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Macht der ImmobilienkonzerneBei der Wohnungsfrage geht es um Demokratie

Nur eine Demokratie, die liefert, darf sich so nennen. Gibt es zu wenige Wohnungen, erfüllt sie eine ihrer Grundvoraussetzungen nicht.

Systemisch denken: Aus einer könnte man zwei Wohneinheiten machen Foto: Marco Stepniak/imago

E s gibt wohl keine Frage, siehe Krippe, die weihnachtlicher ist als die Frage nach Wohnung und Unterkunft. Und es gibt kaum eine Frage, die relevanter ist für den gegenwärtigen politischen Diskurs und die Legitimation des demokratischen Systems. Nur eine Demokratie, die liefert, behält in Zeiten des autoritären Systemwettbewerbs ihre eigenen Überlebensbedingungen. Wenn es zu wenig Wohnungen gibt, erfüllt die Demokratie eine ihrer Grundvoraussetzungen nicht.

Zu lange wurde Demokratie vor allem als ein System von Prozessen und Entscheidungen diskutiert – und nicht genug nach der Lebenswirklichkeit der Menschen gefragt. Tatsache ist: Aktuell fehlen allein in Westdeutschland 1,2 Millionen Wohnungen, das ergab eine Studie des Pestel Instituts. Gleichzeitig gibt es einen massiven Leerstand in Bürogebäuden. Speziell die Innenstädte sind Schauplätze von tiefgreifenden strukturellen Verschiebungen – was fehlt, sind Lösungen und Antworten, die jenseits des gegenwärtigen Denkens liegen.

Dieses Denken ist linear, es ist mechanisch in der Logik und rigide in der Ausführung. Allzu oft und auch in der gegenwärtigen Regierung ist es ja so: Wenn die Politik Wohnungsmangel hört, dann ist die Antwort Bauen. Wenn die Politik merkt, dass die Wirtschaft absackt, dann ist die Antwort Steuersenkungen. Wenn die Politik jahrelang zu wenig in die Integration von Geflüchteten investiert hat, dann macht man halt die Grenzen zu. Es ist Hauruckpolitik oder Ritschratschaktionismus: Ein Problem, eine Lösung.

Eine Politisierung der Wohnungsdebatte würde bedeuten, dass man die politische Ökonomie der Immobilienstruktur angeht

Die Diskussion über Wohnungsmangel leidet deshalb auch daran, wie viele der gegenwärtigen Debatten, dass sie zu wenig politisiert ist und zu wenig systemisch geführt wird. Eine Politisierung der Wohnungsdebatte würde bedeuten, dass man sich um Dinge wie Eigentum und Verantwortung kümmert, dass man die politische Ökonomie der Immobilienstruktur in diesem Land angeht, dass man Initiativen wie die Berliner Abstimmung zur Demokratisierung des Wohnraums und gegen die Macht der Immobilienkonzerne ernst nimmt – und sie nicht in postdemokratischer Vergammeltheit einfach ins Übermorgen verschiebt, wie es der Berliner Senat gerade getan hat.

Den Ernst der Lage verstehen

Es scheint in solchen Momenten, als würden viele Handelnde nicht begreifen, wie ernst die Lage ist – sowohl auf der Straße, wo man fast täglich den Zuwachs an Wohnungslosen sieht, als auch in den Umfragen: Der Systemwiderstand wird einerseits von nationalistischen und rassistischen Kräften angetrieben, der Systemwiderstand wird aber auch von einem System selbst erzeugt, das nicht in der Lage ist, auf ökonomische Herausforderungen ökonomisch zu reagieren. Wenn sich Mietpreise in kurzer Zeit verdoppeln, liegt ein Marktversagen vor, das nicht einfach mit einem „Wir bauen doch“-Achselzucken hingenommen werden kann.

Bild: Leander von Thien
Georg Diez

ist Autor und Journalist. Er ist Mitarbeiter beim Thinktank ProjectTogether, Fellow beim Max-Planck-Institut für religiöse und ethnische Diversität in Göttingen und er schreibt auf Substack den Newsletter „Überleben im 21. Jahrhundert“. Frisch im Aufbau-Verlag: „Kipppunkte. Von den Versprechen der Neunziger zu den Krisen der Gegenwart.“

Und das ist das zweite Problem der aktuellen Diskussion über Wohnraummangel: Sie wird nicht systemisch geführt. Wo es ein Zuwenig gibt, ist die Antwort fast immer: Mehr. Was aber, wenn die bessere Antwort wäre: Anders? Oder: Unterschiedlich? Was, wenn es viel mehr Experimente gäbe, wie sich vorhandener Wohnraum neu verteilen und nutzen ließe? Die Ein- und Zweifamilienhäuser an den Rändern der Städte etwa, die oft von Eltern oder Großeltern genutzt werden, deren Kinder längst ausgezogen sind, und die auf viel zu viel Wohnfläche leben – wie kann man Modelle finden, um hier zusätzlichen Wohnraum etwa durch Umbauten zu schaffen?

Rund 16 Millionen solcher Stadtrandhäuser gibt es in Deutschland, wenn man allein bei 10 Prozent aus einer Wohneinheit zwei machen würde, so hat es Andreas Hild von der TU München vorgerechnet, hätte man rasch 1,6 Millionen Wohnungen, viermal so viele, wie die Politik Jahr um Jahr verkündet zu bauen, mit jeweils gebrochenen Versprechen. Und was ist mit Baurecht, Föderalismusreform, anderen Eigentums- und Finanzierungsmodellen? Anders gesagt: Die Wohnungsfrage lässt sich, wie jede politische Frage heute, nur lösen, wenn man systemisch denkt und kommuniziert.

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Die taz ist eine unabhängige, linke und meinungsstarke Tageszeitung. In unseren Kommentaren, Essays und Debattentexten streiten wir seit der Gründung der taz im Jahr 1979. Oft können und wollen wir uns nicht auf eine Meinung einigen. Deshalb finden sich hier teils komplett gegenläufige Positionen – allesamt Teil des sehr breiten, linken Meinungsspektrums.

Wenn man das nicht tut, droht die viel beschworene „Mitte“, die präziser als Mittelschicht bezeichnet werden könnte, ihr Vertrauen in die Leistungsfähigkeit oder besser: Gerechtigkeit des Systems zu verlieren. Interessant dabei ist, dass es immer noch eher vermieden wird, von „dem System“ zu reden, als ob das heute primär oder originär eine rechte oder verschwörerische Konnotation hat – dabei lässt sich ein System nicht verändern, ohne es zu benennen.

Der Lerneffekt wäre groß

In New York hat der progressive Kandidat Zohran Mamdani seine Wahl zum Bürgermeister unter anderem wegen der „Wohnungsfrage“ gewonnen, wie eine Schrift von Friedrich Engels von 1872 heißt. In der ersten Industrialisierung wurde die Not durch Klassenkonflikte ausgetragen, in der zweiten Industrialisierung, die wir erleben, fehlen diese harten, klaren Kategorien – dabei gibt es jenseits des rückwärtsgewandten „fossilen Denkens“, wie ich es nenne, genug Wege und Möglichkeiten, im Bestehenden das Neue zu finden und zu definieren.

Die Wohnungsfrage, die auch zentral war in zwei der wohl einflussreichsten Büchern von 2025, „Abundance“ von Ezra Klein und Derek Thompson und „Breakneck“ von Dan Wang, ist damit nicht nur die soziale Frage unserer Zeit und besitzt explosive Energie – die Wohnungsfrage hat enormes Innovationspotenzial, weil sie alle Aspekte von Leben, Alltag, Wirtschaft, Auf- und Abstieg, politischer Architektur und Prozesse betrifft.

So gut wie alle Fragen unserer Zeit lassen sich entlang dieser Querschnittsherausforderung diskutieren, von Klima bis Kapitalismus (manche würden sagen, dass auch das zusammengehört). Nicht alles lässt sich an dieser Frage lösen. Aber der Lerneffekt für andere Probleme wäre enorm.

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186 Kommentare

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  • "Bei der Wohnungsfrage geht es um Demokratie" - Absolute Zustimmung, wobei ich befürchte, dass Herr Diez die Bedeutung seiner eigenen Worte nicht vollkommen erfasst hat. Denn zu einer funktionierenden Demokratie braucht es mündige Bürger. Mündigkeit bedeutet, so Wikipedia recht hat, "dass man für sich selbst sprechen und sorgen kann." Zu dieser "Sorge" gehört auch das Wohnen.

  • Vor ein paar Jahren hat eine Architektin im Spiegel alternative Wohnkonzepte vorgetragen, zum Beispiel AltenWGs mit Gemeinschaftsräumen für Familienfeiern und voll bezahlten Angestellten. Auch die Idee, Einzelhäuser für junge Familien erreichbar zu machen, inklusive Einkauf & Schulen in der Nähe, und für erwachsene Kinder und Eltern Stadtwohnen zu ermöglichen. Ideen dieser Art seien bei der derzeitigen Bevölkerungsentwicklung unumgänglich. In den Kommentaren gab es die schlimmsten Anfeindungen, die im Spiegel Forum möglich sind. Als wolle man den Leuten ihre in lebenslanger Arbeit endlich fast abbezahlten Traumhäuser wegnehmen.

  • Nicht nur, dass die Politik sich nicht um die Wohnungsfrage gekümmert hat, ist undemokratisch. Dass die Regierungen regelmäßig eine Politik machen, mit der 70-80% unzufrieden sind, ist undemokratisch. Denn Demokratie heisst eigentlich, dass eine Politik im Sinne der breiten Bevölkerung gemacht wird.



    Aber es wird stattdessen eine Politik im Sinne der Wirtschaft und der Reichsten paar Prozent gemacht. Daher werden die paar Prozent auch immer reicher, während die ärmeren 30-70% immer grösseren Probleme haben, zurecht zu kommen und immer mehr Angst vor der Zukunft haben, insbesondere vor Altersarmut.



    Dabei wäre es sehr einfach. Man müsste nur dafür sorgen, dass die gewaltigen Gewinne des Kapitalismus gerechter verteilt würden. Wenn man nur 50 Mrd. € pro Jahr vom Vermögenszuwachs der Reichsten paar Prozent abschöpfen würde, würden die immer noch reicher. Aber für den Staat blieb genug übrig, dass er eine Politik machen kann, mit der mindestens 80% zufrieden sind.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      " Dass die Regierungen regelmäßig eine Politik machen, mit der 70-80% unzufrieden sind, ist undemokratisch. "

      Das 70 - 80 Prozent der deutschen Bevölkerung mit ihren Regierungen regelmäßig unzufrieden sind halte ich für eine gewagte Behauptung. Ich denke vielmehr dass das Anspruchsdenken inzwischen sehr hoch ist und dass sich "Zufriedenheit" erst dann einstellt, wenn die Lösungen aller Probleme als gebratene Tauben durch das heimische Fenster einfliegen. Bekanntermaßen hat der Deutsche im "meckern" eine eigene Disziplin geschaffen, die er auch jedes Jahr gewinnt :D

  • Nach dem II. Weltkrieg wurde in Deutschland der Lastenausgleich [ LAG ] für Immobilienbesitzer erhoben, auch mit diesem Geld wurde benötigter Wohnraum geschaffen. Diese Möglichkeit sollte wieder angedacht werden. Damit aber nicht wieder irgendwelche kurzsichtigen und unfähigen Politiker diesen Wohnraum später einfach wieder, wie wir es in den 80er Jahren erleben durften, verscherbeln - sollten alle Lastenausgleichszahler Miteigentümer an dem durch den gezahlten LAG geschaffenen Wohnraum werden und ein Mitspracherecht für die Zukunft eingeräumt bekommen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Der Lastenausgleich betraf allerdings ausschließlich Menschen, die trotz des verlorenen Kriegs aus diesem Krieg Gewinn machten. Das trifft es heute irgendwie so garnicht mehr

    • @Alex_der_Wunderer:

      Wohnraum ist heute genügend da. Doppelt so viel pro Person wie vor 50 Jahren. Es braucht nicht mehr Wohnraum, sondern mehr Wohnungen. Dafür braucht es keinen Lastenausgleich sondern Geld, neue Bauvorschriften (in Frankreich baut man 30% billiger!) und in den Großstädten vor allem Raum (insb. nach oben).

    • @Alex_der_Wunderer:

      Nach dem 2ten Weltkrieg war es aber auch eine Art Lotterie, ob das eigene Heim noch stand.



      Daher war es hier gerecht, die Folgen der Zerstörung zu verteilen.

      Ganz andere Situation.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Vergleichen Sie mal die Wohnsituation in Deutschland unmittelbar nach dem II. Weltkrieg mit der heutigen. Und dann argumentieren Sie noch einmal mit einem "Lastenausgleich". Einfach mal auf dem Teppich bleiben. Das was wir heute haben sind Luxusprobleme. Früher war man froh wenn es überhaupt eine Wohnung gab die nicht in irgendeiner Form zerstört war. Heute jammern die Leute wenn es nicht mind. Quadratmeter "x" in Stadtteil "y" zum Wunschmietpreis "z" zu haben gibt.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Nach dem II. Weltkrieg mussten aber auch die Personen die eine Wohnung brauchten selbst auf den Baustellen arbeiten, wäre auch eine gute Idee für heute !

      • @Günter Witte:

        Damit auf unseren Straßen keine Mitmenschen mehr erfrieren, sollte alles in Betracht gezogen werden.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Es gibt immer mehr obdachlose Menschen (von jung bis alt, von männlich bis weiblich) in Deutschland, die den steigenden Mietpreisen und auch der Willkür der Sozialbehörde (Jobcenter) zum Opfer gefallen sind. Aber unsere "Volksvertreter" interessieren sich anscheinend nicht mehr für die kleinen Bürger und lassen lieber viele Eigentumswohnungen zwischen 500.000 und 2 Millionen Euro bauen, anstatt für Sozialwohnungen zu sorgen.

          *Schätzungen zufolge fehlen aktuell über 900.000 Sozialwohnungen* [Deutscher Mieterbund - DMB]

          Wir leben jetzt in einem Land, wo sich ein "BlackRock-Kanzler" um Großaktionäre sorgt, anstatt sich endlich mal um arme Menschen zu kümmern.

        • @Alex_der_Wunderer:

          "... sollte alles in Betracht gezogen werden."

          Wie wäre es mit der Nutzung des Wohnungsleerstands z.B. in Ostdeutschland?

  • Die erste Maßnahme, einen Wohnungstausch von staatlicher



    Seite zu unterstützen, wäre, die Grunderwerbssteuer dann nicht



    zu erheben, wenn Eigentümer großer Immobilien bereit sind,



    auszuziehen und dazu kleinere Wohnimmobilien kaufen wollen.



