piwik no script img

Radikalisierung der KlimabewegungRWE auf die Fresse hauen?

Ist für die Klimabewegung jetzt die Zeit gekommen, für mehr zivilen Ungehorsam? Die Politik macht nicht mit, also mehr Bagger und Wälder blockieren?

Der Ernst der Lage fordert mehr, Demos alleine reichen nicht aus Foto: Michael Trammer

Es ist der Samstagabend vor dem neunten globalen Klimastreik. Zweieinhalb Jahre sind vergangen, seit den ersten weltweiten Protesten. Ich laufe über die leere Wiese vor dem Kanz­le­r:in­nen­amt auf der Suche nach Aktivist:innen. Vor zwei Jahren campierten hier hunderte von Menschen, forderten eine gerechte Klimapolitik, ja überhaupt erst einmal Klimapolitik. Manche von ihnen gingen tagsüber zur Schule und verbrachten die Nacht hier. Bis die Politik endlich der Krise Beachtung schenkt.

Heute widerspricht kaum jemand mehr der Notwendigkeit von Klimaschutz. Das „Klimagerechtigkeitscamp“ finde ich weit weg vom Kanzler:innenamt, auf der Wiese hinter dem Haus der Kulturen der Welt. Verdrängt? Versteckt? Vergessen?

Zwei Jahre – für ein:e Po­li­ti­ke­r:in gerade einmal genug Zeit, sich zu überlegen, dass es das Beste ist, sich doch erstmal auf jeden Fall zum Klimaschutz zu bekennen. Das „wie“ kann ja zunächst einmal aufgeschoben werden. Für ein:e 16 Jäh­ri­ge:n GenZ sind zwei Jahre jedoch die halbe Jugend. Verbracht mit Lockdown und sehr viele unter ihnen politisiert durch Fridays for Future. Es sind zwei Jahre weniger für einen korrekten Umgang mit der Klimakrise. Keine Möglichkeit, zur Wahl zu gehen. Und eine schwache Prognose im Moment für die Zukunft.

Ein paar leere Zelte stehen auf der Wiese, ein DJ legt auf und ein paar Leute bewegen sich zu seiner Musik. Viele seien gerade damit beschäftigt, den Streik und die Aktionstage für das nächste Wochenende vorzubereiten, erklärt eine Aktivistin. Es ist auf jeden Fall kalt und Bier gibt es auch nicht. „Wir bleiben, bis ihr handelt“, verspricht ein Plakat. Doch es sieht verblasst aus. Fast so, als würde man schon sehr lange bleiben und es hätte trotzdem niemand gehandelt.

Einfach mal selbst handeln?

Sollte man nicht einfach selbst mal anfangen, zu handeln? Ja, wir brauchen mehr zivilen Ungehorsam, bekomme ich als Antwort. Die Basis bei Fridays for Future (FFF) spreche sich auch schon länger dafür aus, aber einige wenige „ganz oben“ verhindern dies. Ganz oben? Ist das noch die basisdemokratische Graswurzelbewegung von vor zwei Jahren? Oder spricht da einfach nur der Frust aus ein paar Aktivist:innen?

„FFF war für viele wie eine Einstiegsdroge, hat uns für das Thema sensibilisiert“, erzählt eine Aktivistin beim Klimacamp. Das Demonstrieren reiche aber nicht mehr aus. Sie möchte jedenfalls, dass man radikaler vorgeht. Obwohl es ihr schwergefallen sei, sei sie ausgestiegen. Und sie ist nicht die einzige. Ich bekomme einige Kontakte vermittelt. Sie sind alle bereit, zu telefonieren, wollen aber anonym bleiben.

Ja, FFF und Großdemos seien schon wichtig, denn sie machen erst mal das Problem für alle sichtbar … und klar, wir brauchen die breite Unterstützung aus der Gesellschaft … das darf nicht vergessen werden. Aber dann gibt es da auch zu wenig Positionierung gegen Sexismus und gegen Kapitalismus bei FFF. Und aufkommende hierarchische Strukturen. Deswegen seien sie gegangen.

Aber es ist vor allem eins, was die FFF-Aussteiger:innen vereint: sie alle wollen mehr Druck ausüben.

Die Geg­ne­r:in­nen der Klimabewegung

Der Hinweis auf fehlenden Klimaschutz ist jetzt in der Gesellschaft angekommen. Doch das reicht nicht. Ist das alles, was von Fridays for Future zu erwarten war? Vielleicht kann die Klimabewegung ja nicht mehr erreichen als diese Aufmerksamkeit. Doch immer wieder fällt das scheinbar magische Schlüsselwort: ziviler Ungehorsam.

Ziviler Ungehorsam also für das Klima? Ich muss an Rosa Parks denken, die im Bus ihren Sitzplatz nicht für eine weiße Person freimachte und eine Bürgerrechtsbewegung auslöste. Oder Gandhi mit seinem Salzmarsch und der späteren Unabhängigkeit Indiens. Doch wer sind die Gegner der Klimabewegung? Die Autofahrer:innen, die bei Straßenblockaden daran gehindert werden, pünktlich zur Arbeit zu kommen? Nein, das sei keine sinnvolle Lösung. FDP-Chef Christian Lindner, der auf den FFF-Sprechgesang „Unsere Zukunft ist nicht verhandelbar“ mit einem knappen „Doch“ reagiert? Wohl eher.

Dabei ist es doch die Zusammenarbeit der Ampel-Politiker:innen, die gerade jetzt gebraucht wird, damit Klimapolitik endlich vorankommt. Was bleibt uns denn sonst? Waldbesetzungen, Blockaden vor der IAA, Sabotagen, die RWE für wenigstens ein paar Stunden lahmlegen. Das seien die Aktionen, die die Aufmerksamkeit erregen, die wir brauchen. Die auch die Großkonzerne unter Druck setzen. Engagement bei Organisationen wie Ende Gelände oder Sand im Getriebe. Das braucht es jetzt.

Aber was ist dann mit der breiten Mitte der Gesellschaft? Und ist nicht ein bisschen Klimaschutz besser als keiner und dafür das kompromisslose Bestehen auf antikapitalistische Klimagerechtigkeit? Macht sich der Großkonzernbesitzer wirklich mehr über den Klimawandel Gedanken, wenn ein paar Menschen seine Bagger blockieren? Und finden das die Leute vor dem Fernsehen wirklich gut, wenn sie sehen, dass wieder Geld für Polizeieinsätze draufging, um ein paar „Ökos“ von den Bäumen runterzuholen? Die subversiven Ak­ti­vis­t:in­nen halten daran fest.

Die Zukunft nicht aufgeben

Nein, es sei nicht aus einer Hoffnungslosigkeit heraus, dass sie Bagger und Wälder besetzten, sondern weil es etwas ändert. Und etwas sagt mir, aus eigener Erfahrung, dass es durchaus zusätzlich auch psychologisch guttut, seinen Frust gegen Polizei und Großkonzerne zu richten. Auch, wenn das nicht dein Hauptbeweggründe sein muss. Das erklärt, warum der Wunsch nach Radikalisierung existiert und danach mehr zu tun als nur Parolen auf der Wiese vor dem Reichstag zu schreien. Eine konkrete Aktion, die etwas geändert habe, gibt es zumindest (noch) nicht.

Ein radikaleres FFF wird es wohl auch nicht geben. Obwohl wir erst am Freitag beim Klimastreik sehen werden, ob sie etwa doch zu zivilen Ungehorsam tendieren, bekomme ich aus den „oberen Riegen“ gesagt. Nichts steht fest. Außer, dass es doch viele junge Menschen gibt, die ihre Zukunft nicht aufgegeben haben. Die sich nicht abtun lassen. Die nicht nur bleiben, bis gehandelt wird, sondern direkt handeln wollen, bis gehandelt wird.

Doch die Zeit wird knapp, die Ergebnisse sind mau und keine wirklich konkreten „Gegner:innen“ in Sicht. Ihr ziviler Ungehorsam ist nicht der von Rosa Parks oder Gandhi. Denn es geht nicht um die Befreiung einer großen Gruppe in der Gesellschaft von den Unterdrückern. Es geht um eine verlorengehende Freiheit für die kommenden Generationen. Sozusagen einer prophylaktischen Befreiung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

129 Kommentare

 / 
  • Lasst uns doch die bereits errichteten Kernkraftwerke ueber das Jahr 2022 hinaus weiternutzen.

    Lasst uns doch mal die beruehmten Rechnungen ueber Kosten und Nutzen der Kernkraft fuer diesen Fall noch einmal ausrechnen.

    Es gibt kein Problem der Kernkraft, das wir nicht sowieso haben. Kosten in Hoehe von 2 Milliarden fuer die Stilllegung kommen noch hinzu

  • Nanu?

  • Die FDP und der Wirtschaftsrat der CDU sind konkrete Gegner.

    • @nzuli sana:

      Die FDP hat hauptsächlich andere Ziele als mehr Klimaschädigung. Wenn ihr Koalitionspartner Die Grünen mehr Klimaschutz erreichen möchte, müssen die Grünen der FDP in anderen Punkten entgegenkommen. Wenn die Bereitschaft dazu bei den Grünen nicht vorhanden ist, sollte bei den Grünen demonstiert werden.

      Die Grünen-Wähler finden jedenfalls Klimaschutz sehr wichtig und viele andere Grünen-Positionen nicht so sehr. Im Grunde kapern Die Grünen die Stimmen der umweltbewegten Wähler, um damit andere Ziele der Partei zu verfolgen, die jedenfalls von einem größeren Teil ihrer Wähler nicht getragen werden.

      Umgekehrt: Würden Die Grünen ihr politisches Gewicht vor allem für mehr Klimaschutz einsetzen, könnten sie auch in einer Koalition mit der FDP deutlich mehr davon erreichen.

