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Prozesswelle gegen Antifas„Ein klarer Versuch der Einschüchterung“

Die linke Szene kritisiert die fünfjährige Haftstrafe für die Antifaschistin Hanna S. scharf. In Kürze starten bereits zwei weitere Prozesse.

Un­ter­stüt­ze­r*in­nen von Hanna S. versammelten sich am Freitag auch vor dem Oberlandesgericht München Foto: Felix Hörhager, dpa

Berlin taz | Auf die Verurteilung der Nürnberger Antifaschistin und Kunststudentin Hanna S. zu einer fünfjährigen Haftstrafe vor dem Oberlandesgericht München reagiert die linke Szene mit Empörung. Die Antifa München sprach von einem „klaren Einschüchterungsversuch gegen alle Antifaschist*innen“. Lediglich wenige Indizien hätten gereicht, „um antifaschistisches Engagement zu kriminalisieren und Menschen auf Jahre der Freiheit zu berauben“.

Auch die Rote Hilfe, die linke Beschuldigte unterstützt, sprach von einem „politisch motivierten Verfahren“ und einem „Gesinnungsurteil“. Einen handfesten Beweis gegen Hanna S. habe es nicht gegeben. Es gehe darum, „ein Exempel zu statuieren“. Das Urteil gegen Hanna S. sei ein „neuer Höhepunkt der staatlichen Großoffensive auf Antifaschist*innen“. Parallel zur Urteilsverkündung hatten Linke vor dem Gericht protestiert. Am Samstag soll eine Antifa-Demonstration in Nürnberg folgen.

Auch der Linken-Europaabgeordnete Martin Schirdewan, der zum Urteil angereist war, sprach von einem „rechtspolitischen Exempel an Hanna S., das abschrecken soll“. Das Urteil sei „Ausdruck der voranschreitenden Kriminalisierung von Antifaschistinnen“. Schirdewan kritisierte auch den Vorwurf der kriminellen Vereinigung: Dieser gelte eigentlich organisierter Kriminalität wie der Mafia. „Der deutsche Rechtsstaat muss Maß halten in der Anwendung dieses Straftatbestandes gegenüber politischen Gruppierungen.“

Das Oberlandesgericht hatte Hanna S. am Freitag wegen gefährlicher Körperverletzung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verurteilt, weil sie mit anderen deutschen Linken an zwei Angriffen auf Rechtsextreme in Budapest im Februar 2023 beteiligt gewesen sei. Neonazis aus Europa versammeln sich dort alljährlich zu einem „Tag der Ehre“, auf dem die SS und Wehrmacht verherrlicht werden. Bei den Angriffen wurden auch Schlagstöcke eingesetzt und die Rechtsextremen teils schwer verletzt.

Die Bundesanwaltschaft hatte Hanna S. deshalb sogar versuchten Mord vorgeworfen und neun Jahre Haft gefordert. Den Vorwurf des versuchten Mordes sah das Oberlandesgericht nicht. Die Verteidiger von Hanna S. hatten dagegen einen Freispruch gefordert – da nicht nachgewiesen sei, dass Hanna S. wirklich an den Angriffen beteiligt war.

Wegweisendes Urteil für zwei weitere Prozesse

Das Urteil ist wegweisend auch für zwei weitere Prozesse gegen Antifaschist*innen, die demnächst starten. So plant das Oberlandesgericht Dresden nach taz-Informationen, am 4. November einen Prozess gegen sieben Linke zu beginnen, in einem Hochsicherheitssaal am Stadtrand. Ihnen wird ebenfalls vorgeworfen, an Angriffen auf Rechtsextreme beteiligt gewesen zu sein oder diese unterstützt zu haben. Geplant sind Verhandlungstermine bis ins Jahr 2027.

Eine Gerichtssprecherin sagte der taz, ein finaler Eröffnungsbeschluss für den Prozess liege noch nicht vor. Sie gehe aber davon aus, dass „das Verfahren wohl in der ersten Novemberwoche beginnt“.

Hauptbeschuldigter in Dresden ist der Leipziger Johann G. Seine frühere Lebensgefährtin Lina E. wurde bereits 2023 vor dem Oberlandesgericht Dresden zu gut fünf Jahren Haft verurteilt, die sie momentan absitzt. Auch drei weitere Beschuldigte wurden damals verurteilt. Der Gruppe wurden mehrere schwere Angriffe auf Rechtsextreme in Sachsen und Thüringen zwischen 2018 und 2020 vorgeworfen, auch hier mit Schlagstöcken und teils schweren Verletzungen der Angegriffenen.

Die nun Angeklagten sollen ebenfalls zur Gruppe um Lina E. gehört haben. Johann G. war damals noch flüchtig, er wurde erst nach 4 Jahren Abtauchen im November 2024 von Zielfahndern in einer Regionalbahn in Thüringen festgenommen. Dem 31-Jährigen wird vorgeworfen, die Gruppe mit angeführt und die Angriffe geplant zu haben. Auch nach 2020 soll er noch bei Attacken in Dortmund und Erfurt involviert gewesen sein. Zudem soll sich Johann G., ebenso wie zwei weitere Angeklagte in Dresden, auch bei den Angriffen in Budapest beteiligt haben. Den Dreien wird deshalb auch versuchter Mord vorgeworfen.

Die Ver­tei­di­ge­r*in­nen hatten die Übernahme des Falls durch die Bundesanwaltschaft zuletzt als überzogen kritisiert. Es sei „höchst zweifelhaft, ob diese Anklage in einem fairen und rechtsstaatlichen Verfahren verhandelt werden kann“, teilten sie mit. Nach taz-Informationen forderten inzwischen mehrere Verteidiger*innen, die Verfahren ihrer Mandanten abzutrennen und deren Prozesse vor einem Landgericht zu eröffnen. Entschieden wurde darüber noch nicht.

Vorwurf versuchter Mord

Ebenfalls noch dieses Jahr soll ein Prozess vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf starten, gegen sechs weitere Antifaschist*innen, denen die Angriffe in Budapest vorgeworfen werden. Sie waren zunächst abgetaucht, hatten sich dann aber zu Jahresbeginn der Polizei gestellt und sitzen seitdem in Haft. Auch hier lautet der Vorwurf der Bundesanwaltschaft auf versuchten Mord, auch hier kritisieren Ver­tei­di­ge­r*in­nen das als überzogen.

Ein siebter Beschuldigter, der Nürnberger Zaid A., hatte sich ebenfalls im Januar gestellt. Er ist nicht in Düsseldorf angeklagt, weil sich die Bundesanwaltschaft für ihn als Syrer nicht zuständig sieht. Dem 21-Jährigen droht deshalb weiterhin die Auslieferung nach Ungarn.

