied singen: meine Mutter ist in einem Altenpflegeheim.

    Ich denke, der erste Satz des Artikels trifft es ganz gut.

  • "Die Politik stellt sich damit vor jene, denen die Gefährdeten gleichgültig sind."



    Frau Zinkant, da möchte ich erstens widersprechen: Pflegenden sind die Gefährdeten NICHT gleichgültig. Sonst wären sie nämlich keine Pflegenden, sondern hätten einen anderen Beruf gewählt.



    Zweitens ist Pflege eine Berufsgruppe, die seit mindestens 30 Jahren politisch weitestgehend ignoriert anstatt unterstützt wird, somit also gleichgültig ist. Welche Reaktion erwarten Sie von einer Berufsgruppe, deren Zugehörige übrigens im Schnitt nach 7 Jahren wieder gehen, und die Verbleibenden außer (teils irrationalem) Trotz gegen jede Form von zusätzlichen Pflichten? Zumal sich sogar der Berufsverband gegen eine Impfpflicht ausspricht?

  • Der größte Berufsverband für Pflegende DBfK und der Deutsche Pflegerat sprechen sich gegen eine Impfpflicht für Pflegende aus. Der Marburger Bund für eine Impfpflicht für Pflegende, Ärzt*innen und sämtliche Berufsgruppen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen (u. a. in der Welt, einigen ÖR und im Ärzteblatt zu finden).



    Gegen gewisse Erkrankungen und Erreger gibt es schon lange Impfpflichten, weshalb also nicht mindestens eine temporäre, z. B. für die Zeit einer (akuten) Pandemie eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen gegen ein neues Virus? Bis die Infektion bzw. Erkrankung etwa behandelbar ist, wie eine Grippe etwa.



    Ich gehe davon aus, dass die meisten Ungeimpften vor allem diffuse Ängste haben. Mittlerweile sind die Argumente pro und kontra längst mehr oder weniger freundlich ausgetauscht. Nach aktuellem Wissensstand gibt es - mit wenigen krankheitsbedingten Ausnahmen - keinen rationalen Grund, sich nicht impfen zu lassen. mit einer gelasseren Diskussion und Kommunikation seitens Politik, Medien und sozialer Netzwerke hätte sicherlich mehr erreicht werden können. Hätte...



    Stattdessen wird auf Rechte gepocht, es werden Pflichten vergessen, es wird von Spaltung geredet, wo es um Personengruppen geht etc.



    Sehen wir auch eine Spaltung der Gesellschaft zwischen anders definierten Gruppen, wie etwa Männern und Frauen? Ausländer*innen und Deutschen? Dicken und Dünnen? Gesunden und Kranken? Jungen und Alten? Kindern und Erwachsenen?

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    1000 euro für jede Pflegerin, die sich impfen lässt. Und schon ist das Problem gelöst.

  • Was sind aktuell eigentlich die Gründe der Antiimpfis sich nicht impfen zu lassen?



    Ich hab da ein wenig den Überblick verloren.

    • @Nansen:

      Ich denke die Angst vor Nebenwirkungen, wie bei der Schweinegrippeimpfung die Narkolepsie. Nebenwirkungen die selten auftreten und erst spät erkannt werden (können).



      Pfleger die ich kenne, warten aus diesem Grund auf die Zulassung des Totimpfstoffs. Da scheint ihnen das Risiko überschaubarer, das die Wirkungen länger untersucht sind.

      Ein anderer Punkt sind die Möglichkeiten sich anderweitig zu schützen - Abstand etc.



      Impfung ist nicht die einzige Möglichkeit sich nicht anzustecken und nicht zu erkranken.

      • @Gastnutzer 42:

        Der Schweinegrippe-Impfstoff der Narkolepsie als seltene Nebenwirkung hatte, war Pandemrix und das ist laut Google ein Totimpfstoff.

        Ich fürchte, dass das Warten auf einen Totimpfstoff nur eine weitere Ausrede ist.

  • 4G
    45246 (Profil gelöscht)

    @Galgenstein

    Ich verstehe Deinen Angstschrei aus Deiner besonderen Situation und wünsche von ganzem Herzen Menschen an Deine Seite, die Dich unterstützen und Dir helfen.

    Menschen in sozialen Berufen neigen normalerweise nicht dazu, mit Anderen Russisch Roulette zu spielen. Wenn Du wirklich Anlaß hast, das Gegenteil zu befürchten, äußere die Sorge bei den Zuständigen und veranlasse, daß Du anderweitig versorgt wirst. Sei da durchaus hartnäckig - Du sollst keine Angst haben müssen, die vermeidbar ist.

    Wichtig sind vor allem die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen - ausnahmslos. Die schützen Dich, nicht unbedingt die Impfung. Du weißt doch von den Impfdurchbrüchen, nicht? Gesundes, ungeimpftes Personal ist keine Gefahr!

    Meine guten Wünsche begleiten Dich.

  • Barbara Junge ist heute zu Gast im Presse-Club der ARD, dort ist das sicher ab 12 Uhr ein Thema. Die Politik hat die Wissenschaft nicht verstanden, die Vorhersagen zur Pandemie-Entwicklung und zum Impfstatus lagen vor. Wer mag unter den jetztigen Bedingungen hochbetagte oder demente Angehörige in Heimen anmelden oder zur Kurzzeitpflege unterbringen, wenn die Gemengelage derart verworren erscheint? Auch als fürsorgendem Angehörigen obliegen mir Pflichten. Informationen zum Impfstatus als Kontaktpersonen wurden auch von Besucher:innen in Heimen und Krankenhäusern abverlangt. Mehr Transparenz schafft mehr Vertrauen. Es ist erschütternd zu sehen, dass Todesfälle in Kauf genommen werden.

  • Da wird nach meiner Meinung wieder ein riesiger Pophans aufgebaut, der helfen soll, die aktuelle Situation in der Pflege zu "relativieren".



    Hier in Essen hat man nahezu sämtliche katholischen Krankenhäuser in die Contilia Gruppe überführt, die dann im letzten Jahr zwei davon geschlossen hat. Das Pflegepersonal wurde zumeist auf andere Häuser des gleichen Unternehmens kreuz und quer über Essen verteilt, sofern sie nicht direkt gewechselt haben. Soweit so gut.



    Aktuell ist gerade die Rede von der für viele anstehenden Booster-Imfung die Rede. Diese soll zentral in einem der Häuser stattfinden. Jetzt kommts: rund um die angekündigte zentrale Impfstelle gibt es eine riesige Baustelle, mithin so gut wie keinen Parkplatz. Der ÖPNV meidet diese Haus ebenfalls mit großem Abstand. Mir bekannte Personen aus der Pflege haben sich jetzt entnervt bei ihren Hausärtz:innen angemeldet, mit bekannt unklarem Termin.



    Was bitteschön hindert den Arbeitgeber daran, etwa ein Paket mit, meinetwegen genau abgezählten Impfdosen an jedes der Tochterhäuser zu schicken, damit in jedem Haus ein wirklich niederschwelliges Angebot gemacht werden kann?



    Außerdem fällt mir zu der vollkommen verbaselten Impfkampagne nur ein, dass in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis, einschließlich mir selbst, nahezu jeder (auch über 80, über 60 und/oder Risikogruppe bzw. Risikogruppen betreuende) die Impfung ausschließlich über Kontakte und Beziehungen, niemand jedoch über eines der Impfzentren oder sogar bei der überfüllten und/oder unterversorgten Hausärztin erhalten hat.



