piwik no script img

Tino Chrupalla bei Markus LanzKuscheln mit Rechten

Kommentar von Clara Löffler

Millionen Menschen demonstrieren gegen die AfD. ARD, ZDF und Co. stellen deren Parteichef unterdessen ins Rampenlicht. Die Sender verfehlen so ihren Auftrag.

AfD-Chef Tino Chrupalla in der Show von Markus Lanz beim ZDF Foto: Markus Hertrich/ZDF

S eit Wochen gehen Millionen von Menschen in Deutschland auf die Straße, um gegen­ die AfD zu protestieren. Trotzdem scheint vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen Crush auf AfD-Chef Tino Chrupalla zu haben. Zuerst war er Ende Januar bei Sandra Maischberger zu Gast, am Sonntag im Deutschlandfunk zum Interview der Woche geladen und Dienstagabend dann auch noch bei Markus Lanz. Seinem Kollegen Leif-Erik Holm wurde bei „Hart aber fair“ am Montag sogar eine Plattform zur besten Sendezeit geboten.

Die Verantwortlichen begründen diese Entscheidung gern mit dem Argument, bei der AfD handle es sich um eine demokratisch gewählte Partei. Auch in Talkshows müsse sie deshalb ausreichend vertreten sein. Tatsächlich ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk an den Grundsatz der Chancengleichheit der Parteien gebunden. Was dabei gern übersehen wird: Dieser Grundsatz gilt für das Gesamtprogramm einer Anstalt und nicht für jedes einzelne Format. Es wird also niemand dazu gezwungen, AfD-Politiker:innen zu sich in die Sendung einzuladen.

Stattdessen sind ARD, ZDF & Co laut Medienstaatsvertrag zu etwas anderem verpflichtet: die Achtung der Menschenwürde zu schützen sowie die Achtung vor Leben, Freiheit und der Meinung anderer zu stärken. Dass die AfD diese Werte infrage stellt, ist mittlerweile mehrfach juristisch bewiesen. In sechs Bundesländern ebenso wie auf Bundesebene gilt die Partei als rechtsextremer Verdachtsfall, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“. Zuletzt hatte das Verwaltungs­gericht Köln einen Beschluss ver­öffentlicht, wonach der Verfassungsschutz die Junge Alternative weiterhin als solche einstufen darf. Demokratisch gewählt bedeutet eben nicht gleich demokratisch.

Wenig Konfrontation

Dass Chrupalla das nicht einsehen möchte, war zu erwarten. Bei Lanz behauptete er, der Beschluss zur Jugendorganisation der AfD sei bloß ein weiterer Versuch, den Verfassungsschutz politisch zu missbrauchen, um die Opposition kurz vor den Landtagswahlen klein zu halten. Wenige Stunden zuvor war bekannt geworden, dass Teil­neh­me­r:in­nen einer Wanderung der Jungen Alternative über Ghettos und Arbeitslager für Mi­gran­t:in­nen schwadroniert hatten.

Anstatt den AfD-Chef „inhaltlich zu stellen“, wie es so viele Fanatiker der Habermas’schen „Kraft des besseren Arguments“ in diesen Tagen fordern, ging Lanz auf Kuschelkurs. „Es gibt Menschen in dieser Sendung, die reden viel extremer als Sie“, meinte der Moderator zu Chrupalla und betonte dann auch noch, er kenne „sehr viele“ gemäßigte Parteimitglieder. Es war der verzweifelte Versuch, die moderate, vernünftige Seite der AfD noch irgendwo in den Sesselritzen aufzuspüren. Als wäre sie dann leichter von guten Argumenten zu überzeugen.

Dass diese Idealvorstellung ohnehin reichlich naiv ist, führte Chrupalla bei Lanz wieder einmal bilderbuchmäßig vor. Kunstvoll wich er Fragen aus, drehte Vorwürfe um und stellte Fakten auf den Kopf. Am Ende stellte Lanz resigniert fest: „Heute geht es nur um Sie, Herr Chrupalla!“ Ursprünglich sollte es in der Sendung um Wirtschaft gehen. Stattdessen bekam Chrupalla die Chance, sich und seine Partei weitere 75 Minuten lang zum Opfer zu stilisieren.

Ein Argument gegen den Ausschluss von AfDle­r:in­nen lautet: Man sollte dem Opfermythos nicht in die Hände spielen. Lanz hat bewiesen: Man tut es auch, wenn man sie einlädt. Als Chrupalla sich beim Moderator beschwerte, als „Parasit“ und „Rattenfänger“ bezeichnet zu werden, pflichtete der ihm mit den Worten bei: „So sollte man nicht über­einander sprechen.“ Fehlte nur noch, dass er ihm zärtlich über den Kopf streichelt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Studiert Soziologie mit Schwerpunkt Kultur, Geschlecht und Differenz im Master. Schreibt außerdem für die Süddeutsche Zeitung und ZEIT ONLINE.
Mehr zum Thema

76 Kommentare

 / 
  • Sehe gerade ein paar Tippfehler.Sorry.

  • Ich habe die letzten Gespächsrunden mitverfolgt. Oft mit hilflosem Interlekt. Nicht die Redebeiträge von Herrn Chrupalla un Herrn Holm haben mich beruhigt. Dies kann man vergessen. Nein, es ist die Hilflosigkeit von Klamoth, Maischberger, Lanz, die mit viel rationalem Aufwand an der Fassade ihrer Protagonisten scheitern. Rationalität im Habermas'schen Sinn, dass dass bessere Argument den ebenfalls rational denkenden Diskussionspartner überzeugen soll, kann hier nicht fruchten. Die Protagonisten der AfD wollen nicht überzeugt werden, das Gerede, immer wiederholt von Crupalla und Holm, wie auch von andren Protagisten der AfD ist Propaganda und damit Lüge.



