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Bundeskanzler in speFriedrich und sein Naziopa

Als die taz vor Jahren zur Vergangenheit seines Großvaters recherchierte, verklagte Friedrich Merz die Zeitung. Wie sieht er seinen Naziopa heute?

Es wirkt nicht so, als hätte Merz sich nach der taz-Recherche eingehender mit Schuld und Verantwortung seines Vorfahren beschäftigt Foto: Michael Kappeler/dpa

Vor 21 Jahren, im Januar 2004, habe ich mit Kolleginnen und Kollegen bei der taz zur Nazivergangenheit des Großvaters von Friedrich Merz recherchiert. Auslöser war eine Rede, in der sich der damalige Fraktionsvize der Union positiv über seinen Opa mütterlicherseits, ­Josef Paul Sauvigny, geäußert hatte. Vor Parteifreunden in seinem sauerländischen Heimatort Brilon rief Merz dazu auf, das „rote Rathaus“ der Stadt „zu stürmen“. Zur Begründung verwies er auf seinen Großvater, der dort einst als Bürgermeister amtiert hatte.

Wir bekamen Hinweise darauf, dass Merz’ Großvater als Bürgermeister von Brilon ein glühender Hitler-Anhänger war. Ein 20-jähriger Zivildienstleistender mit SPD-Parteibuch, Dirk Wiese, grub im Stadtarchiv eine braune Rede Sauvignys aus und meldete sich bei der taz. Heute ist Wiese SPD-Bundestags­abgeordneter.

Merz behauptete damals, sein Opa sei kein Nationalsozialist gewesen: „Nach allem, was ich aus meiner Familie weiß, war mein Großvater eine beeindruckende Persönlichkeit und ein erfolgreicher Bürgermeister.“ Die taz recherchierte, dass Sauvigny Mitglied der NSDAP und der SA war. Der Opa lief ab 1933 von der Deutschen Zentrumspartei zu den Nazis über.

„Der journalistische Stil der taz ist widerlich“, schrieb Merz damals. Sauvigny sei „ohne sein Zutun“ zum SA-Unteroffizier befördert und ebenfalls „ohne eigenes Zutun“ in die NSDAP überführt worden. Merz klagte gegen Teile der Berichterstattung. Er bekam nur in einem Punkt recht: Die taz durfte nicht mehr behaupten, sein Großvater sei sein „größtes Vorbild“ oder „politisches Vorbild“. Die Recherche beanstandete das Gericht nicht.

wochentaz

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„In Abgründe hineingeraten“

Bis heute ist diese online nachzulesen. Zum Beispiel die Analyse von Christian Semler, wie Merz die Schutzbehauptungen seines Großvaters aus dessen Entnazifizierungsverfahren von 1947 unkritisch übernommen hatte.

Merz wurde in der beginnenden Merkel-Ära immer bedeutungsloser. 2009 verließ er den Bundestag. Ein Politikcomeback später ist Friedrich Merz ab Dienstag voraussichtlich der zehnte Kanzler der Bundesrepublik.

Im Wahlkampf kam Merz’ Umgang mit seinem Naziopa kaum vor. In einem Podcast von Table Media wurde die „Causa Paul Sauvigny“ kurz erwähnt. Weggefährten aus Brilon wurden gefragt, doch keiner wollte sich so richtig äußern. Einmal sprach Merz über seinen Großvater – und zwar Mitte Januar im Interviewpodcast der Zeit.

Merz: „[…] Na ja, und diesen Großvater habe ich ja auch noch kennengelernt – der ist 1967 im Alter von 92 Jahren gestorben, da war ich 13 –, der aber schon seit 1917 Bürgermeister war, […] als Zentrumspolitiker. Und dann eben auch in diese Abgründe des National­sozialismus hineingeraten ist und 1937 dann aufgehört hat. Ja, aber das hat auch unsere Familie immer wieder begleitet.“

Auszug aus der Entnazifizierungs-akte von Josef Paul Sauvigny, dem Großvater von Friedrich Merz Foto: Screenshot/taz

Man ist halt irgendwie „hineingeraten“, in „Abgründe“. Vokabeln mit einem geschichtspolitischen Sound der Entlastung. So richtig wird nicht klar, ob Friedrich Merz doch schon vor 2004 wusste, dass sein Großvater NSDAP- und SA-Mitglied war.

Vor der Bundestagswahl sprach Merz von „Judenfahnen“

Es klingt nicht so, als hätte Merz sich nach der Recherche in der taz eingehender mit Schuld und Verantwortung seines Vorfahren beschäftigt.

Die Zurückhaltung, wenn es um die Geschichte seines Naziopas geht, steht im Widerspruch zu Merz’ politischer Rhetorik, in der historische Anspielungen öfter vorkommen. So bezeichnete er die Ampelparteien als „Novemberbankrotteure“. Das klingt, in Anspielung auf die Novemberrevolution, verdächtig nach einem rechten Kampfbegriff der Weimarer Republik, den „Novemberverbrechern“. Im Januar betonte Merz, den weiteren Aufstieg der AfD verhindern zu wollen, und machte einen historischen Vergleich: „Einmal ’33 reicht.“ Wenig später nahm er AfD-Stimmen in Kauf. In seiner berüchtigten Suada gegen „grüne und linke Spinner“ kurz vor der Bundestagswahl sprach er von „Judenfahnen“.

Die Frage, ob und welche Lehren Friedrich Merz aus der deutschen Geschichte gezogen hat, ist angesichts des Umgangs der Union mit der AfD relevanter denn je. Warum wird dieser Bezug in den deutschen Medien bisher kaum hergestellt? Die Berichte ausländischer Korrespondenten zur Nazifamiliengeschichte des CDU-Chefs sind in dieser Frage deutlich pointierter.

