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Umweltbundesamt zu FeinstaubKaminöfen an den Kragen

Im Verkehr ist die Menge der Feinstaub-Emissionen gesunken. Doch um die WHO-Richtwerte einzuhalten, muss auch weniger Holz verheizt werden.

Sorgt für behagliche Wärme, aber dreckige Luft: ein Kaminofen Foto: imago

Berlin taz | Wenn es um die Belastung der Atemluft mit gesundheitsschädlichem Feinstaub und Stickoxid ging, stand in der Vergangenheit stets der Verkehr im Mittelpunkt. Vor allem Dieselmotoren produzierten die Schadstoffe in so großer Menge, dass die EU-Grenzwerte in deutschen Innenstädten regelmäßig überschritten wurden. Bei Stickoxid betraf das im Jahr 2010 über 70 Prozent der verkehrsnahen Messstellen. 2018 waren es noch 40 Prozent.

Doch seitdem hat sich das Bild deutlich verändert: Im letzten Jahr wurde der Stickoxid-Grenzwert nur noch an ein bis zwei Prozent der innerstädtischen Messstationen überschritten, teilte das Umweltbundesamt (UBA) am Donnerstag unter Berufung auf eine vorläufige Auswertung mit. Ähnlich sieht die Entwicklung bei Feinstaub aus: Wurde der EU-Grenzwert für Partikel mit einem Durchmesser von bis zu 10 Mikrometer im Tagesmittel im Jahr 2011 im Jahr noch in über 40 Prozent der städtischen Messstellen überschritten, kam das 2021 wie schon in den Vorjahren gar nicht mehr vor.

Grund für diese Entwicklungen sind vor allem Verbesserungen im Verkehrssektor, erläuterte UBA-Präsident Dirk Messner. Zum einen sind die Fahrzeuge sauberer geworden: Während alte Dieselfahrzeuge die ohnehin hohen Grenzwerte für Stickoxid im Realbetrieb stets deutlich übertroffen haben, halten neue Modelle die deutlich niedrigeren Grenzwerte inzwischen ein.

Entgegen den Behauptungen der Hersteller habe sich gezeigt: „Es ist technisch umsetzbar“, sagte Messner. Zum anderen mussten Kommunen mit besonders hohen Stickoxidwerten nach Klagen von Umweltverbänden vielerorts Tempolimits oder Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge erlassen. Der deutliche Rückgang der Feinstaub- und Stickoxid-Belastung zeige, „dass mit geeigneten und konsequent umgesetzten Luftreinhaltemaßnahmen viel zu erreichen ist“, sagte Messner. Allerdings sei die weitgehende Einhaltung der EU-Grenzwerte kein Grund zur Entspannung, denn diese gelten als veraltet.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mittlerweile Richtwerte, die nur etwa ein Viertel der aktuellen EU-Grenzwerte betragen. Legt man diese zugrunde, liegen in Deutschland beim Stickoxid 78 Prozent der Messstationen darüber; beim Feinstaub bis 10 Mikrometer sind es 40 Prozent und beim noch feineren und damit noch gefährlicheren Feinstaub bis 2,5 Mikrometer fast 100 Prozent.

Viele vorzeitige Todesfälle

Dass das Problem keineswegs gelöst ist, zeigen auch Zahlen der europäischen Umweltagentur: Demnach gab es in Deutschland im Jahr 2019 knapp 54.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaubbelastung. Der Tod trat dabei im Schnitt etwa zehn Jahre früher ein, als es ohne diese Belastung der Fall gewesen wäre. Ob und wann diese WHO-Empfehlungen in Europa umgesetzt werden, ist offen.

Die Deutsche Umwelthilfe, die in der Vergangenheit viele Klagen wegen der überschrittenen Grenzwerte geführt hatte, drängte am Mittwoch zum Handeln: Die Todeszahlen seien „ein klarer Auftrag an die Bundesregierung, die Grenzwerte an die Empfehlungen der WHO anzupassen“, erklärte Geschäftsführer Jürgen Resch.

Um weitere deutliche Verbesserungen der Luftqualität zu erreichen, müssen nun neben dem Verkehr weitere Bereiche ihre Emissionen deutlich reduzieren. Einen großen Beitrag werde das Vorziehen des Kohleausstiegs bringen, weil fossile Kraftwerke auch eine wichtige Quelle für Stickoxid und Feinstaub sind.

Mehr Feinstaub aus Öfen als aus dem Auspuff

Doch auch beim heiß umstrittenen Thema Holzheizungen positioniert sich das Umweltbundesamt jetzt neu: „Die belasten die Luftqualität beachtlich“, sagte Messner zu den Kaminöfen, die sich immer stärkerer Beliebtheit erfreuen. Insgesamt stoßen sie inzwischen mehr Feinstaub aus als die Motoren der Autos. „Das Umweltbundesamt rät, dass wir zukünftig darauf verzichten sollten, Holz zu verheizen“, sagte Messner.

Das würde eine deutliche Veränderung der Politik erfordern: Bisher werden bestimmte Formen des Heizens mit Holz sogar noch staatlich gefördert, weil dies im Vergleich zum Verheizen von fossilen Brennstoffen als klimafreundlicher gilt. Damit soll es vorbei sein, wenn es nach dem UBA geht: Es solle keine neuen Investitionen in Holzheizungen mehr geben, sagte Messner.

Und auch für die bestehenden rund 11 Millionen Einzelraum-Öfen sind wohl Veränderungen nötig: Langfristig sei bei der Holznutzung in privaten Haushalten mindestens eine Halbierung erforderlich, hieß es in Messners Präsentation. Weil Holzheizungen gerade im Grünen-Milieu beliebt sind, dürften auf die zuständigen Grünen-Minister:innen Steffi Lemke und Robert Habeck einige Konflikte zukommen.

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156 Kommentare

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  • @SEPPW

    Weil Ihre Hälfte nicht Null ist? Weil Ihre Hälfte weiter mit dem CO2-Preis steigen wird?

    Wenn ich was nicht brauche, dann kaufe ich es auch nicht, wenn's 50% verbilligt ist.

    Ich sage ja: Ihre Arithmetik ist mir fremd.

  • @SEPPW

    Klar hat das einen Effekt: die Kosten dort zu plazieren, wo auch etwas dagegen gemacht werden kann. In diesem Fall beim Mieter (Heizverhalten) *und* beim Vermieter (Investition in sparsame Wohnung).

    "Wenn man mir meine Heizkosten anteilig übernehmen würde müsste ich ja mein Heizverhalten nicht ändern"

    Ach? Sie scheinen eine andere Art Mathematik zu haben als ich.

    • @tomás zerolo:

      Nein, ich denke da ganz logisch und eigennützig. Wenn Sie mir die Hälfte meiner Heizkosten übernehmen, weshalb soll ich denn dann noch mein Heizverhalten überdenken ? Meine Kosten, und das ist das einzige Motiv um über Energie sparen nachzudenken, hat sich ja dann dank Ihrer Hilfe bereits um 50 % reduziert.

  • Wieso wird hier in der Debatte nicht einmal über unnötige Feinstaubbelastungen gesprochen? Mir fallen da direkt die Zigarettenkonsumenten ein. Eine Zigarette produziert laut einer Studie aus dem Ärzteblatt mehr Feinstaub, als ein Dieselfahrzeug ohne Katalysator innerhalb einer Stunde. Da es sich hier um reinen Genuss und keinerlei grundlegenden Wert (Wärmegewinnung oder Transportmittel) handelt, könnte doch dort die Einsparung als erstes einsetzen. Zudem hätte es auch noch den Nebeneffekt, dass viele Erkrankungen erst gar nicht in der Gesellschaft vorkommen würden.



    Dies nur mal so als Denkanstoß….

  • Hierzu "...zeigen auch Zahlen der europäischen Umweltagentur: Demnach gab es in Deutschland im Jahr 2019 knapp 54.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaubbelastung. Der Tod trat dabei im Schnitt etwa zehn Jahre früher ein, als es ohne diese Belastung der Fall gewesen wäre..." wüsste ich gern mehr:

    denn ich erinnere mich u.a. an mühsame und aberwitzige Diskussionen der letzten zwei Jahre, ob Menschen nun "mit" oder "an" Corona gestorben seien.

    Bei Covid 19 handelt es sich um eine Infektionskrankheit, mit Inkubationszeit, Übertragungswegen (gemonitorten), mehr oder weniger schweren Verläufen, stationären Behandlungen - es gibt Daten, und ja, irgendwann galt auch eine bezifferbare Übersterblichkeit als gesichert - Pressemitteilung Nr. 563 vom 9. Dezember 2021

    • Von März 2020 bis Februar 2021 starben fast 71000 Menschen mehr als in den zwölf Monaten davor.

    www.destatis.de/DE...2/PD21_563_12.html -

    Und trotzdem wird über Impfungen immer noch diskutiert.

    Steht da oben wirklich, Feinstaub verursache eine mit Corona vergleichbare (54000 zu 71000) jährliche Übersterblichkeit?

    Und wie in drei Teufels Namen will das jewand rausgebracht haben?

    Transparenzhinweis: Besitzer eines Kaminofens, wg. offgrid einzige Heiz- und 90%ige Kochstelle - ich würde ungern auf dieses Teil verzichten (während ich dann auch noch zusehen darf, wie etwa Christian Lindner und Konsorten durch nicht verhandelte Tempolimits ungebremst ihre Reifen abradieren, und dabei massenhaft Feinstaub produzieren, den z.B. meine bemoosten Dachflächen (>100m², --> www.quarks.de/umwe...-der-luft-filtern/ ) wenigstens teilweise binden).

    • @ke1ner:

      "durch nicht verhandelte Tempolimits ungebremst ihre Reifen abradieren, und dabei massenhaft Feinstaub produzieren" - richtiger gesagt: doch gebremst, nur eben jedesmal aus voller Fahrt...

  • Keine Sorge, das klärt sich ganz von allein. Für einen Kamin oder eine Holzheizung braucht man zuerst mal ein eigenes Haus. Das kann sich ohnehin bald niemand mehr leisten. Und wer es kann, hat auch genug Asche, um sich einen Filter zuzulegen. Für die Normalos, die mal den Grill im Park anwerfen oder die ohne festen Wohnsitz mit Lagerfeuer unter der Brücke gilt das nicht.



    Es ist schon lustig, wie sich die Anforderungen auf verschiedenen Ebenen überkreuzen. Eben noch soll man regenerativ heizen, wegen Klima. Jetzt darf man das wieder nicht, wegen Feinstaub. Als würde man nicht für jede Energieart Probleme finden können, wenn man sucht. Was ich bei Holz als größtes Problem sehe: es gibt nicht genug davon. Wollte man vollständig auf Holz umsteigen, wäre das Land schnell kahl. Mal sehen, wann man sich auf die anderen regenerativen Energien stürzt. Man denke nur an die Schlagschatten der Windmühlen! Was das mit den Menschen macht!! Und den armen Zugvögeln!!! Lieber schnell noch ein sauberes AKW bauen. Von der Seite vermute ich den Impetus für den Holzhass. Wenn man die regenerativen nur schlecht genug redet, wirken die fossilen und atomaren gar nicht so böse.

  • @SEPPW

    Sie tun ja immer so, als werde hier gefordert, dass der Vermieter die gesamten Heizkosten übernehmen solle.

    Nichts dergleichen. Hier ist von einer Beteiligung die Rede.

