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Ende fast aller Corona-MaßnahmenDas Pendel schlägt zurück

Kommentar von Gunnar Hinck

Das neue Infektionsschutzgesetz trägt deutlich die Handschrift der FDP – das liegt auch an den Widersprüchen von zwei Jahren Coronapolitik.

Szenen wie diese wird es ab Montag in den meisten Bundesländern nicht mehr geben Foto: Mychelle Vincent/aal.photo/imago

G ut möglich, dass es ab Montag in den Supermärkten der Republik zu merkwürdigen Szenen kommt: Frühmorgens oder kurz vor Ladenschluss, wenn es einigermaßen leer ist, huschen KundInnen mit Maske schnell zwischen die Regale, um ihre Sachen zusammenzusuchen – um dann zur Kasse zu eilen.

Am Wochenende enden in den meisten Bundesländern die Coronaschutzmaßnahmen. 3G- oder 2G-Regeln in Restaurants oder Kinos werden passé sein, und auch die Maskenpflicht wird es dann nicht mehr geben. So wie in Supermärkten. Ausnahmen gelten für wenige Orte wie Busse, Bahnen und Arztpraxen. Das neue Infektionsschutzgesetz will es so.

Zwar können in – Achtung, Juristendeutsch! – Gebietskörperschaften strengere Maßnahmen eingeführt werden, aber nach welchen Kriterien und ob auch Flächenländer gemeint sind, ist unklar. Menschen, die eher vorsichtig sind und keine Lust auf eine (weitere) Corona-Infektion haben, werden angesichts hoher Inzidenzen im Tausenderbereich panisch die Nähe zu anderen Menschen meiden – und sich eilig wie Bankräuber in Supermärkten bewegen.

Das Zauberwort der Ampel heißt jetzt Eigenverantwortung, und nicht nur bei ihr: Selbst Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der sonst mit Hegel-Zitaten um sich wirft („Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit“), setzt tapfer auf Eigenverantwortung. Das Problem ist: Die meisten sind wohl nur sich selbst am nächsten. Sie würden, wenn überhaupt, nur zum eigenen Schutz eine FFP2-Maske aufsetzen und sicherlich nicht, um den unbekannten Menschen am Nudelregal zu schützen.

Mit der Maske schützt man aber nicht nur sich selbst, sondern gerade auch andere. Ausgerechnet die Maskenpflicht, die anders als monatelange Schul-Lockdowns und Res­taurantschließungen mit anschließender Perspektivlosigkeit für viele BetreiberInnen eine geradezu lächerlich geringe Einschränkung bedeutet, fällt jetzt weg – weil es die FDP so wollte.

Ohne den Ukrainekrieg wäre das vermurkste Gesetz wohl kaum durchgekommen

Dass die vorgeblichen Freiheitskämpfer um FDP-Justiz­minister Marco Buschmann und Wolfgang Kubicki überhaupt die Oberhand gewinnen konnten, liegt auch an den unzähligen Widersprüchen der Coronapolitik der vergangenen zwei Jahre, die dazu führten, dass viele die Coronamaßnahmen satthaben.

Zur Erinnerung: Am Anfang der Pandemie durfte man allein nicht im Park stehen oder sitzen, vor einem Jahr wurde eine sinnlose Ausgangsbeschränkung beschlossen, später durfte man nur mit 3G einkaufen, in Baumärkten ging es auch ohne.

Ständig variierte auch das Ziel der Maßnahmen. Am Anfang ging es darum, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, zwischendurch darum, die Zahl der Todes­opfer zu minimieren, dann war das Ziel, die „kritische Infrastruktur“ inklusive der Feuerwehr zu schützen, jetzt steht das Gesundheitssystem wieder im Zentrum. Wer ständig neue Ziele ausruft, muss sich nicht wundern, wenn der Weg dahin irgendwann sehr umstritten ist. Die Extreme der Vergangenheit haben in einer Art Pendelbewegung das neue Extrem erst möglich gemacht.

Experten sind nicht die besseren Politiker

Eine weitere Lehre ist: Eine Gesellschaft kann offenbar immer nur mit einer Großkrise gleichzeitig umgehen. Ohne den Ukrainekrieg wäre das vermurkste Infektionsschutzgesetz wohl kaum durchgekommen. Seit Anfang Februar zieht die Ukraine die ganze Aufmerksamkeit der Politik und der – auch medialen – Öffentlichkeit auf sich.

Was das neue Gesetz auch zeigt: Experten sind nicht automatisch die besseren Politiker, Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist eine große Enttäuschung mit Blick auf Corona. Ein Experte mag nachts noch die neueste Studie aus Harvard lesen, aber ob er in Verhandlungen, in denen es um politische Tauschgeschäfte und um das juristisch Kleinteilige geht, die nötige Geschicklichkeit aufbringt, steht auf einem anderen Blatt. Warum hat Lauterbach, der ein großes, seit Corona personalmäßig kräftig gewachsenes Ministerium im Rücken hat, nicht ein besseres Gesetz durchgesetzt?

Die Zahlen werden im Sommer sinken. Die Vernünftigen in der Regierung sollten die Zeit nutzen, zu überlegen, wie sie für den nächsten Winter ein besseres Gesetz hinbekommen.

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ist Redakteur im taz-Ressort Meinung.
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90 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

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  • Endlich enden die meisten gesetzlichen Einschränkungen einer zweijährigen, sehr löchrigen, langsamen, nicht stringenten, lokal sehr unterschiedlichen und ängstlichen Coronapolitik.

    Alle paar Monate wechselten die Ziele, die maßnahmen und die Einschätzungen...eine rote Linie war selten erkennbar. Am Donnerstag wird mit der Impfpflicht im Bundestag das nächste (und hoffentlich letzte) Kapital verhandelt.

    Die Kommunikation und öffentliche Begründung der Maßnahmen war meistens noch schlechter als die Sachpolitik selbst.

    Die einzige staatliche Instanz die recht sachlich gehandelt hat, waren die Gerichte. Gut, die mussten ja auch erst im Nachinein ein Urteil fällen, was meistens leichter ist, als aktiv zu handeln.

    Insgesamt kann man als Bürger nur den Kopf schütteln und hoffen, das in absehbarer Zeit keine gefährlichere Pandemie (z.B. Ebola) über uns hereinbricht. das würde dann wohl das Ende unserer Zivilastion bedeuten, wenn man sieht was bei Corona alles nicht geklappt hat.

    In der sache halte ich das Ende der Beschränkungen für richtig. Die Lage ist nun völlig anders als vor zwei Jahren.

