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Bürgerentscheid in WiesbadenAutofans stoppen Tramprojekt

Die hessische Landeshauptstadt soll keine Straßenbahn bekommen. Das Argument dagegen: Für die Tram würden Parkplätze geopfert.

Nun kommt sie doch nicht: Werbung für die „Citybahn“ in der Wiesbadener Innenstadt Foto: Michael Schick/imago

Frankfurt am Main taz | Mit deutlicher Mehrheit haben die TeilnehmerInnen an einem Bürgerentscheid der hessischen Hauptstadt Wiesbaden das überregionale Projekt einer „Citybahn“ endgültig gestoppt. Eine 45 Kilometer lange Straßenbahnlinie sollte das linksrheinische Mainz über die Wiesbadener Innenstadt bis nach Bad Schwalbach verbinden; 90 Prozent der veranschlagten Baukosten von 426 Millionen Euro hätten Bund und Land bezahlt.

Wiesbadens Oberbürgermeister Gert Uwe Mende (SPD) hatte von einer „Jahrhundertchance“ für die Stadt gesprochen und wie die mitregierenden Parteien CDU und die Grünen für das Projekt geworben. Doch bei dem Plebiszit am Sonntag stimmten 62 Prozent gegen und nur 38 Prozent für das Projekt. Die Beteiligung war mit 45 Prozent hoch.

„Es gibt keinen Plan B“, bekannte der grüne Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol nach der Abstimmung. Er wird jetzt ein neues Konzept für die Luftreinhaltung entwickeln müssen. „Dieselfahrverbote sind noch nicht vom Tisch“, räumte Kowol ein.

Nicht nur die Umweltaktivisten von Fridays for Future und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, auch die Industrie- und Handelskammer und der Deutsche Gewerkschaftsbund hatten für die Citybahn geworben. Der Betriebsrat der Verkehrsbetriebe ESWE hatte sich stellvertretend für die BusfahrerInnen ebenfalls für die Wiederbelebung des Schienenverkehrs in der Stadt eingesetzt.

Abenteuerliche Rechnungen

Doch es gelang zwei Bürgerinitiativen, die Stimmung zu drehen. Unter dem Motto „Busse statt Citybahn!“ sammelten sie Unterschriften. Auf Flugblättern wurden abenteuerliche Rechnungen für einen umweltfreundlichen Busverkehr aufgemacht. Da wird die Umrüstung von Dieselbussen mit „Wasserstoff-Generatoren“ einer österreichischen Firma vorgeschlagen. Die koste angeblich nur wenige Hundert Euro und sorge für 30 Prozent Einsparung beim Diesel und für 87 Prozent weniger Abgase. Zauberei? Plakate an Alleebäumen im Stadtteil Biebrich verkündeten – wahrheitswidrig –, die Bäume müssten für die City-Bahn fallen. Die Contra-Aktivisten sagten „Parkplatzschwund“ und Baustellenchaos voraus.

Von einer „polarisierenden Debatte“ sprach denn auch nach der Abstimmung OB Mende und kündigte gleichwohl an, den Mehrheitsbeschluss „mit Demut“ anzunehmen. „Es tut mir leid für unsere Nachbarn, die große Erwartungen in die Citybahn gesetzt hatten“, sagte der Politiker. FDP und Freie Wähler freuten sich dagegen mit dem Contra-Bündnis. Dessen Sprecher stellte fest: „Das Ergebnis zeigt, dass die Kommunalpolitik das Ohr nicht an der Bürgerschaft hat.“

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140 Kommentare

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  • Irgendwie waren die Kommentare vorhersehbar, die wieder einmal das Loblied auf die so genannte "Direkte Demokratie" anstimmen und krampfhaft versuchen, einen Gegensatz zwischen "den Bürgern" und "den Politikern" (am besten noch "da oben") herbei zu konstruieren. Leute, wie leben nicht mehr im Zeitalter der Feudalismus, wo das Recht auf politische Mitbestimmung per Geburt in die richtige Familie festgelegt wurde. Gerade in den Kommunen wird die Politik ja von den Bürgern gemacht - die meisten Stadtverordneten sind Hobbypolitiker neben ihrem Brotberuf, die zuständigen Ausschüsse tagen öffentlich, und dort sind in der Regel auch sachkundige Bürger, die außerhalb der Parteistrukturen stehen, als stimmberechtigte Mitglieder vertreten. Das steht jeder und jedem offen, bürgernäher als in den Kommunen geht Politik kaum. Aber das macht natürlich Arbeit - die muss aber nun einmal auch investiert werden, wenn man für eine Entscheidung ausreichend informiert sein will. Das Krakeele nach "mehr direkter Demokratie" bedeutet übersetzt einfach nur "ich will mein Ego gestreichelt sehen, obwohl ich keinerlei Lust habe, Zeit und Gehirnschmalz zu investieren". Sorry, wer "Direkte Demokratie" will, der oder die soll den Arsch bewegen und sich kommunalpolitisch engagieren. Rein in die Ausschüsse und mitarbeiten.

  • Na da fahren wir doch gerne Bus. In Wiesbaden. Wissen die denn schon von der Busspur auf der die Busse dann fahren? Und wer mit seinem PKW auf der Busspur erwischt wird zahlt 3500 Euro Strafe. Und beim zweiten Mal ist die Fahrerlaubnis für 2 Jahre ungültig.

    Die Busse müssen ja schliesslich fahren. Statt mit den Autofans im Stau zu stehen.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach -

    taz.de/Buergerents...iesbaden/!5722442/ Tram zum Kupfergraben? Da wohnt doch die Frau Kanzlerin. Ja, der Heinrich Zille...



    Die Linie 8 in München - meine "Henriette Bimmelbahn" unter den Straßenbahnen. Weiß Ferdl: www.youtube.com/watch?v=zRG9-Os55FI



    und Klartext gibt`s hier: blog.lastknightnik...ferdl-die-linie-8/

    So geht’s doch auch - 😂 -

  • Dem Ernst der coronaierten Lage gemäß

    SM by Ollen Zille - wa!



    “Er, der nur durch Flehen und Jammern seiner Generäle sich dem Volk lebend erhalten hat, „Willem, der Jetürmte“, prägte in seiner geistig klarsten Zeit das Wort „Bazillenkutsche“ für die „Elektrische“!



    Heinrich Zille - In der „Bazillenkutsche“



    aus - Für Alle!

    unterm—— vgl. - servíce



    www.textlog.de/tuc...ostwald-zille.html



    Hans Ostwald, ›Das Zille-Buch‹

    Wen wollen wir denn noch nicht loben ... Richtig: ›Das Zille-Buch‹, herausgegeben von Hans Ostwald, unter Mitarbeit von Heinrich Zille (bei Paul Franke zu Berlin erschienen). …



    & Däh!



    … Lest lieber seine Auswahl ›Für alle‹, die im Neuen Deutschen Verlag herausgekommen ist, Otto Nagel hat an ihr mitgearbeitet, und der Kämpfer Zille kommt darin ans Licht und wird treffend kommentiert.“



    Wohl wahr.



    & mit spitzen Fingern



    taz.de/Berlin-am-A...55&s=Hans+ostwald/



    & in Bild - zwar nich dat jemeinte - wa!



    reproarte.com/imag...enbahnfahrerin.jpg - aber auch schee - 😂 -

    • @Lowandorder:

      Was is dett hier!

      Ick lese Wiesbaden. Schön, in Ordnung.

      Wie um allet innne Welt kommt Zille nach Wiesbaden.

      Det Bild! Dis is Berlin! Kupfergraben!!



      .. aber auch schee... Na jut, damit könn wahr leben!

      Linie M1 Monbijouplatz bis Am Kupfergraben

      www.youtube.com/watch?v=hL60bdQQ6SM

      • @Ringelnatz1:

        Schöne und böse Erinnerung1:

        Diese Linie,



        da ist alles an Ostalgie und Echtzeit!!,Geschichte,Gegenwart, Gebäude, Kneipen, Kahla Laden(für mir..)Alte Post, Synagoge,usw.

        Alter, ich kann "gedanklich" auch noch den Stadtmief Ost- West abrufen.;-)

      • @Ringelnatz1:

        Über Bazillenkutsche - du Tuppes - 🥳 -

        Aber danke für den link - 😂 -



        (ps das in Für Alle! hat zum Spruch nur eng beeinandersitzende &! die tiefe Verachtung Zilles für SM - Herrlich!;))

  • 6G
    68514 (Profil gelöscht)

    Ich bin kein Kenner der Verhältnisse vor Ort in Wiesbaden, aber aus eigener Erfahrung in Dresden kann ich nur sagen, dass es garnicht mal so einfach ist, die Akzeptanz für eine Bahnstrecke zu erreichen. Selbst in Dresden, wo die Straßenbahn nicht wegzudenken ist, gibt es genügend Gegenwind bei der Planung einer Strecke, auf der aktuell noch Busse fahren, und das aller 6 bis 7 Minuten in der Hauptverkehrszeit (Linie 62 in der Johannstadt). Die Busse sind hier sehr oft brechend voll. Ich bin hier oft unterwegs und würde lieber Bahn als Bus fahren. Es ist hier eigentlich auch nur noch eine Frage der Zeit, bis das Projekt umgesetzt wird. Die Akzeptanz für den ÖPNV in DD ist auch hoch. Wie ist diese eigentlich in Wiesbaden? Was sind denn die wirklichen Gründe für die Ablehnung des Vorhabens?

