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Dickenfeindlichkeit in sozialen MedienIch bin fett und arrogant

Gier, Faulheit, Exzess, Dummheit, Ungepflegtheit – viele negativ konnotierte Attribute werden fetten Menschen zugeschrieben. Doch warum nie Arroganz?

Wer dick ist, ist ein minderbemitteltes Opfer, so die Annahme Foto: Ron Chapple/imago

D ie hohe Anzahl an „OMG, ich werd nach Corona so fett sein“-Beiträgen auf Social Media ist ein Virus für sich. Selbst in Zeiten einer Pandemie scheint die größte Angst schlanker Menschen zu sein, fett zu werden. Für Menschen mit Essstörungen ist es beschissen, solche Postings zu sehen. Für dicke Leute sowieso, klar, offensichtlich ist mein Körper euer Albtraum. Ich würde die skinny Karens und Sörens dieser Welt gern fragen, was genau sie davon abhält, einfach zu Hause Sport zu machen und die Fresse zu halten, anstatt uns ihren belastenden Gedanken auszusetzen. Schließlich sagen sie doch selbst immer so gern: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Also heult mich bitte nicht voll.

Sobald eine dicke Person über etwas anderes als Gewichtsverlustvorhaben spricht, wollen schlanke Leute Scheindebatten über Gesundheit führen. Nicht mit mir. Sie können dazu Bücher lesen, zum Beispiel von Magda Albrecht, Virgie Tovar oder Friedrich Schorb. Oder schlanke Menschen wollen das Gespräch zu sich lenken und erzählen, dass auch sie schlimme Dinge erlebt haben. Das bestreite ich nicht, aber heute geht es um mich. Denn ich bin fett und arrogant. Ein Widerspruch in sich?

Gier, Faulheit, Exzess, Dummheit, Ungepflegtheit – viele negativ konnotierte Attribute werden fetten Menschen zugeschrieben, Arroganz jedoch nie. Ganz so, als hätten fette Menschen den Blick von außen so sehr verinnerlicht, dass sie sich automatisch als minderwertig betrachten. Rege ich mich über schlanke Leute auf, heißt es direkt: „Gerade von DIR hätte ich das nicht erwartet …“ Weil du denkst, dass ich mein Dicksein durch übermäßige Freundlichkeit, großzügige Empathie und scharfen Intellekt kompensieren muss? Oder denkst du, fette Menschen seien die Letzten, die sich über Äußerlichkeiten anderer zu Wort melden dürfen, während schlanke Leute – auch linke, queere, feministische – oft am laufenden Band Dickenfeindlichkeit reproduzieren?

Warum kann ich kein Arschloch sein?

Wer dick ist, ist ein minderbemitteltes Opfer, so die Annahme. Doch was, wenn dicke Personen in Wirklichkeit auf andere herabschauen? Etwa, weil schlanke Leute ihr Leben lang auf Genuss und Glück verzichten, weil sie meist vergeblich einem Versprechen von Lebensqualität hinterherjagen, das eigentlich nur eine Lüge der neoliberalen, kapitalistischen, dickenfeindlichen Gesellschaft ist?

Hübschen schlanken Frauen unterstellt man häufig Arroganz, ohne jemals mit ihnen gesprochen zu haben. Warum unterstellt man es mir nicht? Warum könnte ich nicht auch ein Arschloch sein?

Bezeichne ich mich selbst als fett, dauert es keine zwei Sekunden, bis jemand einwirft, ich sei doch hübsch. Bitch, das weiß ich und ich habe nie Gegenteiliges behauptet. Was genau an mir lässt dich glauben, ich sei bescheiden oder nicht selbstbewusst? Schlanke Menschen projizieren ihre Filme auf mich, als wäre ich eine Leinwand, aber ihr RTL können sie woanders spielen gehen.

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Hengameh Yaghoobifarah
Mitarbeiter_in
Hengameh Yaghoobifarah studierte Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik an der Uni Freiburg und in Linköping. Heute arbeitet Yaghoobifarah als Autor_in, Redakteur_in und Referent_in zu Queerness, Feminismus, Antirassismus, Popkultur und Medienästhetik.
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139 Kommentare

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  • Ich finde es schrecklich, dass dicke Menschen so diskriminiert werden. Wenn ich in der Bahn sitze und ein korpulenter Mensch steigt ein, mache ich stets meinen Platz frei. Erst gestern habe ich einem ausgesprochen dicken Mann über die Straße geholfen. Er war ganz verdutzt, da er anscheinend eine solche Hilfsbereitschaft nicht gewohnt war. Ich hoffe, dass sich mehr Menschen ein Beispiel daran nehmen und mal ihr egoistisches Verhalten hinterfragen. #fatlivesmatter

  • Ich mag meinen runden Bauch. Und were dauernd so verstohlen, hinterhältig gutmeinend gefragt, ob ich nicht abnehmen wolle, ob ich krank sei, ob ich mich wohfühle...ich hasse dieses grenzverletzende Gefrage!

  • I like :-)

  • Interessant, dass Hengamehs Kolumne eigentlich in den Kommentaren dadurch bestätigt wird, dass Leute direkt anfangen, zu rechtfertigen, warum Dicke gesellschaftlich geächtet werden können, warum sie "selbst schuld" seien und ihre Körper direkt pathologisiert werden, anscheinend haben die meisten die Kolumne (wieder) gar nicht verstanden. Hengameh schreibt ja richtigerweise, dass der gesellschaftliche Aufruf zum Schlanksein gesundheitliche (körperliche und psychische) Risiken mitbringen kann, aber Pathologisierung trotzdem mit "Dicksein" fast immer und überall verknüpft wird, mit gesellschaftlich genormten Idealvorstellungen aber nicht, auch wenn sie nicht weniger gesundheitsschädlich sein können. Niemand scheint in der Kommentarspalte anzuerkennen, dass Dickenfeindlichkeit schädlich ist, sondern stattdessen wird von allen Seiten belehrend erklärt, dass Dicksein (das ist ja auch eine Definitionsfrage) pathologisch und kein Grund zu positivem Selbstwert sei. Traurig, wie ich immer wieder denke, Hengameh macht teils satirische, teils unsatirische Punkte, um auf Probleme hinzuweisen u.erreicht damit vielleicht etwas - und dann lese ich die Kommentare und bemerke, dass die Kolumne nicht reflektiert wird, sondern einfach nur die angelernten Reflexe aufgefahren werden, die Hengamehs Kritik bestätigen.

  • Virgie Tovar verbreitet gerne mal Halbwahrheiten und Glückskeks-Platitüden, weigert sich allerdings gerne, die verlangte Toleranz denjenigen entgegenzubringen, die ihrer Meinung nach nicht genug Kuchen essen. Die würde ich als Vorbild eher nicht heranziehen.

  • Adipositas ist nicht umsonst als Krankheit definiert. Sie geht mit einem Verlust der Feedback-Mechanismen des Körpers einher, die normalerweise dem Gehirn signalisieren, dass die Energiespeicher gefüllt sind. Eine Gewöhnungsentwicklung nicht unähnlich zu Nikotin-und Alkoholabhängigkeit. Sie stellt einen entscheidenden Risikofaktor für KHK, Arteriosklerose und ja auch für Covid19 dar (erschwert die Beatmung). Adipositas und die daraus folgenden Erkrankungen belasten das Gesundheitssystem stark. Adipöse Menschen sind nicht weniger wert als normalgewichtige, allerdings gibt es keinen guten Grund, Adipositas weniger gesellschaftlich zu ächten als rauchen und Alkoholkrankheit. Es handelt sich zwar um eine multifaktorielle Erkrankung mit genetischen Komponenten (trifft auch zB auf das Lungenkrebsrisiko von Rauchern zu), trotzdem ist nur ein verschwindend geringer Anteil ursächlich auf einen genetischen defekt zurückzuführen. Die überwältigende Mehrheit isst einfach zu viel und bewegt sich zu wenig.

  • Fat acceptance ist ein konkretes Beispiel für die gesundheitliche Bedrohung, die von postmoderner/kritischer kackscheisze ausgehen kann.

    Adipositas ist übrigens ein Risikofaktor für einen schweren Covid-19 Verlauf. Praktisch alle U50 Patienten, die stationär aufgenommen werden müssen, sind fett. Darüber können wir ja auch eine Scheindiskussion führen.

