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Erneuerbare EnergienStrompreise häufig unter null

Immer öfter wird Strom produziert, der nicht gebraucht wird. Die Stromwirtschaft sorgt sich um die lokale Netzstabilität. Was fehlt, sind Speicher.

Photovoltaik geht durch die Decke in Deutschland Foto: David Inderlied/imago

Berlin taz | Der massive Zubau an Photovoltaik stellt die Stromwirtschaft vor riesige Herausforderungen. Zum einen warnen Netzbetreiber inzwischen davor, dass das Netz lokal zusammenbrechen kann, wenn zu viel Solarstrom gleichzeitig eingespeist wird. Zum anderen belegt auch der Stromhandel, dass der Markt durch die unkontrollierte Erzeugung von Wind und Solar zunehmend aus dem Ruder läuft.

Die Anzahl von Stunden mit negativen Strompreisen macht das deutlich: Am Montag wurde bereits der historische Spitzenwert aus dem Jahr 2023 überschritten, der bei 301 Stunden mit negativen Strompreisen gelegen hatte. Im laufenden Jahr sind es nun schon 305 Stunden.

Über Befürchtungen der Stromwirtschaft, dass die Verteilnetze bei zu viel Sonne in manchen Regionen unbeherrschbar werden, berichtete am Dienstag das Handelsblatt. Einen Hintergrund hatte am Tag zuvor das Statistische Bundesamt geliefert: In Deutschland seien bis April mehr als 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen installiert worden – ein Zuwachs in zwölf Monaten um fast 30 Prozent. Auf rund 90 Gigawatt beläuft sich inzwischen die theoretische Gesamtleistung aller Photovoltaikanlagen.

Das Handelsblatt zitiert nun den Chef des Nürnberger Regionalversorgers N-Ergie mit den Worten: „Wenn der Zubau einfach ungebremst weitergeht, steigt die Gefahr, dass es zu instabilen Netzsituationen kommt.“ Laut dem Verband Kommunaler Unternehmen besteht die Gefahr, dass Ortsnetztrafos abschalten, wenn die Einspeisung zur Überlastung eines Netzstrangs führt. Einzelne Straßenzüge wären dann ohne Strom.

Vor allen Dingen in den ländlichen Regionen Süddeutschlands ist die Überlastung der Netze ein großes Thema, weil dort die Bürger seit zwei Jahrzehnten besonders solarbegeistert sind. Da die klassischen Dachanlagen in der Regel aber nicht flexibel steuerbar sind, drücken sie an sonnigen Sommertagen inzwischen Leistungen ins Netz, für die die Infrastruktur nicht ausgelegt ist.

Aber nicht nur schwache Netze sind ein Problem. Manchmal ist auch schlicht mehr Strom da, als bundesweit überhaupt gebraucht wird. Durch negative Preise im Großhandel werden solche Zeiten offenkundig. Denn negative Preise bedeuten, dass niemand den Strom im betreffenden Moment haben will – nicht einmal mehr geschenkt. Nur durch eine Mitgift von mitunter einigen Cent pro Kilowattstunde kann man den Strom dann noch loswerden.

Im Sommer ist es die Photovoltaik, die immer öfter die Preise auf null oder gar ins Minus fallen lässt – an sonnigen Sommertagen oft gleich für viele Stunden. Am vergangenen Sonntag zum Beispiel war der Strom von 10 bis 18 Uhr nichts mehr wert. In dieser Zeit deckten die erneuerbaren Energien in Deutschland bis zu 117 Prozent des Strombedarfs.

Alleine die Photovoltaik erzeugte in diesem Zeitraum in der Spitze fast 40 Gigawatt bei einer Nachfrage von 45 Gigawatt. Aufgrund des Zubaus an Photovoltaik – allein seit Jahresbeginn wurden in Deutschland mehr als sieben weitere Gigawatt installiert – dürften die Stunden mit negativen Preisen weiterhin stark zunehmen.

Speicher fehlen

Diese Entwicklung ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass es im Stromnetz ganz erheblich an Speichern fehlt. Das hat – neben den Gefahren für die lokale Netzstabilität – vor allem zwei Konsequenzen.

Zum einen werden die vielen negativen Preise teuer für die Steuerzahler, denn der Bundeshaushalt muss einerseits für die garantierte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aufkommen und zugleich bei negativen Preisen auch noch für die „Entsorgung“ des erzeugten Stroms. Alleine im ersten Halbjahr mussten für den Ausgleich des EEG-Kontos rund 10 Milliarden Euro bereitgestellt werden.

Zugleich werden die negativen Preise zunehmend zu einem wirtschaftlichen Risiko für neue Wind- und Solarprojekte. Aktuell bekommen Bestandsanlagen – ausgenommen sind Anlagen bis 400 Kilowatt – keine Vergütung mehr, sobald der Strompreis mindestens drei Stunden negativ ist.

Vom Jahreswechsel an will die Bundesregierung die Förderung für Neuanlagen bei negativen Preisen grundsätzlich aussetzen. Eine Ausnahme sollen weiterhin Kleinanlagen bis 25 Kilowatt bleiben, denn diese sind mit vertretbarem Aufwand nicht steuerbar.

Welche Auswirkungen die explodierende Zahl an Stunden mit negativen Preisen und der dann greifende Förderstopp auf die Rentabilität und damit auf den Bau neuer Anlagen haben wird, ist schwer abzuschätzen.

Die Unternehmen der Branche zeigen sich in diesem Punkt auf Anfrage wortkarg. Das hat zum einen damit zu tun, dass sie sich bei ihren Kalkulationen nicht in die Karten schauen lassen wollen – zum anderen aber wohl auch damit, dass sie sich gerade selbst schwertun, die Entwicklungen am Strommarkt ­vorauszusehen.

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106 Kommentare

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    Die Moderation

  • Negative Strompreise sind etwas gutes: dadurch lohnt sich der Aufbau von Speichersystemen.

  • energie in bürgerInnenhand. enteignung der stromkonzerne.



    + der übrigen großkonzerne, die das klima bedrohen.

  • Warum wird aus dem Strom nicht Wasserstoff hergestellt. Dieser wird ja aschließlich auch noch gebraucht.

  • Eyh Leute, wir haben mit den größten und kompliziertesten Maschinen ever wie ISS, Web-Telescope, Ligo und CERN fundamentale Probleme gelöst.



    Da mutet sich sich doch die dezentrale Erzeugung von Grünem Wasserstoff lächerlich an.



    Oder, wer will das nicht?

  • Ist ja nicht so, als wenn da nicht seit Jahren drauf hingewiesen worden ist. Passte aber nicht in die politische Agenda. Dann eben anders

  • Wie sähe es eigentlich mit Pumpwasserspeichern in den Löchern des Braunkohletagebaus aus? Da sollte doch gewaltiges Potential drin liegen!

    • @Vidocq:

      Es gab vor ein paar Jahren noch ein Projekt für einen neuen Druckluftspeicher in alten Minen. Das wurde von der verantwortlichen Energiefirma aufgegeben — weil nicht rentabel.

      Die Preisspitzen am Strommarkt müssen noch stärker werden, damit sich Speicher lohnen.

    • @Vidocq:

      Es gibt Ideen, die alten Zechen zu nutzen. Die haben Fallhöhe. Wie da der Stand ist, weiß ich jedoch nicht.

      Die Braunkohlelöcher bitte zuschütten und den äußerst guten Bördeboden wieder oben drauf für die Landwirtschaft. Ja, dann müsste RWE auch mal seine Kosten zahlen, doch das sollte es auch.