    Die Wissenschaft kennt das Virus mittlerweile ziemlich gut, Omnikron ist deutlich milder, die Intensivstationen sind nicht überfüllt und jeder der ernsthaft wollte, hatte die Chance auf eine, zwei, drei oder jetzt auch die vierte Impfung. Wer diese weiterhin verschmät, für den gilt dann jetzt auch Eigenverantwortung. Jeder kann weiterhin Masken tragen, zu Hause bleiben und sich selbst isolieren...die Gesellschaft muss nicht zwangsweise immer auch auf die Letzten warten. Schon gar nicht, wenn es um die Einschränkung von Grundrechten geht.

    Andere Länder sind da schon viel weiter und nicht so ängstlich.

  • Ich verrichte körperliche Arbeit mit Menschenkontakt und musste in den letzten Wochen und Monaten mit einer FFP2-Maske arbeiten. Zum Glück ist das jetzt vorbei. Das versteht natürlich niemand, der die Maske täglich vielleicht 10 Minuten zum Einkaufen trägt.

    • @DerKleineMann:

      Ich trage die Maske 9 Stunden am Tag im Menschenkontakt und bin froh darum sie weiter zu tragen.

  • Die "Eigenverantwortung" geht ja nun so weit, dass es selbst Veranstaltern verboten wird, im Intteresse ihrer Besucher z.B. eine 3G- oder 1G-Regelung durchzusetzen, diesmal begründet mit Datenschutz der Teilnehmer.

    Ebenfalls eine Freiheitseinschränkung, weil dadurch diejenigen zu Hause bleiben müssen, die sich nur auf eine 1G-Veranstaltung trauen würden.

  • Ich finde die Maske schon als unangenehm ,da mir die Brille beschlägt.



    Solange das Gesetz oder das Hausrecht mir keine Maske vorschreibt ,trage ich die auch nicht. Sollten die Vorschriften wieder geändert werden, passe ich mich dem an.Ansonsten ist es ja nicht verboten sich weiterhin zu maskieren.



    Wer es also unbedingt braucht...

  • Wenn, wie im Artikel zu lesen, die Maskenpflicht eine "lächerlich geringe Einschränkung bedeutet", dann verstehe ich die Sorge nicht, die Menschen könnten weiter keine Masken tragen?

  • Der Nasenring der FDP hat eigentlich schon in allen Zeiten der Regierungsmitwirkung eine wichtige Rolle gespielt.



    Das zeigt: Die Wirtschaft dirigiert die Politik.

  • 0G
    03998 (Profil gelöscht)

    Für Menschen, die 10 Stunden am Tag eine Maske tragen müssen - und das sind/waren viele, ist das keine kleine Einschränkung. Ekzeme, Atemnot, Kopfschmerzen usw., waren Folgen davon. Die Maske im Supermarkt hat kaum eine Bedeutung, da hält man/frau sich ja nicht lange auf. Dass die Maske beim einkaufen von vielen weitergetragen wird finde ich gut. Wer Angst hat sollte sich weiterhin schützen!

    • @03998 (Profil gelöscht):

      ich bin so jemand der den ganzen Tag mit Begeisterung und ohne Ekzeme, Atemnot und allem sonstigen Quatsch überlebt hat und seine Maske weiterträgt

    • @03998 (Profil gelöscht):

      Das ist ja sowas von lächerlich. Ekzeme o.Ä. wird es vielleicht als Einzelfälle geben. Oder was meinen Sie, wie OP-Personal seit Jahrzenten mit Masken klarkommt?!

    • @03998 (Profil gelöscht):

      Mit der schnellen Verbreitung des hochinfektiösen Omnikron haben sich die Ansteckungsbedingungen verschärft. Für eine Ansteckung bedarf es keiner langen Verweildauer. Es reicht, in geschlossenen Räumen in Aerosole hineinzulaufen und Viren einzuatmen.



      Den Verweis auf Angst finde ich problematisch. Es ist kein irrationales Gefühl, was vulnerable Menschen bzw. Menschen haben, die vulnerable Bekannte, Verwandte usw. schützen wollen sondern das Rechnen mit einem höheren Ansteckungsrisiko und damit auch das Rechnen mit gesundheitlichen Folgeschäden durch eine Erkrankung.



      Wenn Alle Menschen in Supermärkten eine Maske tragen, ist das Ansteckungsrisiko noch einmal reduziert.[1] Auch die Verkäufer*innen, die zumeist bloß OP-Masken tragen, da sie über die Dauer eines 8-Stundentages so leichter atmen können, werden es den Kund*innen sicher danken.



      [1] zdfheute-stories-t...e_schutz_infektion

      • 0G
        03998 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Angst ist kein irrationales Gefühl sondern Teil unseres Warnsystems.

  • De Politik einer FDP-geführten Bundesregierung trägt zwangsläufig in allen Politikfeldern die Handschrift der FDP.

  • "Kluge Leute schreiben Gesetze so das man diese immer auch auf neue Lagen sinnvoll anwenden kann."

    Und nennen sie "Notstandsgesetze". Gegen diese Form der Gesetzgebung ist die Klientel dieser Zeitung mal auf die Straße gegangen. Lang ists her...

    • @Meister Petz:

      Sollte an Danny Schneider gehen

  • Als Eigenverantwortung oder Selbstverantwortung bezeichnet man die Bereitschaft und die Pflicht, für das eigene Handeln und Unterlassen Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet, dass man für das eigene Tun und Unterlassen einsteht und die Konsequenzen dafür trägt. Insofern frage ich mich, ob für die Bekämpfung einer Pandemie "Eigenverantwortung" der richtige Weg ist.

    • @Nine64:

      Die Frage kann nicht abschließend beantworten, aber die Definition ist mir zu eng: "Eigenverantwortung" heißt zunächst mal, dass das Individuum SELBST die Verantwortung für sein Handeln trägt und sie nicht von einem (fürsorglich Regeln setzenden und - im besten Fall - eigen- oder sozialschädliche Dummheiten verhindernden), Nanny-Staat vergesellschaftet bekommt.

      Dass "Eigenverantwortung" auf ausschließlich "Verantwortung für eigene Angelegenheiten/ Interessen" beschränkbar wäre, dürfte sich in den wenigsten Definitionen finden. Es ist immer AUCH die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gemeint.

      • @Normalo:

        Nun ist die Gesellschaft ja kapitalistisch, medial (auch durch Desinformation in den neuen Medien und tendenziöse Blätter wie Bild) und durch Bildungsungleichheit geprägt und individualisiert. Hinzu kommen Abstumpfung, Überforderung und das Phänomen der Betroffenheit. Eigenverantwortung wird also bei einigen so aussehen, dass sie glauben, das Virus wäre harmlos und dass es sie selbst nicht stark treffen würde. An Mitmenschen denken jene weniger.

        • @Uranus:

          Richtig, die gibt es. Aber glauben Sie, es wird besser, wenn man daraufhin gleich Alle tendenziell entmündigt und zu ihrem Glück zwingt? Ob man sich von Bild etc. abstumpfen lässt oder nicht, kann man immerhin noch selbst bestimmen (SIE z. B. scheinen sich ja in dem Punkt für eine rühmliche Ausnahme zu halten - wie schaffen Sie das nur, ohne sich dreist die entsprechende Entscheidungsfreiheit selbst zu genehmigen?).