  • Nach der Lektüre der Kommentare einiger Locals sieht die Sache schon anders aus. Die Interpretation "Ewiggestrige blockieren umweltgerechte Verkehrsplanung" lässt sich anschließend nicht mehr so einfach aufrechterhalten. Es muss schon auch funktionieren, nicht nur als PR-Stunt.

    • @uvw:

      Geht es auch etwas detaillierter?

  • Es gibt viele sinnvolle Projekte die anders herum nicht so sinnvoll erscheinen - siehe Stuttgart 21

  • Vielleicht hätte man die Bürger Alternativen vorlegen sollen, jeweils mit Kosten- und Zeitangaben:

    Wollen Sie die gesetzlichen Vorgaben zu Feinstaub und CO2 eingehalten haben

    a) durch ein Straßenbahnnetz?



    b) durch großflächige Straßensperrungen?



    c) durch ein komplett neues Busnetz?

    Nein zu sagen, ist immer einfach, aber gleichzeitig Ja zu sagen, muss man ausdrücklich einfordern.

  • Neulich am Lagerfeuer: "Opa, wast hast Du eigentlich gegen den Klimawandel gemacht, damals? Als es noch so Sachen wie Städte und Autos und den Elektrik-Trick gab?"

  • "Eine 45 Kilometer lange Straßenbahnlinie sollte das linksrheinische Mainz über die Wiesbadener Innenstadt bis nach Bad Schwalbach verbinden"

    Bielefeld, ähm ... Wiesbaden ist längst mit Mainz über die Bahn verbunden: www.bahn.de/reisen...sbaden/mainz.shtml

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Es gibt doch gar kein "Wiesbaden". Ein Mythos, sonst nix. Es wurde nie etwas gefunden.

    • @Rudolf Fissner:

      Und wieviele Haltestellen gibt es unterwegs? Der Sinn einer Tram ist solche Strecken mehr zu vernetzen. Wenn sich alles nur über die HBFs dreht ist weniger gewonnen.

      Ein solcher Entscheid zeigt mir nur, dass wir Gesellschaftlich nicht allzu doll über Trimp meckern können wenn hier duch Lügen und Greenwashing Politik gemacht wird.

      Traurig für Deutschland einig Autoland

    • @Rudolf Fissner:

      Bielefeld ist mit beiden Städten verbunden vlt. sollte man die Tram über Bielefeld fahren lassen am besten noch mitten durch den Kölner Dom hindurch - das wäre spannend ;-)

  • Für mich irritierend ist die Tatsache, dass die Wiesbadener allein zu dem Projekt befragt wurden. Die Bahn hätte verschiedene Städte verbunden, von Mainz bis Bad Schwalbach. Wieso hat man in die Abstimmung nicht alle betroffenen Gemeinden miteinbezogen? Wie kann es, dass alleine Wiesbaden ein solches länderübergreifende Projekt stoppen kann?

    • @Sophokles:

      Dies nennt man kommunale Planungshoheit. Die Einwohner einer Kommune können selbstverständlich nur für ihre eigene Kommune entscheiden, Projekte auf Länderebene können natürlich nur auf dieser Ebene landesweit entscheiden werden. Hier geht es im Prinzip darum, dass der Besteller einer Maßnahme diese im Grundsatz auch zu bezahlen hat.

  • Ich bin für mehr direkte Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen der Politik und meiner Meinung nach outet sich jede(r) die/der davon nichts oder nicht viel hält als freiwillig-unterwürfiger Untertan.



    Das Beispiel "Citybahn" zeigt aber auch, dass es die Politik einfach nicht schafft, die Bürger umfassend, vollständig und verständlich zu informieren. Nur in irgendwelchen mehr oder weniger „geschlossenen“ Gremien zu diskutieren und in irgendwelchen öffentlichen Bürgerversammlungen eigentlich bereits beschlossene Fakten unter dem Deckmäntelchen der Bürgerbeteiligung mitzuteilen, reicht bei weitem nicht. Ich denke, genau das ist der Grund warum



    - a) in dem konkreten Fall das Abstimmungsergebnis so ist wie es ist, denn die Gegner des Projekts kommen, zumindest überwiegend, nicht aus der Politik und konnten mit Ihren Argumenten, ob „fake news, oder nicht, spielt dabei zunächst keine Rolle, die Bürger besser überzeugen und/oder zumindest ihre „Fans“ besser zur Abstimmung mobilisieren,



    - b) generell in den aller meisten Fällen (die m. E. sowieso viel zu selten sind) die Abstimmungsbeteiligung so niedrig war/ist und nur die, die entweder sowieso an Politik interessiert sind, oder die sich mobilisieren lassen, zur Abstimmung gehen.

    Der Vollständigkeit halber sollte in dem Artikel auch erwähnt werden, dass z. B. am „anderen Ende“ der geplanten Citybahn, auf der Brücke nach und in Mainz außer einigen mehr oder weniger unausgegorenen Vorschlägen noch keinerlei konkrete Streckenverläufe abzusehen, geschweige denn umzusetzen sind. Betrachtet man sich dazu auch noch die Ergebnisse der einzelnen Abstimmungsbezirke, die bis auf drei in der Wiesbadener Innenstadt alle dagegen gestimmt haben, würde es mich nicht wundern, wenn Viele auch aus diesem Grund dagegen gestimmt haben.

    • @Kall Napp:

      Es wurde im Vorfeld wirklich genug informiert und darüber diskutiert. Jeder wusste Bescheid.

      Schade ist, dass die kleineren nordwestlichen Kommunen nicht in den Genuss der Bahn kommen.

      • @Der Cleo Patra:

        Das Projekt kann man ja trotdem durchziehen und hat auch recht gute Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung.

  • Erinnert an die Geschichte des kommunalen Bürgerentscheids in Bayern. 1995 wurde der per landesweitem Volksbegehren gegen den Willen der CSU-Landesregierung eingeführt, unterstützt von SPD, Gewerkschaften, Umweltschützern ...

    Der erste Bürgerentscheid fand dann gleich 1996 in München statt und zwang die rot-grüne Stadtratsmehrheit und SPD-OB Ude zum autofreundlichen und teuren Ausbau des mittleren Rings mit drei neuen Tunnels.

  • Laut Artikel müsste die Überschrift "Busfans stoppen Tramprojekt" heißen.

    ... denn dort heißt es ... "Unter dem Motto „Busse statt Citybahn!“ sammelten sie Unterschriften."

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Das ist die Zukunft, sehr bequem:

      www.heagmobilo.de/de/elektrobusse

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Busse sind nicht bequem im Vergleich zu einer Stadtbahn. Offensichtlich lange nicht mehr Bus gefahren.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Es ist schon krass wie sich ÖPNV-Anhänger neuerdings in zwei Lagern bekämpfen.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Ist es das? Die sind Akkubetrieben. Wie lange halten die Akkus? Wie werden die Akkus hergestellt? Was bedeutet die Ressourcenförderung?

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Na so mindestens 500000 km würde ich sagen.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Ja sehr sehr seriös. Li-Ionen Akkus haben eine Lebensspanne von guten 1000 Ladezyklen. Das lässt sich in Reichweite überhaupt nicht seriös abbilden 🤦



            E-Busse sind ja schön, aber wenn stattdessen eine Tram fahren kann ist das immer besser, weil keine Akkus und i.d.R. kommen Trams besser durch den Verkwhr3 weil sie häufig separate Spuren haben wo sich niemand traut drauf zu parken.

            • @Homunkulus:

              Es gibt ja auch Oberleitungsbusse, wie die ökologisch abschneiden weiß ich nicht, aber da wäre zumindest kein Akku nötig.

              Und eine separate Spur könnte ja eingerichtet werden, sofern der Platz vorhanden ist.

            • 4G
              4813 (Profil gelöscht)
              @Homunkulus:

              Die von Panasonic, die im Tesla drin sind, schaffen 3000 Ladezyklen. Außerdem wird so ein Bus nicht schnellgeladen, was die Lebensdauer erhöht. Der Akku von Tesla hat real 600 000 km durchgehalten, im Einzelfall 700000 km.



