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Meinungsumfrage zu MigrationspolitikMehrheit gegen Flüchtlingsaufnahme

Viele Deutsche halten nichts von einer humaneren Politik gegenüber Schutzsuchenden. Integrationsbemühungen bewerten sie als gescheitert.

Geflüchtete im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos, Ende März Foto: Panagiotis Balaskas/ap/dpa

Berlin taz/epd | Große Teile der deutschen Bevölkerung sind dagegen, dass Deutschland mehr Geflüchtete aufnimmt. Und noch mehr Bür­ge­r:in­nen sind der Meinung, dass die Geflüchteten, die schon hier sind, nicht gut in der deutschen Gesellschaft angekommen sind. Beides geht aus einer Umfrage im Auftrag der Diakonie hervor, die am Donnerstag vorgestellt wurde. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie nannte die Erkenntnisse „ernüchternd“.

Nur etwa ein Viertel der insgesamt 5.000 Befragten sprach sich demnach für die Aufnahme weiterer Geflüchteter aus. Dagegen sind fast 60 Prozent, unentschieden bleiben 10 Prozent. In der Frage wurde sogar explizit darauf hingewiesen, dass die Zahl der Geflüchteten weltweit steige. Trotzdem: Die Position der meisten Deutschen ist klar. Vor allem die Älteren halten nichts davon, mehr Menschen aufzunehmen, 67 Prozent von ihnen äußerten sich so. Bei den unter 40-Jährigen wird die Position mit rund 48 Prozent immerhin etwas weniger drastisch, aber dennoch deutlich vertreten.

Auch aufgeschlüsselt nach Beschäftigungsstatus, Wahlverhalten, Einkommen und Wohnort zeigt sich fast überall ein Konsens, weitere Geflüchtete nicht mehr ins Land zu lassen.

Wie groß die Mehrheit ist, variiert zwar, doch das Muster zieht sich durch – egal ob Linken- oder CDU-Wähler:innen, Aka­de­mi­ke­r:in­nen oder Menschen ohne Berufsabschluss, Selbstständige oder Rentner, Menschen, die in Ballungsräumen leben, oder solche vom Land, Ostdeutsche oder Westdeutsche. Nur unter Menschen, die noch in der Ausbildung sind, – hier vor allem unter Studierenden – und bei Grünen-Wähler:innen gibt es eine Mehrheit für eine stärkere Aufnahme.

Nur 12 Prozent sehen eine gelungene Integration

Bei der Frage, ob die Geflüchteten, die in den letzten 10 Jahren nach Deutschland gekommen sind, gut in die Gesellschaft eingebunden seien, ist das Bild noch klarer. In keiner einzigen der Gruppen, nach denen aufgeschlüsselt wurde, gibt es eine Mehrheit, die diese Frage bejaht. Insgesamt glauben nur 12,5 Prozent der Befragten, dass die Integration gelungen sei. Fast 30 Prozent antworteten „teils teils“, rund 57 Prozent dagegen „Eher Nein“ oder „Nein, auf keinen Fall“.

Diakonie-Präsident Lilie sagte dazu, ganz offensichtlich würde die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in Deutschland nicht als Erfolgsgeschichte wahrgenommen. Er kritisierte die zunehmende Abschottung der EU und ihrer Mitgliedsländer gegenüber Geflüchteten und machte diese Politik mitverantwortlich für das Meinungsklima.

Zudem forderte er, Integration stärker mit der Bildungs- und Sozialpolitik zusammenzudenken. „Wer sich sozial bedroht fühlt, keine Perspektive für sich und seine Kinder sieht, am oder unter dem Existenzminimum lebt, macht innerlich schneller dicht – auch gegenüber Geflüchteten“, sagte der Diakonie-Präsident.

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204 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

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  • Generell stellt sich die Frage ob es überhaupt Sinn macht geltendes Recht zur Umfrage zu stellen. Es ist unsere humanitäre und ideologische Pflicht, Menschen in Not zu helfen und da spielt es eben einfach keine Rolle, wo diese Menschen sind. Man sollte das ganze auch nicht immer so eng sehen. Auf lange Sicht ist es nicht nur unvermeidbar, sondern auch sinnvoll, daß es eben auch Wanderungsbewegungen gibt.

  • "Alleine in Deutschland stehen Zehntausende von Wohnungen für diese Menschen bereit und vor Ort ist auch der politische Wille da. (Thürigen, Berlin etc.)"

    Als Berliner widerspreche ich der Aussage, dass Zehntausende von Wohnungen für Geflüchtete bereit stehen.

    In Berlin fehlen Zehntausende von Wohnungen für die bereits hier ansässigen Menschen.

    Die Aussage zeigt eine unglaubliche Ignoranz. Ich wünsche viel Spaß am Abend des 26. September. Wenn Wunschdenken auf Realität treffen wird.

  • Grundsätzlich:Meinungsumfragen haben eine bedingte Aussagekraft ,mir persönlich erscheinen sie eher als fundierte Mutmaßungen.



    Zum Eigentlichen:Viele die sich auf die Genfer Flüchtlingskonvention berufen,scheinen oder wollen nicht wissen,das Armut bzw. der Wunsch die eigene wirtschaftliche Lage zu verbessern KEINE anerkannten Asylgründe sind.Solange das nicht geändert wird,haben "Wirtschaftsflüchtlinge" nun mal keinen Asylanspruch.Selbst dann ist es letztlich kurzsichtig unbegrenzt viele Flüchtlinge aufzunehmen.Irgendwann ist das Boot tatsächlich voll und die Kassen leer. Sorry,aber das ist einfach einfach so.

  • Wenn man wieder Flüchtlinge nicht vor Ort vor Gewalt und Krieg schützt (Türkei. Grenze zu Syrien.) und verhungern lässt muss man sie aufnehmen. So einfach ist das. Ich habe nichts gegen Flüchtlinge, und gleichzeitig spende ich regelmäßig damit sie in ihrer Heimat oder nahebei bleiben können. Ich finde es komisch , Menschen in Not nicht zu helfen und wenn sie an der Tür um Hilfe bitten abzuweisen. Wenn die Politik es so weit kommen lässt kann man die Augen vor den Folgen ja nicht einfach verschließen.



    Ich versuche damit das Versagen der Außenpolitik meines Landes auszugleichen.

    • @sachmah:

      Der Punkt ist, dass die Menschen unterschiedliche Narrative für glaubwürdig(er) halten.

      Das An-der -Tür-stehen ist ja nur eine Metapher.

      Wer es mindestens nach Griechenland schafft, hat die finanziellen Mittel gehabt, die Schlepper bezahlen zu können. Wer es übers Mittelmeer nach Italien oder gar Deutschland schafft, hatte die finanziellen Mittel, um in Tunesien oder Libyen und bereits oft vorher durch die Sahara die Schlepper zu bezahlen.

      Afghanen und Bengalen, die in Bosnien oder der Türkei festsitzen, haben viel Geld aufgewendet, um erstmal dahinzukommen.

      Für jemanden, für den die Schleppertätigkeit als Narrativ im Vordergrund steht, passt das Narrativ des Verhungerns nicht mehr.

      Diejenigen, die am meisten Hilfe brauchen, wären dann nicht diejenigen, die „an die Tür klopfen“.

      Ich würde deshalb auch nicht sagen, alle, die in der Umfrage nicht für ein Mehr waren, haben etwas gegen Flüchtlinge.

      Daneben ist es eine Frage der Ressourcen. Jobmäßig läuft es zur Zeit hier relativ gut. Wohnungsmäßig dagegen nun gar nicht. Bildungsmäßig läuft es auch nur mäßig.

      Hinzukommt eine nur mäßige Kontrolle, wer reindarf und wer wieder gehen muss.

      Es hat also durchaus auch etwas mit dem Versagen der Innenpolitik zu tun.

  • Es ist mir völlig unverständlich, das so etwas veröffentlicht wird. Mir kommt das wie billige Propaganda vor. Die Fakten stimmen vorne und hinten nicht.



    Das Konzept der Willkommenskultur hat sich weitgehend durchgesetzt und wird von immer mehr europäischen Staaten mitgetragen.

    • @C.O.Zwei:

      Hmm, wenn ich mir so anschaue, was in Ländern wie Polen, Ungarn, Tschechien schon immer los war und mittlerweile auch in Dänemark und Schweden los ist, habe ich nicht den Eindruck, dass immer mehr europäische Staaten das Konzept der Willkommenskultur mittragen.

    • @C.O.Zwei:

      Bitte Beispiele/Belege:



      Welche Fakten stimmen nicht an Artikel/Umfrage?

      • @relation:

        C.O. ZWEI faked bzw. parodiert hier eine aus seiner Sicht ,,linksversiffte" oder ,,gutmenschelnde'' Haltung um Kritik zu üben an der angeblichen Unvernunft und dem angeblichen Radikalismus von uns Menschen mit einer humanitären oder christlichen oder menschlichen oder selbstkritischen Einstellung. Die kritische Nachfrage ,,Welche Fakten stimmen nicht ..?" dürfte C.O. ZWEI erfreuen und zum intendierten Spott über die Willkommenskultur geradezu dazu gehören.

      • @relation:

        Die Umfrage differenziert nicht. Beispielsweise zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und politisch Verfolgten und Kriegsflüchtlingen.

        "Mehr als sieben von zehn Bundesbürgern (71%) halten es für richtig, dass Menschen in Deutschland Zuflucht finden können, um vor Krieg und Verfolgung zu fliehen. Die Unterstützung für das Grundrecht auf Asyl ist damit zwar deutlich größer als noch 2019 (57%), im Vergleich zur Vorjahresbefragung 2020 (76%) aber um fünf Prozentpunkte gesunken. " (Umfrage zum Weltflüchtlingstag www.ipsos.com/de-d...chlossene-grenzen)

  • Die allerallermeisten Kommentare und Diskussion darüber sind m.E. nur theoretisch.



    Die praktische Umsetzung fehlt und wird auch weiterhin fehlen.



    Das ist genauso wie die Diskussion mit der Wohnungsnot und zu teuren Wohnungen in Ballungsgebieten.

  • Die Frage lautet für mich: Gibt es ein Menschenrecht auf Migration? Auf "offene Grenzen" für alle"? Vom moralischen Standpunkt neige ich zu dieser Meinung (egal, ob die Mehrheit in Umfragen dafür oder dagegen ist). Doch vom Standpunkt einer nachhaltigen Politik trete ich für eine begrenzte, gesteuerte, regulierte Zuwanderung ein. Unbegrenzt sollte meiner Meinung nach nur die humanitäre Nothilfe (z. B. Seenotrettung) sein. Migration hat viele positive Effekte und ist so alt wie die Menschheit. In modernen Gesellschaften führt sie aber auch zur Ausbildung von Parallelstrukturen, die ich äußerst kritisch sehe (siehe z. B. die aktuelle Lage in Frankreich). Außerdem stelle ich fest, dass die Freund*innen der Offenen Grenzen nicht bereit sind, AUCH diese negativen Erscheinungen zu thematisieren. Weist man darauf hin, steht man schnell unter dem Verdacht "rassistisch" bzw. "rechts" zu sein. Das macht mich besonders misstrauisch! Und es diskreditiert in meinen Augen die Moral, die man sich auf die Fahne geschrieben hat. Man darf sich dann nicht wundern, wenn die Mehrheit in Umfragen skeptisch ist.

    • @Running Man:

      Die Frage, ob es ein Menschenrecht auf Migration und "offene Grenzen" für alle" gibt, kann ich persönlich nur mit einem klaren JA beantworten. Aber das passt so manchen Populist*innen scheinbar nicht in ihre menschenfeindlichen Konzepte.

    • @Running Man:

      Tjo, vielleicht statt bloß die einseitige (was ist denn mit dem Rest der Gesellschaft? Offenbar läuft da noch was parallel.) Folgen die Ursachen (Rassismus, materielle & kulturelle Benachteiligung und Teilhabe) und den Umgang (als Reaktion teils verstärkter Rassismus) damit thematisieren?

    • @Running Man:

      Ich meine, man muss versuchen jedem ein Leben in seiner Heimat zu ermöglichen.



      Dass er oder sie



      -Ohne Krieg



      -Ohne unkompensierte Folgen von Klimaveränderungen



      -Von der eigenen Hände Arbeit für einen angemessen Lohn



      -Ohne Zerstörung der Lebengrundlage für Gold, Öl, Pslmöl etc.



      leben und sich und seine/ihre Familie entwickeln kann.







      Es gibt diese Bemühungen. Doch die eine Hand hilft während die andere genau das Gegenteil tut. Das ist das unmoralische. Die Frage Recht auf Migration ja nein ist für mich unter den Umständen philosophisch. Oder sagen wir: ich bin gegen Migration unter diesen Umständen! Eine Migration die sich aus solchen Quellen speist ist keine gute Migration. Es soll kommen wer will aus Überzeugung. Nicht von Not/einzige Hoffnung getrieben.

    • RS
      Ria Sauter
      @Running Man:

      DANKE für diese Einschätzung. Ich kann Ihnen nur zustimmen.



      Diese Parallelgesellschaften gibt es auch schon in D.

      • @Ria Sauter:

        Ja Querdenker Reichsbürger und so weiter.

