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Friedrich Merz' Queerfeindlichkeit„Zirkuszelt“-Aussage erntet Kritik

Selbst aus den eigenen Reihen erntet der Kanzler Kritik. Zwei Bundestags-VizepräsidentInnen kündigten an, den Berliner CSD zu eröffnen.

Auf der Jagd nach der Studiofliege: Moderatorin Sandra Maischberger fuchtelt ihrem Gast Friedrich Merz im Gesicht herum Foto: wdr/ard/dpa

Berlin taz | „Sie können doch einfach die Fahne hissen!“, fordert Sandra Maischberger am Dienstagabend Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf, als er in ihrer Sendung sitzt. Es geht um die Regenbogenflagge, die für queeres Leben steht. Diese zum Christopher Street Day (CSD) am 26. Juli über dem Reichstag zu hissen, hatte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner verboten und dafür viel Kritik geerntet. Merz pflichtet seiner Parteifreundin bei: „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“, sagt er bei Maischberger. Damit hat er die ohnehin aufgeheizte Debatte endgültig zum Kochen gebracht.

„Wenn die Regenbogenfahne die Fahne auf einem Zirkuszelt ist, was sind dann queere Menschen? Zirkustierchen, die sich zur Erheiterung des Publikums zum Affen machen?“, sagte die Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sophie Koch (SPD), der taz. Queere Menschen hätten Würde und stünden wie alle anderen auch unter dem Schutz des Grundgesetzes. „Ein Verständnis dafür wäre für einen Bundeskanzler angemessen“, findet Koch.

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sprach von einer „Entgleisung“. „Die Regenbogenfahne ist keine Zirkusplane, sondern ein universelles Symbol für Vielfalt und Menschenrechte“, sagte LSVD-Vorstand Andre Lehmann dem ZDF. „Ich möchte den Bundeskanzler daran erinnern, dass er von einer Verfolgtengruppe des Nationalsozialismus spricht, die auch noch in der Bundesrepublik lange Zeit unterdrückt und kriminalisiert wurde.“

„Von Fettnapf zu Fettnapf“

Die Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann bescheinigte Merz ein „Talent, von Fettnapf zu Fettnapf zu gehen und dabei Menschen vor den Kopf zu stoßen“. Die Regenbogenfahne repräsentiere eine Gruppe, „die vermehrt von Anfeindungen, Gewalt und Hass betroffen ist“, schrieb sie auf der Plattform X. Merz könnte sich „für Vielfalt, Selbstbestimmung und die Wahrung demokratischer Grundrechte einsetzen, statt diese Werte lächerlich zu machen“.

Auch Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek bezeichnete Merz’ Worte als „völlig unangemessen“. Seit Jahren steige die Gewalt gegen queere Menschen. Die Union „verweigert nun auch noch einen symbolischen Akt und zieht den Kampf um Sichtbarkeit ins Lächerliche“, sagte sie.

Laut Bundeskriminalamt haben sich die Straftaten in den Bereichen sexuelle Orientierung und geschlechtsbezogene Diversität seit 2010 fast verzehnfacht, 2024 wurden fast 3.000 Straftaten erfasst. Die Amadeu-Antonio-Stiftung zählte 2024 in Deutschland noch nie so viele CSD-Veranstaltungen – allerdings auch noch nie so viele rechtsextreme Mobilisierungen dagegen. 55 Fälle hat die Stiftung dokumentiert, in denen rechtsextreme Gruppen gezielt CSD-Demos, Teilnehmende und Infrastruktur gestört, bedroht und angegriffen haben.

Auch der Vorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), Sönke Siegmann, sagte der taz: „Die Regenbogenflagge zeigt, wofür unser demokratischer Staat steht.“ Sie sei kein beliebiges Banner, sondern ein Zeichen von Menschenwürde, Vielfalt, Gleichberechtigung und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Merz’ Wortwahl sei „unglücklich“ gewesen. Darüber werde man mit dem Kanzler persönlich sprechen, es gebe bereits einen Termin.

Durch und durch queerfeindliche Haltung

Merz’ aktuelle Äußerung reiht sich ein in eine lange Reihe problematischer Aussagen des heutigen Kanzlers gegenüber queeren Personen. Im Jahr 2000 stellte sich Merz gegen die Ehe für alle, 2001 kommentierte er das Coming-out des SPD-Politikers Klaus Wowereit mit den Worten: „Solange der Wowereit sich mir nicht nähert, ist mir das egal.“

2020 sagte Merz auf die Frage, ob ein Schwuler Kanzler werden könne: „Die Frage der sexuellen Orientierung geht die Öffentlichkeit nichts an. Solange sich das im Rahmen der Gesetze bewegt und solange es nicht Kinder betrifft – an der Stelle ist für mich allerdings eine absolute Grenze erreicht –, ist das kein Thema für die öffentliche Diskussion.“ Kritisiert wurde dabei, dass Merz Homosexualität in die Nähe von Pädophilie gerückt hatte.

Im jüngsten auf Merz zugeschnittenen Bundestagswahlkampf hatte die Union damit geworben, trans Personen das gerade erst erkämpfte Recht auf Selbstbestimmung wieder zu entziehen, das Selbstbestimmungsgesetz abzuschaffen. Der Lesben- und Schwulenverband LSVD hatte in seinen Wahlprüfsteinen deshalb einige Positionen der Union als „gefährlich“ eingestuft.

Merz zeigte Sympathie für Trumps Transfeindlichkeit

Im Februar dieses Jahres zeigte Merz Sympathien für den transfeindlichen Beschluss von US-Präsident Donald Trump, nur zwei Geschlechter anzuerkennen. Merz sprach von einer „Entscheidung, die ich nachvollziehen kann“. Auch die Reform des Abstammungsrechts, das unter anderem dazu führen sollte, dass Lesben ihre eigenen Kinder nicht mehr adoptieren müssen, war mit der Merz-Union nicht in den Koalitionsvertrag zu bekommen.

Merz’ „Zirkuszelt“-Äußerung vorangegangen waren zwei Entscheidungen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Neben dem Verbot der Regenbogenflagge am CSD über dem Bundestag – am 17. Mai, dem sogenannten Idahobit-Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans­phobie, darf die Flagge weiter gehisst werden – untersagte sie im Namen der „Neutralität“ kürzlich auch den queeren Mitarbeitenden der Bundestagsverwaltung die Teilnahme als sichtbare Gruppe am Berliner Christopher Street Day. Kritik an dieser Entscheidung war aus allen demokratischen Parteien gekommen, auch der Union selbst.

CSU-Chef Markus Söder, dessen Partei auch immer wieder queerfeindlich Stimmung macht, postete auf Facebook ein Foto der Bayerischen Staatskanzlei, vor der am Münchner CSD Ende Juni Regenbogenflaggen wehten. „Bayern ist weltoffen und tolerant. Bei uns kann jeder leben und lieben, wie er möchte“, schrieb er dazu. Familienministerin Karin Prien (CDU) kündigte unterdessen an, ihr ­Ministerium werde mit einem eigenen Wagen beim Berliner CSD dabei sein. Dieser sei ein wichtiges Zeichen für den Respekt vor Vielfalt. Mit Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich zu ­schreiben untersagte Prien ihrem Ministerium allerdings erst diese Woche, auch Bayern hat das Gendern ­verboten.

Am Mittwoch stellten sich die BundestagsvizepräsidentInnen Josephine Ortleb (SPD) und Omid Nouripour (Grüne) gegen Klöckners „Neutralitäts“-Gebot: Sie selbst wollen den Berliner CSD Ende Juli eröffnen, sie stünden „an der Seite der queeren Community“, so Ortleb. Nouripour sagte: „CSDs sind gelebte Demokratie. Der Einsatz für Grundrechte ist keine Frage von Neutralität, sondern ein Auftrag für alle Demokratinnen und Demokraten.“

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145 Kommentare

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  • Die Kritik an Merz, der sich im Interview klar zum EIMALIGEN Hissen der Regenbogenflagge am der 17. Mai – das ist der Tag gegen Homophobie - bekannte, wird nach hinten los gehen.

    Dass nur für die Regenbogenflagge diese Ausnahme existiert, ist zusammen mit dem Gedöns das darum veranstaltet wird, dass wiederum nur für die Regenbogenflagge weitere Ausnahmen gefordert werden, eine Steillvorlage von querrer Seite für die AfD , dieses Thema hochzukochen.

  • So eine künstliche Aufregung zu so einem Thema? Geht uns wohl doch noch ganz gut. An den Bundestag gehören keine beliebigen Fahnen - egal von welcher Gruppe oder Minderheit. Diese künstliche Aufregung über die Wortwahl sagt alles über den Zustand von Teilen unserer Gesellschaft. Bei jeder Kleinigkeit müssen irgendwelche Minderheiten die beleidigte Leberwurst mimen. Lächerliche Debatten.

  • Hat jemand was anderes von Pascha Merz erwartet?

  • Wer Hitzerekorde hat und nicht über Klimawandel sprechen will, braucht einfach nur so einen Unsinn von sich zu geben.

