piwik no script img

Inflation und steigende EnergiepreiseÖl muss teuer sein

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

Besonders bei Heizung und Kraftstoff schlägt die Teuerung durch. Doch eine Steuersenkung wäre der falsche Weg.

Öl und Gas sind teuer, wir müssen lernen, dass Öl und Benzin nicht einfach aus dem Zapfhahn kommen Foto: Christophe Gateau/dpa

D ie Preise steigen und steigen. Im Dezember lag die Inflationsrate bei 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – das ist ein Rekord in den vergangenen 30 Jahren. Vor allem Energie wurde deutlich teurer. Der Preis für leichtes Heizöl stieg um sensationelle 61 Prozent, aber auch Autofahrer wurden gebeutelt. Ein Liter Superbenzin kostete 2021 im Durchschnitt 157,1 Cent, während es ein Jahr zuvor nur 129,3 Cent gewesen waren.

Prompt werden Schuldige gesucht. Nicht wenige vermuten, dass sich vor allem der deutsche Staat als Preistreiber betätigt, weil seit 2021 eine CO2-Steuer von 25 Euro pro emittierter Tonne anfällt. Doch tatsächlich spielt diese neue Abgabe kaum eine Rolle: Der CO2-Preis hat Benzin und Diesel zwar teurer gemacht – aber nur um 7 bis 8 Cent pro Liter. Das kann die hohen Energiepreise also nicht erklären.

Es ist ganz banal: Öl und Gas wurden teurer, weil sie derzeit knapp sind. Als die Corona-Lockdowns vorbei waren, zog die Energienachfrage sprunghaft an – aber mehr Förderkapazitäten oder Tankschiffe gab es deswegen nicht. Außerdem mischen natürlich die Spekulanten mit, die derzeit auf weiter steigende Ölpreise setzen.

Was also tun? Immer wieder wird gefordert, die Mineralölsteuer oder die Mehrwertsteuer zu senken, um die Verbraucher zu entlasten. Doch das wäre der falsche Weg.

Knappe Energie nicht verprassen

Wenn die Preise künstlich sinken, indem der Staat auf Einnahmen verzichtet, hätten viele Bürger das Gefühl, dass es sich gar nicht lohnt, Energie zu sparen – weil sie doch wieder so billig sei. Die knappe Energie würde verprasst, was die Ölpreise dann weiter nach oben treibt. Die Krise würde nicht bekämpft, sondern verschärft.

Staatliche Hilfen sollte es nur für Menschen geben, die sich die hohen Energiepreise absolut nicht leisten können – also für die Geringverdiener. Schon jetzt müssen die untersten Schichten allein für Heizung, Strom und Warmwasser fast 10 Prozent ihres Nettoeinkommens aufbringen. Da ist mehr nicht drin. Aber alle anderen müssen erneut lernen, dass das Öl nicht einfach aus dem Zapfhahn an der Tankstelle kommt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
Mehr zum Thema

112 Kommentare

 / 
  • Als 3köpfiger Haushalt verbrauchen wir entspannt 1300 kw/h jährlich. Kochen / Warmwassererzeugung mit Gas.

  • Mein Vorschlag:



    Die ersten 2000kWh Strom sind von der Steuer befreit, damit es sich auch alle leisten können. An dann wieder der normale Strompreis bis zum Durchschnittsverbrauch. Die unteren Einkommen wären so entlastet.



    Die oberen zwar auch, aber nur bis zum Normalverbrauch. Alles darüber (z.B. ab 4000kWh) wird deutlich höher versteuert. Dann zahlen die welche sehr viel Strom verbrauchen auch viel mehr und die welche wenig verbrauchen auch deutlich weniger.



    Das wäre sozial gerecht und mit der Stromabrechnung auch ohne Mehraufwand leicht machbar.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rudi Hamm:

      2000 pro Person?



      Bissel viel. 1000 reichen.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        2000kWh pro Haushalt/Zähler. Allerdings sollte man Kinder auch noch anrechnen, was aber über das Kindergeld machbar wäre um unnötig viel Bürokratie zu vermeiden.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Rudi Hamm:

          Danke, das meine Kinder duschen dürfen.



          Selbst hergestellten Solarstrom müssen sie dann aber einberechnen. Sonst wird es wieder nichts mit der Gerechtigkeit.

        • @Rudi Hamm:

          Mit solchen Ideen kann man ganze Behörden beschäftigen ...

  • Ur-Grünen-Denke. Der Staat kassiert hier massiv ab. Und kleinere Einkommen werden in die Armut getrieben. Weil sie sich ihre Grundversorgung an Energie, auch an Lebensmittel, Wohnen usw. nicht mehr leisten können: Aber diese grünen Träumer interessiert das nicht! Klima muss gerettet werden, nur dann für wen noch????

    • @Gerdi Franke:

      Gerade gelesen, dass 20% der Renten maximal 500 Euro betragen und die Hälfte der Renten unter 1000 Euro liegen. Das kann man sich kaum vorstellen. Und um die hohen Energiepreise halten zu können, bringt man diese Leute dazu, Bittsteller beim Staat (Beihilfen etc.) zu werden. Finde ich persönlich entwürdigend - abgesehen von dem unmöglichen Rentensystem.

  • Ich würde einen Schritt weiter gehen.

    Tatsächlich zerstören die hohen Preise für Öl und Gas in der jetzigen Form das Klima.

    Das Geld fließt zu 80% in die Taschen der Ölindustrie weil diese es sich leisten kann einen so hohen Preis zu verlangen.

    Wäre der Anteil der Steuern deutlich höher könnten die Prodzenten nicht so viel verdienen und jede Menge Öl und Gas bliebe in der Erde, weil zu teuer.

    Anstelle also hunderte Milliarden in den Ausbau erneuerbarer subventioniert aus einer so richtig drakonischen CO2 Abgabe (mit Hilfe für Bedürftige) läuft es im Großen und ganzen weiter wie bissher.

    Mit den Grünen halt 10% co2 armer vll. So wie der Caffee letztens im Supermarkt. Hatte die Wahl zwischen "kein fairtrade" und "bis zu 30% fairtrade". Oh wow nur 70% sklavenartige Bezahlung für die Bauern. Und bis zu 30% bekommen ev. genug um davon zu leben...

    Wie heißt es so "schön": "Kinderschokolade, von Kindern für Kinder!"

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Im Prinzip wäre das alles richtig - wenn wir eine soziale Struktur hätten, in der die starken Schultern mehr tragen als die schwachen.

    Tatsächlich ist das umgekehrt und dann sind Pandemien eben auch Katastrophen, wenn nicht Millionen sterben, sondern nur Hunderttausende.

    Frau Herrmann weiß das alles und in der kürze eines solchen Kommentars hat die große Betrachtung eben keinen Raum.

    Dennoch: Man kann natürlich schon die Frage stellen, warum die untere Hälfte in den Industrie-Gesellschaften bzw. die globalen 90% jetzt die Fehler der Vergangenheit ausbaden soll?

    Den 90% dürfte es mittlerweile scheißegal sein, ob wir die Welt retten können oder nicht - denn auf die Gewinnerseite einer geretteten Welt kommen die sowieso nicht mehr.

