piwik no script img

Aktionwoche von „Ende Gelände“ in HamburgSabotage ist erlaubt

Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen fordern den sofortigen Erdgasausstieg. Im Visier der Hamburger Aktionswoche: Hafen und LNG-Terminals.

Rund 2.000 Menschen demonstrieren am Mittwochabend in Hamburg gegen den Bau von LNG-Terminals

Hamburg taz | Am frühen Morgen stehen etwa 40 Personen vor dem Tor einer der größten europäischen Kunstdüngemittelfabriken, der Firma Yara in Brunsbüttel. Laut den Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen verbraucht das Werk ein Prozent des deutschen Gases. „Bei Yara fährt heute nix durch die Werks­tore“, schreiben sie auf ihrem Twitter-Kanal. Um zwölf Uhr zieht die Gruppe dann ab. Die Aktionstage des Klimabündnisses Ende Gelände in Hamburg haben begonnen.

Die Klimagerechtigsbewegung hat ein neues Ziel: Nach dem beschlossenen Atom- und Kohleausstieg, soll nun der Gasausstieg forciert werden. Im Fokus der Ak­ti­vis­t*in­nen steht das zweite Jahr in Folge „LNG“, also Flüssiggas. Um es in das bestehende Versorgungssystem einzuspeisen, sollen an verschiedenen Orten in Norddeutschland bis zu zwölf LNG-Terminals gebaut werden. Die Bundesregierung erhofft sich durch LNG einen Ausweg aus befürchteten Gasversorgungsengpässen aufgrund der Ukrainekrise.

Charly Dietz, Sprecherin des Bündnisses Ende Gelände, sagt, der Neubau fossiler Infrastruktur sei ein Verbrechen, denn Gas sei noch viel klimaschädlicher als Kohle. „Statt aus Gas auszusteigen, werden Millionen in Gasinfrastruktur investiert und ein Import bis 2043 vorgeschrieben“, kritisiert Dietz. Deswegen planen die Ak­ti­vis­t*in­nen LNG-Infrastruktur zu blockieren. Zum ersten Mal sollen die Anlagen auch über die Präsenz der Ak­ti­vis­t*in­nen hinaus außer Betrieb genommen werden, heißt es im Aktionskonsens von Ende Gelände. Das bedeutet, es könnte zu Sachbeschädigungen kommen.

Neu ist in diesem Jahr auch, dass der Hamburger Hafen in den Fokus der Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen gerückt ist. Die Sprecherin des kommunistischen „ums Ganze!“-Bündnis, Liv Roth kündigte an, die Ak­ti­vis­t*in­nen planten, mit ihren Körpern Straßen und Versorgungswege des Hafens zu blockieren. Der Hafen stehe für ein System, in dem die Wirtschaft über die Lebensgrundlage der Menschen gestellt werde.

Umweltkämpfe in Südamerika

„Die ungebremste Ausbeutung von Natur und Menschen gewährleistet die Logistik, die Ader des Kapitalismus“, so Roth. Dafür stehe der Hamburger Hafen. Das Bündnis „ums Ganze!“ beteilige sich an den Aktionen, um den unauflösbaren Zusammenhang von Klimakrise und Kapitalismus „anzugreifen“. Der Kapitalismus sei bei endlichen Ressourcen auf unendliches Wachstum angewiesen.

Insbesondere Perspektiven aus dem globalen Süden wollen die Ak­ti­vis­t*in­nen noch stärker in ihre Aktionen einbeziehen. „Wir möchten die Umweltkämpfe in Südamerika hier in Deutschland sichtbar machen“, sagte Init Amaguaña von der Gruppe Abya Yala Anticolonial bei der Pressekonferenz im „System Change Camp“ am Donnerstagvormittag. Abya Yala ist die Bezeichnung der indigenen Gruppe der Kuna für den amerikanischen Kontinent vor der Kolonialisierung. „Die Wirtschaft in Abya Yala basiert auf der Ausbeutung natürlicher Ressourcen, die in den globalen Norden exportiert werden“, sagt Amaguaña.

Ein Beispiel für ein fossiles Unternehmen aus Europa, das in Südamerika Ressourcen ausbeute, nennt Esteban Servat, ein Anti-Fracking-Aktivist aus Argentinien. Er berichtet von der Beteiligung des deutschen Gas- und Ölförderunternehmens Wintershall DEA an Fracking-Aktivitäten an der argentinischen Ölschiefer-Lagerstätte Vaca Muerta. Seitdem das Fracking angefangen hat, sei der Anteil der Leukämieerkrankten im Umkreis dreimal so hoch wie der nationale Durchschnitt, schildert Servat.

Das System Change Camp am nördlichen Ende des Altonaer Volksparks läuft seit Dienstag und soll bis Anfang nächster Woche dauern. Eigentlich war es in der Innenstadt geplant. Die Versammlungsbehörde versuchte Schlafen und Essen zu verbieten. Das Hamburger Verwaltungsgericht kippte dies und das Camp wurde in den kleineren Altonaer Volkspark verlegt.

Um die 40 Gruppen aus dem gesamten Spektrum der Klima­bewegung sind an der Organisation beteiligt. In verschiedenen Zelten gibt es Vorträge und Workshops. Bis zu 6.000 Teil­neh­me­r*in­nen erwarten die Organisator*innen. An einer Auftaktdemonstration am Mittwochabend durch die Hamburger Innenstadt beteiligten sich etwa 2.000 Personen. Wann die angekündigten Massenaktionen stattfinden sollen, wollten die Pres­se­spre­che­r*in­nen noch nicht verraten.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

113 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.   

    Die Moderation

  • So, so Frau Roth

  • Die Argumente gegen Yara sind auf Twitter oder auf der Ende Gel. Homepage kaum nachzuvollziehen.



    (Twitter empfinde ich als Leser als Zumutung). Am Stichhaltigsten war, dass der Dünger für den Ackerbau letztlich der Fleischproduktion zugute kommt. Das ist aber nicht die Verantwortung von Yara . Sonst sind die Yara Fabriken auf einem hohen technischen Stand und brauchen weniger Erdgas und emittieren weniger Lachgas als andere Hersteller, vor allem außerhalb der EU. Mit dem teuren Dünger wird mittlerweile sparsam umgegangen. Moderne Traktoren ermitteln GPS gestützt den Ernteertrag auf jedem Ackerstück und steuern die Düngung dadurch. Im Biobetrieb sind Stickstoffdünger nicht erlaubt. Aber insgesamt kann ich bei Yara kein Riesenproblem sehen. Die Ernährung der Weltbevölkerung ist wohl nur durch moderne Anbaumethoden möglich. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

  • Wichtig ist die Sabotageaktionen im Winter zu verstärken.



    Wenn ersteinmal die Versorgung mit Strom und Fernwärme die durch fossile Energien erzeugt wird zusammengebrochen ist wird die tumbe Masse erkennen das der fossile Kapitalismus gescheitert ist, und bereit sein für eine revolutionäre Änderung des Systems.

    • @Alreech:

      Wie heißt es doch so schön? Geschichte wiederholt sich, wenn man nicht aus ihr lernen will.

  • Was sind so ein paar Blockaden angesichts der Hitzetoten, der zunehmenden Waldbrände, der drohenden Atom-Katstrophe?

    Zu hoffen ist, daß die Denk-Blockaden in den Köpfen der Grünen beseitigt werden, die einem AKW-Streckbetrieb nicht abgeneigt sind.

  • Global denken lokal handeln.



    Und:



    'Our struggle for global sustainability will be won or lost in cities' (Ban Ki Moon)



    Schade, liebe taznord, dass euch das Erreichen des 1. Ziels des Klimaentscheid Hamburg mit der Abgabe von > 13500 Unterschriften gestern im Rathaus so gar keine Zeile wert ist.

    "...