    • @datensenke:

      Um die Datensenke ein wenig zu füllen: Die Frage von Frau Maischberger betraf nicht den Klimawandel. 🎪🤹🤡

    • @datensenke:

      absolute Zustimmung. Eine klassische flood the zone with shit-Aussage. Das ist kein "Fettnäpfchen", das ist bewusst platziert und ragebait in Reinform. Und die Kommentarspalten füllen sich.

  • An der Macht, gleich in welcher Position solche empfunden wird, besteht die Gafahr, dass unbemerkt das Gefühl verloren geht - sofern mensch es je hatte -, das einem sagt, was arrogant ist. Oder aber Arroganz ist das Mittel der Wahl zu Machterreichung und - erhaltung. So einfach isses.

  • Die Beflaggung am Reichstagsgebäude, dem Sitz des Deutschen Bundestages, wird vom Bundestag selbst entschieden. Der Bundestag als eigenständiges Verfassungsorgan hat das Recht, die Beflaggung seiner Gebäude festzulegen.



    Die Bundesflagge hat 🇩🇪Schwarz, Rot , Gold zu sein; aber wie die anderen Flaggen aussehen hängt von den Gastländern, den internationalen Organisationen 🏳️‍🌈, zu deren Anlass die Flaggen gehisst werden, ab.



    Die Entscheidung am Reichstagsgebäude ist somit eine Entscheidung des Deutschen Bundestages, die sich nach den spezifischen Regelungen des Parlaments richtet.

  • Das einzige was Merz scheinbar in Punkto Beflaggung des Reichstagsgebäude drauf hat - sind die Farben Schwarz, Rot, Gold unserer Bundesflagge.



    Zu welchen internationalen Anlässen ansonsten am Bundestag geflaggt wird - Null Ahnung - und dieses Unwissen als Bundeskanzler, im öffentlich rechtlichen Fernsehen vor der gesamten Bevölkerung kundzutun ist echt ne' krasse Fehlleistung !



    Wenn, hätte Merz zumindest einmal seinen mitzuständigen Innenminister Dobrindt mit erwähnen müssen.

  • Hmm.

    Laut Merz (in dem fraglichen Interview) hat die Regenbogenfahne einen festen Tag, den 17. Mai (CSD). Der Tag wird auch von ihm nicht in Frage gestellt. Das wird bei der Debatte gerne unterschlagen, weil es nicht ins Bild vom pösen BlackRock Merz passt 🧛‍♂️

    Da wird also ein ganz großes Fass aufgemacht, weil in der übrigen Zeit keine anderen Fahnen außer Europa- und Deuschlandfahne aufgehängt werden? "Zirkuszelt" bezieht sich nur darauf. Und diese Regelung gilt für all Fahnenfans in DE.

    www.zdfheute.de/vi...irkuszelt-100.html

  • Regenbogenflagge gibts in aktivistischen Zirkeln in zwei Versionen: Eine zeigt Regenbogenfarben in ihren Längsstreifen, die andere hat zusätzlich die Aufschrift "Pace", was "Frieden" heißt. Die zweite Version ist also eine Friedensaktivistenflagge, die womöglich mehr als nur den Frieden zwischen Nationen, sondern auch den zwischen Bevölkerungsgruppen, in Gesellschaft und in Familie ausdrücken soll.

    Ohne Aufschrift ist sie Symbol legitimer Lebensfreude der LGBTQ.....-Community und damit auch Widerstandsflagge gegen die Gegner freiheitlicher Geschlechtslebensselbstgestaltung wirklich in unserer Zeit angekommener ZeitgenossInnEn.

    Regenbogen ist Phänomen fragiler Wetterlagen mit Zusammentreffen von Regen und Sonnenschein, das das Rätsel birgt, wie wir zum Ende des Regenbogens gelangen. Frieden, auch im erweiterten Sinne, ist so ein fragiles Ding. Wohl dem, dem gelingt, einen Regenbogen durch die Bundestagsglaskuppel hindurch zu fotografieren!

    Für mich ist der Regenbogen auch die natürliche Repräsentation der Farbpalette unseres sichtbaren Lichtes. Nicht nur Kinderbilderbücher sind voller Regenbögen, den Liebhaber der Farbenvielfalt trifft auch jeder natürliche Regenbogen ins Herz.

  • Ich fand diese Aussage absolut unpassend, aber nicht schlimm.



    Allerdings, dass diese Aussage so viele Menschen, triggert hätte ich nicht gedacht.



    Nun ist sie für viele Menschen doch schlimmer als ich dachte.



    Nur hoffe ich das es bei aller Kritik nicht um die Person, die ist schlimm genug, sondern um die Aussage geht.

  • Eure Berichterstattung und auch der Kommentar von Dennis Chiponda sind für Circusschaffende genauso verletzend wie die Aussagen von Merz selbst. Es gibt wohl innerhalb der Kulturlandschaft kein Genre, in dem gesellschaftliche Diversität sowohl der Akteure als auch des Publikums selbstverständlicher sind, als im Circus - und das seit Jahrhunderten. Uns als "Freakshow" zu generalisieren und in einer Weise mit negativen Attributen zu belegen ist im besten Fall unwissend, wahrscheinlicher aber von kultureller Überheblichkeit gesteuert. Das eigentliche Problem an Merz Aussage ist, daß der Bundestag leider in keiner Weise die gesellschaftliche Vielfalt so repräsentiert, wie jeder noch so schäbige Circus es tut. Und daß er als "Circusdirektor" nicht versteht, wie sehr seine Show von Diversität profitiert. Und natürlich gehören 4 Regenbogenfarben auf das Chaptiteau Bundestag!

    • @Yogi Mohr:

      Bravo! Das ist mir aus dem Herzen gesprochen! Sehr irritierend, wie all die Kommentatoren nicht wahrnehmen, dass sie genau wiederholend selber entwerten, diesmal die Circusschaffenden. Vielleicht hilft ein wenig Selbstreflexion.

    • @Yogi Mohr:

      Ich verstehe was Sie meinen, aber Sie vergaloppieren sich genauso.

      Der Bundestag muss gar nicht die gesellschaftliche Vielfalt repräsentieren, sonst wäre nur eine Minderheit Akademiker und ein Viertel Rentner.

      Nennen Sie mich arrogant aber ich möchte dass idealerweise die besten 600 Menschen Deutschland vertreten und nicht, dass funktionale Analphabeten (angeblich 1/7 der Erwachsenen) in Fraktionsstärke im Bundestag vertreten sind.

  • Christian Wulff wusste, warum er zu seinem Zapfenstreich ein Lied aus einem Märchen über Toleranz und Akzeptanz aufspielen ließ...



    www.youtube.com/watch?v=g7A8UyKH33w



    oder so: www.youtube.com/watch?v=V1bFr2SWP1I

    • @starsheep:

      Danke. Gute Medizin. Wirkt sofort :-)

  • Oh, hat sich Friedrich Merz mal wieder wie ein Elefant im Porzellanladen und ohne Verständnis für modernes Leben geäußert?

    Das ist halt ein Nebeneffekt, wenn man einen Kanzler wählt, dessen Mentalität in den frühen 1980er Jahren steckengeblieben ist.

  • "Kritisiert wurde dabei, dass Merz Homosexualität in die Nähe von Pädophilie gerückt hatte."

    Ich möchte gern darauf hinweisen, dass die Wortbedeutung von "Pädophilie" im eigentlichen Sinn "Freundlichkeit gegenüber Kindern" bedeutet. Der deutsche Übersetzer der "Orthopédie" hat sich 1744 das Pseudonym "Philopaidon" gegeben um auf das Anliegen einer kindgerechten Medizin hinzuweisen. Missbrauchsimmanent wurde dieser Begriff in der Folgezeit als "Falscher Freund" eingebürgert. "Pädophil" im eigentlichen Wortsinn sind die Kinderrechtskonvention, UNICEF , Save the Children, SOS , die Kinderfriedensdörfer ...

    Gemeint ist hier "pädosexuelle Kriminalität". Das darf und soll man richtig ausdrücken.

    "Kritisiert wurde dabei, dass Merz Homosexualität in die Nähe von pädosexueller Kriminalität gerückt hatte" wäre unmissverständlich.

  • Man muss für unseren Mr. Burns auch etwas Verständnis haben.



    Als Frühstücksdirektor bei BlackRock bewegte er sich eben meistens in Kreisen, wo der gepflegte Herrenwitz noch geschätzt und nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird.



    Ironie off

    • @felis faber:

      Die Doktrin/ Regularien zur Beflaggung des Bundestags, vorallem mit welchen Flaggen zu internationalen Anlässen, wie und wann beflaggt werden sollte, müsste er - wenn er sich denn schon Bundeskanzler schimpfen möchte, schon drauf haben. Hat er aber nicht ! Nur noch peinlich, zum fremdschämen der Herr Merz ! Selbstverständlich gehört zum internationalen CSD die Regenbogenflagge am Reichstag 🏳️‍🌈 gehisst.