    Aber das trat sich keiner in der Sendung zu sagen. Noch eine Bemerkung zu Habermas, der ging von einen intakten Ich aus, dass gleichermaßen bei allen gleiche Voraussetzungen mitsichbringt. Nur funktioniert es nicht in der Lüge.

  • Dabei kann er es: Gäste ankotzen und ausschimpfen - es muss da nur zb eine Klimaaktivistin sitzen. Ich glaube, die Erklärung für dieses unerträgliche Umschmeicheln rechter Hetzers (bei Alice Weidel wars genauso) ist: selbstverliebt und ressentimentgesteuert. Lanz hält sich für einen schonungslosen, raffinierten Dialogführer, arbeitet aber doch nur das BILDniveau ab.

  • Die Ausgrenzung der AfD ist richtig, aber sie gehört in den demokratisch leigitimierten Teil des öffentlichesn Lebens: Die Parlamente, die anderen Parteien, die Straße, die Meinungsäußerungen IN den Medien, nicht aber in die Steuerung der öffentlichen Wahrnehmung DURCH die Medien - gerade nicht durch die öffentlich-rechtlichen. Ob man sich so sehr wie Lanz an gewisse Talkgäste ranrobben muss, ist natürlich Geschmackssache - genau wie es Geschmackssache ist, ob man die Show des Mannes guckt...

    • @Normalo:

      Der Lenz kommt, der lanz geht

  • Markus Lanz: Das war die Note Ungenügend. Der Top-Verdiener konterkarierte den öff. rechtl. Auftrag zu 100%. Es tat richtig weh! Und die Bürger zahlen für Moderator Chrupalla.

  • Man hätte den Chrupalla mal Böhmermann überlassen sollen.

  • Hier möcht ich keine Lanze brechen -



    Ich müßte mich ja sonst erbrechen.

    Ein bisschen 'Redewendung' (die den meisten der Jüngeren wahrscheinlich gar nicht mehr geläufig ist...) und ein bisschen 'überreicher Reim' (was ihnen wahrscheinlich auch kein Begriff mehr ist...).

    Aber Spaß beiseite. Wegen der in unseren Talkshows (sagt man/frau so?) nicht vorhandenen Rhetorik, und wegen der ausbleibenden Dialektik obendrein - also auf gut (süd)deutsch wegen dem ganzen Schmarrn habe ich es mir längst abgewöhnt, solche TV-Sendungen, die von wem auch immer nächtlich lanciert werden, in Wort und Bild zu verfolgen. Es lohnt sich nicht. Ich werde dabei immer nur daran erinnert, dass ich wie alle anderen auch dafür zu bezahlen habe, und zwar im doppelten Wortsinn: einerseits mit Geld und andererseits mit dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber all diesen toxischen Medienmächten (oder besser Mediennächten...) à la Lanz.

    Nein, danke.

  • Deutschlandradio nicht vergessen!!! Früher hieß der Sender mal "Radio Adenauer" und diese Unausgewogenheit besteht bis heute fort. Chrupalla dufte dort das "Interview der Woche" geben. Andere Sender kommentieren oder zitieren die Rechtsextremen, das müssen sie auch, doch diesen Demokratiefeinden die große Bühne zu bieten, das ist auch nicht durch verschwurbelte Argumentation erklärbar.

    • @Perkele:

      Sie haben recht. Die Interviewerin war Chrupalla nicht gewachsen.



      Wenn die AFD Journalisten diffamiert, warum gibt der Deutschlandfunk der AFD die große Bühne? Der NDR begrüßt AFD-Mitglieder sogar zu Führungen beim NDR.

  • Solange die AfD als Partei firmiren darf und nicht offiziell der OK zugerechnet wird, kann unser "Staatsfunk" deren Vertreter nicht rechts liegen lassen.



    Das sorgt auch so schön für Aufregung!

  • Der Vorschlag von Frau Löffler schlägt in genau die Kerbe, in die von anderen, politischen Parteien seit Jahren geschlagen wird. Die Logik ist: Ja eigentlich stünde der AfD / Ihren Abgeordneten ja dieses und jenes Privileg zu,... ABER wenn man die Vorschriften wie ein Rechtsverdreher interpretiert, dann kann man ihnen das doch noch verweigern oder durch einen neues Gesetz vorenthalten.

    Das Problem an der Sache ist das man dadurch eben jene, demokratischen Institutionen verunglimpft, die man angeblich schützen möchte. Daraus erwächst dann bei vielen wiederum der Verdacht, dass es vielleicht garnicht so sehr um den Schutz der Demokratie geht, als um den Schutz des eigenen Vorteils. Und es hilft auch nicht, wenn man darauf hinweist, die Partei würde sich als Opfer stilisieren, wenn selbst Menschen die diese Partei mit größter Ablehnung gegenüber stehen sehen können, dass die Behandlung unfair ist.

    Jetzt auch noch formell beim ÖRR die AfD auszuboten würde der Partei eine hervorragende Vorlage bieten, da der ÖRR in der breiten Masse der Bevölkerung bereits unter Verdacht steht nicht neutral zu berichten.

