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Patricia Jessen
Das ist doch das allerletzte, dass jetzt Orte, wo tausende von Menschen umgebracht worden sind dazu herhalten sollen, so jemanden reinzuwaschen. Was für ein Verständnis von Erinnerungskultur und Umgang mit Opfern haben eigentlich manche Leute?
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Die islamische Vorschrift, den Körper nicht zur Schau zu stellen bezieht sich im Koran auf Männer und Frauen. Was das Patriarchat daraus gemacht hat, ist eine andere Sache. Und ob Ihnen oder mir Verhüllung als Ideal zusagt oder nicht ist doch eher unerheblich, denn in einem laizistischen und demokratischen Staat sollte ich doch eigentlich tragen dürfen, was ich möchte. Falls es Ihnen dann um Neutralität geht - dann müssten Sie ja nicht spezifisch gegen Verhüllung oder Abaya oder ähnliches sein, sondern dagegen, dass Menschen in der Kleidung zur Schule kommen, die ihnen genehm ist, da sich über Kleidung ja recht vieles ableiten lässt (Reichtum, Armut, kultureller Hintergrund, Geschlecht...). Damit ist keine privat ausgesuchte Kleidung neutral.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Diverse Rechtschreibfehler bitte ich zu ignorieren - stressiger Vormittag ;-)
zum BeitragPatricia Jessen
Eine Abbaya an sich ist nicht religiös - sie wird ja nicht von allen religiösen Musliminnen getragen. Nirgendwo gebt es die religiöse Vorschrift: Trag als Muslima eine Abbaya! Je nach Land und Herkunftsmilieu werden vollkommen unterschiedliche Kleidungsstücke von muslimischen Menschen genutzt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich oft an religiösen Vorschriften orientieren, nämlich der Idee, die Konturen des menschlichen Körper nicht zu betonen, sondern eher zu verhüllen (gerade bei Frauen). Dementsprechend trägt eine muslimische Frau eine Abbaya, nicht weil die Abbaya so islamisch ist, sondern weil sie bzw. ihre Vorfahren einen bestimmten kulturellen Hintergrund hat/haben, z.B. aus Nordafrika und diese Bekleidung aus ihrer Sicht/dem ihrer Umwelt diesem religiösen Prinzip entspricht. Wenn der französische Staat als laizistischer Staat etwas gegen das Ausleben von Religion durch Kleidung tun wollte, dann müsste er nicht (nur) die einzelnen kulturell begründeten Formen der Kleidung verbieten, sondern er müsste generell verbieten, dass Kleidung getragen wird, die den Körper verhüllt und nicht betont, denn darin liegt ja das eigentliche religiöse Gebot. Das stelle ich mir zum einen vor dem Hintergrund der jetzigen Mode als schwierig vor, denn jeder Oversize-Pulli könnte dann als Ausdruck dieses religiösen Gebots verstanden werden, wenn ihn eine Muslimin oder ein Muslim trägt. Zum anderen zeigt dieses Verhalten des französischen Staats doch, worum es wirklich geht - kulturelle Bekleidung und religiöse Bekleidungsvorschriften werden eins zu eins gleich gesetzt, um Menschen einer bestimmten Glaubensrichtung vorzuführen und auszugrenzen. Denn ehrlich - außer im Sportunterricht stört die Abbaya das Lernen genauso wenig wie der Oversize-Pulli oder eine körperbetonte Loggins.
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[Re]: Diverse Rechtschreibfehler bitte ich zu ignorieren - stressiger Vormittag ;-)
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Beantwortet der Kommentar eigentlich die Frage? Die lautete ja nicht "Warum machen Frauen Männern keinen Platz (mehr)?", sondern, "Warum machen sich Menschen - geschlechterunabhängig und ganz im allgemeinen - keinen Platz?" Und da gibt es doch nen viel größeren und bunteren Strauß an potentiellen Antworten. Von "keine Erziehung" über "feministischer Akt von Frauen gegenüber Männern" über "war in Eile und habe Dich nicht gesehen" bis hin zu "zu viele Leute auf einem Knubbel"(um mal eine Auswahl zu geben...).
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Vielleicht zeigt sich auch hieran das Scheitern des kapitalistischen Systems? Ich frage für eine*n Freund*in...
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"Die meisten Auszubildenden waren in ihren Herkunftsländern LehrerInnen, aber auch AbsolventInnen von sozialwissenschaftlichen und verwandten Studienrichtungen lernen hier."
zum BeitragDas ist schön, dass wir unsere Defizite an Erzieher*innen so abbauen können, aber wenn ich mir vorstelle, ich habe ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Lehramt oder Sozialwissenschaft, um dann als Erzieher*in arbeiten zu dürfen, dann denke ich, dass ich mich a) irgendwie schon veräppelt vorkommen würde und b) dass uns ja auch genügend Lehrkräfte fehlen, dementsprechend es ggf. auch nicht verkehrt wäre, gerade bei Lehrer*innen mehr Abschlüsse anzuerkennen, damit die Leute dann hier an Schulen arbeiten könnten. Dieses "Downgrading" im Arbeitsbereich finde ich irgendwie problematisch.
Patricia Jessen
Ich wundere mich seit Jahren darüber, dass es noch kein Verbotsverfahren gibt. Es ist doch mehr als deutlich, wofür diese Partei steht.
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[Re]: @Rinaldo: Stimme 100% zu. Der Artikel erscheint mir auch bezüglich der Aussage seltsam.
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Wann wird diese Partei endlich verboten?
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Vielleicht sollten wir alle einfach mal weg von "höher, schneller, weiter", egal in welchem Schulfach und mehr in den Mittelpunkt stellen: was macht Dir richtig Spaß? Denn darin sind die meisten dann auch richtig gut. Und das könnte dann ja vielleicht auf das hinweisen, was man/frau auf dem weiteren Lebensweg machen möchte. Dann könnten Lehrer*innen dabei helfen, sich in diese Richtung mit gezielten Angebote weiter zum entwickeln. Könnte hilfreicher sein als Noten. Oder die Ehrenurkunde mit dem Kaiser Wilhelm des Bundespräsidenten.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Wenn die Reaktion ihres Chefs wäre, dass er Sie dann entlässt, anstatt in seinem eigenen Laden aufzuräumen, dann arbeiten Sie in einer ziemlich fragwürdigen Firma.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: 1. Wenn Sie nicht verstanden haben, dass es der Dozentin und anderen, die wie sie als "migrantisch" geframed werden, um Angst geht - und zwar um eine sehr realistische Angst - dann haben Sie die Diskussion aus meiner Sicht nicht verstanden. 2. "Brauner Dreck" für sämtliche Polizist*innen - das wäre eine Diffamierung. Menschen, die Rassist*innen sind - innerhalb wie außerhalb der Polizei - als "brauner Dreck" zu bezeichnen ist vielleicht nicht die feine englische Art und kein Fachausdruck. Aber Nazis Nazis zu nennen ist keine Diffamierung. Es ist die Beschreibung einer Tatsache.
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[Re]: Begründete Ängste in einem Tweet zu beschreiben ist Diffamierung? Diffamierung wäre, wenn sie sagen würde, dass alle Polizist*innen immer rechts sind. Sagt sie aber nicht. Sie sagt, dass sie in einer Kontrolle Angst hat, weil sie eben nie weiß, ob dort rechte Polizist*innen mit dabei sind oder zumindest solche, die in einer solchen Kontrolle rassistische Verhaltensweisen zeigen. Wo ist es denn diffamierend, diese begründeten Ängste zu benennen?
zum BeitragPatricia Jessen
Sogar als "weiß" gelesene Person, die vermutlich innerhalb von Sekunden als "bildungsbürgerlich" geframed wird, fühle ich mich in Polizeikontrollen unwohl. Da gibt es immer das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Wenn ich mir vorstelle, ich würde auf Grund von Rassismus, Antiziganismus, Klassismus etc. ganz anders eingeordnet, dann glaube ich zu erahnen, dass ich mich in einer solchen Kontrolle noch weitaus unwohler fühlen würde. Wir wissen, dass es an vielen Stellen unserer Gesellschaft strukturellen und individuellen Rassismus gibt - auch in der Polizei. Warum verhalten sich ein Innenministerium, eine Hochschule und die Polizei selbst dann so? Glauben sie wirklich, dass man das noch unter den Teppich kehren kann und sich oben drauf setzt? Glaubhaft wären diese Institutionen doch nur, wenn sie sich an die Seite von Fr. Aslan stellen und ihr - auch in ihrer Dozentinnentätigkeit - den Rücken stärken würden!
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[Re]: Von Volksabstimmungen halte ich nichts. Die meisten Menschen lassen sich ja schon bei regulären Wahlen nicht von menschlichen Werten und Rationalität leiten; da will ich mir gar nicht vorstellen, was bei so einem Thema passiert.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: "Die allermeisten sind privat untergebracht in Wohnung." Die anderen, die in die BRD geflüchtet sind, wären auch gerne privat untergebracht in Wohnungen - nur leider bekommen sie keine. Denn die Vermietenden stellen Wohnraum gerne den "weißen Menschen" aus der Ukraine zur Verfügung, der afghanischen und syrischen Familie, die seit Jahren in städtischen Einrichtungen ausharren müssen oder aber den Afrikaner*innen, die keine Chance auf den Wohnungsmarkt haben, die können lange warten.
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Einfach nur noch zum kotzen. Sorry, da gibt es auch keine schöneren Worte mehr für!
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Vielleicht liegen die Probleme aber auch einfach darin, dass wir nicht genügend Sprach- und Integrationskurse haben, dass wir Qualifikationen aus anderen Staaten oft nur bedingt und in einem sehr langwierigen Prozess anerkennen, dass unsere Asylverfahren zu lange dauern, dass wir geringer Qualifizierten gar keine Arbeitsmöglichkeiten mehr bieten und dass wir generell viel zu wenig (günstigen) Wohnraum geschaffen haben. Zahlreiche Probleme treffen dann nicht nur eingewanderte Menschen (seien sie aus Gründen der Flucht, seien sie aus Gründen der Arbeitsmigration, z.B. aus Südosteuropa zu uns gekommen), sondern alle, die sozio-ökonomisch nicht so gut aufgestellt und ggf. zusätzlich bildungsbenachteiligt sind. Aber anstatt sich an diese Themen heranzuwagen und zu sagen: wir reaktivieren verbeamtete Deutschlehrer*innen, wir schaffen günstigen Wohnraum als Staat, wir anerkennen schneller und umfangreicher Qualifikationen aus dem Ausland, wir ändern unsere Ausbildungswege, da machen wir doch lieber Auffanglager an den Außengrenzen. Dann sehen wir das Leid auch nicht mehr und niemand muss eine Bushaltestelle verlegen oder sich den eigenen rassistischen Narrativen (Stichwort "Ausländerkriminalität") stellen. Und natürlich kann man dann lieber Gelder weiterhin bundesweit in andere Dinge investieren, als in Wohnen und Bildung (die ja auch allen in der BRD Lebenden und nicht nur den Einwander*innen) zu Gute kämen. Super, danke an den grünen Landrat und seine großartige Analyse.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Klar das die Apologie von ihnen kommt - die Besatzung ist "nicht einfach für Israel", sie verwaltet einfach den "Status Quo"... Merken Sie selbst eigentlich noch, was sie da schreiben? Nur weil der israelische Staat etwas tut, heißt das noch lange nicht, dass es richtig sein muss. Aber das ist bei Ihrer Weltsicht anscheinend eine Erkenntnis, der Sie sich nicht stellen möchten.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Dem Staat Mord vorzuwerfen ist nicht zielführend. Das erscheint unbestreitbar. Aber darum ging es in meiner Ausführung auch nicht.
zum BeitragPatricia Jessen
Aus meiner Sicht ein seltsamer Kommentar - und jetzt? Was sollen palästinensische Menschen tun? Wenn sie kämpfen, sind sie Terrorist*innen, wenn sie in einen Hungerstreik treten, wollen sie Israelis erpressen und sind an ihrem Tod selbst schuld. Was sollen sie denn tun, um auf ein Unrecht hinzuweisen - sei es die unrechtmäßige Besetzung ihres Landes, sei es, monatelang ohne Anklage in Haft zu sein, sei es, dass eigene Haus nicht mehr durch die Vordertür betreten zu können, weil die Straße vor der Haustür plötzlich nur noch für illegale Siedler*innen zugänglich ist?
zum BeitragVielleicht war derjenige, der jetzt gestorben ist, kein Waisenknabe. Vielleicht war er zu Recht in Haft. Das mag sein, ich kann es nicht beurteilen.
Aber das ändert nichts an dem grundsätzlichen Unrecht, das in den besetzten Gebieten geschieht und es ändert auch nichts daran, dass nicht nur Israelis in Sicherheit leben können dürfen und sollen (was ich absolut unterstütze!), sondern, dass dies auch für Palästinenser*innen gilt.
Und wie sollen sie denn noch dieses Recht einfordern, wenn anscheinend jeder Weg der falsche ist? Sollen sie sich dem Unrecht einfach beugen? Sind sie dann endlich keine Terrorist*innen und Erpresser*innen mehr? Welche Möglichkeiten zivilen Ungehorsams bleiben ihnen denn in den Augen der Kommentatorin noch, um für ihre Rechte zu kämpfen?
Patricia Jessen
"Wir können nicht die Debatte auslagern und sagen, nur die Schwarzen können jetzt entscheiden, was Rassismus ist und nur die Juden können entscheiden, was Antisemitismus ist. Aus dem einfachen Grund: Es gibt nicht nur eine Meinung von Juden und es gibt nicht nur eine Meinung von Schwarzen. Verletzte Gefühle sind keine Substanz, mit der wir argumentieren können. (...) wir müssen einen Umgang mit den wiederkehrenden Debatten finden, sie differenziert führen und schauen, wie wir wirklich den versteckten oder codierten Antisemitismus analytisch decodieren. Gefühle sind noch kein Beweis." Auf den Punkt gebracht, wohin wir bei der Bearbeitung sämtlicher Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aus meiner Sicht hin müssen. Eine wissenschaftliche Analyse und das Benennen objektiv belastbarer Indikatoren sind etwas anderes als Gefühle und persönliche Betroffenheit. Beides hat seine Berechtigung, beides ist ernst zu nehmen - das rational Messbare wie das private Gefühl - aber nur das eine kann Grundlage für eine wissenschaftliche Debatte und darauf aufbauende (präventive) Handlungsansätze (die wiederum die persönliche Betroffenheit berücksichtigen können, ohne diese als objektiv zu verabsolutieren).
zum BeitragPatricia Jessen
Es ist ein Skandal und eine unglaubliche Zumutung für alle betoffene Frauen. Nach wie vor bin ich der festen Überzeugung, dass wir all dies nicht seit Jahrzehnten immer wieder neu diskutieren müssten, wenn Männer Kinder bekommen und ungewollt schwanger werden könnten.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich würde sagen, es ist Aufgabe der Lehrer*innen einen rassismuskritischen Rahmen zu bieten, innerhalb dessen das Buch dann als Oberstufenlektüre gelesen wird. Zu sagen, dass Texte, die Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit thematisieren, nicht mehr gelesen werden können, weil sie diese ggf. reproduzieren können, greift zu kurz, gerade aus dem Mund einer Lehrerin - sie ist vielleicht selbst Betroffene von GMF. Aber ihre Rolle ist hier nicht einfach nur die Rolle der privat Betroffenen, sondern die der Lehrenden und als Lehrende muss sie genau die Orientierung bieten, die sie von Dritten anmahnt. Wenn ich mit einem Kurs ein Theaterstück lese wie den Kaufmann von Venedig, der antisemitische Elemente aufweist oder die Rede eines Wladimir Putins diskutiere, die sexistische Elemente beinhaltet, dann ist es genau an mir, diese Formen von GMF mit den Schüler*innen zu betrachten, zu thematisieren, zu "framen". Zu sagen, ich als Betroffene möchte das nicht, da es mich betrifft und eine Lektüre kann, wenn sie nicht eingeordnet wird, beim bloßen Lesen GMF reproduzieren, ist der Rückzug ins Private. Das wäre nicht mein Weg und war es, dort wo ich von GMF betroffen war, auch nie.
zum BeitragPatricia Jessen
Kann ich unterschreiben.
zum BeitragPatricia Jessen
Was ich an dieser Stelle nicht verstehe: Warum geht Herr Baicu nicht zurück? Bei geflüchteten Menschen, die nicht zurück möchten wegen Krieg, Verfolgung, Hungersnöten etc., kann ich verstehen, warum sie auf jeden Fall bleiben möchten: selbst ohne Versicherung, ohne Unterstützung, sogar als Sans-Papier ist es vermutlich in Deutschland immer noch besser.
zum BeitragAber Herr Baicu wurde in seiner Heimat nicht verfolgt. Er war Bürger eines EU-Lands, er war krankenversichtert, er konnte sich verständigen. Aber hier in der BRD: Er spricht kein oder kaum Deutsch, er fällt komplett durch das soziale Raster, er hat keine Wohnung, keine Arbeit, er hat anscheinend keinerlei Qualifikation, mit der er möglicherweise etwas anderes als einen prekären Job bekommen könnte. Mit anderen Worten hier sind wirklich Null Perspektiven.