  • Dick und Dünn jaja. Peinlich sind auch viele der hier zu lesenden Kommentare, die offensichtlich die Diskriminierung verharmlosen oder sich beteiligen möchten. Gibt ja genug Leute in diesem Land die ihr ganzes armes Selbstvertrauen auf der Diskriminierung anderer aufbauen. Ganz allgemein zeigt das scheinbare Dick/Dünn Problem aber die ganze geistige Oberflächlichkeit und Minderwertig eines Großteils der Gesellschaft. Schämen sie sich

  • Ich war auch mal schlank und schön, sehe aber in der Zwischenzeit eher aus wie T-Rex: kurze Arme, dicker Hals, stattlicher Bauch. Nackt im Spiegel? O weh. Mir gefällt´s nicht. Und wenn mich da Leute zutexten, daß Dicke doch genausoviel wert seien, dann muß ich mich wundern. Darum geht es doch nicht. Das hat ja auch gar keiner gesagt. Natürlich bin ich als Dicker genauso viel oder wenig wert wie der nächste Hungerhaken da drüben. Es sieht halt nur scheiße aus. Von wegen kuhle Wampe.

  • Ein musikalischer Beitrag zum Thema

    www.youtube.com/watch?v=I3GGZf1Zo_Q

  • Der Artikel ist extrem undifferenziert.

  • "Etwa, weil schlanke Leute ihr Leben lang auf Genuss und Glück verzichten"

    Nichts schmeckt so gut wie Dünnsein sich anfühlt.

  • Liebe Hengameh Yaghoobifarah,

    Das war (mal wieder)ein super Kommentar. Hat gut gezündet und den Finger in die Wunde gelegt.



    Stay arrogant!

  • (Keine Art) Körperfülle ist kein Beurteilungskriterium.



    Dass ein Zuviel gesundheitlich schadet steht außer Zweifel. Man* schaue sich einfach mal alte Menschen an und zähle deren Anzahl an „schlanken“ und „vollschlanken“.



    Übergewicht belastet unsere Gesundheitskassen. Doch dies machen Rauchen und Alkohol auch.



    Also, was soll die Aufregung = vorgezogenes Sommerloch-Thema.

    😉

    • @tazeline:

      "... Rauchen und Alkohol auch".

      Nicht zu vergessen: Autofahren.

      Besonders hinterhältig, weil es vielfältig ist, von traumatischer Einwirkung über Luft- und Lärmbelastung bis hin zu Bewegungsmangel

  • Übergewicht ist das Spiegelbild der Wohlstandsgesellschaft

  • Zwischen Übergewicht und Arroganz gibt es keinen zwangsläufigen Zusammenhang.

    Einen zwingenden Zusammenhang gibt es aber sicher zwischen Übergewicht und übermäßiger Kalorienaufnahme und/oder Bewegungsmangel.

    Wer am Übergewicht was ändern will, weiß was er/sie anders machen muss.

    Wer nichts ändern will soll es halt einfach so lassen.

  • wer sich nicht bewegt spürt seine Fesseln nicht

  • 9G
    91751 (Profil gelöscht)

    Geht mir ähnlich, auch wenn die Autorin klassische rassistische Geschichtchen und Aufhänger nimmt, dabei die Wörter deutsch mit kanax ersetzt und Kanacken mit Almans. Nicht so cool wie die Frau anscheinend denkt.



    Dazu dieses ständige herumgeopfere (Jede Frage und Bemerkung wird als diskriminierend empfunden), einhergehend mit der selbstdarstellung der Autorin als letzte Kämpferin gegen das Unrecht.



    Wirkt auf mich eher pubertär- nur leider in der Zeitung die ich lese, und leider auch bei Themen die deutlich wichtiger sind als die Zoten eines 14 Jährigen.



    Wenn Frau Yaghoobifara im echten Leben genau so drauf ist wage ich zu bezweifeln, dass ihre Gegenüber ob ihrer Kritik genervt sind- es ist nämlich schwer solche Kommentare überhaupt als Kritik zu betrachten.



    Auch die selbstwarnehmung der Autorin scheint etwas hinüber zu sein, weil sie sich einerseits für besonders selbstsicher hält, andererseits aber über Twitterpost die Fassung verliert. Uff.

    So. Jetzt habe auch ich der Taz den Gefallen getan und mich am klickbaiten beteiligt. Eins noch:



    "[...]weil sie meist vergeblich einem Versprechen von Lebensqualität hinterherjagen, das eigentlich nur eine Lüge der neoliberalen, kapitalistischen, dickenfeindlichen Gesellschaft ist?"



    Oh ja, die Gesellschaft kommt bald und holt die Dicken ab. Holt schonmal das Alukorsett. In ein oder zwei Jahren schreibt Frau Yaghoobifara für BILD und junge Freiheit.

    • @91751 (Profil gelöscht):

      Zu meinen, sie würde "ständig herumopfern", ist eine Frage der Perspektive, vermutlich eine privilegierte. Sollen DIE Anderen sich nicht mal so haben, was? ;-/

    • @91751 (Profil gelöscht):

      Aueia! Das ging ja voll unter die imaginäre Gürtellinie... Aber ich komme nicht umhin Ihnen voll inhaltlich Recht zu geben.



      Ob Frau Yaghoobifara allerdings verstehen wird daß ihr Körpergewicht gesellschaftlich komplett irrelevant und deshalb mit keiner Zeile erwähnenswert ist? Schließlich bekennt sie sich ja dazu arrogant zu sein... Eigentlich ja auch komplett egal, gell.

  • Ich stimme dir voll zu, dass es nicht in Ordnung ist, dicke Menschen mit weniger Respekt zu behandeln und sie in eine Schublade zu stecken.

    Gleichzeitig finde ich es auch nicht ok, schlanke Menschen in eine Schublade zu stecken. Man kann sehr wohl schlank sein und Essen genießen. Gesunde Ernährung kann Spaß machen und erfüllend sein. Ich Geißel mich nicht, sondern habe das Gefühl, gut zu mir zu sein. Ich verzichte nicht auf Genuss und Glück. Können wir aufhören immer nur in Extremen zu denken?

  • Ich lese einen Text über Vorurteile voller Vorurteile. Ich kann das Buch Fettlogik überwinden empfehlen.



    Und in Zukunft, wenn sich jemand, der Übergewichtig ist, selbst als fett bezeichnet, ( ich habe noch nie verstanden warum man das überhaupt macht) , einfach ja, stimmt, du arrogantes A...loch sagen. Mal sehen wie das ankommt...

  • Einerseits möchte man einen großen Sozialstaat und andere Menschen belehren, wie sie zu leben haben, andererseits beschwert man sich über Dickenfeindlichkeit und karening.

  • Warum muss man die Welt in Extremen sehen?

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Ich bin fett und arrogant ! Ja-und ? Ist daran etwas verwerflich? Das Schicksal teilt die Dame mit Millionen von US- Bürgern und auch Almans. Sollen deshalb alle ins Wasser gehen?

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Kein Problem - Fett schwimmt oben ; ))

  • Die Autorin hat vollkommen recht, es geht nicht an Vollschlanke nicht vollzunehmen und dieser Gruppe (oder ist es bereits das Gender der Lipposexuellen?) die jeder majoritären Klasse innewohnende überhebliche Arroganz abzusprechen.



    Fettleibige als niedliche soziale und intellektuelle Leichtgewichte wahrzunehmen ist der Realität unangemessen.



    Es hält sich in den Medien der irrige Eindruck, Dicke würden von windhundschlanken Kruppstahlbodyträgern gegängelt. Das Gegenteil ist der Fall, Unter- oder Normalgewichtige mögen Werbeikonen sein (Aber selbst da wird Fettmangel auch bereits zum Berufsverbotsrisiko), in der Normalwelt sind sie Dauermobbing von uns BMI-Bombern ausgesetzt ( Haste kein Hunger? Magersucht tötet! Bist ja nur Haut und Knochen, nimm nen Snickers...).



    Tatsache ist doch - It' s a fatie's world. Wird Zeit dass die Unqualligen endlich einsehen, dass Sie es sind, die eine untergehende Minderheit sind.



    Wir brauchen kein Mitleid - wir brauchen nen Burger.

  • ich verstehe den Artikel eher so, dass die Autorin sich beklagt, dass man dick sein darf, aber dann bitte keine weiteren "negativ konnotierten" Eigenschaften haben darf. Also ein netter umgänglicher gemütlicher Dicker wird respektiert, könnte vielleicht dünner sein, aber darüber sehen wir mal hinweg....