  • Ein bisschen Inhalt gab es, als Herr Madsen von seinem (dänischen) Migrationshintergrund erzählte und Herrn Chrupalla dazu brachte, bei seiner Einwanderungsbedingung "Deutschkenntnisse notwendig" zu straucheln.

    Die eingeträufelten Fakten und Zahlen wirkten weniger hilfreich, da Herr Chrupalla sie einfach abschmetterte mit "glaube ich nicht" und Herr Lanz nicht viel dagegen tun konnte.

    • @sk_:

      Faschismus ist Glaubensfrage. Deshalb sind die ja allesamt faktenresistent und erfinden ihre "alternativen Fakten"

  • Was erwarten wir von einem Talkgastgeber wie Markus Lanz?



    Der, der sich selber so gerne reden hört.



    Der manchmal einer Frage selbst beantwortet um anschließend dem Gast eine neu, episch ausformulierte Frage zu stellen die ebenfalls von ihm beantwortet wird. Wieo sollte er sich ernsthaft in die Mangel nehmen?

    Markus Lanz ist für mich das Yin zu Richard David Precht.



    Yin und Yang im Spätgrogramm.







    Spricht Lanz kann man als geneigter Zuseher*In die Abnahme des Sauerstoffgehalts in der Studioluft förmlich spüren. Da ist kein Platz für Inhalte.

    Schlingensief hätte ihm eine geknallt. Gott habe ihn selig!

  • Bei der Sendung von Louis Klaunroth muss ich diesem Kommentar wirklich beipflichten. Habe mir das Spektakel angesehen und L. K. wirkte über die gesamte Sendung sehr überfordert. Er gab sich alle Mühe Holm nicht ausreden zu lassen, zeigte ständig mit dem Zeigefinger auf ihn und lehnte sich gerne von oben herab so nah an Holm, um so physisch in dessen Komfortzone vorzudringen. Das ganze wirkte so abgekatert, dass Holm die Sendung am Ende als Opfer der angeblichen "Medienkampagne" verlassen konnte. Wenn man nicht in der Lage ist die AfD "zu stellen", sollte man es tatsächlich besser gar nicht erst versuchen. Das kann leicht nach hinten los gehen.

    • @Klaus Kuckuck:

      "Das kann leicht nach hinten los gehen."

      ... und das ist es auch.



      Es ist eben total schwer, Argumente im Streit mit jemandem zu setzen, der sich als unterdrückte Stimme der Vernunft inszeniert.



      Da ist das Verhalten des Moderators in gewisser Weise verständlich.



      Dass es sich überhaupt Menschen zutrauen, ein Gespräch mit Vertretern der AfD zu führen, ehrt sie zwar, aber zu meinen, der AfD könne in solchen Sendungen oder auch allgemein mit Argumenten begegnet werden, ist naiv.



      Rechte nutzen das Bedürfnis nach einer Begegnung auf zwischenmenschlicher Ebene aus.



      So kann es, wie bei Luis Klamroth passieren, dass der AfD Vertreter von "unseren Leuten", um die sich an erster Stelle gekümmert werden soll, sprechen kann und gleichzeitig ein Bild von einer völlig normalen Partei zeichnen.



      Am Ende bleibt der Eindruck, es ist was dran an dem rückwärtsgewandten Stuss, den AfD Vertreter von sich geben.

  • Hier geht's doch nur um Aufmerksamkeit und Quoten. Schafft ja Spannung und Aufregung.



    Wie hat jemand mal gemeint: "ist ja alles so schön bunt hier!"

  • Chrupalla wirkt auf mich wie die karikatureske Verkörperung westdeutscher Vorurteile über die Ossis. Weidel wie die karikatureske Verkörperung ostdeutscher Vorurteile über die Wessis.

  • Rosen auf dem Weg gestreut.

  • Natürlich eine unterirdische Leistung von Lanz. Der ist aber kein Einzelfall. Die Öffentlich- Rechtlichen insgesamt verweigern einfach ganz grundsätzlich eine grundsätzliche inhaltliche Haltung zur AFD. Sie flüchten sich in Allgemeinheiten und Formalien. Das ist Faulheit und Eitelkeit ist auch im Spiel. Sie verstehen auch einfach nicht, dass sie selber sind ein Teil des Problems sind. Sie stellen Normalität her. Sie entscheiden, was diskutabel ist und was nicht. Dafür muss man auch Verantwortung übernehmen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Die ÖR sind in vielen Sendungen durchaus sehr viel kritischer und aufklärerischer als bei Lanz und Co.



      Allerdings was die Sendezeitverteilung angeht ist durchaus Luft nach oben. Aber dafür gibt's ja inzwischen die Mediatheken.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Sehe ich auch so. Vor der AfD hatten sie zeitweise nur Islamisten eingeladen. Hauptsache irgendwas Provokantes. In beiden Fällen flaches Gelaber seitens der sog. Journalisten, und am Ende wundert man sich, dass die eine oder andere Stimmung „plötzlich“ im Land manifest ist. Wenn Rundfunkgebühren sparen dann bitte generell an dem Talk auf ard und zdf.

  • Es dürfte auch weiterhin ein wenig sonores Hintergrundrauschen geben, das seit mehreren Jahren von der AfD und Gleichgesinnten aus dem konservativen Spektrum zur Vermehrung von Unsicherheit erzeugt wird. Sie stellen die weitere Existenz kritischer Medien des 'ÖR' bei einer Machtübernahme zur Diskussion und delegitimieren kritische Formate. Wie sich die Umgestaltung der Medienlandschaft auf die Informationslage und die politische Bildung auswirken kann, sieht man in Demokratien auf dem Weg in Autokratien. Und das Paradebeispiel für den Abbau eines großen Senders mit Format könnte die BBC werden.