              Über Ressourcen kann man schön streiten, aber das mehr an Eisen, dass für eine Straßenbahn gebraucht wird, verseucht die Umwelt in Brasilien und Australien.



              Straßenbahnen stecken hier in den engen Kleinstädten, wegen falsch parkender Autos, regelmäßig fest.

              • @4813 (Profil gelöscht):

                *Straßenbahnen benötigen gar keine Akkus, nicht bei ihrem Bau und nicht für ihre kontinuierliche Nutzung.



                *Zu den Ressourcenproblemen mit Akkus kommen noch die durch höheren Verschleiß für Fahrwerk und Asphalt hinzu. Dabei bedeuten Gummireifen und Asphalt Erdölförderung.



                *Nächtliches Aufladen und Stromverbrauch steht im Konflikt mit der Erzeugung von regenerativer Energie - "Sonnenstrom" fällt da zumindest schonmal weg.



                *Ich würde doch meinen, dass Autos bzw. deren Nutzer*innen das Problem sind und nicht Straßenbahnen anzulasten sind. Ersten kann das Parken auf Gleisstrecken durch höhere Strafen und Anpassung der Verkehrsplanung/-zuweisung verringert werden. Zweitens bedeutet ein attraktiverer ÖPNV eine höhere Nutzung dessen und somit weniger Autos.



                ...

  • Viele Antidemokrat:innen kommentieren hier. Man muss offenbar erst noch lernen, was Demokratie ist. Ich jedenfalls bin für Basisentscheide und möchte nicht, wie in Deutschland so üblich, eine Untertanin sein.

    • @resto:

      Die Antidemokrat_Innen haben den Entscheid durch Lügen und Greenwashing ad absurdum Geführt. Super für die (Ex)untertan_Innen 👍

  • In Zeiten von Social Media, Fake News, Bots und Shit Storms ist meine Begeisterung für „direkte Demokratie“ deutlich geschwunden. Die Realität ist oft zum komplex, um sich gegen Propagandalügen durchsetzen zu können. Das parlamentarische System hat durchaus seine Berechtigung.

    • @Rolf Mueller:

      Tut mir leid, aber dem muss ich widersprechen. Es gibt viel zu wenig Bürgerbeteiligung bei Alltagsentscheidungen, die die Parlamentarier nur peripher tangieren. Wenn Sie schreiben"die Realität ist oft zu komplex", wollen Sie damit sagen, dass die Mehrheit der Menschen zu dämlich ist, um die Wirklichkeit zu begreifen?.

      • @Jossi Blum:

        „....wollen Sie damit sagen, dass die Mehrheit der Menschen zu dämlich ist, um die Wirklichkeit zu begreifen?“

        In diesem Fall ja. Wer günstigen schienengebunden Öpnv, wie eine Stadtbahn, ablehnt, hat nun wirklich keine Ahnung

      • @Jossi Blum:

        "wollen Sie damit sagen, dass die Mehrheit der Menschen zu dämlich ist, um die Wirklichkeit zu begreifen?."



        Auch wenn die Frage nicht an mich geht. Das ist etwas zugespitzt. Aber ja - den Eindruck kriege (auch) ich zuletzt immer mehr. Zur "Dämlichkeit" hinzu kommt dann noch Bequemlichkeit, Gewöhnung u.ä..



        Der Alltag scheint das ein stückweit zu bestätigen. Beobachten Sie den Autoverkehr. Schauen Sie, was die Leute so einkaufen, wie Menschen sich politisch (nicht) engagieren ... um dann einen Blick auf Statistiken zu werfen. Bspw. gibt es ca. 50 Millionen Autos in Deutschland. D.h. mehr als jede*r zweite Mensch in Deutschland hat ein Auto. Oder schauen Sie sich Tierproduktionsstatistiken und dynamische Kartenanzeigen von Flügen an ...

      • @Jossi Blum:

        // wollen Sie damit sagen, dass die Mehrheit der Menschen zu dämlich ist, um die Wirklichkeit zu begreifen? //

        Bestimmt nein. Aber die allermeisten Bewohner kennen bestimmte Faktoren und Hintergründe nicht um objektiv zu entscheiden.



        Man kann sicher mit manchen Entscheidungen der Stadtverordnetenversammlungen oder der Gemeindevertretungen (in Hessen gibt’s im Vergleich zu anderen Bundesländern keine „... Räte“) nicht einverstanden sein. Es interessieren sich auch leider nicht sehr viele dafür. Und diejenigen die sich interessieren Spalten sich in ja und nein.

      • @Jossi Blum:

        Viele Entscheidungen werden eher emotional als nach streng rationalen Kriterien entschieden. Oft werden rationale Krücken für das emotional Abgelehnte oder Gewünschte gesucht, die an die "Instinkte" gekoppelt bkeiben. Für zu dämlich, wie Sie es Kritiker*innen von Volksentscheiden vorwefen, halten diese die Menschen nicht, lediglich für zu stimmungsgesteuert.



        Im vorliegenden Fall wurde das Für und Wider einer Citybahn in den gewählten Gremien intensiv diskutiert und auch Leute, die zunächst skeptisch waren, haben letztlich zugestimmt. Dieser ganze Diskussions- und Planungsprozess wurde durch ein bräsiges, Veränderung fürchtendes "brauche und wolle mer net!" zunichte gemacht. Ist überheblich, wer das nicht für sonderlich vernünftig hält?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rolf Mueller:

      Im Rhein-Main Gebiet ist das ein wenig anders. Hier ist soviel Geld unterwegs und wird so wenig Geld für die Gemeinschaft ausgegeben, dass es einen weinen lässt. Jede öffentliche Baumaßnahme ist hier teurer als anderswo. Was ich so mitbekomme, ist die Korruption hier in allen Parteien weit verbreitet. Letztes Beispiel der OB von Frankfurt. Nein, wer hier baut der klaut. Deshalb steht den Bürgern nicht mehr der Sinn nach solchen Projekten.



      Der öffentliche Nahverkehr ist hier zum weglaufen. Ich hab ein Jobticket für umme, bin aber letztes Jahr dreimal mit dem ÖPNV in der Stadt gefahren, weil unpünktlich, sehr sehr schlechte Taktung und es zu lang dauert. Ich fahr auch nicht Auto. Letztens bin ich mit einem E-Bus zum Bahnhof gefahren - das ist die Zukunft, nicht ein tonnenschweres Straßenbahnmonster, in dessen Schienen man als Radfahrer verunglückt und das jedes Jahr sechs Wochen wegen Gleisbauarbeiten nicht fährt. So was kann man in Berlin bauen, da hat man Platz und genug Fahrgäste.

  • Schon gemein, wenn die Wähler nicht so abstimmen, wie es gewünscht wird. Mann könnte natürlich das eindeutige Votum jetzt einfach akzeptieren anstatt zu diffamieren.

  • Die mit Milliarden geförderten, bald kommenden, emissionsfreien E-Autos brauchen doch genauso viel Platz und Wege.



    Ich verstehe die Forderung nach "Autofreiheit" daher nicht.

  • Eine Warnung an alle (auch hier), die in "mehr Volksabstimmungen" die Lösung für alles sehen. Wenn man so etwas macht, muss man auch die Folgen akzeptieren - auch wenn Wiesbaden eine besonders autofixierte Infrastruktur hat und daran ersticken könnte.



    (Ja, und gegen Fake Facts muss man ohnehin kämpfen)

    • @Janix:

      // Wenn man so etwas macht, muss man auch die Folgen akzeptieren //

      Weil man aus der Vergangenheit weiß was sich daraus entwickeln kann hat man das seit Gründung der Bundesrepublik bzw. Länder sehr eingeschränkt.

    • @Janix:

      Wie die "Klimalisten" damit umgehen, wird zeigen, ob die "grüner als die Grünen" sind, oder nur das Öko-Pendant zur Piratenpartei: zum Scheitern an der schmutzigen Realpolitik verdammte Wunschträumer, die das Beste wollen, aber - durch Fragmentierung der Stimmen des klimarealistischen Spektrums - das Schlimmste erst möglich machen.

    • @Janix:

      Mehr Volksabstimmungen sind schon richtig. Es gehört aber zur Demokratie, dass nicht jede Abstimmung so ausgeht, wie gewünscht.

      Schlimmer ist es, komplett an den Bürgern vorbei zu regieren.

    • 1G
      15797 (Profil gelöscht)
      @Janix:

      Solange die Einwohner und Betroffenen da abstimmen ist es OK.