  • Wenn man sich die Schlussfolgerung von Lilie so ansieht, fragt man sich, ob er die Untersuchung überhaupt gelesen hat. Es wird festgestellt, dass die dort genannten Meinungen quer durch alle Bildungs- als auch Einkommemsschichten gehen. Die Erklärung, daß Problem wären Menschen am Existenzminimum, greift also deutlich zu kurz. Und wenn er die Abschottungspolitik der EU für mitverantwortlich macht, halte ich das für einen recht gewagten Ansatz. Die wahrscheinlich von ihm präferierte Alternative wäre größere Offenheit, was dann naturgemäß mit mehr Einwanderung einhergeht. Die Mehrheit lehnt also etwas ab und er sagt, wir brauchen mehr davon, dann gewöhnen sie sich schon dran. Dem kann ich nicht ganz folgen.

  • Ich glaube, wenn das jetzige Grundgesetz nicht unter dem Druck der Alliierten zustandegekommen wäre, würde da auch nix von Menschenwürde drinstehen. Höchstens "Das Geld und die Bequemlichkeit deutscher Staatsbürger, mit Ausnahme von Armen und Frauen, sind unantastbar..."

    Der Gegensatz zwischen dem Geist des Grundgesetzes und dem, wie die Deutschen im Alltag tatsächlich ticken (außer Studenten und Grünenwählern), könnte größer nicht sein.

    • @kditd:

      Also sind Grünenwähler und Studenten aufrechte Demokraten und der Rest ist eine autoritäre Masse? Klingt hochdemokratisch, Ihre Einstellung!

    • @kditd:

      Wie ticken denn die Studenten (in ihren schlagenden Verbindungen) und Grünenwähler(in ihren Villen mit SUV-Stellplatz)? Und wie genau haben die Alliierten Druck auf Elisabeth Selbert, Friederike Nadig, Helene Weber und Helene Wessel ausgeübt?

    • @kditd:

      Ich halte Ihre Schelte für ungerecht.

      Im Ranking der Aufnahmeländer weltweit steht Deutschland an fünfter Stelle.



      www.dw.com/de/un-z...ordhoch/a-53854598

      Dabei ist zu berücksichtigen, dass die anderen vier Plätze von Ländern belegt sind, die in erster Linie Flüchtlinge aus einem Nachbarland aufgenommen haben.

      Flüchtlinge aus Nachbarländern stehen dem Aufnahmeland typischerweise kulturell sehr nahe.

      Da ist die Sympathie größer und die Integration leichter.

      Deutschland ist im Ranking das erste Land, in dem die Flüchtlinge hauptsächlich aus anderen Kontinenten kommen.

      Ich will hier die hohe Aufnahmeleistung der anderen Staaten – allen voran die Türkei - in keinster Weise schmälern.

      Nur halte ich Ihre Schelte für nicht ganz gerecht.

      Zudem ging es in der Umfrage ja nicht darum, das Asylrecht abzuschaffen.

      Vielmehr wurde gefragt, ob Deutschland noch MEHR Flüchtlinge aufnehmen sollte, da ja weltweit die Zahl steigt.

  • Für Anhänger einer grenzenlosen Aufnahme ist die mehrheitliche Ablehnung weiterer Aufnahmen deshalb überraschend, weil sie keinen Begriff von der Integrationskapazität einer Gesellschaft haben - allein der Begriff 'Integration' wird schon abgelehnt. Vor allem, wenn viele Menschen in kurzer Zeit kommen, kann das die Integrationskapazität einer Gesellschaft überschreiten.

    Für die Anhänger einer grenzenlosen Aufnahme ist die mehrheitliche Annahme, daß die Integration gescheitert sei, deshalb überraschend, weil sie real existierende Probleme im Zusammenhang mit Migration, nicht wahrhaben wollen.

    Überdies: Wenn es der Linken nicht gelingt, existierende Probleme im Zusammenhang mit Migration ANGEMESSEN UND HUMAN zu thematisieren, werden Rechtsextreme, die diese Probleme unangemessen und inhuman thematisieren, Zulauf bekommen.

    Eine Linke, die jegliche Thematisierung dieser Probleme 'rassistisch' oder 'islamophob' nennt, sorgt für Zulauf auf der Rechten.

    • RS
      Ria Sauter
      @Weber:

      DANKE! Einen solchen Kommentar wünsche ich mir auf einer Titelseite und anderen Medien.



      Ansonsten wird die braune Brühe wachsen!

    • @Weber:

      Danke. Volle Zustimmung.

  • Wer hat bei der Diakonie eigentlich die Idee gehabt eine solche Umfrage durchzuführen? Sollten die sich nicht um andere Sachen kümmern? Soziale Auslese besorgt die Kirche jetzt selbst? Herr, lass Hirn auf deine Hirten regnen?

    • @ingrid werner:

      Sie wollen also lieber gar nicht wissen, was die Bevölkerung denkt und will?

    • @ingrid werner:

      Im Ernst ? Umfragen sollte man abschaffen ? Oder überhaupt den Bürger befragen ? Arroganter kann man es kaum formulieren.



      Die Migration ist das Schlüsselthema in ganz Europa. Und damit auch soziale Verwerfungen für grosse Teile der Bevölkerung. Le Pen und andere Populisten machen sich auf den Weg Europa noch mehr zu spalten oder abzuschaffen. Die Linke fabuliert mantramäßig "mehr Geld für Integration" oder macht die aufnehmende Gesellschaft für die in weiten Teilen mißlungene Migrationspolitik verantwortlich.

    • @ingrid werner:

      So was Ähnliches dachte ich auch. Die Studie wäre der Skandal schlechthin wenn sie aus einer anderen Ecke käme. Aber Diakonie darf das.

      Ich bin äußerst zwiegespalten, was ich von der Idee der Studie halten soll, aber der Kirche steht sie jedenfalls sehr schlecht.

      Wie wäre es, die Deutschen mal zu befragen, ob die Kirchen ihre materiellen Privilegien aufgeben und in Zukunft als normale eingetragene Vereine agieren sollten?

      • @Fabian Wetzel:

        "Wie wäre es, die Deutschen mal zu befragen, ob die Kirchen ihre materiellen Privilegien aufgeben und in Zukunft als normale eingetragene Vereine agieren sollten?"

        Ob gerade die Diakonie so eine Umfage starten würde? ;-)

      • @Fabian Wetzel:

        Wenn die Antwort unangenehm ausfallen kann, ist die Frage zu vermeiden?

        Ist das die Logik, nach der realitätsbezogene Politik gestaltet werden soll?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Fabian Wetzel:

        Ja, nun, man muss auch unbequeme Fragen stellen und wie sie schon selbst sagen, ist die Diakonie dazu prädestiniert, weil man ihr in dieser Sache zuhört und nicht gleich totschreit.

  • Liebe Deutsche. Seit ihr dafür die AfD abzuschaffen? Problem gelöst. So was macht man doch aber nicht, einfach mal über die Existenzberechtigung einer Partei abstimmen, wir sind doch eine Demokratie. Wieso denn nicht ist doch voll demokratisch?: Mehrheit schlägt Minderheit. Aber Minderheiten und ihre Rechte müssen doch auch respektiert werden. Ach?!

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @ingrid werner:

      Wenn Minderheiten das Gegenteil von dem wollen, was die Mehrheit möchte, haben sie erst einmal Pech gehabt.



      Ich hab mich auch die letzten vierzig Jahre für das Ende des Verbrennungsmotors eingesetzt.



      Mit Beleidigungen gewinnen sie jedenfalls keine Mehrheit unter den Vernünftigen.



      Nein, Deutschland kann nicht 82 Millionen Flüchtlinge aufnehmen. Aber Deutschland kann die Ursachen der Flucht bekämpfen.



      Ja, es sterben Menschen auf der Flucht. Aber auch an Corona, Autoabgasen etc. Auch alles vermeidbar. Fahren sie Auto?

      • @4813 (Profil gelöscht):

        nö, fahr ich nicht. verstehe auch nicht wen ich beleidigt haben soll. Aber prinzipiell stimme ich zu. Politisch realistischer ist ihr Gedanke wohl. wollte nur aufzeigen, dass in einer Demokratie nicht alles über Mehrheitsentscheidungen ggn Minderheiten durchgedrückt werden kann. Und die Aufnahme von 82 Millionen Flüchtlingen steht auch nicht zur Debatte. Die Debatte könnte aber in den nächsten Jahren extrem akut werden, so dass man sie nicht mehr, so wie jetzt, weitgehend ignorieren kann. Ich denke da vor allem an den Klimawandel u seine Folgen. Der wird noch Flüchtlingswellen produzieren, da wird uns 2015 als Kleinigkeit erscheinen. Wenn Volkes stimme dann schreit "keinen mehr reinlassen" Dann werden wir aber sehr hohe Mauern brauchen. Zunächst einmal werden uns die Veränderungen einen noch weiteren Rechtsruck in Gesellschaft und Politik bescheren, befürchte ich. Egal ob wir Flüchtlinge reinlassen oder nicht. Allein Menschenmassen, die sich Vielleicht tritt der Rechtsruck auch schon viel früher ein, wenn z.B. nächstes Jahr Le Pen die Wahlen in Frkr gewinnt. Eigentlich geht es da um die niedrigsten Instinkte: meins, meins, meins, alles nur für uns, nichts für die anderen. Wenn Le Pen kommt und sich mit Orban, Kaczinski u Putin die Bälle zuspielt, vllcht auch noch ein paar kleineren Playern wie Slowenien o Tschechien, die auch Rechtspopulistisch regiert werden, könnte das die EU zerlegen, das bereitet mir mehr Sorgen als noch mehr Flüchtlinge. Dann ist auch alles gemeinsame Handeln gg den Klimawandel passé oder erst einmal auf die lange Bank geschoben bis es zu spät ist. Und mitten drin Armin und Uschi, überhaupt die Riege der traditionellen, demokratischen Parteien, die keinen Biss, keine Kanten, kein Charakter, keine Entscheidungsfähigkeit hat- dass wird brutal.

        Wo haben Sie sich eigentlich die letzen 40Jahre für das Ende des Verbrenners eingesetzt? Nur mal aus Neugier.

  • Im Text steht, dass in allen Milieus das nahezu gleiche Ergebnis erreicht wird, nämllich dagegegen. Und was sagt dann der Diakonie-Leiter, also der Auftraggeber der Studie im letzten und vorletzten Absatz? Flüchtingsintegration sei nicht als Erfolgsgeschichte wahrgenommen sowie dass die (gedanklich) dicht machen die am unteren Existenzminimum lebten weil sie sich sozial bedroht fühlten.



    Das alles wurde weder im Gutachten bewiesen (also die erfolgreiche Integration) noch wurden eben die sozial Schwachen als die ausgemacht, die am häufigsten gegen Einwanderung wären.



    Ich finde derlei Aussagen deprimierend (weil derzeit überall gesagt wird, man müsse der Bevölkerung dies oder jenes besser erklären) und man muss sich dann auch nicht mehr wundern wenn den gut Meinenden die Gefolgschaft abhanden kommt.



    Nehmt die Botschaft der Umfragen ernst und dreht diese schlechte Meinung in eine gute Stimmung resultierend aus Taten und Erfolgen die aus guter Politik und Integration resultiert.



    Oberlehrergedöns und betroffen gucken auf die Bürger die rein gar nix kapieren (?) ist keinesfallls zuträglich, das Gegenteil ist der Fall und die AfD lacht sich tot (bzw. leider nicht).

  • Die Konsequenz hat Jim Hawkins weiter unten bereits aufgezeigt. Dann aber bitte auch die Sonntagsreden über Christlichkeit, Ethik, Humanität, westliche Werte und Menschenrechte sofort einstellen.



    Frage an den geneigten Leser: Kann es eine Demokratie geben, in der darüber abstimmt wird, ob man Menschen auf der Flucht verrecken lassen soll?

    • @Rainer B.:

      Natürlich kann es eine solche Demokratie geben, ein Lynchmob ist im Grunde auch eine Basisdemokratie in Aktion.

      Darüber hinaus wurden die Antworten nicht im Kontext "Aufnehmen oder Verrecken lassen" gegeben, sondern unter dem Status Quo in dem Deutschland innerhalb der EU im besonderen Maße Geflüchtete aufgenommen hat und die Alternative zur Aufnahme eher "jetzt sind mal andere dran" lautet.

      Wenn ich Grund hätte anzunehmen dass die weite Mehrheit der Deutschen lieber Leute verrecken lässt als sie aufzunehmen wäre ich schon lange von hier geflüchtet ;-)

      • @Questor:

        Von „Basisdemokratie“ war bei mir gar nicht die Rede. Es ist aber durch Sie hier mal deutlicher geworden, was sich dahinter verbirgt - nämlich Lynchmob bei Bedarf nach Abstimmung. Mit einer Demokratie, wie sie den Vätern und Müttern des Grundgesetzes nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus vorschwebte, hat das definitiv nix mehr zu tun.

    • @Rainer B.:

      Natürlich. Demokratie heisst nicht „humanistische Politik ist Pflicht“, sondern erst mal nur, dass die Staatsgewalt vom Volk ausgeht.



      Es gibt ja auch Demokratien, welche die Todesstrafe befürworten und vollziehen. Auch eine legitimierte Tötung.



      Demokratie ist in Bezug auf die gelebten policies wertneutral, man sollte den Begriff nicht überfordern.

      Nichts desto trotz befördert Demokratie in der Regel Pluralismus, und das sorgt dann oft für eine eher progressive politische Kultur - aber das ist kein Selbstläufer.

      Grundsätzlich kann man Realpolitik nicht sinnvoll mit schwarz-weiss bewerten, sondern bestenfalls mit hellgrau und dunkelgrau.