Ich habe nichts gegen Herrn Baicu und er darf gerne hier bleiben!
Aber rein objektiv, von außen betrachtet, frage ich mich trotzdem, ob er es in seiner Heimat nicht besser hätte, als hier von Obdachlosenunterkunft zu Obdachlosenunterkunft zu ziehen, mit einem Koffer in der Hand.
Klar, auch dort hätte er nicht die tollsten Chancen, das ist offensichtlich. Aber zumindestens könnte er sich verständigen und wäre versichert, selbst wenn er auch dort obdachlos sein sollte.
Patricia Jessen
Sie hat recht.
zum BeitragPatricia Jessen
Israel als Apartheidsstaat zu bezeichnen mag mehr als diskutabel sein und zur Intifada aufzurufen mehr als grenzwertig, wenn man Gewalt als Lösungsansatz ablehnt für einen schon fast unlösbaren Konflikt. Beides ist jedoch an sich nicht antisemitisch. Hier wird (mal wieder) Kritik am Staat Israel und Aufruf zur Gewalt innerhalb des Palästinensische-israelischen Konflikts sehr leichtfertig (wie mir scheint) mit Antisemitismus verwechselt. Das ist nicht nur unglücklich im Umgang mit der FFF und der Debatte, sondern weicht auch den Antisemitismusbegriff zu dessen Ungunsten auf.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich möchte einfach nur schreien, wenn ich das hier lese, so hilflos fühle ich mich!!!
zum BeitragPatricia Jessen
Zuallererst sollte vielleicht einmal in unserer Gesellschaft definiert werden: was bedeutet Integration? Und wenn das dann definiert ist, dann muss man gucken: Ist das überhaupt noch ein Begriff samt dazugehörigen Ideen und Prämissen, der passend ist? Und wenn wir uns dann auf einen passenden Begriff mit dazugehörigen Ideen und Prämissen geeinigt haben, dann können wir darüber unterhalten, wie wir dahin kommen und wer dafür was machen muss, kann oder darf. Aber es scheitert daran, dass wir versuchen, den letzten Schritt vor dem ersten zu tun.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich kann gar nicht sagen wie sehr mich die bayrische CSU gerade ankotzt. Und dass sich eine Frau als Ministerin dafür hergibt und keinerlei Solidarität mit anderen Frauen zeigt, das finde ich unglaublich!!!
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Es ist historisch so, dass es Gewalt und Verfolgung gegen Menschen jüdischen Glaubens im islamischen Mittelalter bis in die Neuzeit hinein eben so gut wie nicht gegeben hat. Es gab eine Benachteiligung, es gab Diskriminierung, Menschen jüdischen (und christlichen) Glaubens waren "Bürger*innen zweiter Klasse". Aber es gab nur sehr vereinzelt Pogrome. Erst in der Neuzeit setzt diese physische Verfolgung ein. Und das ist in Punkto Judenfeindschaft/ Antisemitismus ein großer Unterschied zu Europa. Das ist eine reine Beschreibung und keine Bewertung in dem Sinne, dass die Diskriminierung nicht so schlimm war oder aber gar, es habe da ein problemloses Zusammenleben gegeben, wo alle gleichberechtigt waren. Pogrome ab dem 18. Jahrhundert und die damit einhergehenden Narrative sind im hohen Maße dann von europäischen Motiven geprägt. Auch das ist keine Wertung, sondern reine Deskription historischer Entwicklungen. Als Islamwissenschaftlerin ist es für mich zudem spannend, dass eben nur begrenzt auf die Möglichkeiten, antijüdische Elemente aus religiösen Kontexten für den modernen Antisemitismus in der islamischen Welt genutzt wird. Das wäre in einem viel größerem Umfang möglich, wenn man das mit christlich motivierten Antijudaismus vergleicht. Auch das macht es für betroffene Jüdinnen und Juden selbstverständlich nicht besser. Aber aus wissenschaftlicher Perspektive ist es eben interessant, wie sich diese im weitesten Sinne "islamisch" motivierten antijüdischen Motive am ehesten im Islamismus niederschlagen und das eben zeitlich auch recht spät, während das Gros moderner antisemitischen Narrative im arabisch-muslimischen Kontext eben nicht davon geprägt ist.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Ich würde sagen neben Kindern und Jugendlichen, die einen muslimischen Hintergrund haben, gilt es auch die nicht-muslimischen Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu erreichen. Rein prozentual spielen sie und ihr Antisemitismus gesamtgesellschaftlich in der BRD die größere Rolle. Ich mag es nicht, wenn eine Minderheit genommen wird, um zu überdecken, was bei Mehrheiten schief läuft. Wir haben in der Gesellschaft weit verbreiteten Antisemitismus, ganz unabhängig vom Antisemitismus bei muslimischen Menschen. Deren - ebenfalls zu problematisierenden - Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegen jüdische Mitbürger*innen darf uns nicht davon ablenken, an die eigene Nase zu fassen. Und wer sich als Links bezeichnet, aber sich antisemitisch äußert, der oder die hat das mit dem was „Links Sein“ ausmacht, nicht verstanden, so meine ich…
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Sie lassen mich gerade ratlos zurück. Ich habe soeben den Text von Hr. Küntzel bei der Bundeszentrale noch einmal gelesen und finde dort nichts, was dem, was ich geschrieben habe widersprechen würde. Genauso wie ich verweist er auf verschiedene Diskursstränge in dem, was er "islamischen Antisemitismus" nennt und ich eher als "Antisemitismus in arabisch-islamischen Kontexten" bezeichnen würde. Er kommt zu den gleichen Schlussfolgerungen und gewichtet die Diskursstränge ähnlich wie ich dies tue. Wo ich dann die Situation von Juden und Jüdinnen in arabischen Ländern als "rosspink" darstelle, wenn ich - wie Küntzel - sage, dass es dort eine dauerhafte Diskriminierung seit der Verbreitung des Islams gab, verstehe ich dann auch nicht. Gerne verweise ich noch einmal auf eine von mir mit verfasste Publikation, wo wir das alles (übrigens mit Bezügen zu Küntzel) auch herausgearbeitet haben: material.rpi-virtu.../09/Extrem-Out.pdf.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Ich schreibe in meinem Kommentar nicht von einem "guten Leben der Juden in arabischen Ländern" im islamischen Mittelalter. Ich schreibe dezidiert, dass es dort Diskriminierung gab, freilich die Verfolgungssituation und Übergriffe in Form von Pogromen nicht so stattfanden wie in Europa. Zumindest bis ins 19. Jahrhundert. Ab dann lässt sich nämlich mit zunehmenden Einfluss nachvollziehen, dass dies kippt. Es gab zunehmend physische Verfolgung zusätzlich zu einer historisch langfristiger nachvollziehbaren und je nach Kontext und Zeit variierenden Diskriminierung. Hier lassen sich faktisch europäische Narrative, die sich in Verfolgung und Pogromen niederschlagen, nachverfolgen, insbesondere nach der Damaskusaffäre in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das spannende am Antisemitismus in der heutigen arabisch-islamischen Welt ist, wie stark er eben auf europäisch geprägte Narrative, insbesondere aus dem rassistischen Antisemitismus des 20. Jahrhunderts zurückgreift. Es ist aus islamwissenschaftlicher Sicht hochinteressant, dass in den Diskursen vor Ort - außer den islamistischen - nur ein kleinerer Teil der Diskurselemente auf (vermeintliche) islamische Quellen beruht (und dann oft auch noch Aussagen getätigt werden, die sich angeblich auf islamische Quellen bzw. islamische Geschichte beziehen und falsch sind). Der Großteil der Diskurselemente entspringt dem europäischen Antisemitsmus des 20. Jahrhunderts. Nicht umsonst haben die "Protokolle der Weisen von Zion" und Hitlers "Mein Kampf" dort immer wieder Neuauflagen. Das die europäischen Narrative in den Nahen Osten übergeschwappt sind, ist natürlich durch den europäischen Kolonialismus mit geprägt. Der Palästinakonflikt führte und führt dann dazu, dass hier ein weiterer Diskursstrang (und auch nicht erst ab 1948) dazu kam.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Ja, es finden sich antijüdische Passagen im Koran und ja, Muhammad hat in seiner Zeit die drei jüdischen Stämme in Medina im Rahmen von Machtkämpfen vertrieben bzw. die männlichen Mitglieder eines Stammes sogar getötet. Das lässt sich anhand der wenigen vorhandenen Quellen aus dieser Zeit sehr gut nachverfolgen. Aber das spannende ist, dass dies im islamischen Mittelalter eben nicht das Narrativ und darauf aufbauend den Umgang mit Jüdinnen und Juden so geprägt hätte, das es immer wieder zahlreiche Pogrome wie in Westeuropa gab. Es gab eine Benachteiligung bis hin zu Diskriminierung, physische Übergriffe waren dagegen eine Ausnahmeerscheinung. Das Gros von physischen Übergriffen setzt im 19. Jahrhundert ein, besonders hervorzuheben ist hierbei die Damaskusaffäre, die einen Startpunkt bezeichnen kann. Von dieser aus lässt sich nachzeichnen, das antijüdische Narrative und Judenhass stark durch mitgebrachten Antijudaismus/Antisemitismus von Europäer*innen geprägt wurde (z.B. die Ritualmordlegende oder später rassistische Elemente). Diese wirken bis in den islamistischen Antisemitismus fort. Dementsprechend ist es eben sehr erstaunlich beim modernen Antisemitismus in der arabischen Welt wie sich a) Narrative aus Europa, die mit der Kolonialisierung zunehmend ins Land kamen auswirken und b) eigentlich erst der Islamismus wirklich die möglichen genuin islamischen Quellen aufgreift (z.B. Hadith oder Koranverse, die aus dem Kontext gerissen ggf. antijüdische und antisemitische Ressentiments befeuern können). Gerade letztere spielen jedoch im antisemitischen Mainstream in islamischen Gesellschaften nicht die größte Rolle, sondern eher Elemente des rassistischen Antisemitismus gekoppelt an "Kritik" an Israel und den Palästinakonflikt. Dementsprechend würde ich zumeist nicht von einem islamischen Antisemitismus, sondern von Antisemitismus in islamisch geprägten Kontexten sprechen.
zum BeitragPatricia Jessen
In diesem Artikel wird aus meiner Sicht nicht genügend Rechnung getragen, dass dezidierte Judenfeindlichkeit und Antisemitismus eher ab dem 19. Jahrhundert mit der Kolonialisierung in die islamisch-arabisch geprägten Ländern gekommen sind. Tatsächlich gab es im "islamischen" Mittelalter so gut wie keine Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung (anders als in Europa), allerdings - wie auch im Artikel benannt - genau wie gegenüber christlichen Bevölkerungsanteilen eine deutliche Diskriminierung. Trotzdem war die Situation von "Andersgläubigen" (im Sinne der 'ahl al-kitab', sprich Juden/Jüdinnen und Christ*innen) in der islamischen Welt über Jahrhunderte weitaus besser als die Situation von jüdischen Menschen in Europa.
zum BeitragSpannend ist an den modernen antisemitischen bis antisemitisch-islamistischen Narrativen in arabischen (und türkischen) Kontexten, dass sie in weiten Teilen (nicht zuletzt durch Kolonialisierungsbewegungen) vom modernen rassistischen Antisemitismus aus Europa geprägt sind und sich oft weniger aus anderen Quellen (z.B. kritischen Äußerungen zu Juden/Jüdinnen im Koran oder Hadith) ableiten. Dementsprechend reißt der obige Artikel einige Punkte an, lässt aber andere, ebenso wichtige außen vor.
Einen aus meiner Sicht umfassenderen Blick auf modernen Antisemitismus in muslimisch geprägten Kontexten konnten wir in meinen Augen bei folgender Publikation zu diesem Themenkomplex erarbeiten: material.rpi-virtu.../09/Extrem-Out.pdf
Patricia Jessen
Den Schmerz der anderen begreifen Teile der israelischen Gesellschaft anscheinend nicht so gerne. Aber so sind wir Menschen, egal wo wir leben und wer wir sind. Deprimierend im besonderen und allgemeinen.
zum BeitragPatricia Jessen
Auf beiden Seiten - sowohl bei denjenigen aus "esoterisch" angehauchten oder vollkommen davon durchdrungenen Szenen wie auch bei denjenigen, die sich vollkommen der "empirisch beweisbaren Wissenschaft" verschrieben haben, begegne ich sehr relaxten Menschen, die der jeweils anderen Seite auch positive Aspekte abgewinnen können, wie auch äußerst verbohrten bis hin zu gefährlichen Menschen. Unreflektierter Glaube - sei es an magische Weltbilder, sei es an "die Wissenschaft" - sind immer schwierig. Besser erscheint mir, mit einem kritischen Ansatz - sowohl sich selbst wie der jeweiligen These, die einem begegnet - und offenen Augen zu sehen: Wo werde ich manipuliert? Wo werde ich emotional oder finanziell ausgenutzt? Wo werden Menschen diskriminiert und diskreditiert? Wo sind Weltverschwörungsthesen und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit? Wo wird der eigenen Weg als der einzig richtige verkauft? Wo stehen nicht die Menschen sondern Prinzipien, Weltbilder o.ä. im Mittelpunkt? Überall wo das der Fall ist, da halte ich bewusst Abstand un äußere sachliche Kritik. Das sollte man/frau definitiv in "esoterischen" Zirkeln tun! Aber das darf man auch bei Schulmedizin und in Wissenschaft. Das ist mein persönlicher Ansatz und damit bin ich sowohl als Akademikerin wie auch als jemand, der sich in der "Eso-Szene" bewegt hat, gut gefahren.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Das ist jetzt aber schon was anderes - oder? Sie sitzen gerade selbst am Computer und schreiben Nachrichten und bräuchten wirklich nur drei Worte in Ihre Suchmaschine eingeben, um das belegt zu bekommen, was Herr Fissner schreibt. Und warum bringen Sie den Vergleich mit den Querdenker*innen - um den Ansatz von Hr. Fissner gleich von vornherein zu diskreditieren?
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: @ Jim Hawkins: geben Sie bei google oder einer anderen Suchmaschine einfach nur "Bild" "Antisemitismus" "Linke" ein und Sie werden massenhaft fündig. Beispiele ohne Ende, ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Ich bin zwar hier nicht Ihrer Meinung, finde aber den Ton Ihnen gegenüber hier bei den Kommentatoren auch nicht angemessen.
zum BeitragPatricia Jessen
Ganz ehrlich, ich habe den homosexuellen Bruder immer als Parodie aller Vorurteile, die dumme Menschen über Homosexuelle haben wahrgenommen. Genauso wie "Uschi" für mich ein Verhohnepipeln aller Klischees über Frauen in den Original-Winnetou Filmen und ähnlichen Filmen aus dieser Zeit ist. Das gleiche gilt für mich auch bei der Darstellung der Schoschonen: hier werden keine Lacher über "Indianer" produziert, sondern über die Art und Weise, wie im Western und auch in den Winnetou-Verfilmungen die "Indianer" dargestellt wurden. Am meisten machen sich doch Bully Herbig und seine Mitstreiter*innen dabei über mich selbst lustig. Ich meine Sky Dumont als Bösewicht nimmt sich doch so etwas von selbst hopp, das kann niemand übersehen - oder? Also von daher, nee, für mich sind diese Verfilmungen nicht sexistisch, homophon, rassistisch oder ähnliches. Es ist ein Film, der sich genau über solche Einstellungen und den damit verbundenen Phantasien in den Köpfen der Leute lustig machen. Das das ganze dabei z.T. flacher Humor ist? Geschenkt, wer die Bully-Parade kannte, der wusste doch, dass ihn jetzt hier nicht Monty Python erwartet (die auch manchmal ganz schön flach sein konnten...).
zum BeitragPatricia Jessen
Die Problematik, dass solche Workshops als Strafmaßnahme gewertet werden gibt es nicht nur in Theatern. Sie sind leider Gottes auch in anderen Institutionen Gang und Gebe. Schade.
zum BeitragPatricia Jessen
Irgendwie eine sympathische Truppe, auch wenn ich wenig Interesse an ihrer Show habe. Dass sie damit aus der Zeit gefallen sind, das kommt natürlich dazu. Aber aus ihnen die großen Umweltsünder*innen zu machen, das ist doch Quatsch. Da gibt es doch ganz andere Kaliber als so eine kleine Roadshow!