    Die könnte mensch ja je nach Zustand der Wohnung indexieren, damit sich auch Investitionen für den Vermieter auszahlen.

    • @tomás zerolo:

      Das sich der Vermieter nur beteilgen soll ist mir schon klar. Aber das ändert ja nichts daran das diese Art der Subventionierung keinen gewinnbringenden Effekt haben wird. Weder für den Vermieter, noch für den Mieter, noch für das Klima oder die Umwelt.

      Denn eins ist sicher : Wenn man mir meine Heizkosten anteilig übernehmen würde müsste ich ja mein Heizverhalten nicht ändern. Eher im Gegenteil.

  • Das Heizungsproblem ist meiner Meinung nach ungelöst. Öl und Gas sind beides fossile Brennstoffe und bekanntlich politisch unsicher. Die Wärmepumpe hat einen schlechten Wirkungsgrad und ist mehr oder weniger eine Stromheizung. Der Strompreis steigt gerade auf ca 40 ct pro Kilowatt Stunde.



    Alles verbieten, jetzt auch Holz wegen des Feinstaubs? Macht das Sinn bevor klar ist, wie dann geheizt wird?

    • @Johnson:

      Zur Klarstellung: Die vom Umweltbundesamt vorgetragene Position lautet: "Es solle keine neuen Investitionen in Holzheizungen mehr geben, sagte Messner." Hier geht es also um neue Anlagen nicht um den Bestand.

  • Ich finde mal wieder so ne Hysterie-Debatte. Will man jetzt alles voll "verbieten"? Bald auch noch das Grillen, oder das Kochen generell, verbrauch ja auch Energie, darf das Haus bald nicht mehr als bis 18 Grad beheizt werden? Mir ist das zuviel Einmischung und Hysterie. Dagegen muss man klagen wenn es soweit käme.

    • @maestroblanco:

      Geklagt wird ja bereits an verschiedener Stelle, wenn auch nicht immer erfolgreich ;-)



      " Bahnbrechendes Urteil in Den Haag: Gericht zwingt Shell zu Klimaschutz



      Umweltschüt­ze­r:in­nen waren mit ihrer Klage gegen den Ölriesen erfolgreich. Erstmals verordnet ein Gericht damit einem Konzern ein Klimaziel."



      taz.de/Bahnbrechen...Den-Haag/!5769975/



      "Bundesverfassungsgericht Klimaklagen gegen Bundesländer gescheitert -Stand: 01.02.2022"



      www.tagesschau.de/...eslaender-101.html



      " Die nächste Klimaklage: Karlsruhe soll CO2-Budget anordnen



      Junge Menschen und die DUH klagen gegen das bereits verschärfte Klimaschutzgesetz: Das Verfassungsgericht soll eine CO2-Obergrenze einfordern."



      taz.de/Die-naechst...imaklage/!5832097/

  • @SEPPW

    Richtig. Keiner zwingt mich, überhaupt in einer Wohnung zu wohnen.

    Und das mit "erhöht er halt die Miete" -- zum Glück ist dieser Markt hierzulande reguliert. Nicht genug, allerdings.

    • @tomás zerolo:

      Mag sein das er reguliert ist, aber er bietet nachwievor (berechtigte) Spielräume. Diese Art der "Solidarität" geht nämlich nach hinten los, weil er für Mieter vollkommen falsche Anreize bietet und das Grundproblem auf den Vermieter abwälzt, obwohl dieser mit den Preissteigerungen auf dem Energie- und Brennstoffmarkt nichts zu tun hat.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @SeppW:

        Der Vermieter ist aber daran schuld, wie die Wärmedämmung der Wohnung beschaffen ist.



        An der kann man ablesen, wie viel der Vermieter investiert hat und daran sollte sich die Miete orientieren. Tut sie aber meist nicht.

  • 0G
    03998 (Profil gelöscht)

    Da wo ich wohne(aufm Dorf) wurde in den letzten zwanzig Jahren ca die Hälfte des Baumbestandes abgeholzt, teilweise uralte Eichen. Nichts wird diese Bäume zurückbringen. Und das wird so weitergehen, wenn die Energiekosten weiter steigen. Warum sollen denn nur die Besitzer/Mieter von Häusern/Wohnungen mit Gasheizunge/Ölheizungen künftig in der kalten Bude sitzen, weil die Wärmepumoen im Winter leider nicht so gut funktionieren und eigentlich Stromheizungen sind, deren Verbrauch im Winter ein Vermögen kostet. Es sollten sich doch alle an den Klimaschutzmaßnahmen beteiligen.

    • @03998 (Profil gelöscht):

      Stimme zu! Das sinnlose systematische Fällen grosser alter Bäume in Stadt und Land beobachte ich seit Jahren. Meist ziehen im Winter 'Gartenbau'-Firmen oder Baumfäll-Trupps der Städte, Gemeinden, der Bahn, des Strassenbaus usw los und machen Kahlschlag. Dabei werden Jahrhunderte-alte Bäume abgesägt als sei das nichts. Kein Widerspruch, das wird durchgezogen, hier wird aufgeräumt und geputzt als gäbe es kein Klimaproblem und kein Mikroklima-Problem (steigenden örtliche Temperaturen).



      Wir brauchen ein Moratorium, um das Fällen grosser Bäume im öffentlichen und privaten Raum zu stoppen. Es ist respektlos gegen die Natur, die Umwelt und die Vorfahren, die diese Bäume gepflanzt hatten. Man hört auch nichts dazu aus 'der Politik'.

    • @03998 (Profil gelöscht):

      man kann wohl von ausgehen, das diese baeume nicht zum verheizen gefaellt wurden sondern zb wg baugrunderschliessungen etc. da findet sich dann immer ein baum, der angeblich nicht zu halten sei und deshalb um muesse…

      • @rughetta:

        Jo, Bäume werden gerne mal umgesägt, weil Grundstücksbesitzer*innen meinen, dass sie zu groß seien, zuviel Räumarbeit wegen Laub machten, die Sicht versperrten und zu viel Schatten werfen würden. Manche denken beim Thema Klimaschutz mehr an Schutz des Regenwaldes als an den eigenen Garten, so wie manche bei Tierschutz an Tiger denken als an die Millionen eingesperrten "Nutztiere" hierzulande.

      • 0G
        03998 (Profil gelöscht)
        @rughetta:

        Auch das, aber bei uns gibt es keine Baumschutzverordnung, jeder kann mit seinen Bäumen machen was er will.

        • @03998 (Profil gelöscht):

          So ganz stimmt das nicht.[1] Auch wenn es keine Einschränkungen durch Gemeindeverodnungen gibt, so greifen ja auch andere Bedingungen wie z.B.:



          "wenn sich Vögel den Baum als Nistplatz ausgesucht haben, ist das Fällen zunächst ohnehin tabu. Denn nach § 39 Abs. 1 BNatSchG ist es verboten, „Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören“."[2]



          [1] www.nabu.de/natur-...schland/01947.html



          [2] www.arag.de/servic...-und-garten/09210/

  • Die Meldung des Bundesumweltamtes, auf welche die taz auch sofort aufspringt, dient nur der vorbeugenden Verwirrung, damit nicht zu viele "bürgerliche Heizer" im Angesicht der steigenden Marktpreise und politischen Abhängigkeiten bei Gas auf Holz umzusteigen.



    Der Holzpreis (Energieholz) steigt aber nur wenig, zumal es hier regionale Quellen und Wettbewerbe gibt. Neue automatische Energieholzfeuerstätten können mit Feinstaubabscheidern ausgestattet werden, oder sind es bereits. Meist gibt es hierfür auch Förderzuschüsse.



    Eine politische Einflussnahme bei dieser regenerativen Energieart durch einen Hrn. Putin, oder Hrn. Schröder ist nicht zu befürchten. Je mehr Umsteigen, um so weniger ist NS2 nötig! Um so weniger ist Olaf Scholz und Manuela Schwesig wirtschaftlich erpressbar. Um so schneller kann CO² reduziert werden. Die neuste verfügbare Pelletkesselgeneration auf dem Markt hat eine annähernd geringe Feinstaubemission wie Erdgaskesselanlagen.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Sonnenhaus:

      Es geht hier um die Teile mit Eisbärenfell davor...

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Auch die Teile mit dem Eisbären oder Schaffell davor erreichen mit Feinstaubabscheider extrem niedrige Feinstaubwerte.



        Wer im übrigen einen schwedischen Pizzaofen zum Heizen verwendet fällt nicht unter die Richtwerte der BimschV.

  • "Demnach gab es in Deutschland im Jahr 2019 knapp 54.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaubbelastung"



    "Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 119.679. (dpa)" - im zweiten Jahr!



    Sollte da nicht bald über die Einführung einer "Feinstaubimpfpflicht" nachgedacht werden. Oder über Fahrverbote, sogenannte Lockdowns?

  • Klingt für mich danach, dass die Hersteller von Filtern nach neuen Absatzmärkten suchen. Und diesmal sind die Häuslebauer mit Kaminen dran.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Ja und, dann verdient halt jemand an Filtern. Soll der Hersteller Caritas spielen und sie verschenken und irgendwelche Spender oder der Steuerzahler bezahlt es ihm? Klingt für Sie die Impfkampagne auch so, dass da Hersteller nach neuen Absatzmärkten suchen?

  • @SEPPW

    Er soll nicht Ihr Heizverhalten subventionieren, sondern an den Verlusten einer schlecht isolierten Wohnung beteiligt werden.

    • @tomás zerolo:

      Aber im Ergebnis würde der Vermieter dafür bestraft wenn jemand den ganzen Tag im Winter das Fenster offen stehen lässt und dabei die Heizung voll aufdreht. An H4 Empfänger die die eigenen Heizkosten nicht zahlen müssen, würde dann schonmal nicht mehr vermietet werden. Vermieter hätten dann auch kein Interesse mehr an Mietern die potentiell mehr verbrauchen wie Familien mit Kindern usw. . Das Haus in dem ich aktuell lebe, kann wegen Denkmalschutz beispielsweise niemals auf den Stand eines Neubaus isoliert werden.

      • @Šarru-kīnu:

        "kann wegen Denkmalschutz beispielsweise niemals auf den Stand eines Neubaus isoliert werden."

        mit der Temperierungsmethode nach Großeschmidt klappt das in vielen Fällen trotzdem ganz gut. Ich lebe in einem alten Haus, dort haben wir eine Verbrauchsreduzierung um 1/3 erreicht nur durch die Umstellung der Heizmethode.

    • @tomás zerolo:

      Keiner zwingt Sie in einer schlecht isolierten Wohnung zu wohnen.



      Abgesehen davon müsste zuallererst geklärt werden ab wann eine Wohnung überhaupt "schlecht isoliert" ist.



      Abgesehen davon : Sobald der Vermieter per Zwang an den Heizkosten beteiligt wird erhöht er halt die Miete. Der Mieter zahlt die vollen Kosten selbst, ob er das nun will oder nicht.

  • „Demnach gab es in Deutschland im Jahr 2019 knapp 54.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaubbelastung. Der Tod trat dabei im Schnitt etwa zehn Jahre früher ein, als es ohne diese Belastung der Fall gewesen wäre.“



    Machen die auch einen Unterschied zwischen gestorben „an“ oder „mit“ Feinstaub 😉 ?