      • @hup:

        Da sind Sie leider auf dem Holzweg. So einfach ist das nicht. Grundlage der Demokratie in Deutschland ist das Grundgesetz und dazu stellte das Bundesverfassungsgericht bereits 1952 klar, dass mindestens die Menschenrechte immer einzuhalten sind.

        „Freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Art. 21 II GG ist eine Ordnung, die unter Ausschluss jeglicher Gewalt- und Willkürherrschaft eine rechtsstaatliche Herrschaftsordnung auf der Grundlage der Selbstbestimmung des Volkes nach dem Willen der jeweiligen Mehrheit und der Freiheit und Gleichheit darstellt. Zu den grundlegenden Prinzipien dieser Ordnung sind mindestens zu rechnen: die Achtung vor den im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechten, vor allem vor dem Recht der Persönlichkeit auf Leben und freie Entfaltung, die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung, die Verantwortlichkeit der Regierung, die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, die Unabhängigkeit der Gerichte, das Mehrparteienprinzip und die Chancengleichheit für alle politischen Parteien mit dem Recht auf verfassungsmäßige Bildung und Ausübung einer Opposition.“

        – BVerfGE 2, 1 (Ls. 2, 12 f.)

        • @Rainer B.:

          Ja, das haben sie schön kopiert - aber was bedeutet das? Je nach Verfassung kann ein Volk sich Regeln geben, aber das hat nichts mit dem Begriff der Demokratie als Staatsform zu tun.



          Wie ich oben schon ausgeführt hatte sind die USA eine Demokratie - und sie haben die Todesstrafe. Was nun?

          Dass wir uns bestimmte Werte geben hat mit der Form der Staatsgewalt nichts zu tun, auch eine Monarchie könnte eine liberale Verfassung haben.

          Der Holzweg, den sie mir vorwerfen ist Ihrer - Sie bringen Begriffe und Institutionen durcheinander. Das Grundgesetz ist nicht Grundlage der Demokratie (nicht mal verengt gesehen der deutschen), sondern die Grundlage der Staatsform (föderale Bundesrepublik). Es wäre eine Demokratie auf anderer Basis genauso denkbar, wie eine Republik mit eingeschränkter Demokratie.



          In unserem Fall kommt beides zwar zusammen und wurde konkret verbunden, aber das ist beileibe nicht zwingend so.

          Zu Ihrer Ausgangsfrage: Kann es eine Demokratie geben, die Flüchtlingen keinen Schutz gewährt und deren Wohlfahrt nicht garantiert, bzw. aktiv rettet? Natürlich.

          Wenn sie wissen wollen ob die BRD sich so verhalten kann, dann müssen Sie die Frage auch so stellen - und nur in dem Kontext wäre das GG von Relevanz.

  • Luftbrücke

    Schon wieder sind tausende von Geflüchteten in Italien angelandet und was macht Europa? Mal wieder fühlt sich niemand verantwortlich. Dabei sind Städte wie Berlin bereit diese Menschen dauerhaft aufzunehmen. Warum wird dieses Angebot nicht angenommen. Was wir jetzt brauchen sind sichere Fluchtkorridore und Luftbrücken in die Länder/Städte, die bereit sind, diese Menschen aufzunehmen. Alleine in Deutschland stehen Zehntausende von Wohnungen für diese Menschen bereit und vor Ort ist auch der politische Wille da. (Thürigen, Berlin etc.)

    Machen wir uns endlich ehrlich und helfen diesen Menschen und Italien.

    Von einer neuen Bundesregierung erwarte ich, dass Deutschland eine progressive Politik in der Fluchtfrage vertritt und endlich seine moralische Pflicht erfüllt

    • @V M:

      [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

    • @V M:

      Nichts für ungut - aber in Berlin stehen zehntausende von Wohnungen bereit? Ich hatte eher den Eindruck vom Gegenteil und einem gravierenden Mangel an Wohnungen dort. Und wer Geflüchtete aufnehmen will, sollte dann auch Wohnraum verfügbar haben - das ist vielleicht in der Uckermark der Fall, aber sicher nicht in Berlin ....

  • Wieso "Wir" Es snd doch laut Artikel 60% nicht 100% der Bevölkerung die eine Ausweitung der Aufnahme von Flüchtlingen ablehnen. Und von den 60% wollen ach noch viele die Ursachen in den Herkunftsländern beseitigt sehen.

    Mit der Aufnahme von Flüchtlingen ist es zudem auch nicht getan. Viele, wohl die allermeisten, haben gar nicht die Möglichkeit eine Flucht in die EU körperlich oder finanziell überhaupt durchzuführen.



    Die Aufnahme von Flüchtlingen ist da mental oft auch nur ein Ablaßhandel mit dem die Probleme in den Herkunftsländern verdrängt

    • @Rudolf Fissner:

      Ea @ JH "Wir sagen ja zu den Folterlagern in Libyen." knapp hierdrunter

    • @Rudolf Fissner:

      Stimmt, und der letzte Satz mit dem Ablaßhandel gefällt mir. Merke ich mir.

  • Ein Ergebnis, dass eigentlich nur im Elfenbeinturm überraschen kann. Der Rest der Menschen wird täglich mit den Herausforderungen der Einwanderung konfrontiert und ist irgendwann schlicht überfordert.

    • @Samvim:

      Hier kommentiert die AFD und wie üblich fehlen Sachargumente?

      Welche "Herausforderungen der Einwanderung" sind es denn, mit denen "der Rest der Menschen" "täglich schlicht überfordert" ist? Die U-Bahn fährt noch, Aldi hat noch was zu Essen. Für zu wenige Wohnungen und schlechte Arbeitsbedingungen ist nicht die Zuwanderung von weniger als 1 % der Gesamtbevölkerung verantwortlich.

      Klar, es gibt Rassisten, die machen Angst, zumal wenn sie zuviel deutsches Bier intus haben.

      Ansonsten beschränkt sich der Kontakt ja (leider!) meist auf die Kinder in Schule, wo es in der Praxis dann doch recht gut läuft.

      • @stadtlandmensch:

        "Hier kommentiert die AFD und wie üblich fehlen Sachargumente?" Nö, hier kommentiere nur ich. Und zum Thema Argumente: Gemäß der Offiziellen Zahlen des Berliner LAF und des BAMF haben wir seit 2015 etwa 2 Mio. Menschen aufgenommen. Wie man da auf weniger als 1% der Bevölkerung kommt erschließt sich nicht so recht. Und "stimmt ja garnicht" ist auch kein Argument.



        Und ja: Wohnungen wachsen nicht in wenigen Wochen nach, wenn man sie spontan braucht. Die Aufnahme der Menschen hat die Wohnungsknappheit nicht verursacht, wohl aber verschärft. Problematiken die in vielen Schulen entstanden sind (und selten den"lifestylelinken" Gutverdiener betreffen), die Kosten (Interessieren den Steuerzahler durchaus) für Aufnahme und Lebensunterhalt, etc.



        Nicht falsch verstehen: All das kann und darf eine Aufnahme von Menschen aus humanitären Gründen nicht verhindern. Aber dass es vielen Menschen, insbesondere in Anbetracht der niedrigen Anerkennungsquoten, nicht nach einer Ausweitung zu Mute ist, halte ich für zumindest nachvollziehbar

        • @Samvim:

          Nur ein Bruchteil der Asylantragsteller wurde auch "aufgenommen". Viele waren schon hier und sind zB Folgeantragsteller, hier geborene Kinder, weitergewandert, freiwillig ausgereist oder wurden abgeschoben.

          Weiß nicht was Sie mit "niedriger Anerkennungsqoute" meinen:

          Die bereinigte Schutzquote lag 2020 bei 57,3 Prozent, die unbereinigte Schutzquote bei 43,1 Prozent, die Diskrepanz ergibt sich aus formellen Entscheidungen ohne inhaltliche Asylprüfung. In der großen Mehrzahl der Ablehnungen wurde geklagt. 31,2 Prozent der 2020 gerichtlich überprüften BAMF-Ablehnungen erwiesen sich dabei als rechtswidrig (vgl. BT-Drs. 19/28109).

    • RS
      Ria Sauter
      @Samvim:

      So ist die Lage!

  • Dann aber auch:

    Wir sagen ja zu den Folterlagern in Libyen.

    Wir sagen ja zu den Toten im Mittelmeer.

    Wir sagen ja zu den Elendslagern in Moria und andernorts.

    Humanität für die, die schon da sind, die anderen können verrecken.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Wir sagen ja auch ja zu russischen Kriegsverbrechen in Syrien, ja zu Zwangskonvertierungen in Pakistan, ja zu Sklaverei in Mauretanien, ja zu Massenmord in Äthiopien.

      Wir könnten da überall eingreifen wir machen es aber nicht. Warum Verantwortung nur auf die Flüchtlinge beschränken? Wir haben Verantwortung gegenüber allen Menschen und wir nehmen sie zu vllt. 1% war.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Wir finden uns toll wenn wir Schokolade mit Fairtrade Symbol kaufen oder Kakao oder Kaffee oder oder. Wir lesen nicht mal das Etikett, auf dem steht, Fairtrade Anteil 70%. Wir fragen uns nicht wie der Preis zustande kommt. Wir kaufen Produkte mit Palmöl, fragen nicht nach der Quelle. Der eine oder andere kauft Gold, hat Schmuck. Handys Elektronik. Und zuckt bestenfalls mit den Schultern - ja wo das herkommt? Kinderarbeit, Sklaverei, Frauen die sich dem Minenbesitzer und Vorarbeitern prostituieren müssen um arbeiten zu dürfen, Landschaftszerstörung.



        Ich versuche nachhaltig und nicht zu Lasten anderer einzukaufen. Es ist verdammt schwierig. Nur wenige scheren sich überhaupt darum.



        Und weiter:



        Dann sind da Ausländische Investoren die Einheimische nicht einstellen. Willkommen in Afrika. Länder, die sich kaum aufbauen können, weil es billiger ist, eine Regierung mit Geld und Waffen zu schmieren als zum Beispiel für das Öl in Nigeria den korrekten Preis zu zahlen. Und hier, haha, bekommt eine Partei Probleme in Umfragen u.a. will mit ihr das Benzin einen ganzen Cent pro Liter teurer werden würde. Und die armen armen Deutschen ihr Luxusleben auf Pump zulasten andere dann angeblich nicht mehr so führen könnten. Ach hört doch auf. Was ist das, das Leben ist hier so hart wegen der Fremden? Sind halt selber Schuld, die …, am falschen Ort geboren. Cheers. Hoffe der Kommentar geht durch.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Der Unterschied ist aber der, diese Menschen sind auf dem Weg nach Europa. Sie sind auf dem Weg zu uns.

        Und dabei hungern sie, frieren sie, werden misshandelt, gefoltert, ermordet.

        Gewissermaßen im deutschen oder europäischen Auftrag.

        • @Jim Hawkins:

          Sie sind nicht auf dem Weg zu "uns". Sie sind auf dem WEG vor den Bombardierungen Assads bzw. der russischen Luftunterstützung. Sie fliehen auch weil die Linke versagt, sich dort einzumischen und die Beteiligten gewähren läßt.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Diese Menschen sind auf dem Weg, weil wir militärisch nicht eingreifen wollen. Syrien ist ein Desaster, weil der Deutsche Pazifist Assad unterstützt und die Menschen, die dieser Verbrecher vertreibt, ihm abnimmt.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Die Flüchtlinge kommen aber nicht nur aus Syrien.

            Wollte man überall militärisch eingreifen, wo Menschen fliehen, wäre die halbe Welt im Kriegszustand.

            Das kann ja keine Lösung sein.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Nun sind sie aber schon aus den Ländern weg wo sie direkt bedroht sind, die von mir genannten Fälle sind diejenigen die noch direkt in Gefahr sind, sollte man denen nicht zuerst helfen? Bspw. die Pakistanischen Minderheiten alle in einer großen Aktion herholen, wie Israel das mit jüdischen Minderheiten gemacht hat? Und dann die Flüchtlingslager weltweit besser ausstatten für diejenigen die es wegschaffen?

          • @83379 (Profil gelöscht):

            Das könnte man so oder so machen.

            Was meines Erachtens das Wichtigste wäre, ist:

            Auflösung der Folterlager in Libyen.

            Beendigung des Ertrinkens im Mittelmeer.

            Eine humanitäre Lösung für die Elendslager.

            Man hat sich daran gewöhnt, die Medien berichten, nur wenn es brennt, das Sterben geschieht für uns leise, wer nicht will, bekommt es nicht mit.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Der Bau von Luxus-Hochseeyachten ist schon lange ein "Mordesgeschäft".

      "Arche No



      Für uns wird`s reichen



      Dachten die Reichen,



      Während sie lachten



      Auf ihren Hochseeyachten.



      Liegen an Deck



      Und denken sich: "Leck



      Mich doch am A..."



      Antrieb solar,



      Das ist doch klar.



      Fahren geschwind



      Mit Sonne und Wind -



      Wer will noch an Land?



      Sie essen täglich Meeresfrüchte,



      Doch gibt es Gerüchte,



      Sie führen nicht mehr



      Auf`s Mittelmeer,



      Denn bei Capri, da müffelt es sehr



      Und Rudi Schuricke singt auch nicht mehr.[....]

