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Soziale Lasten fair verteilenKinderlos? Zahlen bitte!

Dass Kinderlose in Deutschland bald höhere Pflegeversicherungsbeiträge zahlen sollen, hat einen unangenehm wertenden Beigeschmack.

Eltern müssen Kinderwagen schieben, Kinderlose wohl bald höhere Pflegeversicherungsbeiträge zahlen Foto: Frank Hoermann/imago

Die vom Bundesverfassungsgericht gedeckten Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Pflegeversicherungsbeiträge noch mehr als bisher zu Lasten kinderloser Steuerzahlender zu gewichten, hat einen unangenehm wertenden Beigeschmack.

Denn seit jeher gibt es unter den Eltern auch immer diese hohlen Nüsse, die Kinderlose pauschal als unreifes Hedonistenpack abtun, das durch die Bank bewusst einem Lebensplan folgt, der aus permanentem Drogenkonsum, Sonntagsbrunchs und Fernreisen besteht, bei denen Kinder, die man eh hasst, nur stören würden. Dass Unfruchtbarkeit, Abgänge, Kindstod oder andere Probleme sogar die häufigeren Gründ für Kinderlosigkeit sind, ficht die Verkünder der reinen Elternlehre nicht im Geringsten an. Für solche Differenzierungen sind sie zu blöd, ob aus väterlichem Dummstolz oder mütterlicher Stilldemenz heraus.

Am schlimmsten sind hier oft die späten Eltern, die den selbstexkulpierenden Bekehrungsfanatismus des militanten Ex-Rauchers mit protoreligiösen Vorstellungen mischen, welcher Mensch wertvoll sei und welcher nicht, die sie wiederum mit Erzkatholiken, Taliban und Völkischen teilen.

Dabei verwirklichen sie sich mit ihrer Entscheidung pro Kind ja ebenfalls oft nur selbst, haben fehlerhaft verhütet, oder wussten schlicht nichts besseres mit sich anzufangen. Auch ist dies sicher diejenige Lebensentscheidung, die man ausnahmsweise nur und ausschließlich mit dem Bauch treffen muss, denn alles andere spricht individuell ohnehin dagegen: Bequemlichkeit, kaum zu stemmende Verantwortung, und last but not least die klägliche Zukunftserwartung der Menschheit auf Erden an sich.

Wir brauchen Zuwanderung, aber wir brauchen auch Kinder

Doch verlassen wir an dieser Stelle einmal die Grabenkämpfe der Extremisten und Unversöhnlichen beider Lager, schieben potentielle Kränkungen beiseite und versuchen, das Problem gesamtgesellschaftlich zu sehen. Während woanders die Überbevölkerung eins der größten Probleme überhaupt ist, überaltert bei uns die Gesellschaft. Wir brauchen Zuwanderung, aber wir brauchen auch Kinder. Denn es ist absehbar, dass im Angesicht der auf dem Kopf stehenden Alterspyramide unser jetzt schon in sämtlichen Scharnieren ächzendes Pflegesystem spätestens mit der endgültigen Vergreisung der Boomergeneration vollends implodiert.

Kinder kosten Geld. Pflege kostet Geld. Dafür, wie man das gerecht umlegt, gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel ist es weder zeitgemäß noch laizistisch, die Ehe an sich durch steuerliches Ehegattensplitting zu sponsern, egal ob Kinder da sind oder nicht. Hier wäre eine entsprechende Änderung sinnvoll, die gerne auch großzügig und direkt ins Kindergeld fließen darf, während das Splitting allgemein abgeschafft wird.

Auf diese Weise sähe es auch nicht so aus, als ob Kinderlose für eine Entscheidung moralisch abgestraft werden, die erstens womöglich nicht in ihrer Hand liegt und zweitens sowieso ihre freie Privatsache ist. Dass man soziale Lasten fair verteilt, und da gehören nun mal Kinder- wie auch Pflegekosten dazu, sollte unterm Strich dennoch selbstverständlich sein.

Für die Umsetzung der notwendigen Umschichtungen sind am Ende viele Modelle denkbar, auch das von Lauterbach. Ich selbst könnte mich durchaus mit einem höheren Beitrag anfreunden, solange mich die Übereltern nur mit ihrem diffamierenden Superioritätsgeblöke verschonen. Für die Finanzierung einer guten Pflegeversorgung für alle und auch in Zukunft, für eine Besserstellung der dort Arbeitenden und ihrer Bedingungen, reicht das aber ohnehin nicht aus. Dazu müssen wir vielleicht doch noch mal bei den Superreichen anklopfen.

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105 Kommentare

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  • Immer wieder wurde ich als kinderlose und ledige Frau damit konfrontiert, dass ich gefälligst solidarisch zu sein hätte, gemeint war: steuerlich solidarisch. Meine Kinderlosigkeit wurde mir gar in beruflichem Zusammenhang als Inkompetenz ausgelegt.

    Meine Solidarität mit der Gesellschaft drücke ich auf meine Art so aus: Über 20 Kinder von Kollegen und Kolleginnen habe ich im Laufe meines Arbeitslebens auf die Welt kommen sehen, habe für Eltern gearbeitet, wenn Fieberschübe, Windpocken, Unfälle etc. sie an die Seite ihrer Familie gerufen haben. Ebenso, wenn es um Pflegefälle ging. Solidarität hat für mich in erster Linie mit Anstand zu tun, nicht mit Geld. An den Anstand von denen in hohen Gehaltsklassen zu appellieren um Geld in die Staatskassen zu bringen, naja... Und hier hat dann Solidarität doch gewaltig was mit Geld zu tun. In unserem unsolidarischen (und nach meiner Meinung unanständigen) Steuersystem werden derzeit niedrige und auch mittlere Einkommensklassen unproportional belastet, und so auch Kinderarmut, Altersarmut und Pflegekostendilemma im Steuersystem mitverantwortet. Frauen trifft es überproportional. Und da bin ich schon wieder dabei.

    Woher aber kommt die immer wieder auftauchende Forderung, Kinderlose höher zu belasten? Alter Wein in neuen Schläuchen: „Die Bedeutung der nationalsozialistischen Bevölkerungsideologie zeigte sich dabei auch in den Tarifen des Einkommensteuergesetzes, wurden doch kinderlose Ehepaare und Ledige unabhängig von ihrem Gehalt vom deutschen Fiskus ungleich höher als in anderen Ländern Westeuropas besteuert.“ (nachzulesen auf der Webseite zur Geschichte des Reichsfinanzministeriums) Nein, das ist nicht die Nazikeule, sondern eine ungebrochene Tradition, die menschenverachtend war und ist. Es gilt wertfrei zu schauen: Wie viel verdient jemand und für wie viele Menschen kommt er / sie auf, ob Kinder, Eltern, Geschwister, Partner, Freunde? Wozu braucht es also Termini wie „kinderlos“ und „ledig“ im Steuerrecht eigentlich?

  • @Rero "Die Behörde zahlt lieber 50 % der tatsächlichen Gesundheitsausgaben ihrer Beamten, anstatt über Krankenkassenbeiträge noch diejenigen mitzufinanzieren, die der Solidarität bedürfen"

    Dies doch gerade ein Merkmal einer Klassengesellschaft, dies ist unsozial und entgegen der deklarierten Ziele und Werte unserer Gesellschaft.

    Von der Versicherung als Privatpatient profitieren die Beamten - egal, wie sich der Staat dies gegenrechnet- dennoch!



    In die Arbeitslosenversicherung zahlen diese zudem nicht.

    @ Nutzer:



    Nur weil es Eheleute gibt, die dieses Modell für sich nicht nutzen, ist dies doch kein Gegenargument dafür, dass das Ehegattensplitting falsch ausgerichtet ist, und dadurch die falschen Lebensmodelle steuerlich unangemessen privilegiert werden.

    Wenn das Ehegattensplitting so wenig verwendet würde, warum sind die Widerstände zur Abschaffung derart groß, dass sich kein Politiker daran traut und die Abschaffung seit Jahrzehnten nicht gelungen ist?