    Nicht das Pflegepersonal ist das Problem, es sollte Teil der Lösung sein, was aber noch nicht allen klar geworden zu sein scheint. Ich rate jedenfalls niemandem der mir bekannten Pfleger:innen von einem Berufwechsel ab.

  • Gibt es nicht auch eine Hepatitis-Impfpflicht für Pflegende, Krankenhauspersonal etc.?

  • Ich habe aufgrund einer Krebserkrankung ein geschwächtes Immunsystem. Obwohl dreimal geimpft bin ich also darauf angewiesen mich möglichst nicht mit Corona zu infizieren.



    Ob die Pfleger(innen) auf der Tagesstation alles Erforderliche tun um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten oder mit mir Russisch Roulette spielen das weiß ich nicht. Erst einmal bin ich der Kranke und nicht sie. Die Aufgabe der Pfleger(innen) und Ärzte besteht darin, mich gesund zu machen bzw. am Leben zu erhalten und nicht darin mich mit Corona zu infizieren, weil man gerade keine Lust hatte sich impfen zu lassen.



    Es ist mir daher absolut unverständlich, dass es ins Belieben des Personals gestellt ist, sich impfen zu lassen. So jemand hat auf einer Krebsstation einfach nichts zu suchen.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Galgenstein:

      Das Problem ist, dass Sie auf die Pflegenden angewiesen sind und nicht umgekehrt. Sie sind nicht Kunde sonder Bittsteller. Sie haben kein Recht für 10 Euro/h Aufmerksamkeit, Liebe und Zuneigung sowie Mitleid und optimale Pflege einzufordern- Sie können nur darum bitten und hoffen. Warum sollte dies auf einer Krebsstation anders sein als in einem Pflegeheim das die zu Pflegenden selten lebend verlassen. Tut mir leid, sie sitzen am kürzeren Hebel als Krebskranker.

  • 4G
    45246 (Profil gelöscht)

    Abgesehen von der Tatsache, daß Hochbetagte zur Zeit eher unterdurchschnittlich zu den Fallzahlen beitragen, möchte ich auf zwei Tatsachen hinweisen:

    1. Der Status "Ungeimpft" bedeutet nicht automatisch erkrankt und infektiös. Ebensowenig bedeutet der Status "Geimpft" nicht infektiös.

    Nicht das Pflegepersonal in Altenheimen gefährdet die Bewohner - jegliche Kontakte sind dazu geeignet. Von Reinigungspersonal über Besucher bis zur Verwaltung.

    Wie gefährlich ein Kontakt ist, ist direkt abhängig von den implementierten Sicherheitsvorkehrungen. Wie sollten sonst in Krankenhäusern Therapien für hochinfektiöse Patienten erfolgreich ablaufen?

    2. Daß es natürlich leichter und billiger für die Betreiber der Einrichtungen ist, wenn die Gruppe mit engstem Kontakt zu den Bewohnern geimpft ist, steht außer Frage. Daß allerdings unsere politisch Verantwortlichen und auch Journalisten den Status quo in Alteneinrichtungen mit chronischem Personalmangel und Massenmenschhaltung als gegeben hinnehmen oder gar als ursächlich für die viel zu vielen Tode dort, finde ich so bezeichnend wie enttäuschend.

  • Ich halte es für eine Frechheit, dem Pflegepersonal die Schuld für die Folgen der jetzigen Welle in die Schuhe zu schieben.

    Auf den Intensivstationen landen zu 89-90% die Ungeimpften. Es ist die Politik, die hier versagt. Alle Parteien!

  • Impfungen schützen nicht vor Infektionen und dem Weitertragen des Virus. Sie schützen vors Sterben und schweren Infektionsverläufen.

    Notwendig in Pflegeheimen ist daher Testen, Testen und nochmals Testen. Personal, Besucher und Bewohner.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Sorry, aber Impfungen schützen schon zu einem Gutteil vor Infektionen und hoher Virenlast und damit vor dem Weitertragen von Infektionen. Von daher sind sie der erste notwendige Baustein. Testen ist der Zweite.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Wenn vier von fünf geimpft sind ist die Wahrscheinlichkeit auf einen geimpften mit Corona zu treffen ach viermal höher. Da dampft der Vorteil der geringeren Virenlast schnell wieder zusammen.

        Testen ist daher bei Umgang mit vulnerablen Gruppen das A&O nicht das Zweite.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Nein, die Impfung schützt zu 90%. D.h. die Wahrscheinlichkeit das von vier Geimpften einer Corona hat liegt bei 4 zu 10 bei dem einen Ungeimpften. Außerdem sind die Geimpften kürzer und weniger ansteckend.



          Testen ist total wichtig, hilft aber nicht, wenn wie passiert der Chef der Pflegeeinrichtung trotz positiven Coronatest noch einmal in das Heim latscht.



          Ungeimpft ist in diesem Fall asozial.

  • Das Wort „Pseudofairness“ trifft es hier schon ganz gut. Eine Impfpflicht für Pflegende, Krankenhauspersonal etc. ist derzeit durchaus vertretbar. In anderen Ländern gibt es sie schon länger. Ungeimpftes und Ungetestetes Pflegepersonal wirft insbesondere auch ein erhebliches Haftungsrisiko für das Personal und die Träger auf. Es muss - auch über Corona hinaus - sehr klar und eindeutig geregelt werden, wer, wen, wie überhaupt wann pflegen darf, und wer nicht. Die Fürsorgepflicht für die zu Pflegenden hat dabei klar vor allen anderen Überlegungen zu stehen. Im Moment verhindert der allgemeine Pflegenotstand die notwendigen Regelungen, aber es darf einfach nicht so sein, dass man alte und kranke Menschen sehenden Auges einem zusätzlichen Risiko aussetzt, das vermeidbar wäre.



    Solange keine wirksamen und verträglichen Medikamente gegen Corona auf dem Markt sind, bleibt die Impfung einfach ein Muss in der Pflege. Wer das als Pflegekraft nicht einzusehen vermag, ist eindeutig im falschen Beruf.

  • Ich finde es absolut widerlich, wie hier die schuld wieder auf eine Berufsgruppe geschoben wird, die die letzten 2 Jahre hochgfährdet war, Überstunden ohne Ende geschoben haben und sonst noch oder gebracht haben.

    Nur damit andere sich nicht impfen lassen müssen.

    Entweder eine impft Pflicht für alle die können, oder weiterhin freiwillig.

    Das impfen von Pflegern hilft auch den Kindern nichts, die sich nicht impfen lassen können.

    Die Beiträge in der taz sollte aufhören einen minimal Kompromiss zu fordern, der nur eine kleine Berufsgruppe trifft. Sondern anfangen das zu fördern was fair und notwendig wäre. Eine allgemeine impfflicht.

    • @Sascha:

      Es wird hier überhaupt nicht "die Schuld" pauschal einer Berufsgruppe zugewiesen.



      Als ehemalige Physiotherapeutin frage ich mich allerdings schon, wie man diesen Beruf ungeimpft noch mit gutem Gewissen ausüben kann.