    Denn selbst die gerettete Welt gehörte den wenigen Milliardären, die nicht aufhören werden, ihren Anteil durch Ausbeutung zu erzwingen...

    Da würde ich sagen - nach mir die Sintflut! Lasst uns diese Welt unbewohnbar machen und vor allem nicht nutzbar für eine globale Elite und den Platz frei machen für Schaben, Ratten, Waschbären...

    Es gibt überhaupt gar keine Lösungen für den jetzigen Zustand, es gibt nur noch Verfahren, wie wir den Kollaps verschieben können. Dann wird es Zeit uns einzugestehen, dass wir ein gescheiterter Ast der Evolution sind. Je schneller der abgesägt ist, desto besser für alle ist das.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Doch es gibt / gäbe Lösungen für den jetzigen Zustand.

      Es gibt nur jede Menge Menschen die davon profitieren, das diese Lösung nicht umgesetzt wird.

      Der Kapitalismus, wie wir Ihn kennen ist in Zeit der Kollonialmächte entstanden. Die Ausbeutung, die Versklavung und die Ermordung von Millionen von Menschen war eine konsequente Folge von Gewinnmaximierung.

      Der Kollonialismus war ein Privatwirschaftliches Unterfangen. Staatlich gefördert, aber betrieben von privatem "Unternehmergeist".



      Sehr hohes Risiko, vor allem hohe Schulden für Exp. Investitionen die sich "lohnen" mussten.

      Die Banken sind es an denen das Blut der Maia, der Azteken, der Inka, der Guanchen, der Aborijinies, der Indinaner, ..., klebt.

      Ein Modell das auf Zinsen aufbaut, hat exponentielles Wachstum, somit Ausbeutung der natürlichen Ressourscen zu tun.

      Die Frage sollte nicht sein "wie sorge ich dafür das die ärmeren und die Mittelschicht mehr Geld bekommt?" sondern "wie kann ich diese Menschen geziehlt entlasten finanziell"-

      Der Fokus sollte weiter weck von Gehalt und mehr auf Lebensqualität, Lebnskosten / Einnahmen / Arbeitszeit verhältniss zum Beispiel.

      Der "Tauschhandel" ist übrigens ein Wirtschaftswiseenschaftliches Hirngespenzt. Eine gesellschaft in der aktiv Ware gegen Ware getauscht wurde als Form des "Handels" gab es nie. Dies ist nur eine Theorie gewesen, alle versuche sie zu beweisen haben nur gezeigt, dass diese falsch ist.

      Was gab es vor dem Klassischen Handel? Soziale Solidarität innerhalb der Gemeinschaft. Wenn von 5 Jägern 2 etwas erlegt habe, hatten alle 5 am Ende Fleisch. Wer zu viel Kartoffeln erntete gab an den Nachbarn in der Gewissheit, dass dieser es Ihr gleicht tun würde.

      Urbane kleingärten in denen Communities sich helfen zusammen Gemüse und Obst anzubauen (auf Dächern z. bsp. So wird die Bedeutung von Geld, reduziert und die Wirtschaft gesund geschrumpft.

      Der Wiederstand der Milliardäre und der Politik (wegen weniger Steuern.) wird den Karren aber die Wand fahren.

      • @Obscuritas:

        Mit Vorhaltungen aus dem letzten Jahrtausend kommen wir aber nicht weiter.

        • @Der Cleo Patra:

          Sie haben mich missverstanden.

          Der Kapitalismus hat die Gräul des Kollonialismus begründet.

          Die zu Grunde liegenden Mechanismen führen immer wieder zu den selben Mustern der Ausbäutung in unterschiedlichen Spielvarianten.

          Maximale Gewinne sind dann möglich wenn einer die Gewinne scheffelt und dabei fast verhungert und einer dafür sorgt das möglichst viele möglichst viel scheffeln.. in seine oder Ihre Tasche.

          Am besten funktionieren Modelle mit Sklaven oder skavenähnlicher Profuktion / verarbeitung, ausreichend Mittel für den Konsum in Marketing, Vertrieb und Verwaltung, Gewinne nach oben.

          Das selbe Modell wiederholt sich und wiederholt sich. Nur die Gewinne in der oberen Etage steigen unermesslich.

          Das hat schon Marx festgestellt in "Kapital". Er irrte nur in der Anname es würde in einem Kollaps enden wenn es einen Höhepunkt erreicht. Es gibt keinen Höhepunkt.

          Ich vermute im Jahr 2100 wird der reichste Mensch der Erde rund 50% der Welt besitzen und die % Anzahl der hungernden / prekären / Besitzlosen wird sich verdreifacht/ vll nur verdoppelt haben, weltweit.

          Sie reden vom letzten Jahrtausend, dabei gibt es praktish keine Schokolade ohne % Anteil von Kindersklavenarbeit in Supermarkt.

          Man kann den Kopf auch in den Sand stecken.

  • und wieder soll's der Kapitalismus richten, der Markt. Irgendwie ist unser Denken fatal (Schnelles Denken, langsames Denken Buch) Selbst wenn wir wissen, dass wir falsch liegen, machen wir weiter. Die Preise erhöhen ist ein genauso, sorry bescheuerte Idee, wie wenn der neue Manager zum Arbeitsbeginn 5000 Leute entlässt. Wer meint, Schäden, entstanden durch den Kapitalismus, mit eben diesem Kapitalismus beheben zu können ist in einer Blase gefangen. Der Elefant steht im Raum, mal sehen wie lang wir ihn ignorieren können.



    Aber mal ehrlich, wenn es euch besser geht damit, erhöht die Preise. Die Schwachen bekommen ja was von uns wenn sie lieb bitten. In welchem Jahrhundert leben wir denn? Ist unser Verstand schon aus der Höhle gekommen?

    • @Thomas Derrek:

      Die Neoliberalisten haben es geschafft den Menschen einzubläuen der Kapitalismus in seiner jetzigen Form sei Ursprung der menschlichen Natur und das bestmögliche Ergebnis (oder das kleinste Übel besser gesagt).

      Wie heißt es so schön. Wer nur einen Hammer hat, für den sieht jedes Problem aus, wie ein Nagel.

      Wer annimt das eine frei Marktwirtschaft der ein grenzenloses exponentielles Wachstum zu Grunde liegt ist die Grundvorraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft.

      Der oder die, wird auch versuchen, den Klimawandel, mit dem Raubkapitalismus, zu lösen und sich dabei wundern, warum nur "Greenwashing" dabei rauskommt.

      • @Obscuritas:

        Gas wird von einem Staatskonzern als den Boden geholt; von einen von Staaten festgelegten Preis in den Westen verkauft; über eine dem Staat gehörende Pipeline dorthin gebraucht, dann vom Staat erstmal doppelt und dreifach besteuert und über staatseigene Stadtwerke zu den Haushalten gebracht..... Ja, hier ist eindeutig der Kapitalismus das Problem.