    /



    "Der "Grundfunk" wäre demnach nur noch für neutrale Inhalte in den Bereichen Information, Kultur und Bildung zuständig, ein "Heimatfunk" diene als "Schaufenster der Regionen"..."



    www.sueddeutsche.d...rogramme-1.5391871



    /



    www.radioeins.de/p...bc_kuerzungen.html

  • Ich brauche kein betreutes Denken, schaue mir das an, was Herr C. zu sagen hat und ziehe daraus meine Schlussfolgerungen, sofern das heute mit den ÖR noch möglich ist. Was ist daran auszusetzen?

    • @Rolf B.:

      Das Problem ist, dass zu viele gar nicht denken und sich nur emotional durch Reizwörter / -Themen triggern lassen. Wer klar Denken kann wählt nicht die AFD und schießt sich damit ins eigene Knie.

    • @Rolf B.:

      Und - nur mal so gefragt: Wie überprüfen Sie, ob Herr C lügt, den Rechtsradikalismus der Blaunen verharmlost etc.?



      Ich geb mal einen Tipp ab: Sie überprüfen das gar nicht.

    • @Rolf B.:

      Ja, sehe ich auch so. Wer lieber Koch-Shows sieht, kann jederzeit umschalten.

  • Lanz sollte generell nicht geschaut werden.

    Von niemandem.

  • Lanz war und ist immer ein Kuschler mit Autoritären. Sei es Lauterbach oder AfD. Der Typ tickt schon lange so.



    So what?



    Und muss man diese schreckliche Sendungschauen, oder gibt es andere Köpfe auf der Fernbedienung?



    Just trust the 80%. Oder?

    • @J_CGN:

      Stimmt, Lauterbach war auch überdosiert.

  • Man kann über vieles vernünftig Streiten, aber eines steht außer Frage: Das war eine furchtbare Sendung, in der der Moderator nicht in der Lage war die Debatte dahin zu bringen wo es hin sollte: Wirtschaftspolitik.



    Leider haben die blassen Gäste dem ganzen noch wie ein Streichorchester im Hintergrund gedient. Da war niemand der auch nur ansatzweise über die Entmantelungsfähigkeiten und Rethorik gefügt, die geboten ist wenn man es mit einem aalglatten JU Politbot mit Schnuffeltuch zutun hat.



    Das niemand sich verweigert hat den "whataboutism" von C. mitzuspielen hat mir echt die Spucke wegbleiben lassen. Die Gäste sind in alle rethorischen Fallen getreten die C. ausgelegt hat und Lanz konnte des alles nicht moderieren.

    C. ist eine "gute Taktik" der Afd. Er ist ein trauriger Typ, der so nach JU riecht das man ihn beinahe schon für "seriös" halten könnte. Zumindest als unbedarfter Wähler.



    Er ist das perfekte Opfer. Denn er verkörpert das (deutsche) Opfer sehr gut. Man sieht ihn fast auf dem Schulhof, wie wir alle um ihn rumstehen und ihm das Pausenbrot abnehmen wollen. Nicht wahr?



    Diese stilisierung klappt, da leider niemand aus den Opfern wieder arme Idioten macht. Aber leider vestehen viele (besonders sehr junge) Leute sich nur darauf, diese Opferrolle noch durch eigenen martialischen, überzogenenes oder schlicht mackerhaftes Auftreten im Widerstand zu untermauern.

    Was es braucht ist in der Tat eine starke und selbstbewusste Stimme in der Öffentlichkeit die sich inhaltlich mit den Idiotien der Afd Politik befasst.



    Ich hoffe sehr, dass bald der scharfe rethorische Streit von BSW ins Parlament getragen wird! Auf das Deutschland endlich wirkliche sehen kann wer diese "Opfer" von der Afd wirklich sind, und was sie für unserer Republik vorhaben.

    • @Thomas O´Connolly:

      Genau, auf die Diskussion von AFD und BSW über Russland und Putin freue ich mich heute schon. Bei der gleichen Einstellung wird das ein "gewaltiger" Schlagabtausch.

  • "Demokratisch gewählt bedeutet eben nicht gleich demokratisch."

    Leider ein weiteres Beispiel für die Sprachverwirrung in diesem Land.

    Gemeint ist natürlich eine "freie" Wahl, keine "demokratische".

    So wie auch mit "liberaler" Demokratie in der Regel eine "pluralistische" Demokratie gemeint ist, denn die liberale Demokratie zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass sie die einzige Form der Demokratie ist, die denen, die sie abschaffen wollen, volle Gleichberechtigung einräumt, d.h. eine liberale Demokratie (ein Begriff, der vor 1990 eher selten war books.google.com/n...-2019&smoothing=1) ist stets eine wehrlose Demokratie, und daher genau das, was eigentlich *abgeschafft* gehört.

  • "Tatsächlich ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk an den Grundsatz der Chancengleichheit der Parteien gebunden."

    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist aber *vor* allem anderen an die Verfassung gebunden.

  • Tja. Die inhaltliche Auseinanderstezung mit AfD Politikern ist sicher nicht einfach. Und Lanz hat das vielleicht auch nicht richtig gut gemacht. Daraus folgt aber nur die Notwendigkeit, es deutlich besser zu machen. Die bisher praktizierte Ausgrenzung hat der AfD von unter null auf über 20% Stimmen geholfen. Das kann wohl nicht richtig gewesen sein.