      Man arbeitet hier mit Schutzbefohlenen und unterläuft ungeimpft permanent sein eigenes Berufsethos.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Sascha:

      Alles schön und gut. Aber warum muss man Pflegenden mit der Impfpflicht für alle beikommen?



      Wenn sie nicht geimpft sind, sind sie potentielle Todesengel.



      So sieht das aus.



      Impfpflicht für alle die aus dem Haus gehen ist auch richtig.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Und wenn sie geimpft sind, werden sie nicht getestet und können Covid so besser austeilen.

  • Ich fühle mich als Geimpfter moralisch den Ungeimpften nicht überlegen. Und ich weiß auch nicht, wer von den Ungeimpften aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden darf. Als Geimpfter bin ich nicht steril. Und dennoch werde ich nicht getestet, wenn ich sogen. 2G Veranstaltungen besuche. Warum eigentlich? Sind frisch Getestete nicht deutlich weniger "gefährlich" im Vergleich zu ungetesteten Geimpften?

    Warum wird einfach ignoriert, dass es bisher keine validen Aussagen darüber gibt, wer z.B. in Pflegeheimen für einen Ausbruch/Durchbruch verantwortlich ist?



    Mit Empörung kann man keine Probleme lösen. Zumal nicht in einem Land, wo es oft chaotische politische Entscheidungen gibt. Das ist das Problem. Die Hatz auf Ungeimpfte verhindert bessere Lösungen, weil die wahren Ursachen verschleiert werden.

    • @Rolf B.:

      Die Lösung heißt 2G+ da werden auch Geimpfte und Genesene getestet. Wir machen das schon bei der Arbeit und sind damit ziemlich save. Im Gegenzug kann dann die Maske im Büro entfallen.

      Gruß vom Mondlicht

      • @Moonlight:

        Wie es mit der Sterilität von Genesenen ist, weiß ich nicht. Gibt es dazu Daten?



        Dass doppelt Geimpfte nicht steril sind, ist ja bekannt. Da fragt man sich, warum Testmöglichkeiten nicht ausgebaut werden. Stattdessen werden Tests kostenpflichtig gemacht und Testmöglichkeiten abgebaut. Deshalb könnte 2G+ eine Lösung sein.

        • @Rolf B.:

          Bei Genesenen verhält es sich ähnlich wie bei Geimpften. Die Antikörper nehmen mit der Zeit ab und ähnlich wie bei einer Grippe kann es zu einer erneuten Erkrankung kommen. Das ist im Prinzip das Gleiche wie ein Impfdurchbruch. Es bräuchte dazu einfach mehr Tests mit quantitativer PCR um genauere Aussagen zur Viruslast zu treffen.

          Wir haben dieses Jahr schon einen viel höheren Level an Infektionen. Wir sind jetzt bereits auf dem Niveau das wir letztes Jahr Ende Dezember erreicht hatten und der Winter ist noch lang. Wenn nicht konsequenter gegengesteuert und klarer kommuniziert wird, dann sehen wir im Dezember 50 000 Infektionen am Tag.

        • @Rolf B.:

          Die Kombination aus doppelt geimpft und Delta reduziert die Ansteckungswahrscheinlichkeit wohl auf die Hälfte wie bei ungeimpft mit Delta. Wobei Delta deutlich ansteckender als das Original ist. Siehe meinen Kommentar weiter unten. Aber die fehlende Sterilität ist wohl etwas, was viele noch nicht wahrhaben wollen.

  • Erst der Aufstand wegen der Masken. Es füllte hier lange Diskussionsspalten. Mehrfach. Im September 2020 sah ich in Berliner Bussen und Bahnen kaum Masken. Kontrolliert wurden die Fahrkarten, nciht die Masken. Auf einmal geht es. Dann 2G, 3G. Kontrolliert wird lax. Dann immer wieder die Aussagen: "Wir fahren auf Sicht." und" Eine Impfpflicht wird es nicht geben." Wie kann man so eine Aussage treffen, nicht wissend, was das Virus so treiben wird? Es ist wirklich eine Schande hier. Frankreich beneidete uns um die gute Coronapolitik. Es lag wohl eher daran, dass wir im Land Hersteller von Atemgeräten haben. Die Politik hat von Anfang an nur Quatsch gemacht, Spahn hat sich am laufenden BAnd widersprochen und kommt immer zur falschen Zeit mit der falschen Botschaft. Die Schwurbler nerven udn die Bücklinge vor denen noch mehr.

  • Als ob Geimpfte das Covid nicht austeilen könnten. Ich verweise mal auf



    www.aerzteblatt.de...nen-mit-SARS-CoV-2



    und



    www.fr.de/ratgeber...x-zr-90912812.html



    Unter Vernachlässigung der Nichtlinearitäten sind Geimpfte also immerhin noch halb so ansteckend wie Ungeimpfte. Wobei die Geimpften weder getestet werden noch selber merken, dass sie Covid haben und daher gefährlicher als ungeimpfte Getestete sind (ich hatte im Frühherbst ne ordentliche Erkältung, die auch Delta-Covid hätte sein können, aber ich musste mich nirgends testen lassen und kam doch überall rein, wo ich wollte). Um Leute zu schützen, bei denen die Impfung nicht wirkt, ist eine Impfpflicht für diejenigen, die mit ihnen arbeiten, wenig hilfreich.

    • @Luftfahrer:

      Na ja bisher sind in D insgesamt noch keine 100000 Impfdurchbrüche belegt worden (RKI). Das im Verhältnis zu 4,76 Millionen Infektionen spricht schonmal Bände.

      Durch die Boosterimpfung kann das auch auf niedrigem Niveau gehalten werden.

      Und wenn Sie das nächste Mal den Verdacht haben das es Corona sein könnte dann einfach mal nen Test machen... Auch Geimpfte dürfen sich bei Verdacht testen lassen.

      Gruß vom Mondlicht

      • @Moonlight:

        Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.

        Die Zahl der Infizierten bezieht sich auf die gesamte Zeit - also auch bevor es Impfungen gab.



        Außerdem werden Geimpfte viel viel seltner getestet. Und wenn man Herrn Spahn glauben kann, dann werden sie absichtlich nicht getestet.

      • @Moonlight:

        Es muss aber auch sehr viel passieren, damit Geimpfte getestet werden. Da dürfte nur ein winziger Bruchteil erfasst sein. Und bei Geimpften ist der Fall "infektiös ohne krank zu sein" sehr wahrscheinlich.