    • @RotEiche:

      Die new society soll grade trainiert werden, für alles was das Klima kaputt macht die Alleinschuld freiwillig übernehmen zu müssen.... wie man sieht, klappt es weil Franz Müller "keine Fenster mehr putzen will wegen "Feinstraub und so". . Es ist ein Begriff, dier nie erklärt wurde, aber reingeworfen wird um irgendwie Verbote , Abgaben oder Sondersteuern zu begründen. Diese Gelder erhalten dann die Grossindustriellen, um munter weiter produzieren zu können, und um Anwälte zu beschäftigen die Verbote aussprechen für Ingenieure die kommen um vor Ort nachzumessen. Würde man nur den Zementverbrauch aus dem Bauwesen reduzieren, statt auszuweiten würde das Klima WIRKLICH nachhaltig geschützt- auch m Hinblick auf CO2 und Giftgase (Chrom...) auszuweiten. Heute könnte man längst 8 Stöckig mit Holz bauen.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Henne de las Gracias:

        Chrom ist ein Giftgas in ihrem Horizont? Da empfehle ich Bildung.



        Und dank der Zementindustrie gibt es weniger Plastik in den Weltmeeren und weniger Mikroplastik im Boden.



        Denn wer verwertet sonst den Plastikmüll?



        Es ist schon zynisch, das man solche Dreckschleudern loben muss, nur weil Deutschland zu doof ist ideologiefreie Lösungen für Probleme anzuwenden.

        Müllverbrennungsanlagen hatten in den letzten 50 Jahren segensreich gewirkt. Jetzt könnte man Plastik pyrolysieren und einen Stoff Kreislauf aufbauen. In

        Nein, wir packen lieber alles in Papiertüten, die dann verbrannt werden und in der Herstellung mehr CO2 als Plastik freisetzen.

  • Die Text-lastige Text-Art von Artikel und Kommentaren lädt zu endlosem Argumentieren ohne Zielhafen ein.

    Empfehlenswert wäre ein Bewertung aller Aspekte der verschiedenen Aspekte und Auswirkungen und Darstellung z.B. als Eco Indicator 99-Punkte, sodann natürlich deren Darstellung als Stapelsäulen.



    in der schlichten Eleganz der Säulenhöhe ist dann eine Übermenge aller Argumente von Artikel und Kommentaren bereits verdaut.

    Selbstverständlich geht es mir nicht um Verbesserung der Diskursqualität zum Thema Kaminofenverbot.

    Stattdessen werbe ich für die Nutzung visualisierter quantitativer Daten im Diskurs ganz anderer Themen.

    Ohne prägnante Darstellung, was z. B. unsere privat regierten Zentralbanken alles so machen, kann sich das geschätzte taz-Biotop nämlich nur überrascht von deren Spätfolgen geben.

  • Frage: Inwieweit helfen moderne Feinstaubfilter das Problem bei Pelletheizungen und Kaminöfen in den Griff zu kriegen?

    Gibt es dazu belastbare Daten?

  • taz: "Im Verkehr ist die Menge der Feinstaub-Emissionen gesunken. Doch um die WTO-Richtwerte einzuhalten, muss auch weniger Holz verheizt werden. [...] Die Deutsche Umwelthilfe, die in der Vergangenheit viele Klagen wegen der überschrittenen Grenzwerte geführt hatte, drängte am Mittwoch zum Handeln."

    "Ein Ofen sollte nur betrieben werden, wenn dieser die Anforderungen des Umweltzeichens „Blauer Engel für Kaminöfen“ erfüllt oder mit einem wirksamen Partikelabscheider nachgerüstet ist. Handel und Industrie fordern wir auf, nur noch Öfen zu entwickeln und zu verkaufen, die diesen Mindeststandard erfüllen. Erfreulicherweise wächst aktuell das Angebot von ‚Blauer Engel‘-Holzöfen stark an. Schmutzige Bestandsöfen sollten entweder mit Abscheidern nachgerüstet oder durch einen solchen neuen Ofen ersetzt werden.“ [DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch - Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)]

    Ein Glück, dass wir in unserem Land noch die Umweltorganisation DUH haben. Die CDU/CSU möchte der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) doch schon seit vielen Jahren die Gemeinnützigkeit aberkennen, denn die DUH engagiert sich für den Klimaschutz, die Erhaltung der biologischen Vielfalt, eine auf Effizienz und regenerativen Quellen basierende Energieversorgung, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, saubere Luft, nachhaltige Mobilität und Verbraucherschutz - und gefährdet damit nach Ansicht vieler CDU/CSU-Politiker die Gewinne der Wirtschaft. Aber so ist die 'Arbeitgeberpartei' CDU/CSU nun einmal.

    Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erklärte im Dezember 2018, die DUH sei ein „klassischer Abmahnverein, finanziert von einem ausländischen Autokonzern, der die deutsche Autoindustrie schwächen will“ [DUH - Wikipedia]

    Muss man noch irgendetwas zur Union und deren "Politiker" sagen? Hoffentlich wird die Klimapolitik jetzt mit der 'Ampel' besser, auch wenn man sich das mit der FDP kaum vorstellen kann.

  • Lach- wir reden hier von Kaminöfen, während per Ausnahmegesetz die EU Zemenntindustrie TONNEN von Feinstaub UNGEFILTERT in die Atmossphäre bläst. erneut wird versucht, mit "Einsparubgen" bei der Bevölkerung eine Ausweiotung der schädllichen Industrie ohne Einschränkungen zu ermöglichen.

    • @Henne de las Gracias:

      Um eine Ausweitung schädlicher Industrie darf es sicher nicht gehen, wenn mensch Klimaziele erreichen wollte. Gerade die Zementindustrie steht da ja in der Kritik, wenn auch nicht so stark wie andere Bereiche. Siehe auch:



      www.br.de/nachrich...s-der-erde,SVIqmvE



      Andererseits werden Kaminöfen inmitten von Wohnsiedlungen betrieben und verursachen lokal Feinstaubemissionen.

      • @Uranus:

        DAS ist dan grobstaub- vulgo Dreck. Feinstaub ist gerade NICHT lokal nachweisbar!

  • Die Kaminöfen sind ja nur das Tüpfelchen auf dem i, auf das wir in unserer Not ja evtl. verzichten könnten. Der ganz normale Autoverkehr vernebelt ja schon genügend Hirn und Herz. Wenn ich mein Fenster -wir wohnen 1 km von einer stark befahrenen Strasse entfernt- nur zwei Tage in der Kipp-Stellung halte, brauche ich keine Vorhänge mehr, um die Sonneneinstrahlung abzumildern. Sind Autofahrer kriminell, weil sie eine schleichende Körperverletzung erlauben ? Gesund leben wir -zumindest am Stadtrand und in den Ballungsräumen- jedenfalls nicht mehr.

    • @Dietmar Rauter:

      Die Autofahrer kommen extra für Sie in die Stadt gefahren, um alle Annehmlichkeiten des Lebens für Sie am Laufen zu halten.



      Da können Sie doch auch mal im Gegentum ihre Fenster putzen.

    • @Dietmar Rauter:

      Das was sie meinen, ist normaler Grobstaubdreck. Feinstaub würde man nicht sehen- das ist die Physik dahinter!!!

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Henne de las Gracias:

        Feinstaub kann man nicht sehen und macht Gardinen nicht dreckig?

        www.lanuv.nrw.de/u...fe/feinstaub-pm10/

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Ich fürchte schon seit langem, dass hier die nächste 10H-Paranoia aufzieht.

    Grundsätzlich sind Kaminöfen schon ganz gut reguliert, Filter oder bestimmte Verbrennungseigenschaften vorgeschrieben - sie sind auch bei weitem nicht in jedem Haus möglich oder wünschenswert.

    Gleichzeit gibt's noch ein paar bösartige Feinstaubquellen nebenher - Verkehr ohne Auspuff, trockenes Ackerland, Schwerölverbrennung in der Schifffahrt - die für einen Sockel sorgen, auf dem die Kaminofen-Peaks im Winter dann gelegentlich stattfinden.

    Ich zum Beispiel verheize Briketts, die in einem Sägewerk als (aufbereiteter) Abfall anfallen. Ein Verbot in toto würde das Sägemehl zu teurem Kompost degradieren.

    Hier in der Gegend wird im Übrigen viel mit Holz geheizt, allerdings ist die Siedlungsdichte im Landkreis Erding nicht rasend hoch. Ich weiß, dass die Nachbarn (auch) mit Holz (zu)heizen, weil ich die Holzvorräte sehen kann... ;)

    Aber ich rieche auch im Winter nichts und empfinde das auch überhaupt nicht als Belastung. Manchmal experimentiert mal wieder einer mit Braunkohlebriketts, aber das ist auch kein Drama.

    Das mag in städtischen Quartieren anders sein, weil es da durch höhere Häuser zu anderen Verteilungen bzw. Verwirblungen der Kaminabluft kommt. Aber selbst da scheinen mir die Empfindlichkeiten leicht übertrieben.

    Deswegen habe ich das Gefühl, dieses Thema ist eher so einem bürgerlichen Aktionismus geschuldet, der eher den Nutzer des Edelkaminofens als Klasse adressiert als das Problem an sich.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      "10H-Paranoia" heißt ...?

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Bloss keine Windräder! Es könnten Wähler rund um Windräder wohnen... Da sind die Bundesländer kurz in einem Wettbewerb getreten, wer die wenigsten Windräder genehmigt..

        Dabei sind praktisch alle Argumente vom Infraschall bis zum Vogeltod inhaltslos und vorgeschoben... Und 2H reichen in der Regel dicke um nennenswerte Beeinträchtigungen durch Schlagschatten zu vermeiden.

        • @05989 (Profil gelöscht):

          Ah, alles klar. Danke.

  • @ŠARRU-KĪNU:

    Darum: -> Beteiligung der Vermieter an den Heizkosten.

    • @tomás zerolo:

      Damit weiter so geheizt werden kann wie gehabt?

    • @tomás zerolo:

      Weshalb sollte der Vermieter mein Heizverhalten subventionieren ?

  • Es gibt da ja noch die Effizienzfrage: ein einfacher Kamin gegenüber Blockheizkraftwerk. Bei ersterem dürften unvollständige Verbrennung, Wärmeverlust über Schornstein vorkommen, bei zweiteren wohl weniger, oder? Für zweiteren, als Wärmeversorgung für mehrere Haushalte, lohnt sich wohl dann ein anderer Aufbau (für besseren Wirkungsgrad) plus Filter, schätze ich.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Noch ein wichtiger Punkt: Für einen minimalen Abbrand braucht es 2 bis 3 Kilo Holz, in dem bereits 12 KWh Wärme stecken. Selbst bei einem mäßigen Wirkungsgrad muss der Ofen dann 8 kWh in maximal 2 Stunden an die Umgebung abgeben.

      In einem alten Haus ist das super, weil gerade Massivziegelwände diese Wärme einfach schlucken, die Temperatur-Gradienten für Stunden nach außen verschieben.

      Aber moderne Häuser haben solche Wärmekapazitäten gar nicht, die sind also mit der Minimalbeladung eines Kaminofens eigentlich schon punktuell und brutal überheizt - was wiederum zu dem bereits erwähnten, suboptimalen Gelegenheits- bzw. On-Off-Betrieb führt.

      Dann allerdings kann man annehmen, dass da sowenig Brennstoff durchläuft, dass man das in einer Betrachtung pro Haushalt auch vernachlässigen kann.

      Ich trau mich wetten, dass die Feinstaubproduktion eines SUV auf 255er-Reifen mit 100.000 km Jahresleistung die von einigen Haushalten mit Kaminöfen übertrifft.