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Danke, Sie bringen es auf den Punkt.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Also seriöse, wissenschaftliche Einordnungen habe ich eigentlich noch gar nicht dazu gelesen. Viele persönliche Meinungen, aber fundierte, objektive wissenschaftliche Analysen - ich kenne keine.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Das, was ich bisher zu diesem Thema in Medien gelesen habe ist alles, aber kein seriöser, wissenschaftlich fundierter Diskurs, in dem sich sachlich mit einem Werk auseinandergesetzt wird. Stattdessen wird emotional und anhand rein subjektiver Wahrnehmung diskutiert. Dies ist genau das, was ich bemängele.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Nichts anderes habe ich geschrieben, als das es eindeutige Kriterien gibt - Siege meine Verweise auf Darstellungen im „Stürmer“ oder die diffamierende Darstellung der „Judensau“ an Kirchen. Intention, gewählte Symbolik und der diskursive Rahmen bilden hier eine Einheit, wo objektiv antisemitische Hetze erfüllt ist. Damit tut sich jede*r, die bzw. der sich mit Antisemitismus auseinandersetzt auch nicht schwer. Und wer dort den Antisemitismus leugnet, die bzw. der leugnet das Phänomen, ggf. auch, um sich mit dem eigenen Antisemitismus nicht auseinander setzen zu müssen. Nur sehe ich eben hier in dem Werk nicht, dass Intention, Symbolik und Diskurs sich so einheitlich präsentieren, dass objektiv alle Kriterien erfüllt sind, eindeutig von einem antisemitischen Werk zu sprechen.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Zu sagen "ich erkenne in dem Bild dieses oder jenes" ist allerdings kein klares Kriterium wissenschaftlicher Forschung. Gerade wenn man bei bildlichen Darstellungen auch die Intention und den Kontext der Erstellung eines Kunstwerks mit hinzuzieht. Dann ist es beispielsweise bei "Karikaturen" des "Stürmers" oder aber der "Judensau" an einer mittelalterlichen Kirche auf Grund der Intention und des Kontextes - neben der eindeutigen Symbolik, die verwendet wird und an einem im Entstehungsgebiet eindeutigen Diskurs anknüpft - klar, dass diese Darstellung nach objektiven Kriterien als antisemitisch eingestuft werden kann. Bei dem Bild, das hier gezeigt wird, ist es aber genau nicht so klar, denn die Intention scheint nicht antisemitisch zu sein (so die Aussage der Künstler*innen) und der werkimmanente wie gesamtkulturelle Kontext der Entstehung lässt sich wohl auch nicht so vereindeutigen. Das Menschen etwas in einem Bild zu erkennen glauben ist kein Beleg für ein wissenschaftlich haltbares Argument.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Antisemitismus ist nicht die Frage eines Erdteils. Aber was man mit Symbolen meint, wie man diese liest, in welchem Kontext sie stehen, dass ist schon teils recht unterschiedlich. Gerade in der Kunst. Deswegen ja, eventuell verorten wir als Europäer*innen ggf. hier ein Thema, was für das Künstler*innenkollektiv in Indonesien keine Rolle spielt und wo sie eine ganz andere Symbolik sehen und nutzen. Das gilt es zu klären, sonst kann ich ein Werk nicht verstehen und interpretiere es ggf. falsch.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Hallo zusammen, ja, ich hätte das gleiche auch geschrieben, wenn eine andere Minderheit den Eindruck gehabt hätte, dass sich dieses Bild gegen sie richtet. Dass es "nur darauf ankommt, was eine Minderheit empfindet" (interessante Formulierung mit dem "nur") zeigt eine Facette des Problems - was jemand bei Anblick eines Bilds empfindet ist eben nicht umbedingt das, was von den Künstler*innen intendiert ist. Und das was jemand empfindet oder intendiert ist immer subjektiv und nicht umbedingt objektiv. Deswegen ist es ja an diesem Punkt spannend zu sehen a) wie empfinden Menschen das Bild, b) was ist mit dem Bild gemeint, c) welche Diskurse knüpfen die, die das Bild sehen an seine Symbolik an und d) welche Diskurse bedienen die Künstler*innen dort, wo sie herkommen. Selbstverständlich können wir dieses Bild vor dem Rahmenwerk unserer Erfahrungen und Diskurse betrachten und es so interpretieren, dass es antisemitischen Diskursen einen Anknüpfungspunkt bietet. Aber das heißt nicht, dass indonesische Künstler*innen die gleichen Diskurse und Symbole im Kopf haben wie wir und diese bedienen (wollen). Und wie gesagt, die Künstler*innen sagen selbst, sie hätten keine antisemitische Intention gehabt. Können wir ihnen jetzt vorschreiben "doch, das habt ihr". Wir können doch nur sagen, aus unserer Sicht knüpft euer Werk an Diskurse an, die antisemitisch sind und bedient hier den Diskurs mit der gewählten Symbolik (wenn wir das denn zu erkenn glauben). Aber weder die Aussage von uns noch die Aussage der Künstler*innen fasst doch eine objektiv messbare Wahrheit - nämlich dass das Kunstwerk an sich antisemitisch ist. Ganz im Gegenteil zu einer Darstellung bspw. im Stürmer, die gar keinen anderen Schluss zulässt. Zudem schwingt hier eine interessante "kolonialistische" Lesart mit - wir sagen den Künstler*innen aus Indonesien, dass sie antisemitische Kunst schaffen. Hat auch ein bisschen was von "The white man´s burden".
zum BeitragPatricia Jessen
Nach wie vor habe ich, als ich mir das Bild zum ersten Mal angesehen habe einen Soldaten mit einem Helm und einer Gasmaske vor dem Gesicht gesehen und keinen Soldaten mit Schweinenase. Und ich habe auch keine antisemitische Karikatur eines orthodoxen Juden erkannt, sondern einen ziemlich hässlichen Menschen mit einer Melone auf dem Kopf, auf der SS-Runen abgebildet waren (ich sehe nach wie vor dort keine Schläfenlocken und ich wüßte auch nicht, warum ein Mensch jüdischen Glaubens durch SS-Runen erkennbar wird). Ja, wenn ich mir die ganzen Artikel durchlese und die Kommentare, dann kann ich sagen, anscheinend erkennen andere Menschen etwas anderes darin als ich. Vielleicht haben sie recht und ich habe das nicht erkannt. Wenn das der Fall ist, dann finde ich es immer ziemlich hilfreich, wenn ich mir dann anhöre, was der- oder diejenige, die so ein Bild gemalt haben, selber dazu sagen. Sagen sie - "nee, das ist auch antisemitisch gemeint, das erkennen alle ganz richtig", dann weiß ich, aha, da war ich wohl zu Beginn auf dem Holzweg. Oder aber, wenn auf Grund der sonstigen Arbeit der Künstler*innen klar ist, ja, die sind Antisemit*innen, die meinen das so. Aber hier sagen die Künstler*innen selbst ganz klar, das ihre Intention nicht war, ein antisemitisches Werk zu schaffen. Dann ist doch spannend, a) meinen die das so oder sagen die das nur noch, um aus der Nummer rauszukommen, b) haben die ansonsten antisemitische Meinungen vertreten, c) spielt Antisemitismus in Indonesien überhaupt eine Rolle? Sind dort Bilder, Symbole etc. die wir schnell als "antisemitisch" einordnen mit einem ganz anderen Inhalt versehen? d) Stülpen wir damit nicht einen Diskurs und ein Thema auf Menschen aus einem anderen Kulturraum, die - im Gegensatz zu uns hier in der BRD, in Europa und Israel - mit dem ganzen Thema einfach nichts am Hut haben? Das heißt dann immer noch nicht, das das Bild da bleiben soll. Aber vielleicht kreist die Welt nicht nur um unsere Themen und Sichtweisen.
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Abgesehen davon, ob die Darstellung antisemitisch intendiert ist bzw. so wahrgenommen wird, hätte ich das Gesicht nicht für eine "Schweinegesicht" gehalten, sondern für ein Gesicht hinter einer Gasmaske o.ä., da die Gestalt dahinter auch eine Art Helm mit einer Gasmaske zu tragen scheint...
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Also jede*r, die/ der hier zustimmt waren noch nie mit ÖPNV an einem Montag morgen um 07:00 Uhr unterwegs. Selten so viel sozial Privilegierte auf einem Haufen...
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"Und wir können Frauen wie Männern wie allen anderen Personen Millionen andere Handlungen und Positionen zugestehen, als bloß Opfer oder bloß Täter zu sein – und zwar ohne dabei die strukturelle Gewalt im Patriarchat zu untermauern." Der Satz bringt es auf den Punkt. Leider scheinen die meisten Kommentator*innen ihn zu überlesen. Statt dessen wird die alte Leier angestimmt, er war's oder sie war´s. Schade.
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Da sprechen mir zwei Frauen aus dem Herzen! Einfach: DANKE!
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[Re]: Was aus meiner Sicht auch vollkommen übersehen wird ist der Zusammenhang von Aufklärung und Mythos als dialektische Wechselbeziehung, wie Adorno und Horkheimer so schön in der "Dialektik der Aufklärung" aufgezeigt haben. Denn genau dieser wechselseitige Mechanismus, wo Aufklärung wie ein Vexierbild in den Mythos umschlägt, wo Natur überhöht wird und gleichzeitig innerlich wie äußerlich zu beherrschen ist, zeigte sich in "rechten" Bewegungen NS-Zeit und in der NS-Zeit selbst. Und es zeigt sich jetzt wieder hier. Leider ist die Frankfurter Schule ja nicht mehr so "in", aber sie hat immer noch so einiges zu bieten, was diesen Artikel auch weiter hätte unterfüttern können.
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[Re]: Ich möchte keine gesonderten Räume. Ich will Räume für alle, wo alle, die in unserer patriarchalen Gesellschaft Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit erfahren, sicher sind. Sollen patriarchale Strukturen und Personen, die sie benutzen doch gesonderte Räume bekommen!
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[Re]: Ergänzung: Und bei Unisex-Toiletten ist doch die Frage, ob es einzelne, abschließbare, nicht für andere zugängliche Einzeltoiletten oder Gruppentoiletten sind, wo jeder in die nächste Kabine gucken könnte. Solange das nicht möglich ist und ich geschützt mein Geschäft verrichten kann, ist es aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung, wenn ich nur noch Unisex Toiletten habe. Am besten möglichst viele und barrierefreie, damit ältere Menschen, schwangere und menstruierende Frauen, Menschen mit Reizblasen- oder Reizdarmsyndrom und Menschen mit körperlichen Einschränkungen schnell, unkompliziert und ohne sich unwohl zu fühlen ein stilles Örtchen finden. Dann suchen nämlich Menschen mit Behinderungen nicht mehr stundenlang nach der nächsten Toilette und Frauen müssen auch nicht mehr in langen Schlangen warten!
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Danke, sehr gut!
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Ich sehe hier einen gewaltigen Generationskonflikt. Denn gerade jüngere, feministische Frauen vertreten oft eher die "Lasst uns Banden bilden"-These, während ältere feministische Frauen damit Schwierigkeiten haben, oft vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen und Kämpfe. Als eher noch jüngere Frau sehe ich mich diesem "There is power in a Union"-Gedanken verbunden mit einer Selbstverständlichkeit, eine Person, die sich als Frau sieht als Frau zu akzeptieren. Der biologische Unterschied mit Gebärmutter etc. ist dabei für mich irrelevant. Der Punkt, dass Männer ggf. die Chance nutzen, um über Trans-Frauen den Zugang zu Schutzräumen zu erhalten (mitsamt dem oft auch damit einhergehenden Vorurteil, dass Trans-Frauen eben doch Männer bleiben, egal was sie tun) und hier übergriffig zu wenden, fand ich zunächst sogar noch spannend. Bislang habe ich aber keinerlei Daten gefunden, die diese Angst belegen würden. Abschließend bleibt, dass Trans-Frauen, da sie mehrere Jahre als Männer gelebt haben, von den Privilegien im Patriarchat profitiert haben können. Das beurteile ich allerdings auch anders, denn a) nicht jeder Mann, der auch als Mann gelesen wird, profitiert gleichermaßen vom Patriarchat. Hier in Westeuropa profitiere ich als als "weiß" gelesene, gebildete Frau ggf. mehr von den vorherrschenden patriarchalen Strukturen, als ein als "farbig" gelesener Mann mit wenig sozio-ökonomischen Kapital. Eine Vereindeutigung von Patriarchat rein auf "Vorherrschaft und Privilegierung von Männern" greift aus meiner Sicht zu kurz und muss erweitert werden, z.B. auf Patriarchat als (in Westeuropa) "Vorherrschaft von 'weißen' gut situierten, zumeist älteren, zumeist heterosexuellen, gesunden, Männern, aus bildungsbürgerlichen Kreisen". Dazu kommt b), dass eine Trans-Person ggf. auch viele diskriminierende und unerfreuliche Erfahrungen macht, schon vor einem "Outen". Summa summarum, für mich sind die Gemeinsamkeiten größer, als das Trennende.
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[Re]: Ergänzung: Und bei Unisex-Toiletten ist doch die Frage, ob es einzelne, abschließbare, nicht für andere zugängliche Einzeltoiletten oder Gruppentoiletten sind, wo jeder in die nächste Kabine gucken könnte. Solange das nicht möglich ist und ich geschützt mein Geschäft verrichten kann, ist es aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung, wenn ich nur noch Unisex Toiletten habe. Am besten möglichst viele und barrierefreie, damit ältere Menschen, schwangere und menstruierende Frauen, Menschen mit Reizblasen- oder Reizdarmsyndrom und Menschen mit körperlichen Einschränkungen schnell, unkompliziert und ohne sich unwohl zu fühlen ein stilles Örtchen finden. Dann suchen nämlich Menschen mit Behinderungen nicht mehr stundenlang nach der nächsten Toilette und Frauen müssen auch nicht mehr in langen Schlangen warten!
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[Re]: Das ist nicht die Intention der Petition und übrigens auch nicht der größten Gruppe derjenigen, die sich gegen §218 einsetzen. Dieses Argument immer wieder heranzuziehen ist typisch und dient nur dazu, ein legitimes Anliegen zu delegitimisieren. Das ist ähnlich wie das Argument, dass Frauen dann als nachträgliche Verhütung abtreiben und das immer wieder. In beiden Bereichen mag es Einzelfälle geben, die diese Argumente scheinbar bestätigen, aber dies sind Einzelfälle. Damit der Mehrheit der Frauen das Recht der Bestimmung über den eigenen Körper abzusprechen ist ähnlich adäquat wie allen Autofahrer*innen zu unterstellen sie sind Raser*innen und deswegen das Autofahren zu verbieten oder allen Männern zu unterstellen, sie seien Vergewaltiger und müssten vorsorglich eingesperrt werden. Und ja, ich weiß, Vergleiche sind schräg. Allerdings zeigen sie manchmal auch, wie schräg wir in anderen Bereichen denken und handeln.
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[Re]: Nur leider ist es dann ggf. kein besonders spannendes Interview. Meistens wird man/ frau ja befragt wegen einer bestimmten Sache. Wenn ich danach dann gar nicht gefragt werden möchte, warum gebe ich dann überhaupt ein Interview? Um zu zeigen, wie woke und cool ich bin, indem ich die Fragen nicht beantworte? Mir erschließt sich da nicht der Sinn.
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[Re]: Zumindest hat Jim Hawkins hier gerade gut das Verhalten der Interviewten gespiegelt. Sie hat das dann irritiert. Gleichzeitig finden Sie es aber nicht angebracht, dass Jim Hawkins von der Interviewten mit genau der gleichen Verhaltensweise irritiert ist. Das ist schon bemerkenswert, unabhängig davon, wer welchen Humor hat.
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[Re]: Ulkig. Ich spreche ganz gerne über Sexismus mit weißen Antifaschisten. Auch mit farbigen oder schwarzen. Oder mit Männern die keine Antifaschisten sind. Meistens ist das ergiebiger als mit anderen Frauen, denn die kennen das ganze oft schon. Männer haben dagegen oft noch ziemlich viel Lernbedarf, so meine Erfahrung.
