piwik no script img

Umgang mit der AfDWir können so nicht weitermachen

Essay von Thomas Laschyk

Fakten gehen nicht so leicht viral, die Framings und Verdrehungen von AfD und Co hingegen schon. Es ist Zeit für ein Umdenken.

Im Gespräch mit Rechten gewinnt oft deren Framing Illustration: Katja Gendikova

I ch muss eine kleine Warnung aussprechen: Ich werde jetzt einige Dinge fordern und vorschlagen, die mit dem klassischen (Selbst-)Verständnis von Journalisten brechen. Aus gutem Grund. Was die deutsche Medienlandschaft bisher macht, scheint ja nicht zu funktionieren. Und auch was „wir“ als Zivilbevölkerung machen, verpufft irgendwie. Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir etwas anders machen. Und 2024 haben wir noch eine Chance dazu. Wer weiß, ob sich dieses Fenster nicht bald schließt.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Das sind dramatische Worte, ich weiß. Aber es sind auch dramatische Zeiten. Die rechts­ex­tre­me AfD würde laut Umfragen zurzeit bundesweit rund ein Fünftel aller Wählerstimmen erhalten. In den ostdeutschen Bundesländern sogar bis zu jeder dritten. Die AfD aber ist kein normaler demokratischer Mitbewerber.

In einem Großteil der Bundesländer wird die Partei vom Verfassungsschutz beobachtet, in dreien gilt sie sogar als gesichert rechtsextremistisch. Und spätestens seit den Enthüllungen der Correctiv-Recherchen sickert es durch: Diese Partei bespricht wirklich, den Rechtsstaat auszuhebeln, Millionen Menschen zu deportieren, kurz, die Demokratie in diesem Land zu beenden und einen weißen Ethnostaat einzuführen. Ihre teils widersprüchlichen Relativierungsversuche sollten uns nicht länger beschwichtigen. Die Pläne der AfD klingen extrem dramatisch, gar unglaublich.

AfD-Verbot allein reicht nicht

Aber hier soll es nicht um die Ziele und die Gefährlichkeit dieser Partei gehen. Wir können uns darüber totdiskutieren, noch mehr Studien durchführen, Analysen anfertigen – bis zur „Machtergreifung“, wie es der Ehrenvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, einst selbst bezeichnete. Das wurde und wird zur Genüge getan. Es soll auch nicht darum gehen, dass die wehrhafte Demokratie langsam mal ihre Wehrhaftigkeit zeigen muss, mit den vom Grundgesetz gegebenen Mitteln wie einem AfD-Verbot. Es ist kein Geheimnis: Ich setze mich dafür ein, dass das Bundesverfassungsgericht sich mit dieser Frage befassen soll.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Aber selbst bei einem erfolgreichen und vermutlich auch notwendigen Verbot dieser Partei verschwindet ja nicht das extremistische Gedankengut, das sie erst möglich macht und das sie inzwischen schon erfolgreich verbreitet hat. Und für die drei Landtagswahlen 2024, ausgerechnet in den ostdeutschen Bundesländern, wo diese Partei am stärksten ist, käme dies ohnehin zu spät. Nein, wie können wir als Journalisten, Wissenschaftler, allgemein Aufklärer die Menschen mit Fakten erreichen, die noch erreichbar sind, um das Pro­blem einzudämmen? Was können wir als Zivilgesellschaft machen, wie kann jeder von uns seine Stimme hörbar machen?

Dauerlügen nicht auch noch erklären

Thomas Laschyk

ist Journalist, Blogger, Chefredakteur und Geschäftsführer des Blogs „Volksverpetzer“. Sein jüngstes Buch „Werbung für die Wahrheit“ ist Anfang Februar bei Komplett-Media erschienen.

Ich habe etwas Radikales versucht. Ich habe mich gefragt, wie ich auch Fakten(checks) viral gehen lassen kann. Wie ich die immer gleichen Fehler vermeiden kann: nicht ständig die Mythen zu wiederholen und sie so versehentlich zu verstärken; nicht immer so „fair“ zu sein und so zu tun, als dürfe man Dauerlügner bei ihrem Wort nehmen, und auch noch zu erklären, was sie wirklich meinen; ihre Aussagen und Euphemismen und Lügen einzuordnen und einzubetten. Wie kann ich das Framing durchbrechen und zum Gegenstand der Diskussion und Analyse machen – um nicht die Diskussionen zu führen, die Populisten und Fake-News-Verbreiter ja führen wollen?

Wie kann ich auch mal bewusst mit den Fakten Emotionen nutzen, die nicht nur enorm der Reichweite in Social Media helfen, sondern auch den sehr emotionalen Lesern Halt geben? Eine emotionale Unwahrheit ist attraktiver als eine langweilige Wahrheit, ja. Eine emotionale Wahrheit ist aber noch besser. Es bringt uns nichts, wenn wir wissenschaftlich und akribisch arbeiten, wenn das dann keiner mitkriegt.

Während wir uns hier Mühe geben, glaubwürdig zu sein, gewinnen Faschisten wieder Wahlen mit Lügen. Und selbst wenn wir gehört werden, glauben uns viele sowieso nicht, weil die Faschisten längst Lügen über uns streuen.

Für Demokratiefeinde wird unsere Integrität zur Waffe

Es kann so nicht weitergehen. Entgegen der versessenen Kritik von rechts, dass unser Journalismus nicht „neutral“, nicht „kritisch“ oder nicht „ausgewogen“ genug sei, zu „aktivistisch“, zu „meinungslastig“, kommt ein nüchterner und wissenschaftsbasierter Blick zum gegenteiligen Ergebnis. Auch ich nehme einen Großteil der Journalisten als extrem integer wahr. Die Ideale des Journalismus werden allgemein sehr hochgehalten.

Und während das lobens- und bewundernswert ist, wissen Demokratiefeinde inzwischen sehr gut, wie sie das zu ihrem Vorteil ausnutzen können. Wie sie die edlen Ansprüche der Medien als Waffe gegen diese verwenden können. Wie sie Kontroversen inszenieren können, wie sie Berichterstattung forcieren, wie sie ihre Kampfbegriffe und Themen zum wichtigsten Debattenpunkt machen können.

Von Trollhorden in den Kommentarspalten, die nicht oder nicht genug moderiert werden, über Discord-Server, wo Kampfbegriffe und Hashtags koordiniert werden, und ein teils von Millionären finanziertes, rechtsradikales Mediennetzwerk, das Narrative, Framings und Fake News skrupellos und maximal ausschlachtet, bis hin zur AfD, die gezielt provoziert, Grenzen überschreitet und unsere demokratischen Institutionen ausschließlich dazu missbraucht, Propaganda zu produzieren, und sich sonst jeglicher konstruktiver demokratischer Arbeit verweigert – all das „zwingt“ unser mediales System quasi, sich mit den Themen, Narrativen und Forderungen dieser rechtsextremen Ideologen zu beschäftigen.

Sie wissen, dass wir ihnen immer Raum geben werden, ihre Seite darzustellen. Sie wissen, dass ihre Grenzüberschreitungen für Klicks und Auflage sorgen. Sie wissen, dass wir nicht anders können, als zu versuchen, ihre vielen Fehler und Lügen argumentativ zu widerlegen. Denn wir sind Demokraten, wir sind fair, wir wollen bei der Wahrheit und den Fakten bleiben, und wir möchten zeigen, wo sie inhaltlich falschliegen und wo sie die Unwahrheit sagen. Wir wollen nicht übertreiben, wir wollen seriös und sachlich sein. Und darum verlieren wir gerade gegen sie.

Egal, was wir machen. Es funktioniert nicht

Ich weiß, wovon ich spreche. Mit meinem Blog „Volksverpetzer“ setze ich mich seit Jahren für Fakten ein. Ich mache seit 2015 Faktenchecks, ich möchte, dass wir einen Diskurs führen, der auf Fakten und Wissenschaft beruht. Aber von Jahr zu Jahr sieht es düsterer aus. Wir diskutieren, was wahr ist und was nicht. Nicht nur lähmt das jeglichen demokratischen Meinungsfindungsprozess. Diejenigen, die grundlegende Fakten und wissenschaftliche Ergebnisse kategorisch infrage stellen, versuchen, ihre realitätsferne Weltanschauung mit Gewalt und Druck durchzusetzen. Sie versuchen, uns mundtot zu machen durch Einschüchterungen und Drohungen, aber auch, indem sie ihre Anhängerschaft konstant mit weiteren Lügen indoktrinieren, uns als Feinde zu betrachten.