  • Zum Thema der vielbeschworenen Mitte gab es vor ein paar Wochen mal eine schöne Kolumne im Tagesspiegel.

    www.tagesspiegel.d...itte/27586606.html

  • Dem Klima wäre mehr gedient, wenn die FFF's sich in den entsprechenden Ausbildungen und Studiengängen engagieren würden. Monteure, Umwelttechnik, Energietechnik, Agrarausbildung,Gebäudetechnik, Wasserbau-und Anwendung, Recycling. Da liegt die zukünftige Entwicklung und braucht die besten Köpfe.

    • @Altgrüne:

      Stimmt nicht, ich habe Energietechnik auf Regenerative Energien studiert.



      Mein Job, Umverteilung von Arm zu Reich und der Industrie günstigen Strom auf Kosten der Gesellschaft. (Stichwort: EEG Paradox)



      Erneuerbare Energie sind nicht gewollt, ich führe 70% der Zeit sinnlosen Papierkrieg.



      Frag mal Ihrgend jemanden der gerade eines der von ihnen angesprochenen Themen Studiert, ob es ein Technisches oder ein politisches Problem ist.

      Es ist eine Lüge übrig bleibt Depression, Ich habe gewählt, ich habe studiert ich habe alles versucht was in meiner Macht steht, außer RWE eines auf die Fresse zu hauen. Na dann!

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Wie kann man nur ein radikaler Klimagläubiger sein. Selbst die Wissenschaftler haben überhaupt keine Ahnung, wie sich erhöhte Wolkenbildung, höhere Verdunstung über der Barentsee, Geschwindigkeit Golfstrom auf das Klima auswirkt. Wird schon schief gehen.

  • Gandhi hat die Massen mobilisiert gegen eine Regierung ohne demokratische Legitimation.



    In einer Demokratie kannst Du hungerstreiken und Bäume besetzen soviel Du willst, aber solange Du keine Mehrheit hinter Dich bringst wird jeder Politiker Deine Forderungen ignorieren.

    • @Descartes:

      ec.europa.eu/clima...-climate-action_de

      93 Prozent der befragten EU-Bürger begreifen den Klimawandel als ernsthaftes Problem. 79 Prozent der EU-Bürger sehen den Klimawandel als "sehr ernstes Problem" an.

      Es gibt also Mehrheiten, eindeutige Mehrheiten sogar

      • @Alfonso Albertus:

        Ein Problem zu benennen und sich für eine Lösung zu entscheiden, sind aber zwei verschiedene Dinge. Ich bin sicher, dass man auch für andere Probleme ähnlich viel statistisches Bewusstsein nachweisen kann. Nur sagt das NICHTS darüber aus, was dieselben Problemerkenner bereit sind, für die Lösung oder Linderung zu opfern. An der Stelle sind Wahlergebnisse aussagekräftiger...

  • Man sollte sich anschauen wer auf der Welt wirklich CO2 produziert.



    Deutschland liegt unter 3 %.

    Die Aktivisten sollten also in Richtung Asien aufbrechen…



    Ob sie dann der Mut verlässt? Ich könnte mir vorstellen man braucht mehr Mut für solche Aktionen wenn man es in China probiert…

    • @Paul Rabe:

      Olaf Scholz sagt dazu, u. a. gewichtigen Argumenten:

      "Erstens, die Idee eines intern. Klimaclubs wird gerade verhandelt. Bei G7, G20, im Rahmen der OECD, bei dem intern. Währungsfond und auch von der EU vorangebracht, und es ist ein Vorschlag, den ich in diese Gremien gebracht habe. … Ja, es stimmt was Sie sagen: Wir werden den Klimawandel nur global aufhalten können. Und dann stimmt auch, wenn Einige sagen, Deutschland ist ja nur für 2 % … etwa der weltweiten Klimaemissionen zuständig. …

      Was ist der Beitrag Deutschlands? Der Beitrag, neben der intern. Koordinierung … ist, dass wir das Land sind, das wegen seiner Wirtschaftskraft, seiner Ingenieurinnen und Ingenieure, seiner wissensch. Leistungsfähigkeit und seinen hervorr. Unternehmen, d i e Technologien entwickelt, die dazu führen, dass es weltweit gelingt. Denn wir werden ja mit keinem Geld der Welt Afrika, Asien, den Süden Amerikas davon überzeugen können, dass sie auf den Wohlstand, den wir haben, verzichten. Das wollen sie auch erreichen. Wir werden sie also nur davon abbringen, das alles mit Kohlekraftwerken zu tun überall in der Welt,

      indem wir genauso leistungsfähige Alternativen technolog. entwickeln. Aber wenn in einem der erfolgreichsten Industrieländer der Welt, nämlich D., plötzlich Stahl produziert wird klimaneutral, Chemieindustrie gemacht wird klimaneutal, es gelingt, dass der Maschinenbau, die Automobilindustrie Produkte anbietet, die das können, wir auch unsere Energieversorgung gewährleisten können, dann ist das unser bescheidener Beitrag für die Welt,

      dass wir nämlich zeigen, es geht, und die Technologien marktfähig machen, die dann weltweit genutzt werden können. Mit dem kleinen, gar nicht so schlechten Nebeneffekt, dass wir vielleicht sogar als Volkswirtschaft davon für unsere Exportleistungsfähigkeit profitieren können. …

      Doch, es nützt ganz viel, [dass wir] industriell und technologisch die Alternativen entwickeln können, und auch werden."

      Anne Will youtu.be/AeQVfjwprjI ab 43:55

      • @What would The Doctor do?:

        Korrektur:

        … indem wir – billige – genauso leistungsfähige Alternativen technologisch entwickeln.

        … Doch, es nützt ganz viel, weil wir diejenigen sind, die industriell und technologisch die Alternativen entwickeln können, und auch werden.

    • @Paul Rabe:

      Wenn Sie sich die Mühe machen den Pro Kopf Verbrauch an CO2 anzusehen oder gar den Ausstoss den Deutschland insgesamt historisch schon hatte, dann siehts anders aus.



      Nach Asien können Sie ja schon mal vorausfahren Viel Spass

    • @Paul Rabe:

      Deutschland liegt bei drei Prozent? Wissen Sie wie viele Länder es auf dieser Erde gibt?

      Außerdem orientieren sich in einer globalisierten Welt, die Staaten an erfolgreichen Konzepten aus anderen Ländern. Genauso geht's in die andere Richtung. Je mehr Staaten auf Klima und Umweltschutz achten, desto mehr geraten die Länder unter Druck, die sich nicht kümmern. Je weniger Länder sich um Umweltschutz kümmern, desto mehr ruhen sich die Machthaber/innen anderer Staaten auf der Unausweichlichkeit des Klimawandels aus.

    • @Paul Rabe:

      Vernünftige Menschen behaupten, dass Deutschland INDIREKT viel mehr als 2% CO2 verursacht, also eher 15% und zwar einfach wegen der Produktion im Ausland und dem absurd dümmlichen shopping- und Wegwerfwahn!

      • @tsitra:

        Ich würde unterstellen, dass WIRKLICH vernünftige Menschen nicht meinen, mit bloßen Behauptungen irgendwen überzeugen zu können. Zumal wenn sie etwas absurd sind: 15 % wären ein gutes Siebtel aller CO2-Emmissionen der Erde - verteilt auf 80 Millionen Menschen. Nur aus Interesse: Wieviel emmittieren denn dann die 320 Mio. Menschen der restlichen EU, die 300 Mio US-Amerikaner und die 150 Mio. Russen? Sind wir da nicht schon bei über 100% (und wenn nicht, nehmen wir halt noch Indien hinzu...) - und wie schafft es der Rest der Welt, effektiv CO2 zu VERBRAUCHEN?

        Also mal zurück zu den Tatsachen: Vielleicht sind es mehr als 3%. Aber die Frage ist: Welchen Aufwand uss ma treiben, um bei uns auch nur 1 von den 3% zu reduzieren, und was könnte dieser Aufwand anderswo wert sein - z. B. bei der Wiederaufforstung von Regenwald, bei der Solarverstromung in Afrika oder bei der Versorgung von China und Indien mit energiesparender Technologie?

        Wo sind die Hebel?? Das teuschte Wesen, an dessen leuchtendem Beispiel die Welt sich ganz sicher zu neuen Höhen emporreißen wird, ist hoffentlich nicht die einzige Hoffnung dieser so traurig national daherkommenden Klimapolitik.

      • @tsitra:

        Eigentlich behauptet - außer Ihnen - NIEMAND, dass Deutschland 15% zu den CO2-Emissionen beiträgt.

    • @Paul Rabe:

      Sie beziehen aber den ProKopf-Verbrauch noch mit ein? Oder hat etwa ein Chinese weniger Anrecht auf Sauerei als ein Deutscher, sofern es ein Anrecht darauf gibt?

    • @Paul Rabe:

      Deutschland ist beim CO2-Ausstoß pro Kopf weltweit auf Platz 11, in der EU auf Platz 2. China weltweit auf Platz 16. Mit dem Finger auf andere zeigen ist also nicht seriös.

      de.statista.com/st...hner/#professional

      • @Jonas Goldstein:

        Auch wenn China pro Kopf knapp besser dasteht als Deutschland, hat China de facto knapp 17 mal so viele Köpfe. Ich befürchte, die Erdatmosphäre interessiert sich weniger für pro-Kopf-Zahlen als für absolute CO2-Emissionen.

      • @Jonas Goldstein:

        Das ist richtig und das weiß Paul Rabe auch weil er bereits in der Vergangenheit von mir und anderen mehrfach darauf hingewiesen wurde.

        • @Ingo Bernable:

          und ich habe bereits mehrfach darauf hingewiesen, daß relative Pro Kopf Werte physikalisch irrelevant sind.



          Physikalisch relevant sind nur die absoluten Werte.