  • Manche Kommentatoren haben hier eine interessante Einstellung: die haben falsch abgestimmt, also müssen die bestraft werden. Am Besten sollten die Bürger gar nichts mehr zu sagen haben und die "Erleuchteten" einfach machen lassen, damit diese die Bürger zu ihrem Glück zwingen können. Das die Sympathie für ein totalitäres politisches System im Namen des Klimas so groß ist, ist erschreckend. Auch wenn man wie ich mit der CB sympathisiert, sollte man das Ergebnis des Bürgerentscheids akzeptieren. Ohne die Wähler in Bausch und Bogen zu verdammen.

    • @Luftfahrer:

      "Das die Sympathie für ein totalitäres politisches System im Namen des Klimas so groß ist, ist erschreckend."



      Naja, das wäre eine vage Annahme/Unterstellung. Was einer allgemeinen Beschreibung der jetzigen Verhältnisse allerdings nahe kommt, ist, dass aktiv Klimaziele verfehlt und Ökosysteme vernichtet werden. Und ja hierfür tragen meist ältere Generationen die Verantwortung. D.h. ältere bedrohen anhand ihrer Entscheidungen die Zukunft der jüngeren.

      • @Uranus:

        So ein Stuss! Vergleichen Sie mal weltweite Flugverbindungen und -preise von unmittelbar vor Corona mit denen von vor dreißig, vierzig Jahren. Und analog die Statistiken der Passagiere. Alles Alte? Was da in den vergangenen 15, 20 Jahren in der Luftfahrt an Öko-Footprint erzeugt worden ist, lässt sich kaum den Generationen der 1960er oder früher anlasten.

        • @Frankys:

          Ich schrieb mit Absicht ältere Generatoinen nicht von 'den Alten'. Höhere Positionen in der Gesellschaft, inklusive denen in Parlamenten, werden von Älteren besetzt - nicht von den unter 25 Jährigen. Die älteren Generationen wirken in die Gesellschaft hinein bzw. gestalten Regierungspolitik. Die älteren Generationen erziehen die Jüngeren, fungieren als Vorbilder und haben das Konsumvermögen bzw. gestalten als Elternteile das Konsumpotenzial der Minderjährigen - nicht die jüngeren. Die Älteren Generationen haben größeres Weisheitspotenzial. Sie sollten es besser wissen (Club of Rome, 1968 ff) und haben doch einen großen ökologischen Fußabdruck.

  • 0G
    02881 (Profil gelöscht)

    Oh je. Ich kenne einige Städte von der Größe... alle haben gemeinsam das die Bürger sich dort gut eingerichtet haben und Veränderungen kaum durchzusetzen sind. Die einzige Klientel die für frische Luft sorgt sind Studenten...aber zahlenmäßig reicht das bei Entscheidungsprozessen dann oft auch nicht. Deshalb... Oldies wollt ihr nicht lieber alle nach Görlitz ziehen? Dort soll's schön sein.

    • @02881 (Profil gelöscht):

      „Oldies wollt ihr nicht lieber alle nach Görlitz ziehen?“ Erschreckend. Auch wenn vielleicht scherzhaft gemeint, lässt es doch in Ihre Gedankenwelt blicken. Alles weg, was Ihnen nicht passt. Traurig.

      • @Heinz Strunk:

        Er/sie meint sicher seine/ihre Eltern.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @02881 (Profil gelöscht):

      Versteh ich nicht. Wenn die Studenten für frische Luft sind , müssten doch dieses Klientel nach Görlitz. Die Oldies sind mit dem Mief doch ganz gut zurechtgekommen. Anders ausgedrückt: Das ist unser Miefkiez.

      • 0G
        02881 (Profil gelöscht)
        @97287 (Profil gelöscht):

        Nein, war nicht wirklich ernst gemeint... Aber es ist halt auch nicht allein Ihr Kiez/Ihre Kleinstadt. Mich macht es zusehends sauer wie die Generation der autofahrenden Ruheständler und Besitzstandswahrer wichtige Entscheidungen für die Zukunft - Klima, Verkehr, Stadtplanung, Ernährung, Bildung, Gesundheit etc.etc.- blockieren.

  • Die Bürger sollen sich stärker mit einbringen. Das ist doch der Wunsch von Berufspolitikern. Die Bürgerinitiativen haben genau das gemacht. Das die Initiativen bessere Argumente haben als z. B. Truppen wie Fridays for Future ( die nur jeden Tag erzählen das morgen die Welt untergeht) zeigt nur wie gut die Initiativen vorbereitet waren. Abstimmungen sind ebend kein Wunschkonzert.

    • @Kristina:

      "Truppen wie Fridays for Future"

      Die sind vom Militär?

      Aber im Ernst. Wenn wir so weiter leben, wie bisher, ist die Erde tatsächlich in absehbarer Zeit am Ende. Das ist unangenehm, aber nun mal eine Tatsache. Leider denken immer noch viele Bürger, wir können ewig so weiter wursteln, wie bisher...

  • 1G
    15797 (Profil gelöscht)

    Ich selbst bin ein grosser Fan von Straßenbahnen. Ueberall, wo ich war ... eine Straßenbahn ist für mich das beste, eine Stadt kennenzulernen. Leider gibt es weniger und weniger davon. Ich selbst kann mir nicht vorstellen, das da andere Verkehrsmittel wirklich konkurrieren könnten.

    • @15797 (Profil gelöscht):

      Naja, weniger werden es zum Glück nicht mehr, die Zeiten sind dann doch vorbei...

      Es sollten halt mittlerweile wieder mehr werden, das ist aber -siehe Wiesbaden- eben nicht immer einfach...

      Die Wiesbadener sollten jetzt nach vorne schauen und an Alternativen wie z.B. Oberleitungsbusse denken...diese könnten zukünftig semiautonom wie auf „virtuellen“ Schienen fahren und somit fast genauso leistungsfähig sein.

    • @15797 (Profil gelöscht):

      Sobald der Anteil der Tangentialverbindungen eine relevant wird, sind die oft radialen Straßenbahnnetze (und ÖV-Netze) im Nachteil. Wenn es dann keine Ortsumfahrungen gibt, erstickt die Stadt am Durchgangsverkehr. Lebe selber am Rande einer Großstadt, die genau diese Situation hat (keine Straßenbahn, aber radiales Busnetz). Zudem wollen die Meisten die Stadt nicht kennenlernen, sondern zur Arbeit/Freizeit und wieder zurück.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Da hat man sich wohl darüber getäuscht, was die Städter:innen in der Provinzrentnergroßstadt wünschen. Es ist eben nicht überall progressiv. Mensch sollte in Zukunft Bürger:innenentscheide auf solche Regionen beschränken, wo bei den Einwohner*innen genug Verstand da ist.

  • Gruß aus Wiesbaden, Herr C.S.-L. „Autofans stoppen Tramprojekt“. Ach nee! Bin Autofahrer, kein Autofan (welch ein Begriff überhaupt) und habe gegen die Citybahn gestimmt. Die Stimmung wurde übrigens nicht von den Bürgerinitiativen gedreht. Da gab es nichts zu drehen! Ihre Angaben bzgl. abenteuerlicher Rechnungen oder wahrheitswidriger Angaben der Citybahngegner sollen, sind m. E. nicht sorgfältig recherchiert. Eindeutig ist: Die Bürger die gegen das Großprojekt abgestimmte haben (62 %) , sind durch BER, Elbphilharmonie, Stuttgart21 etc. gewarnt. Die angepeilten Kosten von 300 Millionen hätten sich vervielfacht, über die geplante Fertigstellung bis 2022 kann jeder, der Wiesbaden kennt, nur lächeln – oder ärgern. Und: Bäume werden trotzdem fallen! Die Ersatzpflanzungen werden sicherlich nicht in der geplagten City angelegt. Und die von den Befürwortern der Bahn in massiver Kampagne gezeigten Computeranimationen haben clevererweise (bis auf ganz wenige Ausnahmen) die Oberleitungen komplett außen vorgelassen. So kann man sich das entstehende Stadtbild auch schönkomponieren. Wiesbaden ist eine der Stauhauptstädte in D, und auch ich bin dafür, die Autoflut zu bremsen. Geht aber m. E. nicht mit einer Straßenbahn (die übrigens in WI 1955 stillgelegt wurde). Neue Ideen und Konzepten sind gefragt. However! Ein wenig differenzierter hätte der Artikel schon sein dürfen, Herr C. S.-L.

    • @WIMZTS:

      Was Sie, WIMZTS, vergessen haben zu erwähnen ist die Situation auf der Theodor-Heuss-Brücke (wo heute schon wg, der Busse/Haltestelle des öfteren das reine Chaos hersscht) und auf der Mainzer Seite. Denn da weiß ja auch noch keiner so recht wo und wie die Citybahn durch die Stadt geführt werden soll (z. B. Thema überlange Citybahn-Züge, deswegen zu lange Haltestellen, welche Innenstadtstraßen sollen für den Autoverkehr "reduziert" werden, usw.).