    Aber das wird noch nicht mal im Ansatz erwogen, im Gegenteil,



    die Grunderwerbssteuern werden überall eher erhöht.

  • Städte sollten sich nur um den sozialen Wohnungsbau kümmern. Für mehr ist eh kein Geld vorhanden. Der Rest kann sich ein ruckeln oder, wenn es zu teuer wird, wegziehen dorthin wo es billiger ist. Davon gibt es noch genügend Orte in Deutschland.

    • @Rudolf Fissner:

      In unserer Grundschule kommt der Putz von der Wand, und das nicht seit gestern.



      Inzwischen sind die Stellen künstlerisch „integriert“ , damit es nicht so schlimm aussieht. Nette Idee, spiegelt aber die Hoffnungslosigkeit auf eine schnelle Lösung wieder.



      Klassenräume sind im Hof im Container, auch Teil des festen Konzepts.

      • @Lio:

        Schulen sind keine Wohnungen und mangelnde öffentliche Erhaltungsinvestitionen hier nicht das Thema

    • @Rudolf Fissner:

      Ja, aber da ist eben meist auch wenig ÖPNV, Arbeit, soziales Leben, Kultur usw...

      • @DerLurch:

        Für das Theater alle paar Monate plant man einfach eine halbe Stunde mehr Anfahrt en. Dann geht auch das ganz wunderbar.

    • @Rudolf Fissner:

      Man kann ja die Kosten auch über Regularien und Kontrollen anders eindämmen. Und nicht jeder kann umziehen, weil der Job zieht ja nicht mit. In vielen Metropol Regionen müsste man schon sehr weit weg ziehen, damit es günstiger wird. Und inzwischen sind die Preise ja in quasi allen Mittelstädten schon sehr teuer geworden.

      • @Timo Kwiatkowski:

        Wir leben hier im kleinen Deutschland. Da ist nichts weit weg. Innerhalb von 2 Stunden ist man in der nächsten Metropole. Das ist nur Komfortzonendenken.

        • @Rudolf Fissner:

          Sehr gute Idee, Arbeitszeit plus morgens und abends zwei Stunden Arbeitsweg, wer will denn noch Zeit haben, seine Familie wenigstens zu sehen?

  • Wohnungsfrage 2025 zeigt deutlicher denn je Bruchlinen unserer Gesellschaft. Wohnraum ist global spekulatives Finanzprodukt geworden, dessen Wert nicht aus seiner Nutzung, sondern aus seiner Rendite entsteht. Finanzialisierung treibt Mieten hoch verdrängt jene, die die Städte tragen: Arbeiter, Dienstleistende, Familien. Folge ist soziale Krise, die Vertrauen in demokratische Institutionen zerbröselt.



    Gleichzeitig wächst globaler Druck: Mitte 2025 waren lt UNHCR an 118 Millionen Menschen auf der Flucht, an 200 Millionen Arbeitsmigrantinnen ohne rechtlich sicheren Status in Aufnahmeländern. Diese Bewegungen sind Manövriermasse globaler Ungleichheit die die Wohnungsfrage in Metropolen verschärft .



    Blick in deutsche Nachkriegsgeschichte zeigt, dass Wohnungsnot politisch lösbar wäre. 1948 mobilisierten Gewerkschaften Millionen gegen die Währungsreform, die Mieten freigab, Löhne einfror. Es war einziger dazu erfolgreicher Generalstreik der Nachkriegszeit, vielleicht Grund, dass politisches Streikrecht bis heute verweigert bleibt. 2025 erleben wir erneut Politik die die Wohnungsfrage zwar sieht, lässt aber Ursachen unangetastet, statt Wohnraum zum einklagbaren Menschenrecht zu erkären

    • @Joachim Petrick:

      1. Mietzahlungen in Eigentum umwandeln – Förderung von Mietmodellen, bei denen Mieten schrittweise in Eigentumsanteile übergehen – mit Mitbestimmungsrechten und dauerhaftem Schutz vor Verdrängung.



      2. Leerstand unattraktiv machen – Abschaffung der steuerlichen Absetzbarkeit spekulativen Leerstands; Einführung eines bundesweiten Leerstandskatasters.



      3. Mieterhöhungen regulieren – Gesetzlich geregelter Inflationsausgleich für Mieten,wie in Belgien, Schweden, weitergehende Erhöhungen nur nach Prüfung durch eine unabhängige Regulierungsbehörde.



      4. Mieten nach Selbstkosten deckeln – Orientierung der Miethöhe an tatsächlichen Instandhaltungskosten inkl. Rücklagen und bedarfsorientiertem Neubau.



      5. Mitbestimmung stärken – Einführung von Vetorechten für Mieter:innen mit Eigentumsanteilen bei Mieterhöhungen und Verkäufen.



      6. Sozialquote gesetzlich festlegen – Große Wohnungsunternehmen sollen verpflichtet werden, dauerhaft bezahlbaren Wohnraum anzubieten.



      7. Unabhängige Mietpreis-Behörde gründen – Zur Prüfung von Mieterhöhungen über Inflationsausgleich hinaus



      8. Genossenschaften etc 10.



      www.change.org/p/f...l-zur%C3%BCckgeben

      • @Joachim Petrick:

        Sie dürfen gerne versuchen unter diesen Prämissen selbst Wohnraum zu schaffen. Viel Erfolg!

      • @Joachim Petrick:

        Und wer baut dann?

        Kurzfristig schafft das Eigentum. Langfristig wird das dafür sorgen, dass es keine Modernisierungen und Neubauten mehr gibt.

        Alles hat immer nur eins im



        Blick: jetzt günstige Mieten

        Warum verdammt nochmal kennt links nur enteignen und wegnehmen?



        Wo ist die Idee bauen solidarisch zu machen und für mehr dauerhaft zu sorgen?

        Ironischerweise gibt’s sowas wie solidarisches wohne für junge Leute/studenten ausgerechnet bei Verbindungen u.ä.. Traurig , oder?



        Wo bleiben solche Konzepte beim AStA?

      • @Joachim Petrick:

        Punkt 1.) bis 5.) gibt es alles schon. Vorkaufsrecht für langjährige Mieter, Mietenspiegel, Leerstandsverbot, Genossenschaftsanteile, alles schon da. Muss man sich nur drum kümmern.

    • @Joachim Petrick:

      Ja, Rückblickend war die Währungsreform eine absolute Katastrophe mit Ansage.

    • @Joachim Petrick:

      Wenn Wohnraum einklagbar ist dann muss man aber auch von Berlin nach Freiberg oder Passau ziehen wenn die Zuteilung kommt. Sonst könnten 84Mio Menschen Wohnraum in Berlin einklagen. Da frage ich mich schon was das bewirken soll. Denn Wohnraum gibt es in Deutschland genug, nur entspricht das Angebot nicht der Nachfrage.

    • @Joachim Petrick:

      1945 können Sie auch selber machen. Einfach eine Familie in de4 Wohnung aufnehmen. Bei den heutgen Wohnungsgrößen ist das immer noch Wirtschaftswunderniveau.

  • Menschen ihre ein Lebenmlang hart erarbeiteten Häuser wegzunehmen ist also Demokratie?

    Ich bin gespannt, wie die demokratische Mehrheit dafür aussehen wird.

    Ein Demokratieverständnis jenseits der AgD. Das Hufeisen lässt grüßen.

    • @Hungerboomer:

      Naja, wo sollen die Leute denn bitte sonst wohnen, die zu uns kommen? Im Zeltstädten?

    • @Hungerboomer:

      Nach dem II. Weltkrieg gab es für Immobilienbesitzer ab 1952 den Lastenausgleich [ LAG ] zu zahlen, um den Wohnungsbau finanziell zu stärken. Dagegen würde auch in der jetzigen Situation nichts sprechen.

      • @Alex_der_Wunderer:

        „ Dagegen würde auch in der jetzigen Situation nichts sprechen.“



        Die Last, die durch die BRD als Rechtsnachfolger des Dritten Reichs auszugleichen war, war die, dass infolge des Kriegs durch Vertreibung und Bombenschäden mehrere Millionen Menschen ohne Individualverschulden ihre Häuser und Höfe verloren hatten. Der Lastenausgleich beteiligte per Zwangshypothek diejenigen, deren Häuser rein zufällig stehen geblieben waren, an den Kosten für Wohnraumschaffung und Entschädigungen.



        Wo sehen Sie die Analogie, und wen wollen Sie mit welcher Begründung mit einer Zwangshypothek belegen?

    • @Hungerboomer:

      Wer sagt denn wegnehmen? Das steht so im Text gar nicht. Man kann ja vll auch den Umbau des Einfamilienhauses fördern. Oder insgesamt Angebote machen, die einen Umzug im Alter attraktiv gestalten oder eben bessere Möglichkeiten schaffen, Wohnraum umzuwidmen/bauen.

    • @Hungerboomer:

      Leider sehr schlecht sieht die Mehrheit aus.



      Denn die Mehrheit der Deutschen will Häuser als Statussymbol. Eigenheim, um sich von armen und benachteiligten Menschen abzugrenzen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Den Wunsch nach einem eigenen Haus ist groß, aber sicher nicht aus dem von Ihnen genannten Beweggrund, denn in einer typischen EFH-Siedlung gibt es keine "armen und benachteiligten Menschen", von denen man sich abgrenzen müsste.

  • Es gibt genügend Wohnraum in D. bei uns im Ort mit ca. 3000 Einwohnern stehen 10 Häuser zum Verkauf zu Preisen, bis den jeder. Mieter Tränen in die Augen bekommt, warum kosten alle um die 100.000€. Wenn ich also Home-Office arbeite ist es ideal. Das ganze kostet ca.600€ im Monat. Warum kommt den dann keiner dieser Personen oder Start Up Gründer, diese hätten es auch Ideal.



    Ok Star.. ist nicht um die Ecke, es gibt keine Szenekneipen man wird halt nicht gesehen.

    • @Reinero66:

      Leute ohne Auto sind sofort wieder abgehängt. Auch Familien mit Kindern. Was ist mit Musikschule? Sportvereine? Nachhilfe? Streetworker?

      • @DerLurch:

        Wie habe ich meine Kindheit überlebt ?



        Und gerade für Familie mit Kindern ist Dorf toll! Felder, Wälder, Platz zum toben und Radfahren. Das ist es was Kinder wollen!

        Ich bin in einem solchen Dorf aufgewachsen.



        Dort gibt’s eine lebende dorfgemeinschaft. Kerb. Fastnacht. Weinfeste.



        Dazu 3 Vereine mit einem weitem Spektrum von Judo, Fußball, Turnen , Flötenkreis, Jugendzentrum etc.



        Lebende Kirchengemeinde , wo es Bastelatunden und Krabbelgruppen gab ( unabhängig der Konfession, ich bin ungetauft)



        Ferienfreizeiten der Gemeinde, Austausch mit der Partnergeneinde. Und als wir älter waren: mit dem Rad zum nächsten Bahnhof und in die Stadt ins Kino.

        Freundin von mir sind bewusst aufs Dorf gezogen, und sind dort schnell integriert worden und die Kids sind glücklich mit dem was sie haben. Felder, Wälder, Platz. Vereine etc.

        So kann mir jemand sprechen, der dort nie gelebt hat.

        • @Lio:

          Ich bringe durchaus Verständnis für Ihre Situation auf, aber wie erklären Sie sich dann den Leerstand auf dem Land und die Wohnungsnot in der Stadt? Und mal ehrlich, wo sie so eine tolle Kindheit dort hatten, wohnen sie dort noch? Oder zogen sie weg, wenn ja, warum?

      • @DerLurch:

        In diesen Orten brauch es keine Streetworker, Sportvereine gibt es genug, Musikschulen haben kaum Publikum auch in Großstädten,



        Wieso ohne Auto angehängt, ist das nicht das Nonplusultra der Städter - kein Auto zu haben das wird jetzt hier um Argument?

    • @Reinero66:

      Sehr wichtiger Punkt, es gibt tatsächlich ein Leben jenseits der Metropolregionen. Und dort gibt es nicht nur für Normalverdiener bezahlbaren Wohnraum, sondern auch Arbeitsplätze.

      • @Barbara Falk:

        Wenn es dort genügend Arbeitsplätze gäbe, würden wohl nicht so viele aus ihrem gewohnten Umfeld wegziehen und alles zurücklassen. Und man kann nicht erwarten, dass jemand, der in der Großstadt seinen festen Job hat, auf´s Land zieht.

    • @Reinero66:

      Vielleicht könnten da auch Bus oder Bahn wiederbelebt werden (ohne den Ort jetzt zu kennen - machen Sie doch ruhig Werbung). Um nur einen Aspekt der Infrastruktur zu nennen.



      Doch zumindest die Dorfkinder wieder aus der Stadt zurückzulocken, wäre ein Ansatz, damit die Start-Ups auch Leute finden, die Dinge können, einander mal treffen und vertrauen. Und nicht als Pendlers im Umland von Städten, sondern wieder in der Fläche.

  • Was für eine schlimme Diskussion! Kernaussage von Georg Diez war: Es gibt genug Wohnraum, er ist nur sehr ungleich verteilt. Georg Diez hat nicht geschrieben, dass eine gerechtere Verteilung durch Enteignung oder Zwangsbelegung erreicht werden soll.

    • @Seibt Matthias:

      Der Autor hat an drei Stellen eine systemisch geführte Diskussion gewünscht. Indes findet sich in den Grundlagen eine terminologische Ungenauigkeit:"Wenn sich Mietpreise in kurzer Zeit verdoppeln, liegt ein Marktversagen vor...".



      Dies wird nicht weiter belegt und entspricht nicht der Definition von Marktversagen.



      Um den Diskurs an dieser Stelle weiterzuführen:

      In der Tat liegt ein Staatsversagen vor.

      Gründe:

      1. Die Bestandsmieten wurden in vielerorts durch Eingriffe so niedrig gehalten, dass ein Neubau zu diesen Mieten nicht mehr finanzierbar war.



      2. Wegen der Ausgestaltung der Mietregulierungen ist für empty nesters vielerorts der Umzug in kleinere Wohnungen nicht mehr interessant.



      3. Die Grunderwerbsteuer (faktisch eine Strafsteuer auf Umzüge) behindert ebenfalls den Umzug in kleinere Wohnungen, entzieht jungen Familien beim Kauf ca. ein Viertel ihres Eigenkapitals und muss natürlich in der Kalkulation des Vermieters auf die Mieten aufgeschlagen werden. Dennoch haben viele Bundesländer sie seit 1983 verdreifacht.



