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Vergewaltigungsvorwurf gegen MockridgeDas Opfer bin ich

Comedian Luke Mockridge wehrt sich in einem Statement gegen Vergewaltigungsvorwürfe. Dabei greift er auf alte Argumentationsmuster zurück.

Hat sich nun doch noch geäußert: Comedian Luke Mockridge Foto: Christoph Hardt/picture alliance

Nun spricht er also doch. Seit über einem halben Jahr kursieren Vorwürfe gegen den Comedian Luke Mockridge, er habe seine Ex-Freundin versucht zu vergewaltigen. Der 32-Jährige, der auf dem TV-Sender Sat.1 diverse eigene Showformate moderiert, gilt als einer der derzeit erfolgreichsten Entertainer des deutschen Fernsehens.

Nachdem sich zuletzt vor allem Feminist_innen unter dem Hashtag #KonsequenzenfürLuke organisierten, um weitere Ermittlungen sowie Stellungnahmen von Mockridges Auftraggebern zu fordern, meldete er sich nun am vergangenen Wochenende auf seinem Instagram-Account persönlich zu Wort.

„Es kann keine Konsequenzen geben für etwas, das nicht passiert ist“, beteuert Mockridge darin. Er beruft sich dabei auf die Einstellung der Ermittlungen gegen ihn. Selbstverständlich gilt auch für Mockridge zunächst die Unschuldsvermutung, solange seine Schuld vor Gericht nicht bewiesen ist. Dennoch lohnt es sich, das achtminütige Videostatement genauer unter die Lupe zu nehmen. Weil darin Argumentationsmuster zutage treten, die altbekannt sind und verdeutlichen, wie Betroffene seit jeher entmutigt und zum Schweigen gebracht werden.

1. Ich bin hier das Opfer

Das Video beginnt mit der Ankündigung, dass Luke Mockridge dieses Jahr nicht mehr auftreten werde. Der Comedian erzählt von einer „Welle von Hass“, die ihm seit Monaten im Netz entgegenschlägt und unter der er sehr leide: „Ich bin Comedian, ich kenne das nicht. Ich stehe für ’ne gute Zeit.“ Natürlich ist es unschön, wenn Mockridge und seine Familie anonyme Drohungen bekommen.

Jedoch bleibt das bis zum Ende der generelle Tenor seines Statements. Anstatt seine eigene Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierte Gewalt zu teilen, entscheidet sich Mockridge dazu, den Vorwurf lediglich als „schreckliche Nummer“ abzutun und sich voll und ganz auf sein eigenes Leiden zu konzentrieren: Ich bekomme Hassnachrichten. Mir geht es nicht gut. Will heißen: Ich bin nicht Täter, sondern das eigentliche Opfer.

2. Ermittlungen eingestellt

Luke Mockridge wurde von der Betroffenen angezeigt und beschreibt seinen Schock über das, was er in der Anzeige zu lesen bekam. In einer Nacht während der gemeinsamen Beziehung habe er versucht, seine Ex-Freundin zu vergewaltigen. Die Staatsanwältin sowie der Generalstaatsanwalt hätten aber keinen Tatverdacht gefunden, damit sei die Sache juristisch erledigt, sagt Mockridge.

Was der Entertainer natürlich nicht sagt oder was ihn möglicherweise auch nicht interessiert, ist, dass in den meisten Vergewaltigungsfällen, und vor allem bei solchen innerhalb einer Beziehung, genau das passiert: Die Ermittlungen bzw. Verfahren werden oft wegen mangelnder Beweislage eingestellt. Feminist_innen kritisieren diese Schwachstelle im Justizsystem seit Jahrzehnten.

3. Disneyland

Mockridge erklärt, dass sich die Anschuldigungen nicht mit dem decken, was er und seine Ex-Freundin erlebt hätten. Das Paar sei nach der besagten Nacht noch zusammen gewesen und hätte in Disneyland Urlaub gemacht. Was Mockridges Erzählung suggeriert, ist etwas, was sehr häufig gegen Betroffene verwendet wird: Wenn man wirklich versucht hat, dich zu vergewaltigen, warum hast du dich nicht sofort getrennt und bist zur Polizei gerannt? Warum haben wir mit Mickey-Mouse-Ohren Selfies geschossen?

Bei dieser Argumentation werden nicht nur die widersprüchlichen Dynamiken in toxischen Beziehungen völlig außer Acht gelassen, sondern auch der Umstand, dass Betroffene meist über Monate oder gar Jahre hinweg das Erlebte verdrängen können oder müssen, um schlicht zu überleben.

4. Der anonyme Mob

Mockridge behauptet, hinter seinen Kritiker_innen steckten vor allem anonyme Twitter-Accounts. Er versucht somit das Bild eines hysterischen, ungerechten Mobs zu erzeugen. ­Dabei haben sich etliche Feminist_innen auch unter Klarnamen und mit Foto zu diesem Thema geäußert, etwa im Rahmen der von Aktivist_in Jorinde Wiese gestarteten „Luke-Challenge“ auf Instagram, bei der sich User_in­nen mit vorgegebenen Handzeichen mit der Betroffenen solidarisierten und kritische Stellungsnahmen von Mockridges Auftraggebern Sat.1, WDR und 1 Live forderten.

5. Echte Betroffene

Es habe aber auch „echte Menschen“ gegeben, die unter dem Hashtag #KonsequenzenfürLuke ihr Leid geteilt und Solidarität erfahren hätten, auch von ihm, betont Mockridge, selbst wenn all das auf seinem Rücken ausgetragen worden sei. „Das ist mein Wertesystem“, sagt Mockridge und erläutert nicht weiter, was damit genau gemeint ist.

Vermutlich möchte Mockridge damit sagen, dass er natürlich gegen Vergewaltigungen ist, doch er erklärt nicht, was für ihn eine „echte“ Vergewaltigung ist, was eine „echte“ Betroffene ausmacht, ob er sich über die Grauzonen Gedanken gemacht hat, die Tätern oft nicht bewusst sind, gerade wenn es um Gewalt innerhalb einvernehmlicher Beziehungen geht. Solange Mockridges Position zu all diesen Punkten unklar ist, hört sich diese Solidarisierung eher nach einem Versuch an, die Betroffenen gegeneinander auszuspielen.

6. Schwierige Trennung

Mockridge beschreibt die Trennung von seiner Ex-Freundin als sehr emotional und erzählt, die Betroffene habe noch Monate danach seine Brüder und Kollegen kontaktiert. Diese Information wird nicht weiter kommentiert, aber darauf folgt die angeblich überraschende Anzeige. Die Erzählung von der verletzten Ex, die sich mit Vergewaltigungsvorwürfen rächen will, ist eine klassische Strategie zur Täter-Opfer-Umkehr.

7. Ruhm

Die Betroffene, ebenfalls Comedienne und Podcasterin, sprach in der Vergangenheit immer wieder öffentlich von ihren Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt, allerdings ohne ihren Ex-Partner namentlich zu nennen. Auch Mockridge nennt ihren Namen nicht. Deshalb wird er auch an dieser Stelle nicht genannt. Dennoch spricht Mockridge im Video sein Unbehagen darüber aus, persönliche Erfahrungen medial auszuschlachten, etwa in Podcasts und auf der Bühne.

Er wirft seiner Ex-Freundin damit unterschwellig vor, sich an diesem Vorwurf bereichern zu wollen. Abgesehen davon, dass diese These nicht aufgeht, da die Betroffene Mockridges Namen nicht einmal in den Mund genommen hat – Social-Media-User_innen haben Mockridge über eigene Recherchen als mutmaßlichen Täter identifiziert: Auch diese Argumentation ist eine häufig genutzte Methode des Victim Blamings, um der Betroffenen ihre Glaubwürdigkeit zu entziehen.

Mit diesem eigentlich wohlüberlegt anmutenden Videostatement, das all jene misogynen Denkmuster Punkt für Punkt reproduziert, kann Luke Mockridge selbst auch nicht gerade mit Glaubwürdigkeit punkten.

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150 Kommentare

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  • Bruno , Moderator

    Die Kommentarfunktion für diesen Artikel wurde geschlossen.

  • Als Mann muss man mit einer Meinung zu



    Was wäre denn ein diesem Fall die richtige Entgegung gewesen?!



    Kann es nicht sein, dass jemand, der behauptet unschuldig zu sein und hier als Argument hierfür eine juristische Aufarbeitung einbringt, auch wirklich unschuldig ist?

    Mich erinnert dieses "es gilt die Unschuldvermutung" und "juristisch zwar unschuldig, aber..." an die Einwürde "ich ja kein Nazi, aber...".

    Beim Thema sexualiserte Gewalt muss noch sehr viel aufgebarbeitet werden, die Posititon der Frau muss eindeutig gestärkt werden- aber diese Art der Diskussion und auch solche Artikel, dienen diesem Anliegen nicht!!

  • "Die Erzählung von der verletzten Ex, die sich mit Vergewaltigungsvorwürfen rächen will, ist eine klassische Strategie zur Täter-Opfer-Umkehr."



    Mag sein.



    Und wenn es hier stimmt?



    Die Autorin beginnt ihren Artikel damit, dass die Unschuldsvermutung gelte. Sie hält diese Vermutung aber nicht durch, sondern wechselt mit solchen Sätzen dann doch zur "Schuldvermutung". Wenn Mockridge als unschuldig zu gelten hat, dann kann man ihm eben nicht vorwerfen, dass er in seiner Verteidigung ebenfalls zum Angriff übergeht. Und ob es sich dabei um "Victim Blaming" handelt, hat eben offen zu bleiben, wir wissen es nicht, weil wir nicht wissen, ob er ein Täter ist, und nicht wissen ob die Anklägerin ein Opfer ist.

  • Es wirkt auf mich sehr befremdlich, dass es die Redakteurin in ihrem Beitrag mit der Unschuldsvermutung nicht so genau nimmt. Zwar scheint es plausibel, dass bei Vergewaltigungsdelikten häufig typische Argumentationsmuster in Erscheinung treten, denen sich Täter in solchen Fällen bedienen. Daraus allerdings abzuleiten, dass die Aussagen der betreffende Person unglaubwürdig seien und eine Schuld zu vermuten ist, halte ich für brandgefährlich. Ich denke, es besteht allgemeiner Konsens in diesem Forum, dass Vergewaltigungen (auch in der Ehe oder in Beziehungen) eine abscheuliche Straftat darstellen, die mit der vollen Härte des Rechtsstaats zu verfolgen ist. Unser Rechtssystem sieht allerdings mit gutem Grund vor, dass zunächst der Beweis für die Schuld einer Person erbracht werden muss, bevor eine Verurteilung erfolgt. Dies ist im vorliegenden Fall nicht gelungen. Also gilt weiterhin in dubio pro reo. Ein Mangel an Beweisen muss natürlich nicht zwingend die faktische Unschuld des Angeklagten belegen. Aber eine Schuld zu vermuten, obwohl keine Beweise vorliegen, fällt in den Bereich von Spekulation und Rufschädigung. Denn man muss hier in der Tat auch in Betracht ziehen, dass die Aussagen der Klägerin möglicherweise auf eine Verunglimpfung des Ex-Partners abzielen.

  • Es fällt natürlich beim Lesen des Artikels auf, dass hier honoriger Weise medial weniger Mächtigen eine Stimme gegeben wird. Allerdings stellt man sich nach diesem Artikel die Frage, wie es die Redakteurin mit der Rechtsstaatlichkeit und den Paragraphen zu Rufschädigung und Verleumdung hält. Man könnte den Artikel so verstehen, dass mit der Entlarvung seiner "alten Argumentationsmuster" dem Comedian nun doch der Verdacht angetragen wird, eine Straftat begangen zu haben, und der Rechtsstaat da eh nichts machen kann, den Opfern zu helfen: "Was der Entertainer natürlich nicht sagt oder was ihn möglicherweise auch nicht interessiert, ist, dass in den meisten Vergewaltigungsfällen, und vor allem bei solchen innerhalb einer Beziehung, genau das passiert: Die Ermittlungen bzw. Verfahren werden oft wegen mangelnder Beweislage eingestellt." Autorin, Staatsanwältin und Richterin in einer Person. Das erscheint mir doch kritisch.

    • @Ward Ed:

      Es sind halt nur indirekte Argumente und bringt keine Fakten.

  • Es ist schon seit Jahren zu beobachten, dass es in sozialen Netzwerken immer mehr zur Gewohnheit wird, das eigene im Leben erfahrene Leid umzuformen in einen rhetorischen Kunstgriff.



    Den anzuwenden, ist einfach zu verführerisch, denn er funktioniert garantiert. Und das Beste ist, wenn ich ihn anwende, habe ich immer recht.



    Ich bin nämlich Opfer! .... die anderen folglich Täter, aber das denke ich nur im Stillen. Es ist nämlich meine Strategie, das als stillen Vorwurf im Hintergrund mitschwingen zu lassen.



    Die meisten Menschen haben es ja in der Regel gelernt, unterschwellige Signale aufzunehmen. Wer dann sagt: " Lass mich in Ruhe. Dein persönliches Leid interessiert mich nicht.", zeigt sich als jemand ohne Fähigkeit zur Empathie. Wer will so schon sein?



    Auf die Art lassen sich Menschen gut zum Schweigen bringen.

    Wenn ich mich öffentlich als Opfer bezeichne, dann wohl in den meisten Fällen, um meinen eigenen Schmerz zu lindern. Ich suche mein Heil im Kampf. (Was ich nicht weiß ist, dass nur ich selbst mich trösten kann.)



    Sobald ich mich als Opfer stilisiere, geht es bei meinem Kampf aber nicht um die Sache ansich, sondern um meine eigene Befindlichkeit.



    Den Aspekt versuche ich aber mit dem Kampf für die gute Sache (oder das, was ich für eine gute Sache erkläre) auszulöschen, weil ich spüre, dass die Reinheit meines Ansinnens beschmutzt wäre.

    Soviel zum Thema Missbrauch.



    Niemandem ist geholfen, wenn die Gewaltspirale so wie im Artikel vorgemacht, weitergedreht wird.



    Ich habe jeden Respekt für Menschen, die für eine Sache eintreten, aber Radikalisierung führt höchstens zur Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls.

