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Luisa Neubauer über Klima und Krisen„Es ist Zeit für Systemfragen“

Wenn der Koalition der gesellschaftliche Frieden in Deutschland wichtiger sei als die Menschen in der Ukraine, solle sie das sagen, fordert Neubauer.

„Warum zum Henker wagt die Regierung kein Tempolimit?“, fragt Luisa Neubauer Foto: Doro Zinn
Katharina Schipkowski
Interview von Katharina Schipkowski

taz: Frau Neubauer, am Freitag findet der zehnte globale Klimastreik von Fridays for Future statt. Haben wir derzeit nicht andere Probleme?

Luisa Neubauer: Wir streiken, gerade weil wir auch andere Probleme haben. Es gibt heute keine singulären Krisen mehr. Es ist Zeit, das anzuerkennen und die Systemfragen anzugehen. Nie war es offensichtlicher, dass wir eine Energiewende brauchen. Trotzdem müssen wir dafür kämpfen, weil wir sehen, dass die Regierung selbst jetzt zu allen Irrationalitäten bereit ist.

Welche Systemfragen meinen Sie – den Kapitalismus abschaffen?

Wenn man wie Wirtschaftsminister Robert Habeck von Putins Gas wegwill und dafür nach Katar reisen muss, steht man vor einer Systemfrage. Hier wie da finanzieren wir die Gegner der Demokratie und erhöhen das Risiko eines Klimakollapses. Um sich davon zu befreien, muss man die großen Hebel umsetzen und die Systeme – Energie, Mobilität, Landwirtschaft und so weiter – humanisieren, demokratisieren und dekarbonisieren.

Im Interview: Luisa ­Neubauer

25, ist Mitinitiatorin von Fridays for Future Deutschland. Mit 17 wollte sie einen Roadtrip durch Europa machen. Heute bevorzugt sie die Bahn.

Nachrichten über zu viel Wärme in der Arktis, globale Emissionsrekorde oder den IPCC-Bericht dringen zurzeit kaum durch. Wer soll sich aktuell für den Streik interessieren?

Uns geht es nicht darum, dass sich Menschen für den Klima­streik interessieren, sondern dass Menschen die Klimakrise als das wahrnehmen, was sie ist: die größte Bedrohung der Menschheit. Und dass sie entsprechend handeln. Dafür ist der Streik nur ein Vehikel.

Mit den 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr sind für die kommenden Monate andere Themen gesetzt als das Klima.

Es ist Krieg und erst mal logisch, dass auch über Militärausgaben diskutiert wird. Aber was sollte uns davon abhalten, gleichzeitig das große Ganze in den Blick zu nehmen? Ein paar Stimmen, die sich gekränkt fühlen, wenn sie keine alleinige Diskurshoheit mehr haben? Tja. Eine brennende Frage ist: Wie sichern wir Demokratien? Wir brauchen Unabhängigkeit von Autokraten und Energieunabhängigkeit. Und es gibt ja keine Regel, laut der man in einem Krieg, der durch den Verkauf fossiler Energien finanziert wird, nicht über die Transformation von Energiesystemen sprechen kann.

Bei einigen Kohlekraftwerken wurde jetzt schon die Laufzeit verlängert. Ist es richtig, wie Robert Habeck sagt, im derzeitigen Ausnahmezustand nicht an Klima-Deadlines festzuhalten, sondern flexibel zu reagieren?

Ich möchte sehen, wie Robert Habeck das den Leuten erklärt, die vor der Klimakatastrophe auf der Flucht sind. Wie sollen die flexibel sein? Ja, wir werden uns mit sehr harten Energiedebatten auseinandersetzen müssen. Aber ich ermuntere uns, sorgfältig auseinanderzuhalten, wo wir von Machbarkeit und wo von Politik reden. Ich verstehe, dass man das vermischen möchte, wenn man eine grüne Regierung ist und die Illusion aufrechterhalten will, dass man alles tue, was möglich sei. Aber das darf uns nicht davon abhalten zu gucken, wer diesen Krieg finanziert, was Putin stark macht und welche politischen Konsequenzen gezogen werden müssen, wenn wir das anerkennen.

Sie fordern den kompletten Boykott russischer Energieträger. Das würde eine schwere Wirtschaftskrise auslösen und sich auch auf arme Länder auswirken.

Der russische Gasimport ist sehr schwer zu ersetzen, das stimmt. Kurzfristig muss man sich fragen, was wir stattdessen reduzieren können. Für soziale Gerechtigkeit braucht es soziale Politik. Das heißt aber nicht, dass man denjenigen, die sich das leisten können, nichts abverlangen darf. Die Bundesregierung tut so, als gäbe es ein Recht auf Energieverschwendung. Warum zum Henker traut sie sich nicht, ein Tempolimit zu verabschieden? Wenn sie den privilegiertesten Teil der Gesellschaft, der am meisten Energie verbraucht, mit einer Handvoll Maßnahmen zum kollektiven Energiesparen auffordert …

… dann wäre das immer noch keine Transformation des Energiesektors, sondern eine Individualisierung der Verantwortung.

Man würde zunächst akut Spannung aus der Situation nehmen. Wir sehen doch gerade, wie sich Menschen organisieren, eine wehrhafte Demokratie gestalten und ernst genommen werden wollen. Wenn die Regierung stattdessen meint, das Tempo auf der Autobahn sei wichtiger als die Solidarität mit den Menschen, die in Mariupol vor den Bomben fliehen, muss sie dazu stehen und das nicht mit einem pseudosozialen Frieden verteidigen. Den Frieden hier und die Ukraine gegeneinander auszuspielen, finde ich das Allerletzte.

Die Po­li­ti­ke­r*in­nen sollen also an den guten Willen der Bür­ge­r*in­nen appellieren?

Nein, sie sollen ehrlich zugeben, dass wir kein Recht auf Energieverschwendung haben. Und dass jeder Liter Öl, den wir unnötig verbrauchen, Putin zugutekommt. Es braucht einen Plan und eine Strategie. Ich war nicht dabei, als es 1973 die autofreien Sonntage gab, aber ich habe von niemandem gehört, dass er das als schwarzen Tag erinnert.