      4. Baulandverknappung ist klar öffentliches Versagen.

      Wir sollten uns systemische Gedanken machen, wie es zu solchen politischen Fehlentscheidungen kommen konnte.

    • @Seibt Matthias:

      Nein, das hat Georg Diez nicht explizit geschrieben. Aber eine ungleiche/ungerechte Verteilung von Wohnraum wird sich schwerlich auf freiwilliger Basis ändern lassen. Mit einem demokratisch beschlossenen Gesetz, in dem steht, dass der Gesetzgeber es schön fände, wenn Leute, die mehr Wohnraum haben als nötig, etwas davon abgäben, würde sich an der bestehenden Verteilung garantiert nichts ändern.

      • @Budzylein:

        Das kommt auf die Förderungen an.



        Und genau deswegen muss man über derlei Gedanken reden dürfen anstatt gleich zu verwerfen wie das hier fast alle Kommentatoren tun. Schade.

        • @Tom Farmer:

          Dass man darüber reden darf, sollte in einer demokratischen Gesellschaft selbstverständlich sein. Aber es ist auch selbstverständlich, dass sich Umverteilung von Wohnraum nicht mit Wattebäuschchen durchsetzen lässt. Wer z. B. allein oder zu zweit ein großes abbezahltes Haus bewohnt, hat in den meisten Fällen genau das angestrebt und ist nicht dazu bereit, daran etwas zu ändern, sondern wird das Erreichte mit Zähnen und Klauen verteidigen. Und auch bei Foristen der taz bestimmt das Sein das Bewusstsein und hört der Spaß dort auf, wo es an den eigenen Besitz geht.

  • "Zu lange wurde Demokratie vor allem als ein System von Prozessen und Entscheidungen diskutiert – und nicht genug nach der Lebenswirklichkeit der Menschen gefragt."

    Naja, einfach mal vor die Tür gehen würde ich empfehlen. Schulen, parks, Krankenhäuser, Pflegesystem, öpnv, Bürgergeld, sozialhilfe, Alltagshelfer für Schüler usw. ...Es mag nicht perfekt sein, aber das ist schon eine steile These, welche schon fast ausschließt weiterzulesen. Wo haben sich die Mieten verdoppelt und in welchem Zeitraum. Lösung die Häuser am Stadtrand halbieren. Ich vermute die Freunde des Autors jubeln dann vor Glück. Vllt auch der Autor selbst, aber vielleicht wohnt er auch nur auf 40m2. Warum nicht Leute woanders hinziehen lassen müssen? Wohnungskonzerne, so ungern ich sie mag, haben doch zumindest in Berlin fairere Preise wie einige privatanbieter. Getoppt wird das nur von einer absoluten geiermentalität von kurzzeitmiete in wgs.



    In Österreich ist der Wohnungstausch möglich, genutzt wird er wenig. Warum? Ja, weil die Realität zuschlägt und viele Menschen einfach ein soziales Umfeld in der Nähe ihrer Wohnung haben. Es ist halt nicht alles trivial.

    Es finden sich aber auch ein paar gute Gedanken

  • Rente nur für die Beitrags-bezogenen Anwartschaften wenn eine Person mehr als 60 qm belegt - wäre schön mal ein erster Schritt.

    Haus teilen und anteilig vermieten wird durch das "soziale" Mietrecht madig gemacht.

  • "Aus einer könnte man zwei Wohneinheiten machen"

    An vielen Orten aber auch nicht, weil man dann einen oder mehrere zusätzliche Parkplätze nachweisen müsste, für die aber der Platz fehlt. Diese Parkplatzverordnungen wurden von demokratisch gewählten Vertretern beschlossen und entsprechen teilweise auch dem Mehrheitswillen.

    • @meerwind7:

      Ja, das ist das gleiche Problem wie unten schon mit den BauO der Länder angesprochen. Dazu noch B-Plan, RaumO, BauGB, BauNVO, TALärm, ImmSchG mit teilweise überlappenden Schutzzielen und Vorschriften.



      Es ist in Deutschland einfach kaum noch möglich aus einer Wohnung zwei zu machen (zumindest, wenn das Ganze rechtssicher im Grundbuch eingetragen werden soll).



      Die Folge davon ist, dass neu gebaut oder aber enteignet werden muss, was beides in vielen Fällen suboptimal ist.

    • @meerwind7:

      Ach, Meerwind, wir wollen doch autofrei wohnen, mit ÖPNV mehr als 2 mal am Tag und ein paar Carsharing-Plätzen brauchste nicht mehr sondern weniger Parkplätze. Wenn man halt die depperte Idee aufgibt, für 1 mal/Woche zum Handelshof zu fahren bräuchte man ein eigenes Auto.



      Und die alten Damen und Herren sind eh nicht mehr alle fahrtüchtig - Taxi ist übrigens auch ÖPNV, kann auch die halbblinde und der Epileptiker nutzen.

      • @Zeit und Raum:

        carSharing, schön und gut.

        Nur findet sich CarSharing, vor allem nur in größeren Städten und dort dann auch nur im Innenstadtbereich beziehungsweise in Vierteln, die eine gewisse Dichte an Bewohnern aufweisen und wo Parkplätze rar sind. In den Außenbereichen und kleineren Städten, sieht es daher oft Mau aus.

        Das führt dann dazu, dass der öffentliche Raum als Parkplatz dient. Der Wegfall von Parkplätzen im privaten Bereich führt dann zur Vollstellung der Bprgersteige mit PKWs. Man lügt sich da was in die Tasche.

      • @Zeit und Raum:

        Ich bin wirklich gespannt, wann der Zeitpunkt erreicht ist, ab dem man hier ernsthaft diskutiert, ob Menschen über, sagen wir, 67 noch eine regelmäßige, warme Mahlzeit zusteht oder ob sie das auch nicht mehr „brauchen“ dürfen.

  • Einerseits ist es tatsächlich an der Zeit, die ausufernde Gier zu begrenzen, die durch den Mangel an Wohnraum entstanden ist. Was knapp ist, ist teuer und wird durch laufende Weitervermarktung (Spekulation) immer teurer. Betongold-Anleger wollen maximalen Profit, lassen Wohnungen bewusst leerstehen zwecks Marktbeschleunigung oder sorgen dafür, dass hin und wieder neue Mieter einziehen, von denen sie viel mehr Geld nehmen als vom Vorgänger.



    Andererseits leben wir nicht im Kommunismus. Eine zentrale Vergabe von Wohnraum, kontingentiert nach Personenzahl - undenkbar. Und wer sollte das zuteilen? Der Bürgermeister? Eine neue Behörde (noch eine)? Nach welchen Kriterien? Nach Willkür oder nach starrem Schema? Wer will das? Wie lange wäre eine Regierung im Amt, die das versucht durchzusetzen?



    Das Eigenheim war (und ist) das Traumziel vieler arbeitender Bürger, die dafür ihr Leben lang geschuftet und gespart haben. Es ist nach wie vor der Familientreffpunkt, auch wenn die Kinder ausziehen. Das kann man ihnen nicht einfach wieder wegnehmen, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben oder wenn die Nachkommnen einen anderen Wohnsitz haben.

  • Die Wohnfläche pro Person ist in DE immer noch mit die höchste weltweit. So gesehen haben wir immer auch noch die beste Demokratie weltweit.



    Nur ist damit natürlich auch Artensterben, Biotopverlust oder Klimabelastung verbunden. Und das nicht zu wenig.

    Die Antwort kann daher nicht heißen: Weiter so. Bereits jetzt sind gerade die Großstädte überhitzte Betonwüsten.

    Genutzt werden muss das vorhandene Potential. Theoretisch können im bestehe den Wohnungsbestand doppelt so viele Menschen wohnen, wenn man die Wohnfläche pro Person von vor 50 Jahren zugrunde legt. Mit einer dichteren höheren Bebauung auf bereits bebauten Flächen isz noch einmal sehr viel Musik drin. Wer dann in Berlin wohnen will muss sich daran gewöhnen das dort dann vier mal so viele Menschen pro qkm wohnen, ähnlich wie in Paris.

    • @Rudolf Fissner:

      „Nur ist damit natürlich auch Artensterben, Biotopverlust oder Klimabelastung verbunden.“

      Steile These. Arten sterben also aus, wenn sich Menschen (idealerweise weiße, männliche cis-Boomer?😂) nicht in großstädtische Stapel-Wohnklos in direkter Arbeitsplatznähe „umsiedeln“ lassen?



      Woher kommt eigentlich diese Einstellung, mit Flagellantentum ganz andere Fehlentwicklungen kompensieren zu wollen?

      Großstädte mit höchster Bevölkerungsdichte waren auch sicher schon immer die klimaschonendsten, umweltfreundlichsten Bereiche menschlichen Daseins, -sicher.

      Und wenn man dann die Ernährung und medizinische Versorgung wie vor 200 Jahren zugrundelegt, hätte man auch ganz schnell noch mehrere, weitere Probleme gelöst: Überbevölkerung, zu teures Gesundheitssystem, zu teures Rentensystem und auch Migrationsprobleme. Denn dann will niemand mehr hier hin, wo es so perfekt ökosozialistisch ist. Und die AgD hätte auch keinen Nährboden mehr. Oder doch? Frage für einen Freund…😂

      • @Hungerboomer:

        Hochhäuser sind Stapelwohnklos, allerdings oft erstaunlich große, zur Kloschüssel 25 qm Wohnzimmer, Schlafzimmer, Esszimmer, Kinderzimmer, Gästezimmer, Arbeitszimmer.

      • @Hungerboomer:

        Das Wohnungsbau kein Lebensraumzerstörung ist, das der Verlust von Grünflächen nicht auch klimabelastend, vor allem auch das Stadtklima belastend ist, ist keine steile These sondern sondern schnödes Allgemeinwissen.

        Großstädte mit Einfamilienhaussiedlungen sind genauso wenig umweltfreudlich wie in einem Dorf. Für den klimaschädlichen Wohnungsbau sind weder Migranten, Rentner oder Essgewohnheiten verantwortlich.

        Verantwortlicher Wohnungsbau ist auch genausowenig ökosozialistisch wie den Müll in die Mülltone zu deponieren statt im nöchsten Gebüsch.

        Sie argumentieren zu viel mit Triggerbegriffen.

        • @Rudolf Fissner:

          Klar. Das triggert mich. Räume ich gerne ein.



          Kein Wunder, wenn sich Diskutanten hier immer dreister anmaßen, das „Leben der Anderen“ frei nach ihrer Schnauze gestalten zu wollen.

          • @Hungerboomer:

            Nur würde ich die Leugnung der Bodenversiegelung als Mit-Ursache für den Artenrückgang und die Leugnung von CO2 Ausstoß mit dessen Auswirkungen auf den Klimawandel durch den weltweit mit größten Resourcenverbrauch durch Wohnungsbau nicht als ökosozialistisch sehen, sondern bei den Rechtspopulisten und Klimaleugnern ansiedeln.

            Das „Leben der Anderen“ der anderen ist gerade diesen Verfechtern des freizügigen Umgangs mit der Umwelt inkl. der Folgen für Menschen ziemlich egal. Dort kämpft man vor allem für die eigenen Freiheiten.

  • Wer für Umnutzungen und Umbau plädiert, um neuen Wohnraum zu schaffen, sollte sich eingehender mit dem Baurecht und den vielen Bauordnungen beschäftigen, die wir in Deutschland haben. Wenn man dort nichts ändert, werden solche Ideen krachend scheitern. Außerdem lohnen sich solche Umbauarbeiten finanziell für die Eigentümer nicht.



    Es ist auch nicht so, dass es in Deutschland insgesamt zu wenig Wohnraum gäbe. Wohnraum fehlt hauptsächlich dort, wo mehr Arbeitsplätze als Wohnraum vorhanden sind, nämlich in den Großstädten.

    • @Aurego:

      An welcher Stelle sollte eine Landesbauordnung denn gegen Projekte sprechen? Die BauO'n sprechen u.a. von Rettungswegen, Abständen, Standsicherheit, oder einfach Baustoffen. 🤔

      • @Gerhard Krause:

        Oder auch von "abgeschlossenwn Wohneinheiten" oder der Erreichbarkeit und Abtrennung zwischen Bad/Dusche/WC und Aufenthaltsräumen. Womit jenseits von (von Anfang an geplanter) Einliegerwohnung und der WG mit großem (einschließlich sanitären) Gemeinschaftsbereich für viele Grundrisse nichts möglich ist...

        • @FriedrichHecker:

          Wenn man die Diskussion hier aufmerksam folgt, ist es im linken Spektrum durchaus nicht Konsens, dass Menschen einen Anspruch auf eine abgeschlossene Wohneinheit hätten.

          Für mich liest sich vieles eher wie Ausprägungen von „Zwangskommune“ bis „Einquartierung“.

          Da wird einem schon komisch, wenn sowas in Verbindung mit „Demokratie“ gebracht wird.



          Ich sehe schon vor mir, wie die begeisterten Massen ihre Häuschen aufgeben und in die Hochhäuser strömen. Ganz ohne Druck, überzeugt und beseelt…

        • @FriedrichHecker:

          Danke für den Hinweis. Aber für einen überwiegend negativen Befund müsste man dann nicht auch überwiegend die Objekte und Projekte kennen?

      • @Gerhard Krause:

        Die Bauordnungen sind sehr unterschiedlich, hinsichtlich Abstandsflächen und Parkplatzvorgaben, teils auch bei Rettungswagen oder (innenliegenden) Treppen. Trotzdem gibt es dort nicht ständig Brandunglücke.

        Nicht immer sind die schärferen Anforderungen einer Landes notwendig oder angemessen.

        • @meerwind7:

          In der Zeit stand letztens ein interessanter Artikel zu dem Thema. »Das Wohnprodukt ist in Frankreich etwa 30



          Prozent billiger« heißt es dort. Grund dafür sind wesentlich geschmeidigere Bauvorschriften.

          www.zeit.de/2025/5...n-din-normen-beton

        • @meerwind7:

          Angemessen dürften sie sein. Baufachliche Lösungen können unterschiedlich ausfallen. Danke für den Punkt. 👍

    • @Aurego:

      Genau das ist staatliche Aufgabe: den gesetzlichen Rahmen an die akuten Probleme und Bedürfnisse der Kommunen anzupassen. Best Practice Beispiele zeigen, dass sozial gerechtere und Klimangepasste Entwicklung nur da gelingt, wo die aktuellen Anwohnenden einbezogen werden. Damit es nicht bei einzelnen Modellprojekten bleibt braucht es für bezahlbaren Wohnraum und intelligentere Mobiliät neue Rahmenbedingungen in der Bundespolitik und die Erkenntnis, dass die Regeln im (Neu-) Bauen aktuell der Lobbypolitik großenr Immobilienkonzerne folgt statt Kommunen mehr Gestaltungsraum zu geben, damit sie auf die Bedürfnisse vor Ort und die größte Herausforderung unserer Zeit - den Stopp des Klimawandels - angemessen reagieren können. Hier ein paar gelungene Beispiele aus einzelnen Städten und Kommunen:



      library.fes.de/pdf...gerkreis/16552.pdf

      • @Nina Janovich:

        Anwohnende wollen oftmals gar keine Neubauten. Anwohnende können oft der Grund sein, dass ein Bauprojekt nicht gelingt.