      Weiterlesen hier:



      taz.de/Naomi-Klein...imakrise/!5627406/

    • @Jim Hawkins:

      Dies ist ein Irrtum Ihrerseits; wenn man nur in Freund- und Feindbildern denken kann...

      • @resto:

        aber das ist die ganz offensichtliche Konsequenz, nach allen Erfahrungen bislang. die kann man ja wohl auch nicht ignorieren. Zum ignorieren bereit sind nur leider all zu viele. Das Volk: sollen sich andere drum kümmern, Hauptsache nicht hier. Die Politiker, schnell weg, Tore zu. Sollen sich andere drum kümmern. Man sollte dem Wähler daher auch immer beide Seiten präsentieren. Ist mit anderen Dingen im Leben auch so: Wollen sie keine Steuern mehr bezahlen? Ja!!! Sind Sie damit einverstanden in Zukunft für Straßennutzung Maut zu zahlen, für Grundnahrungsmittel (unsubventioniert), Ausbildung und Gesundheitsversorgung vollumfänglich selbst aufzukommen? äh, nein. Danke

      • @resto:

        Und wer ist Freund und wer ist Feind?

  • Man sollte nicht nur den Ergebnissen einer solchen Frage mit Distanz begegnen, sondern auch der Umfrage selber. Einfach weil sie letztendlich einer falsch verstandenen Demokratie das Wort redet. Wenn man sich die unmenschlichen und perspektivlosen Zustände in den Flüchtlingslagern dieser Welt ansieht, dann kann man die Verpflichtung zur Aufnahme dieser Menschen nicht einfach mit Verweis auf Mehrheiten ignorieren. Daran ändert auch nichts, dass vorher schon klar ist, dass die Integration sehr schwierig werden könnte. Aber auch dem Begriff der Integration sollte man nicht zu viel trauen. Was soll denn das eigentlich sein? Und wer versagt da eigentlich mehr? Im Moment jedenfalls sperren wir Flüchtlinge in Aufnahmelager und importieren gleichzeitig brasilianische oder albanische Krankenschwestern. Der Hauptgrund dürfte dabei nicht deren wunderbare Integrationsfähigkeit sein, sondern die Tatsache, dass sie schon fertig ausgebildet sind und schön billig.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Woraus entnehmen Sie eine deutsche Verpflichtung zur Aufnahme der Menschen aus den "Flüchtlingslagern dieser Welt"?

      Wäre es womöglich gerechter, mit demselben Geld für viele die Lebensbedingungen in diesen Flüchtlingslagern zu verbessern?

      Was Sie hier so als moralisch verwerflich abtun, ist sachlich völlig richtig:



      natürlich fällt es Krankenchwestern leichter, die Ausbildung in ihrem Heimatland in ihrer Sprache zu absolvieren.

      • @rero:

        Die moralische Verpflichtung entspringt natürlich einfach nur der Möglichkeit zu helfen. Die Aufnahme von Flüchtlingen und die Verbesserung der Situation in den Lagern schließen sich nicht aus, es gibt kein entweder oder und es gibt natürlich auch kein gerechter. Oder soll die Gerechtigkeit darin bestehen einfach niemanden mehr ins Land zu lassen? Ein Land wie Deutschland hat jedenfalls auch die Ressourcen selber auszubilden und zwar auch Flüchtlinge. Stattdessen rauben wir anderen Ländern deren Ausbildungsleistungen. Und das halte ich dann schon für moralisch verwerflich.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "... importieren gleichzeitig brasilianische oder albanische Krankenschwestern. Der Hauptgrund dürfte dabei nicht deren wunderbare Integrationsfähigkeit sein, sondern die Tatsache, dass sie schon fertig ausgebildet sind und schön billig."

      Die Krankenschwestern kommen schlicht weil immenser Bedarf an Pflegekräften herrscht, nich weil brasilianische Krankenschwestern besonders billig sind. Das sollte bekannt sein.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Das mag zum Teil stimmen. Hauptsächliches Problem ist aber, das Bildung und Spracherwerb recht mühsam sind der Beruf der Krankenschwester nicht mal so eben erlernt werden kann. Ich nehme an, dass Sie noch nie mit Flüchtigen, die versuchen, einen Beruf zu erlernen, zu tun hatten.

  • Das wundert mich nicht.



    Schaut man sich die Anerkennungsquoten an, kann man leicht feststellen, dass nur ein einstelliger Prozentsatz der Asylbewerber Asyl nach dem Asylgesetz bekommt, die meisten bekommen nur subsidiären Schutz. Und wenn nach 5 Jahren noch nicht einmal die Hälfte der anerkannten Asylbewerber sich selbst versorgen kann, dazu die Abgelehnten, die nicht angeschoben werden können, was alles eine Menge Geld kostet, das woanders fehlt (Stichwort: Marode Schulen), ist die Stimmung nachvollziehbar. Ich nin absolut für die Aufnahme von Menschen, denen Asyl zusteht - dann aber bitte keine Vermischung von Einwanderung und Asyl und keine Aufnahme von WIrtschaftsmigranten und Abschieben von Menschen, die kein Asyl bekommen.

    • 9G
      96177 (Profil gelöscht)
      @Sandra Becker:

      "..was alles eine Menge Geld kostet, das woanders fehlt..."

      warum kommt eigentlich immer diese Weltsicht zum Zuge.... es gibt so 10% - 1%, die nicht wissen, wohin mit dem Haufen an Geld, das sie sich in diesem System nahezu steuerfrei zusammengeplündert haben, das ist so viel, da ließe sich einiges eigens aus der Portkasse finanzieren,.....

    • @Sandra Becker:

      Hallo,



      Sie dürfen aber nicht vergessen, warum so wenige geflüchtete Menschen kein Asyl bekommen: seit der Einschränkung des Asylrechts in den 90er Jahren und der Auslagerung des Problems an die Ränder der EU durch das Dublin-II-Abkommen ist es einfach geworden, Menschen, die einen Schutzanspruch haben, wieder loszuwerden.

      Ihr Beispiel der maroden Schulen passt von daher nicht, da Politik nicht so entscheidet: Selbst wenn das Geld noch da wäre, würde es nicht in Schulen investiert werden.

      Was soll eigentlich ein "Wirtschaftsflüchtling" sein? Ein Mensch, der sich zu Hause nicht mehr ernähren kann? Ist das kein Fluchtgrund; Hunger und Mangelernährung, Perspektivlosigkeit? Ich halte diese künstliche Rechnung für verlogen; die Vorstellung, Menschen kämen nach Europa wegen besserer Gehälter oder wegen der Reste eines Sozialstaats, ist völlig absurd. Das zeigt nur, dass weder Politik noch die entsprechenden Medien sich länger mit geflüchteten Menschen unterhalten haben.

    • RS
      Ria Sauter
      @Sandra Becker:

      Ich kann Ihnen nur zustimmen!



      Genau da liegt das Problem.



      Die Frage ist auch, wie die hohen Sozialkosten aufgebracht werden sollen.



      Darüber legen die Verantwortlichen den Mantel des Schweigens.



      Irgendjemand muss das Geld ja erwirtschaften. Es fällt leider nicht vom Himmel und eine Sonderabgabe für die Reichen ist nicht in Sicht.

    • @Sandra Becker:

      Sehr egoistische rechte Sicht

      • @V M:

        Wenigstens kennt man ihre Sicht und kann sich mit ihr auseinandersetzen.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @V M:

        Nein, das ist linke Politik. In der DDR Kaminen die Menschen aus Vietnam oder Angola weil sie nützlich waren. Ende der 40er und frühen 50er kamen Minderjährige aus Bulgarien , die von den Linken im Bürgerkrieg in Griechenland über die Grenze gebracht wurden und in den Heimen der Bruderlländer dahinvegetierten . Kanada und Schweden betreiben eine sehr restriktive Einwanderungspolitik, Dänemark ebenso( Linke Regierung).

    • @Sandra Becker:

      Sehr egoistische rechte Sicht

      • @V M:

        "Sehr egoistische rechte Sicht"



        Warum?

  • Sozialstaat oder offene Grenzen. Beides geht nicht. Und vielen liegt ersterer nunmal am Herzen.

    • 7G
      75787 (Profil gelöscht)
      @Tragedy:

      Ein Sozialstaat eines Wirtschaftssystems welches auf sozialer Ungleicheit basiert und durch eine neoliberale Politik weiter demontiert wird sollte niemanden am Herzen liegen. Sozialdarwinismus ist da nur eine logische Folge...

      • @75787 (Profil gelöscht):

        Sozialdarwinismus ist es wenn es nur denen besser geht, die Wüsten durchqueren, Meere durchschwimmen können oder mit dem Flugzeug hierher fliegen können.

      • @75787 (Profil gelöscht):

        Das große Problem ist eben der real existirende Kapitalismus, der aber eben auch nicht verschwindet.

        Bis auf weiteres ist eben Leben im falschen System angesagt.

        • @J_CGN:

          Billiger Populismus. Fluchtursachen sind Kriege, fehlende öffentliche Ordnung, fehlende Menscherechte, keine Gewaltenteilung und Diktatoren/ Militärjuntas die sprichwörtlich über Leichen gehen. Mehr als die Hälfte aller UN Mitglieder sind solche Länder.



          Aktives Eingreifen der europäischen Staaten im Syrien Krieg wäre eine Möglichkeit gewesen die Flucht von Millionen Menschen zu verhindern.



          Eine Flugverbotszone hätte den Einmarsch der Türkischen Armee, den Schutz der Kurden und die wahllosen Zerstörungen durch die russ. Luftwaffe verhindern können.



          Aber das ist mit unseren Politikern nicht zu machen. Also müssen die Europäer, vor allem Deutschland, die Flüchtenden aufnehmen oder mit Herrn Erdogan zweifelhafte Geschäfte machen, die am Ende nicht wirklich funktioneren.

      • @75787 (Profil gelöscht):

        ja, das Dauerthema, das kapitalistische System.... gääääähnnnn..

        Auch wenn ich den Kapitalismus als suboptiomal betrachte fällt mir (aus der Geschichte) kein System ein was besser funktioniert hat.

        Sämtliche Versuche alternativer Ökonomie mündeten auf einer massiven Umverteilung (ja, kann man machen), auf die im nächsten Schritt aber- und das ist das Entscheidende- keine Weiterentwicklung folgte (Folge: Dauerhaft weniger und Mangel für alle).

        Ich selbst (Jahrgang 1959) habe die ersten 30 Jahre in der DDR zugebracht. Dort hatten - monetär- alle, mit leichten Nuancen- das Gleiche.

        Die "Besserverdiener" waren eine marginale Gruppe, neben SED-Funktionären -Kellner, Verkäufer und andere, die an einer Quelle saßen und knappe Waren an eine übergroße Nachfrage verteilen konnten (was zwangsläufig in Korruption endet). Mein bester Freund (ebenfalls Jg. 1959) war Kellner: 1990 mit 30 Jahren hatte er- aufgrund des Umtauschs 1:1 bereits ausgesorgt, kaufte EFH und vermietetes Eigentum, die Kellnerschürze hat er an den Nagel gehangen.

        • @MEYER_Kurt:

          Kid Loco hat aber vom Neoliberalismus gesprochen, also einer extrem ausbeuterischen Art des Kapitalismus, nicht vom Kapitalismus allgemein. Eine funktionierende soziale Marktwirtschaft ist auch Kapitalismus. Bezieht aber mehr das Gemeinwohl ein. Also nix mit gääähnnn.

        • 7G
          75787 (Profil gelöscht)
          @MEYER_Kurt:

          Whataboutism mag bequem sein. An der notwendigen Einsicht, dass ein als vermeintlich alternativlos angesehenes kapitalistisches Wirtschaftssystem über kurz oder lang unsere Lebensgrundlagen zerstören wird und Ursache für die eklatante globale Ungleichheit ist die mit Flucht und Vertreibung einhergeht ändert das allerdings nichts.

  • 3G
    36705 (Profil gelöscht)

    Wer in seinem Heimatland um Leib und Leben fürchten muß, hat natürlich ein Anrecht auf Asyl, das stellt keiner in Frage. Doch was ist mit all denen, die zu uns kommen, weil sie auf ein besseres Leben hoffen oder mit falschen Versprechungen hierher gelockt werden? Deutschland ist mit 232 Einwohner pro Quadratkilometer eines der dicht besiedeltsten Länder Europas (zum Vergleich, die USA kommen nur auf 33). Wie naiv ist es, zu glauben, wir könnten die halbe Welt aufnehmen.



    Die Situation in den Herkunftsländern muß verbessert werden so daß die Menschen eine Persektive in ihrem eigenen Land haben. Waffenlieferungen sind sicherlich das falsche Mittel! Auch finde ich es falsch, im Ausland Fachkräfte wie z.B. Ärzte und hoch qualifizierte Facharbeiter anzuwerben. Die werden in ihrem Land sicherlich dringender gebraucht, werden aber mit höheren Löhnen in das reiche Deutschland gelockt.

    • @36705 (Profil gelöscht):

      "Wie naiv ist es, zu glauben, wir könnten die halbe Welt aufnehmen."



      Das tun die wenigsten und die Vorannahme, es würde tatsächlich die halbe Welt kommen wollen, ist rechte Propaganda, damit die Rechten dann gegen Geflüchtete bzw. People of Color generell hetzen können.



      Andererseits müsste es nicht nur um Waffenlieferungen und das Abwerben von Arbeitskräften gehen sondern auch um weltweite Herrschaftsstrukturen, wie Armut und Reichtum entsteht und wer davon profitiert, der Blick auf das System und das politische Agieren der Regierungen (insbesondere die deutsche als die "eigene") ...