Der Berlinkorrespondent des britischen Telegraph etwa machte sich auf nach Brilon im Sauerland. In der Heimatstadt von Merz recherchierte James Rothwell unter anderem zu einem „dunklen Familiengeheimnis aus den dreißiger Jahren“. In seinem im Januar erschienenen Artikel zitierte er den Direktor eines örtlichen Museums für Lokalgeschichte, Carsten Schlömer. Übersetzt heißt es in dem Artikel:

„[…] Wie in vielen wohlhabenden deutschen Familien gibt es auch hier ein schwarzes Schaf: Josef Paul ­Sauvigny, der Großvater mütterlicherseits von Herrn Merz, war in den frühen Jahren des Dritten Reichs Bürgermeister von Brilon und Mitglied der NSDAP. Aus lokalen Archivunterlagen, die dem Telegraph vorliegen, geht hervor, dass Herr Sauvigny in einem Stadtrundschreiben für seinen ‚nationalsozialistischen Geist‘ gelobt wurde, als er 1937 als Bürgermeister zurücktrat. Während seiner Amtszeit wurden zwei Straßen in Brilon in ‚Adolf-Hitler-Straße‘ und ‚Hermann-Göring-Straße‘ umbenannt.

Was sollen die Deutschen aus den Naziverbrechen lernen?

Darüber hinaus gibt es in Brilon offenbar nur wenige Aufzeichnungen über seine Beteiligung am Dritten Reich. Einer Akte aus dem Briloner Archiv zufolge ist nicht einmal klar, wann genau er der NSDAP beitrat. Herr Schlömer, der sonst vor Stolz auf seine Museums­ausstellungen strotzt, wirkt etwas verlegen, wenn er nach der NS-Vergangenheit von Herrn Merz’ Großvater gefragt wird. […]“

Bereits im Juli 2023 berichtete die US-amerikanische Nachrichtenagentur AP über Merz und Sauvigny. Der damalige AP-Korrespondent Frank Jordans stellte Bezüge her zwischen der politischen Vergangenheit des Opas und der politischen Strategie des Enkels:

„[…] Merz reagierte gereizt auf die Frage, ob die deutschen Konservativen aus der Vergangenheit gelernt hätten, etwa aus dem Verhalten seines Großvaters, der als Bürgermeister der westfälischen Stadt Brilon nach der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 mit den Nazis kooperierte. Solche Vergleiche seien unangebracht, sagte der 67-Jährige. […]“

Der Historiker Götz Aly beschreibt in seinem Buch „Unser Nationalso­zia­lismus“ von 2023 das „weit verbreitete Bedürfnis nach maximaler Distanz“. Aber die Taten zwischen 1933 und 1945 hätten „keine Außer­irdischen“ verbrochen, „die Nationalsozialisten“ oder „die Rassenideologen“, sondern „normale Menschen aus allen Schichten der deutschen Bevölkerung“. Die „allermeisten heutigen Deutschen möchten aus den Verbrechen ihrer hitlerdeutschen Vorfahren lernen. Aber was?“

In seiner taz-Analyse von 2004 schrieb der verstorbene Christian Semler, Merz interpretiere die politischen Motive seines Großvaters in genau der gleichen Weise, wie Sauvigny selbst sich gerechtfertigt habe: „Die Frage ist jedoch, ob Merz mit seinen apologetischen Erklärungen für das Handeln seines Großvaters nicht an einem politischen Klima mitwirkt, das Opportunismus und Anpassertum an den Nazismus als Tugend preist und damit der politischen Kultur unseres Landes schadet“, schrieb Semler. „Im Kern argumentiert Merz: Mein Großvater war und blieb Antinazi, aber politisch konnte er leider nicht anders.“

Ein rechtskonservativer Golfkumpel als Kulturstaatsminister

Von einem Politiker, der Bundeskanzler sein will, kann eine kritische Öffentlichkeit mehr, Genaueres und auch Persönlicheres erwarten als die auch von Merz vorgetragenen Bekenntnisse zum Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.

Zwei Tage nach der Bundeskanzlerwahl wird Merz sich wohl auch zum 80. Jahrestag des Kriegsendes äußern. Es wäre eine Gelegenheit, über Lektionen aus der eigenen Familiengeschichte zu reflektieren. 40 Jahre nach der Weizsäcker-Rede von 1985 wäre es ein Signal eines Kanzlers Merz, wenn er am 8. Mai über die Rolle seines Großvaters im NS-Staat sprechen würde – und damit über die Frage, wie ein Land mit vielen Millionen Nazivergangenheiten erinnern und daraus lernen kann.

Hoffentlich lässt Merz sich bei seiner Rede nicht von seinem designierten Kulturstaatsminister Wolfram Weimer beraten. Weimer schrieb 2018 in seinem „Konservativen Manifest“ vom „monströsen Abgrund des Nationalsozialismus“. Weimer beklagt, in Deutschland sei „Herkunftsbewusstein“ nach 1945 „bekämpft und systematisch zerstört“ worden, als hätte es „die Welt vor 1933“ nie gegeben. Kapitel wie „Nation ehren“ lesen sich stellenweise anschlussfähig zu AfD-Mitgründer ­Alexander ­Gauland, für den Hitler und die Nazis ein „Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“ waren. Friedrich Merz’ Golfkumpel wird im Kabinett auch für die NS-Gedenkstätten verantwortlich sein.

Der Großvater von Friedrich Merz vollzog in den 1930er Jahren einen „flotten Farbenwechsel“, wie Semler schrieb, vom politischen Katholizismus zum Nazitum. Es bleibt abzuwarten, welche Wechsel sein Enkel noch durchzieht. Dass politischer Opportunismus von ihm zu erwarten ist, zeigten der Umgang mit der AfD vor und die Abwendung von der Schuldenbremse nach der Bundestagswahl.