      Nur werden in der Stadt im Moment die Feinstaubwerte, die nicht unmittelbar einer Auspuffmessung entstammen, meiner Wahrnehmung nach, eher freihändig und dann eben auch falsch auf andere Emittenten ausgeteilt. Das Zermahlen von Salz, Straßenbelag, Reifenabrieb und Schmutz mit Reifen sowie Abrieb von Bremsbelägen halte ich gerade in Siedlungen für das größere Problem.

      Alelrdings verbinden sich mit der Elektromobilität auch Hoffnungen, dass die Überdimensionierung von Reifen zurückgehen und Bremsvorgänge durch Rekuperation weitgehend ersetzt werden.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Wobei die Massivsteinhäuser den Nachteil haben, dass die Speicherkapazität erst einmal aufgewärmt werden muss und das gegen bei einer ungünstigere Wärmeleitfähigkeit als bspw. Holz. Es gibt also kontinuierliche, vergleichsweise höhere Wärmeverluste, gegen die angeheizt werden muss, denke ich.



        Eine Nutzungsweise, wie sie sie beschreiben und kritisieren, spräche also auch für ein semiprofessionell betriebenes BHKW, was durchgängig und gleichbleibend betrieben wird.

        • 0G
          05989 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Ich hab' ja nicht gesagt, dass das die optimale Lösung ist. Aber wir haben halt auch einen Bestand an Gebäuden, die nach thermischer Ertüchtigung - vulgo: Vollwärmeschutz - sehr gute Voraussetzungen bieten.

          Jetzt ist das so, dass am Ende der Wärmestrom über die Außenwände in der Summe immer gleich ist - nämlich bestimmt durch das Temperaturgefälle und den u-Wert. Es ist nahezu egal, wie und wann Sie heizen, um eine bestimmte Innentemperatur zu halten, brauchen sie eine bestimmte Energiemenge.

          Deswegen ist das Überheizen mit Holzöfen nicht wünschenswert, weil man dadurch für eine bestimmte Zeit das Gefälle des Gradienten steiler macht und mehr Wärme verliert. Genau das passiert aber nahezu nicht in (Massiv-)Ziegelhäusern.

          Das fällt bei sehr modernen Häusern nur nicht ganz so auf, weil das auf einem viel niedrigeren Niveau passiert.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        "Alelrdings verbinden sich mit der Elektromobilität auch Hoffnungen..."



        Bei gegebenem Fahrzyklus dürfte der Reifenabrieb proportional zur Fahrzeugmasse sein, und die ist bei Elektoautos dank Akku höher. Rekuperation geht genau wie Bremsen über die Reifen her.



        Es sind die kleinen gerne vernachlässigten Details, die die Bäume nicht in den Himmel wachsen lassen.

        • 0G
          05989 (Profil gelöscht)
          @sollndas:

          Es ist aber falsch einfach den gleichen Fahrzyklus anzuwenden, weil BEVs den Nutzer von Haus aus zu einem gemäßigteren Fahrstil nudgen.

          Die Korrelation zwischen Gewicht und Reifenabrieb ist aber falsch formuliert: Der Reifenabrieb hängt direkt mit dem Rollwiderstand zusammen. Der kann bei einem erheblich schwereren Auto auch viel niedriger sein, als bei einem leichteren - weil es ja auch noch weitere Parameter wie Reifenbreite, Gummimischung, Verformung/Walken des Reifens gibt.

          Da so ein BEV - wenn man nicht vollkommen besoffen Autos konstruiert - allerdings dafür optimiert ist, einen niedrigen Roll- (und Luft-)Widerstand zu haben, ist die Annahme, dass eine gewisse Gewichtserhöhung durch Akkus automatisch auch einen höheren Reifenabrieb zur Folge hätte, ziemlich sicher falsch.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Heizen mit Holz ist nicht zwangsläufig einfacher Kaminofen - und auch da hängt einiges vom Gebäude ab. Ich habe zum Beispiel einen doppelt geziegelten Kamin in meinem 110 Jahre alten Bauernhaus. Auf 8 Metern geben auch die Rauchgase noch soviel Wärme an das Mauerwerk ab, dass der Gesamtwirkungsgrad sicher deutlich über 80% liegt, vielleicht sogar 90.

      Das ist aber nicht das Entscheidende: Moderne Holzvergaser haben ein fantastisches Verbrennungsmanagement und erreichen Wirkungsgrade in Bereich von Gasheizungen.

      Entsprechende Filter beziehungsweise Abgas-/Feinstaubwerte sind für alle modernen Öfen PFlicht und werden vom Kaminkehrer kontrolliert.

      Öfen, wie etwa meine, genießen halt einen Bestandsschutz, der nicht mehr so lange halten wird... ;)

      Ich glaube, dass das größte Problem ist, dass die Nutzer nicht richtig heizen bzw. die Öfen eigentlich die falsche Beschickung vorgeben.

      In praktisch jedem Ofenhandbuch steht, man möge erst nach vollständigem Abbrand einen neuen Aufbau abbrennen. Auch bei nur gelegentlicher Nutzung nimmt die Anheizphase einen übergroßen Anteil ein. Weil aber während der Anheizphase und zum Teil auch während des Auskühlens die Schadstoffwerte besonders hoch sind, streifen solcherart betriebene Öfen immer nur den Bereich ihrer maximalen Wirkungsgrade und minimaler Emissionen.

      Gerade in Vollzeit betriebene Holzvergaser mit 6 oder 8 Stunden Brennzeit oder auch Öfen im Dauerbetrieb, bewegen sich eben dann über Stunden im Bereich der optimalen Temperaturen.

      Das macht die Wohlfühl-Kaminöfen zum Problem, das Heizen mit Holz als ein Teil eines gesamten Konzepts halte ich nach wie vor für richtig und vertretbar.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Ok. Was mir noch einfiel: ein Blockheizkraftwerk hätte noch den Vorteil, dass Kraft-Wärmekopplung genutzt werden kann. Das Blockheizkraftwerk könnte also Strom produzieren und entstehende Wärme für Nahwärmeversorgung bspw. in einem Siedlungsteil zur Verfügung stellen. So was gibt es ja hier und da. Da es größer ist und wohl eine höhere Ausbeute (Verbrennung für Wärme und Strom) hat, lohnte sich da aufwendigere Technik sowie Filter. Die EWS fördert so etwas ja und hat einige Projekte begleitet. Siehe bspw. hier:



        www.ews-schoenau.d...zprojekte/steinen/



        Detailiertes Wissen habe ich zu Heizungstypen und Wirkungsgrade etc. dazu nicht wie gesagt - allerdings Berichte gelesen über solche Projekte. Insofern, vielen Dank für Ihre Ausführungen. :-)

        • 0G
          05989 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Es gibt zwei fundamentale Problem mit Blockheizkraftwerken:

          1. Im Einzugsbereich der Kraftwärmekopplung entsteht praktisch immer ein Monopol, weil man ansonsten natürlich Gefahr läuft, dass zu wenig die Leistung abnehmen. Das führte in der Vergangenheit zu absurden Preisen - durchaus bis zum Doppelten des Preises für fossile Brennstoffe. Das gilt leider auch für die Geothermie. Das wäre nur über strenge Marktregulierung denkbar - und die seh' ich nicht.

          2. Alle Blockheizkraftwerke haben ein relativ festes Verhältnis von Strom- zu Wärme-Output. Wenn's im Winter ordentlich kalt ist, darf nicht zuviel Strom durch Windkraft im Netz sein - oder wenn im Sommer keine Abnehmer für die Wärme vorhanden sind, kann die Anlage nicht unter Vollast Strom liefern.

          Blockheizkraftwerke kann man nur in einem Netz vernünftig betreiben, in dem sich alle anderen Verbraucher oder Hersteller regulieren lassen.

          Die einzige Quelle, die damit einigermaßen kompatibel ist, ist Photovoltaik.

          Aber dann haben wir auf dem Weg der Dekarbonisierung das Problem, dass man solche - gute regelbaren - BHKW nur mit grünem Wasserstoff betreiben kann. Und da stehen wir nicht nur unmittelbar vor einer Wand des besch*ssenen Wirkungsgrads, der sowas frühestens in vielleicht 20 Jahren sinnvoll erscheinen lässt, sondern man muss auch die Frage stellen, warum man dann nicht einfach den Wasserstoff mit statiönaren Brennstoffzellen verstromt...

        • @Uranus:

          Das man dass noch erleben darf. Die Propagierung der Vorteile des Verfeuerns fossiler Energieträger in Blockheizkraftwerken.

          So langsam scheint man anfangen Nachzurechnen.

          • @Rudolf Fissner:

            Mißverständnis.



            Uranus hat das sicherlich die Holzvergaser-BHKW gemeint und nicht die mit Putingas (sog. Kriegsgas) betriebenen fossilen BHKW`s.



            Mit Holzvergaser BHKW`s kann der Wirkungsgrad natürlich wesentlich gehoben werden. Geräte z.B. von Holz-Kraft.de!

  • Das Thema hat weit mehr Gewicht als nur das letzte Viertel des Artikels. Immerhin ist das Thema ganz offensichtlich im Bundesumweltamt angekommen und hat damit die behördliche Ebene erreicht.

    Nur zurecht will ich sagen. Ich wohne auf dem Land und fühle mich zuweilen in die 70er Jahre zurück versetzt. Am Samstag singen die Ketten- und Kreissägen um die Wette. Im Winter raucht es aus vollen Schloten, die Bilder von Smog in den Städten vergangener Zeiten in Erinnerung rufend. Bei offenem Fenster zu schlafen erhöht das Gesundheitsrisiko merklich. Die einströmende frische Luft bringt einen eigentümlichen Rauchduft mit.

    Mal ehrlich. Da werden Bäume über einen Zeitraum von 50-100 Jahren gezogen und gepflegt, um dann im Laufe eines Winters durch den Kamin geblasen zu werden. Holz ist doch nun wirklich wertvoller oder?

    Zudem haben Bäume in diesem Zeitraum das CO2 der Industriealisierung gebunden. Über den Schornstein wird dieses unmittelbar wieder freigesetzt. Die Verbrennung von Holz sollte nun wirklich kein Ziel sein. Stattdessen würde durch weitere Hinzunahme von Holz als Baustoff das CO2 auch langfristig gebunden bleiben.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Gorch:

      Soweit hochwertiges Möbel- und Bauholz verbrannt wird, gebe ich ihnen recht. Und es gibt eine Nachfrage danach, wie wohl zu einem guten Teil auch durch illegalen Einschlag in Osteuropa bedient wird.... Keine gute Sache...

      Aber so ein Holz liefert die Fichte nicht und ein großer Teil der hier bewirtschafteten Bestände besteht nun mal aus Fichte. Teilweise sind es natürlich Monokulturen - die im Übrigen meistens schon im 17. oder 18. Jahrhundert angelegt wurden und mithin schon in mehreren Generation geerntet worden sind - aber in den Mittelgebirgen und im alpinen Bereich ist das ja auch ein heimischer Baum.

      Und das wird kein hochwertiges Bauholz.. Es wäre natürlich der Nachhaltigkeit durchaus dienlich, wenn sich die Leute mit diesem Holz als Brennmaterial zufrieden gäben.

      Die Fichte bindet im Übrigen nach 20 bis 30 Jahren kaum noch neues CO2, weil sie dann meistens fast ausgewachsen ist. Wenn man die nicht umgehend zu einer billigen Beplankung macht, taugt sie als CO2-Senke nicht mehr.