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Und als Nachsatz zu meinem ersten Kommentar: wenn ich die meisten selbstgerechten Kommentare hier lese, die sich echauffieren, dass dieser mutige Mann für seine Rechte einsteht und dieses oft unreflektierte Mantra von "Integration" hinterfragt, dann wird mir schlecht. Denn es zeigt, wie recht er hat.
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Super, Respekt. Eigentlich sollte er den Festakt nutzen, um das Verdienstkreuz den Verantwortlichen vor die Füße zu werfen. Möglichst medienwirksam. Aber vermutlich würde das sogar nach hinten losgehen, wie ich dieses Land hier kenne.
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Ich habe soeben diesen Artikel gelesen ebenso wie den Artikel von Frau el-Hassan in der Berliner Zeitung. Ich finde es unmöglich, wie mit ihr umgegangen wird. Fr. el-Hassan ist selbstkritisch mit der Situation umgegangen, sie hat selbst zugegeben, dass die al-Quds Demos von Antisemit*innen initiiert und genutzt werden und sich davon distanziert. Dass sie als Frau mit palästinensischen Wurzeln auch gerade das palästinensische Erleben des Konflikts zwischen dem Staat Israel und der palästiensischen Bevölkerung, insbesondere in den besetzten Gebieten auf Grund der eigenen familiären Erfahrungen besonders reflektiert, halte ich für natürlich. Das ist aber weder antisemitisch noch antiisraelisch. An keiner Stelle leugnet sie das Existenzrechts Israels, an keiner Stelle vermischt sie in der Kritik israelische Institutionen wie z.B. die IDF mit "alle Israelis" oder gar "alle Jüdinnen und Juden". Was bitte erwarten wir noch mehr? Dass sie den Konflikt ignoriert? Dass sie das Leid auf palästinensischer Seite (denn auch dieses Leid gibt es ja im Konflikt) leugnet? Ich begreife nicht, wieso der WDR und anscheinend auch zahlreiche andere Einzelpersonen in unserem Land auf den Zug von neuen Rechten und der Bild-Zeitung aufspringen. Hier wird vermeintlicher Antisemitismus instrumentalisiert, um Hass und Abwehr gegen Muslim*innen Vorschub zu leisten. Und ich verwehre mich gegen das eine wie das andere. Ich nehme Antisemitismus zu ernst, um mich vor den Karren eines Schmierblatts und der neuen Rechten spannen zu lassen und ich weigere mich, den Hass gegen muslimische Mitbürger*innen zu unterstützen!
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[Re]: MENA-Watch ist aber auch keine besonders neutrale Quelle...
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Danke für die Spekulation am Ende des Texts. Genau das fragte ich mich auch, als ich es sah - wäre ein älterer als "weiß" und "deutsch" gelesener Mann genauso unterbrochen worden? Selbstverständlich ist das möglich. Die Wahrscheinlichkeit unterbrochen zu werden steigt jedoch, wenn "man" eben kein "Mann" ist. Dass jetzt in der Kommentarspalte die üblichen Beißreflexe kommen, zeigt, dass hier ein wunder Punkt ist und etwas getriggert wird. Frei nach: "The commentators do protest too much, methinks"
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Oh Gott, dass hier zu lesen ist sowas von frustrierend. Langweilige Politiker*innen, die ein Land zu Tode verwalten sind sympathisch? Leute glauben, dass sich Merkel für Frauenrechte einsetzt? Arbeiten als Gärtner und wählen dann eine Partei, für die Umweltschutz ein Fremdwort ist. Eine Psychologin findet Scholz gut, weil der wie ihr Papa ist? Irgendwann konnte ich nicht mehr. Mögen diese Leute wählen wen sie wollen, ich möchte ihre Gründe glaube ich lieber gar nicht wissen, das ist ja verstörend.
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[Re]: Versuchte Vergewaltigung ist nicht, wenn eine*r der Partner*innen Lust auf Sex hat und die/ der andere nicht. Sorry, das ist auf einer Linie, Vergewaltigung ist nur ein Kavaliersdelikt. Damit wird etwas beschönigt, was nicht zu beschönigen ist. Ganz unabhängig davon, was dieser Komiker angeblich getan haben soll oder auch nicht.
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Wie gerecht wird ein Gericht eines Staates empfunden, das noch nicht einmal eine Simultanübersetzung in die Muttersprache der Betroffenen leistet, die dort bereits vor der Gründung des Staates lebten? Das könnte als eine Taktik der Marginalisierung gedeutet werden.
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es tut mir leid, aber von einer Abiturientin erwarte ich, dass sie bemerkt, dass ein Text Begrifflichkeit verwendet, um ein bestimmtes Denken zu entlarven. Wenn sie das zu sehr persönlich betrifft und sie das in einer Prüfungssituation erschüttert, dann kann sie sich eine andere Aufgabe wählen. Was würde passieren, wenn wir einen Text haben, in dem sich mit Homophobie, Antisemitismus oder Sexismus auseinandergesetzt würde, indem solche Denkweisen vermeintlich reproduziert werden, um sie aufzuzeigen und zu problematisieren? Sollen diese dann auch weggelassen werden? Weil ggf. eine Frau in einer Prüfung den Text liest und durch Sexismus persönlich betroffen ist? Oder ein*e LGBT-Person, weil sie Homophobie betrifft? Das grenzt ans lächerliche. Quellenanalyse und Textkritik sind Teil der Literaturwissenschaften. Ich bin immer für ein einordnen (z.B., wenn solche Begrifflichkeit wie N*** in einem Kinderbuch verwendet werden, dann kann heute jeder Verlag eine Fußnote machen und erklären, warum wir heute das so nicht mehr sagen). Ich bin übrigens auch eine überzeugte Vertreterin des Gendern, ohne dass ich jedoch literarische Texte rückwirkend gendern möchte. Sie sind - genauso wie die Kurzgeschichte - Zeichen einer Zeit, eines Kontextes. Das muss ich auch wahrnehmen und dann kann ich mich dazu positionieren.
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[Re]: Das ist doch Unsinn. Selbstverständlich gibt es Antisemitismus in der arabischen Welt. Man mag darüber diskutieren, inwiefern es ein importierter Antisemitismus ist (zumeist spielen religiöse Motive, die sich z.B. aus islamischen Quellen herleiten lassen könnten nämlich kaum eine oder wenn, dann eine sekundäre Rolle), aber zu leugnen, dass es in der arabischen Welt und auch in arabisch- muslimisch geprägten Communities weltweit antisemitische Tendenzen gibt, das ist schlichtweg uninformiert.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Also wenn jemand so etwas sagt, dann fände ich es zumindest angebracht nachzufragen, warum jemand diese Reihung vornimmt? Und wenn jemand sagt, ich möchte mit keinem Juden/ keiner Jüdin einen Urlaub verbringen finde ich das schon seltsam. Da würde ich auch nachhaken, warum nicht.
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Ich finde das Interview sehr spannend, danke dafür. Was ich allerdings nicht verstehe ist, wie die Hamas eine Mehrheit bei Wahlen bekommen hat, wenn die Zivilist*innen im Gazastreifen sie zu weiten Teilen nicht unterstützen. Das passt irgendwie nicht zusammen. Das wäre so, als ob in Israel die israelisch-jüdische Bevölkerung sich wundern würde, wie es zur harten Politik gegen Palästinenser*innen kommt und zur politischen Unterstützung der ganzen Siedlungsbewegung und nicht den Zusammenhang sähe mit dem eigenen Wahlverhalten.
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[Re]: Das wirklich schlimme ist doch, dass unabhängig davon, welche Fahne sie tragen, diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Einwanderungsgeschichte zum größten Teil in der BRD aufgewachsen sind und mit dem Nahostkonflikt persönlich so viel am Hut haben, wie die meisten anderen Menschen, die hier leben. Da setzt eine falsche Solidarität sein, Judentum und Israel wird gleichgesetzt, Medien aus den Heimatländern der Eltern und Großeltern bedienen Antisemitismus, was ungefragt übernommen wird und die meisten haben soviel Ahnung vom Konflikt wie eine Kuh vom tanzen. Zumeist wiesen sie noch nicht einmal, dass nicht alle Israelis jüdisch und nicht alle Palästinenser*innen muslimisch sind. ABER: das ist kein Zuwanderungsproblem, das ist kein per-se "muslimisches" Problem, das ist ein deutsches Problem, hier bei uns. Dass sich junge Menschen so unreflektiert äußern und solche Scheinsolidaritäten aufbauen zeigt doch, dass unser Bildungssystem sie nicht erreicht hat und sie so wenig gesellschaftliche Teilhabe glauben zu erfahren, dass sie sich eher mit einem tausende von Kilometer weit weg ablaufenden Konflikt und vermeintlichen "muslimisch-palästinensischen Brüdern und Schwestern" solidarisieren, als dies alles einmal kritisch zu hinterfragen. Da ist ein großes Ventil für eigene Wut, eigene Diskriminierungserfahrung, die projiziert wird. Und zu den Thesen eines Jim Hawkins: es ist halt nicht überall so, dass langjährige Einwohner*innen aus ihren Häusern vertreiben werden und extremistische Gruppen versuchen sich ganze Stadtteile unter ihren Nagel zu reißen, um eine dort nicht gewollte, vermeintlich "fremde" Bevölkerung zu vertreiben. Und das läuft in Israel, gerade in Jerusalem und gerade durch militante Siedlergruppen ab. Dass dies dazu führt, dass Konflikte weiter eskalieren, ist dann nicht nur das eine Seite dummerweise wegen einer "fragwürdigen, aber legalen juristischen Entscheidung" einen Krieg anfängt. Damit macht man es sich zu leicht!
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Hallo, zumindest meiner tut es seit Jahren. Deswegen, auch als überzeugte Feministin, die grundsätzlich zustimmt das zu 99% die Frauen die doofen sind, die verhüten und damit ggf. ihrer Gesundheit schaden dürfen - es gibt die wenigen Männer, die anders handeln.
zum BeitragPatricia Jessen
Das ist super, die Erwerbstätigen, die Renten finanzieren, Bruttosozialprodukt generieren und nebenbei ihre Kinder im Homeschooling betreuen können dann mit ihren Familien zu Hause hocken, während die Rentner*innen, die ja alle zuerst geimpft werden, sich ihres Lebens freuen, ins Theater gehen, im Restaurant sitzen oder am besten gleich wieder nette „klimafreundliche“ Kreuzfahrten machen. Passt.
zum BeitragPatricia Jessen
Wenn ich sämtliche Kommentare unter diesem Artikel lese, dann wird mir wieder einmal klar, wie sehr das Patriarchat noch in den Köpfen meiner Mitmenschen, nicht nur der Richter*innen am Bundesverfassungsgericht, verankert ist. Für die einen ist die Parität lächerlich, für die anderen die richtige Abkürzung des Gerichts das relevanteste an dem Artikel. Unglaublich.
zum BeitragPatricia Jessen
Eine Kolumne, die zeigt, dass Mittelmäßigkeit und Weichspülen jetzt auch bei der TAZ angekommen sind. Dann nehmen wir mal alle AfD-Anhänger*innen ans Händchen, darauf haben die gewartet.
zum BeitragPatricia Jessen
Es ist doch schön, dass selbst bei der TAZ nach so einem Artikel alle Trolle wie direkt aus der Steinzeit aus den Löchern gekrochen kommen und sich getriggert fühlen von möglichen (!!!) Hinweisen, dass die Frau am Herd nicht gottgegeben ist und einen süffisanten Satz am Ende des Artikels fast den Nervenzusammenbruch verursacht. Obwohl, pardon, das ist eigentlich nicht schön, es ist erschreckend. Und gleichzeitig nichts Neues. Ob es männlichen Wesen wohl angeboren ist, sich auf den Schlips getreten zu fühlen, wenn ihre historisch verbürgte Allmacht in Frage gestellt wird? Oder ist das einfach nur der moderne Mann, der auch da viel vom Steinzeitmann lernen könnte? Who knows...
zum BeitragPatricia Jessen
Bei den ganzen Kommentaren wird mir bewusst, dass a) die Autorin den Finger in die Wunde legt b) die Reaktion der Kommentator*innen zeigt, dass dies weh tut und man/ frau dass dann lieber Argumente dagegen findet, um in der Komfortzone zu bleiben und c) der Weg wohl noch ein weiter sein wird.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: So wahr! Ich schließe mich wirklich jedem Wort an!
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Also es gibt hier schon Äußerungen, da fällt mir die Kinnlade runter. Wissen Sie was? Gehen Sie mal in ein heutiges "Armenviertel" in Südafrika uns stellen sich mit nem Schild hin, auf dem steht, dass Apartheid besser war. Ich wär gespannt, wie die Reaktion wär.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich finde es widerlich, wie in zahlreichen Kommentaren Täter*innen zuerst als Opfer dargestellt werden. Wenn so argumentiert wird, dann ist letztlich jede*r Täter*in ein Opfer, denn wir werden immer bei den schlimmsten Verbrecher*innen in deren Vergangenheit irgendetwas entdecken, wo diese Unrecht erlitten haben. Das ändert aber nichts daran, dass sie - außer sie sind unzurechnungsfähig - sich entschieden haben, als Täter*innen zu handeln. Und diese Entscheidung ist das wichtige. Spätestens mit der Entscheidung zu handeln sind Täter*innen nicht mehr entschuldbar. Spätestens dann sind sie keine Opfer mehr, weil sie wählen Täter*innen zu sein.
zum BeitragPatricia Jessen
Das wir - ihr-Denken ist hier fraglich. Ich erlebe nicht nur, dass Menschen ohne Migrationshintergrund die Namen von Menschen mit Migrationhintergrund falsch aussprechen, sondern auch das Umgekehrte. Selbstverständlich kann ein solches Verhalten Zeichen von Rassismus und Machtposition sein, gerade auch, wenn es trotz Verbesserungen immer wieder passiert und wenn im Kontext deutlich wird "Ich hab einfach keinen Bock deinen doofen Namen richtig auszusprechen". Aber das ist eben nicht nur in einer Richtung möglich. Zudem habe ich auch mitbekommen, dass es Menschen, die wenige andere Sprachen gelernt haben sehr schwer fällt, sich an die anderen Klänge und ggf. Buchstaben bzw. deren Aussprache zu wagen. Da spielt dann manchmal eine gewissen Scham eine Rolle. Das kenne ich von meiner Großmutter, die nie eine Fremdsprache gelernt hat und die schon englische Namen von guten Freund*innen meiner Familie nie richtig auszusprechen gelernt hat, die Personen aber sehr gerne mochte. Manchmal kann man auch auf Grund der eigenen Muttersprache bestimmte Vokale oder Konsonanten so gut wie gar nicht formen. Z.B. wenn man einen Nachnamen mit Ö hat und die arabischstämmigen Schüler*innen daraus immer ein "o" machen, weil sie aus dem Arabischen kein "Ö" kennen (das ist mir früher immer passiert, als ich noch meinen Mädchennamen trug). Ich hatte umgekehrt immer Probleme mit dem arabischen "´Ayn", für das wir im Deutschen keine Entsprechung haben und trotz sieben Jahren Arabisch an der Uni und Aufenthalten in arabischen Ländern dürfte mein "´Ayn" sich für Muttersprachler*innen immer noch seltsam anhören. Abschließend habe ich sogar erlebt, dass Jugendliche, deren Eltern zugewandert waren, die aber selbst in der BRD aufgewachsen waren "Bernhard" für einen Frauennamen hielten.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich würde eher sagen, dass Cusks Frauenbild anscheinend vom Feminismus der 70er Jahre geprägt war, wo Frauen gedacht haben, sie müssten handeln wie Männer mitsamt den Fehlern (also die Karriere ist alles und einer ist der/ die Blöde, der/die zu Hause bei den Kindern bleibt). Modern erscheint mir das nicht auch keine Beleuchtung geschweige denn Kritik eines modernen Frauen- und Männerbildes. Denn dort ist ja niemand absolut auf die vermeintliche Karriere und absolut auf den Haushalt fixiert, vielmehr wäre es ja gerade so, dass beide sich beides teilen (was natürlich immer noch nicht funktioniert, aber dass ist eine andere Geschichte als die von Fr. Cusk. Letztlich hat sich sich patriarchal verhalten (Karriere ist das einzig wichtige) und bekommt jetzt genauso die Rechnung wie ein Mann, der sich so verhalten würde. Was daran unterteilt sein soll begreife ich nicht, denn gerade die Unterteilung hat nicht stattgefunden, sondern stattdessen die Verabsolutierung einer Rolle, nämlich die der Person, die Karriere macht. Wenn sie sich jetzt beschwert, dass ihre Kinder lieber beim Ex-Mann bleiben, dann ist das eben die Rechnung, die traditionellerweise die Männer präsentiert bekommen, nur ohne sich darüber so aufzuregen.
zum BeitragPatricia Jessen
Ostern wird nicht am Palmsonntag, sondern am Ostersonntag gefeiert.
zum BeitragPatricia Jessen
Wäre auch schlimm, wirtschaftliches Handeln zu planen, anstatt es kurzfristig an Maximalprofiten zu orientieren. Könnte ja Menschen helfen, statt sie auszubeuten...
zum BeitragPatricia Jessen
Mir tut es leid um die Menschen in Israel und Palästina, die von allen Mächtigen in der Region und in Übersee missbraucht werden, um dem jeweiligen eigenen Fanatismus weiter voranzutreiben. Wobei die größere Ohnmacht bei den Palästinenser*innen ist, die weniger wirkmächtige sind - im Diskurs und in der praktischen Realität. Aber betroffen sind letztlich alle Menschen in der Region, die von denjenigen, die umbedingt Macht haben wollen, seien es Netanyahu, sei es die PA/PLO bzw. Hamas, manipuliert und um ein friedliches Leben gebracht werden. Klar kann man sagen - die haben sie selbst gewählt. Aber leider zeigt sich, das Fanatismus, Enttäuschung und Wut Fanatismus, noch mehr Enttäuschung und noch mehr Wut gebiert und nicht vernünftiges Wahlverhalten. Das dann auch noch Donald Trump kommen musste mit seinen idiotischen Ideen - nun ja...
zum BeitragPatricia Jessen
Als Nachfahrin von jemanden, der auch in einem KZ einsaß sehe ich die Aktion des ZPS vollkommen anders. Ich sehe nicht, dass es dem ZPS um sich selbst geht und das hier die Opfer missbraucht werden. Hier wird für mich an die Opfer erinnert, deren Asche z.T. eben wirklich immer noch unter den Fundamenten von KZs, in Dämmen und Teichen liegt. Wie kann man jemals genug erinnern?