    Die Initiative fordert die Einhaltung des Treibhausgasbudgets der Stadt Hamburg für das 1,5-Grad-Ziel von Paris. Dies soll durch die Reduktion der Netto-Treibhausgasemissionen um 90 Prozent bis 2030 erreicht werden. Außerdem fordert die Initiative eine weitere vollständige Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2035. Dabei sollen Möglichkeiten zur Anrechnung von Kompensationsmaßnahmen vorgesehen werden. Bis zu einem Viertel der Emissionen sollen so bis 2045 kompensiert werden können.

    Durch eine dauerhafte Fortsetzung der Kompensationsmaßnahmen über den Anrechnungszeitraum hinaus soll Hamburg nach Forderung der Initiative nicht nur klimaneutral werden, sondern zu negativen Emissionswerten kommen. Darüber hinaus soll die Stadt verpflichtet werden, jedes Jahr eine Treibhausgas-Kostenaufstellung der städtischen Investitionen in Tonnen CO2 und in Euro vorzulegen. Das Erreichen der Reduktionsziele soll jährlich evaluiert werden. «Es gibt die Pflicht zur Nachbesserung bei Nichterreichen», fordern die Initiatoren.

    Um die schon jetzt unausweichlichen Folgen der Klimakrise etwas zu mildern, soll über einen Zeitraum von zehn Jahren jedes Jahr mindestens 1,5 Prozent der Stadtfläche entsiegelt werden, fordert die Initiative. Außerdem müsse das laufende 500 Millionen Euro-Programm zur Deicherhöhung neu aufgesetzt werden, da die Annahmen zum Anstieg der Meeresspiegel durch den Weltklimarat inzwischen deutlich dramatischer seien."

    Gute Zusammenfassung des Gesetzesentwurfs durch die DPA, erschienen u.a. auf RTL, HHer Abendblatt, SZ, FR, FAZ usw.

  • "Verzicht" wird wohl das neue Wort des Jahres. Brav.

  • So ist das beim Antikapitalismus. Wenn dann der Sozialismus erreicht ist, aber immer noch mit Kohle, Gas und Atom Energie generiert wird, also nüscht gg. den Klimawandel, dann hat man schon 90 % des Ziels erreicht 🤪

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      "Wenn dann der Sozialismus erreicht ist, aber immer noch mit Kohle, Gas und Atom Energie generiert wird..."



      "Die Dosis macht das Gift." (Paracelsus)

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Sie meinen der Sozialismus kann Umweltzerstörung sehr gut vertragen, weil (siehe Venezuela) man sonst eh nicht wirtschaftlich zu einem Punkt kommt?

    • @Rudolf Fissner:

      Naja, da haben Sie jetzt aber schon einen Sprung gemacht. Aus Antikapitalismus folgert ja nicht notwendigerweise Sozialismus. Und schon gar nicht notwendigerweise eine Form, wie Sie sie unterstellen - sie beziehen sich ja offensichtlich historisch korrekt auf vergangene "Sozialismen", die eben auch alles andere als klimaschonend produziert und gelebt haben.



      Aber ist das nicht eine langweilige Story? Ist es nicht denkbar, dass ,wenn Menschen nochmal über die Art der ökonomischen Organisation nachdenken, nicht doch ein anderes System dabei heraus kommen könnte, als eines, das schon mal da war? Ich weiß auch nicht wie es besser geht - aber ich denke nicht, dass die Art wie wir heute alles organisieren, bereits der Weisheit letzter Schluss sein kann. Und mal ehrlich, es gibt ja schon ein paar Anknüpfungspunkte für Kritik. Ist die Reccourcenallokation wirklich so effizient - also landen die Güter dort wo Bedarf ist? Wie krisenfest ist das System eigentlich, oder funktioniert es ectl. nur, wenn es ständig von "unvorhergesehenen Risiken" befreit wird? Ich registriere seit Jahrzehnten Dauerkrise - die kann der Markt nie alleine lösen. Ganz abgesehen vom ökonomischen, ist auch der soziale Aspekt wichtig. Gerade in Klimafragen denke ich. Die Art, wie wir die Ökonomie organisieren, fordert und formt ein "Lebensmodell", das zuviel von allem verlangt. Das wär ja prima, aber mir scheint zumindest, dass die Technik, die es bräuchte, um die Energiemengen aufzubringen, die solchermaßen funktionierende Ökonomien benötigen, einfach nicht vorhanden ist. Sich bei der Dringlichkeit der Frage alleine auf die bekannten Mechanismen zu stützen, kann doch nicht alles gewesen sein - wie sind wir denn gelandet wo wir sind? Wenn gesellschaftlich artikuliert wird, dass wir über den Kapitalismus nachdenken sollten, kann man das doch tun. "Supererfindungen" technischer Art werden ja auch nie ausgeschlossen.

      • @Ein Mensch.:

        "Aus Antikapitalismus folgert ja nicht notwendigerweise Sozialismus."

        Haargenau. Aus Anti-Haltungen folgt grundsätzlich erstmal gar nichts, weder Gutes noch Schlechtes. Deswegen sind sie auch so bequem. Der Fokus liegt allein auf etwas, das einem konkret und real nicht passt. Auch hier gilt gewissermaßen das Motto "nach uns die Sintflut".

        • @Fairchild670:

          Das ist jetzt schon unfreiwillig komisch! Beziehen Sie sich doch auf das was ich geschrieben habe - ich sage doch, dass "Nachdenken" folgt. Das wäre einmal ein Anfang -- wenn nicht schon reihum die Hähne gespannt werden, wenn ein Sozialwissenschaftler oder sonst wer das Wort "Kapitalismus" auch nur ausspricht, geschweige denn es wagt darüber nach zu denken. -- Das noch, auch wenn wieder nix mit dem was ich geschrieben habe zu tun hat: "Billig" sind antikapitalistische Haltungen gar nicht zu haben... heute sinds zwar keine Berufsverbote, aber wie man sich mit Händen und Füßen wehren muss, um wenigstens nicht ständig Sachen in den Mund gelegt zu bekommen ist einer pluralistischen Demokratie unwürdig. wissen Sie was billig ist? -- billig ist zusagen: Wir machens, wie wirs schon immer gemacht haben, das war schon immer gut, und die roten Socken wolln doch nur zurück auf den Baum. Nachdenken brauch'ma net. Jawoll!!



          Das ist billig! Sie werden quasi nur Applaus ernten, selten Widerspruch.

          • @Ein Mensch.:

            "ich sage doch, dass "Nachdenken" folgt"

            Sorry, aber "Nachdenken" ist erstmal nichts. Das sollte vor dem Protest erfolgen. Und dann sollte nicht nur gegen ein Problem, sondern für konkrete Lösungen protestiert werden. Einfach nur gegen etwas zu sein und dann anderen das Denken überlassen ist schon etwas bequem, finden Sie nicht?

            "wie man sich mit Händen und Füßen wehren muss, um wenigstens nicht ständig Sachen in den Mund gelegt zu bekommen ist einer pluralistischen Demokratie unwürdig"

            Ich hoffe, Sie wollen nicht behaupten, dieses Problem hätten Anti-Kapitalisten exklusiv. Das gilt heutzutage für alles und jeden.

            "Das ist billig! Sie werden quasi nur Applaus ernten, selten Widerspruch."

            Hängt ganz vom Publikum ab. In vielen Kreisen gilt das selbe für Anti-Kaptialismus. Aber Sie haben völlig recht, der "weiter so"-Konservativismus ist genauso billig wie reine Anti-Haltungen.

            Nebenbei, sofern Sie mich in die "weiter so" Schublade sortiert haben, würde mich interessieren, was Sie dazu gebracht hat.