    Kommt aber auch noch Arroganz hinzu, wird der gleiche Mensch auf einmal abgewertet.

    Sie will aber nicht nett sein, um respektiert zu werden, sondern auch böse sein dürfen, obwohl von beträchtlicher Leibesfülle.

  • Super, dass solche Themen angeregt werden. Weiter so. Und auch wenn es nur zusammenhänglich zum Inhalt dieses Artikels gehört: die Einsicht eines /einer Jeden, der/die an Adipositas leidet, dass er tatsächlich ein "Opfer" ist - das Opfer der profitorientierten Lebens- hier im besonderen Zuckerindustrie - kann eine wirklich gute Chance sein, sich zu wehren. Er/Sie ist nicht faul, aber ernährt sich eben leider falsch hinsichtlich seiner/ihrer ererbten Stoffwechseleigenschaften. Aus diesem Grund muss ich der Autorin in einem Punkt widersprechen. Denn: Ernährung und Gewichtsreduktion geht auch ohne Verzicht mit superviel Genuss. Unser Körper bietet uns sehr gute Methoden an, wie wir ihm zu mehr Gesundheit verhelfen können. Lasst uns drüber reden...

    • @Mina Mo:

      Ich denke, Sie bestätigen die Autorin hier trefflich in den meisten ihrer Thesen. Nur macht es nicht den Eindruck, als hätten Sie sie verstanden.

      Das Thema ist gerade, dass sich die Figuroptimierten doch auch mal ihre unaufgeforderten Tipps und Hilfsangebote gegen den ach so bedauernswerten Zustand der Körper Anderer SPAREN könnten. Beleibte Menschen sind gerade NICHT notwendigerweise daran interessiert, wegen ihrer Figur als Opfer wahrgenommen zu werden oder sofort einen unerfüllten Abnehmwunsch unterstellt zu bekommen. Wenn die Autorin zu irgendwas verholfen bekommen will, wird sie sich schon selbst melden - und braucht keine freundlich-paternalistische Aufforderung von selbsterklärt Besserwissenden dazu.

      • @Normalo:

        Na ja. Ich war halt übergewichtig und arrogant. Und jetzt bin ich immer noch arrogant...deshalb : Übergewicht macht krank auf Dauer. Aber das wissen Sie sicher. Den "schlanken Leuten, die ein Leben lang auf Genuss und Glück verzichten" sei ebenfalls hiermit gesagt: "Braucht ihr nicht. Ist reiner Unsinn!"

        • @Mina Mo:

          Stimmt Alles, aber daraus ergibt sich eben auch, dass es nicht nur den Schlanken nicht guttut, sich ständig um ihre Figur zu sorgen. Das macht JEDEN potenziell unglücklich und auf Dauer auch nicht gesünder.



          Also ist auch die Unterstellung, wer übergewichtig ist, müsse automatisch abnehmen wollen, letztlich übergriffig, so gut Ihnen persönlich das auch getan haben mag.

          • @Normalo:

            Jeder diesbezüglich potenziell Unglückliche ist leider zuviel, ja. Eine Unterstellung, dass jeder, der an Adipositas leidet, automatisch abnehmen will, ist doch vollkommen absurd. Das möchten Sie scheinbar eher aus meinen Kommentaren herauslesen. Ich möchte hier eben nicht den Artikel von Frau Yaghoobifarah sezieren oder ihm einfach mal knackig beipflichten oder widersprechen, sondern ihm, wie schon mehrfach wiederholt, auch eine andere Wendung geben.



            Und genau darauf zielt meine Argumentation ab: Es kann eben auch - und muss sogar - eine Freude sein, sich dem Problem des Übergewichts aktiv zu stellen. Die Freude daran ist unabdingbar. Ich erwähne gleich vorab, dass es dabei um ein gesundes Wohlfühlgewicht geht und nicht um Schlankheitswahn. Das ist kein Verzicht auf Genuss und Glück. Im Artikel wird das aber - sicher der gebotenen journalistischen Streitkultur geschuldet - so dargestellt.

  • ... weiter so auf Denis Yücel's Spuren...



    Chapeau!



    Nun ja -



    in weniger gut,



    Hengameh ist ja "nur " ne dicke, arrogante, provokante, janz "patente Frau".

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Auf Yücels Spuren? Du liebe Güte, das ist wie der Vergleich von Einsteins Relativitätstheorie mit dem bekannten Grundschul-Schulversuch, bei dem Gummibärchen untergetaucht werden ....

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Liggers & Auf gau norddütsch rein umfänglich liebevoll gesprochen:



      “…ne Wuchtbrumme.“

  • Hach, was waren das für Zeiten, in denen man über Differenzen bei politischen Positionen diskutierte. Und in denen Deniz Yücel Kommentare schrieb, die den Rechten bis heute Schaum vor dem Mund verursachen.



    Heutzutage "provoziert" man in der TAZ damit, sich über Übergewicht zu ergehen.



    Womit ich zu meiner Frage komme: Hat der Burda-Verlag Anteile an der TAZ erworben?

    • @Kaboom:

      Frau Furtwängler - Ermitteln Sie! 😱

      • @Lowandorder:

        Lustig - hab ich jetzt gelacht über diese pfiffige Antwort : ))))

        • @noevil:

          btw - hab der One-face-Maria F. mal ein Groupie-Fotto ihres Großonkels aus dem Familienfundus(“klar - der hat auch mal auf deinem Flügel gespielt!;) - angeboten



          “Das Bild läge bereits vor!“ - kams kühl zurück. Ja dann nich. Normal.

  • Gerade der Kapitalismus ist an der Adipositas-Epidemie in den Industriestaaten schuld. Über die gesamte Menschheitsgeschichte galt: wer arm ist, ist dürr, wer reich ist, ist dick.



    Die Massenproduktion im Kapitalismus hat dafür gesorgt, dass dies heute umgekehrt ist. Billige Fertignahrung ist voll mit Zucker und Fetten. Allerdings blieb das Prinzip "Produktionskosten sparen durch Verwendung billigster, dickmachender Zutaten, Profite erhöhen durch massenhaftes Verramschen an die Armen" natürlich nicht auf den Kapitalismus beschränkt, es funktioniert schließlich auch im Sozialismus. Dessen offizielles Schönheitsideal übrigens auch der vor Gesundheit strotzende, von der Arbeit gestählte junge Körper war.

    • @Suryo:

      Ja ja, der Kapitalismus... Nein, zu jeder Zeit hat die Oberklasse alles getan, sich von der Unterklasse abzuheben, während die Unterklasse alles tat, um sich der Oberklasse anzugleichen. War die Unterklasse schlank und braun von draußen Arbeiten, musste die Oberklasse fett und weiß sein. Ist die Unterklasse dann wohlgenährt, fett und vom Fernsehen weiß, beeilt sich die Oberklasse, schlank vom Outdoor-Sport und braun von Freizeit in der Sonne zu sein.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Adam Weishaupt:

        Ein beeindruckender Beitrag zu Klassenverhältnissen, der jede soziologische Arbeit 'schmücken' würde ...

        Dass das heutige globale System Kapitalismus heißt, das haben Sie schon mitbekommen? Und dass an vielen Stellen Unterschiede zu früheren Herrschaftssystemen bestehen?

        Ansonsten: lesen hilft auch hier weiter.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Wie Sie jetzt darauf kommen, mir Unkenntnis des Kapitalismus zu unterstellen, bleibt Ihr Geheimnis. Ich gehe davon aus, dass ich darüber mindestens so viel weiß wie Sie. Mein Punkt ist, dass es eindimensionales oder auch magisches Denken ist, jedes Phänomen (in diesem Fall "Schönheitsideale") vom Wirtschaftssystem abzuleiten.

    • @Suryo:

      Es muss sich ja niemand den Versuchungen des Kapitalismus hingeben. Da kommt mir der Aspekt der Eigenverantwortung einfach zu kurz. Wir alle wollen in einem freien Land leben, tun und lassen können was wir wollen. Dazu gehört allerdings auch verantwortlich zu handeln bzw. zu essen. Man kann sich auch preiswert gesund und ausgeglichen ernähren. Niemand braucht dazu Fertigpizza.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Goodfella:

        Für Menschen, die sich den Luxus leisten können, gesunde (in der Regel: teurere) Lebensmittel zu kaufen, mag Ihr Einwand zutreffen. Nicht aber bei Jenen, die unterhalb der bekannten Armutsschwelle von 1035.- € leben. Es gibt dazu jede Menge Untersuchungen, die Ihnen bei Bedarf das Netz liefert.