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Wohl kaum ein Werbetext, Sonden eine ganz persönliche Erfahrung. Dass das keine Generalisierung ist, dass sagt auch der letzte Satz meines Eingangstextes aus.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich selbst bin kein Waldi, mein Bruder schon, meine Eltern waren Gründungseltern einer Waldorfschule (ohne begeisterte Anhänger*innen von Steiner oder der Anthroposophie zu sein) und heute geht mein Sohn (nach dem Waldorfkindergarten) in genau diese Waldorfschule. Meine Mutter war ihr Leben lang Lehrerin an einer staatlichen Schule. Dementsprechend kenne ich glaube ich beide "Welten" - die staatliche Schulwelt und die Waldiwelt ganz gut. Unterm Strich muss ich sagen: an "unserer" Waldorfschule geht es recht undogmatisch zu, die Anthroposophie ist Grundlage der Pädagogik und die Praxis ist den Kindern sehr zugewandt, abseits von Elitedenken, überzogenen Leistungsansprüchen und der Idee, bereits in der ersten Klasse festzulegen: mein Kind macht Abi. Klar sind die anderen Eltern manchmal ein bisschen sehr engagiert, aber Hand aufs Herz, dass hör ich von den "normalen" Schulen auch. Weiterer Pluspunkt: keine Prügeleien auf dem Schulhof, ein liebevoller Umgang mit meinem Sohn und ein schönes Ambiente, wo er (und ich) gerne hingehen. Von völkischer Ideologie, Wurzelrassentheorie, Rassismus und elitärem Naserümpfend über die, die es nicht so dicke haben - keine Spur. Stattdessen organisiere ich gerade den Austausch mit einer israelischen Waldorfschule mit und es gibt eine Beauftragte für die Integration von Flüchtlingskindern. Endlich überzeugt hat mich, dass mein Bruder, der 13 Jahre auf der Waldorfschule war, bis zum Abi nicht mal wusste, wer Steiner war, mittlerweile Jurist mit zweitem Staatsexamen ist. Sein bester Freund aus Schulzeiten Bioimker in Norddeutschland, ein anderer ist Sternekoch geworden, ein dritter baut Lastenfahrräder in Hamburg. Keiner geschädigt, alle haben ihren eigenen Weg im Leben gefunden und sie denken gerne an ihre Schulzeit zurück (was ich von mir nur recht bedingt sagen kann). Dementsprechend: ich denke, es hängt von der Schule, den Eltern, den Kindern und der eigenen Erfahrung ab, ob Waldorf passt oder nicht.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich höre zum ersten Mal von DS und erfahre, dass es eingestellt werden soll. Das ist so schade, es hört sich nach einer Einrichtung von tollen, engagierten Menschen an, die eher bereit waren, eigene Karrieren zu opfern als ihre Grundsätze für Frieden und Abrüstung als kritische Bürger in Uniform. Respekt dafür! Und bitte bitte - findet Nachwuchs, linke Soldat*innen, die sich organisieren sind wichtig für die Bundeswehr!
zum BeitragPatricia Jessen
Es gibt nur ein Vaterland - das internationale.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: DANKE!!!
zum BeitragPatricia Jessen
Als Islamwissenschaftlerin bin ich von Frau Schröters Argumentation eher enttäuscht. Kritik am fremden Dogma (Butler) ja, aber wo wird das eigene Dogma hinterfragt bzw. deutlich und klar als ebenso gesetzt und damit produziert benannt? Auch hier wird angenommen, dass letztlich die westliche Moderne mit ihren Strukturen und Systemen das per se beste ist. Und so gerne ich als Kind dieses Systems, das mit dessen Werten groß geworden ist und sich mit diesen dementsprechend wohl fühlt, dem natürlich instinktiv zustimme, so sehr muss ich aus einer wissenschaftlichen Perspektive doch den Schritt zurück machen, indem ich diesen Standpunkt beleuchten und deutlich mache. Das fehlt mir hier, hier wird normativ und wertend vorgegangen, ohne dass dieses Herangehen hinterfragt wird.
zum BeitragPatricia Jessen
Respekt. Auch wenn es vielleicht nur ein sehr geringer Trost ist: ich habe Sie jetzt gehört und ich finde, Sie haben richtig gehandelt!
zum BeitragPatricia Jessen
;-)
zum BeitragPatricia Jessen
So viele Kommentare - und fast alle von Männern.
zum BeitragSo verständnisvoll und apologetisch uns Frauen und unseren Rechten gegenüber, das kennt frau ja gar nicht.
abschließend: leicht zu sagen, dass das easy verdientes Geld ist, wenn man(n) nie in die Situation kommen wird, es sich so zu verdienen...
Patricia Jessen
Das Thema Frauenfeindlichkeit mag mit hineingespielt haben, aber es ist für uns in der SPD an dieser Stelle nicht das Entscheidende - Nahles steht, genau wie Scholz, Steinmeier, Gabriel etc. für eine SPD, der die Macht im Rahmen der GroKo lieber ist, als Ehrlichkeit, Solidarität und ein Sich-Einsetzen für diejenigen in unserer Gesellschaft, die benachteiligt werden (und das sind ja so einige, bis weit in die bürgerliche Mitte). Das ist ihr Problem. Und das wissen die Genoss*innen an der Spitze recht gut. Mag sein, dass sie dann - Thema Glasklippe - den Salat gerne einer Frau in die Schuhe geschoben haben, aber diese Frau war auch so auf Macht aus, dass sie das mit sich hat machen lassen. Und sich dabei nicht mit den Anliegen anderer Frauen solidarisiert hat, das nur am Rande. Dementsprechend Frau Nahes jetzt als Opfer des Patriarchats zu bemitleiden, ist ein Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Herausforderungen innerhalb der SPD!
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Was ich noch ergänzen möchte - Demokratie kann nur funktionieren, wenn nicht bloße Mehrheitsmeinungen im Sinne des volonté de tous, sondern Meinungen, die das Wohl aller im Sinn haben (volonté générale), unser (politisches) Handeln bestimmen. Insofern reichen Kompromisse natürlich nicht, denn selbstverständlich müssen sich auch unsere Politiker*innen (von demokratischen Parteien) und alle politisch Aktiven immer wieder fragen, ob sie nach dieser Maxime handeln oder (z.B. mit Blick auf künftige Arbeitsplätze in der Wirtschaft etc. pp.) eben nicht. Ich glaube daran krankt unsere Demokratie auf allen Ebenen, nicht nur an Opferhaltungen, Frustration, Passivität oder Ablehnung unseres Systems (was den Ostdeutschen ja immer gerne generell unterstellt wird...).
zum BeitragPatricia Jessen
Sehr gutes Interview, das wichtige Punkte anreißt. Wirkliche Demokratie beinhaltet immer das aktive Engagement über das Kreischen bei der Wahl hinaus und das Mitgestaltung von Aushandlungsprozessen, wobei dabei Unsicherheiten und Kompromisse ausgehalten werden müssen. Leider zeigt sich heute wieder einmal, dass viele Menschen, nicht nur im Osten dieser Republik, sondern weltweit, nicht die geistige, emotionale und spirituelle Reife dafür besitzen...
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Was ich noch ergänzen möchte - Demokratie kann nur funktionieren, wenn nicht bloße Mehrheitsmeinungen im Sinne des volonté de tous, sondern Meinungen, die das Wohl aller im Sinn haben (volonté générale), unser (politisches) Handeln bestimmen. Insofern reichen Kompromisse natürlich nicht, denn selbstverständlich müssen sich auch unsere Politiker*innen (von demokratischen Parteien) und alle politisch Aktiven immer wieder fragen, ob sie nach dieser Maxime handeln oder (z.B. mit Blick auf künftige Arbeitsplätze in der Wirtschaft etc. pp.) eben nicht. Ich glaube daran krankt unsere Demokratie auf allen Ebenen, nicht nur an Opferhaltungen, Frustration, Passivität oder Ablehnung unseres Systems (was den Ostdeutschen ja immer gerne generell unterstellt wird...).
zum BeitragPatricia Jessen
Aufarbeitung ist immer gut, gerade, wenn daraus folgt, dass Opfern geholfen wird. Aber es darf gleichzeitig nicht in ein Bashing münden, an dem sich die BRD als einmal wieder viel weiter, toller, besser etc. darstellt als die DDR. Denn wer glaubt, dass es in der BRD weniger sexuelle Übergriffe auf Kinder gegeben hat in Institutionen wie Heimen, Internaten oder Familien, der muss doch blind sein. Vielmehr könnte man in einem Vergleich sehen, welche Faktoren, systemunabhängig, sexuellen Missbrauch begünstigen. Damit wäre dann auch etwas für die Prävention gewonnen.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Ihre Quelle ist jedoch auch mit Vorsicht zu genießen. Wenn frau/ man sich die Seite von mena-watch ansieht, dann erscheint dieser think-tank trotz des Anspruchs, unabhängig zu sein, auch nicht wirklich unparteiisch...
zum BeitragPatricia Jessen
Ein Glück, dass der Richter nicht meine E-Mails liest ;-). Echt jetzt, wenn jemand über Polizist*innen herzieht und den Staat scheiße findet, dann ist sie/ er entwicklungsverzögert und muss mal schnell in den Knast? Wieviele Menschen in der BRD, diaganz brav Steuern zahlen und ein Reihenhaus haben regen sich über die Polizei und den Staat auf? Sogar CDU-Wähler*innen passiert das. Und deswegen soll eine junge Erwachsene in den Knast? Und weil sie sich nicht einfach ruhig hat in den nächsten Polizeiwagen schleppen lassen? Das ist doch lächerlich.
zum BeitragPatricia Jessen
Superguter Artikel!
zum BeitragPatricia Jessen
Zum kotzen. Frauen werden so weiterhin entmündigt. Wenn Männer schwanger würden, dann würde in diesem Scheißpatriarchat nicht darüber diskutiert, wer dafür "werben" darf, Abbrüche durchzuführen oder ob Männer dann zu irgendwelchen Stellen latschen müssten, um so einen Abbruch durchführen lassen zu dürfen. Aber die Betroffenen sind ja nur wir Frauen und wir sollen uns jetzt gefälligst noch über den tollen Kompromiss freuen, der ein Frauenbild aus der NS-Zeit perpetuiert. Danke auch an meine tolle Partei an dieser Stelle, super gemacht.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Für mich war es das und ist es das, ein guter Grund. Für andere mag es anders sein. Letztlich muss das jedes Paar selbst entscheiden, was Ehe bedeutet oder auch nicht. Ehe generell auf "Scheinehe" zu reduzieren, halte ich für nicht richtig, weil man hier nicht generalisieren kann. Denn schließlich kann ich nur wissen, was in meinem eigenen Herz und Kopf passiert.
zum BeitragPatricia Jessen
Man kann aber auch heiraten, einfach, weil man sich liebt, ohne an (mögliche) Vergünstigungen zu denken. Einfach, um sich, den anderen und - wenn man gläubig ist - Gott zu zeigen: wir lieben uns und wollen dieses Leben zusammen verbringen. Dann ist Ehe ein Zeichen von Bindung, Hingabe und Engagement. Ein Symbol, so wie der Ring, den man am Finger trägt. Ist vielleicht nicht so links und hipp und auch nicht so konservativ und patriarchal, sondern einfach nur das, was es ist: eine Liebesbeziehung mit Höhen und Tiefen und bis zum letzten gemeinsamen Atemzug spannend ;-).
zum BeitragPatricia Jessen
Gute Sache, was in Hannover gemacht wird. Hoffentlich ziehen andere Verwaltungen nach!
zum BeitragPatricia Jessen
Ich finde es nicht ekelhaft. Die Frau kann sich beim Polizisten melden oder es lassen. So what? Das ist doch was anderes als Sexismus von Polizeibeamten.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Danke, da sind ganz viele Gedanken, die auch mir durch den Kopf schossen auf den Punkt gebracht!
zum BeitragPatricia Jessen
Und wer hilft dem Mann jetzt? Warum gibt es keinen Vormund; im Text wird ja mehr als deutlich, dass "Edwin" nicht gut auf sich selbst aufpassen kann? Hat die TZ jetzt nen netten Weihnachtsartikel auf dem Buckel des alten Mannes geschrieben und nun kann er wieder in der Versenkung verschwinden? Wenn ich so etwas lese, dann weiß ich, dass ich keine gute Journalistin geworden wäre, weil in mir alles schreit, dass ich alles getan hätte, damit "Edwin" Hilfe bekommt, anstatt nur über sein Elend zu schreiben.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Das bezog sich auf die Kommentare von Badberlin und Lichte.
zum BeitragPatricia Jessen
Hallo, das kenne ich von der Waldorfschule meines Sohnes so nicht. Zwar möchte ich auch nicht behaupten, dass die Ratio Kinder mit/ ohne Migrationshintergrund der Ratio in der Gesellschaft entspricht, aber alleine in der Klasse meines Sohnes gibt es ein paar Kinder, deren Eltern aus Polen, und aus den USA stammen. An der Schule gibt es zudem eine Fachkraft, die sich um die Einbindung von Flüchtlingskinder kümmert.
zum BeitragDass die Kosten dazu führen, dass sich viele eben für eine Regelschule entscheiden geht meiner Meinung nach auch mit einem gewissen Maß an Unwissenheit einher - ich kenne schon aus der Waldi-Generation meines Bruders viele Familien, die finanziell nicht gut aufgestellt waren, mehrere Kinder hatten und sich für Waldorf entschieden haben. Gemeinsam mit der Schule wurden dann Mittel und Wege gefunden, dass das Kind/ die Kinder die Schule besuchen konnten. Ich denke eher, dass viele Eltern vor Waldorf zurückschrecken und gleich denken "Privatschule - kann ich mir eh nicht leisten" oder aber ziemlich verquere Vorstellungen von Waldorf haben (auch an Waldorfschulen kochen sie Steiner nur mit Wasser und die Lehrer*innen, die ich kennenlernen durfte, wissen Steiner und seine Ansätze durchaus im geschichtlich-kulturellen Kontext seiner Zeit einzuordnen, ohne ihn zu überhöhen oder nicht auch kritisch zu sehen). Zudem wissen viele Menschen - gerade mit Migrationshintergrund - gar nicht, dass es Waldorfschulen gibt. Abschließend erhält man auch ganz gerne ein Bashing, wenn man zu Waldorf steht - dem möchten sich auch nicht alle Eltern stellen. Das wird ja auch hier in den Kommentaren deutlich, dass man ein dickes Fell haben sollte, wenn man zu Waldorf-Pädagogik steht ;-).