Zudem läuft in Budapest weiter der Prozess gegen Maja T. Der nonbinären Thü­rin­ge­r*in wird ebenfalls vorgeworfen, an den Angriffen in Budapest beteiligt gewesen zu sein. T. war im Juni 2024 nach Ungarn ausgeliefert worden – rechtswidrig, wie das Bundesverfassungsgericht später feststellte.

Maja T. nackt gefesselt

Am Freitag wurde auch gegen Maja T. in Budapest verhandelt. Laut Prozessteilnehmenden wurden Überwachungsvideos aus Budapest begutachtet und eine angegriffene Rechtsextremistin als Zeugen angehört. In der Beweisnahme ist bis heute nicht geklärt, ob Maja T. tatsächlich an den Angriffen beteiligt war. Das Gericht hatte ursprünglich für Anfang Oktober ein Urteil gegen Maja T. geplant. Im Prozess sollen nun aber noch weitere Zeugen gehört werden, weshalb sich das Prozessende verzögert. T. drohen bis zu 24 Jahre Haft.

Maja T. selbst war zuletzt in einen Hungerstreik getreten, mit der Forderung nach einem Ende der Isolationshaft in Ungarn und einer Rückholung nach Deutschland – beides bisher erfolglos. Wolfram Jarosch, Vater von Maja T., beklagte am Freitag, dass sein Kind zuletzt in der Haft von Gefängnispersonal gefesselt und nackt ausgezogen wurde – nachdem T. eine Intimkontrolle verweigert hatte. Die Prozedur habe drei Stunden angedauert und es sei ein Disziplinarverfahren gegen Maja T. eingeleitet worden. „Das Vorgehen der ungarischen Behörden, Maja gewaltsam zu fesseln und zu entkleiden, widerspricht jeglicher Menschenwürde und internationalen Standards“, kritisierte Jarosch.

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hatte zuletzt erklärt, das Auswärtige Amt setze sich für bessere Haftbedingungen und eine Rückholung von Maja T. nach Deutschland ein. Bei einem Haftbesuch der taz sagte Maja T. dazu: „Davon merke ich bisher leider nichts.“

Der Grünen-Rechtspolitiker Helge Limburg sagte der taz, angesichts der Verurteilung von Hanna S. zu fünf Jahren Haft zeigten die bis zu 24 Jahre, die Maja T. in Ungarn drohten, wie „völlig überzogen“ die Strafandrohung dort sei. „Unabhängig davon hätte Maja T. nie durch deutsche Behörden an Ungarn ausgeliefert werden dürfen“, kritisierte Limburg. „Deutschland muss alles dafür tun, dass Maja T. schnellstmöglich rücküberstellt wird.“

Hinweis der Redaktion: Wir haben den Artikel mittlerweile um mehrere Reaktionen ergänzt.

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107 Kommentare

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  • Angesichts der Abstammung unserer Justiz, Kaiserreich >> Weimar >> Nazionalsozialismus >> vermeintliche entnazifizierung, sollten wir uns nicht wundern welch Gedankengut in Justizkreisen vorherrscht.

    Der latente Hang zur verniedlichung rechter Gewalt und Traditionen, bei gleichzeitiger Ablehnung und Verfolgung jeglichen linken Gedankenguts ist des Deutschen Wohlfühlzone.

    Wo kämen wir denn hin, wenn Zucht und Ordnung durch freies und eigenständiges Denken ersetzt würden.

  • Warum werden die Neonazi, die beim "Tag der Ehre" in Ungarn teilnehmen, nicht verurteilt wegen Nutzung verfassungsfeindlicher Symbole, Wiederbetätigung und Aufstachelung zum Rassenhass verurteilt?



    Hatten wir das nicht mal auch in der deutschen Gesetzgebung?



    Das Urteil ist trumpesk.

    • @So,so:

      Deutsche Gesetzte gelten nicht in Ungarn! Gibt es in Ungarn ein Gesetzt mit verfassungsfeindlichen Symbolen die nicht genutzt werden dürfen was diese Gruppe aber genutzt hat?

  • Was haben diese selbsternannten Antifaschisten erreicht: Rechstextreme werden nach dieser Militanz wiederum ihre Militanz eskalieren. Es werden weitere Menschen brutal zusammengeschlagen.

    • @Rudolf Fissner:

      Ein Merkmal von Extremisten ist, dass sie sich gegenseitig pushen.

    • @Rudolf Fissner:

      Bedeutet das, dass niemand antifaschistisch eingestellt sein darf, bis dieser Begriff etwa durch ein Gesetz, eine Vorschrift, eine Eintragung bei irgendeinem Amtsgericht "legitimiert" wird? Na dann.....

      • @Perkele:

        Ganz im Gegenteil. Jeder sollte antifaschistisch eingestellt sein. Allerdings müssen sich Leute, die sich wie Nazis benehmen und trotzdem als antifaschistisch bezeichnen, gefallen lassen, dass ihnen Antifaschisten sagen, dass sie nicht dazu gehören.

  • „Der deutsche Rechtsstaat muss Maß halten in der Anwendung dieses Straftatbestandes gegenüber politischen Gruppierungen.“



    Eine sog. politische Gruppierung die Gewalt für ein legitimes Mittel zur Durchsetzung ihrer Vorstellungen sieht, ist keine politische Gruppierung. An dieser Stelle unterliegt Schirdewan einer eklatanten Fehleinschätzung.



    Dem Ganzen kann man trotzdem etwas Gutes abgewinnen: Allein die Tatsache, dass Schirdewan in Deutschland das im



    Grundgesetz verbriefte Recht, z.B. das Urteil und den deutschen Rechtsstaat zu kritisieren in Anspruch nehmen und unbehelligt ausüben kann, dokumentiert erstklassig, dass die wesentlichen Insignien des Faschismus in Deutschland keine Rolle spielen.

  • Diese Härte hätte ich mir in den 1990ern und 2000ern gegen Rechtsextremisten und Neonazis gewünscht, die jahrelang aggressiv und gewalttätig gewesen sind und oft genug nach dem Strafgesetzbuch Recht banal und jugendfreundlich ver- und beurteilt wurden.



    Hier tut der Staat nun so, als ob er es mit erfahrenen Terroristen zu tun hatte, die Ultrakriminelle waren und sind.



    Das halte ich für konstruiert.



    Und ich frage mich, wo der Gedanke der Resozialisierung ist. Wie sieht es denn mit Vorstrafen aus.



    Jeder gewöhnlicher Kriminelle kommt viel besser weg, als diese Menschen, die dann noch nicht mal lückenlos überführt sind. Und da geht es dann schon darum, warum hier die Gerichte so hart werden.

    • @Andreas_2020:

      man lebt nicht in der Vergangenheit und irgendwann wird es immer besser und so auch bei Gericht

  • Während die Tat an sich - einen Menschen zu verprügeln - definitiv furchtbar ist und sich nicht wiederholen sollte, sind die Prozesse so, wie sie gerade stattfinden, schwierig.



