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Das 1,5-Grad-Ziel beim KlimawandelDer Traum ist aus

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Der Klimawandel – die physikalische Konsequenz unserer Blödheit – ist da. Dass das 1,5-Grad-Ziel nicht zu halten ist, macht den Kampf nicht zwecklos.

Alles zu spät in Sachen Klimawandel? Ja und nein Foto: K.C. Alfred/ZUMA Wire/dpa

D ie Uhr tickt. Unerbittlich. Und rückwärts. Am 1. Oktober 2026 wird, so zeigt es die CO2-Uhr auf taz.de, wird die Menschheit das Budget an Kohlendioxidausstoß verbraucht haben. Jede weitere Tonne wird dazu führen, dass das hehre Ziel der Klimakonferenz in Paris, die Erwärmung bis 2100 möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, nicht mehr zu erreichen ist.

Am Sonntag um 17.30 Uhr bleiben der Menschheit noch genau noch drei Jahre für ein Wunder. Aber nichts deutet daraufhin. Im Gegenteil. Jedes Auto mit Verbrennungsmotor, das noch gekauft wird, jede Gasheizung, die noch installiert wird, jedes Kohlekraftwerk, das gebaut wird, ist ein Verstoß gegen das Pariser Klimaabkommen – weil sie alle nicht am 1. Oktober 2026 aufhören werden, CO2 ausstoßen. Aber der Verkauf von Verbrennern ist sogar bis 2034 erlaubt, neue Gasheizungen bleiben im Extremfall bis 2028 legal und China plant Kohlekraftwerke im Wochenrhythmus. Damit steht fest: das 1,5-Grad-Ziel ist Makulatur. Ein schöner Traum ist aus. Die Welt wird sich stärker erhitzen. Wir sind auf dem Weg zu 3 Grad mehr bis zum Jahr 2100. In Städten mit Kontinentalklima wie Berlin hieße das: 6 Grad mehr.

Ist also alles zu spät? Zumindest so spät, dass Politik sich auf Hitze ausrichten müsste, wie in Frankreich, wo mit Plus 4 Grad kalkuliert wird. Aber nicht so spät, dass der Kampf gegen den Klimawandel zwecklos würde. Im Gegenteil. Denn jedes Zehntelgrad zählt.

Jahrzehntelang wurde versucht, das Drama des Klimawandels mit dem steigenden Meeresspiegel zu veranschaulichen. Mit geringem Erfolg. Denn wer wohnt schon am Meer? Mittlerweile ist der Klimawandel längst Realität. Der September war mal wieder der heißeste seit Menschengedenken. Und das Meer wartet nicht mehr, bis es über die Deiche schwappen kann. Es fällt uns vom Himmel auf den Kopf: Seit März liegt die Temperatur der Weltmeere auf Rekordniveau. Die Verdunstung steigt, die Folge sind dramatische Starkregen weltweit – zuletzt mit tausenden Toten in Libyen.

Ist das die Rache von Mutter Erde? Nein, es ist die physikalische Konsequenz aus der Blödheit der Menschen. Die aber steigt offenbar ebenso unaufhaltsam wie die Temperaturen. Nicht nur bei den Klimawandelleugnern der AfD oder den FDP-Radikalen, die die Welt nur retten, wenn technologieoffene Märkte garantiert sind, sondern selbst bei Linken, die etwa gegen ein klimaneutrales Berlin votierten, weil das nicht finanzierbar sei.

Ist das die Ignoranz der Gegenwart vor der Zukunft? Nein, viel schlimmer. Es ist ein Verbrechen an der Generation, die gerade in die Kita geht. Die Kinder von heute werden im Sommer 2100 die 80-Jährigen sein, die dann den Hitzetod sterben.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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124 Kommentare

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  • Dann herrscht ja fast Konsens.

    Der Preis entsteht aus den Kosten des Unternehmers und der Gewinnmarge, welche sich natürlich auch immer an der Nachfrage ausrichten muss.

    Woraus sich die Preise idealerweise berechnen SOLLTEN, steht auf einem ganz anderen Blatt und fordert natürlich viel Gesprächsbedarf. Hat aber m.E. nichts mit der Frage der nachfrageinduzierten Inflation zu tun. Diese ist natürlich möglich, aber nur wenn und solange Vollbeschäftigung herrscht. Bei Vollbeschäftigung würde dann tatsächlich Inflation einsetzen, wenn die Ausgaben nicht zurückgefahren bzw. Steuern nicht erhöht würden.

    Beim "Hochfahren" einer gesellschaftlich notwendigen Industrie (Ökostrom etc.) müsste der Staat idealerweise zu 100 Prozent subventionieren - zumindest insoweit die Kartellbehörde Mitnahmeeffekte nicht verhindern kann, bis diese Industrie sich etabliert hat. Dann würden die zwischenzeitlich höheren Preise auch niemandem Schaden.

    mauricehoefgen.com...onetary-theory-mmt

    www.oekologiepolit...fn7gp_CqM0RuxG5kVo

  • "Die Allmende Tradition kann sich heute nur in Regionen erhalten, die aus irgendwelchen Gründen wirtschaftlich nicht interessant sind."

    Der Rückgang von Allmenden ist kein natürlicher Prozess, sondern das Resultat einer systematischen und gezielten Ausrottung!

    Ich zitiere hier man den Historiker Peter Linebaugh:

    Der »Enclosure«-(Einhegung der Allmende) Prozess in England reiht sich in die Serie der Verbrechen der Moderne wie der Sklavenhandel, die Hexenverbrennungen, die irische Hungersnot oder der Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern.

    Das Antonym von »Enclosure« – Commoning – deutet dagegen eine viel versprechende Alternative an. Die Einhegung der Allmende scheint sowohl individuelles Eigentum als auch soziale Produktivität zu versprechen. Tatsächlich aber ist das Konzept untrennbar mit Unterdrückung und mit der Zerstörung von Unabhängigkeit und Gemeinschaft verbunden.

    • @Jakob Bauer:

      "Der Rückgang von Allmenden ist kein natürlicher Prozess, sondern das Resultat einer systematischen und gezielten Ausrottung"

      Ich verstehe, wenn es Sie schmerzt, dass die Welt von Gierhälsen und Geizkragen regiert wird. Das geht mit genauso.

      Ich zweifele nicht daran, dass Allmende ein vernünftiger Ansatz ist, um Gerechtigkeit zu schaffen.



      Wenn Sie in einer solchen Gemeinschaft glücklich werden, steht es ihnen frei, dafür zu kämpfen.

      Ich weiß nur nicht, woher Sie die Macht nehmen wollen, Allmende politisch umzusetzen, weil dazu von anderen verlangt werden müsste, sich aus Liebe zu den Menschen dazu zu bekennen (oder, was wahrscheinlicher ist, um als Gruppe zu überleben). Liebe und Vernunft lässt sich nicht einfordern.

      Wie bekehren Sie die, die nicht wollen, aus welchen Gründen auch immmer?

  • "In jeder Gemeinschaft werden sich Leute finden, die ihre Großmutter verkaufen, wenn es sich lohnt."

    Mit diesem Argument könnte man der Prostitution (Markt) Vorrang über selbstorganisierte Liebe (Commons) einräumen, weil es immer eine*n gibt, d*i*e*r seine*n Partner*in betrügt.

    Ich gebe zu, dass dies ein etwas plakatives und hinkendes Beispiel ist, aber es illustriert:

    Eine intakte Familie ist beispielsweise eine selbst organisierte Gemeinschaft, die Ressourcen vielfältigster Art erzeugt, erhält, pflegt und nutzt (und somit gewissermaßen ein Commons darstellt) und die weltweit seit Jahrtausenden Bestand hat - unter anderem weil sie eine große staatliche und gesellschaftliche Akzeptanz erfährt und ziemlich ziemlich komplex geregelt ist.

    • @Jakob Bauer:

      Ja, das Beispiel hinkt gewaltig.

      Ich lebe in einer Welt, in der es heile Familien gibt und auch zerrüttete.



      In manch einer heilen Familie besucht ein Mann vielleicht eine Prostituierte und in einer zerrütteten unterstützen sich vielleicht Geschwister dabei ihr Leben zu bestehen.



      Ich kann mir keine andere Welt vorstellen, in der es anders sein könnte.



      Die meisten versuchen einfach irgendwie klar zu kommen.

      Romantische Vorstellungen von einer heilen Welt helfen nicht weiter. Es wird weiterhin so sein, dass die Eigennützigen das bestimmen, wie es läuft. Es ist schlicht einfacher und deshalb wirtschaftlich einträglicher, als sich um andere Menschen zu kümmern.



      Sie werden niemand von der Idee der Allmende überzeugen, wenn sie Empörung über die Ungerechtigkeiten in der Geschichte schüren.



      Es ist zwar gerade groß im Mode so vorzugehen, aber letztendlich ist es nicht mehr, als sich in eigenen Verletztheiten zu suhlen.

      Ich versuche abzulegen, über die Unvernunft der Menschen frustriert zu sein. Es ist ein Trugschluss zu meinen, wenn Gutes erreichet werden soll, darf nur Gutes dabei herauskommen.



      Es darf keiner Effizienz geschuldet sein, Gutes zu tun.



      Denn das ist nicht selbstlos sondern eigennützig....

  • Wenn man sieht wie der Mensch mit Seinesgleichen und dem Rest so umgeht, ist es besser wir verschwinden. Try an Error, wir warn letzteres, evtl. machen es die Nachfahren der Termiten in paar Millionen Jahren besser.

    • @BluesBrothers:

      "Try an Error, wir warn letzteres, evtl. machen es die Nachfahren der Termiten in paar Millionen Jahren besser."



      ... wenn sie nicht aussterben. ;-/ Insgesamt ist die Zahl der Insekten ja stark zurückgegangen. Bezüglich Termiten habe allerdings ich keinen aktuellen Stand. Von Ameisen bspw. weiß ich, dass deren Zahl stark zurückgegangen ist. Jenen wurde ja lange Zeit zugetraut, dass sie nichts ausrotten könne.

  • Unsere Zivilisation ist schon längst untergangen, sie hat es nur noch nicht gemerkt. Im Sinne Max Webers muss man natürlich auch im Angesicht des Scheiterns weiterkämpfen. Und wenn es nur darum geht, was noch aus den Ruinen zu bergen ist.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    @AJUGA:



    „Und dazwischen?"