Ist Habecks Prioritätensetzung ein Verrat der Grünen an der Klimabewegung?

Ach, ehrlicherweise kann ich hier mit dem Begriff des Verrats nicht so viel anfangen. Was wir gerade sehen, ist, dass die klimafreundlichste Regierung, die wir jemals hatten, vor offensichtlichen Systemfragen steht und scheinbar nicht bereit ist, sie ehrlich und zukunftsgewandt zu beantworten, um langfristig Lebensgrundlagen zu bewahren.

Welche Konsequenz ziehen Sie daraus?

Wir stellen fest: Am Ende des Tages steht und fällt alles nicht damit, wer gerade regiert, sondern damit, was wir als Zivilgesellschaft damit machen.

Wann kommt der endgültige Bruch der Klimabewegung mit den Grünen?

Was soll denn dann folgen – sollen wir auf den Tisch hauen und sagen „Das war’s jetzt“? Dass die Grünen nicht der parlamentarische Arm der Kli­ma­be­wegung sind, wissen alle Beteiligten. Darum geht es auch nicht. Es braucht Parteien, die ernsthaft und integer die ökologischen Fragen ins Parlament und die Regierung tragen. Das sollten so viele Parteien sein wie möglich. Ich finde es absurd, die größte Katastrophe der Menschheit auf eine Frage zwischen einer Partei und einer Bewegung zu reduzieren.

Wie kann Fridays for Future zukünftig Druck ausüben? Die Mobilisierungskraft hat über die Jahre abgenommen, Gesellschaft und Politik haben sich an die Klimaproteste gewöhnt.

Im Gegensatz zu jedem anderen Politikfeld braucht die Klimapolitik permanent eine externe Erinnerung daran, dass es sie überhaupt gibt. Das ist zwar eine komplett abstruse Scheinlogik, aber solange man gute Klimapolitik sehen will, wird man Druck machen müssen. Ein Teil davon müssen Massen auf der Straße sein. Das hat auch damit zu tun, dass sich immer irgendein Politiker in die Hose macht, wenn er daran denkt, dass man der Gesellschaft ein paar kleine Klimamaßnahmen zumutet.

Aber was kann FFF noch erreichen? In den Talkshows sitzen Sie schon lange, Greta Thunberg hat schon vor den Vereinten Nationen in New York gesprochen, die Zahlen auf der Straße sind nicht mehr zu toppen. Eine Klimapolitik, die 1,5 Grad erreicht, folgt daraus zwar nicht, aber das haben Sie offensichtlich nicht in der Hand.

Die Geschichte, dass wir einmal Menschen mobilisiert haben und die Politik davon jetzt jahrelang zehren kann, funktioniert ja so nicht. In dem Augenblick, in dem wir nicht mehr auf die Straße gehen, erwächst das Narrativ: Die Leute wollen es nicht mehr. Dem stellen wir uns ununterbrochen entgegen. Der Zuspruch sinkt auch nicht. Das Klimabewusstsein der Leute ist nach wie vor hoch. Wir sprechen immer weitere Teile der Gesellschaft an, für die Klima vorher kein Thema war.

Gleichzeitig wird die Pendlerpauschale erhöht und Neuwagen sind immer noch beliebter, je größer sie sind.

Was erwartet man? So, wie sich der saarländische Minister­präsident Tobias Hans (CDU) kürzlich mit der Handykamera vor eine Tankstelle gestellt und eine Spritpreisbremse ­gefordert hat, weil bei 2,12 Euro für Diesel wirklich ein Punkt erreicht sei – genau so wurde in den vergangenen Jahrzehnten doch Verkehrspolitik gemacht. Jahre der populistischen Glori­fizierung von teuren und ­unsozialen Abhängigkeiten vom eigenen Auto haben Folgen. Man kann nicht erwarten, dass sich diese Einstellungen ohne massive Aufklärung und eine neue politische Ehrlichkeit ändern, schon gar nicht von jetzt auf gleich. Mit 17 wollte ich unbedingt einen Roadtrip durch Europa machen. Ich dachte, ich wäre dann frei, weil mir das alle amerikanischen Teenie-Filme vorgemacht haben. Die Fossilität prägt uns und dringt in unsere Träume ein.

Kleine Teile der Bewegung haben sich entkoppelt und damit sehr viel Aufmerksamkeit erreicht. Ist die „letzte ­Generation“ mit ihren ­Autobahnblockaden ein Zeichen dafür, dass die Bewegung sich doch radikalisieren muss?

Es ist gut und wichtig, dass die Klimabewegung wächst und sich diversifiziert. Die Zeit, in der die gesamte Klimabewegung zusammen mit den Grünen und den Ökoverbänden in eine Ecke gedrängt wurde und sich alle einig sein mussten, ist vorbei. Diejenigen, die unbeteiligt am Rand stehen und kommentieren, die Klimabewegung habe dieses oder jenes falsch gemacht, würde ich als Allererstes fragen: „Wo warst du in diesem Augenblick?“

Luisa Neubauer ist am 30.04. auch beim taz lab 2022, dem Jahreskongress der taz, dabei. Unter dem Motto „Klima und Klasse“ diskutiert sie um 10 Uhr mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann, moderiert von Barbara Junge.

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94 Kommentare

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  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Luisa Neubauer hat ihren Roadtrip durch Europa nicht gemacht und flog stattdessen um die Welt. Hätte sie im Ansatz erwähnen können. So erweckt sie den Eindruck, sie hätte auf das Reisen verzichtet.

  • Ich weiß nicht was schlimmer ist. Klimaerwärmung oder Artensterben. Teilweise bedingen sich ja durchaus beide Problembereiche.



    Strenge Sanktionen gegen Länder, die immer noch Elfenbein, Tigerknochen, Nashornpulver oder Bärengalle verkaufen.



    Diese angebliche Medizin ist nichts als dämlicher Aberglaube. Sollen sich die Leute Edelsteine auf die Haut legen. Ein ähnlicher esoterischer Quatsch, schont aber die Tiere.