    24 Jahre - das ist das Äquivalent zu lebenslänglich! Das für eine Prügelei, auch wenn Waffen involviert waren; selbst wenn es sich um einen Überfall gehandelt haben sollte, ist extrem überzogen. Sehr problematisch ist auch, dass bei vielen Angeklagten überhaupt nicht klar ist, ob sie tatsächlich an der Tat beteiligt waren. Es gibt nicht umsonst "in dubio pro Reo". Auch 5 Jahre Gefängnis ist ziemlich viel, auch wenn die Schuld nachgewiesen worden wäre. Dass dafür die "Bildung einer kriminellen Vereinigung" benutzt wird, ist ein riesiges rechtsstaatliches Problem! Dieser Artikel wird nämlich insbesondere gegen linke Menschen und Gruppierungen verwendet.



    Ja, diejenigen, die andere Menschen verprügeln, müssen nach einer Gerichtsverhandlung bestraft werden. Aber doch nicht so.

    • @Wedekin:

      "24 Jahre - das ist das Äquivalent zu lebenslänglich!"

      In Deutschland. In anderen Ländern gelten andere Gesetze. Vielleicht sollte man sich informieren, bevor man zum Prügeln hinfährt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Prügeln" Nennen Sie das auch so, wenn Rechtsextreme Menschen brutal mit Eisenstangen zusammenschlagen?

        • @drafi:

          Müssen wir uns jetzt um ein Wort streiten?

          Brutaler Angriff besser? Oder juristisch korrekt gefährliche Körperverletzung?

          Prügeln ist in meiner Welt jedenfalls alles Andere als harmlos.

  • "Der Grünen-Rechtspolitiker Helge Limburg sagte der taz, angesichts der Verurteilung von Hanna S. zu fünf Jahren Haft zeigten die bis zu 24 Jahre, die Maja T. in Ungarn drohten, wie „völlig überzogen" die Strafandrohung dort sei."

    Könnte es sein, daß in Ungarn schlicht die Gesetzeslage und der Strafrahmen für solche in Ungarn begangene Taten anders (= strenger) und eine derartige Strafforderung dort normal ist? Herrn Limburg wird es kaum gelingen, der ungarischen Justiz einen deutschen Strafrahmen aufzuzwingen. Man stelle sich den Aufschrei im umgekehrten Fall vor.







    "Unabhängig davon hätte Maja T. nie durch deutsche Behörden an Ungarn ausgeliefert werden dürfen“, kritisierte Limburg. „Deutschland muss alles dafür tun, dass Maja T. schnellstmöglich rücküberstellt wird.“ Das ist mittlerweile Allgemeingut und wird durch ständige öffentliche Wiederholung nichts besser machen. Ich nehme es fast schon als Blindtext war.

    • @Josef 123:

      Ja nu, wäre die Zschäpe nach Russland ausgeliefert und dort sofort freigelassen worden, wäre das auch nur so ein Blindtext. Wer braucht schon den Rechtsstaat?

      • @TV:

        Was hat denn Zschäpe mit Russland zu tun?



        Obwohl der Gedanke, unsere Nazis nach Sibirien zu schicken, einen gewissen Reiz hat...

      • @TV:

        Ich wollte lediglich darauf hinweisen, daß manches durch gebetsmühlenhafte Wiederholung nicht besser wird und, ganz im Gegenteil, abstumpft. Nach dem Motto: Es wurde schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem.

        Und: Es kann u.U. auch mehr schaden als nutzen.

        Ansonsten: Von wem und wie oft wurde verlangt, daß Zschäpe nach Russland ausgeliefert werden soll? Da habe ich wohl was verpasst. Für Belege/Quellen dazu wäre ich dankbar.

  • Ob es sich um einen "Einschüchterungsversuch gegen alle Antifaschist*Innen handelt kann ich erst sagen, wenn ich weiß, wie in ähnlichen Straftaten, die durch rechte Gewalttäter begangen wurden, geurteilt wurde.



    Prinzipiell bin ich aber gegen Gewalt - egal aus welcher Richtung diese kommen.

    • @Il_Leopardo:

      Zwei Beispiele, wie rechte Gewalttäter bei ähnlichen Fällen mit weniger als einem blauen Auge davonkommen. Übrigens werden solche Verfahren von Anfang an grundsätzlich bei niedrigeren Gerichten angesiedelt. Und die "Kriminelle Vereinigung" sucht man dabei auch vergebens: 1. Gewaltexzesse von Neonazis in Chemnitz im Jahr 2018 : www.belltower.news...echtsstaat-162003/ 2. Überfall von über 200 Neonazis auf Leipzig Connewitz im Jahr 2016 mit Verletzten und hohem Sachschaden: taz.de/Fuenf-Jahre...onnewitz/!5738779/ Leider gibt es noch viel mehr Beispiele, wie mild die Justiz mit prügelnden Rechtsextremisten umgeht....

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Das habe ich schon vermutet. Also sind die Antifa-Entscheidungen am Ende doch "Einschüchterungsversuche".

    • @Il_Leopardo:

      Ah, da ist wieder die gute alte "both sides" Argumentation.

      • @B. Iotox:

        Ist es nicht sinnvoll, egal um welches Rechtsgebiet es geht, die Urteile vieler Gerichte zu vergleichen. Nur dann kann man zu einer Einschätzung kommen.

        • @Il_Leopardo:

          Man kann keine Gerichtsurteile vergleichen, denn muss jede Straftat gleich begangen worden sein und das gibt es nicht

  • Würde Gewalt so heftig kritisiert, wenn mal wieder "Migranten" angegriffen werden, könnte Deutschland wieder eine Nacht durchschlafen.

    • @TV:

      Die wird heftig kritisiert. Vor allem auch von den selben Menschen, die hier die Gewalt angeblicher Antifaschisten verurteilen.

  • Mich irritiert die radikale Ablehnung eines militanten Antifaschismus in den Kommentar doch sehr.



    Haben die Schreibenden im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst? Es gab kein faschistisches Regime, das nicht durch irgendeine Form militanten Widerstands oder eines großen Krieges zu Fall gebracht wurde. Faschisten werden niemals vor der Gewaltanwendung zurückschrecken, ob sie an der Macht sind oder nicht. Hier nur auf friedliche Mittel zu setzen und zu hoffen, dass Polizei und Justiz schon ihren Job machen, verhöhnt am Ende hunderte Menschen, die seit der Wiedervereinigung und schon davor von Neonazis ermordet wurden und die tausenden, die angegriffen wurden, während der Staat nur zuschaute.