Nicht nur, damit unsere Aufklärung wirkungslos verpufft. Ich mache seit Jahren Faktenchecks, liefere Tausende Quellen, Argumente, Einschätzungen von Experten. Nicht nur verhallen sachliche, unaufgeregte Artikel wirkungslos in Social Media, wo sich die Algorithmen nicht dafür interessieren. Die bereits Indoktrinierten lesen maximal die Überschriften und gehen dann ohne jegliche sachliche Auseinandersetzung in den Angriff über. Viele Journalisten und Faktenchecker kennen das: Man fragt sich, warum man das überhaupt macht.

Egal, was wir machen: Es scheint nicht zu funktionieren. Immer mehr Politiker erkennen, dass Integrität oder Faktentreue egal sind, wenn man Tribalismus und populistische Forderungen ausnutzen kann, um Erfolg zu haben. Immer mehr Menschen werden immunisiert gegen seriösen Journalismus, gegen Faktenchecks, gegen Argumente. Die AfD gewinnt immer mehr an Zulauf. Natürlich mögen daran auch andere Faktoren ihren Anteil haben, die vielen Krisen, die innere Zerrissenheit der Ampelkoalition. Dass aber dann Menschen ernsthaft glauben, eine faschistische Partei sei eine Alternative – es ist ja nicht so, als gäbe es nicht gerade eine Oppositionspartei rechts der Mitte für die, die nach so was suchen –, spricht für die massive Desinformiertheit in der Bevölkerung. Die Propaganda scheint zu wirken.

Wir als Medienschaffende können nicht so weitermachen wie bisher. Wir dürfen nicht mehr den Fake News hinterherlaufen, sie nicht mehr wiederholen, selbst wenn wir ihnen widersprechen wollen, wir dürfen nicht mehr die Faschisten in die Talkshows einladen, nur um danach verwundert zu sein, warum die ganze Aufklärung so wenig bringt. Dafür spricht nicht nur unsere Erfahrung, das zeigt auch die Wissenschaft. Eine Wissenschaftlerin, mit der ich sprach, forschte bereits nicht mehr darüber, welche Art der Faktenchecks besser funktionieren – sie forschte, warum kaum jemand die Erkenntnisse umsetzt. Jeder von uns ist gefragt, seine Stimme zu erheben, auf die Straße zu gehen, Faktenchecks zu teilen, seinen Abgeordneten zu schreiben. Wir müssen der trägen Politik und den trägen Medien mehr Druck machen.

Wir diskutieren mit, was wahr ist und was nicht. Das lähmt den Prozess der demokratischen Meinungsfindung

Ich fordere, dass wir mehr Werbung für die Wahrheit machen – ohne dabei ständig auf die Falschwahrheiten der Demokratiefeinde zu reagieren. Es ist mein Appell an die Mehrheit der Medienschaffenden, nicht immer die gleichen Fehler zu machen und dazuzulernen: sich nicht immer von reißerischen und oft auch einfach gelogenen Bild-Schlagzeilen vor sich her treiben zu lassen, aus festgefahrenen Denkstrukturen auszubrechen. Das ist natürlich nicht nur die Aufgabe der Medienschaffenden, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Bei den kommenden Wahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen ist es wichtiger denn je, dass ordentlicher Journalismus und Fakten den Diskurs dominieren. Das wird die AfD nicht verschwinden lassen, aber die Wahrheit allein wird sie schon schwächen. Wir müssen extrem schnell dazulernen. Sonst haben wir vielleicht wirklich keine Gelegenheit mehr dazu.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

97 Kommentare

 / 
  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Ein typischer rechtspopulistischer Begriff ist z.B. "Kostgänger".



    Die Denkfigur jemand würde sich auf Kosten anderer satt essen. Der Eigennutz wird auf andere projiziert.



    "Der Kostgänger" ist also ein Asylbewerber, der die Ressourcen "des Volkes" ausnutzt und aufisst.



    „man konstruiere einen Skandal und mobilisiert eigene Kostgänger, die dann als Mitte der Gesellschaft auftreten“ de.wikipedia.org/w...m_2023#cite_ref-54



    In dieser Rhetorik und diesem Denken also das vorher feststehende "Wir sind das Volk" - die Anderen können nicht "das Volk" sein, sondern nur "Kostgänger" - Personen ohne Berechtigung.

    • @Land of plenty:

      Das Wort habe ich jetzt ehrlich gesagt zum ersten Mal gelesen. Was ich immer mitkriege sind Schmarotzer, Sozialschmarotzer oder harmlos Wirtschaftsflüchtlinge.

      Wobei man sich aber durchaus fragen muss, was nun so schlimm ist, in einem wirtschaftlich reichen Land, wie Deutschland, zu schmarotzen??

      Solange es keine Steuerhinterziehung ist, was die Superreichen und Konzerne machen...

  • Was will der Autor mitteilen?



    Anwort: blog und telegramkanal „Volksverpetzer“ helfen Menschen, die sich verunsichern lassen, helfen den Leuten, die irritiert werden. Z.B. "Boris Johnson habe Verhandlungsbereitschaft der Russen im Ukrainekrieg verhindert" - verbreitet von der IMI, der GWR, und zahlreichen Medien außerhalb der russlandtreuen Absender.



    Die Widerlegung hilft denen, die von Neuem verunsichert werden.



    Rechtsradikale und Verschwörungsgläubige lassen sich davon nicht in ihrem Weltbild beeindrucken. Da hilft nur der Machtkampf.



    Zu den Protesten gegen rechts, und "AfD gesichert rechtsextremistisch": das Thema ist die Gewalt, der Mob und nicht die Debatte. Nicht die Talkshow, sondern der Brandanschlag und die Abschiebung in Kriege sind das Thema - genau so betont das Mario Müller, der Nazi aus Bremen, der sich als Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Jan Wenzel Schmidt betätigen darf.

  • Sehr richtig erkannt! Die Rechten und Spalter gehen das sehr professionell an mit ihrer Propaganda, ihren Fakenews und Memes, die Unzufriedenheit schüren. Wir müssen mit den gleichen Mitteln kämpfen, wir brauchen "gute" Propaganda für demokratische, menschliche Werte. Nur auf der Gefühlsebene sind diese Menschen noch zu erreichen. Wir müssen Facebook und Co. mit unseren guten Memes fluten!

  • Ein relativ typischer Text vom Volksverpetzer. Inhaltlich nicht zu beanstanden, aber unheimlich lang, mit vielen Umwegen, um am Ende kaum auf den Punkt zu kommen. Leider lässt der Text auch den in der Überschrift suggerierten Lösungsansatz vermissen.

    Vorschlag: Werde prägnanter, auch bei Facebook und Co. sind die Texte vom Volksverpetzer so lang, dass man entnervt aufgibt, bevor man fertig gelesen hat. Einen Faktencheck checkt man eben nicht, wenn er zu lang ist und zu viel blabla enthält. Vielleicht wäre das ein Lösungsansatz.

    • @Wipps:

      danke!

  • Sehen Sie, und genau da liegen Sie falsch. Ich zitiere den Artikel:

    "Dass aber dann Menschen ernsthaft glauben, eine faschistische Partei sei eine Alternative – es ist ja nicht so, als gäbe es nicht gerade eine Oppositionspartei rechts der Mitte für die, die nach so was suchen –, spricht für die massive Desinformiertheit in der Bevölkerung. "

    Auf dem Papier mag die Union eine Oppositionspartei rechts der Mitte sein. Also eigentlich hat doch der (dumme/uninformierte) Wähler eine wählbare Alternative zur Ampel. Es gäbe also demnach keinen Grund noch weiter Rechts (AFD, 3.Weg usw) das Kreuz zu machen. Soweit ihre Logik.

    Das Problem daran ist, dass die Union -seit 2015- IN DER PRAXIS nicht mehr als konservative Partei (rechts der Mitte) wahrgenommen wird. Seitdem sind unter tatkräftiger Unterstützung der Union (sie können es noch so oft "Faktenchecken" wie sie wollen) Millionen an Ausländer ins Land gekommen, mit all den Begleiterscheinungen die das so mit sich bringt.

    D.h. "netto" oder in der Praxis, hat der konservative Wähler in der Union leider keine Heimat mehr. Und dies ist nur 1 kleines Beispiel, welches aufzeigt, warum ihre Rechnung, ihre "Fakten" usw. nicht aufgehen. Sie haben schlicht keine Ahnung, oder wollen keine haben.

    Ich wünsche einen schönen Start in die Woche.-

    • @Fascho:

      Ihrer Vereinnahmung des Begriffs "konservativ" für u.a. Position, die die verfasste Grundlegung unserer Gesellschaft in Frage stellen oder aktiv zu untergraben suchen, weise ich entschieden zurück. Sie ist Teil eben jenes propagandistischen Spiels der AfD, das rechtsextreme Positionen zu "konservativen" umzuetikettieren trachtet, indem es die Legende streut, die konservative Mitte hätte in den Volksparteien keine politische Heimat mehr.