  • Jeder Tropfen Öl, jeder Kubikmeter Gas aus den Rohstoffreserven dieses Planeten macht den abhängigen Verbraucher zum Klimavernichter. Inzwischen können 'wir' armen Abnehmer auf die Aufnötigung kaum noch verzichten und werden mitschuldig statt die Betreiber der Ölquellen und Gaspipelines einfach bei ihrem so umweltschädlichen Verhalten zu entlasten. Aus Verzweiflung, weil die Produzenten nicht wissen, wohin mit den Erträgen müssen sie Hochhäuser in einer begrünten Wüste bauen oder mit Aufrüstung und Kriegsdrohungen die Preise noch erhöhen, rein als Vorsorgemassnahme, sie könnten ja irgendwann einmal für die Klimaverbrechen zahlen müssen. Was man hat, hat man.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Die Frage ist doch, wo landet das Geld? In einer Yacht? Oder in Solarzellen.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      Weder noch... das Geld landet auf den "Finanzmärkten" und im Immobiliensektor und fordert dort Renditen über der Inflationsrate. Das ist eine Bombe, die in Zeitlupe explodiert.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Dagen hilft nur eine saftige Steuererhöhung, damit der Staat dann mit einem Bauboom das (Bau) Klina anheizen kann. Denn der Bundesbürgi will vermehrt alleine und natürlich größer wohmen!

  • Im Grunde muss das Zeug in der Erde bleiben. Verbieten. Schlicht und einfach.

    • @Gerhard Krause:

      Gute Idee mit dem verbieten. Ein jeder muss dann selbst in den Wald gehen und Holz machen, denn frieren will ja niemand.

    • @Gerhard Krause:

      Die gesamte Petrochemie von heute auf morgen zu verbieten, mit allem was an Technologie dran hängt, bringt uns sicher ganz weit nach vorne.

  • Wie wäre es bspw. mit einem Recht auf Mietminderung um den Betrag X für Mieter*innen, so die gemietete Wohnung unzureichend gedämmt bzw. mit fossilen Energieträgern geheizt wird?

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Die meisten Mieter wollen keine Modernisierung: Die Ersparnis deckt ihre höheren Kosten nicht - und die für die Modernisierung erhöhte Miete bleibt für immer erhöht.

      Die einzige Möglichkeit wäre, den Vermieter zur Modernisierung zu zwingen, aber ihm die Umlage auf die Miete nicht zu gestatten, sondern zum Beispiel lediglich die Abschreibung zu verlängern.

      Das passiert - wenn die Hölle zufriert.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Sie meinen: "Die meisten Vermieter*innen wollen keine Modernisierung", oder?

      • @05989 (Profil gelöscht):

        ich glaube nicht das so etwas funktioniert.

        Die Miete wird erhöht weil die Miete wegen der steigenden Nachfrage erhöht werden kann.

        Maßnahmen gegen eine Erhöhung haben immer eine Verschärfung der Konkurenz um Verfügbaren Wohnraum und auch Dirskriminierung zur Folge.

        Abdul und Murat bekommen nicht so einfach eine Wohnung wie Müller und Schmidt, wenn der Vermieter zwischen einer zweistelligen Zahl an Bewerbern wählen kann.

        In Hamburg sind bezahlbare Wohnungn fast wie das Casting für Talenshows. Nur das man höhere Chancen hat auf eine Karriere als Popstar bei letzterer als auf eine Wohnung bei einer Besichtigung in HH.

        Die Lösung ist mehr bezahlbarer Wohnraum , besserer u. günstigerer ÖPNV, weniger Parkplätze / Straßen für Autos, besseres Breitband auf dem Land (mehr home Office).

        Jobs, Bildung usw. ist oft alles nur in der großen Stadt. Das sind Sachen die sich ändern können. Wenn die Menschen häufiger, nur für die Kultur , zum Besuch in die Stadt kommen und rund 50% weniger wegen der Arbeit ,wird dies, schon einiges, an Druck nehmen.

  • Natürlich muss es teuer sein Frau Herrmann, denn die externen Kosten des Verbrennens werden nicht mit eingerechnet. Das ist irgendwie eine ziemlich banale Einsicht.

    Nur vermisse ich bei Ihnen wenigstens ein paar fachliche Worte, wie Sie als Wirtschaftsfachfrau sich den sozialen Ausgleich in dem Zusammenhang vorstellen.

    Auch vermisse ich fachliche Antworten zum Umbau der Wirtschaft aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht.

    Ich finde den Artikel daher eher mau.

  • Hatten mal n Geschichtslehrer, der mit vglw. steilen Thesen daherkam, und die Klasse explodierte beinahe. So hat er tolle Diskussionen zustandegebracht. Allzuoft gelingt der Trick aber nicht - dann is das pädagogische Mittel verbraucht, die geplante Provokation als solche erkannt. Ob aber Ulrike Hermann ihre Artikel in dieser Weise schreibt, um die Leserkommentare explodieren zu lassen ? Steht eher zu fürchten, sie meint's ernst.

    • @lesnmachtdumm:

      Sie hat ja auch Recht.

      • @Francesco:

        Sischer dat! Klimaneutralität heißt Dekarbonisierung bzw. Ausstieg aus fossilen Energien, d.h. kein Öl, Kohle, Gas mehr verbrennen. Weder in Autos noch in Heizungen. Das kann mensch über Preise machen bzw. das passiert derzeit zu einem Teil über Preise. Ulrike Hermann weist allerdings ebenso darauf hin, dass die unteren Einkommen angehoben werden müssen.

      • @Francesco:

        Tja, nur kann sich mindestens ein Drittel derjenigen, die unter dieser Politik dieses Land bewohnen, explodierende Kosten nicht schönreden, oder sie durch "Verzicht" kompensieren.

        • @lesnmachtdumm:

          Warum sollte nicht auch dieses Drittel ihren ebenso zu hohen ökologischen Fußabdruck nicht reduzieren? Gibt es ein soziales Recht auf Klimaschädigung?

  • Ich habe mal einen anderen Vorschlag: Öl muss billiger sein!

    Hintergrund: Wenn Öl teurer wird, werden sich Ölkonzerne weiterhin eine goldene Nase verdienen.

    Machen wir das Öl also so billig, dass Ölkonzerne nur noch Verluste einfahren. Ganz im Sinne Frühling 2020 als die Rohstoffpreise formal in den negativen Bereich gefallen sind. Oder zur Not (in der wir ja bereits sind), staatlich angeordnet.

    Geschäft bricht ein -> es lohnt sich nicht mehr die Umwelt zu zerstören -> Ölkonzerne gehen in den Ruin -> Enteignung "for the lulz" -> die Erde kann sich erholen.

  • Man könnte auch einfach mal ein paar andere Steuern und Abgaben senken, dann kann der Bürger sich auch steigende Energiepreise leisten.

  • Auch ich frage mich, wie die von mir geschätzte Ulrike Herrmann zu der Aussage kommt, dass "... die untersten Schichten allein für Heizung, Strom und Warmwasser fast 10 Prozent ihres Nettoeinkommens aufbringen."

    Da kann etwas nicht stimmen. Der Anteil müsste bei den untersten Einkommen deutlich höher liegen.