      Ja, die Fichte ist Unkraut. Aber zum Beispiel auf der Schotterebene rund um München herum - das Areal macht fast die Hälfte von Oberbayern aus - liegt oft nur ein halber Meter Humus. Da hat noch wie ein reicher Mischwald gestanden, weil nur in bestimmten Senken die Voraussetzungen für eine Eiche oder eine Buche mal gegeben sind. Der natürliche Bewuchs wäre eher so eine Art Buschwald.

      Ähnlich gilt das für Erzgebirge, Thüringer Wald und Harz, nur dann eben in der Höhe.

      Dann ist ist die Frage, was macht man mit so einer Situation. Fundamentalpositionen scheinen mir da nicht hilfreich. Da wär's klug, wenn es (weiterhin) die Freiheit gäbe, regional gute Lösungen und Nutzungen zu finden. Und Verbrennen ist da sicher ein Teil davon...

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Ich nochmal, weil zu kurz gesprungen, zum Thema Fichte und Kohlendioxid. Meist sind Fichtenbestände Wirtschaftwälder, es wird in regelmäßigen Abständen ein Teil des Zuwachses auch entnommen, also wird ein Teil der Individuen, die CO2 speichern, damit auch entfernt. Das findet aber auch in allen anderen wirtschaftlich genutzten Wäldern statt. Problematischer bei Fichte ist meiner Meinung nach eher die Versauerung des Bodens durch die Nadelstreu als auch die Anfälligkeit gegenüber Schädlingen und die verminderte Standfestigkeit der Bestände aufgrund unpassender Standorte (z.B. Staunässe).

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Die Fichte ist per se nicht unbedingt Unkraut, ab bestimmten Höhenstufen wächst nun mal nicht mehr viel anderes als Nadelholz. Daß Wälder ab einem bestimmten Alter keine großen Auswirkungen mehr auf die Kohlendioxidspeicherung mehr haben, liegt daran, daß sie (früher oder später je nach Baumart) den Zenit des Zuwachses überschritten haben.

    • @Gorch:

      Gorch: "Ich wohne auf dem Land und fühle mich zuweilen in die 70er Jahre zurück versetzt."

      Waage69: "Ihre subjektiv empfundenen und auch auch objektiven Belastungen durch Holzbrand in geschlossenen Siedlungslagen mit sehr hohem Kaminofenanteil...-"

      Erst lesen, dann antworten.

      • @meerwind7:

        Ich hatte schon gelesen und mir bei der Schilderung von @Gorch eine ländliche aber dennoch zusammenhängende Siedlung oder einen Weiler vorgestellt.

        Ansonsten kann ich mir bei echten Einzellagen eine solche Problematik kaum vorstellen, es sei denn, es handelt sich um einen Talkessel.

        Vielleicht präzisiert @Gorch noch mal selber.

    • @Gorch:

      Ihre subjektiv empfundenen und auch auch objektiven Belastungen durch Holzbrand in geschlossenen Siedlungslagen mit sehr hohem Kaminofenanteil - oft dann unter ungünstigen Bedingungen, will ich nicht in Abrede stellen.



      Wobei diese durch moderne und/oder wertige Ofentechnik, Schornsteinhöhen über First, trockenes Brennmaterial und Rücksicht der Ofenheizerinnen und Heizer bei bestimmten Wetterlagen zu minimieren wären.

      Ihre Aussage, dass das Brennholz auch als Bauholz hätte verwendet werden könnte, trifft aber weitgehend nicht zu.

      Ich bin selber Waldbesitzer (ist so- kann nix dafür...) und verkaufe auch Kaminholz.



      Für Brennholz wird kaum ein Baum gefällt, bei mir gar nicht: das Stammholz geht ins Sägewerk. Alles andere wäre bei den heutigen Preisen auch nicht darstellbar.

      Brennholz ist: das Kronenholz (macht bei Eichen und Buchen über die Hälfte des Gewichts aus), Sturmholz (habe letztes Jahr erst das letzte abgelagerte Holz vom Sturm Kyrill verkauft), Borkenkäferholz (Kiefern), Trockenholz- und Totholz (nach den trockenen Sommern sind mir fast alle über 100 jährigen Buchen abgestorben) oder Schwachholz vom ausforsten und Hecke auf den Stock setzen.

      Ein wenig Totholz kann man im Wald liegen lassen, das ist auch für Flora und Fauna sinnvoll, das meiste muss aber raus, allein schon wegen der Borkenkäfer.

      • @Waage69:

        Danke. Ein sehr sachlicher Kommentar.



        Es wird auch weiterhin einen Energiemix für Heizzwecke geben.

      • @Waage69:

        Kiefern mit Borkenkäferbefall? Das ist doch normalerweise eher ein Fichten-Problem.

        • @Ein alter Kauz:

          Fichten haben wir schon gar nicht mehr, alles schon kaputt. Jetzt geht der Borkenkäfer an die Kiefern und sogar an Lärchen. Die Borkenkäfer sind da mit ihren Unterarten breit aufgestellt.

          Ein sich auch seit neuestem aufbauendes Problem ist die durch den Klimawandel immer stärkere Ausbreitung der Misteln, die vor allem alte, große aber nicht mehr ganz so vitale Bäume befallen und dann in trockenen Sommern zusätzlich bis zum Niedergang stressen.



          An Totholz wird es künftig keinen Mangel haben. Ich habe ernste Sorge und frage mich, ob wir auf Dauer überhaut noch Wälder mit stattlichen Bäumen behalten können oder ob alles mehr oder weniger nur noch Buschwerk sein wird.

          • @Waage69:

            Zur Präzisierung, kann ich sagen, das wir hier Buche Region sind, die Mitbewohner unseres 250 Seelen Ortsteiles gezielt Bäume für den Eigengebrauch fällen. Ist in der Region grundsätzlich üblich. Hier werden Stämme klar bevorzugt. Geäst wird gerne im Wald zurück gelassen. Es gibt einige, die vollständig mit Holz heizen.

            Die Topographie ist hier leider so, das die West-Ost Lage bei vorherrschendem Westwind den Rauch quasi durch den Ort treibt. Speziell im Winter liegt der Rauch zudem gerne tief. Um das mal so zu formulieren. Somit bekommen wir den Rauch in der Flucht der Nachbarhäuser direkt ab.

            Natürlich regiert auch hier ein Schornsteinfeger, der sein Revier ordentlich betreut. Aber wenn ich so sehe, was da so aus den Schornsteinen quillt, dann wundere ich mich über den Artikel eben nicht. Ganz im Gegenteil. Nach meinem Empfinden ist das Verbrennen von Holz genauso wenig angemessen, wie das Verbrennen fossiler Brennstoffe.

            Tatsächlich wird unser Haus seit je her mit Strom beheizt. Das funktioniert wunderbar, ist preislich wettbewerbsfähig, quasi wartungsfrei und im Ökotarif ganz einfach sauber.

            Grundsätzlich denke ich, lässt sich mit Holz mehr machen, als es einfach zu verbrennen. Es müssen ja nicht Designer Möbel sein. Vom Stamm bis zum Sägemehl gibt es vielerlei Verarbeitungs- und Verwendungsmöglichkeiten.

            • @Gorch:

              Danke für die Präzisierung!

              Das Verheizen von Stammholz in großem Umfang war mir bisher unbekannt, nach Internetsuche scheint es allerdings nicht unüblich zu sein.



              Das verwundert mich und kann kritisch betrachtet werden.

              Ich frage mich, wie wirtschaftlich das sein kann. Ich gehe deshalb davon aus, dass dieses Stammholz beim Ausforsten oder Fällen von stehendem Totholz (trocken-und Pilzschäden) anfällt. Das hoffe ich - ist aber selbstverständlich eine Mutmaßung meinerseits.

              Ganz davon abgesehen, dass ich eine ausgewachsene, gesunde Buche im Zweifel am liebsten stehen lasse, damit sie auch nach meinem eigenen Ableben noch größer und noch stattlicher werden kann, würde ich einen frisch eingeschlagenen, gesunden und geraden Stamm ab einem gewissen Durchmesser immer zum Sägewerk bringen, da dies definitiv wirtschaftlicher wäre als ihn zu Kaminholz zu verarbeiten. (sorry - sehr langer Satz)

              Ihre Ortslage ist wirklich ungünstig, vor allem, da Sie ja dem lokalen Kollektivhobby nicht ebenfalls frönen.

              Die Ökobilanz ihrer Stromdirektheizung (lokal emmisionsfrei und daher bestimmt ein Gewinn für Ihren Weiler), steht und fällt insgesamt natürlich mit der faktischen Herkunft des verbrauchten Stroms mitten im Winter und nicht nur mit dem Vorhandensein eines Ökotarifs.

              Ich denke aber, und hier haben wir eventuell einen kleinsten gemeinsamen Nenner, das sich in naher Zukunft die effizientere elektrische Wärmepumpe, kombiniert mit den auf dem Land möglichen größeren PV-Anlagen, stark ausbreiten und dann auch in Ihrem Weiler die (Dauer-)Holzheizungen zurückdrängen wird.

              • @Waage69:

                Hier gibt es eine Menge Bereiche, in denen Buchen bei Stürmen umgeworfen wurden, Wälder ausgedünnt werden, da zuvor zu eng bepflanzt für die aktuelle Größe der Bäume.



                Das Stammholz kann sterweise von den Forsten gekauft werden, die schon derzeit damit überlastet sind, die Windbruchschäden allein an die Waldränder zu verbringen. Selbstfällung geht bei den extremen Spannungen, unter denen die Bäume in den Bereichen stehen nicht. Da kann nur unter Zuhilfenahme von Vollerntern einigermaßen ein Zustand wieder erreicht werden, bei dem ein Waldbesuch nicht nur unter Lebensgefahr erfolgen kann. Waldbesitzer müssen auch dafür sorgen, selbst wenn sie da mit dem oft im Inneren gerissenen Holz keinen Gewinn machen können.

  • So ein Ofen führt ja auch zu beträchtlichen Wärmeverlusten, weil der Kamin im Stillstand innen kühl ist, und die angrenzenden Räume benötigen dann zusätzliche Heizenergie.

    Bei gelegentlich genutzten "Freizeitöfen" dürfte das mehr ausmachen als der mäßige Wärmegewinn in den paar Stunden mit Ofenbetrieb.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      Ich habe einen ganz klassischen, ziemlich großen Kamin - mit einem sagenhaften Zug dank großem Querschnitt und fast 11 Metern Gesamthöhe. Wenn die Ofenklappen zu sind und die Temperatur des Kamins in den Bereich der Innentemperatur auskühlt, geht der Zug selbst bei 25, 30 Grad Differenz zur Außentemperatur auf nahezu Null zurück.

      Und ohne Konvektion verschwindet auch die Hauswärme nicht durch den Kamin. Das ist bei den modernen Kaminen sogar noch deutlicher, weil die so kleine Querschnitte haben.

      Also dieser Effekt ist sicher nicht Null, aber nicht "beträchtlich".

    • @meerwind7:

      Es gibt sehr unterschiedliche Ofenbauweisen und auch sehr unterschiedliche Nutzungsgewohnheiten. Ich würde nicht alle Holzöfen in dieser Hinsicht über einen Kamm scheren. Ein offener Kamin natürlich, der bereitet sicher solche Probleme.