      Sonst mit Solarpanelen und Windrädern pflastern

    • @Vidocq:

      Die erreichbare Fallhöhe ist zu gering bis gar nicht vorhanden.



      Man kann dort zwar Wasser speichern, aber keine Energie. Es sei denn, man fände benachbarte grosse Speicher, zwischen denen ein signifikanter Höhenunterschied besteht. Dann wäre das eine tolle Idee.

      • @Carsten S.:

        Zudem ist das Wasser dazu schlicht nicht vorhanden.

  • Dank der neuen Entwicklung relativ ressourcenunkritischer Eisenionen-Akkus sind Speicher im Gigawattstundenbereich realisierbar. Ein Milliardenmarkt an den keiner rangeht, jedoch zumindest in Grün regierten Städten mit Stadtwerken Energieversorger in öffentlicher Hand schnellstmöglich in Auftrag gegeben werden muss. Die Folgen sind sonst massenhaft verschenktes Geld und Stagnation für echtes Wirtschaftswachstum.

    • @Pele :

      Können Sie bitte detailierter Angaben zu diesen interessanten neuen Akkus machen?

      Die Suchmaschinen meines Vertrauens fanden nur einen Hinweis, der war von alibaba.com, jedoch konnte ich dort kein Produkt ermitteln.

      Danke schon mal.

  • Speicher lösen das Problem der Überangebotspitzen nicht. Wenn die privaten Speicher an einem sonnigen Tag um ca. 11 Uhr voll sind, muss für den Rest des Sonnentages wieder die volle Leistung durchs Netz.



    Das Problem der negativen Strompreise entsteht dadurch, dass mit den PV-Anlagen nicht das gemacht wird, was mit allen konventionellen Kraftwerken gemacht wird: Die werden entsprechend dem aktuellen Strombedarf abgeregelt.



    Mit Speichern Überangebote zu nutzen ist nur bedingt möglich. Die (teuren!) Speicher müssten die meiste Zeit in LEEREM Zustand rumstehen, damit sie bei sporadisch auftretenden Überangeboten noch was speichern können.



    Speicher werden zur Überbrückung von dürftigem Stromangebot benötigt. Dazu müssen sie jedoch überwiegend in VOLLEM Ladezustand gehalten werden!

    • @sollndas:

      Die Darstellung zu negativen Strompreisen stimmt nicht so ganz.

      Längerfristige Abnahmeverträge sind im Strommarkt häufig. Die Börse gleicht nur das aus, was kurzfristig nicht im Markt passt.

      Alle Erzeuger, die einen garantierten Abnahmepreis erhalten, speisen ein, wann immer es geht. Das gilt nicht nur für EEG-Anlagen.

      Das Kohlekraftwerk Datteln IV hat z.B. einen langfristigen Vertrag mit der DB. Deswegen brennen dort auch bei negativen Börsenpreisen die Kohlefeuer.

    • @sollndas:

      Richtig. Speicher müssten streng genommen im Sommer ab 11 Uhr geladen werden und den Strom am Abend zwischen 18 und 21 und am morgen zwischen 6 und 9 Uhr abgeben. Im Winter müssten sie tendenziell nachts zwischen 2 und 6 Uhr geladen werden. Das würde erst mal glätten. Bei massiven Spitzen hilft nur abschalten.

    • @sollndas:

      Man müsste eben die Speicherstrategie dem Wetter oder der Jahreszeit anpassen. Im Sommer müssten die Speicher zur Aufnahme von Überangeboten meist im leeren Zustand sein und im Winter zur Überbrückung dürftigen Angebots meist im vollen Ladezustand.

      • @XXX:

        Das klingt nach einem Software-Problem. Die aktuell verbauten Speicher werden eh alle schon mit Smart-Zeug ausgeliefert.

        Sollte sich sogar nachrüsten lassen, wenn es jemand ernst nimmt.

  • Guter Artikel, Bravo !



    Generiert natürlich die üblichen Kommentare, die die Probleme des Umbaus unseres Stromnetzes, so wie er derzeit betrieben wird, entweder komplett negieren oder Konzernen, den dummen Netzbetreibern, oder ... zuschieben wollen.



    Manche wollen den Markt stärken und scheinen nicht verstanden zu haben, das die Netze als sog. quasinatürliches Monopol nicht marktwirtschaftlich geregelt werden sollten. Und bei der Stromerzeugung der Markt durch die EEG Umlage längst willentlich ausgehebelt wurde. Gerne werden auch, ohne offensichtlich im geringsten die Prinzipien des Stromnetzes zu verstehen, noch allerlei "Strohhalmlösungen" propagiert.



    Leute, wer die Probleme nicht akzeptiert und auf die derzeit möglichen, und kostenmäßig akzeptable (ein Erdkabel bspw. kostet im Bau und in der Unterhaltung ca. das 5-fache einer Freileitung - sieht natürlich nicht so schick aus) Lösungen setzt, wird das Kernproblem - ein stabile, bezahlbare Stromversorgung mit max. CO2 Reduzierung asap. - voll gegen die Wand fahren. Und dann werden wir noch einige Probleme mehr haben: AfD und Co. bekommen noch mehr Zulauf und DE wird endgültig zu teuer für vieles und viele.

    • @Sputnik-HH:

      Das hier thematisierte Grundproblem, wie speichert man alternativ generierten Strom so daß wieder abrufbar, ist seit mindestens 35 Jahren als Hauptproblem erkannt (ich erinnere mich an entsprechende Artikel in der "Zeit")

      Deswegen nochmals, etwas deutlicher nun: es ist schon ein wenig dreist, nun so auf Überraschung zu tun, wenn einem nach 35 Jahren Entwicklung bzw Nicht-entwicklung just diese Probleme auf die Füsse fallen, weil man einfach bein falschen Ende angefangen hat zu investieren (bei Erzeugung anstatt Speicherung).

      Neues vom Schildbürgertum?



      Deutsche Bahn 2.0 ?

  • Energiepolitik ohne Phantasie

    Wie wäre es, wenn man sich einen Batteriespeicher in die Wohnung stellt, der bei Stromüberschuss mit 5Cent/kWh geladen werden kann, und aus dem man dann die Energie wieder verbrauchen kann, wenn kein Überschuss mehr besteht.



    Dann bekommen die Netzversorger den Überschussstrom mit mit geringer Vergütung statt Verlust an den Verbraucher und der spart enorm an Stromkosten.



    Für die meisten Haushalte ist ein 10kWh-Speicher völlig ausreichend und die gibt es jetzt schon in seriöser Qualität ab ca. 2500€ + Wandler 1500€

    • @Rudi Hamm:

      Das geht heute schon mit variablem Stromtarif, z.B.: von Tibber.

      Leider ist auf jeder bezogenen kWh noch ein Aufschlag von mindestens 16cent/kWh (Netzkosten, u.s.w).

      Man muss schon mit sehr spitzer Feder rechnen, um eine Amortisation zu erreichen. Das ist nicht einfach: Je größer die Preisturbulenzen an der Börse, desto eher rechnet es sich.