    Irgendetwas an Ihren Zahlen kann daher nicht stimmen.

    Kinder spielen beim Ehegattensplitting keine Rolle. Ob ich mir als Ehefrau mit Tagesfreizeit die Nase puder und nach dem Ehe-Aus zum Sozialfall werde, oder ob ich Kinder erziehe/versorge, und wegen der Kinder Beruf und Familie erst nicht vereinbaren kann, spielt darin keine Rolle.

    Zur hohen Besteuerung der Steuerklasse 1:



    Alleinerziehende sind in der gleichen Steuerklasse, nur dass die Steuerabfuhr im laufenden Steuerjahr in Steuerklasse 2 im Vorfeld monatlich nicht so hoch erfolgt, sodass am Jahresende darin keine große Steuerrückerstattungen mehrer folgen.

    Alleinerziehende übernehmen die Funktion Alleinverdiener der Familie UND Kinderversorgung /-betreuung UND Haushalt. Die rechtliche Versorgungsverantwortung kann lebenslang, bis hin zur Pflege/Tod, nicht "geschieden" werden, sodass diesen eigentlich wegen der viel höheren personellen Verbindlichkeiten auch mindestens die Steuerklassen des Ehegattensplittings zustehen sollten.

    • 6G
      663534 (Profil gelöscht)
      @Privatkundig:

      Das Ehegattensplitting anerkennt nur die Tatsache, dass die Eheleute einander hälftig von ihrem Einkommen Unterhalt schulden (Halbteilungsgrundsatz). Wenn zB ein Ehepaar 50.000 € im Alleinverdienermodell (einer Vollzeit) erwirtschaftet, warum sollte es dann schlechter gestellt werden als ein Ehepaar, bei dem beide zB Teilzeit 25.000 € beisteuern. Dies könnte man nur rechtfertigen, wenn man die Ehe als Versorgungseinheit abschafft. Aber was bliebe dann von der Ehe als Freiheitsrecht ggü dem Staat, wenn sie auch für die Eheleute sehr viel mehr bedeutet (was den Staat nichts angeht)? Man muss ja auch berücksichtigen, dass es in der Ehe so sein kann, dass der eine Partner einen sehr stressigen Job hat und von dem anderen unterstützt werden muss m.a.W. wenn der unterstützende Partner dann auch/mehr arbeitet wird der andere oft weniger Arbeiten können, sodass es sich für den Staat meistens gleich bleiben will. Zudem kann es durchaus soziale Gründe haben, warum ein Partner nicht (viel) arbeiten kann. Warum muss man das pauschal abwerten?

      • @663534 (Profil gelöscht):

        Ich werte das nicht ab, ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass Alleinerziehende auch ähnlich steuerlich gleich gestellt werden müssten, denn sie haben gar keinen, der ihnen z.B. bei Krankheit der Rücken frei hält.



        Auch die viel umfänglichere Beistandschaft zu einem leiblichen Kind ist ja ein lebenslange Versorgungseinheit und nicht aufkündbar, bei der Ehe ist dies nicht der Fall. Dies müsste m.E. im Steuersystem überhaupt erst einmal berücksichtigt werden.

        • 6G
          663534 (Profil gelöscht)
          @Privatkundig:

          Mein Beitrag war eigentlich als Erwiderung auf den Beitrag hin zu sehen, dem Sie erwidert haben, entschuldigen Sie bitte meine missverständliche Darstellung, ihr Beitrag ist jedenfalls nicht als gegen das Splitting gerichtet zu verstehen -ich wollte Sie unterstützen.

          Was das leibliche Kind betrifft allerdings muss ich widersprechen, da gibt es keine lebenslange juristische Versorgungseinheit, wenn ein erwachsenes, ausgebildetes Kind sich selbst nicht versorgen kann bekommt es Sozialleistungen.

  • Wie wirkt sich das Kinder kriegen in Zeiten viel zu hoher und mit expandierender Bevölkerumg weiter steigender Co2 Emissionen auf die Klimabilanz von Eltern vs. Kinderlosen aus? Vor diesem Hintergrund ist der Beitrag der Kinderlosen wohl als der deutlich solidarischere und nachhaltigere einzuordnen. Nach der Logik von Solidarität und globalen Gemeinwohl müssten also vielmehr die Kinderreichen zwecks Lastenausgleich zur Kasse gebeten werden.

    • @Klaus Kuckuck:

      Das ist so zynisch und menschenverachtend, dass es mir in der Seele weh tut.

      Wenn ich Ihre Sichtweise weiterdenken würde, da Sie sich auf die CO2- Emmissionen von Menschenleben fokussieren, dann könnte man auch zur Disposition stellen, inwieweit Ihre eigene Existenz in Hinsicht auf CO2 -Ausstoß in Relation Ihrer verbleibenden Lebensperspektive vertretbar sei.

      Was würde in einer derartigen Sichtweise mehr zählen, CO2-Ausstoß eines jungen oder ungeborenen Menschen, oder CO2-Ausstoß eines älteren nicht mehr so leistungsfähigen Menschen, wer würde Ihres Erachtens eine höhere Lebensberechtigung haben?

      Das Kinderkriegen, also die Reproduktion von künftigen Arbeitskräften, in andere Länder "out zu sourcen", um dann die fertigen Arbeitskräfte diesen Ländern dann abzuwerben, halte ich für schwierig, da sie diesen Ländern dann einen Schaden zufügen.



      Wenn Sie das möchten, dann müsste die nutznießende Wirtschaft/Firmen auch zumindest die Integrationsaufwendungen komplett zahlen.



      Nicht Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren!

      Auch Sie sind einmal zur Welt gekommen, für Sie haben Ihre Eltern und die Gesellschaft auch einiges bereitstellen und leisten müssen.

      Möchten Sie wirklich eine derartige Debatte anstoßen???

  • ich beschreibe den Personenkreis den Sie zuvor skizziert haben:



    ...in erster Linie ein Anreiz für den geringer Verdienenden - in der Regel ist das die Frau ...

    Die Mehrzahl der Paare mit Ehegattensplitting liegt unterhalb 50.000 gemeinsames Einkommen, rd die Hälfte davon sind 2-Verdiener-Haushalte (dort gehen also bereits beide arbeiten), die andere Hälfte Alleinverdienerhaushalte.



    Bei Einkommen über 75.000 / Jahr und Paar gibt es kaum das Splittingmodell (nur rd 5%) und die Mehrheit hat da 2 Einkommen.



    Der Schluß liegt nahe, dass je höher das Einkommen, desto seltener ist die Frau zu Hause. Anscheinend haben in dieser Gruppe öfter beide eine fachl. Qualifikation.



    Splitting ist nicht der Grund , sondern das Lohnniveau und das resultiert aus der Qualifikation. Können beide gut verdienen gehen meistens auch beide arbeiten.



    Die unteren Einkommen brauchen das Splitting. Diese schlechter zu stellen, mit der Begründung die hätten ja auch studieren können...

  • Kinderfreie zahlen schon mit am Unterhalt anderer Leute Kinder, z. B. weil sie in einer höheren Steuerklasse sind, am Kindergeld, an der Familienversicherung etc. Nichts dagegen, aber anzunehmen, dass Kinderfreie automatisch mehr Geld haben, weil sie keine Kinder haben und darum jetzt mehr in die Pflegekasse einzahlen sollten ist nicht überzeugend. Ärgerlich ist auch, dass das Thema jetzt auf einmal dringlich erscheint, als ob man nicht in den letzten Jahrzehnten schon wissen konnte, dass die sogenannte Boomer-Generation mal in Rente geht und die Politik nicht viel dazu getan hat, dass Kinder und Beruf wirklich gut zu vereinbaren sind.

  • Der Artikel ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass die Verantwortung für Infrastruktur und Daseinsvorsorge alleine den unteren arbeitenden Schichten auferlegt werden, und dies verschleiert wird, dass diese Schichten gegeneinander regelrecht aufgehezt werden.