      Aber nicht jeder, der bedauert, dass sich Deutschland unter massiver Zuwanderung verändert hat, und der sich wünscht, dass Politik die frühere bessere Situation widerherstellt, vertritt die Meinung, dass die Leben z.B. Geflüchteter nicht Wert sind, gerettet zu werden, auch wenn dies die Gesellschaft einiges kostet.



      Rechtsextreme und rechtsradikale Ideologie, wie sie sich gerade bei diesem Thema in den letzten Monaten gezeigt hat, ist eben nicht eine Teilmenge des Konservativismus.

    • @Fascho:

      Selbstverständlich gibt es Probleme, und wir stehen vor massiven Herausforderungen durch den Zuzug von Migranten. Ich bin Hauptschullehrkraft, ich werde damit tagtäglich konfrontiert. Aber die AfD ist NICHT die Lösung.

    • @Fascho:

      Hallo, ich finden Ihren Kommentar interessant und es hat mich nachdenklich gemacht, dass sie der Meinung sind, die CDU/CSU böte konservativen Wählern keine Heimat mehr. Was ich aber nicht verstehe, ist, warum die Schlußfolgerung daraus sein sollte, eine Partei zu wählen, die in nicht mehr unerheblichen Teilen gesichert rechtsextrem ist und die mit ihrer Haltung auch nicht mehr wirklich auf dem Boden unserer Verfassung steht. Darüber kann ich doch auch als rechtskonservativer Wähler nicht einfach hinwegsehen?

    • @Fascho:

      "Seitdem sind unter tatkräftiger Unterstützung der Union (sie können es noch so oft "Faktenchecken" wie sie wollen) Millionen an Ausländer ins Land gekommen, mit all den Begleiterscheinungen die das so mit sich bringt."

      Kann sein, dass Sie das ganze Diskutieren darüber, was richtig ist, satt haben und endlich Nägel mit Köpfen machen wollen.



      Den Blick einseitig auf die Auswirkungen der Anwesenheit von Flüchtlingen zu wenden, wird den anstehenden Aufgaben nicht gerecht.

      Es läuft darauf hinaus, dass durch die Machenschaften Ihrer Mitstreiter die Wirtschaft geschwächt wird.



      Ich halte es für unmöglich, auf ausländische Arbeitskräfte verzichten zu können und meine, dass sie sich bei uns auch wohlfühlen dürfen.



      Die fremdenfeindliche Atmosphäre, die von Rechten aufgebaut wird, zeigt, dass sie es anscheinend für möglich halten, ohne diese Menschen auszukommen.

      Wenn Sie sich dem in dieser eindimensionalen Sicht anschließen, werden Sie automatisch zu dem Fascho, der Sie vielleicht gar nicht sein wollen.



      Ich gehe mal davon aus, dass Ihre Namenswahl Ausdruck der Opferrolle, die damit einhergeht zu glauben, von anderen „nicht verstanden" zu werden.



      Es gibt kein Recht darauf. Sie müssen gute Argumente haben, dann werden Sie auch verstanden.



      Wir wissen ja jetzt nach langer Zeit endlich, diese Opferrolle ist nur ein Trick, um sich auf kommunikativer Ebene durchzusetzen.



      Sie sehen, ich habe es auch satt und werde mich nicht freiwillig unterordnen, nur weil jemand glaubt, das Privileg zu haben, über z.B. gesunden Menschenverstand zu verfügen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Die Zwischenergebnisse der Wiederholungswahl in Berlin haben mich veranlasst, meinen Kommentarentwurf zu diesem Artikel zu shredern...

  • " Das wird die AfD nicht verschwinden lassen, aber die Wahrheit allein wird sie schon schwächen."

    Das stimmt. Aber es wird nicht helfen, jedem Bürger eine Enzyklopädie zu schenken. Die Wahrheit gibt es ohne ende für lau im Netz. Auch die taz hat eine eigene Sparte.

    Die Wahrheit muss auch ihren Weg hin zum AfD Wähler finden.

    Uanda frage ich mich, ob es nicht doch eine gute Idee ist AdDler in den Medien real vorzuführen. Sie sind doof genug ihre Unfähigkeit und Gefährlichkeit ihren Fans selber dazustellen.

    • @Rudolf Fissner:

      "Sie sind doof genug ihre Unfähigkeit und Gefährlichkeit ihren Fans selber dazustellen."



      - Hat aber leider keine Auswirkung.



      Da die Politiker auf der anderen Seite der "Brandmauer" ein ähnliches Niveau haben, gibt es nur die Entscheidung zwischen doof und doof.



      www.youtube.com/shorts/cUISOT7oLXQ



      www.youtube.com/shorts/JEdcB0J96cA

      • @paul meder:

        Nun ja, während die AfD von allen Seiten fleißig ignoriert wurde, hat sch deren Präsenz in den Umfragen verdoppelt.

        Einfach mal ein Weiter So zu formulieren erscheint mir da die schlechteste Lösung zu sein.

  • Diese Problemanalyse ist sehr gut. Sie nimmt aber 95 % des -Textes ein. Die "Therapieempfehlung! ist extrem dünn und vage und nimmt nur 3% ein. Das ist das Manko dieses Artikels. Leider!

  • "Fritz.S



    14.08.2023, 00:04

    Tatsache ist, dass DVU, NPD Rep in Talkshows schlicht und aus gutem Grund nie eingeladen worden waren. Und das Desaster erst dann seinen Lauf nahm, als man Lucke und Henkel dann, des gewollten Händels Willen, in diese dann eingeladen hat. Die ÖR haben einen ganz gewichtigen Anteil daran, dass völkisch rassistische Typen wissen, dass ihre Denke salon-talkshowfähigfähig geworden ist und sie sich Ihrer schäbigen Gesinnung wegen nicht mehr schämen.

    Now we have the salad"

    Ich bleibe dabei.



    Totschweigen wäre deutlich erfolgversprechender im Kampf gegen Rechtsextremismus.

    -there is no such thing as bad publicity-

    • @Fritz.S:

      Nein die Probleme sind völlig unterschiedlich.

      DVU, Republikaner und NPD sprachen Nazis mit Hakenkreuz und Reichskriegsflagge an. Denen ging es um die Herstellung des Deutschen Reiches oder zumindest der Ehre der Wehrmacht. Deren kleine Zielgruppe hatte ganz klare Minderheitenprobleme und konnte daher leicht ignoriert werden.

      Der Mehrheit der AfD-Wähler ist das Deutsche Reich egal. Deren Probleme sind real und für jeden auf der Straße sichtbar.

    • @Fritz.S:

      Dann wäre der ÖRR verklagt worden, weil es schlicht verfassungswidrig ist, eine Partei die im Bundestag sitzt zu ignorieren. Der ÖRR hat keine andere Wahl. Dies hat das Verfassungsgericht bereits 2014 abschließend entschieden.



      Totschweigen geht nicht.

      Zum anderen hat das ignorieren mal grad gar nichts gebracht.

  • Was ist die Wahrheit? Das mag sogar noch einfach sein. Wobei Es mir graust, wie Studien, die allermeistens nur Szenarien und Wahrscheinlichkeiten abbilden, gerne zur Wahrheit erklärt werden.

    Aber richtig spannend wird es bei der Bewertung der Wahrheit. Die kann selbst bei gleicher Faktengrundlage ziemlich anders aussehen. Und genau darum geht der politische Streit.

    Politik ist das Austarieren der unterschiedlichen Bewertungen und Interessen.

  • Ein Faktencheck muss nicht viral gehen um zu wirken; er dient ja auch als Quelle für Journalisten und social media Multiplikatoren. Clicks sind da einfach die falsche Metrik. Vielleicht mehr mit anderen Medien zusammenarbeiten, die schon Reichweite haben?

  • Was will dieser Mann mir jetzt eigentlich mitteilen?



    Mal davon ab, dass der ganze Social Media Bereich (Beispiel X/Twitter hat weltweit ca 340 Mio. Aktive Nutzer im Monat...Auf die Weltbevölkerung bezogen nicht mal 5% und wie viele Beiträge sind dann politischer Relevanz?) völlig aufgebauscht und für die politische Willens- und Meinungsbildung eher überschätzt wird...Also wenn 20-35 % der Wähler in Deutschland die AFD wählen, wie viele sind von denen überhaupt bei X oder den anderen Plattformen?

    Außerdem ist es ein bisschen paradox, dass der Autor Dinge einfordert, die der Volksverpetzer ja eigentlich als Konzept selber seit Jahren betreibt... Der Volksverpetzer setzt seit Jahren auf Clickbait und maximale Emotionalisierung...



    Man arbeitet gerne mal mit reißerischen Überschriften und appelliert an Emotionen...