        • @Rudolf Fissner:

          Jetzt kommt man dann doch ins Grübeln.

          Was wollen uns Ihre Worte sagen? Sollte man die Anwohnenden übergehen? Sie haben sich einfach abzufinden? Egal, mit was? Oder müssen sie weg, wenn sie den „Progressiven“ im Weg stehen?

          In den letzten Jahrzehnten haben wir dank der Grünen gelernt, dass es richtig sei, wenn Bauprojekte wegen Fledermäusen oder Feldhamster scheitern, den möglicherweise „Anwohnenden“.



          Wie aber will man damit umgehen, wenn es sich bei den Anwohnenden „nur“ um Menschen handelt?

      • @Nina Janovich:

        Die Konzerne wollten mit Sicherheit kein GEG, Abdämmungen bis zum Schimmeleinsatz, dreifach Verglasung etc. dies macht bauen teuer.

    • @Aurego:

      Das ist das Fatale: eine Stadt die wächst zieht noch mehr Menschen nach sich. An den begehrten Orten wird es daher IMMER zu wenig Wohnraum geben. Der einzige Weg wäre daher, die Nachfrage zu verringern.

      • @Tom Tailor:

        Paris zeigt, dass das Vierfache an Bewohnern in einer Großstadt möglich ist. Nur wollen dies die aktuellen Bewohner nicht. Die wollen wie in Bremen in einem Dorf mit Straßenbahn wohnen, Mietpreise wie in Mecklenburg-Vorpommern und Einkommen wie in Hamburg oder München haben.

        • @Rudolf Fissner:

          Wer will es ihnen verdenken? Man „transformiert“ mal so eben ihre Heimat, ihr Zuhause. Kalt, brutal, rücksichtslos, ohne jedes Interesse am Menschen, den die „Transformation“ entwurzelt und seiner Lebensqualität beraubt zurücklässt. Mit welchem Recht? Des Stärkeren?

          Wenn das das Verständnis von neuer, „progressiver“ Gesellschaft ist: dürfte ich die Alte nochmal sehen?

          Und überhaupt: was, bitte, ist am Moloch der „modernen“ Superstadt nach Vorbild sozialistischer Gesellschaftserbauer so erstrebenswert?

          Wer das möchte: bitte! Vorher gut überlegen und mal nach China schauen! Die dazu passende Gesellschaft gibt es gleich dazu!

          Wer das aber nicht möchte, darf sich zumindest bei uns immer noch anders entscheiden, und sein Wohn- und Lebensraum ist kein Freiwild für „Transformierende“.

          Gerade die Städte haben sich bei uns durch die gesellschafts-, verkehrs- und baupolitischen Experimente und Ideologien der letzten Jahrzehnte nicht gerade zu deren Vorteil entwickelt. Allzuviele „Schüsse“ haben wir nicht mehr. Ein wenig achtsamer und respektvoller mit den Menschen umzugehen, wäre schon schön.

        • @Rudolf Fissner:

          Oder, wie gewisse Politiker, ein bißchen "Bullerbü" :D :D :D

  • Wahre Demokratie ist nicht möglich ohne Klärung der Eigentumsfragen, genauso, wie es ein Recht auf Auskommen und Anteil am gesellschaftlichen Reichtum geben müßte, das auch in einer Verfassung garantiert sein sollte. Im Kapitalismus geht es aber um Privateigentum, das mittels Entwicklung der Produktivität in der Industrialisierung vergrößert werden 'muss'. Der Folgeschritt ist das Sichern und Erweitern des Erworbenen in Immobilien, das die Kluft zwischen Besitzenden und Abhängigen noch vergrößert. Solange den 'Abhängigen' noch so viel Anteil am Vermögen zugestanden werden kann, dass sie als gleichzeitig als Schaffende aber auch als 'Kunden' oder Mieter genutzt werden können, funktioniert dieses Gesellschaftsmodell noch. Die Tendenz der sinkenden Profitrate -von Karl Marx vorhergesagt- bringt es mit sich, dass immer weniger Menschen für die Produktion benötigt werden und damit nicht mehr entlohnt werden müssen und damit die Kaufkraft in den Märkten schwindet und sich das ganze demokratische Verteilungsmodell ohne Infragestellung der Eigentumsverhältnisse ad absurdum entwickelt. Demokratie muss Rechte für alle garantieren, privates Eigentum entwickelt sich zunehmend als Hindernis.

    • @Dietmar Rauter:

      Genau. Man muss einfach die Gesellschaft so organisieren, dass niemand genug hat, um sich etwas schaffen zu können. Dann ist alles gerecht und niemand hat mehr pöhses Eigentum. Neiddebatten wären überflüssig und Hunger und Kälte lassen sich in Gemeinschaft bestimmt viel besser ertragen.

      Wir schaffen die gerechtere Gesellschaft. So nämlich!

    • @Dietmar Rauter:

      Ich kann nur aus meinem Umfeld sagen:

      Offene Stellen , schwer zu besetzen.

      Weil Dreck, Hitze und laut uncool ist.



      Weil Schichtarbeit uncool ist.



      Weil schon deutsch lesen und Scheiben eine Herausforderung ist. ( und nein, wenn jemanden erklären muss wie er sicher arbeitet, dann muss es eine gemeinsame Sprache geben! )

      Dabei sind die Jobs von den Bedingungen her seit Marx un einiges besser geworden.

      Hier ist auch eine Anspruchshaltung der Menschen dahinter an den Job. Und das trotz steigernder Automatisierung. Die Mär von den wegfallenden Arbeitsplätzen zieht nicht.



      Die Angst gab’s schon bei den Industrierobotern, und schon damals ist es nicht eingetreten.

    • @Dietmar Rauter:

      Diese Phrasendrescherei hat denselben Sound wie vor 45 Jahren, nur das damals ein "Freiluftgefängnis" als Vorzeigemodell zur Verfügung stand, in dem die Eigentumsfragen geklärt waren. Die Hindernisse welche durch privates Eigentum entstehen wurden zwar beseitigt, dafür gab es aber andere, die sich durch Mauer und Stacheldraht manifestierten.

      • @Tom Tailor:

        Gääähn, mit dieser Ihrer Kritik an der Kritik disqualifizieren Sie sich selbst. Da kann man genauso sagen, dass Sie der Figur des bösen Merkantilisten entsprechen. Aus der Kritik des anderen Users lese ich eher den Wunsch nach Steuerung heraus, und endlich dem Grundgesetz mehr Geltung zu verschaffen. Recht hat er!

        • @Gerhard Krause:

          Sie sollten sich die gesammelten Einlassungen dieses "anderen Users" mal in Ruhe zur Gemüte führen. Dann werden Sie feststellen, dass meine Replik kaum treffender formuliert sein könnte ;-)

          • @Tom Tailor:

            Oh je, Tom, der überzeugte Kapitalist, wie er nicht überzeugt...

  • Guter Beitrag. Wir brauchen Ideen, die man ausgestalten kann und keine endlosen Wiederholungen von Beiträgen die immer das gleiche wiederkäuen aber nix ändern; von verbessern gar nicht zu reden.



    Lustig auch, wie konservativ, langweilig und altbacken die Kommentare in einem Links-progressivem Medium ausfallen!

    • @Tom Farmer:

      Vielleicht liegt das daran, dass auch ein links-progressiver Mensch am Ende seines Tages mal hinter sich die Türe zumachen und privat sein möchte? In seinen 4 Wänden, über die nicht andere, progressive „Transfomationsbeseelte“ einfach mal verfügen wollen?

      Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass die ganze Diskussion über die private, persönliche Lebensführung Dritter, über „das Leben der Anderen“ schlicht respektlos und anmaßend ist?

  • >Der Systemwiderstand wird einerseits von nationalistischen und rassistischen Kräften angetrieben<

    Vielleicht nicht ganz zu unrecht. Was hält den ukrainischen Rentner davon ab, nach Deutschland umzuziehen? So schön ist es heute in der Ukraine mit Putin als Nachbar nicht mehr. Allenfalls der Wohnungsmangel.

    Man muss sich entscheiden. Quasi-offene Grenzen - zumindest für Osteuropäer - führen zu nicht lösbaren sozialen Problemen.

    • @A. Müllermilch:

      Außer sie wollen aus der EU austreten oder das Asylrecht abschaffen lässt sich an der Schraube nicht viel machen.

  • «Rund 16 Millionen solcher Stadtrandhäuser gibt es in Deutschland, wenn man allein bei 10 Prozent aus einer Wohneinheit zwei machen würde, so hat es Andreas Hild von der TU München vorgerechnet, hätte man rasch 1,6 Millionen Wohnungen, ...»

    Wow, wenn die TU München für diese Rechnung bemüht wurde, dann muss sie stimmen.

    Was wohl die 1,6 Mio Bewohner zur Einquartierung sagen werden? Und wer bezahlt das? Die Eugentümer. Und warum machen sie es nicht schon? Klingt mir auch nach einer ritschratsch Lösung.

    • @Querbeet:

      Nein, ein Gedanke ist das, den man diskutieren, eruieren, und ggf. ausgestalten und dann vielleicht in Teilen umsetzen kann.



      Dass Sie das gar nicht besprechen wollen, das ist ja nun allein Ihre Entscheidung, und ich frage mich, wo denn nun eigentlich Ihr Beitrag ist.

      • @Tom Farmer:

        So reden nur Personen, die nicht Betroffen sind. Ich habe mein Haus für 5 Personen in 20 Jahren abbezahlt, ich bin weder Erbe noch stamme ich aus einer begüterten Familie (Eltern Hilfsarbeiter). Das Haus war mir wichtig - jetzt ziehen die Kinder aus



        Ich hätte also Platz, blöd nur, dass die Kinder wenn was schiefläuft wiederkommen. Soll ich dann auf Eigenbedarf kündigen?



        Und warum sollte ich jemanden bei mir einziehen lassen:



        Des Geldes wegen - nein, das brauche ich nicht ich komme so über die Runden, da ich keine Prestigedinge brauche.



        Des Ärgers mit dem Mieter wegen Kleinigkeiten - Danke Nein.



        Dem Theater mit dem Finanzamt, wegen der Einnahmen - Brauch ich nicht.

      • @Tom Farmer:

        Man könnte ja mit Ihrer Wohnung anfangen.

        Man gründet einen Baurat im Viertel, der inspiziert dann Ihre Wohnräume, befindet, dass Sie zu viel beanspruchen, zieht eine Mauer durch Ihr Wohnzimmer und Küche, quartiert irgendjemand ein und verfügt, dass ein Gemeinschaftsbad auch genug ist.



        Einverstanden? Nein? Überraschung!😂

  • "Nur eine Demokratie, die liefert, darf sich so nennen." Das wäre mir neu, die DDR durfte sich doch auch Deutsche Demokratische Republik nennen. Und in Sachen Wording hat der Kapitalismus ja noch ganz andere Dinge drauf. Sowas hübsches, wie Minuswachstum oder Vorwärtsverteidigung oder Schwarze Null.

    • @Lee Ma:

      Länder dürfen sich nennen wie sie wollen.

  • Denken wir systemisch:

    1. Seit etwa 50 Jahren hat Deutschland (Ost u. West) eine Fertilitätsrate von etwa 1,5. d. h., es müssten Häuser und Wohnungen im Überfluss zu günstigen Preisen verfügbar sein.



    2. Sind es jedoch nicht, da seit 2011 (Beginn der EU-Freizügigkeit) etwa 14 Millionen Menschen nach Deutschland gekommen sind. Dass nicht mehr Wohnungen als ca. 1,5 Millionen fehlen, liegt daran, dass seit Jahren über 200.000 gut ausgebildete junge Leute das Land verlassen und immer weniger zurück kommen.



    3. Mit der Städteverdichtung hat es Deutschland längst übertrieben. Die Städte werden hässlicher und heißer.



    www.tagesschau.de/...e-staedte-100.html



    4. Und für weitere Häuser und Wohnungen noch mehr Wälder zu roden kann ja wohl niemandes Ernst sein.



    5. Ebensowenig kann es jemandes Ernst sein, älteren Leuten, deren Kinder ausgezogen sind, die Häuser zu halbieren. Das will fast niemand. Und wir leben in keinem kollektivistischen System wie China, Russland oder Nazi-Deutschland, nein danke. Die Menschen haben für ihre Wohnungen oder Häuser geschuftet und ihre Lebensplanung darauf gesetzt.

    Respektieren wir unsere individualistische Lebensweise! Uns selbst!

    • @shantivanille:

      Vielen Dank....man kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen.

    • @shantivanille:

      Danke für diesen klugen und äußerst menschlichen Beitrag.

  • Finde ja sowas ziemlich daneben, wenn man mit großen Worten und Theorien zur Wohnungsnot um sich wirft und nebenbei erwähnt, dass man zwei der wichtigsten (sagt wer?) Bücher gelesen hat - anstatt in der Zeit, in der man die Bücher gelesen hätte, einfach mal was gegen die Wohnungsnot gemacht hätte. Cool wäre mal was von Macher*innen, die aus einer Bruchbude was für sich oder ihre Gruppe gemacht hätten. Garantiert tritt dann auch mehr konkretes auf, wie das Bauamt, das mit dem Brandschutz wütet, die Zehntausende Euros für Planer und die ewig lange Bearbeitungsdauer etcpp

  • Solange es im Mietrecht für Mieter nur Rechte und für Kleinvermieter nur Pflichten gibt, wird es schwierig mit den Umbau von Ein- oder Zweifamilienhäusern.

    Konkret lasse ich nach zweimal Mietnomaden in einem Ort mit ausgeglichenem Angebot und Nachfrage lieber zwei Wohnungen leer stehen. Auf Mietschulden mehrerer Monate (uneintreibbar) und zerstörtes Inventar waren in einem Fall sogar ein monetäres Verlustgeschäft. Zusätzlich schlecht gelaunte Nachbarn wegen Lärm, Müll und Dreck sowie gelegentlichem Besuch von Dealern habe ich ohne Mieter auch nicht mehr.