    • @Rudi Hamm:

      Bei 5 Cent pro KwH erhält der energieversorger ungefär 2,5 Cent. Die andere Hälfte sindd szteuern und Abgaben

    • @Rudi Hamm:

      Bereits jetzt steht fest das Windkraftwerke, Solaranlagen und andere erneuerbaren Energien in den nächsten 10 Jahren 300 Milliarden € verschlimgen. Darin sind auch die Kosten für den Netzausbau enthalten, Backupkraftwerke . Im Norden Deutschland wo es zu fast 100 % widstrom gibt sind die Strompreise am teuersten. Würde man jetzt noch masenhaft Großspeicher bauen steigen die Strompreise noch mehr.

      Ein 120 MW Speicher kostet ca. 30 Milionen € Bauzeit 4 - 5 jahre.

  • Der Verbraucher bekommt den Strom vielleicht gratis oder noch Geld dazu. Dann muss er aber diverse Abgaben bezahlen.



    Im Grund sind die negativen Preise ein Ausgleich u.a. für die Konzessionsabgaben der Kommunen.

    Aus Erzeugersicht werden die negativen Strompreise mit den Marktprämien des EEG " versüsst.

    Der Kreislauf lautet also: Geld vom Bund auf das EEG-Konto, finanziert die Einspeisevergütungen, die Erzeuger zahlen mit einem Teil dieser Einnahmen die negativen Preise, die Verbraucher zahlen das Geld an die Kommunen.



    Gäbe es eine EEG-Umlage sowie Konzessionsabgaben nur für Strom aus fossilen Energien, und Abgabenfreiheit für Strom aus erneuerbaren Energien, könnte man sich viele weitere Förderschritte und Geldflüsse sparen, und nebenbei werden die Netze entlastet.

    • @meerwind7:

      Das beleuchtet nur die eine Seite. Jetzt gerade sind die Börsenpreise niedrig. Da stimmt ihre Darstellung.

      Aber: Betreiber von EEG-Anlagen bekommen auch nie mehr als den einmalig vereinbarten Fixpreis.

      In Zeiten hoher Strompreise fließt Geld in das EEG-Konto, statt heraus. Das war 2021/2022 so. Ab 2023 dann nicht mehr. Da hat sich wohl jemand verrechnet...

  • "Negative Preise bedeuten, dass niemand den Strom im betreffenden Moment haben will", wenn er darauf die extrem hohen Steuern und Abgaben bzw. Netzumlagen zahlen muss. Das geht schon mit den Konzessionsabgabe der Kommunen los, die in Großstädten gut 2 Cent ausmacht und bei einem Strompreis von z.B. 0,1 Cent für 20-fache Kosten beim Endverbraucher sorgt.



    Auch an sonnigen Tagen wird das Warmwasser zum Duschen oder im Freibad bei den meisten mit Erdgas erwärmt. Der Einbau einer zusätzlichen Möglichkeit der Wassererwärmung mit Strom und ggf. Wärmepumpe lohnt sich für den Einzelnen bei diesen Abgaben nicht, obwohl gesamtwirtschaftlich kostensenkend. Er ist - als Folge des zurückgenommenen Heizungsgesetzes - selbst bei neuen Heizungen nicht vorgeschrieben.

    Prozentual bemessen sind die Stromabgaben für Solarstrom höher als für Strom aus fossilen Energien.

  • Die negativen Preise sind nicht das Problem. Im Gegenteil, Sie regen die Verbraucher an, ihren Stromverbrauch der Erzeugung anzupassen.

    Der Fehler, der gemacht wurde, war Anlagenbetreibern Erneuerbarer Energien für jeweils 20 Jahre die Abnahme und eine Mindesteinspeisevergütung zu garantieren. Somit fehlt auf der Produzentenseite der Anreiz ihre Produktion zu drosseln oder zu anderen Zeiten auszuliefern. Würden Solaranlagenbesitzer in der Mittagszeit kein Geld erhalten, würden sie eher eine Batterie nutzen, um ihren Strom nach Sonnenuntergang zu verkaufen.

    Das ist gerade bei Solaranlagen ein technisches Problem, weil die deutsche Energiewende auf Überkapzitäten basiert, um bei schlechten Wetterbedingungen immer noch genug Strom zu erhalten. Bei guten Wetterlagen wird es dann zu viel.

    Für deutsche Stromkunden und Steuerzahler ist das Ärgerliche, daß die Garantien für jeweils 20 Jahre gegeben wurden. Die ältesten Anlagen erhalten noch um die 40 Cent /KWh für Strom, der dann evtl. für zusätzliche 3 Cent entsorgt werden muß.

    Diese marktpreisferne Politik wirkt wie eine Extrasteuer und behindert noch lange Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Deutschland.

    • @Donald Duck:

      Ohne diese Garantie wären die Anlagen nicht finanzierbar gewesen — das war und ist also kein Fehler.

      Es hat die Entwicklung von Solaranlagen ermöglicht, die viel weniger Einspeisevergütung brauchen, um rentabel zu sein.

  • Das Problem der negativen Strompreise entsteht dadurch, dass mit den PV-Anlagen nicht das gemacht wird, was mit allen konventionellen Kraftwerken gemacht wird: Die werden entsprechend dem aktuellen Strombedarf abgeregelt.



    Mit Speichern Überangebote zu nutzen ist nur bedingt möglich. Die (teuren!) Speicher müssten die meiste Zeit in LEEREM Zustand rumstehen, damit sie bei sporadisch auftretenden Überangeboten noch was speichern können.



    Speicher werden zur Überbrückung von dürftigem Stromangebot benötigt. Dazu müssen sie jedoch überwiegend in VOLLEM Ladezustand gehalten werden...

  • > denn diese sind mit vertretbarem Aufwand nicht steuerbar.



    Es tut mir leid, aber das ist doch Unsinn. Technisch ist die Sache trivial, es kann sich also nur um eine Preisfrage handeln. Nachtspeicherheizungen, bei denen jeder Ofen mit wenigen Kilowatt von einem eigenen Schaltmodul gesteuert wird, gibt es seit den Fünfzigerjahren. So gut wie jede Wärmepumpe kann von außen für einige Stunden gestoppt werden. Die Heizungspumpe unseres ganzen Zwölffamilienhauses hat weniger Anschlußleistung als ein einzelner Durchlauferhitzer. Wenn es da mühelos geht, wo soll bei einem Solardach ähnlicher Größe das Problem sein?



    Als einziger Grund kommt die Macht und der Einfluß regierungsnaher Lobbyisten in Frage. Jede Unterbrechung verringert der besonders gehätschelten Wählerklientel die Einnahmen und stört die Umverteilung von unten nach oben.

    • @Axel Berger:

      Neue Anlagen sind steuerbar.

      Gäbe es einen erhalt der Einspeisevergütung nach re-powering — aber nur mit Regelbarkeit — wäre das wahrscheinlich schnell erledigt. Mit den aktuellen Regelungen würden die Anlagen aber ihre Einspeisevergütung verlieren und damit wäre die Finanzierung zerstört.

      Die Einspeisevergütung war und ist dafür da, dass das für den Aufbau der Anlage gezahlte Geld binnen 30 Jahren wieder reinkommt.

      Wenn sie jetzt geändert würde, würde das das Vertrauen in aktuelle Regelungen zerstören — und damit den Aufbau regelbarer Anlagen abwürgen.

  • Akkuspeicher in Form eines Schiffscontainers sind gut und verlässlich erhältlich und können bequem in der Nähe von Solar oder Windparks aufgestellt werden. Die installierte Kapazität geht steil nach oben. Ich denke, dass sich da eine Lösung abzeichnet.