  • Ich würde Friedrich Merz gar nicht mal als Fettnäpfchentreter sehen. Fettnäpfchentreter haben ja für gewöhnlich einen Punkt und legen den Finger in die Wunde. Er dagegen ist sehr engstirnig und keiner, der reflektiert und versöhnlich agiert. Den wichtigsten Satz finde ich daher den von André Lehmann „Ich möchte den Bundeskanzler daran erinnern, dass er von einer Verfolgtengruppe des Nationalsozialismus spricht, die auch noch in der Bundesrepublik lange Zeit unterdrückt und kriminalisiert wurde.“



    Daran sollte Merz auch in den Talkshows mal häufiger erinnert werden, wo er doch angeblich gegen nationalsozialistische Tendenzen einstehen will.

    • @Karla Columna:

      „Ich möchte den Bundeskanzler daran erinnern, dass er von einer Verfolgtengruppe des Nationalsozialismus spricht, die auch noch in der Bundesrepublik lange Zeit unterdrückt und kriminalisiert wurde.“



      Der Satz sitzt.



      btw: Nicht die Nazis haben die Diskiriminierung dieser Menschen und von andern "anderen" Menschen erfunden. Sie haben die verbreitete spießige Verachtung für ihre menschenverachtenden Zwecke zu instrumentalisieren gewusst. Wehret den wiederholten Anfängen.

  • Wo ist der Skandal ? Der Bundestag ist nicht dazu da Flaggen von Vereinigungen zu hissen, hierhin gehört vor allem die Deutschlandflagge und fertig. Was in die Aussage von Merz jetzt so alles reininterpretiert wird ist schon witzig. Politische Gegner versuchen jetzt, wie üblich,mit seltsamen Interpretationen Merz zu schaden, aber so ist das politische Spiel.

    • @Filou:

      Der Skandal ist schon allein zu meinen Menschen die sich für ihr - eigentlich vom GG garantierten, aber sehr oft geraubten - Recht auf freie sexuelle Orientierung einsetzen wären eine Vereinigung.



      Wer sich von diesen Menschen distanziert und ihnen diesen Kampf übel nimmt, der hätte es verdient die Rechte entzogen zu bekommen die er den queeren Menschen vorenthalten will.



      Konservative haben kein Recht ihre Freiheit einfach über die Grenzen der Anderen Gruppen auszuweiten.



      Auch wenn sie mal wieder gewählt wurden.

  • "Zirkuszelt"



    „Klatsch und Tratsch“ zieht wieder durch die Medien. Merz soll im Zusammenhang mit dem CSD-Tag und der Regenbogenflagge am Bundestag gesagt haben: „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt.“

    Seit seinem Amtsantritt vor 8 Wochen hat Merz einiges gesagt, was die Medien tagelang beschäftigt hat. Das gehört einfach zu ihm, weil er immer noch (politisch) auf der Suche nach sich selbst ist.

    Grob gerechnet haben in diesem Land mit AfD und CDU/CSU über 60 Prozent rechtsradikal und konservativ gewählt. Wenn man die rechten Teile der SPD dazuzählt, sprechen wir von fast 80 Prozent der Wählerinnen, die hinter diesen Parteien stehen – und deren Parlamentarierinnen wir täglich im Bundestag erleben.

    Das heißt: 80 Prozent Abgeordnete, die unter dem Druck von Industriebossen und Tech-Milliardären heucheln, weiter schummeln und sich gegenseitig beeindrucken wollen.

    Lohnt es sich wirklich, solchen Floskeln täglich so viel Raum zu geben?

    Guten Morgen, Deutschland!

    • @Okay:

      Was er sagt, sagt er eben auch im Dienste des politischen Mindsets dieser Herr- und Damschaften

  • Was Merz da gesagt hat, ist einfach nur dumm und schäbig. Dafür gibt es keine Entschuldigung.

  • Frage an Merz:

    Warum verbietet der Bundeskanzler seiner Ministerin Prien nicht, mit eigenem



    Wagen als Ministerium am CSD teilzunehmen?

    Wo ist der Unterschied?

    • @Suryo:

      Der Unterschied liegt darin, dass es eine Veranstaltung von Dritten ist, an der das Bundesministerium teilnimmt.

      Stellen Sie sich vor, das Ministerium nimmt an einer Veranstaltung der Chan Zuckerberg Initiative (CZI) teil, bei der es um Weltverbesserung geht. Die setzt sich für lauter gute Dinge ein.

      Würden Sie sagen, die Flagge von CZI sollte deshalb über dem Bundestag wehen?

  • Im zu 80 % homophoben Russland wäre Merz gar nicht aufgefallen oder hätte Beifall bekommen.



    Vielleicht hat der konservative Kanzler genug Überschneidungspunkte um doch Friedensgespräche einzuleiten.



    Er könnte Black Rock Interessen sichern und bei einem Glas Krimsekt Anekdotenüber die verrückte neue Welt austauschen.

  • Natürlich ist der Bundestag ein Zirkus.



    Er ist angefüllt mit großen Tieren und Clowns von denen keiner weiß wer die braucht und was die genau treiben.

  • „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“...



    Weit vorne im speziell provokant konnotierten "best of", Oliver Welke und andere Medienschaffende werden sich bedanken, im wahrsten Sinne des Wortes.



    Früher wurden aus "besonderen" Äußerungen im Sommerloch kleine Hits geboren:



    youtu.be/Xo86klWK-...i=V_s31IbcPKfjy7vx



    So jovial wie auf dem Volksfest oder einem Rummel kam das bei Maischberger natürlich ganz und gar nicht rüber, eher aristokratisch distanziert und heftig intoniert ab Minute 44.



    Es ist wieder ein "Erlass" zitiert worden, den dann aber im letzten Jahr wohl niemand erst nahm oder im Detail kannte.

  • "Merz pflichtet seiner Parteifreundin bei: „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“, sagt er bei Maischberger. Damit hat er die ohnehin aufgeheizte Debatte endgültig zum Kochen gebracht."

    Wie schon oft von mir angemerkt: das ist einer der wenigen positiven Punkte bei Merz, wie auch bei seinem großen Vorbild Trump. Bei Merz ist es die Unfähigkeit zur Impulskontrolle, die ihn immer wieder mal seine echte Meinung sagen lässt - sogar vor laufenden Kameras. Daher kennen wir seine Ansichten zu "kleinen Paschas", "Sozialtouristen", "Asylanten, die ihm die Zahnarzttermine klauen" und jetzt halt auch seine Meinung zur queeren Bewegung. Alles nichts Überraschendes. Bei Trump ist es eher eine Mischung aus dem Gefühl der Unangreifbarkeit und seiner Dummheit, aber auch da hat man die Chance zu sehen, was man bekommt, wenn man ihn wählt.

    Die cdU hat es inzwischen so weit geschafft ultrarechtes Gedanken"gut" zu normalisieren, dass sie sogar offen gegen queere Menschen vorgehen. Was ein schwuler Jens Spahn dazu denkt, wäre echt spannend, genauso wie bei seiner Kollegin im Geiste, Alice Weidel. Werden wir wohl nie erfahren.

    Die Lage ist mehr als besorgniserregend nahe am rechten Abgrund.

    • @Jalella:

      Ich denke auch, dass wir bald in jenen rechten Abgrund zurück fallen werden, in dem wir bereits bis 1998 ausharren mussten, ehe die Kanzler Schröder/Merkel/Scholz uns gerettet haben...

    • @Jalella:

      Sowohl Spahn als auch Weidel haben sich bereits von der queeren Community distanziert. Zitat Spahn: "Ich bin zwar schwul, aber nicht queer."



      Zitat Weidel: "Ich lebe zwar mit einer Frau zusammen und habe mit ihr zwei Kinder, aber ich bin nicht lesbisch."



      So geht Feigheit und vorauseilender Gehorsam.

      • @Minelle:

        Finden Sie nicht, dass es eine höchst persönliche Angelegenheit ist, wie jemand seine sexuelle Orientierung benennen möchte? Und ist es nicht eine Frage des Anstands, das zu respektieren?

  • Ich sehe jetzt den Skandal nicht. Auf den Bundestag gehört schwarz-rot-gold, die Flagge unserer Demokratie, und nicht jeden Tag die Farben einer anderen exklusiven Gruppe. Auch an Merz' Wortwahl (bei jedem Zitat hier im Artikel) finde ich jetzt nichts Verwerfliches. Man muss auch nicht zu allem einen Skandal konstruieren. Das gewollte Teilen, Polarisieren und Spalten auf allen Seiten ist die wahre Demokratiegefährdung.

    • @Otto Mohl:

      Quer sein ist nicht exklusiv. Aber sie haben recht — die Pride Flagge steht für freie Meinungsäußerung, Solidarität und Demokratie. Deswegen sollte sie nicht nur im PrideMonth gehisst sein, sondern immer– gemeinsam mit der „Deutschen“ Flagge

    • @Otto Mohl:

      Wer derart polemisch vom Leder reißt wie unser Fritze der braucht sich nicht zu wundern das es den meisten wie ein Zirkus vorkommt.



      Wie bringen Sie denn die Ausländer- und jetzt auch Queeren-Feindlichen Aussagen der Union mit Demokratie in Einklang?