    • @meerwind7:

      Das ist ein bedenkenswertes Argument.

      Bei gelegentlichem Gebrauch könnte man allerdings auch ein Innenrohr aus Edelstahl einziehen (und dabei gleich noch den Kamin über den First verlängern) ... bei stärkerem Gebrauch heizt der warme Schornstein/Kamin die Nachbarräume mit.

      • @Waage69:

        Verstehe ich nicht ... Kamine reichen regelmäßig über den First hinaus.

        Das Innenrohr würde auch nichts grundlegendes ändern: Kalte Außenluft ist schwerer als erwärmte, dringt daher durch den Kaminschacht in das Innere des Hauses (nämlich in den Kamin), nimmt Wärme von der Wand (oder von einem Innenrohr) auf und steigt wieder auf.

        • @meerwind7:

          "... Kamine reichen regelmäßig über den First hinaus."

          Nein, reichen sie nicht. Es ist erst seit kurzer Zeit für Holzofenbetrieb so vorgeschrieben, da es ansonsten keinen sauberen Luftabriss gibt und der Rauch sich am Dach verwirbelt und sich nicht richtig lösen kann und dann zum Teil nach unten gezogen wird.

          Das Innenrohr ändert schon etwas grundlegend, da es dadurch Abstand vom Rohr zur alten Kamininnenwand gibt der oben, wo das Innenrohr aus dem Kamin heraustritt, abgedichtet wird. Es entsteht also ein isolierender Hohlraum. Luftzirkulation gäbe es dann nur noch im Innenrohr und die hätte dann keine nennenswerten Auswirkungen mehr.

          • @Waage69:

            Statt Luftabriss muss es Strömungsabriss heißen.

            Einen Satz muss ich auch noch relativieren:

            aus

            "Nein reichen, sie nicht"

            muss

            "Nein, reichten sie oftmals nicht"

  • Gerade an Freitagabenden und besonders bei Schneefall heizen die anderen Gentrifizierer hier ihre Öfen ein und machen es ratsam, bis Mitternacht nicht mehr zu lüften.

    • @meerwind7:

      Ich lüfte ein paar mal am Tag, jeweils für wenige Minuten.

    • @meerwind7:

      hm- wird im Winter nicht meistens morgends gelüftet und bleiben ansonsten die Fenster nicht zumeist zu?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Waage69:

        Manche Leute schlafen bei offenen Fenstern. Ist eigentlich gesünder

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Mag sein, mache ich auch außerhalb der Heizsaison, daher habe ich auch ein Mückengitter vor dem Fenster.

          Aber wie soll das denn bei Temperaturen um die Null grad gehen? Bei mir schaltet sich um 9 Uhr Abends die Heizung aus. Würde ich dann mein Fenster auf Kipp lassen, hätte ich ja um vier Uhr Nachts Raureif auf der Bettdecke und Eisblumen innen am Fenstern.

          Aber es soll jeder so machen wie er möchte.

          • @Waage69:

            Ich möchte mir aber nicht Anmaßen, zu bewerten, wann sich jemand belästigt fühlt oder nicht.



            und wer wie gerne ganzjährig bei offenem Fenster schlafen möchte.

            Es ist eben so, dass eine hohe Kaminofendichte in Siedlungslagen subjektiv vor allem für die Leute lästig ist, welche keinen eigenen haben, aber auch objektiv eine je nach den Umständen messbare zusätzliche Feinstaubbelastung mit sich bringt.

            Das ist halt ein Thema das zunehmend in den Blick nehmen muss. Welche Schlüsse und Regelungen man daraus zieht ist dann immer eine Sache des Forschungsstandes, daraus folgender Abwägung und der technischen Möglichkeiten/Alternativen.

            Wie bei Atomkraft vs. EE, E-Mobilität vs. Verbrenner, Individualverkehr vs. Öffis. usw. auch.



            Wer neben einer Eisenbahnstrecke wohnt, flucht sicherlich auch manchmal, obwohl die Schiene ja grundsätzlich ökologisch eine gute Sache ist.

            • 0G
              05989 (Profil gelöscht)
              @Waage69:

              "Wer neben einer Eisenbahnstrecke wohnt, flucht sicherlich auch manchmal, obwohl die Schiene ja grundsätzlich ökologisch eine gute Sache ist."

              Ein schönes Argument... ;)

              • @05989 (Profil gelöscht):

                Fiel mir so ein - Natürlich in diesem Fall ein "Whataboutism" ... aber manchmal ist halt jedes Mittel recht... ;-)

                • 0G
                  05989 (Profil gelöscht)
                  @Waage69:

                  "Whataboutism" ist ein Totschlagargument derer, die sich globalen Betrachtungsweisen und Festlegung auf Werte entziehen wollen, weil ihre isolierten Argumente stichhaltig erscheinen.

                  Der Verweis auf NIMBY hingegen fordert ein konsistentes Wertesystem ein, in dem nicht jeder Argumente klaubt, wie es ihm gerade passt.

                  Deswegen ist Whataboutism etwas prinzipiell Notwendiges und dann auch Gutes!

                  • @05989 (Profil gelöscht):

                    Ich bedanke mich recht herzlich für die partielle Absolution!

  • Ich heize im tiefen Winter mit gefallenem Holz aus direkter Nachbarschaft. Wenn das verboten wird, gern, wegen mir bitte keine Umstände, ich leiste gern meinen Beitrag. Dann beziehe ich eben Elektroenergie vom Kohlekraftwerk der Stadtwerke zu astronomischen Preisen und unter Netzverlusten, um zu heizen. Kann ich mir leisten und der Gestank beim Anfeuern fällt weg. Eine Win-Win-Situation, wenn man positiv denkt. Ein grober Unfug, energetisch, ökologisch oder auch nur ökonomisch betrachtet.

    Ein Feinstaubfilter im Schornstein wäre allerdings wirklich eine Überlegung wert!

  • Mir würde es schon l reichen, wenn die Kaminbesitzer wenigstens etwas Wissen zu ihrer Feuerstelle hätten: Die Kokelmeister in meiner Wohngegend verbrennen einfach irgend welches nicht getrocknete Holz so dass in der Übergangszeit an Lüften nicht zu denken ist...

  • Die Fakten des Artikels gegen den Strich gelesen bedeuten: Da die Grenzwerte zunehmend eingehalten werden, müssen dringend strengere her, wo kommen wir sonst hin?

    • @Zahnow Gregor:

      Die Grenzwerte orientieren sich eben nicht nur am Nötigen, sondern auch am Machbaren.



      Wenn sich zeigt, dass mehr machbar ist, kann der ursprüngliche Kompromiss neu verhandelt werden.

  • Halte die Grafik vom UBA für unrealistisch. Wahrtscheinlich direkt vom VDA.



    Direkteinspritzer-Benziner haben, wie Diesel-Direkteinspritzer deutlich mehr Feinstaub-Emissionen, und dafür zwar die grüne Plakette, aber bei den Abgaswerten extra einen höheren Grenzwert bekommen. Und trotzdem soll der Wert über Abgase kontinuierlich gesunken sein? Man siehst nicht mal eine kleine Beule nach oben. Der KFZ Bestand steigt, die Autos werden schwerer, die Reifen breiter, immer mehr Automatik-KFZ, aber die Emissionen von Reifen/Bremsen sinken kontinuierlich?

    Feinstaub bei Holz ist ein Thema, aber bis heute wird Einbau der Technik gefördert, das wird also ein spontaner Umstieg.



    Wärmepumpen sind für ältere Häuser, oder zum Beispiel in Kombination mit thermischer Solar schlecht kombinierbar. Will man sinnvoll Wärmepumpen, bräuchte man für private Grundtücke niedrige Hürde für Windräder. Geht bei uns (Bayern) ja nicht mal auf dem Feld.

    • @Oliver Lange:

      Was sollen denn Automatikgetriebe damit zu tun haben? Der Spritverbrauch ist bei diesen jedenfalls inzwischen nicht mehr höher als beim Handschalter, oft sogar niedriger…

      • @Saile:

        da spielt der Feinstaubanteil durch Reifenabrieb hinein.



        Die Feinstaubanteile durch Reifen, etc. wurden hier leider nicht einberechnet. Bei Einrechnung liegt das Fahrzeug deutlich höher als der Holzofen!

  • "Mehr Feinstaub aus Öfen als aus dem Auspuff"



    Beim Auto ist die größte Feinstaubquelle nicht der Auspuff, sondern Reifen,-und Bremsabrieb. Müsste das UBA eigentlich wissen.Millionen Haushalte in D heizen mit Holz. Nicht selten ist sogar bei Neubauten in bestimmten Regionen das Gesamtsystem der Heizung abgestimmt. Und nicht selten wird das Haus vollständig über Warmluft mit einer Holzheizung beheizt. Dieses Vorhaben ist nur mit langen Übergangsfristen realisierbar. Allerdings dürfte dann die Partei, die das durchsetzt, in BaWü erledigt sein. Da ist ein Holzkamin eher standard in Häusern!

    • @Mr.Brian:

      Das wohlweisliche Verschweigen der Tatsache, der Großteil der Feinstaubbelastung beim Verkehr eben nicht mehr aus dem Auspuff stammt ist nur ein Aspekt, den Mr. BRIAN hier sehr gut verdeutlicht hat.

      Die wahre Ursache dafür, dass dieses Thema immer wieder hochgekocht wird, dürfte eine gänzlich andere sein.

      Stromsteuer, Netzentgelt, EEG-Umlage, Konzessionsabgabe und CO2-Abgabe...

      Alle diese Einnahmequellen fallen trocken, wenn der Bürger zunehmend auf nachwachsende Rohstoffe zum Heizen umsteigt.

      Wo kämen wir denn da hin? Das ist meiner Vermutung nach das, was die zuständigen Stellen mit aller Kraft zu verhindern versuchen.

  • Wenn Holz in der Natur verrottet, wird genau das gleiche CO2 frei, wie bei der Verbrennung. Ein Verbot der Öfen im Namen des Klimas ist also unlauter. Feinstaub spielt nur in Ballungsräumen oder Grosstädten eine Rolle.

    • @TazTiz:

      Jein. Es gibt zwei Notwendigkeiten: "Totholz" im Wald als Nahrung und Lebensraum für Tiere und Kleinstlebewesen und Holznutzung als Bauholz, wodurch CO2 langfristig gebunden werden kann. Siehe auch die Initiative von u.a. Joachim Schellnhuber "Bauhaus der Erde"[1]. Verbrennen von Holz steht mit ersteren beiden im Konflikt.



      [1] www.br.de/nachrich...s-der-erde,SVIqmvE

      • @Uranus:

        Es fällt aber heute so viel Totholz an, dass können Sie nicht komplett im Wald lassen.

    • @TazTiz:

      Die Feinstaubbelastung in Siedlungslagen mit hohem Kaminofenanteil kann leider nicht einfach so in Abrede gestellt werden.

      Ihren ersten beiden Sätzen stimme ich dagegen voll zu.

  • "Es solle keine neuen Investitionen in Holzheizungen mehr geben, sagte Messner."



    Naja, wenn ihm mit Braunkohlestrom betriebene Wärmepumpen lieber sind...



    Ich lese das als Aufforderung, mir so schnell wie möglich einen Holzofen hinzustellen, solange das noch erlaubt ist. Der wird ja dann hoffentlich noch eine Weile Bestandsschutz haben. Bevor nur noch der Holzkohlegrill im Wohnzimmer geht...