            • @Fairchild670:

              Letzteres stimmt wahrscheinlich. Ich nehme an das kam wegen Ihrer Wortwahl. Die Darstellung Antikapitalismus für bequem zu halten sowie die Wendung der Fokus liege auf dem "was einem nicht passt". Das ist doch bei dieser Sachlage (Klima) gar kein Kriterium. Das ist genau die Nicht-Beschäftigung mit Argumenten, die ich meine. Da wird mal schnell kindliche Naivität unterstellt ("passt mir nicht") und ein Halbsatz weiter, die Sachlage ins völlige Gegenteil verkehrt, wenn diese Haltung als "nach uns die Sintflut" charakterisiert wird. Der Konsumstandard der erfolgreichsten Kapitalismen ist das pure "Nach-mir-die-Sintflutt-Modell". Wenn jemand sich dagegen wendet, kann man ihn nicht in die selbe Tüte packen, wie den Hammer-Fahrer im Drive-In. auch wenn man hinsichtlich der Durchführbarkeit/Ernsthaftigkeit o.Ä. skeptisch ist. Das sind wenigstens Köpfe, die Veränderung anmahnen, mithin also die progressiven Köpfe, nicht die rückwärtsgewandten. Das sind dann Verdrehungen und Versuche, die ich normalerweise wahrnehme, wenn jemand Meinungen herabwürdigen möchte ohne sich mit Argumenten auseinander zu setzen. In solchen Fällen lieg ich aber gern daneben :)

            • @Fairchild670:

              Das haben Sie falsch verstanden - nachdenken sollten v.a. andere. Diese jungen Leute sind irgendwo zw. 16-26 - schätze ich, ihre Zeit zum Nachdenken kommt doch erst! Ihnen vorzuwerfen, keine fertigen Konzepte zu haben, das geht so nicht. Ich denke auch nicht, dass das vornehmlich ihre Aufgabe wäre. Sozialwissenschaftler sollten das tun - wenn ich "nachdenken" schreibe, meine ich, dass sich nicht nur die Allgemeinheit, sondern auch die Wissenschaft damit zu befassen hätte. Es sollte ein ganz normales Forschungsfeld sein, das Daten erhebt und sich möglichst vorurteilsfrei mit neuen Ideen auseinandersetzen kann. Die Aufgabe junger Menschen kann es nicht sein, heute bereits die Konzepte zu haben, für die es Erfahrung eines Menschenlebens und unendlich viel Zusammenarbeit benötigt. Diese jungen Leute tun genau das was in ihrer Macht steht: sie informieren sich, begreifen die Lage und machen Alarm!



              Mit ihrem zweiten Punkt mögen Sie richtig liegen. Vllt auch nicht. Mag sein, dass es an meinem Fokus liegt, aber ich habe zumindest quasi noch nie erlebt, dass Kapitalismuskritik einfach mal "begegnet" werden könnte, also mit Argumenten. Es passiert eigentlich wirklich immer, dass aus der Kritik immer gleich die "Sehnsucht" nach einem Sozialismus-Klischee gefolgert und unterstellt wird. In diesem Gefolge ist schwingt dann aber gerne mehr, z.B. eine "Diktaturaffinität" o.Ä. mit. Ich hab noch nie erlebt, dass in irgendeiner Runde marktwirtschaftlichen Erörterungen mit derartiger Geringschätzigkeit begegnet wird. Zumindest wird sich aber mit ihnen befasst. Mein Eindruck ist, dass kapitalismuskritischen Argumenten schlicht "nicht" begegnet wird (und auch nicht begegnet werden muss - es gibt auf Grund des gesellschaftlichen "Spins" keinen Druck. Der Kapitalismus funktioniert. Fertig.) - sie werden sozusagen wegpolemisiert.

          • @Ein Mensch.:

            Sry, ich meinete "bequem".

        • @Fairchild670:

          "Aus Anti-Haltungen folgt grundsätzlich erstmal gar nichts"

          Wenn nichts daraus folgert, dann dann folgert aus der Berücksichtigung der Antihaltung noch viel weniger. Dann. ist die Zumutung der Antihaltung schon eine Frechheit.

      • @Ein Mensch.:

        Super, ganz meine Meinung. Der Mensch muss sich von den drei Giften (Dummheit, Arroganz und Gier) befreien und seine Lebensweise ändern. Zumindest in der1. WELT. Sonst ist bald Schicht im Schacht für die Menscheit. Abhängigkeiten (Süchte) kann man überwinden. Das ist nicht leicht, geht aber. Weiss ich aus Erfahrung.

      • @Ein Mensch.:

        Ich rede nich "offensichtlich" von der Vergangenheit sondern von der Katze im Sack, die Sie hier als Zukunftsmodell vorschlagen.



        Dor gäbe es genau die gleichen Probleme. Wenn nicht, dann hätten die marktwirtschaftlichen Demokratien diese ja zuvor bereits gelöst,

        Ihre Annahme, dass diese Probleme in einem marktwirtschaftlichem System nicht zu lösen seien, deutet sogar darauf hin, dass man nicht einmal gewillt ist diese Probleme zu lösen, sondern seinen Fokus primär auf das Revolutionsgedöns legt.

        • @Rudolf Fissner:

          Ich glaube nicht, dass Sie diskutieren wollen. Von "Revolutionsdedös" hab ich überhaupt nichts geschrieben und ich habe genau kein (!) Modell vorgeschlagen, sondern lediglich positiv beachtet, dass Teile der Gesellschaft ein neues Nachdenken über ökonomisches Zusammenleben anmahnen.



          Auf welchen Beitrag Sie geantwortet haben, kann ich leider nicht sagen - meiner war es jedenfalls nicht. Schad.

          • @Ein Mensch.:

            Für Nachdenken ist es ein bisschen zu spät. Wenn diese Teile der Gesellschaft Vordenker wären, würde sie mich interessieren. So sehe ich sie als antimoderne Maschinenstürmer an, die mir keine Lösung bieten.



            Klar, Verzicht auf dieser Seite des Wohlstands muss sein, aber dann haben wir noch 4 Milliarden Menschen, die sich erst einmal auf die Stufe des Wohlstands heraufarbeiten müssen.



            Denn Wohlstand, nicht Luxus, ist ein Menschenrecht.



            Das können sie nur durch Technologie erreichen und ja, da haben wir einiges verpennt, aber nicht heizen im Winter ist keine Lösung.



            Es ist kompliziert und diese Antihaltung führt dazu, dass der Kapitalismus so weiter macht wie bisher.

            • @WeisNich:

              Da haben Sie natürlich einen Punkt. Teile der Welt benötigen Wachstum und mehr Wohlstand. Aber wie geht das denn mit dem Verteilmechanismus, den wir etabliert haben?Und gegen Technologie hab ich gar nichts, im Gegenteil. Ich meine nur: Wenn gesellschaftlich artikuliert wird, dass wir darüber neu nachdenken sollten, finde ich das gut. Es ist doch gar nicht die Aufgabe dieser jungen Menschen jetzt die fertigen Konzepte zu liefern. Das ist Aufgabe von Sozialwissenschaftlern. Aber, wenn nach Jahrzehnten mal wieder nachgedacht würde, ob es nicht doch besser ginge, find ich das gut. - Dass es so nicht geht, sagen Sie ja selbst. Ihren Technologieoptimismus, kann ich leider nicht teilen. Ist da auch nur ein Problem gelöst? Grüner Strom in Massen (und noch mehr, weil auch massenhaft H her muss). Alleine die chem. Industrie braucht dann > 600 Terawattstunden. Speichertechnik - wo ist die denn? - Wie soll ein Lebensmodell, das Mehrverbrauch an allen Ecken und Enden braucht und diesen zu einer Art Recht und auch Ziel stilisiert, ohne riesigste Mengen grüner Energie funktionieren? Wo ist diese Energiequelle denn? Zumal: Dann ist das Problem des zu hohen Stoffumsatzes (also mal ganz abgesehen vom CO2) noch überhaupt nicht beachtet. Die Art des Lebens weniger Menschen richtet den Planeten zu Grunde. Rezept: alle müssen so leben. Das ist doch das Ziel, richtig? Dass der Anspruch 2 Erden zu verbrauchen überall herrscht. Und es geht nicht drum im Winter nicht mehr zu heizen. Es geht zum Beispiel um den "Anspruch" die ganze Welt bereisen zu können (das ist nur ein Symbol - es geht nicht erstrangig um das Reisen, sondern ich verstehe es als gute Metapher für den "Anspruch" den dieses Lebensmodell formuliert). Das ist schön und inspirierend, aber ist es wirklich drin? Sind Weltraumuralube drin? Ist der ganze "individuelle Lebensstil" drin, oder wären verträglich mglw. eher "gesellschaftliche Lösungen" (z.B. ÖPNV) der Weg, der unter Maßgabe ökologischer Verträglichkeit gangbar wäre?