          Die Alternative ist, den freien menschlichen Willen letztlich als ein potenzielles Hindernis zu betrachten, das der Verwirklichung des für einzig richtig Befundenen (von wem eigentlich?) im Wege steht. Ich weiß, Sie sind immer bereit, den Klugen, die die Dinge so sehen wie sie, alle Freiheit zur Entfaltung zu lassen, nicht wahr? Der Rest darf sich dann wohl glücklich schätzen, von denen geleitet zu werden?

          Some animals (think they) are MORE equal - egal in welchem Gesellschaftsmodell...

          • @Normalo:

            ?? Also ich argumentiere hier weniger für autoritäre Politik, sondern benenne kritische Gesellschaftsbedingungen, auf die aufbauend es mir schwierig erscheint, hochtrabend liberale Ideale anzuwenden. Wie ich darlegte, ist es vielen Menschen erschwert, vernünftige Entscheidungen zu treffen (Wissen, Gemeinschaftssinn, Zeit für Bildung, teils Bildungskompetenz fehlt) bzw. umzusetzen (Geld für Masken fehlt), sowie das Verhältnis der Menschen durch den Kapitalismus korrumpiert wird - Solidarität wird u.a. von der Warenförmigkeit, Konkurrenz geschmälert und Fokussierung auf das eigene Ich geschmälert. Es bräuchte andere Gesellschaftsverhältnisse: Auflösung von Machtunterschieden, Umverteilung usw..



            Zum Ausgangspunkt zurückkehrend - ich wüsste nicht, was an einer Argumentation bspw. für den Erhalt einer Maskenpflicht in Supermärkten autoritär sein soll. Ich denke doch nicht, dass Sie jegliche gesellschaftliche Regeln bzw. genauer Coronaschutzmaßnahmen als bevormundend empfinden, oder? Bemerkenswert für ein*e Liberale*n fand ich die Position und Begründung von Katrin Helling Plahr zur Allgemeinen Imfplicht ab 18. Kennen Sie die? Für Sie eine Bevormunderin?



            Ihr Verweis auf eine menschliche Natur lässt außenvor, dass Menschen Kulturwesen sind, also Produkte gesellschaftlicher Verhältnisse. Gibt mensch Leuten Macht und Privilegien und entfernen diese sich von den Lebensbedingungen der Mehrheit, so werden diese Privilegierten sich nicht mal mehr als Gleiche verstehen, sondern meinen, sie stünden an ihrer hohen Gesellschaftsposition mit Recht.

            • @Uranus:

              Aber hallo argumentieren Sie für eine autoritäre Politik - natürlich nur solange der von Ihnen erwünschte Idealzustand der unmanipuliert aufgeklärten, in den Höhen der (Ihrer) zwingenden Vernunft gleichgeschalteten Menschheit nicht erfüllt ist (Parallelen zum "real existierenden Sozialismus" als leider unvermeidliche Vorstufe des Kommunismus drängen sich auf). Zumindest ist eine solche das logische Resultat Ihrer Ausführungen: Quintessenz Ihrer ganzen Erklärungen, wie die heutige Welt Menschen manipuliert, ist, dass Sie dem Großteil ihrer Mitmenschen aber effektiv nicht zutrauen, im Hier und Jetzt die richtigen Entscheidungen für sich und ihr Umfeld zu treffen. Also brauchen sie ein wenig "Unterstützung" in Form ganz verständlicher, vernünftiger Regeln, die soo verständlich und vernünftig sind, dass man ihre Befolgung gar nicht als Zwang verstehen kann...

              Das klingt alles total menschenfeundlich, IST aber ein Plädoyer für Zwang. Ein anderes Wort dafür wäre möglich, aber dieses trifft es auch, und davor sollten Sie nicht die Augen verschließen.

              Ausgeübt wird dieser Zwang von einer Autorität, die notwendigerweise aus Menschen besteht - Menschen, die für sich in Anspruch nehmen, BESSER als ihre Mitmenschen zu wissen, was gut für die ist, und daher auch die Macht "benötigen", entsprechend Gutes durchzusetzen. Und zack sind wir bei einer autoritären Grundeinstellung.

              Um die geht es - nicht um die Frage, ob Regeln generell überflüssig sind. Das sind sie natürlich nicht. Die Frage ist nur, wie man an sie herangeht, ob man sie als subsidiär zur Eigenverantwortung betrachtet oder die Fähigkeit seiner Mitmenschen zur Übernahme letzterer gleich von vornherein - aus welchen Gründen auch immer - anzweifelt. Letzteres zeichnet sich durch die Tendenz aus, Verhaltensweisen, die vermeintlich ein vernünftiger Mensch von ganz allein an den Tag legen würde, dann auch gleich für verbindlich und die Befolgung der so geschaffenen Regel für nicht einschränkend zu erklären (s. o.).

  • Leider ist der Artikel unvollständig, weil er die Arbeitsstättenverordnung nicht erwähnt.

    Da hat Herr Heil eine Verordnung gebastelt, bei der den Unternehmen die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter zugewiesen wird. Wer das Ernst nimmt, wird in den allermeisten Fällen an der Maske nicht vorbeikommen, was dann wiederum dazu führt, dass die Mitarbeiter entsprechend Arbeitstättenverordnung eigentlich Maske tragen müssten, Kunden und Mitarbeiter laut Infektionsschutzgesetz aber darauf verzichten können.

    Verkorkste Corona-Politik!

    "Sie würden, wenn überhaupt, nur zum eigenen Schutz eine FFP2-Maske aufsetzen und sicherlich nicht, um den unbekannten Menschen am Nudelregal zu schützen."

    FFP2-Maske schützt denjenigen, der sie trägt. Aus dem Grund werde ich sie ganz eigennützig weiter verwenden, wenn ich im Supermarkt einkaufen gehe. Was soll also dieser verschwurbelt unsinnige Satz?

    • @Martin74:

      "FFP2-Maske schützt denjenigen, der sie trägt."

      "Nein", "nein" und nochmal "nein". Wenn das zitierte ihre Erkenntnis aus zwei Jahren Pandemie ist frage ich mich, hinter welchem Mond sie diese verbracht bzw. aus welchen "alternativen Medien" sie sich in dieser Zeit informiert haben.

      • @Gagman:

        Ähhm, doch. Die FFP2-Maske bietet, korrekt getragen, auch einen guten Eigenschutz.

        Wenn Sie andeuten wollen, dass etwas nicht hilft, weil es nur Wahrscheinlichkeiten reduziert, dann hilft gar nichts.