          Der Vatikan produziert pro Kopf vermutlich das meiste Co2 der Welt.

          Sollen wir also gegen den Vatikan demonstrieren um das Klima zu retten ?

        • @Ingo Bernable:

          Das sind doch alberne Debatten.

          Selbstverständlich ist China mit seinen 30% Gesamtanteil am globalen Co2-Ausstoß extrem mit verantwortlich!



          Und natürlich muss DE mit seinem hohen pro Kopf-Verbrauch Verantwortung tragen!

          Das bedeutet aber eben auch, dass die Klimabewegung nicht nur in DE sondern sehr wohl auch gehörig Druck Richtung China (u.a. Staaten) machen muss.

          • @Rudolf Fissner:

            1. China wird mit dem Verweis auf den Prokopf- Verbrauch mit mindestens 1 Finger auf uns zurück zeigen: 0:1



            2. Die Handelsbilanz zwischen D und China nach CO² aufgeschlüsselt geht für Erstere in Überhang aus. Deutsche Firmen lassen Komponenten ihrer Produktion vielfach in China herstellen: 0:2



            Die chinesische Regierung weiß das und spielt die Karte gegen die Bundesregierung auch aus.



            Die Klimaschutzbewegung könnte Druck auf die Bundesregierung machen, außenpolitisch mehr zu tun. Aber zuerst einmal vor der eigenen Haustür kehren, sonst bleibt der Tiger ein Bettvorleger und es gilt auch da: "Das sind doch alberne Debatten."

            • @zeroton :

              Die Klimaschutzbewegung ist muttitaskingfähig. Kann also innen wie außen, oben und unten.

    • @Paul Rabe:

      och, die chinesische botschaft blockieren wäre doch sicher möglich.

  • So lange die Energieversorgung in den Händen gewinnorientierter Unternehmen bzw. deren Shareholder bleibt, können wir von Klima bis Artenschutz sowieso alles vergessen.

    Leider ist der entsprechende politische Wille zu einer wirklichen Wende nicht ansatzweise erkennbar.



    Wir können in unserem dicht besiedelten Land nicht alle Naturflächen für Windräder opfern, alle Gewässer zu Wasserkraftwerken umbauen, aber nicht den Mut haben, jedes Dach zu begrünen oder mit Solarpanels zu bestücken. Täglich werden riesige mit Asphalt vollversiegelte Flächen für Parkplätze, Straßen usw. genehmigt und realisiert, täglich ersetzen Zigtausende Hausbesitzer ihren Garten durch Schotterflächen, täglich werden die energiehungrigen Serverhallen der Clouds für unser Streaming und die Geschäftsdaten erweitert.



    Da ist RWE nur ein kleiner Tropfen, aber immerhin: Eine Rückführung in öffentliche Hand und hin zu nachhaltiger Energieproduktion ohne auf Aktionäre oder Subventionsabsauger achten zu müssen, wäre ein guter Schritt!

    • @Khaled Chaabouté:

      darum war ja die ddr ein vorreiter in sachen umweltschutz...

    • @Khaled Chaabouté:

      Das "C" in CO2 steht fûr Capitalism. Wenn der Staat Kohle verbrennt, entfällt das C und aus dem Schornstein kommt nur noch O2.

      GagaGugu

    • @Khaled Chaabouté:

      // So lange die Energieversorgung in den Händen gewinnorientierter Unternehmen bzw. deren Shareholder bleibt, können wir von Klima bis Artenschutz sowieso alles vergessen. //

      Oh ja, staatliche Unternehmen können das natürlich viel viel besser. Da scheint immer die Sonnen.



      (Sarkasmus out)

  • das ist mir alles zu verschwurbelt und dumpf mackermäßig ("auf die Fresse hauen")

    Was will man genau? Sollen in 4 Jahren doppelt so viele Windräder stehen? Sollen die Maisäcker die doppelte Fläche einnehmen für die Produktion von Biogas? Soll Berlin den ÖPNV verdoppeln?

    Was will man!? Sich nur in Wälder zu verziehen und Baumhäuschen zu bauen ist wie Weglaufen.

    • @Rudolf Fissner:

      Wichtig ist ein Systemwechsel in Politik und Wirtschaft:



      Vergesellschaftung der Energieversorgungsunternehmen.

      Schaffung eines Klimarates der mit Experten wie Greta Thunberg besetzt ist und ein Vetorecht hat um Umweltfeindliche Gesetze in Bundes- & Landtagen zu stoppen.

      Ausrufung eines Klimanotstandes um mit Hilfe der eingeschränkten Grundrechte die größten Folgen des Klimawandels effektiv bekämpfen zu können, ohne sich lange mit Gegner vor Gericht streiten zu müssen.

      • @Alreech:

        Der n Bremen ist der Klimanotstand vor ein paar Jahren ausgerufen worden. Der ÖPNV ist in kommunaler Hand. Eine RRG-Regierung hat das Sagen. Grüne Senatoren sind seit bald 20 Jahren für Verkehr, Umwelt und Stadtplanung zuständig.

        Auf weitere Bekundungen kann ich also verzichten. Die Parteien die alles immer fordern sind nicht erst seit der letzten Bundestagswahl am regieren. RRG muss liefern. Sie können bereits seit langem Entscheidungen treffen.

        Und FFF soll diesen Parteien, die mit FFF immer einen Schmusekurs fahren endlich mal in den Allerwertesten treten.

    • @Rudolf Fissner:

      Sind Sie noch nicht drauf gekommen? Es ist doch sehr einfach und evident.

      Effektive Klimaschutzmaßnahmen, die uns nachvollziehbar auf den 1,5°-Pfad bringen. CO₂-Neutralität bis 2035. Bewahrbarkeit und Bewahrung eines bewahrenswerten Planeten.

      Oder, wie Greta Thunberg im Kongress sinngemäß: "Ihr sollt nicht auf m i c h hören, ihr sollt auf d i e W i s s e n s c h a f t hören!" Diese hat mit dem neuesten IPCC-Sachstandsbericht nochmals sehr fundierte Entscheidungsgrundlagen vorgelegt.



      Forderungen für die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung fridaysforfuture.d...derungen/100-Tage/ (z. B. Versiebenfachung des EE-Ausbautempos)

      Forderungen an Berlin fridaysforfuture.berlin/forderungen/ (z. B. Autofreier S-Bahnring bis 2025 – Autofreies Berlin bis 2030)

      Machbarkeitsstudie zu einem Beitrag Deutschlands zur Einhaltung der 1,5°-Grenze fff.link/studie (pdf)

      • @What would The Doctor do?:

        Na suppi! Die Betliner FFFs forden also null Alternativen für den Autofreien S-Bahn-Ring. Wenn so dilettantisch herum gefordert wird muss man sich nicht wundern, wenn das von fast niemandem ernst genommen wird.

        Und Thunberg scheinen Sie auch nicht verstanden zu haben. Sie redet von der nicht zu leugenden Tatsache des Klimawandels. Sie leugnet aber nicht, dass es noch mehr Wissenschaften als die Klimawissenschaft gibt.

        Fragen Sie einfach den erst besten Verkehrswissenschaftler ob einfach nur der eindimensional gedachte autofreie S-Bahn-Ring bereits "die" Lösung ist.

        Wann geht FFF Berlin endlich für mehr und billigeren ÖPNV auf die Straße? Wann fordert FFF-Berlin endlich eine Umkehr beim Wohnflächenzuwachs pro Person?

        • @Rudolf Fissner:

          Lesen Sie richtig: der autofreie S-Bahnring ist nur ein B e i s p i e l, und keine Maßnahme ist "bereits "die" Lösung". Alternativen zum Auto sind bekannt, und n a t ü r l i c h muss der ÖPNV gestärkt werden. Gewerbliche Fahrten sind übrigens explizit ausgenommen. Darüber hinaus werden Möglichkeiten aufgezeigt, Wege zu verkürzen und Verkehr zu vermeiden. Ich habe den Link nicht als Deko beigefügt.

          Thunberg versteh ich schon genau richtig. Es ist zentral die Klimawissenschaft, auf die die Regierungen dieser Welt hören sollen. Sie sollen unverzüglich geeignete Maßnahmen einleiten. Denn es geht um die Abwendung einer tödlichen Gefahr für die gesamte Menschheit.

          Ihre Weigerung, inhaltlich auf Ihre Gesprächspartner einzugehen, ist schon manchmal ärgerlich. Sie unterstellen auch gern ein Maß an Unkenntnis allerorten, das Sie mitunter selbst auszuzeichnen scheint. Finden Sie das nicht selbst überheblich?

          Beispiel: "Die Berliner FFFs fordern a l s o null Alternativen für den Autofreien S-Bahn-Ring." Das ist falsch, und nirgends findet sich ein Hauch von Hinweis darauf. Es ist so grundfalsch und unlogisch, dass ich Sie wirklich fragen muss: Was bezwecken Sie damit?

          Und: Was bringt es Ihnen eigentlich, das ehrenvolle, wichtige Engagement der Aktivist*innen zu diskreditieren? Sollte Ihr einziger, eigener Beitrag allein darin bestehen, Leute mit – mitunter – unqualifizierten Fragen zu löchern, die Sie sich auch selbst beantworten könnten? Oder wahlweise sich lustig zu machen?

          • @What would The Doctor do?:

            Vielen Dank, sehr sachlich bzw. seriös Herrn Fissner geantwortet. Ich neige immer dazu schnell agressiv auf solche Beiträge zu reagieren und dann greift irgendwann die Netiquette.

          • @What would The Doctor do?:

            Bereits das Beispiel der Forderung nach einem autofreien S-Bahn-Rings zeigt sehr schön wie unbeholfen seitens FFF manchmal gedacht wird, da solch eine Maßnahme erst nach einem supermassiven Ausbau des ÖPNV erfolgen kann.