  • Bis vor kurzem sollte/wollte sich Deutschland mit seiner Energiewende an die Spitze der Klimabewegung setzen und Vorbild für die ganze Welt werden. Jeder Hinweis, dass unser Beitrag eigentlich ein anderer sein müsste (nämlich Technologien entwickeln) wurden beiseite gewischt. Die ganze Märe von Klimaneutralität basierte auf (billigem) russischen Öl. Dieses Luftschloss implodiert gerade. Und nun? Ü

  • oh mann, eyh ...

    klima fängt zuhause und in der freizeit an.

    da braucht es keine systemfrage oder systemantwort.

    da braucht es gesundes eigenes bewußtsein.

    luise neubauer dagegen setzt voll auf staatlichen paternalismus.

  • Wenn Frau Neubauer und FFF Deutschland mit ihrer Aktivist:innen-Energie so effizient und ökologisch optimiert umgehen würden, wie sie es von der Zivilgesellschaft verlangen, wäre zu erwarten, dass sie ihre Aktivitäten systematisch voll eingesetzt hätten, den großen Teil ihrer Generation, der FDP gewählt hat, davon abgehalten zu haben. Dann hätten wir jetzt diese unsägliche Lindner-Truppe nicht am Hals und könnten einiges mehr davon umsetzen, was Frau Neubauer so wichtig ist.



    Was nützt es schon in einer Demokratie, recht zu haben, aber keine Mehrheit?



    Beim Thema Systemfragen wären sicherlich viele dabei. Aber nicht, wenn die Antworten bereits fertig in der Schublade sind, sondern im demokratischen Diskurs.



    Ich hoffe, Frau Neubauer in ein paar Jahren im Bundestag, besser noch, in der Regierung zu sehen.

    • @Jossito:

      Dass die Generation von Frau Neubauer zu 25% FDP wählt und mit 25% eine Partei, die der FDP zumindest in ökonomischen Fragen nahe steht, ist die Garantie dafür, dass die Gesellschaft weiterhin gespalten ist in Gewinner und Verlierer.

    • @Jossito:

      Achso, Luisa Neugebauer wird vorgeworfen, bei den falschen Leuten zu "missionieren".



      Das Gros der Wähler*innen Ü50 (oder so, kann auch 55 oder 60 dastehen) wird eher größer als kleiner.



      Ist ned böse gemeint, aber dieses IndieZukunft-Geschiebe ist so eine DER Ursachen für den Schlamassel.

  • So ein Mist aber auch, dass es immer die Gegner der Demokratie sind, die auf dem Gas sitzen, das wir dringend begehren … aber Luisa Neubauer hat recht, dass es sich hier um eine Systemfrage handelt, deren Beantwortung eigentlich nicht länger aufgeschoben werden kann … nur: so schnell kommen wir aus der Nummer nicht raus.

  • @GÜNTER WITTE

    Ach? Tun sie nicht? Beweise?

    Nein, nicht Anekdoten. Sondern was Handfestes.

  • 》Mit den 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr sind für die kommenden Monate andere Themen gesetzt als das Klima.

    Es ist Krieg und erst mal logisch, dass auch über Militärausgaben diskutiert wird. Aber was sollte uns davon abhalten, gleichzeitig das große Ganze in den Blick zu nehmen? 《

    Und: 》Nein, sie sollen ehrlich zugeben, dass wir kein Recht auf Energieverschwendung haben《

    Das "große Ganze": Energieverschwendung sind aber die 100Milliarden für Rüstung auch. Es stimmt wahrscheinlich einerseits, dass dies die klimafreundlichste Regierung ever ist, andererseits steht die FDP in der Klimakrise Klimaleugnern ziemlich genauso nah wie Impfgegnern, Querdenkern bei Corona - kein Tempolimit, Entlastung für SUV-Fahrer an den Zapfsäulen - und sie hat in der Ampel vielzuviel zu sagen.

    Gerade heute, die Demos überall: es ist sicher keine Nostalgie, in FFF auch die Erben der Friedensbewegung zu sehen: es kann doch nicht sein, dass - statt sozusagen Schwerter zu Windrädern - dieser Krieg zur ewigen Goldgrube für die Rüstungsindustrie werden soll: 》Einer Schlüsselrolle bei der nun verkündeten Kehrtwende kommt der deutschen Rüstungsindustrie zu, deren Aktien an der Börse am Montag sprunghaft nach oben schnellten. Rüstungskonzern Rheinmetall hat der Bundesregierung bereits ein Paket im Volumen von 42 Milliarden Euro (!!!) angeboten. Darin enthalten seien [...]《 is.gd/KTW3CZ , über die angekündigten Steuersenkungen die Mineralölkonzerne entlastet werden und sich die noch Friedensbewegten in der Ampel von der FDP anhören müssen, sie sollten sich mit ihren Bedenken gefälligst "vom Acker machen" is.gd/Fiky1B - als ginge es bei den langfristig geplanten Rüstungsausgaben um die Ukraine und nicht in Wirklichkeit ums Geld scheffeln bei den Falschen.

  • Diese Kommentare sind zusammengenommen ein wunderbares Beispiel, wie man mit unangenehmen Nachrichten wirkungsvoll umgeht:



    Man bezeichnet die Botin als eine dooofe Ziege!

  • "Was erwartet man? So, wie sich der saarländische Minister­präsident Tobias Hans (CDU) kürzlich mit der Handykamera vor eine Tankstelle gestellt und eine Spritpreisbremse ­gefordert hat, weil bei 2,12 Euro für Diesel wirklich ein Punkt erreicht sei – genau so wurde in den vergangenen Jahrzehnten doch Verkehrspolitik gemacht."

    "in den vergangenen Jahren" ROFL. Die Gegenwart ist nicht besser.

    Die Bundesregierung steckt gerade Milliarden in ein Entlastungspacket, damit der Verbrenner weiterhin zündet, Für RRG in Bremen sind die "Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen [...] kein Thema, für das Bremen eine eigene Strategie braucht" ( www.weser-kurier.d...k9jq8oc69vs8a77exi ) und Frau Neugebauer klammert sich immer noch an der Hoffnung, dass RRG/Ampel der große Wurf sei.

  • "Wann kommt der endgültige Bruch der Klimabewegung mit den Grünen?"

    Wieso Bruch? War FFF etwa der verlängerte Arm der Grünen im letzten Wahlkampf, wohl wissend, dass die Grünen im Schneckenrennen der Parteien gegen den Klimawandel nur eine Nasenlänge schneller war?