    Also ganz ehrlich, wie soll eine weitere Steigerung denn bitte aussehen - und was funktioniert oder nicht, sollte nicht dazu führen, dass Fakten durch Emotionen ersetzt wird...



    Mir macht so manche Entwicklung und Äußerung (auch wenn dahinter eventuell "gute Absichten" stecken sollten) heutzutage echt ein bisschen Angst...

    • @Dr_Yoda:

      Ich bin mir nicht sicher, ob du weißt, was "Clickbait" bedeutet - oder hast du auch nur ein Beispiel dafür?

    • @Dr_Yoda:

      Twitter ist nicht das Thema, ticktock und Instagram viel eher (mit Milliarden User)

  • Vielleicht mehr Fakten als Gefühle oder narrative direkt in Artikeln oder in Moderationen verwenden. Klar kostet es mehr Zeit in der Vorbereitung aber gegen Fakten lässt sich schwerer Argumentatieren und sie werden im Erstkontakt dem Leser oder Zuschauer vermittelt.

    Das der Autor soviel Zeit in Faktenchecks investiert finde ich super. Mach ich auch gerne, aber wie sein Kollege in einem anderen Artikel schreibt, findet er häufig das Vieles gerne übernommen wird ohne Prüfung.

    Die Frustration von Faktencheckern kann ich nachvollziehen. Wenn man allerdings mal in Statista schaut, sind weniger als 20 Prozent sehr Interesseniert an Politik. Ca. 30 Prozent interessiert und wenig interessiert 20 Prozent. Faktenchecks muss man ja auch gezielt suchen, was es nicht einfacher macht und dafür gehört auch schon ein erhöhtes Interesse.

  • Vielleicht mehr Fakten als Gefühle oder narrative direkt in Artikeln oder in Moderationen verwenden. Klar kostet es mehr Zeit in der Vorbereitung aber gegen Fakten lässt sich schwerer Argumentatieren und sie werden im Erstkontakt dem Leser oder Zuschauer vermittelt.

    Das der Autor soviel Zeit in Faktenchecks investiert finde ich super. Mach ich auch gerne, aber wie sein Kollege in einem anderen Artikel schreibt, findet er häufig das Vieles gerne übernommen wird ohne Prüfung.

    Die Frustration von Faktencheckern kann ich nachvollziehen. Wenn man allerdings mal in Statista schaut, sind weniger als 20 Prozent sehr Interesseniert an Politik. Ca. 30 Prozent interessiert und wenig interessiert 20 Prozent. Faktenchecks muss man ja auch gezielt suchen, was es nicht einfacher macht und dafür gehört auch schon ein erhöhtes Interesse.

  • Mir erschließt sich der Sinn des Artikels nicht. Was will der Autor eigentlich? Was hat er konkret außer Larmoyanz zu bieten?

  • Emotionsbasierte Strategien müssen her. Spontane Idee: Vorher-Nachher Bilder aus allen Lebensbereichen, Klassenzimmer, Sportmannschaften, Arbeitskollegen im Jetzt-Zustand und nach einer angenommenen "Remigration". Der bevorstehende Verlust an Freunden, Nachbarn, Kollegen und Mitschülern kann visualisiert werden. Umsetzung durch reichweitenstarke Medienprofis erwünscht.

  • Was mir im Artikel fehlt, ist etwas Konkretes, was nach Meinung des Autors zu tun wäre.



    Meiner Meinung nach darf des Wiederholens und Klarstellens von nachweisbaren Fakten nicht müde geworden werden.



    Wohl aber müssen bei Interviews und Gesprächen die Faktenleugner*innen entlarvt werden. Das sind Fragen des Willens und der Kommunikation. Beides sollte Journalist*innen, so sie ihrem Berufsethos ernsthaft nachkommen möchten, gegeben sein.



    Auch bei Dingen, die etwa die AfD kritisiert: Nach deren Ansätzen fragen und genau darauf eingehen, wie diese umgesetzt werden sollen und konkret hinterfragen was die Konsequenzen und der Profit wären.



    Was nicht zielführend ist, ist dass Journalist*innen wie Politiker*innen immer wieder über alle Stöckchen springen, anstatt den Fokus auf die eigene Agenda zu legen. Und dass Politik endlich im Sinne der Mehrheit Bürger*innen praktiziert und verständlich kommuniziert wird...

  • "Ich fordere, dass wir mehr Werbung für die Wahrheit machen – ohne dabei ständig auf die Falschwahrheiten der Demokratiefeinde zu reagieren. Es ist mein Appell an die Mehrheit der Medienschaffenden, nicht immer die gleichen Fehler zu machen und dazuzulernen (...)"

    Was ist die Wahrheit? Bezüglich des Klimawandels ist diese Frage noch relativ einfach zu beantworten. Dessen Existenz, Entwicklung und erwartbare Folgen sind wissenschaftlich sehr umfangreich belegt. In anderen Fällen dürfte es sehr viel schwieriger sein, die Wahrheit zu erkennen und anzuerkennen. Vielen (seriösen) Medien fällt es z. B. weiterhin schwer, politisch Rechte (im Sinne von konservativ) und Rechtsextremisten auseinander zu halten, erkennbar an den (immer noch) unzähligen Schlagzeilen mit der Formulierung "Demos gegen Rechts".

    Zudem reicht es nicht, lediglich (belegbar!) richtige Informationen zu verbreiten. Die Wahrheit leidet auch, wenn sie nur selektiv verbreitet wird. Auch die Haltungen der jeweiligen Bevölkerungsmehrheiten (also NICHT jene der AfD) zu Themen wie Migration, motorisierter Individualverkehr oder Gendersternchen sind wahr/real.

  • Kann mir jemand ein oder zwei Zeitungsartikel nennen, in denen sich ein Journalist die Arbeit macht, dass AfD Grundsatzprogramm zu analysieren und zu erklären, welche Forderungen aus diesem Programm sich tendenziell gegen die Demokratie richten?

    Ich meine diese Frage ernst. Ich kann jedesmal verzweifeln: Da regt sich die gesamte Medienwelt über einen Satz wie "Wir werden sie jagen" auf, aber keiner schafft es zu erklären warum diese Partei ein Problem für die Demokratie darstellt.

    Und nur am Rande: Wenn die AfD Schikanen für Migranten fordert oder fordert, dass wir alle Flüchtlinge abschieben, dann ist das zwar dumm (aus wirtschaftlicher Sicht) und moralisch verwerflich (aus humanistischer Sicht) aber demokratiegefährdend ist das nicht.

    Wenn man wirklich etwas gegen die AfD tun will dann muss man KONKRET erklären können was genau an denen das Problem ist... und das fehlt; das man bei verschiedenen Aussagen ein "ungutes" Gefühl hat reicht nicht.

    • @lundril:

      Müssen sich wirklich andere die Mühe machen und ihnen belegen, dass die AfD von Rechtsextremisten dominiert wird? Können Sie keine Suchmaschine verwenden? Und wie kommen Sie auf die Idee, dass Menschen nur rechtsextrem sind, wenn sie rechtsextreme Parteiporgramme veröffentlichen?

    • @lundril:

      Ganz Ihrer Meinung! Ich will ARGUMENTE gegen die AFD. Gefühlt ist vieles. Ich will ganz konkret wissen, wie ich Afdler mit Argumenten beikomme. Emotional kann ich da als schwule Ostzonen-Rotsocke angesichts der Weidel (lesbisch, verheiratet mit einer PoC) relativ wenig gegenargumentieren. Ein ungutes Gefühl reicht nicht ......

  • Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Auch die konkreten Forderungen muss ich überlesen haben. Alle gegen rechts ist mir leider zu wenig, wenn rechts nicht mehr definiert wird.

    Die allgemeine Situation im Land kann man nicht der AfD anlasten. Den Rechtsruck in ganz Europa auch nicht. Wenn eine Gruppe Studierender es schafft, dass Diskussionen mit einer israelischen Richterin mitten in der Universität der Hauptstadt abgebrochen werden, scheint mir das exakt die gewünschte Diskursart zu beschreiben. Ich halte das nicht für zielführend.

    • @Niemals:

      Wie wird nunmehr "Rechts" definiert, wo bewegt sich "rechts" verfassungskonform, wo nicht. Wenn die AFD gesetzeswidrig agiert, gehört sie verboten, wenn nicht, ist der AFD ausschliesslich mit dialektisch fundierten Argumenten beizukommen. Bauchgefühl alleine reicht nicht.

  • "Immer mehr Politiker erkennen, dass Integrität oder Faktentreue egal sind, wenn man Tribalismus und populistische Forderungen ausnutzen kann, um Erfolg zu haben."

    Wie heißen denn die Politiker:innen, von denen immer mehr erkennen, dass Populismus eh besser ist als Wahrheitsliebe? Chrupalla? Merz? Scholz?