  • Tja, so ist das mit den Subventionen. Bestimmt wurde damals auch in der TAZ gejammert, dass "die Politik" die EE nicht genug fördert. Dann gab es die Einspeisevergütungen für 20 Jahre. Und das kostet eben mindestens 20 Jahre lang... weil kaum jemand die Entwicklung über so lange Zeiträume korrekt vorhersagt, bzw. doch es gibt welche, aber es gibt genausoviele die etwas anderes sagen. Am Ende hat halt einer von denen recht.

    • @fly:

      Ich habe damals in Gesprächen mit dem Gründer des Aachener Solarenergie-Fördervereins, der Quelle der Idee für das EEG, oft diskutiert und bezweifelt, daß es klappen könnte. Er behielt recht. Die Nachfrage aufgrund der Anschubfinanzierung führte zur Massenproduktion und einem Preisverfall, der mir damals undenkbar schien. Jetzt wird als Ergebnis dieser Initiative auch für mich eine Balkonanlage erschwinglich und kostendeckend.

      • @Axel Berger:

        > Jetzt wird als Ergebnis dieser Initiative auch für mich eine Balkonanlage erschwinglich und kostendeckend.

        👍

  • Wenn die negativen Preise an die Kunden weiter gegeben werden würden, würden sich auch dezentrale Stromspeicher (alternativ gerne in Form von E-Autos) lohnen.

    Es ist der Sache wenig zweckdienlich, wenn der Kunde 75 ct im öffentlichen Ladenetz zahlt während gerade absoluter Stromüberfluss herrscht.

  • Deutschland hat nicht genug Alpen für Stauseen. Bisher ist noch niemand auf etwas Besseres als Wasserstoff gekommen.

    • @Kurt Kraus:

      Druckluftspeicher in alten Bergwerken funktionieren. Damit sich der Neubau rechnet, müssen die Preisspitzen am Strommarkt aber noch stärker werden.

    • @Kurt Kraus:

      Ich lebe am Alpenrand. Da gibt es sehr viele tiefe Täler mit einem Fluss drin. Mittelgebirge gibt es auch eine ganze Menge.

      Man muss nur bereit sein, Menschen umzusiedeln und so angemessen und dauerhaft für ihren Landverlust zu entschädigen, dass sie und ihre Nachfahren einen ordentlichen Gewinn einfahren.

      Und es benötigt entsprechende Spielregeln.

      Ein wunderbares Beispiel von vielen ist das hier:



      de.wikipedia.org/w...erkraftwerk_Atdorf

  • Wie wäre es mit mehr eAutos und flexiblen Preisen an den Ladesäulen abhängig vom Stromangebot. Wenn ich die Möglichkeit hätte, billig Strom zu tanken, dann würde ich dies nutzen. Zudem macht es den Umstieg auf e-Mobilität attraktiver

    • @ThomLa:

      So ist es!

    • @ThomLa:

      Das Problem sind doch die Mieter in den Innenstädten und Hochhäusern. Die können sich weder ne eigene PV-Anlage installieren - außer ein paar Module evtl an den Balkon - und auch keine Wallbox. Heißt die müssen Strom immer teuer vom Markt kaufen - ohne eigene Wallbox auch noch Schnellladen, doppelt so teuer, das ist doch wahnsinn 🤷‍♂️



      Wir Hausbesitzer hingegen werden seit 30 Jahren gepudert bis zum geht nicht mehr, Förderung für Anlage, Förderung für E-Autos und Förderung für die Wallbox. Dazu früher wahnwitzige Einspeisevergütungen - das ist eine Umverteilung von unten nach oben sondergleichen, aber komischerweise gab's dagegen von links noch nie Protest 🤷‍♂️



      Wenns ums Klima geht ist das anscheinend okay. Mir solls recht sein, aber das ist asozial bis obenraus

      • @Farang:

        Die 800W Balkonsolaranlagen, die es dank der Förderungen inzwischen gibt, können im Sommer leicht den halben Strombedarf eines Haushalts decken.

        ⇒ auch für Städter passiert was. Bei Hauseigentümern war es nur leichter, weil dafür kein Mietrecht angepasst werden müsste (mit der CDU in der Regierung wäre das kaum gegangen).

    • @ThomLa:

      Zu Hause haben Sie die Möglichkeit. Öffentlich noch nicht. Tesla hat aber verschiedene Preise im Tagesverlauf. Födie dürften aber auch mit der Auslastung der Säulen und nicht nur dem Preis zusammenhängen.

      • @Strolch:

        Ja gibt es bei Tesla , aber zwischen 54 und 69 Cent pro KwH. Preiswert ist das nicht. Bei ENBW fangen die Preise bei 39 Cent an. Und die haben mehr Schnelladestationen als Tesla.

  • "Die Unternehmen der Branche zeigen sich in diesem Punkt auf Anfrage wortkarg. Das hat zum einen damit zu tun, dass sie sich bei ihren Kalkulationen nicht in die Karten schauen lassen wollen – zum anderen aber wohl auch damit, dass sie sich gerade selbst schwertun, die Entwicklungen am Strommarkt ­vorauszusehen."

    Kann ich sehr gut nachvollziehen, wie wenig voraussehbar das alles ist. Schließlich wurde erst viel zu spät, erst in den 80ern, darauf hingewiesen, daß die wichtigste Innovation bei Solarstrom die Speicherung des Stromes seien. Und diese Infomationen kursierten dann auch nur in kleinen Branchenblättern wie der Zeit, und ganz weit hinten, auf Seite 3. Das konnte so ja wirklich keiner nun so schnell gewusst haben.

    • @Werner2:

      Speicher haben sich einfach nicht gerechnet.

      Ich habe vor 8 Jahren mit einem Kollegen durchgerechnet, was Schwungradspeicher bei damals aktuellen Strommarktpreisen bringen würden.

      Wir hätten zu zweit zwei Kaufhäuser voller Schwungräder warten müssen, um auch nur unsere Löhne reinzubekommen (ganz zu schweigen von den Investitionen).

      Da das nicht geht, haben wir die Idee erstmal wieder begraben.

    • @Werner2:

      Das erste Elektrofahrzeu gab es in Deutschland 1839.Die ersten Visionen von selbst fahrenden Autos 1930. 1975 gab es das erste selbstfahrende Auto. Kein Tesla, ein Daimler Benz. Das erste wurde hier 1992 für den öffentlichen Strassenverkehr zugelassen. Und wieso wurden die nicht in Serie gebaut. Weil es einfach kein Bedarf gab. An Technik und Visionen hat es nicht gefehlt. Und vor 30 Jahren gab es noch kein Bedarf für Großspeicher.

  • Irgenwie toll, wie schön erfolgreich Solarenergie ist.

    Und klar werden mehr Stromspeicher gebraucht. Eine Möglichkeit sind die großen Batteriepakete von E-Autos.

    In Garagen/Wohnhäusern sollten Bi-Direktionale Steckdosen für das E-Auto Normalität werden.

    E-Auto Besitzer sollten für das zur Verfügung stellen ihrer Batterie-Speicher entlohnt werden.

    Müssen nur wollen... . ;-)

    • @Goldi:

      Das wird von Firmen, die Solaranlagen installieren, schon angeboten.

      Eine Schwierigkeit ist, dass dein Auto beim Arbeitgeber zu laden und den Strom zu Hause zu verkaufen ein Geldwerter Vorteil ist — also wenn es nicht deklariert wird Steuerhinterziehung. Das richtig abzurechnen (z.B. darüber, dass du den Strom zahlst, wenn du Gewinne damit machst) geht aber noch nicht.

