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Herbst der ReformenWenn jemand immer wieder Nein sagt

Kommentar von Bernd Kramer

Die Bundesregierung plant einen Herbst der Reformen – und eine neue Härte beim Bürgergeld. Dabei steht eine Figur im Mittelpunkt, die es kaum gibt.

Was es zum würdevollen Leben braucht, muss bleiben, auch wenn ein Erwerbsloser nicht so will wie die Fallmanagerin im Jobcenter Foto: Jens Kalaene/dpa

E ine berühmte Erzählung von Herman Melville handelt von einem Schreibgehilfen namens Bartleby, der bei einem New Yorker Notar in bester Lage anheuert. Die ihm übertragenen Aufgaben erfüllt Bartleby stets zur vollsten Zufriedenheit – bis er eines Tages alle weiteren Aufträge ablehnt, höflich, aber bestimmt mit den knappen Worten: „Ich möchte lieber nicht.“

Erstaunlicherweise nimmt sein Dienstherr die Verweigerung einfach hin wie einen Wetterumschwung. Mehr noch: Er entschließt sich zur Übernahme der Wohnkosten, indem er Bartleby in der Kanzlei nächtigen lässt. Ob Bartleby seine finanziellen Verhältnisse offengelegt hat, ist unklar. Dass er für Vermittlungsbemühungen zur Verfügung steht, schwer vorstellbar.

Der Bartleby unserer Tage findet sich in der Kundenkartei der Bundesagentur für Arbeit. Monat für Monat streicht er sein Bürgergeld ein, aber lässt sich sonst nicht blicken. Briefe bleiben unbeantwortet, Termine verstreichen ergebnislos. Manche Interpreten romantisieren Melvilles Figur zum mutigen Rebellen gegen die seelischen Verkrüppelungen der modernen Arbeitswelt, dabei bleiben Bartlebys Wiedergängern solche Attribute im Rechtskreis des SGB II solche Attribute konsequent verwehrt.

Bild: taz
Bernd Kramer

freier Autor und Ex-taz-Redakteur. Er hat Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Politik an der Universität Köln studiert und die Kölner Journalistenschule besucht. Im Frühjahr 2024 erschien sein Buch „Erfolg. Ein moderner Selbstbetrug“, Kösel Verlag.

Durch die Debatten über die Zukunft des Bürgergeldes geistert jedenfalls seit einigen Monaten die Schandfigur des Totalverweigerers, der als Rechtfertigung für ein strengeres Sank­tions­regime herhalten soll.

Selbst jene, die sich im jetzt angedrohten Herbst der Reformen schützend vor den Sozialstaat stellen, lassen unterschwellig erkennen, dass sie den Totalverweigerer für eine verwerfliche Gestalt halten. Schließlich besteht ihr Diskussionsbeitrag darin, das Gros der Leistungsempfänger eilig von dem Verdacht freizusprechen. Es stimmt ja auch: Nur eine winzige Minderheit entzieht sich den Ämtern, im Jahr 2023 ließen sich gerade einmal 14.000 Fälle ausmachen, bei Millionen Leistungsbeziehern.

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Die taz ist eine unabhängige, linke und meinungsstarke Tageszeitung. In unseren Kommentaren, Essays und Debattentexten streiten wir seit der Gründung der taz im Jahr 1979. Oft können und wollen wir uns nicht auf eine Meinung einigen. Deshalb finden sich hier teils komplett gegenläufige Positionen – allesamt Teil des sehr breiten, linken Meinungsspektrums.

Und unter diesen wenigen Fällen dürfte man wiederum lange nach dem Arno-Dübel-Double suchen, das bestens gelaunt in den Tag hineinlungert und jederzeit bereit wäre, im Privatfernsehen ungeniert von seiner Arbeitsunlust zu berichten. Im Gegenteil: Die meisten sind eher geschlagene Menschen, die vor lauter Angst die Briefe der Arbeitsagentur nicht öffnen, bis sie zum Fall in der Statistik werden, weil sie wiederholt nicht erreichbar waren.

Sie scheuen jede Fernsehkamera. Sie erheben nicht einmal ihre Stimme, um das schräge Zerrbild als hinterhältige Leistungserschleicher geradezurücken, das hier so munter von ihnen gezeichnet wird. Aber wenn der fröhliche Transferempfänger ohne Pflichtgefühl und mit innerer Freiheit eine so randständige Erscheinung ist, warum lässt man sich von ihm so verrückt machen?