        • @Luftfahrer:

          Wie oben schonmal geschrieben Geimpfte testen (2G+) ist sinnvoll. Es gibt aber auch starke Indikatoren dafür, das Geimpfte weniger und weniger lang infektiös sind als Ungeimpfte:

          www.rki.de/DE/Cont..._Testung_nCoV.html

          Vor Aufkommen der Deltavariante zeigten sich in mehreren Studien höhere Ct-Mittelwerte in der PCR-Untersuchung des Abstrichmaterials bei geimpften Infizierten im Vergleich zu ungeimpften Infizierten, ein Hinweis auf geringere durchschnittliche Viruslasten bei geimpften Infizierten. Für einen Teil der geimpften Infizierten wurden allerdings auch übertragungsrelevante Ct-Werte gefunden (dazu ist anzumerken, dass Ct-Werte nicht standardisiert sind und dass bisherige Studien zur Assoziation mit Infektiosität/Kontagiosität auf nicht immunisierten Studienpopulationen beruhen) (Emary et al., 2021; Pritchard et al., 2021; Regev-Yochay et al., 2021). Für die Deltavariante weisen erste Studien unter geimpften und ungeimpften Infizierten darauf hin, dass in der frühen Infektionsphase vergleichbare Viruskinetiken mit ähnlichen Spitzenwerten bestehen, während in der späten Infektionsphase bei Geimpften ein etwas rascherer Abfall der Viruslasten erfolgt (bei geimpften Infizierten also eine etwas kürzere Gesamtausscheidungsdauer zu beobachten ist) (Chia et al., 2021; Kissler et al., 2021b)

  • Kekule fordert eine Imppflicht fürs Pflegepersonal



    www.mdr.de/nachric...gekraefte-100.html

    Eine tägliche Testpflicht dür Ungeimpfte Pfleger:innen bestand noch nicht?! Ich falle vom Glauben ab...

    • @Berrybell:

      Nö, Pflicht war nur das Angebot seitens der Arbeitgeber. Bisher machte es auch wenig Sinn. Inwieweit der „natürliche“ Verlauf der Pandemie damit beeinflusst werden kann, ist doch mehr als unklar.

      Die Diskussion erinnert an die Verbote von Sport im Freien, Maskenpflicht beim Stadtbummel und die Diskussion über Partys von Jugendlichen im Freien. Alles keine Gamechanger.

  • Ich möchte nicht polemisieren, aber: Wenn ich einen mir anvertrauten Hifebedürftigen bewußt einer Gefahr aussetze (wenn ich bei der Kinderbetreuung für ein paar Minuten meine Aufsichtspflicht verletze und das Kind im Pool ertrinkt), hier also ein durch mich als Ungeimpften erhöhtemRiskiko einer Infektion aussetze und diese Person dadurch verstirbt, ist das doch "fahrlässige Tötung", oder?

    • @Sittenwaechta:

      Welche Gefahr geht von einem Ungeimpften aus, der kein Corona hat?

      • @Rudolf Fissner:

        Die Gefahr ist, daß die Schnelltests nicht sicher genug sind.



        Und wenn bei einem Geimpften der Test versagt ist er immerhin nicht so ansteckend wie ein Ungeimpfter.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "Für Pflegekräfte wird es vorerst keine Impfpflicht geben. Die Politik stellt sich damit vor jene, denen die Gefährdeten gleichgültig sind."

    Das ist Totalversagen der Bundesregierung! Noch ist Merkel Kanzlerin und könnte das ändern!!!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Nur die Bundesregierung? Warum nennen Sie nicht die Bundesländer? Für die Gesundheitspolitik sind diese zuständig? Gibt es da etwas zu verbergen?

  • Spahn und die ganze CDU musste sich aber die Frage stellen: warum haben wir zu wenig Personal in Pflegeheime?



    Die Antwort ist auch hässlich: weil die CDU/CSU alle vorschlage der SPD, besere Löhne und Arbeitsbedingungen zu schaffe, hartnäckig blockiert hat.



    Wir haben währenddessen immer noch nicht, die Vergnügungssteuer neue berechnet, wie die BGH in 1997 (!!!!!!!). Leider wird das mit Lindner in der Ampel hoch wahrscheinlich nicht möglich.



    Langam glaube ich, die Ampel wird nicht klappen und Scholz wird ein Minderheitsregierung bilden.

    • @CallmeIshmael:

      Es liegt daran, dass die Gewerkschaften so miese Tarife aushandeln. Warum bekommen die nicht hin, was bei Daimler normal ist: höhere Löhne?

      • @Rudolf Fissner:

        Das liegt daran, dass das Pflegepersonal für Verdi nur Feigenblattfunktion hat. Nur zur Erinnerung: Als in den 80-er jahren die Stahlwerke in Duisburg runtergefahren wurden, war im gesamten Ruhrgebiet die Hölle los. Den Pflegenotstand gibt es mindestens ebenso lang, und es passiert – nichts.

    • @CallmeIshmael:

      die Komplette Basis in den staatlichen Krankenhäusern müsste besser bezahlt sein, das was die Berufe am unattraktivsten macht, ist ja zu aller erst die Bezahlung. Das jemand der Schicht arbeitet teilweise noch Nebenjobs annehmen muss um über die Runden zu kommen ist völlig unglaublich meiner Meinung nach. In nicht staatlichen Einrichtungen bzw wenn halt nicht nach Tarif bezahlt wird, läuft das viel besser, da der Markt über die Nachfrage das Gehalt regelt. Es gibt Berufe in Kliniken die in der Freien Wirtschaft keine Schichten arbeiten müssen, allgemein ein entspannteres Arbeitsklima herrscht, bei dem auch das Patientenklientel leichter ist und man knapp 2000€ mehr Brutto verdient. Das sagt eigl schon alles... Pflegepersonal aus dem Ausland an zu werben ist definitiv nicht der richtige Weg,

      • @Grigori Rasputin:

        Von welchen staatlichen Kliniken sprechen Sie? Helios? Schön Kliniken? Sana Kliniken GmbH? Contilia GmbH? Mediclin AG? etc.pp.

  • Warum weiter herumeiern ? Das einzig vernünftige wäre eine allgemeine Impfpflicht. Der Umgang mit den Schwurblern ist katastrophal. Von Anfang an hätte man dem unwissenschaftlichen Blödsinn konsequent aber ruhig widersprechen müssen. Stattdessen werden die einerseits viel zu ernst genommen und Unsinn ernsthaft diskutiert, was ihn viel zu sehr aufwertet und als ernsthafte Thesen erscheinen lässt. Andererseits werden sie auf unerträglich emotionale Weise dämonisiert, als Quasi-Mörder, Asoziale, die man gerne im Krankheitsfall auf offener Straße verrecken lassen würde, was selbstverständlich zu Abwehrreflexen führt, die eine ernsthafte Auseinandersetzung unmöglich machen.



    Die Konsequenz ist dann, dass politischer Druck (Impfpflicht) durch sozialen ersetzt werden soll, was zu gesellschaftlichen Spannungen führen wird

    • @laplante:

      Gute Analyse. Hätte unsere "Rauten"-Kanzlerin Format oder Kompetenz gehabt, wären durch eine Impfpflicht viele Leben und Milliardenkosten gerettet worden.



      Die ganze Herumeierei führt uns direkt in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft - und auch wenn das "Worst-Case-Szenario", das eines Tages marodierende Banden Geimpfter durch die Straßen ziehen und Jagd auf (impfunwillige) "Zombies" machen, irgendwie "unvorstellbar" ist, weil wir uns für "zivilisierte" Menschen halten, wenn der Druck, die Not, die Angst groß genug sind, wird der "zivilsierte" Mensch schneller zum Tier als uns lieb ist!

      • @FoolOnTheHill:

        Also ich muss sagen, dass Frau Merkel am Anfang der Pandemie sehr gut reagiert hat und wahrscheinlich viele Leben gerettet und viele Leben vor Long COVID bewahrt hat. Aber dann ging es los mit der Subsidiarität und alle Länderfürsten entschieden für sich, ohne jegliche Achtung vor wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Augen fest auf die Wirtschaft fokussiert. Und nu? Die Fürsten beraten, mahnen aber tun, tun sie nichts. Das kann man Merkel auch nicht wirklich Anlasten...