      ⇒ Regelungsbedarf.

  • Warum nochmal werden in Deutschland keine Stromspeicher gebaut? Damit meine ich nicht die Luxuslösung im eigenen Keller, die ökonomisch und ökologisch wohl sinnlos ist. Weil wir bald grünen Wasserstoff herstellen? Ach so! Dann ist ja alles gut.

  • Man könnte ruhig mal ein bißchen kritischer mit dem von der "können wir bitte wieder Atomkraftwerke haben"-Lobby umgehen, statt nur deren mimimi zu wiederholen.

    • @Altunddesillusioniert:

      Die angesprochenen Probleme sind real und führen bei keinem Experten zu der Forderung nach mehr Atomkraft.



      Im Gegenteil, diese ist ebenfalls schwer steuerbar und würde das Problem sogar verstärken.



      Was wir brauchen sind Speicher. Wie weit ist es eigentlich damit, diese steuerlich zu entlasten? Ich erinnere mich an eine Meldung, dass Speicher-Anbieter nicht nur zweimal Steuern auf den Strom zahlen müssen, sondern auch noch an der Börse als normale Verbraucher den Strompreis oben halten und daher der Strom aus dem Speicher unnötig teuer wäre.



      Wenn das Problem gelöst ist, wird jede Stunde mit negativem Strompreis dafür sorgen, dass der überschüssige Strom immer besser gespeichert werden kann.

    • @Altunddesillusioniert:

      Man könnte auch Probleme, die die Energiewende hat, anerkennen, anstatt es als Hirngespinste abzutun.

      • @Strolch:

        Leider haben diejenigen, die Atomstrom fordern diese Probleme keine valide Antwort auf die Probleme.



        Die Atomkraftwerke sind vom Netz. Teilweise die letzten Jahre auf Verschleiß gefahren. Eine wieder Inbetriebnahme lohnt sich wirtschaftlich nicht. Bleibt neue AKW zu bauen. Das dauert Jahrzehnte und kostet Milliarden.

        AKW können anders als Gaskraftwerke nicht einfach kurz hoch und runter gefahren werden was zu einer Verschlimmerung des Problems führen würde (man hätte tagsüber noch viel mehr Strom).

        AKW sind nicht die Antwort auf irgendeine Frage und daher bin auch ich der Meinung, dass mit der Forderung nach AKW kritischer umgegangen werden sollte.

      • @Strolch:

        Das EEG ist jetzt fast 25 Jahre alt.



        Und seit Anfang an wurde von diesen Gestalten rumgeheult "es geht nicht" und gleichzeitig alle Hebel in Bewegung gestetzt alles hilfreiche zu behindern....diesen "Problemen" wurde zu viel zugehört und zuwenig nach Lösungsvorschlägen gefragt.

        • @Altunddesillusioniert:

          Sie wissen aber, wo die immensen Kosten herkommen, die wir jetzt haben? Vom EEG.

      • @Strolch:

        Speicher haben sich nie gerechnet, weil Atom durchlief und der Markt nicht da war.



        Pumpspeicherkraftwerk: doch nicht gebaut.



        Das ändert sich peu à peu.

        Vom Netz war ansonsten die Rede: Seehofer versuchte aber Populismus (die CSU und Angst vor ein paar Protestlern, unglaublich). Jetzt sollten großverbrauchende Industrien besser an die Küste, denn die Stromleitung kann noch ewig dauern.

      • @Strolch:

        Es sind eher starre Großkraftwerke (früher Atom, heute Kohle), die das Problem sind. Flexible Kraftwerke wie Pumpspeicher & Gas wären rasch regelbar, dann müssten wir nicht Wind & Solar mit ihren quasi 0 Euro variablen Kosten unnötig ausschalten, weil die so schön flexibel dafür sind.

        Bei der Energiewende dürfen wir v.a. wegen der übervielen Autos hierzulande noch die Querschnitte erweitern, das ist die größte Herausforderung.

  • Merkel hatte gerade den AKW Betreibern noch eine Laufzeitverlängerung geschenkt, ohne irgendeine Gegenleistung zu erhalten, da passiert Fukushima und es kam zu dem absolut chaotischen Ausstieg. Alle Experten haben vom ersten Tag an darauf hingewiesen, dass erneuerbare Energien unbedingt ein Hochleistungsnetz für die Übertragung und Speicher benötigen. Nichts davon ist gebaut worden und heute bekommen wir die Quittung für Merkels Unfähigkeit.

    • @Paul_Verhoven:

      Der Bau der Netze ist seit langem geplant, aber geht langsam voran wg. unendlich viel Bürokratie (damit es auch für alle gerecht wird) u.v.a. dem Widerstand der Bürger in den betroffenen Gebieten. Woraus wiederum ungeheure Kosten entstehen. Tennet will nicht umsonst seinen Netzanteil verkaufen.



      Und Speicher - wir verbrauchen 1,5 TWh Strom jeden Tag. Machen sie sich mal schlau was das bei verschiedenen Technologien kosten würde, welche Flächen die benötigen würden, ...



      In Bayern hat die Regierung gerade den Bau eines Pumpspeicherkraftwerkes Nahe Passau genehmigt. Die BI's formieren sich bereits. Mal sehen wo die Sache in 10 Jahren steht.

    • @Paul_Verhoven:

      Jetzt müssen Sie nur noch sagen, welchen Speicher die Regierung denn hätte anschaffen wollen. Es gibt keine Großsspeicher, die mit vertretbaren Aufwand anschaffen kann. Es gibt derzeit ein paar vielversprechende Ansätze (Salzsspeicher, etc.). Leider habe ich bei allen Ansätzen immer nur gelesen, dass diese günstig wären. Leider wurde aber nie ein konkret genannt, was den die kwh Speicher kosten würde...

      • @Strolch:

        Ich weiß nicht, ob es immer noch so ist, aber Speicheranlagen mussten zumindest früher ihren Strom normal an der Börse kaufen. Trieben damit durch ihre Anwesenheit den Preis wieder nach oben.



        Würde man Speicheranbieter getrennt von tatsächlichen Verbrauchern an den Markt lassen, würde sich ein zweiter Strompreis etablieren, der das anbieten von Stromspeichern für den allgemeinen Markt viel attraktiver macht.



        Denn die kWh Speicherstrom hängt immer (auch) davon ab, wann und zu welchem Preis der Speicher aufgeladen wurde.

      • @Strolch:

        Man hätte seit vielen Jahren große Stauseen mit Pumpspeicherkraftwerken erkunden und dann bauen können.

        Frühere Projekte wurde, sehr oft aufgrund von Protesten von Bündnis90/Die Grünen, beerdigt oder aus wirtschaftlichen Gründen nicht angegangen.

        Das wäre zwar auch mit Schmerzen verbunden: Das schöne Tal mit dem XY-Lurch oder dem Blaufink oder dem alten Bauernhof in der Mitte wäre dann eben dem sicheren Untergang geweiht.

        Aber wenn man das mal in den deutschen Alpen- und Mittelgebirgsregionen wirklich angegangen wäre und die Landbesitzer mit einem dauerhaften Anteil an der Stromerzeugung bezeiligt hätte, statt sie jämmerlich zu "entschädigen", dann hätte man heute Speicher und keine Probleme.

        Statt dessen muss man nun leider dem bösen, rechten YouTuber und Schwurbler "Outdoor Chiemgau" alias Mr. Blackout wohl recht geben.