    • @NN:

      Guten Tag an Alle

      1. Mieter haben Pflichten und Rechte wie Vermieter auch.



      2. Im Artikel geht es um verschiedene Dinge, die in den Kommentaren absichtlich oder unabsichtlich vermischt werden:



      Enteignung von Immobilienkonzernen ist eine Forderung, die darauf abzielt, das Grundrecht Wohnen dem Kapitalmarkt und seiner Profitmaximierung zu entziehen. GG Art.14 u. 15



      EFHäuser mit entsprechender Größe umzubauen, damit mehr als ein oder zwei Personen darin leben können, kann natürlich nur zusammen mit den Eigentümern umgesetzt werden. Diese empfinden ja selbst oft Ihre für veränderte Lebensumstände zu große Immobilie als Belastung.



      Neben diesen Symptombehandlungen ist immer noch das Grundproblem: Solange Gier nicht begrenzt wird, wird Profitmaximierung in alle Lebensbereiche eingreifen: Boden und damit Ernährung und Wohnen, Gesundheit etc.



      Wenn Leute unbedingt reich werden wollen, dann nicht auf Kosten des Gemeinwesens. Eine progressive Besteuerung bis 100% aller Einkommensarten würde bedeuten, dass ab einem bestimmten Punkt die Ausbeutung von Menschen und Ressourcen keinen persönlichen Gewinn mehr erzeugt. Sehr viele gesellschaftliche Probleme wären damit zu mildern.

      • @Christian Götz:

        Sie meinen mit einer solchen Besteuerung begrenzen Sie die menschliche Gier? :D

        Gehen Sie davon aus, dass so gut wie niemand sich derart hoch besteuern lassen würde. Eher wandern die Menschen in Länder aus die einen geringeren fiskalischen Anteil vom Lohn verlangen oder es wird einfach weniger gearbeitet. Gesellschaftliche Probleme werden dadurch aber mitnichten gemildert.

        • @Tom Tailor:

          Warum glauben hier so viele Menschen, dass sie von etwas betroffen sind, das sie garantiert nicht betreffen wird. Fehlen die Vorstellungskraft und die Einschätzung von Verhältnismäßigkeiten?



          Nochmal: Es geht nicht um Lohn-Besteuerung.



          Es geht um Besteuerung aller Einkommensarten. Das trifft im wesentlichen, die die eben nicht auf eigener Arbeit und Leistung basieren.



          In den wirtschaftlichen Bereichen der Gesellschaft, in denen die Maximalbesteuerung greifen würde, wird der Begriff Lohn gar nicht verwendet. Da gilt Lohn als Arme-Leute-Krümel.



          Die progressive Besteuerung mit Ziel Maximaleinkommen, über das Menschen nicht hinaus kommen, würde nicht einen Menschen mit Arbeitslohn negativ betreffen.



          Sie würde aber mittelbar Dinge wieder angemessen bezahlbar machen. Z.B. weil Wohnen keine unbegrenzte Renditequelle mehr wäre.



          Ich bin jedenfalls regelmäßig verwundert, dass Menschen gegen ihre eigenen Interessen für Rechte von Reichen kämpfen. Lebensverhältnisse von reichen Menschen scheinen sich ihrer Vorstellung zu entziehen. Wie sonst erklärt sich, dass sie sich selbst zu dieser Gesellschaftsgruppe gehörig fühlen und diese Phantom-Betroffenheit beim Thema Besteuerung entwickeln?

          • @Christian Götz:

            Sorry aber genau das von Ihnen beschriebene Besteuerungsmodell würde mich zu 100 Prozent betreffen, da ich inzwischen einen relevanten Anteil meines Einkommens aus Vermietung und Dividenden erzielen.

            Ich denke es sind eher Sie der sich nicht mit den Lebensmodellen der Menschen auskennt. Man muss nicht reich sein um eine Handvoll Wohnungen "nebenbei" zu vermieten oder ein Investmentdepot zu besitzen aus dem regelmäßig Dividenden sprudeln. Die Klassengesellschaft von früher existiert nicht mehr, bürgerlich zu sein bedeutet sein "Vermögen" so zu strukturieren wie es die "Reichen" tun (nur in kleinerem Maßstab). Und das betrifft eine überaus relevante Gruppe der deutschen Bevölkerung.

            • @Tom Tailor:

              Dann können Sie ja hoffentlich einschätzen, an welcher Stelle der Besteuerungsskala zwischen " Ich habe Einnahmen aus Miete und Dividenden" und ich bin mehrfacher Millionär oder gar Milliardär aus diesen und anderen Einnahmen" Sie ständen.



              Daraus können Sie ableiten, ob Sie das verkraften oder nicht.



              Beispiel: Wenn sie €100.000/a Mieteinnahmen hätten, wären sie nicht annähernd im Bereich, um den es bei der Maximalbesteuerung ginge.



              Wenn Sie allerdings im mehrstelligen Millionenbereich liegen, dann ist die Frage berechtigt, wer die Leistung dahinter generiert. Es gibt große Missverständnisse zum Thema eigene Leistung und dazu passende Vergütung.



              Die 100% in Ihrem Kommentar entsprechen übrigens nicht den 100% Maximalbesteuerung. Auch das ist ein Problem in der Diskussion über Zahlenverhältnisse.

      • @Christian Götz:

        Naiv zu glauben, Geld wäre die einzige Währung.

      • @Christian Götz:

        Eine progressive Besteuerung bis 100% aller Einkommensarten würde bedeuten, dass ab einem bestimmten Punkt Arbeit und Leistung nicht mehr lohnen. Was daraus resultiert, sehen wir jetzt schon.

        • @Läufer:

          Widerspruch! Natürlich würde es sich lohnen! Allerdings nicht mehr für die, die leisten, sondern nur noch für die sozialistischen Funktionäre, denen diese Mittel dann zuflössen. Denn da wären sie ja, -voraus gesetzt, Menschen wären so dämlich, trotz 100% Totalverlustes weiter zu arbeiten. Würden nicht viele tun. Folge: man würde sie zwingen. Ist das neu und progressiv?

        • @Läufer:

          Arbeit und Leistung wird bei vielen Einkommensarten nicht von den Menschen erbracht, die das Einkommen haben:



          Genussscheine, Aktien, Bodenpreissteigerungen, Fondsbeteiligungen, usw.



          Der Anreiz, diese Einkommen durch weitere Ausbeutung stetig zu steigern, fällt durch die erwähnte progressive Besteuerung weg. Bestimmte Leute müssten dann immer noch nicht arbeiten, weil sie über mehr als genug verfügen. Nur wären andere vor deren Gier geschützt.

  • Das übliche eben.



    Wohnungsmangel wird beseitig mit der Einstellung des Wohnungsneubaus und Enteignung der Wohnungseigentümer.

    OK, das hat noch nie funktioniert, das funktioniert nicht. das wird nicht funktionieren, es kann nicht funktionieren.

    Vielleicht ist das der Grund, warum diese Programmatik immer wieder propagiert wird.

  • Unabhängig davon, dass es ethisch zutiefst verwerflich wäre, Enteignungen respektive Zwangseinquartierungen bezüglich derjenigen vorzunehmen, die unter anderem aufgrund des Auszugs der eigenen Kinder über mehr Quadratmeter pro Kopf verfügen, ist die Wohnungsnot auf die ungeordnete Migration zurückzuführen (taz.de/Wohnstatistik-2024/!6130384/), woraus sich eine erhöhte Nachfrage nach Wohnungen speist, die jedoch - logischerweise - aufgrund begrenzter Ressourcen unbefriedigt bleibt, das heißt, dass das grenzlose Denken in einer begrenzten Welt die Wohnungsknappheit in der Bundesrepublik Deutschland zeitigt, das zwar bitter erscheinen mag, das allerdings die Realität widerspiegelt, deren Anerkennung zwingende Voraussetzung jeglicher Problemlösung bildet!

    • @Martin Kienzle:

      Ja gut, aber irgendwie müssen auch diese Menschen untergebracht werden, die zu uns kommen. Und das auch bitte nicht nur in irgendwelchen ländlichen Ecken. Auch diese Menschen haben ein Recht in Städten zu leben.

      Und bevor Sie es vorschlagen, nein, in meiner Bude ist nun wirklich kein Platz mehr.

    • @Martin Kienzle:

      In dem verlinkten Artikel steht die Warnung vor dem, was Sie machen.

      Armut ist das Problem. Dem gegenüber ursächlich mitverantwortlich: Die uneingehegte Gier mancher Menschen.

    • @Martin Kienzle:

      Der Link funktioniert nicht.

      • @Schleicher:

        Die hintere Klammer ist in den Link mit reingerutscht. Einfach aus der Adresszeile hinten die Klammer entfernen

  • In den siebziger Jahren war der soziale Wohnungsbau ein Fundament für bezahlen Wohnraum für viele Menschen. Dann zog sich der Staat aus dem Boden- und Wohnungsmarkt ohne wirkliche Not zurück. Es wurde modern auf die Kräfte des Marktes von privaten Wohnungsbaufirmen zu setzen. Die Bodenpreise exponierten, die Baukosten ebenso. Jetzt haben wir den Salat. Marktliberale Politik und fast unbezahlbare Wohnungen für Normalmenschen. Und steinreiche private Immobilienbesitzer und Spekulanten.

    • @KLaus Hartmann:

      Alles nicht falsch, allerdings:

      Die allermeisten der Eigenheimbesitzer, um die es in dem Artikel geht, sind alles andere als „steinreich“, sondern einfach Menschen, die oft ein Leben lang hart für einen Lebenstraum, das eigene Zuhause, malocht haben, das ihnen „Progressive“ nun nehmen und es „transformieren“ wollen, weil diese einfach mal so befinden, es stünde den Besitzern nicht zu.

      Das Problem mit den Wohnungsbaukonzernen hat damit so rein gar nichts zu tun.

      Das Eine ist ein echtes, gesellschaftliches Problem. Das Andere nur eine beschissene, verkrampfte Neiddebatte, die bestimmte Menschen meinen, öffentlich führen zu müssen, obwohl sie das Objekt ihrer Begierde nun wirklich so gar nichts angeht: das Zuhause anderer Menschen!

    • @KLaus Hartmann:

      Die Bodenpreise sind überall "explodiert".



      Bei uns im Dorf, Grundstücke von der Gemeinde: 2014 100€/qm, 2024 212€/qm.

      Aka 7,8 % Preissteierung p.a.



      Cool, oder?

    • @KLaus Hartmann:

      Auf den ersten Blick scheinen Sozialwohnungen gut zu sein, aber:



      1. Sozialwohnungen kosten viel Fördergeld, je teurer der Markt, umso mehr.



      2. Sie nützen nur einem kleinen Anteil der Bedürftigen.



      3. Viele kommunale Wohnungswirtschaftler mögen keine Sozialwohnungen mehr, weil sie vielerorts zu Ghettobildung mit bekannten Folgeproblemen geführt haben.



      4. Die Bürokratie, um Betrug bei der Belegung zu verfolgen, ist enorm.



      5. Qualitätserhöhungen (z. B. energetische Modernisierung) werden unrentabel und damit faktisch verhindert.



      6. Es entstehen nicht wesentlich mehr oder weniger Wohnungen als durch freifinanzierten Neubau. Das Problem der Knappheit wird also nicht gelöst.



      7. Es stimmt, dass viele Menschen im Land zu wenig Geld haben. Das ist aber kein Ausgabenproblem, sondern ein Einnahmenproblem, das auch auf der Einnahmenseite gelöst gehört. Daher sollten neben z. B. höherem Grundfreibetrag mehr Transferzahlungen zur freien Verfügung geleistet werden. Das ist eine Frage des Respekts. Der mündige Mensch möge selbst entscheiden, ob er das zusätzliche Geld für mehr (umweltschädliche) Wohnfläche oder lieber für etwas Anderes ausgibt, was ihm vielleicht wichtiger ist.

  • Normale Einfamilienhäuser sind strukturell bedingt in der Regel nicht teilbar. Das Ergebnis wäre eher eine WG.

    Einfacher umsetzbar wäre ein Maximalwohnraum (pro Person) bei Neuvermietung. Mein Bruder bewohnt als Single eine 140 qm Altbauwohnung in berliner Innenstadtlage.

    Zuständig wären übrigens die Länder. Es könnte also jedes Bundesland unterschiedlich reagieren.

    • @DiMa:

      Ruhe den großen Einfamilienhäusern, Zuteilung den Wohnungen? Das haben Sie nicht gemeint, nehme ich an.

      Einlieger in Haus und Wohnungen, Wohngemeinschaft im Haus sind ja im Rahmen des Möglichen. Siehe 1945ff., um den Extremfall zu nennen. So konnten auch die Menschen untergebracht werden, die aus den Ex-Ostgebieten hineinkamen. 17 m² pro Nase im Schnitt.

      • @Janix:

        Bringt es etwas, mit Extremfällen zu argumentieren; zumal das ja gerade WG's waren? Gerade Einligerwohnungen sind nur möglich, wenn sie bereits bei der Planung des Hauses zumindest im Grundansatz mit bedacht worden sind. Das passiert ab und an, z. B. wenn man später seine Eltern mit aufnehmen möchte, ist jedoch gerade nicht die Regel.

        Da das Zweckentfremdungsverbotsgesetz hinsichtlich Einliegerwohungen besondere Probleme bereiten (Verbot des Leerstandes, Herausforderungen beim Abriss) werden diese in Berlin immer weniger gebaut.

    • @DiMa:

      Ob das so einfach wäre? Eine Altbauwohnung ist kein Neubau und sofern die zu vermietende Wohnung dem Staat oder der Kommune nicht gehört wäre eine von Ihnen gewünschte Regelung ein Eingriff in die Vertragsfreiheit. Es kann aus Vermietersicht gute Gründe geben nur an eine Person zu vermieten und nicht an eine Familie oder WG.

      • @Tom Tailor:

        Die Themen, die der Autor anschneidet greifen allesamt entweder ins Eigentum oder in die Vertragsfreiheit ein. Bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch zulässig, wenn es den ordentlich begründet wird. Im Ergebnis macht es wohl einen Unterschied, ob in einer 140 qm Wohnung eine Person lebt oder sechs.

        Selbstverständlich ist eine geringere Anzahl für den Vermieter bequemer und dieses Interesse wäre bei einer Interessengewichtung auch zu berücksichtigen, nur ist die Frage, welches Interesse am Ende überwiegt.

      • @Tom Tailor:

        Welche guten Gründe wären das?