    Natürlich muss eine antifaschistische Militanz anders mit Gewalt umgehen, sie darf nicht zum Selbstzweck werden, die eigene Verrohung nicht ignorieren und niemals vergessen, dass dies außerhalb des antifaschistischen Kampfes kein adäquates Mittel der politischen Auseinandersetzung ist.

    • @Piratenpunk:

      Gruselige Selbstjustiz.



      Wenn selbsternannte Antifaschisten, wie "Piratenpunk", darüber entscheiden, wer Faschist ist, und deshalb angegriffen und verletzt werden darf.

    • @Piratenpunk:

      Bei so einer Einstellung wird einem Angst und bange.

      Damit kann man jede Art von Gewalt rechtfertigen, da sich praktisch immer eine Begründung in der Geschichte findet.

  • Wer gegen dieses Urteil ist macht sich unglaubwürdig! Wer mein Hanna und Maja sind unschuldig, darf sich nicht über Gewalttaten gegen Linke aufregen

    • @Marcelo:

      Genau! That's the spirit! Auge um Auge, Zahn um Zahn. So macht man das! Was zählt schon Fairness, Ausgewogenheit, Neutralität - auch und gerade im Rechtswesen? Alles Pillepalle, die Rechten hauen auf die Linken und umgekehrt und jede Seite nimmt sich heraus, korrekt und geduldet zu handeln. Nööööö Leute, so geht das nicht. Entweder werden beide Seiten mit gleicher Härte oder mit gleicher Milde behandelt - dazwischen gibt's nix....

  • "Die Antifa München sprach von einem „klaren Einschüchterungsversuch gegen alle Antifaschist*innen“."

    Blödsinn. Die überwältigende Mehrheit der Antifaschisten in DE von der konservativen Ecke bis tief in die radikale Linke hinein steht nicht hinter brutalen Hammeraktionen gegen Menschen. Bitte unterlasst es solche Brutalitäten hinter "Antifaschismus" zu verstecken und den Begriff zu instrumentalisieren.

  • Hui, so viel Zustimmung für das Urteil hier. Der Kommentarbereich der taz ist mittlerweile sehr rechtslastig. Pfui Deifi.

    • @sedeum:

      Im Kommentarbereich der taz schreiben schon seit Jahren immer mehr Konservative, um uns linken taz-Lesern 'ihre Weisheiten um die Ohren zu hauen'. Es war also nur noch eine Frage der Zeit, dass es hier sogar noch schlimmer (rechtslastiger) wird.

    • @sedeum:

      Erkläre doch mal was daran rechtslastig ist?



      Die allermeisten Menschen halten es schlicht für falsch, Menschen auch,wenn diese Faschist*innen sind mit Schlagwerkzeugen schwer zu verletzen .



      Das heißt nicht, dass ich der Meinung bin das den Nazis Rosen auf den Weg gestreut werden sollen....aber diese völlige Enthemmung wie auch schon im Antifa Ost Verfahren ist nicht vermittelbar.

    • @sedeum:

      Blödsinn! Auch als Linker muss man Gewalttaten gegen wem auch immer verabscheuen! Daher Urteil richtig und wichtig

      • @Marcelo:

        Verständlich, aber verkürzt wird der Diskurs auch hier angefasst. Gewalt beginnt bereits vor der Gewalt, was hier nicht die Frage nach Henne oder Ei ist. Im oben genannten Strafprozess war wohl für beide Seiten nicht ein Mehr möglich, und das ist voraussichtlich gut so. Nur, was ist im Falle von Hitler, oder anderen Schlächtern, und den auf ihn verübten Attentaten? Daher zurück zur These, dass das Thema und der Prozess hier falsch angefasst werden: weil es stets um eine kulturelle bzw politische Deutung der Umwelt geht. Da müssen wir anfangen und genauso interessiert hinterfragen, warum Leute in Ungarn die Wehrmacht feiern müssen und wo Angst vor Fremden ihre Wurzeln hat, oder warum der menschengemachte Klimawandel geleugnet wird.

        • @Gerhard Krause:

          warum die in Ungarn anders denken als Sie interessiert nicht! Gewalt ist Gewalt und gehört verurteilt! Sie versuchen hier Gewalt jeglicher Art zu verharmlosen mit ihrer These und Gewalt zwischen gut und Böse zu unterteilen und das ist absolut falsch

    • @sedeum:

      Es ist nichts rechtslastig daran, Gewalt abzulehnen.

      Es ist aber bedenklich, sie zu verteidigen.

  • Vorab: Ich halte Gewalt und Selbstjustiz für absolut indiskutable Mittel.



    Allerdings erscheint mir das Urteil trotzdem sehr hart.



    Die Urteilsbegründung spricht von, Zitat:



    „Hanna S. ist schuldig der gefährlichen Körperverletzung in mehreren Fällen“

    Wenn ich das richtig verstanden habe, stützt sich das Urteil auf ein Video, auf dem man sieht, dass mehrere Personen auf einen am Boden liegenden Mann einprügeln und -treten. Warum dann „ in mehreren Fällen“?



    Gibt es weitere Videos oder wurde einfach als erwiesen angesehen, dass die Beschuldigte als Teil einer Gruppe agierte und sich deshalb mitschuldig in mehreren Fällen machte?

    • @Klabauta:

      Insbesondere hat man Hannah S., wenn die Berichterstattung stimmt, ja nicht einmal zweifelsfrei identifizieren können.

    • @Klabauta:

      Das Urteil dürfte noch nicht schriftlich vorliegen. Wenn es schriftlich vorliegt ist es in anonymisierter Form für jeden zugänglich. Erst nach Lesen des Urteils kann - und sollte - man darüber diskutieren, ob die Begründung des Urteils überzeugt - oder eben nicht.

      Vorher ist das alles Kaffeesatzlesen.

      Maja und Hanna sagen ja nicht, dass sie nicht die Schläger waren. Sie sagen, dass man es Ihnen nicht beweisen kann.

      Wenn sie wirklich unschuldig sind wäre das eine verdammt schlechte Taktik.

  • taz: *Die Antifa München sprach von einem „klaren Einschüchterungsversuch gegen alle Antifaschist*innen“.*

    Der Wind weht ja momentan sehr stark aus den USA, wo man jetzt große Geschütze gegen die Antifa auffährt (siehe LINK). "Die Antifa" gibt es im Grunde aber gar nicht, denn jeder der gegen Faschismus ist, gehört zur Antifa und ist Antifa.

    ***Verschwörung, Zensur und fliegende Sandwiches: Die USA im Umbau zur Autokratie | ZDF Magazin Royale*** www.youtube.com/watch?v=s8Tdik5YEo8

    • @Ricky-13:

      Ich lehne den Faschismus ab, die Antifa aber ebenso, da sie selbst faschistisch ist. Dabei ist sie bewusst so organisiert, dass Ihr Argument "'Die Antifa' gibt es nicht" ein Verbot in Deutschland sehr schwierig macht.