      Auch wenn dies die Wiesbadener nicht direkt betrifft, so kann ich mir durchaus vorstellen, dass auch dies für den Einen oder Anderen Argumente gegen die Ciytbahn sind. Vor allem in AKK (für alle "Non-Locals", AKK steht für Amoneburg, Kastel, Kostheim, ehemals Mainzer, seit nach dem 2.WK Wiesbadener Stadtteile)



      Gruß aus Meenz an die ebsch Seit! ;-)

      • @Kall Napp:

        Danke für den Hinweis. Gruß aus Wiesbaden an die ebsch Seit!

    • @WIMZTS:

      Danke für die weiterführenden Informationen.

    • @WIMZTS:

      Ich bedanke mich für den Bericht eines ortskundigen Einwohners Wiesbadens. Das ergibt sofort ein deutlich differenzierteres Bild als das schwarz-weiß etlicher Journalisten und Kommentatoren. Aus der Ferne ist alles so einfach...

    • @WIMZTS:

      "...die übrigens in WI 1955 stillgelegt wurde..."

      Ja. Damals wurde nicht an die Zukunft gedacht...

  • Hier mal ein wenig mehr zu Pro- und Contra Citybahn (aus Mainzer Perspektive sozusagen):



    mainzund.de/high-n...r-grossprojekt-ab/

  • Plan B = Busspuren. Wo nur eine Fahrspur pro Richtung ist, gibt es eben nur eine Busspur. In einem Jahr erledigen. Danach noch zu Oberleitungsbussen modernisieren.

  • So etwas hat es bei uns in Ulm vor ca. 15 Jahren auch mal gegeben. Damals haben Busunternehmer die Vororte wildgemacht, das wegen der Straßenbahn es auf Jahre keine neuen Vereinsheime mehr geben würde.

    Die Linie 2 ist dann aber doch letzten Herbt in Betrieb gegangen und war bis Corona eigentlich immer ziemlich voll.

    Es gibt übrigens Studien, dass im Mittel Bürgerentscheide nicht bsser oder schlechter sind, als Politikerentscheidungen.

  • Wieso ist sich der Autor eigentlich so sicher, dass die 62 % der Abstimmenden "Autofans" sind? Es gibt zwar eine ganze Menge Autofans. Aber die meisten, die ein Auto haben, haben nur deshalb eins, weil sie mehr oder weniger darauf angewiesen sind, und für die ist es ein notwendiger Gebrauchsgegenstand, den man natürlich auch in der Nähe des Zielorts parken können muss. Für mich ist mein Kleinwagen auch ein reiner Gebrauchsgegenstand, nicht anders als Staubsauger, Kühlschrank, Waschmaschine etc., und ich bin genauso wenig ein Autofan wie ein Staubsaugerfan.

    • @Budzylein:

      Stimme Ihnen vollkommen zu. Auch ich bin Autofahrer in einer Großstadt. Nicht weils Spaß macht, Pforzheim ersäuft im Verkehr, da fährt niemand aus Spaß mit dem Auto. Trotz aller Schikanen für die Autofahrer (rote Wellen, kurze Grünphasen auf Hauptachsen) ist der MIV-Anteil sehr konstant, er verlagert sich lediglich teilweise in die Nebenstraßen. Das Fahrrad ist kaum eine Option, denn lange Steigungen von 5 bis 10% sind mehr die Regel als die Ausnahme und der ÖV kann die vielen Tangentialwege (inklusiver meiner), die sich aufgrund der Verkehrswegestruktur allesamt durch die Innenstadt quälen müssen einfach nicht abdecken. Entsprechend hoch ist die Zustimmung zum Bau der Westtangente (nach über 50 Jahren Planung) und dem Ausbau der Enztalquerung der A8.

      • @Luftfahrer:

        @Budzylein



        @Luftfahrer



        Ist Ihnen entgangen, dass es bei der Abstimmung hier um einen Ausbau des ÖPNV gegangen ist, der dann ja eine Verbesserung der Alternative zum Auto darstellte und so noch mehr Argumente für die Abschaffung von Autos lieferte?



        Des Weiteren - falls Steigungen für Menschen (mit Erkrankungen) Probleme darstellten, könnten Ebikes für jene eine ökologische Option darstellen. Geht es eigentlich danach, Ausreden zu finden, warum dies oder das nicht ginge oder danach Lösungen zu suchen, frage ich mich ...

        • @Uranus:

          Langfristig sind solche Maßnahmen ein Beitrag zu Alternativen zum Autoverkehr, die es ermöglichen könnten, irgendwann die auf das Auto ausgerichteten Verhältnisse abzuschaffen. Unabhängig davon, ob dies wünschenswert wäre oder nicht: Zurzeit sind solche Maßnahmen einfach nur schlecht für diejenigen, die unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen ein Auto benötigen, und bis die Verhältnisse so verändert sind, dass man kein Auto mehr braucht, sind die heutigen Autofahrer wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Bisher ist die autofreie Gesellschaft lediglich eine Wunschvorstellung einer kleinen, wenn auch öffentlich sehr präsenten Minderheit. Die große Mehrheit der Menschen ist im Hier und Jetzt nicht dazu bereit, auf die Nutzung von Autos zu verzichten.

          • @Budzylein:

            Sicherlich sind sie insofern "langfristig", als dass der Bau der City-Bahn Zeit benötigt hätte. Nun sieht es so aus, dass durch das Ablehnen Zeit verloren wurde. Eine zusammengenommene Verschleppung klimagerechter Politik, für was auch das von ihnen formulierte "irgendwann" ein Ausdruck ist, ist hochproblematisch. Nicht nur, dass sie wesentlich mehr an Kosten verursacht, sondern dass aufgrund dessen in kürzerer Zeit entsprechend eine radikalere Politik umgesetzt werden müsste - so dass notwendige Klimaziele noch erreicht werden könnten. Es geht weniger darum, was wünschenswert ist, sondern darum, was notwendig ist.



            Wie dringlich und notwendig sehen Sie denn eine Gestaltung von Politik bezogen auf Klima und Umwelt, bezogen auf Klimaziele, jetziges Massensterben und Klimaerhitzung? Was muss verkehrspolitisch passieren?



            Was heißt denn "Auto benötigen"? Welche Nutzung ist davon notwendig oder Bequemlichkeit/Luxus? Klar, sollte doch sein, dass wenn es Verkehrsstrukturen gibt, die ÖPNV- und Fahrrad-Nutzung erschweren und Autonutzung erleichtern, dass weniger Autos stehen gelassen werden. Und es scheint so, dass dieser Status Quo nun erhalten wurde.

            • @Uranus:

              Da Sie mich fragen: Ich gehe davon aus, dass es gar nicht möglich ist, mit solchen Maßnahmen den Klimawandel wesentlich zu beeinflussen. Die Erde bzw. das Klima ist kein Heizkörper, den man einfach durch Drehen am Thermostaten runterdrehen kann, dazu ist das ganze System viel zu komplex. Die Annahme, am Klimawandel und seinen Folgen könne sich dadurch etwas ändern, dass im kleinen Deutschland der Autoverkehr durch öffentliche Verkehrsmittel ersetzt wird, ist reine Kaffeesatzguckerei, gepaart mit christlich geprägtem Denken (nach dem Muster: "Du bist ein Sünder und musst bestraft werden, tu Buße, verzichte und nimm Nachteile in Kauf, dann wird Gott Dir gnädig sein und dich erretten."). Ich meine, dass man sich lieber auf den Klimawandel und seine Folgen einstellen und das Geld, das für "Klimaschutz" ausgegeben wird, stattdessen in Maßnahmen investieren sollte, die es ermöglichen, damit zu leben, dass es wärmer wird.

              • @Budzylein:

                Sicher ist das Klima ein komplexes, dynamisches System. Über das gibt es allerdings verschiedenste wissenschaftliche Erkenntnisse. Klimaforscher*innen haben Budgets errechnet und Szenarien entwickelt, um mögliche Entwicklungen vorstellbar zu machen. Hier geht es nicht um Religion, wie Sie das nahelegen sondern um Wissenschaft!



                Sicherlich reicht ein Einhalten von Klimazielen nur von Deutschland aus nicht ein. Das sagt ja auch kein Mensch. Allerdings kann mensch sich nun mal schwerlich über Andere beklagen, wenn mensch selbst nichts hinreichend verändert. Das jetzige Einsetzen gegen Klimaerhitzung ist gleichzeitig eine Maßnahme gegen die Folgen der Klimaerhitzung. Werden weiterhin CO2-äquivalente Emissionen so rausgeblasen, so wird sich das Klima noch schneller und stärker erhitzen. Die Lebensbedingungen würden sich also noch schneller, stärker verschlechtern - auch hierzulande. Bereits zuletzt hat es ja u.a. Dürren und Brände gegeben ...