Vielleicht bekommt Friedrich Merz von Maischberger, Lanz oder Illner irgendwann doch noch die Frage gestellt: Herr Merz, niemand kann etwas für seinen Naziopa – aber was haben Sie seit 2004 aus der Geschichte Ihres Großvaters gelernt?

Auf Anfrage der taz wollte sich Friedrich Merz nicht äußern.

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77 Kommentare

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  • "Sauvigny sei „ohne sein Zutun“ zum SA-Unteroffizier befördert und ebenfalls „ohne eigenes Zutun“ in die NSDAP überführt worden."

    Der arme Mann. Wurde so einfach in die NSDAP überführt 😉

    Fakt ist wohl eher, dass er seinen Posten behalten wollte und zu den stärkeren Bataillonen übergelaufen ist...

    Dafür kann Merz natürlich nichts. Für seinen Umgang damit aber schon.

  • Leitmedien und Talksshowredaktionen recherchierten vor der Kanzlerwahl von Merz nicht, was es mit Relativierungen von Merz in Bezug auf seinen Naziopa auf sich hat.



    Viele Fragen werfen die von Heimatforscher Bürger dokumentierten Auszüge einer Rede auf, die J.P. Sauvigny auf einer NS-Massenversammlung am 1. Mai 1933 hielt.

    Erstaunlich, dass der WDR die in der Zeitung dokumentierte Rede vom Merz-Großvater nicht im Original dokumentiert und Merz zur Rede stellt.

    Unbequem, weil WDR-Intendantin Demmer aktuell dafür wirbt, dass der WDR in Zukunft aufgeschlossener über die AFD berichtet?







    Dabei würde ein Anruf im Stadtarchiv von Brilon oder bei dem Theologen Bürger reichen, um an die Kopie der Original-Quelle der Zeitung heranzukommen.



    Vermutlich muss erst die New York Times recherchieren, bis sich außer der taz und einigen kleinen linken Medien ein deutsches Leitmedium (ARD, ZDF, Spiegel, Zeit?) bequemt, um der Sache mit dem Naziopa von Merz ausführlich nachzugehen.

    www.schiebener.net...en-hoch-hoch-hoch/

  • "Friedrich und sein Naziopa"



    taz aktuell auf Blödzeitungsniveau angekommen …… Leute, Leute …. immer den moralischen Zeigefinger und dann sowas.

    • @Demokratischer Segler:

      »Opa war kein Nazi« wurde zum geflügelten Wort in DE.



      www.fischerverlage...nazi-9783104033556



      Darauf bezieht sich wohl die Überschrift der taz. Gekonnt wie so oft.

  • Wurde dieser Artikel durch KI erstellt?

  • Seit wann muß sich ein Enkel dafür verantworten, daß sein Großvater ein Nazi gewesen sein soll? Was soll das? Herr Merz wurde 1955 geboren, 10 Jahre nach Kriegsende. Völlig überflüssiger Artikel.

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    Merzlich willkommen in der Vergangenheitsbewältigung. Übrigens: Den Zweiten Weltkrieg haben 97 Prozent der deutschen Zivilbevölkerung im Untergrund verbracht. Oder zumindest im Luftschutzkeller. Non sine causa est.

  • Der Umgang mit seinem Nazi-Opa wird wohl außerhalb der TAZ Bubble keine Sau interessieren, es wird auch keine Auswirkung auf seine Kanzlerschaft haben, was soll das also? Nazi-Opas dürften so einige Deutsche gehabt haben, ist also nichts ungewöhnliches.



    Seine Familie erstmal in Schutz zu nehmen ist ebenfalls nichts ungewöhnliches, ich würde meinen Opa auch nicht öffentlich in den Schmutz ziehen. Dass man sich in der damaligen Zeit dem NS-Regime wohl kaum entziehen konnte ist Tatsache, ob sich der Opa nun aus Zwang oder aus Gesinnung dem Regime anschloss dürfte wohl sein Geheimsnis bleiben.

    Solch konstruierte Vorwürfe nützen niemandem, es gib genug in der Gegenwart, dass man an Merz kritisieren kann.

  • Verwundern muss einen sowabei der Union nicht. DEr hessische MP Herr hein musste letztens auch nochaml daran erinnern, dass Anfang Mai der Tag der Befreiung gefeiert werden sollte, nicht der der Niederlage... so geht westdeutsche Aufarbeitung... dass der Fritze da nicht weit vom Birnenbaum fällt, is ja wohl eine Ehrensache....

    • @Köppen Robert:

      "so geht westdeutsche Aufarbeitung"



      Interessant, Ihre Einschränkung auf Westdeutschland. Glauben Sie tatsächlich, dass der Osten im Gegensatz zum Westen aus glühenden Antifaschisten besteht?

  • Naziopa? Echt jetzt? Mal abgesehen davon, ob dieser Vorwurf überhaupt zutrifft, ist das nun wirklich sprachliches Kindergartenniveau und gerade der taz, legendär für ihre Titel, nicht würdig.



    Und es haut in die gleiche Kerbe wie ein anderer vollkommen überflüssiger Artikel aus dem Wahlkampf, in dem Friedrich Merz seine Flugmeilen vorgerechnet wurden. Somit leider nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich niveaulos. Wirklich zum Fremdschämen.

    • @Panther Ray:

      Öh - wem haut welche wo nicht hin?!



      Seine Wirrnis - wenn was hinhaut!



      Dann das mit dem Nazi-Opa! Woll



      Und im Kindergarten auch immer am Essen rumgmäkelt! Wollnich?!



      Ja ja - ich dacht‘s mir doch!



      kl Tipp - das Ganze nochmals lesen!



      Mit 👓 - wäre fein •

    • @Panther Ray:

      So lahm wie politisches Kabarett der 90er mit Kohlwitzen vor Lehrerpublikum. Super Aliasname btw.