        Ihre Aussage des preiswerten gesunden Lebens unterhalb der Armutsschwelle wartet auf Verifizierung.

        Mein Tipp: gehen Sie mal in Tafeln und schauen sich die Menschen dort an. Mich erinnern große Teile der Tafelangebote an die 1950er und 1960er Jahre, als Kinder und Jugendliche zum Aufpäppeln (hoher Anteil Kohlehydrate) in Kinderverschickungen gesteckt wurden.

        Der Erfolg einer Freizeit wurde daran gemessen, wie viel zugenommen wurde.

        Drum merke: die Behauptungen den jeweiligen Realitäten anpassen - nicht umgekehrt.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Dass Menschen mit geringem Einkommen eher "ungesunde" (auch darüber gehen die Meinungen auseinander) Lebensmittel kaufen, hängt weniger mit den Preisen, als damit zusammen, dass Armut stark mit schlechter Bildung korreliert.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Adam Weishaupt:

            Schade, dass Ihre Posts häufig in der Reflexhaftigkeit hängen bleiben. Und Sie die Fragen ausblenden, die von Belang wären.

            @Ringelnatz1 hat bereits auf etwas hingewiesen, was Sie - sicherlich unnötig - beunruhigen würde: der Zusammenhang Bildung und Armut. Gehen Sie mal in Tafelläden und fragen Sie die Nutzer nach ihren Bildungsabschlüssen.

            Zur notwendigen Korrektur Ihrer Verkleisterung empfehle ich zudem:







            - Stefan Selke, Schamland. Die Armut mitten unter uns. (Ganz besonders das Kapitel: Alles gegeben, nichts gewonnen - Altersarmut.)

            Für die Zukunft: ich würde Sie gerne auf der Seite der belegten Aussagen begrüßen - leere Behauptungen können Sie ja bereits ...

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Geringes Einkommen heißt nicht automatisch Tafel. Es gibt nicht nur Flaschensammler und Milliardäre. Die Behauptung, dass man bei geringem Einkommen zwangsläufig "ungesund" essen muss, ist nicht haltbar. Wenn man natürlich unter gesundem Essen zwingend nur überteuertes Superfood aus dem Bioladen versteht, meinetwegen. Aber auch hier gibt es einen Mittelweg: Auch der Discounter bietet neben Nudeln, Pizza und Billigfleisch Obst und Gemüse und hochwertige Lebensmittel an. Das pauschal zu leugnen zeugt allenfalls von Prenzlberg Mittelklasse-Arroganz.

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Adam Weishaupt:

            Also diese Indizienkette, geringes Einkommen, schlechte Nahrungsmittel kaufen, weil zu blöd um das zu erkennen, halte ich für bildungsschicht fern.



            Fragen sie mal die bildungschichtaffinen, perspektivlosen Mitfünziger.



            Die wissen mit Hochschulabschluß sehr genau, was für einen Scheiß sie sich nur noch leisten können.

            • @05158 (Profil gelöscht):

              Wenig gebildet heißt nicht dumm und gebildet heißt nicht klug. Es gibt sehr kluge Menschen mit wenig Bildung und hochgebildete Dummköpfe. Dummheit ist nicht Unbildung, sondern (siehe Kant) Mangel an Urteilskraft. Also die Unfähigkeit, aus dem, was man weiß, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

    • @Suryo:

      Ihnen ist aber schon klar, dass Sie mit dieser Schuldzuweisung den "Dicke sind alle Opfer"-Narrativ voll durchziehen, oder?

      Die Kolumne handelt nicht davon, wer "schuld" am Dicksein der Dicken ist, sondern von der herablassenden Art, die die Nichtdicken ihnen gegenüber an den Tag legen. Er weist daraufhin, dass es auch Dicken wichtiger sein könnte, als vollwertig wahrgenommen zu werden (statt z. B. mitleidig auf "vollSCHLANK" runterverniedlicht oder eben als willenlose Friss-oder-Stirb-Opfer des herrschenden Wirtschaftssystems zu gelten). Die Autorin will gerade NICHT als Opfer qua Gewicht betrachtet werden.

      Ich sehe ja (auch etwas mitleidig, es sei mir verziehen) ein, dass diese Herangehensweise an das Thema Fettleibigkeit unangenehm wenig Platz für die ubiquitöse Kapitalismuskritik lässt (wobei man es mal mit dem Erfolgs- und Optimierungsdruck versuchen könnte, den unsere Wettbewerbsgesellschaft ausübt...). Aber selbst wenn man einen besonders SCHÖNEN Hammer hat, ist deshalb nicht jedes Problem automatisch ein Nagel...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Hätten Sie sich Ihre Einleitung erspart, hätte ich Ihren Aussagen uneingeschränkt zugestimmt.

        Ich lese aus @Suryos Worten keine Schuldzuweisung, wohl aber die Nennung einiger - zutreffender - Faktoren heraus. Zu der noch weitere kommen.

        Das Motto eines Workshops aus früheren Tagen möge dies verdeutlichen: "Süße Seelen - Abnehmen durch Sättigung innerer Bedürfnisse". Im Kapitalismus gegenwärtiger Ausprägung ist diese Sättigung offenkundig für viele NICHT möglich.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ich bezog mich auf den Satz "Gerade der Kapitalismus ist an der Adipositas-Epidemie in den Industriestaaten schuld." - der aus meiner Sicht irgendwie nicht als etwas Anderes als eine Schuldzuweisung zu verstehen ist.

          Was die Möglichkeiten gesunder Ernährung betrifft, sehe ich ein, dass die nicht ganz einfach ist und Zeit kostet. Aber das ist aus meiner Sicht vor Allem eine Frage de Willens. Ich selbst habe coronabedingt auch ein paar Kilo gelassen und dabei Geld gespart - durch frische Hausmannskost statt dem gekauften Mittagessen zu Bürozeiten.

      • @Normalo:

        Natürlich sind Dicke keine Opfer. Wo kein Kalorienüberschuss, da kein Übergewicht.

        Ich wollte nur auf Hengamehs völlige Falschbehauptung, das Ideal des Schlankseins sei eine Erfindung des Kapitalismus eingehen. Wenn, dann ist der Kapitalismus nämlich für die historisch gesehen einmalige Situation verantwortlich, dass Fettleibigkeit in Industrieländern stark mit niedrigen Einkommen korreliert. Würde man Hengameh mit einer Zeitmaschine zB ins Jahr 1715 beamen, dann würde sie von den Menschen ob ihrer Leibesfülle sofort als "dicke Reiche" identifiziert. Und vielleicht sogar auf Anhieb als arrogant eingestuft.

        • @Suryo:

          ...weil die Armen eben erst im Kapitalismus in den ach so furchtbaren Zustand versetzt wurden, genug zu beißen zu haben. Eine "gesunde" Schlankheit und ist ein anderes Paar Schuhe als mangelbedingte Unterernährung.

          Was die Wurzel des Ideals "Schlankheit" betriff, hatt Herr Weishaupt es ganz gut getroffen würde ich sagen. Hinzu kommt noch, dass Gesundheit und Lebenszeit Güter sind, für die sich selbst die Reichsten noch langmachen müssen und wollen.

          • @Normalo:

            Nochmal: es geht mir hier nur darum, Hengamehs Behauptung, der Kapitalismus sei Ursprung des Schlankheitswahns und die implizite Behauptung, Dicksein sei sozusagen antikapitalistisch, vom Kopf auf die Füße zu stellen. Natürlich kann man Schlankheit und Gesundheit in den Kontext der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit stellen. Aber erstens ist die nicht nur im Kapitalismus, sondern auch im Kommunismus entscheidend für die Bewertung von Menschen, zweitens ist Dicksein als Massenphänomen ganz konkret Ergebnis ursprünglich kapitalistischer Produktionsweisen.