    Herr Habeck lässt sich ja nicht lumpen



    und sponsort alle Wärmepunpen.



    Dies System ist gar nicht dumm.



    Es dreht die Richtung einfach um.



    Wärme raus und Kühlung rein -



    Mit Ökostrom bei Sonnenschein.



    Bei Kälte aber: Wärme rein -



    mit Strom aus Windkraft. So wird's sein.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Und jene, die das lieber lassen,



      die werden sich bald selbst noch hassen!

  • Einerseits zu pessimistisch - das Budget gilt für eine 66%-ige Wahrscheinlichkeit, andererseits ein zu weitgehendes Wunder, denn bestenfalls würde sehr bald das Ruder herumgerissen und Emissionen würden konsequent Jahr für Jahr reduziert werden. "Sofort" von 100% auf Null ist praktisch ausgeschlossen und daher haben wir ganz bestimmt keine drei Jahre mehr Zeit, um unsere beine hochzulegen.

    Wenn das Ruder allerdings heute herumgerissen würde, und gleichmäßig linear reduziert würde, dann bliebe schon doppelt so lange Zeit, sechs Jahre, um auf Null zu kommen, denn die drei Jahre bezeichnen das Budget für Fortsetzung der gegenwärtigen Emissionen. Bei linearem Rückgang verdoppelt sich die Zeit bis zur Ausschöpfung.

    Sechs Jahre mit linearem Rückgang würde freilich auch bedeuten, dass die Emissionen für den gegenwärtigen Konsum sofort deutlicher reduziert werden müssen, denn die Alternativen - z.B. Solarzellen - benötigen ja auch Energie und Ressourcen für ihre Herstellung, die zu dem Ressourcenbedarf für den Gegenwartskonsum hinzukommen.

    Anders formuliert: Könnten riesige Produktionskapazitäten per Handschlag herbeigezaubert werden, und würden die vollständig automatisch betrieben, und wollten wir mit dieser Hilfe unseren Konsum beibehalten, hätten wir auch nur noch zwei Jahre Emissionsbudget dafür, das dritte Jahrbudget wird schon dafür benötigt, all die Solaranlagen und Infrastruktur herzustellen. (Die Zahlen sind je nach Situation unterschiedlich, aber so ist die Grundtendenz.)

  • "Die Realität sieht aber anders aus. Dort ist keine Zeit für Revolutionen hin zu Systemen die sich noch nie im staatlichen Rahmen irgendwo bewähren mussten."

    Ich sage das wirklich ungern, denn ich schätze Ihre Kommentare normalerweise sehr, aber diese Argumentation ist für Ihr Niveau wirklich ein bisschen dürftig.

    Ich gebe Ihnen mal ein paar Ansätze zum nachdenken: Pflege (weltweit). Freiwillige Feuerwehren (in Deutschland). Vereine (im Kommunalbereich).

    Aber vor dem Rumkeilen bitte erstmal nachdenken - ok?

  • Beim Rechnen wird vom menschlichen Denken verlangt: Konzentration, Motivation und die Anwendung erlernter Regeln. Das ermöglicht es die richtigen Lösungen zu erfassen. So Steven Pinker nach Daniel Kahnemann.



    Das schnelle Denken ist reflexhaft, vorschnell, voller Vorurteile und Fehleinschätzungen - von Emotionen ausgelöst.



    Das letztere ist die Blödheit des Mitmachens beim Zerstörungswerk des Kapitalismus, der Fossilokraten, der Koch Industries, der RWE und der Gasimporte, statt all diese lahmzulegen und zu stoppen.



    Bei LG und Autofahrern stoßen dann Emotionen aufeinander.

  • Wer Autos und unbegrenzte Geschwindigkeit anbetet, sollte sich nicht wundern, wenn seine falschen Götter ihn im Stich lassen.

  • Oder der Organismus des Menschen passt sich bis dahin an....;-(

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @dator:

      Dass dies möglich wäre, ist m-W. bereits widerlegt; nicht nur für den Menschen.

    • @dator:

      Wenn diese Entwicklung über tausend oder mehr Jahre ginge, wäre das wohl möglich.

  • Da bekommt der # "Aufstehen" doch gleich eine ganz neue Bedeutung. .. Meine Befürchtung ist nach wie vor, dass das vorhersehbare und gewollte einzelne Versagen zu einem späteren Zeitpunkt zentral aufgesammelt und zum Nachteil der Demokratie und der etwa 90% der finanziell unteren Bevölkerungsschichten neu organisiert wird. Da es voraussichtlich nicht unwesentliche Widerstände (dagegen) geben wird, wird das wohl keine lustige Veranstaltung.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Merz spielt ja auch schon mit in der Blaskapelle für den Soundtrack dieser Veranstaltung. Auch anderswo gilt: Oazapft iss.

  • "Die Kinder von heute werden im Sommer 2100 die 80-Jährigen sein, die dann den Hitzetod sterben."

    Für Männer wäre das eine Steigerung der Lebenserwartung von zwei Jahren. 🤓

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Und wieviele Jahre Steigerung könnten es unter günstigeren Bedingungen sein?

  • Dieser Artikel ist nicht grundlegend *falsch*, aber er liest sich wie ein mitleidiges Pamphlet eines Barons aus der Île-de-France über die Machtlosigkeit des Dritten Stands, publiziert 1787:

    "Die Kinder von heute werden im Sommer 2100 die 80-Jährigen sein, die dann den Hitzetod sterben."

    Und dazwischen?

    Dazwischen werden sie - freiwillig oder unter dem Zwang der Umstände - den Schlussstrich unter den größten Teil dessen ziehen, was "wir" heutzutage für normal halten.

    Oder straight to the point: "Die Kinder von heute" werden in einer gegen Mitte des Jahrhunderts zur Permanenttriage eskalierenden Ressourcenlage entscheiden, wer leben darf, und wer sterben muss.

    • @Ajuga:

      Zu "einer gegen Mitte des Jahrhunderts zur Permanenttriage eskalierenden Ressourcenlage" wird es nicht kommen, weil die Armen der Welt nicht freiwillig im Rahmen der Triage verhungern werden. Stattdessen werden sie einzeln und als Staaten den anderen das Leben unbequem machen. Dadurch wird das Produktionspotential zusätzlich reduziert.

      Kleine regionale Kriege wie in der Ukraine und hunderttausende, halbwegs friedfertige Flüchtlinge p.a. sind dann die "gute alte Zeit".

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Ajuga:

      Und anfangen werden zuvor schon jene müssen, von denen viele eben desegen zu uns kommen wollen.

  • Was wollt ihr eigentlich?



    Wegen der globalen Erwärmung spare ich Heizkosten, in Garten wachsen Feigen und Zitronen. Man kann öfters draußen feiern, weil es weniger regnet und wärmer ist.



    Weniger Schmuddelwetter, mehr Sonne. Was interessiert mich da der Rest der Welt, die globale Erwärmung ist ein Hit.



    *ironie off*

  • Vor ein paar Tagen bei sommerlichen Temperaturen mit Kolleginnen im Biergarten. Alle freuen sich, Ende September am Abend noch draußen sitzen zu können. Wenn so der Klimawandel aussähe, sei das doch ganz angenehm, meint Eine. Zustimmendes Gelächter in der Runde. Ich habe mich selten so einsam gefühlt.



    Wenn Klimawandel in Deutschland bedeutete, dass es 1,5 Grad im Mittel kälter würde und es nur noch verregnete Sommer gäbe, hätten wir wahrscheinlich eine klare Mehrheit für entschlossenes Gegensteuern. So aber sehe ich schwarz.

    • @Klabauta:

      "Wenn so der Klimawandel aussähe, sei das doch ganz angenehm, meint Eine."



      Tja, bestenfalls träumerisch-naiv, zweckoptimistisch, sarkastisch oder zynisch und blöd, um beim Vokabular von Gereon Asmuth zu bleiben. Der Mensch verlegt sich offenbar gerne auf Ignoranz/Verblendung/Schönreden. In größerem Rahmen einer Geschichte könnte die beschriebene Szene auch wie eine Satire wirken/funktionieren: mit aufgesetztem Genuss/Kontrolle/Gleichgültigkeit/Spießigkeit weiter ins Verderben.

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Nir erscheint das als verkappte Hilflosigkeit.

      • @Uranus:

        Och nun seid doch nicht solche Spaßbremsen.

        Genießen was geht.

        Make Love Not War.

        Lächle jedem Tag, jedem Menschen entgegen.

        Wer weiß schon wieviel Zeit uns noch bleibt?

        Klimaerwärmung hin oder her.

  • Wenn ich die Headline lese frage ich mich, wie ich "unsere Blödheit" deuten soll.

    Meint Das die schier unersättliche Gier der Finanzeliten ?

    Oder meint Das das willfähige Wegschauen der politischen Eliten ?

    Oder meint das meine Unfähigkeit als Verbraucher nur und ausschließlich umweltneutrale Produkte zu kaufen respektive überhaupt am Markt zu entdecken...

    • @Bolzkopf:

      Die Summe dieser drei Punkte ist ein Teil dieser Blödheit.

      Zusätzlich kommen noch der Unwille, auf irgendetwas zu verzichten und die Tatsache, dass die Weltwirtschaft davon abhängig ist, möglichst viele Ressourcen zu verbrauchen.

  • Dieser Text ist eine mächtige Waffe gegen den Klimawandel, die ab genau jetzt endlich etwas ändern wird.

    Und ab dafür.

    *Daumen drück"

  • Nicht die Hitze, die Kälte ist das Problem

    In „„The Lancet Planet Health“ erschienene Studie, die Mortalitätsdaten der letzten zwei Jahrzehnte (2000 – 2019) aus 43 Ländern auf allen Kontinenten mit Wetterdaten korreliert hat. Erfasst wurde damit etwas weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung und die weltweit wärmste Periode seit Beginn der Aufzeichnungen.

    Laut dem internationalen Forschungsteam geht jährlich ein knappes Zehntel aller Todesfälle auf das Konto von suboptimalen Temperaturen. Im Untersuchungszeitraum waren das im Schnitt mehr als fünf Millionen Tote pro Jahr bzw. 74 Tote auf 100.000 Personen. Die meisten starben bei Kälte, weniger als ein Zehntel bei Hitze. Auch Kälte belastet das Herzkreislaufsystem, es kommen aber noch einige andere belastende Faktoren hinzu: Die Atemwege sind im Winter besonders anfällig, die Immunabwehr ist schwächer, virale und bakterielle Infektionen breiten sich schneller aus. So zählen etwa Lungenentzündungen zu den häufigen Todesursachen in der kalten Jahreszeit" (Quelle: ORF, 8. Juli 2021)

    • @Reinhardt Gutsche:

      Es geht ja nicht nur um die direkten Opfer von Extremen. Wir vernichten schlicht unseren Lebensraum.