    Dies geschieht m.E. um die Bevölkerung davon abzulenken, dass immense Klassenunterschiede vorhanden sind und soziale Schere massiv auseinanderklafft, sodass auch die Pflege nicht mehr bezahlbar ist.

    Dieses System ist so angelegt, dass Gewinne privatisiert und Kosten sozialisiert werden, und dass es reicheren Schichten erlaubt wird dadurch immens zu profitieren und sichdurch ein Klassensystem von ihrer sozialen gesellschaftlichen Verantwortung loslösen können (Zweiklassensystem Krankenkassen; Ständesystem: Beamte, Selbstständige, Arbeitende; Besteuerung von Arbeitseinkommen vs. Finanzgewinne; Erbschaftssystem; Grundeigentümer vs. Mieter; Ehegattensplitting ohne Berücksichtigung von Kindern etc.)

    • @Privatkundig:

      So mal als Beispiel:

      Die private Krankenversicherung bei Beamten ist ein Privileg für den Arbeitgeber - die Behörde, also den Staat.

      Die Behörde zahlt lieber 50 % der tatsächlichen Gesundheitsausgaben ihrer Beamten, anstatt über Krankenkassenbeiträge noch diejenigen mitzufinanzieren, die der Solidarität bedürfen.

      Natürlich dürfen Beamte sich auch gesetzlich versichern, allerdings ist dann der Arbeitgeber von sämtlichen Zahlungen entbunden.

      Das System hält sich, weil die einzelne Behörde so immer noch spart.

      Die Einzigen, die vor kurzem ausgeschert sind, ist die Berliner Landesregierung.

      Sie zahlt ihren gesetzlich versicherten Beamten die Hälfte des Beitrags, wie sie es ohnehin bei Tarifbeschäftigten tun.

      Damit wird es in Berlin für Beamte interessanter, in der Solidargemeinschaft zu bleiben. Zumindest werden sie nicht mehr bestraft.

      In anderen Bundesländern lassen die Regierungen die Finger davon, hier was zu ändern.

      Egal, wer regiert.

  • Ich kanns nicht fassen, dass selbst die taz auf dem Auge blind ist.

    Kinder kosten den Steuerzahler (also auch Kinderlose, ungefragt) doch wesentlich mehr als auch die Pflegestufe 3.



    Krankenkassen Beiträge jetzt mal außen vor gelassen inklusive des Verlustes für Unternehmen durch Elternzeit und Untersuchungen,



    kommt vom Staat:

    Kindergeld. Kindergärten. Spielplätze. Subventionen für Veranstaltungen und Eintritte. Schulen. Berufsschulen. Universitäten. Fördereinrichtungen. Jugendzentren. Steuererleichterungen. Schäden durch Kinder und Jugendliche im öffentlichen Bereich.



    Und noch so Einiges, was ich selbst nicht aufm Schirm hab.

    Und das über 25 Jahre.

    Wer so lange in Pflegestufe 3 überlebt, ist sehr zäh.

    Versteht mich nicht falsch, ich habe gar kein Problem damit, für all das mitzubezahlen, egal wie viele Kinder ich habe und wie viele andere Leute.

    Aber hier von einem "fairen" "Ausgleich" zu reden, zeigt einfach nur, wie groß die postchristliche Augenklappe ist.

  • Mal gestzt den Fall, dieses Gestz kommt tatsächlich. Werden dann Eltern weniger besteuert als Kinderlose? Wer ist kinderlos? Also Frauen können im Normalfall gut nachweisen, dass sie Kinder haben. Bei Männern kann es durchaus schwierig werden. Ich selbst bin ü50, verheiratet und habe mit meiner Ehefrau eine Tochter welche auch schon zwei Kinder hat. Da unser Tochter nicht mehr bei uns wohnt, zählen wir dann als Kinderlos?



    Vor meiner Ehe hatte ich mehrere Beziehungen und ONS, ich habe keine Ahnung, ob und wenn ja, wieviele Kinder daraus hervorgegangen sind. Wie könnte ich nachweisen, dass ich steuerlich begünstigt wäre? Dafür müsste eine verpflichtende DNA-Speicherung für jeden Steuerpflichtigen und Neugeborenen eingerichtet werden. Andererseits würde das auch die Klärung von Verwandschaften erleichtern - aber auch mit Sicherheit viele Beziehungen zerstören.



    Das finanzielle Problem der Pflege ist Hausgemacht. Durch die Privatisierung von Pflege und Gesundheitssystem und deren Ziel, Gewinne zu erzielen, dreht sich die Kostenspirale immer schneller immer weiter.

  • Betrachten wir es doch mal ganz banal, was es auch ist, wenn man seine persönlichen Gründe und Probleme mal außen vor lässt!

    Zum Generationenvertrag gehört eine neue Generation, kann man diesen Beitrag nicht leisten, dann kann ein höherer Beitrag eine Alternative sein. Ganz ohne Wertung der persönlichen Gründe.

    Und wenn Sie das Splitting abschaffen, dann schaffen Sie bitte auch die Beistandspflicht für Ehegatten ab.

    • @insLot:

      Ich bin entsetzt über den hetzerischen und polarisierenden Artikel und auch die Kommentare dazu!

      Ich kenne beide Lebensumstände.



      Es gibt eine Bundesverfassungsentscheidung nach der die Benachteiligung von Elternfamilien, v.a. von Alleinerziehenden, u.a. gerade in Hinblick auf die immensen steuerlichen Vorteile durch das Ehegattensplitting (immense Steuerbegünstigung vom Modell Alleinernährer auch ohne Kinder) gefordert wurde.

      Diese Darlegungspflicht hat die Politik über bereits 10 Jahre mutwillig unterlassen.

      Eine genannte Beistandspflicht von Ehegatten ist bereits seit über 10 J. abgeschafft, nur wenn Kinder vorhanden sind, die unter 3 J. sind, gibt es dies noch, und auch nur in diesem Zeitraum.

      Ansonsten gibt es bei Scheidung keinerlei Verpflichtungen mehr!

      Wenn man allerdings Kinder hat, besteht hingegen eine lebenslange weitgehende "Beistandschaft" und weitreichende rechtliche Verpflichtungen, bis hin zur Haftung von Unterhalt bzgl. Pflege, Krankheit, Unfällen, Behinderung.

      Die eklatanten Benachteiligungen und massiven Diskriminierungen, die man im gesamten Erwerbsleben mit Kindern hat, sind gerade bei Müttern und im Besonderen bei Alleinerziehenden bereits wissenschaftlich eindeutig belegt.

      In meiner gesamten uneingeschränkten Berufstätigkeit habe ich keinerlei Fehlzeiten o.ä. wg. Kind entstehen lassen, im Gegenteil, ich bin wesentlich ambitionierter als viele Kollegen ohne Kinder!

      Fakt ist, dass es längst nicht mehr vertretbar ist, dass im Steuerrecht der aufkündbare eheliche Alleinverdiener und nicht die immensen, unkalkulierbaren, lebenslangen Verpflichtungen durch Kinder im Vordergrund stehen!

      • 6G
        663534 (Profil gelöscht)
        @Privatkundig:

        Beistandpflicht ist abgeschafft:



        Nein- während einer intakten Ehe gilt nach wie vor der Halbteilungsgrundsatz, d.h. dass beide Ehepartner hälftig am gemeinsamen Einkommen zu beteiligen sind.

  • "Wir brauchen Zuwanderung, aber wir brauchen auch Kinder"

    Entschuldigung, wozu? Weil unsere Gesellschaft altert? Na und.

    Wäre doch sinnvoller, unser sozioökonomisches System so einzurichten, dass die Leute nicht mehr so derbe verschlissen und allzu früh zu Pflegefällen werden. Dazu gehört ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Dazu gehören auch solche Sachen wie die Zerschlagung der Tabakindustrie oder eine Verkehrswende, so dass es sicher ist und Spaß macht, sich ohne Stahlkarosse in der Stadt zu bewegen. Und natürlich eine Wende in Landwirtschaft und Ernährung.