                • @Uranus:

                  Die Wissenschaft entwickelt Szenarien möglicher Entwicklungen, aber welche Konsequenzen daraus gezogen werden, entscheidet die Politik. Und die ist hierzulande sehr stark von einem quasi-religiösen Denken (nicht von einem religiösen Glauben) bestimmt, wie ich es beschrieben habe.

                  Und mit der Verschlechterung der Lebensbedingungen hierzulande sollte man die Kirche im Dorf lassen. Wenn sich die Jahresdurchschnittstemperatur von Hamburg (9,4 °C) um 2 °C erwärmt, entspricht das der jetzigen Jahresdurchschnittstemperatur von Freiburg i. Br. (11,4 °C). Deutsche Auslandsurlauber reisen bevorzugt in Länder, in denen es noch wärmer ist als hier. Reiche Deutsche die sich aussuchen können, wo sie leben wollen, ziehen nicht massenhaft nach Skandinavien, sondern kaufen sich eher Villen im sonnigen Süden. Und im Winter sterben durchschnittlich mehr Menschen als im Sommer.

  • Dieses Ergebnis zeigt nur eines: Ein extremes Kommunikationsversagen der Befürworter.

    Wenn so viele für das Projekt sind, aber ein solches Ergebnjs erzielt wird, kann das nur bedeuten, dass viel zu wenig Menschen begeistert und mitgenommen wurden. Diejenigen, die das Projekt kommuniziert haben sollten überpegen, warum das passiert ist.

  • Der Bürgerentscheid in Wiesbaden zu diesem Zeitpunkt war etwas skurril. Wg. Corona sind seit einigen Monaten viele Berufspendler und Einheimische auf das Auto umgestiegen und nutzen nicht (mehr) den ÖPNV. Seit zwei Jahren werden sukzessiv Ampelregelungen fragwürdig verändert, das Linksabbiegen auf den größten Kreuzungen urplötzlich untersagt und diverse Baustellen außerhalb der Ferien tun ein Übriges. Seit vier Wochen gibt es an einer der Nebenausfallstraßen Wiesbadens wg. 20m Baustelle an einem Privathaus(!) eine Ampelschaltung = Wartezeit 10 Minuten. Ein einfacher fröhlich geschwungener Straßenbesen um 16:00 Uhr könnte diese Ampel zum Feierabendverkehr überflüssig machen. Man hat den Eindruck, dass unterhalb des OB Wiesbadens es städtische Mitarbeiter gibt, die vor dem Bürgerentscheid sehr erfolgreich künstlich Druck aufgebaut haben. Für 30 Millionen Euro eine Citybahn zu bekommen - der Zug ist abgefahren.

  • "„Dieselfahrverbote sind noch nicht vom Tisch“, räumte Kowol ein."

    Da würd ich doch jetzt einfach mal mit anfangen...?

    Und dann gleich einige Parkplätze umwidmen für Fahrräder und viel Grünzeug, schliesslich halten die beide die Luft sauber.

    • @Mitch Miller:

      Jawohl! Verbannt die weniger gut betuchten Autofahrer von der Stadt! Sie verschandeln das Stadtbild mit ihren alten Karren!

    • @Mitch Miller:

      Bis die dann auch per Bürgerentscheid wieder aufgehoben werden.

    • @Mitch Miller:

      Gute Idee! Flankiert von Critical Mass, Sitzblockaden ...

      • 0G
        04105 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Genau! Wenn die Mehrheit nicht so abstimmt wie gewünscht, dann sollte sie auch ordentlich bestraft werden.



        "Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?" (Bert Brecht)

        • @04105 (Profil gelöscht):

          Moment, Mitch Miller unterstrich die Handhabungen von Dieselfahrverboten und Begrünung und Fahrradinfrastrukturausbau. Die Verkehrswende muss vorangebracht werden. Da muss allerdings noch mehr passieren als Mitch Millers Vorschläge. Und dem sollte Nachdruck verliehen werden. Oder wie sollen die Klimaziele umgesetzt werden?

  • Ist irgendwie doof, wenn die Bürger nicht so abstimmen, wie manche es erwarten. Und dabei war doch ganz klar, was richtig und was falsch ist. Wie konnte das nur passieren?

    • @schwarzwaldtib:

      Der Bürgerentscheid gilt für 3 Jahre, dann kann man es wieder probieren. Mit der richtigen Kampagnenführung ist das auch möglich. Diese Abstimmung war halt auch für einige Bürger eine Abrechnung mit der Politik und Wirtschaft/Immobilienbranche . Z.B. wurde bei der Abstimmung nicht gefragt "Soll Wiesbaden die Citybahn bauen" o.ä., sondern "Soll der Verkehr in Wiesbaden, zur Vermeidung von Staus und weiteren Verkehrsbeschränkungen für den Autoverkehr, durch eine leistungsfähige Straßenbahn (Citybahn) von Mainz kommend über die Wiesbadener Innenstadt bis Bad Schwalbach weiterentwickelt werden, um Verkehrszuwächse aufzufangen und Umweltbelastungen (Luftverschmutzung, Lärmbelastung) zu verringern?". Es gab noch andere Sache, die den Bürgern als übergriffig rüberkamen.



      Solche Sachen bringen halt die Menschen auch aus den falschen Gründen an die Urne.



      Man sollte es in 3 Jahren wieder probieren, nur sollte man das dann anders aufziehen. Viele Wiesbadener wollen keinen Job/Wachstumsmotor, dank deren der Freiraum durch besser fließendem Verkehr und Vernetzung dazu genutzt wird neue Stadtviertel zu bauen und die Immobilienpreise hochzutreiben.

      • @FancyBeard:

        man sollte vielleicht noch explizit darauf hinweisen, dass der genannte Text tatsächlich genau so (für "ja") auf dem Wahlzettel stand. Bei "nein" stand zwar nichts, aber man konnte sein schändliches Verhalten durch Umkehr dieser These ja selbst ermitteln.

    • @schwarzwaldtib:

      Tja, womöglich anhand Medienkonstellation, Profiteur*innen, finanzielle Unterstützung ... aber vielleicht auch nur einfach die ganz normale, wahnsinnige Autogesellschaft.

      • @Uranus:

        Das war eher so eine "Wir Wiesbadener" gegen "den Rest der Welt"-Abstimmung und die Politik war dumm genug das auch noch zu befeuern.

      • @Uranus:

        Nun ja, "Medienkonstellation, Profiteur*innen, finanzielle Unterstützung" - immerhin waren CDU, SPD und Grüne für die Straßenbahn, und neben den Gewerkschaften auch die Industrie- und Handelskammer. Wenn trotzdem eine so klare Mehrheit dagegen ist, dann war es eher die sog. Autogesellschaft mit ihrer Angst vor Parkraumverlust, gepaart mit der zunehmenden allgemeinen erfahrungsbasierten Skepsis gegenüber größeren Bauvorhaben.

        • @Budzylein:

          Okay. Mag gut sein. Leider ist das Bewusstsein für notwendige radikale Veränderungen nicht weit verbreitet. Die meisten checken - obgleich Bildung und bei vielen sogar auch Wissen vorhanden ist - nicht, wie dringlich und umfangreich gehandelt werden muss und setzen sich entsprechend auch politisch wenig ein bzw. verändern ihr eigenes Handeln kaum - so meine Wahrnehmung. Da werden weiterhin Flugreisen unternommen, Tierprodukte konsumiert ... und der Kauf von neuen Autos fälschlicherweise als ökologisch erklärt.

  • Eine Strassenbahn mit ausschliesslich eigenem Gleisbett, dass niemand sonst nutzen kann, ist in einer engen Innenstadt nicht so attraktiv.

    Vielleicht haben die Proteste in einem nahegelegenen Forst ihr übriges getan.

    • @TazTiz:

      Erstens tippe ich, ehe Sie da nicht Quellen für Ihre Behauptung liefern, stark darauf, dass diese erdachter Humbug ist,



      Zweitens hörte ich, dass es normale Straßen geben soll, auf denen sowohl Straßenbahn als auch Autos fahren können.



      Drittens selbst wenn hypothetisch ausschließlich die Straßenbahn fahren könnte, wäre es ein Grund mehr für die Straßenbahn. Im Gegensatz zu Autos stünde die nämlich nicht im Stau ... ;-)

      • @Uranus:

        Der Humbug mit dem Gleisbett ergibt sich wohl aus den Förderrichtlinien, denn die Stadt wollte ja 90% Fremdfinanzierung erhalten. So eine Trasse durch die Stadt ist zudem nicht nur toll. Es gab somit auch andere, durchaus sachliche, Argumente gegen den Neubau und nicht nur die im Artikel genannten. Ob Bus und S-Bahn eine echte Alternative sind, wissen wohl am ehesten die Nutzer (und Wähler) in Wiesbaden.