  • Sabotage ist Sachbeschädigung und damit definitiv nicht erlaubt. Aufruf dazu ist Aufruf zu einer Straftat und ebenfalls nicht erlaubt und strafbar

    • @Thomas Zwarkat:

      Offensichtlich ist das Klima keine Sache, denn seine Beschädigung ist nicht nur legal, sondern auch Grundlage unserer heutigen Wirtschaftsweise und unseres zukünfitgen Untergangs.

      • @Ingo Bernable:

        Dann muss man dies mit demokratischen Mittel durchsetzen,

        • @Thomas Zwarkat:

          Klimaschutz ist demokratischer Konsens. Da braucht man nichts mehr durchzusetzen.

          • @Ingo Bernable:

            Das Abstellen der Gaszufuhr für ihre Wohnung ist demokratischer Konsens?

            Eben, Nö. Sie verwechseln Ziele mit Mitteln. Und mit dem Ziel heiligen Sie die Mittel.

            Zudem vermischen sich noch die Ziele. Antikapitalismus mit Klimaschutz.

            Dabei dann auch die merkwürdige These, dass CO2 Emissionen auf Kolonialismus beruhen ("NeoCo2kolinialismus", siehe Bild). Das ist doch wissenschaftlicher Unsinn.

            Das heiligt man seine Mittel noch mal zusätzlich mit unwissenschaftlichen Fakes

            • @Rudolf Fissner:

              So viele Unterstellungen und gewollte Missverständnisse in einem Kommentar. Abgesehen davon, dass dieser Modus nicht besonders anständig ist, weiß man kaum wo man mit einer Entgegnung anfangen soll.



              "Und mit dem Ziel heiligen Sie die Mittel."



              Das Mittel der Wahl ist wohl das mildest, mögliche Mittel. Wenn sich aber bereits diverse, noch mildere Mittel als wirkungslos erwiesen haben, wird man wohl zum nächsten greifen oder die Sache mit Klimaschutz und der Chance auf ein zivilisiertes Leben auch für kommende Generationen wohl aufgeben müssen.



              "Zudem vermischen sich noch die Ziele. Antikapitalismus mit Klimaschutz."



              Wollen sie ernsthaft behaupten die kapitalistische Wirtschaftsweise hätte nichts mit der gegenwärtigen Situation zu tun?



              "Dabei dann auch die merkwürdige These, dass CO2 Emissionen auf Kolonialismus beruhen ("NeoCo2kolinialismus", siehe Bild). Das ist doch wissenschaftlicher Unsinn."



              Demotransparente sind ja allgemein auch eher nicht dem Genre wissenschaftlicher Publikationen zuzurechnen. Aber ich vermute dieses Wortspiel will in Erinnerung rufen, dass Verursache und die primär Leidtragenden der Klimakatastrophe zwischen globalem Norden und Süden höchst ungleich verteilt sind. Lägen die Dinge andersherum, wären also wir hier klimaneutral, aber die Menschen der Sub-Sahra-Region würden die globale Umwelt derart belasten, dass die bewohnbarkeit Mitteleurpas in absehbarer Zeit gefährdet wäre, sie würden es wohl auch - ganz unwissenschaftlich - als höchst ungerecht empfinden.

          • @Ingo Bernable:

            ????

            • @YeahYeah:

              Alle demokratischen Parteien beknnen sich zum Klimaschutz, ebenso ist eine sehr deutliche Mehrheit der Bevölkerung für Klimaschutz, international verbindliche Verträge wie das Pariser Klimaschutzabkommen sind ratifiziert. Die Forderung die Entscheidung Klimaschutz auf demokratischem Wege zu legitimieren geht also offenbar ins Leere weil es die entsprechenden Mehrheiten längst gibt. Es wird nur nicht umgesetzt. Auf diesen Unterschied zwischen demokratischer Beschlusslage und Handeln hinzuweisen ist deshalb eben Abweichen, sondern ein Einfordern von demokratischen Standards.

      • @Ingo Bernable:

        "...und unseres zukünfitgen Untergangs."



        Ja. Und damit's mit dem Untergang schneller geht, kann man erst noch mal ein bisschen Infrastruktur kaputtmachen, bevor man neue hat? Geht's noch?



        Bevor ich 1986 die Zahlung meiner Stomrechnungen einstelle habe ich sehr genau überlegt, wie ich das machen kann, ohne im Dunkeln zu sitzen. Von derartigen Überlegungen sehe ich bei den Möchtegern-Sachbeschädigern keine Spur.

        • @sollndas:

          Was sie "Infrastruktur" nennen ist nüchtern betrachtet die Wurzel des Problems. Meth ist ja auch kein Lebensmittel auch wenn Abhängige das vermutlich anders sehen.

  • "Sabotage ist erlaubt"



    Ja, das hehre Ziel heiligt ALLE Mittel, selbst wenn sie schaden. Geht's noch?

  • Wie verhält sich eigentlich das Klimacamp zur Scheindebatte über AKW-Streckbetrieb und -Laufzeitverlängerung?

    Die Anti-AKW-Bewegung bezieht sich positiv auf das Klimakamp -

    "ausgestrahlt



    Endlich werden die richtigen Debatten geführt. Gasgroßverbraucher müssen ihren Verbrauch reduzieren - davon lenkt die Atom-Scheindebatte nur ab.



    (...)



    Gemeinsam gegen die Tierindustrie

    Die #SystemChange-Aktionstage in #Hamburg haben begonnen. Gestern große Demo für #Klimagerechtigkeit & gegen #Neokolonialismus. Und seit heute morgen Blockade der Düngemittelfabrik"



    twitter.com/ausges...wWhoC-2ZCwhp4rAAAA

    Wäre schön, wenn das Klimacamp auf die Protestradtour von ausgestrahlt.de vom



    "13. August bis 4. September 2022 rund 2.400 Kilometer „dem Ausstieg entgegen“



    www.energiezukunft...ur-startet-morgen/

    hinweisen würde.

  • Gute Aktionsform und gute Leute, von denen ich welche kenne.



    die "Gruppe Revolution" ist die Jugendorganisation der "Gruppe Arbeitermacht GAM", die bundesweit 200 Mgl. hat und mit der interventionistischen Linken nichts zu tun hat. Diese ML-Trotzkisten kommen immer zum al-Quds-Marsch.



    Die iL kommt nie zum Al-Quds-Marsch.



    Aber die Welt/ Springer basht immer gegen alles was Eigentum sozialisieren möchte und lügt. außerdem ist die Welt seit einem Jahr auf Corona-Verharmloserkurs. Siehe wöchentliche Kritik bei dem telegram-Kanal Volksverpetzer.

  • Noch ein kleiner Nachschlag:

    www.welt.de/debatt...ische-Parolen.html

  • 1) Ja, da geraten jetzt alle in Wallung! Den Gasausstieg kann man nicht fordern - kurzsichtig. Sabotage.... huu das ist ja illegal... geht auch nicht. --- Das alles ist im Grunde ja richtig - und doch grundfalsch. Ich meine, es kann ja sein, dass die Forderungen im einzelnen so (Gas) nicht durchführbar sind -- oder schlicht dämlich, weil eben illegal. Ich persönlich fokussiere mich bei diesen Gruppen auch weniger auf die einzelnen Aktionsformen oder Forderungen an sich, als eher damit, dass endlich einmal radikalere Ansätze eingefordert werden. Natürlich ist es gravierend unterkomplex zu sagen: Der Kapitalismus braucht ewiges Wachstum, was auf einem stofflich endlichen Planeten nicht zu haben ist. Aber ist nicht eigentlich eindeutig, dass das eingeübte Nittikrittikleinklein in diesem Fall eben leider nichts nutzen wird? Der gesamte "Stoffumsatz" des Menschen ist zu hoch (bei der Generalisierung bitte weltweite Unterschiede mitdenken). Zuviel CO2 fürs Klima, aber auch sonst zu viel von allem. Insekten sterben gerade aus. Kleinvieh macht letztlich auch Mist -- wenn nämlich Nahrungsketten, Lebensketten zusammenbrechen. Indonesien bekommt gerade eine neue Hauptstadt, weil Jakarta bei steigendem Meeresspiegel (Klimawandel) durch zu viel Grundwasserentnahme (Stoffumsatz) pro Jahr einige cm absinkt. Korallenriffe sind wohl schon verloren, der brasilianische Regenwald ist ein CO2 Nettoemittent geworden. Mikroplastik landet über die Viehcher auf unserem Teller und die Milch kommt aus der Turbokuh.