      Die Flagge ist bei solchen Figuren nichts als False Labeling.



      Ist aber ok da selbst die EU sowas zunehmend toleriert.



      Allein: Ich kann es nicht ernst nehmen. Und bitte macht das mit jeden Tag eine andere Farbe (sie wissen schon das der CSD genau ein Tag im Jahr ist? Regen sie sich über Halbmast auch so auf? Passiert häufiger und weicht von der Norm ab! *Kopfschüttel*) denn wissen sie wir sind alle Bürger und ein Volk.



      Warum müssen wir akzeptieren das Nazis durch unsere Straßen marschieren aber bei Queeren ist es ein Problem?



      Und ja die Union spaltet seit Jahrzenhnten und jetzt zunehmend aggressiver. Warum also ihr Verständnis für den Merzhasen?

      • @Das B:

        Sie legen Otto Mohl lauter Sachen in den Mund, die er gar nicht gesagt bzw. geschrieben hat.

    • @Otto Mohl:

      Die Aussage mit dem Zirkuszelt bedeutet, dass er dem Thema keinerlei Relevanz zuspricht, es gar ins Lächerliche stellt. Gleichzeitig gibt es immer mehr Angriffe auf queere Menschen. Ob man Flaggen gut findet ist eine individuelle Frage, aber diese Äußerung ist äußerst problematisch gewesen. Und zeigt, dass wir wieder Gefahr laufen, dass unsere hart erkämpften Fortschritte zur Freiheit von diesem Kanzler zunichte gemacht werden.

      • @ImInternet:

        Stimme ihnen zu, würde aber ergänzen, das die Fahne hier auch dazu dienen würde, die betroffenen Gruppen mit deren schutzbedürftigkeit als Teil der Gesellschaft anzuerkennen, und so auch ein Problembewusstsein für den Gewaltanstieg auszudrücken. Da drückt sich aktuell wohl primär das antiquitierte bis reaktionäre von Merz sowie der CDU/CSU aus.

      • @ImInternet:

        Es gibt, auch in einer Demokratie, Institutionen, welche nach außen eine absolute Neutralität wahren sollten. Dazu gehören Gerichte, Schulen/Universitäten aber auch der Bundestag und die Landesparlamente. Dort hat weder eine Regenbogenflagge noch Flaggen oder Zeichen anderer Gesellschaftlicher Gruppen etwas zu suchen. Und vor allem dann nicht wenn diese, wie bei der LBQT-Bewegung eher das Symbol für eine gesellschaftliche Minderheit darstellt. in den Schulen hier im Ort sind ja auch Palästinenserflaggen und Symbole nicht erlaubt. Und auch deshalb, weil diese nicht (politisch) wertefrei sind und bei anderen Schülern entsprechende Assoziationen wecken.

        • @Oleg Fedotov:

          Regenbogen ist neutral. Deshalb sind alle Farben drin.



          Gegen Queer zu sein ist keine Meinung, es ist verfassungswidrig.



          Die Flaggen sind genau deshalb notwendig weil das die Leute einfach nicht kapieren (wollen): Das ist kein Aktivismus, politisches Statement oder Ähnliches. Das ist ein Schrei gegen das Unrecht das tagtäglich praktiziert wird: Menschen aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung zu diskriminieren.



          Nicht mehr und nicht weniger.



          Wenn endlich alle Menschen gleich behandelt werden brauchen wir diese Symbole und Bewegungen nicht mehr.



          Bis es soweit ist brauchen wir sie und Jeder der das nicht versteht ist Teil des Problems.



          Wobei das Spektrum da natürlich von Unwissen bis Radikalisierung reicht.



          Ich hoffe auf Einsicht.

  • Das springen von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen ist bei Merz kalkuliert. So will er sich stock-konservative Teile der (Land?)Bevölkerung wieder von der #fckafd zur CDU zurückholen. Das Geschwurbel von Klöckner ist zwar nur noch peinlich, passt aber in die schnoddrige Art von Merz. Solange die generelle Grundstimmung nicht grundsätzlich gegen die queere Community aufheizt, sehe ich kein alarmierendes Zeichen. Es hat da schon schlimmeres gegeben.

    • @bmw_sepp:

      Fettnäpfchen-Business als Entwurf der Profilierung? Was tut man nicht alles für ein Gehalt als Kanzler.

  • Wie war das nochmal mit Friedrich Merz' größtem Feind?

  • Was soll das ganze Flaggengedöhns? Ob die AfD im deutschen Osten, der CSD in Berlin, die Rotxinesen in Peking, oder Donald in Washington. Mir persönlich war die sparsame Verwendung hierzulande, nach dem Flaggenrausch der Nazis sehr viel sympathischer.

  • Welche Regenbogenflagge soll es denn sein? Sie hat ja inzwischen ein paar Überarbeitungen erfahren und wurde durch allerlei Farben und Winkel ergänzt. Stellvertretend für willkürlich definierte Gruppen, also noch mehr Segmentierung und Schubladendenken und damit das krasse Gegenteil von Inklusion.

    • @Jan Schubert:

      Typisch rechte Rhetorik, absichtlich oder aus Versehen? Aber durch solche "Fragen" vom eigentlichen Problem abzulenken, ist genau einer Methode der Rechten. Blitzschnell dreht sich die Diskussion nicht mehr um das menschenverachtende Weltbild der cdU, sondern plötzlich ist die queere Bewegung selbst der Täter, der durch "allerelei Fraben und Winkel" andere ausgrenzt.

      • @Jalella:

        Oh, das Stigma "rechts" als Gegenargument. Damit haben Sie den Diskurs gewonnen.

      • @Jalella:

        Das mit der rechten Rhetorik stimmt, in letzter Zeit scheint das taz-Forum bei einigen Themen sowieso von rechts geflutet zu werden.

        • @Flix:

          So, so von rechts geflutet. Also ist alles was nicht der eigenen Meinung entspricht gleich rechts. So geht Demokratie.

    • @Jan Schubert:

      Das ist doch grundsätzlich egal. Aber die Verweigerung ist schon ein Schlag ins Gesicht der Community. Welche Flagge es dann genau sein soll, da wird dann immer gestritten und ist letztlich unwichtig.

  • Eine Forderung der Demonstranten ist unter anderem die Änderung des Grundgesetzes. Wie kann die Bundestagsverwaltung diese Forderung durch das Setzen der Flagge unterstützen, wenn diejenigen, die darüber zu entscheiden haben darin sitzen?

    Richtiger Tag wäre dann doch ein internationaler Tag für Queernes (soweit dies die Flaggenordnung des Bundestages hergibt).

    Im Übrigen steht ja bereits Schwarz-Rot-Gold für Demokratie, Grundgesetz und Offenheit.

    Zu kritisieren bleibt damit lediglich der Begriff "Zirkuszelt".

  • Merz hat recht. Eine Flagge die nur für einen Teil der Bürger steht hat auf dem Parlament nichts zu suchen.



    Die Reaktionen der aufgescheuchten Meinungsvertreter sind wieder einmal ein reines AFD Förderprogramm. Jedes Wort auf die Goldwaage, danach der herbeigezogene Hinweis auf Naziverfolgung.



    So töted man jede noch vorhandene freie Rede.

    • @Dromedar:In:

      Die Regenbogenflagge STEHT für alle Bürger:innen, weil sie für die freie Entfaltung jedes Einzelnen, für Gleichheit, für Solidarität und Inklusion steht.

      Das ist nämlich genau das, wogegen Rechte und Rechtsextreme sind, die zwar behaupten es ginge hier um "Meinungsfreiheit" aber in Wirklichkeit damit nur ihre "Meinung" und Weltsicht meinen, während sie "die Meinungsfreiheit" derjenigen Stück für Stück einschränken, die nicht ihrer Meinung entspricht.

      SO tötet man "jede noch vorhandene freie Rede", also spar dir deine Täter/Opfer-Umkehr.

      • @White_Chocobo:

        "freie Entfaltung jedes Einzelnen, für Gleichheit, für Solidarität und Inklusion" werden wie alle anderen Grundrechte des Grundgesetzes repräsentiert durch die Flagge Schwarz-Rot-Gold.

        Aus diesem Grund wird sie entsprechend der Flaggenordnung des Bundestages auch jeden Tag gehisst.

      • @White_Chocobo:

        Aha, was ist den bei der Flagge die Farbe der Heteros? Oder welche Buchstabe steht denn für Hetero? Also für alle steht die Flagge definitiv nicht.

      • @White_Chocobo:

        Viele Menschen sehen sich von der Flagge eben nicht angesprochen, sondern eher ausgegrenzt. Die Flagge steht für die meisten nur für queere Menschen, nur weil plötzlich all das schöne von Gleichheit, Solidarität und seit neustem Demokratie rein interpretiert wird ändert das die Ausstrahlung der Flagge nicht.

    • @Dromedar:In:

      Aha, ich war bisher der Meinung, dass es unsere Form der repräsentativen Demokratie auch und gerade deshalb gibt, damit auch die Anliegen von Minderheiten Beachtung finden.