    • @Ricky-13:

      ""Die Antifa" gibt es im Grunde aber gar nicht, denn jeder der gegen Faschismus ist, gehört zur Antifa und ist Antifa."

      Die Antifa ist eine linke Bewegung, um Antifaschist zu sein, braucht man aber nicht links zu sein. Darüber hinaus ist es mehr als fragwürdig, wenn Antifa - Gruppen selber zu faschistischen Methoden (hier Gewalt und Einschüchterung) greifen.

      • @Black & White:

        Gewalt und Einschüchtetung sind keine originär faschistischen Methoden, vielmehr so alt wie die Menschheit (oder älter).

        • @TV:

          Das macht die Gewalt nicht besser und leider nicht weniger populär bei den Faschisten und der Antifa .

        • @TV:

          Definitiv älter

  • Kriminelle Gewalt gegen Menschen wird bestraft, unabhängig von der politischen Richtung. Richtig.

    Das sich solchen Menschen auch noch "Antifaschisten" nennen, ist für mich blanker Hohn. Damit verunglimpft man wirklich engagierte Menschen, die sich gegen einen autoritären Faschismus einsetzen. Und genau auch deshalb hat die Antifa einen so zweifelhaften Ruf: wegen der Gewalttäter in ihren Reihen. Ich bin überzeugt, dass die Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit der Antifa deutlich steigen würde, wenn auf Gewalt verzichtet würde.

    • @Black & White:

      Jetzt mal vollkommen unabhängig von der dünnen Beweislage, auf deren Basis hier ein Mensch für Jahre weggesperrt wird:



      Antifaschismus war, ist und wird auch immer eine militante Komponente haben müssen. Die historische Erfahrung mit dem Faschismus zeigt, dass diesem nicht mit ausschließlich friedlichen Mitteln beizukommen ist (um dem deutschen Faschismus beizukommen mussten sogar Europa und Nordafrika in Schutt und Asche gelegt werden). Und selbst wenn sie nicht an der Macht sind, schrecken Faschisten nicht vor Gewaltanwendung zurück und dagegen muss etwas getan werden, weil der bürgerliche Staat - nicht nur in Deutschland - hier tendenziell eher zuschaut und bagatellisiert. Das kann man jetzt schlimm finden, ist leider die Realität.

      • @Piratenpunk:

        "Antifaschismus war, ist und wird auch immer eine militante Komponente haben müssen. "

        Die militante Komponente mögen militante Antifaschisten doch bitte sinnvoll in der Bundeswehr gegen den Faschismus Putins ausleben. Aber bitte nicht über hirnrissige Selbstjustitzaktionen wo andere Menschen in Hinterhalten mit Hämmern zu Brei geschlagen werden. Das hat mit Antifaschismus rein gar nichts zu tun.

      • @Piratenpunk:

        Der bürgerliche Staat sind wir. Wir haben gemeinsam auf demokratischem Wege die Kraft, unsere Gesellschaft zum Besseren zu verändern. Auch das ist die Realität.

        Gewalt wird nicht nur gegen die (vermeintlichen) Faschisten, sondern auch z.B. gegen die Polizei oder gegen Bürger (Stichwort: Kollateralschäden) ausgeübt. Wie reagieren Bürger auf Gewalt und Aggression? Wählen sie linke oder rechte Parteien?

        Es ist also nicht nur eine Frage der persönlichen Einstellung (friedliche, demokratische Mittel oder Gewalt), sondern auch die Frage an die eigene Intelligenz, ob ich mit meinen Aktionen die gewünschte Wirkung erziele.

        Die aktuelle Verschiebung der politischen Landschaft kann/muss man schlimm finden, ist leider die Realität. Aber die Realität kann man ändern. Wenn man den richtigen Weg wählt.

      • @Piratenpunk:

        Wenn Sie schon meinen, sich dieses Begriffs für sich in Anspruch zu müssen, dann sollten Sie aber auch dessen vielfältige Instrumentalisierung durch den Stalinismus nicht ignorieren, angefangen von Bekämpfung der Sozialdemokratie bis zur Legitimation sozialistischer Diktaturen. Das Etikett "Antifaschist" haben sich die fragwürdigsten Gestalten angeheftet. Als Demokrat lehnt man selbstverständlich Nazis und dergleichen ab, aber dazu muss man sich nicht des Vokabulars aus dem Wörterbuch des Stalinismus bedienen und stellt sich auch semantisch nicht in dessen Tradition. In einer Demokratie sollte übrigens auch selbstverständlich sein, dass Gewalt unter keinen Umständen ein Mittel der politischen Auseinandersetzung ist. Mit Leuten, die sich anmaßen, politische Gegner niederzuprügeln, kann es für Demokraten keine Gemeinsamkeit geben.

  • Na dann hoffen wir mal, dass es ein wegweisendes Urteil fuer die anderen Prozesse ist.



    Die Anhaenger faschistischer Methoden duerfen sich ruhig eingeschuechtert fuehlen, wenn es dabei hilft Zustaende wie in der Weimarer Republik zu verhindern. Keine Demokratie braucht einen gewaltbereiten Mob, der meint ueber dem Gesetz zu stehen.

  • Der Artikel missachtet den Anstoss des Urteils gegen Hanna.



    "Die fünfjährige Haftstrafe für die Antifaschistin Hanna S." ist eben kein "klarer Versuch der Einschüchterung“, sondern das Ergebnis eines miserablen Rechtsbeistands.



    Der Richter benannte es ja explizit in der Urteilsverkündung:



    "keine Reue, kein Geständnis, keine Schadenswiedergutmachung, keinen Beitrag zur Aufklärung der Taten. Hätte man solche Faktoren berücksichtigen können, hätte man sich bei der Strafzumessung gleich in einem ganz anderen Rahmen befunden."



    Siehe: taz.de/Urteil-im-B...-Komplex/!6116073/



    Die Verteidigung bestand aus:



    sie war nicht dabei, aber wenn dann nur am Rande, aber wenn dann nicht aktiv, aber eigentlich war sie vier Tage zuvor noch am EC Automat in Deutschland...



    Null Strategie, dilettantisch.



    Die einzige Hilfe die Hanna vor Gericht bekam, war die vom Gericht selbst, dass einen versuchten Mord darin nicht sehen konnte.

    • @Saskia Brehn:

      "... sondern das Ergebnis eines miserablen Rechtsbeistands."

      Wenn die Anwälte von der Roten Hilfe finanziert wurden, dann wären Reue, Geständnisse, Schadenswiedergutmachung oder Beiträge zur Aufklärung der Tatennach deren Bedingungen ein Grund für den sofortigen Abbruch der finanziellen Solidarität und anwaltlichen Unterstützung gewesen. de.wikipedia.org/w...gen_f%C3%BCr_Hilfe

    • @Saskia Brehn:

      Es ging Hanna S. woll nicht darum eine möglichst geringe Strafe zu bekommen .