  • Vielen Dank an die vielen so fleißig Kommentierenden hier. In der Regel bin ich frustriert, wenn ich Kommentare in einem Forum lese.



    Hier habe ich das Gefühl, dass es noch Menschen gibt, die sowohl mit Herz als auch Verstand ausgestattet sind.

  • Der Fall Kachelmann war ein historischer Tiefpunkt in der deutschen Justizgeschichte. Es hätte bei der damaligen Sachlage niemals zu einer Anklage kommen dürfen. Ohne seine Prominenz und sein Geld wäre Kachelmann unschuldig 5 Jahre im Gefängnis gesessen.

    Nachzuhören in 3 Folgen im Podcast ZEIT VERBRECHEN von Sabine Rückert .

  • Das waren jetzt aber genug Kritiken gegen den Inhalt des Artikels und die Frau Aydemir. mann und frau ist einfach eine unerträgliche Kombination, mit Höhen und Tiefen, Übergriffen und Versöhnungen.



    Gerichte und Strafen sind bei dem Thema meist der falsche Weg und die Menschheit des 21. Jahrhunderts sollte mal neue Wege gehen. Keine Antworten aber zwei Lieder: Georgia mitKlaus Hofmann und Ein alter Krieg mit Sarah Lesch

  • taz jetzt Yellow Press?



    Mich (eine Frau) stört an diesem Beitrag vor allem die verbale Stimmungsmache der Autorin, mit der sie überhaupt erst mal einen Grund für ihren Meinungsartikel kreiert.



    Die Sache, die meines Erachtens überhaupt nicht ein Gericht beschäftigen sollte, ist untersucht und abgewiesen - somit gänzlich erledigt.



    Trotzdem wird hier angestrebt, das Leben eines Menschen durch übergriffige Kontaktaufnahme zu seinen Brötchengebern zu zerstören - das erwähnt die Autorin en passant ohne Wertung.



    Als der (ehemals) Beschuldigte darauf hinweist, dass das Gericht die Anschuldigung abgewiesen hat, verwendet die Autorin das Wort "beteuert", womit sie ein offenes Verfahren impliziert. Im Folgesatz kommt: "auch für M... zunächst die Unschuldsvermutung"- wieso AUCH und wieso ZUNÄCHST? Das ist tendenziös.



    Und so geht es weiter: "Natürlich ist es unschön, ...anonyme Drohungen.." - hier erwartet der Leser ein "..., aber..". Das kommt jedoch nicht oder wurde gestrichen oder ist einfach nur als tendenziöser Akzent gedacht. Die Bedrohung von Leben und Existenz eines Mannes und seiner Familie wird hier durch die Autorin herabgesetzt.



    Das ist erbärmlich.

  • Find ich grundsätzlichgut derlei Mechanismen zu erläutern. Warum aber nich bei einem Verurteilten sondern bei einem bei dem das Verfahren eingestellt wurde?

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

  • Zunächst mal sollten viele Kommentatoren/ innen verstehen, dass es um "versuchte Vergewaltigung" geht, es gab also keine Vergewaltigung. Einen Versuch kann man juristisch noch schwerer beweisen oder widerlegen als eine Vergewaltigung. Nachdem das juristische Verfahren vorbei ist, erscheint mir das journalistische und Social-Media-Verfahren nicht unbedingt gerechter. Mit keinem Statement könnte Herr Mockridge seine (vermeintliche) Unschuld beweisen, seine (vermeintliche) Schuld relativieren oder gar Feministinnen und Journalistinnen von ihrer allgemeinen Beschützerrolle für tatsächliche und vermeintliche Opfer sexualisierter Gewalt abbringen. Keiner von uns weiß, was wirklich passiert ist, aber das Disqualifizieren von Statements aufgrund von "alten Argumentationsmustern" bzw. das Absprechen, dass ein angeklagter Mann auch Opfer statt Täter sein könnte, ist doch sehr simpel und parteiisch. Es ist ungerecht, dass viele Vergewaltiger juristisch nicht belangt werden. Es macht es aber nicht gerechter, vermeintlich Schuldige im Sinne aller ungerächten Opfer in den Medien zu mobben.

    • @Dorian Müller:

      Ja. Ein "altes Argumentationsmuster" ist nicht automatisch ein falsches Muster. Die rechtsstaatliche Unschuldsvermutung ist auch ein "altes Muster"; auf Basis des Artikels bekomme ich den Eindruck, Frau Aydemir steht diesem Prinzip skeptsisch oder gar ablehnend gegenüber.



      Wenn es um die Afklärung und Prävention von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt geht, kann so ein Artikel insgesamt eher eine negative Auswirkung haben. Sehr schade.

  • Es gibt für einen Mann bei Vergewaltigungsvorwürfen also genau fünf Möglichkeiten:

    1. Er war es, gibt vor Gericht alles zu und wird juristisch verurteilt sowie sozial geächtet.



    2. Er war es, sagt nichts, jedoch gibt es hinreichende Beweise, worauf er juristisch verurteilt sozial geächtet wird.



    3. Er war es, sagt nichts und es gibt keine hinreichende Beweise, worauf er sozial geächtet wird.



    4. Er war es nicht, sagt nichts zum Fall, was ihm als Schuldeingeständnis ausgelegt wird, worauf er als schuldig angesehen und sozial geächtet wird.



    5. Er war es nicht, gibt ein Statement seiner Sicht zum Fall, was ihm als Täter-Opfer-Umkehr ausgelegt wird, worauf er als schuldig angesehen und sozial geächtet wird.

    DAS, GENAU DAS ist der Grund, warum ich mich niemals mit der Sache von sogenannten Feminist*innen gemein machen werde. Ich habe ANGST davor, dass Menschen mit solchen Ansichten in Machtpositionen kommen. Hier geht es nämlich nicht um die moralische Beurteilung einer Tat, hier geht es um die Verurteilung aufgrund eines bloßen TATVORWURFS.

    Ob der Vorwurf wie früher Wehrkraftzersetung, Öffentliche Herabwürdigung der staatlichen Ordnung oder dann eben in Zukunft Vergewaltigung lautet, spielt für eine Willkürherrschaft überhaupt keine Rolle.

    Jetzt kann Fr. Aydemir natürlich von sich geben, was sie will, schließlich ist es ihre Privatangelegenheit, in welchem Verhältnis zum Rechtsstaat und zur Gerechtigkeit sie steht, ob sie Vorlieben für digitale Pranger bei TATVORWÜRFEN und Ausübung von Öffentlichkeitsmacht hat, aber dass die taz, nach meinem Verständnis eine linke Tageszeitung, diesen Ausführungen eine öffentliche Bühne bietet, ist in höchstem Maße bedenklich.

    • @links_zwo_drei_vier:

      Passt und stimmt genau.

    • @links_zwo_drei_vier:

      Sie scheinen ein sehr merkwürdiges Verständnis vom Feminismus zu haben. Anstatt sich hier zu echauvieren sollten Sie sich besser informieren.

      Duden, Fe|mi|nis|mus, Bedeutung, u.a.:



      "Oberbegriff für verschiedene Strömungen, die sich für die Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit aller Geschlechter, v. a. von Frauen, und gegen Sexismus einsetzen..."

  • Bei ca. 70 % aller Anzeigen ( die meisten zeigen gar nicht erst an) wegen sexueller Delikte (Belästigung, Nötigung, Vergewaltigung) werden die Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaften im Vorfeld eingestellt. (Personalmangel, zu geringe Aussicht auf eine Verurteilung wegen mangelnder Beweislage, Bagatellisierung, Gleichgültigkeit..). Im Zweifel eben stets für den Angeklagten. Im Grunde ein guter rechtsstaatlicher Ansatz, nur leider gibt es bei Sexualdelikten in der Regel nun mal keine Zeugen!!! Somit muss der Täter also nur schweigen oder leugnen. Das Opfer hat die undankbare Aufgabe nachzuweisen genug Gegenwehr betrieben zu haben und muss die Justiz überzeugen. Wie das gehen soll, interessiert nicht! Bei den übrig gebliebenen 30 % kommt es gerade mal bei ca. 3% zu einer Verurteilung, oftmals mit lächerlichen Geldstrafen. Also ca. 3 von 100 Anzeigen führen zu einer Verurteilung! Eine traurige Bilanz unseres Strafrechts. Neben der erfolgreichen Stategie zu schweigen oder zu leugnen, drehen viele "Täter" den Spieß zusätzlich gerne um und inszenieren sich selbst als Opfer, besonders wenn sie Personen sind die in der Öffentlichkeit stehen, da es ja um ihren Ruf geht. Natürlich weiß man nie genau, wer nun Recht hat. Aber eins kann man mit Sicherheit sagen, es ist kein Spaß so eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten und sich so einem Ermittlungsverfahren als betroffener Mensch zu stellen. Deshalb lassen es ja auch so viele. Laut polizeilicher Statistik handelt es sich wohl nur bei ca. 5% um Falschanschuldigungen, was allerdings zur Folge hat, dass man 95 % in der Regel erstmal nicht glaubt! All jene, die mutige Menschen (zumeist Frauen) mit Hass und Häme überhäufen, sollten sich vielleicht mal vor Augen führen, was es bedeutet mit Traumafolgestörungen durchs Leben gehen zu müssen. Statt "Nein heißt Nein", plädiere ich für ein Gesetz "Ja heißt Ja" als Rechtsgrundlage. So könnten die Ermittlungsverfahren im Vorfeld nicht so leichtfertig eingestellt werden.

    • @Purple:

      Aber bei "Ja heißt Ja" besteht immer noch das Problem, dass es keine Zeug:Innen gibt. Was also ist die Lösung? Sicher nicht der öffentliche Medienpranger.

    • @Purple:

      "Ja heißt Ja" ist ein schönes, griffiges Schlagwort. Aber wie soll das praktikabel ausgestaltet werden, OHNE die Unschuldsvermutung außer Kraft zu setzen?

      Entweder man bekommt im Nachhinein dasselbe Beweisproblem, weil der Beschuldigte schlicht behauptet, ein eindeutiges "Ja" vernommen zu haben, oder das "Ja" muss dokumentiert werden, wenn es eine Verurteilung verhindern soll, was einer rechtsstaatswidrigen Beweislastumkehr entspräche.

      Der - im Fall Mockridge wohl wesentliche - Unterschied, ab wann das "Ja" vorliegen muss, würde auch nicht adressiert: Was ist - insbesondere innerhalb einer festen sexuellen Beziehung - noch harmloses Anbahnen eines möglichen Geschlechtsaktes, was ist schon ausdrücklich zustimmungsbedürftiger Übergriff (=versuchte Vergewaltigung, wenn keine ausdrückliche Zustimmung vorliegt)? Szenewechsel: Muss sie ihn (provokanter Tausch von klischeemäßiger Opfer- und Täteridentität, man verzeihe es mir) am Ende eines Dates fragen, ob sie ihn küssen darf, bevor sie es tut, oder ist das ohne "Ja" schon sexuelle Nötigung?

      Wie gesagt: Mit einer schmissigen Parole ist es leider nicht getan...

    • @Purple:

      Und ihre Lösung ist was? Im Zweifel für die Anklägerin? Sehr rechtsstaatlich…

  • Zwei Antworten, die völlig unabhängig vom gegebenen Fall Gültigkeit besitzen.

    Zitat aus dem Artikel von Fatma Aydemir:

    "Will heißen: Ich bin nicht Täter, sondern das eigentliche Opfer."

    Warum genau soll jemand, gegen den das Verhren aus Mangel an Beweisen eingestellt wurde, sich als Täter bekennen?

    Zitat aus dem Artikel von Fatma Aydemir:

    "Die Ermittlungen bzw. Verfahren werden oft wegen mangelnder Beweislage eingestellt. Feminist_innen kritisieren diese Schwachstelle im Justizsystem seit Jahrzehnten."

    Diese "Schwachstelle im Justizsystem" ist eine Grundlage der Rechtsprechung in einem Rechtsstaat, nämlich die Unschuldsvermutung, die Frau Aydemir zuvor ausdrücklich erwähnt hat, hier aber infrage stellt.

    Mir ist nicht bekannt, dass Feminist_innen einen solchen Grundpfeiler rechtsstaatlicher Justiz ablehnen.

    Sollte das zutreffen, wäre das eine Ungeheuerlichkeit und Anlass zu großer Sorge.

    Sollte das nicht zutreffen, dann ist dies eine üble Unterstellung, mit der Frau Aydemir "den Feminist_innen", wer auch immer die sind, keinen Gefallen tut.

    • @Michael Khan:

      @Unschuldsvermutung in Frage stellen

      Doch, genau das will EIN TEIL der Feministinnen, die Unschuldsvermutung FÜR MÄNNER in Frage stellen bzw. sogar abschaffen.

      Ziel ist es: Wenn eine Frau BEHAUPTET Opfer zu sein, dann darf das nicht hinterfragt werden, insbesondere, wenn der vermeintliche Täter ein Mann ist.

      Leider wurden auf dieser Schiene schon so manche "feministische Erfolge" (=Falschverurteilungen von Männern) erreicht, z.B.



      de.wikipedia.org/w...um_um_Horst_Arnold

      "Der 2001 für die Ermittlungen zuständige Kriminalhauptkommissar Horst Plefka sagte aus, er habe von Anfang an Zweifel an dem von K. behaupteten Tatgeschehen gehabt. Ermittlungen in der Vergangenheit von K. zur Prüfung ihrer Glaubwürdigkeit seien jedoch unterblieben, da man Angst vor einem „Aufschrei“ gehabt habe."

  • weiß nicht, ob ich mit dem folgenden text jemandem helfen kann, ich versuchs einfach mal. bin 35, männlich und habe eine seelische erkrankung.



    bin nach eigener wahrnehmung schon dreimal von männern angemacht worden. nach einem mal war ich echt verstört. es scheint für sowas eigentlich nur zwei sachen zusammentreffen zu müssen. ein mann hat es nötig (was man natürlich niemandem ansieht) und er scheint zu glauben, dass er es mit einem machen kann.



    bevor man jetzt unter aushebelung eines wichtigen rechtsstaatlichen grundsatzes den ganz großen wurf versucht, sollte man sich vielleicht drauf konzentrieren im kleinen eine veränderung zu erreichen. also seinen kindern das märchen von rotkäppchen erzählen. und später halt von der echten gefahr des missbrauchs. ich finde eine frau kann jederzeit sagen, dass sie mit einem fremden nicht allein sein möchte. wobei das ein wertloser tipp im vorliegenden fall ist. ich weiß es nicht. die welt ist grausam und ungerecht. soweit.