    Es wäre schön, wenn es hier eine klare Trennung gäbe. Leider hat aber so manche Partei ihre hehren Wahlversprechen vergessen, nachdem sie an die Macht gewählt worden ist. Populismus zeichnet bei weitem nicht nur die AfD aus. Auch diverse Arten von Hetze (gegen Zuwanderer, Bürgergeldbezieher, u.a.) ist nicht auf die AfD begrenzt.

    "Die AfD gewinnt immer mehr an Zulauf. Natürlich mögen daran auch andere Faktoren ihren Anteil haben, die vielen Krisen, die innere Zerrissenheit der Ampelkoalition. Dass aber dann Menschen ernsthaft glauben, eine faschistische Partei sei eine Alternative – es ist ja nicht so, als gäbe es nicht gerade eine Oppositionspartei rechts der Mitte für die, die nach so was suchen –, spricht für die massive Desinformiertheit in der Bevölkerung."

    Warum soll man als Rechter AfD wählen, wenn es doch die CDU gibt?

    Die CDU ist für den gesamten politischen Rechtsruck - deren AUSDRUCK und ERGEBNIS - die AfD ist zu einem wesentlichen Teil verantwortlich. Und es stimmt, auch wenn die AfD verboten sein sollte - die CDU wird die ganze Gesellschaft weiter und immer weiter nach rechts treiben.

    Also: Asylrechtsabbau, Sozialabbau, Ultranationalismus, Aufrüstung und Kriegstreiberei, Vernachlässigung des Umweltschutzes.

    Wenn das die Perspektive der Wahrheitsfreunde vom Volksverpetzer sein soll, dann finde ich das sehr schwach, sorry.

  • Wenn ich Thomas Laschyk richtig verstehe, sollen wir von der Wahrheitsfindung via Faktencheck Abstand nehmen und uns stattdessen mehr mit den Themen, Narrativen und Forderungen der extrem rechten Ideologie beschäftigen sowie "der trägen Politik und den trägen Medien mehr Druck machen", denn es sei "wichtiger denn je, dass ordentlicher Journalismus und Fakten den Diskurs dominieren". Ich versuche - durchaus mit heißem Bemühn - die wohl gutgemeinte Botschaft, oder sollte ich besser sagen "message" zu fassen und richtig zu verstehen.



    Ich muss aber gestehen, dass ich damit vorerst nicht weit komme, auch weil ich (altersbedingt?) zu einer ganzen Reihe von Begrifflichkeiten persönlich keinen Zugang habe bzw. weil sie mir auf Anhieb nichts sagen, solche wie "viral gehen (lassen)" oder "Tribalismus" in diesem Kontext (obwohl ich zu wissen glaube, was "viral" und lat. "tribus" bedeuten...).



    Wie könnte dem Fußvolk der Gutwilligen wie mir geholfen werden? Ich meine das durchaus nicht ironisch.

  • Was für eine Lehre soll ich denn daraus ziehen?



    Die Menschen wollen belogen werden, weil sie die Realität doof finden? Diese Funktion erfüllen Drogen auch und die sind auch auf dem Vormarsch.



    Die westliche Zivilisation hat den Gipel bereits überschritten. Es kann nicht immer nur bergauf gehen. Berge können aufgrund der Schwerkraft auf der Erde nicht höher werden, als der Mount Everest. Weniger ist mehr, statt Geiz ist geil. Das Leben ist der höchste Wert, nicht der Besitz von immer mehr und mehr. Hieran sollten die besten Werbeagenturen arbeiten. Aber die wollen ja möglichst viel Geld verdienen..

  • "Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“. Ganz altmodisch den Horkheimer zitiert und schon sind wir mitten im Problem. Der Autor hat diesen Punkt ja "angedeutet"als er von den Millionären schreibt, die die rechten Bewegung finanzieren. Was wir hier erleben, ist eine dem Libertatrismus entspringenden Bewegung, die uns zeigt, dass der entfesselte Kapitalismus gut ohne Demokratie auskommt. Kapitalismus und rassifizierte Strukturen passen gut zusammen, im historischen Kolonialismus kann man das bestens studieren. Das dieser Ideologie inhärente Versprechen an weiße Menschen/Männer lautet, das sie in diesem System zu den Gewinnern zählen werden. Wer diese Verbindung aufbrechen will benötigt eine neue, glaubwürdige Erzählung von einer lebenswerten Zukunft ohne Kapitalismus. Die zu etablieren, während gleichzeitig das durch diesen Kapitalismus zerstört Klima zu kollabieren beginnt, dürfte schwer werden.

    • @Favier:

      Genau!



      Kapitalismus und Klassismus werden zu wenig berücksichtigt. Sie bilden den Hinter-Grund für rechte, menschenverachtende Ideologien und Fantasien.



      Mein Vorschlag: Vermögenssteuer wieder einführen und Steuerfahndung maximal erhöhen, um die Gelder eintreiben, die der Finanzierung des Gemeinwohls fehlen. (Wohnung, Mobilität, Bildung, Gesundheit ...)

    • @Favier:

      Vielen Dank, viel mehr kann man dazu nicht sagen.

  • Faktenchecks funktionieren sehr gut, aber nur wenn man ergebnisoffen.

    Fakt ist, dass viele Bürger die AFD aus Protest wählen, jedoch ihnen nichts zu trauen. Jedoch wird der große Kern bei dem das anders immer größer und es wird immer schwerer diese Menschen zurückzugewinnen.

    Fakt ist auch, dass die AFD Wähler vor allen Dingen folgende Themen beschäftigen:

    - Migrationspolitik



    - Verschlechterung des Lebensstandards



    - deutsche Aussenpolitik

    Die Fakten sind eindeutig, aber wir wollen sie nicht wahrhaben, da sie unbequem für uns sind.

    Wahrscheinlich würde es schon reichen, wenn man sich einer der oben erwähnten 3 Themen abnimm, um den Höhenflug der AfD zu stoppen.

    Selten gab es eine rechtsextreme Partei in Europa dessen Erfolg so einfach zu verstehen ist. Selten gab es leider aber auch eine Gesellschaft, die so hartnäckig die Ursachen ignoriert.

    • @Alexander Schulz:

      Faktenchecks funktionieren nur, wenn der Lesende ein Interesse an Fakten hat und bereit ist die eigene Sicht zu hinterfragen. Und genau das ist eben bei der afd Anhängerschaft eben nicht so gegeben.

    • @Alexander Schulz:

      Ich behaupte, dass Migration gar nicht das eigentliche Thema ist. Aber mit dem einfachen Rassismus und dem Sündenbockmechanismus kann die AfD punkten und davon ablenken, dass sie zu keinem wirklichen Problemthema (Klimaschutz, Chancengerechtigkeit, soziale Schieflage...) realistische Lösungen hat.

      "Migrationspolitik fehlgeschlagen" schreien sie und ihre Wähler, meinen dabei aber "Deutschland den weißen Deutschen!" , weil es so einfach scheint: Schwarzhaarige und Braunhäutige raus und schon haben wir alle Wohnungen, Arbeit, alle Kinder gewinnen Nobelpreise und Mutti bleibt daheim, während Vati Geld verdient.

      • @hierbamala:

        Natürlich würde es viel weniger Interesse für die Migrationspolitik geben, wenn der Lebensstandard nicht sinken würde. So aber ist es nun einmal ein Thema, dass für viele Menschen wichtig ist.

        • @Alexander Schulz:

          Der Lebensstandard sinkt aber nicht wegen Zuwanderung - eine zeitgleich stattfindende Entwicklung ist noch keine Kausalkette.

  • Zur Inhaltlichen Positioierung gegen Rechts möchte ich noch Folgendes zu bedenken geben:



    Es wird seit einiger Zeit diskutiert, wie die Demos gegen Rechts sein sollen.



    Ich vertrete den Standpunkt, dass sie offen sein sollen für Alle DemokratInnen, die die Demokratie verteidigen wollen.



    So sollte auch die freie Presse agieren: wer eine Brandmauer gegen Rechts will, sollte keine Steine herausbrechen.



    Doch das Gegenteil ist der Fall: seit Beginn der Ampelkoalition gibt es Dauerkritik.



    Es herrscht gerade Dauerkrise, doch "der Bote" wird verantwortlich gemacht.



    Die multiple Krisensituation, die wir gerade erleben,



    liegen nicht in Regierungsverantwortung.



    Die Regierung bekämpft die Krisen mit Allen Mitteln.



    Der Schalter, mit der Aufschrift " jetzt ist Alles gut!" wurde bisher leider noch nicht gefunden.



    EIN Artikel sticht heraus: "besser als Ihr Ruf".