    • @36705 (Profil gelöscht):

      Die halbe Welt?

      Das wären 3,4 Milliarden Menschen. Dann würde es wirklich eng werden.

      Aber machen Sie sich keine Sorgen. Die kommen nicht. Die meistens sind zu arm, leiden Hunger.

      Die können sich die teure Reise gar nicht leisten.

      Und dass die Situation in den Herkunftsländern verbessert werden muss, das ist der Joker unter den Anti-Migrations-Argumenten.

      Nur, passiert das?

      Was würden Sie tun, lebten Sie in einem der Länder, würden keine Perspektive für sich und ihre Familie sehen und hätten die Mittel für die gefährliche Reise?

      • @Jim Hawkins:

        "Das wären 3,4 Milliarden Menschen. Dann würde es wirklich eng werden. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Die kommen nicht. Die meistens sind zu arm, leiden Hunger"

        Wäre es da nicht sinnvoller die Probleme an der Wurzel anzugehen, statt sich mit der Aufnahme von ein paar Flüchtlingen die den heimischen Säckel nicht einmal belasten ein reines Gewissen zu kaufen?

        • @Rudolf Fissner:

          Freilich wäre es das. Aber es passiert ja nicht. Das Gegenteil passiert:

          taz.de/UN-Konferen...ngshilfe/!5213683/

          • @Jim Hawkins:

            Richtig. Das ist genau der Punkt. Es passiert nichts, wenn DE Flüchtlinge aufnimmt.

    • RS
      Ria Sauter
      @36705 (Profil gelöscht):

      Ich kann Ihnen nur zustimmen!

    • @36705 (Profil gelöscht):

      "Deutschland ist [...] eines der dicht besiedeltsten Länder Europas"



      Man könnte sich ja zB Monaco mit 18.229 Einwohner/km² zum Vorbild nehmen. Wohlstand/Lebensqualität und Bevölkerungsdichte sind also offenbar kein Widerspruch, demnach wäre also noch mindestens für weitere 18.000 Menschen/km² Platz.

      • @Ingo Bernable:

        RRG schafft es nicht einmal für die vorhandenen Einwohner Wohnungen zu bauen und nun behaupten Sie die Bevölkerungsdichte in Berlin könnte Easy Peasy von 4.000 auf 18.000 angehoben werden. Das ist doch albern.

      • 3G
        36705 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Wenn ich geschrieben habe, das wir nicht die halbe Welt aufnehmen können, so ist das natürlich nicht wörtlich zu nehmen, sondern vielmehr ein zur Verdeutlichung überspitzter Vergleich.



        Wer sich daran stört, dem gehen sicherlich die Argumente aus.

      • 3G
        36705 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Monaco ist ein Stadtstaat und wäre auf sich alleine gestellt nicht lebensfähig. Dort werden entstehende Probleme in das benachbarte Ausland verlagert. Je größer die Bevölkerungsdichte ist, um so größer werden die Umweltprobleme, denn alle diese Menschen brauchen natürlich Wohnraum, verbrauchen Energie, haben natürlich Bedürfnisse,



        wollen Auto fahren produzieren Müll usw. Doch die Ressourcen sind begrenzt. Um all diese Menschen zu ernähren



        müssen die Ackerflächen intensiv mit Pestizieden behandelt werden. Für unberührte Natur bleibt da kein Platz mehr. Schon jetzt wird im eigentlich wasserreichen Deutschland sauberes Trinkwasser zunehmend knapp. Aber da gibt es eine Partei, die sich Umweltschutz und Kampf gegen den Klimawandel auf die Fahnen geschrieben hat, aber immer mehr Zuwanderer aufnehmen will. Das ist ein Wiederspruch. Die Herkunftsländer der Geflüchteten verwaisen hingegen, die jungen Männer, die für den Wiederaufbau so dringend benötigt werden, sind ja auf dem Weg nach Europa, während Frauen, Kinder und Alte alleine klarkommen müssen.

        • @36705 (Profil gelöscht):

          Das ist doch rechter Schmarrn, was Sie da schreiben: "die jungen Männer, die für den Wiederaufbau so dringend benötigt werden, sind ja auf dem Weg nach Europa, während Frauen, Kinder und Alte alleine klarkommen müssen."

          Wenn Sie sich nur im mindestens mit Migration beschäftigt hätten, wüssten Sie das die jungen Männer gerade deshalb nach Europa gehen um dort Geld zu verdienen (was sie in ihrer Heimat nicht können) und ihre Familien daheim zu unterstützen. Viele flüchten auch vor dem Wehrdienst, weil sie nicht für irgendwelche Diktatoren-Säue Menschen ermorden wollen.

          Dieses Gesäusel "die sollen mal daheim bleiben und ihr Land aufbauen" gab es schon vor Jahren - von Rechtsaußen.

      • @Ingo Bernable:

        Jo, wenn die Flüchtlinge die selben finanziellen Mittel wie die Neubewohner in Monaco haben ist das auch kein Problem.

        Ich hoffe sie merken selber das ihr Argument null durchdacht war.

        • @Müller Christian:

          Es ging lediglich darum zu demonstrieren wie absurd unsinnig es ist zu behaupten mit 232 EW/km² sei 'das Boot voll'. Aber wie ich feststelle ist auch das offenbar nicht ohne explizite Erklärung verständlich.

      • @Ingo Bernable:

        Woher kommen "Wohlstand/Lebensqualität" in Monaco genau nochmal? Eben.



        Und ein "Land", das im wesentlich aus Hochhäusern und Jachthafen besteht? Müßte man ja einiges umbauen hier. Viel zu wenige Casinos.

        • @Brobdignag:

          Wir brauchen eindeutig mehr Casinos in Deutschland, wo der Geldadel sein Geld verplempern kann. Dank Glücksspielsteuer können wir uns dann alles leisten.

      • @Ingo Bernable:

        Dann sollte man aber diesen Platz erstmal mit genügend bezahlbarem Wohnraum füllen, bevor man die Bevölkerungsdichte erhöht. Wäre natürlich blöd für die Profitinteressen der Vermieter.

    • 7G
      75787 (Profil gelöscht)
      @36705 (Profil gelöscht):

      Wo steht, dass "wir" die halbe Welt aufnehmen sollen? Wie wäre es mit einer gerechteren Welt!? Empfehlung:

      "Fluchtursachen werden einseitig in den Herkunftsländern von Geflüchteten verortet und auf dort bestehende Korruption, diktatorische Regime und grassierende Armut zurückgeführt (...) Solch eine Perspektive führe jedoch zu einer ganz bestimmten Zielsetzung: Verhinderung von Migration um jeden Preis, nicht globale Gerechtigkeit, rückt in den Vordergrund, und es kommt zu einer Ausblendung struktureller globaler Ungleichheitsverhältnisse."

      www.nd-aktuell.de/...anders-denken.html

    • @36705 (Profil gelöscht):

      Anspruch auf Asyl nach Art. 16a GG hat nur, wer politisch verfolgt ist (also z.B. Alexej Nawalni). Wer im Heimatland um Leib und Leben fürchten muss, hat allenfalls Anspruch auf humanitären Abschiebeschutz nach Art. 33 Genfer Konvention, 3 Euroäische Menschenrechtskonvention, das ist ein Unterschied.

      Ich gebe Ihnen aber Recht, dass die überwältigende Mehrheit der Hierher-Drängenden weder das eine noch das andere beanspruchen kann.

    • @36705 (Profil gelöscht):

      Kluge und ehrliche Worte. Danke.

  • Die Welt besteht aus Regionen, Kontinenten mit deutlich unterschiedlichem Wohlstand, gesellschaftlicher Entwicklung.

    Eine Umsiedlung von weiteren Millionen Menschen nach Europa und Nordamerika kann nicht Lösung des Problems sein.



    Zumal gerade auch Gutausgebildete ihre Länder verlassen.

    Es muß in EU-Außengrenznähe über die Aufnahme vom Leben bedrohter Menschen gehen.

    Alle andere können sich über vom Zielland gewünschte berufliche Zuwanderung bewerben.

  • leider wird auch in diesem sehr weiten und komplexen feld zu wenig sachlich und vernünftig diskutiert und nach verantwortbaren lösungen gesucht. vieles ist eben nicht so einfach wie man gern hätte.



    im freundeskreis hatte eine familie einen jungen mann auf der suche nach einem besseren leben, aus afrika unter ihre fittiche genommen - trotz sehr viel unterstützung konnte er nicht lernen, hier zu leben - wir unterschätzen die komplexität unserer gesellschaftlichen und alltagsorganisation.



    wir unterschätzen auch den einfluss von medien, die ein irreales goldenes bild von europa vermitteln. (es gab mal austauschprogramme für jugendliche aus fernen ländern - was wurde daraus?)



    wer in einem stadtteil lebt, in dem viele unbeschäftigte junge männer in gruppen unterwegs sind, wünscht sich sicher nicht, dass noch mehr kommen.



    der junge mann aus afrika wurde, nach für alle beteiligten nicht unanstrengenden 2 jahren aufenthalt bei der familie, mit geld zur gründung eines kleinen unternehmens versorgt und lebt jetzt wieder im herkunftsland.



    eine wiederholung würden diese gutwilligen und empathischen menschen nicht wollen.



    die ressourcen und kräfte von ehrenamtlern in der flüchtlingshilfe sind nicht unbegrenzt und ich kenne einige, die aus verschiednen gründen desillusioniert und erschöpft sind oder ihr engagement stark begrenzen.

    • @Elsa F.:

      Das, was Sie beschreiben, erinnert mich sehr an diesen ausserordentlich zu bedauernden Artikel, der hier leider vor vier Jahren erschienen ist:



      taz.de/Unter-einem...echtling/!5409436/

      Es ist nicht immer leicht, mit neuen Herausforderungen und Lebensbedingungen umzugehen. In einem fremden Land, das vollkommen andere Regeln kennt und für obligatorisch hält, fällt es vielen schwer, sich zurecht zu finden.

      Deshalb ist Integration immer in beide Richtungen nötig. Man kann von neuen Mitbürgern nicht erwarten, sich vollkommen zu assimilieren und alles zurück zu lassen, was sie lieben und woran sie glauben.

      Hätten Ihre Freunde doch nur etwas mehr Bereitschaft gezeigt, die Lebensweise, Kultur und die Werte des von Ihnen am Ende wie eine heisse Kartoffel fallen gelassenen Menschen für sich zu übernehmen, dann wäre ihnen ein Zusammenleben leichter gefallen. Hier ist nicht nur der Fremde gescheitert, sondern vor allem auch Ihre Freunde!

      • @VanessaH:

        Sorry. Integration ist zuallererst von den Leuten zu leisten, die hierher kommen. Natürlich sind Angebote nötig, um diesen schwierigen Prozess zu erleichtern. Aber zu unterstellen, die hier Lebenden hätten die Lebensweise der Ankommenden zu übernehmen ist absurd - alleine schon aufgrund der Frage, wieviele unterschiedliche Vorstellungen denn nun abzubilden wären. Soll's dann die gesellschaftliche Struktur Syriens sein, Myanmar, Russland, Subsahara? Und Buddhismus, Islam, whatever übernehmen wir dann gleich mit? Dann schmeißen wir das in den großen Mixer, und mit dem was rauskommt sind alle zufrieden?



        Srsly?



        Eher nicht.

    • @Elsa F.:

      Sie wollen, dass "sachlich und vernünftig diskutiert" wird und führen dann eine ressentimentgeladene anekdotische Evidenz an, die mutmaßlich belegen soll, dass 'die' selbst bei bemühter Individualbetreuung einfach nicht integrierbar und mit der "komplexität unserer gesellschaftlichen und alltagsorganisation" intellektuell überfordert sind?

  • Vielleicht sollte man die, nicht ganz überraschenden, Ergebnisse auch mal zeitlich einordnen?

    In den letzten Jahren ist zunehemend defizitorientiert und aggressiv auf Konfrontation setzend über Einwanderung, Diversität, Integration geredet worden.



    Wieviel funktioniert hat und funktioniert oder wie im Vergleich in anderen Ländern Zuwanderung funktioniert, ist vielfach untergegangen oder (in notorischer Borniertheit, die Räder immer neu erfindet) ignoriert worden.



    Obwohl gerade der Vergleich mit anderen Ländern extrem hilfreiche wäre, um zu sehen, was realistische Erwartung ist, was anderswo funktioniert und was man übernehemen könnte oder vermeiden sollte.

    Zum anderen befinden wir uns am Ende einer heftigen Krisensituation und damit, wie nach jeder grösseren Krise, in einer Phase der Unzufriedenheit und Kritik sowie der Unsicherheit über die Zukunftsaussichten.

    Es ist daher nicht wirklich überraschend, dass sich am gefühlt sowohl klar abgrenzbaren wie auch einfach zu lösenden Thema Zuwanderung die diffuse Gefühlslage ein Ventil sucht.

    Dass in der jüngeren Vergangenheit durch die unverhältnismässige Berichterstattung über Pegida, AfD, Reichsbürger etc. schon diffus Unzufriedenen auch noch Identifikationsangebote aufgedrängt wurden und Bevölkerungsteile aufmerksam gemacht wurden, die diese Bewegungen von sich aus nie erreicht hätten, hat hier auch nicht wirklich geholfen

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    " Integrieren" klingt sowieso viel zu hart. Es sollte "diffundieren" heißen. Sich langsam miteinander



    der vermischen. Der Prozess der Diffusion ist auf humane Dimensionen bezogen, ein langsam und allmählich stattfindender Prozess. Da reichen 6 Jahre nicht, " im Leben" nicht.