  • Vorab: ich gehöre nicht zu denen die sich täglich 100mal fragen ob alles was ich mache klimaschädlich ist oder nicht. Interessiert mich wenig



    Natürlich kann man Energie verknappen und damit verteuern. So lange es irgendwie geht werden die Menschen jedoch die Preise für benzin und heizöl zahlen und dafür eher billiges Fleishc oder billige Lebensmittel kaufen. Das gilt dann auch für Kleidung. Ob das dann wiederum alles förderlich ist bleibt zu hinterfragen. Sicher ist aber für mich und aus vielen gesprächen mit Menschen und Studierenden: Verzicht nein, status quo halten, Bio und nachhaltigkeit so lange es geht, der Komfort hat aber vorrang wenn es darauf ankommt. Mag sein dass das in bestimmten online-Blasen und Städten wie berlin, Freiburg etc. von einigen anders gesehen wird. Ich habe es aber mit der großen Masse zu tun und die tickt anders.

  • Schaut man auf die politische Großwetterlage, so sieht man, dass die realistische Gefahr besteht, dass die Öl - und Gaspreise weiter drastisch steigen. Irgendwann muss die Regierung dann reagieren, wenn sie keine ernsthaften innenpolitischen Probleme riskieren will. Die wenigsten Bürger können sich mal eben Hals über Kopf der jetzigen Preisentwicklung anpassen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Für die Weltrettung werden wir ALLE Opfer bringen müssen. Der Arme mehr, der Reiche weniger. Da kann man reden was man will.

      • @Der werktätige Rentner:

        Ja. Aber die Größe der Opfer, die jemand zu bringen in der Lage ist, ist eben sehr unterschiedlich. Wer am Anschlag ist, ist am Anschlag.

  • "Knappe Energie nicht verprassen"



    Wir sparen doch Energie, egal, was es kostet [1]. Beispiel: Wir machen aus Braunkohle Strom, Wirkungsgrad ca. 40 %. Den jagen wir durch das Netz, Übertragungsverluste ca. 5 %. Damit betreiben wir Heizungswärmepumpen, Leistungszahl bei 0 °C irgendwo zwischen 1 und 2. Ergebnis: Gesmtwirkungsgrad irgendwas zwischen 38 und 76 %...



    [1] Schwäbische Redensart: "Bei ons wird g'schbart, egal, was koscht".

    • @sollndas:

      Leistungszahl bei Luft-Wasser Wärmepumpen liegt im Jahresdurchschnitt bei 3,2 bis 3,8 für Raumheizung und Warmwasserbereitung.

      • @Klempner Karl:

        "...liegt im Jahresdurchschnitt..."



        Leider ist der "Jahresdurchschnitt" weitgehend irrelevant. Entscheidend ist die Leistungszahl im Winter, wenn (a) der Heizenergiebedarf hoch ist und (b) das Angebot an Ökostrom klein ist, da Photvoltaik weitgehend ausfällt. Aber wir haben ja Braunkohle, und Atomstrom können wir importieren. Fortschritt auf dem Weg in die Sackgasse.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @sollndas:

      Bei der Kohle ist das noch richtig, aber bei den Wärmepumpen geraten Sie dann ins Trudeln.

      Luft-Wasser-Heizungswärmepumpen liefern bis unter -10°C seit 20 Jahren Leistuungszahlen von 3, moderne sind noch besser.

      Selbst die billigsten Split-Klimageräte schaffen im Heizbetrieb noch 2 bei -10°C.

      Moderne Geräte etwa für Skandinavien machen noch 3 bis 4 bei -15°C.

      Aber jetzt kommts' Moderne Wasser-Wasser-Wärmepumpen (oder auch Sole-Wasser-Wärmepumpe) liefern konstant unabhängig von der Außentemperatur Leistungszahlen im Bereich von 5+, weil sie die Wärme dem Grundwasser entnehmen.

      Aber das Hauptproblem Ihrer Argumentation ist, dass wir ja genau die Braunkohle loswerden wollen - und neben Erdwärme sind Wärmepumpen die einzige Möglichkeit, mit regenerativen Quellen zu heizen.

      Nichtsdestotrotz würden auch braunkohlengetriebe Wärmepumpen noch Wirkungsgrade eher im Bereich 120 bis 150% bedeuten.

      Es gibt im Übrigen - Faktenresistente interessieren sich für sowas meistens nicht - zum Beispiel eine mittlerweile sicher 10 Jahre alte Untersuchung zu den Jahresarbeitszahlen der installierten Basis - viele Bestandsimmobilien und Luft-Wasser-Wärmepumpen - und selbst die lagen im Durchschnitt um die 3.

      Der Durchschnitt dürfte wegen modernerer Geräte und des zeitlichen Abstands mittlerweile eher bei 4 liegen.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Ja, und wenn man die Wärmetauscherflächen unendlich groß macht, Übertragungsverluste vernachlässigt und E-Motor- und Pumpenwirkungsgrad = 1 setzt kann man nach Carnot bei -10 °C/25 °C auf eine Leistungszahl von 8,51 kommen. Leider sind ideale Bedinungen in der Praxis nie zu verwirklichen, und so dürften die schönen Zahlen in den Prospekten und Studien vor allem auf dem Papier stehen. Und dann betreiben wir das Ganze nach dem Ende der Braunkohle mit rückverstromtem Wasserstoff (€€€€).



        Da würde ich, stünde ich vor der Wahl, eher in einen Holzofen und einen Motorsägeschein investieren (die örtliche Forstverwaltung hat Mühe, ihr Brennholz loszuwerden). Stehe ich aber nicht, seit 30 Jahren heize ich mit Solarthermie, heißes Wasser ist ein ausgezeichneter und vor allem billiger Energiespeicher.

  • Als eine der Ärmeren entscheide ich mich seit Jahren für eine kalte Wohnung und dicke Socken. Die Pandemie hat einige Mehrausgaben für Selbsttests und Masken hinzugefügt. Und da ich auch regional und Bio kaufe, bleibt mir nur max allein zwischen diesen dreien abzuwägen. Weniger Essen, weniger Strom, weniger Heizen.

  • Cooler Kommentar, der von eisiger sozialer Kälte umweht wird. Während die Mieten in Innestadtlagen unbedingt für das Recht auf billiges Wohnen der woken Großstadtmittelschicht gesenkt werden müssen, sollen Landbewohner und Pendler mal sehn, wo sie bleiben. Für viele Geringverdiener wird der Weg zum Einkaufen, Arzt oder in die Freizeit zum Luxus, neben dem teuren Weg zu Arbeit.

  • Richtig, danke, Frau Herrmann, dass Sie offen sagen, was sich sonst niemand traut. Den Ärmsten muss die Gesellschaft helfen, alle anderen sollten ihre Lebensführung endlich hinterfragen, sonst erreichen wir unsere Klimaziele nie.

    • @Joachim Stein:

      // alle anderen sollten ihre Lebensführung endlich hinterfragen, sonst erreichen wir unsere Klimaziele nie //

      Weise gesprochen. Bitte vormachen, ändern sie ihre Lebensführung. Wir folgen dann.

      • @Der Cleo Patra:

        "Bitte vormachen, ändern sie ihre Lebensführung. Wir folgen dann."



        Längst erledigt. Bitte folgen.

    • @Joachim Stein:

      Mit "Lebensführung" meinen Sie heizen im Winter ? In die nächste Stadt mit dem Auto fahren, statt mit dem 2-mal-täglichen Bus und dreimal Umsteigen ? Wer Schadensbegrenzung bei Ressourcenverbrauch und Klima dadurch erreichen will, dass sie/er bei Miete Wärme Essen Transport am Existenzminimum schraubt, wird nachhaltig abgewählt und erreicht: garnix.