  • Man kann von Merz halten, was man will. Aber zu erwarten, dass er sich groß zu seinem Großvater äußert, der gestorben ist, als Merz 13 war, also vor knapp 60 Jahren, finde ich ein bisschen lächerlich. Alles, was Leute interessieren könnte, ist doch schon bekannt. Und seine meinung von "Ja gut, der Opa hat damals keine große Wahl gehabt" sehe ich ganz genauso. Ich bin mir absolut sicher dass ein Löwenanteil der Abgeordneten aller Parteien Groß- und Urgroßväter hatte, die im zweiten Weltkrieg als Soldaten eingezogen wurden. Sollen die sich da jetzt auch alle zu bekennen?

    • @Ashenvale:

      Natürlich hatte man eine Wahl.



      Mein Großvater war anno 39 Betriebsdirektor bei der Agfa in Dresden und sollte in die NSDAP eintreten.



      Tat er nicht.



      Von da an war er eben wieder Vorarbeiter wie vorher.



      Sein Sohn, mein Vater, ging auch nicht zur HJ - passiert ist da auch nichts.



      Es ist ein weit verbreiter Irrtum, dass nur Mitglieder von gewissen Organisationen nicht ins KZ kamen.



      So wie man zu DDR-Zeiten sehr wohl nicht in der FDJ sein konnte - ohne in Bautzen einzusitzen.



      Dass man andere Nachteile zu erleiden hatte, ist sicher - aber es bestand keine Gefahr für Leib und Leben - Klappe halten vorausgesetzt.

    • @Ashenvale:

      > Sollen die sich da jetzt auch alle zu bekennen?

      Ja klar. Vielleicht mit einem Hinweis daraus gelernt zu haben. Aber das scheint bei Herrn M. nicht gegeben zu sein.



      Leider

      • @T.H. Orsten:

        Herr Merz wird, so er morrgen gewählt wird, über die "Richtlinienkompetenz" in einer deutschen Bundesregierung verfügen. Er ist also dann nicht der, der die Schuld auf andere schiebt, sondern derjenige, auf den andere die Schuld schieben werden, sofern sie nicht zurückgetreten sind und ggf. haben die Regierung platzen lassen.

        Komisch, daß das so schwierig zu begreifen ist. Vermutlich werden damit auch wieder Auswärtige schneller sein und dem Stadtmuseum von Brilon noch so manchen Besuch abstatten. Nur wird dann eben nicht mehr nur die Vita des Opas Gegenstand der Berichterstattung sein. Es läge ganz in der Hand des Herrn Merz, wie er dabei wegkommt. Den ersten Wurf dazu hat er ja schon geliefert ...

      • @T.H. Orsten:

        Stimmt. Es gibt Leute, deren Vorfahren erheblich bekanntere Prominenz aus dieser Zeit sind und die es auch hinkriegen, daß über den Lehrstoff daraus keine vernünftigen Zweiffel aufkommen. Es geht also. Auch wenn der Op verstarb, als man selbst noch Jugendlicher war - als Bundeskanzler ist man auf jeden Fall volljährig.

        • @dtx:

          Na - jetzt übertreibens aber. Wollnich

  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!

  • Sippenhaft? Wer keinen Naziopa hat, der werfen den ersten Stein. Naziopa finde ich, by the way, etwas infantil und verharmlosend.

    • @Querbeet:

      Merz wird nicht der Opa vorgeworfen, sondern sein Umgang mit ihm.

    • @Querbeet:

      Es geht bei Friedrich Merz nicht darum, ob er einen Naziopa hat, sondern wie er mit der Erkenntnis, einen Naziopa zu haben umgeht.

  • Ist es nicht etwas billig, Merz Opa auszugraben?

    • @Pico :

      Ist es nicht billig, Regierungschef werden, aber mit den Voraussetzungen nichts zu tun haben zu wollen?

    • @Pico :

      "Ist es nicht etwas billig, Merz Opa auszugraben?"

      Nein ist es nicht. Denn es geht dem Grundsatz nach nicht um diesen "Opa"



      Es geht um den Umgang, das Verhältnis, die Haltung von Merz und die ungebrochene wirkmächtige und sehr bedeutende Kontinuität dieser sehr heutigen, diesseitigen Disposition verlogenen Mist über seine Familiengeschichte zu verbreiten.

      Das ist nämlich MATERIELL, nicht bloss irgendeine Stimmungs-Sternchen-Däumchen Challenge in einer komplett vom Wirklichen entfremdeten Welt und Lebensweise.

      Zu Ihrer Information: Mein "Opa" der unter Androhung von mir Grossvater zu nennen war und starb als ich noch keine 13 Jahre alt war, verliess im letzten Moment Sudeten-Schlesien mitsamt Familie als Hauptbeschuldigter. Um heute noch im Landesarchiv von Baden-Württemberg mit 0,5cm Entnazifizierungsverfahren auffindbar zu sein. Das ihn als Bauunternehmer in Reinhard Heydrichs Herrschaftsgebiet zusammen mit einem SS-Sturmbannführer nun als "Mitläufer" auswies.



      Das werden die Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge anders sehen, die in seinen Bauunternehmungen (auch KZ-Lagerbau) die volksdeutschen Männer im wehrfähigen Alter zu ersetzen hatten. War ja auch billiger.

    • @Pico :

      Nein, gar nicht billig. Merz als Kanzler. Deutschland ist ein Mensch mit Historie. Deutschland hat Historie. Seine Person ist durch seine Personalie als Bundeskanzler mit der deutschen Historie verknüpft. Die Frage was Merz aus der Beschäftigung mit dem politischen Werdegang seines Großvaters gelernt hat, ist sehr berechtigt.