  • Frau Aydemir,



    der Artikel klingt für mich, als wären Sie von Mockridges Schuld überzeugt (Sie betiteln seien Ex-Freundin entsprechend auch als die "Betroffene", nicht als die "Klägerin") und wollten Sie sich nun als Richterin aufspielen!?



    Ich kenne diesen Mann zwar nicht, aber er ist wohl kaum schuldig, nur weil er nicht die Empathie, Weitsicht oder auch allumfassendes Verständnis für dieses Thema und die Betroffenen zeigt. Das ist doch weder ein Eingeständnis, noch ein Hinweis seiner Schuld.



    Und inwiefern hilft der Artikel nun weiter oder eröffnet irgendwelche Wahrheiten?



    Das Thema ist ohnehin schon ein sehr schwieriges, da es schwer zu beweisen ist (von der Tortur für die Betroffene mal ganz abgesehen, sich nach so einer traumatischen Erfahrung durchzuringen, direkt eine Anzeige zu erstatten, eine Aussage zu machen und sich untersuchen zu lassen)... für die wirklich Betroffenen in erster Linie oft dramatisch - und dann wird es deutlich erschwert durch Frauen, die fälschlicherweise solche Anschuldigungen hervorbringen. Sie tragen in meinen Augen den größeren Anteil daran, dass oft den Betroffenen nicht geglaubt wird, als die Phrasen eines x-beliebigen Comedian.

  • Dass sich so eine Konfliktspitze entwickeln konnte, zeigt das Ausmaß dieser zwischenmenschlichen Tragödie. Eine gute Vorbeugung ist Aufklärung, die offensichtlich auch Erwachsene noch benötigen.

    Frau Redakteurin Aydemir, Sie sprechen "diese Schwachstellen im Justizsystem" an. Welche guten* und realistischen** Lösungsvorschläge gibt es dafür? Mit *guten ist ohne Aufhebung der Unschuldsvermutung gemeint. Mit **realistischen beziehe ich mich auf die Umstände der beschriebenen vermeintlichen Tatumstände: Eine versuchte Straftat an einem eng verbundenem Menschen ohne weitere Zeugen oder eindeutige Beweise. Ich glaube dort kann es keine Justiz geben die diesen privaten Bereich immer ausleuchten kann. Zumal beide Beteiligten in einer lose-lose Situation stecken***. Und sollte wie in diesem Fall, die rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sein, oder in anderen Fällen nicht aussichtsreich erscheinen, rate ich dringend diesen Konflikt persönlich aufzuarbeiten. Häufig hilft den Opfern etwas anderes als der Justizweg, siehe dazu dieses außergewöhnlich gute und mutige Essay "Sexueller Kindesmissbrauch: Auch Sie kennen einen Täter" von Muri Darida.



    Dies erscheint natürlich in einem theoretischen Diskussionsuniversum bei dem man von einem maximal bösen und bewussten Täter (sexusindifferent) ausgeht, unerträglich. Doch in der Realität gibt es das, meiner Meinung nach, nicht. Die Justiz soll schützen und erziehen. Erzieht in diesem Fall die Tragödie dieser beiden Personen diese nicht durch sich selbst. Es gibt keinen Gewinner sondern nur das erwähnte ***lose-lose. Beide wollen nach verwundendem Schmerz daraus lernen und können sich idealerweise zukünftig beide besser abgrenzen. Sie sollten, wie Muri Darida es erwähnt, mit psychologischer Betreuung miteinander Reden und sich einander ihre Fehler eingestehen und nach Möglichkeit verzeihen. Dann haben sie am allermeisten was davon!

  • schon etwas schockiert, wei man hier gleichauf irgendwelche poster und meinungen, mit den ergebnissen des gesetzes gleichsetzt? ich weiß das ist gerade mega hipp! die shitstormer sind die neuen gesetztemacher. es zählt nichts mehr wenn ein gericht dich verurteilt, oder freispricht. sobald sich auf deiner seite 1000de tummeln, die eine klar "meinung" zu etwas haben, ist ein urteil praktisch nicht existent, oder aufgehoben. zurück zum thema. keiner weiss genau was da im schlafzimmer gelaufen ist. was wir wissen. ist das es aktuelle anschuldigungen gibt. ich weiß nicht warum kein gericht dafür sorgt, das bis zur abschliessenden klärung ein verbot über öffentliche mutmassungen verhängt wird? heute werden die leute nämlich nicht mehr wie bereist angedeutet, bei gericht verurteilt, sondern im netz! einmal sowas über sich behauptet, bekommt derjenige keinen fuss mehr auf die erde. weil immer das bisschen"was wenn doch?" mitschwingt und sich bei beste rerklärung niemals auslöschen lässt! ich erhoffe mir das endlich mal ein allgemingültiges vorgehen, dauernd wird das an einzelschicksalen abgearbeitet, was dringend einer reform bedarf! nie war es leichter karrieren aufzubauen und in fast sekündlicher anstrengung völlig zu ruinieren. wei gesagt, wir waren alle nicht dabei, ich halte mich mit meiner wertung also heraus! und ich hoffe, das die gerichte ihre deutungshoheit endlich wieder einfordern!

  • In den Kommentaren wird teilweise ein sehr dualistisches Bild gemalt, entweder oder. Das ist meiner Meinung nach nicht zielführend, es gibt x Möglichkeiten.

    Es handelte sich bei dem Vorfall nach der aktuellen Gesetzeslage nicht um eine Straftat, nur mal zur Erinnerung, Upskirting, also vor allem Frauen unter den Rock zu fotografieren wird auch erst seit dem 01.01.21 durch den § 184 k StGB sanktioniert, das es sich bei sowas um klar übergriffiges Verhalten handelt, müssen wir hoffentlich nicht diskutieren.

    Er hat es gar nicht als übergriffiges Verhalten wahrgenommen, sie aber schon, wie jemand eine gewisse Situation auffasst, ist individuell unterschiedlich.

    Dann natürlich beim Thema Einstellung des Verfahrens, was kann man vor Gericht beweisen und aus eigener Erfahrung, Grüße an die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, Verfahren die nur auf wenigen Zeugenaussagen beruhen, z.B. wegen Landfriedensbruch bei einem Spiel der Eintracht, tuen sich Staatsanwaltschaften schwer damit. Das hat aber nichts damit zu tun, ob man schuldig oder unschuldig ist.

    Und es gibt da noch weitere Möglichkeiten, neben Schwarz und Weiß.

    Anderer Punkt, Falschbeschuldigungen, ja gibt es, ist eben auch kein Massenphänomen. Ich verweise auf die Studie, die ich unten verlinkt habe. Die tausenden aufrechten Männer, die im Verließ der wildgewordenen metoo, woken, hatetwitter Bubble sitzen, hätte ich gerne mit falsifizierbaren Beispielen belegt.

    Ich arbeite in der Tech Branche, die Beispiele das überall Sachen laufen wo man sich nur an den Kopf greift und fragt, was mit den Leuten nicht stimmt sind Legion, bei Blizzard, Riot, Ubisoft, Albibaba und das halbe Unternehmen hat es gewusst.

    Einfache Regel fürs Leben, keep your hands by yourself, your penis in your pants and be respectful to everyone. Bisher haben mich weder Werksstudentinnnen, Kolleginnen oder Kundinnen bei Projekten angezeigt, ich komme auch an unterschiedliche Orte auf der Welt, bisher hat das überall gut funktioniert.

    • @Sven Günther:

      "Einfache Regel fürs Leben, keep your hands by yourself, your penis in your pants and be respectful to everyone. Bisher haben mich weder Werksstudentinnnen, Kolleginnen oder Kundinnen bei Projekten angezeigt, ich komme auch an unterschiedliche Orte auf der Welt, bisher hat das überall gut funktioniert."

      Sie sind eben kein Drecksack, deshalb sind Ihnen diese Regeln selbstverständlich.

      Das Problem sind eben die Drecksäcke, von denen es sowieso zu viele gibt.

      Die nutzen Situationen aus und machen das wohl so, dass sie selten in flagranti erwischt werden.

      Wie man denen an den Karren fährt, unter Berücksichtigung der Unschuldsvermutung, das weiß ich leider auch nicht.

      Manchmal geht es so: Eine Freundin von mir wurde von ihrem Ex belästigt und gestalkt. Ich rief ihn mit tieferer Stimme als üblich an und sagte ihm, er soll das lassen.

      Das tat er dann auch. Funktioniert sicher nicht immer.

      • @Jim Hawkins:

        Zurück zum Thema.

        Wenn Sie mal Zeit haben, meine Freundin hört ihn, hören Sie einfach mal rein, dazu gibt es 2 Videos.



        1. Video mit den Aussagen von Ined



        youtu.be/WUEaJgaDtQo



        2. Video mit dem Statement von Luke



        youtu.be/xfKV5eiuaBQ

        Und dann sagen Sie mir einfach mal, was Sie denken.

        Und man muss si

        • @Sven Günther:

          Also, zunächst einmal erscheint mir das Ganze als eine Art Paralleljustiz.

          Die wahrscheinlich vernichtender urteilt, als die offizielle.

          Dann bin ich eigentlich kein Freund des Schnupperns unter der Bettdecke.



          Wenn die Betroffenen das allerdings selbst in aller Öffentlichkeit machen, muss ich mir da wohl keine Zurückhaltung auferlegen.

          Das, was die Frau schildert, kommt mir unangenehm bekannt vor. Ich hatte mal eine Beziehung mit einer Borderlinerin. Das war ein harter Ritt.

          Diese Leute saugen ihren Nektar aus den Konflikten, die sie zwanghaft selbst anzetteln. Und finden mit größter Präzision die Schwachpunkte des anderen und attackieren diese dann. Sie erzeugen ein Klima der Unsicherheit, weil man nicht weiß, was falsch oder richtig ist.

          Ist der Betroffene männlich, kann ich mir gut vorstellen, dass Gewalt eine Rolle spielt. Bei uns war es eher so, dass sie mich so lange provozierte, bis ich etwa eine Kommode zerlegte. Sie saß lächelnd daneben.

          Würde man die Aussage von Ines zugrunde legen, wäre dieser Vorfall natürlich eine Vergewaltigung. Überhaupt wirkt sie wesentlich glaubwürdiger als er.

          Aber: Was machen wir jetzt damit?

      • @Jim Hawkins:

        Rufst du jetzt die Polizei, ich geh rüber und mir läuft eine total verängstigte Chinesin in die Arme. Aber alles sei okay. Frag ich nächsten Tag meinen Contracor, ja, sei ein schwierigdr Typ mit Frauen, aber seine Arbeit sei phantastisch, ich solle keinen Ärger machen.

        Ich hab mich etwas umgehört, ich bin in einem kleinen Teilbereich der Techwelt unterwegs, sagen mir einige, ja er und Frauen geht gar nicht, darum schicken andere Firmen auch nur Männer.

        Was ich damit sagen will, das sind oft keine anonymen Arschlöcher, so ein Verhalten fällt auf oder es wird Nachts um 2 bei entsprechendem Pegel darüber gesprochen.

        Wie auch in meinen Beispielen, niemand erzählt mir, das bei Blizzard jeiner davon gehört hat, das da Entwickler eine "Cosby Suite" haben.

        www.vanion.eu/news...-cosby-suite-24618

  • Der Artikel transportiert eine Vorverurteilung. Niemand möchte auf eine solche Art in die Pfanne gehauen werden, ich jedenfalls nicht, und die Verfasserin sicher auch nicht. Nicht wieder so machen. Sehr ärgerlich.

  • "Weil darin Argumentationsmuster zutage treten, die altbekannt sind und verdeutlichen, wie Betroffene seit jeher entmutigt und zum Schweigen gebracht werden."

    Erst auf die Unschuldvermutung hinweisen und dann vorstehenden Satz nachschieben - das ist natürlich objektiver Journalismus......

  • Dies ist ein Text, den ich abgespeichert habe für den Fall, dass ich mich nicht mehr erinnern kann warum ich kein Abo habe.

  • Ganz ehrlich, eim schwacher Kommentar, denn alles widd so ausgelegt, dass er dann eben doch drr Vergewaltiger ist und es selbstredend keinerlei Rache-Akte seitens einer Ex Freundin geben kann... Es gubt duchaus labile Peraonen, die tatsächlich dine Abweisung oder Trennung unterschiedlich verarbeiten.



    Viel zu einseitige Sichtweise, sorry.

  • Die Fälle um Jay Cheshire und Izu Mmadubueze (natürlich nur wenige Beispiele) sollten eigentlich für genug Abstand von rechtlichen Laien zu Vergewaltigungsvorwürfen sorgen, aber das gilt offenbar nicht für Redakteure der TAZ.

  • Was würden Sie sagen, wenn es ihr Bruder oder Vater oder Freund oder Ehemann oder Sohn wäre, der öffentlich und vielleicht aus Rache einer Vergewaltigung beschuldigt wird? Sollen die dann auch ihre „Unschuld beweisen“?

    • @StefanMG:

      "Fatty" Arbuckle - fast 100 Jahre her. Wer selbst mal unschuldig in sowas reingerissen wurde, wird demütig und greift nicht gleich zur Sense, der Fackel oder dem medialen Dreschflegel. Gut, dass ich in einem Land lebe, wo Rechtsprechung der Job von Profis ist.

      • @KOBA:

        In der Tat.

  • Weiß gar nicht was ich schlimmer finde. Die Psycho-Analyse aus der Hosentasche oder eine Argumentationskette nach dem Muster "Es gilt zwar die Unschuldsvermutung aber...Täter/Opfer Umkehr"

    Außer einer persönlichen Vermutung/Unterstellung hat der Artikel leider absolut gar nichts zum Thema/zur Aufklärung beizutragen.