      Hätte Sie ein Geständnis abgelegt wäre Sie szene intern wohl geächtet gewesen.



      Schade,dass die Leute keine anderen Mittel gewählt haben.



      Die Wunden der Nazis sind verheilt,ihr Hass nochmal größer und wieder ein paar Leute,die gegen Faschos kämpfen im Knast .



      Das Hufeisen wurde wieder ordentlich gefüttert.



      Die Gewalt außer der Szene Bubble ist nicht vermittelbar auch ,wenn die Geschädigten Nazis waren.

  • Marja T:



    „Natürlich wünsche ich mir eine Welt ohne Gewalt, zwischenmenschliche und staatliche.“ Aber die Welt sei nicht so. „Sich im Pazifismus zu verlieren und die Augen davor zu verschließen, wie ungerecht die Welt ist, macht sie nicht besser.

    Ein klares Bekenntnis zur Gewalt um die Welt besser zu machen. Sind das die Guten?

    • @A. Müllermilch:

      Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

      Die Moderation

    • @A. Müllermilch:

      Definitiv, denn Antifaschistische Menschen wollen nur verhindern, dass in Deutschland noch einmal Faschisten die Herrscchaft an sich reißen, um wieder Angehörige von Minderheiten zu ermorden und Frauen- und Kinderrechte einzustampfen.

      Ist eigentlich die Aufgabe von Politik, Justiz und Polizei, aber aus der Richtung wird ja nichts gegen die Demokratiezerstörungswilligen unternommen. Im Grunde wäre jede Aktion gegen Nazis durch den Widerstandsartikel im Grundgesetz abgedeckt, da der "Staat" ja nichts gegen die Erosion der (im Grundgesetz verankerten) freien demokratischen Grundordnung unternimmt!

      • @Truhe:

        Sie wollen verhindern, dass noch einmal Faschisten in Deutschland die Macht an sich reißen und weil sie so genau wissen, wie man das tut, reisen sie nach Ungarn und schlagen Leute zusammen, die sie als Nazis identifizieren.

        Gerade dieser Aufbruch nach Osteuropa sollte doch jedem zu denken geben, wie ähnlich man sich manchmal im Kampf gegen etwas diesem Feind wird. Wieder einmal haben Deutsche die Medizin, die Europa heilen soll?

      • @Truhe:

        "denn Antifaschistische Menschen wollen nur verhindern, dass in Deutschland noch einmal Faschisten die Herrscchaft an sich reißen"

        Und mit Aktionen wie denen in Ungarn verhindert man genau was?

        "Im Grunde wäre jede Aktion gegen Nazis durch den Widerstandsartikel im Grundgesetz abgedeckt"

        Der war gut!

        Mein Fazit auf derart gelagerte Kommentare besteht darin das es auch am linken Rand in den Köpfen einiger Menschen nicht ganz rund läuft. Das scheint kein Alleinstellungsmerkmal der Rechten zu sein.

        Es ist noch nie gut ausgegangen, wenn ein einzelner oder eine Gruppe sich emporheben und sich als selbsternannte Ritter der Gerechtigkeit anmaßen die Gewalthoheit für sich zu beanspruchen. Gilt für die kleinen und die großen Dinge im Leben und für Links wie Rechts. Negativbeispiele gab es dafür besonders im 20 Jahrhundert zu hauf.

        Besser dazulernen und weniger Unsinn verbreiten.

        • @Sam Spade:

          Wenn des alles so war, wie sich die ungarische und fortfolgend deutsche Justiz des so vorstellen, können ebenjene des auch als ne Straßenhauerei behandeln und dieses ganze daraus gestrickte Brimborium weglassen.

      • @Truhe:

        So reden auch die Nazis. Die nehmen sich auch das Recht heraus andere Menschen brutal, fast tödlich zusammenzuschlagen.

        Antifaschisten, die sich auf diesem Level bewegen und Nazimethoden anwenden haben die Verwendung dieser Bezeichnung verwirkt. Sie schaden dem Antifaschismus, der Demokratie und dem Rechtsstaat.

      • @Truhe:

        Definitiv? Straffrei andere zusammenprügeln dürfen, weil man sich selbst anmaßt, auf der richtigen Seite zu stehen und im Besitz der Wahrheit wähnt?



        Ich will in keinem Staat leben, der da mitgehen würde. Das wäre kein Rechtsstaat.

    • @A. Müllermilch:

      Wobei, das ist ja das, was die ganzen Militaristen hierzulande rauf und runter beten. Diese betreiben die Aufrüstung ihrer Armeen bis zum Anschlag und liefern auch Waffen ohne Ende zur Bekämpfung des Bösen. "Gewalt ist Frieden!", you know?

      Es ist leider so, dass sich die Staaten "Kerneuropas" und die USA dem Ruf nach dem 2. WK "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!" nicht (mehr) verpflichtet fühlen und selbst den Zusammehang zwischen beidem bestreiten.

      Antifaschist:innen und Antimilitarist:innen haben in diesen Ländern derzeit ganz schlechte Karten, in erster Linie, weil sie sich gegen die Rückkehr des alten Faschismus und des alten Militarismus im neuen Gewande stemmen.

  • Auch durch eine dauernde Wiederholung der Behauptung, die Auslieferung von Maja nach Ungarn wäre vom Bundesverfassungsgericht als unrechtmäßig beanstandet worden, macht dies nicht wahrer.



    Zum Zeitpunkt der Auslieferung gab es keinen Beschluss. Was soll also unrechtmäßig gewesen sein?

    • @Dirk Osygus:

      Da haben Sie etwas missverstanden. Die Auslieferung war von Anfang an rechtswidrig und ist nicht erst durch den Beschluss rechtswidrig geworden. Mit dem Beschluss wurde die Rechtswidrigkeit lediglich festgestellt.

    • @Dirk Osygus:

      Unrechtmäßig war, dass das Zeitfenster so gestaltet wurden, dass es praktisch unmöglich war, einen Beschluss zu erlangen.

    • @Dirk Osygus:

      "Zum Zeitpunkt der Auslieferung gab es keinen Beschluss. Was soll also unrechtmäßig gewesen sein?"

      Daß die abschiebenden Behörden wussten, daß diesbezüglich eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht lag. Die Abschiebung ist wohl gezielt so schnell durchgeführt worden um zu verhindern, daß der erwartbare Abschiebungsstop noch eintritt. Das ist von seiten der ausführenden Organe gelinde gesagt perfide gewesen!