    Es ist doch eine Art Schneeballsystem, immer mehr Leute ins Land zu holen, weil wir die, die schon da sind, möglichst schnell kaputt machen. Auch die neuen Leute werden dann - angesichts der Arbeitsbedingungen in der Pflege - irgendwann kaputt sein und dann müssen wir noch mehr Leute ins Land holen.



    Und Kinder kosten halt Geld (sollten ein BGE bekommen wie Erwachsene auch), auch hier gilt ja die Regel: Möglichst früh in die Fremdbetreuung (was ja mit Blick auf das Kindeswohl höchst umstritten ist), damit die Eltern sich wiederum auf dem Erwerbsarbeitsmarkt verheizen lassen können.

    Übrigens: Wer einwandern will aus Neugier, Liebe oder Bildungshunger - gerne. Aber heute zwingen wir die Leute ja dazu, indem wir ihre Heimatländer zerstören.



    Dann doch lieber so schnell wie möglich ein weltweites BGE einführen, so dass niemand mehr aus existenzieller Not in die Emigration gezwungen wird.

  • Kann mich nicht erinnern, jemals kinderlose Paare diffamiert zu haben. Dafür wird mir jedes Jahr aufs Neue bewusst, wieviel teuerer Urlaub in der Schulferienzeit im Vergleich zur Vor-, Neben- und Nachsaison ist. Wie wäre es mit Hauptsaison für alle?

  • Mann, wie kann man nur so was Idiotisches machen und eine politische Maßnahme von vorne herein als die Einführung eines Malus für bestimmte Gruppen ankündigen. "Generelle Erhöhung mit Entlastungsregelung für Familien mit Kindern" - und fertig ist der Lack (mit Bonusgeschmack).



    Anfänger.

  • Wie wär's dann endlich mal mit höheren Kassenbeiträgen für Fettleibige und Raucher?



    Etwas ernster:



    Sie Entsolidarisierungspartei SPD ist mal wieder großartig. Man hat wirklich den Eindruck, dass insbesondere der Herr Lauterbach nicht viel davon versteht.

    • @Tripler Tobias:

      ...oder für stressige Jobs mit Infarkt- Risiko¿ ?

    • @Tripler Tobias:

      ....und was is mit Alkohol...ernst gefragt

      • @Alex_der_Wunderer:

        Alkohol ist eine riesige Einnahmequelle für Steuern, genau wie Tabak.



        Die beiden Dinge von staatlicher Seite abzuschaffen, wäre für den Haushalt nicht tragbar. Auch wenn irgendwann die Einnahmen aus dem Mineralölgeschäft wegfallen, muss das Geld woanders herkommen.

        • @DschäiBee:

          Das Problem mit den Steuern auf Alkohol und Zigaretten hat Herr Lauterbach doch schon längst erkannt. Entgegen aller seriösen wissenschaftlichen Studien möchte Lauterbach den Staat zum größten Dealer "weicher" Drogen machen, damit es nochmal so richtig in der Steuerklasse klimpert. Anders lässt sich diese Abkehr von der Wissenschaft des ständig in Studien grübelnden Lauterbaches nicht erklären.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Bürokratie noch komplizierter machen, die Vierunddreissigste:

    Menschen mit Kindern haben mehr Kosten, mehr Aufwand, weniger Freizeit..und leisten gleichzeitig einen größeren Beitrag, um unsere Gesellschaft zukunftsfähiger zu machen.

    Um diese Kosten/Aufwand auszugleichen gibt es mehrere Methoden. Steuerklassen, Kindergeld & Zuschüsse, Lohnfortzahlungen bei Schwangerschaft… aber das reicht offensichtlich nicht.

    Folglich gibts bald auch empfindliche Strafen für Kinderlose. Getreu dem Motto: Ich kann dem Bedürftigen nicht mehr geben, also nehm ich den Anderen was weg.

  • 8 063 705 063 Aktuelle Weltbevölkerung

    countrymeters.info/de/World

    • @Kai Nothdurft:

      Sau gut!



      Danke.

    • @Kai Nothdurft:

      👍👍

  • Wie ist das in Familien, die sich nach einer Trennung neu zusammenfinden? Ein Partner hat Kinder in die Ehe mitgebracht, es gibt keine eigenen.



    Wird der Partner oder die -in dann trotz jahrelanger Versorgung der Familie als kinderlos eingestuft

  • Alle Gesetzesvorhaben haben einen "wertenden Beigeschmack", Politik machen bedeutet nun mal zu werten. Wahrscheinlich fühlt sich Hannemann als Kinderloser abgewertet, weil es tatsächlich Menschen gibt, die Kinderlosigkeit als Makel betrachten. Das hat aber nichts mit den Plänen des Gesundheitsministeriums zu tun. Die zielen vor allem darauf ab, Vorgaben des Verfassungsgerichts zu befolgen und künftig die Kinderanzahl in die Berechnung mit einzubeziehen. Im Moment wird nämlich nur in Menschen mit und Menschen ohne Kinder unterschieden, egal ob es ein, zwei oder zehn Kinder sind...

    Den ersten Absatz kann ich daher nicht unterschreiben und bitte, zumindest den Grammatikfehler zu korrigieren ('haben' statt 'hat').

  • Sehr oft, das muss ich hier leider ergänzen, auch wenn's sehr gemein klingt (ist aber auch gemein!), "warnen" gerade die, die moralisch vorwurfsvoll auf Kinderlose herabschauen, vor Überbevölkerung. Sowieso eigentlich klar, wird dann nochmal deutlich: es sind immer nur "die anderen" gemeint.

    • @dites-mois:

      ...wer klar bei Verstand ist, entscheidet ja selber mit seinem Partner - ob er sein gutes Geld in Kinder investiert...

  • Solidarität ist keine Einbahnstraße

    Dies ist ein völlig unnötige Neider-Diskussion, bei der jeder nur seine Kosten sieht und nicht die des anderen.



    Kinderlose finanzieren über ihre Steuern das Kindergeld, die Schule und Ausbildung, die gesamte Infrastruktur Kita, Schule, Uni, Kinderkrankenhäuser,.... Es gibt nur sehr wenige Länder in dieser Welt, wo Kinder derart von Staat unterstützt werden.



    Und es ist richtig so, dass alle für die Kinder mitbezahlen!



    Kinderlose zahlen mit ihrer gesetzlichen Krankenversicherung den gleichen Beitrag wie Eltern mit 2-4 Kindern, das ist Solidarität.



    Aber es ist nicht gerecht, wenn sie trotzdem mehr für die Pflegeversicherung zahlen sollen, das ist keine Solidarität.

    Solidarität ist keine Einbahnstraße.

    • @Rudi Hamm:

      So ist es. Die Kinder sind übrigens in der Pflegeversicherung der Eltern beitragsfrei mitversichert und erhalten, wenn sie pflegebedürftig sind (höherer Pflegebedarf im Vergleich mit gleichaltrigen Kindern), natürlich auch Leistungen aus der Pflegeversicherung.

  • Ich bin auch bisher kinderlos, sehe aber den höheren Pflegeversicherungsbeitrag nicht als Strafe: Meine Eltern hatten andere Belastungen, ich kann mich dafür nach Feierabend und am Wochenende einfach aufs Sofa legen.

  • Wenn jemand einen solch hasserfüllten Text als Kommentar posten möchte, würde dieser vermutlich nicht veröffentlicht. Ich bin ehrlich entsetzt über diese Anhäufung sprachlicher Entgleisungen, die sich der Autor in diesem Text herausnimmt. Was soll das sein, ein Kommentar oder eine Art Hexenhammer gegen Eltern?

    • @Fünfpluseins:

      So unterschiedlich ist die Wahrnehmung :) Ich fühlte mich an alte taz-Zeiten mit W. Droste und D. Yücel erinnert und hab mich gefreut, als Elter* so gekonnt auf den Fuß getreten zu bekommen.

      Weniger Empörung und mehr Freude an sprachgewaltiger Übertreibungskunst für die Welt!

  • Nichts gegen ne ordentliche Polemik zwischendurch, aber wenigstens ein grober Realitätsbezug wäre schon nett.