      Und dass Debatten, auch hart geführte, ein zentrales Element lebendiger Demokratien sind.

      Wenn bei jeglichem Widerspruch der Quatsch kommt, dieser sei "Wasser auf die Mühlen der AfD" können wir auch gleich vor eben dieser kapitulieren und diese nervige, anstrengende Demokratie endgültig begraben.

      Hoffen Sie, dass Sie dann (immer noch) zur privilegierten Mehrheitsgesellschaft gehören.

    • @Dromedar:In:

      Die andere wird ja deswegen nicht abgehängt !



      Es geht einfach darum, Menschen, die allzuoft diskriminiert und/oder angegriffen werden , durch eine symbolische Geste zu würdigen und unterstützen !



      An 1 (einem) von 365 Tagen!



      Mehr nicht!

      • @Martina Nicolai:

        Den gibt es doch, hat Merz selbst gesagt. Am Tag gegen homophobie wird die Flagge gehisst.

    • @Dromedar:In:

      Im Parlamentsgebäude hängen diverse Kreuze an der Wand. Ich vermute, dass sie kein Symbol für das Kreuz sind, das dieses Land mit diesem Bundeskanzler zu tragen hat. Deshalb sehe ich mich als Atheist nicht repräsentiert und fordere die sofortige Entfernung.

      • @Flix:

        Schön, dass Sie das, was Dromedar:In schrieb, noch einmal so eindeutig bestätigen.



        Himmelhilf, kann man nicht mal ernsthaft bleiben?

        • @Katharina Reichenhall:

          Sorry, dass ist mir durchaus ernst. Genauso wie es vielen ein ernsthaftes Anliegen ist, dass auf dem Reichstag eine Flagge der Toleranz weht.



          Was die Rechtsextremisten daraus machen, ist mir gelinde gesagt scheißegal, ich möchte mein Handeln nicht danach ausrichten, ob es der AfD nützt, wenn es ihr schadet, um so besser.

          • @Flix:

            @Flix



            Wäre die sinnvolle Schlussfolgerung dann nicht zu fordern, dass die Kreuze abgenommen werden? Statt zu sagen, weil Kreuze hängen Muss auch die Regenbogenfahne gehisst werden?

  • "Der Bundestag kein Zirkus?" Das ist eine steile These. Wenig lustig, jedoch sehr bemerkenswert ist z.B. das aktuelle Drama um die Strompreissenkung für alle. Die Bevölkerung kriegt nix - trotz Versprechen - wie eine Seifenblase, die ein Clown zerplatzen lässt. Oder die Hütchenspielerei mit Korruption und krassem Missmanagement - Gewinner ist, wer nicht auffällt, Verlierer alle anderen. Auch nicht lustig, trotz Maskenclowns....

  • Dass mit der Beflaggung kann ich persönlich ja noch irgendwie nachvollziehen. Wenn man die Regenbogenfahne hisst, warum dann nicht auch andere?

    Viel schlimmer ist, dass Mitarbeiter der Verwaltung nicht als solche beim CSD mitmachen dürfen. Denn damit wird suggeriert, dass das Engagement für Gleichstellung und gegen Diskriminierung eine irgendwie kontroverse Frage sei, bei der die Verwaltung neutral bleiben müsse.

    Wen schützt diese Neutralität? Doch wohl nur die, die eben gegen Gleichstellung und für Diskriminierung sind. Deren Ansichten, so Klöckner, sind vielleicht genauso wertvoll und legitim und die Verwaltung dürfe nicht darüber richten.

    Das ist der Knackpunkt.

    • @Suryo:

      "Wen schützt diese Neutralität? Doch wohl nur die, die eben gegen Gleichstellung und für Diskriminierung sind. "

      Da Sie Ihre selbst gestellte Frage so beantworten zeigen Sie, dass Sie das Grundsätzliche nicht verstanden haben.



      Neutralität ist etwas Allgemeingültiges und hat nichts mit Zustimmung oder Ablehnung zu tun. Repräsentiert man eine Institution wie den Bundestag, ist Neutralität sehr wichtig. Die Forderung, die Institution solle sich für die eigene Interessen positionieren, ist sehr kurzsichtig.

      • @Katharina Reichenhall:

        Meines Erachtens haben Sie etwas Grundsätzliches nicht verstanden. Die Teilnahme der Bundestagsverwaltung am CSD bedeutet Eintreten für das Grundgesetz am Beispiel der queeren Community. Diese ist dabei zwar Veranstalter, in ihrer Besonderheit letztlich aber nur ein Platzhalter. Niemand wird ausgeschlossen, bis auf die Intoleranten, die das Grundgesetz missachten. Wenn Sie sich vom CSD an sich (nicht von einzelnen Teilnehmer*innen, die mir auch nicht gefallen, worüber ich mir aber, solange der Rahmen der Gesetze eingehalten wird, kein Urteil anmaße) nicht vertreten fühlen, haben Sie ein Problem mit dem Grundgesetz, denn diesem gegenüber gibt es keine Neutralität. Insofern hat Suryo recht.

        • @Joba:

          Meine Meinung zum CSD ist in dieser Diskussion völlig irrelevant und aus Spekulationen über meine Einstellung dazu Rückschlüsse auf meine Einstellung zum Grundgesetz abzuleiten verbitte ich mir ausdrücklich.



          Ihre Argumentation ist ähnlich abwegig wie Suryos, nach der Neutralität gleichbedeutend mit Ablehnung ist.



          Sie sollten Ihre Meinung nicht derart überhöhen, dass Sie andere Meinung direkt als grundgesetzwidrig ansehen.

      • @Katharina Reichenhall:

        Wo bitte ist der Bundestag denn neutral? Da sitzen jede Menge Lobbyisten und politische Windbeutel, die alle ihre eigene Agenda verfolgen.

        • @Minelle:

          Und die "Lobbyisten und politische Windbeutel" verorten Sie natürlich nur auf der rechten Seite des politischen Spektrums, oder gibt es solche Typen für Sie auch auf der Seite der Linken?

      • @Katharina Reichenhall:

        Beamte sind nicht grenzenlos neutral. Sie sind alle auf das Grundgesetz verpflichtet.

        Die Gleichstellung aller Menschen und ihr Schutz vor Diskriminierung ist ein Wert des Grundgesetzes. Es ist eben keine politisch heikle Frage.

    • @Suryo:

      Die Mitarbeiter der Verwaltung dürfen beim CSD selbstverständlich mitmachen, allerdings privat. Dass sie diese Zeit nicht als Arbeitsstunden verbuchen dürfen finde ich durchaus in Ordnung.

      • @Nico-1:

        Ich glaube nicht, dass es den Betreffenden jemals darum ging, für die Zeit bezahlt zu werden.

      • @Nico-1:

        Ja, aber sie dürfen nicht als Mitglieder der Verwaltung mitmachen. Einzige logische Erklärung: taeten sie es, dann hätten homophobe Hetzer keine Gewähr mehr, von der Verwaltung gleich behandelt zu werden. Als sei homophobe Hetze ein Wert an sich, den es zu schützen gilt.

    • @Suryo:

      Dass die Mitarbeiter der Bundestagsverwaltung nicht als eigene Gruppe beim CSD mitmarschieren sollen, halte ich für viel nachvollziehbarer.

      Bei der Regenbogenfahne geht es um eine bestimmte Identitätsgruppe, nicht nur allgemein für Menschenrechte oder gegen Diskriminierung.

      Ich habe in einem Forum der taz gele4nt, dass man schwul sein kann, aber sich nicht und den Regenbogen einordnet.

      "Diese Neutralität" schützt die Integrität des Bundestags.

      Weil die Neutralität die Bundestagsverwaltung a uch verpflichten würde, bei anderen Demos von Identitätsgruppen mitzulaufen.

      Beispielsweise von Cis-Gruppen.

      Das wünschen Sie sich nicht, wenn das eine eher rechte Gruppe ist.

      Merz kann zum CSD gehen und dort die Flagge hissen.

      Die CDU kann da mitfahren, weil eine Partei parteiisch ist.

      Aber nicht die Bundestagsverwaltung.

      Weil die übernächste Veranstaltung dann eine ist, bei der Sie und ich uns keine Teilnahme wünschen.

      Denken Sie mal an "Hetero-Pride" oder "cis-Pride".

      Anti-queer kann man auch harmlos im Rahmen der freiheitl.-demokratischen Grundordnung formulieren.

      • @rero:

        Anders als der CSD, der offen inklusiv auftritt und deshalb nicht nur im Rahmen des Grundgesetzes stattfindet, sondern für es als solches eintritt, wäre ein "cis-Pride" offen exklusiv, weshalb sich beides nicht gleichsetzen lässt. Neutralität gegenüber Letzterem wäre geboten (nur hetero ist legitim), während sie gegenüber Ersterem queerer Besonderheit, die gefeiert wird, eine Ausschließlichkeit unterstellt, die sie nicht für sich fordert und deshalb vom Grundgesetz her problematisch ist.

        • @Joba:

          Sehr richtig. Der CSD steht allen offen und es laufen auch Heteros mit.