        • @TazTiz:

          Aja, den Hintergrund mit der Förderung kannte ich nicht. Vielleicht finde ich da ja noch ein paar Infos ...

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach -

    “ Bubble Bubble Filter BubbleGuN







    Beamte und Parlamentspolitiker leiden ja großenteils an "Blasenschwäche" und wissen vom "richtigen" Leben eher wenig (Anwesende ausgenommen).



    KI hat wenigstens Wasser umzu und mit Fähre biste schnell weg.



    Allerdings meist zu viele "Erlenbruchs" an Bord: taz.de/Isolation-i...onakrise/!5675306/

    kurz - “Leben wird es geben!“ - Genau -



    Du kleine Löterin - Telgte - Münsterland



    m.youtube.com/watch?v=XnTBtrCGdnM



    Wiglaf Droste und das Spardosen-Terzett - Musik ab - 🎶 🎶🎶🎶🎶🎶🎶

    Na bitte - Geht doch -

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Die Straßenbahn ist der natürliche Feind des Radfahrers. Außerdem sehr teuer und nicht flexibel.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Na, am Trollen?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Ne, aber intelligente Verkehrskonzepte sehen anders aus. In Darmstadt, gleich neben Wiesbaden, wird seit einem Jahr an einer 600m Straßenbahnstrecke gearbeitet. Im Grünen, meist unbebaute Wiese, neben einer wenig befahrenen Straße. Geplante Kosten 20 Millionen! Für das Geld hätte man selbstfahrende E- Busse anschaffen können und hätte noch 10 Millionen übrig. Ich glaube da macht sich jemand die Taschen voll. Die Wiesbadener haben diese Baumaßnahme im Hinterkopf gehabt.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          20 Millionen? Na, wenigsten billiger als der BER. ;-) Im Ernst - haben Sie zufällig einen Link dazu?

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Ja, unsere Vorfahren waren sehr,sehr dumm. Sie haben in allen größeren Städten böse Straßenbahnen gebaut... :-)

    • @4813 (Profil gelöscht):

      In der Anti-Tram-BI haben Esoteriker, Verschwörungsfans und Wissenschaftsleugner den Ton angegeben. Unter anderem wurde als Alternative ein Perpetuum mobile versprochen.* Wiesbaden blamiert sich damit bis auf die Knochen.

      * www.klimareporter....statt-strassenbahn

    • @4813 (Profil gelöscht):

      "sehr teuer"

      Nein, das gilt für U-Bahnen, aber gerade nicht für Straßenbahnen. Die Tram ist bei Autofans unbeliebt, weil Straßenraum umverteilt wird. Genau das muss aber passieren, wenn Städte lebenswert bleiben/werden sollen.

  • Mein Rat:



    Halbes Jahr warten, dann erneut modifiziertes Konzept zur Abstimmung stellen!

    • 0G
      04105 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      RÜCHTÜCH! Abstimmen, bis das Ergebnis stimmt!

      • @04105 (Profil gelöscht):

        Natürlich sollte man in der Zwischenzeit das Autofahren so unattraktiv wie möglich machen, etwa durch eine saftige Citymaut. Die wirksamste Erziehung erfolgt eben über den Geldbeutel.

        • 0G
          04105 (Profil gelöscht)
          @Linksman:

          Ich habe das richtig verstanden: Du willst Deine Mitbürger "erziehen"??????

          • @04105 (Profil gelöscht):

            O ja.



            Oder wäre es besser, Schulpflicht, Steuernzahlen und Straßenverkehrsordnung abzuschaffen?

  • Zum Glück ist der Artikel nicht so reißerisch wie die Überschrift.



    .. und dann sich über die Spaltung der Gesellschaft beschweren.



    Woher wollen sie wissen, dass es die Autofans waren?



    Lieber Grauton , ist ein Bürgerentscheid nur gut, wenn das gewünschte Ergebnis raus kommt? Das hatten wir schon öfter in Deutschland.



    Und lieber Herr Kraus, die Frage ist leider nur, wer lügt am meisten?



    ...danach waren es nur falsche Kalkulationen oder Erwartungen, die sich nicht erfüllt haben und alles wird ja so viel teurer.

    • @Thomas Fluhr:

      s. meine Antwort unten.

  • Wer bei solchen Abstimmungen mit Lügen arbeitet, sollte sehr hart bestraft werden.

    • @Karl Kraus:

      Die Gegner hätten auch ohne Lügen das Ding gewonnen. Viele Wiesbadener wollen nicht, das ihre Stadt noch größer/schöner/ reicher/vernetzter wird. Das beste Mittel um Menschen aus einer Stadt zu halten ist immer noch der Stau. Selbst in Vierteln, die direkt an der Strecke liegen, gab es, wenn denn der entscheid positiv ausfiel, nur knappe Siege pro City-Bahn.

  • Da Svennieboy ja anderenorts schon was zu Weetenschaft & Mehrheiten verlautbart hat. Sach ich mal so.

    Nö. Nich die berühmte Kabelbahn & die Bestechungen



    Henry Fords - tonn Glück - bis auf eine!! Stimme.



    Nein. Meine alte Heimatstadt Lübeck.



    Da kommt mir mit meinen 70% ( …karte!;) jedesmal das Marzipan hoch.



    Wenn ich zackoflex&hastenichgesehen mich beim



    Einstieg in den nächsten freien Sitz hechte - eh die Karre vandenn Bus losrappelt.



    & Däh! Früher - ja Früher!



    Als ich noch gewandt wie eine 🐈 - naja meist 🚲 fuhr - 🥳 -



    Verfügte diese Stadt bis in die 70er über ein perfektes Straßenbahnnetz!



    Auf eigenen Trassen bis in den letzten Vorort auf allen Ausfallstraßen.



    But. Da gab es in der Innenstadt an ein zwei Stellen Engstellen mit dem Autoverkehr!



    DÄH - DIE ABER HEUTE TEIL VON FUSSGÄNGERZONEN SIND!

    kurz - Natalije un nu komms du •

    unterm——-



    Aber Wiesbaden - dieses fade Beamtensilo - da wundert mich nix. Gelle.

    • @Lowandorder:

      Ja - diese Beamten-Silos.

      Die regelmäßig &&zuvor Garisonsstädte.



      Die haben ihre ganz eigene - öh Attitüde.



      &



      Das gilt für die Schlafmützenstadt Kiiiel innen Hohen Norden - wie im Hessischen für Wiesbaden - & irgendwo dazwischen Däh - Münster in OWL! 😱 -



      Nich nur - “…biste da willste wech!“



      Nö. Auch ja. But. Wenn deren Bewohner mehrheitlich mit 70%plus+ Versorgung den sicheren Furzsessel quittieren - is das eben ein anderes bestimmendes Sein - als soran 40%+ maximal Rente erm Malocherschwein. Wollnichwoll!



      & Däh - MÜNSTER - FINSTER -



      “Genau so isset!“ sagte jüngst der Sohnemann - kurz nachdem er in MS zu studiere begann.



      Hatte ich ihm doch warnend nicht nur -finster - Regen - 🔔 🔔geläut & die Lambertikäfige ans Herz gelegt. Woll.



      Nein.“Achte mal drauf in der tatortlastigen Flußgängerzone bei kühlsonnigem Wetter. Wie ein Freund mir unlängst ganz baff erzählte!



      “Hömma - da siehste ja auffen Schlag mehr Pelzmäntel als auffer Kö in Düüsseldorf übern ganzen Tach!“



      “Klardoch - op jot kölsch - is de Aahle aafjewrackt - Wirdse in denn Pelz gepackt! Normal.“

      So geht das

      & nochens - Gellewelle&Wollnichwoll!



      Da der Stein - bekanntlich das Bewusstsein bestimmt. Wird sich daran in absehbarer Zeit nix ändern.



      MOMENTMAL SCHWARTZ-GRINNS et



      Bayernkurier di taz - beweist es ja Tach für Tach •

      Na Mahlzeit

      • @Lowandorder:

        PPS Bezüglich Kiel ist die Stadt von ihrem Benzolschnüffelrausch aufgewacht und stieß nach vormaligen Abschaffen der Straßenbahn (wie bescheuert muss mensch dafür eigentlich sein?) vor einer Weile dortiges Citybahnprojekt an. Das Umland wollte die Citybahn komischerweise aber nicht. Offenbar haben Gemeinden da mehr Lust auf Landflucht. Wie auch immer, seit Jahren wird nun an' paar Kilometer einer Minimalvariante gearbeitet ...

      • @Lowandorder:

        "Beamten-Silos"



        :-D

    • @Lowandorder:

      "Aber Wiesbaden - dieses fade Beamtensilo"



      Wie kommen Sie denn darauf? Ich wohne dort seit 1962 und ja, es gibt hier auch Beamte aber Wiesbaden ist alles andere als ein Beamtensilo.