      • @llorenzo:

        Zumal - um da mal etwas differenzierter einzusteigen.



        das Überläufertum von der katholischen Zentrumspartei zur NSDAP von Sauerland-Opi,



        auf sehr heutige Weise das "Problem" beschreibt, dass sich sowohl in der gemeinsamen CDU-AFD-Abstimmung zum Zwecke der Feststellung der Ausländer sei Deutschlands Unglück sehr heutig wiederholt, wie überhaupt im mehr als fragwürdigen Verhältnis der Abteilung "ich bin doch bloss konservativ" zur Frage, dass der parlamentarische Arm des Rechtsterrors doch normalisiert gehöre, weil er nun Mal so viele Anhängerinnen und -hänger habe.

        Was viele offenbar und selbst hier im Umfeld der TAZ nicht begreifen: Wir haben es nicht mit einer geschmäcklerischen Frage im Umfeld der Schönheitsdarstellung auf einem TikTok Account zu tun.



        Es geht darum was aus solcher Haltung an materieller, tatsächlicher, wirklichkeits-tatsachenbildender Politik entsteht. Die nämlich Gesetz, Verordnung, Alltag und Ansage für echte Originalmenschen wird.



        Woraufhin das alles das bestimmt was stattfindet, nimmt man mal dem Kopf aus dem Smartphone und interessiert sich zudem für andere Menschen und die Folgen für diese anderen Menschen, die man selbst nicht ist.

  • Meine beiden Großväter waren in der Nazi-Partei. Ich habe es auch erst lange nach ihrem Tod erfahren. Der eine gilt als überzeugt, der andere war nur an den Kontakten interessiert und wollte sich dem Kriegsdienst entziehen.

  • Zentraler Nachrichtenwert für mich in diesem Artikel:



    „[…] Wie in vielen wohlhabenden deutschen Familien gibt es auch hier ein schwarzes Schaf: "



    Zentrale Frage in Bezug auf die aktuelle Entwicklung:



    "Was sollen die Deutschen aus den Naziverbrechen lernen?"

    Dass Gesellschaft und Staat aus Furcht vor Wohlstands- und Statusverlusten, Versperrung von Aufstiegserwartungen usw. kollektiv so sehr verängstigt werden können, dass sie „in Abgründe hineingeraten“ können.



    Eben dies hatten die Verfasser*innen des Grundgesetzes verstanden.



    Deswegen gibt es die Möglichkeit eines Parteiverbots.

    Herr Dobrindt hat das nicht verstanden. Er meint dazu, man "muss die AfD nicht wegverbieten".



    Weil deren Wähler Protestwähler seien.



    Wegen eben diesem Effekt wurde die Möglichkeit zu einem Parteiverbot im Grundgesetz verankert. Die Gründer*innen wussten, dass "wegregieren" u.U. nicht ausreichen kann.



    Wähler, die verfassungsfeindliche Bestrebungen von und in Parteien "hinnehmen", um für ihre Belange zu protestieren, soll diese Möglichkeit genommen werden können.



    Es wurde damit explizit auch dem aus der historischen Erfahrung abgeleiteten Problem eines verfassungswidrigen Wählerwillens entsprochen.

    • @humusaufbau:

      Absolut richtig, vielen Dank für Ihren Kommentar:



      "Problem eines verfassungswidrigen Wählerwillens entsprochen."

      Immer udn immer wieder der AfD entgegensetzten, dass es um deren Inhalte/Aussagen geht und nicht um Demokratieabbau!

      Es muss noch viel mehr herausgearbeitet werden, das Demokratie nicht nur Wählerwille ist, sondern auch, dass nur verfassungskonforme demokratische Parteien gewählt werden können.

  • Wann erscheint in der Taz ein Artikel zu Bärbocks Nazi Opa?

    • @Sple:

      Hmm. Nicht dass sie das bereits getan hat. Man kann sich zu seiner Vergangenheit bekennen und aus ihr lernen oder nicht. Herr Merz bevorzugt eher nicht.

      de.m.wikipedia.org.../Annalena_Baerbock

      Wie sieht es denn bei Ihnen aus? Damals wie heute.

      • @T.H. Orsten:

        Herr Merz hat keine Vergangenheit, aus der er zu lernen hätte, zumindest nicht in Bezug auf das 3. Reich.

    • @Sple:

      puuh, Hallo "Sple",



      sorry, kurze Zwischenfrage: hast du den Artikel eigentlich gelesen?



      Oder einfach schnell bisschen "Grünen-Bashing" einstreuen?



      Es geht doch nicht um den Opa von Merz, es geht doch um Merz Umgang damit.



      Und... Annalena Bearbock AFD-Nähe vorwerfen - das meinst du nicht ernst, oder?

  • Mit Friedrich Merz *1955 wuchs Generation heran, geprägt von Auf-, Abstiegs auf Karriereleitern, im Schatten Wendezeit Nazi-Papas, Müttern, Omas, Opas.



    Katholiken einstiger Zentrumspartei, die 1933 zur NSDAP wechselten, standen nach 1945 auf Trümmern ihrer Weltanschauung, gründeten CDU – eine neue politische Identität.



    Ein neuer Typus von Unionspolitik entstand, geprägt von Verteidigungslogik: Albert Speer vor dem Nürnberger Tribunal 1946: „Ich trage Verantwortung für NS-Verbrechen, doch persönliche Schuld in höchsten Ämtern trage ich nicht, die abgetragen wäre – schon gar nicht in Form geldwerter Entschädigung Holocaust, Zwangsarbeit Überlebender.“



    Dank der Kollaboration des Vichy-Regimes dehnte sich die deutsche NS Herrschaft bis nach Nordafrika aus. NS-Staatssekretär Ernst von Weizsäcker betrieb 1936 die Ausbürgerung Thomas Mann, warnte ihn angeblich nur vor Rückkehr nach München wie er 1946 meinte.