  • Eine tolle Aktion währe es wenn FFF selbst mal die Dinge vorleben würden die sie verlangen.



    Wir verzichten auf : Urlaub, neuestes Handy, Internet nur bei bedarf, Kleidung tragen bis sie abgenutzt ist, nur heimische Lebensmittel, Wohnungen nicht über 18 Grad heizen, es gäbe so viele Dinge wo FFF durch Verzicht selber einen großen Beitrag leisten könnten, es muss nicht alles verordnet werden.

    • @Günter Witte:

      Das Ding ist, FFF stellen politische Forderungen. Die würden dann Alle betreffen - auch die FFF-Aktivistis selbst. Und warum diese Vorhaltungen? Meinen Sie, die machen Alle so weiter wie zuvor?

    • @Günter Witte:

      Was ist nun schlimm an diese Liste von Verzichten?

    • @Günter Witte:

      Stellen Sie sich mal vor: ich nutze ein Handy, welches ich vor zwei Jahren gebraucht gekauft habe und dass inzwischen einen Riss im Display hat … macht aber nichts. Vorher hatte ich gar kein kein Handy und bin damit auch prima zurecht gekommen. Im Urlaub war ich seit Jahren nicht mehr und das nicht bloß wegen Corona … mir reichen TV-Dokumentationen über einschlägige Urlaubsländer, schöne Bildbände und ansonsten meine Phantasie. Auto fahren? Eigentlich nur noch dienstlich, ansonsten einmal in der Woche für familiäre Großeinkäufe … das geht nun leider wirklich nicht anders. Okay, ich bin in die Jahre gekommen und da wäre so langsam der Luxus eines E-Bikes schön, um noch über dies Berge in meiner Umgebung zu kommen. Mit dem Enkelkind gibt’s ausgedehnte Waldspaziergaenge oder Fahrradtouren statt Freizeitpark … und das macht allen richtig Spass.



      Sie sehen, Verzicht bringt Gewinn, man muss halt irgendwo anfangen …. nur eines finde ich richtig Mist: Menschen in prekären Lebensverhältnissen Wasser predigen und selbst Wein trinken. Das ist nicht in Ordnung.



      Ansonsten: volle Zustimmung meinerseits für Luisa Neubauer und FFF.

  • "Nachfolgende Generationen..."???

  • Ich kann quasi jedes Wort hier unterschreiben.



    Wir diskutieren über Energiesubstitution russischen Öls und Gas und fliegen zum nächsten Diktaator nach Katar usw. anstatt unsere ganze Kraft darauf zu verwenden Windräder, Dächer auch in Innenstädten, Forschung in grünen Wasserstoff und Infrastruktur, Speicherlösungen usw. zu stecken.



    In Kiew vergetieren die Menschen in U-Bahnschächten und wir diskutieren über Stadtbilder die durch Solarzellen auf den Dächern gestört werden usw.



    Seit dutzenden Jahren setzen wir auf die falschen Pferde.... und anstatt jetzt eine große Chance zu sehen für eine Energiepolitik die dauerhaft und schadlos funktioniert, sehen wir nur den bequemsten und möglichst billigsten Ausweg. Nachfolgende Generationen werden den Kopf über uns schütteln.

    • @Tom Farmer:

      Die Windräder, der grüne Wasserstoff, die Solaranlagen usw. sind Zukunftspläne. Damit kann man keinen aktuellen Bedarf decken.

      Verzicht auf russisches Fossilzeugs geht nur mit Verzicht darauf ohne regenerativen Ersatz.

      Wer für das pazifistische Instrument des Ölboykotts eintritt muss diese Realität annehmen und vertreten.

    • @Tom Farmer:

      Stimmt, aber von Forschung im Bereich erbeuerbare Energe und Energieeinsparung habe ich in den ganzen weitreichenden Ankündigungen der SPD und insbesondere der Grünen absolut überhaupt nichts gelesen, geschweige denn von Mitteln die hierfür bereitgestellt werden. Die scheinen zu glauben dass alles Wissen - alle notwendige Technologie schon existiert, was wiederum zeigt dass sie sehr wenig wissen..

      • @Gerald Müller:

        Es braucht auch nicht so viel geforscht werden. Es gibt bereits viele Lösungen. Renaturierung/Agrarwende, ÖPNV/'Verkehrswende, effiziente Solarpanels/Energiewende .... Es müsste "bloß mal" konsequenter umgesetzt werden, Wo sind die autofreien Städte? Wo die Verbote von Inlandsflügen? Wo die Verbote von Verbrenner-Neubauten ... CO2-Einsparungen erzielt mensch dadurch, dass mensch auf energieärmere Alternativen umsteigt und insgesamt reduziert und das zuallerst bei Luxussachen ...

  • Danke für das Interview!

  • Was war jetzt die Systemfrage?

    • @grüzi:

      Das kann man m.E. nur beantworten, wenn man sich inhaltlich und politisch vom Begriff "Systemfrage" trennt, der ja eindeutig die sozioökonomischen Grundlage des Systems infrage stellt. Frau Neubauer schaut aber durch die Brille des wohlhabenden Bürgertums, das sicherlich nicht daran denkt, die eigene Lebensweise infrage zu stellen.

      Es ist vielleicht so, wie mit dem 1,5 Grad Ziel. Vielleicht sind damit die Zimmer- bzw. Wohnraumtemperaturen für das Prekariat gemeint.

  • @LINKSMANN

    Sie @#*&$, Sie.

    Was meinen Sie? Ich soll inhaltlich argumentieren, statt ad-hominem?

  • @JIM HAWKINS

    Weil früher alles ja...

    lassen wir das.

    • @tomás zerolo:

      Alles besser war?

      Manches schon. Man konnte fünfundzwanzig Semester studieren und es hat keinen gejuckt.

      Gearbeitet hat man nur, wenn es nicht anders ging und die roadtrips waren auch besser.