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Und es ist bedenklich, dass niemand zur Verantwortung gezogen wird.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Es verstieß formell nicht gegen geltendes Recht und man kann Beamte schlecht für effiziente und schnelle Arbeit belangen.

          • @Machiavelli:

            Ist mir klar. Hier gibt es eine Gesetzeslücke.

            Überhaupt ist es in D schwierig, Leute zur Verantwortung zu ziehen, die "im Namen des Staates" handeln. Geht bis zum Minister.

  • Da wird es ja intressant zu sehen wie die Justiz in gleichgelagerten Fällen rechter Aktivisten vorgeht.

    • @Peter Teubner:

      Gar nicht. Und wenn mal einer verurteilt wird, lässt man ihn vor Haftantritt laufen.

    • @Peter Teubner:

      Such wenn Straftaten durch rechte Aktivisten begangen werden, dann wird das Urteil genauso sein. Was glauben sie eigentlich wo wir leben?

      • @Der Cleo Patra:

        Leider haben Sie hierbei nicht recht. Es wird bei ähnlichen Straftaten von Rechtsextremisten leider allzuoft sehr milde geurteilt. Habe ich zwar schon einmal in den Kommentaren hier verlinkt, aber für Sie nocheinmal die beiden krassen Beispiele von Chemnitz 2018 und Leipzig Connewitz 2016: www.endstation-rec...er-die-angeklagten und taz.de/Fuenf-Jahre...onnewitz/!5738779/ Übrigens bei Einzeltaten von Rechtsextremisten wird es manchmal noch krasser, wie zum Beispiel der Überfall auf Journalisten in Fretterode im Jahr 2018, wo das Opfer einen Schädelbruch und eine Stichverletzung erlitt , das Auto demoliert sowie eine Kamera gestohlen wurde. Da hat man schon den Eindruck, daß rechte Gewalttäter gezielt mit Glacéhandschuhen angefasst werden. Da mir einige Opfer rechter Gewalt persönlich bekannt sind, kann ich Ihnen versichern, dass solche Urteile eine verheerende Wirkung haben, die das Vertrauen in den Rechtsstaat massiv erschüttern.

  • „Ein klarer Versuch der Einschüchterung“? Eingeschüchtert müssen sich da nur Leute fühlen, die selbst darauf aus sind, Gewalt gegen andere ausüben. Und das ist ja auch gut so.

    • @PeterArt:

      Ach was, Sie glauben das Rechtsextreme Angst haben müssen? Herrjeh, manchen ist echt nicht zu helfen.

  • Hm, ich hab mir den Artikel in der Hoffnung auf ein paar inhaltliche Fakten zur Beweislage, Urteilsbegründung oder sonstigem durchgelesen, stattdessen nur Aussagen von Verteidiger:innen (die der Natur nach nicht unvoreingenommen sein können) und Aktivist:innen. Sehr bedauerlich, so ist der tatsächliche Informationsgehalt des Artikels leider überschaubar.

    • @Nickname 01:

      Eine ausführliche Begründung zum Urteil mit einem Video zur Urteilsbegründung der Richter bietet der Bayrische Rundfunk an.

      www.br.de/nachrich...begruendet,Uxuw03W

  • Für einen Politiker einer Partei, die von sich behauptet, demokratisch zu sein und auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen, geziemt es sich schlicht nicht, den Rechtsstaat in Frage zu stellen. Das zeigt einmal mehr, dass der Linken der Rechtsstaat nur dann passt, wenn er in ihrem Sinne agiert.

    • @Katharina Reichenhall:

      Ziemlich infam, die zitierten bzw. paraphrasierten Äußerungen Schirdewahns als "Infragestellen des Rechtsstaates" zu rahmen. Tatsächlich beharrt er damit ja genau auf dem rechtsstaatlichen Handeln dieses Staates. Genau dies "geziemt" sich sehr wohl für demokratische Politik.

    • @Katharina Reichenhall:

      Die Konservativen dürfen den "Rechtsstaat" aber weiter an Deutschlands Grenzen ignorieren, nicht wahr?

      • @TV:

        Kleiner Hinweis: Whataboutism ist von links genau so cool wie von rechts.

      • @TV:

        Ein Gesetzesbruch rechtfertigt den Anderen?

  • Der Kampf gegen rechts rechtfertigt halt keine Anwendung von Gewalt. Egal in welcher Art. Weder psychisch, noch verbal und erst recht nicht physisch. Hier spreche ich nicht vom Recht des Eigenschutzes oder der Selbstverteidigung. Natürlich wird dadurch der Kampf gegen rechten Mob langatmiger und auch frustrierender. Aber soll man sich wirklich auf das Niveau dieser Ewiggestrigen braunen bzw. blauen Schläger begeben? Leider hat genau dies die Antifa auch gemacht und damit viel Verständnis und Sympathie zunichte gemacht.

    • @Oleg Fedotov:

      Unabhängig von dem Verfahren, wo fängt Selbstverteidigung an, wo endet sie? Wenn gewaltbereite Rechte sie auf dem Zettel hätten, würden sie ihre Meinung sehr schnell revidieren. Das garantiere ich ihnen.

  • Leipzigerin erlebt Nazi-Überfall 2016: "Ich dachte, die prügeln uns tot"

    05. Juni 2025, 05:00 Uhr

    Vor fast zehn Jahren randalieren mehr als 200 Rechtsextreme einer Nazi-Demo in Geschäften, Bars und Kneipen in der Wolfgang-Heinze-Straße in Leipzig-Connewitz. Sie schlagen Läden kurz und klein, zünden Autos an und verletzen Menschen. Eine Barkeeperin erlebt das alles damals mit, versucht verzweifelt, den Nazi-Überfall auf die Bar aufzuhalten. Bis heute leidet sie unter den Folgen des brutalen Angriffs.

    Wie aus einer Antwort des Justizministeriums auf die jüngste Kleine Anfrage der Linken-Politikerin Juliane Nagel hervorgeht, sind von den 217 Angeklagten 209 rechtskräftig verurteilt. Nagel hatte in den vergangenen Jahren regelmäßig Kleine Anfragen an das Justizministerium zum Verfahrensstand gestellt.

    Ein Großteil der Vefahren erfolgte über das Amtsgericht Leipzig. Wie das Amtsgericht auf Anfrage bestätigt, wurde der größte Teil der verhangenen Freiheitsstrafen zur Bewährung ausgesetzt. Lediglich zwei Personen mussten demnach ihre Haftstrafen antreten.

    So sieht Rechtsstaat bei uns aus! Jetzt das ganze mit Hanna S vergleichen!

    • @taz.manien:

      Man sollte schon schauen, dass die verglichenen Taten ähnlich sind.

      Das beschrieben würde ich eher mit den regelmäßigen 1.Mai Demos vergleichen.