        • @Co-Bold:

          Ich vermute, Sie haben GAGMAN missverstanden. Martin74 hat in seinem Beitrag durch seine Formulierungsweise nahegelegt, dass eine FFP2-Maske _nur/primär_ die tragende Person schütze. Und das ist nunmal Quatsch - ich gehe davon aus, dass GAGMAN darauf hinweisen wollte.

  • Ich glaube, es täte uns allen gut, allmählich von der Angst wegzukommen.

    Gibt es denn noch viele, die noch kein Covid hatten? Ich kenne fast niemanden mehr, völlig unabhängig vom Impfstatus. Veröffentlichte Zahlen der UK-Regierung zeigen, dass 98,8-99% der Briten bereits Antikörper in ausreichender Zahl haben. Wie das bei uns ist, das weiß natürlich niemand, am wenigstens das RKI.

    Prof. Stöhr hat mehrfach erläutert, dass niemand auf Dauer eine Infektion vermeiden kann, alle (!) werden sich infizieren. So enden Pandemien. Dann doch lieber jetzt, wo wir eine relativ milde Variante haben, als dies mit Masken in den Herbst hinauszuzögern, wenn die Immunabwehr wieder nachlässt oder vielleicht eine weniger milde Variante um die Ecke kommt. Jede Infektion ist ein Booster für's Immunsystem, hat auch Prof. Drosten schon erklärt.

    Bei den vielen, vielen anderen europäischen Länder, die geöffent haben gibt es massenhaft Beispiele, dass mit Wegfall der Maskenpflicht etc. die Zahlen fielen. Wovor haben wir dann Angst?

    Und wer Angst hat, der kann ja weiterhin eine FFP2 tragen, die einen guten Eigenschutz bietet (und womöglich eine Verzögerung der Infektion in vielleicht schlechtere Zeiten)

    Wir müssen bedenken: Grundrechtseinschränkungen sind harter Tobak. Dafür muss es gravierende Gründe geben, die verhältnismäßig sind. Wer in der aktuellen Situation dafür ist, dass weiterhin Grundrechtseinschränkungen gelten sollen, der sollte bedenken, was er sich wünscht und welche Tore damit weit geöffnet werden (bzw. offen bleiben).

    "Falls, Falls, falls, wenn, wenn, wenn irgendwann vielleicht gefährlich...." ist keine gute Begründung für Grundrechtseinschränkungen, die jetzt (!) gelten sollen.

    Die FDP hat sich für nichts anderes eingesetzt, als was fast alle europäischen Länder um uns herum schon längst gemacht haben (auch solche mit einer gleich hohen oder niedrigeren Impofquote). Ich kann daher die Aufregung um die weitestgehende Abschaffung der Maßnahmen nicht nachvollziehen.

    • @Louso:

      Habe gerade eine Infektion hinter mir, 2.5 Wochen schwere Bronchialsymptome, die auch 4 Tage nach dem negativen Test noch nicht aufgehört haben. Trotz Dreifach-Impfung. Ich möchte das nicht nochmal durchmachen müssen und werde mit Sicherheit unter Menschen weiter FFP-2 Maske tragen, sowie größere Aufläufe, gerade in geschlossenen Räumen, meiden.

      • @hessebub:

        Zunächst einmal möchte ich Ihnen auf diesem Weg Gute Besserung wünschen und hoffe, dass sie wieder ganz gesund werden.

        Zu Ihrem Kommentar möchte ich bemerken, dass Ihnen das auch niemand verbieten wird und aus Ihrer persönlichen Sicht sicher eine sinnvolle Entscheidung ist.

        Wenn Sie gleichzeitig denjenigen, die sich für eine andere Vorgehensweise entscheiden, diese vorwurfsfrei zugestehen, können doch alle zufrieden sein.

    • @Louso:

      "relativ milde Variante" - Sicherlich mag das im Vergleich mit den Vorgängervarianten zutreffen. Allerdings sagt nicht über die tatsächliche Gefahr einzelner Gruppen aus. Es kommt also auch darauf an, wen es trifft. Auf Folgen für Ungeimpfte sowie wohl auch für vulnberable dürfte Ihre Einordnung nicht zu treffen. Hierbei geht es dann nicht um irrationale Gefühle, sondern um realen Ansteckungsrisiken.



      Und dann erklären Sie bitte doch mal, was bspw. an Maskenpflicht in Supermärkten eine Grundrechtseinschränkung sein soll und dies unter der Berücksichtigung des Faktums, dass Einkäufe von Waren des täglichen Bedarfs für die Existenzerhaltung notwendig ist.

  • Die Freiheit, sich anstecken zu dürfen, hat Kubicki ja schon einmal wahrnehmen dürfen. Sollte es im das beim nächsten Durchbruch im Herbst noch einmal widerfahren, müsste er eigentlich von allen Ämtern zurücktreten und seine Arztrechnungen privat ohne Unterstützung seiner privaten Krankenkasse bezahlen.

  • "Ständig variierte auch das Ziel der Maßnahmen."



    Interessanterweise gab es neben unnötig stengen und angemssen-effektiven Maßnahmen fast immer auch Regelungbereiche, in denen ganz auffällig wenig Schutz betrieben wurde bzw. unzweckmäßige Regelungen galten, z.B. in Schlachthöfen und bei der Unterbringung von deren Mitarbeitern, bei der Verweigerung von Tests im Feb. 2020 ohne Reisebezug, keine Tests für symptomatische Menschen in den Testzentren, keine Quarantäre für Reiserückkehrer aus Gebieten mit wesentlich höheren Indizenzen wie (Sommer 2020) dem Kosovo, aber schon, als die Indizenden hier genauso hoch waren (z.B. Rückkehr aus Österreich diesen Winter), Gaststätten (man kann stundenlang ohne Maske herumsitzen, aber nicht 1 Minute zum rein- und rausgehen)...

  • Man muss doch das geänderte Risiko berücksichtigen.



    Ansonsten muss man ab jetzt immer Maske tragen, denn Grippe und andere Krankheiten gefährden Risikogruppen ebenso. An Lungenentzündung sterben jedes Jahr ca. 10.000 Menschen.

    "Wer Freiheit für Sicherheit eintauscht, wird am Ende beides verlieren."

    • @u62:

      Nun, die Verhinderung von Grippetoten müssten Sie entsprechend dem Masketragen positiv zurechnen. Das kommt zu Schutzwirkung der Maske gegenüber Corona dazu.



      Als zweites - was ist mit der Freiheit der vulnerablen?

    • @u62:

      Also die Grippe wurde m.E. nie durch Infektionsmaßnahmen kontrolliert sondern konnte sich immer 'normal' ausbreiten. Es gab keine großen Krankheitswellen wie jetzt zu beobachten. COVID darf sich seit einigen Wochen auch frei ausbreiten und wie sehen trotz 'milder' Variante Hunderttausende die krank Zuhause liegen. Auch junge Menschen, Schüler die dreimal geimpft sind sind über mehrere Wochen krank.