            Es ist politisch nicht umsetzbares Wünsch-DIr-Was, das null hilft den Klimawandel zu stoppen. Man macht sich damit lächerlich und diskreditiert die Klimaschutzbewegung.

            Das Wünsch-Dir-Was gilt es überall zu diskreditieren wo man es antrifft. Und man muss! sich darüber lustig machen, denn es hilft nicht, effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel anzuschieben

            • @Rudolf Fissner:

              Für einen "supermassiven Ausbau des ÖPNV" inerhalb des künftig autofreien Berliner S-Bahn-Rings könnte man z.B. ein paar hundert Elektro-Busse bestellen, die binnen ein bis zwei Jahren geliefert würden. Auch die schon vorhandenen Busse würden dann schneller fahren und hätten somit eine höhere Beförderungskapazität.

              Im übrigen liegt der Autoverkehr in dem Bereich des S-Bahn-Rings wohl unter einem Drittel, und viele Autofahrer würden niemals in öffentliche Verkehrsmittel steigen, sondern dann ein E-Bike anschaffen oder woanders hin fahren. Der Anstiegim öffentlichen Verkehr wäre also gar nicht so groß. Mittelfristig reicht dann die dichtere Taktung der U-Bahnen und Trams.

        • @Rudolf Fissner:

          Lieber Herr Fissner, steigen Sie einfach bei FFF ein und machen mit. Bringen Sie Ihre Vorschläge ein. Erfahren Sie selbst, wie mühsam es ist, für konkrete Veränderung zu kämpfen.



          Dass Veränderung notwendig ist, scheinen Sie ja bereits eingesehen zu haben.



          Jedenfalls ist es wenig zielführend, sich an denen abzuarbeiten, die aus einer Position der relativen Machtlosigkeit heraus versuchen, das als notwendig Erkannte mit den limitierten Mitteln umzusetzen, die sie haben. Selbst mit anpacken wäre da angezeigt. Vielleicht haben Sie ja schon eine Position von relativem Einfluss erreicht? Vielleicht können Sie diese auch gewinnbringend einsetzen, um diese Ihre Ziele realisierbarer zu machen?

          • @Annette Thomas:

            Es ist genauso wichtig sich an FFF abzuarbeiten wie es wichtig ist sich an der Politik der jetzigen und neuen Regierung abzuarbeiten.

            Dem Klimaschutz wird es nicht reichen, wenn Fehler gemacht werden, nur weil man einer kritikresistenten Gruppe nachläuft.

            Und argumentieren Sie doch bitte zur Sache und nicht zu Personen, die sie null kennen. Das is übrigens wie Glaskugeln auch ziemlich unwissenschaftlich 🤓

            • @Rudolf Fissner:

              An welcher Stelle hat sie sich denn nicht zur Sache geäußert? Lesen Sie den Beitrag doch noch einmal aufmerksam und ohne Voreingenommenheit, dann wirds schon.

              • @Pia Mansfeld:

                Lieber Frau Mansfeld, steigen Sie einfach in das Thema Klimaschutz ein und machen mit. Bringen Sie Ihre Vorschläge ein. Erfahren Sie selbst, wie mühsam es ist, für konkrete Veränderung zu kämpfen.

                Dass Veränderung notwendig ist, scheinen Sie ja bereits eingesehen zu haben.

                Jedenfalls ist es wenig zielführend, sich an denen abzuarbeiten, die aus einer Position der relativen Machtlosigkeit heraus versuchen, das als notwendig Erkannte mit den limitierten Mitteln umzusetzen, die sie haben. Selbst mit anpacken wäre da angezeigt. Vielleicht haben Sie ja schon eine Position von relativem Einfluss erreicht? Vielleicht können Sie diese auch gewinnbringend einsetzen, um diese Ihre Ziele realisierbarer zu machen?

  • nee nee, ihr lieben ...

    immer schön sauber bleiben.

    nicht rwe auf die fresse.

    sondern euren großeltern und eltern, die euch den wohlstand eingebrockt haben, in dem ihr leben dürft.

    und den nachbarn nicht vergessen, der das genehmigungsverfahren für windkraft seit jahren blockiert, wie auch die e-trassenführung.

    und richtig treffen, verstehste ?

  • Nur mal so: ohne Existenzsicherung, d.h. Begrenzung der Erhitzung und Stoppen des Massensterben der Tiere, ohne Menschen keine Demokratie. Geht es um Prinzipien, extreme Parlamentarismusvorstellungen, die Hinnahme von Herrschaftsverhältnissen oder um lebenswerte ja erlebbare Zukunft der jüngeren Generationen und allgemein der Menschen weltweit, die bereits jetzt durch menschengemachte (genauer: von Wohlhabenden gemachte) Klimaerhitzung leiden? ;-)

    • @Uranus:

      „extreme Parlamentarismusvorstellungen“

      Also gleich Selbstmord begehen aus Angst vor dem Tod? Wundern Sie sich nicht, wenn die Schwächung der Parlamente und das Aushebeln des staatlichen Gewaltmonopols andere Resultate hervorbringt, als es Sie sich wünschen.

    • @Uranus:

      Und? Was wollen Sie jetzt mit Ihrem Kommentar zum Ausdruck bringen?



      Dass wir die nächsten 20 Jahre erstmal weltweit eine Öko-Diktatur benötigen?

      • @Stefan L.:

        Falls für dich Demokratien eine Diktatur sind, dann offenbar ja.

        • @Troll Eulenspiegel:

          "Falls für dich Demokratien eine Diktatur sind, dann offenbar ja."

          Für mich sind Demokratien keine Diktaturen. URANUS hat aber des öfteren schon die Demokratie in Frage gestellt, weil sie in Sachen Umweltschutz und gerechter Verteilung in seinen Augen wohl nicht zu Potte kommt - ohne allerdings eine Alternative zu nennen. Darauf bezog sich mein Kommentar.

          • @Stefan L.:

            Nicht "die Demokratie".

            Sondern die bourgeois-liberale prokapitalistische Demokratie.

            • @Ajuga:

              Natürlich die. Eine andere gibt es ja auch nicht. Oder können sie sagen wo? 🤣

            • @Ajuga:

              Das Dumme ist, in jeder Demokratie darf man auch bourgeois-liberal-prokapitalistisch sein.

  • Demokratie nur solange sie das entscheidet was wir wollen? Die Auswüchse des Kommentarbereichs sind gewohnt gruselig.

    Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Wenn die Welt derart am Allerwertesten ist dass uns nur noch wenige Jahre bleiben, wie sieht der globale Masterplan aus? Nehmen wir mal für einen Moment an wir schaffen es binnen einer Legislaturperiode Deutschland auf klimaneutral zu bringen - koste es was es wolle, es geht um die Zukunft. Wie um alles in der Welt bringen wir Länder wie China, Indien, Russland, die USA binnen noch weniger Jahre auf Kurs? Denn genau das muss passieren, sonst sind wir alle am Allerwertesten, egal was wir hierzulande machen. Irgendwelche Vorschläge abseits von "Gewalt"?

    Ich frage nicht um zu suggieren das wir nichts tun müssten solange die anderen nicht nachziehen, ich frage nur wo die Reise hingehen soll bevor ich auf einen Wagen aufspringe

    • @Questor:

      Das könnte man so sehen wenn es ein demokratischer Wille wäre der sich da gegen die objektiven Mehrheitsinteressen durchsetzt. Ist es aber nicht. Es ist das Interesse einiger ganz weniger Konzern geschützt durch die Medien.

      Ein individuell höheres Aktionslevel bringt da aber nur wenig. Die politische Linke muss anfangen sich zu trauen die Wahrheit zu sagen

      • @Oskar:

        Sie meinen also, der Pöbel kann eh nicht selbst entscheiden, was er will - entweder die Bösen manipulieren ihn, oder die Guten müssen ihm auf die Sprünge helfen und ihm einhämmern, was er eigentlich zu wollen hat. Fällt Ihnen auf, was für eine durch und durch paternalistische Sicht auf den Großteil Ihrer Mitmenschen das ist?

        Und falls Sie die eingestehen können: Wer ist eigentlich in Ihren Augen aufgrund welcher Fügung berechtigt, sich selbst für NICHT manipuliert und zu doof zum Selbstentscheiden zu erklären?

        ps die politische Linke sagt ihre Wahrheit schon seit langem recht ungeniert. Das Problem liegt eher darin, dass sie mit ihrer Vorstellung, dass das die EINZIGE Wahrheit sei, weniger gut durchdringt, als ihr lieb ist...

    • @Questor:

      Es ist doch längst so, dass andere Staaten auch die Notwendigkeit erkannt haben zu handeln, und dass diese Staaten im selben Interessenkonflikt zwischen physikalischen Notwendigkeiten, Wählerwille und Lobbyinteressen stecken.



      Was wirklich helfen könnte, wäre eine Allianz einiger gewichtiger Staaten, um diese schweren ersten Schritte zu tun. Daraus kann sich ein Sog entwickeln, der die kapitalistische Logik ändert und umdreht, so dass es auch ökonomisch höchst rational wird (es ist es eigentlich schon), sich mit wirtschaftlichen und sozialen Innovationen dem Klimawandel entgegenzustellen.



      Wir wären gar nicht die ersten, wir könnten den USA und einigen anderen Ländern beispringen und Rückenwind geben, wir könnten als "Frontenwechsler" massiv den Druck innerhalb der EU und letzten Endes auch auf Russland und China erhöhen.



      Und: es bleibt ja eigentlich keine andere Wahl. Aussitzen und Lindner appeasen führt jedenfalls in die kuschelige 3°-Szenerie, um das Wort Hölle mal zu vermeiden.



      Also: Da Ihre wie meine Worte ohnehin wohlfeil sind, warum bremsen Sie dann? Ist Ihnen in Wahrheit daran gelegen, dass Deutschland sich auf allen klima- und also zukunftsrelevanten Sektoren von der Weltspitze abhängen lässt?