    „Meine Schuld – ich habe geirrt.“ Generaldevise



    Was haben Söhne und Enkel aus diesen Irrtümern gelernt? Mit Jens Spahn, Friedrich Merz meinen sie, Demokratie müsse man auch mal unsichtbar machen, Schlimmeres durch gesichert rechtsextreme Plattformkapitalismus AfD Partei zu verhüten

  • Die ganze verquere deutsche Erinnerungskultur vom kollektiven Vergessen, über das verräterisch selektive Ofpergedenken bis zur Befreiung vom Nationalsozialismus hat einen großen Mangel: Es wird zu wenig auf die Vor- und Nachgeschichte, die Täter, die Mitläufer und die Gleichgültigen geschaut. Nur bei einer 300°-Betrachtung kann man verstehen, wie es zu den Verbrechen des Nationalsozialismus kommen konnte, warum soviel Deutsche bis ans Kriegsende dem Führer folgten. Wenn man das macht, tun sich erschreckende Parallelen zur Nachkriegs- und Jetztzeit auf: Es ging den Menschen vor allem um Wohlstand, Sicherheit und Frieden. Dafür waren sie bereit, dem Führer zu folgen, Volksfeinde zu bekämpfen und Krieg zuführen. Der Horror entsteht nicht aus dem offensichtlich Bösen, er kommt aus der Normalität, der Mitte der Gesellschaft. Dass die sogenannte demokratische Mitte das nicht wahrhaben will und glaubt sie stehe auf der Seite des Rechts, zeigt auch, dass all die Warnungen vor instrumenteller Rationalität, vergebens waren.

  • taz: *Friedrich und sein Naziopa*

    Für den Naziopa kann man Friedrich Merz (CDU) ja nun nicht verantwortlich machen. Das Merz aber vor Kurzem im Bundestag mithilfe der AfD eine Mehrheit 'zusammengetrommelt' hat, das sollte man Friedrich allerdings nicht verzeihen.

    Frei nach Goethes Faust: "Friedrich! Mir graut's vor dir"

  • Nicht nur der deutsche, sondern auch schon der italienische Faschismus entstand primär als antisozialistische/antilinke militante Bewegung zwecks Zerschlagung der Arbeiterbewegung. Die ersten Insassen deutscher Konzentrationslager waren Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter.

    Im Artikel wurde ja schon auf Merz' Vokabular wie etwa „Novemberbankrotteure“ hingewiesen. Aber auch seine im aktuellen Wahlkampf getätigten Äußerungen wie "Links ist vorbei" oder "Ich werde wieder Politik für die Mehrheit der Bevölkerung machen ... und nicht "für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt"" deutet schon an, wie weit rechts der zukünftige Kanzler Merz steht.

    www.tagesschau.de/...ke-kritik-100.html

    Ich denke mal, das familiäre Milieu hinterlässt meist seine Spuren selbst noch in der Enkelgeneration und sei es unbewusst.

    Auch Trump, welcher ja einen Feldzug gegen vermeintliche "Marxisten" führt, hatte einen Großvater, welcher wohl Mitglied des Ku Klux Klan gewesen ist:

    www.watson.ch/inte...klux-klan-mitglied

    Aufarbeitung wäre hier bitter nötig.

  • Unwürdig



    Einem Politiker, welcher Generationen nach der Nazi-Zeit geboren wurde, vorzuhalten dass sein Opa Nazi war, ist billig und der taz unwürdig. Was wollen sie uns eigentlich damit sagen?

    • @Hans Dampf:

      Es geht darum wie Friedrich Merz mit dem Wissen, dass sein Opa auch Nazi war umgeht (siehe Klage gegen die taz).

    • @Hans Dampf:

      "Einem Politiker, welcher Generationen nach der Nazi-Zeit geboren wurde, vorzuhalten dass sein Opa Nazi war..."



      Kontext. Dass der Enkel droht die Familientradition durch Zusammenarbeit mit der AfD fortzuführen, wenn's ihm politisch opportun scheint, ist ja keine reine Fantasie,gell?



      Und darum geht es. Nicht dass der Opa Nazi war.

  • Na, mal schauen wir mal - wer von unseren legitimierten Abgeordneten bis zur Kanzlerwahl noch wach wird...



    🛌💤🛌💤🛌💤🛌💤🙈🙉🙊

  • Niemand kann etwas für seine Vorfahren und Verwandten (ich habe da auch einige Exemplare, die ich persönlich fürchterlich finde).

    Man sollte von einem designierten Bundeskanzler jedoch erwarten können, dass er in der Lage ist, eine historische Figur, die sein Großvater auch war, richtig einzuordnen.

    Hoffen wir auf eine steile Lernkurve bei dem Mann aus dem Sauerland.

    Ansonsten stürzt die Union nach Persönlichkeiten wie Kohl und Merkel, die es nie an Haltung gegenüber Nazis vermissen ließen, in einen tiefen Abgrund.

  • Liebe TAZ, erstmal vielen Dank für den interessanten Artikel. Aber der Begriff "Naziopa" ist wirklich schräg. Man sollte als Zeitung nicht anderen Populismus vorwerfen und dann den nationalsozialistichen Großvater



    des zukünftigen Kanzler "Naziopa" nennen. Das finde ich, sorry, recht dünne.

  • ... guten Tag.



    Die Diskussion über einen Nazi-Opa müffelt doch sehr nach Sippenhaft.



    Frage: Ab wann wird so etwas nicht mehr thematisiert?



    Opa der Ehegattin?



    Uropa, der in Deutsch-Südwest kämpfte?



    Meines Erachtens eine übergriffige Diskussion.



    Ratlos, Fritz

    • @Fritz Müller:

      Es geht doch hier nicht um den Nazi-Opa - sondern um den Umgang von Merz mit diesem!