  • Wieso heißt es denn hier unwiedersprochen die Zahlen bei Demos auf der Straße seien nicht zu toppen? Ganz ehrlich wenn die prozentuale Beteiligung der Bevölkerung genauso hoch wäre wie zum Beispiel 89 hätten wir schon längst echte Reformen. Wenn wie bei uns damals teilweise 75% der Bevölkerung einer Stadt gleichzeitig auf die Straße gehen, kommt es auch ganz schnell zu tiefgreifenden Änderungen. Dafür ist FfF aber nicht inklusiv genug. Da sind dann virtue signalling und sozialer Distinktionsgewinn vielen Engagierten doch immer noch zu wichtig. Da müsste man ja mit dem Pöbel paktieren und vielleicht auch manche liebgewonnene Maximalforderung etwas aufweichen. Da bleibt man dann doch lieber unter sich.

    • @Šarru-kīnu:

      Was ist an Einhalten der Klimaziele Maximalforderung?

  • Sie soll auch ruhig mal sagen, dass der Kapitalismus abgeschafft werden soll, wie auch ihre Forderung, dass die Regierung sagen soll, dass der innerdeutsche Frieden wichtiger sei.

  • Out of Business... ?

    Luisa, Greta und Co. werden wahrscheinlich ein weiteres Jahr in Wartestellung verbringen müssen.

    Aber wer weiss möglicherweise sind die Nebeneffekte von Pandemie und Weltkriegsdrohpotential ein ungeahnter Katalysator für den Klimaschutz. Who knows...

    Mein Plan B für 2022.



    Kurzerhand Holidays streichen, ungenutzte Zimmer zurechtmachen und zwangsentwurzelten UkrainerInnen zur Verfügung stellen.

    • @Tomaso:

      Zumindest die Demo in Berlin war sehr gut besucht. Andernorts wird es ähnlich ausgesehen haben, schätze ich. Ein Problem ist eher, dass die Regierung sich recht wenig durch Demos beeindrucken lässt. Die Proteste müssen wohl mehr mit anderen Aktionen ergänzt werden.

  • Für Frau Neubauer wird es immer schwieriger, als Mitglied der Grünen und Sprecherin von FfF noch glaubwürdig zu sein.



    Vielleicht lässt sie mal ausrechnen, wieviel CO2 zusätzliche 100 Milliarden Militärkosten imitieren.

  • Um frei zu sein, muss man die großen Hebel umsetzen und das System Neubauer und so weiter – humanisieren und demokratisieren. Dann könnte die Bewältigung der Klimakrise mit Beteiligung aller Bevölkerungsschichten funktionieren. Ich glaube aber, dass Frau Neubauer auf dem Trip ist: ich und F3 retten die Welt und auch wir nur wissen wie dies geht.

  • Neubauer redet dauernd von Tempolimits. Bringt das wirklich was?

    Mir persönlich ist das egal, ich fahre wenig Autobahn und meistens fließt der Verkehr sowieso langsamer.

    Von "Güter auf die Schiene" höre ich sehr wenig. Merkel war das sowieso alles wurscht und 15 Jahre kam kaum Kritik. Ebenso das Stiefkind Photovoltaik.

    Auch das Artensterben ist weiterhin kaum Thema.

    Und kommt mal ein Wort von FFF zur globalen gigantsichen Überbevölkerung? Sorry, solange da nichts kommt, muss ich davon ausgehen, FFF hat die Dringlichkeit der Klimaveränderung nicht wirklich kapiert.

    Stattdessen Dreadlocks.

    • @shantivanille:

      "Stattdessen Dreadlocks".

      Mit Verlaub, Sie bedienen hier das altvordere Vorurteilsbild, dass die "Ökohippies" ja kiffende Chiller mit vorliebe für o.G. Haarpracht sind.

      Das ist sowas von abgeschmackt, braucht kein Mensch mehr.

      Im Gegenteil, auf allen Klimacamps, FFF-Veranstaltungen und sonstigen Zusammenkünften der jetzigen "Klimabewegten" seit spätestens 2016 sind Dreadlocks eher als problematisch angesehen, da Sie als kulturkoloniale, übegriffige Aneignung empfunden werden kann.

      Der Begriff "Klimagerechtigkeit" und im selben Kontext "Decolonize" ist überall präsent, wo EG, FFF & co. debattieren.

      Und die "Überbevölkerung" ist nach meinem Wissensstand empirisch nicht nachzuweisen, ich habe (glaubwürdige) Informationsquellen gesichtet, die aussagen, dass 15 mrd+ Menschen nachhaltig und klimagerecht Versorgt werden können.

      Selbstverständlich ist das Artensterben Thema.

      Selbstverständlich hilft Tempolimit auf so vielen Ebenen.

      Folge ich Ihrer Argumentationslinie ernsthaft, muss ich Fragen ob Sie FFF dann halt als nicht ernst zu nehmend paternalistisch belächeln und somit auch deren Forderung keinen Wert beimessen?



      Fragwürdig imho.

      In meinem persönlichen Erlebnishorizont habe ich schon 2019 viele Aktivistis erlebt, die gerade den eigenen Lebenswandel als große seelische Belastung erleben und sich gegenseitig fordern und fördern ebendiesen schleunigst klimagerecht(er) zu gestalten.

      Daher trifft Ihre (pauschal-)Kritik schlichtweg imho nicht zu.

    • @shantivanille:

      Es kommt darauf an, wie umfangreich ein Tempolimit ausgestaltet wäre. Nach dem Bündnis um die Deutsche Umwelthilfe herum kann mit Tempolimits wie Autobahn 100 km/h, Landstraßen 80 km/h, innerorts 30 km/h "über 9 Millionen Tonnen des Klimagases CO2 und den Verbrauch von 3,7 Milliarden Tonnen Kraftstoff vermieden" werden.[1] Der Vorteil wäre, dass dies in sehr kurzer Zeit erfolgen könnte. Andere Sparmaßnahmen, die ebenso notwendig sind, sind etwas aufwendiger zu erreichen. Für neue Züge bräuchte es mehr Personal, Loks, Wagen und wohl auch Gleise.



      [1] www.duh.de/tempolimit/

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Wenn der Koalition der gesellschaftliche Frieden in Deutschland wichtiger sei als die Menschen in der Ukraine, solle sie das sagen, fordert Neubauer.“



    Was für ein konstruiertes Gegensatz-Paar. Da wachsen mir ja Dreadlocks.