            • @Suryo:

              Ich sehe Ihren Punkt gegenüber der Autorin. Allerdings kommt mir der Fokus auf den "kapitalistischen" Ursprung diesen oder jenen Schönheitsideals reichlich hergeholt vor. Es war der technische Fortschritt, der die Produktivitätssteigerungen sowohl in der Landwirtschaft alsauch in der Industrie ermöglicht hat. Damit ist er gleichermaßen für die Bildung der klassischen kapitalistischen Industriegesellschaft wie für die verlässliche Ernährung der gesamten Bevölkerung verantwortlich.

              Wie gesagt: Herr Weißhaupt hat es ganz richtig beschrieben: Seit Dicksein kein Zeichen von Privilegien mehr ist, ist es für die Privilegierten weniger erstrebenswert geworden. Welchem System diese Privilegien entstammen, ist letztlich unwichtig. Einzige Ausnahme ist der pseudokommunistische Bonzenstaat, in dem modeunabhängig ein gewisser äußerer Eindruck von Askese den Privilegierten zur Tarnung ihres systemwidrigen Sonderstatus gut zu Gesicht steht.

  • Liege Hengameh, beschreiben sie uns doch auch einmal, sich vorzustellen, alt und in einem Krankenhaus oder Pflegeheim liegen zu müssen und der Operateur oder die Pflegerin müssten sie auf dem OP-Tisch umlagern oder in ihrem Bett jeden morgen aufrichten. Würden sie dann furchtbar finden, dass die ihretwegen nicht in die Muckibude gehen oder Hormone zum Muskelaufbau einschmeißen.



    Oder sind sie dann rank und schlank, so wie die kapitalistische Gesellschaft (was ist das überhaupt für ein Gebilde) es gerne sieht.

  • "auch linke, queere, feministische – oft am laufenden Band Dickenfeindlichkeit reproduzieren?"



    So wie die Emma, die diese Shirts "Make Feminism Great Again" verkauft hat und die größte Größe L war...

    • @Sven Günther:

      Sehr schön . Aber ähnliches kannte ich auch von einem Auftraggeber der seine Shirts an meinen Body sehen wollte wenn ich arbeitete. Dummerweise ist ne große XL oder ne klein XXL meins und nicht S, M oder L . Witzigerweise musste ich mich bei der Nachbestellung mit den S und M tragenden Mädels um die XXL Teile streiten.

      • @Waldo:

        Letzteres kann ich aufklären.

        Sie dienen den Girls als Hängerchen. 😎



        Als ich mit der Nr. 6 - eine Kante - aus dem Tokyo-Achter dass Shirt “Kelly for Brickwork“ tauschte - gingen mir die Ärmel bis zum halben Unterarm.



        & Däh & -



        Zack & haste nicht gesehen - wurden darin die Posituren etc drapiert & das Teil verschwand via Bett & Danceflor.

        So geht das - 🥳 -



        Normal •

  • Ich dachte auch immer ich sei fett, bei dem BMI, aber ich bin nachweislich der einzige Mensch, bei dem es tatsächlich nur die schweren Knochen sind.

  • Beim Kampf gegen Schlankheitswahn bin ich gerne dabei, aber...



    ... irgendie fürchte ich, daß uns dieser intersektionalistische Ansatz - gerade in Kombi mit "social media" - immer tiefer ins Identitäre zieht.



    Wollen wir da hin?

  • „Arroganz, die. Wortart: Substantiv, feminin. Gebrauch: abwertend. Häufigkeit: _ _. Worttrennungen: Ar|ro|ganz. Bedeutung: arrogante Art, arrogantes Wesen.“ Äh, wie bitte? Wieso erklärt der Duden Arroganz mit seinem Adjektiv? Wird die Bedeutung damit klarer? Ober ist Arroganz etwa bedeutungslos für die Duden-Redaktion? Ich wundere mich. Aber nur kurz. Und sonst so? Ansonsten verlinkt Wikipedia Arroganz mit der Seite, auf der einem der Stolz erklärt wird. Das ist ja wohl völlig daneben. Nun. Dann eben nicht.

    Kann ich halt dieses Mal nicht überprüfen, wie nah meine eigene Vorstellung an der gewisser Autoritäten liegt. Aber was soll‘s? Ist ja auch schnuppe. Fest steht: Dass ein Mensch nicht wirklich schlank ist, braucht man ihm nicht sagen. Das sieht er selbst häufig genug. Quasi im Vorbeigehen. In jeder Schaufensterscheibe zum Beispiel, sowie an der dahinter ausgestellten Konfektionsware. Mensch braucht sich einfach nur kurz vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, in die vom Händler präsentierte Traumgarderobe zu steigen. Eben.

    Mit der Arroganz ist das was anderes. Dass man Arroganz ist, sagen einem die Leute auch nicht oft ins Gesicht. So was gehört sich nämlich nicht. Allerdings kann man Arroganz auch nicht im Schaufenster betrachten. Ob wohl deswegen nicht in der Wikipedia steht, was ganz genau Arroganz ist?

    Arroganz scheint mir für jeden etwas anderes zu sein. Etwas, was weniger mit der als arrogant empfundenen Person zu tun hat, als vielmehr mit dem externen Betrachter. Arrogant sind immer die, die nicht sind wie man selbst - und sich dafür nicht schämen wollen.

    Das war jetzt meine Erklärung. Umgangssprachlich wird Arroganz einfach mit Überheblichkeit assoziiert. Da, wo ich lebe, wollen Leute so lieber nicht wirken. Weil das riskant ist. Man wird leicht „geschnitten“. Dass irgendwer neidisch sein könnte auf Leute, die als überheblich gelten, konnte ich mir bis zum Montag dieser Woche gar nicht vorstellen. Tja. Wieder etwas gelernt. Danke.

  • Scheiße, heute beim Hamsterkauf wieder das Popcorn vergessen.

    Ups, macht ja dick.

  • Fat Studies is fatshion

    Hier weitere interessante Erläuterungen zur Disziplin der 'Fat Studies':

    'Translations from the wokish.



    A Plain-Language Encyclopedia of Social Justice Terminology:



    Fat Studies'

    newdiscourses.com/tftw-fat-studies/

  • Der uhrwerk-präzisen, rituelle Hate under jeder Ausgabe dieser Kolumne legen nahe, dass die Habibitus-Beiträge aller-aller-mindestens vielen Leuten als Stressventil dienen, die sonst in den Kommentaren anderer taz-Artikel pöbeln würden.



    Und für diese Aufopferung, und andere Dinge, möchte ich mich bei Mx. Yaghoobifarah an dieser Stelle bedanken.

    Wer ein Problem mit diesem Format hat, sich aber nicht an den Greenwashing-Anfällen und rechtsliberalen Relativierungen hier und da stört, hat sehr verwirrende Prioritäten.



    Eine gewisse Lust am sich-Ereifern meine ich bei vielen Menschen auch zu sehen, insofern ist die Beziehung der Hater*innen auch irgendwie symbiotisch.

    • @Euryale:

      Das sehe ich ganz ähnlich und lasse ansonsten Marlon Brando sprechen:

      "Mir macht's nichts aus, dass ich fett bin. Das Geld bleibt dasselbe."

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        .....Das sehe ich ganz ähnlich...



        ;-);-)

        Ich habe sofort gute Laune!!



        Jetzt muß ich verflucht nochmal, son'n scheiß Zitat finden.

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @05158 (Profil gelöscht):

          ErgMarlon1:

          Da ham wer's schonn!

          Marlon Brando

          Bedauern bringt im Leben nichts. Es gehört zur Vergangenheit. Alles, was wir haben, ist das Jetzt.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @05158 (Profil gelöscht):

            Das sagen Sie ... oder Marlon Brandy.

            Ich sage hingegen: Dann bedaure ich mal das Jetzt. Ganz ausführlich.

            P.s. Melde mich ab für die Anmeldung des Zitats beim Deutschen Patentamt München.

            Wat mutt, datt mutt.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Wie war's beim Patentamt?



              Grüsse

  • Arroganz ist die Selbstsicherheit der Unsicheren.

    • @aujau:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an -

      “ Ahoi!







      Für AUJAU ebenda, die/der da meint: Arroganz ist die Selbstsicherheit der Unsicheren."



      mit Klaus Kinski geantwortet: "Niveau sieht von unten aus wie Arroganz." “

      • @Lowandorder:

        Ob das Nastassja auch so sieht?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @5ender:

          Falls Sie auf Kinskis sexuelle Übergriffe anspielen: es war Pola, die andere Tochter.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Als Oberstufler Mitte der 60er hab ich jedenfalls nur herzhaft gelacht - als er im Colosseum HL - beim knisternden Bonbonpapier zum Schiller/Jöhten-Potpourri - einen feinen Wutanfall kriegte/mimte. - 😎 -

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Klaus Kinsky Jesus Erlöser ??

              www.youtube.com/watch?v=YH0-P2MroIo

              • @05158 (Profil gelöscht):

                Soo - sandalenistamäßig trat er damals nicht auf - schwenkte auch einen großen Leuchter mit brennenden Kerzen.