  • Wenn sich deutsche Medien kaum für die Verstrickungen von Josef Paul Sauvigny in den NS-Machtapparat interessieren, sollte die taz Peter Bürger interviewen, der sich als Mundartforscher und Katholik intensiv mit der NS-Geschichte im Sauerland auseinandersetzte. Hier ein Artikel von Bürger über Merz und seinem Großvater Josef Paul Sauvigny

    www.schiebener.net...laeuferkapitel-de/

    • @Lindenberg:

      Danke für den Link, macht eine interessante Lektüre.

    • @Lindenberg:

      Danke. Einiges -detailreicheres denn zusätzlich & doch noch neu.

  • Haben wir es echt nötig so billig zu arbeiten? Die CDU bietet doch auch so schon genug Angriffsfläche. Ganz zu schweigen davon, dass da noch jemand weiter rechts ist.

    Der Opa war jahrelang Bürgermeister mit der Zentrumspartei. Das 90-95 Prozent (?) ihr Leben auch mit den Nazis weitergelebt haben dürfte doch bekannt sein.

    • @Dr. Idiotas:

      Ich finde tatsächlich auch den Begriff "Naziopa" einer sich seriös nennenden Zeitung nicht würdig. Das ist einfach nur Framing.

    • @Dr. Idiotas:

      Ich finde es schon äußerst bedenklich, wenn ein deutscher Kanzler nichts aus der Geschichte lernen will und keine Vernantwortung für die eigene Familiengeschichte übernehmen möchte. Er bietet so auch eine maximale Angriffsfläche für AfD-Politiker, Wladimir Putin und andere Despoten und schadet unserem Land. Wenn er hier lügt, heuchelt und vertuscht, wird er nicht glaubwürdiger als Donald Trump.

      • @Dorian Müller:

        Der Vergleich hinkt so unglaublich... Das eine ist 80 Jahre her und einem anderen passiert. Vor Friedrichs geburt. Der andere lügt patologisch.

    • @Dr. Idiotas:

      Chapeau - Wiese auch hierzu ehren Name alle Ehre machen! Woll

      kurz - Nix capito! Wollnich



      Ach härm -



      An ihren Früchtchen - sollt ihr sie erkennen •

      • @Lowandorder:

        Außer Polemik und persönlichen Angriffen haben Sie nichts zu sagen?

        Aber wer's braucht!

        Und wer LOWandorder als Nicknamen wählt, sollte über das Niveau der Kommentare anderer Leute besser nicht so rumlästern.

        • @ PeWi:

          🙀🫵 - werds mir zum schwer herzen nehmen - 🥳🤣 & have a nice day -

      • @Lowandorder:

        Jo, die meisten TAZ Leser (Sie bestimmt auch?) wären bestimmt in heldenhaften Widerstandsgruppen unterwegs gewesen. Alle hätten der Gefahr ins Gesicht gespuckt. Ich weiß nicht, on ich damals den Mut gehabt hätte. Vielleicht nicht heldenhaften, aber wenigstens ehrlich.

        • @Müller Christian:

          May - für Sie.



          *45 & großes Bruderherz *39 - hab immer eingedenk des Satzes “Sie hätten auch nicht anders gehandelt!“ eines Kiffnase Rudolf Augstein gesagt “Ja & vermutlich wären wir sportivos bei der Waffen-SS gelandet!(was uns lebenskluger Ohl - Pg - vermutlich verhindert hätte)



          Nur ist das kein Grund im Spiegel über Jahre zwei hochgestellte SDler als Abteilungsleiter zu beschäftigen.



          Und wie @ WM richtig anmerkt - hoffese sind auf den Anti-Nazis Demos mit dabei. Was ich an 🩼🩼 derzeit nicht riskiere - sorry .

        • @Müller Christian:

          Hallo "Müller Christian" - nur zur Info:



          du hast heute, ganz Aktuell die Gelegenheit dazu, zu zeigen ob du den Mut hast gegen die Nazis vor der Machtübernahme auf die Strasse zu gehen.



          Es ist ganz einfach: Du musst es nur machen!



          (Und versprochen: du wirst nicht alleine sein...)



          Und vielleicht kannst du dann sogar später deinen Enkeln noch erhobenen Hauptes ins Gesicht schauen, weil auch du was gegen die Nazis was gemacht hast.

  • Ja, es wäre nötig, dass Merz seine Familiengeschichte reflektiert und sich an dieser Stelle klar bekennt. Und es stimmt sicher auch, dass Geschichtsverständnis und auch die eigene polit. Ausrichtung durch ein tradiertes Familiengedächtnis beeinflusst sind. Trotzdem hielte ich es für klüger weniger auf Merz' Familie abzuzielen, als auf Merz' ureigene Politik. Die ist auch ohne nationalsozialistische Vergangenheit seines Großvaters schlimm genug. Und da ist gerade die im Artikel angesprochene Personalie W. Weimer schon mehr als ein Menetekel! Weimer steht so weit rechts, dass er in meinen Augen untragbar ist - eigentlich darf er niemals Kulturstaatsminister werden. Von daher fände ich es sogar zielführender wenn der Journalismus Merz mit den Zitaten seines Kandidaten konfrontieren würde. Ich würde gerne sehen, wie Merz versucht sich da heraus zu winden - ich denke nicht dass das geht. Weimer vertritt eine Blut und Boden Ideologie - auch in dieser Wortwahl. Damit ist er deutlich schärfer unterwegs, als die meisten AfD-Politiker. Meine Ansicht: Wenn solche Leute Minister werden können, dann kann auch die AfD Regierungsverantwortung übernehmen - ein Unterschied besteht da nicht mehr.

    • @Einfach-Jemand:

      Daher ist es doch strategisch gerade folgerichtig von Spahn eine normalisierung der AfD zu fordern. Das ist alles nicht zufällig so gehandhabt. Das ist die alte Franz-Josef Strauss Doktrin, "Rechts neben uns darf es keine Partei geben". Und damit wollen CDSU die AfD niederringen. Welche Anfänger.