    Da wird mal eine positive Nachricht über die Ampel verbreitet.



    Es sollte klar sein, dass die Permanente Kritik an Allem, den Entscheidungen, den Vertretern der parlamentarischen Demokratie und Ihrer Institutionen, Wasser auf die Mühlen rechter Mythen ist.



    Die taz, als Vertreterin linker Ideen, muss sich die Frage nach der Perspektive gefallen lassen: wenn die Ampel erfolgreich zerstört wurde, was kommt dann?



    Wird dann Alles gut?



    Die herbeigeredete Spaltung der Ampel zeigt erste Risse in der Regierung.



    Ist ein Scheitern der Regierung, insbesondere für "linke Positionen" wirklich wünschenswert?



    Wofür stehen wir auf der Demo?



    Nur für uns persönlich?



    Reicht da nicht ein höherer Zaun, Stacheldraht, Kameras, Alarmanlage?



    Oder ist nicht gerade das Gemeinsame mit dem Anderen finden, Demokratie und das Gegenteil von Rassismus?

    • @Philippo1000:

      "Seit Beginn der Ampel gibt es Dauerkritik".

      Kann sich eigentlich noch jemand dan Namen wie Merkel, Altmeier, Seehofer Spahn, Scheuer, AKK, Klöckner usw. und deren Leistungen in einer Welt ohne die heutigen Krisen und Probleme erinnern?

  • Es ist verständlich, dass die Arbeit an der



    "Faktenfront" frustrierend sein kann und Momente der Aussichtslosigkeit eintreten.



    Natürlich ist eine unbewiesene Bahauptung einfacher aufgestellt, als eine Argumentationskette.



    Doch das, was "Wir DemokratInnen" doch verteidigen wollen, ist die Wahrheit.



    Die Wahrheit ist an sich schon schwer zu fassen, doch Lügen müssen widerlegt werden.



    Berichterstattung bedeutet genau das: sich der Wahrheit bestmöglich anzunähern und Propaganda argumentativ auszutrocknen.



    Das ist ein langer, schwerer Weg.



    Der Weg der Propaganda ist einfacher.



    Doch die Medienlandschaft ist eben nicht mehr grundsätzlich wahrheitsliebend.



    Ein großer Teil, der im Internet verbreiteten Meldungen, hat mit Wahrheit nichts zu tun.



    Da kann man/ frau, aus Verzweiflung die Flinte ins Korn werfen. Dann steht da KeinEr mehr.



    Fake news sind ein echtes Problem.



    Doch um die Wahrheit zu verteidigen, gibt es nur den anstrengenden, arbeitsreichen Weg.



    Leider machen es sich auch die VertreterInnen der klassischen Medien oft zu einfach: statt Bericht zu erstatten, wird lieber kommentiert, dies allerdings nicht unbedingt als Kommentar gekennzeichnet. Wenn die Anderen, das nicht ( mehr) so machen, warum ich?



    So erodiert allmählich das (Selbst-) Verständnis von Journalismus.



    Ich habe, als Konsument, die Freiheit, die Medien zu nutzen, die ich will.



    Ich habe mich gegen soziale Medien entschieden und beziehe meine Informationen aus den klassischen Quellen, denen ich, aus Erfahrung, vertraue.



    Doch nur selbstgewählte Kontrolle, durch mehrere Quellen, kann dieses Vertrauen erhalten.



    Ein Test ist auch Kritikfähigkeit.



    Ich habe, aus Erfahrung, aufgehört, die örtliche Zeitung zu lesen, da sie in mehreren Fällen, über Jahre, falsche Informationen lieferte. Das weiß ich aus erster Hand.



    Wenn es hier, in der taz, die niederschwellige Möglichkeit gibt, sich per Leserbrief zu äußern, ist das ein gutes Zeichen.



    Für einen Leserbrief in erwähnter Zeitung ist CDU Meinung Grundvoraussetzung.

  • Meiner Meinung nach ist es wichtig, den Weltuntergangsphantasien der Rechten ein positives, anschlussfähiges Narrativ entgegenzusetzen.

    Ein (wichtiges) Beispiel:

    Wenn es die europäische Gesellschaft zur Klimaneutralität geschafft hat, könnte ein Zeitalter ungeahnten Wohlstandes anbrechen.

    Wir müssten dann nämlich nicht mehr an allen Ecken und Enden Emissionen einsparen, weil wir die Strukturen schon genügend umgestellt haben. Die Energie käme schließlich zu nahezu 100% aus Erneuerbaren.

    Der technische Fortschritt könnte dann nahezu komplett für die Verbesserung der Erfüllung der Bedürfnisse der Menschen eingesetzt werden. Es gäbe immer weniger Armut und immer weniger soziale Probleme, auch weltweit.

    Und das bedeutet sogar, dass es immer weniger Gründe für Fluchtmigration geben wird, also (außer bei Kriegen) nur noch legal ein- und ausgewandert werden wird, etwa weil bereits ein Jobangebot besteht, aus kulturellem Interesse, oder aus Liebe.

    Wenn das den Menschen klar wird, und alle Widerstände etwa gegen neue Windräder zusammenfallen, könnte die Klimaneutralität schon vor 2040 kommen - und die meisten der heute Lebenden schon davon profitieren.

    • @argie:

      Es käme noch eine längere Lebenserwartung und bessere Gesundheit hinzu durch bessere Luft. Öffentliche Parks mit schattigen Plätzen gäbe es in jeder Stadt, in jedem Dorf. Die arme behinderte Oma vom Dorf wäre plötzlich mobil. Es gäbe 5G an jeder Milchkanne.

      ABER

      Es ist nicht nur so das wir und das "Paradies" visualisieren müssen, sondern wir müssen auch aktive Schritte machen.

      Die Schuldenbremse befürwortet aktuell eine Mehrheit, politisch kann diese weder reformiert noch abgeschafft werden. Weder kurz noch mittelfristig. Damit ist das mit den 2040 schonmal passe.

      Es fehlt auch an Arbeitskraft für die Transformation.

      Die notwendigen Fachkräfte könnten wir jetzt ins Land holen und vorsorglich ausbilden.

      Auch hier muss zunächst ein Umdenken stattfinden und die Politik muss zu pragmatischer werden.

      Ausbildungszentren direkt an den EU Außengrenzen statt Gefängnisse?

      Wir sollten uns Gedanken machen, wie wir "frische Arbeitskraft" bekommen ohne die Menschen zunächst zu traumatisieren.

      Die herrschenden Zustände auf der Fluchtroute sind einfach nur noch abartig und mit nichts geschichtlich vergleichbar.

      Am meisten erinnert es an den Umgang mit jüdischen Flüchtlingen aus dem 3ten Reich. Aber ich meinte die Fluchtroute ist deutlich gefährlicher.

      Aber ich schweife ab....

      Ich bin zu 100% für eine Solarpunk Utopie um Bewegungen in den Stillstand zu bringen, aber wir müssen auch endlich offen und ehrlich über die Herausforderungen sprechen.

      Das ist wie mit einem Studium. Ein Abschluss/ guter Job ist die häufige Motivation aber ohne zu lernen wird das Ziel nicht erreicht.

    • @argie:

      Ein guter Ansatz. Ich würde noch etwas weitergehen: Eine Menschheit lebt im Einklang mit der Natur auf diesem Planeten in Frieden. Staaten, Nationen und Rassen sind doch nur Relikte aus alten Zeiten, die in der globalisierten Welt nichts mehr verloren haben.

    • @argie:

      Das Thema WKA ist ein politisches Thema. Vorschriften, Gesetze, Rahmenbedingungen müssten geändert werden, um den Ausbau zu beschleunigen.



      Nicht unbedingt das mindset der Bevölkerung

    • @argie:

      Das sehe ich auch so. Es gibt viel zu wenig konkrete Vorschläge (fast hätte ich "Visionen" geschrieben), wie ein Gutes Leben für alle Menschen erreicht werden kann. Übrigens auch bei der taz und auch bei so manchem Antifaschisten.



      Und dass viele Leute keine Lust mehr auf das Leben haben, das sie heute führen, kann ich sogar verstehen.

      Übrigens: Armut lässt sich längst abschaffen, das ist nicht der unwichtigste Punkt im Zusammenhang mit unserem Thema. Martin Luther King hat das bereits formuliert, leider hat man ihn dann schnell umgebracht.

  • Ich versuche mal eine emotionale Wahrheit: Wenn in meiner norddeutschen Heimat die nächste Sturmflut kommt, möchte ich Nachbarn haben, die Kinder, Kranke, Vieh und Alte evakuieren oder am Deich stehen und Sandsäcke schippen. Leute, die hierher kommen, um hier in Ruhe leben und arbeiten (!) zu können („Wirtschaftsflüchtlinge“) machen sowas; Leute, die jedes Mal, wenn etwas nicht läuft einen Sündenbock suchen und in den (Anti-)Sozialen Medien große Reden schwingen nicht!