          Abgesehen davon: Heteros und Cis-Menschen werden als solche schlicht und einfach nicht gesellschaftlich diskriminiert, waren als solche niemals rechtlich benachteiligt, und schon gar nicht wurden sie jemals als solche verfolgt und ermordet.

      • @rero:

        Wenn es ein Netzwerk jüdischer Angehöriger der Verwaltung gäbe, dürfte das also zurecht nicht als solches bei einer Demo gegen Antisemitismus auftreten?

      • @rero:

        Nochmal: wessen Ansichten werden durch diese Neutralität geschützt?

        Bzw: welcher Schaden entsteht wem, wenn die Verwaltung als solche mitläuft?

        Und warum gibt es eigentlich keinen Skandal, weil das Familienministerium unter Karin Prien mit eigenem Wagen auf dem CSD vertreten ist?

        Warum verbietet Merz als Priens Chef ihr das nicht?

  • Merz ist ein rückwärtgewandter, ungelenker Mann. Und mit derlei Aussagen sehe ich hier die unmittelbare Nähe zu AfD-Positionen, leider. Die Union hat sich da keinen Gefallen getand, den dritten Mann einzuwechseln.

    • @FtznFrtz:

      Sehe ich anders. Mir gefällt Merz richtig gut.



      Aber ja, etwas ungelenk ist er.



      Gerade im Vergleich zum schönen Robert kommt er bei Social Media nicht so gut an.



      Dafür sagt er die richtige Dinge.



      Kohl und Adenauer waren auch keine Teenie-Stars, aber sehr wichtig fürs Land.

      • @Frank R.:

        Der "schöne Robert" wurde auf Social Media diffamiert. Daneben gab es auch inhaltliche und zutreffende Kritik.

        Friedrich Merz wird sachlich kritisiert (Rückwärtsgewandtheit, gelinde gesagt unglückliche Äußerungen, "Vergessen" von Wahlversprechen, AfD-Kooperation + sinnlose / rechtswidrige Grenzkontrollen).

        • @Stavros:

          Wenn Merz hier als "Blackrock-Frühstücksdirektor" oder als "Schande für Deutschland" bezeichnet wird, oder Frau Klöckner abfällig als "Weinkönigin" oder "Julchen" abgebürstet wird, liefe das dann für Sie auch noch unter "sachlicher Kritik"?

          Es gibt in diesem und anderen Thread durchaus sachliche Kritik, aber Ihr Bild: Rechte diffamieren, Linke kritiseren sachlich, erscheint mir doch etwas zu einseitig.

  • Mensch darf Merz bereits zahlreiche Fehler ankreiden, erschreckende Fehler, und doch auch wohlwollend unterstellen, dass er keine Zirkus-Abwertungen machen wollte, sondern unbeholfen sprach.



    Es ist nicht so sehr die Fahne, die Wörter, es sind letztlich die Inhalte und Handlungen. Sonst wären wir wieder im Bereich eines Rituellen, was wir der katholischen Messe doch einfach mal überlassen sollten.

  • Da ist m.E. viel künstliche Empörung im Spiel, eine Skandalisierung, als seien Merz oder Klöckner zweite Orbans, hätten wir hier ungarische Verhältnisse



    .



    Viel wichtiger ist doch, dass der Bundestag die Regenbogenfahne am 17.5. hisst - sowohl Merz als auch Klöckner haben darauf hingewiesen.



    .



    Aus Demos - das ist der CSD letztlich - sollte sich der Staat raushalten und auch nicht dazu eingeladen werden, nicht seinerseits mit seinen Mitteln "Dafür!" sein.



    .



    》... sie stünden „an der Seite der queeren Community“, so Ortleb. Nouripour sagte: „CSDs sind gelebte Demokratie. Der Einsatz für Grundrechte ist keine Frage von Neutralität, sondern ein Auftrag für alle Demokratinnen und Demokraten.“《



    .



    Das sind schlicht parteipolitische Instrumentalisierungen - das demokratische Bekenntnis des Bundestags zu den Grundrechten queerer Menschen war unmissverständlich, das Hissen der Regenbogenfahne am 17. Mai diesen Jahres.



    .



    Zwei Bundestagsvize und womöglich auch noch der Regierende, Wegner, eröffnen - DAS hat was Paternalistisches, rückt den Pride in die Nähe einer staatlichen Veranstaltung - das will die "queere Community"?



    .



    Als bräuchte sie eine Extra-Bestätigung ihrer Demonstrationsfreiheit?

  • Ich habe mir die Sendung gestern angesehen und auch die Aussage.



    Es ging um Flaggen an sich und nicht speziell um die Regenbogenflagge.



    Es mag sein, dass die Aussage etwas flapsig war.



    Was da alles reininterpretiert wird, halte ich peinlich.



    Es gibt viele Gruppen die in Deutschland diskriminiert werden.



    z.B. Menschen mit psychiatrischer Diagnose.

    www.who.int/europe...n-in-mental-health

    Das interessiert in diesem Land kaum jemand.

    • @J. G.:

      Die Logik erschließt sich mir da nicht ganz, andere werden mies behandelt, als darf man auch LBTQ mies behandeln? Die Aussage war flapsig, allerdings ist der Mann Kanzler und nicht der Pausenclown (wofür er ohnehin kein Talent hätte). Vom mächtigsten Mann Deutschlands darf man erwarten, dass er erstmal nachdenkt, ehe eer losplappert. Wird sind ja hier nicht in den USA.

      • @FtznFrtz:

        Wo wird den LBTQ mies behandelt, bei dem was der Bundeskanzler gesagt hat.



        Ich kann da jetzt nichts erkennen.



        Es ging um Fahnen von verschiedenen Gruppierungen.

    • @J. G.:

      Na ja, dass sich der Spruch in einen allgemeinen Kulturkampf einfügt, wird im Artikel ja überzeugend dargestellt. Sie können übrigens sicher sein, dass das keine spontane Reaktion war, sondern geplant, Merz hat ja Berater.

      Da jetzt mit einem Whataboutismus zu kommen, ist wenig hilfreich, der Kulturkampf der Rechten richtet sich ja gleichermaßen gegen Queere und Psychiatrieerfahrene, und noch einige weitere Minderheiten.

      • @derzwerg:

        Sind nicht eigentlich die Cis-Hetero-Menschen in der Minderheit? Wenn sich alle als queer bezeichnen würden, die die Nicht-Cis-Hetero-Anteile bislang abspalten, unterdrücken, leugnen?

        Also toll, dass sich F. auch mal für Minderheitein einsetzt. ⚠️Sarkasmus

      • @derzwerg:

        Siehe



        psychiatrie-verlag...eichnis-rp-1-2024/

        mit Download zum Artikel

        Wer ist in BW nochmal an der Regierung?



        Wer stellt den Sozialminister?

        Schon mal was von UN BRK Art 12 und 16 gehört?

      • @derzwerg:

        Allgemeiner Kulturkampf geht es noch pathetischer.

  • Herr Merz ist eine Schande für Deutschland. Der Typ geht als Bundeskanzler garnicht!

  • Ich denke, dass die Konservativen eine Haltung haben, die man nicht mehr verharmlosen sollte. Das ist ihr politischer Standpunkt und der auch so diskutiert werden sollte. Merz und Co. sind zu intelligent, als dass man von einem "Fettnapf" sprechen kann. Allgemein geht es um die liberale Demokratie bzw. um ihre Verteidigung. Mit Waffen allein schützt man Demokratie nicht.

  • Die Empörung in den eigenen Reihen verstehe ich allerdings nicht. Erst einen bekanntermaßen erzkonservativen und komplett rückwärtsgewandten und rechtsextremoffenen Mann an die Spitze stellen und zum Kanzler machen, dann über dessen Haltung meckern.

  • Was eigentlich fast noch schlimmer ist, als das die Konservativen weltweit außer Rand und Band zu geraten scheinen, ist das Staunen der Liberalen und Linken. Wann wird dem Spiel endlich etwas entgegengesetzt. Staunen alleine rettet keinen gesellschaftlichen Fortschritt.

    • @Axel Donning:

      Die Liberalen arbeiten immer mit denen, die an der Macht sind, zusammen. Gerne auch mit Faschisten. Ein Blick in die Geschichtsbücher lohnt.



      Bei den Linken gibt es einen strukturellen Nachteil. Während Konservative, wenn man die heute noch so nennen will, und Rechte über starke finanzielle Unterstützung verfügen und daher ihre Kampagnen über thinktanks und Agenturen professionell aufziehen, werden die meisten linken Kampagnen von Graswurzel-Bewegungen und ehrenamtlichen Vereinigungen gefahren. Zumeist fehlt es diesen an professioneller Marketingerfahrung, um Kampagnen in unserer heutigen Mediengesellschaft geschickt zu platzieren. Von Geld gar nicht erst zu sprechen. Ich glaube kaum, dass Linke staunend zuschauen wie die Rechten und Neofaschisten freidrehen ohne etwas zu tun, aber der Fakt, dass sie das denken heißt, dass linke Kampagnen bei Ihnen nicht ankommen.