                (Feuerwehrer in der Tiefe des Vorhangs;)

      • @Lowandorder:

        Nu hamses mir bzw dem Schriftsteller Jean Rostand aber gegeben.

        • @aujau:

          Gern&Dannichfür …always at your servíce. Woll.



          &



          Geb‘s Strüßje 💐 gern heiter weiter. 🥳 -

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Humorfreud1:



            Ich muß das hier(wegen der Zeit) nochmal (unter) bringen:

            Kacke!



            Fragment!



            Rest kommt später!

            So kann ich untergehen.

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Erkinski1:

        Wer seinen Horizont erweitert, verkleinert den Himmel.

  • Was mich wundert, ist die Tatsache , dass ein schlanker, durchtrainierter Körper immer das Ergebnis eines bösen kapitalistischen Weltbildes sein soll. Als ob es in der Sovietpropaganda nur dicke Arbeiter und Bauern gab. Das Gegenteil ist der Fall: Auch die Kommunisten standen auf starke, schlanke Körper.

    Eigentlich alle. Von den griechischen Statuen über die römischen Statuen, den David von Michelangelo, der kommunistischen Propaganda bis hin zur kapitalistischen Parfumwerbung – Männer mussten immer rank und schlank und sportlich sein.

    Interessant ist dabei, dass ich das Frauenbild dagegen über die Jahrhunderte immer wieder verändert hat.

    • @JC Kay:

      Das Allgemeinmännerbild ist eigentlich, soweit bildlich nachvollziehbar, weltweit und kultur- und zeitunabhängig sehr ähnlich dem unseren rank/schlank/sportlich. Ich fürchte stark, daß das mit der evolutionären Rolle des Mannes als Jäger/Krieger zusammenhängt und fast schon genetisch verankert ist ;-).



      Die vergleichsweise hohe Rate der Änderungen im frauenbild schein da eher mit Änderungen der kulturellen Weltsicht zusammenzuhängen und die Entwicklungen sind halt sehr viel kurzfristiger entstanden als das Jahrhundertausende alte Funktionsprinzip Männerbild im Sinne von Form follows Funktion,

    • @JC Kay:

      Das Patriarchat hatte schon immer mehr Interesse daran,Frauenkörper zu regulieren,denn da kommen ja auch die neuen Steuerzahler und Kriegsopfer raus.



      Auch heute noch dürfen mannliche Politiker aussehen wie Volker Bouffier,aber Angela Merkel darf keinen Busen besitzen.(erinnert sich noch jemand an den “Ausschnitt-Skandal”?)



      Doch auch Männerkörper sind und waren Schönheitsidealen unterworfen,im alten Griechenland beispielsweise galt ein kleiner,schlaffer Penis als Ideal,denn es bedeutete,dass der Besitzer desselben seine Triebe im Griff hatte und sich den intelektuellen Dingen widmen konnte.

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @pippilotta_viktualia:

        Natürlich erinnere ich mich an den Ausschnittskandal!



        Auch der schönste Busen hilt nicht vor dem(politischen)Absturz.



        Was ist aus Vera Lengsfeld geworden?



        www.welt.de/News/a...-Busen-Plakat.html



        Heute schreibt Frau Lengsfeld für die Freie Welt.net. Gerne mal zum Impressum durchklicken!

        • @05158 (Profil gelöscht):

          Da Wuff ich für n Geschmacksverirrten:

          m.youtube.com/watch?v=bp-V5_jQHiE

          kurz - “Wo die dicken Rüben wachsen“



          - 🥳 -

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Wir haben so unsere Schlagwörter, die mitunter inhaltlich gar nicht weit auseinanderliegen, die unsere innere Maschine, man kann auch sagen, das Tier im Manne freisetzen.



            www.youtube.com/watch?v=aYbQqZdvBjQ

            • @05158 (Profil gelöscht):

              Voll Fissi “… Man sollte das Frauenbild über Jahrhunderte nicht an den Selfies der Zeit festmachen…“

              kurz - Der Festmacher des Tages.



              “ Festmacher

              Sicher an Kaikanten und Dalben vertaut

              Festmacher sichern Schiffe mit Leinen und Trossen an Pfählen und Pollern. Dazu nutzen sie wasserseitig ihre leistungsstarken und wendigen Festmacherboote und landseitig Spezialfahrzeuge, die mit einer Seilwinde, der sogenannten Winsch, zum Handling der Leinen ausgerüstet sind. In Hamburg stehen dafür mehr als 90 Festmacher mit 17 Festmacherbooten und 20 Winschen-Fahrzeugen rund um die Uhr zur Verfügung.



              & Däh



              Auf Norddeutsch heißen die Festmacher Fastmoker

              Die Besatzung des Seeschiffes wirft zunächst eine leichte Wurfleine, an der die Festmacherleine befestigt ist. Die Wurfleine wird mit dem Boot zum Kai oder Pfahl gebracht, wo dann die eigentliche Leine befestigt wird. Die Besatzung des Schiffes zieht dann das Schiff mit Hilfe einer Winde an die Kaimauer heran. Ein Schiff wird mit in der Regel mit einer Vor- und Achterleine, sowie einer Vor- und Achterspring festgemacht, um die Kräfte durch Winddruck und Strömung, die auf das Schiff einwirkten, aufzuteilen.“

              Ahoj & Hummel Hummel - … … -

              • @Lowandorder:

                Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Ponton op'n Bulln *

                “ Es setzten sich sechs Schwalben

                Es setzten sich sechs Schwalben



                Auf sechs Dückdalben



                Und haben 3 Minuten vereint



                Um den Herzog von Alba geweint

                5



                Und flogen weiter und hatten zu sechst



                Doch richtig die ganzen Dückdalben beklext.“



                de.wikisource.org/...ch_sechs_Schwalben



                * wo ich gern mit Herta - festmachte.



                Cousine ming Mouder & (spätere Liebe von ehrn früheren Verlobten!;)

                • 0G
                  05158 (Profil gelöscht)
                  @Lowandorder:

                  ??!

                  Logik

                  Die Nacht war kalt und sternenklar,



                  Da trieb im Meer bei Norderney



                  Ein Suahelischnurrbarthaar. –



                  Die nächste Schiffsuhr wies auf drei.

                  Mir scheint da mancherlei nicht klar,

                  Man fragt doch, wenn man Logik hat,



                  Was sucht ein Suahelihaar



                  Denn nachts um drei am Kattegatt?

                • @Lowandorder:

                  Nehme zu ehra Gunsten an - 😎 -

                  Schuld war nur der Bosss Nova - wa!



                  www.youtube.com/watch?v=X6OUwtI9J5E

                  • 0G
                    05158 (Profil gelöscht)
                    @Lowandorder:

                    Nö, nö!



                    Schuldfrage:

                    Paula, mach die Bluse zu

                    www.youtube.com/wa...VGXQI_ALPI&index=3

                  • @Lowandorder:

                    Gehört ein Stockwerk tiefer! 😎

                    • 0G
                      05158 (Profil gelöscht)
                      @Lowandorder:

                      Hüpf und Spring!



                      Na det paßt ja jetzt zu obendrüber!

                      ;-)

              • 0G
                05158 (Profil gelöscht)
                @Lowandorder:

                Mors , mors...



                Vor- und Achterspring muß't ich nachschlagen allem anderen konnte ich problemlos folgen.



                Um uns wieder dem Thema anzupassen(wechen där Säsche;-)) hier das aussagefähige Bild der modernen Frau auf den Mann:

                Schöner fremder Mann

                www.youtube.com/watch?v=X6OUwtI9J5E

                • @05158 (Profil gelöscht):

                  Liggers.Dat met Vor-&Achterspring.



                  Dat is‘n figeliensches Ding & 💤💤💤

                  • 0G
                    05158 (Profil gelöscht)
                    @Lowandorder:

                    It's korrekt?