    • @97760 (Profil gelöscht):

      Die „Melting Pot“ Idee ist nun auch nicht mehr ganz frisch, und sie hat (über Jahrzehnte wissenschaftlich begleitet und dokumentiert) auch nicht wirklich funktioniert, nicht mal in einer expliziten Einwanderungsgesellschaft wie den USA.

      • @hup:

        Interessanterweise hat sie gerade in den USA mit vielen Bevölkerungsgruppen gut funktioniert: Iren, Deutsche, Briten usw. sind aufgegangen in der weißen Bevölkerung. Nur die Schwarzen und die später hinzugekommenen Hispanics hat man nicht haben wollen - aus blankem Rassismus.

        • @Clark:

          Nach ihrer eigenen Beschreibung: Inwiefern hat das dann funktioniert? Offensichtlich klappt das nur, wenn man ähnliche Kulturkreise / Wertegruppen verbindet, und eben nicht als globales Prinzip der Assimilation.

          Sie widersprechen mir nicht, sie geben mir recht:



          de.wikipedia.org/w...politischer_Mythos

    • @97760 (Profil gelöscht):

      Genau mein Humor!

  • Es gibt ja auch Umfragen, bei denen die überwältigende Mehrheit sich für das Grundrecht auf Asyl ausspricht. Die Mehrheit ist aber gegen die Art der Flüchtlingsaufnahme, wie sie in Deutschland erfolgt. Allein der Begriff der Flüchtlingsaufnahme ist falsch. Die Menschen sind Schutzsuchende, werden zu Asylbewerbern und werden dann vielleicht Flüchtlinge. Im gegenwärtigen System geht es aber nur darum irgendwie nach Deutschland einzureisen um dann für Jahre im Asylberfahren festzusitzen.

  • Nicht schön, aber nachvollziehbar.



    Der Bahnhofsklatscher-Sommer 2015 - als Flüchtlinge willkommen waren, während einheimische Hartzer munter weiter sanktioniert wurden - wirkt offenbar nach.



    Die einheimische Bevölkerung mit Zuwanderung zu überfordern, ist eben niemals klug.

    • @Linksman:

      Dass Hartzer weiter sanktioniert wurden, und immernoch werden, ist aber nicht durch Asylsuchende oder Flüchtlinge entstanden, oder warum werden beide Gruppen in diesem Kontext erwähnt?

    • @Linksman:

      Und worin genau besteht die Anforderung die zur Überforderung der Bevölkerung? Es bekommt ja kein einziger einheimischer Hartzer weniger ALG-II weil man Geflüchtete aufnimmt und umgekehrt würde keine einzige Hartz-Sanktion weniger verhängt wenn man die Grenzen schließen würde. So langsam sollte sich doch mal herumgesprochen haben, dass das Narrativ von den Ausländern die den Deutschen die Arbeit, die Frauen, das ALG-II, den Spaß und die Butter vom Brot wegnehmen nicht nur ein rechtes ist, sondern vor Allem auch vollkommen hohlbratziger Unsinn.

      • @Ingo Bernable:

        Sozialstaat ODER offene Grenzen. Das sagen sogar die Befürworter letzterer.



        www.spiegel.de/pol...mne-a-1217379.html

        • @Tragedy:

          Das lese ich in ihrer Quelle aber anders:



          "Einwanderung ist ein gutes Geschäft. Einwanderer liegen dem Staat nicht auf der Tasche. Im Gegenteil: Auf lange Sicht füllen sie diese Tasche. Für das Jahr 2012 hat eine Studie der Bertelsmann-Stiftung ausgerechnet, dass jeder Ausländer pro Jahr durchschnittlich 3300 Euro mehr an Steuern und Sozialabgaben einzahlt, als er an staatlichen Leistungen erhält."



          Abgesehen davon, dass es also rein ökonomisch gesehen rational wäre mehr Einwanderung zu forcieren, ist es keine gute Idee diese Fragen zuvorderst entlang monetärer Aspekte zu entscheiden. Effektiv bedeutet das nämlich ein Preisschild an menschliches Leben zu heften. Der Schritt von der Überlegung geflüchteten Menschen in Not nur dann zu helfen wenn der ROI stimmt, zu der Überlegung ob die Solidargemeinschaft tatsächlich noch teure Therapien für Rentner*innen zahlen soll, was ja rein finanziell gesehen ebenfalls ein Minusgeschäft wäre, ist kein sehr großer.

          • @Ingo Bernable:

            Schon wieder zu kurz gedacht.



            Der entscheidende Unterschied, die Rentner haben für Leistungen in die Sozialsysteme eingezahlt.



            Die Studie der Bertelsmann-Stiftung ist ziemlich einzigartig, die Wirklichkeit sieht leider nicht so aus.

          • @Ingo Bernable:

            Ersteinmal ist das keine Quelle, sondern der Meinungsbeitrag eines Oligarchensohns.

            Die Alternative lautet: Sozialstaat oder offene Grenzen. Das haben Sie in ihrer Textwolke nicht widerlegt und das können Sie auch nicht.

            Das sagt auch der Walser-Sohn:



            "Weil sich die Einwanderung nicht mit dem bisherigen Sozialstaat verträgt, entscheiden wir uns für die Einwanderung und für einen anderen Sozialstaat. Das lässt sich moralisch begründen: wenn der Preis für unseren Sozialstaat die Toten im Mittelmeer sind, ist er es nicht wert. "

            • @Tragedy:

              "Das haben Sie in ihrer Textwolke nicht widerlegt und das können Sie auch nicht."



              Warum denn so aggressiv?



              "Die Alternative lautet: Sozialstaat oder offene Grenzen."



              Aber aus welchem Umstand ergibt sich dieses "oder", das sie offenbar für erwiesen halten? Wenn die mittelfristige Bilanz für die öffentliche Hand positiv ist, ist das schlicht unlogisch, zumindest dann wenn man den Unterschied zwischen Investitionen und Kosten verstanden hat.



              Augsteins paraphrasiert die Begründung der Rechten für den behaupteten Widerspruch, es seien jetzt zu Viele auf einmal. Allerdings ist sein Text von 2018 und in dem Jahr wurden gerade mal 185.000 Asylanträge gestellt, von einer Überlastung der Behörden und Strukturen kann man da wohl kaum sprechen. Die von ihnen zitierte Passage ist dann die Umkehrung dieser rechten Position, aber eben längst noch nicht das Ende seiner Argumentationskette.



              Deshalb schreibt er auch nicht wie sie: "Sozialstaat oder offene Grenzen", sondern: "Weil sich die Einwanderung nicht mit dem bisherigen Sozialstaat verträgt, entscheiden wir uns für die Einwanderung und für einen anderen Sozialstaat." Auch an die damit formulierte Prämisse würde ich zwar ein Fragezeichen machen, aber er stellt die beiden Punkte damit eben explizit nicht gegeneinander, sondern will Einwanderung UND einen anderen, besseren Sozialstaat.

              • @Ingo Bernable:

                Wie sollte der bessere Sozialstaat aussehen? Nicht so, dass seine Segnungen nur denjenigen zukommen, die es über die Landesgrenzen schaffen. Das ist mit offenen Grenzen nämlich unvereinbar. Der deutsche Sozialstaat könnte natütrlich auch allen Menschen im Mittleren Osten oder in Afrika ein BGE garantieren, dann müssen die auch nicht übers Mittelmeer. Kann man fordern.



                Sie aber fordern nichts, Sie sondern nur Wortwolken ab.

                • @Tragedy:

                  "Sie aber fordern nichts, Sie sondern nur Wortwolken ab."



                  Nein, ich versuchte ihnen die bei der Exegese des Augstein Text offenbar benötigte Unterstützung zu bieten und wäre uU auch gern zu weiteren Erklärungen bereit gewesen, aber zu einer Auseinandersetzung auf diesem Niveau fehlt mir dann doch die Muße.

      • @Ingo Bernable:

        Nein, kein Hartzer hat - vom nominellen Regelsatz her - weniger bekommen.



        Aber es ist ein Bild entstanden: Während man den Hartzern - und Anderen - jahrelang vorgerechnet hat: "Wir müssen den Gürtel enger schnallen, leiderleider müssen soziale Leistungen gekürzt werden, es müssen nun mal Abstriche gemacht werden."



        ...breiteten die gleichen Politiker im schwülen Sommer 2015 plötzlich freudestrahlend die Arme aus, als Migranten kamen. Geld spielte da plötzlich keine Rolle.



        Sowas weckt nun einmal Argwohn.



        Ich begrüße keineswegs die Umfrage-Ergebnisse. Aber ich wundere mich auch nicht über sie.

        • @Linksman:

          Aber wer produziert denn dieses Bild? Die politische Rechte natürlich, die eine benachteiligte Gruppe gegen die andere ausspielt.



          Zur Aufnahme der Asylbewerber gab es 2015 keinerlei Alternative - oder hätten Sie die Leute bei Regen und Kälte an der Grenze verhungern lassen? Just for the records: Der Aufstieg der "Neuen Rechten" begann lange vor 2015, hat also keinen ursächlichen Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise.

    • @Linksman:

      Asylbewerber gegen "einheimische Harzer" ausspielen. Sahras und Oskars Gift wirkt. Was können Asylbewerber dafür, dass der Reichtum auch bei uns Ungerecht verteilt ist? Es ist die Quelle ungerechter Lebensverhältnisse die bekämpft werden muss: der ausbeuterische Kapitalismus und nicht ihre Opfer, weil es keine Einheimischen sind. Nationaler Sozialismus. Bäh!

      • @Andreas J:

        Das es für den Sozialstaat nicht förderlich ist, wenn er immer weiter von aussen gefüllt wird sollte eigentlich jedem der 1+1 zusammenzählen kann, klar sein. Als ob es da Sahra oder Oskar braucht.

  • @JANEK JANEKSEN

    Ich wünsche niemandem die Situation derer, die sich auf den Weg machen.

    Und ich schäme mich sehr dieser übersatten Gartenzwerge derer ich ein Teil bin.

    Zwei Millionen. Wo haben Sie diese dumme Propaganda nur her. Es ist in Wirklichkeit /unter/ einer Million. Pro Kopf also etwa ein Zehntel dessen, was z.B. Jordanien leistet.

    Und oh, wissen Sie, wo die Ablehnung am grössten ist? Dort, wo es am wenigsten Flüchtlinge gibt. Diese Leute wissen gar nicht, wie es ist, sie haben nur Angst vor der Angst.

    Gartenzwerge, sage ich.

    • @tomás zerolo:

      Die meisten Flüchtlinge in Jordanien leben ohne Wasser und Strom in Baracken oder Zelten. Um ihre Nahrungsmittel zu bezahlen müssen sie Kredite aufnehmen. Zugang zu Medikamenten oder ähnlichem gibt es nur durch die UN. Das einzige, was Jordanien, welches soetwas wie Flüchtlinge offziell nicht mal kennt, zur Verfügung stellt ist Wüste...

      Toller Vergleich Herr Gartenzwerg

    • @tomás zerolo:

      Service:

      "Zum Stichtag 31. Dezember 2020 lebten in Deutschland nach Angaben des Bundesinnenministeriums rund 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben. Etwa ein Drittel von ihnen sind Minderjährige. Jede*r Fünfte lebt seit mehr als sechs Jahren in Deutschland.Quelle

      Darunter sind:

      43.927 Asylberechtigte nach Artikel 16a des Grundgesetzes



      741.685 Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention



      244.190 subsidiär Schutzberechtigte



      120.977 Menschen, für die ein Abschiebeverbot gilt.



      Weitere 226.000 Menschen haben Schutz aufgrund unterschiedlicher Umstände bekommen – etwa, weil sie einem Beruf nachgehen oder weil sie aus humanitären Gründen nicht abgeschoben werden können.



      Zudem lebten rund 208.300 Asylbewerber*innen mit offenem Schutzstatus und etwa 183.700 "ausreisepflichtige" Personen mit einem abgelehnten Asylantrag, die sich aus unterschiedlichen Gründen noch in Deutschland aufhalten. In der Summe ergibt das rund 1,8 Millionen Schutzsuchende." mediendienst-integ...-fluechtlinge.html

      • @Rudolf Fissner:

        Danke. Scheint als wäre der Herr Zerolo auf dumme Propaganda hereingefallen.

    • @tomás zerolo:

      Lassen Sie uns freundlich bleiben und nicht von " dummer Propaganda " sprechen. Das hat so nen Querdenker Flair.



      Im Jahr 2015 waren es 890 00 Menschen. Seit dem kommen ja jährlich viele dazu. Dann gibt es noch Unterscheidungen zwischen Asyl, Familiennachzug, Duldung, illegal etc. Das macht einfach ne Menge Menschen. Ich Gartenzwerg hab damit auch nicht so das Problem. Nur zu behaupten wir wären da so Empathielos halte ich für falsch. Über Jordanien weiß ich nicht viel. Aber wir erleben auch dass viele Menschen aus Lagern in anderen Länder jetzt weiterziehen weil sie vor Ort im Iran etc halt seit Jahrzehnten in Zelten wohnen, und eben keine Chance auf Einbürgerung oder sonst was haben.