        Elektrofahrzeuge und dezentrale PV-Speicher so zu konzipieren, dass Home to grid Standard ist, wäre technisch gesehen überhaupt kein Problem. Will aber offenbar niemand.

      • @Strolch:

        Pumpspeicherkraftwerke sind eine seit 100 Jahren etablierte Technik und mit 3-5 Cent je kWh relativ günstig.

        Es werden nur keine neuen gebaut, weil immer ein paar Anwohner dagegen sind.

  • Tja, so ist das, wenn man immer erst reagiert wenn’s zu spät ist, statt einmal proaktiv zu handeln.

    Warum bauen die Energieversorger keine Speichermöglichkeiten auf?

    Am Ende geht’s darum, dass auf einmal alle Strom produzieren können und den Konzernen Gewinne verloren gehen. Ganz einfach.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Aktuell liegt der (Industrie-)Marktpreis für eine kwh Speicher bei ca. 130 Euro. Ein richtig großer Speicher würde aber nur wenige volle Zyklen schaffen, da er in der Regel zu groß dimensioniert ist, wenn er wirklich was helfen soll.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Na ja, Planwirtschaft will ja komischerweise niemand. Und so sieht halt ungeplantes Wirtschaften aus. ;-)

      • @Jalella:

        Nein. Es ist Planwirtschaft, die die Probleme einbringt. Es wird eine fixe Vergütung gezahlt, egal ob man den Strom braucht oder nicht. Es ist leider ein Paradebeispiel, das Planwirtschaft nicht funktioniert...

        • @Strolch:

          Es ist eine Mischung aus Plan- und Marktwirtschaft. In einer Marktwirtschaft würden überschüssige Stromerzeugungsanlagen einfach vom Markt verschwinden bzw. mangels Anreiz gar nicht erst entstehen. In einer Planwirtschaft würden Stromerzeugungsanlagen nur in dem Maße entstehen, wie auch Speicherkapazitäten dazu entwickelt werden. Beides wäre gewiss besser als das jetzige Modell.

  • Gäbe es flexible Kraftwerke dabei (Pumpspeicher, Gas) und nicht noch die eher starren Kohlegroßkraftwerke, sähe es auch anders aus.



    Waschmaschine mittags beim Workfromhome laufen lassen. Als Industrie von flexiblen Preisen profitieren. Privat bei zunehmend besseren Speichern zugreifen und puffern.



    Der Markt, der vorher dafür nicht da war, entsteht ja gerade nun durch die Preisunterschiede. Die sind daher die Lösung, nicht das Problem.

    • @Janix:

      Es wird immer das Mantra der ach so flexiblen Gaskraftwerke gebetet, die deshalb den höchstwertigen und knappen Zukunftsrohstoff Gas verfeuern müssen. Sehen Sie zum Vergleich bei Agora in den Tagesgang mit Stundenwerten. Die "unregelbaren" Braunkohlekraftwerke schwanken in der Gesamtleistung stärker noch oben und unten als die "flexiblen" Gasblöcke.

    • @Janix:

      Die Waschmaschine darf aus Versicherungsgründen aber nur laufen, wenn sie zu Hause sind. Ansonsten gibt es Ärger mit Haftpflicht- und Hausratversicherung, sollte es einmal zu einer Überschwemmung kommen.



      Aus der Verbrauchersicht wären mehr Pumpspeicherwerke sinnvoll, aber dagegen spricht dann wieder der Umweltschutz, da damit wieder wertvolle Natur durch weitere Stauwerke geflutet werden muss. Gaskraftwerke könnte man relativ schnell hoch- und runterfahten, müsste dann aber auch die Bereitschaftszeit der Kraftwerke bezahlen. Bleibt noch Stromspeicher aus Riesenakkus, hier ist halt die Frage, was die kosten und wielanfe diese halten. Dazu hinkt auch der Netzausbau auf allen Ebenen hinterher.



      Aber alle diese Möglichkeiten müssten erst mal geplant und finanziert werden. Und bei der Planung bremst a) die Bürokratie (Bauämter z.B. wurden in den letzten 20 Jahren personell immer schwächer ausgestattet, und welcher Bauingenieur will nach dem Studium noch in den gehobenen Dienst, wenn in der freien Wirtschaft das Einkommen viel höher ist) und b) die Einsprüche der NIMBYs, sei es gerechtfertigt oder nicht.

      • @Offebacher:

        "Waschmaschine mittags beim Workfromhome laufen lassen."

        !!!

      • @Offebacher:

        Meine Waschmaschine steht im Keller in einer Waschküche mit Bodenabfluß. Anders kenne ich es nicht und es war für diese Wohnung mit kaufentscheidend. In manchen Hausordnungen sind Waschmaschinen in der Wohnung verboten.



        Auf der anderen Seit wird der Effekt meistens extrem überschätzt. Mein Verbrauch liegt bei rund 6 kWh/d. Eine Vollwäsche ist eine einzige kWh und ich wasche nicht jeden Tag. Je mehr einer wäscht, desto weniger kann er die Zeit schieben.

    • @Janix:

      Neue Pumpspeicher sind heutzutage in Deutschland nicht mehr durchsetzbar. Von den 28 im Jahr 2017 durchaus vorausschauend geplanten Pumpspeichern wurde ein einziger realisiert, alle anderen sind eingestellt, zurückgestellt, oder hängen in Klagen fest. Hindernisgründe sind typischerweise Umweltschutz (bei den Flächen findet man immer etwas), Anlieger/Bauern und Unwirtschaftlichkeit (Speicher zahlen Netzentgelte, doppelt sowohl für die Aufnahme wie die Abgabe von Strom)-

      • @TheBox:

        Ein großes Problem in D ist, dass die gleichen Leute, die lautstark auf Maßnahmen gegen den Klimawandel pochen, sofort auf die Straße gehen, wenn technische Anlagen gebaut werden sollen, die dem Klimaschutz dienen.

        Natürlich benötigen wir neue Pumpspeicherwerke. Eine simple Technik, die sich bewährt hat. Aber in unserem Großschilda ist so etwas nicht durchsetzbar.

  • Nicht der rassante Zuwachs an PV-Anlagen ist das Problem, sondern die stete unzureichende Nachrüstung der Netze. Das liegt vor allem daran, dass die Netzbetreiber immer hinterherlaufen müssen, da sie keine verlässlichen Lastprognosen haben, da der Zubau von PV-Anlagen dem Markt überlassen ist.



    Somit kommen die Netzbetreiber ihren Verpflichtungen nicht nach. Was wäre es für ein Aufstand, wenn EOn und RWE seine Kraftwerke nicht nach deren Zubauraten an das Netz bringen könnte.



    Seit Jahren wird den Netzbetreibern empfohlen die Netze mit Quartiersbatterien zu stabilisieren und diese einzubauen. Geschehen ist nicht viel. Da sind uns die Amerikaner mal wieder weit voraus. Schließlich hofften die Gaskraftwerksbetreiber auf weiterhin stabile Geschäfte und einen nur zögerlichen Zubau der Regenerativen. Oder anders ausgedrückt, sie haben nicht erwartet, das der Zubau so rassant sein wird, das alte Kraftwerksleistungen wie z.B. Kernkraft vollkommen überflüssig wird.

  • Das ist für mich jetzt leider keine neue Meldung.

    Erkenntnissreich ist es auch wenn man diese Meldung auf der einen Seite offen hat und auf der anderen das Deutschland mehr Strom exportiert als importiert hat.