      Von Long COVID gar nicht zu sprechen. Schön dass das für sie kein Risiko ist.

      • @curiouscat:

        Ein Risiko gibt es immer. Mittlerweile ist es aber nunmal durch Omikron und Impfungen um über eine Größenordnung geringer geworden.

        Durch die hohe Ansteckungsrate von Omikron wird es absehbar zu zyklischen jährlichen infektionen kommen, die dann aber wohl kaum noch merkliche Symptome verursachen, so bald das Immunsystem 2-3mal damit in Kontakt war.

  • 1. Wo durfte man nicht allein in Parks sitzen oder stehen?

    2. Wo durfte man nur unter 3G-Bedingungen einkaufen?

    Diese Regeln galten jedenfalls nicht bundesweit.

    Ansonsten ist das Hin und Her der Politik im Bezug auf Corona nicht immer, aber oft nachvollziehbar gewesen. Es gab ja tatsächlich immer wieder etwas neues: Mal gab es neue Erkenntnisse, mal neue Impfungen, mal neue Virus-Varianten - nie blieb während dieser Pandemie irgendetwas über längere Zeit gleich. Und wenn sich die Bedingungen ändern, muss man natürlich auch die Maßnahmen anpassen. Das kann gelingen oder auch nicht.

    Dass die FDP jetzt fast alle verpflichtenden Maßnahmen auf einmal streichen will, ist ein riskantes Poker-Spiel. Die Partei setzt darauf, dass angesichts einer hohen Quote Geimpfter und Genesener in einer Zeit, in der mit Omikron eine zwar hochansteckende, aber weniger tödliche Virusvariante kursiert, keine Katastrophe eintreten wird. Liegt die FDP damit richtig, so kann sie darauf zählen, bei den nächsten Wahlen massiv zu punkten. Maskenpflicht, Quarantäne, Online-Studium - all diese Maßnahmen sind schließlich nervig. Falls man aber zu hoch pokert, falls sich eine neue, gefährlichere Variante ausbreitet, falls es doch wieder mehr Todesfälle gibt, falls gar durch PIMS massenhaft ungeimpfte Kinder sterben würden, - - naja, diese Möglichkeiten scheint man bei der FDP nicht in Betracht zu ziehen.

    Ich frage mich nur, warum die anderen Parteien das Mitmachen. Gerade der SPD-Gesundheitsminister Lauterbach schien ja doch bisher eher den Ruf zu haben, dass er extra- bis übervorsichtig sei - und jetzt lässt er sich vom kleinsten Koalitionspartner einen hochriskanten Kurs diktieren. Seltsam.

    • @Ein alter Kauz:

      Für Berlin und Bayern kann ich die Punkte 1 und 2 bestätigen, jedenfalls galt das zeitweilig.

    • @Ein alter Kauz:

      Zu 1.



      Doch, in 2020 wurden in den von mir aufgesuchten Bundesländern sogar die Parkbänke abgeschraubt oder zumindest abgesperrt.



      Zu 2.



      Doch, zwar war einkaufen für den täglichen Bedarf immer erlaubt, für andere Einkäufe brauchte man ab Mitte 2020 dann einen Test.



      Es scheint, als ob wir in unterschiedlichen Ländern wohnen, in der BRD war es so wie im Artikel beschrieben.

      • @Impfgegner-Gegner:

        Nein, sicher nicht in der ganzen BRD. Vielleicht in Ihrem Bundesland.

        In Schleswig-Holstein zum Beispiel waren zeitweise viele Geschäfte komplett dicht. Baumärkte haben aber auch recht bald wieder für den allgemeinen Verkehr geöffnet und ich bin da nie nach einem Testbeleg gefragt worden. Sowas kenne ich nur von geselligen Zusammenkünften mit zeitweise verpflichtendem und in anderen Zeiten oft freiwillig von den Veranstaltern verordnetem Hygienekonzept, dass man da auf einer Teilnehmerliste abfragt, ob alle ausreichend geimpft und getestet sind und dass es da Mindestanforderungen gibt. Egal ob Geburtstage oder Gottesdienste gefeiert wurden oder Konzerte aufgeführt, es gab da meistens irgendwelche Regeln. Am Anfang war natürlich nichts dergleichen los. Aber zum Einkaufen musste ich nie ein Testergebnis vorzeigen. Studenten mussten zeitweise beim Betreten von Unigebäuden, auch der Mensa, ihre 3G-Nachweise vorzeigen. In Öffentlichen Verkehrsmitteln galten bis jetzt offiziell auch 3G-Bedingungen, es wurde aber trotz ohnehin stattfindender Fahrkartenkontrollen nur selten danach gefragt. Den Schaffnern war's offenbar egal. Das, finde ich, hätte man verschärfen und konsequenter kontrollieren können, anstatt es abzuschaffen..

  • Ein (Zitat) 'besseres Gesetz' wird es nur mit einem besseren Koalitionspartner geben. Egal, was dann ihre Motive sein werden (coronapolitisch is sie ja auch ein Wackelpudding): die CDU steht dann bereit. Die FDP, die eh nicht versteht, was ihre Ideologie-Fixiertheit in der REALITÄT anrichtet, geht zurück in den ihr sicher angenehmeren theoretisierenden Solipsismus auf den Oppositions- (oder demnächst vielleicht Park-)bänken. Und die Grünen: Arschkarte.

    • @lesnmachtdumm:

      Sollte Omikron bleiben, hätte es gar kein Gesetz mehr gebraucht.



      Und was im Herbst/Winter bei einer möglicherweise nochmal neuen Variante nötig sein wird oder nicht, kann derzeit niemand abschätzen.

      • @Co-Bold:

        Ebendarum brauchts da ja auch eine ideologiefreie Politik, sprich Regierung, sprich Koalition. Die FDP-geführte Bundesregierung wird das nicht hinkriegen - weil sie ideologiefrei gar nicht will.

  • Wann werden die Schulkinder für die verpassten Schulabschlüsse und für die psychischen Verheerungen entschädigt?



    Mein Kind hat die Folgen lebenslang zu tragen, die ihm sinn- und rücksichtslos von spezifisch deutschen Angst-Obsessionen aufgenötigt wurden.

    Selbstverständlich kann Lindner auf die Maske verzichten, wenn er Porsche fährt. Aber es gibt wichtigeres!

    • @Rosmarin:

      Falls Sie auf mögliche Schäden der Coronaschutzmaßnahmen abzielen, so stimmte eine solche Darstellung stimmt nicht. Schüler*innen haben sich selbst für besseren Schutz eingesetzt, gerade bezüglich der Delta-Welle. Des weiteren sollten die psychischen Folgen durch eine schwere Erkrankung, bzw. Folgeerkrankungen wie LongCOVID sowie durch Betroffenheit im Verwandtenkreis von eben diesem bishin zum Verlust durch Versterben bedacht werden und ebenfalls unter "psychischen Verheerungen" subsumiert werden.