    • @Reinhardt Gutsche:

      Demgegenüber:



      "Sommer 2022: 100.000 Hitzetote in Europa?



      ... Die Auswertung zeigt eine Übersterblichkeit von insgesamt fast 108.000 Menschen im letzten Sommer. Das ist mehr als das Vierfache der Zahl im Sommer 2020 – als es wesentlich weniger Immunität gegen Covid gab (viel weniger Menschen geimpft und genesen) und insgesamt deutlich mehr Covid-Opfer als in den Folgejahren. Auch 2021 wurde schon eine stark erhöhte Übersterblichkeit von knapp 53.000 Menschen verzeichnet, was dazu passt, dass 2021 der bisherige Rekordhalter für den heißesten Sommer in Europa war. Der Sommer 2020 war zwar im Vergleich zum langjährigen Mittel auch heiß, gegenüber 2021 und 2022 aber deutlich kühler ..."



      14. Okt 2022 Von Stefan Rahmstorf



      scilogs.spektrum.d...tzetote-in-europa/

    • @Reinhardt Gutsche:

      Gegen Kälte kann man sich schützen.

      Vor Hitze nicht.

      • @Ajuga:

        Den Spruch kenne ich noch von meinen Eltern, dabei hat der noch nie gestimmt (fragen Sie mal die Beduinen) und in der modernen Welt ist diese Aussage sowieso völlig sinnfrei: Wann haben wir mehr Photovoltaikstrom, im Sommer für die Klimaanlage oder im Winter für die Wärmepumpenheizung?

  • "Umso erstaunlicher (?), dass es bis jetzt nicht mal Ansätze für einen Plan B gibt - sich auf Unbewohnbarkeit von Regionen, Städten und ganzen Ländern eingestellt wird und bereits Maßnahmen ergriffen werden."



    ------------

    Und wo sollen diese Regionen sein ? Ich spekuliere mal in Regionen, wo ohne Hilfe von Außen sich gar kein Mensch hätte ansiedeln können.

    • @SeppW:

      Unbewohnbar wird hier in Europa keine Region werden, auch nicht im schlimmsten Fall. Laut AR6 sind Regionen, die zu heiß für Menschen werden könnten, die Hälfte Arabiens und einige größere Gebiete in Afrika i, Bereich des Äquators.

    • @SeppW:

      Der Süden von Lincolnshire, Hamburg und Amsterdam. Um mal 3 Beispiele zu nennen.

      • @Ajuga:

        Von welchen Zeiträumen reden wir hier ? 2100 ? Unbekannt ?

        Btw: Selbst in Hamburg wird in Bezug auf eine mögliche Unbewohnbarkeit von "Irgendwann mal" gesprochen.



        Müssen mer wieder in die Klima-Glaskugel reingucken ?

        • @SeppW:

          Die Berechnungen des IPCC gehen bis zum Jahr 2100, d.h. bis dann könnten die genannten Gebiete bereits unbewohnbar sein. Es geht nicht um Hamburg oder sonst eine Stadt oder eine Region auf der Erde, da ist sich der IPCC sicher, soweit man das bei Zukunfts-Szenarien sein kann.

  • Es ist eben nicht die Konsequenz der "Blödheit der Menschen", sondern die "Konsequenz der Art und Weise, wie wir wirtschaften". Der Klima-Notfall sitzt in der DNA unseres Wirtschaftssystems und der Tatsache, dass Mark und Staat eine verwobene Einheit sind. Die Wirtschaft muss wachsen, wachsen, wachsen, selbst wenn wir längst nichts mehr brauchen. Würde der Staat die Wirtschaft bremsen, dann schaffte er sich selbst ab - aufgrund fehlender Finanzen.

    Leider spielt die Notwendigkeit anderer Wirtschaftsformen (nein, damit meine ich nicht Sozialismus und auch nicht Selbstversorger-Hippiekommunen) keine Rolle im öffentlichen Klima-Diskurs, dabei ist dies der wichtigste Punkt. Solange selbst GRÜNEN-Politiker wie Robert Habeck einen Satz hervorbringen wie "Man muss doch auch einmal anerkennen, dass der Kapitalismus deshalb so erfolgreich ist, weil er so gut zum Menschen passt*" und in Denkansätzen wie Commons (oder Allmende) nur Kinderkram für die Studenten-WG sehen, ist Hopfen und Malz verloren.

    Trotzdem: An der "Blödheit der Menschen" liegt es nicht. Es liegt an der Blödheit unseres Wirtschaftens!

    Die Vorstellung, dass dieses Wirtschaften nur ein bisschen reguliert werden muss, entspricht dem Leben auf einem Eiswürfel in einem Glas auf einer heißen Herdplatte. Es wird schon gut gehen ... . Schau mer mal!

    *So geäußert auf einer Podiumsdiskussion zu dem Buch "Frei, Fair und Lebendig" mit der 2021 tödlich verunglückten Commons-Expertin Silke Helfrich in Berlin.

    • @Jakob Bauer:

      "Allmende" meint auch nur die Regulierung eines Wirtschaftssystems.



      Ich finde, Sie sehen das zu romantisch.

      Die Allmende Tradition kann sich heute nur in Regionen erhalten, die aus irgendwelchen Gründen wirtschaftlich nicht interessant sind.

      In jeder Gemeinschaft werden sich Leute finden, die ihre Großmutter verkaufen, wenn es sich lohnt. Das ist ja nicht erst seit dem Kapitalismus so. Der hat es nur irgendwie geschafft, den Nutzen von solchem Verrat zu demokratisieren und deshalb als legitim erscheinen zu lassen. Geld stinkt nicht und Jeder ist seines Glückes Schmied, ist sein Motto.

      Das Problem entsteht durch weltweite Vernetzung, die auch in die letzten einsamen Winkel vordringt und es so gerade diesen Großmutterverkäufern ermöglicht, einen persönlichen Gewinn zu erzielen. Die sind immer im Vorteil, weil ohne Skrupel.



      Vernetzung ist aber etwas, das nicht rückgängig gemacht werden kann.



      Zerstörerischer Gier kann nur mit der Einführung von Gesetzen begegnet werden, die Menschen mit Gewissen erlassen. Ein fast aussichtsloses Geschäft.



      Das funktioniert aber nur, wenn anerkannt wird, dass das Streben nach Reichtum und Macht zu Menschen dazugehört.



      Das zu verleugnen, weil es den Menschen abwertet, weil der ja eigentlich auch positivere Seiten hat, ist ziemlich gefährlich, weil es zu einer Schwarz -Weiß Weltsicht führt.

      Wenn viele die "Grünen" heute als Feindbild ausgemacht haben, hat es sicher mit dem gerade Beschriebenen zu tun.



      Wer angeblich besser weiß, wie die Lösung geht, aber nicht fähig ist, Macht auszuüben, bekommt keinen Respekt in diesen Kreisen. Im Gegenteil werden "Grüne" von vielen als eine zur Bevormundung neigende homogene Masse eingestuft, um sie, des eigenen Vorteils willens, pauschal zu diskreditieren.

      Solchen Leuten wollen sie Allmende verordnen?

      ....Mich würde mal ein Link zu der Aussage Habecks, dass er Commons oder Almende Ansätze als Kinderkram bezeichnet, interessieren....denke



      aber, es ist Ihre Interpretation

      • @Onkel Heinz:

        Sorry - jetzt sind meine Antworten versehentlich ganz oben gelandet ...

      • @Onkel Heinz:

        Danke für den komplexen Kommentar, der immerhin eine Antwort verdient. Leider so vielschichtig, dass es wohl der Übersichtlichkeit zu Liebe eine ganze Serie von Antworten werden muss.

        "Ich finde, Sie sehen das zu romantisch."

        Verstehe ich nicht? Was soll daran romantisch sein?

        Elinor Ostrom hat den Wirtschaftsnobelpreis dafür bekommen, dass sie untersucht hat, warum manche Commons funktionieren (teilweise Jahrhunderte lang) und andere nicht. Die Antwort ist leider nicht eindimensional, aber sie bezieht sich auf reale Bedingungen mit realen Menschen und nicht auf idealisierte Bedingungen und idealisierte Akteure.

        Das hat nichts mit Romantik zu tun, sondern es ist die Analyse einer Beobachtung.

    • @Jakob Bauer:

      Die Luft war und ist seit tausenden Allmende und durfte von jedem genutzt werden ... um diese mit CO2 zu befüllen.

      Und derselbe Trick soll nun die Lösung sein? Das ist doch absurd. Dann doch lieber Kapitalismus mit gesalzenen Preisen im Emissionshandel. Da existiert immerhin erstmals ein Hebel.

      • @Rudolf Fissner:

        Sind Sie sicher, dass Sie meinen Gedanken (richtig) verstanden haben? Seit Garrett Hardins ignorantem Beitrag in Science über die angebliche "Tragik der Allmende" scheint es unmöglich zu sein, den Unterschied zwischen Allmende und NIEMANDSLAND in die Köpfe vieler Menschen zu bekommen. Die LUFT war eben noch nie ein Commons oder eine Allmende, sondern immer ein NIEMANDSLAND - also eine Ressource, die jeder ohne Absprachen nutzen und verpesten kann. Mit Commons oder Allmende hat dies nicht das geringste zu tun, aber auch der Wirtschaftsnobelpreis für Elinor Ostrom hat nichts geholfen, um dieser absurden Gleichsetzung entgegenzutreten.



        Abgesehen davon habe ich aber etwas völlig anderes sagen wollen:

        Für den Klima-Notfall benötigen wir keinen grüngestrichenen Wachstumskapitalismus, in dem immer mehr Windräder gebaut werden, um immer mehr Wirtschaftswachstum zu ermöglichen, damit unser Staat weiterexistieren kann und unsere ökonomische Dominanz in der Welt erhalten bleibt. Stattdessen müssen wir eine Art und Weise des Wirtschaftens und Handelns entwickeln, in der Wirtschaft und Staat ohne ständiges Wachstum existieren können.