    Ferner ist die E-Auto Debatte schwieriger als "jeder muss nur ein E-Auto wollen". Gerade wenn die Menge an Energie aus Fossilen Kraftstoffen nun durch das Stromnetz bereitgestellt werden muss. Auch in Bezug auf Lastspitzen (fast jeder lädt nachts).

    Aber gut, dafür wurde ich schon als "Klimaleugner" und von der Fossilindustrie manipuliert gelabelt.

    • @Stubenhocker1337:

      Also die Andeutung, die Nacht sei eine problematische Lastspitze, halte ich für völligen Unfug. Der normale Lastgang zeigt ein Minimum nachts. Gerade da können Autos unproblematisch geladen werden, weil sonst kaum elektrische Energie abgerufen wird.



      Und tagsüber können sie auch gut laden, weil durch PV-Strom das Angebot größer ist.



      Die E-Mobilität ist hier definitiv Teil der Lösung, nicht des Problems.

    • @Stubenhocker1337:

      Auch in Bezug auf Lastspitzen (fast jeder lädt nachts).

      Wo haben Sie denn das her? Ich lade, wenn der Strom günstig ist oder vom Dach genug kommt.

      Das E-Auto kann hier teil der Lösung sein, weil es Speicher sind, die den Strom aufnehmen können, wenn zu viel da ist. Und in der Regel ein paar Tage ohne Laden auskommen.

      • @Strolch:

        Mit dem festhalten an Strohhalmen löst man keine Probleme, sorry.



        Die meisten Menschen brauchen ihr Auto jeden Tag, müssen also laden wenn es nötig und nicht nur wenn es günstig ist.



        Und ja, sie könnten ihr E-Auto als Teil des Stromnetzes "registrieren" lassen. Mit allen Konsequenzen - dann entscheiden die Stromnetzbetreiber ob und wann ihr Akku geladen oder "geleert" wird. Bin gespannt wie viele Menschen das akzeptieren werden.



        Übrigens, v.a. im Dez. & Jan. gibt es viele Tage bei denen die installierten 200% EE Kapazität nicht mal 10% des Strombedarfs liefern können. Bei derzeit 1,5 TWh Bedarf / Tag können sie sich ausrechnen wie viele EV wir brauchen um auch nur einen Tag zu überstehen.



        Wenn man sich nicht endlich ernsthaft mit den Problemen des EE Ausbaus beschäftigt wird die Sache, auch kostenmäßig, gegen die Wand fahren.

        • @Sputnik-HH:

          Tanken Sie jeden Tag Ihr Auto? Komischerweise stehen Montag Abend immer am meisten Autos an der Tankstelle. Dienstag früh ist keins da. Liegt am Preis. Warum soll ein Autofahrer bei einer Reichweite seines Fahrzeugs von 200-300km jeden Tag laden müssen? Weil er es kann? Winter ist ein super Beispiel. Da ist der Strom Nachts oft am günstigsten. Da habe ich am meisten von den Strompreisen profitiert.

          "Und ja, sie könnten ihr E-Auto als Teil des Stromnetzes "registrieren" lassen. Mit allen Konsequenzen - dann entscheiden die Stromnetzbetreiber ob und wann ihr Akku geladen oder "geleert" wird. Bin gespannt wie viele Menschen das akzeptieren werden." Das höre ich zum ersten Mal. Wenn dem so wäre, kann man problemlos eine Unter- und Obergrenze festlegen, also z.B. nicht weniger als 40% (damit man noch seine Pendlerstrecke ohne Probleme schafft). Ladung und nicht mehr als 90% (mehr schadet dem Akku).

          Für 1,5 twH brauchen Sie 3 Mio E-Autos mit 50kwh Akku (eher klein). Nach aktueller Prognose sind 2030 9 Mio E-Autos auf der Straße. Wenn jeder 50% seines Akkus bereit stellt, haben Sie einen Speicher für 1,5 Tage. Einfach durch bereits vorhandene Autos.

      • @Strolch:

        Die Orientierung am Strompreis ist ein sehr guter Einwand.

        Das häufig Nachts geladen wird war für mich eine logische Schlussfolgerung.



        Angenommen ein Auto wird für den Job (sei es Pendeln oder auch Außendienstfahrten) genutzt und vll auch kleinere Erledigungsfahrten danach, so scheint mir der Schluss logisch das ich mein Auto für den neuen Tag voll geladen haben möchte. Da bietet sich über Nacht laden an, weil das Auto sowieso nicht benötigt wird. Natürlich auch unter der Annahme das 9-5 die Regel ist und Nachtschichten eher Ausnahmen. Auch, so mein Eindruck, ist das bei Handys der Standard, auch wenn sie theoretisch was Anderes sind.

        Den Akku als verteilte Speicherlösung höre ich öfter. Auch wenn das weitere Probleme bringt. So zum Beispiel "distributed consensus", also das die Autos sich darauf einigen welches lädt und welches bereitstellt. Und das Herstellerübergreifend.



        Zumindest ein Problem das mir durch Datenbanken geläufig ist und die Situation scheint mir hier ähnlich.

        • @Stubenhocker1337:

          Leute stehen Montags Abend an der Tankstelle um 3ct den Liter zu sparen. Was auf 100km 18ct entsrpicht. Beim Strom können Sie zur richtigen Tageszeit 10ct je kwh sparen, was auf 100km 200ct entspricht.

          Bei vielen Arbeitgebern gibt es mittlerweile Ladesäulen, dass man bei der Arbeit laden kann. Am Wochenende arbeiten die wenigsten. Da ist der Strom besonders günstig. Ja, für jeden Anwendungsfall klappt es nicht. Und natürlich vor der Urlaubsfahrt, bei der man einen vollen Akku braucht, klappt das nicht. Aber kann man einfach mal eine Lösung anstreben, die 70% umsetzen können? Oder ist eine Lösung erst bei 101% gut genug?

          Weiter unten schrieb ich es bereits. Ein Akku hält für die meisten Pendler eine Woche durch.

      • @Strolch:

        Sie laden, wenn der Strom vom Dach kommt. Schön für Sie.

        Mache ich als privilégierter Häusle- und PV Besitzer mit meinem elektischen Zweitwagen auch.

        Der nicht so privilegierte Erstwagenbesitzer, der abends mit seinem E-Mobil nach Hause in die Mietwohnung/Mehrfamilienhaustiefgarage kommt: Tja, was macht der wohl abends?

        • @EIN MANN:

          Wieviele Kilometer fährt der klassische Pendler am Tag 40? Das heißt, er fährt 200 km in der Woche. Das schaffen die meisten E-Autos mit einer Ladung. Warum kann er nicht am Samstag/Sonntag Mittag laden? Und notfalls 10kwh dazwischen? Börsenorientierte Stromtarife kann jeder abschließen. Da ist der Strom im Sommer Mittags günstig und im Winter ab 1-2 Uhr nachts. Timer im Auto an und fertig.



          Einzig der Mieter, der keine Wallbox bekommt und keinen Rechtsstreit mit dem Vermieter führen will, ist derzeit angeschmiert.

          PS: Das E-Auto ist mein "Erst"wagen.