    (Neo-)Nazis raus! Refugees welcome!

    • @Zangler:

      Danke, ja!



      Die Neonazis u/o AfDler stehen nebendran und motzen, dass ihr Keller voll ist - und haben ganz plötzlich "Rücken" oder ne andere Ausrede.



      AfD und Wähler:innen suchen keine Lösungen. Sie suchen Gründe, Ausreden und Schuldige, damit für sie selbst alles bleibt, wie es ist.

  • Ich bin der gleichen Meinung wie der Author.

    Das Problem besteht aus meiner Sicht u.a. auch darin, dass die meisten Menschen negative "Einzelfälle" aus ihrem Alltag verallgemeinern, statt sich auf positive oder neutrale Beispiele zu konzentrieren.



    Negatives wird dann häufiger kommuniziert und damit vervielfältigt, als das viele Positive; vielleicht haben negative Ereignisse auch einen längeren Nachhall.

    • @*Sabine*:

      Sehe ich auch so.



      Man sollte viel mehr erklären, dass das alles Einzelfälle sind, die nichts damit zu tun haben; und klarmachen, dass es auch Migranten gibt, die nicht kriminell sind.

      • @Frank Naumann:

        Was heißt hier "auch"? ;)



        Ich hab gerade keine Statistik zur Hand, aber die Kriminalitätsquote ist - bereinigt um Alter, Geschlecht, Bildungsstand usw. - auch nicht anders als unter weißen Deutschen. Und die Idiotenquote ist halt überall auf der Welt ziemlich identisch, unter Immigrant:innen findet man halt leider auch das Äquivalent zum AfD-Mitglied.

        • @hierbamala:

          Na das ist ja nun mal nicht wahr, wenn man die Statistik nimmt. Schönfärberei hilft keinem, sondern gilt der AFD als Wahlhilfe. Es gibt TATSÄCHLICH Probleme mit Mitgranten aus westasiatischen Ländern. Problem benennen, versuchen, es zu beseitigen und der AFD und anderen ist jeder Wind aus den Segeln genommen.

          • @Leningrad:

            Es gibt mehr Delinquenz, u.a. weil die Alterskohorte der männlichen U25 stärker vertreten ist und der sozioöokonomische Status eher gering ist. Beides Faktoren, die das



            Risiko für delinquentes Verhalten erhöhen. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren sind Syrer, Afghanen, Libanesen usw. nicht deutlich krimineller als deutsche junge Männer mit geringem soz.-ökon. Status.



            Teil der Problemlösung - (Sprache lernen), Ausbildung machen, arbeiten gehen, Gesellschaftssystem verstehen, sich "integrieren" - ist meine tägliche Arbeit.

      • @Frank Naumann:

        Klar sind das alles Einzelfälle. Bloß am Jahresende kann man die Einzelfälle in einer Statistik (PKS) zusammenfassen. Die Ergebnisse sind dann doch immer wieder erschreckend und treiben der AfD die Wähler zu.

    • @*Sabine*:

      Menschen reagieren von Natur aus mehr auf negative Reize.

      Das hat einen logischen Ursprung.

      Stellen Sie sich vor Sie finden einen Apfelbaum oder irgend einen Obstbaum den Sie mögen mit reifen Früchten, die Sie pflücken können. Wie reagieren Sie? Was ist wenn unter dem Baum ein Rudel hungriger Raubtiere ist... Welchen Stellenwert hat der Baum jetzt noch? Freuen Sie sich immer noch? Oder welche Emotionen nimmt Überhand?

      Negative Emotionen wirken daher stärker.

      Negative Emotionen = Aufmerksamkeit



      Aufmerksamkeit = €

      Also

      Negative Emotionen = €

      Da die sozialen Netzwerke diese negativen Emotionen immer weiter befeuern und Schallblasen bilden ist der Rechtspopulismus überall auf der Welt auf dem Formarsch.

      Irgendwie ironisch dass das liberal eingestellte Silicon Valley, das damit "die Welt verbessern" wollte ausgerechnet die politischen Gegenseite auf der ganzen Welt unterstützt.



      Und Völkermord und Propaganda natürlich auch.

      Das es dazu kommt war absehbar weil negative Emotionen eben nicht nur Geld sind, sonder reale Konsequenzen haben können.

      Mal brennende Flüchtlingsheime, mal Rohinja.

      Das wussten Marc natürlich zu dem Zeitpunkt bereits, aber da war der Djini schon aus der Lampe. Und viel Geld hilft gegen schlechtes Gewissen.

      Aber vll. ist Zuckerberg tatsächlich immernoch überzeugt den Planeten zu einem besseren Ort zu machen... das wäre noch gruseliger.

  • Ich stimme dem Text fast vollständig zu. Nur: der Konjunktiv muss weg! Es scheint nicht, es ist; und, das was jetzt zu sehen ist, ist lange da, hat sich nicht getraut und wartet jetzt auf den 30. Januar.

    Kein vernünftiger Mensch würde einen Päderasten als Baysitter auf seine Kinder los lassen; weil man darüber doch reden können muss und das auch aushalten. Ich fantasiere das nicht: unser Rechtsstaaat hat das getan, immer wieder.

    Zuallerst sollten die öffentlich rechtlichen Wegbereiter (Lanz & Co.) angegriffen werden; von Demokraten; für das Versagen., die Hybrist und ....



    Manchmal "scheint" es mir, werden die den Kragen herumdrehen, wenn der 30. Januar war? Oder wie Brüning (Zentrum vulgo CDU/CSU) - nachdem er sie an die Macht brachte, abhauen und in einem demkratischen Land sein /ihr schweres Los beklagen.

  • Wichtig ist, rechten Ideen, Verschwörungstheorien, nationalistischen und identitären Ideen und deren Vertretern überall dort massiv zu widersprechen, wo man sie findet. Die "schweigende Mehrheit" muss zeigen, dass ihr die Zeit nicht zu schade ist, sich diesen Ideen zu widersetzen. Diejenigen, die extremistische Ideen vertreten, müssen zu sehen bekommen, dass sie eine Minderheit darstellen, und das überall, auf X "ehemals Twitter", in allen Kommentarforen der Tageszeitungen, auf Telegram, Facebook, Tiktok, Instagram etc. Dazu muss die "schweigende Mehrheit" aktiver werden und darf nicht glauben, das alles ginge sie nichts an.

    • @Aurego:

      Ich würde dieser nicht nur digitale Umweltbelastung, genannt soziale Medien schlicht den Strom abdrehen. Braucht kein Mensch. Das Leben ist analog, nicht virtuell.



      Ich boykottiere Twitter und Meta ganz und gar und Google so gut es geht. Staatliche Webseiten sollten keine Links zu solchen Firmen mehr haben. Die Bürger sollen digital mit dem Staat kommunizieren können, aber ohne das diese Datenkraken "mithören ".

      • @Matt Gekachelt:

        Sorry, aber das ist Blödsinn. Sterne gibt's auch, wenn sich weigert, nachts nach oben zu schauen.

  • Die AfD wird vor allem wegen Zuwanderungskritik gewählt.

    Und dieZuwanderungzahlen sind schon ein Fakt.

    Man kann sie positiv oder negativ sehen.

    • @drafi:

      Wenn wir keine Geflüchteten hätten, die AfD würde sie erfinden, wahlweise nähme sie EU-Arbeitsmigrant:innen oder die dritte und vierte Generation der "Gastarbeiter"-Nachfahren.

      Das Framing der Rechtsextremen ist schon längst aufgegangen, wie man hier schön sieht.



      Alle behaupten, Migration sei irgendwie

    • @drafi:

      "Man kann sie positiv oder negativ sehen"

      Deutschland ist ein Einwanderungsland, das ist Fakt und damit ist die überwältigende Mehrheit auch einverstanden.

      Wenn Sie mir nicht glauben, schauen Sie sich die Umfragen zu Einwanderung einmal an.

      Fakt ist auch das die Einwanderung nicht ausreichend ist aktuell, siehe alternde Gesellschaft.

      Langfristig ist eine höhere Geburtenrate eine mögliche Lösung, aber die Frauen sollen Vollzeit arbeiten und woher kommen die Kita-Plätze?

      Kurz-Mittelfristig brauchen wir also zwangsläufig mehr Einwanderung.

      Es wäre schön wenn wir das auch in der Mainstream-Politik als Fakt anerkennen würden. Von Links bis CSU.

      Fazit:

      Wer bei der Faktenlage Zuwanderung als etwas "negatives" sieht ist stramm rechts, falsch informiert oder beides. (-;

      • @sociajizzm:

        "Du kennst mich doch, ich hab' nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!"