      • @Okti:

        Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, dass die Erfolglosigkeit der Linken auch daran liegen könnte, dass ihre Konzepte viele Menschen nicht überzeugen?

        Innerhalb von Graswurzelbewegungen und anderen, kleineren, überschaubaren Gruppen, mag manche Idee gut umsetzbar sein. Aber innerhalb eines ganzen Landes sind alle linken Konzepte bisher gescheitert, und zu oft haben die Vertreter der "Bewegung" darauf mit staatlicher Gewalt reagiert, um sich ihre Macht und Pfründe zu sichern.

        Dazu braucht es noch nicht einmal Rechte und Neofaschisten und deren bessere Kampagnefähigkeit, dazu genügt ein Blick ins Geschichtsbuch.

        Siehe etwa Nicaragua, auf das viele Linke vor gut 40 Jahren große Hoffnungen gesetzt hatten, oder Venezuela. Erstaunlich auch, dass es hier nie Demonstrationen gegen diese Entwicklung gegeben hat, anders, als wenn es gegen Israel geht, oder gegen das, was man im eigenen Land für "rechts" hält.

      • @Okti:

        Ist das der Grund, warum linke Kampagnen wie die Anti-Merz-Kampagnen so unglaublich stümperhaft daherkommen?



        Wenn man allein die ganzen Unterstellungen betrachtet, die in diese Merz-Aussage reininterpretiert werden, fällt es wirklich schwer, das ernst zu nehmen.

  • Wenn über dem Reichstag schwarz-rot-gold weht, ist an alle Menschen im Land gedacht. Weiterhin können Gäste mit der jeweiligen Nationalflagge begrüßt werden. Alles andere spaltet, denn dann werden Sonderwünschen Tür und Tor geöffnet.

  • Ich verstehe immer mehr warum so viele Menschen von der Politik enttäuscht sind und sich im Stich gelassen fühlen. Nun ist seit Tagen das wichtigste Thema eine Flagge auf einem Gebäude. Für eine Minderheit mag es ein bedeutendes Symbol sein, aber genau das ist es am Ende: Symbolpolitik für eine Minderheit der Bevölkerung.

    Ich will damit niemanden angreifen, nur sagen, dass ich Max Mustermann, der wegen Inflation und Steuerlast, wegen Zukunftsangst und vielen anderen Problemen in diesem Land, die ein Großteil der Bevölkerung betreffen, struggelt, verstehen kann, wenn er Wut empfindet.

  • Er kann wohl einfach nicht anders.







    Nach den "kleinen Paschas".." Sozialtouristen"..und "linken Spinnern", macht er nun also queere Menschen zum Teil einer Zirkusveranstaltung..oder vlt besser: " Freakshow".??







    Im Moment steigen ja seine Zustimmungswerte, wobei das kein Kunststück ist, wenn man auf internationalem Parkett unbegrenzt viel Geld für Rüstung ausgeben kann.



    Aber im Inneren, scheint sich eine Entwicklung zu wiederholen, die mit seiner Rolle als CDU Vorsitzender begann. Wo er am Anfang auch eine durchaus passable Figur abgab..was sich dann allerdings, mit den zitierten Äußerungen (uvm) änderte.



    Ab dem Zeitpunkt wo er seine Rolle gefunden hatte, änderten sich seine "Tonlage" und sein Auftreten. Schmähungen und eine destruktive Oppositionspolitik waren die Folge..

    Hoffen wir daß sich das nicht wiederholt..

  • Ich räume ein, dass ich nicht objektiv bin, weil ich Merz einfach persönlich nicht mag.

    Aber auch wenn ich mich sehr stark um einen neutralen Standpunkt bemühe, komme ich zu dem Schluss, dass Merz einfach der politische Instinkt fehlt.

    Das war bei seinem unnötigen Fiasko mit der Abstimmung zur Resolution so, das ist hier wieder so.

    Er hätte es auch einfach sachlich- konservativ begründen können, warum er nicht will.

    Ich denke, Söder wäre der bessere Kanzler.

    Zum einen kann er besser singen.

    Zum anderen gibt er sich mehr Mühe, ein Oberhaupt für alle zu sein.

    Auch für diejenigen, die ihn nicht gewählt haben.

    • @rero:

      Instinktlos mag er sein aber die Aufregung ist albern.

      • @Chris McZott:

        Besser kann man die aufgeregten Reaktionen nicht zusammenfassen.

  • Der Mann hat nichts, aber auch gar nichts begriffen. Seine Aussagen zum Outing Wowereits, die Verquickung von Homosexualität und Pädophilie und jetzt das Zirkuszelt, unfassbar, dass so jemand Bundeskanzler ist.



    Vor dem Hintergrund rechter Angriffe auf CSD Umzüge hätte ich meine völlig andere Aussage gewünscht.



    Mindestens genauso schlimm scheint es mir, dass sowohl Klöckner als auch Merz das Amt der Bundestagspräsidentin als verlängerten Arm der CDU und ihrer rückständigen Politik ansehen, wie sonst ist zu erklären, dass er sich genötigt sieht ihre Amtsführung zu verteidigen. Union eben, der Staat ist die Beute.

    • @Flix:

      Warum Julchen Klöckner nicht gestattet wird die Regenbogenflagge 🏳️‍🌈 auf ihrer Bundestagskuppel zu hissen, ist schon irgendwie nicht nachvollziehbar. So hatte die Innenministerin Nancy Faeser in 2022 noch in einem Rundschreiben die Beflaggung, mit der Begründung auf die symbolische Bedeutung und die staatliche Neutralität der Regenbogenflagge 🏳️‍🌈 grundsätzlich erlaubt. Somit war auch auch der Vorgängerin von Julchen, Frau Bärbel Bas die Beflaggung des Reichstagsgebäude mit der Regenbogenflagge 🏳️‍🌈 gestattet. Was hat Julchen getan ? Warum wird ihr die Beflaggung des Reichstagsgebäude mit der Regenbogenflagge 🏳️‍🌈 untersagt und von wem ?

  • Auf dem Reichstag wehen schon einmal zwei ausgesprochen inklusive Symbole, nämlich die deutsche National- und die Europaflagge.



    Die Regenbogenflagge ist da doch sehr partikulär, oder?

    • @Frauke Z:

      Kann auch nur von jemand mit deutschem Pass kommen.

      • @Lui:

        Sie sollten mal lesen, was an dem Gebäude angeschlagen steht.

    • @Frauke Z:

      Seit Zurückweisungen und GEAS ist die Zahl derer, die von den genannten Stofftüchern repräsentiert/„mitgemeint“ werden, etwas gesunken, aber viel schönen Tag noch in der geistigmoralischen Wende

    • @Frauke Z:

      Und weil die deutsche Fahne soo toll inkludiert, wurde schon 1994 der "Schwulenparagraph" abgeschafft und in noch näherer Vergangenheit standesrechtliche Gleichstellung angeleiert. Und weils grade aktuell ist; in D.(West) wurde schon haha 1970 Frauenverbandsfußball vom DFB erlaubt.

    • @Frauke Z:

      Die deutsche Flagge ist gerade in diesem Kontext kein inklusiver Symbol. Die der EU auch nicht.



      Erstere ist die Flagge eines Staates, der Homosexuelle über Jahrzehnte verfolgte und das nie vernünftig aufgearbeitet oder die Opfer entschädigt hat. Dazu die eines Staates, der trans, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen über noch längere Zeit pathologisiert und diskriminiert hat.



      Beide Flaggen stehen halt auch nicht für die vielen nichtdeutschen und nichteuropäer:innen, die hier leben.

      • @Piratenpunk:

        Es ist auch nicht der Sinn der Flagge alle Menschen damit unter einen Hut zu nehmen. Was die Regenbogenflagge übrigens auch nicht macht.

    • @Frauke Z:

      Na ja, National- und die Europaflagge sind beides doch global betrachtet sehr provinzielle bzw. regionale Flaggen und daher keinesfalls umfassend inklusiv. Ich empfehle der CDU zusätzlich zum Regenbogen das Logo der Menschenrechte:

      de.wikipedia.org/w...BCr_Menschenrechte

      Damit die Brandmauer zur AfD deutlich sichtbar steht und nicht immer mehr von deren menschenverachtenden Narrativen übernommen werden. Die CDU, die einst einen Nazi (Kiesinger) zum Bundeskanzler gemacht hat, hat viel Schuld auf sich geladen und aufzuarbeiten.

    • @Frauke Z:

      Was ist denn bitte an der Deutschlandflagge inklusiv?

  • Wenn der Bundestag ein ZIrkuszelt waere saessen in ihm immer noch die Mitglieder des Bundesstag. Er hat keine Aussage ueber Queer und Co getroffen, sondern ueber den Bundesstag und als was er diesen sieht. Der Bundestag vertritt alle Menschen in diesem Land. Das kann ich er nicht, wenn er sich mit Partikularinteressen gemein macht. Genau deshalb gibts ein Neutralitaetsgebot.