    Tut mir leid, aber das hilft weder Opfern sexualisierter Gewalt, noch mehr Bewußtsein für das Thema zu schaffen. Im Gegenteil, ich frag mich ernsthaft, ob die Autorin tatsächlich an der Wahrheitsfindung interessiert ist.

    • @Deep South:

      "das hilft weder Opfern sexualisierter Gewalt"



      das sehe ich auch so!



      Aber wenn es in der taz steht ist es ja auch immer nur ein Kommentar, jedenfalls sehe ich keine Bemühung journalistisch neutral aufzufallen = der Wahrheitsfindung zu dienen; sondern vermutlich nimmt die taz die Welt der Berichterstattung ungerecht wahr und meint diese Ungerechtigkeit als Balance auf ihrer Seite zu Spiegeln oder zu übertrumpfen anstatt das ungerechte Prinzipien zu überkommen, nur so ein Gedanke ;)

  • Hallo,

    Es gibt 2 Möglichkeiten: Er war es, oder er war es nicht. Die Zweite kommt im Artikel gar nicht zur Sprache. Warum? Verfahren eingestellt, warum sollte er jetzt als Täter dastehen, wenn offenbar nichts bewiesen ist?

    Auf Argumentationsmuster hinzuweisen, ist richtig. Genauso richtig finde ich es, die Unschuldsvermutung auch bei Männern zuzulassen!

    Einen nicht verurteilten Gesellschaftlich zu ächten ist Willkür!

    Was soll verkehrt sein an einem Verfahren in einem Rechtsstaat, wenn Beweise fehlen und aufgrund dessen das Verfahren eingestellt wird? Das sit Dilemma bei JEDER Straftat! Bei JEDER!

    Sollte er der Täter sein, wäre das für das Opfer eine Katastrophe, ja. Solle er nicht der Täter sein, ist der jetztige Zustand für ihn eine Katastrophe.

    Sein Leben wird zerstört auf Grundlage von unbewiesenen Vermutungen, das ist auch ein Teil der Wahrheit!

    • @menschbin:

      Er kann auch misogyne Argumentationsmuster gebrauchen (unterstellen wir mal, das ist richtig) und kann trotzdem unschuldig sein...

    • @menschbin:

      Das wäre alles richtig, wenn es nach der Darstellung seiner Partnerin überhaupt um eine Straftat gegangen wäre. Auch das, was man auf Twitter lesen konnte, war noch gar nicht im strafbaren Bereich angelangt, er soll danach nämlich sofort, als er merkte, dass sie nicht möchte, aufgehört haben und gesagt "...jetzt hätte ich dich fast vergewaltigt".

      Heißt: bis dahin glaubte er an Einverständnis, danach hat er aufgehört, zu einer Straftat ist es nicht gekommen. Die Beweislage ist da ziemlich uninteressant, wenn das auch die Schilderung ist, die vom Opfer stammt (bzw. seinem Umfeld). Es war danach ein grenzüberschreitendes, aber nicht strafbares Geschehen.

  • Werte Redakteurin,



    mal als Vorschlag, und das ganz unironisch. Schreiben Sie doch mal einen Mustertext für eine/n, der/die der Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung (oder was auch immer) bezichtigt wurde und hernach mangels Evidenz nicht von der Justiz belangt wurde, das Ganze textlich ebenfalls so schmissig durchnummeriert. Wie müsste ein solches Statement geschrieben sein, das es Ihren hehren moralischen Anforderungen entspricht?

  • „Will heißen: Ich bin nicht Täter, sondern das eigentliche Opfer.“ Wenn er sich für unschuldig hält oder schlicht unschuldig ist, dann ist das alles doch recht plausibel. Die Dinge zwischen den Geschlechtern liegen einfach komplizierter als hier dargestellt wird. Möglicherweise hat die Justiz gar nicht versagt. Ist Ihnen das schon mal in den Sinn gekommen?

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Wie soll der Mann den seine Unschuld gesellschaftlich beweisen? Das Problem an diesen Scherbengericht in der Öffentlichkeit ist doch, das der Vorwurf für immer haften bleibt. Männer werden teilweise gefeuert, haben Probleme Jobs, Partner, Freunde zu finden etc. ohne das sie von einem Gericht verurteilt worden sind. Es kann kein zwei Klassensystem geben wo ein Mann vor Gericht für unschuldig befunden wurde aber gesellschaftlich trotzdem geächtet wird, das kann man machen wo Schuld nachgewiesen wird aber die Tat verjährt ist.



    Wie soll ein Mann seine Unschuld beweisen außer er kann beweisen er war nicht vor Ort oder der (einvernehmliche) Sex wurde gefilmt?

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Hallo :)

      In diesem Artikel wird nicht direkt kritisiert, dass Mockridge seine Unschuld unzulänglich nachgewiesen hat. Das müssen Gerichte entscheiden, nicht einzelne Personen.

      Was hier vielmehr versucht wird darzustellen, wie typische Argumentationsmuster immer und immer und immer und immer und immer wieder aufkommen in Bezug auf Vorwürfe sexualisierter Gewalt.



      Ganz egal, wen es betrifft. Es sind diese hier aufgeführten Punkte in gleicher oder ähnlicher Weise wieder zu finden.

      Wie die Medien und mediale Öffentlichkeit funktionieren, weiß eine Person wie Mockridge sicherlich zu gut. Darum geht es aber in diesem Artikel nicht.

      Sondern darum, dass sein Erklärvideo zeigt, er hat sich mit der Thematik sexualisierter Gewalt (in Beziehungen) vermutlich kaum beschäftigt... Sonst würde eine Aussage, wie: "wir hatten "danach" noch ne schöne Zeit" nicht erfolgen.

      Sondern viel eher: Ich verstehe nicht, wieso ich nicht von ihr angesprochen wurde. Ich versuche zu verstehen, wieso sie eine Anzeige gestellt hat oder auch "ich kann nicht verstehen, wieso sie so fühlt".

      Denn darum geht es, sich in die Situation aus Perspektive der Frau hineinzuversetzen. Das ist schwierig, aber durchaus machbar.

      LG

      • @Nora Barke:

        Sich beispielsweise über aufkommenden Hass zu beklagen und seine Unschuld zu Protokoll zu geben mag ja "üblich" sein, vielleicht einfallslos, indes nicht anrüchig. Man zerstört mit einem anhaltenden Aufteilen der Sprachmuster ja jegliche (Selbst-)Verteidigung.

        Oder was genau soll Ihrer Meinung nach der Hinweis des Artikels auf die Stellungnahme des Angeschuldigten insinuieren?

      • @Nora Barke:

        Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette

      • @Nora Barke:

        "Sondern viel eher: Ich verstehe nicht, wieso ich nicht von ihr angesprochen wurde. Ich versuche zu verstehen, wieso sie eine Anzeige gestellt hat oder auch "ich kann nicht verstehen, wieso sie so fühlt"."

        Das sollte jeder Mann genau so auswendig lernen, finde ich!



        Dann wir die Welt automatisch ein Stück besser!

      • @Nora Barke:

        Wie sollte denn Ihrer Meinung nach jemand reagieren, der unschuldig ist?

      • @Nora Barke:

        Das abschließende Urteil des Kommentars, dass "Luke Mockridge selbst auch nicht gerade mit Glaubwürdigkeit punkten" könne, widerlegt Ihre wohlwollende Interpretation. Hier geht es sehr wohl darum, inwieweit eben jener Luke Mockridge sich durch diesen seinen Beitrag entlasten konnte oder nicht. Die Aufmachung "Das hier ist nur ein Beispiel zur Veranschaulichung..." erscheint mir dagegegn dagegen genauso ein Lippenbekenntnis zu sein wie das Bekenntnis am Anfang zur Unschuldsvermutung.

        Tatsächlich versucht dieser Kommentar - wenn ich jetzt auch mal ein wenig zwischen Zeilen lesen darf - den juristisch bereits verworfenen Verdacht gegen Mockridge durch die "verdächtige" - weil für Schuldige typische - Art seiner Verteidigung wiederzubeleben und damit den Shitstorm zu rechtfertigen und/oder zu befeuern, der weiter gegen den Mann läuft. Denn mit diesem lässt der Kommentar ganz merkliche Sympathien erkennen.

      • @Nora Barke:

        "Ganz egal, wen es betrifft."



        Ganz klar NEIN!



        Es ist eben im Arrikel nicht ganz egal, wen es betrifft, denn es wird ganz klar auf die Stellungnahme von L.M. Bezug genommen. Die Autorin will ihn als Schuldigen dastehen lassen, und das finde ich ganz schlimm. Genauso, wenn nicht sogar schlimmer, finde ich, wenn einem Vergewaltigungsopfer nicht geglaubt wird.

        • @Ber.lin.er:

          "Genauso, wenn nicht sogar schlimmer, finde ich, wenn einem Vergewaltigungsopfer nicht geglaubt wird."

          Könnte man auch "tragisch" sagen?

          "Schlimm" ist für mich in diesem Zusammenhang eine schwierige Vokabel, wenn man sie so moralisch aufgeladen versteht, wie Sie sie bezüglich des Artikels einsetzen. Wer Opfer und wer Täter ist, ist eben für wen auch immer, der mangels anderer Hinweise nur die Wahl hat, dem einem oder dem anderen Menschen zu glauben, selbst beim besten Willen nicht zwangsläufig ersichtlich. "Glauben" möchte man zunächst einmal JEDEM Menschen, wenn man irgendwas für Menschen an sich übrig hat - und insbesondere natürlich einem Menschen, dem es schlecht geht. Aber dieses Möchten ist ein zweischneidiges Schwert, wenn es gleichzeitig bedeutet, einem anderen Menschen NICHT zu glauben und dadurch zu bewirken, dass es DEM dann schlecht geht.

          Hier mit "schlimm" zu hantieren, wird daher aus meiner Sicht dem Dilemma nicht gerecht, das diejenigen zu bewältigen haben, die vor widersprechenden Aussagen von Täter und Opfer stehen, ohne vorab wissen zu können, wer von beiden was ist.

          • @Normalo:

            Opfer ist in diesem Fall derdiedas, derdiedas vergewaltigt wurde, was schon schlimm (schwerwiegend und üble Folgen nach sich ziehend), und nicht tragisch (auf verhängnisvolle Weise eintretend und schicksalhaft in den Untergang führend und daher menschliche Erschütterung auslösend), genug ist. Wenn man ihmihr dann nicht glaubt, ist das besonders schlimm.

            Bei einer Vergewaltigung gibt es einen Täter. Tragisch ist eine Naturkatastrophe oder ein Unfall, die man nicht direkt beinflussen kann.

            • @Ber.lin.er:

              Die Situation des Vergewaltigungsopfers ist natürlich schlimm, (dem Vergewaltiger) vorwerfbar - und eindeutig, weil sie ja vom "allwissenden Erzähler" so klargestellt wird. Wenn es aber darum geht, ob jemandem GEGLAUBT wird, dann kommt eben eine weitere, nicht ganz so allwissende Perspektive dazu. Für deren Unsicherheit kann man den Inhaber nicht in die Verantwortung ziehen. Der weiß es eben nicht genau und kann nichts dafür.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      genau darauf lief die Forderung auf Twitter übrigens hinaus. L.M. sollte von seinem Sender entlassen werden. Einfach so. Weil Leute das fordern.

  • "Die Ermittlungen bzw. Verfahren werden oft wegen mangelnder Beweislage eingestellt. Feminist_innen kritisieren diese Schwachstelle im Justizsystem seit Jahrzehnten."

    Und wie sollte dieser fundamentale Bestandteil des Rechtssystems geändert werden, um dahingehend Abhilfe zu schaffen, dass Opfer von Vergewaltigungen eher zu ihrem Recht kommen?

    Ich will keinen potenziellen Vergewaltiger in Schutz nehmen, aber da fällt mir gar nichts ein.

    Man kann ja schlecht sagen, wir brauchen keine Beweise.

    Kann jemand helfen?

    • @Jim Hawkins:

      Die Unschuldsvermutung ist ein fundamentaler Bestandteil jedes demokratischen Rechtsstaats. Ohne sie ist nur noch Chaos: jeder kann jeden wegen allem möglichen beschuldigen und erpressen, es gibt keine Sicherheit mehr, eine Herrschaft der Gewalt wie in Diktaturen ist die Folge.

    • @Jim Hawkins:

      Öffentliche Steinigung per Twitter. Anspucken auf der Straße. Abschiebung nach Afghanistan. ... Das zweite ist wahrscheinlich ist illegal. Das erste und zweite ist ja möglich.

      Zynismus beiseite.

      Ansonsten würde ich gerne von der Autorin des Artikels wissen, welcher Feministin sie unterstellt, Verurteilungen aufgrund mangelnder Beweise zu fordern.

      Ich halte das für eine üble Unterstellung Feministinnen gegenüber. Zumal das Plural auch noch andeutet, als ob solch eine Forderung bei Feministinnen Usus sei

    • @Jim Hawkins:

      Die Frage stelle ich mir auch. Am Ende möchte man hier die Unschuldsvermutung abschaffen? Das halte ich für eine schlechte Idee. Und fehlende Beweise gibt es immer wieder mal. Das ist so in einem Rechtsstaat. Auch wenn es je nach Fall für die Opfer sehr grausam sein kann, wenn ein Täter wg Beweismangels nicht überführt werden kann. Aber unschuldige im Gefängnis braucht auch niemand.

    • @Jim Hawkins:

      Ich sehe es genauso. Ein Dilemma. Für Opfer, die es nicht beweisekönnen, weil sie traumatisiert waren und erst viel später zur Polizei gehen. Für unschuldig Angeklagte ist der gesellschaftliche Druck verherrend, diese öffentliche Jagd ist zum wirklich inakzeptabel.

  • Ein vergleichbarer Fall ist aktuell ebenfalls in den Medien. Die Podcasterin Ines Anioli macht auf eine versuchte Vergewaltigung aufmerksam, die ihr widerfahren sein soll, ohne das die TäterIn von der Justiz belangt wurde.

    • @MeinePensionIstSicher:

      Wenn mich nicht Alles täuscht, IST Frau Anioli jene Ex-Freundin von Herrn Mockridge, die die Vorwürfe erhebt.