  • Danke.

  • Kritik üben kann jeder. Das Problem ist die Umsetzung.



    Warum geht es nur um SUVs und Windräder?



    Weil es an Phanasie und Know how fehlt.



    Ich kann den Aktivisten nur empfehlen, einen MINT-Studiengang zu absolvieren und aktiv am Umbau von Energiewirtschaft und Gesellschaft zu arbeiten.

  • Borniertes Politikverständnis, eigentlich von Vorgestern.

  • Ich bin ja ganz bei Luisa Neubauer.

    Aber ein Roadtrip sollte drin sein, wenn man jung ist.

    Das hat auch nichts mit schlichten antiamerikanischen Klischees zu tun, sondern vielmehr mit Jack Kerouac.

    • @Jim Hawkins:

      kerouac ...

      in der urfassung ?

      ob die das überhaupt kapieren ?

    • @Jim Hawkins:

      Wieso nicht auch im hohen Alter?

    • 9G
      90118 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Alles, was bei einer Äußerung vor einem aber kommt, kann man in der Regel vergessen.

    • @Jim Hawkins:

      Schließe mich an. Und Roadtrip, da gibt es doch bestimmt auch ökologische Optionen. Trampen zum Beispiel, wie Sie letztens aus dem Nähkästchen plauderten. :-)

      • @Uranus:

        Absolut!

        Meinereiner etwa plant gerade eine Wanderung nach Paris auf den europäischen Fernwanderwegen.

        Dabei beschränkt sich der CO₂-Ausstoß im Wesentlichen auf die Ausatmung.

        • @Jim Hawkins:

          Hey, klingt auch klasse! Drücke die Daumen, dass alles klappt!

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Empfehle „Schusters Rappen“. Trampen (hab’s auch getan - in jungen Jahren)? Heute geht nur noch Lastenbike. Andernfalls partizipiert frauman ja von schmutzigen Verkehrsmitteln. Auch wer mitfährt fährt verkehrt. 🚗

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Das geht auch. Andererseits gibt es ja Leute, für die es von Berufswegen schwieriger ist, Autofahren zu meiden. Naja, und LKWs fahren ja auch noch. Aber ja, ganz unrecht haben Sie nicht. An sich bevorzuge ich mittlerweile aber Bahn, ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß latschen.

      • @Uranus:

        Trampen?

        Also doch Autofahrer. Sie überraschen mich. Gibt es tatsächlich noch Stecken, die nicht mit ÖPNV zu bewältigen sind?

        • @Rudolf Fissner:

          Sie sind wohl noch nie auf dem Daumen durch die Welt geritten.

          Da haben Sie etwas verpasst.

          Diese Fortbewegungsart hat ihre Härten, wenn man etwa drei Stunden in der prallen Sonne auf einer Autobahnauffahrt steht.

          Aber man lernt Land und Leute besser kennen als jeder durchschnittliche Tourist.

          Bruce Springsteen wusste es, Simon & Garfunkel wussten es, Boston wusste es, Joan Baez und Bob Dylan sowieso und Sheryl Crow auch.

          Und die Deutschen steuerten wie üblich nur Mist zum Thema bei:

          "Hitch-Hike Baby, kleine Rasthaus-Lady..."

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            Apropos Beisteuern –RUDOLF FISSNER mit doppelt gebrochener Ironie. Herrlich:



            taz.de/Ausladung-w...bb_message_4295080



            (Der zugehörige Thread ist geschlossen)



            Zum „Walk on the Wild Side“ nach Paris: „Dabei beschränkt sich der CO₂-Ausstoß im Wesentlichen auf die Ausatmung.“ Falls Sie auf der Tour mal zu arg schnaufen - Dafür können Sie ja Kompensation leisten. Wünsche alles Gute. 😎 🚶

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Unser Herr Fissner, er kann nerven wie ein Wadenkrampf, hat aber auch den Schalk im Nacken.

              Vielen Dank für die Wünsche. Sollte ich unterwegs ins Schnaufen kommen, werde ich als Kompensation eine Französin zum Essen einladen.

              • @Jim Hawkins:

                Opa Jim weiß, daß Rudolf nicht in seiner Jugend getrampt hat. ROFL Hat er zu tief in seine rotweingefüllte Glaskugel geschaut, dass er nun mit seinen Mutmaßungen in den Medien hausieren geht?

                • @Rudolf Fissner:

                  Ist doch gut, wenn ich mich getäuscht habe.

                  "May God bless and keep you always



                  May your wishes all come true



                  May you always do for others



                  And let others do for you



                  May you build a ladder to the stars



                  And climb on every rung



                  May you stay forever young



                  May you stay forever young"

                  • @Jim Hawkins:

                    "Ist doch gut, wenn ich mich getäuscht habe."

                    Wenn Sie bei Russia Today arbeiten würden wäre dass dann wohl ihr Spruch an der Wand im Arbeitszimmer bei den täglichen Mutmaßungen über Mitmenschen?

  • Frau Neubauer ist nicht vorzuwerfen, dass sie auch keine Lösung gegen Russlands Angriffskrieg hat. Es ist ihr aber vorzuwerfen, dass sie so tut als habe sie eine Lösung. Autofreier Sonntag und Tempolimit? Ernsthaft? Das wird knapp nicht reichen Genauer: Das ersetzt nicht einmal 1Prozent der dann fehlenden Energie.



    Von welchen Autokraten-freien Ländern möchte Frau Neubauer eigentlich die für nicht-fossile Energietechniken erforderlichen seltenen Erden beziehen?

    • @Ignaz Wrobel:

      Es sind statements wie Ihre die ich seit meiner Kindheit höre und die letztlich Grund dafür sind wo wir heute stehen: Politisch und ökologisch.



      Kurzum: Nachdenken und Lösungen finden gewünscht!

    • @Ignaz Wrobel:

      Ihre Formulierung zeigt sehr schön das Dilema

      " auch keine Lösung gegen Russlands Angriffskrieg...."

      Wenn ich eine Lösung gegen etwas suche, werde ich keine finden. Darum gibt es die Formulierung in der deutschen Sprache auch eigentlich nicht. Entweder es gibt eine Lösung für etwas oder gar keine.