      • @Uranus:

        *eine solche Darstellung nicht.



        Das "stimmt" soll da eigentlich nicht stehen.



        **subsummiert

  • "aber nach welchen Kriterien"

    Mal ganz ehrlich: bei einer sich ständig ändernden Lage, welche Kriterien soll man da bitte in ein Gesetz schreiben: schreibt man Zahlen, Namen fest und morgen erscheint eine Neue Variante, dann darf man nach den Worten des Gesetzes nicht handeln. Sowas machen nur Idioten oder Juristen wie Kubiki. Kluge Leute schreiben Gesetze so das man diese immer auch auf neue Lagen sinnvoll anwenden kann.

    Und nur so nebenbei: "nach welchen Kriterien" sollten Fachleute festlegen, nicht Politiker und nicht Juristen. Richtige Fachleute!

  • 4G
    49272 (Profil gelöscht)

    URANUSheute, 14:47



    @AUSBERLINGlückwunsch! Menschen, die vulnerabel sind oder vulnerable Freund*innen, Verwandte usw. schützen wollen, werden es Ihnen danken.



    Ich brauch diesen Dank für die letzten zwei Jahre nicht. Ich habe 3 mal Impfen und Corona mit leichtem Verlauf hinter mir. Beschweren Sie sich bei Leuten, die nie mitgemacht haben. Ich lebe jetzt endlich wieder ein normales Leben! Leben Sie weiter in Ihrer Blase, das stört mich nicht.

    • @49272 (Profil gelöscht):

      Auch für Sie nochmal der Hinweis:



      Warum Masken auch weiterhin sinnvoll bleiben:



      zdfheute-stories-t...e_schutz_infektion

      • @Uranus:

        Sie merken vielleicht selber, daß das Ihr Beispiel für die Konstellation infizierte Person trifft auf ungeimpft Person verweist. Das bildet aber nur einen kleinen Teil der Realität ab wo hingegen der größte Teil der Bevölkerung geimpft ist.



        Irgendwann, vielleicht genau jetzt, ist es auch einmal vorbei damit, daß sich 80% der Bevölkerung zurückhalten und einschränken müssen, um auf die 20% uneinsichtigen und ungeimpften Personen Rücksicht zu nehmen und sie in ihren wirren Vorstellungen damit auch noch unterstützen.

        • @Pia Mansfeld:

          Die Wirksamkeit von FFP2-Masken ist generell hoch, auch bei Omikron. Siehe SWR-Bericht, der sich auf Erkenntnisse des Max-Planck-Institutes beruft:



          www.swr.de/swraktu...licht-weg-100.html

      • @Uranus:

        Das bestreitet niemand. Die Notwendigkeit ist allerdings nicht mehr so stark gegeben wie vor einem Jahr. Stichpunkt Impfquote und Auslastung der Krankenhäuser mit Covid-Patienten als nur zwei Beispiele von vielen.

  • 9G
    93851 (Profil gelöscht)

    "Die Vernünftigen in der Regierung..."?



    Ich hege keinen Zweifel daran, dass es vernünftige Menschen gibt, in der Regierung sitzen sie jedenfalls nicht, soweit mein Auge reicht!



    Was sich hierzulande ironischerweise noch "Coronabekämpfung" nennt, heißt woanders schon längst "Hilfe zur Virenverbreitung e.V."! Die neuen Beschlüsse übertreffen bei weitem alles, was unter der Regierung Merkel schief gelaufen ist.



    Bin gespannt, an was ein Bundesgesundheitsminister appellieren wird, wenn die nächste böse Mutation "einfliegt": wohl nur noch an das Virus ! Dabei wird er dann auf "ganz viel Vernunft" stoßen!

    • @93851 (Profil gelöscht):

      Ja. Regierung am Nasenring. Und den hat eben die FDP in der Hand. So funktioniert FDP-geführte Bundesregierung.

  • Ich denke diese Statements sind nicht fair den Verantwortlichen gegenueber. Warum ist das Gesetz schlecht gemacht? Weil es den Laendern nicht erlaubt, ohne gerichtlich ueberpruefbare Notwendingkeit die Leute einzuschraenken? Oder weil es als Kriterium lediglich die Ueberlastung des Gesundheitssystems vorsieht? Die Covid-Faelle auf Intensiv-Stationen sind die Stichzahl, die seit langem genutzt wird, ich sehe nicht wo da seit Bergamo das Ziel der politischen Massnahmen veraendert wurde. Lassen wir es also bei diesem Ziel, und der Rest bleibt eben die Verantwortung der Einzelnen. Und man kann sich ja durch Impfung und Vorsicht effektiv vor einem schweren Verlauf schuetzen, kein Grund weiter alle Menschen unter 40 zu gaengeln, vielen Dank daher an die FDP...

    • @posaunenspieler:

      PS: die Ueberlastung des Gesundheitssystems vs. Covid-Faelle auf Intensiv-Stationen



      ist nur einer von vielen mögl. Fällen. Wenn ich auch auf den anderen Stationen Personalmangel habe, ist das Gesundheitssystems auch überlastet. Auch wenn die Intensiv-Stationen leer sind.

      PPS: die richtige Belegung für Intensiv-Stationen ist war und wird immer sein: NULL

      • @danny schneider:

        Wenn NULL Patienten auf Intensivstationen das Ziel sein sollen, dann ist dieses Ziel eine unerreichbare Utopie. Also Grundrechtseinschränkungen für immer?

        Oder soll für die Grundrechtseinschränkungen tatsächlich der seit zig Jahren von der Politik hausgemachte Personalmangel der Grund sein? Dann haben diejenigen, die sich an ebendiesen Personaleinsparungen bereichern, leichtes Spiel und belassen es dabei oder sparen noch mehr Personal ein.

        Sorry, aber nein: Es wird Zeit, dass wir die Politik endlich in die Pflicht nehmen und für eine faire Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Pflege gesorgt wird. Dann kommen vieleicht auch viele der Hundertausende PflegerInnen zurück, die in den vergangenen 10 Jahren das Handtuch geschmissen haben.

        Solange wir aber das Spiel mitspielen ("wir sind Schuld, wenn wir keine Masken tragen, dass die Arbeitsbdeingungen Sch... sind"), solange wird die Politik keinen Finger rühren. So ist es einfacher und billiger. Und die Maskendealer vedienen auch noch fett daran.

      • @danny schneider:

        Und wo schicken Sie Schlaganfall und Herzinfarkt Patienten hin? Gleich auf den Friedhof?