  • 2) Alles Einzelbeispiele die aber zeigen, dass es nicht 5 vor 12, sondern locker halb 4 Nachmittags ist - die anzeigen, dass diese Art zu leben (also was finden wir gut und erstrebenswert? Was ist wichtig im Leben? Wo steht Konsum da generell?) einfach nicht die richtige sein kann!



    Ernährungsgewohnheiten, Gebäudebau, Mobilität und ja, damit zusammenhängend und sogar die Basis dessen bildend, müssten sich auch Bedürfnisse, Fortschrittsverständnis und das Verständnis davon was ein "gutes Leben" bedeutet, ändern. Das betrifft natürlich den "Kapitalismus" - niemand kann bestreiten, dass die ökonomische Organisation der Welt (es gibt ja nicht den Kapitalismus) unser "Denken, Wünschen und Handeln" ganz maßgeblich beeinflusst. Ich finde genau in dieser "Linie" muss man Forderungen und Aktionen dieser Art auffassen: Als gesellschaftliches Ausrufezeichen, das eine neues Nachdenken über gesellschaftlich-ökonomische Organisation anmahnt und das mit einem Nachdruck, der der Sachlage etwas eher gerecht wird. So verstanden, kann ich Aktionen oder Forderungen plump und dumm finden und trotzdem ganz extrem gut finden, dass es gesellschaftliche Artikulation in diese Richtung gibt.



    Und wer da jetzt dagegen ist, aber gleichzeitig einsieht, dass es jetzt wirklich Zeit ist zu handeln, der soll doch bitte erklären mit welchen Mitteln das Thema Klima -aber wirklich in dem Umfang wie nötig- auf die Agenda zu holen wäre. Oder wenn er der Ansicht ist, es geht nur mit "Kapitalismus" bitte den Widerspruch auflösen, wie denn diese "Art zu leben" mit den realen Bedingungen auf dem Planeten in Einklang zu bringen wäre. Die Art, wie bisher gelebt und gehandelt wurde, hat zumindest exakt die jetzige Situation hervor gebracht...

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Aüßerst befremdliche Überschrift, Sabotage sei erlaubt? Ich war zwar nicht dabei, so alt bin ich nun auch nicht - aber ist die Taz nicht gerade in Abgrenzung zu gewalt-affinen und quasi-autoritären Tendenzen innerhalb der Berliner Studentenschaft gegründet worden? So wie auch letztlich die heutigen Grünen?

    Ich glaube da sind mal so einige interne Diskussionen notwendig, ob solche Aussagen haltbar sind.

  • Und die Gruppe in DE will nun alle wirtschaftlichen Beziehungen der Kuna mit dem Rest der Welt boykottieren? Sind denn wenigstens Exporte ins kommunistisch kolonialspanische Kuba noch erlaubt?

    Und? Werden dann im Kommunismus alle Schiffe versenkt oder ist dan nur noch Flußschiffahrt erlaubt?

  • Die Klimabewegung gibt es jetzt seit dreißig Jahren, Ende Gelände seit zehn. Insbesondere in den letzten zehn Jahren ist aber politisch kaum etwas passiert. Wenn wir vor dreißig Jahren ordentlich angefangen hätten, könnten wir heute gänzlich ohne fossile Energieträger heizen und hätten den selben materiellen Wohlstand wie jetzt. Der Klimawandel schreitet aber fort, bedroht die materielle Grundlage unseres Wohlstands zunehmend, sodass wir sowieso zunehmend Wohlstandsverluste durch seine Folgen hinnehmen müssten. Jetzt sitzen wir in der Patsche und müssten uns, wenn uns an einer lebenswerten Zukunft gelegen ist, zwischen Heizen und Arbeitsplätzen entscheiden. Was hier gefordert wird an "Anschlussfähigkeit" an irgendwelche kleinbürgerlichen Gruppen (den Arbeitslosen ist der Verlust von Arbeitsplätzen ja nun egal) zuungunsten der eigenen Zukunft ist schlicht ein Hohn. Warum sollte die Klimabewegung weniger radikal sein als der Klimawandel? Nur damit das Leben mit den gewohnten materiellen Idealen weitergehen kann?

  • Aktuell liegt der Fokus in der Energiedebatte stark auf den Privathaushalten, das Heizen privater Wohnungen, öffentliche Einrichtungen und die Angst um kalte Wohnungen. Energie wird aber zu einem sehr großen Teil woanders verbraucht. Warum also wird eigentlich nicht mehr Verbrauch und Verwendungszweck von fossilen Energieträgern in der Industrie hinterfragt und kritisiert? Zumal für das Erreichen von Klimazielen und den Erhalt der Lebensgrundlagen wesentlich mehr getan werden müsste als dies aktuell der Fall ist. Hier spielt Flächenversiegelung, Ressourcenverbrauch, Vergiftung und Zerstörung eine große Rolle. Zur Erinnerung: wenn Alle so leben würden wie bspw. im Schnitt die Deutschen, bräuchte es 3 (!) Erden. Wo also ist der Ruf nach einer Transformation von Produktion, Konsum, Gesellschaft ...? Ich würde meinen, nicht die Aktivistis sind weltfremd, sondern diejenigen, die meinen, so weiterleben zu können wie bisher.

    • @Uranus:

      Logischerweise könnte man fast die gesamte Bauindustrie sabotieren. Vor allem Zementwerke. Man kann sich auch an alle möglichen Schiffe ankleben. Kreuzfahrten sind in der jetzigen Zeit noch zu rechtfertigen. Auch das Bewohnen protziger EFH sollte könnte man stören. Private Pools sowieso. Nochmal viele mehr Verbrennern die Luft rauslassen: nicht nur SUV sondern allen ab Mittelklasse. Weiter geht’s mit Freizeitparks, kleineren und größeren Flughäfen, Ackerbau für Biogas, konventionelle Fleischerzeugung, …..

      • @Westried:

        Ja, leider gibt es eine große Auswahl, viele Ziele ...

      • @Westried:

        "Logischerweise könnte man fast die gesamte Bauindustrie sabotieren."

        Dass ist doch mit Verlaub undifferenzierter Schrott

        • @Rudolf Fissner:

          „Global werden jährlich über 4,6 Milliarden Tonnen Zement verbaut. Bei dessen Herstellung fallen aber 2,8 Milliarden Tonnen CO2 an. Das sind fast acht Prozent der weltweiten Emissionen“



          => wenn kein Zement mehr gebrannt wird liegt eben „fast“ die Bauindustrie flach. Nach der Logik der Aktivisten sind 8% doch Top-prio. Und die Verhinderung der großteils unsinnigen Bauvorhaben spart nochmal CO2. Und die Zementwerke lassen sich relativ einfach sabotieren.

          • @Westried:

            Ich würde gerne noch deinen Internet- und Telekomprovider lahmlegen. Das würde für‘s Klima auch was bringen.

  • "Sabotage ist erlaubt"



    ...sagt wer?

  • Und weil heutzutage Protest ohne Judenhass kaum möglich ist, beteiligt sich eine Gruppe"Revolution" an den Aktionen.