    Unfruchtbarkeit etc. sind für die Betroffenen sicher traurig, quantitativ aber komplett irrelevant.



    Was Laizismus mit Ehegattensplitting zu tun haben soll, wird bestenfalls durch eine Zeitreise ins vorletzte Jahrhundert klar, nur gab's das da noch nicht.



    Und worin die "moralische Abstrafung" dafür bestehen soll, dass Kinderlose ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Altersvorsorge eben auch irgendwie bringen sollten, erschließt sich auch nicht direkt - eigentlich ist das ziemlich simple Mathematik.



    In der Summe: sorry, aber das war jetzt echt Unfug.

  • Ich hätte mir etwas mehr Sachlichkeit gewünscht hier. Sicher, ein Aufregerthema mehr, wo ich nicht sicher bin inwieweit man da statistisch nur für die eine oder andere Seite argumentieren könnte.



    Vielleicht war dieser Vorschlag ja auch ein Schnellschuss?

  • Das mehr an Lebensqualität, Glück und Freude, dass ich durch meine Kinder habe, kann mir bezahlen. Insofern ist es mir auch völlig schnuppe, ob ich ohne Kinder mehr Freizeit gehabt hätte oder mehr Geld auf mein Konto hätte anhäufen können. We andere ihr Leben gestaltet, ist völlig deren Sache. Nichtsdestotrotz muss die Finanzierung von Pflege/Rente gerecht gestaltet werden. Wer mehr hat, soll mehr zahlen.

  • Um was geht es wirklich?



    Es geht darum, mit billiger Polemik die Bevölkerung in die "mit Kindern" und die "Kinderlosen" also bösen Egoisten zu spalten.



    Teile und herrsche.

    Eigentlich sollten wir eine Diskussion haben über höhere Gewinne, über unterschiedliche Besteuerung von Arbeit und Kapital, über die Einbeziehung von Kapitaleinkünften in Sozialabgaben. Und auch über die Anrechnung von Kindergeld auf Hartz4/Bürgergeld, über die Kindergrundsicherung, über Erwerbsminderungsrente und Grundsicherung, über den Zusammenhang von Armut, Krankheit und Behinderung. Über die 40% der Haushalte, die keine Rücklagen.

    Das hier ist die falsche Diskussion, die aber genau beabsichtigt wurde.

    Und übrigens, wir haben genug Geld, das zeigt diese Regierung doch sehr gut, das sollte auch für die Pflege reichen.

  • wer sich Kinder zulegt macht es weil die Person es so will. Also deren Wunsch.

    • @Ramaz:

      Wenn das so wäre, wäre ich - und wohl mindestens 50% der sogenannten Boomer nicht hier.

  • Wie viele Kommentare richtig zeigen: Entgegen der Meinung der Autorin befinden wir uns in einer Gesellschaft, in der Kinderlosigkeit priviligiert wird. Aber man braucht garkeine Gerechtigkeitsdebatten zu führen, um die höheren Beiträge für Kinderlose zu erklären, es reicht zu wissen, wie eine Versicherung funktioniert: Dabei orientieren sich die Beiträge üblicherweise an den zu erwartenden Kosten. Und Kinderlose verursachen der Pflegeversicherung rein statistisch eben erheblich mehr Kosten als Menschen mit Kindern (die oft Leistungen übernehmen, die sonst die Pflegekasse zahlen müsste). Folglich sind bei Kinderlosen höhere Beiträge zu erheben. Dass bisher die eh schon zeitlich und finanziell gebeutelten Elternn die Nummer für die Kinderlosen mitfinanziert haben kann ja kein Grund sein das bis zum Ende aller Tage so zu belassen.

  • Hm, und was ist mit den ökologischen Schäden, welche die Kinder und Kindeskinder... verursachen?

    Save the Planet - no Kids!

    • @Waage69:

      ökologische Schäden...die sind ebenfalls Teil der Natur und regeln sich ebenfalls in diesem Rahmen...das ist wie bei den Heuschrecken...das bedarf also keines Eingreifen unsererseits....

    • @Waage69:

      Wieso dürfen Kinder keine Schäden machen und Sie dürfen dies? Weil Sie zuerst da waren?

      • @Strolch:

        Naja, die Aufforderung zu Verhütung ist wohl einfacher moralisch zu vertreten als die zu Suizid. ;-)

      • @Strolch:

        jep!

        • @Waage69:

          Also sind für Sie einige Menschen wertvoller. Dann gibt es in der Geschichte ja viele Vorbilder für Sie.

    • @Waage69:

      Die Privilegien einer Ehe/Eingetragenen Partnerschaft kann man gerne zugunsten einer stärkeren Familienförderung streichen, aber dann auch bitte alle anderen damit einhergehenden Verpflichtungen.

      Keine Unterhaltspflicht, keine Pflege, kein gar nichts. Wenn ein Partner hilfsbedürftig wird, dann ist der andere fein raus und der Staat springt sofort ein.

      Nicht falsch verstehen, ich habe selbst drei Kinder und weiß was die kosten. Aber auch kinderlose Paare übernehmen füreinander Sorgfaltspflichten die den Staat deutlich entlasten - das sollte Berücksichtigung finden.

      "Dabei verwirklichen sie sich mit ihrer Entscheidung pro Kind ja ebenfalls oft nur selbst, haben fehlerhaft verhütet, oder wussten schlicht nichts besseres mit sich anzufangen."

      Ist das nicht bei fast allen so (vielleicht mal ab von der Verhütung)? Aber schreiben Sie sowas mal über Klimaaktivisten :D

      • @Questor:

        Ich habe doch, im Gegensatz zum Autor, gar nichts von Verhütung gesagt, der flotte Spruch oben kommt aus einem meiner Lieblingsromane" Jonathan Franzen "Freiheit".

  • Strolch hat den Nagel auf den Kopf getroffen, es wird lediglich ein wirtschaftlicher Vorteil der Kinderlosen bei gleichzeitig wirtschaftlicher Benachteiligung derjenigen, die kinder großziehen, ausgeglichen. Dabei ist völlig egal, ob, die Kinderlosigkeit freiwillig oder ungewollt ist, der wirtschaftliche Vorteil besteht doch trotzdem. Das hat mit "Bestrafung" gar nichts zu tun, sondern lediglich mit fairem Lastenausgleich...

    • 6G
      652620 (Profil gelöscht)
      @Max Weber:

      Dann sollte man das auch bei anderen Bereichen machen: Senkung der Krankenkassenbeiträge für Kinderlose z.B.



      Immerhin müssen Kinder recht häufig zum Arzt, zahlen nach Ihrer Genesung auch nix in die Kassen ein. Aber etwas sagt mir, Entlastungen werden nicht kommen. Man sucht nur wieder eine Ausrede Leute zu schröpfen.



      Wo ist eigentlich der Lindner bei dem Thema? Abgabenerhöhung geht doch nicht, dachte ich

    • @Max Weber:

      Vor allem muss man auch anerkennen, dass in einem umlagefinanzierten System immer auch neue Beitragszahler nachkommen müssen, sonst bricht es zusammen. Da können von mir aus ruhig die belohnt werden, die sich um die nächsten Beitragszahler gekümmert haben. Ob das nun leibliche oder adoptierte Kinder sind, ist mir da ziemlich egal.

    • @Max Weber:

      Weshalb sollten Kinderlose einen ggf. monetären Nachteil in immer größerem Ausmaß ausgleichen, den andere Menschen freiwillig (!) zu Gunsten eines Kindes auf sich nehmen ?

      • @SeppW:

        Naja Aussage macht nicht wirklich Sinn, sonst könnte man auch fragen: Warum sollten Kinderlose Rente beziehen wenn sie für das direkte Umlagesystem nichts an neuen Einzahlern (sprich Kindern) beigetragen haben?



        Ein wirtschaftlicher Nachteil wird also ausgeglichen.

  • Kinderfreibeträge sind moderat und für die Beitragszahler zumindest aktuell gut zu stemmen.