        Ich kam (vor Corona) mit meinem Schlaganfall auf die Intensivstation und die war auch damals nicht leer....

    • @posaunenspieler:

      In den umliegenden Krankenhäusern hier ist es derzeit schwer bis unmöglich, eine sonst normale Behandlung zu bekommen, weil die Corona-PatientInnen die Normalstationen verstopfen und ein erhöhter Krankenstand beim Personal herrscht.

      Dazu gibt es die Leute, die nach einer Impfung keinen ausreichenden Schutz entwickeln auch immer noch.



      Wo kommen die in Ihrer "Verantwortung der Einzelnen" vor?



      Sollen die sich jetzt auf Dauer isolieren, weil es für den Rest nicht zumutbar ist, in manchen Situationen weiterhin Masken zu tragen?

      • @Fezi:

        Es gibt ja diese "manchen Situationen" in denen noch weiterhin Masken egtargen werden müssen. Dort, wo es Sinn macht.

        Und trotzdem: Wer auf Dauer sicher gehen will, sich nicht mit Cporona zu infizieren, der wird sich auf Dauer isolieren müssen. Ich sehe nämlich nicht, dass das letzte Jahr Maskenpflicht irgendwas an Infektionen verhindert hätte. Um mich herum hatten 99% einmal (oder sogar zweimal) Covid, auch die hypervosichtigen.

        • @Louso:

          In Läden, die Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs anbieten, sprich die jeder Mensch aufsuchen muss, müssen eben leider nicht mehr Masken getragen werden.



          Zum einen bestimmen Maskenart und die Art res Tragens die Effektivität des Maskenschutzes. Eine korrekt getragene FFP2-Maske schützt sehr gut. Siehe auch:



          zdfheute-stories-t...e_schutz_infektion



          Teils haben Leute diese aber nicht richtig getragen, teils gab es nur die Pflicht für das Tragen einer medizinischen Maske. Die OP-Maske schützt aber wesentlich schlechter als eine FFP2-Maske.



          Also ich gehe aufgrund gemachter Erfahrung (Kontakt mit Infizierten) davon aus, dass Boostern sowie korrektes Tragen der FFP2-Maske mich bereits vor Ansteckung bewahrt hat.

      • @Fezi:

        "Dazu gibt es die Leute, die nach einer Impfung keinen ausreichenden Schutz entwickeln auch immer noch."

        Sorry, statistisch schützt die Impfung wunderbar. und einen 100% Schutz gibt es gegen keine Krankheit. Hier hat die Politik beim Erwartungsmanagement total versagt. Tatsächlich ist der Impfstoff herausragend gut. Leider haben wir halt so viele Fälle, das es trotz gutem Impfstoff genug Erkrankte gibt.

        • @danny schneider:

          Statistisch mag das sein.



          Ich spreche von chronisch Kranken, KrebspatientInnen, Transplantierten oder Menschen mit Autoimmunkrankheiten.



          Bei denen und womöglich auch anderen Gruppen, wirken Impfungen nicht so, wie in der "Normalbevölkerung".



          Und für die ist auch eine Erkrankung deutlich bedrohlicher, als für den Durchschnitt.



          Hätte ich vielleicht gleich näher ausführen sollen.

  • Ich wundere mich, dass wir hier in der Schweiz noch nicht alle gestorben sind. Fast alle Massnahmen inkl. Zertifikate wurden Mitte Februar aufgehoben, seit gestern gibt es auch keine Masken im ÖV mehr. Omnikron geht durchs Volk wie ein Messer durch warme Butter und was passiert in den Spitälern? Nichts... kein Massensterben weit und breit.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @sauer667:

      „Omnikron geht durchs Volk wie ein Messer durch warme Butter und was passiert in den Spitälern? Nichts.“



      Wie hoch ist die Impfquote in der Schweiz?

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Wenn man eine Suchmaschine benutzt, findet man heraus, dass die Impfquote in der Schweiz etwas geringer ist als in Deutschland.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Budzylein:

          Danke - auch an die anderen Informant:innen. Ich benutze Suchmaschinen und weiß das alles, was mir hier mitgeteilt wird. Meine Frage war rhetorisch, aber ich fürchte, dass sie Schlauberger wie SAUER667 nicht zum Denken bringt.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        "Wie hoch ist die Impfquote in der Schweiz?"



        Sie liegt in CH mit ~180 Dosen/100EW sogar rund 10% niedriger als in DE, aber die Zahl der Gesamtinfektionen ist mit über 40% deutlich höher die bisher 25% hierzulande. Natürlich führt auch das nicht zu einem "Massensterben", das drohte ja zu keiner Zeit, aber man wird ja kaum ernsthaft die Ansicht verteten können, dass die bisher 130.000 Toten (Einhundertdreißigtausend Tote!) bzw. über 13.000 in CH auch nur ansatzweise akzeptabel wären, von einer x-fach größeren Zahl Post-Covid-Betroffener die möglicherweise nie wieder vollständig genesen ganz abgesehen.

        • @Ingo Bernable:

          Dosen pro Einwohner ist eine sehr wenig aussagekräftige Zahl. Wie viel von den verspritzten Dosen sind Erstimpfungen, wie viele sind Zweit-, Dritt- oder sogar Viertimpfungen?

          Im Extremfall könnten 180 Dosen auf 100 Einwohner heißen, dass 100 % der Einwohner einfach, 80 % doppelt und niemand dreifach geimpft sei. Das ist unwahrscheinlich, ebenso die Annahme, dass jeder Geimpfte schon drei Dosen erhalten habe, sodass man bei 180 Dosen pro 100 Einwohner mit einer Quote von 60 % geimpften und 40 % ungeimpften rechnen müsste. Oder die Annahme, dass alle geimpften sogar schon eine zweiten Booster, also eine Viertimpfung erhalten hätten, wonach 45 % Geimpfte und 55 % Ungeimpfte in der Schweiz wären.

          Wenn Sie Statistiken zitieren, dann bitte solche, die auch verwertbare Informationen enthalten!

        • @Ingo Bernable:

          danke.

          Man sollte meinen das wäre logisch... aber scheinbar ist Geld/Wirtschaft wichtiger.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Niedriger als bei uns die offizielle "Mindestimpfquote".

        Die reale Impfquote in Deutschland ist unbekannt. Das RKI schätzt, dass diese ca. 5% über der offiziellen Mindestimpfquote liegt.

    • @sauer667:

      Mitte Februar — Todesfälle sind bei Corona etwa 6 Wochen verzögert, also könnte dieser Kommentar in den nächsten Wochen leider überholt sein.

      Wobei das kein Massensterben wird: Dank impfung sterben an Infektionen viel weniger Leute, und 40% der Schweizer haben sich bereit infiziert. Es kommen also wahrscheinlich weniger als weitere 13.000 Tote auf die Schweiz zu.