        • @Schleicher:

          Aus Vermietersicht: eine Vermietung an eine Familie bedeutet i.d.R eine langfristige Vermietung die früher oder später in ein unkündbares dauerhaftes Mietverhältnis übergeht. Sofern ein Vermieter die Option behalten möchte irgendwann Eigenbedarf anzumelden wäre die Überlassung des Wohnraumes an eine Familie eine denkbar schlechte Idee. Darüber hinaus wird eine Wohnung durch mehrere Personen auch deutlich mehr (ab)genutzt als wenn nur eine einzelne Person darin wohnt. Aus diesem Grund werden auch WG´s häufig ungern als Mieter gesehen, dazu kommt noch die Haftungsfrage, also wer bei einer WG vom Vermieter im Schadensfall zur Rechenschaft gezogen werden könnte. Leider wechseln bei einer WG gelegentlich die Teilnehmer einer solchen, so dass nach einigen Jahren von der ursprünglichen Konstellation bei Vertragsschluss nicht mehr viel übrig ist (ohne das dem Vermieter dies angezeigt wurde). Sie können sich ausmalen welcher Aufwand im Streitfall dadurch entstehen kann.

          • @Tom Tailor:

            Nicht jeder Mieter ist ein Vandale. Wenn Sie an einen Single vermieten, können Sie kaum verhindern, dass er im Laufe der Zeit eine Familie gründen wird. Entweder ist die Wohnung dann zu klein und er zieht aus oder er bleibt. Das ist Ihr Risiko als Vermieter und somit kleiner Unternehmer. Man kann dem Mieter nicht verbieten, eine Familie zu gründen. Auch hier im Kleinen funktioniert Bevölkerungspolitik nicht. Sie verlangen Vertragsfreiheit, aber ohne Risiko geht das eben nicht.

            • @Achsachbloß:

              Sie schildern ganz nebenbei eines der Hauptprobleme für den Wohnungsmangel. Das Mietrecht.

              Es schützt Mieter bis zu einem gewissen Grad vor der Willkür von Wohnungskonzernen, einerseits.

              Andererseits ist es ein Horror für den privaten Vermieter, der dies nicht gewerblich betreibt. Angefangen vom Finanzamt, Betreiber- und Sanierungs- wie Modernisierungspflichten, Mietpreisdeckel, etc., über Mietnomaden und Vandalismus mündet es in der zuweilen faktischen Unmöglichkeit, über die eigene Wohnung je wieder verfügen zu können, ohne beim diesbezüglichen Rechtsstreit an den Kosten und der unwägbaren Dauer kaputt zu gehen. Es werden ja sogar Mieter zurück in die Wohnungen geurteilt, die ihre Mietzahlungen nichtmal leisten!

              Als wir damals in unser Haus umzogen, haben wir unsere Eigentumswohnung auch ein paar Monate leer stehen lassen und lieber verkauft. Aus Gründen. Was Wohnraum betrifft, sind wir durchaus näher am Sozialismus, als man es hier wahrhaben will. Es ist eben nicht jeder ein böser Miethai. So eindimensional ist das Thema nicht.

              • @Hungerboomer:

                Verstehe ich gut. Absurderweise ist es mitunter gerade der starke Mieterschutz in Deutschland, der im Kleinvermieter den verständlichen Wunsch weckt sich irgendwie trotzdem abzusichern. Ich denke, deswegen traut man sich im Zweifelsfall auch nicht mehr, bestimmten Menschen eine Wohnung zu geben, wenn man da auch nur das geringste Risiko sieht. Weil man eben fürchten muss, dass man sie schwer bis unmöglich wieder loskriegt. Und vielleicht auch keine Miete. Jahreslanges juristisches Hickhack usw.

            • @Achsachbloß:

              Ich schrieb nichts von Vandalentum, sondern von einer stärkeren Wohnungs(ab)nutzung. Natürlich lässt sich nicht vermeiden dass ein Single irgendwann eine Familie gründet. Dies ist zum Vermietungszeitpunkt aber nicht abzusehen, und nur darum geht es. In einem Fall vermiete ich an einen Single, der evtl. in der Zukunft sein Beziehungsmodell ändert, im anderen Fall habe ich per sofort mehrere Nutzer meiner Wohnung und in jedem Fall deutlich geringeren Chancen bei einer möglichen Eigenbedarfsanmeldung. Natürlich steckt in jeder Vermietung ein Risiko (dies kann ich als privater Vermieter ausdrücklich bestätigen), die Folge daraus ist aber eben Selektion bei der Mieterwahl.

  • taz: *Nur eine Demokratie, die liefert, darf sich so nennen. Gibt es zu wenige Wohnungen, erfüllt sie eine ihrer Grundvoraussetzungen nicht.*

    Die Wohnungsnot in Deutschland verschärft sich immer weiter. Es werden deutlich weniger bezahlbare (Sozial)-Wohnungen fertiggestellt als benötigt.

    Unser BlackRock-Lobbyist - der auf dem Kanzlerstuhl sitzt - interessiert sich aber nicht für kleine Bürger ohne Wohnung. Er möchte ja jetzt sogar die Arbeitslosen mit Obdachlosigkeit bedrohen, wenn die nicht für ein Ei und ein Butterbrot jeden Hilfsarbeiterjob annehmen.

    Angesichts einer prognostizierten Neubaulücke von bis zu 720.000 Wohnungen fordert 'Die Linke' einen radikalen Kurswechsel in der Wohnungspolitik. Aber dafür müssten die Bürger endlich mal aufhören Neoliberale, Konservative, Rechtskonservative und Rechte zu wählen.

    Im November 2025 rief 'Die Linke' offiziell den „Mieten-Notstand“ aus und startete eine bundesweite Kampagne, nachdem ihre Anträge im Bundestag zur Deckelung illegal hoher Mieten abgelehnt worden waren.

    ***Wohnen ist ein Menschenrecht - 'Die Linke'*** www.youtube.com/shorts/LoDx1bw2-Vo

    • @Ricky-13:

      BlackRock garantiert Einkünfte, besonders auch in der Rente, die Wohnen überhaupt ermöglichen.

      Die Bundesländer mit den wenigsten Sozialwohnungen pro Kopf sind tendenziell die flächenmäßig kleineren Stadtstaaten Bremen und Saarland. Bremen wird seit ewigen Zeiten links regiert. Aber was hat's geholfen: nichts. Die Linkspartei sitzt dort in der Regierung, aber vom sozialen Wohnungsbau gab es von denen nichts zu hören. Die Linkspartei fordert immerzu nur, kommt aber nicht in die Pötte wenn sie selber in Verantwortung ist. Schlechtestes Bundesland in punkto Sozialwohnungen. Das können CDU, Grüne und SPD anderswo besser als die Linkspartei.

    • @Ricky-13:

      Dass Merz und die CDU/CSU sozial eiskalt sind, geschenkt, dass sollte inzwischen jeder begriffen haben. Aber solche Pastorenreden, wie im verlinkten youtube-Video helfen auch nicht wirklich. Und der "radikale Kurswechsel" der Linken beinhaltet, abgesehen von Enteignungen, auch nichts anderes, als (abgesehen von FDP/AFD) die anderen Parteien fordern, solange Wahlkampf läuft.







      Ich verstehe nicht, warum soviel Hoffnung auf die Linke gesetzt wird. Wahlkampfreden und Forderungen aus der Opposition sind noch lange keine Garantie für später umgesetzte Politik, wie wir ja auch bei der jetzigen Regierung sehen und bei den Linken auf Länderebene genauso deutlich gesehen haben. Und selbst, wenn ich die "Wohnungspolitik" der Linken gut fände, müsste ich mit meiner Stimme ja auch die ganzen anderen verwirrenden Positionen dieser Partei unterstützen. Dieses "auf in den Kampf"-Getöse von Reichinnek und Van Aken hätte mich vielleicht mit 15 beeindruckt, als ich lernen musste, dass die Welt ungerecht ist und ich gerade die Biographie von Che Guevara gelesen habe. In der Realität stimmen die Linken dann ganz revolutionär per Enthaltung für ein Rentenpaket der CDU/SPD, das sie eigentlich ablehnen.

      • @Sisone:

        *Dass Merz und die CDU/CSU sozial eiskalt sind, geschenkt, ...*

        Und dennoch regen Sie sich über eine "Patorenrede" von Jan van Aken auf und hören sich lieber weiterhin die BlackRock-Reden von Friedrich Merz an.

        *Ich verstehe nicht, warum soviel Hoffnung auf die Linke gesetzt wird.*

        Auf wen soll man denn sonst seine Hoffnung setzen? Auf die SPD, die seit Schröder massiv den Sozialstaat abbaut und nur noch den Steigbügelhalter für die CDU/CSU macht? Oder auf die Grünen, die beim Angebot einer Regierungsbeteiligung sofort ihre grünen Werte über Bord werfen und alles Unsoziale abnicken? Wir können natürlich weiterhin die Union wählen, die sich jetzt schon mal warm macht, um mit der AfD eine Koalition zu bilden. Aber das wird dann wohl dann das Ende des demokratischen Sozialstaates Deutschland sein. Trump und Putin werden das allerdings sehr begrüßen und einen Daumen 👍 nach oben geben.

        Heidi Reichinnek, Ines Schwerdtner und Jan van Aken von 'Die Linke' sind die einzige Hoffnung die ich noch für diesen demokratischen Sozialstaat habe; und da muss man auch nicht wieder den marxistischen Revolutionär Ernesto „Che“ Guevara aus der Mottenkiste holen, nur um das negativ darzustellen.

        • @Ricky-13:

          Nein, Che Guevara braucht man dafür wirklich nicht.

          Das Problem der Linken heute ist, dass sie sich selbst bekämpfen.



          Eigenheimbesitzer, Autofahrer, Pendler, Urlauber, Menschen, die traditionelle Familie leben, Arbeitende mit etwas besserem Einkommen, einfach pauschal Männer oder Weiße, im schlimmsten Fall sogar beides und dann sogar noch älter, u.s.w, -alles ist „Feind“ und zu bekämpfen.

          Was Linke inzwischen nicht mehr merken: sie beschreiben mit all diesen „Tätergruppen“ sich selbst: ganz normale Menschen!

          All diese Theorien sind so verquast, unsympathisch und letztlich oft unmenschlich, dazu vollkommen humorlos und verkrampft von oben herab vorgetragen, dass an manchen Stellen BlackRocky fast vergleichsweise sympathisch wirkt.

          Leider ist es nicht nur mieses Marketing. Sondern Ausdruck eines Menschenbildes, dass den Mitmenschen und sein Leben und Besitz lediglich zum Objekt linker Funktionäre macht.

          Nicht, dass der heutige Zustand grundsätzlich besser wäre. Allerdings ging es den normalen Menschen noch in keinem sozialistischen System so vergleichsweise gut wie in unserem, -wenn es auch nur die Krumen vom Tisch der Großen sind, die die Masse satt machen.

        • @Ricky-13:

          Die Indoktrination, Meinungsmanipulation & Meinungsmache hat sich so ERFOLGREICH bei den Wählern unserer Bevölkerung manifestiert, da würde nicht einmal ein Aufschrei mehr zu erwarten sein, wenn die Regierung heute beschließt, für 2026 - also ein Jahr keine Gehälter mehr an die Bevölkerung auszuzahlen - also im Sinne der Demokratie & für die Sicherheit aller Bürger - jetzt als Begründung suggerieren würde.



          Sie würden es vom Opa bis zum Säugling, in diesem Land alle fressen. Die Diskussionen bei Lanz & Co. würden sie sich natürlich darauf hin auch alle anschauen und um sich davon zu überzeugen ob die Entscheidung der Politik auch stimmt, sich am nächsten Tag noch eine Blödzeitung kaufen, wo sie die Bestätigung schwarz, weiß, rot wahrnehmen können...

        • @Ricky-13:

          "Heidi Reichinnek, Ines Schwerdtner und Jan van Aken von 'Die Linke' sind die einzige Hoffnung die ich noch für diesen demokratischen Sozialstaat habe"

          Das zeigt gut wie heruntergekommen die Linkspartei politisch ist . Eine Partei wo die Zukunft von den drei von der Tankstelle abhängt wird nie dazu fähig sein die Zukunft zu gestalten. Mit schnell reden, nicht reden und Pastorenreden wird es schon gar nicht fnktionieren.

          • @Rudolf Fissner:

            ***Das zeigt gut wie heruntergekommen die Linkspartei politisch ist.***

            Wie sehr Sie 'Die Linke' lieben, ist ja in der taz hinlänglich bekannt. 😂

        • @Ricky-13:

          Hören Sie einfach auf zu hoffen und fordern Sie von den Linken die Umsetzung ihrer Versprechen dort ein, wo sie mitregieren.

          Den sonst bleiben solche Reden von Linksparteilern das was sie sind: leere Versprechungen und Pastorenreden, die den Himmel auf Erden versprechen. Da gehen selbst die christlichen Parteien pragmatischer diesseitig und effektiver mit Problemen um und schaffen was.

        • @Ricky-13:

          Nichts liegt mir ferner, als irgendetwas von Merz und seiner Bande neoliberaler Lügner gut zu finden; ich denke, da sind wir auf einer Linie. Ich will nur deutlich machen, dass abseits eines sehr clever geführten Wahlkampfes (sehr stark auf Jungwählerverführung ausgerichtet) von den Linken nicht zu viel erwartet werden sollte, weil es immer einfach ist, maximal und radikal zu fordern, wenn man nicht in der Verantwortung ist.



          Auf Landesebene konnten die Linken bestenfalls hier und dort mal nette soziale Akzente setzen, mehr war nicht drin in den Koalitionen. Und bei notwendigen Sparmaßnahmen mussten dann die Linken dafür eben auch zustimmen und ihre "linken Werte über Board werfen". In der Berliner Koalition der Linke (ja, etwas länger her) wurde der Grundstein gelegt für das Verschwinden der Sozialbauwohnungen, das hätte die FDP nicht besser hinbekommen und ist weiterhin unverzeihlich.



          Da haben die Grünen auf Länder- und Bundesebene trotz aller Kompromisse (remember: Koalitionspartner FDP!) in Bezug auf Ihre Kernthemen Klimaschutz und Energiewende deutlich mehr auf die Reihe bekommen und Notwendigkeiten früher erkannt, als andere, wie sich jetzt beim Ideenklau der CDU zeigt.

        • @Ricky-13:

          "...Heidi Reichinnek, Ines Schwerdtner und Jan van Aken von 'Die Linke' sind die einzige Hoffnung die ich noch für diesen demokratischen Sozialstaat habe..."

          Dann wird die einzige Hoffnung vergebens sein, weil Die Linke auf Bundesebene nie in Verantwortung kommen wird, ohne sich von Ihren teils radikalen Forderungen zu trennen.