        Der gute alte Methusalix hat über Fremde im Band "Das Geschenk Cäsars" auf Seite 16

    • @drafi:

      Ja, man sollte sie positiv sehen. Negativ daran ist allerdings sind die Ursachen für die Migration, die wir durch unseren Way of Live selbst setzen. Auch unsere Insel der Seligen kann absaufen oder zur Wüste werden

  • Faszinierender Rant. Hab ihn mir abgespeichert und werde ihn mir in aller Ruhe durchlesen. Denn genau dieselbe Frage stelle ich mir (ohne eine Antwort zu finden) seit Jahren.

  • Was genau soll der/die einzelne denn jetzt machen?

    Ich hätte mich über ein paar Beispiele gefreut, etwas genauere Handlungsanweisungen.

    Was soll man zum Beispiel entgegnen, wenn von Rechts behauptet wird, dass Putin nur Frieden will?

    Oder was soll man entgegnen, wenn von Rechts behauptet wird, dass viele Flüchtlinge kriminelle Messerstecher sind?

    Wie sollen solche Themen nach Meinung des Autors denn nun behandelt werden, wenn die AfD damit hausieren geht?

    • @Gnutellabrot Merz:

      Man sollte diesen Sündenbock-Ablenkungsmanövern der Rechtsextremen gar nicht erst irgendwas erwidern.



      Sperren wir alle weißen deutschen Väter ein weil ein Prozentsatz von ihnen seine Kinder vergewaltigt? Tun wir solches mit Priestern? Berichtet jede AfD-Website täglich über regionale Vorkommnisse, welcher weiße Deutsche wo wen beleidigt, bedroht, getreten hat? Nein? Ach was!



      Die echten Probleme geht die AfD doch gar nicht an, sie lenkt ab und sucht Schuldige, dazu bauscht sie auf - und gleichzeitig redet sie den menschengemachten Klimawandel klein, tut so, als könnten wir wie in dem 50ern der BRD leben und spielt die Rassismuskarte.



      Man geht nicht drauf ein auf ihre Abwege - man fragt nach den Themen, die die AfD ignoriert.



      Und man fragt vielleicht noch nach realistischen und rechtsstattlichen Lösungen (Wähler kann man das gut fragen...)

    • 9G
      94799 (Profil gelöscht)
      @Gnutellabrot Merz:

      Mein Vorschlag:



      "Aber das sind doch nur Einzelfälle - kommen genauso mit Bio-Deutschen vor!"



      Aber vielleicht mache ich es mir zu einfach mit meinem Vorschlage?

  • Ich verstehe nicht, was der Autor fordert?

  • Wir können auch deren Instrumente einsetzen, nur eben für die Demokratie. D.h. kurze Statements, die (auch) an Gefühle appelieren.

    Ausgrenzung ist schlecht, weil der Mensch ein soziales Wesen ist. Demokratie ist gut, weil Alle einbezogen sind. Gewaltenteilung ist gut, weil Macht kontrolliert wird. Europa ist gut, weil es Frieden sichert und ein Land allein zu schwach ist.

    Andere können das sicher besser schreiben.

  • Solange rassistische und antidemokratisch Bewegungen und Parteien wie AfD & Co Rückendeckung vom größten Medien- Propaganda und Menungsbildungmonopol der Welt "X" in den Händen von einen Multimilliardär genießen, ist die Aufgabe tatsächlich schwer zu Bewältigen. Chile, Brasilien und Polen zeigen aber das es geht und das sollte doch auch in Deutschland möglich sein. Wir bleiben dran. ;-)

    • @Nilsson Samuelsson:

      Richtig. Es ist aber keiner gezwungen, X zu nutzen. Raus da!

    • @Nilsson Samuelsson:

      Das mag sein, dass die in Chile, Brasilien und auch Polen, u.a. Wahlsiege gegen rechte Strömungen und Parteien gewonnen haben. Aber die haben auch nichts verboten! Und das unterscheidet solche Ländern, übrigens auch viele andere Länder auch, siehe Frankreich, Niederlande, Finnland, Österreich, Ungarn usw. von diesen Gedanken hier. Dort wird nichts verboten um "Ruhe zu haben". Dort wird Demokratie gelebt, manchmal auch mit rechten Parteien in der Regierung.

      • @Frankenjunge:

        " ... Demokratie gelebt, manchmal auch mit rechten Parteien in der Regierung. "

        Aber nicht mit rechtsextremen Parteien.

  • Ich stimme mit der Anslyse überein, habe beim Lesen aber die ganze Zeit darauf gewartet zu erfahren, was der Autor denn nun konkret vorschlägt bzw. vorhat. Hab ich es überlesen, oder steht es tatsächlich nicht da?

    • @doda:

      Ich hab es auch nicht gefunden.

  • Als ich diesen Absatz las, wurde ich vor Aufregung ganz nervös:

    "Wie kann ich auch mal bewusst mit den Fakten Emotionen nutzen, die nicht nur enorm der Reichweite in Social Media helfen, sondern auch den sehr emotionalen Lesern Halt geben? Eine emotionale Unwahrheit ist attraktiver als eine langweilige Wahrheit, ja. Eine emotionale Wahrheit ist aber noch besser. Es bringt uns nichts, wenn wir wissenschaftlich und akribisch arbeiten, wenn das dann keiner mitkriegt."

    Darum geht es! Die AfD versteht es überaus gut, die Leute zu emotionalisieren. Sie tut das mit Lügen, Übertreibungen, Umdeutungen. So weit, so klar.

    Ich plädiere schon seit Langem dafür, diese Methode zu übernehmen! In der Politik, in den Medien und im Alltag. Weg von Fakten (Debunking klappt ja nicht, s.o.), hin zu einer emotionsbasierten Guerilla-Strategie.

    Leider geht der Autor auf diese Möglichkeit gar nicht näher ein. Eine vertane Chance zwar, die aber eventuell zumindest gelesen und an anderer Stelle genutzt wird.

    • @TheMadBride:

      "emotionsbasierten Guerilla-Strategie"



      Das ist gut! Das möchte ich gerne lernen, so zu argumentieren.

      • @celcon52:

        Im Grunde hat die Correctiv-Recherche ja genau das gemacht: Mit Fakten vor allem die Emotionen (Empörung, Angst, Scham...) der Leute getriggert. Seitdem gehen die Umfragewerte der AfD ja z.T. deutlich nach unten.

  • Vielen herzlichen Dank für diesen Artikel.



    Das ist das Beste, was ich in dieser Woche zu den Thema gelesen habe.

    • @Eifeler57:

      Es geht ja darum, eben NICHT zu argumentieren.

  • Ich habe ChatGPT gebeten, diesen Artikel in zwei kurzen Sätzen zusammenzufassen. Hier das Ergebnis:



    "Der Artikel warnt davor, dass traditionelle journalistische Ansätze nicht mehr funktionieren und fordert neue Strategien angesichts des wachsenden Einflusses rechtsextremer Ideologien, insbesondere der AfD. Er ruft dazu auf, die Verbreitung von Fakten zu verstärken und die Desinformationskampagnen der Rechtsextremen zu durchbrechen, um die Demokratie zu stärken."

    • @Aurego:

      Interessant: Chat GPT s Analalyse ist im Ergebnis so Nichtssagend, wie der Artikel. Die Menschen sind nicht vernünftig (rational), sondern doof (emotional). Da machste nix dran.

    • @Aurego:

      "Er ruft dazu auf, die Verbreitung von Fakten zu verstärken und die Desinformationskampagnen der Rechtsextremen zu durchbrechen, um die Demokratie zu stärken."

      ist nichts weiter als ein Beleg des Folgenden:

      "Ich mache seit Jahren Faktenchecks, liefere Tausende Quellen, Argumente, Einschätzungen von Experten. Nicht nur verhallen sachliche, unaufgeregte Artikel wirkungslos in Social Media, wo sich die Algorithmen nicht dafür interessieren."

      Denn auch K"I" interessiert sich nicht für Fakten. Deswegen ist sie ja nur eine "I" und keine I.



      Denn Intelligenz, in ihrer elementarsten menschlichen Form, ist die Fähigkeit, *ohne nachzuschauen* zu wissen, ob das Rascheln im Savannengras von einer tödlich giftigen Schlange oder von einer so harmlosen wie schmackhaften Rohrratte verursacht wird.

      • @Ajuga:

        Vielleicht kann KI das Rascheln im Savannengras noch zuverlässiger einordnen als diese kleine unsichtbare Kraft, die wir bei Tieren Instinkt und bei uns-keiner weiß warum- Intellekt nennen. (in Anlehnung an Maurice Maeterlincks "Termiten").

    • @Aurego:

      Ja- irgendwie widersprüchlich........