    Allerdings sind die Beitragsbemessungsgrenzen für KV/PV und RV/AV deutlich zu niedrig, denn eigentlich könnte man sie auch ganz abschaffen.



    Beim Wechsel von privater zu gesetzlicher Krankenversicherung sollte mensch die fehlenden Beträge nachzahlen, wenn ich ein Jahr obdachlos war, keine Einnahmen hatte und nicht krankenversichert war, muss ich für die Zeit rückwirkend auch KV-Beträge zahlen.

  • Dass ungewollte Kinderlosigkeit emotional belastend bis traumatisierend sein kann - geschenkt.

    Den "wertenden Beigeschmack", den projezieren sie selbst.



    Dass Frauen untereinander sich da wenig schenken, ok - das habe ich auch schon mitbekommen. Aber dass Männer sich für Kinderlosigkeit rechtfertigen müssen...im "Hochadel" vielleicht. Der kinderlose "Playboy" ist doch eine Sehnsucht der meisten Männer ;)

    Zum Thema:



    Wer von der Mehrbelastung Kinderloser nicht reden will, soll bei der Besteuerung von Privilegierten (aller Art) schweigen....oder so ähnlich.

  • Vllt sollte man lieber eine der Hauptursachen für Kinderlosigkeit, nämlich die endlos hintereinandergereihten befristeten Arbeitsverträge, angehen.

    Aber eines will die Politik in dieser Republik sicher nicht: Soziale Gerechtigkeit.

  • Kinder kosten Zeit. Zeit ist Geld. Dieses Geld geben kinderlose nicht aus, profitieren aber davon, dass es Kinder gibt, die später, wenn sie alt sind, alles am Laufen halten. Da kinderlose weniger Zeit aufwenden müssen, finde ich die Belastung der kinderlosen mit einem Zusatzbeitrag fair. Warum jemand kinderlos ist, spielt für diese Betrachtung auch keine Rolle. Wenn hier der Vorschlag kommt, das Kindergeld zu erhöhen (damit Familien mit Kindern entlastet werden), erkennt die Notwendigkeit an, kinderlose stärker in die Pflicht zu nehmen. Dies verschleiert es nur besser.

    Warum man das Ehegattensplitting hier nennt, weiß ich nicht. Man hätte auch die geringere Steuer für Diesel nehmen können. Das Ehegattensplitting dient ja nicht dazu, sich Kinder leisten zu können, sondern sagt zunächst, dass die Ehe eine Schicksalsgemeinschaft ist und der eine für den anderen einzustehen hat, wenn z.B. einer krank wird.

    • @Strolch:

      OK. Betrachten wir Kinder also als reine Akteure der Volkswirtschaft… dann machen sie einfach keinen Sinn.



      Kinder kosten Zeit (die Eltern stattdessen in Erwerbsarbeit stecken könnten) und Geld, wie sie ja richtig schreiben.



      Nur kommt dieses Geld nicht nur von den Eltern. Denn an Kindergeld, Elterngeld, Jugendämtern, Bildung, etc beteiligen sich ja alle SteuerzahlerInnen. Kinderlose, warum auch immer sie das sind, subventionieren Eltern also ab der ersten Schwangerenvorsorgeuntersuchung.



      Bleibt also die Frage, ob wir Kinder volkswirtschaftlich brauchen. Sicher nicht. Es gibt auf der Welt mehr als genügend Kinder, die nicht genug zu essen haben (aktuell 149Mio bei den unter fünfjährigen) oder in Kriegsgebieten wohnen. Würden wir die (und natürlich ihre Eltern) ins Land lassen statt sie dem Mittelmeer zu übergeben, dann könnten sie “alles am Laufen halten“.



      Ach ja, und da wir in Deutschland geborene Kinder also volkswirtschaftlich gar nicht brauchen, wäre es nur richtig auch ihre Treibhausgasemmision zu bepreisen….



      Möchte sagen: Das Vorhaben Kinderlose und Eltern auf wirtschaftlicher Ebene gegeneinander aufzurechnen ist keines bei dem irgendetwas sinnvolles oder gar gesellschaftlich Gutes dabei raus kommt.

      • @MichaelK:

        Kinder kosten Zeit (die Eltern stattdessen in Erwerbsarbeit stecken könnten) und Geld, wie sie ja richtig schreiben.

        Sie vergessen, dass Erwerbsarbeit und gespartes Geld nur was bringt, wenn jemand Ihnen das Geld abnimmt, weil er es haben will. Nehmen wir an Sie sind 80 und ich 30 Jahre alt. Es gibt nur uns auf der Welt. Was können Sie mir schon bieten, damit ich Sie pflege? Geld? Wem soll ich das geben?

        Wieso wollen Sie andere Kinder ins Land lassen, um den Pflegebeitrag zu sparen? Die Eltern dieser Kinder müssen diese doch auch erziehen und können dann weniger arbeiten? Verstehe nicht, was da der Vorteil wäre. Kostet volkswirtschaftlich das Gleiche. Wenn müssten Sie fertig ausgebildete Menschen ins Land holen, also andere Länder "ausbeuten", da diese diese Aufgabe übernommen haben.

    • @Strolch:

      Komisch, dass es bei mir im Büro immer die Kinderlosen sind, die länger bleiben, wenn die Eltern mal wieder früher losmüssen, weil irgendein Zwölfjähriger angeblich nicht allein vom Sportverein nach Hause gehen kann. Die Zeit, die ja angeblich auch Geld ist, wird jedenfalls auch von der Freizeit abgezogen.

      • @Suryo:

        Eltern haben ihren Kindern gegenüber eine Sorgepflicht.



        Warum das dann dazu führt, daß sie keine Überstunden leisten können oder wollen, ist doch egal.



        Überstunden sind freiwillig (oder sollten es sein). Wenn es Sie stört, daß Eltern ihre Kinder als Grund anführen, schaffen Sie sich einen Grund an (oder denken Sie sich einen aus), z.B. ein Tier, das versorgt werden muß, einen älteren Nachbarn für den Sie noch einkaufen wollen, einen Termin in der Werkstatt (Auto oder Fahrrad), einen Termin beim Arzt/Sport o.ä. .

        • @Teetrinker:

          Gut, wenn die Hundelosen mir die Hundesteuer bezahlen…

    • @Strolch:

      Nur zahlen die Kinderlosen bereits einen höheren Pflegebeitrag, früher 0,25% heute 0,35%, macht zusammen 3,4%.

      Lauterbachs Plan sieht vor, diesen Satz auf 4% zu erhöhen, 0,35% auf die allgemeine Erhöhung und 0,25% Zusatzerhöhung auf den Kinderlosenzuschlag.

      Man besteuert also Arbeit noch höher und das in einem Land, in dem die Abgabenlast der Gesamtarbeitskosten bei Durchschnittsverdienern die Single ohne Kinder sind, sowieso der zweithöchste Wert der OECD Staaten ist, 49%.

      de.statista.com/st...ben-nach-laendern/

      Das macht nicht nur das Arbeiten in Deutschland immer unattraktiver, es macht auch die Einwanderung für Fachkräften immer unattraktiver, neben der Vollkatastrophe Ausländerbehörden.

      Warum sollen sie als indischer IT'ler oder Ingenieur nach Deutschland und nicht in die Schweiz, wo sie nicht nur mehr verdienen, sie dürfen auch prozentual mehr behalten? Wegen der charmanten und aufgeschlossenen Bevölkerung in Deutschland, wo es nur knapp etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung schafft eine Konversation auf Englisch zu führen?

      historiccafesroute...sation-in-english/

      Und das wird ja nicht reichen, in ein paar Jahren ist die Pflegekasse wieder abgebrannt, also müssen sie wieder die Beiträge anheben.

      Das ist keine Reform, das sind lebensverlängernde Maßnahmen für ein nicht funtionierendes System.