          Wer will koalieren mit einer Partei, die Enteignungen und Natoaustritt propagiert? Die massive Forderungen an den Sozialstaat stellt ohne nur annährend sagen zu können, wie das bezahlt wird? Die unterhalb der Führungsebene Zusammenschlüsse wie "Die kommunistische Plattform" betreibt, mit dem Ziel (Zitat website Linke!), "die Weiterentwicklung marxistischen Gedankenguts zu bewahren"? In weiten Teilen der Linke ist die Mottenkiste immer noch Programm!







          Genau wie jede andere Partei würde sich bei Regierungsbeteiligung auch die Linke jede Forderung mit Zugeständnissen abkaufen lassen müssen und Sie würden dann wie bei den Grünen sagen können, dass sie Ihre Werte über Board wirft, weil Sie Dingen zustimmen muss, die sich eigentlich nicht will, um Dinge zu erreichen, die Ihr wichtig sind. So läuft es in jeder Koalition, insbesondere für die Juniorparteien.

          • @Sisone:

            Eine Fusion der 'Grünen' mit 'Die Linke' wäre mir natürlich am liebsten. Aber wie es ausschaut wird es wohl eher eine Blau-Schwarze-Regierung geben und dann freuen sich Trump und Putin. Friedrich Merz wird sich an so einer Koalition wohl nicht beteiligen, aber er "baut" an dieser Koalition. Ob nun bewusst oder unbewusst, kann man nicht sagen, denn Friedrich Merz macht ja bekanntlich viel Blödsinn und merkt das nie.

            Übrigens: Mit Art. 14 Abs. 3 GG (Enteignung) nimmt man schon seit Jahrzehnten den Bürgern ihr Grundstück plus Haus weg, damit man z.B. eine unnötige und klimaschädliche Autobahn bauen kann.

            Die Enteignung von Wohneigentum in Deutschland bedeutet auch nicht, dass man Oma Erna ihr Häuschen oder Onkel Fritz sein Reihenhaus wegnehmen will, sondern solchen Miethaien wie Vonovia etc. endlich mal auf die Finger haut und den Bürgern bezahlbaren Wohnraum ermöglicht.

            Die beiden mit Abstand größten Wohnungseigentümer in Deutschland sind Vonovia mit etwa 363.500 Wohnungen sowie Deutsche Wohnen mit rund 163.000 Wohnungen. Diese privaten Immobilienkonzerne pressen ihre Mieter frech aus. Vonovia hat im Jahr 2025 wieder einen Nettogewinn von einigen Milliarden Euro gemacht.

            • @Ricky-13:

              Wieviele Politiker wohl an der jetzigen, durchaus nicht zufälligen Wohnungsmarktsituation verdienen...



              Bei Vonova und Deutsche Wohnen kann sich doch jeder einkaufen.

              • @Alex_der_Wunderer:

                Da müsste man mal schauen, welche Partei "ein Herz für private Immobilienkonzerne" hat. Aber ich denke, wir wissen ganz genau, welche Partei das ist.

                Wohnungsgesellschaften und Immobilienkonzerne betreiben schon seit vielen Jahren intensiven Lobbyismus, um politische Entscheidungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

                *Nachdem CDU und CSU eine Verlängerung der Mietpreisbremse im Bundesrat bis Ende 2029 abgelehnt haben und die Mietpreisbremse auf Landesebene damit nur noch bis Ende 2025 verlängert werden kann, ... * [GRÜNE-Hamburg]

            • @Ricky-13:

              Ja, Enteignungen finden statt, ist mir bekannt. Und dass die Linke nur an die Konzerne und nicht an die einfachen Eigenheimbesitzer ran will auch. Bleibt trotzdem die Frage, mit wem gemeinsam (!) sie das durchsetzen wollen würde; weil, alleine geht nicht und einen Partner dafür werden sie niemals finden. So wäre eine zentrale Forderung der Linke von vorneherein unmachbar und aus meiner Sicht ist es dann auch nicht redlich, damit auf Stimmenfang zu gehen, als ob sie das durchsetzen könnte. Dann bleibt nämlich, wie gesagt, vom lauten, kämpferischen Wahlkampf auch nichts substanzielleres in Bezug auf Wohnungspolitik übrig, als es andere Parteien auch fordern.



              Für mich sind und bleiben die Linken eine enttäuschte Hoffnung auf linke Politik, weil sich für mich nirgends so sehr eine Lücke auftut zwischen Reden und Handeln. Die größten Hoffnungsträger der Vergangenheit haben sich zu oft aus der Verantwortung gestohlen (Rücktritte, z.B. Gysi und Lafontaine, nur um dann irgendwann wiederzukommen), sich radikalisiert (Wagenknecht) und einfach bei den sich bietenden Gelegenheiten nicht geliefert (Berlin), so dass bei mir jedes Vertrauen aufgebraucht ist. Ansonsten: Stimme Ihnen in vielem zu!

    • @Ricky-13:

      Das ist immer nervig an der Demokratie, dass die anderen auch anders wählen können.

      • @DerLurch:

        Natürlich darf man in einer Demokratie auch anders wählen, deshalb heißt sie ja auch Demokratie.

        Wer aber weiterhin einer konservativen Partei - wie der Merz-"BlackRock"-Partei vertraut - darf sich dann allerdings auch nicht beschweren, wenn er/sie in einem 'Schwarz-Blauen' oder sogar in einem 'Blau-Schwarzen' Deutschland aufwacht.

        ''Wer in einer Demokratie einschläft, muss damit rechnen, in einer Diktatur aufzuwachen!'' [Dwight D. Eisenhower (34. Präsident der Vereinigten Staaten)]

        • @Ricky-13:

          Soweit ich das beurteilen kann sorgt die CDU für eine legitime Option konservative Wähler zu sammeln ohne AFD zu wählen. Meiner Meinung nach ist eine schwache CDU erheblich gefährlicher. Weil der Wille der Allgemeinheit offenbar eben nicht RRG ist. Und entweder gibt es eben einen behelf wie die GroKo (die keine "groß" ist, sondern nur eine "ko") oder es wird ganz düster. Ich verstehe nicht, warum sie das nicht sehen, sondern der CDU Nähe zur AFD unterstellen. Damit stoßen sie (pi mal Daumen) der Hälfte der Wähler vor den Kopf.

          • @DerLurch:

            Pi (3,14159...) ist ja eine irrationale Zahl. Vielleicht sind viele Unionswähler ja auch irrational und sehen nicht, was in der Merz-Union im Augenblick vonstatten geht.

    • @Ricky-13:

      "Unser BlackRock-Lobbyist - der auf dem Kanzlerstuhl sitzt - interessiert sich aber nicht für kleine Bürger ohne Wohnung."

      Die Ampel war leider genauso bzw. hat die Wohnugssituation noch verschärft.

      Und die Linke hat außer der bekannten Umverteilung keine Ideen.

      Als Wohnungssuchende würde ich keine dieser Parteien wählen (die verbleibende Parteien allerdings auch nicht).

      Nur eins ist m.E. unbestritten: die Wohnungsfrage muss eine höhere Priorität in der Politik erhalten.

      • @Black & White:

        **Es sind 531.600 Menschen in Deutschland wohnungslos. Davon sind 439.500 im System der Wohnnotfallhilfe untergebracht, 47.300 sind obdachlos (im Bericht als wohnungslose Personen ohne Unterkunft bezeichnet) und 60.400 sind verdeckt wohnungslose Personen (z.B. Menschen, die bei Freunden übernachten).** [Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen]

        Die Doktorarbeit von unserem SPD-Bundespräsidenten - "Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit" - lesen die Obdachlosen sicherlich jeden Tag draußen in ihrem Schlafsack. Hat ein Journalist Bundespräsident Steinmeier eigentlich schon einmal auf diese Dissertation angesprochen?

        Und die Merz-Union will die Obdachlosigkeit mit der Verschärfung der Sanktionen gegenüber Bürgergeldempfängern sogar noch in die Höhe treiben. Das ist alles eher ein Rückschritt ins Mittelalter, was momentan in diesem Land mit CDU/CSU und SPD vor sich geht. Man schimpft aber lieber auf 'Die Linke', anstatt sich darüber aufzuregen, dass die 'Merz-Söder-Klingbeil-Koalition' den Sozialstaat mit ihrer "Politik" zerstört und damit immer mehr Bürger in die Hände der AfD treibt.

      • @Black & White:

        Also viele der älteren Leutchen haben ja schon ihre Wohnungen für Familien frei gemacht und leben in Senioren Residenzen.



        Vielleicht brauchen wir auch neuere Wohnmodelle für Singles - Singleresidenzen, da wäre schon gleich etwas gegen die aktuell geführte Diskussion der zunehmenden Vereinsamung bei der jüngeren Generation unternommen.

        • @Alex_der_Wunderer:

          „Also viele der älteren Leutchen haben ja schon ihre Wohnungen für Familien frei gemacht und leben in Senioren Residenzen.“

          Nennen wir es doch beim Namen: sie haben sich in überteuerte Altenheime abschieben lassen, in denen sie bis zum Schluß möglichst gewinnbringend mies verwahrt werden.

  • Ein Problem bei der Misere ist zudem, dass die Profiteure und Profiteurinnen (Vermieter, Eigentümer) mehr politisch/ökonomischen Einfluss ausüben können als die Menschen des marginalisierten und systematisch vereinzelten 'unteren' Teils der Gesellschaft.



    Dort wo, wie in Berlin, mal kollektives Handeln praktiziert wird, ist des der 'politischen Klasse', die zugleich ja Teil der besitzenden Klasse ist, in 'unseren' postdemokratischen Vollzügen leicht möglich den demokratisch formulierten Willen der Betroffenen vom Tisch zu wischen.



    Ein Aufstand hülfe, ist aber nicht in Sicht, da das Protestpotential sein Heil längst systemkonform Rechts sucht, dabei im vermeintlichen Erfolgsfall rechter Regentschaft vom Regen in die Traufe kommend.



    Die zusätzlichen Treiber der Misere sind vielfältig. Ein Faktor dabei dürfte der passive Schulterschluss der Halblinks-Grün-Liberal 'Progressiven' mit der profitierenden bürgerlichen Mitte im 'Kampf gegen Rechts' sein.



    Systemimmanent (->Kapitalverwertungszwänge) wird sich die Misere jedenfalls wohl nicht lösen lassen, es sei denn es würde bundesweit auf 'Rotes Wien' gesetzt, was aber s.o. am Widerstand der 'Mitte' scheitert.

    • @Anne in Pink:

      Oh weia.

    • @Anne in Pink:

      Sie können aufstehen und protestieren.

      Das Problem ist aber: die Mieter wollen etwas von den Konzernen… mehr Wohnraum. Modern. Günstig.

      Wenn sich eine Investition nicht lohnt, mach man was anderes.

      Die Menschen können doch auch gemeinsam handeln und zusammenlegen und ein Haus bauen! Gemeinsam Eigentum schaffen und diesen solidarisch zu verwalten.

      Es ist natürlich einfacher zu schreien man habe ein Recht drauf und gleichzeitig von andere die Leistung und das Eigentum haben zu wollen. Das natürlich dann in bester stadtlage mit allen Annehmlichkeiten , bitte nicht draußen auf dem Dorf .



      Das ist ja unzumutbar

      • @Lio:

        Erschreckend wie stark hyperkapitalistische Scheuklappen bzw. hyperkapitalistische Propaganda auch in der TAZ in die Kommentarsspalten eingesickert sind.



        Die im GG verankerte Pflicht zur Erfüllung menschlicher Grundbedarfe (Menschenrechte, Essen, bezahlbares Wohnen, etc.) als "wollen was von den Konzernen" zu framen ist zwar offensichtlicher bullshit, wird aber in der Tat auf diesem Niveau der Billigst-Propaganda systematisch von den Lobbys der Überreichen in einer Dosis in die Diskurse injiziert, dass solcher Schwachsinn mittlerweile widerspruchsarm sagbar geworden ist.



        Wohnen sei also kein soziales Grundrecht auf Unterkunft, sondern habe eine renditeträchtige "Investition" darzustellen.



        So so.



        Methode zwei ist dann die Forderung nach Wohngeldanpassung, damit Unternehmen überhaupt noch trotz Wuchermieten Arbeitskräfte anwerben können, was nichts anderes bedeutet als zusätzliche Umverteilung von Steuergeld auf die Konten der Überreichen.



        Das faschistoid ideologische Konstrukt der 'unsichtbaren Hand' des Marktes ist längst so dysfunktional geworden, dass das Lesen von 'Des Kaisers neue Kleider' anzuraten ist.



        Wir sollen den Globus nicht den Fink, Trump, Thiel und Co. überlassen.

  • In DE hat als einzige die Linkspartei das Thema Wohnen und Miethöhen als Wahlkampfthema gehabt. Ich kann leider nicht erkennen dass es nennenswert geholfen hat.

    • @dator:

      Wie sollte es auch helfen, wenn eine Partei ein Wahlkampfthema hat? Insbesondere, wenn es sich um eine Partei handelt, die auf absehbare Zeit mangels Regierungsbeteiligung nichts, aber auch gar nichts umsetzen muss.

      Außerdem haben alle Parteien irgendetwas mit "Mieten runter" rausposaunt. Die Positionen von z.B. den Grünen haben sich nicht fundamental von denen der Linken unterschieden (Verlängerung / Verschärfung der Mietpreisbremse, Schließung von Schlupflöchern wie z.B. "möblierte Wohnungen", usw.). Alleinstellungsmerkmal der Linken waren lediglich die Enteignungsfantasien, womit sie in Berlin peinlicherweise genau die Wohnung meinen, die die Linken bei Regierungsbeteiligung selbst privatisiert haben und die jetzt Deutsche Wohnen und Vonovia gehören.

      Wirklich helfen würde wahrscheinlich wirklich nur forcierter Mietwohnungsbau, den irgendwie jeder will, aber jeder nur woanders will.

    • @dator:

      Was ganz bestimmt nicht an der Die Linke liegt.

      • @Andreas J:

        Das war auch nicht behauptet worden. Das Wahlvolk selbst, die Medien (außer natürlich der TAZ), die bösen anderen Parteien, alle sind sie mitschuld.

    • @dator:

      Immerhin könnte es sein, dass das Thema geholfen hat, die Partei in den Bundestag zu bringen, was die Marktpartei FDP nicht geschafft hat. Das Problem dürfte eher sein, dass die wenigsten Mitglieder des Bundestages und anderer Parlamente sich jemals mit ernsten persönlichen Wohnungsproblemen beschäftigen mussten oder aktuell müssen. Ich wüsste gern mal, wie viele von denen selber vermieten und dadurch an hohen Mieten/Profiten interessiert sind.