      Wer so formuliert zeigt unbewusst, dass er gar kein Interesse an einer Lösung hat.

    • @Ignaz Wrobel:

      Falsche Fragen, es zeigt doch nur, unser System mit unseren Lebensgewohnheiten weit davon entfernt ist resilient zu sein.

      Jeder Beitrag zur Energieredukion muss geprüft und dann gegebenenfalls auch konsequent umgesetzt werden.



      Wie soll es denn sonst auch anders gehen?

    • @Ignaz Wrobel:

      Aber, aber. Wer hat gesagt, dass ein Tempolimit das Problem alleine lösen wird? Da sind sie wohl alleine in weiter Flur.

    • @Ignaz Wrobel:

      Zum einen, das waren ein paar Beispiele, bei deren Aufzählung Luisa Neubauer von Katharina Schipkowski unterbrochen wurde. Die Forderungen von FFF sind veröffentlicht und können nachgeschlagen werden.[1] Da Sie offenbar meinen, es besser zu wissen - was schlagen Sie vor? Primitivismus?[2] ;-)



      [1] fridaysforfuture.d...derungen/100-tage/



      [2] de.wikipedia.org/wiki/Primitivismus

  • FfF muss man ernst nehmen können. Mit Maximalforderungen wird das nix.

    • @Der Cleo Patra:

      Das Einhalten von selbst gezeichneten Klimazielen wäre eine Maximalforderung? Aha ...

    • @Der Cleo Patra:

      Ich seh hier keine Maximalforderungen, was meinen Sie? Ist ein Tempolimit oder ein autofreier Sonntag eine Maximalforderung?

      • @Soda:

        Ein autofreier Sonntag ist unzweifelhaft eine völlig beliebige Maximalforderung.

      • @Soda:

        Mh, um das mal weiter zu spinnen: Was wäre hingegen denn eine radikale Forderung? Verbot von Autoneuproduktionen und von Importen neuer Autos zum Beispiel. Fände ich gut.

      • @Soda:

        Das mit dem Tempolimit bringt doch nichts. Auf welcher Autobahn kann man noch 130 und schneller fahren? Evt. Nachts am 4 Uhr.

        Wenn schon, dann die Forderungen der Grünen aus den 80ern.



        80 auf Landstraßen und 100 auf Autobahnen. Aber auch das wird nichts werden.

  • Sehr gut Frau Neugebauer. Eine Aktivistin mit großer politischer Zukunft!

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    "Ich möchte sehen, wie Robert Habeck das den Leuten erklärt, die vor der Klimakatastrophe auf der Flucht sind."

    Ich möchte sehen wie Frau Neubauer den eigenen Wähler erklärt, das sie im Kalten sitzen müssen und Strom auf ein paar Stunden am Tag sanktioniert wird, weil eine Minderheit Kohle- und Atomkraftwerke nicht weiter laufen lassen will bis ausreichend Alternativen da sind.

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Sorry, Sie haben des Pudels Kern noch nicht entdeckt. Wir reden von Menschenrechten, von Demokratie und Energiesparen ...

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Ich wünsche mir mehr politischen Mut. Warum soll es jetzt nicht möglich sein, die solidarischen Bürger und Firmen kleine Einschränkungen abzuverlangen - (kalt Duschen und daheim halt einen Pullover und warme Socken zu tragen, auf vermeidbare Autofahrten verzichten bzw. Fahrgemeinschaften bilden, die leerstehende Zweitwohnung an Ukrainer vergeben)? Niemand ernstzunehmendes wird angesichts des Krieges in Europa lautstark dagegen protestieren.

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Leider funktionieren die meisten Heizungen in hierzulande mit Gas oder Öl. Weder Atom- noch Kohlekraftwerke sorgen also für warme Wohnungen. Und auch beim Strom sind Kohle- und Atomkraftwerke schlechte Alternativen zu Gas. Während Erstere Grundlastkraftwerke sind, werden die meisten Gaskraftwerke als Spitzenlastkraftwerke genutzt.

      • @Conor:

        Sie brauchen aber für fast jede Heizung auch Strom um diese zu betreiben…außer natürlich für klassische Holz/Kohleöfen.

  • Ach ja, Langstreckenluisa: www.youtube.com/watch?v=mlN1qutNq54

    • @Linksman:

      Gäääähn ... wenn man keine Argumente hat, bleibt gewissen Kreisen traditionell immer noch Ad hominem, gell?

    • @Linksman:

      Wenn jeder mal die Welt gesehen hat (Pflichtjahr per Bus und Bahn um die Welt, ok, 10 t CO2 für jeden frei) dann kommt vielleicht auch (bei Ihnen?) das Verständnis, dass diese Welt und die Lebewesen die darauf leben so wertvoll und liebenswert sind, dass sich sich jede Einschränkung lohnt, dies zu schützen.



      Habe Angst vor Leuten die sagen sie verstehen die Welt, haben die aber noch nie gesehen.

      • @Tom Farmer:

        Ich sag’s mal so: ich verstehe die Welt in meiner Umgebung, also dem Umfeld, das ich überblicken und in dem ich konkret handeln kann … zumindest bemühe ich mich darum (je älter ich jedoch werde, desto mehr verstehe ich, wie wenig ich eigentlich verstehe).



        Wenn das jeder so handhaben würde, wäre die Welt vielleicht friedlicher und besser?



        Erich Fried sagte einmal sinngemäß, der Umstand, dass er als Kind jedes noch so kleine Insekt vor dem Zertreten rettete, schuf die Grundlage für sein spätere Menschenliebe als Erwachsener.

    • @Linksman:

      Meingott, wie billig. Frau Neubauer muss keine Heilige sein, um vernünftige Kritik zu äußern. Wenn Ihnen daran was nicht passt, versuchen Sie es doch mal inhaltlich!

      • @dites-mois:

        Nein sie muss keine Heilige sein; wer aber das Klima retten will, von dem kann und darf man auch entsprechend klimabewusstes Verhalten erwarten. Sowas nennt sich Vorbildfunktion und seine eigenen Werte leben!

        Bei den Vielfliegermeilen aber, die Frau Neubauer auf dem Konto hat, passt das nicht mit ihren Zielen zusammen.