      • @lesnmachtdumm:

        Mein Gott, dann wird man halt abgewählt.



        Das ist doch kein Grund falsche Entscheidungen zu treffen. Das sollte nur Ansporn sein überzeugender zu sein!

        Wo kein Platz ist für neue Wohnungen, kann man diese auch nicht mit falschen Versprechungen schaffen.

      • @lesnmachtdumm:

        "dass sie/er bei Miete Wärme Essen Transport am Existenzminimum schraubt"



        Der Wohnflächenverbrauch pro Kopf hat sich in den letzten 50 Jahren von 22,9m² 1971 auf heute 47,4m² mehr als verdoppelt. Das kann man wohl kaum als Existenzminimum bezeichnen und wenn mehr Fläche da ist muss eben auch mehr Fläche beheizt werden.



        Auch der Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel am Haushaltseinkommen ist in Deutschland nicht nur im internationalen Vergleich mit rund 10% unglaublich günstig, sondern auch im historischen: um 1970 lag der Anteil noch bei rund 25%.



        Damit bliebe die Frage was sie vorschlagen wie wenigstens noch die 2°-Grenze eingehalten werden kann wenn Änderungen an der Lebensführung zuviel der Zumutung sind.



        www.destatis.de/DE...belle_KonsumN.html

        • @Ingo Bernable:

          Schön dass die Wohnflächenverdoppelung pro Person so langsam realisiert wird. Wenn das noch mit dem Wohnungsmangel in den Metropolen zusammen gedacht wird, wäre viel gewonnen.



          Wenn man überlegt, dass sich beispielsweise die Zahl der Ein-Personen-Haushalte sich in den nächsten 20 Jahren noch mal um 20% erhöhen soll ( www.bpb.de/nachsch...-zahl-der-personen ) wird einem schnell deutlich wohin die Reise geht. Bereits jetzt ist die Wohnung eines Ein-Personen-Haushalt im Schnitt sch 70 qm groß!

          Von einem Stopp will da niemand reden. Im Gegentum, es wird vom Wohnungsbau am Fließband von der Bundesregierung gesprochen.

        • @Ingo Bernable:

          Jein, hierbei müsste aber berücksichtigt werden, dass dies Durchschnittswerte (wie "pro Kopf") sind, d.h. ein Gesamtwert auf alle gleichmäßig umgelegt wird. Dabei ist die Realität aber eine andere. Ärmere Menschen haben zu allermeist nicht den Wohnflächenverbrauch oder Ausgabeanteil für Nahrungsmittel. Wohlhabendere schon.

          • @Uranus:

            Das ist schon richtig, aber da ich nur Durchschnittswerte mit anderen Durchschnittswerten vergleiche halte ich die Aussage grundsätzlich für valide und würde mich sogar zu der Vermutung hinreißen lassen, dass diese tendenziellen Entwicklungen sogar für Ärmere gelten, wenn auch wahrscheinlich nicht in dem selben Ausmaß wie für Wohlhabende.

  • Frau Herrmann hat in allen Punkten vollkommen recht. Jedenfalls sollte die weitere Verschwendung nicht noch gefördert werden und was die Zahlen angeht: Als Rentner mit unterdurchschnittlicher Rente zahle ich in eigenem Haus nicht einmal 5% meines Netto für Strom, Heizung und Warmwasser.

    • @felixul:

      Uih! Die Durchschnittsrente liegt derzeit bei 904€ netto. 5 Prozent wären demnach 45 Euro für Strom, Heizung und Warmwasser. Ich bitte um Tipps, wie ihnen das gelingt.

    • @felixul:

      ... auf den Malediven ??????

    • @felixul:

      Die durchschnittliche Rente lag im Dezember 2020 bei 982 €.

      www.zeit.de/wirtsc...tzliche-rente-deut

      Wenn Sie eine unterdurchschnittliche Rente haben, wären Sie folglich mit höchstens 45 € monatlich dabei

      Für Heizung, Strom und Heißwasser?

      Tut mir leid, da bin ich misstrauisch. Sind Sie sich sicher, dass Ihre Rechnung stimmt?

      Oder unterschlagen Sie irgendwelche Einbauten, die ein normaler Wohnungsmieter gar nicht installieren kann?

    • @felixul:

      Darf ich fragen, ob Sie alleine in dem Haus wohnen?

      Denn das bei einem alleinstehenden die Zahlen anders aussehen,. als bei einer mehrköpfigen Familie, in der Warmwasser und Stromverbraucher hinzu kommen, ohne Einkommen zu haben, ist ja ganz logisch.

      In Zeiten von Homeoffice, Homeschooling und Onlineuniversität laufen hier notwendigerweise schon mal 3 Computer pro Tag für 8-10 Stunden.

      Als alleinstehender Rentner hat man solche Stromverbrauchsgeräte nicht in der Zahl. Insofern lassen sich die Zahlen nicht wirklich vergleichen.

      • @Sabrina K.:

        So ist es. Allein meine Stromkosten betragen ca. 150 € mtl. Bei einer Familie nicht ungewöhnlich, trotzdem doppelt so hoch als noch vor 5 Jahren. Aber wenn das politisch gewünscht ist, muss es ja gut sein.

  • Ja, steigende Kosten sind natürlicher Teil der gigantischen Veränderungen. Aber das war doch bekannt…zumindest im Kleingedruckten der Parteiprogramme und bei einigen auch bewusst gewollt. Ob arm ob reich, der Wohlstand in D/EU wird sich auf aktuellem Niveau nicht halten lassen.

    • @alterego:

      Wenn "Wohlstand halten" heißt, die Heizung so wenig eiunzuschalten wie bisher schon, um mit der Gesamt- möglichst nah an der KALT-Miete zu bleiben - was bedeutet dann ein auch noch sinkender solcher "Wohlstand" ? Hier läufts so zum Kotzen schief, und das findet manche/r in der taz dann auch noch richtig. So geht direkte Marktunterstützung für die Bildzeitung.

    • @alterego:

      Das Grund ist an der Stelle hauptsächlich unsere Definition von Wohlstand.

  • "Schon jetzt müssen die untersten Schichten allein für Heizung, Strom und Warmwasser fast 10 Prozent ihres Nettoeinkommens aufbringen. "

    Na da hat der Autor aber eine weite Definition von "Geringverdiener". Wir sind keine Geringverdiener und bezahlen bereits jetzt bei Weitem mehr, als 10%.



    Strom alleine sind schon fast 10% (und wir verbrauchen ca 20% weniger, als ein Durchschnittshaushalt unserer Größe). Dazu Heizkosten von nochmal knapp 10%.

    • @Sabrina K.:

      Wechseln Sie jährlich die Anbieter, um die Erstjahrestarife + Wechselboni zu bekommen? Falls nicht, würden Sie damit höchstwahrscheinlich sparen. Ist in weniger als 10 Minuten erledigt.