  • "Dabei ist es doch die Zusammenarbeit der Ampel-Politiker:innen, die gerade jetzt gebraucht wird, damit Klimapolitik endlich vorankommt."

    Das wird nicht passieren. Aktivismus will immer, dass etwas sofort passiert. Gesellschaft allerdings ist träge bzgl. Veränderungen, und da die Politik heutzutage nur reagiert anstatt voranzugehen, sind politische Entscheidungen auch von Trägheit geprägt (als in: wieviel kann ich in das Gesetz noch packen bevor es einen Aufschrei gibt).

    Ziviler Gehorsam ist heutzutage zwar sehr öffentlichkeitswirksam, aber bringt wenig, wie im Artikel erwähnt.

    Wenn man wirklich etwas erreichen will, dann müsste man die Netzwerke von klimasündigen Unternehmen hacken und sie für Wochen lahmlegen. Das wäre deutlich effektiver als irgendwelche physische Gewalt.

    • @Shasu:

      Klingt nach nem Plan. Doch frage ich mich, welche Hacker sich für die Umwelt interessieren?

      Diejenigen, die Ransomware draufpacken interessieren Moneten.

      Der typische ArchLinux-User, der nebenher Pentesting betreibt und aus gutem Willen andere Menschen und Unternehmen warnt, dass es eine Sicherheitslücke gegeben hat, tut dies nur, weil er Sicherheitslücken schließen will.

      Und bei Umweltaktivisten vermute ich, dass nur sehr wenige bis maximal zwei das Know-How und die Nerdigkeit besitzen, komplizierte Programmcodes zu schreiben, die so effektiv sind, dass sie auch unbemerkt die NSA, die CIA oder die Erste Ordnung befallen können.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ach, keine Sorge, mit der NSA oder dem CIA muss man sich ja nicht anlegen. Die haben nur bedingt etwas mit d. Klimapolitik in Deutschland zu tun.

        Außerdem wird der Protest ja noch ein paar Jahre andauern, nachdem er schon zwei dauert. Die meisten Teilnehmer sind noch jung und lernen schnell. Gibt keinen Grund warum kluge, deutsche Jugendliche nicht in der Lage sein sollten so etwas zu lernen. Die Aufnahmefähigkeit in jungen Jahren ist beeindruckend, wenn man sich irgendwo hinterklemmt.

        Eine kleine Gruppe von Jungs & Mädels, die ohnehin ein technischeres Interesse besitzen, und etwas Unterstützung von paar Professoren/Wissenschaftlern, und es geht relativ fix. Wo ein Wille, da auch ein Weg. ;-)

  • Da kommen dann also die Polizeipferde demnächst zum Einsatz. Dass wäre ja auch noch schöner, wenn junge Menschen aus der Klimabewegung den DAX schwächeln würden, nur weil sie eine Zukunft haben wollen.

    Die Wahrheit ist doch, dass nach Corona der "Schornstein" des Wirtschaftswachstums noch mehr "rauchen" soll, damit die Verursacher des Klimawandels ihr "Monopolyspiel" weiterhin spielen können; auch wenn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre jetzt schon über 420 ppm ist. Hat jemand tatsächlich geglaubt, dass der Klimaschutz jetzt vorangeht? Dass alles so "neoliberal" bleibt, dafür wird Christian Lindner (FDP) schon sorgen. Das ist halt so, wenn man immer wieder die FDP wählt.

  • Ziviler Ungehorsam (aus lateinisch civilis ‚bürgerlich‘; deshalb auch bürgerlicher Ungehorsam) ist eine Form politischer Partizipation, deren Wurzeln bis in die Antike zurückreichen. Durch einen symbolischen, aus Gewissensgründen vollzogenen, und damit bewussten Verstoß gegen rechtliche Normen zielt der handelnde Staatsbürger mit einem Akt zivilen Ungehorsams auf die Beseitigung einer Unrechtssituation und betont damit sein moralisches Recht auf Partizipation.



    de.wikipedia.org/w...Ziviler_Ungehorsam

  • Wut ist sehr verständlich, doch die Polizei, aufgebaut durch und auch aus der bürgerlichen Mehrheitsgesellschaft



    ist zig-fach stärker: Erstens von der Anzahl der zur tätlichen Gewalt kampfbereiten Personen und zweitens von der technischen Ausrüstung.

    Jede einfache Polizistin trägt z.B. eine Schusswaffe mit der sie "bei Befarf" schnell mehrere Menschen töten kann.



    Eine tätliche Ausseinandersetzung wird die Polizei immer für sich günstig entscheiden.



    Dafür sorgt die bürgerliche Mitte, die "in Ruhe" möglichst billig shoppen und Autofahren möchte.

    Gewalt hat sich letztlich in den allermeisten Fällen als unvernünftig erwiesen, weil eine "Spirale der Gewalt"



    entstand.

    Wehrhaftigkeit muss als Boykott, Verweigerung, Ablehnung, Lächerlichmachung, Protest, Zersetzung und passivem Widerstand umgesetzt werden!

    Die Medien mit ihrer Werbung (=Gehirnwäsche) haben es tatsächlich geschafft, dass der Großteil der bundesdeutschen Jugend offenbar noch den dümmlich naiven Traum von einem gemütlichen Leben mit sicherer Arbeitsstelle und einem Häuschen im Grünen träumt.

    Dabei sind die meisten Jugendlichen nur weitere Statussymbole ihrer Eltern, denn die Eltern haben es u.a. wegen ihrer Habgier nicht geschafft, für eine gute Zukunft zu sorgen.

    Eine von zig möglichen Begründungen möchte ich hier anführen:



    Selbst die "grün-alternative Szene" hat es seit 1998 (Strommarktliberalisierung) vor 2011 (Fukushima) kaum geschafft grünen Strom zu kaufen, danach auch nur wenig mehr.



    Daraus folgt: RWE und solche waren sehr sehr beliebt in der bundesdeutschen Bevölkerung!

    • @tsitra:

      „Dabei sind die meisten Jugendlichen nur weitere Statussymbole ihrer Eltern, denn die Eltern haben es u.a. wegen ihrer Habgier nicht geschafft, für eine gute Zukunft zu sorgen.“

      Wie passt das zusammen mit der Behauptung, wenige Reiche würden mehr als 50% besitzen. Haben die dann auch mehr als 50% der Kinder in die Welt gesetzt?



      Früher oder später fallen einem die Stereotype dann halt doch mal auf die Füße.

  • Ich würde vorschlagen, FFF und die anderen Klimaschützerinnen und Klimaschützer sollten so lange mit Wattebäuschen werfen, bis die verantwortlichen Politiker nicht mehr ein und aus wissen.

    Das kann natürlich dauern, macht aber nichts, schließlich haben wir jede Menge Zeit.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wie wäre es denn Mal Herrn Kubicki und Herrn Lindner mit faulen Eiern zu bewerfen?

    • @4813 (Profil gelöscht):

      "Wie wäre es denn Mal Herrn Kubicki und Herrn Lindner mit faulen Eiern zu bewerfen?"



      Wow, welch konstruktiver Vorschlag. Das wird sicherlich die Klimaproblematik lösen.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Ich denke das wird die beiden dazu bringen ihre Politik noch einmal zu überdenken und den Argumenten der Eierwerfer aufmerksamer zuzuhören.

      Und auch die Koalitionspartner werden Beifall klatschen, sich mit den Werfern solidarisieren und mit den Stimmen der demütig einknickenden FDP die notwendigen Reformen durchdrücken. Das wird ganz bestimmt passieren.

  • "RWE auf die Fresse hauen?"



    Die Gleichsetzung von Radikalismus und Extremismus zieht sich wie ein roter Faden durch die Presselandschaft.



    Natürlich, eine weitere Radikalisierung muss sein!

    • @zeroton :

      Na ja, die Grenze zwischen radikal und extremistisch ist fließend.

      Wenn ich "Sabotage" lese, dann ist das allerdings klar extremistisch.

      Eine weitere Radikalisierung ist kontraproduktiv. Es verschreckt nur die Bürger, die man für die Umsetzung des Klimaschutzes gewinnen will. Was wir brauchen ist hingegen "positive Aufmerksamkeit". Das schafft Sympathien und animiert die Gesellschaft daran teilzunehmen.

      • @Black & White:

        "Was wir brauchen ist hingegen "positive Aufmerksamkeit". Das schafft Sympathien und animiert die Gesellschaft daran teilzunehmen."

        Schön wär´s. Glaub ich nicht mehr dran. Sympathien sind ja durchaus vorhanden, aber "teilnehmen" wollen halt sehr viele (zu viele) nicht wirklich. Zu umständlich, zu unbequem. jetzt nicht...

        • @J. Straub:

          "Zu umständlich, zu unbequem. jetzt nicht..."

          Vielleicht auch zu gewalttätig, zu aggressiv, zu negativ...

          Mir fällt es schwer mich in einer Gruppe für eine gute Sache einzusetzen, wenn diese Gruppe gleichzeitig Mittel wählt, die ich nicht tolerieren kann. Bin ich ein Einzelfall? Ich glaube nicht.

          • @Black & White:

            Da haben wir uns wohl gegenseitig etwas missverstanden. Bei "zu umständlich, zu unbequem, jetzt nicht..." meinte ich die Teilnahme am Schützen des Klimas an sich und nicht die Teilnahme an FFF-Aktionen.