      Oder G7 in Hamburg. Und da sehen die Urteile eher dürftig aus.

      Hier gehts darum, dass der Vorwurf ist, ein Zusammenschluss gebildet und mörderische Jagd gemacht zu haben. Wenn man einen Vergleich bemüht, kommt mir hier eher die NSU in den Sinn. Kleine Gruppe, gezielt Jagd gemacht auf eine bestimmte Gruppe, mit Tötungsabsicht. Auch wenn die Dauer der Altivität, die Art der Waffen und die Folgen natürlich eine andere waren und hier im Vergleich dilettantisch vorgegangen und bei weitem kein so großer schade. Angerichtet wurde. Aber: geplantes Vorgehen, Zusammenschluss als Gruppe, gezieltes Feindbild als Opfer, Tötungsabsicht.

      Da ging’s eben nicht um Scheiben bei der nächsten Nazi-Bar einschlage…

      • @Lio:

        Vollkommen lächerlicher Kommentar. Die Taten sind absolut vergleichbar. Es ist doch offensichtlich, dass die Nazis sich zusammengeschlossen hatten, um in Connewitz Linke zusammenzuschlagen. Eine Tötungsabsicht hat das Gericht auch bei Hanna S. nicht festgestellt.

      • @Lio:

        Natürlich ist der Überfall von über 200 Rechtsextremisten auf Leipzig Connewitz damit vergleichbar: geplantes Vorgehen, Zusammenschluß als Gruppe, gezieltes Feindbild, Verletzung von Menschen und übrigens in Connewitz noch zusätzlich ein enormer Sachschaden.... Die große Milde, die die Justiz dabei an den Tag gelegt hat, ist bezeichnend dafür, wie mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird. Und das ist leider kein Einzelfall, siehe z.B. www.belltower.news...echtsstaat-162003/

      • @Lio:

        Lesen Sie bitte nochmal! Das Gericht hat zu keinem Zeitpunkt eine Tötungsabsicht festgestellt.



        Beim besten Willen nicht mit dem NSU zu vergleichen.

      • @Lio:

        „Man sollte schon schauen, dass die verglichenen Taten ähnlich sind.“

        Das zu schreiben und dann mit dem NSU als vermeintlich passenderem Vergleich zu kommen, der halt Bomben gelegt und zehn Menschen ERSCHOSSEN hat … mannomann. Sind die Linken ihrer Meinung nach einfach nur zu doof, um an Sprengstoff und scharfe Pistolen zu kommen, oder wie erklären Sie sich diesen feinen Unterschied?

  • Genau, eine Verurteilung nach schwerer Körperverletzung ist natürlich als Einschüchterung gedacht. Falls das Schläger daran hindert andere Menschen schwer zu verletzten, dann hat es ja gewirkt.

    • @Zven:

      Das wird keinen einzigen Rechtsextremen hindern, da es für das Klientel hier in Deutschland Rückendeckung gibt.

  • Wenn die Ermittlungsbehörden mit nur einem Bruchteil dieses Ehrgeizes gegen gewalttätige Rechtsextremisten vorgehen würden...

    Aber da die vornehmlich in den eigenen Reihen sitzen, passiert das natürlich nicht.

  • Da ist die Doppelstrategie der Verteidigung ganz klar nach hinten losgegangen. Davon abgesehen ist Gewalt von links eben auch nicht besser. Muss man der Antifa und Herrn Schirdewan wohl auch mal erklären. In einfacher Sprache

  • Ich wüsste gerne, wer im Zusammenhang mit der dringend notwenigen Kritik, der Zurückweisung dieser Staatsschutzjustiz in mehr als 40-Jähriger Tradition "Gegen den Linksextremismus - für ein Urteil sind Sachbeweise, Tatsachenbeweise verfechtbar"

    "die linke Szene" sein soll, die solche Praxis scharf kritisiert.

    Vielleicht ist das ja schon Erkenntnis des Problems. Mal drüber nachzudenken, warum nur "die linke Szene" - das geheimnisvolle, andere Wesen, das mit mir selbst nichts zu tun hat -



    ein derartiges Urteil "scharf kritisiert", dass ohne jeden Sach- und Tatsachenbeweis auskommt.

    Aber das war ja auch schon vor 40 Jahren das Problem mit der Staatsschutzjustiz.

    Das Demokraten die sich hätten wehren müssen davon sprachen,. allein "die linke Szene" erkenne, kritisiere scharf, behaupte, dass zahlreiche Urteile gegen "Legale Raf" "RAF-Sympathisanten" "Unterstützer der RAF" ohne jeden eigentlich juristisch-rechststaatlichen Sachbeweis auskamen.

  • Wie kommt man dazu, jemanden der durch halb Europa reist, um Menschen zu verprügeln, als Antifaschisten zu bezeichnen?

    Wer sich wie ein Nazi benimmt, ist nicht Antifa.



    Vielleicht sollten einige "Unterstützer" mal in sich gehen und nachdenken, wen sie da unterstützen.

    PS: Die Zustände in ungarischen Gefängnissen sind katastrophal und es ist eine Schande, dass die EU zuschaut.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Vielleicht sollten einige "Unterstützer" mal in sich gehen und nachdenken, wen sie da unterstützen."



      Ums ma launig zu schreiben; wenn mensch eh die ganze Zeit für alles, was Leute unter "Antifaschistischer Aktion" verbuchen, irgendwie mitverantwortlich ist ("Sippenhaft"), glotzt dieser nietzschese Abgrund zurück ;).



      (Und auch p.s.; wenn die Verfahren hier in D auch nur auf nem wackeligem Video beruhen, wäre die Staatsanwaltschaft bei KV und raus käme Bewährung (wenn keine Vorstrafenusw.)).

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Antifa ist Handarbeit, wenn der Staat blind ist, muss man selber anpacken. Manche übertreiben es dann eben.. Wie die Rechten mit ihren Bürgerwehren.

      • @TV:

        "Antifa ist Handarbeit"

        Nein. Kopfarbeit. Und das Ergebnis dieser ist, dass Gewalt gegen andere Menschen IMMER falsch ist.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      >Die Zustände in ungarischen Gefängnissen sind katastrophal und es ist eine Schande, dass die EU zuschaut<

      Gottseidank keine Ahnung wie es in deutschen Gefängnissen aussieht - aber Haftbedingungen werden in vielen EU-Ländern katastrophal sein.

      • @A. Müllermilch:

        Mit soetwas muss man/frau halt rechnen, wenn man sich dafür entscheidet, Straftaten zu begehen...und dann noch im Ausland.

      • @A. Müllermilch:

        Ist das irgendwie OK?

        Zu den Haftbedingungen außerhalb der EU kommen aus Brüssel jedenfalls ständig Erklärungen. Dabei sollte man vielleicht erst mal zu Hause kehren...