    • @Sabrina K.:

      Puh, was bezahlen sie denn bitte schön?! Wir sind mit unserem 5 Personenhaushalt und 3000 kWh pro Jahr an der unteren Grenze des Durchschnittshaushalt in Sachen Strombezug. Wir zahlen damit 80 Euro monatlich bei einem Anbieter von erneuerbaren Energien (also Ökostrom). Das sind bei uns etwa 2,75 % des Nettoeinkommens. Dann sind Sie entweder tatsächlich Geringverdiener oder ich liege komplett falsch

      • @Jan Stockschläder:

        80 € = 2,75 Prozent, 100 Prozent Netto ergo knapp 3000. Tja, auf DEM Niveau hat mensch es leicht mit "Puh". Lobenswerte nur 3000 kWh bei 5 Personen sind dann aber ohne Warmwasser und mit Gasherd ? Schnitt pro Kopf BRD derzeit 1300 kWh. Und künftig werden wir ja zum Nur-noch-Stromern in allen Bereichen gezwungen werden, bei allem, das nicht "Fernwärme" heißt (Fernwärme=Wir-atmen-unsern-Müll). Grüße aus Realistan!

        • @lesnmachtdumm:

          Hm, ja ich weiß, dass ich einigermaßen priviligiert bin. Es handelt sich hierbei um das Haushaltseinkommen.



          Wir versuchen natürlich dort Energie einzusparen, wo es geht. Die Warmwasserversorgung erfolgt lediglich zum Spülen über Strom.

          Ich finde es daher wichtig, dass den Haushalten mit geringem Einkommen geholfen werden muss.

      • @Jan Stockschläder:

        Wir haben bis November 90€ Abschlag bezahlt und kamen gut hin (Ökostrom). Dann kam von heute auf morgen eine Abschlagerhöhung von 90 auf knapp 200€!



        Ein neuer Anbieter ist seither nicht zu finden, außer der Grundversorger, aber der will gleich viel.



        Die plötzliche Erhöhung kam und zwar Sonderkündigungsrecht, aber kein (günstiger) Anbieter nimmt aktuell Neukunden.

        Ab Mörz haben wir eh eine Photovoltaik-Anlage mit 150% unseres Verbrauchs.



        Aber die aktuelle Situation ist nunmal so.

      • @Jan Stockschläder:

        Warten Sie mal die anstehenden Preiserhöhungen ab. Für 3000 kWh zahlen Sie demnächst mindestens 1500 Euro plus mind. 200 Euro Grundbebühr ... dann reichen Ihre 80 Euro Abschlag pro Monat nicht weit ...

  • KALTMIETE - ein Wort mit ganz (oder doch nicht so ganz) neuer Bedeutung.



    ... "nicht verprassen" - also lieber die Heizung ausstellen, bis der Besitzer das Mietshaus mal neu isoliert und mensch wegen der renovierungs-verdoppelen Miete dann ausziehen muss ? Genau darum wählen Leute ohne viel Geld nicht die Grüns, und genau darum wählen ökoreihenhausbesitzende SUV-Fahrer diese Partei - und lesen die taz.

    • @lesnmachtdumm:

      Natürlich die taz. Wo denken Sie denn, werden die Probleme der Zukunft angesprochen?

      Und mal bitte eine ehrliche Antwort: kommt diese populistische Mär von SUV-fahrenden Grünen von rechts- oder linkspopulistischer Seite?

      • @Rudolf Fissner:

        Leider ist es keine Mär. Grünenwähler fahren mehr SUV als andere.

        Zwar sagen nur 24% der Grünen, sie könnten sich vorstellen einen SUV zu fahren:

        www.spiegel.de/aut...-b02d-dc7eb806083d

        Schaut man aber auf die tatsächlich gekauften und bestellten Autos liegen die Grünen vorne:

        www.faz.net/aktuel...agen-17342165.html

        Leider hinter Bezahlschranke, aber den wesentlichen Teil kann man noch lesen.

        Für mich heißt das: Grünenwähler wissen genau, was sie antworten müssen. Wenn es um die Entscheidung geht, sieht es dann anders aus.

        Zu guter Letzt: Ich habe 0,0 gegen SUV und finde die Fahrzeuge, wenn man Familie hat praktisch und schöner als Touran und Co. Und umweltschädlicher als diese sind die Dinger auch nicht.

        • @Strolch:

          Haben Sie sich den Spiegelartikel auch durchgelesen. Die Präferenz für SUV ist bei Wählern der Grünen mit am geringsten.

          Und ihr Faz-Artikel, den haben Sie offensichtlich selber nicht gelesen.



          www.tagesanzeiger....uenen-995698661567

          • @Rudolf Fissner:

            Ja, habe ich gelesen: Lesen Sie doch erst mal, was ich schreibe: NUR 24% Zudem wird der Satz mit einem "Zwar" eingeleitet.

            Den FAZ Artikel habe ich sehr wohl gelesen, mein Artikel ist es allerdings nicht.

            Zum Thema Präferenz: Was man in Umfragen behauptet und was man tut, sind zwei paar Stiefel.

            Ihr Verweis auf den Tagesanzeiger und die DORTIGE Kritik an der Methodik der FAZ kannte ich nicht. Dass die Grünen im Durchschnitt weniger Autos fahren, mag ein Versuch sein, dass zu retten, dürfte aber an den tatsächlichen Zahlen nicht viel ändern. Zunächst mal ist es eine aus der Luft gegriffene Behauptung. Die kann man auch umdrehen Wenn die Grünen im Durchschnitt mehr Autos haben als die anderen (da sie mehr Einkommen haben), wird der Wert noch höher...

            • @Strolch:

              "Dass die Grünen im Durchschnitt weniger Autos fahren, mag ein Versuch sein, dass zu retten, dürfte aber an den tatsächlichen Zahlen nicht viel ändern. "

              Hä??? Die Grünen fahren nun weniger Autos, weil die FAZ Umfragen über Präferenzen bei Geländewagenmodelle macht?

              Wenn Sie vollends Verwirrung stiften wollen, schlage ich Ihnen eine Umfrage zu Panzermodellen vor. Die taugen noch besser als SUV. Da werden sicher auch Leute antworten die Farben wählen. "25% Grüne fahren am liebsten Panzer"; das wäre doch der Knaller!

  • "Wenn die Preise künstlich sinken, indem der Staat auf Einnahmen verzichtet, hätten viele Bürger das Gefühl, dass es sich gar nicht lohnt, Energie zu sparen – weil sie doch wieder so billig sei."

    Wenn die MwSteuer von 19% wegfällt, dann wird Energie billig??

  • "Es ist ganz banal: Öl und Gas wurden teurer, weil sie derzeit knapp sind. Als die Corona-Lockdowns vorbei waren, zog die Energienachfrage sprunghaft an"

    Was hat Corona-Lockdown mit jetzt knappem Öl und Gas zu tun? Wenn die Fördermengen künstlich gedrosselt werden, dann steigen die Preise. Das hat nichts mit einer nach dem Lockdown gestiegenen Nachfrage zu tun.

    • @Elena Levi:

      es sind mehrere Faktoren.

      Zunächst einmal ist wichtig das es sich um einen Markt mit einem Oligopol auf der Seite der Anbieter handelt.

      In einem Oligopol gibt es ein anderes Preisgleichgewicht, weil es eine indirekte oder direkte Preisabsprache gibt. Es ist tatsächlich für das Ergebnis rel. unerheblich ob die Absprache direkt oder indirekt geschieht. Mit indirekt meine ich es gibt keine "Gespräche, Meetings, Emails etc".