      • @Janek Janeksen:

        *890 000

  • " viele Deutsche halten nichts von einer humaneren Politik gegenüber Schutzsuchenden." Nachdem "die Deutschen " seit 2015 2 Mio Schutzsuchende aufgenommen haben, finde ich die Aussage nicht gerechtfertigt. Wohnungsnot, Corona , Kriminalität, die Massen an antisemitischen Demos könnten ihren Teil dazu beitragen. Man sollte auch nicht vergessen, dass ja auch jährlich tausende durch Familiennachzug z.B. aus der Türkei herkommen. Da den deutschen eine inhumane Einstellung zu attestieren finde ich nicht richtig.



    Ich frag mich ja auch oft warum die Menschen die gefährliche Flucht über das Meer antreten müssen. Viele könnten quasi zu Fuß zu den ultrareichen Golfstaaten wandern. Aber die scheinen so wenig human zu sein, dass die Menschen bis nach Europa fliehen müssen ....

    • @Janek Janeksen:

      "Viele könnten quasi zu Fuß zu den ultrareichen Golfstaaten wandern."

      Vorschlag, fliegen Sie mal nach Sharm el-Sheikh, das ist nicht so weit zu laufen und versuchen mal Richtung VAE zu wandern.

      Nach ca. 200 km werden Sie auf eine Grenzbefestigung stoßen, ca. 5 bis 8 Meter hoch, Stacheldraht, planiertes Gelände davor und dahinter, überwacht, die geht komplett 242 km vom Roten Meer bis zum Mittelmeer.

      Von den Israelis massiv modernisiert, um vor allem Menschen aus Eritrea und Äthiopien davon abzuhalten, nach Israel zu kommen.

      Okay, "wandern" wie Sie es nennen scheidet also faktisch aus, also mit dem Schiff.

      Möglichkeit 1, durch den Golf von Aden, da kommen Sie dann im Jemen raus. Glückwunsch, einer der blutigsten Bürgerkriege und der schlimmsten Hungersnöte weltweit.

      Möglichkeit 2, durch die Straße von Tiran, dann landen Sie in Saudi Arabien. Glückwunsch, Saudi Arabien hat, wie auch alle anderen Golfstaaten weder die Genfer Flüchtlingskonvention, noch das Protokoll über die Rechtsstellung von Flüchtlingen unterzeichnet. In diesen Ländern gibt es keine Rechtsgrundlage für einen Flüchtlingsstatus, sie sind einfach ein undokumentierter Migrant, wie kommen Sie an eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis? Durch einen Kafala Sponsor, also einen Einheimischen, der für Sie als Bürge auftritt, dadurch geraten Sie in massive Abhängigkeit von Ihrem Bürgen.

      Finden Sie den nicht, werden Sie irgendwann bei einer Razzia gegen solche Leute erwischt. Dann landen Sie, wie tausende andere Menschen in einem Abschiebeknast, ohne Gerichtsverfahren oder so, der UNHCR hat da keinen Zugang, auf Ihre körperliche Unversehrtheit sollten Sie nicht allzu viel wert legen und irgendwann schiebt SA Sie dann ab, das kann aber dauern.

      Infos zu Flüchtlingen in Saudi Arabien:



      refugeehistory.org...es-in-saudi-arabia

      Nur für den Aufbau der israelischen Anlagen.



      www.jewishvirtuall...l-s-security-fence

      • @Sven Günther:

        Entschuldigen Sie das lapidare Wort " Wandern". Aber sie geben mir ja eigentlich komplett recht. Meine Aussage war ja , dass die deutschen eben nicht so inhuman sind wie die Autorin behauptet. Die Menschen fliehen bis hier her eben weil die ultrrreichen saudis ihnen keine Schutz gewähren. Die kaufen lieber Fußball Clubs und Naymar für 230 Mio. Saudi Arabien hatte sogar 100 Mio angeboten um Moscheen in Deutschland zu bauen. Dafür hätten sie den Menschen auch Häuser bauen können. Das wollten sie dann aber nicht...Danke für die links.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Ich bin gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aber absolut dafür mit vielen Milliarden die Nachbarstaaten von Krisenländern zu unterstützen und dort Flüchtlinge als Wirtschaftsmotor zu aktivieren. In Jordanien hat man keine Kosten für Sprachkurse und Integration von syrischen Flüchtlingen, man sollte dort Flüchtlinge ausbilden, deutsche Firmen anlocken das sie dort Jobs schaffen und insgesamt die Lage für Jordanier, Palästinenser, Iraker und Syrer verbessern. Es ist einfach effizienter und schafft Jobs in Ländern die diese nötig haben.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Und wenn man sieht wie ein Mensch im See ertrinkt muss man auch nicht reinspringen um ihn da rauszuholen, man kann ja auch einfach großzügig an die DLRG spenden. Es ist doch Teil dieser ganzen kaputten Flüchtlingsdebatte, dass die Geflüchteten nur noch als anonyme und verschiebbare Masse gesehen werden. Ein Mensch der hier an der Grenze steht und in Not ist braucht auch hier Hilfe und zwar zwingend. Ein Verbesserung der Situation zB in Jordanien ist sicher nicht verkehrt und wünschenswert aber eben auch keine Rechtfertigung eine notwendige Hilfeleistung zu unterlassen.

      • @Ingo Bernable:

        Nun, man kann die Menschen retten, die in Not sind und dann wieder zurück nach Afrika bringen. Natürlich muss man in Lybien sichere Gebiete schaffen. Aber die Menschen auf die Boote zwingen, weil diese die Hoffnung haben nach Europa zu gelangen, ist einfach falsch.



        Menschlich gesehen ist es schlimm was passiert, aber bei aller Menschlichkeit muss auch die Realität betrachtet werden. Alle die wollen, können nicht nach Europa, bzw erhalten nicht mal einen Aufenthaltstitel. Von daher ist doch der Gedanke von Machiavelli komplett richtig. Vor Ort muss sich die Situation verbessern.

        • @Hennes:

          "Natürlich muss man in Lybien sichere Gebiete schaffen."



          Wie stellen sie sich vor ohne dort einzumarschieren und die benötigte Sicherheit mit einem dauerhaften Militäreinsatz sicherzustellen? Mal abgesehen, dass Lybien, auch wenn dort Bürgerkrieg herrscht ein souveräner Staat ist, wie lange würde ein solches Vorgehen wohl von der Öffentlichkeit unterstüzt wenn dies letztlich bedeutet, dass junge Soldat*innen die dort die Sicherheit der eingenommenen Schutzzonen etwa gegen die Armee eines General Haftar verteidigen müssen und dann massenhaft in Blechsärgen von dort zurückkommen würden?

          • @Ingo Bernable:

            Zum einem kann sehr gut mit finanziellen Mitteln einen sicheren Korridor schaffen und wenn nicht, dann ja, mit einem Mandat der UNO kann man dafür sorgen, dass es sichere Zonen gibt. Und ich glaube nicht, dass deswegen Soldaten sterben müssen.



            Aber da Sie prinzipiell offen für Zuwanderung sind, gibt es auch für Sie eine Grenze von Menschen, die wir aufnehmen können? Oder sagen Sie, dass jeder der möchte, nach Europa/Deutschland kommen kann?

            • @Hennes:

              Es gibt in Libyen (als ein Beispiel von vielen möglichen) aber keinen sicheren Korridor und auch kein UN-Mandat einen solchen durchzusetzen. Und wer wäre - wenn man es versuchen würde - Verhandlungspartner? Die international anerkannte Regierung in Tripolis die im Land kaum Einfluss hat oder ein Warlord wie Haftar? Würde der die fließenden Gelder tatsächlich zum Schutz von Geflüchteten einsetzen oder eher in die Aufrüstung seiner Truppen investieren? Könnte man umgekehrt davon ausgehen, dass dieser einen mit der Regierung abgeschlossenes Abkommen zum Schutz von Geflüchteten einhalten und respektieren würde?



              Ich halte es iA für schwierig bis unmöglich sich einfach aus seiner humanitären Verantwortung herauszukaufen.



              Das GG kennt keine Obergrenzen. Wer Schutz benötig hat Anspruch darauf.

  • Ich kenne einige Afrikanische Migranten und die haben sich hervorragend integriert. Alle am arbeiten, studieren oder in einer Ausbildung. Was alle gemein haben ist die Schwierigkeit mit deutschen Freundschaften zu schließen und das liegt nicht an ihnen. Interessant währe zu wissen was die Befragten überhaupt unter Integration verstehen.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Andreas J:

      Kenne gut integrierte Flüchtlinge, und kenne einen Polizisten die kann mir aus dem Kopf eine sehr lange Liste an schwerst kriminellen absolut nicht integrierten Flüchtlingen nennen. Anekdoten helfen uns nicht weiter in der Debatte.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Klar kann ein Polizist ihnen die bennenen. Besonders wenn der ziemlich rechts ist und deren Namen auswendig lernt (nicht aber die Namen schwerstkrimineller Deutscher). Vielleicht ist es auch eine polizeiliche Berufskrankheit sich vor allem mit kriminellen Ausländern zu beschäftigen, anstatt mit dem Vielfachen an gut integrierten Ausländern. NSU 2.0 light?

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Na was glauben sie den wie lang die Liste mit deutschen Kriminellen ist? Ist ja wohl hinlänglich bewiesen, das die Kriminalitätsrate bei Migranten nicht höher sind als im Bundesdurchschnitt. Schon extrem schäbig mit solchen Argumenten zu kommen.

        • @Andreas J:

          natürlich ist die Kriminalitätsrate weit höher als bei der deutschen Bevölkerung, was zum Beispiel am Anteil junger Männer liegt, erst Recht, wenn sie bildungsfern aufgewachsen sind und mit völlig falschen Vorstellungen gekommen sind, was zusätzlich Frust erzeugt.....

          Das sagt wirklich jede Statistik zum Thema, die Ursache ist nur eben nicht, dass "der Migrant eben kriminell" ist, sondern die Ursache ist oben beschrieben: es wandern viele Leute ein, die vom Geschlecht, Alter und Bildungsstand zu Gruppen gehören, die auch bei Inländern überdurchschnittlich oft kriminell ist.

    • @Andreas J:

      Was verstehen sie unter "Migranten" ?

      In diesem Artikel geht es um Asylsuchende.

      • @UNKE:

        Wortklauberei ist auch nicht gerade hilfreich. Diejenigen die nicht zum Studieren gekommen sind und ein Studentenvisum erhielten, haben fast alle mal Asyl beantragt. In dem Text geht es auch um Integration und davon schrieb ich. Die eigentliche Integration beginnt dort wo der Antrag durch ist und es um Arbeit, Wohnung usw., also das normale Leben in Deutschland geht.

    • @Andreas J:

      da ist vielleicht auch ein Hindernis der Aktionismus einiger besonders Wohlmeinender, die das Bild des Dauerbeleidigten zeichnen, dem man keine Frage stellen kann, die nicht irgendwie als rassistisch ausgelegt werden kann.



      Tatsächlich kenne ich keinen einzigen Schwarzen, der diese Haltung teilt, persönlich, sondern nur aus den Medien. Die dunkelhäutigen Menschen, die ich kenne, sind eigentlich ganz normale Leute, mit denen man sich gut unterhalten kann und die nicht überall Mikro-Aggressionen suchen.

  • Die Menschen kommen größtenteils nach Deutschland, um sich ein gutes Leben aufzubauen. Das verhindert aber der Staat (natürlich auch durch die Bürger gewollt) durch Bürokratie auf allen Ebenen. Wenn diese Leute ihr Glück selber in die Hand nehmen könnten würden diese a) ein besseres Leben haben und b) auch die Akzeptanz in der Bevölkerung steigen. Stattdessen zieht man sich Sozialhilfeempfänger heran.



    Eine sinnvolle Aufarbeitung der Geschehnisse der Flüchtlingskrise ist ebenfalls wichtig, vor allem jetzt, da man mit der Coronakrise mal andere Optionen der Krisenbewältigung gesehen hat.

    • @FancyBeard:

      Alles auf die Bürokratie zu schieben, ist wieder sehr einfach. Wenn wir allen Menschen so erlauben, "ihr Glück in die Hand zu nehmen, bekommen wir auch Restaurants, die Hygienestandards nicht einhalten, Tier-basierte Betriebe, die Tierschutzstandards nicht einhalten, Mitarbeiter, die per mündlicher Absprache eingestellt und wahrscheinlich abweichend von gesetzlichen Vorgaben bezahlt und besteuert werden etc.

      Es ist wie bei den Europäischen Hilfsfonds (z. B. ESF Plus): Damit einige Staaten/Menschen sich nicht die Taschen vollstopfen können - Beispiel: einige rumänische Politiker hätten ganz gerne neue Rathäuser (Residenzen), schöne Brücken und dergleichen und versuchen das als soziale Infrastrulturmaßnahme zu verkaufen - gibt es nervig viel Bürokratie, an der einige "vernünftige" Projektumsetzer und -planer verzweifeln.

      Selbstverständlich gibt es Vorschriften, derer es nicht (mehr) bedarf. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass die Garantie von Gleichberechtigung, -behandlung und der Schutz der Allgemeinheit oft durch die Bürokratie sichergestellt wird. Es hat auch seine Gründe, wieso vor allem neoliberale Kräfte (z. B. der Union) stets Bürokratieabbau fordern.

    • @FancyBeard:

      "Die Menschen kommen größtenteils nach Deutschland, um sich ein gutes Leben aufzubauen."