    • @MeinePensionIstSicher:

      Sie bringen hier etwas durcheinander.



      Hier macht ein Beschuldigter darauf aufmerksam, dass die Ermittlungen eingestellt wurden.

  • Solche Diskussionen sind für Unbeteiligte immer schwierig, weil man mit seinen allgemeinen Ansichten zu der Problematik immer Gefahr läuft, Individuen in einem konkreten Fall Unrecht zu tun.



    Das ist leider auch der Fehler, in den die Autorin hier tappt, indem sie zwei verschiedene Ebenen mit einander vermischt. Wenn wir ihr nur die besten Absichten unterstellen, dann möchte sie Argumentationsmuster von Missbrauchsverdächtigen zu analysieren. Dann sollte sie aber Verweise auf einen ungeklärten Einzelfall tunlichst vermeiden, zumindest wenn sie so wertend argumentiert, wie das in diesem Artikel der Fall ist. Denn sie verweist sofort darauf, dass die Argumentationsmuster des "Angeklagten" regelmäßig benutzt werden, um den Vorwürfen von Missbrauchsopfern zu begegnen, und stellt in damit auf die Seite derjenigen, welche solche Übergiffe generell verteidgen und somit fortwährend ermöglichen.



    Dass er "alte" Argumentationsmuster benutzt, ist dabei relativ wahrscheinlich, weil die Existenz so vieler ähnlich gelagerter Streitfälle es ja auch schwierig macht, noch neue zu finden. Und dass sie immer wieder benutzt werden, ist auch ein Anzeichen für ihre Legitimität.



    Hätte er andere berechtigte Argumente gebracht, dann würden diese ebenso von weiteren Personen verwendet werden, und sich damit wieder in den Reigen jener Argumente einreihen, mit den "Betroffene seit jeher entmutigt und zum Schweigen gebracht werden."



    Gesetzt den Fall, dieser Mockridge ist wirklich unschuldig, welcher Argumente sollte er denn nach Meinung der Autorin verwenden? Und was hindert echte Täter dann, diese Argumente ebenfalls zu verwenden?



    Letztlich führt all das immer wieder zu dem eigentlichen Kernproblem zurück, dass jegliche Verteidigung gegen falsche Missbrauchsvorwürfe zur Verschleierung echter Taten verwendet werden kann. Aber dies einer Person zum Vorwurf zu machen, welche sich ihrerseits gegen Vorwürfe verteidigt, ist schlicht Doppelmoral.

  • Wieder mal ein Artikel zum Thema Vergewaltigung, der dem Argumentationsmuster folgt "Natürlich gilt auch hier die Unschuldsvermutung, ABER..." - und dann wird dem Beschuldigten effektiv nachgekartet, dass er seine Unschuld nicht völlig überzeugend dargelegt habe.

    Liebe Frau Aydemir,

    wer TATSÄCHLICH unschuldig ist und trotzdem die volle Wutladung der vorverurteilenden Öffentlichkeit abbekommt, hat alles Recht der Welt, sich vornehmlich über das Unrecht auszulassen, das ihm geschieht. Auch trägt so ein Mensch keinerlei Verantwortung, seine Unschuld nochmal nach irgendwelchen vorgegebenen Argumentationslinien zu beteuern und/oder für leugnende Vergewaltiger in die politische Verantwortung zu gehen. Sie erwarten doch umgekehrt auch von einem Vergewaltigungsopfer nicht, dass es irgendwelche Rücksicht auf falsch beschuldigte Menschen nimmt, oder?

    Stattdessen so ein Statement zu zerpfücken, unterstellte Zwischen-den Zeilen-Botschafetn zu geißeln und zum indirekten Schuldvorwurf umzudrechseln ("Der verteidigt sich genauso wie einer, der seine Unschuld nur behauptet..."), ist genau die MISSachtung der Unschuldsvermutung, die die Diskussion um Vergewaltigungsstrafbarkeit so vergiftet. Davon müssen wir weg. Das gilt natürlich auch umgekehrt: Wir sollten Jedem entgegentreten, der bei einem NICHT nachgewiesenen Vergewaltigungsvorwurf die Anzeigende behandelt, als habe sie nachweislich gelogen und wolle dem Beschuldigten gezielt das Leben ruinieren.

    Aber wer Fairness erwartet, muss eben auch selbst fair bleiben.

    • @Normalo:

      sie liest überhaupt nicht zwischen den Zeilen sondern nimmt seine Rhetorik sehr genau unter die Lupe... es gibt gerade nach diesem Statement seinerseits überhaupt keinen Grund der betroffenen Frau nicht zu glauben, da er halt einfach ohne Details zu nennen sagt:stimmt nicht! und ansonsten mit nebensächlichen Infos(Disneyland, sie hat sich nicht gleich getrennt etc) versucht die Glaubwürdigkeit der Frau zu diskreditieren. echt schade wenn ein Artikel so gut auf den Punkt bringt wie persönliche u gesellschaftliche Dinge zusammenhängen und das anscheinend überhaupt nicht verstanden werden kann.

      • @Boba Test:

        "sie liest überhaupt nicht zwischen den Zeilen..."

        Natürlich tut sie das:

        "Solange Mockridges Position zu all diesen Punkten unklar ist, hört sich diese Solidarisierung eher nach einem Versuch an, die Betroffenen gegeneinander auszuspielen."

        "Die Erzählung von der verletzten Ex, die sich mit Vergewaltigungsvorwürfen rächen will,..."

        "Er wirft seiner Ex-Freundin damit unterschwellig vor, sich an diesem Vorwurf bereichern zu wollen."

        Das sind alles in den Mund gelegte Aussagen, die Mockridge gerade nicht macht, sondern die ihm von der Autorin, aufgenscheinlich auf Basis der Grundannahme, das sei Alles misogyn gemeint (vgl. letzter Absatz), in den Mund legt.

        Natürlich ist Rhetorik AUCH die Kunst, Dinge zu sagen, ohne sie auszusprechen. Insofern ist es zuweilen unmöglich, Rhetorik zu analysieren, OHNE zwischen den Zeilen zu lesen. Aber das eröffnet eben auch Fehlerpotenziale. So kann z. B. das Befremden über die öffentliche Ausbreitung der Vorwürfe neben dem Profitaspekt auch schlicht den der Insdiskretion betreffen - der öffentliche Pranger, an den sie ihren Ex stellt. Das zumindest wäre MIR am Unangenehmsten daran, nicht dass die Frau damit Geld verdient.

        Und ansonsten muss man zum Thema "Rhetorik" wieder fragen: Wie würde sich denn Ihrer Meinung nach jemand zu äußern haben, der "wirklich" unschuldig ist?? Dürfte der NICHT ungerecht finden, dass seine Ex und die Öffentlichkeit ihn durch einen Spießrutenlauf schicken?



        Dürfte er NICHT überrascht sein, dass nach einem eigentlich vor der Trennung "positiven" Verlauf der Beziehung plötzlich ein Ereignis aus der Vergangenheit als ein so schwerer, das Verhältnis der Beteiligten gewöhnlich zerrüttender, Übergriff dargestellt wird?



        Müsste er anhand des eigenen Falles ins Detail gehen, was er unter Vergewaltigung versteht und was nicht?

        Das ist Alles Kategorie "Aha, er sagt er sei unschuldig! Das ist ja SO typisch für Schuldige!!"

  • "Vermutlich möchte Mockridge damit sagen, ..."

    "Vermutlich" geht gar nicht.

  • "Er beruft sich dabei auf die Einstellung der Ermittlungen gegen ihn. Selbstverständlich gilt auch für Mockridge zunächst die Unschuldsvermutung, solange seine Schuld vor Gericht nicht bewiesen ist. Dennoch ..."



    Dennoch ist so ein Rechtsstaat einfach nicht kompatibel mit der Logik der asozialen Medien. Wo alles nur zusammenströmt, um der Vernichtung eines Menschen beizuwohnen, kann man sich mit derlei Erwägungen nur unbeliebt machen.

  • Die Möglichkeit, dass die Ex-Partnerin möglicherweise gelogen hat (ebenfalls oft anzufinden in toxischen Beziehungen) oder dass die Ex-Partnerin möglicherweise die Wahrheit sagt und das angezeigte Verhalten einfach keine Straftat darstellt, scheinen weder die Feminist_innen noch Frau Aydemir in Betracht zu ziehen.

    In beiden Fällen wäre der Wortlaut des Statements von Herrn Mockridge so oder so ähnlich ausgefallen.

    Problematisch ist also nicht die Reaktion von Herrn Mockridge sondern das Verhalten der Feminist_innen und Frau Aydemir.

  • Sie, deren Namen die Redakteurin aus Respekt vor ihrer Privatsphäre geheim hält (im Gegensatz zum mutmaßlichen Täter, aber der kann das ja irgendwie ab) hat ihren ehemaligen Freund wegen nicht näher ausgeführter Vergwaltigungsvorwürfen angezeigt. Das Gericht hat den Mann freigesprochen. Damit sollte in einem Rechtstaat die Sache erledigt sein.



    Nicht so für die Autorin:



    Sie läßt noch radikalere, undiffereziertere Frauen auf Twitter zu Wort kommen.



    Dann überführt sie den Freigesprochenen Punkt für Punkt der behaupteten Tat (sie weiß es schließlich besser als die Staatsanwaltschaft), um dann am Ende das das Ganze umzudrehen: „ … das all jene misogynen Denkmuster Punkt für Punkt reproduziert.“



    Das ist kein Journalismus, das ist purer Männerhass.

    • @neu_mann:

      Irrtum! Kein Gericht hat ihn freigesprochen. Das Verfahren wurde mangels Beweisen eingestellt. Das ist bei Vergewaltigungsvorwürfen in einer Beziehung eher die Regel.

      Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob tatsächlich die Mehrzahl der Frauen, die solche Vorwürfe erheben, lügen, oder ob die Vergewaltiger hier nur einfach im Vorteil sind, weil (zu recht) ihre Schuld eindeutig nachgewiesen werden muss!

      • @ohlala!:

        Wenn zutrifft, was @Dr. McSchreck weiter oben (14:08 Uhr) aus den Schilderungen des konkreten Sachverhalts beschreibt, dann war es wohl nicht mal eine Einstellung "mangels Beweisen" sondern mangels vorwerfbaren Verhaltens. Wer jegliche Beischlaf-Bestrebungen einstellt, sobald ihm gewahr wird, dass sie keine Zustimmung der Partnerin finden, der macht sich auch nicht strafbar - Beweislage hin oder her.

      • @ohlala!:

        Eine Einstellung des Verfahrens wegen mangelnder Beweise einer strafbaren Handlung ist sogar mehr wert als der Freispruch. Es war ja nicht mal strafbar, was ihm dann auch nicht mal nachgewiesen werden konnte. Gab es überhaupt eine Klage vom Staatsanwalt und wurde diese vom Gericht zugelassen?

        • @TazTiz:

          nach dem, was man als Jurist aus den Tweets lesen konnte - eigentlich war das Thema vor ein paar Monaten stark diskutiert - hat die StA das Verfahren eingestellt und sie hat dagegen Beschwerde eingelegt, evtl. auch ein sog. "Klageerzwingungsverfahren" beim OLG. Jedenfalls hat man weiter oben die Ansicht der StA geteilt, dass keine Straftat vorliegt oder jedenfalls keine nachweisbar ist. Wenn es wirklich so war, dass er erschrocken aufgehört hat, als er merkte, dass sie nicht will, war es nicht einmal eine Straftat.

  • Es steht schon falsch in der Überschrift des Artikels und es wird in mindestens jedem zweiten Kommentar genauso falsch dargestellt: Es geht nicht um den Vorwurf einer Vergewaltigung! Es geht um den Vorwurf einer VERSUCHTEN Vergewaltigung!

    Und, so wenig Sympathie ich für den Angeklagten auch selbst hege, nach dem was die Öffentlichkeit weiß, spricht nunmal zunächst so ziemlich alles für seine Variante des Vorgefallenen!

    Ein Paar lebt zusammen, dann gab es während der Beziehung laut der Frau einen Abend an dem der Beklagte Lust auf Sex gehabt haben soll, die Frau jedoch nicht! Und dies fällt der Klägerin viele Monate nach besagtem Abend ein, Monate nachdem der Beklagte die Beziehung mit der Klägerin einseitig beendet hat, was sie ofenbar nicht wahrhaben wollte/verkraften konnte. (M. erzählt, die Betroffene habe noch Monate danach seine Brüder und Kollegen kontaktiert)

    Und, bevor es jetzt einen Aufschrei über meinen nächsten Satz geht: Ich wurde im Alter von 9 Jahren selbst mal V.-Opfer. Ich ging damals weder zu einer Vertrauensperson, noch zur Polizei, hatte aber über 4 Jahre Zeit (bis zur Strafmündigkeit), mir zu überlegen, ob ich mich eigenhändig räche. - Ich ließ es bleiben!

    Und nun der wichtige Punkt: Entweder man klagt eine solche Tat "umgehend", wenigstens einigermaßen zeitnah, an, oder man läßt es komplett bleiben!

    • @Woody Woodpecker:

      Versuchte Vergewaltigung ist nicht, wenn eine*r der Partner*innen Lust auf Sex hat und die/ der andere nicht. Sorry, das ist auf einer Linie, Vergewaltigung ist nur ein Kavaliersdelikt. Damit wird etwas beschönigt, was nicht zu beschönigen ist. Ganz unabhängig davon, was dieser Komiker angeblich getan haben soll oder auch nicht.

      • @Patricia Jessen :

        "Versuchte Vergewaltigung ist nicht, wenn eine*r der Partner*innen Lust auf Sex hat und die/ der andere nicht."