    • @Petronius der Jüngere:

      Die AFD wird ja gerade nicht durch den öffentlichen Rundfunk ausgegrenzt, bzw. dort zur Rede gestellt. Die Spinner saßen jahrelang in Talkshows und haben ihr Gift abgelassen und dabei so getan als wenn sie eine normale demokratische Partei währen. Das hat Stimmen gebracht. Sie fallen da gerade auf das Opfergejammer der Rechten rein.

  • Aus der Ecke oder dem polemischen Hinterhalt lässt sich die Politik der Anderen leicht kritisieren. Das nutzt die AFD. Aber welche Lösungen hat sie parat.

    Mit Fake lässt sich kein Flugzeug bauen, nur mit Fakten. Die AFD muss mehr Gelegenheiten bekommen, um zu versagen oder sich zumindest selbst zu entlarven. Das Geschrei, Ausländer raus, ist ja keine Lösung.

    Vernünftige Gesetzesvorhaben nur deshalb nicht zur Abstimmung zu bringen, weil auch AFD-ler dafür stimmen würden, sorry das ist demokratischer Selbstmord.

    Die AFD sollte sich selbst entlarven dürfen bevor ein Höcke rechts außen vorbei in eine hohe Position kommt, weil er vorher nicht scheidern durfte.

  • Ich habe noch keine dieser Sendungen gesehen, doch stelle ich es mir einfach vor, ab von jeglichem scheininvestigativem Getue schlicht konkrete Fragen zu stellen, letztlich wie es jeden Mensch auf Straße interessieren würde.



    Wie denken Sie Rentenzahlungen zu sichern?



    Wo bekommen wir mehr Fachkräfte in Industrie, Pflege, Baustellen her?



    Wie gedenken Sie dem Klimawandel zu begegnen?



    Wo bekommen wir genug Energie her unterteilt in Strom, Wärme,, Mobilität?



    Usw. Usw.



    Migration auslassen, Opferthemen vermeiden...



    Ich bin aber wohl wiedermal zu naiv, zu einfach gedacht?

    • @Tom Farmer:

      Selbst beim Migrationsthema: Wie will er Schutzsuchende rückführen, wie will er mit den EU Grenzländern umgehen etc. Konkret die Sache diskutieren und nicht gleich aufs Provokationshölzchen springen.

  • Die AFD inhaltlich zu stellen in Talkshows ist natürlich schwierig, obwohl es druchaus viel Angriffsfläche gibt.



    Effektiver wäre es die AFD mit guter Politik zu stellen, nämlich den Wählern den Grund zum Wählen der AFD zu nehmen. Aber leider hat man das bisher immer noch nicht begriffen.



    Viele AFD Wähler und Sympathisanten sind einfach nicht bereit eine Verschlechterung ihres Lebensstandards hinzunehmen.



    Das wäre ein Punkt an dem man relativ einfach ansetzen könnte.

    • @Alexander Schulz:

      Die AfD in der Regierung verhindert eine Verschlechterung des Lebensstandards, weil sie die einfachen Mittel dazu kennt. Wer das ernsthaft glaubt oder meint Protest könnte die anderen dazu bringen, das vermeintlich richtige zu tun, verkennt die komplexen Zusammenhänge von denen Lebensstandard abhängt, die weder von der Politik in einem Nationalstaat allein gemacht oder erhalten werden können, ebensowenig wie die Anlässe für Menschen, ihre Heimat zu verlassen, auch wenn die von der AfD getadelte Entwicklungshilfe gerade dies zum Ziel hat.



      Ein verengter Horizont, wie er nicht nur hierzulande bei vielen herrscht, hilft niemandem weiter.

      • @Joba:

        sorry, statt oder muss es noch heißen.

    • @Alexander Schulz:

      Das gelang dem Wirtschaftsminister von Schleswig Holstein ein wenig, als er die Ansiedlung der Batteriefabrik und Schaffung von Arbeitsplätzen u.a. auch für Migranten präsentierte und seine persönliche Migration präsentierte, die so gar nicht in die Argumentation des AfD-Vertreters passte. Dennoch war der "talk" äußerst schlecht moderiert. Die Fragestellungen zu entfernt von konkreten Fragestellungen nach Lösungen. Denn nur damit können Sie den Allgemeinplätzen der AfD kontra bieten, denn Lösungen bietet die AfD keine, im Gegenteil führt Ihr Programm zu einer Zerstörung unseres Landes.

  • Ich fand die Sendung sehr gut und interessant. Lanz hat m. E. einen großartigen Job gemacht. Aber klar, das ist immer Geschmackssache. Der Kritik des Artikels möchte ich mich aber nicht anschließen.

  • Schnickschnack, "inhaltlich stellen".

    Es ist seit Langem klar, dass die AfD-Leute Wiederkehrer:innen der Nazis sind.

    Das wissen auch ehemalige AfD-Mitglieder:innen.

    Die Brandmauer waren nicht konservative "Intellektuelle" wie Sarrazin, die mit ihren Bücherergüssen erst den Diskurs der Mitte nach rechts verschoben.

    Die Brandmauer sind auch nicht konservative Politiker:innen wie Merz und Söder, die aus Mangel an Intellekt, Bildung und Weitsicht nur zu gerne rechte Populismen aufgreifen.

    Die Brandmauer waren auch nicht die Ampelparteien, die zu ihrer Schande in Worten und den Taten der "Maßnahmen gegen die Migrationskrise" auf den AfD-Zug aufsprangen.