        Ob man nun Commoning hierfür geeignet hält ist mir persönlich völlig egal. Ich sehe darin einen hochinteressanten und bewährten Ansatz, aber ich bin für jede bessere Idee offen und spare mir die zynische Frage: Und - helfen die gesalzenen Preisen im Emissionshandel schon?

        Ich wäre schon glücklich, wenn wir überhaupt einmal anfangen über diese Bedeutung unserer Wirtschaftsweise bei der Entstehung des Klimanotstands nachzudenken. Denn darin liegt die Ursache - und nicht in der Dummheit der Menschen.

        • @Jakob Bauer:

          Sie wenden den Trick an, dass Sie unter Allmende nur jene Zustände subsumieren, bei denen die es gold läuft. Probleme und Ausbeutung von Ressourcen gibt es in ihrer idealbegrifflichen Definition von Allmende nicht. Dort existieren nur Menschen die sich optimal verhalten.

          Die Realität sieht aber anders aus. Dort ist keine Zeit für Revolutionen hin zu Systemen die sich noch nie im staatlichen Rahmen irgendwo bewähren mussten.

          Ob Preiserhöhungen bei fossilen Energien wirken? Die ZEIT schreibt: "Insgesamt sind die Emissionen seit 2005 in den vom EU-Emissionshandel abgedeckten Sektoren um rund 43 Prozent gesunken. " ( www.zeit.de/wissen...le/komplettansicht )



          Das zeigt, dass dieser Baustein im Maßnahmenkatalog gegen den Klimawandel wirkt. Der Markt wirkt.

          Und wo haben bisher Allmenden geholfen?

          • @Rudolf Fissner:

            "Das zeigt, dass dieser Baustein im Maßnahmenkatalog gegen den Klimawandel wirkt. Der Markt wirkt."

            Dann ist das Problem nun also gelöst???

          • @Rudolf Fissner:

            Lieber Herr Fissner. Welche Allmende ist Ihnen denn auf den Schwanz getreten?



            Selbst Garrett Hardin hat später zugegeben, dass er Commons mit NIEMANDSLAND vermischt hat, was leider das Denken über diese Thematik seither sehr erschwert. Nur kurz zur Begriffsklärung: NIEMANDSLAND ist eine Ressource, um die sich niemand kümmert und wo jeder macht was er will. ALLMENDE oder COMMONS sind eine Art des Wirtschaftens, in der die Nutzer sich gemeinsam um die Entstehung, den Erhalt und die Nutzung von Ressourcen kümmern. Und die dahinter stehende Theorie beschreibt, mit welchen Regeln und Verhaltensweisen eine solche Allmende funktionieren kann, wenn normale und nicht sich ideal verhaltende Menschen dies tun.



            Aber das ist eine komplexe Thematik, die sich nicht für ein oberflächliches Rumkeilen eignet, sondern tatsächlich erfordert, dass man sich für das Thema zumindest ein bisschen interessiert.

          • 3G
            31841 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Da wo der Markt so wirkt, wie Sie es meinen, hat zuvor der Staat bewirkt, dass der Markt so wirken kann.



            Wer bestimmt in welchem Umfang, wie der Staat den Markt reguliert?

    • @Jakob Bauer:

      Es muss natürlich "Markt und Staat" heißen, auch wenn einem das Thema durch Mark und Bein geht.

  • Bitte immer präzisieren:



    es ist kein Anthropozän, sondern die industrieerzeugte Erderhitzung und Auflösung der Klimazonen.



    Es ist die Plastik Diffusion, die mit Klimafaktoren interagiert.



    Es ist die Fossilokratie bestehend aus de Konzernen Exxon, Rotzneft, RWE und entsprechenden Strukturen, die deren Interessen



    gegen andere Einsichten durchsetzen.



    Was Claudia Kempfert in "Schockwellen" schreibt ist kein Bericht über Blödheit.



    Und der Großteil der Menschheit kann lernen und sich verhalten.



    Wie bei der Eindämmung der Pandemie, nur noch umfassender.



    Ich hatte noch nie ein Auto. Wenn ich nie fliege, Kreuzfahre, oder nie mit getuntem Mercedes rumdröhne, warum müssen es andere?



    Alles lässt sich ändern.



    Sogar Baustoffe. Es ist die gezielte Obstruktion, wie auch gegen die Fahrradstraße in Gießen, die von einer Mehrheit gewollt wurde.



    Eine Mehrheit ist für Tempolimit.



    Wir müssen unsere Entscheidungen gegen die Blockierer durchsetzen.

  • Also wenn die heute Geborenen 80 Jahre alt werden müssen, um dann dem kollektiven Hitzetod zu erliegen, kann es ja nach Gereon A.'s Überzeugung nicht ganz so schlimm sein mit der Klimsapokalypse. Ich war bisher auf dem Kenntnisstand, dass die globale menschliche Lebenserwartung, aufgrund von diversen Naturkatastrophen, so rapide sinken wird, dass ein Alter von 80 Jahren nur noch ganz wenigen gegönnt sein wird. Ich denke, dass Artikel wie dieser weniger zu Aufklärung als mehr zu Fragezeichen bei der Leserschaft beitragen.

  • 6G
    689016 (Profil gelöscht)

    Der wichtigste Satz in dem Artikel:

    Nein, es ist die physikalische Konsequenz aus der Blödheit der Menschen.

    Das hatte ja auch A.E. irgendwie so ähnlich formuliert.

  • Wie oft denn bitte noch: Ich bin definitiv kein Klimawandelleugner, aber kein*e 80jährige*r muß im Jahr 2100 hierzulande den „Hitzetod“ sterben, er oder sie hat dann einfach eine Klimaanlage! Es sei denn die öffentliche Ordnung mit Energieversorgung usw. bricht zusammen, aber dann hat nicht nur die Seniorengeneration noch ganz gravierendere Probleme…

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Saile:

      Zum Thema Tote durch Hitze hier ein Text aus dem Sommer 2022: taz.de/Hitzetote-i...utschland/!5873299



      Fazit: es gibt jetzt schon an besonders heißen Tagen hunderte Hitzetote in Deutschland.

      • @Gereon Asmuth:

        An dieser Stelle zur Erinnerung/als Übersicht:



        Vortrag/Präsentation von Biologe Dr. Mark Benecke "Hitze-, Umwelt- und Klima-Update Mai 2023 🍃 Stadt St. Augustin & Hochschule Rhein-Sieg "



        www.youtube.com/watch?v=RPs9JdthcHU



        vergleiche auch Beneckes aktuelleren Vortrag ab Minute 43:45 "Time is up: Messungen Stand Herbst 2023"



        youtu.be/voKWD8HXlw4?t=2623

      • @Gereon Asmuth:

        Deshalb sollte es ein Baustop in Städten ab einer bestimmten Größe geben, wo sich das Stadtklima besonders hoch zusätzlich aufheizt.

        • @Rudolf Fissner:

          Ja, aber man redet genau vom Gegenteil, der Verdichtung von Wohnräumen um noch mehr Menschen unterbringen zu können.

      • @Gereon Asmuth:

        Der oder die Forist:in schreibt: "... er oder sie hat dann einfach eine Klimaanlage". Das entscheidende Wort ist DANN! JETZT hat er oder sie noch keine. Deshalb die Hitzetoten. Es geht um die Frage, ob und inwieweit wir uns dem Klimawandel anpassen können, sodass aus der Klimakrise nicht die von Ihnen behauptete Klimaapokalypse wird.

        • @Running Man:

          Auch die Armen? In den nächsten Jahren bereits auch jene "Gutinformierten", die sich statt ner Klimaanlage, mit der mensch nämlich sowohl heizen als auch kühlen kann, noch ne fossile Heizung einbauen ließen? ... Und das wären Hitzetote hierzulande. Woanders, wo weniger in Kühlsysteme investiert werden kann, dürfte es schlimmer werden ...



          Die Frage, inwieweit sich angepasst werden könne, schränkt SAILE ja bereits selbst ein, in dem sie*er auf mögliche Zusammenbrüche der öffentlichen Ordnung mit Energieversorgung verweist, die vor 2100 passieren könnten.

          • @Uranus:

            Die Bekämpfung von Armut gehört nicht an Maßnahmen gegen den Klimawandel gekoppelt.

            • 3G
              31841 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Dem steht entgegen, dass gesamtökologische Nachhaltigkeit nicht ohne Gerechtigkeit möglich ist.

      • @Gereon Asmuth:

        Unbestritten, der Alarm ist begründet.



        Die Transkription alter Daten ist problematisch, ein systematisches Kodieren und ein suffizientes Qualitätsmanagement sind Voraussetzung für die Reliabilität, die Data-Analyst*innen für ein suffizientes Auswerten brauchen. Da ist noch viel Luft nach oben in der "amtlichen Todesursachenstatistik".



        /



        "Verbesserung der Todesursachenkodierung durch elektronisches Kodiersystem "Iris"



        Iris ist ein elektronisches Kodiersystem zur Verschlüsselung der im Totenschein genannten zum Tode führenden Leiden und zur Identifizierung der unmittelbaren Todesursache. Hauptziel ist eine einheitliche Kodierung für die international vergleichbare Todesursachenstatistik. Iris wird entwickelt und gepflegt von einer internationalen Entwicklergruppe, die sich zum Iris-Institut zusammengeschlossen hat. Die Geschäftsstelle ist im BfArM. Iris wird weltweit in vielen Ländern für die Todesursachenstatistik im Routinebetrieb eingesetzt. Ziel ist es, in Deutschland eine vollumfängliche Nutzung von Iris zu erreichen."

      • @Gereon Asmuth:

        Ja, leider ist dem momentan noch so, wir müssen uns und unsere Infrastruktur erst auf diese neuen klimatischen Bedingungen ausrichten…aber das ist noch das geringste Problem, schließlich leben in tropischen Ländern auch alte Menschen.

        • @Saile:

          Ja, da leben (noch) welche. Doch auch dort macht die zunehmende Hitze den Senior*innen zu schaffen. Siehe auch:



          "Heat waves and mortality in the Brazilian Amazon: Effect modification by heat wave characteristics, population subgroup, and cause of death"



          in: International journal of hygiene and enviromental health, March 2023



          "...Conclusions: Heat waves were associated with a higher risk of mortality from non-external causes and cardiovascular diseases. Heat wave intensity played a more important role than duration in determining this risk. Suggestive evidence indicated that the elderly and women were more vulnerable to the effects of heat waves on mortality."



          pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36599199/

  • Dass der Plan A (Klimawandel aufhalten) utopisch ist, war doch schon vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten klar.