      • @Black & White:

        Die Grenzen sind für die fließend, die den Unterschied nicht verstanden haben. Radikalismus ist im Gegensatz zu Extremismus ein Ansatz, der die vorherrschende Ordnung nicht versucht zu zerstören, kein Chaos zu stiften, sondern eine weitgehend legitimierte Umgestaltung anstrebt. Dabei werden neben dem Aktivismus auch die jetzigen gesellschaftl. Grundlagen von Anfang an neu durchdacht, was sich im Begriff Radikalismus (Radix: die Wurzel) wiederfindet. Der Radikalismus ist also eine vorrangig gedankliche Arbeit und nachrangig eine des Aktivismus. Was er schon mal nicht ist, ist ein Weitermachen auf der Basis des Gegenwärtigen, nur mit einigen Adaptionen. Der radikal Denkende unterstellt einen schweren Systemfehler.



        Ein Kohlekraftwerk zu Blockieren, sprich zu behindern, ist auch Sabotage, stiftet aber noch kein Chaos. Dabei Menschenleben zu gefährden, einen Systemkollaps zu riskieren, dass wäre dann Extremismus. Dabei Sachbeschädigung zu begehen ist Abwägungssache der Aktivisten. Legal ist diese nicht, doch legitim kann diese durchaus sein. Hier gilt auch wieder, wird bspw. ein Unternehmen mit der Aktion in den Konkurs geführt, wäre das Extremismus. Sind es Nadelstiche, die zum Ziel das Erreichen der öffentlichen Aufmerksamkeit haben, so ist es nicht extremistisch.



        Die Grenzen sind Gruppen-kategorisch immer fließend. Demokratisch legitimierte Parteien beherbergen Nazis, Behörden manchmal Kriminelle, Erziehungsenthusiasten auch mal Pädophile und eben Radikale auch den Extremisten. Das Grenzen überschritten werden, kann im Kern die institutionelle Daseinsberechtigung nicht in Frage stellen.

        • @zeroton :

          "Die Grenzen sind für die fließend, die den Unterschied nicht verstanden haben."

          Gewagte Formulierung!

          Ihre Abgrenzung von Radikalismus und Extremismus lässt mich an die offizielle Definition des Bundesamt für Verfassungsschutz denken. Auch nicht schlecht. ;-)

          Defacto gibt es verschiedene Definitionen von Radikalismus und auch von Extremismus, eine eindeutige und allgemeingültige Definition gibt es leider nicht.

          Meine Grenze/Kriterium ist der illegale Gewalteinsatz. Für viele Menschen -auch hier im Artikel und in den Leserkommentaren- scheint eher das Kriterium die (moralische) "Legitimität" der Aktionen zu sein. Das scheint ja auch Ihre Meinung zu sein. Und mal ganz ehrlich: ist es nicht ein herrlich subjektiver Begriff, den jeder auslegen kann wie er will. Willkommen beim fließenden Übergang des Radikalismus und des Extremismus in unserer Realität.

          • @Black & White:

            Wenn Sie sich mit den begrifflichkeiten, um dessen Fehlverwendung zu vermeiden, da immer noch schwer tun:www.bpb.de/lernen/...nd-radikalisierung



            Es geht um die Begriffe, nicht um die falsche Auslegung von einerseits Aktivisten und anderseits ihrer Kritiker. Dass es bequem zu sein scheint, alle unter dem Label radikal in einen Topf zu werfen, wäre ja noch zu verzeihen, doch die verallgemeinernde Definition wider allen Wissen ist schon Missbrauch mit voller Absicht.



            Sie hätten nicht viel von dem, was Ihnen heute lieb ist, wenn es in der Vergangenheit kein Radikalismus im Vorfeld von Debatten, Gesetzesnovellen und schlussendlich sogar großen gesellschaftlichen Umbrüchen gegeben hätte. Es ging da wenig legal, aber oft legitimiert, aber keinesfalls im Abwarten auf Veränderung durch Mächtige zu.

            • @zeroton :

              Wenigstens scheinen Sie ein klares und festes Weltbild zu haben. Sie wissen aber schon, dass die wissenschaftliche Diskussion über unser Thema keinesfalls so eindeutig ist, wie Sie vorgeben. Sogar der von Ihnen verlinkte Artikel führt verschiedene Ansätze auf, die sich teilweise auch im Zeitverlauf geändert haben. Tja, die Wissenschaft ist vielfältig.

              Aber vor allen Dingen geht es darum, wie Begrifflichkeiten in der Realität gelebt und verstanden werden. Und dabei hilft ein elitäres Denken nicht weiter, dass komplexe Definitionen verwendet, die für die alltägliche Kommunikation nicht geeignet sind.

              Abseits der Wissenschaft sind Definitionen entstanden, die praktisch und für den Ideen-Austausch sind. Diese gültigen Definitionen abzuqualifizieren (und damit einen großen Teil der Verwender) halte ich für abgehoben und nicht zielführend.

  • Wir leben in einer Demokratie. Wenn die Parteien, die eine radikalere Klimapolitik wollen, keine parlamentarische Mehrheit bekommen, hat man das zu respektieren. Man kann sich natürlich ärgern, trauern und demonstrieren was das Zeug hält. Aber es gibt nicht die geringste Legitimation für rechtswidrige Maßnahmen irgendwelcher Art.

    • @Lockenkopf:

      Mit Ihrer extremen Parlamentarismus-Positionierung stellen Sie sich an den Rand einer politischen Diskussion, in der ja sogar von Demokrat*innen, aus "der Mitte" heraus geäußert wird, dass ziviler Ungehorsam zur Demokratie dazugehöre. Ein Beitrag im DLF:



      www.deutschlandfun...:article_id=460639

    • @Lockenkopf:

      Auch Demokratie hat Grenzen und auch demokratische Mehrheiten können nicht jede Entscheidung legitimieren. Wenn etwa Partei A mit absoluter Mehrheit die Anhänger*innen von Kleinpartei X beseitigen zu lassen, würde man das wohl kaum als demokratisch legitim bewerten. Nun entscheiden wir aber mit der Verweigerung eines ausreichenden Klimaschutzes über alle Parteigrenzen hinweg immer wieder aufs Neue die Lebensgrundlage nachfolgender Generationen zu zerstören. Angesichts dessen das Hohelied von demoratischer Legitimation zu singen halte ich für ebenso verfehlt wie zynisch.

      • @Ingo Bernable:

        Die Alternative wäre, dass sich eine Minderheit selbst ermächtigt und der Mehrheit aufzwingt, was sie für richtig hält. Wer diese Ziele nicht begreifen kann, muss halt glauben, und das nicht tut und nicht hören will, der muss fühlen. So KÖNNTE die "über-demokratische" Diktatur des Zukunftsorientierten aussehen. Viel anders eigentlich nicht.

        Aber: A) Wer will das wirklich? B) Wer sagt, dass die Selbstermächtigten wirklich richtig liegen (außer denen selbst) - nicht nur hinsichtlich der Tatsachen sondern auch der Art und Weise des Umgangs damit? C) Wer schützt die dann Mächtigen davor, den Weg aller idealistischen Ideologen zu gehen, die einmal an die Macht gelangt sind?

        Das Lied der Demokratie, um im Bild zu bleiben, ist nie und war nie ein "Hohelied", nur die am wenigsten schreckliche Melodie, die echte Menschen in großer Zahl noch so gerade gemeinsam gesungen bekommen.

      • @Ingo Bernable:

        Nein, das tun wir gerade nicht. Ob wir in Deutschland Klimaschutz betreiben, hat angesichts unseres Anteils am weltweiten CO2-Ausstoß im Wesentlichen symbolische Bedeutung. Man kann natürlich trotzdem der Meinung sein, dass wir auch national ambitionierter sein müssen beim Klimaschutz. Allerdings handelt es sich hierbei eben um eine politische Frage, die - wie alle anderen politischen Fragen - im Rahmen unseres demokratischen Systems beantwortet werden müssen.

        • @Lockenkopf:

          "hat angesichts unseres Anteils am weltweiten CO2-Ausstoß im Wesentlichen symbolische Bedeutung."



          DE ist weltweit sechst-größter Verursacher von CO2 und auch pro Kopf gerechnet sind die Emissionen die wir hier verursachen rund 100 Mal höher als die der saubersten Länder. Das würde ich nicht als symbolisch bezeichnen.

    • @Lockenkopf:

      Hey, jetzt wollen Sie behaupten das man sich Mehrheiten schaffen muss? Hier geht es um Moral und Ideologie. Da darf man über solche Sachen hinwegschauen!

  • RWE auf die Fresse hauen?



    RWE auf die Fresse hauen!

    Und ja, das geht auch pazifistisch. Widerstand ohne Gewaltanwendung an Menschen. Wie man es macht? FFF, XR und Ende Gelände zeigen das!

    • @Troll Eulenspiegel:

      "Widerstand ohne Gewaltanwendung an Menschen."

      Und Gewaltanwendung gegen Sachen sind erlaubt?

      • @Black & White:

        Ja, legitim...nur legal Nein.

        • @zeroton :

          "Ja, legitim...nur legal Nein."

          Mit diesem Wort "legitim" öffnen Sie ein weites Tor der Interpretationsmöglichkeiten. Sozusagen ein Ausrede für alle Situationen. Manche Zeitgenossen fanden auch die Gewaltanwendung gegenüber Menschen legitim.

          • @Black & White:

            "Manche Zeitgenossen..." Können die ja machen, doch Legitimität ist "Manche" schon mal nicht. Übrigens kann man den Begriff Legalität staatspolitisch auch missbrauchen. Das sollte dies als Begriff und als Instrument doch aber nicht infrage stellen

      • @Black & White:

        Der Pazifismus definiert keine Gegenstände. Zumal.... wollen wir wirklich das Leben und die Unversehrtheit von Menschen und Tieren mit leblosen Gegenständen abwägen? Also wäre ich objektophil, kann ich den Standpunkt sicherlich verstehen... ansonsten ist es ein lahmes Totschlagargument.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Gewalt erzeugt Gegengewalt, und nein, es reicht leider zur Verhinderung einer Spirale nicht, wenn nur EINE Seite des Konflikts der Ansicht ist, dass die Grenze zum Unerträglich nicht bei der Gewalt an sich sondern beim Gewaltobjekt verläuft und man Gewalt gegen Sachen nicht mit Gewalt gegen Menschen abwehren darf. Die andere Seite sieht es anders, und schon ist es um die schöne Legitimationsdefinition geschehen.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Die Polizei tut das, was ihr superschlaue Politiker sagen. Dabei sind die oft selbst zu tiefst gefrustet.