  • Bei den meisten Gütern gibt es seit Jahrhunderten funktionierende Mechanismen, die Angebot und Nachfrage angleichen. Auch beim Strom liegt die Lösung offen auf der Hand, versteht jeder auch ohne BWL-Studium: Wenn Strom zu bestimmten Zeitpunkten sogar billiger als gratis ist aber zu anderen Zeiten relativ teuer, muss sich mit der Differenz Geld verdienen lassen. Ist nichts anderes, als im Spätsommer Getreide zu kaufen und im März zu verkaufen.

    Eines der Probleme, das diesem Geschäftsmodell (und damit dem Aus-dem-Boden-Sprießen von Speichern und Elektrolyseuren) ist die damit verbundene Bürokratie und die absurde Besteuerung (Stichwort Doppelbesteuerung).

    • @Graustufen:

      Sorry, das ist Geschwätz. Im Spätsommer kaufen und im März verkaufen bedeutet günstigen Strom speichern und später teurer verkaufen.



      Soviel Energiespeicher wie sie dafür benötigen kann es nie und nimmer geben. Die größten vorhandenen Energiespeicher sind Pumpwasserkraftwerke, die mit günstigem oder kostenlosen Strom Wasser nach ober in einen Speichersee pumpen. Soviele Speicherseen können sie gar nicht anlegen -allein schon wegen der topografischen Gegebenheiten.

    • @Graustufen:

      Das Problem ist nur, dass ein Getreidespeicher spottbillig ist und ein Stromspeicher nicht.

  • Wenn man Verbraucher beim Lastmanagement beraten würde, dann käme man auch voran. Von mir aus kann mein Gefrierschrank am Sonntagnachmittag auch auf -30 Grad runterkühlen und in der Nacht darauf wieder ein paar Grad wärmer werden. Kann ich so einen kaufen?

    • @Albrecht Thomas:

      Mein Gefrierschrank hat über 48 Stunden gemittelt einen Verbrauch von unter 20 W. Was will man da regeln und verschieben? Und wie soll der Preis -- und der Eigenverbrauch! -- eines Regelmoduls je wieder hereinkommen?

  • Als Laie:



    Kein Wind- bzw. Solarpark mehr ohne Wasserstoff-Erzeugung-Speicher.



    Früher hieß es (und Milliarden an Subventionen wurden eingestampft): Wasserstoff-Produktion sei zu teuer.



    Das stimmt ja nun nicht mehr.

    • @LeKikerikrit:

      Kein Wind bzw. Solarpark mehr ohne Wasserstofferzeugung? Wie bitte?! Sie meinen wohl kein Kohlekraftwerk mehr ohne Wasserstofferzeugung. Wieso sollen die Energieträger, die den Planeten am wenigsten kaputt machen, auch noch das Problem der Speicherung aufgedrückt bekommen?

      • @Graustufen:

        Wir reden in diesem Kontext doch von Grünem Wasserstoff, oder?



        Und wenn ich etwas produziere, das mir im Moment niemand abkaufen will, muß ich mich um die Lagerung (Speicher) kümmern.



        Nicht einfach wild was raushau'n und am Schluss nach Staatsknete schreien.

    • @LeKikerikrit:

      Das Problem hier ist, dass die Anlagen so teuer sind, dass sie sich nur rechnen, wenn sie dauerhaft laufen. 305 Stunden sind gerade mal 13 Tage. Rentiert sich nicht. Zudem darf man das Netzentgelt und die Steuern nicht vergessen. Das sind auch ca. 20ct/kwh.

  • Nicht die EE verursachen die negativen Preise, sondern die schlecht regelbaren Wärmekraftwerke.

    • @Knuty:

      Artikel nicht gelesen?



      Wir haben mittlerweile über 200% EE Kapazität installiert. D.h. wenn in den Sommermonaten die Sonne gut scheint und die PV Anlagen voll liefern, und auch noch der Wind weht haben wir (für einige Stunden) Strom im Überfluss. Egal was Wäremkraftwerke tun. Da viele PV- und WK-Anlagen von den Netzbetreibern bezahlt werden müssen, selbst wenn sie vom Netz getrennt würden, kann jeder Juniorcontroller ausrechnen wie lange es billiger ist nicht die hohe Garantievergütung zu zahlen und stattdessen den Strom zu "Normalpreisen" abzunehmen und den Strom dann eben mit Negativpreisen nach außerhalb von DE zu verkaufen. Wir als Stromverbraucher zahlten das als EEG Umlage, mittlerweile Steuerfinanziert. Und mit jeder EE Anlage, die noch zugebaut wird, wird das Problem größer. Wird also Zeit das man das Prblem löst und nicht verbal auf die Wärme-KW schiebt. Die wir übrigens brauchen, den es gibt in den Wintermonaten Zeiten wo die 200% EE Kapazität nicht mal 10% des Strombedarfs decken können.

    • @Knuty:

      Die negativen Preise sind nicht das Problem. Im Gegenteil, Sie regen die Verbraucher an, ihren Stromverbrauch der Erzeugung anzupassen.

      Der Fehler, der gemacht wurde, war Anlagenbetreibern Erneuerbarer Energien für jeweils 20 Jahre die Abnahme und eine Mindesteinspeisevergütung zu garantieren. Somit fehlt auf der Produzentenseite der Anreiz ihre Produktion zu drosseln oder zu anderen Zeiten auszuliefern. Würden Solaranlagenbesitzer in der Mittagszeit kein Geld erhalten, würden sie eher eine Batterie nutzen, um ihren Strom nach Sonnenuntergang zu verkaufen.

      Das ist gerade bei Solaranlagen ein technisches Problem, weil die deutsche Energiewende auf Überkapzitäten basiert, um bei schlechten Wetterbedingungen immer noch genug Strom zu erhalten. Bei guten Wetterlagen wird es dann zu viel.

      Für deutsche Stromkunden und Steuerzahler ist das Ärgerliche, daß die Garantien für jeweils 20 Jahre gegeben wurden. Die ältesten Anlagen erhalten noch um die 40 Cent /KWh für Strom, der dann evtl. für zusätzliche 3 Cent entsorgt werden muß.

      Diese marktpreisferne Politik wirkt wie eine Extrasteuer und behindert noch lange Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Deutschland.

    • @Knuty:

      Naja, Ihr Kommentar ist nicht falsch. Aber auch nicht vollständig richtig. Es gibt ja durchaus Situationen (siehe Artikel) wo die thermischen Kraftwerke gar nicht mehr im Spiel sind und alleine durch den Überschuss an PV- oder Windstrom ein negativer Preis entsteht.

      • @Graustufen:

        Bis jetzt hat es noch keinen Zeitpunkt gegeben, bei dem alle thermischen Kraftwerke abgeschaltet worden wäre und/oder bei dem mehr EE-Strom im Netz gewesen wäre als verbraucht wurde.

        • @Knuty:

          Steht im Artikel anders:

          "Am vergangenen Sonntag zum Beispiel war der Strom von 10 bis 18 Uhr nichts mehr wert. In dieser Zeit deckten die erneuerbaren Energien in Deutschland bis zu 117 Prozent des Strombedarfs.

          Alleine die Photovoltaik erzeugte in diesem Zeitraum in der Spitze fast 40 Gigawatt bei einer Nachfrage von 45 Gigawatt."

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Laut energy-charts.info erreichten alle EE an diesem Tag 72.8% Anteil am Stromverbrauch.

            • @Knuty:

              Es liegt also ein Widerspruch in den Aussagen vor, der zu klären wäre.

      • @Graustufen:

        Speziell sind die Verbraucher schuld, die den Strom nicht abnehmen, wenn er da ist, und dafür noch gute (hohe) Preise bezahlen.