                    Hannöversch-– zu kompliziert, zu schwierig, zu aufwendig. Man kann damit auch herrlich vor sich hinschimpfen: “Man, ist das fiegelinsch!”

                    • @05158 (Profil gelöscht):

                      Waterkant - nix hannöversch

                      “ Hannöversch bezeichnet, neben der gelegentlich noch immer für hannoversch stehenden Bezeichnung, eine in der Stadt Hannover gesprochene, historische Umgangssprache mit mundartlich gefärbten Redensarten. Hannöversch ist „weder Hochsprache noch Dialekt im eigentlichen Sinne, sondern [ein] Nebeneinander von Dialekten, Soziolekten und der Standardsprache.“[1



                      de.wikipedia.org/wiki/Hann%C3%B6versch



                      “ Bellawuppdich; stand sowohl für die Vergnügungsstätte Bella Vista als auch für „Wuppdich“ = ein heftiger (Tanz-)Schwung;[1]



                      & Däh



                      www.mopo.de/hambur...waterkant-26235914

                      Aber - Überschneidungen - Liggers 😎

                      • @Lowandorder:

                        & - Manoman - dat‘s bannig fiegelinsch!

    • @JC Kay:

      Die Adipositas-Epidemie in den USA dagegen hängt stark mit dem Kapitalismus zusammen. Erst der Kapitalismus hat es geschafft, dass Arme nicht mehr wie sonst in der gesamten Menschheitsgeschichte unterernährt sind, sondern dick - weil das billige und bequeme Essen vollgestopft ist mit Fetten und Zucker.

    • @JC Kay:

      Man sollte das Frauenbild über Jahrhunderte nicht an den Selfies der Zeit festmachen. Dann wäre "fett" auch heute das Idealbild.

      Die Porträtmaler der Zeit mussten das malen, was ihnen vorgesetzt wurde. Die Kundin ist Königin. Auch wenn Sie fett ist.

      • @Rudolf Fissner:

        Stimmt so nicht. Die Porträtmaler mussten zu den meisten Zeiten geschönte und idealisierte Versionen ihrer Kunden abliefern. Ausnahmen (Velasquez, Rembrandt) bestätigen die Regel.

    • @JC Kay:

      "Als ob es in der Sovietpropaganda nur dicke Arbeiter und Bauern gab. Das Gegenteil ist der Fall: Auch die Kommunisten standen auf starke, schlanke Körper."

      Ja, aber fairerweise muss man auch sagen: notgedrungen. Denn "das kommunistische Manifest" ist bis zum heutigen Tage der einzige Diätplan, der wirklich funktioniert...........

  • "Gier, Faulheit, Exzess, Dummheit, Ungepflegtheit – viele negativ konnotierte Attribute " sind aus der sicht der wenigen vernünftigen entweder gar nicht negativ oder weniger negativ als manche andere die von einer verkehrten gesellschaft geschätzt werden.

    gier:ist aus meiner sicht desto verwerflicher je mehr eine/r hat.bei den armen ist sie weniger verwerflich



    ein leben ganz ohne gier ist gar nicht möglich

    Faulheit:für dieses laster spricht zumindest dass es nicht die faulen sind die die biospäre des planeten zerstören.



    das recht auf faulheit muss besser geschützt werden -ein bedingungsloses grundeinkommen ist ein geeignetes mittel um die destruktive ökonomische hyperaktivität zu reduzieren.

    exzess:der beste weg ist der mittlere,aber oft gelangen menschen nur durch den exzess zu dieser erkenntnis

    dummheit:ist immerhin weniger schlecht als marktkonforme schlauheit und gerissenheit

    ungepflegtheit :gehört nicht in die liste der laster-ist ethisch betrachtet neutral.als ausdruck der verachtung für eine verkehrte gesellschaft kann sie sogar die verpackung der tugend sein

    nicht wenige edle menschen waren oder sind dick:

    en.wikipedia.org/wiki/Budai

  • 0G
    03530 (Profil gelöscht)

    Danke für diesen Artikel! Es handelt sich um eine Kolumne, die durchaus selbst zugespitzt und auch etwas säurehaltig sein darf. Mich wundert sehr, wie stark die Abneigung in den Kommentaren ist. Vielleicht, weil auch eigene Diskriminierungsmuster aufgedeckt werden? Auch in der linken und/oder queeren Welt gibt es das. Mal aus der Sicht eines schon als Kind übergewichtigen Mannes gesprochen: Die Dicken SIND oft die Doofen, das fängt bei Benjamin Blümchen an. Und in der Entwicklung einer selbstbestimmten Sexualität steht die Hörde vor einem, dass dicken Männern entweder keine Sexualität zugesprochen wird oder abstoßende Lüsternheit. Abstoßende, sexistische Lüsternheit gibt es natürlich tatsächlich - aber das hat mit Dicksein nicht viel zu tun. Und auch in "unserer" linken Welt mögen die Ideale in der Tat queer sein- aber "fett" ist auch dort ein Wort zur Verklausulierung von Abscheu. Also ja: Da ist einiges zu tun, Dank an Hengameh. Und zu den Fynn-Ole, Lasse etc. Beschimpfungen: Das ertrage ich mal stoisch. Weiß ja hier keiner, wie ich wirklich heiße. ;-)

    • @03530 (Profil gelöscht):

      Die starke Abneigung, die der Autorin entgegengebracht wird, fusst nicht auf diesem Artikel.

      Der hier ist wahrscheinlich der Harmloseste, den sie geschrieben hat.

      Es sind mittlerweile Reflexe, die die vielen vorangegangenen Artikel - oft reine Publikumsbeschimpfungen - verursachten.

      Man kann fragen, ob die Autorin überhaupt noch in der Lage ist, einen größeren Anteil der Taz-Leser_innen dazuzubringen, inhaltlich über ihre Artikel nachzudenken.

  • "Etwa, weil schlanke Leute ihr Leben lang auf Genuss und Glück verzichten, weil sie meist vergeblich einem Versprechen von Lebensqualität hinterherjagen, das eigentlich nur eine Lüge der neoliberalen, kapitalistischen, dickenfeindlichen Gesellschaft ist?"

    Ist ja nicht so, dass Ärzte vor Übergewicht und dessen Folgen warnen. Ist das eine mir bisher unbekannte Verschwörungstheorie? Dann hätte der Artikel doch tatsächlich einen Zweck erfüllt.

    Wobei die "neoliberale, kapitalistische" Gesellschaft ja eher für übermäßigen Konsum ("Genuss"?) plädieren müsste. Oder ist sie dickenfeindlicher als neoliberal und kapitalistisch? Erscheint mir zweifelhaft bei der wachsenden Akzeptanz und Werbung von und für oversize-Kleidung sowie der Anzahl übergewichtiger Menschen in besagter Gesellschaft.

    Darüber hinaus: Bei RTL würden Sie bestimmt die Zielgruppe für solche Artikel antreffen.

    • @Devil's Advocate:

      Schlechte Ernährung schadet Menschen, egal wie viel sie wiegen. Sich auf Übergewicht zu verkrampfen, so wie unsere Gesellschaft es tut, fördert v. a. Eßstörungen, und das schießt deutlich am Ziel vorbei.

      Hier ein großartiger Artikel (aus einer meistens eher durchwachsenen Zeitung): highline.huffingto...-obesity-is-wrong/

      (Und Dickenfeindlichkeit wird sehr wirkungsvoll kapitalistisch verwertet, wer sich 2 Sekunden damit beschäftigt, dem sollte auffallen, dass Diäten und kosmetische OPs eine Riesenindustrie sind.)

      • @Euryale:

        Es gibt eine Langzeituntersuchung aus Dänemark. Es wurde bei der Musterung der Gesundheitszustand von zehntausenden Wehrpflichtigen erfasst und 30 Jahre später wurde geschaut, wer von denen einen Herzinfarkt hatte. Die alles entscheide Gemeinsamkeit derjenigen mit Herzinfarkt, die mit Abstand wichtiger war, als alles andere war Übergewicht. Selbst die sportlichsten Dicken hatten ein vierfach höheres Risiko einen Herzinfarkt zu bekommen als die total unsportlich en Dünnen.

  • An alle Kommentator*innen, die die Autorin als Arschloch empfinden: Passen Sie auf, was Sie schreiben - es könnte Ihnen passieren, dass Sie deren Thesen bekräftigen, ohne es zu wollen.