  • Schwierig. Wie verändert man ein System, das gegen Veränderung maximal abgesichert ist? (Nebenbei, das BSI könnte hier noch eine Menge lernen.) Denn um nichts Geringeres geht es hier. Die immer noch geltende Agenda von Politik, Wirtschaft und den meisten Medien erlaubt es nicht, angemessen auf die Herausforderung zu reagieren.

    Die Gesellschaft ist nur teilweise daran gebunden und teilweise schon sehr viel weiter. Aber es wäre kontraproduktiv, mit Aktionen, die sich leicht diskreditieren lassen - und das wird sofort passieren - größere Teile der Gesellschaft von der anderen Seite vereinnahmen zu lassen, weil die Klimaschützer ja den Umsturz wollen oder Radikale sind usw usf.

    Nötig ist hier wegen der weitgehenden Immunisierung des Systems gegen Veränderung ein weiterer intelligenter Hack des Systems. Die systemeigenen Mechanismen nutzen, um das Anliegen durchzusetzen. Der Schulstreik war so ein Hack. Jeder und jede hatte eine Meinung dazu, von "das können die nicht machen, hier herrscht Schulpflicht" bis zu "die haben völlig Recht und ohne so eine deutliche Aktion hört eh keiner zu". Es war deswegen ein Riesenthema, gerade auch wegen der Regelverletzung. Flankierende Maßnahmen ohne Regelverletzung wie die erfolgreiche Klage vor dem BVerfG waren kein Hack, aber auch nicht schlecht.

    Es ist leider ein ungleicher Kampf. Die etablierte Seite hat alle möglichen Zwangsmittel, Infrastruktur, Rechtsrahmen, Propagandakanäle, Vereinnahmungsmechanismen auf ihrer Seite. Die Motivation, das System beizubehalten bzw zu verändern, dürfte auf beiden Seiten gleich stark ausgeprägt sein. FFF und Sympathisanten bleibt als Domäne ihre Kreativität und Intelligenz im Umgang mit dem "Apparat". Es ist nicht so, dass der unangreifbar ist, aber man muss es geschickt anstellen. Ich wünsche uns viel Erfolg dabei.

  • „ … etwas sagt mir, aus eigener Erfahrung, dass es durchaus zusätzlich auch psychologisch guttut, seinen Frust gegen Polizei und Großkonzerne zu richten.“ … na dann viel Spaß beim nächsten Egotrip im Namen des Herrn.

  • "Es geht um eine verlorengehende Freiheit für die kommenden Generationen." ? Welche Freiheit meinen sie? Ich höre nur das darf nicht sein, das ist nicht korrekt, das muss sich ändern... und seit ihr nicht willig so brauchen wir "Gewalt (GenZ-mäßig: light!)"

    • @Thomas Fluhr:

      Sie reden wie ein Kind, das die ganze Zeit mit Streichhölzern im Holzhaus spielt... oder seinem Sandkastenbuddy die Schüppe über den Kopf zieht.



      Das Kind sagt: "Ich höre immer nur, das darf nicht sein, das ist nicht korrekt, das muss sich ändern..." - ja woran liegts? Daran, dass das Verhalten nicht korrekt ist, nicht sein darf und sich ändern muss.



      Unser Verhalten ist in dem Fall der Überkonsum und die Überproduktion von CO2, und der Buddy, das sind die 90% der Menschheit, die weitaus weniger CO2 produzieren und weitaus mehr unter den Folgen des Klimawandels leiden.



      Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie das noch öfter hören werden, wenn Sie nicht anfangen, genauer hinzuhören, nachzulesen und sich über die Tatsachen hinter den Mahnungen zu informieren.

  • Die Kommentarspalte zeigt mal wieder: die deutsche Seele hat Kummer mit dem Wort "radikal".

    Oh, mein Gott, "radikal" hab' ich gehört! Trude, hol' die Polizei!

    In der aktuellen Situation wäre es aber vielleicht angebracht?

    Kriegt Euch ein und zeigt eher Respekt davor, dass sich die ganze Szene ganz klar von Gewalt distanziert (wenn auch manche Medien -- und Politiker, Opportunisten wie sie nun mal sind) anders darstellen wollen.

    • @tomás zerolo:

      "...dass sich die ganze Szene ganz klar von Gewalt distanziert"

      Haben wohl nicht alle aus der Szene mitbekommen. Ich erinnere mich an einige gewaltsame "Klima-Schützer"-Aktionen in Hambi und Danni. Aber vielleicht sind die aktuellen Aktionen gewaltloser...

      • @Black & White:

        Und ich erinnere mich an einige gewaltsame "Staats-Schützer"-Aktionen in Hambi und Danni.

        • @J. Straub:

          Illegale Gewalt ist immer abzulehnen, bei den "Klima-Schützern" und bei den "Staats-Schützer".

  • Eine Radikalisierung macht es den Besitzstandswahrern nur einfacher dagegen zu agitieren. Wer wirklich schnellst möglich maximale Ergebnisse beim Klimaschutz erreichen will, muss die Mehrheit der Gesellschaft hinter sich vereinen. Dazu ist in Deutschland halt die Unterstützung des Bürgertums notwendig. Radikale Ansätze sind da vor der eigentlichen Machtergreifung nur abschreckend. Ich hab bei allen linken Projekten der letzten 30 Jahre in denen ich mich engagiert habe immer wieder die selbe Erfahrung gemacht. Sobald die Fraktion ans Pult tritt die alle Probleme erst nach der Weltrevolution und der Überwindung des Kapitalismus lösen will, kann der Laden gleich zugesperrt werden. Dann passiert hundertprozentig gar nichts mehr.

    • @Šarru-kīnu:

      Und das ist eben genau falsch herum. Eine radikale Antwort, also das Problem wirklich beheben wollen gäbe erst die Chance etwas zu erreichen.

    • @Šarru-kīnu:

      "Wer wirklich schnellst möglich maximale Ergebnisse beim Klimaschutz erreichen will, muss die Mehrheit der Gesellschaft hinter sich vereinen."



      Und da wird es offensichtlich widersprüchlich. Das verbleibende Zeitfenster in dem noch eine Einhaltung der 1,5°-Grenze möglich ist beträgt nur noch wenige Jahre, Mehrheiten für Maßnahmen im erforderlichen(!) Umfang gibt es weder in der Politik noch in der Gesellschaft und das obwohl die entsprechenden Fakten und Argumente seit Jahrzehnten bekannt sind. Entsprechend spricht wenig dafür, dass sich an dieser Situation etwas ändern wird bevor der Point of no Return endgültig überschritten ist. Daher muss man sich eben doch die Frage stellen ob das Lebensinteresse zukünftiger Generationen nicht schwerer wiegt als heutige Mehrheiten die zumal nur durch Ignoranz und Faktenresistenz erklärbar sind.



      Klimaschutz ist kein linkes oder sonstwie ideologisches Projekt, sondern der Umgang mit einer selbst geschaffenen Entwicklung die mit Sicherheit das Überleben der Zivilisation und möglicherweise das der Spezies Mensch bedroht.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Die Spezies Mensch wird nicht wegen des Klimawandels aussterben. Höchstens, wenn wir die Demokratie schleifen und uns gegenseitig wegen Rechthaberei auslöschen.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Wie kommen Sie zu der Annahme, dass der Mensch nicht wegen des Klimawandels ausstürbe?



          Welche Demokratie wird es wohl geben, wenn viele Menschen aufgrund unwirtlicher Lebensbedingungen, Nahrungsmittel- und Trinkwasserkrisen beginnen zu flüchten? Welche Demokratie wird es geben, wenn es nicht bei 2 aufeinanderfolgenden Dürrejahren, einem Starkregenereignis, Stürmen ... bleibt?

          • 4G
            4813 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Der Klimawandel nimmt Fahrt auf, weil es zuviele Menschen werden.

            • @4813 (Profil gelöscht):

              Das Bevölkerungswachstum der Industrieländer liegt bereits seit den 1960er-Jahren bei unter 1% p.a. Die globalen Emissionen sind im gleichen Zeitraum um gut 300% gewachsen und dieser Zuwachs stammt zum kleinsten Teil aus den Entwicklungsländern.



              www.bib.bund.de/DE...stand-ab-1950.html

              • 4G
                4813 (Profil gelöscht)
                @Ingo Bernable:

                Und sie meinen, in Afrika und im Rest der Welt kann man das, was man verbraucht auf mehr Köpfe aufteilen?



                Ihre Lösung: mehr Kinder = weniger Emissionen?



                Sind sie BWLer?

      • @Ingo Bernable:

        Einige wenige (hier eher mehr) wissen, was für alle gut ist. Und weil sie das wissen, heiligt der Zweck die Mittel.

        Bitte nicht.

        • @xf01213:

          Dass es einige wenige sind, ist nicht korrekt. So gut wie alle - etwa 99% - derjenigen, die sich dem Thema vertieft widmen, geben übereinstimmend die Prognose ab, dass eine Erwärmung von über 3°C ohne tiefgreifende Veränderung 1. sehr wahrscheinlich und 2. ziemlich ungünstig für den Fortbestand der Menschheit in Gesellschaften, wie wir sie kennen, ist.



          Solche Erkenntnisse kann man aber immer dann gut von sich fernhalten, wenn man aktuell in Wohlstand und Sicherheit lebt und die Folgen eigenen Handelns nicht unmittelbar zu spüren sind. So wie bei Ihnen eben.