Patricia Jessen
[Re]: Das bezog sich auf die Kommentare von Badberlin und Lichte.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Meiner obigen Antwort, die Sie anscheinend entweder nicht gelesen oder verstanden haben, kann ich nichts mehr hinzufügen. Deswegen noch einmal: aus islamwissenschaftlicher Sicht kann man dasKopftuch weder auf Frauenunterdrückung, Sexualisierung oder extremistische Weltbilder reduzieren. Selbstverständlich können Sie und andere nun noch dreißigmal schreiben "doch" oder "aber" - dies ändert jedoch nichts an der Vielfältigkeit der Motive für das Tragen von Kopftüchern sowie den geschichtlichen und zeitgenössischen Entwicklungen, die dazu geführt haben/ führen. Dementsprechend ist aus meiner Sicht die Diskussion an diesem Punkt zu einem Stillstand gekommen. Wenn Sie und andere Kommentator*innen auf einer wissenschaftlich nicht fundierten und fundierbaren Sicht auf das Kopftuch und was es für seine Trägerinnen bedeutet, beharren, dann ist dies in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft selbstverständlich möglich und ich wünsche Ihnen damit viel Freude.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Aus islamwissenschaftlicher Sicht kann ich Ihrer Deutung des Kopftuchs so nicht zustimmen. Sie vereinseitigen hier etwas, das so eindeutig nicht ist. Das Kopftuch ist keinesfalls ein reines Mittel der Frauenunterdrückung und Sexualisierung von Minderjährigen. Ich möchte dies an dieser Stelle nicht weiter ausführen, da es dazu wirklich ausreichend Literatur gibt, nicht nur strikt wissenschaftlicher, sondern auch für die Laiin/ den Laien nachvollziehbarer Natur. Ich empfehle, sich diesbezüglich erst fundiert fortzubilden, bevor so alpgemeingültige Äußerungen, die nicht haltbar sind, getroffen werden. Denn auf diesem "Ich habe aber die Vorstellung, dass..." und "So wird es aber allgemein gesehen..." Niveau eine Diskussion zu führen ist wenig fruchtbar.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Anscheinend war ich nicht deutlich genug: 1. Ich betone noch einmal, dass es mir an dieser Stelle um religiöse Bekenntnisse geht, die sich IM Rahmen des GG bewegen. Über alle anderen spreche ich nicht, mit allen anderen hatte ich persönlich auch noch nicht zu tun. 2. Teil eines religiösen Bekenntnisses kann ein bestimmter Kleidungsstil sein. Z.B. die Kippa im Judentum, z.B. ein Kopftuch, z.B. der Schleier einer Nonne. Solange eine Person sich auch mit dieser äußerlichen Darstellung ihres religiösen Bekenntnisses im Rahmen des GG bewegt und keine dem GG und unserer Grundordnung entgegengesetzte Einstellung vertritt, sehe ich keine Problematik. 3. Das Kopftuch steht ebensowenig wie die Kippa bzw. der Schleier der Nonne per se für eine das GG und die Demokratie ablehnende Haltung. 4. Selbstverständlich finde ich in Einzelfällen Frauen, die ein Kopftuch tragen und die das GG und die FDGU ablehnen. Dabei gibt es jedoch genauso Frauen, die kein Kopftuch tragen, ja Frauen, die weder "dem Islam" noch irgendeiner anderen Religion angehören und sowohl das GG wie auch die FDGU ablehnen (siehe z.B. Beate Zschäpe). 5. Dem kann dann logischerweise entnehmen, dass der hier beschworene Zusammenhang von Religiosität - Kopftuchtragen und Ablehnung der Demokratie nicht so kausal ist, wie ihn einige in diesem Forum gerne hätten. 6. In der gesamten Zeit, in dem ich mich mit Religion, Extremismus, Demokratie und Dialog auseinandergesetzt habe, zugespitzt auf "den Islam" (immerhin schon 22 Jahre), habe ich persönlich niemanden kennengelernt, die/ der Muslim*in war und sich mir gegenüber geäußert hätte, hier in der BRD die Demokratie oder das GG abzulehnen. 7. Dass es überall Fanatiker gibt, ist mir bekannt. Dafür bedarf es jedoch keiner Religion, auch wenn Religionen immer gerne dafür instrumentalisiert werden. Deswegen noch einmal: Ich spreche von religiösen Menschen, die NICHTS gegen das GG und die FDGU haben (und hoffe, es nun begreiflich gemacht zu haben).
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Deswegen habe ich auch von religiösen Haltungen und Anschauungen gesprochen, dies sich IM Rahmen des GG bewegen. Dass diese Haltungen aber eine Grundlage des politischen und sonstigen z.B. erzieherischen, Handelns sein dürfen, ist ja gerade in unserer auf dem GG beruhenden freiheitlich demokratischen Grundordnung NICHT ausgeschlossen. Man vgl. das C in CDU/ CSU bzw. die Einordnungen von Freien Trägern in bestimmte religiöse Zusammenhänge, die ihre Tätigkeiten im Erzieherischen/ der Beratungstätigkeit angehen. Zudem sehe ich nicht, dass im heutigen Deutschland gerade Religionen das freiheitliche Zusammenleben der Menschen bedrohen. Da kommen für mich ganz andere Assoziationen - z.B. Rassismus, Radikalisierung der gesellschaftlichen Mitte, Ausweitung des Kapitalismus, Konsumdenken auf Kosten aller anderen, Zerstörung von Umwelt und Ressourcen. Abschließend: Religionen sind nach meiner Erfahrung gerade kein Grund sich fremd zu bleiben, sondern eine Basis, sich auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Interessanterweise erlebe ich bei religiösen Menschen, dass sie dazu auch bereit sind, wenn das Gegenüber sagt, es sei nicht religiös interessiert. Umgekehrt erlebe ich dies wenig. Da müssen sich religiöse Menschen eher - wie hier in der Kommentarleiste - anhören, dass sie dumm, antidemokratisch, eingeschränkt, bzw. beschränkt sind. Neugier und Bereitschaft, vermeintliche Fremdheit zu überwinden - Fehlanzeige! In all meiner Arbeit als Islamwissenschaftlerin habe ich dagegen von muslimischer Seite (oder jüdischer oder christlicher) selten erlebt, dass sich ein Mensch mir gegenüber feindlich, herablassend oder ähnliches verhalten hat. Vielmehr war immer der Ansatz: wo ist das Gemeinsame, wie können wir unsere gemeinsamen ethischen und moralischen Anschauungen nutzen, um unser Zusammenleben besser zu gestalten? Dafür war Religion dann eine Quelle.
zum BeitragPatricia Jessen
Das ist genau die Arroganz, die ich ansprechen möchte. Ich sehe in unserer so von Religion losgelösten Gesellschaft herzlich wenig Solidarität, Miteinander und Gemeinschaft. Religiosität ist hier bestimmt nicht das einzige Mittel, dem zu begegnen, aber eines. Deswegen Religionen, religiöse Praxen und Haltungen an sich zu verteufeln und als einer atheistischen Einstellung unterlegen anzusehen, ist ignorant. Warum es in einer säkularen Gesellschaft, die laut GG für die Gewährleistung religiöser Anschauung des/ der Einzelnen bei aller Säkularität einsteht, überhaupt eine Diskussion über religiöse Einstellungen und Verhaltensweisen gibt, die sich im Rahmen des Bekenntnis zur demokratischen Ordnung laut GG bewegen, zeugt weniger vom Einstehen für Demokratie als von Paranoia und Vorurteilen.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich finde, es gibt viel zu wenig religiöse Vielfalt. Immer das Getue von Atheisten, als ob Religion schlecht ist. Religion kann Grundlage für moralisches und am Mitmenschen orientiertes Handeln sein. Über alle religiösen Unterschiede hinweg. Das wäre für unsere Gesellschaft nur gut.
zum BeitragPatricia Jessen
Ein Mann, ein Wolf, Riesendebatte. Das ist einfach lächerlich, der Mann ist noch nicht mal gefressen worden. Gähn.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Hallo, auf dieser Seite können Sie erfahren, dass Ihre Annahme so nicht stimmig ist - es wurden alle möglichen Menschen im Rahmen von Euthanasie umgebracht, die unter dem litten, was heute unter dem Begriff "psychische Störung" zusammengefasst wird: www.ns-euthanasie.de/index.php/opfer
zum BeitragZudem fällt das, was früher Geisteskrankheit genannt wurde ebenso wie Phobien in den Bereich der psychischen Störung, dementsprechend ist die Unterscheidung, die Sie implizieren wohl so nicht richtig. Hierzu auch die Klassifikation durch die WHO: www.dimdi.de/stati...uche/htmlamtl2016/ (Kapitel V).
Patricia Jessen
Super ;-)
zum BeitragPatricia Jessen
Komisch. War alles für mich nie ein Problem. Manchmal klappte es, manchmal nicht. Habe zwar erlebt, dass Männer vor mir Angst hatten wegen großer Klappe, gebildet, eigene Meinung etc; das hat die, die sich für mich interessierten dann aber auch irgendwie immer angezogen. Und den Rest, der aufs blonde Dummchen steht, den hätte ich vermutlich auch nicht gewollt.
zum BeitragPatricia Jessen
Hier werden banale Dinge geschrieben und als erkenntnistheoretische Highlights verkauft, obwohl sie einfach nur neue Klischees bedienen (die böse linke, abseits der Realität) und die wirklich wichtigen Dinge, gar nicht benannt. Z.B. wie wir mit Patriarchat und einhergehenden Strukturen generell umgehen, unabhängig davon, ob wir es mit Einwander*innen zu tun haben oder mit "Ansässigen". Da gibt es viele Gemeinsamkeiten, sowohl bei "Islamist*innen" wie bei Rechtsradikalen oder der "Neuen Rechten". Oder die Frage, wann sind wir eigentlich endlich Ansässige, ab der wievielten Generation? Wie lange werden wir noch einen Diskurs führen anhand dieser Dichotomie (wir vs. die vermeintlich Fremden), der absolut ausgrenzend und diskriminierend ist? Der genau das herstellt, was wir jetzt erleben, dass sich radikalisieren? Ich finde den Artikel enttäuschend. Und im Gegensatz zu Hr. Mansour glaube ich, dass es ziemlich eindeutige Kategorien von richtig und falsch, gut und böse gibt, zulässig und nicht-zulässig für das Agieren in unserer Gesellschaft und den Umgang mit Extremismus. Da bietet unser Grundgesetz eine gute Basis. Oder der Kantsche Imperativ. Eine offene Streitkultur beinhaltet eine Ethik und Moral, auf deren Basis ich argumentiere und dialogisiere und nicht einfach das weichgespülte, angepasste Mäntelchen des angeblichen Mitnehmen einer angeblichen Mitte, als deren Fürsprecher sich Hr. Mansour zu empfinden scheint.
zum BeitragPatricia Jessen
Guter Artikel, der noch einmal die Unmenschlichkeit dessen, was Poltiker*innen aus dem konservativen und liberalen Umfeld, gerne implementieren möchten herausarbeitet. Flüchtlingsauffanglager in Libyen, geht es noch? Wofür steht bei CDU und CSU eigentlich das C?
zum BeitragPatricia Jessen
Das Problem ist doch nur, egal wie man es dreht und wendet, man wird in einer Arbeitssituation für Effizienz bezahlt. Wenn man nun beim Job Haushalt und Kinder anfängt zu bezahlen, dann
1. müsste man doch alle bezahlen, die im Haushalt etwas tun, sprich auch diejenigen, die nach dem acht-Stunden-Job dann den Haushalt schmeißen. Müssten die dann mehr bekommen, quasi Überstunden gezahlt?
2. Und wie misst man die Effizienz der Hausfrau? Also wenn man davon ausgeht, das viele Familien das am Wochenende nebenbei erledigen, dann müsste man ja davon ausgehen, dass Hausfrau kein full-time-job ist, sondern eher etwas zwischen 1/3 bis Halbtag. Dann könnte das auch nur so bezahlt werden.
3. Wenn die Hausfrau nur 1/3 bis Halbtags bezahlt wird, dann dräut am Horizont doch wieder die Altersarmut.
4. Umgekehrt würden mein Mann und ich dann richtig viel Geld bekommen, sprich Vollzeitjob und Haushaltsjob, das wäre nicht zu verachten. Nur: wer bezahlt das dann? Wir uns gegenseitig? Uns Vater Staat? Wer weiß? Fragen über Fragen...
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Quelle? Wo ist das nachgewiesen, dass Gewalt gegen Frauen überproportional seit 2015 zugenommen hat? Das männliche Flüchtlinge oder aber das männliche Migranten aus muslimischen Kontexten (zweierlei Paar Schuh) überproportional hoch als Täter vertreten sind? Ohne Quelle, sprich Statistik die hier valide Zusammenhänge aufweist ist das nur Gerede, das eindeutig hetzerisch ist.
zum BeitragPatricia Jessen
Vollkommen einverstanden! Guter Artikel, der einmal das Wichtigste in den Vordergrund stellt: der Tod einer jungen Frau und all der anderen, die ebenfalls durch (sexualisierte) Gewalt gegen Frauen zu Tode kamen. Durch Männer, von denen die meisten hier aus unsere Kultur kommen und Beweis, dass Gewalt gegen Frauen nicht erst Thema seit 2015 oder ausschließlich in Migrantencommunities muslimischer Prägung in der BRD ist.
zum BeitragPatricia Jessen
"Okay das Ziel kann man haben aber das muss doch irgendwie auch rechtfertigbar sein."
Die Rechtfertigung liegt doch darin, dass kein Gesellschaftssystem als gerecht und demokratisch beschrieben werden kann, dass diejenigen bevorzugt, die durch Zufall mit einem Penis geboren wurden, während diejenigen, die dies nicht wurden, sich tatsächlich rechtfertigen müssen, dass sie für ihre (gleichen, nicht größere!) Rechte eintreten.
Damit sind wir dann nur im reinem 70er Jahre Feminismus der LGBT noch vernachlässigt.
Eine andere Rechtfertigung liegt vielleicht in den Verflechtungen von Patriarchat - Kapitalismus - Ausbeutung (menschlich, ökologisch) - Übergriffe gegen Frauen - Übergriffe gegen Minderheiten - Rassismus. Tatsächlich scheint es einen Zusammenhang zwischen dem Patriarchat und den anderen wirtschaftlichen/ gesellschaftlichen Verhaltensweisen zu geben.
Um es klar zu stellen möchte ich an dieser Stelle übrigens wiederholen, dass die Abschaffung des Patriarchat nicht ein Bashing von (hetero) Männern darstellt, in dem Sinne dass alle (hetero) Männer Vertreter des Patriarchats sein möchten oder gar, dass sie alle davon profitieren. Ganz im Gegenteil denke ich, dass das Patriarchat alle Menschen einschränkt, Männer also im Falle einer "Abschaffung" nicht die Verlierer sind.
Denn schließlich - bei allem, was sich z.B. bislang für Frauen oder LGBT getan hat - was hat ein heterosexueller Mann durch das Empowerment dieser Gruppen verloren?
zum BeitragPatricia Jessen
Die politische Haltung, die hinter der gendersensiblen Sprache steckt ist doch gerade die demokratische und alle einbeziehen wollende Haltung. Dementsprechend ist sie kein Widerspruch von Demokratie als Herrschaft des gesamten "Volkes", sondern vielmehr Teil ihrer aktiven Umsetzung. Es gibt Männer und Frauen. Es gibt Menschen, die sich weder als das eine, noch das andere, als etwas dazwischen oder mit dem Geschlecht, mit dem sie nicht geboren, den sie sich jedoch zugehörig fühlen, angesprochen werden möchten. Wenn man Demokratie ernst nimmt, dann sollen alle mitwirken. Wenn alle mitwirken sollen, muss ich alle ansprechen. Damit jeder auch die Chance auf Mitwirkung in der Gesellschaft hat. Dementsprechend liegt bei der gendersensiblen Sprache doch gerade kein Missbrauch von Macht vor, der andere ausschließt und Demokratie unterhöhlt, sondern eher ein Einsatz von Macht, der demokratische Strukturen etabliert/ stärkt.