    Die erste und wichtigste Brandmauer sind die Menschen dieses Landes, die in einem freien, demokratischen und toleranten Land leben wollen.

    Sie sind in den letzten Wochen endlich aufgewacht.

    Die zweite Brandmauer sind die Institutionen der wehrhaften Demokratie, die der AfD klar zeigen müssen, dass sie nicht zu dieser Demokratie gehört.

    Dass sie außerhalb des demokratischen Spektrums steht.

    Die dritte Brandmauer, auf die ich immer noch hoffe, sind weitsichtige Journalist:innen, Politiker:innen und Bürger:innen, die daran arbeiten, dass die soziale Balance im Land wieder hergestellt wird.

    Davon gibt es noch viel zu wenige.

    • @Stavros:

      "Die zweite Brandmauer sind die Institutionen der wehrhaften Demokratie, die der AfD klar zeigen müssen, dass sie nicht zu dieser Demokratie gehört"

      also stellen Sie ca 18-23% der wahlberechtigen Bürger außerhalb des demokratischen Spektrums?

      • @Hennes:

        Die Wähler:innen kenne ich nicht.

        Die Gewählten ganz sicher.

        Ich denke, es muss klar sein, wes Geistes Kind die AfD ist. Da sollten wir nicht groß drumherumreden.

        Und es muss außerdem soziale Verbesserungen für verirrt Wählende geben.

      • @Hennes:

        Etwa 20% der Bevölkerung, je nach Forschungsdesign auch mehr, stehen mit ihren Ansichten außerhalb demokratischer Grundsätze, sympathisieren mit Diktatur, völkischem Reinheitsgebot oder ähnlichem, das ist nichts Neues. Fällt es Ihnen schwer, das wahrzuhaben?

    • @Stavros:

      Da kann ich nur sagen, vielen Dank. Richtig gute Worte.

    • @Stavros:

      Was nützen Brandmauern, wenn es Menschen gibt, die fleißig Menschen von links über die Brandmauer nach rechts schaufeln?



      Z. B. wenn man Vertreter großer Teile der Bevölkerung (hier Merz, Söder) einfach mal "Mangel an Intellekt, Bildung und Weitsicht" unterstellt.



      Und wenn lt. Allensbach knapp 80% der BürgerInnen mit der aktuellen Migrationspolitik unzufrieden sind ist die Frage, ob man den aktuellen Kurs beibehalten kann, ohne noch mehr Wählerstimmen zur AfD zu schaufeln.

    • @Stavros:

      Was die Brandmauern betrifft, möchte ich Ihnen herzlich danken. Gerade die Dritte Brandmauer muss endlich klappen. Ein Beispiel: Würde der Bund für 50 Milliarden ein Paket für sozialen Wohnungsbau auflegen, so würde viel Unzufriedenheit bis zur nächsten Bundestagswahl weg gehen. Unzufriedenheit, die die AfD ausnutzt.

      • @Kartöfellchen:

        Würde der Bund x Milliarden für den sozialen Wohnungsbau auflegen, würde bis zur nächsten Bundestagswahl genau gar keine neue Wohnung gebaut, ein ordentlicher Teil der Summe aber für Verwaltungs-, Planungs-, Rechts- und sonstige Kosten versandet sein.

  • Das eigentliche Problem ist die Unfähigkeit der Moderatoren im Umgang mit solchen Gästen. Die sind aber leider zu selbst verliebt um das zu merken.

    • @vieldenker:

      Volltreffer!



      Ich finde es sogar notwendig, öfters AfDoofe ins Fernsehen zu bringen, denn nur dort können ihre Schandtaten öffentlich entlarvt werden.



      Und ja, dazu bedarf es intelligenter und nicht Rachsüchtiger Moderatoren.



      Was Lanz und Klamroth da so abliefern ist eine Schande.

  • Schon vor 4 Jahren hat Lanz diese erbärmliche Nummer geboten: A Weidel saß da, wurde präsentiert, ja geradezu umschmeichelt als "das moderate, liberale Gesicht" der Partei. Ein paar Tage später geiferte sie ihre Messermänner und Kopftuchmädchen. Merkt der nichts oder ist das Absicht?

    • @dites-mois:

      War das diese berühmt gewordene Sendung, in der Weidel prophezeit hat, dass die Regierung eine direkte oder zumindest durch soziale Ausgrenzung indirekte Impfpflicht gegen Corona plant und sie daraufhin vom versammelten Rest der Sendung, inklusive Lanz, zu einer verrückten Verschwörungstheoretikerin erklärt wurde?

      Tja, schlecht gealtert, wie man so schön sagt.

      Vielleicht wäre es ja Mal ein gutes Mittel gegen die AfD, sich selber nicht permanent Lügen zu strafen und sie nicht Recht behalten zu lassen.

  • Ach was?

    Da war ein AfD-ler in einer Talkshow und es ist nicht gelungen, ihn zu demaskieren?



    Das ist ja ganz was neues.

    Schließlich gibt es Fälle an der Zahl, in denen Vertreter dieser Partei weinend im Studio zusammen gebrochen sind.

    Weil sie dermaßen hart zur Brust genommen wurden.

    Dann war das bei Lanz wohl die große Ausnahme.

  • Diskussionen oder Interviews mit Hardcore Rechtsextremisten, also AgD-Funktionären sind komplett sinnlos, entweder leiern die gebetsmühlenartig ihre Wahnvorstellungen runter oder mimen die Beleidigten, wen mal eine kritische Frage kommt. Die haben keinerlei Interesse an produktiven Diskussionen und echter Auseinandersetzung mit Problemen.