    Warum manche sich nun wie Amis verhalten, denen man die US-Flagge auf dem Mond gemopst hat, kann ich mir nur mit Verlustschmerz aufgrund verlorender Besitzansprueche erklaeren.

    • @elektrozwerg:

      Menschenrechte sind keine Partikularinteressen.

      • @Klobrille:

        Und an welcher Stelle hat Herr Merz diese Menschenrechte in Frage gestellt?



        Dieser Hang zur vollkommenen Hysteriesierung ermüdet allmählich nur noch.

        • @Katharina Reichenhall:

          Die „vollkommene Hysterisierung“ ist leider eine Reaktion auf eine sich ständig verschiebende Grenze des Sagbaren. Merz hätte sich auch zurückhalten können. Hat er aber nicht. Jetzt so zu tun, als müsse nur er sich nicht zurückhalten, alle anderen aber schon, ist eine Haltung, die einer Version des „wird man doch noch sagen dürfen“ Vorschub leistet.



          Man kann grundsätzlich sagen, was man will. Dann muss man sich aber auch anhören, was andere dabei verstehen.

          Tatsache ist, dass Merz durch seine Zirkusmetapher aus dem gesamten Handlungsgeschehen der Queer-Bewegung das Unernste, den Zeitvertreib, die Unterhaltung (und ähnliche Attribute des ‚bloßen Spielens‘) herauspickt. Dadurch verkennt seine Charakterisierung aber (gewollt oder ungewollt), dass auch der zeitweise Unernst der Queerbewegung im Zusammenhang einer gesamtheitlichen Ernsthaftigkeit des Projekts (Anerkennung durch Sichtbarkeit) steht. Die Inszenierung von Unernst ist ja genau ein Zeichen dafür, dass man von den Akteuren erstmal nichts zu befürchten hat. Das aber ist wiederum eine wesentlich ernsthafte Aussage entgegen die Dämonisierung des körperlich und sexuell Fremden.

          • @Hektor Rottweiler:

            "Man kann grundsätzlich sagen, was man will. Dann muss man sich aber auch anhören, was andere dabei verstehen."



            Deswegen gibt es hier auch genügend Kommentare die den empörten sagen, dass sie unverhältnismäßig überreagieren.

    • @elektrozwerg:

      Nicht jeder in Deutschland oder Europa fühlt sich durch die Regenbogenflagge vertreten. Daher hat diese Flagge auf der Vertretung des Volkes auch nichts dauerhaft zu suchen. Man reagiert so empfindlich, da diese Flagge auf dem Bundestag auch einen Deutungs- und Machtanspruch repräsentiert.

  • Der reinste Kindergarten..... der Bundestag. Wenn man eine Demokratie vertritt die offen und ehrlich ist, dann sollten wir mit stolz die Regenbogen Flagge hissen. Das wäre in diesen Zeiten ein wichtiges Zeichen.

    • @Markus Hauss:

      Warum?



      Ihre Argumentation zeigt das grundsätzliche Missverständnis, das auch schon der ganzen Diskussion um die sogenannte geschlechtergerechte Sprache zugrunde liegt.



      Wie schon das generische Maskulinum im Plural alle Personen einschließt, egal ob Frau oder Mann oder Trans usw. meinen sowohl deutsche wie auch europäische Menschen.



      Erst durch die Zersplitterung zeigt sich die Spaltung, weil die Frage kommt, "wenn diese oder jene Gruppe hervorgehoben wird, warum nicht auch wir". So schnell wird dann eine freundliche Geste zum Spaltpilz. Deswegen ist das Neutralitätsgebot auch so wichtig.

      Ob man unbedingt "Zirkuszelt" sagen muss, naja, darüber kann man sicherlich streiten. Aber im Kern hat Herr Merz recht.



      Die Aufregung von Aktivisten und Politikern ist natürlich wieder mal vollkommen übertrieben. Da wird sich wieder ins Unermessliche hineingesteigert, wobei Frau Koch dabei den Vogel abschießt. Immer wieder erstaunlich, wie weit die Leute mit ihren Unterstellungen bereit sind zu gehen.

      • @Katharina Reichenhall:

        Es wirkt nicht so, als hätten sie den Artikel ernsthaft gelesen und verstanden. Zentral ist, das queerfeindliche Straftaten steigen. Z.b. laut Zeit www.zeit.de/gesell...kriminalitaet-bka?:

        „Die Behörden erfassten 2023 ... 1.785 Fälle der Hasskriminalität, wie aus einem Lagebild ... hervorgeht. ... ein Anstieg von etwa 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – 2022 wurden 1.188 Fälle registriert.“



        Und soziologisch ist es so, das Marginalisierung, Stigmatisierung und Diskriminierung als gruppenbezogene Abwertung ein Klima schaffen, was Gewalt legitimiert und fördert.

        Es wäre hier einfach, diese Gewalt und Anstieg als Problem anzuerkennen, und z.b. über die Fahne, die betroffenen Personengruppen anzuerkennen, und hier Problembewusstsein zu zeigen. Vergangene Aussagen und das handeln von Merz sind aber gegenteilig, und teil des Problems, wie das Klöckners davor auch. Deren Praxis läuft primär auf nicht Sichtbarmachung und Verdrängung hinaus, und hat so mit Neutralität kaum etwas zu tun.

        Sie deutet dies geschmacklos um, erklären Opfer und deren Kritik zum Hauptproblem, und Verharmlosen so reale Gewalt und deren Ursprung.

      • @Katharina Reichenhall:

        Sehr geehrte Frau Reichenhall, besten Dank für Ihren objektiven Beitrag, ich kann Ihnen nur zustimmen

  • Als ich des Herrn Merz Äußerung, der Bundestag sei kein Zirkuszelt, zum ersten Mal vernommen habe, habe ich mich zwei Dinge gefragt:



    1. Wie oft habe ich eigentlich eine Regenbogenfahne auf einem Zirkuszelt flattern sehen?



    2. Ist sich Herr Merz da wirklich so sicher?

    • @Aurego:

      Machen Sie doch mal einen Vorschlag für eine neue Flaggenordnung, wenn Sie nicht mit dem Standpunkt von Merz einverstanden sind, dass nur für die Regenbogenflagge am 17. Juni eine Ausnahme gemacht wird.

      Bin gespannt wie diese aussehen soll und mit welcher Begründung Sie dann gewisse Flaggen ausschließen.

    • @Aurego:

      Zu 1. , die Regenbogenflagge weht nicht auf dem Zirkuszelt, sie IST das Zirkuszelt.....so hätte ich es jetzt verstanden

      • @PartyChampignons:

        Wenn ich ein Zirkuszelt vor meinem geistigen Auge sehe, ist es irgendwie meistens rot-gelb gestreift oder so ähnlich ... Ein Regenbogenzelt als Zirkuszelt habe ich noch nicht gesehen. Bei Amazon kann man gebraucht noch das Buch "Das Regenbogenzelt" erstehen (Geschichten, Gedichte zum Lesen und Vorlesen. Märchen, Spiele zum Selberlesen und Vorlesen). Vielleicht sollten wir ein Exemplar für Herrn Merz besorgen.

    • @Aurego:

      Mit seinen diversen Aussagen wie zum Beispiel die mit den Asylbewerbern beim Zahnarzt könnte Herr Merz bestimmt als Clown auftreten

  • Das ist keine "Entgleisung". Das ist konservative DNA.

  • Der gute Merz muss aufpassen, mit seinem Tun und Reden nicht als Fieser Fritz in die Geschichte einzugehen. Noch ist es hoffentlich nicht zu spät.

  • Merz gehörte folgenden Aufsichtsräten, Beiräten und Verwaltungsräten an:



    WEPA Industrieholding (2009 bis 2021



    Müschede. Die Papierfabrik WEPA in Müschede



    (gleich neben der Müllkippe - wie praktisch;))



    ist beim Amtsgericht Arnsberg vor wenigen Tagen als Europäische Aktiengesellschaft unter dem Namen „WEPA Industrieholding SE” eingetragen worden.



    [13]Wepa Markenprogramm. In: wepa.de. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 11. Mai 2020.

    • @Lowandorder:

      Ja und?

    • @Lowandorder:

      Sehr zu empfehlen, taugt auch als Klopapier

  • Un danke fürs Fotto.



    “Auf der Jagd nach der Studiofliege: Moderatorin Sandra Maischberger fuchtelt ihrem Gast Friedrich Merz im Gesicht herum“



    Das einzige senkrechte diesem Nieder🪣 -



    BlackRocker 🪰 WEPA WISCH UND WECH -WOLL

  • Upps! He did it a 🥱 & a 🥱 usw usf 🙀🥳🤢🤮

    Der Lümmel von der letzten Bank - na toll!



    Letzter ☝🏿 Brilon 🌳 🌲 🦌🍻📯🪾 bekannt!



    Es bleibt scho wie bi Schaul un siin Alten



    Er kann & kann - sei Wasser nicht halten! Woll



    & Däh! 🌈 - Begegnet uns Fritzchen M. seinem -



    Größten Gegner - seinem 👄 - wie ollen



    Friedrich Küppersbusch treffend befund •