        Es wäre ganz sicher nicht das erste Mal, dass das gerade innerhalb von nicht ganz gesunden Partnerschaften von der "unlustigen" Seite anders gesehen wird (zumal wenn sich das Lusthaben physisch hinreichend manifestiert). Es gibt verschiedene Möglichkeiten, subjektiv "versuchte Vergewaltigung" zu definieren. Der malerisch umschriebene Schritt zum "Jetzt geht's los!" beim strafbaren Versuch ist im Bett natürlich auch eher fließend. Ganz generell aber: Wenn der eine Parnter sich vom anderen benutzt, verobjektiviert, mit dessen Sexualität überfahren fühlt etc., kann das schon die entsprechenden emotionalen Schalter drücken. Das sollte man auch als Partner verstehen können, auch wenn man sich eigentlich nichts vorzuwerfen hat: Solche Erlebnisse fühlen sich sch... an, und erzeugen auch schon mal nachhaltiges Leid. Deshalb öffentlich oder gegenüber der Polizei Vorwürfe zu erheben, ist sicher noch ein Schritt weiter, aber eher ein gradueller.

        Und Nein, dass ist KEINE Verharmlosung sondern einfach nur ein weiteres Beispiel, dass die Realität immer noch die kreativste Autorin von Geschichten aller Art ist. Das heißt nicht mal ansatzweise, dass jeder Vergewaltigungsvorwurf per se als "wahrscheinlich abwegig" zu sehen ist, sondern einfach nur, dass es auch sowas gibt - und man das bedenken sollte, bevor man einen Mann, der einem nicht so hieb- und stichfesten Vergewaltigungsvorwurf ausgesetzt ist, um der guten Sache willen medial vierteilt. So funktioniert "Unschuldsvermutung".

  • Ein einseitiger Beitrag von Mockridge wird mit Schwarz-Weiss-Denken von Frau Aydemir kommentiert. Wahnsinn.

    Welche rechtsstaatlichen Lösungen zu solch einem Dilemma (Aussage gegen Aussage, keine Bweise) schweben den Feministinnen und Feministen denn vor? Ich bin ernsthaft daran interessiert, denn ich finde es ebenso unerträglich, dass es Menschen gibt, die wahrscheinlich völlig zu unrecht freigesprochen wurden.

    Schade, dass für Frau Aydemir völlig ausgeschlossen ist, dass Herr Mockridge unschuldig sein könnte. Wenn er 100% unschuldig ist, dann ist er Opfer. Punkt. Wenn er diese Hassmails und Drohbotschaften bekommt, obwohl wirklich nichts bewiesen ist, dann kann man doch wirklich nicht von einer Umkehrung Opfer-Täter sprechen, oder?

    Sie schreiben:



    "Was der Entertainer natürlich nicht sagt oder was ihn möglicherweise auch nicht interessiert, ist, dass in den meisten Vergewaltigungsfällen, und vor allem bei solchen innerhalb einer Beziehung, genau das passiert: Die Verfahren werden oft wegen mangelnder Beweislage eingestellt. Feminist_innen kritisieren diese Schwachstelle im Justizsystem seit Jahrzehnten."

    1. Wieso bitte diese - nichtmals unterschwellige- Unterstellung, er würde sich vermutlich nicht dafür interessieren. Geht es noch eine Spur unsachlicher?

    2. Was soll er denn sagen: Hey Leute, ich bin freigesprochen worden, aber das war sicher, wie in so vielen anderen Fällen, völlig zu unrecht.

  • "Der 32-Jährige, ... gilt als einer der derzeit erfolgreichsten Entertainer des deutschen Fernsehens."



    Ich habe L.M. schon einige Male beim zappen im TV gesehen. Wenn er einer der erfolgreichsten ist, dann weiß ich auch, wieso ich keine TV-Shows ankucke.

  • Die Argumentation der Autorin ist letztlich: nur ein Schuldiger beteuert seine Unschuld. Je mehr er sich als unschuldig bezeichnet, desto schuldiger ist er, weil er sich weigert seine Schuld anzuerkennen.

    Ein unzulässiger Zirkelschluss der nur eins sicher beleuchtet: Die Vorurteile der Autorin und ihr fehlendes rechtsstaatliches Verständnis. Sie bevorzugt Mob-Justiz. Wird jemand nur vehement genug oder von mehreren „richtigen“ Personen beschuldigt, dann steht dessen Schuld für sie faktisch fest, egal was ein Gericht nach Beweislage befindet. Die Anklage wird bereits als Beweis gewertet. Das ist ein anti-zivilisatorischer Rückschritt, und im Prinzip im Wortsinn asozial. Genau so hat die Verurteilung scheinbarer Hexen einst funktioniert, hence „Hexenjagd“.



    Aber sowas wird aktuell als progressiv verkauft und von zu vielen auch unkritisch so rezipiert.

    Tatsächlich ist das aber eine Sackgasse der Emanzipation, die niemand weiterbringt, auch die tatsächlichen Opfer von sexualisierter Gewalt nicht.

  • Kann mich mal jemand aufklären und mir sagen, warum die beiden Protagonisten sich nicht direkt namentlich in der Öffentlichkeit nennen sondern immer nur andeuten wer der andere ist?



    Also Herr M. und Frau A.?

  • Diesen Fall kann man als Außenstehender nicht beurteilen und es wundert mich sehr, dass die Autorin so parteiisch ist.

    Allgemein gesprochen:



    Vergewaltiger gehören bestraft.



    Frauen, die Männer der Vergewaltigung bezichtigen und die nachgewiesenermaßen lügen, gehören ebenso bestraft, am besten mit einer Haftstrafe, die ein Vergewaltiger bekommen würde. Wegen



    1. Rufmord an dem Mann (siehe z.B. Justizirrtum um Horst Arnold) und 2. Untergrabung der Glaubwürdigkeit aller wirklich vergewaltigten Frauen.

    • @Katrina:

      Das denke ich nicht. Dann würden noch weniger Frauen das zur Anzeige bringen aus Angst zu verlieren.

      • @LKJ:

        Auch umgekehrt würde die Unschuldsvermutung gelten - und damit die in Vergwaltigungsfällen üblichen Beweisschwierigkeiten diesmal zugunsten der Beschuldigerin wirken. Einem Vergewaltigungsopfer droht nur Strafe, wenn seine Anzeige nachweisbar(!) Humbug war - so geschehen im Fall Lohfink, wo das Gericht umfangreiche Videoaufnahmen sichten konnte, die zu seiner Überzeugung darlegten, dass nur eben diese Aufnahmen, nicht aber die aufgenommenen sexuellen Handlungen ohne allseitiges Einverständnis erfolgt waren.

        Trotzdem würde ich es für übertrieben halten, die vorsätzlich falsche Vergewaltigungsbeschuldigung so hart wie eine Vergewaltigung zu bestrafen. So fies es auch das Opfer einer solchen Beschludigung auch treffen kann, Schuldgehalt und Folgen einer echten Vergewaltigung sind schon nochmal eine andere Größenordnung.

        • @Normalo:

          Selbst der eindeutige Fall von Frau Lohfink wurde und wird von Feministinnen ganz anders gesehen und diente als Sachargument für Nein heißt Nein, also dass die körperliche Gegenwehr nicht notwendig sei. Ein Mitmachen ist also schon nicht mehr entlastend, da jedes Mitmachen erzwungen sein könnte …

          • @TazTiz:

            Ich weiß, aber dass Feministinnen sich dann wann auch mal die völlig falschen Zugpferde aussuchen, ändert nichts daran, dass - auch im Fall Lohfink - der Beweis der falschen Beschuldigung genauso positiv erbracht werden muss, wie umgekehrt der der Missachtung eines entgegenstehenden Willens - also z. B. jenes heiß umkämpften "Nein".

  • Ich halte Mockridge für glaubwürdig. Gut so, dass jemand in einem Rechtsstaat wegen nicht hinreichend bewiesener Beschuldigungen verurteilt wird. Ein Vielzahl von Kollegen solidarisieren sich mit ihm, ich ebenfalls.

  • Ich habe den Humor dieses Typen nie gemocht. Ich würde mir auch wünschen, dass man ihn für das was er getan hat zur Rechenschaft zieht bzw. für das was er nicht getan hat, freispricht. Nur wie soll das bei dieser Beweislage gehen? Ich bin keine Juristin, aber mir scheint doch klar, dass man ihn nie überführen kann, so er schuldig ist. Was bleibt ist die bittere Erkenntnis, dass die Wahrheit nie ans Licht kommen wird.

  • Die Autorin begeht hier einen Kategorien-Fehler: Sie analysiert gängige Argumentationsmuster, denen sich Betroffene in Fällen von sexueller Gewalt ausgesetzt sehen. Das ist grundsätzlich sinnvoll und legitim. Es macht nur eben wenig Sinn, dies anhand dieses konkreten und, wie sie selbst ja auch eingangs richtig einräumt, absolut ungeklärten Falles zu tun.

    Soll heißen: Als allgemeiner Beitrag zum Thema Täter-Opfer-Umkehr und Victim-Blaiming wäre der Text womöglich lehrreich gewesen. Durch die Bezugnahme auf den Mockridge-Fall wird daraus nun eine frappierend zirkelschlüssige Generalabrechnung mit einem womöglich zu Unrecht Beschuldigten.

    Eine Argumentationsmusteranalyse ergibt doch nur Sinn, wo Unbeteiligte über das potentielle Tatgeschehen urteilen, wo Polizisten, Staatsanwälte, die Twittergemeinde oder taz-Kommentarinnen über potentielle Täter und Opfer urteilen – und dann womöglich für die Betroffenen ggf. traumatisierende Äußerungen tätigen.

    Wenn sich dagegen der Beschuldigte selbst äußert, verbietet sich bei Unkenntnis seiner Motive eine solche Deutung - sonst liefe (im Falle seiner Unschuld) ja jede legitime Form der Verteidigung ins Leere. Oder anders: Wo die Frage, wer Täter und wer Opfer ist, nicht geklärt ist, kann redlicherweise auch keine Täter-Opfer-Umkehr diagnostiziert werden. Es ist besorgniserregend, dass man dies 2021 nach Lektüre eines taz-Artikels wieder klarstellen muss.

    Der Autorin schließlich ist anzuraten, ihre Analyse-Fähigkeiten auch mal auf die eigenen Argumentations-Strategien anzuwenden.

    • @Igby Ybgi:

      Schon mal in Erwägung gezogen, dass die "Argumentationsmusteranalyse" nur ihrerseits ein rhetorisches Mittel ist, um über die Einstellung des Strafverfahrens (und die damit weiter geltende Unschuldsvermutung) hinwegsetzen und weiter über Mockridge zu Gericht sitzen zu können? Einleitung und Schluss des Kommentars legen dies zumindest nahe...

    • @Igby Ybgi:

      Exakt.

    • 3G
      30208 (Profil gelöscht)
      @Igby Ybgi:

      Danke.

  • Am Rande: das Opfer ist er eben wirklich, wenn man die Sachlage objektiv betrachtet. Dann gibt es 2 Leute, die ein Geschehen sehr unterschiedlich bewerten. Die eine Person schaltet die Justiz ein, die kann keine Straftat feststellen, die Person, die sich als Opfer einer Straftat sieht, legt Beschwerde ein, auch die nächste Instanz stellt keine Straftat fest.

    Die normale Folge wäre jetzt: sie hasst ihn, er ist sauer auf sie - kein Dritter (oder höchstens enge Freunde) kann etwas dazu sagen, weil keiner dabei war (die engen Freunde können die beiden vielleicht einschätzen, wem sie eher glauben).

    Das passiert aber nicht. Sondern die eine Person, die von der Justiz nicht das bekommen hat, was sie erwartet, mobilisiert offenbar andere Menschen, indem sie den Vorwurf verbreitet....und diese Leute machen mit - ohne jedes Wissen, was wirklich passiert ist.

    Ich finde es unglaublich und auch gefährlich, dass in einem Blatt wie der taz, die für mich für Fortschrittlichkeit und den Kampf für eine bessere Gesellschaft steht, derartiges Verhalten positiv bewertet werden kann. Ist der Autorin nicht klar, wie schnell sich das auch ins Gegenteil verkehren kann, wo dann zum Beispiel Minderheiten an den Pranger gestellt werden?

    Bzw. es gab ja schon ein Todesopfer, vor gar nicht so langer Zeit. Die prominente Ex-Freundin eines Fußballers hat eine ähnliche Situation nicht ertragen.

    • @Dr. McSchreck:

      "Ist der Autorin nicht klar, wie schnell sich das auch ins Gegenteil verkehren kann, wo dann zum Beispiel Minderheiten an den Pranger gestellt werden?"

      Der Kunstgriff des linksidentitären Aktivismus ist, genau diesen Fall auszuklammern, weil die "gefährliche" Vorgehensweise der Vorverurteilung und Shitstormerei natürlich nur dann legimiert wird, wenn sie zulasten eines Inhabers einer privilegierten ("Täter-")Identität - also speziell jung, weiß, (erfolg)reich, und natürlich männlich - erfolgt. Es ist der gute alte "quod licet iovi..."-Grundsatz, den sich der Moral-Olymp natürlich auch bequem leisten kann... ;-)

      • @Normalo:

        Dafür muss man aber beide Augen fest zudrücken. Wenn sich solche Methoden durchsetzen, dann sind es als erste wieder die gesellschaftlichen Randgruppen, denen man "jedes Verbrechen zutrauen kann" und die bei Verdacht natürlich auch als schuldig zu gelten haben.

        • @Dr. McSchreck:

          Aber das ist doch gerade der Trick: Die Randgruppen sind von jedem Verdacht ausgeschlossen, weil per se Opfer. Wer der Täter ist, erkennt man daran, dass er NICHT zu einer unterprivilegierten Randgruppe gehört. Man nennt das anti-machtzyklische ethische Hegemonie (hab ich gerade erfunden - klingt super, oder?) - quasi der Keynsianisus der gesellschaftlichen Moral.

          Davon abgesehen: Bei fest geschlossenen Augen ist es leichter, reine und allerreinste Gedanken zu denken - siehe Justitia. Und wer das tut, hat Recht - auch wenn er seine Augen vor ganz anderen Dingen verschließt als die Dame mit der Waage und dem Schwert. Das sind Details. Wichtig ist, im Recht zu sein.

          Also hören Sie bitte auf, hier realpolitischen Sand ins Getriebe zu werfen! Doppelstandards sind unproblematisch, solange objektiv - also aus der persönlichen, unzweifelhaft von seinen hellsichtigen Gleichgesinnten als richtig bestätigten, Sicht des Verwenders - klar ist, dass die ungünstigeren Standards für die Bösen gelten.