      Die Produzenten kennen die Marktmechanismen bzw. haben aufgrund Ihrer individuellen % Marktmacht Einfluss Darauf.



      Das reicht aus.

      Konkret



      Jede/r einzelne profitiert davon mehr zu produzieren aber der Gesammtgewinn sinkt bei steigender Produktion. Die anderen verdienen % weniger und zwar noch mehr weniger als der/ die jeweilige mehr.

      Das ist ein wichtiger Faktor.

      Weil die Nachfrage stark gesunken ist, haben die Förderstaaten die produktion gesenkt um den Preis nicht ins bodenlose fallen zu lassen und weil es in vielen Fällen anfing unrentabel zu werden (wegen Förderkosten).

      Weil Öl ein Rohstoff ist der aufwendig verarbeitet werden kann, ensteht ein Zeitlicher Aufschub. So war der Diesel bei 75Cent am Tiefpunkt in Barcelona.

      Jetzt steigt die Nachfrage sprunghaft wieder an und die Vorräte sind schnell lehr.

      Was passiert mit dem Preis bei steigender Nachfrage und knappem Angebot?

      Spekulanten die Rechte und Optionen auf Öl aufkaufen und auf einen steigenden Preis wetten heizen die Situation weiter an.

      Weil es ein Oligopol ist erholt sich der Markt besonders langsam, da die Teilnehmer nicht an einer Erholung interressiert sind. Das ist auch in einem gesunden Markt so, Impfstoffhersteller und Maskenhersteller usw. sind zum Beispiel wirtschaftlich interressiert daran, dass die Pandemie weiter läuft.

      In den USA finanziert daher auch ein Unternehmer die dortigen Verschwurbeler.

      Anders als in einem Oligopol haben Produzenten bei gesundem Wettbewerb zum. keinen direkten Einfluss auf den Preis am Markt.

      Hoffe das war verständlich so.

    • @Elena Levi:

      Na Gas wird knapp, weil man sich in der neuen Regierung nicht die Blöße geben will Nord Stroem 2 zu aktivieren. Das würde sofort den Druck vom Gasmarkt nehmen, und Gleichzeitig die Kriegsgefahr von der Ukraine wegnehmen.

      • @Thomas Zwarkat:

        Meines Wissens ist das Problem beim Gas, dass die langfristigen Lieferverträge gekündigt wurden.

  • Der Staat MUSS die Steuern auf Strom und Gas und Heizöl senken.

    • @Elena Levi:

      Quatsch mit Soße

      • @Christian Lange:

        Der Staat muss die Steuern bei den unteren Einkommen senken und Mindestlohn und Sozialhilfen anheben.

        Das Geld dafür darf gerne über scharf angezogene CO2-Steuern von den Konten der mittleren und hohen Einkommen kommen.

  • "Schon jetzt müssen die untersten Schichten allein für Heizung, Strom und Warmwasser fast 10 Prozent ihres Nettoeinkommens aufbringen. "

    Ich weiß ja nicht, wo Sie leben und was Sie verdienen, aber für Strom, Heizung (Gas) und Wasser zahle ich demnächst aufgrund der Teuerungen bei Gas und Strom 20% meines Nettogehalts und bin keine Groß- und auch keine Geringverdienerin

    • @Elena Levi:

      Bei mir wird der (Heizungs-)Gaspreis fast verdoppelt. Ich kann das noch stemmen, aber ich frage mich, wie das "einfache" Werktätige oder Rentner:innen machen. Kann ich mir echt nicht vorstellen.

      • @resto:

        " aber ich frage mich, wie das "einfache" Werktätige oder Rentner:innen machen. Kann ich mir echt nicht vorstellen."

        Genau das frage ich mich auch im schon immer teuersten Energieland Europas. Und die Arroganz und der Mangel an Empathie, mit denen diese Debatte geführt wird, ist für mich unerträglich. Denn die Energiepreise sind so hoch, weil die Energieunternehmen davon profitieren und der Staat. Das alles mit Rettung des Klimas zu erklären, ist verlogen. Wenn ein Normalverdiener in Deutschland heute ca. 300 EUR für Strom und Heizung im Monat bezahlen muss, dann ist das nicht normal und auch nicht richtig. Die meisten wohnen in Mietwohnungen und haben keinen Einfluss auf die Heizungstechnik, Heizungsanlage und auch nicht darauf, ob ein Wohnhaus gedämmt ist oder nicht.

        • @Elena Levi:

          Ich würde einen Schritt weiter gehen.

          Tatsächlich zerstören die hohen Preise für Öl und Gas in der jetzigen Form das Klima.

          Das Geld fließt zu 80% in die Taschen der Ölindustrie weil diese es sich leisten kann einen so hohen Preis zu verlangen.

          Wäre der Anteil der Steuern deutlich höher könnten die Prodzenten nicht so viel verdienen und jede Menge Öl und Gas bliebe in der Erde, weil zu teuer.

          Anstelle also hunderte Milliarden in den Ausbau erneuerbarer subventioniert aus einer so richtig drakonischen CO2 Abgabe (mit Hilfe für Bedürftige) läuft es im Großen und ganzen weiter wie bissher.

          Mit den Grünen halt 10% co2 armer vll. So wie der Caffee letztens im Supermarkt. Hatte die Wahl zwischen "kein fairtrade" und "bis zu 30% fairtrade". Oh wow nur 70% sklavenartige Bezahlung für die Bauern. Und bis zu 30% bekommen ev. genug um davon zu leben...

          Wie heißt es so "schön": "Kinderschokolade, von Kindern für Kinder!"

  • Ein weltfremder Kommentar von Ulrike Herrmann ,



    Bei uns in Rheinland-Pfalz sind viele wegen des unzureichenden Nahverkehrs in den ländlichen Räumen auf ein Auto angewiesen , die Entfernungen sind auch oft zu weit um ein Fahrrad zu benutzen oder die Topografie gibt es nicht her.(zu hügelig !)



    Der Staat muss hier Steuern senken um die Kosten zu senken, es geht nicht um das Verprassen günstiger Energie, sondern um die Existenz vieler Leute .Bei Inflation,Mieten-und Energiepreisexplosion geht es nicht mehr um die ökologisch richtige Haltung sondern um Existenzsicherung für den Durchschnittsbürger !

    • @Barthelmes Peter:

      Existenzsicherung heißt auch gesundes Klima und funktionierende Ökosysteme. Trinkwasser und Nahrungsmittel hängen damit zusammen. Mensch denke an die 2 aufeinanderfolgenden Dürrejahre in Deutschland, das (vormals) zur gemäßigten Klimazone gerechnet wurde. Aus den Dürren resultiernten Missernten. Nun stellen wir uns heftigere Dürren vor oder ein weiteres Dürre Jahr dazu. Und stellen wir uns vor, auf anderen Erdteilen herrschen auch Katastrophen (Stürme, Starkregen, Dürre o.ä.) und infolge Missernten. Wie es wohl dann mit Existenzsicherung aussähe. Ich denke, es kommt auf soziale UND ökologische Existenzsicherung an. Angesichts des ökologischen Fußabdrucks sollte klar sein, dass Produktion und Konsum nicht so weiter gehen können ...