    Motto:

    "Von Hamburg bis nach Gaza Klimaintifada"

    twitter.com/Theori...2402096133/photo/1

    • @Jim Hawkins:

      Zum Ausgleich dürfen weisse Mensch*Innen keine Dreadlocks haben oder Kimonos tragen. Ansonsten läuft's aber scheinbar bei denen. ;-)

      • @Grenzgänger:

        Für mich wäre das eine Wanderung durch ein unübersichtliches Terrain, auf dem unzählige Dos and Don'ts gelten.

        Und wie mich auch anstellen würde, am Schuss steckte ich bis zum Hals in Fettnäpfchen.

    • @Jim Hawkins:

      Ausser dem Tweet finde ich nichts zu dieser Gruppe im Internet. Das kann natürlich auch an der selektiven Google-Suche liegen.

      Betrachtet man nur die Aussage des Tweets, sehe ich darin noch keinen Antisemitismus, lediglich populistische Kritik am Besatzungsregieme der Israelischen Regierung im Westjordanland und dem Gazastreifen.



      Denen fehlts nämlich an absolut allem, um von fossilen Energien wegzukommen.

      Statt hier gleich wieder die Antisemitismuskeule zu schwingen, wäre es angebracht den Diskurs mit den Menschen hinter diesem anonymen Tweet zu suchen.

      Auf Twitter wird bei so einem Thema jeder zum Troll, weil es ja nur noch darum geht, die andere Seite klein zu schreien.

      In der realen Welt sind die meisten Menschen auch heute noch in der Lage, normal zu sprechen.



      Einen Versuch wär's zumindest wert.

      Sollte sich herausstellen, dass es Braune Wölfe im grünen Schafspelz sind, kann man sie immer noch der geballten Macht der Internetempörung ausliefern. Und dem Verfassungsschutz melden.

      Auf der anderen Seite, wenn es sich um "normale" Student*innen handelt, lässt sich unter Umständen für beide Seiten ein Mehrwert aus einem Diskurs auf Augenhöhe ziehen.



      Findet dieser dagegen nicht statt, ist eine Radikalisierung und ein Abrutschen in wirklich antisemitische Denkmuster langfristig zu erwarten.

      • @Stubi:

        Kein Antisemitismus ohne Keule.

        Der Aufstand geht von Hamburg direkt nach Gaza, nicht in den Jemen, nicht nach Somalia, nicht nach Mexiko und nicht zu den Uiguren.

        Das ist wohl kein Zufall.

        Wahrscheinlich ist die Gruppe "Revolution" einfach nur genau so verstrahlt wie die "Queers for Palestine", die sich für ein Regime starkmachen, dass sie, müssten sie unter seiner Kuratel leben, verfolgen, einsperren, foltern und ermorden würde.

        Und bei beiden ist es völlig sinnlos, einen Dialog zu versuchen. Leute, die einen fanatischen Glauben haben, wollen sich nicht davon abbringen lassen.

        • @Jim Hawkins:

          Mal Butter bei die Fische.

          Sie haben also bei twitter gestöbert und sind fündig geworden. Denn man wird dort ja immer fündig. Jeder noch so schorfige Zusammenhang läßt sich über einen Twitter-Eintrag verifizieren.

          Beschreiben Sie es doch mal abstrakt in Worten, was genau haben Sie also entdeckt? Eine kleine Gruppe? Ist FFF nun antisemitisch. Ist die Klimabewegung antisemitisch? Oder ist gar der Klimawandel eine antisemitische Erfindung?

          Was wollen Sie mitteilen ?

          • @Rudolf Fissner:

            Na schön, steht zwar schon alles da, aber für Sie gern noch einmal:

            Ich habe nicht bei Twitter gestochert, der Hinweis war in meiner Timeline, gepostet von einem Freund.

            Ja, es handelt sich um eine kleine, antiimperialistische, kommunistische Gruppe. Die neigen ja von Haus aus zum Antisemitismus.

            onesolutionrevolution.de/

            www.instagram.com/revogermany/?hl=de

            FFF ist nicht antisemitisch, die Klimabewegung auch nicht.

            Wenn, dann würden Antisemiten behaupten, dass der Klimawandel eine Erfindung der Juden ist, oder dass sie für ihn verantwortlich sind.

            Das ist ja das Schöne an dieser Ideologie, man kann das behaupten oder eben das Gegenteil, jeder sucht sich heraus, was ihm gerade in den Kram passt.

            Alles verstanden?

            • @Jim Hawkins:

              Nein. Den Kern meiner Frage haben Sie umschifft. Was hat das mit Ende Gelände zu tun? Wo ist da die Verbindung?

              • @Rudolf Fissner:

                Na, die Gruppe nimmt an den Aktionen teil, das ist die Crux.

  • Nuja, passt ins Bild. Geheizt wird dann in Zukunft mit warmen Worten. Und die kalte Wohnung wird sicherlich - ebenso wie das sich selbst auf Straßen Kleben - die Akzeptanz für Maßnahmen gegen den Klimawandel weiter massiv erhöhen. Ich gratuliere herzlichst zum Erreichen der nächsten Stufe der Weltfremdheit.

    • @Kaboom:

      Schon witzig, dass diese Demonstrierenden vom Kapitalismus leben; anscheinend müssen sie sich auch nicht um einen warmen Raum im Winter oder dessen Bezahlung Sorgen machen, im Gegensatz zu Millionen anderer Menschen. Solidarität? Oder bei Kälte einfach in den Süden abdüsen?

    • @Kaboom:

      weltfremd sind nur diejenigen, die noch immer nicht begriffen haben, dass wir nur einen Planeten haben, und -auch wenn der Krieg grad so schön davon ablenkt,



      die Spezies Mensch aussterben wird, wenn wir unseren Lebensstil NICHT ändern!

      • @nolongerquiet:

        Es gibt genau genau 2 Möglichkeiten zum Durchsetzen der notwendigen Maßnahmen. Entweder man besorgt sich Mehrheiten, oder aber man schafft die Demokratie ab, uns ersetzt sie durch eine Diktatur, die die "notwendigen" Maßnahmen - falls nötig auch mit Gewalt - durchsetzt. Un mir scheint nicht, dass diese selbsternannten "Aktivisten" an Mehrheiten interessiert sind.

      • @nolongerquiet:

        "weltfremd sind nur diejenigen..."



        Weltfremd sind vor allem diejenigen, die Forderungen stellen, aber keinen blassen Schimmer haben, wie dieselben denn zu verwirklichen wären.



        Und welches Chaos ausbrechen müsste, falls irgendwer versuchen sollte, sie zu verwirklichen. Könnte den Klimawandel vollkommen überflüssig machen.

      • @nolongerquiet:

        Nein, die Spezies Mensch wird als solche nicht aussterben, egal wie heftig der Klimawandel wird, denn mit genügend Technik (Klimaanlagen, Gewächshäusern…usw.) wird zumindest ein kleiner Teil (=vermutlich die reichste Oberschicht plus Personal) immer überleben können…für die armen Bevölkerungsschichten, in tropischen Ländern, nahe am Meer, ohne entsprechende Technologien…etc., für die sieht’s aber leider wirklich düster aus…

        • @Saile:

          Mal ganz ehrlich: zig Milliarden Jahre gibt es den Planeten nun mit allen Katastrophen. Betrachtet man den Urknall als Null Uhr, dann kamen die Menschen wenige Sekunden vor 24 Uhr ins Spiel. So mal ganz emotionslos: wo ist aud dieser Sicht ,der Dinge das Problem? Eine Spezies die dem Planeten schadet wird stark reduziert um wieder durchatmen zu können. In Millionen Jahren von heute an wird sich "vieles wieder renaturieren." Schlimm an diesem gedanken ist nur, dass ich 2 Kinder habe.

        • @Saile:

          "die Spezies Mensch wird als solche nicht aussterben"



          Das wohl nicht, ein zivilisatorischer Rückschritt auf den Stand des Neolithikums ist aber durchaus möglich. Auch keine rosigen Aussichten ...