      • @Ingo Bernable:

        Unbestritten wäre es für das Klima besser wir würden sofort hart reagieren. Nur machen da die Menschen halt momentan noch nicht mit. Vermeintlich gute Ideen sind halt keine guten Ideen wenn sie sich nicht demokratisch erreichen lassen und die Anwendung totalitärer Methoden erfordern würden. Wir müssen uns auf das Machbare fokussieren. Wer zuerst noch Weltrevolution spielen will, ist inzwischen Teil des Problems.

        • @Šarru-kīnu:

          Und ich Depp dachte, jene sind das Problem, die dabei sind, die Existenz der Menschen "anderswo" und generell der jungen Generation zu vernichten.



          Es geht nicht darum, was irgendwer als machbar, sieht sondern darum, was NOTWENDIG ist. Notwendige Klimapolitik und Umweltpolitik müssen auf Klima- und Biowissenschaften (Massensterben der Tiere nicht vergessen!) beruhen.

      • @Ingo Bernable:

        Ihnen ist bewusst das Sie damit die Demokratie in Frage stellen?

        Die Lösung kann nur sein mit Argumenten zu überzeugen. Das braucht Zeit und ist mühsam - alles andere ist jedoch zum scheitern verurteilt.



        Die Geschichte lehrt uns oft genug nicht über Menschen hinweg zu entscheiden. Auch wenn es mit dem Wohl zukünftiger Generationen begründet wird.

        • @CrushedIce:

          Die Zeit hat man sich ja genommen. In den letzten 20 bis 40 Jahren.



          Und jetzt ist sie aufgebraucht und die Überzeugung ist nicht gelungen.



          Und nun?

        • @CrushedIce:

          "Ihnen ist bewusst das Sie damit die Demokratie in Frage stellen?"



          Das ist mir bewusst. Demokratische Systeme funktionieren zu einem wesentlichen Teil auf Basis von Kompromiss und Ausgleich und im Allgemeinen ist das ein gewünschter Vorteil. Mit dem Klimawandel sind wir aber mit einer existenziellen Bedrohung für die Menschheit konfrontiert mit der sich nun einmal keine Kompromisse verhandeln lassen und die Maßnahmen die notwendig wären um die größtmögliche Katastrophe doch noch abzuwenden sind dermaßen einschneidend und radikal, dass sie einfach nicht im Modus von Moderation und Mitte erreichbar sind. Wenn das stabilisierende Momentum der Demokratie selbst zu einer Bedrohung wird muss man auch die Demokratie in Frage stellen.



          "Die Lösung kann nur sein mit Argumenten zu überzeugen"



          Die Argumente sind seit rund 40 Jahren bekannt und faktisch zwingend. Überzeugend sind sie für die Mehrheit trotzdem nicht.



          "Das braucht Zeit"



          Die wir inzwischen nicht mehr haben.



          "Die Geschichte lehrt uns oft genug nicht über Menschen hinweg zu entscheiden. Auch wenn es mit dem Wohl zukünftiger Generationen begründet wird."



          Demnach wiegt die 'Freiheit' der heute lebenden Menschen einen fossil befeuerten, entgrenzten Lebensstil zu praktizieren schwerer als die Frage ob nachfolgende Generationen eine Umwelt vorfinden die die Aufrechterhalgung von Zivilisation und möglicherweise auch dem Überleben der Spezies Mensch noch ermöglicht? Eine solche Sichtweise teile ich nicht.

          • @Ingo Bernable:

            +1

        • @CrushedIce:

          Okay, Zeit genug war ja jetzt. Über 15 Jahre. Aber leider überwiegt die Gier einiger weniger, das Recht auf Leben aller. Jedenfalls in der Politik.

          Zumal, die Geschichte lehrt uns eigentlich auch, dass es nie gut ist, wenn eine kleine, reiche, korrupte Minderheit Entscheidungen trifft die für die restlichen 90% nicht tragbar sind bzw. das Leben dieser Mehrheit unlebbar machen. Das dieses Handeln der 10% durch einen, auch hier, gut funktionierenden Propagandaapparat vertuschen und der Mehrheit vorgaukeln man würde in ihrem Interesse Handeln ist auch schon in der Geschichte passiert und führte meistens zu Umbrüchen und Gewalt. Kapitalismus und Demokratie gehen halt einfach nur eine Weile lang Hand in Hand.

          • @curiouscat:

            ganz richtig

  • subversive aktivisten ...

    kann auch zum den alltag bestimmenden inhalt werden.



    die rebellion.



    zeit und platz für anderes bleibt dann kaum noch.

  • IM ERNST!?!

    „Und etwas sagt mir, aus eigener Erfahrung, dass es durchaus zusätzlich auch psychologisch guttut, seinen Frust gegen Polizei und Großkonzerne zu richten.“

    Ich nehme an, der Text wurde von der Redaktion so abgenommen und dementsprechend inhaltlich akzeptiert. Für mich bedeutet dies, dass die TAZ Gewalt gegen Polizisten nicht nur legitimiert, sondern sogar für notwendig erachtet und somit fordert, bzw fördert. Diese Haltung ist für mich unverständlich und unerträglich.

    Vielleicht braucht es eine Situation, in welcher die Autorin die Hilfe der Polizei dringend bräuchte um schlimmeren zu entgehen, damit sie merkt was sie an unserem Rechtsstaat (zu dem die Polizei dankenswerter Weise gehört) hat. Ich wünsche es ihr definitiv NICHT! Oder sie müsste mal für einige Wochen nach Südamerika, beispielsweise Bolivien, um zu sehen was Polizeiwillkür etc. tatsächlich bedeuten. War sie vermutlich nie, ICH hingegen schon.

    Man muss und sollte nicht mit allen Aktionen aller Polizisten einverstanden sein, Gesetzesverstöße gibt es überall, in allen Berufen, in allen Bevölkerungsschichten. Dies legitimiert NICHT den Aufruf zu genereller Gewalt, bzw „Frustabbau“ gegenüber Menschen, die sich dem Schutz der Bevölkerung verschrieben haben.

    Liebe TAZ, Sie sollten sich schämen.

    • @Gregor von Niebelschütz:

      Spulen Sie sich doch mal wieder runter und lesen Sie im Zusammenhang den obigen Text noch mal. Da steht nix von Gewalt. Es geht um zivilen Ungehorsam.



      Als zweites sind Verweise auf Staaten mit größerer Polizeiwillkür relativierend für hiersige Polizeigewalt und -schikane. Die sind bereits problematisch und kritikwürdig. Siehe u.a. Mord an Oury Jalloh ...

    • @Gregor von Niebelschütz:

      @Gregor von Niebelschütz

      Ihre Argumentation ist fragwürdig, denn sie basiert auf: "Schau, da ist es noch schlimmer!"

      Es ist geschichtlich und soziologisch eine Tatsache, dass die Polizei AUCH (nicht nur!) dazu da ist schwerste soziale Ungerechtigkeit aufrecht zu erhalten!

      Andererseits:



      Es widert mich an, dass die einfachen Leute durch ihr Konsumverhalten die "Großkonzerne" unterstützen statt sich täglich zu wehren, aber anderseits ist es eine Tatsache, dass geschichtliche Verbrechen noch heute und in Zukunft AUCH dafür sorgen, dass z.B. Großkonzerne so reich und mächtig sind.

      • @tsitra:

        Die Polizei soll schwerste soziale Ungerechtigkeiten aufrecht erhalten!? Die Polizisten sind Staatsdiener und nicht irgendwelche Gruppen, die willkürlich nach eigenem Diktum für Recht und Ordnung sorgen. Es wurde hier schon einmal geschrieben: Die Parteien werden demokratisch gewählt und setzen dann ihre Parteiprogramme (so gut sie können) durch. Das diese Inhalte nicht jedem passen kann ich verstehen, dafür gibt es in Deutschland das Demonstrationsrecht. Dieses endet für mich aber bei Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr, Notärzte usw, nur weil diese in Einsätze beordert werden, welche sie sich weder aussuchen, noch inhaltlich teilen müssen, es ist schlicht ihr Job. NOCHMAL: Das es (leider zu oft) zu Polizeigewalt kommt streite ich nicht ab, dem muss so gut wie möglich nachgegangen werden. Das legitimiert aber NICHT den „Frustabbau“ an Beamten! Wie würde das denn andersherum laufen? Die Polizei ist genervt von den dauernden Einsätzen, fühlt sich ungehört und missverstanden und beantwortet DIES dann mit „Frustabbau“ an Demonstrierenden!?? Wäre DAS gerechtfertigt? Natürlich nicht! Dieser Artikel ist eine einzige Frechheit, dass dies von der TAZ-Redaktion nicht ebenfalls so gesehen wird, finde ich erschreckend und abstoßend.

        • @Gregor von Niebelschütz:

          "Wie würde das denn andersherum laufen? Die Polizei ist genervt von den dauernden Einsätzen, fühlt sich ungehört und missverstanden und beantwortet DIES dann mit „Frustabbau“ an Demonstrierenden!??"



          Ja, ist schon klar, weil noch nie vorgekommen. Selektive Verdrängung macht auch einiges erträglicher.

        • @Gregor von Niebelschütz:

          Mein Eindruck ist, dass Sie ein geringes und sehr lückenhaftes Geschichtswissen bzw. Geschichtsbewusstsein haben.

          Was wäre wenn, Menschen, die nichts haben, und in einer kleinen unschönen Mietswohnung leben müssen, einmal ganz intensiv streiken (Arbeitsboykott, Schulboykott , etc.) würden?



          Was glauben Sie wer diese Leute als Erstes "zur raison" bringen würde?

          Einfach mal über alles unvoreingenommen nachdenken... und mehr in den Geschichtsbüchern lesen!

    • @Gregor von Niebelschütz:

      Genau!

    • @Gregor von Niebelschütz:

      Danke!