    Umso erstaunlicher (?), dass es bis jetzt nicht mal Ansätze für einen Plan B gibt - sich auf Unbewohnbarkeit von Regionen, Städten und ganzen Ländern eingestellt wird und bereits Maßnahmen ergriffen werden.

    Die Brände und Überflutungen dieses Jahres sind erst der Anfang! In 20, 30 Jahren wird auch dort um Luft zum Atmen gerungen werden, wo heute noch Luft zum Atmen da ist - ergo hier vor unserer eigenen Haustür.

    • @EDL:

      Die Erkenntnisse der Wachstumsproblematik gibt es ja bereits seit Club of Rome, 1968-1972 und die, dass die Klimaerhitzung menschengemacht ist, seit den 1980ern, so heißt es. Insofern hat es viele Jahrzehnte Zeit gegeben, um zu reagieren. Rückblickend mag einer das pessimistisch/fatal erscheinen. Andererseits sind es, wie gesagt 40-50 Jahre Zeit gewesen, auf die Krisen zu reagieren. Es hätte eben viel früher reagiert werden können und die Herausforderungen pro Zeiteinheit wären geringer gewesen als jetzt, wo die Krisen bereits stark befeuert worden sind. Jetzt müsste in sehr kurzer Zeit viel, viel mehr gemacht werden, damit es sich noch irgendwie (abbremsend, verhindern ist offenbar unrealistisch) wirksam auswirkte. Ich finde es, hat von daher schwierige Aspekte rückblickend zu sagen, Klimawandel aufhalten wäre, von Beginn an ein utopisches Unterfangen gewesen. Nicht nur Ursachen sind bekannt gewesen auch Lösungen. Z.B.: Bezüglich der problematischen Landwirtschaft und Ernährung wurde 1971 das Buch "A diet for a small planet" veröffentlicht und ist einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gewesen. Die Leute hatten hierdurch den Anstoß, bereits vor 50 Jahren Vegetarier*innen zu werden ... Es gab viele weitere Anstöße bspw. Earth Day ab 1970, die bewegende Rede von der damals 12 Jährigen Severn Cullis-Suzuki auf der UN-Konferenz in Rio de Janeiro 1992 ...



      Naja, das Thema bzw. die Ausmaße, schnelle Verschärfung und Folgen der ökologischen Krisen wird eben großteils ignoriert, kleingeredet usw.. Quasi zumindest nach außenhin nicht ernst genommen. Demnach ist es nur logisch, sowohl kaum etwas gegen die Ursachen als auch die gegen die Folgen zu unternehmen. (Womit ich mir selbst zu einem Teil den Wind aus den Segeln bezüglich der Argumentation des ersten Teils dieses Kommentars nehme ;-S )

  • "Die Kinder von heute werden im Sommer 2100 die 80-Jährigen sein, die dann den Hitzetod sterben."

    Ja, das kann sehr gut sein, aber es scheint mir noch sehr sehr harmlos zu sein im Vergleich zu dem was die jetzigen Kinder in ihrem Leben bis dahin alles ertragen und bewältigen müssen:

    Dürre-Katastrophen



    Waldbrände,



    Überschwemmungen,



    Orkane, Erdrutsche



    Kriege um Wasser und Nahrung.



    Flüchtlingsströme

    Die Klimakrise ist voll im Gang und sie wird an Stärke deutlich zunehmen! Wir können diese Härte noch abmildern.

    Ist es nicht natürlich, dass der Mensch für seine Nachkommen sorgt?

    Deshalb wäre sinnvoll / vernünftig:

    1.) PKW- und Flugzeugnutzung ab sofort nur noch im Notfall!

    2.) Tierische Nahrungsmittel um mindestens 90% reduzieren, besser vegan leben.

  • NOTSTAND !



    War ja klar bei diesem Geheule von allen, die es nicht wahrhaben wollen und an ihren Posten kleben.



    Was tun ?



    1) Volksentscheid zu einer Notstandsregierung a' la Slowakei mit Wissenschaftlern (das, was wir Demokratie nannten, scheiterte an verantwortungslosen Typen)



    2) Einen staatsunabhängigen Fond gründen, in den alle, die noch etwas auf der Kante haben (und sonst aus Verzweiflung vor der Inflation noch Wertpapiere kaufen, die zu nichts mehr taugen wie Lufthansa, Auto, Energiekonzerne). Aus diesem Fond werden in einer gemeinnützig organisierten Gesellschaft Klimaprojekte betrieben: Erdwärme, die für Fernheizungsringe (ohne fossile Verbrenner-Unternehmen wie RWE etc) aufbauen. überall, wo es möglich ist und es Eigentümer nicht selbst stemmen können wird Photovoltaik und die Dämmung der Häuser (vor) finanziert und gleichzeitig -konzernunabhängig- Windenergie forciert.



    3) Unternehmen, die viel (fossile) Energie verbrauchen werden auf ihre nur noch gesellschaftlich notwendige Produktion hin überprüft: Wieviel Stahl, Glas brauchen wir überhaupt noch, Plastik auf das Äußerste reduziert.



    4) Private Mobilität zu Urlaubszwecken ganz eingeschränkt, keine Kreuzfahrten (die Schiffe werden zu Notunterkünften verwendet) , keine Flüge, wenig Autoverkehr mit Tempolimit.



    5) Das Gerede von Technologieoffenheit, Wasserstoffmärchen wird VERBOTEN.

    Wir sitzen alle im selben Boot und auch diejenigen, die glauben, reich zu sein, gehen mit unter.

    • @Dietmar Rauter:

      Gerne wäre ich auch so optimistisch bezüglich der Durchsetzbarkeit solcher Ideen.

      Ich befürchte es ergibt wenig Sinn sich über die Punkte genauer zu unterhalten -> nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der sozialmedialen gesamtSituation

  • Das 1,5°-Ziel war schon immer absurd. Die Weichen wurden lange vorher gestellt und wir im kleinen, dummen und desorganisierten Deutschland könnten nicht einmal dann etwas daran drehen, wenn bei uns die Züge pünktlich führen.



    Wir sollten aus ganz banalen wirtschaftlichen Interessen so schnell wie möglich in den Solarwasserstoffkreislauf einsteigen. Es geht um Nachhaltigkeit, nicht darum, von Deutschland aus mal wieder die Welt zu retten. Aber wer den Atomausstieg mit Tsunamis in Japan begründen muss, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Man kann nur darauf hoffen, dass die Idioten wieder das Richtige aus den falschen Gründen tun.

    • @Kurt Kraus:

      Naja, Deutschland hat diese Weichen mitgestellt (national, auf EU-Ebene, gobal) und zumindest die Wohlhabenderen (Wohlstand, importierte Konsumgüter) und die Wirtschaft (Exporte, Importe von Vorprodukten und Fertigwaren) in Deutschland haben auch jahrelang von diesen profitiert.

      • @Uranus:

        Selbst wenn der Beitrag Deutschlands größer wäre, es macht einfach keinen Unterschied. Die Produktion fossiler Brennstoff steigt ständig. Das bedeutet, das Gas, das wir einsparen, wird auf der anderen Seite der Welt zusätzlich verbraucht. Wir müssen unseren eigenen Laden aufräumen, nicht die Welt. Es würde allerdings helfen, wenn wir unsere Autoindustrie über die E-Wende nicht wieder von den Chinesen plattmachen lassen würden, wie weiland unsere Solarindustrie.

        • @Kurt Kraus:

          Klar, damit würde Deutschland nicht Kapitalismus samt Marktmechanismen abschaffen. Aber Einfluss nehmen kann Deutschland ja und das macht es ja dir ganze Zeit. Oftmals bloß um Verschärfungen (die eigene) Wirtschaftsinteressen betreffend zu verwässern.



          Bezüglich der Autos sehe ich das anders. Es gibt bereits zu viele Autos. Es sollten keine neuen mehr gebaut werden. Die abgelegen wohnen, sollten ihre alten auf E-Antrieb umrüsten lassen können. Generell müsste aber der Verkehr auf ÖPNV, Bahn, Fahrrad verlagert werden und jene Verkehrsformen ausgebaut/gefördert werden. Also Autoindustrie rückbauen bzw. produktionsziel unwidmen, Importeeschwernisse für E-Autos. Des weiteren Erschwernisse für den Autoverkehr innerorts, Rückbau von Parkplätzen, Umleitungen und Einbahnstraßen, Tempolimit für Autos auf 25 kmh u.ä.. Die Umwelt "geht immer schneller weiter den Bach runter" und die Deutschen sollten entsprechend handeln und ihren Anteil an Verschwendung und Zerstörung zurückschrauben - "Unseren eigenen Laden aufräumen", wie Sie richtigerweise schreiben. Und das auch ehrlicherweise und natürlich bezüglich der Autos und Autoindustrie, soviel wie durch diese an Umwelt zerstört und an Ressourcen verbraucht wird.

  • Es ist schön, dass in dem Artikel die Verantwortung mal bei uns selbst und nicht bei Anderen gesucht wird.



    Da gibt es Viele, die diesen Weg bereits gehen:



    seit Jahren hat der Zubau von Photovoltaik zweistellige Wachstumsraten. Gerade wurde der letztjährige Rekord für dieses Jahr bereits eingestellt.



    In der Bauwirtschaft werden Wärmepumpen eingebaut und Häuser gedämmt. Das sind Alles Investitionen die lange brauchen um sich zu amortisieren.



    Das machen die BürgerInnen also auch aus ideellen Gründen. Schlauerweise fördert die Regierung dieses Verhalten.



    Es wird Zeit, dass sich wenigstens Diejenigen, denen Klimaschutz nicht egal ist, auch dafür einsetzen.



    Statt täglich verbal auf die klimafreundlichste Regierung der Bundesrepublik einzuprügeln, ist es Zeit die Ärmel hochzukrempeln und für den Klimaschutz aktiv zu werden: in der Produktion von Wärmepumpen und Windkraftanlagen, beim Montieren von Photovoltaik und Dämmung. Auch die planerische Seite braucht Verstärkung, sowohl im Bauingenieurwesen, wie auch in den Verwaltungen. Wenn Verwaltung und Genehmigungen schneller werden sollen, braucht es Menschen, die das in die Wege leiten.



    Es wird viel geschimpft über Generationen, die den Zustand herbeigeführt hätten.