Patriarchat: „'Patriarchat’ bedeutet wörtlich die Herrschaft von Vätern. Aber heute geht männliche Dominanz über die 'Herrschaft der Väter' hinaus und schließt die Herrschaft von Ehemännern, von männlichen Vorgesetzten, von leitenden Männern in den meisten gesellschaftlichen Institutionen in Politik und Wirtschaft mit ein […].“ Maria Mies. Es gibt auch was nettes von Adorno, aber dafür reicht hier der Platz nicht...
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Was bedeutet verunstalten? Wer entscheidet, was Verunstaltung ist? Sprache ändert sich immer, ist jede Änderung seit Goethe und Schiller Verunstaltung? Oder ist es nicht wie bei allem menschlichen Handeln, ein Prozess des Wandels und des Aushandelns?
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Wenn es um eine konkrete Person geht , dann sehe ich nicht, dass diese neutral benannt werden muss. Gendersensible Sprache wird dann benutzt, wenn eine größere Gruppe, die sich aus Menschen unterschiedlichen Geschlechts zusammensetzt, genutzt wird. Dementsprechend greift Ihr Einwand aus meiner Sicht nicht.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Ich würde immer sagen, dass das Patriarchat auch etwas ist, von dem Männer befreit werden sollten, da ich nicht sehe, dass es irgendjemanden wirklich glücklich macht. Dementsprechend, ja, es würde aus meiner Sicht nur Gewinner geben. Das, was aus Ihrer Sicht vielleicht nicht schlecht für Männer erscheint, ist in meiner Sicht auch für diese schlecht.
zum BeitragPatricia Jessen
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, gerade hier in den Kommentaren. 1. Kann man zwischen Geschriebenem und Gesprochenem unterscheiden. 2. Kann man eine einheitliche Regelung für das Schreiben finden. 3. Gibt es schon jede Menge Handreichungen, wie man geschlechtersensibel schreiben kann. 4. Bei allen Möglichkeiten in Schriftform stört aus meiner Sich gar nichts den Lesefluss - weder die LehrerInnen noch die Lehrer*innen noch die "Lehrerinnen und Lehrer" noch die LehrX. 5. Beim Sprechen kann man einfach versuchen zumindest "Lehrerin und Lehre zu sagen" oder man sagt einfach Lehrkräfte, gut ist. Das beinhaltet im ersteren Fall zwar nicht sämtliche Geschlechter, wäre aber schon ein Anfang. 6. Dass sich so viele auf diese lapidare - und aus meiner Sicht berechtigte - Forderung stürzen, auch das Patriarchat und dessen Herrschaftswirkung im Sprachgebrauch zurückzudrängen, dass sagt mehr über diejenigen aus, dies sich so vehement darüber ärgern, als über diejenigen, die versuchen eine inklusive, gleichberechtigte Gesellschaft zu schaffen, eben auch im Sprachgebrauch. 7. Sprache wirkt - sie ist ein Herrschaftsinstrument, ob bewusst oder unbewusst. Wenn Mädchen immer nur von Krankenschwester und Erzieherin hören und Jungs vom Arzt und Ingenieur, dann werden Geschlechterrollen sprachlich zementiert, die eigentlich schon überholt sind/ sein sollten. geschlechtersensible Sprache setzt hier an. Dass dann auch noch alle angesprochen werden können, die sich nicht/ nicht nur dem klassischen Männlein/ Weiblein zuordnen ist doch nur eine gute Sache. 8. Zum Abschluss - wer verliert denn eigentlich, wenn unsere Sprache sich wandelt? Niemand. Und wer gewinnt? Alle.
zum BeitragPatricia Jessen
Jedem/ Jeder von uns könnte es so ergehen. Aber das blenden wir lieber aus oder reden sogar von "Sozialschmarotzern".
Mich hat der Artikel tief berührt. einmal mehr frage ich mich, in was für einer Gesellschaft wir leben und warum keine Partei sich für die Rechte dieser Menschen einsetzt, noch nicht einmal meine eigene. Gar nicht, weil die Mitglieder an der Basis das nicht wollen, sondern weil es die gläserne Decke gibt, an der wir scheitern. Um einen wichtigen Posten zu bekommen muss man den Seeheimer nach dem Mund reden, ohne Posten kein wirklicher Einfluss. Und je eher es überregional wird, desto heftiger wird das Spiel. Diejenigen, die dann Entscheidungsträger*innen sind sind dann Leute wie Scholz und Nahles. Das die kein Interesse dran haben, das Hartz IV abgeschafft wird, ist klar. Was tun? Klar kann man als Einzelner auch Dinge bewegen - aber bei Hartz IV? Manchmal bin ich nur noch ratlos. Kann aber auch am Wetter liegen, wer weiß...
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Wer die Äußerungen eines AfD-Mitglieds in diesem Artikel liest und dann nicht sieht, was für Leute das sind dabei diejenigen, die sich dagegenstellen der Diffamierung und der Parolenskandiererei zeitigt, dessen Argumentation weißt schon ein paar Schwächen auf...
zum BeitragPatricia Jessen
Das sind solche Arschgeigen, das kann man gar nicht mehr in Worte fassen. Die gleichen Worte wie zur Zeit der NSDAP. Wie kann es sein, dass diese Partei nicht im Verfassungsschutzbericht kritisch begutachtet wird? Wie kann es sein, dass so getan wird, als ob nur "Linksextremisten" - wer weiß wer alles dazugehört im Verfassungsschutzbericht von Sachsen-Anhalt - sehen, was das für Menschen sind? Das sind NAZIS. Das hatten wir schon mal, das brauchen wir nicht nochmal. Das sind Patrioten? JedeR, der sich gegen diese braune Brühe stellt ist ein Patriot/ eine Patriotin, weil er/ sie hat aus unserer Geschichte gelernt. Die AfD und all die anderen Rechten die sollten abgeschoben werden, denn für die ist bei uns KEIN PLATZ!!!!
zum BeitragPatricia Jessen
Frauenbilder in Einwanderermilieus, deren Mitglieder selbst bzw. deren Vorfahren aus einem "islamischen" Land kamen und die mehr oder weniger stark "den Islam" praktizieren - ein weites Feld. Um sich mit dem Thema im weitesten Sinne auseinanderzusetzen empfehle ich:
- Leila Ahmed : Women and Gender in Islam
- Schereen el-Feki: Sex und die Zitadelle
-Sineb als Masrar: Muslim Girls
- Rita Breuer: Familienleben im Islam
- Ina Wunn et al: Islam, Frauen und Europa
- Ayse Uygun-Altunbas: Religiösen Sozialisation in muslimischen Familien
- Ahmet Toprak: Unsere Ehre ist uns heilig
- Thorsten G. Schneiders (Hrsg.): Islamverherrlichung (ins. Verhalten und Eigendarstellung von Muslimen in Deutschland)
- Julia Gerlach: Zwischen Pop und Dschihad.
- einfach alles von Fatima Mernissi (der Grand Dame zum Thema Gender und islamische Gesellschaften)
Diese Liste ist NICHT der Weisheit letzter Schluss, es gibt anderes, vielleicht auch besseres, was ich nicht kenne, nicht alle Bücher behandeln ausschließlich das Thema Frauenbild, nicht alle beziehen sich auf Muslime in Deutschland, nicht alle auf die gleichen Milieus, aber sie bieten verschiedene Perspektiven (z.T. nur in einzelnen Kapiteln und Absätzen) auf dieses große, große Thema.
Viel Spaß beim Lesen und weiter recherchieren!
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Hä? - habe Islamwissenschaft studiert, bin Islamwissenschaftlerin (so wie andere z.B. Anglisten, Romanisten, Diplom-Politologen). Das ist meine wissenschaftliche Qualifikation. Ihren Kommentar verstehe ich nicht.
zum BeitragPatricia Jessen
Hallo Frau Klöckner,
kümmern Sie sich mal um patriarchale Strukturen in CDU/ CSU. Da haben Sie genug zu tun und müssen nicht Ihre kruden Ansichten zum Thema "Frauenbild vom neu-zugewanderten und schon länger hier lebenden muslimischen Männern" vom Stapel lassen. Fast hätte ich gesagt, dass das Lesen einschlägiger Literatur zum Thema vielleicht erste Einblicke geben würde welche Einwanderermilieus in welchem Maße welche Frauenbilder vertreten, aber wenn man selbst ein Buch zum Thema schreiben muss, dann hat man dazu natürlich keine Zeit. Als Islamwissenschaftlerin kann ich Ihnen nur empfehlen, sich besser um die deutsche Landwirtschaft zu bemühen. Z.B. was gegen Pestizide und Bienensterben unternehmen. Da hat man genug zu tun und muss nicht à la AfD verbal auf Menschengruppen einschlagen und dabei noch versuchen, sich als Feministin zu stilisieren.
MfG
zum BeitragPatricia Jessen
Ich finde diese Debatte lächerlich. Es ging hier nicht darum, einen Farbigen darzustellen, sondern einen Schatten. Schatten sind dunkel bis schwarz. Und auch der Teufel wurde oft in der Vergangenheit als "schwarzer Mann" dargestellt. Dementsprechend ist das doch Getue von jemanden, der selbst auf Grund seiner/ ihrer Hautfarbe nicht betroffen ist und sich jetzt wichtig machen will. Der Intendant hat ja sogar - anscheinend im Voraus - gesagt, dass das Thema mit den Beteiligten Schauspielern diskutiert wurde und weißt das Publikum extra darauf hin, dass hier kein Black-Facing intendiert ist. Was kann man noch mehr tun? Wenn demnächst ein Schauspieler*innen/ Sänger*innen etc. mit rot angemalten Gesichtern auf der Bühne stehen, gibt es dann den Aufschrei des Rassismus gegen die Native Americans?
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: OK, meinen Text nicht verstanden - nein ich lasse das Baby nicht in der Kacke liegen. Wie habe ich so schön geschrieben "...ich warte kurz ab und mache das dann." Frage beantwortet?
zum BeitragPatricia Jessen
Was die Frau in dem Video sagt hört sich total vernünftig und auch gar nicht ungewöhnlich an. Ich erkläre dem Baby was ich tue und sage noch "Ist das für Dich ok?" lächle es an, warte kurz und mache das dann. Natürlich bekomme ich - wie sie selbst gesagt hat - nicht die Antwort "Klar Mami/ Papi, supercoole Sache". Vielleicht habe ich auch mal gar keinen Bock das zu sagen, weil das Baby hat seit gefühlten drei Stunden geschrien und ich bin gerade mit meinen Nerven am Ende und denke mir nur noch: "Ok, Windel wechseln, Kind ins Bett und dann erst mal nen Kaffee für mich und durchatmen". Aber darum geht es ja nicht, dass mir das Zugewandte, Kommunizierende mal nicht gelingt, sondern dass ich versuche eine grundsätzliche Haltung zu entwickeln, dass mein Baby mit mir kommuniziert und sich freut, wenn ich das auch mit ihm mache. Bei allen Fehlern, allem Stress und aller Zeit, wo uns Eltern das nicht so gut gelingt. Mir war das ab einem bestimmten Zeitpunkt z.B. wichtig meinem Sohn zu vermitteln, dass es Körperteile bei ihm (und mir gibt), die privat sind, wo man entscheiden kann, ob man die angefasst haben möchte. Das war natürlich nicht beim eincremen des wunden Popos mit sechs Monaten Thema, aber als mein Sohne ungefähr anderthalb, zwei Jahre alt war und er das Konzept - das sind Körperteile, die darf nicht jeder einfach so anfassen - gut verstehen konnte. Ihm hat das gut getan, habe ich den Eindruck, dass er formulieren kann "Das gehört zu mir und wenn das jemand anfassen möchte, dann muss die Person erst einmal fragen." Und genauso die Erkenntnis, dass man nicht einfach Intimbereiche anderer Personen anfasst. Lange Rede kurzer Sinn, ich glaube, dass hier viel Lärm um nichts gemacht wird, wo ein guter Ansatz einfach falsch verstanden wird (weil das einige eben auch gerne falsch verstehen wollen). Allerdings finde ich ebenfalls, dass der letzte Absatz argumentativ einen Kurzschluss enthält.
zum BeitragPatricia Jessen
Das Bild ist deplatziert. Was hat ein angeblicher "Hamas Rekrut" mit der Ablehnung eines Festivals durch BDS zu tun? Wollte der da auftreten? Sind alle BDS-ler*innen bei der Hamas ? Oder für die Hamas? Zweifeln sie alle am Existenzrecht Israels? Kommt Leute, solche Polemik habt ihr doch als TAZ nicht nötig, das hat ja schon AfD Niveau. Man mag BDS kritisieren, aber mit Fakten!
zum BeitragPatricia Jessen
Super Kommentar!!!
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Soso, ist aber nett, dass man nicht schreiben muss "die sogenannte Vertreibung der Palästinenser", weil das nur die Sicht der Palästinenser ist, dass sie aus ihren Häusern vertrieben wurden. Oder das "sogenannte Unglück der Palästinenser, dass sie vertreiben wurden", weil eigentlich war das für die Leute auch gar kein Unglück, keine Katastrophe, ihre Häuser und Lebensgrundlagen zu verlieren. Wenn man Sie aus Ihrem Haus vertreibt wäre, müsste die Presse dann so berichten: das sogenannte "Unglück" von Nicky Arnstein, ihr/sein Haus und Heimatort verlassen zu müssen, seine Heimat und Lebensgrundlage zu verlieren und mit ihrer/seiner Familie die nächsten vier Generationen in einer Zeltstadt in Holland zu leben, abhängig von Hilfsorganisationen und Zuwendungen messergestellter Verwandter im Ausland. Alles andere wäre dann wohl tendenziell und würde nicht dem journalistischen Ethos entsprechen.
zum BeitragPatricia Jessen
[Re]: Wieso "so genannt"? Für die Palästinenser ist das der Begriff, den sie für ihre Vertreibung und alles, was im Zuge dieser passiert ist nutzen. Warum sollte man das in Anführungszeichen setzen?
zum BeitragPatricia Jessen
Man könnte ja erstmal fragen, warum sie das gemacht haben. Bevor man sie gleich aus irgendwelchen Mannschaften werfen möchte. Erdogan toll zu finden, finde ich peinlich, aber gut, da verhalten sich ja viele Leute peinlich. Trotzdem können die ja auch unsere "westlichen, demokratische Werteordnung" gut finden. Nut weil das aus meiner Sicht nicht zusammenpasst heißt das ja nicht, dass andere nicht eine höhere Widerspruchstoleranz haben.
zum BeitragPatricia Jessen
Wie furchtbar für alle Menschen, die in der Region leben, seien sie Israelis oder Palästinenser, seien sie muslimisch, jüdisch, christlich, Druzen, Bahais oder Atheisten. Ich schätze Israel als Land so sehr und ebenso Palästina, die israelische wie die palästinensische Kultur. Mitte der 90er gab es die Hoffnung auf Frieden, weil zwei Männer - die bestimmt selbst in genug Schreckliches verwickelt waren - über ihren eigenen Schatten gesprungen sind. Wo ist diese Hoffnung geblieben? Warum scheinen immer die Idioten zu gewinnen, die Hardliner auf allen Seiten? Merken die Menschen nicht, wie sie benutzt werden, um die Machtinteressen von "Eliten" auf israelischer und palästinensischer Seite voranzutreiben oder zu schützen? Dabei sollte es doch um sie gehen, um ihr friedliches Zusammenleben in dieser wunderschönen, geteilten, zerrissenen Region, die Israel und Palästina heißt...
zum BeitragPatricia Jessen
Phantastischer Kommentar!
zum BeitragPatricia Jessen
"Ja, ich würde gerne arbeiten, aber eben auch Zeit haben, um Mutter zu sein. Die Freiheit nehme ich mir. Das sollte die Gesellschaft auch würdigen. Aber da ist der Arbeitsmarkt nicht flexibel genug."
Die Aussage finde ich ganz seltsam - vielleicht verstehe ich das falsch und Fr. Schlensorg arbeitete wirklich in einer Sparte, wo man Beruf und Familie gar nicht unter einen Hut bringen kann, gerade wenn man alleinerziehend ist.
Aber bei aller berechtigten Kritik an Hartz IV und dem Arbeitsmarkt, der Familien/ Alleinerziehende nicht begünstigt - was wäre, wenn wir uns alle "die Freiheit" nehmen würden, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen, weil die Gesellschaft gefälligst unseren Ansatz zu leben "zu würdigen" hat?
Wie gesagt, vielleicht ist es nur unglücklich formuliert und ich sehe hier mehr, als gemeint ist. Aber als Mutter eines fünfjährigen Kinds, die bis zu zwei Wochen vor und bereits schon wieder vier Wochen nach der Geburt gearbeitet hat (weil ich das auch so wollte und konnte), stößt mir der Satz irgendwie auf...