  • Neben den unsäglichen SUV und Kaminöfen macht sich eine neue Pest breit:

    Baumbeleuchtung!

    Man mag den Kopf schütteln - aber es gibt zunehmend Zeitgenossen die es lieben ihren fulminanten Baumbestand im heimischen Garten durch zahllose Scheinwerfer in allen Farben des Regenbogens zu illuminieren.

    Neben der Energieverschwendug eine Lichtverschmutzung par excellence.

    • @Bolzkopf:

      Stimmt. Mein Favorit:



      In der Passivhaus-Neubausiedlung bei uns in der Nähe hat jemand eine Palme im Garten stehen, die im Winter beheizt wird. :-)

    • @Bolzkopf:

      In solchen Fällen hilft das Herunterlassen der Rolläden oder der Kauf eines lichtundurchlässigen Vorhanges.

      • @SeppW:

        Hilft nur dem Nachbarn, nicht den Insekten und sonstigen nachtaktiven Tieren, die durch die Beleuchtung massiv gestört werden.

        • @J. Straub:

          Stecker ziehen? ;-)

      • @SeppW:

        Das hilft weder dem Baum, noch den Insekten und trotz LEDs wird Strom dafür gebraucht.

  • Ja dann lassen wir die alten Öl Heizungen wohl noch ne weile laufen anstatt auf regenerative Energien umzusteigen, top Idee von den Trockennasenaffen in ihren Steinhöhlen. Filtersystem für Holzheizungen sind wohl in deren instagram Feed noch nicht aufgetaucht. Eine Fortbildung in Sachen raucharmes Feuer für Kaminbesitzende wäre ne realistische Variante, aber verbieten geht immer leichter.

    Bleibt auf dem Lande und wehret Euch täglich!

    • @Werner Wald:

      So viele Leute haben keine Ölheizung mehr. Aber in den letzten Jahren ist die Anzahl von Holzheizungen oder der "schicken" offenen Kaminen in Wohnzimmern stark gestiegen. Haben Sie Asthma oder ein Kind mit Asthma und können wegen Gestank bzw. Rauch das Fenster nicht öffnen? Ich empfinde solche Öfen in popularisierten Gebieten eine unverschämte Schweinerei.

  • @TORBEN2018

    Alles lassen, wie es ist. So ist's recht.

    Wie Sie heizen sollen?

    Zuerst natürlich den Verbrauch so weit reduzieren, wie vernünftig möglich. Isolierung und all das.

    Dann scheint dieser Tage eine Wärmepumpe das Mittel der Wahl. Natürlich mit Erneuerbarer angetrieben.

    Dann Solardach.

    Dass so etwas nicht "alles auf einmal" geht ist klar, wenn wir uns aber *jetzt* nicht in Bewegung setzen, dann kommen wir nie an.

    • @tomás zerolo:

      Es geht ja nicht um CO2, sondern um Feinstaub. Der kommt aus vielen Quellen, auf dem Land hauptsächlich Landwirtschaft. Für Holzöfen gäbe es Partikelfilter, die sind immer noch viel billiger als Isolierung, eine WP oder Solar. Könnte man einfach vorschreiben, Problem gelöst. Sind aber nicht vorgeschrieben weil moderne Öfen auch so die geforderten Grenzwerte einhalten. Man kann alles auch übertreiben.

    • @tomás zerolo:

      Wärmepumpe ? Wenn überhaupt für einen Neubau relevant, immer mit der Gefahr der Abschaltung verbunden (die Stromversorger legen für die Stromverträge für Wärmepumpen bei Überastung des Stromnetzes Notausstiegsklauseln fest). Für Bestandsimmobilien mit einem sehr hohen finanziellen und handwerklichen Aufwand verbunden. Und das alles dann ausschließlich über EE betrieben ?

      Nichts für Ungut, ich bleibe lieber bei meinem Kamin. Damit kann ich in den Wintermonaten fast das ganze Haus warmhalten und einen positiven Effekt auf meine Heizkosten-Abrechnung erzielen.

      • @SeppW:

        Die Wärmepumpentechnik ist inzwischen schon so weit, dass sie, kombiniert mit einer PV, durch inzwischen hohe mögliche Vorlauftemperaturen von über 50 Grad für Altbauten praktikabel ist, selbst ohne Fußbodenheizung.

        Ihren Kamin können Sie weiternutzen, bräuchten ihn dann aber nur noch, wenn an den dunkelsten und kältesten Tagen die Pumpe sehr viel laufen muss und kein Strom vom Dach kommt und der zugekaufte Strom zu teuer würde.

        In den Übergangszeiten bräuchten Sie Ihren Kaminofen nicht mehr zwingend, mur noch wenn Ihnen danach ist.

    • @tomás zerolo:

      Bei 60% Mietern in diesem Land die nicht im Eigentum wohnen frage ich mich nur welche dieser genannten Maßnahmen da eine echte Option sein sollen. Solche Antworten lesen sich für mich wie das berühmte Rousseau Zitat "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.".

  • Innerstädtisch mögen vor allem altertümliche Öfen eine schädliche Wirkung haben. Die Argumente sind glaubhaft. Aber außerorts im dünn besiedelten Raum spielen sie keine Rolle. Wenn dann noch ein moderner Ofen mit geringem Schadstoffausstoß (Feinstaub, Feinststaub, Sickoxyde) verwendet wird, ist nichts daran auszusetzen.

  • Na, die Daten zum Straßenverkehr sind teils auch geschönt. Ich weiß nicht, ob das noch aktuell ist, aber zumindest gab's mal eine Posse aus Kiel. Da hat man am Theodor-Heuss-Ring, der wohl dreckigsten Straße der Stadt, eine Messstation aufgestellt. Ich glaube, es ging um Stickoxide, aber beschwören kann ich's nicht, jedenfalls wurde die Luftbelastung analysiert. Als die Schadstoffwerte zu hoch waren, hat man direkt neben der Messstation eine Luftreinigungsanlage platziert. Die dürfte auf die großflächige Situation entlang der Straße kaum Einfluss gehabt haben, hat aber aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Messstation die gemessenen Ergebnisse signifikant geschönt.

    Was man zum Heizen mit Holz und der daraus resultierenden Feinstaubbelastung sagen kann: Je höher der Rindenanteil, umso höher ist auch die Feinstaubbelastung. Ackerholznutzung mit kurzen Umtriebszeiten, wie oft in Hackschnitzelanlagen genutzt, ist ganz schlecht. Gut abgelagerte, trockene, entrindete Buchenholzscheiter brennen deutlich sauberer ab. Und die Leute sollten sich das Zeitungspapier zum Anfeuern abgewöhnen.

    • @Ein alter Kauz:

      Sie haben Recht. Hackschnitzelheizungen stinken enorm und gehören abgeschafft. Wer weiß, was da immer so mitverfeuert wird.

      • @resto:

        Na, auf jeden Fall oft zu viel Rinde. Je dünner die geschredderten Bäume (und Ackerholz wird in der Regel relativ jung geerntet) umso höher ist der Rindenanteil. Spaltet man dagegen dicke Baumstämme in Scheiter, ist der Rindenanteil logischerweise viel geringer und damit auch die Feinstaubbelastung. Man kann die Rinde von den Scheitern auch gezielt entfernen, das hilft zusätzlich auch bei der Trocknung des Holzes. Bei Hackschnitzeln wäre das eine Sisiphos-Arbeit.

  • Noch ein Nachsatz zur Überschrift:



    Geht es eigentlich nur um "Kaminöfen" oder war das Wort nur wegen der netten alliterativen Wirkung gewählt worden?



    Ich heize hier auf dem Land in einem Dorf mit weniger als 900 Einwohnern mit einem Scheitholz-Kessel mein gesamtes Haus. Es gibt hier keine andere bezahlbare Heizenergiequelle.



    Also geht es den Holzheizkesseln auch an den Kragen?

    • @Alfonso el Sabio:

      Erst mal geht es nichts an den Kragen außer Ende 2024 nicht zertifizierten alten Kaminöfen.



      Ihr Scheitholzkessel ist ziemlich sicher mit Blick auf die gesetzlich vorgegebenen Emmisionswerte entsprechend genehmigt/zertifiziert worden und hat daher Bestandschutz.

      Die Frage ist halt, wie es künftig weiter gehen soll.

      Ob es längerfristig zu Nutzungseinschränkungen oder z.B. Filternachrüstungen für Bestandsanlagen kommen wird, weiß natürlich jetzt noch kein Mensch. Das wäre dann aber sicher auch abhängig von verfügbaren technischen Lösungen und auch mit längerfristiger Ansage.

      Ich denke das auch bei Ihnen ganz langfristig die Entscheidung ansteht, zumindest wenn sie eine wenigstens mittelgroße PV auf dem Dach haben, ob sie Ihre Anlage durch eine Wärmepumpe ergänzen oder sogar ersetzen.

  • Die Klimaneutralität der Holzverbrennung gehört ins Reich der Legenden. Insbesondere die Produktion, Transport und Fabrikation von Holzpellets verursacht massiven Ausstoß von CO2. Ein großer Anteil der in Deutschland verbrannten Holzpellets wird aus den USA importiert, mit Schiffen, die mit Schweröl betrieben werden. Die Pellets werden in den Südstaaten der USA produziert, wo die Produktion massive Umweltschäden und Gesundheitsprobleme verursacht, insbesondere in benachteiligten Regionen. Der Gestank der Pelletheizungen erinnert mich immer wieder an den Braunkohlegeruch, der in den frühen 90er Jahren noch im Winter durch die Ostteile Berlins zog. Die Förderung von Holzheizungen muss beendet werden.

  • Ich bin, nachdem ich diese anstehenden Forderungen zu Holzheizungen gelesen habe, völlig irritiert. Vielleicht war es der Verfasser auch. Denn im Überschriftsteil ist zu lesen, dass die "WTO" für diese Forderungen eintritt. Aus dem Artikel ist jedoch zu entnehmen, dass es die Weltgesundheitsorganisation ist, also die WHO, nicht die WTO (=Welthandelsorganisation).

    Nun aber mal im Ernst zum Thema:



    Sind denn die Feinstaub-Vorgaben der WHO nicht primär für Ballungszentren gedacht? Oder sind sie nach Besiedelungsdichte unterschiedlich gestaffelt? Falls nein, dann müsste man dies doch fordern. In der Stadt ist es sinnvoll über Quartierslösungen oder sonstige Formen der Fernwärme die Beheizung von (Wohn-)Immobilien zu bewerkstelligen. Da ist eine Feinstaub-Reduktion in einem zentralen Heizwerk auch ökonomisch gut zu meistern. Anders sieht es doch auf dem Land aus. In kleineren Gemeinden gibt es vielfach kein Gasnetz. Es bleiben also für Einzelgebäude nur Strom, Öl, Flüssiggas oder Holz. Öl und Flüssiggas scheiden für mich als fossile, nicht nachhaltige Energiequellen aus. Strom als Heizquelle wäre als reiner Öko-Strom noch eine Alternative. Aber bei ökonomischer Betrachtung bleibt nur noch die Alternative Holz (aus eigenem Wald, als Selbstwerber im Gemeindewald, oder bequemer als Pellets).



    Weshalb geht die Politik immer davon aus, dass alle Menschen in Städten leben?