    • @laplante:

      Seltsamerweise tun Sie genau dasselbe: "Schwurbler" "Blödsinn", "viel zu ernst genommen", "Unsinn" .



      Also, das mit dem "konsequent aber ruhig widersprechen" sollten Sie nochmal üben.

    • @laplante:

      Mit einer Impfpflicht wird die Situation im Pflegebereich noch deutlich schlimmer.

      • @Magenta:

        Mit anderweitig wirklich guten Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung wäre eine Impfpflicht für Pflegekräfte kein Problem.

        Außerdem - was ist das für eine Denke? Bloß keine ( vollkommen berechtigte) Impfpflicht einführen, damit nicht noch mehr Leute diesen Beruf verlassen? Da können wir schon ein paar Tote mehr dafür in Kauf nehmen??

        • @cazzimma:

          Sie haben meinen Beitrag aufmerksam gelesen?

      • @Magenta:

        Da wird immer wieder das Gespenst an die Wand gemalt, dass bei einer Impfpflicht für Pflegekräfte diese in Scharen davon laufen würden.



        Realitätscheck:



        Wenn in ganz Deutschland die Impfpflicht gilt, wo läuft die Pflegekraft, die sich nicht impfen lassen will, dann hin?



        In Frankreich haben sich nach Einführung der Impfpflicht 0,1% der Pflegekräfte nicht impfen lassen und lieber gekündigt.



        In USA wurden nach Terminsetzung für die Impfung 0,1% der Pflegekräfte gekündigt, weil sie der Impfpflicht nicht nachgekommen waren.



        99,9%: Nach Einführung der Impfpflicht geimpft.

    • @laplante:

      Und da es eh nix wird mit der Impfpflicht: alle so oft wie möglich testen und konsequente Quarantäne für Kontaktpersonen. Ist halt nicht die beste Möglichkeit, aber so würde es auch gehen

  • 9G
    91491 (Profil gelöscht)

    RECHT SO 👍

  • Bald ist Regierungswechsel und dann darf die Ampel zeigen das sie beim Thema Corona mehr drauf hat als Spahn. Lauterbach befürwortet die Impfpflicht aber das dauert alles schon wieder viel zu lang.

    Bis dahin gehen die Toten weiter auf das Konto komplett verwirrter Impfgegner, bösen Kräften die Falschinformationen unter die Leute bringen und nicht zuletzt unentschlossene Politiker, die jedes Thema aussitzen oder Verantwortungspingpong mit den Ländern spielen...

    Zieht euch warm an und geht impfen.



    Aber wem sag ich das, der aufgeklärte taz Leser hat das eh schon hinter sich...

    Gruß vom Mondlicht

  • Wenn in Einrichtungen mit 'Durchbrüchen' tatsächlich jede\r Zweite ungeimpft ist, dann müssen unsere Politiker raschestmöglich zur Verantwortung gezogen werden.

    Das macht fassungslos - ungeheuerlich! Und solchen Politikern haben wir gut bezahlt Macht und Verantwortung für uns Bürger gegeben...

    Unsere Freiheit endet da, wo die des anderen beginnt. Ist das nicht ein allseits bekannter Satz?

  • Sehr geehrte Frau Zinkant, unabhängig von der Frage ob eine Impfpflicht sinnvoll wäre oder nicht (ich selbst habe dazu keine festgelegte Meinung), halte ich Ihre Argumentation gerade zum Schluss des Textes für sehr schlecht. Gerade über "Ja, klar, es gibt zu wenig Personal. Aber Ungeimpfte zu beschäftigen hat mit Fürsorge trotzdem nichts zu tun." habe ich mich sehr aufgeregt. Das Abtuen des Pflegenotstandes als zweitrangiges Problem, und stattdessen die moralische Fixierung auf die Impfbereitschaft der einzelnen Pflegekraft ist falsch. Es gibt Studien aus Wuhan, die zu dem Ergebnis kommen das die Überarbeitung der Pflegekräfte beträchtlich dazu beigetragen hat, dass die Mortatlität in den entsprechenden Krankenhäusern gestiegen ist. Außerdem weiß ich aus Schilderung einer engen Verwandten, die als Krankenschwester während einer Corona Überlastungssituation gearbeitet hat, dass auf Grund schlechten Personalmangements etwa 3/4 des Personals ihrer Station an Corona erkrankte. In der Zeit gab es für die Pflegekräfte häufig Arbeitsquarantäne damit weitergearbeitet werden konnte. Das Problem ist ein strukturelles, und kein individuelles Impfen- oder- nicht Impfen, wie Sie es hier moralisierend suggerieren.

    • @Vroni:

      Man Kann nicht Noch krasser Beweisen, dass man bereit ist Alle Nebelkerzen zu werfen, nur um Von Der eigentlichen Thematik abzulenken und dann schlüssige Argumentation ohne jegliche Grundlage anzzuweifeln. Wenn es keine Impfflicht für Pflegende gibt, werden die Tropfen auf den heißen stein durch Überarbeitung ganz schnell nichtig werden. So einfach ist das. Der Not stand wird gerade schlicht durch More gelöst.

  • um uns herum haben das fast alle politiker in der eu verstanden. mein chef kommt gerade aus italien zurück und schüttel nur noch den kopf. da darf bald keiner mehr arbeiten, der nicht geimpft ist. diese ultra nervige und zeitfressende und menschenzerstörende "freiheitsdebatte" hängt mir zum hals heraus! das ist ein egoismus erster güte, der nicht zu überbieten ist! in afrikanischen ländern, reicht der impfstoff nicht aus, hier lässt man ihn verschrotten, weil das fettgefressene volk dauernd nach wunschkonzert gefragt wird! aber das klima ist wichtig! wenn das so weiter geht, kann uns das klima komplett egal sein..denn was nützen uns ein paar grad erderämung erspart, wenn sich die arbeitslosigkeit durch alle branchen zieht? ergebnis von diesen verschleppten und verzögerten coronamassnahmen, weil jeder laubkäfer ersteinmal sein RECHT haben muss, bis er verstanden hat, das jeder von jedem abhängt! und wenn dieses argument, dass die impfung nicht vor weitergabe schützt!! jesus!! mathematik! wenn 100 von 100 geimpft sind und auf KEINEN ungeimpften mehr treffen..was passiert mit diesem virus???

  • wer sich nicht impfen will ...

    sollte die akzeptanz aller erfahren.

    allerdings mit der einschränkung aus sensiblen berufen strikt ausgeschlossen zu werden.

    allgemeinschutz vor individualrecht.

  • 2/3 der Alten auf den Intensivstationen sind selbst ungeimpft...

    Und gleich ob geimpft oder ungeimpft, tägliche Tests vor Arbeitsbeginn wäre eh angesagt. Ach das bedeutet Organisation und Aufwand? Das Problem ist, dass die Politik dies egal welchen Arbeitgebern nicht zumuten will.

    Da ist es eben einfacher, auf die Ungeimpften zu schimpfen.

  • WEnn ein Pfleger bis jetzt nicht geimpft ist, dann hat er das bewusst entschieden. Wenn dann eine Pflicht kommt, hört er eher auf als dass er sich impfen lässt - das ist der Grund, warum die Politik keine solche Pflicht beschließt. Der Pflegenotstand würde noch verschärft.