    • @Barthelmes Peter:

      Wie Frau Herrmann schrieb, sollten die unterstützt werden, die es sich nicht leisten können. Wenn Sie von "Existenzsicherung" schreiben, scheinen Sie ebendiese Menschen im Sinn zu haben, also stimmen Sie mit ihr überein.

      • @BigRed:

        Es gibt viele kleine Betriebe oder Hausbesitzer die sich z.B. keine neue Heizung leisten können. Die bekommen keine staatliche Hilfe denn die können ja ihren Betrieb zumachen oder ihr Haus verkaufen. Der neue Besitzer mit größerem Vermögen kann dann die Heizung erneuern, mit staatlicher Hilfe, wer hat dem wird gegeben. Eine Möglichkeit das abzufedern wäre die CO2-Steuer pro Kopf wieder auszuschütten, das würde die entlasten die ohnehin weniger CO2 produzieren.

      • @BigRed:

        "unterstützt, Existenzsicherung" - Sie denken aber arg in Bürokratistans Bahnen. Hart-Vier für alle, oder wie stellen Sie sich das vor ? Es gab mal sowas wie den Versuch, Erwerbseinkommen und Lebenshaltungskosten in Balance zu bekommen. Alles vorbei im Namen der Öko-Quirle ?

        • @lesnmachtdumm:

          Die Vokabel "Existenzsicherung" kommt von Barthelmes Peter, nicht von mir.

          Und sicher, Arbeitseinkommen sind über Jahrzehnte zu langsam gewachsen, aber solange man nicht das Wirtschaftssystem als Ganzes angeht, wird es immer Menschen geben, die zu wenig Einkommen für ihre Lebenshaltungskosten haben und deswegen staatlicherseite Unterstützung brauchen. Und zwar eine, die den Namen auch verdient, im Gegensatz zu Hartz IV.

          Zu guter Letzt: nur wenige werden in der Lage sein, unbeschwert in einer Welt zu leben, in der Umweltkatastrophen zu nehmen, insofern wär's ja vllt. doch eine gute Idee, die Verbrauchsgewohnheiten *vorher* ein bisschen umzustellen.

      • @BigRed:

        Tja, das Geld für die Kosten des ganzen Bürokratieaufwandes dafür könnte sinnvoller ausgegeben werden.

        • @resto:

          Für mehr Infrastruktur für erneuerbare, z.B.?

        • @resto:

          Um die Klimafolgen einer Steuersenkung abzufedern, wird es aber leider um etwa einen Faktor 1000 zu wenig sein.

  • Völlig richtig, schön, dass es mal jemand sagt. Klimawandel und Ökologische Zerstörung stoppen, und dabei niemandem wehtun, das geht eben einfach nicht.

    • @Doktor B.:

      "Es muss wehtun" sagen meistens die denen es nicht weh tut.

    • @Doktor B.:

      Das können die Grünen mit fetten Einkommen sagen.

      • @Elena Levi:

        Ja, so ist es! Grün wählen muss man sich auch leisten können. Die gewünschte Politik kommt jetzt langsam im Volk an. Das Problem an der Energiewende wird sein, dass sehr schnell die soziale Frage auftaucht. Das der "Arbeiter" Auto fährt und in Urlaub fliegt, das war dann mal.

        • @Der werktätige Rentner:

          Sofern die soziale Frage nicht beantwortet wird, ist die grüne Energiewende in 4 Jahren bereits wieder beendet.

        • @Der werktätige Rentner:

          Ja, das war dann mal. Ist aber besser, als wenn die Küsten absaufen und überall im globalen Süden die Leute krepieren.

        • @Der werktätige Rentner:

          Könen wir es so formulieren dass wir es uns vielleicht nicht mehr leisten könnnen die Zukunft unseres Planteten kostengünstig zu ruinieren ?

  • Mit den Rohstoffkosten steigen auch alle anderen Kosten entsprechend. Damit verstetigt sich dann die Inflation und damit steigt dann der Druck auf die Löhne einerseits und die EZB andererseits. Beides kann irgendwie nicht gewollt sein. Die Folgen von Zinssteigerungen für unsere südlichen europäischen Nachbarn sind absehbar.

    Da die aktuellen Heizkosten bei der Festsetzung der Vorauszahlung der Heizkosten einbezogen werden, bleiben die Kosten also selbst dann zunächst hoch, wenn die Rohstoffkosten wieder sinken.

    Alles in allem wäre es daher günstiger, die Rohstoffkosten zumindest bis zum Ende der Heizperiode künstlich zu drücken um damit eine Korrektur der Inflation zu erreichen.

    Irgendwelche Zuschüsse zu Heizkosten haben dagegen überhaupt keinen Einfluss auf die Inflation und sind rausgeworfenes Geld.

  • Ist doch aber auch gemein, erst süchtig machen, mit dem Auto, dann an der Preisschraube drehen.



    Viele Menschen, auch die gar kein Auto mehr brauchen, sind seiner Bequemlichkeit verfallen.



    Gerade wird die nächste Sucht vorbereitet, diesmal elektrisch.Wegen dem Gewissen.



    Da werden dann andere Rohstoffe knapp.



    Ich höre sie schon jaulen, die Süchtigen.



    Gleichzeitig fährt der Gelenkbus mit siebzig Plätzen an der Haustür vorbei, so gut wie leer.



    Da setz ich ja zehn Minuten zu, und zurück auch noch mal, spricht der Rentner, nee.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Es geht doch längst nicht mehr ums Benzin/Diesel für Autofahren! Es geht ums Heizen mit Gas/Heizöl und um den Strom, den wir für alle elektronisch betriebenen Haushaltsgeräte nunmal benötigen und auch fürs Licht. Aber klar, wir könnten alle auch wieder mit Holz/Kohle heizen, Eisschränke anschaffen, mit der Hand die Wäsche waschen und bei Kerzenschein lesen.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Da ist der Gelenkbus wohl zu groß dimensioniert und klimaschädlich.

      Sollte angepasst werden.

      Mal im Ernst: wenn es nur um 10 Minuten gehen würde, wären die meisten ja glücklich.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Allerdings gebe ich Ihnen Recht bezüglich elektrischen Autos. Kürzlich Werbung von FIAT gesehen: Tun Sie etwas Gutes für die Umwelt und für unsere Zukunft. Zynischer geht's nicht. Aber das haben uns ja die elektroautoanbetenden Politiker:innen eingebrockt.

  • "Staatliche Hilfen sollte es geben"... Ja und wann und wie? Die Mieten steigen, und die erhöhten Heizkosten bleiben bei den Mieter:innen hängen. Viele Vermietende können sich eine Umstellung der Heizung vermutlich auch nicht einfach so leisten. Wer auf dem Land wohnt, mit unzureichender Nahverkehrsanbindung und zur Arbeit pendeln und "Mama- Taxi" sein muss hat ebenfalls das nachsehen. Energie sparen fällt leichter bei gut und ökologisch sanierten aber teurer Wohnungen oder gar Eigenheim, vermutlich in der City, mit Lastenrad oder ÖPNV Ticket, zwei Verdienenden pro Haushalt. Und so bleiben Sprit und warme Wohnungen, denen vorbehalten, die es sich locker leisten können.