      • @Achsachbloß:

        Lt. Artikel besteht das Problem darin das es absolut gesehen zu wenig Wohnungen gibt. Die Forderung nach bezahlbarem Wohnungen lässt sich daher leicht stellen, ich habe aber nicht wahrgenommen dass die Linke ein Programm zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum entwickelt hat und damit eine Lösung von dem hier aufgezeigtem Problem.

        • @Tom Tailor:

          Wie auch? Da hätten die Herrschaften dazusagen müssen wie sie das zu finanzieren gedenken. Ohne diesbezüglichen Plan ist das nicht mehr als heiße Luft und insofern irrelevant.

        • @Tom Tailor:

          Zunächst einmal frage ich Sie danach, ob Sie überhaupt ein Problem sehen und wenn ja, wie Sie es denn lösen würden?



          Ich sehe das Problem zu hoher Mieten bei zu geringen Einkommen. Und ich sehe das Problem, dass es zu wenige Mietwohnungen gibt. Hier sehe ich die öffentliche Hand in der Pflicht, grundsätzlich mehr gegen die Verwerfungen des sogenannten freien Marktes zu tun, denn tatsächlich ist der Mietmarkt unfrei und das ist von denen so gewollt, die davon ungebremst und ohne Scham profitieren.



          Wohnen ist nunmal kein beliebiger Kaufartikel, denn es gibt ganz offensichtlich keinen Wettbewerb der Vermieter um Mieter. Wie genau lauten Ihre Lösungsvorschläge?

          • @Achsachbloß:

            "Zunächst einmal frage ich Sie danach, ob Sie überhaupt ein Problem sehen und wenn ja, wie Sie es denn lösen würden?"

            Selbstverständlich besteht dieses Problem und es gibt auch Lösungen, aber ich halte die hier präsentierten für nicht geeignet. Darüber hinaus wird m.E. auch einer falschen Erwartungshaltung zu sehr das Wort geredet. Fakt ist: es gibt auf ganz Deutschland bezogen keinen Wohnungsmangel, dieser besteht nur an den besonders begehrten Lagen. Fakt ist ferner, dass dieser Mangel an den "Hot Spots" niemals beseitigt werden kann. Das liegt zum einen darin, dass wachsende Städte weiteren Bevölkerungszuzug generieren, das Problem verschärft sich also ständig von selbst. Zum anderen ist es unmöglich, in den begehrten Metropolen in nennenswertem Umfang neuen Wohnraum zu generieren. Es fehlt an bebaubarem Land und es kann nicht auf "Teufel komm raus" immer mehr verdichtet werden. Die einzige Lösung besteht darin, die Nachfrage zu verringern. Wir müssen den dringend notwendigen "DeGrwoth" einleiten, Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft absenken. Von 80 Mio EW langfristig auf 60 Mio EW. Nur das wird den Wohnungsmarkt dauerhaft entspannen.

            • @Tom Tailor:

              Drei Fragen:

              Was machen Sie mit den über 20 Mio., die in dieses neue „DeGrwoth“ nicht mehr reinpassen?

              Wie erklären Sie der bestimmt begeisterten Restbevölkerung ihre neue Lebensperspektive, die dank abgesenkter Wirtschaftskraft schlicht aus Verzicht und sonst nichts bestünde?

              Und wie lassen sich Ihre Ideen mit Begriffen wie „Freizügigkeit“ oder „Demokratie“ verbinden?

            • @Tom Tailor:

              Ich denke auch, das Problem oder die Probleme lassen sich tatsächlich nicht insgesamt und gleichzeitig lösen, höchstens lindern.



              Wichtig ist, ob man staatliche Lenkung und Beteiligung zulassen will und in welchen Bereichen. Wer da sofort die Finger kreuzt und vor Kommunismus warnt, der möchte doch nur seinen eigenen bequemen Status verteidigen.



              Interessant finde ich, dass Sie den Begriff Degrowth benutzen. Für mich bedeutet das aber weder Bevölkerungspolitik noch Absenkung der Wirtschaftskraft. Ich denke eher an Sparsamkeit und Umbau der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. Das fängt mit weniger Konsum in allen Bereichen an, weniger wegwerfen, mehr Produkte die länger halten und länger benutzt werden. Dazu gehört z. B. eine Reparaturpflicht u.v.m.



              Hinsichtlich der Wohnungen wäre viel möglich, wenn der politische Wille da wäre, Vorschriften zu vereinfachen und zu Genehmigungen zu beschleunigen. Vor allem aber müssten die Mietpreissteigerungen anders behandelt werden, durch höhere Steuern auf Gewinne aus Vermietung, wenn bestimmte Parameter nicht eingehalten werden, durch Einschränkung von Abschreibungsmöglichkeiten. Ich bin auch für Instandhaltungsstandards.

              • @Achsachbloß:

                "... Begriff Degrowth benutzen. Für mich bedeutet das aber weder Bevölkerungspolitik noch Absenkung der Wirtschaftskraft..... Das fängt mit weniger Konsum in allen Bereichen an, weniger wegwerfen, mehr Produkte die länger halten und länger benutzt werden. Dazu gehört z. B. eine Reparaturpflicht u.v.m. "

                Ähm, das bedeutet Reduktion der Wirtschaftskraft... Ihre Vorschläge schätze ich jedoch sehr.

                • @Hitchhiker:

                  Ich dachte, es bedeutet Verzicht auf ständiges starkes Wachstum und weniger Ressourcenverbrauch. Allerdings bin ich kein Fachmann und dankbar für jeden weiteren Gedanken. Kann die Wirtschaftskraft nicht gleich bleiben und für andere Aufgaben eingesetzt werden?

                  • @Achsachbloß:

                    Es gibt keine einheitliche Definition für diesen Begriff. Ich verstehe darunter eine Abkehr von einem Staatsmodell, das sich ausschließlich durch Wirtschaftswachstum definiert und nur damit seinen gesellschaftlichen Aufgaben nachkommen kann (Steuereinnahmen, Rentensicherheit, Fachkräfte bereit stellen etc.). Bekanntermaßen kann es kein ewiges Wachstum geben, es sollte daher dringendste Aufgabe der Politik sein, ein Modell zu entwickeln das mit geringem Steueraufkommen, Wirtschaftskraft, Einwohnerzahl (und der damit verbundenen verstärkten Alterung) und Dienstleistern den Wohlstand erhält (Japan könnte evtl. als Vorbild dienen). Dies würde auch den Wohnungsmarkt entspannen und sogar den Klimaschutz voran treiben.

  • "Nur eine Demokratie, die liefert, darf sich so nennen."



    Genau so ist es. Der Eröffnungssatz ist die Quintessenz. Und genau deshalb regiert die Politik so:



    "Wenn die Politik Wohnungsmangel hört, dann ist die Antwort Bauen. Wenn die Politik merkt, dass die Wirtschaft absackt, dann ist die Antwort Steuersenkungen. Wenn die Politik jahrelang zu wenig in die Integration von Geflüchteten investiert hat, dann macht man halt die Grenzen zu."



    Ja was denn sonst? Eine Demokratie ist das Gegenteil von Willkür. Eine Demokratie ist dazu da, dass Regeln eingehalten werden, die im Konsens errungen wurden und nicht durch Willkür oder absolutischtisches Gehabe von oben kamen.



    Büros stehen leer, ja. Sie gehören aber jemandem. Sie wurden erbaut und bezahlt von ihren Besitzern. Das ist kein Freiwild.



    Und Firmen sind nicht verpflichtet hier zu investieren. Sie sind frei in ihrem Willen. Wer Arbeitsplätze will muss Attraktivität schaffen, also günstige Steuern oder Standortfaktoren bieten.



    Enteignen, kollektivieren von Unternehmen oder 'die Überwindung des Kapitalismus' hat nichts mit Demokratie zu tun. Das sind ideologische Ideen die eine Minderheit durchdrücken will und sich als demokratisch framt.

    • @Saskia Brehn:

      Marktfetischismus frisst Verstand.



      Es ist halt so, wie es ist.



      Und es wird sich auch nichts ändern.



      War unbequem.



      Deshalb wird auch nichts gegen die sich lange abzeichnende Klimakatastrophe unternommen.



      SUVs sind ja kein "Freiwild". Die gehören ja jemandem.



      Man kann aber auch, vorsichtig, Mal ganz neu draufschauen, auf sie Probleme. Zum Beispiel kann man sich sie Frage stellen, ob leere Bürohochhäuser gut oder schlecht für eine Gesellschaft sind.



      Glaube die Konsequenzen dieser Überlegungen wären durchaus vertretbar mit unserer Verfassung und wahrscheinlich auch demokratisch mehrheitsfähig.



      Steht allerdings eine steinreche Lobby im weg.

      • @Schleicher:

        Nein. SUVs sind kein Freiwild. Sondern das Triggerobjekt einer geifernden Neiddebatte.

        Die Welt wäre so viel schöner, sauberer, gerechter und der Weltfrieden ganz nah, hätten wir nur endlich die SUVs verboten…

      • @Schleicher:

        "Zum Beispiel kann man sich sie Frage stellen, ob leere Bürohochhäuser gut oder schlecht für eine Gesellschaft sind."

        Weder gut noch schlecht sondern zyklisch. Dem Büroleerstand folgt i.d.R. eine Vollvermietung. Nur dauerhaft leerstehende Bürogebäude (weil z.B. vor 50 Jahren gebaut und inzwischen "aus der Zeit gefallen" und unvermietbar) sollten abgerissen werden.

    • @Saskia Brehn:

      Mit der Ergänzung dessen, was GG-Artikel 14 und 15 sagen - einige Landesverfassungen einschließlich der bayerischen sind da sogar noch deutlicher.



      Eigentum ist sozialpflichtig, so verdient es sich den Schutz.

      • @Janix:

        Und da bin ich auch voll bei Ihnen, das Grundgesetz gibt vor, dass privates Eigentum nicht uneingeschränkt gegen das Gemeinwohl eingesetzt werden darf, sondern eine Verantwortung für die Gesellschaft mit sich bringt.



        Heißt bei Neubauten kann ein Anteil an Sozialwohnungen vorgegeben werden oder der Eigenheimbauer muss Umweltstandards berücksichtigen, etc...



        Daraus könnte man meiner Meinung nach auch ein Verbot für Privatflieger ableiten, weil die uneingeschränkt gegen das Gemeinwohl nur dem Einzelinteresse dienen.



        Vergesellschaften, enteignen von Eigentum lese ich daraus aber nicht ab, da wird aus meiner Sicht das Grundgesetz massiv überdehnt.



        Ich würde daraus aber auch ableiten: selbst wer überteuert vermietet handelt nicht uneingeschränkt gegen das Gemeinwohl (er stellt den Wohnraum ja trotzdem zur Verfügung) und damit wäre aus meiner Sicht selbst ein Mietendeckel verfassungswidrig...🤷

        • @Saskia Brehn:

          Grundsätzlich ist, siehe die Artikel, Enteignung zulässig, aber dies entschädigt. Und ob das hier bei Berliner Wohngesellschaften zweckmäßig ist, ist eine weitere Frage.



          Nur gibt es für Enteignung eine ausdrückliche Genehmigung, bewusst in die Verfassung gesetzt.

  • Haben wir zuwenig Baumaterial? Nein.



    Haben wir zuwenig Handwerkskapazität? Im Neubau eher nein.



    Haben wir zuwenig Kapital? Nein, energieeffizienter Neubau muss aber dauerhaft Mieten ermöglichen, die Bodenpreise, Baukosten, -nebenkosten, Instandhaltung und Zinsen vergüten.



    Der wesentliche Engpass ist die Verfügbarkeit von Grundstücken mit Baurecht. Da lange von einem mittelfristigen Bevölkerungsrückgang auf unter 70 Mio. Einwohner ausgegangen und auf Basis dieser Fehlannahme die Ausweisung neuen Baulandes gesetzlich erschwert wurde, haben wir heute die Folgen. Da Bauland Sache der Kommunen ist, muss das kommunal diskutiert werden.



    Zur Aufteilung von Einfamilienhäusern müssen bei unrentablem ÖPNV zusätzliche Stellplätze geschaffen werden. Haustechnik und Brandschutz werden oft teuer.



    Die Umwandlung von Bürohäusern ist eine gute Idee, allerdings sind Gebietscharakter, Immissionsschutz und Infrastruktur herausfordernd.



    Die Vergesellschaftung nützt Wenigen, kostet viel und lädt zu Korruption ein (habe ich live erlebt).



    Mietregulierung erschwert ausgerechnet den Schwächsten Zugang zu Wohnraum.



    Und systemisch gedacht: Es kann nur bereitgestellt werden, was auch angemessen bezahlt wird.

  • Ich wäre gerne mit den großen Worten vorsichtig. Wir haben ja genügend Wohnraum pro Person, sofern wir es nur wieder fertigbrächten, dass z.B. Familien mit Work-from-Home-Arbeitsplätzen bei Oma auf dem Land einzögen, WGs die Infrastruktur gemeinsam nützen, Kinder wieder draußen auf der Straßen spielen können und kein riesiges Zimmer "brauchen". Weniger Krempel, Garage, Individualnutzungen und mehr öffentliche Bücherei, Rad und öffentliche Bäder. Wie viel Quadratmeter "braucht" es und mit wie vielen ging es vor ein, zwei Generationen?



    Wichtiger als Individualverhalten sind wohl noch richtige Anreize und Regeln.



    Dann die Verteilungsfrage: Wenn die Drittwohnung zum gelegentlichen Opernbesuch in München existiert oder Studikinder erst mal eine große Wohnung für eine Person in der Unistadt gekauft bekommen, sollten diejenigen auch mal wieder angemessen Steuern zahlen, oder? Eine wieder gleichere Verteilung entspannt sehr viel mit.

  • Die Lösung der Wirtschaft wird sein dass die sogenannte Unterschicht statt ein WG Zimmer nur noch eins der 2-3 Betten pro Raum bekommt.



    Man kann in Kalifornien gut beobachten wie das Problem auf Kosten der Armen gelöst wird indem man die Armen bei Wohnungsmangel dichter stapelt.



    In der Wirtschaft hat's bei der Profit spalte keine bonuspunkte für Menschenwürde.

    • @Todesfister:

      Schon mal was von den Käfigwohnungen in Hongkong gehört?

      • @dator:

        Wäre nicht das erste das China exportiert

        • @Todesfister:

          Die Käfigwohnungen gabs dort aber schon, bevor China Hong Kong übernommen hat. Und nun?