    Das problematische ist auch, dass in den Medien immer auf deren Themenvorgaben eingegangen wird, ich wünsche mir mal ein Interview wo jemand von der AgD mal gefragt wird wie die echten Probleme zu lösen wären, denn darauf haben die keine Antworten.



    Die Umsetzung der AgD Ideen wären im Ergebnis dasselbe wie der Morgenthau-Plan.

    Da zitier ich doch mal Danger: ".... Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein



    Man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt ...."



    Lernt aus der Geschichte !

  • Lanz kuschelte mit dem "freundlichen" aber sehr gefährlichen Chrupalla, anstatt ihn zu fragen, warum gerade Hunderte Bürger zu einer AFD-Veranstaltung in Chrupallas Heimatort Weißwasser kamen, um einem AFD-Redner bei den üblichen AFD-Phrasen bis zur Weltverschwörung zuzujubeln.



    Wieviel Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit steckte bereits zu DDR-Zeiten in diesen Bürgern aus Weißwasser, hätte Lanz fragen können, um Chrupallas Phrasen vom sicheren und guten Leben in der DDR einmal zu hinterfragen.

    Kurze Zeit später war bei Lanz Kevin Kühnert eingeladen, zusammen mit einer neoliberalen Wirtschaftsweisen und einem neoliberalen Redakteur des Berliner Tagesspiegels, die sich die Bälle zuwarfen, was die Reform der deutschen Politik, also vor allem den Abriss des deutschen Sozialsystems angeht, um die deutsche Wirtschaft wieder "fit" zu machen.



    Lanz machte den Stichwortgeber für das soziale Bashing, was das angebliche Ausnützen des Sozialstaates angeht, bis Kühnert der Kragen platzte und darauf hinwies, dass heute noch der Mindestlohn bei 7 Euro stehen würde, wenn die SPD sich nicht für einen höheren Mindestlohn eingesetzt hätte.



    Kühnert verwies auf die notwendige Besteuerung der Superreichen, was die "Wirtschaftsexpertin" mit angeblich zu viel Aufwand zur Seite wischte. Lanz reagierte mit keiner Silbe auf diesen falschen Hinweis.

    www.lr-online.de/l...tung-72728867.html

    www.zdf.de/gesells...ruar-2024-100.html

    • @Lindenberg:

      Sehr gute Analyse. Aber was können wir von einem neoliberalen Lanz erwarten?

    • @Lindenberg:

      Vielen Dank, es scheint das manche Meinungsbildner und ja da gehören solche Formate wie Lanz und C. dazu, entweder nicht begreifen was sie da eigentlich machen. Oder gar mit Vorsatz diese neoliberalen, antisozialen, teils massiv menschenverachtenden Programme von CDU und AfD zu stärken. Wenn im Osten der Republik, nur die Chance zwischen ultrakonservativ CDU oder Faschos AfD bleibt um damit eventuell nicht die AfD den sieg zu geben, dann läuft massiv etwas falsch in diesem Land. Und dann kommen selbst die Parteien um FDP, Grüne und SPD, die teile des Programms der beiden oben aufgeführten Parteien noch rechts zu überholen...



      Ja geht es denn noch? Sozialabbau wird auch in diesem Jahr das Hauptthema sein, wie kann ich diskriminierte Menschen (egal ob finanziell, gesundheitlich, abhängig vom Pass oder Herkunft (egal ob sie selbst, deren Väter/Mütter oder auch die vorherigen 10 Generationen))...noch weiter drangsalieren, noch weiter ausgrenzen, noch ihr Leben lebensfeindlicher machen....In was für einer Gesellschaft leben wir hier eigentlich mittlerweile!

      @Lindenberg Danke nochmal für die klaren Worte.

    • @Lindenberg:

      Sie stellen den Zusammenhang aus dem Zerreißen des sozialen Netzes und dem Wiederaufstieg der Nazis sehr gut dar.

      Ein Sozialstaat, in dem alle sich sicher fühlen und keine Angst um Morgen und Wohnung zu haben brauchen, ist der verlässlichste Schutz vor der Wiederkehr des Faschismus.

      Die Welt, die gerade kreiert wird (wenn die Bevölkerung sich nicht wehrt), wird so aussehen:

      Auf der einen Seite Faschisten, auf der anderen neoliberale "Demokraten".

      Die Verteidiger:innen der Demokratie werden sich, aus Not aber keineswegs aus Überzeugung, für die neoliberale Seite entscheiden.

      Dann wird der Sozialabbau weitergehen und die Demokratie weiter erodieren.

      Deswegen brauchen wir viele Menschen wie Sie, die die Zusammenhänge verstehen, danke.

      Und sie müssen entsprechend agieren.

    • @Lindenberg:

      Sie stellen den Zusammenhang aus dem Zerreißen des sozialen Netzes und dem Wiederaufstieg der Nazis sehr gut dar.

      Ein Sozialstaat, in dem alle sich sicher fühlen und keine Angst um Morgen und Wohnung zu haben brauchen, ist der verlässlichste Schutz vor der Wiederkehr des Faschismus.

      Die Welt, die gerade kreiert wird (wenn die Bevölkerung sich nicht wehrt), wird so aussehen:

      Auf der einen Seite Faschisten, auf der anderen neoliberale "Demokraten".

      Die Verteidiger:innen der Demokratie werden sich, aus Not aber keineswegs aus Überzeugung, für die neoliberale Seite entscheiden.