    Hallo, auf dem Land gibt's da auch noch welche. Und die leben nicht so dicht wie die Städter. Deren Holzheizungen schaffen keine solch hohe Feinstaubdicht wie in Städten. Auch ist eine technisch maximierte Feinstaubreduktion für diese vielen Einzelfeuerungen nicht zwingend ökonomisch darstellbar. Von der fraglichen technischen Verlässlichkeit (Wartungsaufwand, Fehleranfälligkeit) mal ganz zu schweigen.



    Noch schnell ein abschließender Gedanke:



    Werden zukünftig von der WHO wenigstens auch noch Vulkanausbrüche und Sandstürme verboten? ;-)

    • @Alfonso el Sabio:

      Sie sagen doch selbst: Auf dem Land leben die Leute nicht so dicht wie in der Stadt. 1 Ofen auf 1000m² macht einfach weniger Feinstaub als 100 Öfen auf dieser Fläche.



      Es geht bei den Grenzwerten nicht um den Direktausstoß der Öfen, sondern um die Luftqualität der Umgebung.

  • Die Klimaneutralität der Holzverbrennung gehört ins Reich der Legenden. Insbesondere die Produktion, Transport und Fabrikation von Holzpellets verursacht massiven Ausstoß von CO2. Ein großer Anteil der in Deutschland verbrannten Holzpellets wird aus den USA importiert, mit Schiffen, die mit Schweröl betrieben werden. Die Pellets werden in den Südstaaten der USA produziert, wo die Produktion massive Umweltschäden und Gesundheitsprobleme verursacht, insbesondere in benachteiligten Regionen. Der Gestank der Pelletheizungen erinnert mich immer wieder an den Braunkohlegeruch, der in den frühen 90er Jahren noch im Winter durch die Ostteile Berlins zog. Die Förderung von Holzheizungen muss beendet werden.

    • @sejnc:

      Echt jetzt, es gibt gar keine Holzwirtschaft in Deutschland? Und meine Nachbarn holen ihr Holz nicht aus dem eigenen Wald um es in ihrem Garten zum Trocknen zu stapeln? Wusst ich ja noch gar nicht... Aber zugegeben, ich lasse mir mein Ofenholz vom Bauern aus aus der Nachbarschaft liefern. Das sieht aber auch nicht aus, als käme es aus den USA. Soweit kommt der mit seinem Trecker auch nicht... Vielleicht sollte man mit Pauschalisierungen nicht alles kaputtreden, erst recht nicht, wenn Leute außerhalb der Städte nachhaltig heizen. Und ja, es wird wieder aufgeforstet. Und nein, ich will und werde icht frieren im Winter!

  • Tja. Umweltverschutzung ist blöd; stimmt...



    ...aber, iwas an dem hier:



    "Demnach gab es in Deutschland im Jahr 2019 knapp 54.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaubbelastung. Der Tod trat dabei im Schnitt etwa zehn Jahre früher ein, als es ohne diese Belastung der Fall gewesen wäre." ...kann ja doch nicht richtig sein??

    Diese 54k starben im Schnitt 10 Jahre eher?? Eingeatmet wird's aber doch iwie von allen ähnlich?

    Ne Schachtel Kippen/Tag hat ca 20.000Mirko - 500x soviel wie der Grenzwert; Raucher leben 9 Jahre kürzer - ok...

    Denke mal, der Artikel schreibt über nen Rechenfehler; Quarks kommt auf 14 STUNDEN Lebenszeit[?] (bei Nichtrauchern, für die 18Mio Raucher hier is eh wurscht):

    www.quarks.de/gesu...echte-luft-unsinn/

    Und - ach ja- "SUV verbieten", ist ja so eine Sache... ...die man lieber wegläßt, wenn man jmd bewegen möchte nen kleenen Stromer zu nutzen, macht nur "Front" & hilft nicht... (evtl bekommt man ja später mal - auch von Stromern 90Mrd Steuern, über Größe, Gewicht & PS, fänd ich ok)

  • Es betrifft eigentlich nur die älteren Kaminöfen aus Eisenguss und andere die vor 1990 eingebaut wurden. Alles andere wie richtige Kachelöfen oder finnische Specksteinöfen fallen nicht darunter.

    • @Der Cleo Patra:

      ? Weil Kachelöfen nur mit Filter verbaut wurden?

  • Reicht Putins Arm jetzt schon bis ins UBA?

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Find ich gut. In meiner Straße kannst du Abends kein Fenster aufmachen zur Zeit.



    Ob nun mit Braunkohle geheizt wird oder Holz ist fast gleich. Weniger Schwefel, das war's aber auch.

  • Wir sollten erstmal alle SUVs verbieten.



    Dann alle Fahrzeuge mit mehr als 150 PS. Danach können wir über so einen Vorschlag gerne reden.

    • @tooth642:

      Was soll denn die immer älter werdende Bevölkerung ohne die so genannten SUVs machen? Sich in normale Autos quälen und was schlimmer ist, sich wieder heraus quälen?



      So Ideen können nur von jungen dynamischen Städtern kommen die alle 10 m eine Bushaltestelle haben.

      • @Der Cleo Patra:

        Es gäbe durchaus Fahrzeugmodelle, die nicht nur außen, sondern auch innen groß sind. Oder sogar vor allem innen. Ein Auto muss nicht wesentlich schwerer werden, um hoch zu liegen.

        • @Herma Huhn:

          ...stimme ich Ihnen zu: meine alten Herrschaften haben sich seinerzeit immer liebend gerne meinen Gauloises-blauen Twingo 1 ausgeliehen.

          Der war quasi wie Snoopys Hundehütte: innen größer als außen ;-) und hatte ein ultravariables Innenraumkonzept mit sogar nach hinten verschiebbarer Rückbank.

          Dazu hatte er durch die Vanform für Kleinwagen riesige Türen mit weit vorne liegender A- Säule und dadurch einen rentnerkompatiblen Einstieg.

          Das Ganze wog 780 kg und brauchte mit einem einfachen 1,2l Einspritzer Typ Wald und Wiese ohne Turbo und jeweils nur 2 Ventilen je Zylinder kaum 5,5l Benzin bei Überlandfahrt. Damals im Vergleich sehr wenig und auch heute noch für Benziner ein guter Wert.

          Aber solche genial-frugalen Kisten werden leider nicht mehr gebaut.

      • @Der Cleo Patra:

        Naja, so ein Rollator lässt sich doch viel besser in einen Niederflurbus reinschieben. ;-) Es müsste sich allerdings für den ÖPNV-Ausbau und dessen fahrscheinlose Finanzierung auch eingesetzt werden ...

      • @Der Cleo Patra:

        Schauen Sie einmal, wer so alles einen SUV fährt. Neben Alten sind es viele junge Mütter, damit ihre Kleinen auch viel Platz haben; Ehepaare beim Einkaufen; zusätzlich andere Angeber, zumeist männlich. Gestern sah ich z.B. einen riesigen schwarzen Chevrolet - dasselbe Modell, dass in den USA von SWAT-Teams (Special Weapons And Tactics) der Polizei benutzt wird. Die Fahrzeuge auf unseren Straßen gleichen sich immer mehr an die Größen in den USA an.

        • @resto:

          Mein SUV haut weniger CO2 raus als mein A8. Erlebe aber hier keine Hysterie wie beim SUV. Ist alles so kleinkariert geworden.u.a.

  • In den USA wird mit Atomstrom geheizt, wollen wir das? Ökostrom gibt es nicht genug für Verkehr, Industrie und Haushalte, mit Öl- und Gas heizen sollen wir wegen der CO2 Problematik auch nicht. Erdwärme geht an den meisten Standorten nicht, Wärmepumpe mit Grundwasser ist ökologisch nicht vertretbar. Luftwärmepumpen kann man beim durchschnittlichen Gebäudebestand in Deutschland nicht wirtschaftlich betreiben.

    Werter Herr Messner, sollen wir jetzt in Zukunft im Winter im Kalten sitzen? Wäre mal interessant zu wissen, wie Herr Messner sein eigenes Haus heizt, bzw. wie seine Behörde geheizt wird. Gut, dass jetzt Atomstrom und Gas in der EU auch grün sind, damit kann man dann mit französischem Atomstrom und amerikanischem Frackinggas guten Gewissens die Nachtspeicheröfen betreiben.

    Zitat: "Jährlich sterben in Deutschland über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums." Mit einem Rauchverbot könnte man also deutlich mehr erreichen, und gleichzeitig die Feinstaubbelastung senken.

    Ca 800 Menschen sterben jährlich an Fischgräten. ....

    Ich hatte letztes Jahr das Bundesumweltamt angeschrieben, wie ich denn heizen solle, damit das umweltverträglich ist. Eine wirkliche Empfehlung hatte ich leider nicht erhalten.

    • @Torben2018:

      Willkommen im Club: Auch Sie haben jetzt erkannt, dass sich die aktuellen Umweltprobleme nicht so einfach lösen lassen, wie es die meisten Bürger gerne hätten. Und lernen Sie gleich auch ein nützliches Wort auf dem Weg zur Lösung: "Verzicht".

    • 2G
      27814 (Profil gelöscht)
      @Torben2018:

      Lieber mit Atomstrom heizen als Brandgeruch bei mir in der Wohnung.

      Die gesundheitlichen Folgen von Verbrennungsrückstände sollten auch bekannt sein und sind im Gegensatz zu mit kleiner Wahrscheinlichkeit möglichen Schäden durch Atomreaktoren realisiert.

      Holzverbrennen in ineffizienten Kleinfeueranlagen ist zu ersetzen. Es gibt durchaus Alternativen etwa Holzgaspyrolyse im großen Maßstab, wenn man unbedingt Holz energetisch nutzen will. Kann auch Kohlenstoff-negativ betrieben werden, wenn der feste Kohlenstoff nicht verbrannt wird.

      • @27814 (Profil gelöscht):

        Wenn Sie so gerne mit Atomstrom heizen wollen, sollten Sie Sich aber auch beizeiten ein Endlager im Keller einrichten.



        Und vielleicht auch mal eine Uranmine und die dort Ansässigen besuchen.

    • @Torben2018:

      Bitte auch nicht die 72000 Toten durch Alkohol vergessen.



      Es ist erstaunlich, welche Regulierungswut in deutschen Behörden und Ämtern herrscht, aber leider nur in Bezug auf den Endverbraucher. Leider treibt das dann auch seltsamste Blüten, die eher kontraproduktiv sind. Am konkreten Beispiel: Es wird sowieso nur das an Holz verheizt, was anderweitig nicht nutzbar ist. Die Holznutzung übersteigt nicht den Gesamtzuwachs, so daß der Bruchteil des verheizten Materials (Späne, Reststücke usw.) sicher nicht in der Kohlendioxidbilanz zu Buche schlägt. Wenn man das langfristig unterbindet, zwingt man den Verbraucher wieder in Richtung fossile Energieträger, da der Umbau der Energieversorgung zu Erneuerbaren immer noch fleißig hinterherhinkt.

      • @Wurstfinger Joe:

        "Es ist erstaunlich, welche Regulierungswut in deutschen Behörden und Ämtern herrscht, aber leider nur in Bezug auf den Endverbraucher."



        Wundert Sie das?



        Für anderes fehlt schlicht die Kompetenz.



        Inhärente Regulierung kennen die nicht, zumal immer mehr Personal benötigt wird um die Regulierungsflut überhaupt stemmen zu können!

    • @Torben2018:

      Auf Frackinggas sollten wir definitiv verzichten. Nicht nur vom Preis wegen sondern auch wegen der Umweltbelastung.