          Klar soweit?

          [/Satire]

  • Nachtrag: die Autorin möge sich einfach mal vorstellen, wie sie reagieren würde, wenn sie falsch (ich weiß nicht, was Herr Mockridge getan hat oder nicht) beschuldigt würde. Jeder würde doch versuchen, sich zu verteidigen und die Situation aus seiner Sicht darzustellen.

  • Jeder Beschuldigte darf sich zu einem Tatverdacht äußern. Herr Mockridge hat dies getan und seine Sicht der Dinge dargestellt. Wer von uns kann darüber urteilen, ob dies richtig oder falsch ist, wenn er nicht dabei gewesen ist. Offensichtlich haben zwei juristische Instanzen keinen Grund gesehen, eine Anklage zu erheben.



    So wie ich es verstanden habe, ging es um versuchte Vergewaltigung. Vielleicht ist auch die Wahrnehmung der beiden Beteiligten einfach unterschiedlich, wie die Situation war. Ein fester Griff oder doch eine massive Bedrohung? Wir wissen es nicht und es ist nicht unsere Aufgabe, darüber zu urteilen.

    • @Emsch:

      Was Frau Aydemir Mockridge unter anderem vorhält, ist dass er sich eben NICHT zum eigentlichen Tatverdacht äußert sondern sich ganz frech auf Basis der Grundannahme, dass der Verdacht unbegründet ist, über die Geschehnisse seit seiner Trennung von der Beschuldigenden auslässt - so als könnte eine Einstellung des Strafverfahrens mangels Tatverdacht ihn tatsächlich wirksam entlasten. Sie meint, er sei nach dieser Einlassung sein "eigentliches" Unschuldsplädoyer noch schuldig, weil sie dieses als eine Aneinanderreihung von Argumenten und Behauptungen sieht, die genausogut von einem Schuldigen kommen könnten.

      Dass sie damit die Unschuldsvermutung effektiv außer Kraft setzt, ist ihr möglicherweise nicht klar, vielleicht aber doch. Ihre Beteuerung, dass natürlich auch hier die Unschuldsvermutung gelte, klingt so wie das auch gewisse Feministinnen als Lippenbekenntnis formulieren, obwohl sie sie eigentlich abschaffen wollen... ;-)

  • Das juristische Verfahren ist eingestellt, es gilt die Unschuldsvermutung.

    Nach diesem Satz sollte kein "aber" folgen. Die Autorin relativiert mit allem was dann kommt die vorhergehende Aussage und setzt damit die Unschuldsvermutung außer Kraft.

    Eine sehr schlechte Leistung der vierten Gewalt.

    • @DiMa:

      Streng genommen verwendet die Autorin auch das Wort "aber" im Rahmen des Erklärmusters nicht, sondern ausschließlich Worte wie "dennoch", "jedoch", etc. Meiner Ansicht nach hat die Autorin hier ihr toxisches Argumentationsmuster von "Streng genommen ist Luke Mockridge unschuldig, aber ich möchte ihn dennoch hängen sehen" erkannt und versucht dieses Muster durch den Austausch des Wörtchens "aber" durch Synonyme gezielt zu kaschieren.

      Das ist aus meiner Sicht schlichtweg Furor und keine seriöse Berichterstattung mehr. Selbst als Kommentar wäre das aus meiner Sicht untragbar.

  • Dieser Artikel ist so unglaublich verwerflich, ich finde kaum Worte dafür. Also: Das Verfahren wurde eingestellt, unserem Rechtsstaat nach ist Herr M. Also unschuldig. Die TAZ suggeriert hier aber, dass dies „NUR“ wegen Mangel an Beweisen geschah, und er ja dementsprechend eigentlich DOCH ein Vergewaltiger sei. Haben Sie denn GAR NICHTS aus dem Fall Kachelmann gelernt!?! So eine Berichterstattung, bzw. Vorverurteilung schadet nicht nur Herr M., sondern allen Frauen die nachweislich vergewaltigt wurden, auf Fälle wie diesen dann aber Bezug genommen wird, um vielleicht doch noch Zweifel sehen zu können. Unglaublich…

  • Die meisten der Punkte sind Reaktionen die man leicht auch von einem (nicht misogynen) fälschlich Beschuldigten bekommen hätte. Einzig der Vorwurf man wolle mit dem Öffentlichmachen Ruhm und Reichweite erreichen. Ich glaube niemand will seine Karriere unter dem Slogan "bekannt aus den Vergewaltigungsvorwürfen gegen xy" beginnen.

    Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung ob die Vorwürfe der Wahrheit entsprechen. Ich kann Mockridges Arbeit nicht leiden und meine einzige Beschäftigung mit dem Mann ist es daher wegzuschalten wenn ich sein Gesicht sehe.

    Die Argumentationsstrategie von Täter und fälschlich Beschuldigten ist quasi identisch weil erstere letztere aus offensichtlichen Gründen zu imitieren versuchen. Unschuldiger Beschuldigte verwenden also nicht die Argumentation der Täter, sondern umgekehrt. Dass das hier konsequent ausgeblendet und sogar umgedreht wird irritiert doch sehr

  • Ich weiss nicht...

    wer hier laut "Unschuldsvermutung" schreit, hat, so meine ich, den Artikel nicht verstanden.

    Unschuldsvermutung gilt vor Gericht. Das wünscht sich Frau Aydemir, wenn ich sie richtig gelesen habe, nicht anders.

    Wir wissen einfach nicht, ob Herr Mockridge seine Freundin vergewaltigt hat oder nicht. Oder ob beide ein- und dasselbe Ereignis unterschiedlich wahrnehmen. Oder alles zusammen.

    Was Frau Aydemir macht ist, die Muster zu analysieren und darauf hinzuweisen, dass es für Vergewaltigungsopfer besonders schwer ist, sich zu wehren. Dem kann ich problemlos folgen.

    Und es ist an der Zeit, dass wir Männer halt auch unseren Teil der verdammten Verantwortung daran übernehmen.

    • @tomás zerolo:

      Für Taten anderer bin weder ich noch sie verantwortlich!

      Richtig ist, das man so etwas analysieren darf und sogar sollte. Dann aber bitte so, dass die Unschuldsvermutung bestand hat und nicht wie oft in feministischen Kreisen, eine Kampfhandlung daraus machen gegen Männer, die im Zweifel offenbar eher Täter zu sein scheinen.

      Ein Rechtsstaat braucht Richtlinien, und wer nicht verurteilte Öffentlich so darstellt, als seien sie Verbrecher, nimmt billigend in kauf, deren Leben zu erschweren oder zu zerstören. Das sollte man auch deutlich so darstellen.

    • @tomás zerolo:

      Wenn wir und die Autorin nicht wissen nicht, ob Herr Mockridge seine Freundin vergewaltigt hat oder nicht, dann sollte man für diese Analyse auch nicht diesen Fall benutzen.

    • 0G
      02854 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      ... unsere Verantwortung daran übernehmen.

      Bedeutet was genau?

    • @tomás zerolo:

      Ich sehe das Dilemma aber keine Lösung. Wenn die Unschuldsvermutung nur vor Gericht gilt, nicht aber für den gesellschaftlichen Diskurs führt das zu einer Situation in der regelmäßig Menschen die formal-juristisch als unschuldig gelten nach allgemeinem Verständnis der Gesellschaft dennoch Täter sind. Ein Zustand der dauerhaft kaum auszuhalten ist und nebenbei auch das Vertrauen in Staat und Justiz schwer beschädigen dürfte. Die geforderte Verantwortungsübernahme würde also vermutlich auf die Etablierung extralegaler Strukturen in der Zivilgesellschaft hinauslaufen die für Gerechtigkeit sorgen indem sie das Fällen und Vollstrecken eines Urteils unabhängig von der patriarchalischen, staatlichen Justiz ermöglichen. Damit aber würde eine Grenze überschritten, die selbst die Aktivist*innen der 'Roten Zora' nie zu überqueren bereit waren.

      • @Ingo Bernable:

        ich sehe das Dilemma und auch eine Lösung. Wenn man weiß, dass jemand etwas Schlimmes gemacht hat, das aber nicht nachweisen kann, dann meidet man den Kontakt zu ihm, warnt die Freunde und Bekannten und hofft, dass sie die Vorwürfe ernst nehmen.

        Was man aber nicht machen kann, sonst ist das eine sog. "Üble Nachrede" (etwa negatives über andere behaupten, das man nicht nachweisen kann, während man bei einer Verleumdung weiß, dass man lügt), dass man sagt: "die Justiz konnte mir nicht helfen, dann soll die Öffentlichkeit diesen Menschen verurteilen". Damit begibt man sich nämlich in ganz gefährliches Fahrwasser, denn "die Öffentlichkeit" bestraft auch besonders gerne Leute, die ein bisschen anders sind und anders aussehen, besonders hart und glaubt die Vorwürfe gegen diese besonders gerne.....

        Diesen Pfad sollte man nicht beschreiten. Das ist die einzige Lösung, die ich akzeptieren kann.

        • @Dr. McSchreck:

          Die Femistinnen fordern für Vergewaltigung eine Beweislastumkehr. Die Beschuldigten müssen ihre Unschuld beweisen . Das würde unser Rechtssystem auf den Kopf stellen und wir hätten keinen Rechtsstaat mehr. Über kurz oder lang würde die Beweislastumkehr wohl auch für andere Straftaten gelten.

          • @OldFrank:

            "Die Feministinnen" (übrigens KEIN monolithisches Gedankenkollektiv) wissen das doch, und sprechen deshalb gerade nicht von einer Forderung nach Beweislastumkehr. Ich würde den Wunsch eher als zuweilen unterschwellig mitschwingend bezeichnen, im Sinne eines "ach, könnte man doch nur..." - auch in diesem Artikel, wo die Autorin die rechtstaatliche Selbstverständlichkeit, dass ohne hinreichenden (also beweisbaren) Tatverdacht auch keine Anklage erhoben wird, zur "Schwachstelle" erklärt.

    • @tomás zerolo:

      wir wissen es nicht. das kann man nicht oft genug sagen.



      Die Analyse von Argumentationsmustern ist ja gar nicht zu kritisieren, aber es fehlt eben auch der Puzzlestein, das ein Unschuldiger sich auch wie ein Unschuldiger verteidigt, möglicherweise nicht kommunikativ geschult und rückssichtsvoll, wie es besser wäre, aber eben im Überzeugungston der eigenen Unschuld.



      Wie gesagt, wir wissen es nicht, was geschah. Wenn aber die Möglichkeit einer Unschuld besteht, dann kann auch ein Unschuldiger Argumentationsmuster reproduzieren, die bei einem "Schuldigen" der Vertuschung dienen, in diesem Fall dann aber keine Vertuschung sind. Diese Möglichkeit besteht zumindest immer.

      • @nutzer:

        Hallo, gut auf den Punkt gebracht.

    • @tomás zerolo:

      Sorry - aber Sie haben scheint’s einen anderen Artikel gelesen - als nicht nur ich.

  • Auch bei ihm gilt die Unschuldsvermutung. Oder war jemand von der TAZ dabei?

  • "Die Verfahren werden oft wegen mangelnder Beweislage eingestellt. Feminist_innen kritisieren diese Schwachstelle im Justizsystem seit Jahrzehnten."

    Ein sehr wichtiger Punkt. Allerdings fehlt mir eine Lösung durch die Feministinnen.

    Wie soll ein Gericht entscheiden wenn Aussage gegen Aussage steht und es keine anderen Beweise gibt die eine Vergewaltigung be- oder widerlegen.

    Wenn die Feministinnen einen guten und faieren Vorschlag zur Lösung dieses Problems haben können Sie ihn ja gerne verkünden.

    • @Müller Christian:

      Kann Sven Günther nur zustimmen. Hier sind die Gewaltambulanzen positiv zu sehen und die Schulung aller Ermittlungsbeteiligten. Und gerade das macht es dann objektivierbarer für die Strafermittlungsbehörden.



      Und der Zugriff auf psychologische Unterstützung für das Opfer würde es für Polizisten einfacher machen neutral zu ermitteln, da sie sich auf die Tat stärke konzentrieren könnten.

    • @Müller Christian:

      Gerade in solchen Fällen hängt vieles von der Qualität der Aussage des Opfers ab.

      Darum ist es wichtig, dass die Polizei erkennt, wenn eine mögliche Sexualstraftat vorliegt und die Befragung dann durch entsprechend geschultes Polizeipersonal durchgeführt wird.

      Wenn eine solche Tat im Raum steht, muss eine entsprechende Beweissicherung laufen, Spuren werden oft nicht gesichert, nach kurzer Zeit ist es zu spät.

      Die Aussage des Opfers muss grundsätzlich auf Video aufgezeichnet werden, SH macht das seit Jahrzehnten und klagt ca. 15% der angezeigten Sexualdelikte an, erheblich mehr als die 8,4% im Bundesdurchschnitt.

      Das ist eine extreme Verkürzung aus dieser Studie und ich glaube mal eine Handreichung oder so etwas von ihr dazu gelesen zu haben.

      www.krimz.de/forsc...ueller-gewalt.html

      "Gründe für Einstellungen nach § 170 Abs. 2 StPO in Js-Sachen bzw. für freisprechende Urteile in Fällen sexueller Gewalt (§§ 177, 178 StGB)"



      Jutta Elz



      Kriminologische Zentralstelle

      • @Sven Günther:

        Danke für den link

        • @Lowandorder:

          Doch deswegen nicht, ich lese doch auch gerne.

          Mame, hat mir doch nicht nur zum Spaß Bildung gebracht und wie sagte sie mir immer, wenn du es nicht weißt, such dir einen guten Akademiker der es besseŕ weiß und dann benutz deinen eigenen Verstand.

      • @Sven Günther:

        Sie haben es juristisch sauber formuliert. Die andere Seite des Spiegels sieht aber so aus:



        Derjenige, der sich einem Vergewaltigungsvorwurf gegenüber sieht hat nicht die geringste Chance sich dagegen zu wehren. Was er auch sagt, es gereicht ihm zum Nachteil. Zunächst einmal glauben wir der Person, die diesen Vorwurf erhebt. Das alles hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Heute ist aber so was darauf angelegt, in der Öffentlichkeit ausgetragen zu werden, damit die gelangweilten Milieus, die sonst nichts auf die Kette kriegen sich ausagieren können. Wir leben in einer Zeit des impulsiven Vergnügens. Und sich an Geschichten hochzuziehen, die uns nichts angehen ist die billigste Form dieses impulsiven Vergnügens.