  • Den ungeimpften Pflegekräften pauschal zu unterstellen, ihnen wären die alten Menschen egal, mag zwar die Stimmung einer lauten Geselschaftsgruppe wieder spiegeln, wird aber wohl kaum Realität sein. Ich bin zwar kein Pfleger, aber nach allem was man liest und in den Medien hört, machen die Pfleger den Job nicht weil die Bezahlung so gut ist oder die Arbeitsbedingungen so paradiesisch. Daher gehe ich mal davon aus, dass ein Großteil der Pflegekräften, auch der ungeimpften, sich um die Alten sorgt.

    Zudem würde ich mir wünschen, dass die taz ihre Artikel weniger polemisch verfasst und mehr wissenschaftlichen begründet. Wer die infektionstreiber in den Altenheimen sind, ist gar nicht klar. Studien dazu? Fehlanzeige. Ausser den ungeimpften getesteten Mitarbeitern können auch ungeteste geimpfte Mitarbeiter oder Besucher das Virus übertragen. Zu behaupten Tests würden nichts bringen ist schlichtweg Unsinn.

  • Die Lösung ist ganz einfach:



    Beschließt endlich die Impfpflicht für Alle, nicht nur für Mitarbeiter in Pflegeberufen.



    So gibt es dann auch keinen Grund mehr, wegen einer Impfpflicht aus dem Beruf auszusteigen.

  • Liebe Frau Zinkant, liebe Tazler:innen, Euer Vorwurf an die Politiker:innen, die sich vor den Pfleger:innen in den Altenheimen stellen, ist mehr als notwendig.

    Aber ich lese so gut wie nie, dass das ebenfalls die Pfleger:innen in den Heimen für schwer(st)behinderte und schwer(st)kranke Menschen gilt. Sie gehören ebenfalls zu dem vulnerablen Personenkreis, der nicht einfach mal umziehen kann, um vor den ungeimpften Pfleger:innen geschützt zu sein. Selbes gilt in der häuslichen Pflege.

    Und natürlich auch in den Hospizen. Ein Hospiz aufzusuchen, weil man bald verstirbt, heisst ja nicht, dass es den Bewohner:innen egal ist, ob sie dazu an Covid19 erkranken, um dann doch künstlich beatmet auf der Intensivstation zu sterben.

    Es sind also Menschen vom Kleinkind bis ins hohe Alter, für die die Pflegebedürftigkeit tödlich enden kann. Todesursache: ungeimpfte* Pfleger:in.

    • @Lesebrille:

      "Hässlich ist deshalb auch das Argument, man könne gar keine Impfpflicht für Pflegekräfte aussprechen, weil die sonst in noch größeren Scharen davonlaufen. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass Pflegende die Heimbewohner wissentlich einer tödlichen Gefahr aussetzen dürfen, nur damit die Personaldecke nicht zu kurz wird. Ja, klar, es gibt zu wenig Personal. Aber Ungeimpfte zu beschäftigen hat mit Fürsorge trotzdem nichts zu tun."

      Das ist natürlich zweischneidig. Weil es in letzter Instanz, stellen wir uns vor, es gäbe eine Impfpflicht nur für Gesundheitsberufe und Menschen in diesen Berufen, die sich nicht impfen lassen wollen, laufen in Scharen davon, auch die geimpften Mitarbeiter:innen trifft.

      Denn wer sonst wird die daraus resultierende Mehrarbeit leisten? Und wird irgendwer diese Mehrarbeit anerkennen, vergüten? Natürlich nicht.

      Impfpflicht? Ja akzeptabel, vielleicht sogar notwendig, aber wenn, dann für alle Einwohner:innen der BRD, unter Einbeziehung der Kinder ab Alter X, Alter X, wenn medizinisch als safe angesehen, optional. Keine Satisfaktionen wiederum für Personen, die sich nicht impfen lassen können - die gibts ja tatsächlich auch, deren Zahl dürfte aber für eine umfassende Populationsimmunität dann nicht ins Gewicht fallen.

    • @Lesebrille:

      Hallo,

      ich bin zwar auch der Meinung, dass für Personal in Gesundheitseinrichtungen eine Impfpflicht für Covid-19 bestehen sollte - für Masern besteht die im Übrigen ja inzwischen auch.

      Allerdings finde ich die Konzentration der Diskussion auf Personal in Gesundheitseinrichtungen falsch. Damit kein falscher Eindruck aufkommt: Ich arbeite selbst in einer Gesundheitseinrichtung, bin (inzwischen zum dritten Mal) geimpft (und war bundesweit eine der ersten geimpften Personen). Ich bin klarer Befürworter der Impfung. Aber ich bin auch ein Befürworter von Freiwilligkeit. Es kann zwar sein, dass ein Impfzwang letztlich notwendig ist, aber es ist unfair, im Falle einer Erkrankung mit dermassener gesellschaftlicher Bedeutung, einseitig eine Berufsgruppe an den Pranger zu stellen und ggf. Leute zu etwas zu zwingen, dass sie evtl. nicht wollen, die bereits so schon erhebliche Lasten für die Gesellschaft auf sich nehmen, für verhältnismäßig wenig gesellschaftliche Anerkennung.

      Und wenn man es wirklich ernst meint mit dem Schutz der Gepflegten etc., dann müsste man 2G+ (also 2G plus engmaschige Testungen) einführen und den entsprechenden Berufsgruppen auferlegen, sich auch in ihrer Freizeit nur im 2G+ Umfeld aufzuhalten und ständig FFP2-Maske zu tragen.

      Also, wenn Impfpflicht, dann für alle!



      Umfangreiche Impfungen auch für Kinder

      Und FFP2-Maskenpflicht im Beruf und Schule. Sowie 2G+ als Norm, auch bei Veranstaltungen.

  • Einfach alle konsequent täglich testen, Maske, Abstand. Keine Ausnahme für 2G, JEDER kann das Virus weiter tragen, nur mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit. Ein getesteter Ungeimpfter ist so gesehen sicherer als jeder ungetestete Geimpfte oder Genesener, dessen Impfung über ein halbes Jahr her ist.



    Nur weil wir mal den Arm hingehalten haben, bedeutet das nicht, das wir nun aus der Sache raus sind, uns gemütlich zurück lehnen dürfen und die Spaltung moralisch überlegen fühlend weiter betreiben dürfen.

    • @deifelschen:

      Genau das: Jeder ist potentiell infektiös, AHA-Regen müssten für alle verpflichtend sein, denn was ist die Logik?



      Ich Geimpfte bin nur 20% ansteckend, du Ungeimpfte 60%. Deshalb brauche ich keinen zusätzliche Schutzmaßnahmen anwenden, um andere zu schützen?



      Nicht das zu tun, was möglich und zumutbar ist, halte ich für asozial. Jeder sollte das ihr Bestmögliche tun. Aber klar, dass die Politiker davor zurückschrecken, das durchzusetzen. Haben sie doch ständig wiederholt, dass mit Impfungen keine Einschränkungen mehr nötig wären.



      Die 4. Welle hätte schon längst eingedämmt sein können. Aber ja, vielle machen einfach nicht mit - egal ob geimpft oder nicht.