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Hallo,
hier spricht eine katholische Sikh. Ich akzeptiere diesen Mist nicht stillschweigend, sondern setze mich privat und in meiner politischen Arbeit feministisch ein - sprich für die Abschaffung von §218, 219, für die Diversität der Geschlechter und für die "Homo-Ehe". Verhütung ist selbstverständlich. Ich kenne übrigens niemanden aus meiner ziemlich umfassenden katholischen Familie (ich bin die einzige Konvertitin), der da großartig anderer Meinung ist. Vielleicht beim Thema Abtreibung, dass dort der bestehende gesetzliche Status Quo gehalten werden soll (was aber auch weite Teile ablehnen und da eher auf meiner Wellenlänge sind). Also von daher - doch es gibt Katholiken, die machen die Schnauze auf und vertreten liberale Werte!
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All diese netten Kommentare hätten doch schon von Göbbels, Streicher und Kumpanen kommen können. Nur das mit dem Sojacappucino nicht. Kleiner Tipp an die Rechten: nehmt ihn mit Mandelmilch, schmeckt leckerer...
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[Re]: Danke für diesen Kommentar - lieber Anachronistisch, Sie schreiben mir aus der Seele!
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[Re]: Mein Massstab wäre, im Rahmen eines Gesprächs abzuschätzen, ob jemand noch Argumenten zugänglich ist oder nicht. Wenn nach ein paar Minütlichen deutlich ist, da stehen Hr. Gauland und Fr. von Storch vor mir, dann kann Ichs mir halt schenken. Dann ist das Gespräch aus meiner Sicht gelaufen. Eventuell kommt mir da aber auch zu Gute, dass ich schon ein ein paar Jahren viel Konfliktgespräche moderiere und da für mich einfach ein Gefühl entwickelt habe, wo noch was geht und wo nicht. Meine persönliche, nicht übertragbare Sicht, die ich niemanden überstülpen möchte...
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Ulkig, ich finde immer wieder ganz tolle deutsche Gerichte - man muss sich nur die Mühe machen, den Ereignishorizont vieler Deutscher aus Erbsen- und Möhren-angedickt-aus dem Glas zu verlassen und findet sich - gerade im Süddeutschen - in einem Wunderland guter Küche. Wenn man kein Schweinefleisch ist, dann bleiben einem da natürlich Gerichte versperrt, aber das ist dann halt so, ich esse aus religiösen Gründen kein geschächtetes Fleisch, manchmal, wenn ich beim Lieblingstürken bin, dann finde ich auch schade, nicht alles essen zu können. Persische Küche ist aus meiner Sicht aber auch ganz phantastisch, aber ich fand die Esskultur - so wie im gesamten Nahen Osten - nicht so schön, oft wurde sehr schnell gegessen und sich super viel auf die Teller getan, was liegen blieb. Da finde ich den französischen Ansatz von mehreren Stunden am Tisch schon gelungener ;-). Und verschiedene Sülzen können hervorragend schmecken, im Kindergarten oder der Schulkantine würde ich sie jedoch nie servieren (und kann mir die grauenvollen Abarten dieser Köstlichkeit dort auch vorstellen...).
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Stimme dem Autor zu - Farbe bekennen hilft immer mehr, als vermeintlicher Dialog, der Rechte nicht überzeugt und ihnen noch Raum für ihre "Argumente" gibt. Klar gibt es Leute, die einfach zweifeln, sich in Richtung PEGIDa etc. bewegen, mit denen ist ein rationaler Austausch noch möglich. Aber mit denen, die einen Stand von einem rechten Verlag haben oder schon überzeugte Anhänger sind - vergiss es. Das ist wie mit Menschen in einer Sekte - diejenigen, die voll und ganz dazugehören wird man mit Argumenten nicht überzeugen. Da muss man klar signalisieren - ich habe nichts gegen Dich als Mensch, aber Deine Überzeugungen sind Unsinn, ich werde sie nicht diskutieren und Dir auch kein Podium geben!
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Ich finde die Schnecke widerlich. Ich würde mich bei der Busgesellschaft, die diese Werbung auf den Bussen zeigt, beschweren. Ein gesichtsloses weißes, glitschig wirkendes Wesen, auf zwei "Titten" reduziert als einzige wirkliche Merkmale. Mich schüttelt es. Wie kann man hier überhaupt noch diskutieren, ob es Sexismus ist? Muss man für einige der hier Diskutierenden erst einen Stempel draufmachen mit dem Schriftzug "Das ist unser Frauenbild - große Titten an der nackten Schnecke"?
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[Re]: So viel kleinkarierte Unmenschlichkeit wie in Ihrem Kommentar macht mich fassungslos. Wer sich die Quelle durchliest und dann immer noch so etwas schreibt wie Sie, der muss seine Menschlichkeit in einem Aktenordner mit dreifachem Durchschlag verloren haben. Vermutlich bei der "Zentralen Abschiebebehörde".
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1. Unsachlichkeit-wo finden Sie die? Da ziehen Sie sich ja einen Schuh an, den ich Ihnen nicht hingestellt habe.
2. Es gibt jede Menge Notlagen, die Frauen dazu bringen abzutreiben, gehen Sie mal in eine entsprechende Beratungsstelle.
3. Ihre moralische Keule bleibt deplatziert, denn weder ich, noch die meisten Frauen, die abtreiben nehmen das auf die leichte Schulter. Eo bleibt da bei Ihnen die Sachlichkeit?
4. Jede Frau hat das Recht und die Pflicht für ihren Körper Verantwortung zu übernehmen, ohne das irgendjemand ihr hierüber Vorschriften machen darf.
5. Eine erwachsene Frau ist nicht auf den Inhalt ihrer Gebärmutter reduzierbar.
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"Bei allem Respekt, aber wie kommen denn Schwangerschaften in der Regel zustande, wenn nicht durch mangelhafte Verhütung ...?" Ja, das stimmt, aber nicht jede mangelhafte Verhütung ist von einem der beiden Partner oder beiden Partnern verschuldet. Es gibt keine 100%-ige Sicherheit. Von daher, ja, aus meiner Sicht steckt hinter der Argumentation und übrigens auch der ihren ein Frauenbild, das beleidigend ist, denn es impliziert Faulheit und Dummheit, bei ihrer Argumentation auch noch (bewusste oder zumindest in Kauf genommene) Nachlässigkeit. Das ist arrogant und herablassend.
Eine Abtreibung als "Weg des geringsten Widerstands" zu beschreiben zielt übrigens auf ein ähnliches Bild von Frauen, die einfach so mal nebenbei abtreiben. Das erklären sie so zu einer Realität. Vielleicht ist die Realität aber in den meisten Fällen eben nicht die Schlampe, die zu desinteressiert ist zu verhüten und dann mal so eben aus Hedonismus abtreibt, sondern jemand, der diesen Schritt aus Not tut, ihn vielleicht sehr bewusst tut, ihn voller Scham und Zweifel tut und am Schluss dann mit den Schuldgefühlen leben muss. Um sich dann auch noch von ihnen sagen zu lassen, wie hedonistisch egoistisch sie ist.
Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.
Die Moderation
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[Re]: Yep, gute Assoziation ;-). Kam mir auch!
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Super, genau das. Jedes Einzelne Stück!!!
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Ist eigentlich doch sehr schade, da gibt es zwei liberale Ansätze, aber die kommen nicht zusammen, weil es halt doch sehr menschelt. Echt schade, nur gemeinsam ist man stark. Aber vielleicht geht es einigen auch mehr ums Renommee als um den liberalen Islam in Deutschland?
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[Re]: Aber sie kann doch Türme haben, die Burg? So wie bei Aladin von Disney, da hat die Burg/ das Schloss auch Türme. Und die sehen da so aus, wie viele sich Minarette vorstellen (die berühmten "Bleistiftminarette"). Aber das drollige an der Sache ist ja - es gibt nicht nur Türme, die können vielleicht orientalisierende Minarett-Fanatsien beflügeln, nein, es gibt auch Minarette, die sehen aus wie Türme. Z.B. diese: //shlonkombakazay.blogspot.de/samarra12.jpg. Oder aber dieses: https://de.wikipedia.org/wiki/Minarett#/media/File:Marokko0112.jpg. Ein einfacher Blick in Wikipedia und man erkennt: "Die Welt ist bunt" Sogar beim Minarett - und solchen turmartigen Bauten, die manche als Minarett glauben wahrnehmen zu müssen ;-).
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Ich finde die Vergleiche mit Spacey und Weinstein nicht passend.
Denn: Die beiden Mädchen fühlten sich nicht belästigt, sondern haben gezielt darauf hingewirkt, dass es Sex gibt (sich extra ins Zimmer eines Rockstars schummeln, wofür macht man das den sonst mit 15?!?).
Sie waren minderjährig, ja. Aber haben sie das gesagt? Haben sie das mitgeteilt: "Hey David, ich bin übrigens noch gar nicht volljährig." Stand es ihnen auf der Stirn geschrieben? Ja es gibt 20jährige, die sehen aus wie 12, es gibt 15jährige, die sehen aus wie 30. Und je nachdem, was sich Mr. Bowie gerade reingezogen hatte, hätte er sich vielleicht sowieso für Ziggy und die beiden für die Spiders of Mars gehalten.
Wenn es eine Vergewaltigung, ein Missbrauch gewesen wäre, ja sogar, wenn beide Mädchen gesagt hätten, dass sie minderjährig sind und der Akt trotzdem vollzogen worden wäre. Bei all diesen Sachverhalten hätte ich gesagt "Schweinerei".
Aber hier? Das ist doch Getue!
Ich halte mich für eine Feministin und finde #metoo gut. Aber wenn das zu solchem Unsinn führt, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn bei jeder Debatte zu Gendergerechtigkeit und weniger Sexismus irgendwelche Idioten kommen und genau solche Artikel ausgraben, um uns und unsere Anliegen lächerlich zu machen!
In den wilden 70ern hätte ich mit 15 vermutlich auch mit Mr. Bowie geschlafen und es später - egal wie es gewesen wäre - als "toll" dargestellt.
Ich bin für die David-Bowie Straße!
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Naja, dann fühlen sich Ostdeutsche halt abgehängt, es hat ja auch niemand auf sie gewartet. Welcome to Western capitalism - das hätte nun aber auch schon ein paar Jährchen/ Jahrzehnte vorher ankommen können. Ich weiß, dass das nicht schön ist und kann mir vorstellen, dass man sich ziemlich veräppelt fühlt, aber 27 Jahre nach der Wende ist das Kind doch schon ziemlich lange in den Brunnen gefallen - oder?!?! Da hilft keine AfD und kein Gejammer und ja, mir persönlich sind die meisten syrischen Flüchtlinge, die ich kenne, sympathischer als rechtslastige Deutsche - ob aus Ost oder West - die ich nicht kenne und auch nicht kennen lernen möchte. Sorry, aber das ist die Wahrheit. Und natürlich erkenne ich Lebensleistungen an, egal ob in DDR oder BRD erbracht. Aber die Realität sieht eben so aus, dass sich das monetär nicht gleich niederschlägt und das hat sehr viel mit Kapitalismus zu tun. Ich möchte nur nicht für die Naivität derjenigen, die sich einmal vor 27 Jahren haben über den Tisch ziehen lassen und die deswegen heute die Demokratie im kapitalistischen Kontext lieber zu Gunsten einer rechten Ideologie aufgeben möchten, die politischen Folgen tragen. Systemkritik jeder Zeit, gerne von "Ossis" oder "Wessis" - völkischen, nationalistischen oder sonstwie eingefärbten Schwachsinn, nee, das brauche ich nicht. Wenn diese Leute sagen "das ist nicht mein Land", dann kann ich nur zustimmen: ja, das ist nicht euer Land und ehrlich gesagt will ich euch hier auch gar nicht.
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Genial. Gut einmal etwas positives zu lesen...
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Hallo,
1. die Anmerkung "soweit man hier von positiv sprechen kann" ist wohl schon ein deutlicher Hinweis darauf, dass es an der Geschichte nichts wirklich positives als gut zu findendes gibt.
2. Es geht nicht um "Hauptsache niemand sagte etwas schlechtes über Muslime", sondern nur darum, dass wenn in Medien darüber geschrieben wird, wie in patriarchalen Systemen mit Frauen/ Mädchen umgegangen wird und welche Wertigkeit sie haben, zumeist gerade die islamische Welt im Fokus steht. Als Islamwissenschaftlerin habe ich da manchmal satt, mir den Mund fusselig zu reden, dass weniger Religion an sich als Gesellschaftssystem (Patriarchat) hier Ursache ist. Dementsprechend ist dieser Artikel hier einmal ein anderes Beispiel, das den Blick weitet, über den in unserer Gesellschaft leider weit verbreiteten Kulturrassismus gegen den Islam hinaus.
Soweit als Erläuterung von meiner Seite, um Ihnen zu verdeutlichen was ich "gut" finde und aus welchem persönlichen Kontext der Kommentar von meiner Seite kam.
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Das ist so etwas von grauenhaft, das ich darüber nicht einmal nachdenken möchte! Mein Mann und ich wünschen uns so sehr ein zweites Kind, egal ob Mädchen oder Junge und in solchen Ländern verhüten sie nicht und treiben dann auch noch ab, weil es "nur" ein Mädchen ist. Wohlgemerkt nicht in einem muslimischen, sondern christlichen Land - die einzige Tatsache die ich positiv finde (soweit man hier von positiv sprechen kann), da zumindest dann nicht das allgemein Islambashing losgeht.
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[Re]: Ich auch, wenn ich das alles lese!
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[Re]: Leider gehört es aber für einen Staatsbürger in einer Demokratie dazu, sein Denken zu reflektieren. Ich möchte behaupten, dass das nicht nur in Sachsen ein Problem ist. Dazu gehört auch, autoritäres Denken zu reflektieren. Wie Sie zu Recht bemerken, haben das Teile der Alt-68er ja geschafft, denen das auch in Sachen Elternhaus nicht umbedingt in die Wiege gelegt war. Wer Demokratie möchte, muss sehen, dass sie nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten mit sich bringt. Dass ggf. 1989 ein naiveres Bild über Demokratie und Kapitalismus herrschte, das kann ich einigermaßen nachvollziehen, dass aber Menschen heute noch nicht verstanden haben, dass es kein Recht auf Glück und Reichtum gibt, sondern nur ein Recht auf die Möglichkeit hierzu durch eigene Anstrengung und dann im Umkehrschluss Menschen, die sie nicht einmal kennen für ihr eigenes Unglück verantwortlich machen, das verstehe ich beim besten Willen nicht. Übrigens egal ob in Ost, West, Süd oder Nord. Man mag dann sagen, andere Systeme als eine kapitalistische, demokratische Struktur sind besser. Aber dann lebt man hier im falschen Land.
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Der Artikel bringt es gut auf den Punkt - eine brüllende rechte Rotte, ein Politiker wie Höcke, anonyme Hassmails bei Facebook, da ist es leicht zu vergessen, dass uns (linken BürgerInnen) auch Menschen gegenüberstehen und es eine Wanderung auf dem berühmten Grat ist, die Fahne von linker Solidarität, Internationalismus und Demokratie hochzuhalten und gleichzeitig mein Gegenüber nicht als "den Feind" wahrzunehmen, sondern zu sehen, dass er/ sie verschiedene und oft widersprüchliche Seiten hat. Wie oft erlebt man, dass Menschen etwas gegen Flüchtlinge/ Muslime/ Schwule etc. haben und dann ganz anders im Alltag handeln? Damit möchte ich alles Rechte nicht verharmlosen (im Sinne "eigentlich sind die doch ganz nett"), wahrlich nicht!!! Aber Menschen sind widersprüchlich, tun seltsame Dinge... Wie nimmt man sie mit, wie holt man sie aus der "rechten Ecke" raus, wenn man sieht, dass so vieles falsch läuft, dass man oft auch mit seinen (linken) guten Ideen scheitert? Wie schafft man es auch selbst durchzuhalten, bei all den Mauern gegen die Mann rennt und gleichzeitig zu versuchen, die Menschen, die in die Irre Eggen zu bewegen? Vielleicht nur, indem man die Liebe zum Menschen in den Mittelpunkt seines Tuns stellt, indem man versucht, das rechte Maß in seinem Handeln zu wahren und damit sich unbeirrbar dem rechten Wahn entgegenstellt, ohne den Rechten als Mensch zu dämonisieren???...
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