      • @Sven Günther:

        Vielen Dank für die hilfreiche Antwort. Das sind vernünftige Ideen die eigentlich überall angewendet werden soll.

        Hilft nur leider nicht in diesen Fall, da es erst Monate später angezeigt wurde und nun muss jeder für sich entscheiden wem er glaubt.

        Was ich aber schwierig finde ist wenn nun in einer Kampagne Konsequenzen für Luke Mockridge gefordert wird, obwohl keine Initiatorin der Kampagne weiß wer von beiden Recht hat. Ich weiß nicht ob so etwas gut sein kann...

        Ich trau mir nicht zu ein Urteil zu fällen wer von beiden die Wahrheit sagt. Und deshalb würde ich nie einen der beiden an den Pranger zu stellen.

  • Ich bin schon sehr erstaunt über diese Schrift von Frau Aydemir. Ich verstehe nicht das Ziel dieses Artikels. Mit jeder Zeile verstärkt sich der Eindruck, dass Frau Aydemir Gericht hält über Herrn Mockridge, und das Urteil steht bereits fest.

    Täter-Opfer Umkehr, juristisch gesehen gibt keinen Täter und kein Opfer. Victim Blaming usw., als wäre Herr Mockridge verurteilt. Man merkt, dass die Autorin 100% davon ausgeht, dass es eine Vergewaltigung gegeben hat.

    Das ist Boulevard Journalismus a la Bild, wenn Flüchtlinge oder Ausländer eine Vergewaltigung begangen haben. Da wird auch sofort verurteilt, nur dass es hier nicht einmal das Gericht Anhaltpunkte sieht.

    Wenn das wirklich die Einstellung von Frau Aydemir ist, dann können wir den Rechtsstaat auch abschaffen. Wenn jede Beschuldigung dafür reicht, keinen Mann (oder Frau) zu verurteilen, und das macht dieser Text, dann Horido. Wird eine tolle Zukunft.

    Der Artikel ist in der Rubrik Debatte. Aber wo wird denn eine Debatte angeregt? Wo bleiben andere Blickwinkel? Neutralität, Ausgeglichenheit, dass gibt es hier nicht. Das ist ein Meinungsbeitrag, und kein guter.

    • @ThomasWe:

      Man merkt, dass die Autorin 100% davon ausgeht, dass es eine Vergewaltigung gegeben hat.

      Danke. Sie ersparen mir einen eigenen Kommentar. Allein der wiederholt vorgetragene Vorwurf der Täter-Opfer-Umkehr setzt voraus, dass es eine Vergewaltigung gab.

  • Ach was! © Loriot



    “ Selbstverständlich gilt auch für Mockridge zunächst die Unschuldsvermutung, solange seine Schuld vor Gericht nicht bewiesen ist.…“



    &! Däh! wie unschön -



    “ Natürlich ist es unschön, wenn Mockridge und seine Familie anonyme Drohungen bekommen.…“



    & nochens



    “ Die Verfahren werden oft wegen mangelnder Beweislage eingestellt. Feminist_innen kritisieren diese Schwachstelle im Justizsystem seit Jahrzehnten.“

    Ok. Ok. Sach mal so. Kongress KritJur in Ffm:



    “Entschuldigung. #Metoo ist für mich moderner Pranger!“



    RA Ruppert “Plotte“ von Plottnitz & RA Claudia Burgsmüller - feministisches Urgestein - nickt & ergänzt ~ ich muß es meinen Geschlechtsgenossinnen leider vorwerfen: heute ist ein wesentlicher Teil meiner Arbeit - sie von Anzeigen & Prozessen abzuhalten.“



    & eine gestandene (Jugend)Strafrichterin aus HH unlängst auf nem Richterratschlag:



    Weit über die Hälfte der diesbezüglichen Anschuldigungen erweisen sich als schlicht falsch. Alle üblen Motive inbegriffen.



    &



    Das nach Vorfilter Polizei StA & RAs & zu den hier insinuierten Schwachstellen.

    kurz - Angsichts dessen ist Ihre “Unschuldsvermutung“ nichts weiter als ein Lippenbekenntnis negligable & nicht weit von dem bodenlosen Ansinnen einer Alice Schwarzer van Bild - nach Beweislastumkehr.



    Was nicht mehr & nicht weniger ist - als ein massiver Angriff auf den Rechtsstaat.



    Unschuldsvermutung & In dubio pro reo •



    Aber auch Ihre Sprache ist verräterisch genug. But.



    Unsere Verfassung - das Grundgesetz - tickt zum Glück anders.



    &



    Sojet - a gähn & a gähn - in einem selbsternannten “Linken Portal“ lesen zu müssen -



    Erschüttert schonn.

    • @Lowandorder:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an:

      “mocking

      Glückauf!



      Eine App muss her. Zur Verwendung vor dem Verkehr. Dann brauchen wir keine Beweislastumkehr. Und die Menschen sollten streiken - beim "liken". [Disclaimer: Ich finde das alles nicht lustig]“

      • @Lowandorder:

        Und was soll die App dann machen? Einmal beidseitge Zustimmung festhalten reicht ja nicht, um zu beweisen, dass diese auch für den gesamten Akt fortgalt...

        • @Normalo:

          Da helfen nur Bodycams.

        • @Normalo:

          Sorry. Geb‘s naturellement an meinen Sidekick weiter - aber ein Wörtchen mit „i“ & Däh! Gleich wirds 💡 & heiter.

          • @Lowandorder:

            Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - macht klar

            “ Wie ich schon sagte, ich finde das alles gar nicht lustig. Berichterstattung über Sexualisierte Gewalt, egal in welcher Ausprägung, erschüttern mich immer wieder aufs Neue. Meine vorgeschobene Witzigkeit ist eigentlich ein Schutzschild, denn als mittlerweile älterer Mann musste ich in einer meist glücklichen Vergangenheit leider auch Dinge erleben, auf die ich gern verzichtet hätte. Ich kann mir fast alles vorstellen und weiß, dass es noch viel mehr gibt. Ich kann mir sogar vorstellen, dass jemand vergewaltigt und sich darüber nichtmal im Klaren ist. Es wäre gut, wenn sinngemäß der § 1 der Straßenverkehrsordnung bei jeder Art von Verkehr berücksichtigt wird. Und wer jemand die Vorfahrt genommen hat, soll sich entschuldigen, wenn er drauf hingewiesen wird und nicht den Stinkefinger zeigen. Und bei einem Vorfahrtverstoß ohne Schäden ist es vielleicht besser, zuerst mit dem Regelverletzer zu sprechen, bevor die Polizei eingeschaltet wird. Schiefe Vergleiche. Ich weiß.“

  • Ich kenne Comedian Luke Mockridge und auch die Hintergrünse des Vorwurfs nicht..

    Kann sich noch jemand an Jörg Kachelmann, den früheren TV Meteorloge erinnern ?



    Ihm wurde von seiner Freundin ebenfalls eine Vergewaltigung vorgeworfen und er wurde vor Gericht schuldig gesprochen mit dem Resultat, das Kachelmann geächtet seinen Job verlor.



    Später stellt sich heraus, das die Freundin log. Hat Kachelmann hier auch " misogynen Denkmuster Punkt für Punkt reproduziert " als er sich gegen den Vorwurf wehrte ?

    • @avatar4:

      Das zu Kachelmann lesen Sie besser noch mal nach: Er wurde nicht schuldig gesprochen und das die Freundin gelogen hat, konnte ebenfalls nicht nachgewiesen werden. Auch im Zivilprozess nicht, bei dem die Beweislast anders ist als im Strafprozess.

      • @Strolch:

        "Auch im Zivilprozess nicht, bei dem die Beweislast anders ist als im Strafprozess."



        Heißt das, im ZP muss der Beklagkte seine Unschuld beweisen?

        • @Ber.lin.er:

          Im Zivilprozess herrscht ein anderes Beweisregime. Bei ehrenrührigen Tatsachenbehauptungen muss derjenige, der sie verbreitet beweisen, dass die Tatsachenbehauptung stimmt.

          Die Behauptung "Kachelmann hat mich vergewaltigt." ist eine solche ehrenrührige Tatsachenbehauptung. Daher muss seine Ex-Freundin die Wahrheit - im Falle des Bestreitens durch Kachelmann - beweisen. Das kann sie natürlich nicht, weswegen sie im Zivilprozess Kachelmann vs. Ex-Freundin, so zwingend zur Unterlassung zu verurteilen ist, wie Kachelmann im Strafprozess freizusprechen ist.

          Genau das ist - meinem letzten Stand nach - auch so eingetreten.

          • @Kriebs:

            Sie meinen evtl. einen anderen Zivilprozess: in dem, um den es mir geht, wurde ein Gutachten eingeholt, in dem festgestellt wurde, dass die Verletzungsfolgen nicht mit der Schilderung der Tat durch die Anzeigende übereinstimmen und sehr viel wahrscheinlicher ist, dass sie die Verletzungen sich selbst zugefügt hat. Diese Frage war im Strafprozess nicht zu klären, weil es da reicht, wenn die Tat nicht nachweisbar ist, ob es eine bewusste Lüge war, hätte der Prozess gegen die Anzeigeerstatterin nachweisen müssen. Insoweit sind die Ermittlungen aber mit dem etwas "lauen" Argument eingestellt worden, dass sie vielleicht ja die Beweise nur manipuliert habe, um die Beweislage zu verbessern, aber damit nicht sicher feststeht, dass es keine Tat gegeben habe.

      • @Strolch:

        im Zivilprozess wurde sie verurteilt. Damit geht das Zivilgericht davon aus, dass sie gelogen hat.

        • @Dr. McSchreck:

          Nein, das heißt nur, dass es ihr nicht zustand, eine ehrenrührige Tatsachenehauptung über Kachelmann aufzustellen, die sie nicht beweisen konnte. Die Behauptung ist damit noch nicht als "erwiesenermaßen falsch" erkannt.

          • @Normalo:

            immerhin wurde die Manipulation von Beweisen festgestellt, das ist schon ein starkes Indiz. Sie musste Kachelmann dann auch Kosten seiner Verteidigung erstatten, die er eingeklagt hatte, wobei es ihm natürlich weniger um das Geld ging.

            • @Dr. McSchreck:

              Es gibt eben verschiedene Ebenen der Beurteilung von ehrenrührigen Tatsachenbehauptungen. Wer die in die Welt setzt, ist ZIVILrechtlich dafür verantwortlich, dass er das auch beweisen kann - also auch für die Schäden, die eine unbewiesene Behauptung verursacht. Da reichen erhebliche Zweifel an der Wahrheit der Aussage (wie z. B. weil die angeblichen Beweise sich als manipuliert herausstellen). Das Urteil sagt also nichts darüber aus, ob die Behauptung wahr ist oder nicht sondern nur, dass sie nicht erwiesen richtig ist (weil eben z. B. die Beweise nicht taugen).

              STRAFrechtlich hingegen bedarf es des Nachweises der Unwahrheit. Der ist meines Wissens, nicht geführt worden. Auch einer wahren Geschichte kann man versucht sein, mit manipulierten Beweisen auf die Sprünge zu helfen. Angesichts der bekannten Beweisschwierigkeiten einerseits und der emotionalen Tragweite eines sexuellen Übergriffs andererseits halte ich es für ganz und gar nicht abwegig, dass auch sowas bei Opfer, das sich wehren will, mal vorkommt.

              Fazit: NICHTS ist im Fall Kachelmann wirklich als erwiesen zu betrachten. Und damit muss man aus rechtsstaatlicher Sicht auch leben können.

        • @Dr. McSchreck:

          Das meint der Kollege Journalist - next door auch.



          Umso bodenloser die Beweislastumkehr Forderung des sattsam bekannten -



          LÜGT-Rapunzelchen vom Emma-Bayenturm am Rhing!



          Vulgo - Alice Schwarzer.

          kurz - Wie auch hier - statt sine ira et studio - ist mit Schaum vorm Mund halt schlecht denken.



          Was zu beweisen war •

  • Und was hier gemacht wird,



    ist, trotz statement der Unschuldsvermutung,



    zu suggerieren,



    dass er schuldig ist. Punkt für Punkt.



    Dabei wird operiert mit Suggestionen wie "soll sagen", "vermutlich", "behauptet", "unterschwellig" also alles wird gegen ihn interpretiert, ohne einen Hauch von Fakten. Kann Frau machen, muss sie aber nicht.



    Wenn er unschuldig ist, was hätte er denn in seinem statement anders sagen sollen?



    Ein statement zur Ablehnung der sexualisiert Gewalt, würde in gleicher Weise als Schutzbehauptung zerrissen werden.



    Es steht letztlich Aussage gegen Aussage.



    Die Gesellschaft muss ihn nicht freisprechen, aber ein Hauch von Vertrauen in die Strafverfolgungsbehörden, zumindest jetzt nach metoo, könnte nicht schaden.

    • @fly:

      Zumal er nicht das "Lexikon der richtigen Argumente" gelesen zu haben scheint, das von Feministinnen anerkannt wird.

      Die Rhetorik im Artikel ärgert mich sehr, dennoch ist ja möglich, dass er ein Täter ist!

      Schwierig, wer einen Rechtsstaat will, muss eben in kauf nehmen, das auch Männer im Zweifel freigesprochen werden oder eben ein Verfahren gegen sie nicht eröffnet wird.

    • @fly:

      genau das ging mir auch durch den Kopf. Wie hätte denn ein "korrektes" Statement von ihm aussehen sollen?



      Keiner von uns kennt einen von beiden, Sich auf Grund von öffentlichen Aussagen zweier Personen ein Urteil bilden zu wollen, ist entzieht sich meiner Vorstellungskraft.



      Die Parallelen zu toxischen Beziehungen, die hier gezogen werden sind schon eine sehr starke Interpretation...