    Wenn er geändert werden soll, sind auch die kommenden Generationen nicht nur mit dem Zeigefinger, sondern mit beiden Händen und ein wenig Köpfchen gefragt.



    Wir können nur vor der eigenen Haustür beginnen und hoffen, dass Andere ebenfalls die Zeichen der Zeit erkennen.



    Klar ist es möglich, Gebäude anzumalen, gemeinsam eine Photovoltaik Anlage zu montieren ist jedoch die eindeutig klimafreundlichere Alternative.

  • 'Klima und Kriege', auch unvereinbar, genauso wie Klima und gigantische Aufrüstung, Klima und Massentourismus per Interkontinentalflüge, die Liste ist leider sehr, sehr lang und schmutzig.



    Wer wählt schon wirklich das Wohl der nächsten Generation?



    Die Geschichte ist ein Lehrbuch von Versäumnissen, aber gepaart mit unglaublicher Resilienz einer Spezies im Besitz der Technologie im Bereich Genetik, Kernphysik u.v.m..

  • Wie Herr Pötter darlegte, die CO2 Uhr der TAZ ist sehr ehrgeizig. Selbst wenn D ab 2024 kein CO2 mehr emittieren würde, wird diese Uhr sehr bald ablaufen.



    Vielleicht ist der Ehrgeiz sogar kontraproduktiv, weil es nur die Endzeit übrig lässt: Mann, Weib, Wein, Gesang und in den Untergang hinein feiern...

    Etwas Hoffnung wäre vielleicht noch die 2 Grad Grenze mit den Limits, die die Staaten sich gesetzt haben (und so langsam wieder auflösen, seufz).

    • @fly:

      "Vielleicht ist der Ehrgeiz sogar kontraproduktiv, weil es nur die Endzeit übrig lässt: Mann, Weib, Wein, Gesang und in den Untergang hinein feiern..."



      Praktisch, vom Ergebnis her betrachtet machen das noch viele hierzulande seit eh und je.

      • @Uranus:

        *das DOCH viele

    • @fly:

      "Selbst wenn D ab 2024 kein CO2 mehr emittieren würde, wird diese Uhr sehr bald ablaufen."



      Woher kommt eigentlich diese Idee, dass all die anderen Staaten so rein gar nichts für den Klimaschutz täten? Sind die nicht betroffen? Ist denen egal ob der Planet Ende des Jahrhunderts noch bewohnbar ist? Wenn man sich etwa den Modus Operandi anschaut in dem das viel und oft zu Unrecht gescholtene China seine Energiewende vorrantreibt, bleiben eigentlich wenig Zweifel, dass Diktator Xi seine Klimaschutzzusagen für 2050 auch einhalten wird, während man hierzulande es selbst dann nicht schaffen würde wenn auch die ambitioniertesten Pläne der Regierung uneingeschränkt und vollumfänglich umgesetzt werden würden.

      • @Ingo Bernable:

        Schauen Sie doch mal bei ourworldindata nach wie viele Staaten ihre Emissionen laufend steigern und wie wenig die Emissionen reduzieren. In Summe steigen die Emissionen, da können wir in D oder in der EU so gut wie nichts dran ändern. China und Indien haben nun auch noch dem Pariser Abkommen tschüs gesagt, in dem sie verlautbaren ließen, dass sie sich bei den Emissionen nicht dreinreden lassen.

      • @Ingo Bernable:

        Gut, es gab Diktatoren die den Naturschutz als wesentliches Ziel verwirklicht haben. Z.B. die Domonikanische Republik - schonmal darüber nachgedacht warum die Grenze zwischen der DomRep und Haiti auf Google Earth sichtbar ist (DomRep grün, und Haiti braun)? Hängt mit einem faischistischen Diktator zusammen der den Raubbau an den Wäldern der DomRep verhindert hat. Wenn ich mir allerdings den Raubbau an der Natur in China derzeit anschaue dann bezweifle ich dass Xi es mit der Rettung der Welt ernst meint...

      • @Ingo Bernable:

        Solche Uhren sind selten von Vorteil.



        Die Weltuntergangsuhr (de.wikipedia.org/w...Weltuntergangsuhr) hatte 1991 mal eine "Ruhephase". Seitdem geht es immer mehr Richtung 0 Uhr. Konsequenzen? Keine.



        Die Schuldenuhr Deutschlands existiert seit 1995 und soll bildlich den Schuldenstand verdeutlichen. Irgendwelche Konsequenzen? Keine.

        Das große Dilemma von Countdown-Uhren ist sogar, dass sie für Verdruss sorgen (können). Noch 3 Jahre und keine Besserung in Sicht? Wieso soll man sich dann da noch anstrengen. Vor dem wirklichen Dilemma verschließen die meisten die Augen.

      • @Ingo Bernable:

        China mag zwar bei der Energiewende stark voran gehen. Doch das Land mit seinen 1,1 Milliarden Einwohner beweist beispielsweise einen zunehmenden Hunger auf Fleisch. Den Bauboom hat die Volksrepublik gerade abgewürgt, aber der kommt auch wieder zurück.



        Die Sparpläne bei der Energie in allen Ehren, aber die anderen Felder werden trotzdem für einen extrem hohen CO2-Verbrauch sorgen.

        • @Mopsfidel:

          Es sei noch angefügt, dass der Bauboom nicht aus Umweltgründen "abgewürgt" wurde, sondern weil es eine enorme Blase gab, deren Platzen systemweite Folgen gehabt hätte (und vielleicht noch haben wird). Da wurden dutzende Millionen leerstehende Wohnungen als reine Anlageobjekte gebaut, teilweise nicht man einmal in bewohnbarem Zustand.

  • "... dessen oberste Prämisse die Kapitalverwertung ist, auf Teufel komm raus und in Konkurrenz."

    Ist ja nur eine umständliche Umschreibung für Blödheit.

    • @tomás zerolo:

      nein, das sind Strukturen in denen wir stecken. Jeder ist ein Teil und selbst bei Totalverweigerung ist der Einzelne nicht in der Lage etwas aktiv zu ändern, entgegen dem allgemeinen Glauben, es ginge alles nur um uns und jede Einzelne. Das ist bei Lichte betrachtet genau der Mechanismus der den Kapitalismus am Laufen hält. Teile und Herrsche.



      Massenbewegungen können etwas bewirken, sind in der konkreten Wirkung aber so ungenau und träge, dass es sehr lange dauert bis etwas geschieht. Aber dennoch müssen alle ihren Teil politisch tun, das was jede halt bewirken kann. Im Bioladen einkaufen ist gut, wenn es möglich ist, ist aber nicht politisch, das ist individuell und ändert am System nichts.



      Die vermeindliche Effizienz Chinas beim Klimaschutz ist höchst volatil und nicht systembedingt, es liegt einzig daran, dass die die autoritär entscheiden können, es gerade für richtig halten, sie könnten auch ganz andere Entscheidungen treffen. Es ist aus unserer Sicht reiner Zufall, was Xi entscheidet, niemand kann daran etwas ändern.



      Anstatt uns zu überhöhen und zu glauben , es müsse doch nur XY entschieden werden, hilft es einzig anzuerkennen, dass wir dazu beitragen können, dass es dauern wird, dass es erstmal schlimmer wird, aber dass es machbar ist, wenn wir vom hohen Roß herunterkommen und aufhören nur die Maximalwirkung und die maximale Umsetzung der eigenen Sicht zu akzeptieren, genau das ist was ein gemeinsam verhindert, linke Hahnenkämpfe ums richtige Detail. Politikverständnis aus der Egoshooterperspektive und letztlich genau das was Neoliberalismus hervorbringt, die Vereinzelung, Teile und herrsche eben, ohne aktiven Herrscher, rein systemisch.

  • Frustrierend: Ich habe Mint studiert und arbeite für überschaubares Gehalt aber mit Überzeugung auch ua auf dem Thema die Industrie nachhaltiger zu machen.



    Als Privatperson bin ich mit Personen konfrontiert (indirekt über Angehörige), die ein „weiter so“ vehement vertreten. Der Geier soll sie holen. Sie sind mein pain in the ass.

    • @sachmah:

      Och naja. Das habe ich jeden Tag auf der Arbeit, und das sind größtenteils alles junge Leute zwischen 20 - 30 Jahren. Bei den Gesprächsthemen geht es zu 90 Prozent um die neuesten Smartphones, die letzten Urlaube (natürlich alles nur Flugreisen) und welches Auto man sich als nächstes kaufen möchte sowie die typischen "Alltagsthemen" wie Lifestyle und Beziehungskisten. Gewöhnt man sich dran.

  • Als "blöd" würde ich eher diejenigen bezeichnen, die in völliger Ignoranz physikalischer, technischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Zusammenhänge z.B. den Kölner Dom unter Wasser stehend auf der Titelseite zeigen und meinen, damit würde man einen Beitrag zum Erreichen irgendwelcher Klimaziele liefern. Blöd sind vielleicht auch klimapolitische Gallionsfiguren, die sich im ÖRR beim verbreiten von offensichtlichen Unwahrheiten erwischen lassen und damit Klimaleugnern Munition liefern. Das Gleiche gilt für energiepolitische Geisterfahrer mit dem Anspruch, dem Rest der Welt ein moralische Vorbild zu sein, während deren ideologische Widersprüchlichkeit international nur Lachreize auslöst. Wer jetzt über die gerissenen 1,5 Grad klagt, beweisst eigentlich nur seine eigene Ahnungslosigkeit, denn sonst hätte er das von vornherein nie für realistisch gehalten. Wenn es gut läuft bleibt die Welt unter + 3 Grad - Amen. Die Flora wird es freuen.

    • @Nachtsonne:

      Die Flora wird erst mal vertrocknen und verdursten. Unter anderem auch die Getreidefelder und Grundwassrreservoires in Ihrem Landkreis.

      • @Wolfgang Amadeus:

        Wenn es wärmer wird verdunstet mehr Wasser, warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen. In der Summe kommt zu mehr Regenfällen, z.T in Form von Starkregen. Wasser, Wärme und mehr CO2 fördern den Pflanzenwuchs. Das sind nicht nur simple Grundlagen, sondern ist auch klimahistorisch belegt. Satellitenaufnahmen belegen bereits die Zunahme der Flora, die neben den Ozeanen auch ein wichtiger CO2 Puffer ist. Fragen Sie sich bitte mal, warum die Regenwälder am Äquator liegen und die Hadley-Zellen größer werden. Also alles gut? Mitnichten, aber das Bild von der pauschalen Vertrocknung ist genauso falsch wie der unter Wasser stehende Kölner Dom.