      • @Sven Günther:

        Vieles richtig. Aber wenn wir nun mal über Jahrzehnte nur 1,3 kinder auf 2 Erwachsene haben, fehlen Pflegekräfte (und alle anderen Fachkräfte auch). Die Zuwanderer werden ja auch nicht alle kinderlos sein/bleiben. Die Probleme, die Sie beschreiben, haben daher nichts mit der Frage zu tun, ob kinderlose mehr zahlen müssen/sollen. Ich meine ja. Da sie davon profitieren, dass andere Kinder großgezogen haben und die kinderlosen damit weniger Belastung hatten. Das heißt nicht, dass dies schlechte, egoistische, etc. Menschen sind.

    • @Strolch:

      Da haben Sie offensichtlich etwas übersehen: auch unverheiratete Paare müssen - z. B. wenn einer krank wird und nicht mehr arbeiten kann - "füreinander einstehen". Schonmal einen Blick in die Regeln für ALG II geschaut?



      Steuerklasse I müssen unverheiratete Paare allerdings trotzdem berappen...



      Und genau das ist eben nicht gerecht!

      • @Puck:

        Mag sein. Hat aber immer noch nichts mit dem Zuschlag für kinderlose zu tun...

        • @Strolch:

          Bei vielen scheint eine leider fehlerhafte Betrachtungsweise unserer Sozialsysteme vorzuliegen: Wir zahlen nicht für "unsere" eigene Pflege, sondern for die unserer Elterngeneration. Ebenso bei der Rente. In der Zeit, wo Menschen Elternzeit nehmen oder aus familiären Gründen nur eine Teilzeitbeschäftigung ausüben, müssen andere leider die Finanzierung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgaben übernehmen.

          Ob und im Alter einmal gleiche Gefallen erwiesen wird, ist derzeit unbekannt. Anstelle stets neue Foerderungen aufzustellen, wäre meines Erachtens Dankbarkeit angebracht, denn dadurch wird mein Familienglück überhaupt erst ermöglicht.

      • @Puck:

        Nicht, wenn sich unverheiratete Paare eine zweite Wohnung "leisten".

    • @Strolch:

      Das Ehegattensplitting soll im Kern dafür sorgen, dass eine/r den Hashalt schmeisst und eine/r das Geld verdient.

      "Schicksalsgemeinschaft" ginge auch mit Einkommen 1 + Einkommen 2 geteilt durch 2 = zu versteurndes Einkommen.

      Dann wäre es Egal für die Steuerlast am Ende, ob beide gleich viel, oder eine/r mehr und der/die andere deutlich weniger verdient. Nur die Gesammtsumme würde zählen.

      Dann würde nicht mehr nur das traditionelle Familienmodell gefördert werden.

      • @sociajizzm:

        Genau das, was sie für Ehepaare mit unterschiedlichen Einkünften fordern, wird durch das Ehegattensplitting umgesetzt. Arbeiten z. B. beide Vollzeit, und verdient einer im Jahr 70.000 Euro und der andere 30.000 Euro, werden die Eheleute durch das Ehegattensplitting am Ende genauso besteuert wie ein Ehepaar, in dem beide je 50.000 Euro verdienen.

  • Wir haben es auch nur zu einem Kind gebracht. Mehr sollte wohl nicht sein. Wenn wir deswegen Sondersteuer zahlen sollen nagut. Aber nett wäre es nicht.

  • Da hilft man, das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten zu sichern, indem man nicht noch mehr Menschen erzeugt, die über ihre Verhältnisse leben und dann wird man dafür auch noch bestraft. Danke für Nichts :)

    • @naja123:

      Seh ich auch so!

  • "hohle Nüsse", "zu blöd", "Dummstolz", "Stilldemenz", "militant", "Fanatismus", "Taliban".

    Läuft das noch unter Journalismus oder kann das weg?

    • @Der dreckich Katz:

      "Übereltern nur mit ihrem diffamierenden Superioritätsgeblöke "



      anderswo würde es heißen: Bitte achten Sie auf die Netikette und vermeiden Sie Pauschalisierungen.

  • Wie wäre es, endlich mal die Reichen in das gesetzliche Versicherungssystem einzubinden?

    • @Uranus:

      Das mit den Reichen darf nicht fehlen! Auch wenn das im Kontext völlig deplatziert ist. Allenfalls so: Reiche, also die weiblichen, müssen zwangsbegattet werden; idealerweise von der anderen Seite der sozialen Medaille, und dann den Unterhalt gesamthaft tragen, also inkl. den der Co-producer Family. Sozialer Ausgleich mal direkt, Ok?

      • @Tom Farmer:

        Hier geht es thematisch um die Pflegeversicherung und im weiteren Sinne um das Gesundheitswesen. Und ja, warum nicht die Wohlhabenderen bzw. all jene, die bisher privatversichert waren, mehr am allgemeinen Gesundheitssystem finanziell beteiligen?

        • @Uranus:

          Die GKV funktioniert nur, weil die PKV Mitglieder höhere Rechnungen der Ärzzte bekommen. Fragen Sie mal Ihren Arzt, er wird das sicher bestätigen.

          • @Tom Farmer:

            Sie meinen, dass die Einnahmen aus Rechnungen der PKV Mitglieder zur Querfinanzierung für Leistungen für GKV verwendet werden? Die Einbindung der PKV Mitglieder müsste eben entsprechend ihres Einkommens erfolgen, wie es Django ja auch anmerkt. Dadurch stünde den KK mehr Mittel zur Verfugung - auch für die Bezahlung von Leistungen. Ansonsten wäre ein mangelnder Ertrag durch GKV-Leistungen ein Hinweis darauf, dass die Einkommen und damit die Einzahlungen in die KK zu gering sind. Wären die höher, könnte das Erbringen der GKV-Leistungen auch höher vergütet werden.

      • @Tom Farmer:

        Gemeint ist: Weg mit der Beitragsbemessungsgrenze. Ich habe noch nie verstanden, warum diejeingen, die den höchsten Solidarbeitrag leisten können, davon befreit werden.

        • @Django:

          Das wäre das eine. Das andere wäre eine generelle Gesetzliche Versicherung aller Menschen in Deutschland. Wenn Wohlhabendere wollten, könnten sie sich darüberhinaus für Zusätzliches privat versichern lassen. Beide Maßnahmen würden dazu führen, dass die gesetzlichen Krankenkassen wesentlich mehr Geld zur Verfügung hätten und die Leistungen für Alle ausgebaut bzw. die Einsparungen aus den letzten Jahrzehnten zurückgebaut werden könnten.

  • Immer dieser Verweis auf das Ehegattensplitting. Das ist keine Subeventionierung von Zahnarztgattinnen in Blankenese (wie hier kürzlich beauptet wurde. Ehegatten splitting wird zum größten Teil von mittel und geringverdienenden Paaren genutzt. Da wo nur einer arbeiten kann, wegen Geringqualifikation (das gemeinhin mit Unterschicht umschrieben wird) oder die Mitte, wo einer sich um die Kinder kümmern muß, weil 100% Fremdbetreuung, nicht bezahlbar, nicht gewünscht und auch nicht zeitersparend ist (wer das behauptet , hat noch nie Kita und Schulorganissation erlebt)



    Die Abschaffung vom Ehegattensplitting htte zur Folge, dass diese normal bis geringverdienenden Paare mehr Steuern zahlen, eine Verbesserung ist da weder in finanzieller noch in anderer Art erkennbar.



    www.bmfsfj.de/reso...expertise-data.pdf

    • @nutzer:

      Das Ehegattensplitting ist in erster Linie ein Anreiz für den geringer Verdienenden - in der Regel ist das die Frau - zu Hause zu bleiben, weil sich bei Steuerklasse 5 das Arbeiten echt nicht lohnt.



      Und exakt aus dem Grund dürfte es wohl seinerzeit eingeführt worden sein, als die Meinung, "Frauen sollten Familienvätern nicht die Arbeitsplätze wegnehmen" noch weit vertreten war.



      Das ist in diesen Zeiten doppelter Wahnsinn, weil auf diese Art auch noch den Sozialkassen Beiträge verloren gehen, die dringend gebraucht werden.