          "denn mit genügend Technik (Klimaanlagen, Gewächshäusern…usw.) wird zumindest ein kleiner Teil (=vermutlich die reichste Oberschicht plus Personal) immer überleben können"



          Die Produktion von Klimaanlagen setzt aber hochgradig komplexe Technologien und interdependente Lieferketten vorraus, beides kann nur in einem politisch und wirtschaftlich stabilem Rahmen funktionieren, der etwa Ingenieur*inenn ausbildet, ein Finanzsystem am Laufen hält, etc. Genau diese Strukturen können multiplen, sich akkumulierenden und amplifizierenden Krisen nur bis zu einem gewissen Grad standhalten. Wenn sie aber zerfallen gibt es auch keine breite ökonomische Basis mehr die die von ihnen beschriebene Oberschicht zur Oberschicht macht. Tribale Gesellschaften die sich im dauernden Streit um Wasser und Ackerland die Köpfe einschlagen sind iA eher nicht dazu in der Lage Klimaanlagen zu bauen.

  • @KLEMPNER KARL

    Lesen Sie weniger "BILD". Das hilft gegen Frieren.

    • @tomás zerolo:

      Hanen Sie gut gemacht, mir Arroganz kann man Menschen bestimmt besser überzeugen als mit vernünftigen Argumenten.

      Zur Forderung der Aktivisten: Grundsätzlich wurde schon alles in einen Satz gut von Brecht erklärt:

      Erst kommt das Fressen (Heizen), dann die Moral.

  • "Der Kapitalismus sei bei endlichen Ressourcen auf unendliches Wachstum angewiesen."

    Für das freie Spiel der Kräfte, wo Menschen Ideen entwickeln können und sich frei organisieren können bedarf es kein unendliches Wachstum oder das Recht dabei so viel Sch... wie man will zu bauen.

    Das sind brüchige argumentative Absprungbretter von vor hundert Jahren.

    In Punkto Energie brauchen wir einen Fahrplan wie möglichst schnell regenerative Energien gepuscht werden und Resourcenverbrauch gesenkt wir.

    Seit einer kleinen Ewigkeit ist das nun bekannt und die LGN-Terminals zeigen, das es damit nicht weit her ist.

    In den Kommunen sind nicht plötzlich neue Konflikte aufgetaucht wg. der Ausweisung von WKAs. N die energetische Sanierung von Gebäuden fließen keine neuen Fördergelder. Der Ausbau des ÖPNV lahmt immer noch und eine Jobininitiative für die dafür nötigen Fachkräfte gibt es auch nicht.

    .

    • @Rudolf Fissner:

      "Für das freie Spiel der Kräfte, wo Menschen Ideen entwickeln können und sich frei organisieren können"

      Auch das steht im Übrigen im Widerspruch zu Kapitalismus und Nationalstaat.

  • Die Radikalisierung der Klimabewegung nimmt hier nochmal deutlich an Fahrt auf, mit ungewissem Ausgang.

    Und sie wird nur dafür sorgen, dass noch mehr Bürger als jetzt schon sie als weltfremde Apokalyptiker ansehen.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Nur ist das wovor sie warnen zig-fach erforscht, bewiesen, Peer-Reviews unterzogen und validiert worden. Was also wäre ihrer Meinung nach zu tun, wenn man feststellt, dass weder sachliche Information, noch Appelle und Demonstrationen in den letzten Jahrzehnten(!) dazu geführt haben wirdsame Gegenmaßnahmen zu ergreifen und auch eine mögliche Radikalisierung ihnen nicht genehm ist?

      • @Ingo Bernable:

        Ja, das ist es. Aber wer zu solchen Mitteln greift, wird die Sympathie der Öffentlichkeit nicht erreichen.

        Wer Änderungen wie diese Gruppen fordern, die müssen auch Wege zeigen, wie die Zukunft eines klimaverträglichen Wirtschaftens und der Gesellschaft aussehen kann! Davon bekomme ich aber bisher nichts mit.

        Und auf der Webseite der letzten Generation findet sich außer Ausstieg blablabla und Bürgerräte dazu auch nichts weiter konkretes.

        • @Herbert Eisenbeiß:

          "Wer Änderungen wie diese Gruppen fordern,"



          Diese Änderungen sind aber kein Partikularinteresse, sondern im vitalen und existentiellen Interesse des Allgemeinwohls.



          "die müssen auch Wege zeigen, wie die Zukunft eines klimaverträglichen Wirtschaftens und der Gesellschaft aussehen kann!"



          Ich paraphrasiere mal: 'Entweder diese nervigen Ökos zeigen wie wir ohne Einbußen an materiellem Wohlstand, Bequemlichkeit oder Änderungen unseres Lebensstils klimaneutral werden oder wir tun weiterhin nichts und gehen aus Protest gegen derartig unbotmäßige Ansinnen eben unter!'

          • @Ingo Bernable:

            Sie eskalieren aber sehr schnell in wundersame Bereiche, die ich so gar nicht geschrieben habe, wenn man nur ein wenig mal am Lack kratzt. Gefällt mir!

            Ich bleibe dabei: nur dagegen sein ist einfach. Wer von der Gesellschaft aber Akzeptanz und Unterstützung will, der muss auch eine Idee haben und beschreiben können, wie man es statt dessen in Zukunft machen könnte!

  • OMG. Es muss Hirn und Herz der Menschen erreicht werden. Und mit solchen Auftritten erzeugt man bestenfalls ein Kopfschütteln. Bestenfalls…

  • Schon lustig, dass sich auch in dieser Szene, wie in vielen linken Szenen, englischsprachige Transparente durchsetzen. Ist das die Speer_außen_spitze der Arbeiter_außen_klasse, die Intelligenzia oder einfach ein Haufen arroganter Typ_außen?

    • @Manfred MIlde-Büttcher:

      Schreiben Sie doch einfach, dass Sie es blöd finden, wenn in Toitschland statt der toitschen Sprache die Englische verwendet wird

      • @Kaboom:

        Natürlich ist das total blöd. Ich kenne hier im Ort viele Menschen, die kein Englisch verstehen.

        • @resto:

          Und ich habe etliche Leute in meinem Umfeld die eben kein Deutsch sprechen, Englisch aber eben sehr wohl.

          • @Ingo Bernable:

            Und jetzt? Alle Esperanto?

  • Radikalisierte, irrrelevante Splittergruppe ohne Plan, Ziel und grenzenlos größenwahnsinnig. Also typisch deutsch ;)

    • @V M:

      Äähh...

      ...wen meinten Sie jetzt noch gleich.??

      - die SUV fahrenden.?



      - die Vorsitzenden der großen Unternehmen.?



      - oder diejenigen, die einfach nicht kapieren wollen, daß sie mit ihrem total überdimensioniertem Lebensstil die Zukunft aller nachfolgenden Generationen zerstören.?

      ..???

  • Und wie sollen 20 Millionen Bürger im Winter heizen?



    Wie bekommen die sog. Aktivisten ihre Bude warm ?

    • @Klempner Karl:

      Diese Angst vorm "schrecklichen Frieren" im Winter ist doch irrational. Das Gas ist gar nicht alle für dieses Jahr. LNG Terminals brauchen Zeit und man könnte das Geld ja auch in andere Maßnahmen investieren wenn es sowieso länger dauert neue Infrastuktur aufzubauen.



      Wir haben schonmal den Fehler gemacht zu sehr aufs Gas zu setzen. Irgendwann dreht uns dann Katar den Gashahn ab, oder irgendwer anders.



      Alternativen müssen her und Sparen und Rationieren wird es sowieso geben sollte Russland aufhören zu liefern, völlig egal in was man für die Zukunft investiert.



      Ich kann nicht sagen ich mag diese Aktivisten besonders, aber die Gegenreaktionen die man hier so liest sind auch reichlich bescheuert, "immer weiter mit dem Gas" und "alle Härte des Gesetztes" - alles Dinge die nachweislich eine schlechte Idee sind, aber trotzdem als erstes genannt werden, schon irgendwie arm.