        • @Nachtsonne:

          Dit is schon klar, es gibt auch Regionen, wo die Regenfälle - und damit lebensfeindliche Überschwemmungen - zunehmen und zunehmen werden. Aber hiezulande wird es größtenteils immer trockener:

          www.dwd.de/DE/klim...imaatlas_node.html

          Das Problem ist ja nicht die Wassermenge insgesamt sondern die immer länger werdenden Trocken- und Regenperioden. Wo ich wohne, regnet es im Winter immer mehr, und im Sommer immer weniger. Das kriegt hier jeder seinen fünf Sinnen mit.

          • @Wolfgang Amadeus:

            Bringen wir es mal auf den Punkt. Bei +2 Grad für Deutschland wird es hier grüner bei geschätzten +10% Niederschlag. Klar, wir müssen uns Gedanken machen über eine Anpassung der Wasserwirtschaft, zB differenzierte Aufbereitung und Speicherung von Wasser. Werden wir wohl hinkriegen. Auch werden meine Kinder nicht gegrillt werden. Schon allein aus dem profanen Grund der starken Korrelation zwischen Hitze, Sonneneinstrahlung, PV-Stromüberschuss und Energiebedarf für Klimaanlagen - CO2 neutral wohlgemerkt. Die etwa 75cm Meeresanstieg bis 2100 (siehe IPCC2023) werden meine Kinderauch kaum abzusaufen lassen. Also alles ganz toll? Mitnichten, schon gar nicht z.B. in Südeuropa. Aber hört endlich auf den Weltuntergang zu predigen und die Erlösung durch Leiden anzubieten. Da hört keiner zu - in Indien, China und Afrika schon gar nicht. Wir brauchen Lösungen, die auch armen Menschen auf der Welt mehr Wohlstand bringen.

    • @Nachtsonne:

      Absolute Zustimmung. Der absolut notwendigen Forcierung des Klimaschutzes tut man einen Bärendienst, wenn man sich mit schwarzmalerischen Titelseiten und Kommentaren ("...wir werden alle sterben...") hervortut.



      Ich bin beruflich oft in Singapur. Ich empfehle sich die dortigen Kampagnen zum Klimaschutz anzuschauen. Da geht es in erster Linie darum, die Menschen dafür zu begeistern und nicht mit dem Zeigefinger zu drohen oder Untergangsszenarien zu beschreiben.

      • @Bommel:

        Für Klimaschutz begeistern ist ja schön und gut, aber ohne eine riesige finanzielle Ausstattung durch den Staat wird auch die größte Begeisterung nicht ausreichend in die Tat umgesetzt werden.

        Der Staat kann das machen, er tätigt seine Ausgaben über Gelddrucken:

        www.oekologiepolit...fn7gp_CqM0RuxG5kVo

        Und wer jetzt mit Inflation kommt, sei beruhigt: Es würden nur freie Ressourcen beansprucht, und von Vollbeschäftigung sind wir weit entfernt:

        mauricehoefgen.com...onetary-theory-mmt

        • @Wolfgang Amadeus:

          Und weil diese Theorie in der Praxis so gut funktioniert, müssen sich Argentinien und andere Länder regelmäßig beim IWF anstellen und sich Devisen leihen. Warum wohl drucken diese Länder nicht einfach weiter Geld? Richtig, weil es - U.a. Dank solcher Theorien im Praxistest - niemand mehr haben will. Da kann man drucken, bis die Maschine glüht.

          • @Bommel:

            Schmunzel, Argentinien hat US-Dollar gedruckt? Das wäre ja dann Falschgeld...

            • @Wolfgang Amadeus:

              Für die Langsamen: Die argentinische Währung heißt Peso und für einen Peso bekommt man derzeit ca. 0,27 Eurocent. Vor einem Jahr waren es noch 0,69. Und das, obwohl der Euro selbst seitdem nicht wenig an Wert verloren hat.

              Ursache für beides: Ausweitung der Geldmenge durch Gelddrucken. Also nein, große Mengen Geld zu drucken, um damit Lösungen für irgendwelche Probleme zu finanzieren, ist keine gute Idee. Damit enteignet man indirekt Sparer und Arbeitslohnempfänger.

              • @Trollator:

                "Ursache für beides: Ausweitung der Geldmenge durch Gelddrucken."

                Der vielleicht größte Irrtum der klassischen VWL. Eine Erhöhung des Preisniveaus aufgrund einer höheren Geldmenge setzt erst allmählich ein, wenn wir Vollbeschäftigung hätten und der Staat trotzdem noch mehr Geld auf den Markt schmeißt. Aber erstens fordert das m.W. niemand, und zweitens gäbe es dann für den Staat dann keinen Grund mehr.



                Von Vollbeschäftigung sind wir seit Jahrzehnten Lichtjahre entfernt.

                Sie setzen hier Eigenwährung und Fremdwährung gleich, ein fataler Fehler.



                Argentinien ist vor allem in Fremdwährung verschuldet:



                Siehe hierzu den Abschnitt



                00:51:44



                unter



                youtu.be/ISWkQCk4M...i=6MiwIdaSTTESSfoE

                • @Wolfgang Amadeus:

                  Mal gaanz langsam zum Mitdenken:



                  Geld hat für mich den Wert, dass ich mir dafür etwas kaufen kann. Hätte ich alles Geld der Welt, könnte ich mir alle Waren [1] der Welt kaufen, nicht mehr und nicht weniger. Drucke ich noch mehr Geld, hilft mir das nichts, weil es nicht mehr zu kaufen gibt. Die größere Geldmenge verteilt sich nur auf die gleich gebliebene Warenmenge...



                  Wodurch wird Fiatgeld gedeckt? Durch die Warenmenge, die der Geldmenge gegenüber steht.



                  [1] Auch Dienstleistungen, Immobilien, Arbeitskräfte etc. sind Waren.

                  • @sollndas:

                    Also:

                    1. "Auch Dienstleistungen, Immobilien, Arbeitskräfte etc. sind Waren."

                    Nein. Waren und Dienstleistungen sind beides Wirtschaftsgüter, Dienstleistungen und Arbeitskräfte sind aber keine Waren.

                    2. Die Gütermenge ist keine starre Größe. Durch eine Erhöhung der Nachfrage kann auch sie steigen. Entweder indem bis dahin freie Ressourcen nachgefragt werden (z.B. Langzeitarbeitslose, heimische Salzvorkommen für Natrium-Akkus) oder indem neue oder weitere Ressourcen geschaffen werden (z.B. neue Fachkräfte, Solarzellen). Letzteres kann vorübergehend die Preise erhöhen, wenn es, wie bei der Energiewende, schnell gehen muss, neue Industrien aufgebaut werden müssen und die Produktion zunächst mal nicht hinterherkommt. Hier muss dann der Staat ggf. übergangsweise subventionieren. Wenn dann das Angebot die Nachfrage eingeholt hat, tut die Konkurrenz ihr Übriges, um die Preise wieder auf Normalniveau zu drücken.

                    Selbst die umstrittene Quantitätsgleichung beweist dies:

                    Bei

                    BIP =



                    Geldmenge* Geldumlaufgeschwindigkeit =



                    Preisniveau*Gütermenge

                    bleibt das Preisniveau gleich, wenn die Gütermenge gleich schnell wächst wie die Geldmenge.

                    Häufiger Fehler in der VWL ist auch das Verwechseln von Bestandsgrößen und Flussgrößen. Neues Geld, das erstmal nur auf Bankkonten liegt, erhöht nicht die Nachfrage. Erst wenn ein (bald) bestehendes Wirtschaftsgut damit verbindlich bestellt wird, entsteht die Nachfrage, wodurch sich dann auch die Gütermenge entsprechend erhöht.

                    • @Wolfgang Amadeus:

                      "Dienstleistungen und Arbeitskräfte sind aber keine Waren."



                      Dann lesen Sie doch bitte etwas Karl Marx.



                      "Die Gütermenge ist keine starre Größe. Durch eine Erhöhung der Nachfrage kann auch sie steigen."



                      Betonung auf "kann". Zuerst steigen bei wachsender Nachfrage erst mal die Preise.



                      "...bleibt das Preisniveau gleich, wenn die Gütermenge gleich schnell wächst wie die Geldmenge."



                      Tut sie aber nicht. Die Gütermenge hinkt der Geldmenge hinterher.



                      "Häufiger Fehler in der VWL ist auch das Verwechseln von Bestandsgrößen und Flussgrößen."



                      Eben. Erstmal steigen die Preise, dann die produzierte Warenmenge.



                      "Neues Geld, das erstmal nur auf Bankkonten liegt, erhöht nicht die Nachfrage."



                      Äh, wozu nimmt irgendwer einen Kredit auf, sei es der Staat oder sonstwer, wenn nicht in der Absicht, irgendwas "nachzufragen"?



                      Immerhin scheint Einigkeit darüber zu bestehen, dass Fiatgeld duch den gegenüberstehenden Warenwert gedeckt ist. Wenn Sie sich jetzt noch ein bisschen mit der Arbeitswerttheorie beschäftigen würden, könnte Ihnen klar werden, wie "Wert" (letztlich auch des Geldes) entsteht.

                • @Wolfgang Amadeus:

                  > Der vielleicht größte Irrtum der klassischen VWL. Eine Erhöhung des Preisniveaus aufgrund einer höheren Geldmenge setzt erst allmählich ein, wenn wir Vollbeschäftigung hätten und der Staat trotzdem noch mehr Geld auf den Markt schmeißt.

                  Welche Logik steckt den hinter dieser Hypothese?



                  Das klingt nicht sonderlich plausibel.

                  Tatsächlich ist es relativ einfach: Mehr Geld im System muss/will ja irgendwo hin. Und solange die Zinsen nicht hoch sind, bleibt es nicht auf Konten oder ist in Staatsanleihen gebunden, sondern davon werden Dinge gekauft. Und je rarer die Dinge sind, desto stärker steigt deren Preis. D.h. es werden nicht unmittelbar Brötchen oder Schuhe teurer, aber sehr wohl Luxusgüter, Aktien, Immobilien und bestimmte Dienstleistungen. Und das sickert dann mit der Zeit zu anderen Dingen durch (etwa über Mieterhöhungen). Dass Geldmenge und Aktien-/Immobilienpreise stark korreliert sind, lässt sich historisch sehr gut nachvollziehen.