      Ein Hinweis auf die noch immer vorhandene "stille Reserve" an nicht berufstätigen Frauen ist übrigens ein Aspekt, den ich in dem Kommentar vermisse.



      Allerdings muss dann auch die Kinderbetreuung entsprechend ausgebaut werden, und da wären wir bei der nächsten Baustelle...

      • @Puck:

        Sorry, ich bin nicht die stille Reserve für die Wirtschaft oder die Sozialkassen. Ich habe meine Kinder nicht bekommen, um sie für nen Job, die Sozialkassen oder als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für andere so schnell wie möglich wieder loszuwerden und in Einrichtungen abzuschieben. Wochenendfamilie ist mir zu wenig. Da hätte ich mir "Familie" auch gleich ganz sparen können.

        • @Carolin Rudolf:

          Kitas werden in anderen Ländern (Frankreich z. B., hat übrigens die höchste Geburtenrate in Europa!)) nicht als "Abschiebeeinrichtungen" gesehen - sondern als Bereicherung für die Kinder... das nur nebenbei.



          Aber wie sie schrieben, ist IHNEN einen "Wochenendfamilie" ja zu wenig.



          Wenn es aber primär um SIE geht und es Ihre bewusste Entscheidung war, nicht berufstätig zu sein, gibt es keinen Grund, sich über finanzielle oder sonstige Nachteile zu beschweren...

          • @Puck:

            Kitas sind keine Abschiebeeinrichtungen. Aber eben auch keine Kureinrichtung. Wer keine Kinder hat wird nicht wissen, dass Kitas auch sehr viel Zeit fressen, eben weil sie keine Abschiebeeinrichtungen sind (vom Geld mal ganz abgesehen).



            Aber was Sie hier machen, anderen Egoismus zu unterstellen, da klappt mir die Kinnlade runter...



            Diese Argumentation könnte 1:1 aus der Wirtschafts kommen.

      • @Puck:

        diese Menschen, auf die Sie sich beziehen sind aber keine Fachkräfte sondern Billigarbeitskräfte. Die sonst für Niedriglöhne jobben würden.



        Wenn sich das Arbeiten nicht lohnt, liegt das auch nicht an der Steuerklasse, sondern am geringen Lohn.



        Die Kinder müssen auch noch betreut werden, da hat man hinterher ganz schnell weniger Geld, als wenn man zu Hause bliebe. In jedem Fall aber mehr Zeitstress.



        Das diese Menschen keine Fachkräfte sind liegt an früheren Lebensentscheidungen und nicht an Steuerklasseneinteilungen...und selbst kostenlose Kitas helfen da nicht weiter.



        Wenn man etwas ändern will, dann muß man für höhere Löhne sorgen, dann löst sich das "Problem" ganz schnell von alleine, wie man an den wenigen Ehesplittern in höheren Gehaltsklassen sehen kann. Aber Menschen, die eh schon wenig haben zu sagen, ihr zahlt jetzt mehr Steuern dann könnt ihr endlich gleichberechtigt sein....naja.



        Das Problem, dass besonders auch arbeitende Frauen von Altersarmut betroffen sind, liegt ja auch an den niedrigen Löhnen und wird mit der Abschaffung des Ehegattensplittings bestimmt nicht weniger...

        • @nutzer:

          Wie kommen Sie auf die abenteuerliche Idee, Frauen, die sich entschließen, nach der Heirat nicht berufstätig zu sein, wären keine Fachkräfte sondern Billigarbeiterinnen?



          Ich kenne Akademikerinnen, die nach dem 1. Kind zu Hause geblieben sind...

          • @Puck:

            ich beschreibe den Personenkreis den Sie zuvor skizziert haben:

            ...in erster Linie ein Anreiz für den geringer Verdienenden - in der Regel ist das die Frau ...

            Die Mehrzahl der Paare mit Ehegattensplitting liegt unterhalb 50.000 gemeinsames Einkommen, rd die Hälfte davon sind 2-Verdiener-Haushalte (dort gehen also bereits beide arbeiten), die andere Hälfte Alleinverdienerhaushalte.

            Bei Einkommen über 75.000 / Jahr und Paar gibt es kaum das Splittingmodell (nur rd 5%) und die Mehrheit hat da 2 Einkommen.

            Der Schluß liegt nahe, dass je höher das Einkommen, desto seltener ist die Frau zu Hause. Anscheinend haben in dieser Gruppe öfter beide eine fachl. Qualifikation.

            Splitting ist nicht der Grund , sondern das Lohnniveau und das resultiert aus der Qualifikation. Können beide gut verdienen gehen meistens auch beide arbeiten.

            Die unteren Einkommen brauchen das Splitting. Diese schlechter zu stellen, mit der Begründung die hätten ja auch studieren können...

      • @Puck:

        Sie beschreiben ein psychologisches Problem der Steuerklasse. Diese kann man wie von der Koalition geplant ändern ohne das Ehegattensplitting anzutasten.

    • @nutzer:

      Wie wäre es mit:

      Einkommen Nr 1 + EInkommen Nr 2 geteilt durch 2 = zu versteuerndes Einkommen?

      Weniger kompliziert als Splitting und mit allen Vorteilen, aber ohne die Nachteile und falschen Anreize.

      • @sociajizzm:

        Sie beschreiben doch gerade das Splitting.

  • Ein Betrag gegen Wertungurteile, der sich aber eigentlich nur auf (behauptete) Wertungurteile bezieht? Was soll das? Es braucht überhaupt keine Werturteile. Kinderlose (bin ich selber) leisten nun mal weniger. Ende.

  • Ich musste nochmal oben schauen ob das ein Artikel der Wahrheit ist oder ob Hengameh Yaghoobifarah endlich wieder für die Taz schreibst. Da beides nicht der Fall ist finde ich den Kommentar eher daneben. Da der zweite Teil doch ernster wird ist die Diffamierung von Eltern ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen.

    • @Jesus:

      Ach lieber Heiland, wo werden denn in dem Artikel (als Kommentar hätte er in der Tat besser gepasst) pauschal Eltern diffamiert? "Diffamiert" wird hier ein bestimmter Schlag Menschen, die in (bewusst) Kinderlosen offenbar "Defizitwesen" sehen und diese wahlweise verbal attackieren oder unverhohlen und herablassend bemitleiden.

  • "Dazu müssen wir vielleicht doch noch mal bei den Superreichen anklopfen" - Genau um das nicht machen zu müssen, macht man das Fass mit den angeblich für die Gesellschaft "schädlichen" "Kinderlosen" auf. Ich dachte aber eigentlich, dass sei rückwärts gewandte, katholisch angehauchte CDU - Politik!

    • @Axel Donning:

      nur zu diesem Spezialaspekt der Vermischung dieses Themas mit Religionen:

      Warum nur immer gegen diese Einen?



      Machen nicht gerade die Katholiken einiges gegen die Überbevölkerung indem sie ihr Führungspersonal von der Vermehrung abhalten?



      Echt Leute die "Anderen" sind nicht so viel anders.

      Als Kind habe ich in Norddeutschland die reine Lehre der Protestanten erlitten.



      Da waren die rheinischen Katholiken später eine echte Erfrischung.

      "Leben und leben lassen" -

    • @Axel Donning:

      Die Stigmatisierung von kinderlosen Paaren / Frauen zieht sich durch alle Parteilandschaften und habe das bzw. meine Partnerin schon sehr häufig erleben dürfen. Meistens von Müttern, die damit konfrontiert werden das Kinder einerseits eine Bereicherung sind, andererseits aber auch Verzicht bedeuten. Und sich ein gewisser Neid gegenüber denjenigen entwickelt, die den umgekehrten Lebensweg einschlagen und auf Kinder verzichten, dafür aber mehr Möglichkeiten haben sich auf materieller Basis zu verwirklichen. Da ist es natürlich für die Neider umso schöner, wenn den Kinderlosen noch mehr in den Geldbeutel gegriffen wird.

      Aber ich glaube auch hier ist es ne typisch deutsche klassische Neiddebatte um seine eigenen Fehler nicht um die Ohren gehauen zu bekommen.