      Gestern sind 6 Schweizer an Corona gestorben. 126 sind auf der Intensivstation. 1.792 Coroona-Patienten liegen im Krankenkaus.

      In der Schweiz ist allerdings auch bereits die zweite Omikron-Welle durch: www.corona-in-zahl.../weltweit/schweiz/

      In Deutschland liegen 2.280 Corona-Patienten in der Intensivstation und über 6000 im Krankenhaus.

    • @sauer667:

      naja...toll ist omikron trotzdem nicht gerade...ich für meinen teil - ambulante pflege, risikofaktor asthma, booster vor 5,5 monaten - falle jetzt nach durchbruchsinfektion erstmal nach irreführend so genanntem mildem verlauf für mindestens einen monat aus und darf wohl vorerst die doppelte dosis cortison inhalieren...ist bei grippe und erkältungen sonst nicht so ausgeprägt

      • @videostar:

        Die Verschwurbelung der Coronapolitik eliminiert weitgehend den evolutionären Druck auf das Virus, in Richtung eines üblen Schnupfens mit Übertragbarkeit wie Masern zu mutieren. Solange es sich überträgt, bevor es krank macht, und solange es eher invalide macht als tötet, wird man nur mit 2G+ und (Kreuz)Impfpflicht da rauskommen.

        Dieser liberal-konservative Fanatismus, zu glauben, wenn der Mensch es wolle, stünde die Erde still, ist in seinem effektiven Wesensgehalt nicht anderes als massenmörderisch, bei Corona und mehr noch in der Zukunft beim Klima. Die zivilisierte Menschheit hat noch 1 Generation Zeit, sich zu entscheiden, ob sie diese politischen Strömungen nachhaltig präskribieren will, oder sich selbst.

        Die bourgeois-liberale Theorie hat die Rechnung ohne die natürlichen Gegebenheiten des Lebens auf diesem Planeten gemacht. Sie hat die Realität aus philosophischer Verblendung schöngelogen, und natürlich sind Milliarden ihr gefolgt, denn wer will schon hören, dass man nicht Herr im eigenen Hause ist?

        • @Ajuga:

          Danke AJUGA, wie wahr - leider.

  • Wär echt klasse wenn wir mal demokratisch regiert würden und nicht in einer Oligarchie einer 10% Partei.

    • @Jalella:

      Wie in allen anderen Ländern, so kommt auch bei uns das (zumindest vorläufige) Ende der Pandemie per Beschluss.

      Dank der 10%-Partei kommt es etwas früher als es vermutlich ohne die 10%-Partei gekommen wäre.

      In einer Oligarchie der 10%-Partei läge es allerdings schon einige Zeit hinter uns.

    • @Jalella:

      Die Grünen hatten bei der Bundestagswahl 14%, nicht 10% ;-)

      • @Julius Anderson:

        Sehr witzig. Aber die FDP diktiert, was passiert.

  • Ich gehe seit gestern nur noch ohne Maske in den Supermarkt. War bisher in drei verschiedenen, die meisten Kunden trugen eine Maske. Allerdings ist mir aufgefallen, dass die mit der Maske weder sich selbst noch andere effektiv schützen. Dazu halten sie einfach zu wenig Abstand, also so gut wie gar keinen.

    • @AusBerlin:

      Genau so sieht die Vernunft und Eigenverantwortung der Bürger*innen die die FDP propagiert eben in der Praxis aus. Vielleicht sollte man die Behandlung von Covid und Post-Covid aus dem Katalog der Kassenleistungen streichen um damit wenigstens noch ein paar Marktanreize für Vorsicht und Rücksichtnahme zu schaffen.

      • @Ingo Bernable:

        Ja, FDP hat mit Liberalismus nichts (mehr) zu tun. Die Grenzen und Freiheit der Anderen werden nicht gesehen, wofür sogar der Liberalismus eigentlich einsteht.[1] Da bleibt nur noch "selbst-verantwortlich-selbst-schuld Egoismus übrig. Ob und welche Mittel den Leuten zur Verfügung stehen, um sich zu schützen ist den privilegierten Wohlhabenden ja egal. Sie selbst haben ja Geld. Hätten die Armen ihr Geld doch in Aktien angelegt, so könnten sie sich jetzt auch Masken leisten ... ;-S



        Und Leute wie Ausberlin, Marcus Schmidt demonstrieren sogleich, dass sie Kapitalismus mit der Muttermilch aufgenommen haben und scheren sich nicht allzu viel um ihre Mitmenschen ...



        [1] www.bpb.de/kurz-kn...7794/liberalismus/

    • @AusBerlin:

      Ach, ihnen ist "aufgefallen" das eine Maske nichts nützt. Verfügen sie über eine spezielle Wahrnehmung die andere nicht haben? Wenn sie ohne in den Supermarkt gehen, was nun erlaubt ist, tragen sie selbst die Verantwortung. Aber bitte ohne dumme Ausreden. Masken schützen!

    • @AusBerlin:

      Mit einer gut sitzenden ffp2-Maske ist die Gefahr sich anzustecken auch sehr gering. Im kh tragen die Patienten ja auch keine Masken und die Pfleger und Ärzte arbeiten den ganzen Tag nahe an denen.

    • @AusBerlin:

      Glückwunsch! Menschen, die vulnerabel sind oder vulnerable Freund*innen, Verwandte usw. schützen wollen, werden es Ihnen danken. Mindestens diejenigen, die ebenfalls keine Maske tragen, werden sich dann gegenseitig anstecken. Gut, dass Testpflicht und kostenfreies Testen ebenfalls wegfallen, dann werden mehr Menschen unentdeckt das Virus verbreiten. Jetzt fehlt nur noch ein Aufheben der Quarantäne/Isolation und schon kann das Virus richtig Party feiern ;-.(



      Warum Masken sinnvoll bleiben:



      zdfheute-stories-t...e_schutz_infektion

      • @Uranus:

        Korrektur:



        Kostenlose, sogenannte Bürger*innentests sollen bis Ende Mai verlängert werden.[1] Die Info hatte ich noch nicht. Zuvor wurde in den Medien berichtet, dass die Regelung Ende März ausläuft. Können die Tests eine Orientierung bieten, kommt es aber darauf an, welches Testkit und welche Methode angewendet wird.[2]



        [1] www.deutsche-apoth...verlaengert-werden



        [2] www.zeit.de/gesund...antigentest-corona

      • @Uranus:

        @URANUS Danke für den Link.

        Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie selten das Recht erwähnt wird, sich nicht zu infizieren, wenn man das nicht will: Wie viele Menschen wurden zwei Jahre lang gezwungen, ohne ausreichenden Schutz zu arbeiten?

        Und jetzt wird sogar das Einkaufen zum Risiko, weil das Tragen einer Maske anscheinend viele Leute überfordert...

        Ich verstehe die Welt nicht mehr.