      Dann wird der Sozialabbau weitergehen und die Demokratie weiter erodieren.

      Deswegen brauchen wir viele Menschen wie Sie, die die Zusammenhänge verstehen, danke.

      Und sie müssen entsprechend agieren.

  • Der Unterschied war , dass Lanz den AFD Vertreter ausreden ließ, Klamroth nicht. Bei Klamroth hatte ich das Gefühl, dass der AFD Vertreter kleingemacht werden sollte. Einen Vertreter der AFD kann man nach meiner Meinung nur mit Argumenten stellen und widerlegen und nicht durch, wie ich es subjektiv empfunden habe, rüpelhaftes Benehmen.

    • @Filou:

      Am besten Lanz hätte mal darüber gesprochen, dass die AfD sich gerne als Schützer des kleinen Mannes aufspielt, auch gegen die Hochfinanz und das Großkapital, im letzten Wahlkampf in Sachsen aber unregulierte Sonderwirtschaftszonen mit niedrigen Steuersätzen für ausländische Großkonzerne einrichten wollte. Da soll er mal drauf antworten.

  • Vielleicht hat Lanz aus Sicht des ZDF alles richtig gemacht, weil die Quote stimmt. Und aus Sicht von Lanz ebenfalls: Wg. der Quote, wg. des Selbstbildes - und wer weiß, wie Lanz zur AfD steht?

  • Der einzig lustige Moment der Sendung war der Versuch von Herrn C. das Wort "insinuieren" nachzusprechen. Wer denkt da nicht an den Ärzte-Song mit der "Attitüde" ?! Ansonsten nur Gruseln und Fremdschämen. Warum nimmt man nicht einfach die offensichtlichen Widersprüche im Parteiprogramm auseinander, auf das so gern verwiesen wird?

  • Habe den Auftritt nachträglich im Netz gesehen und kann ihn nur als Musterbeispiel dafür anführen, wie man es nicht macht. Lanz war einfach nur peinlich. Das fing schon damit an, Chrupalla die Definitionsmacht für Rechtsextremismus zu überlassen, indem er ausdrücklich danach gefragt wurde und ihn so auf den Gewaltaspekt verengen konnte, während die Vorwürfe sich auf andere Aspekte der Definition von Rechtsextremismus bezogen.Klamroth kam mir zumindest ein wenig besser vor.

    • @Joba:

      Eigentlich wurde nur die Definition von Rechtsextremismus (korrekt) wiedergegeben. Es gibt daneben aber noch rechts und rechtsradikal.



      www.bpb.de/themen/...-oder-neonazismus/

      • @Mopsfidel:

        Sie wurde eben auf den Aspekt der Anwendung von Gewalt (in der Definition durch auch in eine Reihe gestellt) verkürzt. Alles andere , was laut ihrem Link noch zum Rechtsextremismus zählt, hat Herr Chrupalla nonchalont übergangen, Denn nationalistisches und rassistisches Gedankengut, lässt sich ebensowenig wie Gewaltphantasien (nach der Machterlangung) bei der AfD leugnen. Chrupalla dreht das so hin, als müsste ein gewaltsamer Umsturz (war da nicht was mit einer Richterin, die für die AfD im Bundestag saß?) geplant werden, den die historischen Nazis nach dem gescheiterten 1923 auch aus ihrer Agenda genommen hatten, ohne deshalb weniger rechtsextrem zu sein. Die lose organisierten rechten Horden, die einige Gegenden in Ostdeutschland einschüchtern wollen, erinnern an die SA, und die AfD erscheint mir eher halbherzig, was deren Ablehnung angeht. So schlau, sie nicht mehr als Parteiorganisation zu führen sind sie immerhin geworden.

        • @Joba:

          ergänze nach gescheiterten: Hitlerputsch

  • Wie soll der Sender den Grundsatz der Chancengleichheit aus Sicht der Autorin erfüllen, wenn die Parteienvertreter aus allen Formaten ausgeladen werden?

    Die Einschätzung des Verfassungsschutzes hat keine rechtlichen Folgen. Lediglich ein Verbot durch das Bundesverfassungsgericht hätte Auswirkungen.

    • @DiMa:

      Ausgeladen oder gar nicht erst eingeladen? Ist nen Unterschied.



      Nirgends wird die AfD diskriminiert, ihr Wahlprogramme laufen vor Wahlen. Wo ist ihr Problem? Sind ihnen die Faschos nicht häufig genug im Fernsehen? Der Journalist hat doch klar besagt, was nötig wäre und was darüber nicht gemacht werden muss.

      • @Chris Ehl:

        Der vom öffentlich-rechtlichen Rundfunkt einzuhaltene Gleichheitsgrundsatz gilt für das gesamt Programm und nicht nur für Wahlprogramme der Parteien. Daher hat der ÖR allen im Bundestag vertretenen Parteien entsprechend ihres Proporzes gleichberechtig Redezeit im Programm zu gewähren und zumindest entsprechende Einladungen auszusprechen. Dies gilt bis zum Zeitpunkt eines Ausscheidens aus dem Bundestag (durch Abwahl oder Parteiverbot).

        Die von der Autorin genannten Argumente greifen dagegen nicht durch.

    • @DiMa:

      Das habe ich mich auch gefragt.



      Das Gesamtprogramm ist die Summe seiner einzelnen Sendungen. Wird die AfD aus allen einzelnen Sendungen ausgeschlossen, wird das auch mit der Chancengleichheit des Gesamtprogramms nix.