                  > Argentinien ist vor allem in Fremdwährung verschuldet

                  Ja klar, Importe müssen in Dollar bezahlt werden. Zudem verleiht keiner Geld, das in einen Jahr nicht mal die Hälfte wert ist.

                  Die Geldmenge an ARS hat sich in den letzten fünf Jahren verfünffacht. Deshalb hat die Währung so dramatisch an Wert verloren.

                  • @Trollator:

                    "Dass Geldmenge und Aktien-/Immobilienpreise stark korreliert sind, lässt sich historisch sehr gut nachvollziehen."

                    Dafür hätte ich gerne mal einen Beleg - einen, der auch die Kausalität beweist.

                    "Welche Logik steckt den hinter dieser Hypothese?"

                    Bei Vollbeschäftigung wäre die Wirtschaft ausgelastet. Wenn dann trotzdem noch mehr nachgefragt würde, würden die Preise ggf. steigen.

                    "Die Geldmenge an ARS hat sich in den letzten fünf Jahren verfünffacht. Deshalb hat die Währung so dramatisch an Wert verloren."

                    Auch für diesen Kausalzusammenhang fehlt mir ein Beweis, der die anderen möglichen Ursachen ausschließt.

  • Das Blöde ist eben, dass auch, abgesehen von mehr Bäumen in den Städten, technische Maßnahmen zur Klimaanpassung den Klimawandel weiter befördern, da mit Energieaufwand verbunden, der meist auf CO2 Ausstoß basiert. Egal ob städtebauliche Projekte aus Beton und Stahl oder Klimaanlagen für die Städte oder eine technische Konversion auf Erneuerbare oder E-Autos.



    Einfach weniger Energieeinsatz ist mit weniger wirtschaftlicher Aktivität verbunden. Das will keiner hier im Land, global sogar vollends aussichtslos, denn da wo wir überversorgt sind mit jeglichem Konsumscheiß, da will der Großteil der Menschheit erst noch hin.

    • @Tom Farmer:

      Weniger CO2 ist nicht gleich weniger Energieeinsatz. Und weniger Energieeinsatz muss nicht weniger Produktion befeuten.

      Es gibt erstens regenerative Energien, zweitens Produktion mittel geringerem Energieensatz und drittens immaterielle Produkte, wo der Energieeinsatz nebensächlich ist.

      Deswegen ist weniger Energieeinsatz nicht automatisch mit weniger wirtschaftlicher Aktivität verbunden.

    • @Tom Farmer:

      Jein, das in erster Linie blöde ist, dass mit diverser Verschwendung (Tierprodukte, Auto, Fliegen ... samt Industrien wie auch Rüstungsindustrie) und Anspruchshaltung so weiter gemacht wird und die Leute die Lügen (wie bspw. neue Autos seien öko) weitergeben bzw. sich selbst weiter betrügen.



      An "wir überversorgt sind mit jeglichem Konsumscheiß" müsste mensch sich eben mal radikal ranwagen.

      • @Uranus:

        Das Problem ist der massiv zu hohe CO2 Ausstoß hier im Land in t/EW. Wenn 2 t/a 'erlaubt' sind, sind die meisten hier nach Wohnen , Wärme und Konsum schon darüber. Weg zur Arbeit, Auto, Elektro, PC, Internet, Freizeit, Urlaub, .... Alles over.

        • @Tom Farmer:

          Ich sag mal so: Sicherlich nicht das eine statt dem anderen. Die Treibhausgasemissionen müssen sowohl vom Staat und der Wirtschaft reduziert werden als auch auf privater Ebene. Fairerweise und von der Sinnhaftigkeit her müssen die Reicheren ein vielfaches mehr reduzieren als die Ärmeren. Offensichtlich ist für eine Fortführung des bisherigen Konsums, wie Sie es ja schreiben, da auch keine Luft mehr nach oben bezüglich der "erlaubten" Treibhausgasemissionen. Es hilft diesbezüglich recht wenig, allein auf die "Grundemissionen" zu verweisen. Denn diese werden sich schwerlich auf schnell auf null senken lassen. Eine solche Argumentation würde mich ein bisschen an das Ablenkungsargument erinnern, auf globaler Ebene bezüglich Klimaziele auf China zu verweisen. Zumal die Veränderungen sich nicht auf die Treibhausgasreduzierungen beschränken dürfen. Es geht um das Zurückfahren von Eingriffen bzw. die Zerstörungen durch den Menschen im allgemeinen (Flächenverbrauch, Pestizide usw.). Diesbezüglich hängen Konsum/Lebensweise und Produktion zusammen. Als "Privatmensch" sollte ich bspw. auf vegane Ernährung setzen, da hierdurch weniger Flächen, Wasser verbraucht und Treibhausgase emittiert werden. Das kann ich sofort ohne großen Aufwand tun. Die hierdurch freienwerdenden Flächen müssten von weiterer Nutzung ausgenommen werden. Flora und Fauna würden sich "freuen" und die Menschen auch, wenn hierdurch das Artensterben abgebremst werden kann.

          • @Uranus:

            Ich habe mich von der Trennung CO2 von der Wirtschaft, dem Staat, der Privatperson verabschiedet.



            Nein, jegliche CO2 Emission ist letztlich konkret jedem Einzelnen oder einer Gruppe von Menschen eindeutig zuzuordnen. Der Konsument ist final der CO2 Emittent, bzw. kann seinem Verhalten zugeschrieben werden.



            Daher halte ich es für so wichtig jedem sozusage ein Konto zuzuweisen um Ausweichargumente zu verhindern.



            So wie ihr Beispiel vegan bin ich eben Spielkonsolefrei und das Zeug muss für mich nicht produziert werden, Hightech Spielefabrik over.

    • @Tom Farmer:

      "Das will keiner hier im Land, global sogar vollends aussichtslos,"



      Die Idee, dass DE im internationalen Vergleich irgendwie besonders oder gar überambitioniert wäre halte ich für eine reichlich verzerrte Selbstwahrnehmung. Die Vorreiterrolle die man mal vor Allem bei Umwelt- und weniger auch bei Umweltschutzthemen hatte ist längst passé, aktuell reicht es noch für´s mäßige Mittelfeld und wenn man sich das notorische Einprügeln auf die 'grüne Ideologie' anschaut scheint man mir allgemein eher der roten Laterne, als dem Spitzenplatz zugeneigt.

      • @Ingo Bernable:

        Sie müssen am Textverständnis arbeiten, bevor Sie anderen verzerrte Wahrnehmung vorwerfen.



        Es ging allein um wirtschaftliche Aktivität, die zurückzufüahren ist um Energie nennenswert einzusparen. Und das will niemand. Von Vorreiterrolle Umweltschutz hatte ich weder was geschrieben noch kann man das irgendwie interpretieren aus meinem Text. Wie kommen Sie also darauf?

        • @Tom Farmer:

          Dann will ich ihnen mein Textverständnis noch ein zweites Mal erklären: die fragliche Passage ("Das will keiner hier im Land, global sogar vollends aussichtslos") hebt - meiner Lesart nach recht unzweifelhaft - darauf ab, dass die Motivation zum Handeln hierzulande zwar nicht gut, aber doch immer noch sehr viel besser als anderswo wäre. Ob das nun auf Umweltschutz pars pro toto durch Wirtschaftspolitik oder auf Klimaschutz ganz allgemein bezogen ist, ist mE gar nicht der entscheidende Punkt, sondern der unerschütterliche aber kontrafaktische Glaube daran, selbst so viel besser dazustehen als der Rest der Welt.

    • @Tom Farmer:

      Muss nicht sein:



      www.fraunhofer.de/...k-morgenstadt.html



      Kann dennoch passieren wenn wir die blöden Blockierer nicht loswerden.

      • @sachmah:

        Das ist für mich vollkommen unausgegorener intellektuell theorisierender übergeordneter Beruhigungstablettenkäse.



        Viel Spaß den Fraunhofer Leuten beim Umbau von Neu Delhi [nur ein Beispiel] mit geschätzt 10 Mio Klimaanlagen an den Häusern. Wie kühlen ,woher Energie, wie denen Konsum ausreden.... und uns natürlich zuallererst.

  • Man kann das Dilemma natürlich schlicht als "Blödheit" bezeichnen, aber wie so oft ist die Wirklichkeit komplexer.

    Wir alle leben in einem wirtschaftlichen System, dessen oberste Prämisse die Kapitalverwertung ist, auf Teufel komm raus und in Konkurrenz.



    Das "automatische Subjekt" eben.

    Natürlich leiden nicht alle gleich unter diesem Prinzip, im Süden ist es schlimmer bis unmenschlich, in unseren Breiten überschaubarer. Und die Hungerleider, die vom Süden in den Norden wollen, müssen dabei ihr Leben riskieren, so ist das halt.

    Natürlich wird es kein Wunder geben, wie denn auch?

    Dass die Menschheit einen Stuhlkreis bildet, indem gleichberechtigt über die Zukunft von Mutter Erde berät, dass ist so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn.

    Also etwa eins zu einhundert vierzig Millionen.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Es gibt doch einen Unterschied: Lottogewinne kann man nicht mit Absicht verhindern.

    • @Jim Hawkins:

      "Wir alle leben in einem wirtschaftlichen System, dessen oberste Prämisse die Kapitalverwertung ist, auf Teufel komm raus und in Konkurrenz."



      Naja, auf (relativ) lange Sicht hin ist aus ökonomischer Sicht ein Zusammenbrechen der Lebensgrundlagen und damit infolge auch der Wirtschaft von Nachteil. Das haben ja durchaus auch wirtschaftliche Akteurinnen erkannt und teils auch benannt. Nur ist da kaum etwas davon rechtzeitig und wirksam in die Praxis und in politische Reformen eingeflossen. Von einem langfristig funktionierenden green-vielleicht-noch Capitalism hätte auch das Kapital was gehabt. Nur hat mensch sich hier in Deutschland nach zwischenzeitlichem kurzem Aufbäumen (begonnene Energiewende 2000 bzw. eigentlich 1991) im Grunde von fossilen Energien (als Kernbeispiel) abhängig gemacht bzw. an diesen festgehalten und an konservativen Industrien ausgerichtet.



      Als Blödheit kann mensch das, gerade wenn mensch die Entwicklung unter der Prämisse von Fortschritt, Anthropozentrismus und Egoismus betrachtet, schon bezeichnen, denke ich.