      Aus welcher digitalen Gruft des Internet haben Sie denn dieses Vorurteil ausgegraben?



      Wiesbaden ist etwas altmodisch und konservativ - was man an der Abstimmung zur Citybahn sehen kann, aber - aber trotzdem eine lebenswerte und vielseitige Stadt.

      • @Stefan L.:

        anschließe mich Ihrem letzten Absatz & das Abstimmungsergebnis ist doch ersichtlich genau kompatibel zu meiner zugestanden etwas pointierten Skizzi.



        Aber - daß eine Stadt für Sie lebenswert & vielseitig ist - wozu ich Ihnen natürlich von ganzem Herzen gratuliere - versteht sich.



        Nur - wird dadurch das Abstimmungsergebnis kein anderes.

        unterm—zur Ihrer Gruft des Internetzes



        Die Wiesbadener Kollegen unter den Unfrisierten habe ich immer sehr geschätzt. Aber meine spöttischen Vergleiche mit “Beamtensilos“ habens immer sehr beschmunzelt - zumal sich der Dienstherr - schon als Refi! - es sich hat angelegen sein lassen - mich 10 Jahre in eben so einer Beamtensilo-Stadt & dazu noch & noch länger mit ebensolcher Materie zu befassen.



        & logo - newahr -



        Das - aber das schärft den Blick! - 🤫 -



        Normal Schonn.

        • @Lowandorder:

          Da lob ich mir doch mal meine guten ostdeutschen Städte - Straßenbahnnetze weit und breit und Pelze nur auf den Zähnen.

          Platten hammer och - genannt Wohnsilos - is so bleibt so - konnte Amiga seiner Zeit qunatitativ och nich mithaldn.

          Dafür klassisch ein wenig mehr Völkelei eingelagert - aber hey jedes AKW braucht nen Endlager nicht wahr?

          Naja und mit Fakenews mussten och keene Wahlen gewonnen werden, die Ergebnisse waren im Mietpreis ja schon drin. Kannste dir Plakatdruck sparen... und Phantasie.

          Alles in allem könn mer doch Wiesbaden zur Direkten Demokratischen Republik erklären und dort mal ausprobieren was so passiert wenn alle über alles abstimmen - aber bitte den Schutzwall nicht vergessen - so als reine Vorsichtsmasnahme...

          • @outsourced:

            Da ich zwar - lange vor Ihrer Zeit - dieses von Ihnen beschworene Straßenbahnennetz - aber nur bis 1951 frequentiert habe.* Wäre doch eher Freund @Ringelnatz1 der geeignetere Adressat für Ihre Invektive. Newahr.



            Normal.

            unterm——* Wobei Wobei -



            Ich nicht verhehlen will. Daß ich mich schonn gefreut habe - als ich ~ 4 Jahre nach der Wende - mit der Guzzi von Bernburg - die Bernburgerstraße stadteinwärts blubberte & am Reileck die Straßbahnschienen kreuzten - auch dann in den Mühlweg rein - 🤫 -



            (Das mit der Goseschänke - Onkel Edgar & der Straßenbahn - hab ich ja früher schon mal zum Besten gegeben!;))

            kurz - Ringelnatz1 - mal eben übernehmen. Dank im Voraus.

  • Sehr schade, daß es so gelaufen ist. Nicht nur ist das Konzept der CityBahn kaput, sondern auch die Idee der Bürgerabstimmung ist in Mißkredit geraten. Das müssen wir wohl noch üben. Es zeigt sich, daß zuerst die Diskussionen mit nötiger Fachkenntnis geführt werden wollen und erst danach mit wahren Alternativen abgestimmt werden sollte. Schade auch, daß das Umland keine Mitsprache hatte.

    • @Grauton:

      Sie meinen, Bürgerabtimmungen sind nur dann gut, wenn Sie das "richtige" Ergebnis bringen?

      Und alle die "Falsch" abstimmen, haben nicht die nötige Fachkenntnis gehabt?

      Da müssen wir wohl Demokratie noch üben und mit Grautönen umgehen lernen.

    • @Grauton:

      Es gab genug Sach- und Fachinformationen zu dem Projekt. Eine fanatische Autolobby von FDP und zwei Gegen-BIs, den keine Falschmeldung zu blöd war, hat letztendlich das Projekt in Wiesbaden zu Fall gebracht, deren konservative Bevölkerung sich ohnehin mit zu raschen Veränderungen sehr schwer tut.

      • @Annette Frölich:

        Es mag ja sein, daß es die Information gab, aber offensichtlich hat sie nicht dazu geführt, daß die Wähler von der CB überzeugt werden konnten.



        Wie ich aus Ihrem Kommentar entnehme waren Sie auch ein Befürworter der CB. Als Befürworter muss man dann leider feststellen, daß die Argumente nicht angekommen sind. Oder worauf soll man hoffen, wenn nicht auf fachliche Überzeugung?

        • @Grauton:

          Wenn man es mit Trump-ähnlichen Gegnern zu tun hat, spielen Sachargumente leider kaum eine Rolle.

      • @Annette Frölich:

        "Bevölkerung sich ohnehin mit zu raschen Veränderungen sehr schwer tut"



        Mein Beileid!

  • Das Ergebnis ist deutlicher als erwartet.

    Da wurde von Seiten der Stadt/der Regierenden viel falsch gemacht, schlecht kommuniziert, Befürchtungen nicht ausgeräumt.

    Das Beispiel zeigt aber eindrücklich, wie schwierig die Verkehrswende wird.

    Vernünftige Planung, gute Kommunikation mit den Bürgern, keine übereilten Projekte (Pop-Up-Radwege), den Umbau Schritt für Schritt gestalten. Nicht überhastet all das Nachholen wollen, was man im Gegensatz zu Kopenhagen & Co. die letzten 30 Jahre verpasst hat.

    Anders geht nicht.

    • @gyakusou:

      Fragt sich allerdings, wie so die Klimaziele einzuhalten wären ...

      • @Uranus:

        Was ist die Alternative? Wenn die Mehrheit der Bevölkerung nicht mitzieht, helfen dir deine schönsten Pläne, Gesetze und Klimaziele auch nicht weiter.

        • @gyakusou:

          Naja, die Alternative sollte auf jeden Fall nicht der Status Quo und halbgare Reformen sein. Zur Vermittlung, für ein besseres Verstehen kann folgendes Gleichnis sinnvoll sein: Auch wenn ich bis auf einen Zentimeter unterhalb der Wasseroberfläche auftauche, kriege ich keine Luft und ertrinke. Es ist also wichtig an die Wasseroberfläche zu gelangen. So sieht es auch mit dem CO2-äquivalenten Emissionsbudget und Klimazielen aus. Je mehr Zeit verstreicht, desto radikaler müssen die Reformen sein - so den Menschen denn etwas an ihren Kindern, den Kindern ihrer Nächsten ... liegt. Dafür gilt es zu kämpfen. Wobei ich es zugegebenermaßen nicht einfach finde, sich angesichts derzeitigem Verhalten dafür zu motivieren. Aber sicher, wenn nur wenige sich bewegen, wird sich schwerlich gegen das Kapital und fossile Strukturen durchgesetzt werden können.

      • @Uranus:

        Die Ablehnung der Citybahn ist der größte vorstellbare Wachstumshemmer für Wiesbaden und das Umland:D

        • @FancyBeard:

          Mh, Sie meinen, die Gegner*innen sind eigentlich heimliche radikal-Ökos, die mit ihrer Abstimmung ihrer Anti-Wachstumshaltung Ausdruck verliehen haben? :-D

      • @Uranus:

        Man müsste u.U. schrittweise abstimmen:

        Erst die Frage, ,, Wollt ihr Klimaschutz?",



        dann die Frage ,,Wie?".

        Wobei grundsätzlich bei nicht gefallen aller Wies immer noch die Möglichkeit bestehen muss (dann aber nochmal separat zu bestätigen), auch das "Ob überhaupt" wieder zu verwerfen.



        Grundsätzlich wäre ein "Wir wollen künftig mediterranes Klima." Nämlich auch eine denkbare Möglichkeit. Wenn auch rücksichtslos gegenüber anderen Ländern...

        • @Ruhrpott-ler:

          Sicherlich mag es Optimierungen in Sachen Didaktik geben. Bleibt zu hoffen, dass da schnell eine ökologische Alternative erarbeitet wird.



          Naja, durch mehr und stärkere Dürren, Stürmen, Überschwemmungen, Flächenbränden ... weniger Trinkwasser usw. würde es hier auch ungemütlich werden. Zumal immer mehr Menschen zu Recht vor noch widrigeren Bedingungen flüchten werden. Das alles wird zu mehr Verwerfungen führen.