      • @Terraformer:

        Die taz-Autorin hat die Diskussion um die Übertragung des Virus durch Geimpfte einfach ignoriert. Damit macht sie es sich bei aller Empörung über die Politik zu einfach. Für die Seniorenheime ist ständiges Testen das beste Gegenmittel. Die Impfung der Angestellten verringert das Risiko nochmals um einen gewissen Prozentsatz. Entscheidend aber bleibt das Testen - und natürlich penible Hygienemaßnahmen und gute Masken, die auch ordentlich getragen werden müssen. Wenn die Maske unter der Nase oder gar unterm Kinn hängt, bringt sie gar nichts.

  • Die Impfpflicht bleibt alternativlos.



    Das ist falsch, denn auch Mehrfachgeimpfte können infektiös sein und stecken dann selbst Geimpfte an. Das Risiko ist bei geimpften umso größer, da sie aufgrund der fehlenden Testungen sorgloser mit Ihrer täglichen Hygiene- und Gesundheitssituation umgehen. Ungeimpfte testen sich allein schon wegen ihrem eigenem Ansteckungsrisiko öfter.



    Daher ist die schon seit langem notwendige sicherste Lösung eine kostenfreie tägliche Testung aller Menschen in Pflegeheim und Krankenhaus. Nur so können alle - Geimpfte und Nichtgeimpfte - wirklich geschützt werden. Gleichfalls bleibt dann die Statistik umfassend und belastbar.

  • Es wäre auch mal nett, die Kinder in den Blick zu nehmen. Aber die tauchen in der Politik gar nicht und in den Zeitungen so gut wie gar nicht auf. Die können sich nämlich gar nicht impfen lassen. Die Pflicht für Lehrer und Erzieher wäre daher noch wichtiger, werden Kinder doch überwiegend von Erwachsenen angesteckt. Aber Kinder haben gar keine Stimme, die sich für sie stark macht.

    Zu den Pflegekräften: Ich glaube nicht, dass viele kündigen werden. Denn wo sollen sie dann arbeiten? Als Aushilfe verdient man doch weniger als im gelernten Beruf.

    • @Strolch:

      Lieber Strolch, der größte Teil der in Behindertenwohnheimen arbeiteten Pfleger*innen, sind keine ausgebildeten Fachkräfte. Die meisten sind angeleitete Aushilfskräfte,



      viele arbeiten auf 450-Euro-Basis, sind gelernte Köche, Sportstudent*innen u.s.w.. Das allein ist für mich eine große Schweinerei und wenn sie dann auch noch ungeimpft sind, haben sie in Behindertenwohnheimen nichts zu suchen

    • @Strolch:

      Impfstoff ab 5 Jahre wird ja nicht mehr lange auf sich warten lassen. ;-) Gibt es wieder eine Ausrede.



      Aber ich Stimme ihnen zu. Alle mit Kontakt zu gefährdeten Personen, sollte "motiviert" werden, sich impfen zu lassen.

    • @Strolch:

      Andersrum wird auch n Schuh draus, woher bekommen Sie soviel impfwillige Fachkräfte her?



      In die Branche hätte mich schon vor Corona keiner gebracht. Das ist wirklich einer der schlimmsten Berufsfelder die ich mir vorstellen kann. (wenig Geld, keine Zeit für Patienten, teileweise 60-80 Stundenwoche)

  • Die FDP erklärte die Pandemie für beendet, genau wie das Team Ballweg ein Jahr zuvor und setzte eine allgemeine Erklärung durch, wonach es keine weiteren Lockdowns geben würde.



    Mehrheitsbeschluss einer Partikular-Kapitalistenpartei überstimmt die Meinung des Virus.

  • Die heillos hilflosen Helfer werden geführt von unfähigen, unwissenden Unternehmern, die das Selbstverständliche nicht in den Griff bekommen: Wer dem Menschen ein Helfer sein will, darf nicht selbst zur Gefahr für den Hilfesuchenden werden. Das Berufsethos verbietet es, sich nicht impfen zu lassen. Es ist sehr einfach: Wer sich als Pfleger oder Pflegerin auf Freiheitsrechte beruft und sich nicht impfen lässt, hat das Recht dazu und braucht sich nicht impfen zulassen. Diejenigen muss man dann jedoch sofort freistellen und in die Freiheit eines anderen Berufes entlassen.

    Die Energie der Widerständigen offenbart die himmelschreiende Hilflosigkeit der gesamten Branche und wird nur noch gestoppt von der Unfähigkeit des Managements und der politisch Verantwortlichen.

    • @Franz Koch:

      "Die heillos hilflosen Helfer werden geführt von unfähigen, unwissenden Unternehmern, die das Selbstverständliche nicht in den Griff bekommen: Wer dem Menschen ein Helfer sein will, darf nicht selbst zur Gefahr für den Hilfesuchenden werden. Das Berufsethos verbietet es, sich nicht impfen zu lassen. Es ist sehr einfach: Wer sich als Pfleger oder Pflegerin auf Freiheitsrechte beruft und sich nicht impfen lässt, hat das Recht dazu und braucht sich nicht impfen zulassen. Diejenigen muss man dann jedoch sofort freistellen und in die Freiheit eines anderen Berufes entlassen.



      Die Energie der Widerständigen offenbart die himmelschreiende Hilflosigkeit der gesamten Branche und wird nur noch gestoppt von der Unfähigkeit des Managements und der politisch Verantwortlichen."

      Mal abgesehen davon, dass das meinem persönlichen Ethos entspricht und ich geimpft bin, finden viele in der Pflege, dass ihnen die Gesellschaft schon recht viel zumutet, für recht wenig Anerkennung (und diese Mißachtung kommt in dieser, von Ihnen nicht weiter spezifizierten, Äußerung ja auch zum Ausdruck: "heillos hilflosen Helfer" - wir reden hier immerhin von einem hochgradig komplexen Beruf, für den man eine intensive Ausbildung durchstehen muss).

      - Ich finde aber auch, in meinem Berufsumfeld, dass biologisch-medizinisches Basiswissen, anders als man erwarten würde, auch unter Pflegekräften, aber z. T. auch unter akademischem Gesundheitspersonal mitunter mangelhaft ist. -

      Also, wenn Impfpflicht, bei einer gesellschaftlich dermassen bedeutsamen Erkrankung, dann doch bitte für Alle!

    • @Franz Koch:

      Das haben Sie schön geschrieben.



      Ich befürchte, dass die Gerichte wegen Berufsfreiheit nicht mitspielen würden.

      • @Terraformer:

        Es ist durchaus denkbar, dass Gerichte eine Impfpflicht akzeptieren. Andere Impfungen sind ja bereits Pflicht und es regt sich niemand drüber auf.

        Ein Chirurg kann sich ja auch nicht auf Freiheitsrechte berufen und einfach sagen: Ich trage ab jetzt bei der OP keine Maske.

    • @Franz Koch:

      Übernehmen Sie dann die Arbeitsleistung?

      Das ist doch keine Lösung für das vorhandene Problem. Zwang löst keine Probleme, nur Offenheit und Überzeugung zu einem Miteinander.

    • @Franz Koch:

      Schön, dass Sie differenzieren, ich sehe das ähnlich. Niemand sollte zur Impfung gezwungen werden, solange nicht 100 % Sicherheit auf gesundheitliche Unversehrtheit besteht.