    • @Einfach-Jemand:

      das eine, den Umgang mit der Familiengeschichte, zu kritisieren und detailiert aufzuzeigen, - ich empfehle auch dem link im Kommentar von "Lindenberg" zu folgen und diesen aufschlussreichen gut recherchierten (mit Herkunftsnachweisen) und bis zu Ende zu lesen -,



      und das andere zu tun, die Auseinandersetzung mit seinen Politikansätzen und Ausführungen, schliesst sich nicht aus, sondern erfolt hier in dieser Zeitung sehr gründlich.



      Nicht in jedem Artikel muss alles zusammen erfolgen.

      • @Friderike Graebert:

        Yes. …anschließe mich

  • Man kann von Fritze Fatze halten was man will. Das hier ist anmaßend. Fritze ist nicht sein Opa. Vielleicht wird er ja irgendwann über die Vergangenheit seiner Familie sprechen, müssen tut er es allerdings nicht.

    • @Jungle Warrior:

      Schlussstrich mit dem Opa, sagen Sie?

  • Mein Gott !



    Wie gut, dass das jetzt, so unmittelbar vor der Kanzlerwahl, nochmal auf den Tissch kommt und nicht schon während des Wahlkampfs rausgekommen ist.

    Da war wohl der TAZ-Archivar im Urlaub ...

    • @Bolzkopf:

      "Rausgekommen" ist da gar nichts, es war doch längst bekannt. Ich glaube auch nicht, dass es irgendwelche Bedeutung in Ihrem Sinne für die Bundestagswahl gehabt hätte, wäre es letztes Jahr nochmal aufgekocht worden.

      Vermutlich hätte es Merz eher genützt als geschadet, weil sehr viele Leute zu dem Schluß gekommen wären, dass es gar nicht darum gegangen wäre, wie Herr Merz zu seiner Familiengeschichte steht, sondern ihm ans Bein zu pinkeln.

      Wie @ Dr. Idiotas und @Einfach-Jemand schon schrieben: Es ist wichtiger, sich mit Merz' gegenwärtiger Politik und seinen Plänen zu befassen, als irgendwelche "Leichen" auszugraben.

  • Es ist immer problematisch, wenn ein Mensch sich wegen seiner Vorfahren rechtfertigen soll. Irmgard Furchner kann für ihr Elternhaus so wenig wie Sophie Scholl. Es ist aber etwas anderes, ob ein Politiker sich über die politische Geschichte seiner Heimat / seines Wahlkreises nur oberflächlich äußern kann oder will. Der NS Gau Westfalen-Süd war einer der aktivsten mit Verbindungren nach Schlesien und, geographisch auch Herkunft eines Reichskanzlers. Da kann man doch gründlich reflektieren! Niemand kann etwas für seinen Großvater. Aber es ist doch deutsche Geschichte, dass wir mehr oder weniger alle damit umgehen müssen, dass sie so war und dass jetzt 40% einen Schlussstrich deswegen wollen weil sie sonst keine gegenwartstaugliche Erklärung für diese Geschichte haben. Es ist die Aufgabe des Amtes und der Person eines herausgehobenen Politikers vorzumachen, wie das gelingt!



    www.lwl.org/westfa...elle=tab_regierung 7



    www.deutsche-digit...CI3FCQGLWTX3RHLWYG

  • Es ist eines der großen Versäumnisse, dass im überwältigenden Teil der Familien in der deutschen Gesellschaft nicht über die Nazivergangenheit der Väter, Großväter, Brüder und Onkel gesprochen wurde und wird. Allein schon deshalb bleibt die Schuldfrage diffus, es waren „andere“, die Schuld hatten, „die Nazis“ haben die Verbrechen begangen. Das ist bis heute ein großes Problem.

  • Keiner kann etwas dafür, was sein Opa oder seine Eltern verbrichen haben. Und ausgerechnet bei Friedrich Merz ist es absolut unnötig, ihn deswegen anzukacken. Er hat selbst genug Dreck am Stecken und er schickt sich gerade an, wirklich richtig viel Dreck zu produzieren. Da muss man nun wirklich keinen Naziopa aus der Kiste ziehen.



    Spannend ist das Thema nur insofern, als man sich fragt, wie viel sein Naziopa ihm an "Werten" mitgegeben hat. Einen unbändigen Fremdenhass offensichtlich z.B.

    • @Jalella:

      Niemand kann was für seine Großeltern und Eltern. Aber jeder kann was für seinen Umgang mit der Vergangenheit der Großeltern und Eltern.

  • Merz sprach davon warum im Rahmen des Nahostkonflikt die israelische Fahne als Fahne von Juden verbrannt wurde.



    Das ist lediglich der Vorwurf, dass sich hinter Hamas-freundlichen Protesten Antisemitismus verbarg, bzw. es wurde der extremen Linken vorgeworfen, dagegen nicht genügend gegen an gegangen zu sein.

    Merz daraus einen antisemitischen Strick drehen zu wollen verkenn,, dass es bei den palästinensischen Protesten sehr wohl auch antisemitische antijüdische Aspekte gab.

    • @Rudolf Fissner:

      Er hat aber nicht von einer israelischen sondern von einer Judenfahne gesprochen. Da stellen sich bei mir die Nackenhaare auf, unabhängig davon wer das sagt. Der Typ wird unser Bundeskanzler!

      • @Andreas J:

        Sie bemängeln das Merz von der israelischen Fahne als Judenfahne gesprochen hat.



        Merz bemängelt, das Antisemiten die israelische Fahne als Judenfahne verbrennen.

        Wo ist nun der Unterschied zu ihrer Verwendung des Begriffs?