      • @dites-mois:

        Komisch. Es erinnert aber sehr an Wasser predigen und Wein saufen. Sehen Sie, ich bin auch dafür, dass sich alle einschränken, wenn ich verschont bleibe. Das ist nämlich für mich bequem.

        Wenn man dann noch sagt:

        Die Bundesregierung tut so, als gäbe es ein Recht auf Energieverschwendung. Warum zum Henker traut sie sich nicht, ein Tempolimit zu verabschieden? Wenn sie den privilegiertesten Teil der Gesellschaft, der am meisten Energie verbraucht, mit einer Handvoll Maßnahmen zum kollektiven Energiesparen auffordert …

        wirkt es sehr geheuchelt und wirkt so als mache man das nur, um eine große Bühne zu haben.

        Wenn dann noch kommt, das man sich einen Roadtrip verkniffen hat, um durch die Weltgeschichte zu fliegen und zwar auf alle Kontinente, dann sage ich: Hätte sie besser den Roastrip gemacht und wäre nicht geflogen.

        Oder das Youtube-Video von Linksman ist ein Fake. Dann nehme ich alles zurück...

        • @Strolch:

          Seien wir doch nicht so hart.

          Wir waren auch mal jung und vielleicht auch manchmal dumm.

          Frau Neubauer kommt offensichtlich aus gediegenen Verhältnissen und konnte es sich so erlauben, die Welt zu sehen.

          Gönnen wir ihr das, immerhin haben die Generationen vor ihr die Welt in ihren jetzigen Zustand versetzt.

          Das ist schlimmer als das bisschen Herumgefliege und jetzt tut Luisa Neubauer mehr die Menschheit als wir alle zusammen.

          • @Jim Hawkins:

            Vermutlich haben Sie Recht... Ich habe mich auch schon wieder beruhigt.

        • @Strolch:

          Mal wieder bewiesen was das Problem an der heutigen debattenkultur ist.....

          Es wird nur noch auf Verfehlungen der Akteure hingewiesen. Jesus gibt es nicht, jeder hat Makel....



          Auch ein kettenraucher kann gesundheutspolitik machen.

          Lasst uns auf Aussagen hören und diese diskutieren, anstatt der Personen dahinter

        • @Strolch:

          Wieso geheuchelt? Es geht ja nicht darum wirkliche persönliche Freiheiten einzuschränken für Klimaschutz. Man sollte überlegen, womit kommt man klar und hilft der Natur trotzdem.



          Tempolimit, klar. Allein dafür, dass die Leute ihre dicken Karren loswerden, weil die nix mehr taugen. Wenn das für irgendwen die Definition von Freiheit ist, puh, schwierig...



          Aber generell wäre es wichtig, dass man diesen ganzen sinnlosen Konsum absetzt. Das wird ziemlich im Gegensatz zum derzeitigen Konsumwahnsinn stehen. Von daher sehe ich da eigentlich eher schwarz.

          • @KönigPlatzen:

            Da kann ich nicht ganz folgen. Der Prolet vom Land, der sich über seine aufgemotzte Karre definiert, dem wird das Tempolimit gegeben.

            Derjenige, der sagt, er möchte gerne Skifahren (Freizeitverhalten) oder mal am Great Barrier Reef in Australien tauchen, der soll sich nicht einschränken?

            Die Debatte krankt m.E. daran, dass man immer etwas fordert, was für einen selbst kein Verzicht ist. Für mich z.B. ist es aufgrund Wohnort, Beruf und familiärer Situation nicht möglich auf das Auto zu verzichten. Flugreisen mache ich (aktuell) aufgrund der familiären Situation nicht. Also fällt es mir leicht, von anderen zu verlangen auf Flugreisen zu verzichten. Umgekehrt fordern genügend Menschen, die in der Stadt gut ohne Auto klar kommen, gerne, dass die anderen doch mal auf das Auto verzichten sollen und den ÖPNV nutzen sollen.

            Am Ende geht es natürlich um Einschränkung persönlicher Freiheiten, es sei denn es gibt eine technische Lösung, die am Anfang aber so teuer sein wird, dass sie sich nicht jeder leisten kann, was dann zu sozialen Fragen führen wird.

            • @Strolch:

              Letztlich geht es nicht um einzelne Posten sondern um die Gesamtbilanz. Nicht nur Fliegen und Autofahren/besitzen ist CO2- und energieintensiv. Ernährungsweise, Konsum elektronischer Geräte, Wohnverhältnisse etc. kommen da ja noch dazu. Ein CO2 bzw. Energiebudget pro Person wäre ne Idee.

      • @dites-mois:

        ja das Video ist billig, stimmt. Die Schlussfolgerung ist aber zutreffend, denn Luisa Neubauer repräsentiert auch eine junge Generation, die für sich in Anspruch nimmt, es besser zu wissen und zu machen als die Generationen vor ihr.

        Ich selber: bin auch etwas ferngereist und versuche bewusst, mich einzuschränken (mit 50+ ist das einfach). Verglichen mit meine Grossmutter (*1910,+2013): ein Leben ohne Flugreisen, ein paar Mal Urlaub an der Nordsee, nie ein Auto besessen, usw. ... , muss ich einsehen: relativ zu ihr bin ich Klimasünder. Meine Grossmutter war vielleicht Vorbild (?, der Verzicht war nicht nur freiwillig) und Luisa Neubauer müsste eine Mehrheit ihrer eigenen Generation zu einem genügsamerem Leben bewegen. Dazu müsste LN bei sich selber beginnen, finde ich.

        • @Newjoerg:

          Das macht sie ja durchaus. Ich meine Sie lebt z.B. vegan. 98 % der Menschen in Deutschland leben nicht vegan. Mag sein, dass sie sich da etwas verzerrt-unehrlich dargestellt hat mit ihrer Roadtrip-Anekdote. Mensch sollte dabei aber nicht übertreiben oder womöglich in das gleiche Horn der Rechten und Weiter-so-Bürgis blasen, finde ich.

      • @dites-mois:

        ... vielleicht will uns LINKSMAN noch über ihr*sein "asketisches Leben" behelligen? ;-)