      Allerdings wo bekommen Sie die ganzen impfwilligen Pflegekräfte her?

  • Mehr Italien, weniger "laissez faire"; das ist das richtige Signal in der Vierten Welle der Corona - Pandemie.

    Je länger die Pandemie dauert, umso klarer werden die gesundheitlichen Folgen für das Individuum und für die ganze Gesellschaft.

    Im Kern treiben Impfgegner und Querdenker die Bundesregierung und die Gesellschaft in der Vierten Coronawelle vor sich her.

  • "Die Politik stellt sich damit vor jene, denen die Gefährdeten gleichgültig sind."

    Ich finde es sehr schade und anmaßend alle Ungeimpften so über einen Kamm zu scheren und ihnen so eine Haltung vorzuhalten.



    Die meisten Ungeimpften, die ich persönlich kenne, sind super verunsichert, haben Spritzenphobien oder haben Angst (begründet oder unbegründet sei hier mal dahingestellt).



    Natürlich ist es aber einfacher all diesen Menschen Gleichgültigkeit unterzustellen. (Einige schwarze Schafe gibt es immer, keine Frage. Aber das trifft nur auf einen - kleineren - Teil zu).

    "In den Heimen mit aktuellen Ausbrüchen ist teils jeder zweite Mitarbeiter nicht vor Covid-19 geschützt."



    Dazu hätte ich gerne mal die Studie. Wie Sie selbst später erwähnen, gibt es keine Auskunftspflicht dazu. Woher kommt diese Aussage?

    Fakt für mich ist, dass man diese Debatte nicht so einseitig betrachten darf. Eine Impfung ist nun mal einen Eingriff in die Menschenrechte und ich finde es gut, dass man sowas stark abwägt und nicht einfach - wie hier gefordert und ohne Gegenseite auch nur zu erwähnen - einfordert.

    Ich bin schon länger geimpft und spätestens (!) jetzt, nachdem ich vier ganze Tage wegen der Nebenwirkungen sehr böse flach lag, kann ich das verstehen, dass Leute nicht dazu gezwungen werden möchten.

  • Die Politik wird um die Impfpflicht für Gesundheitsberufe - auch in den Arztpraxen - nicht herumkommen. Fragt sich nur, wieviele Menschen dafür vorher sterben müssen. Es ist ein Skandal.

  • Der wesentlichste Grund, keine Impfpflicht mindestens analog zur Masernimpfpflicht auszusprechen besteht fürchte ich darin, dass sehr früh politisch versprochen wurde, es werde keine Impfpflicht geben.



    Das kann damals, in Zeiten bedingter Zulassungen und tatsächlich geringer Erfahrungen mit den Impfstoffen, durchaus vertretbar gewesen sein.



    Jetzt ist es einfach nur grob falsch. Im Grunde ist die Sache sehr einfach: entweder sofort 2G für alle, oder 3G für alle (geimpft, genesen oder gestorben) im Frühjahr 2022.

  • Danke danke für den Artikel. Es ist nicht zu fassen, dass Leute, die in Heimen arbeiten, nicht bereit sind, sich diesen Piks geben zu lassen. Millionen und Abermillionen sind geimpft - es gibt genau NULL Anlass, es weiter zu verweigern.

    • @agtaz:

      Die Leute in dem Heimen sind Menschen, wie alle Anderen, mit - auch ich finde das allerdings erschreckend - meist nicht mehr biomedizinischem Grundlagenwissen und Verständnis von den Mechanismen der Impfung und von RNA, etc., als der Durchschnitt der Bevölkerung.

      Andererseits finden auch viele dieser Pflegenden, in den Kommentaren ja schon oft als "Helfende" betitelt, was bereits einen impliziten moralischen Impetus beinhaltet, dass die Gesellschaft bereits bisher sehr leichtfertig war, von ihnen einen besonderen Ethos zu erwarten, ohne das dementsprechend anzuerkennen und zu vergüten. Um es mal polemisch zu formulieren: Pflegekräfte sind notwendig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, wer sich dafür entscheidet, soll aber bitte eine quasireligiöse Totalverpflichtung eingehen, und aus reiner Nächstenliebe, für nen Kanten trockenes Brot und ein Glas Wasser am Tag und n Appel und n Ei je Woche, 24/7/365 hochkomplexe, verantwortungsvolle Schwerstarbeit leisten (die den Belastungen eines Stahlarbeiters gleichkommt, aber schlechter bezahlt wird), dabei immer lächeln, freundlich bleiben, emotionale Traumata im Vorbeigehen verarbeiten und 19 Dinge auf einmal erledigen.

      Und nun erwartet man von ihnen, einseitig, so empfinden sie dies, mehr Solidarität, als vom Rest der Bevölkerung.

      Das finden die doof und ich kanns verstehen.

      Also, wenn Impfpflicht, dann für alle!

  • Die Regierung schielt seit Beginn der Pandemie zu sehr Richtung Querdenker und Impfgegner. Leider. Konsequentes 2G wäre die Richtige Strategie mit Impfpflicht im Pflegebereich.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Das halte ich für Unfug, Impfgegner und Querdenker waren zu Beginn kein Thema weil keine Impfung in Sicht war.

      Der Unterschied zwischen der Regierung und und Kommentatoren ist die Art der Entscheidungsfindung. Wenn wir über eine Impfpflicht entscheiden, dann ist die Frage "Ist es für mich zumutbar?" im Zentrum. Die Regierung muss stattdessen Risiken und Freiheiten gegeneinander abwägen und am Ende auch dafür den Kopf hinhalten.



      Ich bin der Meinung dass eine Impfung für fast jeden Erwachsenen zumutbar ist und die Vorteile der Impfung (sei es individuell oder gesellschaftlich) die Risiken weit überwiegen. Aber ich würde mir schwer tun daraus eine Impfpflicht abzuleiten. Weil ungeachtet der Faktenlage Freiheit einen Wert für sich hat. Wir könnten einen Haufen Menschenleben retten wenn wir Dinge verbieten die dumm sind. Am Ende wäre die Gesellschaft aber nicht nur langlebiger, sondern auch ein ganzes Stück weniger frei.

      Wer gefährdete Personen pflegt hat diesen gegenüber eine besondere Pflicht, die mMn ein guter Grund sein sollte (oder auch muss) die Impfskepsis beiseite zu schieben. Aber wenn dann jemand wirklich auf stur stellt... es ist bedauerlich, aber wir haben es hier weiterhin mit einem Menschen zu tun der sein Arbeitsleben damit verbringt Menschen zu pflegen - diesen Leuten asoziales Verhalten zu unterstellen fällt mir als jemand der 8 Stunden täglich Excel vor sich hat schwer.



      Die Leute haben ihre Gründe. Die meisten der Gründe sind vermutlich unsinnig, aber den Leuten selbst sind sie wichtig - den Punkt an dem die Leute sich aus Trägheit nicht impfen lassen dürften wir hinter uns gelassen haben. Zwang ist hier mMn das falsche Mittel, es ist eher am Umfeld dabei zu helfen Bedenken abzubauen. Die wenigsten von denen handeln aus Bosheit

    • @Gnutellabrot Merz:

      was wollen wir von einer Reierung erwarten, die 16 Jahre lang nichts auf die Reihe gebracht haben...ob es die Neuen besser machen werden ? Ich bin gespannt.