      Dürfen sie auch. Dafür braucht es aber legale Zuwanderungswege bei denen der Migrant nach seiner Qualifikation ausgewählt wird. Wie in jedem Einwanderungsland (Kanada USA, NZ).

      Leider kommen tatsächlich viele als "Flüchtlinge" um sich hier etwas aufzubauen. Nur sind das eben keine Asylsuchende. Und darauf hat die Mehrheit eben keine Lust mehr.

  • @FLY:

    Wenn sich Herr Merz mit seiner Million im Jahr zur Mittelklasse zählt...

    Denk' ich an Deutschland in der Nacht...

  • Ärgerlich, aber da wir nun mal eine Demokratie sind, kann man sich darüber schlecht hinwegsetzen (klar ist das nur eine Umfrage, die Leute werden aber auch dementsprechend wählen). Nur weil wir es für moralisch richtig halten, können wir den Rest nicht dazu zwingen. Und wer die Mehrheit austauschen will ist offensichtlich kein Demokrat Siegmar

    • @Vincent Braun:

      Und wer ist überhaupt "wir"?

  • "Wer sich sozial bedroht fühlt, keine Perspektive für sich und seine Kinder sieht, am oder unter dem Existenzminimum lebt, macht innerlich schneller dich"

    Hat er seine Studie gelesen? Jedenfalls laut diesem TAZ Bericht, zieht sich die Ablehnung durch alle Schichten.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @fly:

      Wenn nur 12% die Integration für gelungen halten, betrifft die Ablehnung nicht die Menschen, sondern den Weg. So kann man Menschen nicht helfen, ist wohl die Schlußfolgerung die die Befragten gezogen haben.

    • 9G
      90667 (Profil gelöscht)
      @fly:

      Weil, so schließt er messerscharf,



      nicht sein kann, was nicht sein darf.

  • Sinnvoll wäre eine ehrliche Diskussion über Zuwanderung. Das alles über Asyl ab zu wickeln, ist schlichtweg verlogen. Wer vor politischer Verfolgung flüchtet, hat schlicht keine Chance mehr, legal eine deutsche Grenze zu erreichen. Da erfüllen wir unsere Verpflichtung nicht, bedrohten Menschen zu helfen.

    Andererseits erreichen viele Menschen unsere Grenzen, die durchaus legitime Gründe hätten, ein zu wandern. Und wir brauchen Zuwanderung. Es gibt viele Arbeiten, für die sich keine deutschen Arbeitnehmer finden. Es gibt einen Fachkräftemangel, und zu wenig Kinder, um in Zukunft alle Arbeitsplätze zu besetzen.

    Statt über Rentenlücken zu philosophieren oder über Fachkräftemangel, sollten wir lieber darüber reden, wie wir uns unsere Zukunft vorstellen. Und welche Rolle Zuwanderer dabei spielen können.

    So wird ein Schuh draus. Und nicht mit der Frage, ob wir Mitleid für Geflüchtete zeigen sollten oder nur für uns selber.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Peter_:

      Wie kann man sich einen "Arbeitsplatz" visualisieren? Irgendwo ein leerer Fleck auf einem Teppichboden im 20sten Stockwerk vor einem Tisch?..oder eine Reihe von Schuhregalen, aus denen niemand Schuhe nimmt, weil keiner da ist?

    • @Peter_:

      Die Quote derjenigen die tatsächlich volles Asyl nach Art. 16 GG erhalten liegt seit der 'Asylkompromiss' genannten Beschneidung dieses Grundrechts im unteren einstelligen Prozentbereich.



      Auch sollte man Asyl- und Einwanderungsdebatte besser getrennt führen, andernfalls riskiert man, dass am Ende der Ingenieur oder die Ärztin immer mit besseren Chancen dasteht als das Folteropfer.

  • Es geht weniger um gesellschaftlichen Konsens, als um Grundrechte und um die Genfer Konventionen. Das Recht auf Asyl steht weit über den Launen einer ungebildeten Bevölkerungsmehrheit, die verbohrt und Fremden gegenüber intolerant ist.

    Die neue Bundesregierung wird die Menschenrechte entschiedener verteidigen als derzeit die Grosse Koalition, und zwar unabhängig davon, ob Annalena Baerbock die neue Bundeskanzlerin oder nur Vizekanzlerin wird. Notfalls werden die Grünen in den Koalitionsverhandlungen lieber auf Massnahmen zum Klimaschutz verzichten, als die Menschenrechte unzähliger schutzloser Geflüchteter zu verletzen.

    Der steigenden Zahl entwurzelter Menschen auf der Welt, vermutlich bereits mehr als 80 Millionen Geflüchteten, darf die Chance auf Asyl in Europa, den USA oder Australien nicht verwehrt werden!

    • @VanessaH:

      Danke! Tobi, Ruhrpottler & co. empfehle ich zur Weiterbildung 'Offene Grenzen für Alle' von Volker M. Heins.

    • @VanessaH:

      „Das Recht auf Asyl steht weit über den Launen einer ungebildeten Bevölkerungsmehrheit, die verbohrt und Fremden gegenüber intolerant ist.“

      Viel arroganter und abgehobener geht es wohl kaum liebe Vanessah. Genau diese herablassend Art trägt mit dazu bei, dass die „dumme“ Mehrheit so denkt wie sie denkt.

    • @VanessaH:

      Wie schon Andere schrieben, ist das was Sie da von sich geben, nichts anderes als herablassendes, arrogantes Fordern nach einer Diktatur gegen die Mehrheit nach Ihrem persönlichen Gusto.



      Erinnert mich sehr an Margot Honecker die noch 2012 im Interview völlig davon überzeugt war, das Schießen an der Mauer war vollkommen gerechtfertigt: ,, Das waren doch Feinde!.."



      Der Punkt war auch, dass sie das gar nicht mal blutrünstig sagte, sondern aus voller (innerlich als wohl empfundener) , ideologischer Überzeugung...

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @VanessaH:

      Ich glaube nicht, das ich was für Assads Bevölkerungswachstumskontrollpolitik kann. Der hat geschickt sechs Millionen Menschen aus seinem Land abgeschoben. Das kompensiert die Kriegsschäden, die er dafür in Kauf genommen hat.

    • @VanessaH:

      Das Recht auf Asyl wird auch abgelehnt, sondern die Politik der Bundesregierung und der Länder.

    • @VanessaH:

      Böse Falle, denn schauen wir doch Mal, was das UNHCR, welches sozusagen die Mutter der Genfer Flüchtlingskonvention ist, dazu sagt.

      Zitat von der Website des UNHCR:



      " Millionen von Migranten aus wirtschaftlichen und anderen Gründen haben die in den letzten Jahrzehnten verbesserten Kommunikations- und Transportmöglichkeiten dazu genutzt, ein neues Leben in einem anderen Land zu beginnen. Doch sollten sie nicht mit Flüchtlingen verwechselt werden, die vor Verfolgung und nicht vor wirtschaftlicher Not fliehen"



      www.unhcr.org/dach...chtlingskonvention

    • 1G
      14390 (Profil gelöscht)
      @VanessaH:

      Die Arroganz, mit der sie auf die angeblich so ungebildete Bevölkerungsmehrheit herabblicken, ist schon bemerkenswert.

      Und in unserer Demokratie steht das Asylrecht eben nicht über allem. Ganz im Gegenteil, wir könnten auf Grund unserer Asylgesetzgebung so ziemlich jeden (!) Asylbewerber abweisen, da wir von lauter sicheren Drittländern umgeben sind. Solange sie also nicht per Schiff oder Flugzeug einreisen, haben Asylbewerber kaum eine Chance, hier einen Asylantrag zu stellen, der nicht offensichtlich unbegründet ist.

    • @VanessaH:

      Da stimme ich Ihnen vollumfänglich zu.

      Unbegrenzte Zuwanderung ist mein grösster Wunsch in der heutigen Zeit.

      Die Sozialsysteme gestützt durch die Arbeitenden ist in Europa sowie den USA stark genug um viele weitere Millionen aufzunehmen.

      Wir müssen ausserdem auf ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1200 Euro für jede Person.Innen hinarbeiten.

      • @Marlene Gruppner:

        Ist das Satire ? Die Sozialsysteme stark genug ? Unbegrenzter Zuzug wurde unsere Gesellschaft sprengen und radikale Parteien einen ungeahnten Boom bescheren.



        Schauen sie sich die Innenstädte im Westen Deutschlands an . Das finden nicht nur Rassisten nicht gut. Verlassen sie ihre Blase und reden sie mit dem Bürger. Da platzen einige Wunschvorstellungen.

      • @Marlene Gruppner:

        ich denke, das ist Ironie, sonst klären Sie mich auf.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Marlene Gruppner:

        Weil sie ihren Ruhestand genießen wollen, sollen Menschen ihre Heimat verlassen, mit falschen Versprechungen? Ich glaube, die meisten Migranten stellen sich etwas anderes vor als alten faltigen Weißen für einen Hungerlohn den Hintern zu putzen.

    • @VanessaH:

      Deutschland darf man wohl getrost als eines der Länder mit hohem Bildungsstand bezeichnen. Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten so viele Menschen aufgenommen, dass der Anteil bei mindestens 25% liegt. Deutschland ist nach den USA das zweit größte Einwanderungsland. Die Menschen die z.B. vom Balkan kamen, sind heute größtenteils gut in der Gesellschaft verankert. Genauso wie viele Türken oder andere. Das sie hier von einer ungebildeten und intolleranten Mehrheit reden , entzieht sich jeder Realität.

    • @VanessaH:

      Die Bevölkerungsmehreit in Deutschland ist ungebildet? Da machen Sie es sich zu einfach mit dem Abwerten anderer, die nicht Ihre Meinung teilen. Eine Diskussionskultur in De existiert nicht mehr; denn müsste man/frau.... sich ja mit "Igitt" auseinandersetzen.

    • @VanessaH:

      Wer soll denn eine neue, progressivere Bundesregierung wählen? Ein Bundestag, der wiederum von einer "ungebildeten Bevölkerungsmehrheit" gewählt wurde?

      Und wie wären die Genfer Konventionen zustande gekommen, wenn nicht nach dem Konsensprinzip? Das Wort "Konvention" sagt eigentlich alles.

      Ob es Ihnen gefällt oder nicht, Demokratie funktioniert nicht ohne Mehrheiten, gesellschaftlich und/oder politisch. Diese Mehrheiten zu erreichen, wird angesichts der vorherrschenden Stimmung im Land schon schwierig genug. Das muss man nicht noch torpedieren, indem man Menschen im selbstgefälligen Duktus der moralischen Überlegenheit kollektiv abwertet.

  • Kann man diese "Mehrheit" an empathielosen "Deutschen" nicht gegen hilfebedürftige Flüchtlinge austauschen?

    • @Siegmar :

      damit bedienen Sie ein rechtsextremes Narrativ (Bevölkerungsaustausch), wohl ungewollt, aber nicht klug.

    • @Siegmar :

      Kein Problem. Du gehst nach Syrien. Ich hab da ne befreundete Familie. Ihr könnt gerne tauschen. Die wissen nämlich wie frei und gut es sich in Deutschland leben lässt, und wie Empathisch die Mehrheit der deutschen ist. Das sie hier bei politisch anderen Ansichten auch nicht gleich gefoltert werden, haben sie auch schon gehört. Von ihren Freunden die es hergeschafft haben und in Deutschland sehr glücklich sind.

    • @Siegmar :

      Sie merken schon, dass Sie da ein rechtes Narrativ bedienen... ?

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Siegmar :

      Nein. Und zwar nicht nur weil wir in einer Demokratie leben und es daher eher nach dem Willen der Mehrheit geht..

      sondern auch weil längst nicht Alle Menschen dieser "Mehrheit" empathielos sind. Gründe für eine Ablehnung einer ungebremsten Zuwanderung in Zeiten einer globalen Pandemie könnten vielfältig sein.

    • @Siegmar :

      Kann man nicht, aber man kann in ein Land mit mehr emphatischen Menschen auswandern - upps, wird schwer.

    • @Siegmar :

      Glauben Sie, das hat wirklich was mit fehlender Empatie zu tun?

    • 1G
      14390 (Profil gelöscht)
      @Siegmar :

      Die Verachtung für demokratische Grundsätze, die aus Ihren Worten spricht, ist bemerkenswert.







      Aber wahrscheinlich sind Sie ein großer Freund von Bertolt Brecht: „Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“.

    • @Siegmar :

      Ich sehe die Aufnahme von Flüchtlingen grundsätzlich als notwendig an. ABER ich sehe auch eine komische Moral. Wer es her schafft soll aufgenommen werden, wer es nicht schafft nicht. Da wäre mir eine Flüchtlingspolitik, die weniger Leute aufnimmt, dafür aber vor Ort und in den Nachbarländern stärker unterstützt lieber (und würde den Menschen auch in Summe mehr helfen).



      Und ich kann auch verstehen, wenn Leute darauf verweisen wie unüblich es früher war, dass Flüchtlinge in den Mengen quer über den Globus reisen und es nicht verstehen, warum sich Flüchtlinge ihr Land quasi aussuchen. Da könnte man auch mit Quotierungen arbeiten.



      So wie es jetzt ist, macht das ganze hinten und vorne keinen Sinn und würde man die sichere Drittländer Regelungen abschaffen wäre das ein Desaster.



      Manchmal muss sich Politik (leider) an der Realität orientieren...