  • Liebe Hengameh, gehen sie mal auf so eine Demo wo die "Aluhüte" sich treffen. Das tut ihnen bestimmt gut.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Was nutzt einem das schönste Hinterteil, wenn es doch so selten spricht?

    © Damaris Wieser

    • @05158 (Profil gelöscht):

      Liggers & entre nous only - Allerdings -

      “…Es nahte sich mit wohlgebornen Schritten



      Der Elefant vom Nachbarzelt



      Und sagte: »Emmy, schwerste Frau der Welt,



      Darf ich um einen kleinen Beischlaf bitten?«

      Diskret entweichend konnte ich noch hören:



      »Nur zu! Beim Essen kann mich gar nichts stören.«“

      J. R. & “…et respice finem“

      unterm——- Auch wieder wahr —



      www.zeno.org/Liter...e+der+Oktoberwiese

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        So jeht's och:

        Mensch, du hast 'ne Zillefigur

        www.youtube.com/wa...GXQI_ALPI&index=21

        ....."



        Siegfried:



        Red ma nich, mein Piepmatz, denn wat de Fijur betrifft



        Ach, du süßes Jippen



        Willste ooch mich ohne?

        Trude:



        Feine Herren haben mia jeflüstat manches Mal



        Meine Proporzjohne



        Die wär ideal......."

        • @05158 (Profil gelöscht):

          Klar - Das war sein Milljöh



          www.youtube.com/watch?v=kE5kWl5Z-pI

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Ham sie'n Hund?



            Ich geh' bloß mit dem Hund herunter



            www.youtube.com/watch?v=sqdZedHTjCU



            Ich bin wieder auf'em Schellacktrip!



            (Damals schon Frau Kirschgrün erfreut ;-))



            Abgang:



            Mein Hund beisst jede hübsche Frau ins Bein



            www.youtube.com/watch?v=rHZCjYtgGQw

            Ach so, OFFTOPIC!

            • @05158 (Profil gelöscht):

              Ach was!



              &



              (Nach Werbung für Kölner Tierklinik;))



              “… Etwas gegen den Hund zu sagen, heißt für viele, am Heiligsten rühren, wo der Mensch hat. Die Hundenarren sind häufig ganz erbarmungslose Menschen; Leute, die einen Kommunisten vor ihrer Tür verbluten ließen, nicht eine Mark für entlassene Gefangene geben, überhaupt nichts Gutes tun – ihren Hund lieben sie mit jener stummen Aggressivität, die das beste Zeichen eines hohlen Affekts ist. Der Hund ist ihnen nicht nur Schutz, sondern auch Selbstbetätigung.



              Nie legt ein Hundebesitzer in das Tun der Menschen a priori so viel Gutes wie in den Blick seines Hundes. Wenn ihn der ansieht, zerschmilzt er vor Lyrik. Ein Bettler wird ihn vergebens so ansehen. Der sentimentalitätstriefende Blick jenes aber heischt mit Erfolg verschmiertes Mitleid.

              So ist der treue Hund so recht ein Ausdruck für die menschliche Seele. Allerseits geschätzt; nur selten in der Jugend ersäuft; gehalten, weil sich der Nachbar einen hält, von feineren Herrschaften auch als Schimpfwort benutzt – so bellt er sich durchs Leben. Und ich will nicht länger murren, wenn es kaum noch einen Fleck gibt, den er nicht verunreinigt: mit Unrat, nassem Geruch und mit nimmer endendem Lärm. Seiner Gnade ist unsre Ruhe ausgeliefert.



              Eine fortgeschrittene Zivilisation wird ihn als barbarisch abschaffen.











              Peter Panter



              Die Weltbühne, 02.08.1927, Nr. 31, S. 181 ,



              wieder in: Mona Lisa

              www.textlog.de/tuc...raktat-scherz.html & 💤💤💤 - 😈 -

              • 0G
                05158 (Profil gelöscht)
                @Lowandorder:

                ....Wenn ein Hund sehr lange bellt, hört es sich an, als übergebe sich einer....



                Klar hänge ich wieder fest!!

                Das ist Zwangslektüre für die küssenden, abschleckenden, Schleife ins Haar bindenden Hundebesitzer.

  • Verstehe ich nicht? Was soll der Artikel?

    • @RPH:

      Provozieren. Wie immer. Nicht lustig genug für die WAHRHEIT.

  • Ja ja, Klischees über Klischees.

    Andersrum wird ein Schuh. Ich hätte die Autorin niemals als fett, dumm, gierig oder ungepflegt bezeichnet. Ich würde auch niemals die permanent nach außen gekehrte Identität irgendwie bewerten. Das steht mir gar nicht zu.

    Aber für arrogant halte ich das Geschreibsel allemal. Und wenn du halt ein Arschloch sein willst.....von mir aus. Das is auch nix Besonderes.

  • Die Autorin fragt tatsächlich, ob sie nicht auch ein Arschloch sein könnte.



    Wer so viel Hass produziert und nur auf weitere Spaltung der Gesellschaft hinschreibt, den kann man nur als Arschloch bezeichnen.

    Manchmal frage ich mich schon, wieso solche Personen noch weiter hier wohnen wollen wenn dieses Land/diese Gesellschaft wirklich so schrecklich ist. Das Gegenteil ist der Fall. Dieses Land ist so offen und frei, dass selbst Arschlöcher ihre Nische finden, wo sie sich ausleben können, egal wie klein sie auch sein mag.

    • @FrankUnderwood:

      Ich denke eines der Hauptprobleme ist, das Dinge wie Fettleibigkeit mittlerweile als "Identitätsmerkmal" dargestellt werden. Um es mit Family Guy zu sagen: Millienials are people who think that loving Sriracha or Austin Texas counts as personality"

  • Die Vorstellung als schlanker Mensch würde man auf "Genuss und Glück verzichten" ist falsch und genau das, was die Autorin als Projektion beschreibt. Offenbar kann man auf einen dünnen körper ebensoviel projizieren wie auf einen schlanken - was zumindest die These der Autorin - wir können alle gleich Scheisse sein - stützt.

    Wenn sich die Autorin gegenüber anderen als fett bezeichnet, ist doch offensichtlich eine Reaktion gewünscht, wozu sonst die offensichtliche Feststellung. Es ist doch kaum angestrebt, etwas zu bestätigen, was der Autorin eh schon klar ist. Selchen Wert hätte denn ein "stimmt", ein solches bezieht sich ja auf einen objektiven Umstand (Gewicht), wohingegen ein "hübsch" eine subjektive Einschätzung ist.



    Ob das Gegenüber sie hübsch findet, kann die Autorin somit gar nicht wissen.

    Eine Reaktion zu provozieren und dann das Gegenüber darob der (im Beispiel auch noch positiven) Reaktion abzuwerten ("Bitch") ist doch völlig abstrus.

  • Seh ich auch so. Was mich ein bisserl verblüfft. Sei's drum: Ich halte zwei dicke Daumen hoch.

  • May be. But who cares?

  • Seit den Ärzten ("Die fette Elke") und Westernhagen ("Dicke") hab ich zu dem Thema nichts neues mehr gehört. Es ist alles dazu gesagt.

  • Die Überschrift ist überflüssig.

  • Ich kann mit ihren "Artikeln" meistens nicht nur nichts anfangen, sondern frage mich, warum jemandem in der taz regelmäßig ein Lautsprecher für sinnfreie, dafür gerne in allemögliche Richtungen diskriminierende Dauerprovokation geboten wird.

    Als Frau sage ich, dass derartige Äußerungen von einem weißen cis-Mann in der taz niemals gedruckt würden.

    Der Erkenntnisgewinn tendiert gen Null. Es nervt einfach nur noch.

    • @cazzimma:

      Daumen hoch von mir. Über die Beiträge von Hengameh Yaghoobifarah wundere ich mich in höchstem Maße. In der TAZ bin ich es ja ohnehin gewohnt, als alter weißer Mann beschimpft zu werden und für alles Elend auf der Welt verantwortlich zu sein. Aber dass meine schlanke Figur negativ bewertet wird ist doch eher neu.

  • "Hübschen schlanken Frauen unterstellt man häufig Arroganz, ohne jemals mit ihnen gesprochen zu haben. Warum unterstellt man es mir nicht? Warum könnte ich nicht auch ein Arschloch sein?"

    Wie kommt die Autorin dazu zu glauben, daß man Ihr das nicht unterstellt?

    • @Weber:

      :-)