    • @Klempner Karl:

      Was ist mit den anderen paar Millionen? Achso die haben ja genug und machen weiter wie bisher. Ja schön das Problem aufgezeigt.

      Also ich habe letzten Winter quasi gar nicht geheizt, weil es genug warm war oder ein kleiner pullover ausreichend war. Passt nicht für jeden, aber eine gewisse Zahl. Ob man 26°C wohlfühltemp. brauch, könnte man ja debattieren. Ob wir eine Megawirtschaft unterstützen müssen, die ebenso Energie und Gas brauch, könnte man ja mal debattieren. Ob wir dafür uns von Fracking-Staaten abhängig machen müssen, könnten wir mal debattieren.

      Eventuell merken ja jetzt einige hey krass auf welchen Rücken wir derzeit unseren Wohlstand bauen. Wenn man auf einmal selbst der Rücken ist...

    • @Klempner Karl:

      Mit ner E-Heizung die mit Strom aus wasserkraft, Wind oder Photovoltaikanlagen betrieben werden. Wer für den Frieden frieren kann der kann und muss es erst recht für die Zukunft der Menschheit.

      • @pablo:

        wie soll das gehen? Das Stromnetz ist für sowas einfach nicht ausgelegt. Da gehen dann alle Lichter aus.

      • @pablo:

        Och. Und Sie - oder die "Aktivisten" - zahlen den Umbau aus eigener Tasche, vermute ich mal?

      • @pablo:

        Dann können die Aktivisten ja Putin richtig dankbar sein, dass er ihren antikapitalistischen Protest so aktiv unterstützt und mit der Reduzierung der Gaslieferungen die Dekarbonisierung Europas vorantreibt.

      • @pablo:

        Kleiner Rechenfehler: Soviel Strom steht einfach nicht zur Verfùgung, nicht einmal die Stromversorgung ist bei Ausfall der Gaslieferungen garantiert. Im Jahre 20x0 vielleicht mit Wärmepumpen, wenn nicht bis dahin Europa von Russland besetzt ist. Es ist Krieg, Pablo, und der ist jetzt.

        • @Deutschfranzose:

          Das mit den Wärmepumpen für alle wird nicht funktionieren, es sei denn wir reißen alle Städte in Deutschland auf und verlegen größere Kabel. Aber Strom für alle Wärmepumpen ist nicht da und es fehlen sowohl genügend Wärmepumpen (Viesmann wollte groß investieren, Scholz hat eine Sicherheit abgelehnt. Wohl weil er sich das hat vorrechnen lassen) als auch Fachbetriebe die die einbauen.

      • @pablo:

        Das meinen Sie ernst, oder ?

      • @pablo:

        Guter Punkt.



        Aber ob ausreichend Reserven im Stromnetz vorhanden sind, kann ich nicht beurteilen.



        Und wo kommen bis Oktober pro Haushalt .. sagen wir mal 5kW E-Heizungen her?



        Wird eine Wohnung nicht ausreichend beheizt, ist das nicht nur unangenehm, sondern kann auch Schäden an den Bauwerken nach sich ziehen.



        Schimmel, etc.



        Die Behebung würde auch kostenintensiv sein und CO2 verursachen.

    • @Klempner Karl:

      und wieso nicht gestern an morgen denken ?

    • @Klempner Karl:

      Das ist denen doch völlig schnurz.

    • @Klempner Karl:

      Realität ist hier fehl am Platze.Für diese Leute zählt leider nur Wunschdenken. Nur alternative Energien bringen einen Blackout, davon wollen die aber leider nichts wissen. Und es ist natürlich der Kapitalismus-schön haben die linken Gruppen die ganze Sache infiltriert. Und da sind keine Reallinken dabei...

    • @Klempner Karl:

      Gruppenkuscheln oder mit Ökostrom betriebene Heizlüfter aufstellen. Oder Gruppenkuscheln.

    • @Klempner Karl:

      Das ist dene völlig egal, aber wir sollten diesen Ökoterrorismus einiger weniger nicht tolerieren und mit der bei Sachbeschädigung mit Vorsatz mit der ganze Härte des Gesetzes zurückschlagen..

    • @Klempner Karl:

      Die Aktivisten scheint es nicht zu kümmern, wie die Energieversorgung für den Rest der Bevölkerung funktionieren soll. Nach Atom- und Kohleausstieg wird auch noch der Gasausstieg gefordert, ohne zu sagen, womit es denn gehen soll. Man fragt sich, aus welcher Schicht die Einheimischen unter den Aktivisten wohl stammen. Wirtschaftliche Existenzsorgen scheinen die nicht zu kennen.

      Alles an industrieller Produktion und Handel zu blockieren und/oder kaputtzumachen, weil ja alles zum Kapitalismus gehört, ändert jedenfalls am Fortbestehen des Kapitalismus gar nichts. Die Weltwirtschaft bleibt kapitalistisch, auch wenn hier die Energieversorgungssicherheit plattgemacht wird. Und dass auch im Sozialismus und im Kommunismus Produktion nötig ist, scheint dem "kommunistischen" Teil der Aktivisten unbekannt oder egal zu sein. Immer feste druff im Kampf für eine schlechtere Welt.

      Und damit die weißen jungen Leute, die auf dem Foto zu sehen sind, nicht ganz unter sich bleiben müssen, haben sie auch Aktivisten aus Südamerika dabei. Wie die hergekommen sind, wird leider nicht verraten. Per Schiff über den bösen Hafen, der ja blockiert werden soll? Oder mit ökosozialistischen und klimaneutralen Flugzeugen?

    • @Klempner Karl:

      Da ich Radfahre bei Wind und Wetter, bin ich tagsüber sowieso schon einmal vom körpereigenen Metabolismus beheizt. Nachts liege ich unter einer Daunendecke.

      Letzten Winter hatte ich den Temperaturregel aufgrund der oben aufgeführten Tatsachen in Kombination mit dem Willen, weiter auf maximal 2 Tonnen Co2 Kontingente Verbrauch zu kommen, auf 15 °C. Da war aber noch Spielraum nach unten. Und das ganze ging ohne Putins Feuerwerk und war auch nicht ohne finanzielle Not bedingt. Aufklärung und der Respekt vor dem Leben macht das möglich.

      Nicht für alle Menschen ist das möglich/ungefährlich. Medizinische Notfälle z.b. Die haben Vorrang. Auch wenn wir die letzen Generationen sein sollten, wer nicht kämpft hat schon verloren :).

      Ich mag es einfach, rethorische Fragen zu beantworten. Erst Recht wenn die Lösung so einfach ist. Wohnraum teilen/verkleinern ist übrigens auch toll. Wohngemeinschaften haben mal sowieso massiv weniger Verbrauch.

    • @Klempner Karl:

      Die Aktivisten gehen solange in den globalen Süden, um die ungebremste Ausbeutung von Natur und Menschen zu studieren. Im nächsten Sommer sind sie dann wieder da.

    • @Klempner Karl:

      Glauben Sie, dass das deutsche Bedürfnis nach wohligen 23 Grad im Wohnzimmer höher zu bewerten ist als das Recht eines erheblichen Anteils der Menschheit auch in 20 Jahren noch in seiner Heimat überleben zu können?

      • @Paco:

        Selbst für 15 Grad bracht ma u.U. ein bißchen Gas.

      • @Paco:

        1. Sie haben das böse H-Wort benutzt. 2. 23° sind doch ein bisschen viel. 3. In 20 Jahren leben die immer noch hier und wollen auch die 20+x° im Winter in ihren Wohnungen. 4. Sie verraten uns aber nicht womit und das macht die Sache 5. unglaubwürdig. Und 6. haben wir heute keine Rechte und Bedürfnisse? 7. Sie reden von den Bequemlichkeiten der Deutschen und im Gegenzug von einem großen Anteil der Menschheit. Sind wir jetzt schuld an allem für alle oder gehts noch ein bisschen weniger aufgesetzt?

    • @Klempner Karl:

      Dafür sorgen wohl in den meisten Fällen die Eltern. ;-)