Warum akzeptiert man seinen Weg nicht als einen, den der Sozialstaat eben auch zulässt? Alle utopisch geführten und mittlerweile verstummten Debatten über das bedingungslose Grundeinkommen gingen vom Totalverweigerer aus: Nichts sollte man tun müssen, um ein Grundeinkommen zu erhalten. Wahrscheinlich hat man diese Prämisse nur deswegen geschluckt, weil alle Mittelschichtsmenschen und alle Millionäre das Geld ebenfalls bekommen sollten. Die Variante, in der nur die Bedürftigen Geld erhalten, für das sie nichts tun müssen, erweist sich dagegen als bemerkenswert leicht skandalisierbar.

Man könnte den Verdruss nachvollziehen, wenn sich ein Transferempfänger durch Verweigerung tatsächlich besser stellen würde. Warum sollte jemand, der jedes Jobangebot ablehnt, mehr haben als derjenige, der jeden Tag ranklotzt? Die Wahrheit ist: Hat er auch nicht. Das haben sowohl das Ifo-Institut als auch die Hans-Böckler-Stiftung berechnet. Trotzdem wird die Legende vom Arbeitenden, der der Dumme ist, weiter und weiter ventiliert, weil sie den Totalverweigerer zum Staatsfeind aufbläst, der mit aller Härte bekämpft werden muss.

Kürzungen bei hartnäckiger Verweigerung zulässig

Dabei hat das Bundesverfassungsgericht der Politik Grenzen gesetzt: Der Staat darf Armen nicht ohne Weiteres das Existenzminimum wegkürzen, hat Karlsruhe 2019 entschieden. Was es zum würdevollen Leben braucht, muss bleiben, auch wenn ein Erwerbsloser nicht so will wie die Fallmanagerin im Jobcenter. Im Umkehrschluss heißt das: Es gibt ein Grundmaß an sozialer Sicherung, das nicht an Bedingungen geknüpft sein sollte. Wobei die Richter allerdings nicht konsequent waren und zumindest in absoluten Ausnahmefällen sehr hartnäckiger Verweigerung einen drastischen Leistungsentzug für zulässig erachteten.

Dass die schwarz-rote Koalition bei der Suche nach einem neuen, stärker stigmatisierenden Namen für das Bürgergeld nun ausgerechnet auf Grundsicherung kam, ist insofern nicht ohne Ironie: Das Etikett impliziert, dass die Totalverweigerung ab einem bestimmten Punkt in Ordnung gehen sollte. Wo der Grund erreicht ist, darf man den Leuten nicht weiter den Boden entziehen. Das zeigt, dass der vermeintlich dreiste Totalverweigerer längst einen Preis zahlt: Es ist ein Leben am Minimum, das für die wenigsten auf Dauer attraktiv sein dürfte, auch weil Arbeit nicht nur erwiesenermaßen mehr Geld bringt als Nichtstun, sondern für die meisten Menschen auch Sinn und Freude stiftet.

Aber wer sich aus freien Stücken für den Verzicht entscheidet und damit glücklich werden kann – warum nicht? Warum sollte unser Ideal nicht ein freundlicher Sozialstaat sein, der allen hilft, eine würdevolle Arbeit zu finden, aber niemanden dazu zwingt?

Natürlich könnte er mit Anreizen nachhelfen, damit sich nicht allzu viele aus der Vermittlung ausklinken, etwa durch Bonuszahlungen. Die selbstbestimmten Verweigerer würde er aber in Frieden lassen, und jenen, die aus Angst und Niedergeschlagenheit Briefe nicht öffnen, mit Hilfe begegnen statt mit Härte. Vielleicht wüsste Bartleby hier sogar Rat, wie die Kontaktaufnahme gelingen kann: Vor seiner Karriere als Totalverweigerer soll er in einer Sammelstelle unzustellbarer Briefe gearbeitet haben.

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118 Kommentare

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  • Rechtspopulisten und Nazis lieben es nach unten zu treten, wenn es um die Verteilung des Gesellschaftskuchens geht, siehe Immigration und auch angeblich faule Bürgerversicherungsbezieher:innen. Das macht auch Sinn, weil diese Leute sich meist nicht wehren können. Insofern ist es konsequent, dass soviele unserer hiesigen Nazis Russland bei seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg unterstützen. Politische Einstellungen sagen halt auch viel über den Charakter aus.



    Was mich aber mal eher interessieren würde als diese Scheindebatten: wer (Medien, Agenturen, etc.) pusht diese Narrative seit Jahrzehnten (das Geschwurbel über "Sozialschmarotzer" und böse Immigration habe ich so auch schon in den 90ern gehört), und wer finanziert diese Outlets?

  • Die meisten Bürgergeldempfänger halten sich an die Regeln. Sie müssen sich ja bescheuert vorkommen, wenn diejenigen, die sich nicht daran halten ohne Sanktionen bleiben. Warum soll sich dann noch irgendwer an Regeln halten.

  • Ich bin derzeit arbeitslos. Und meine Grundhaltung ist da nicht, dass Ihr alle für mich zahlen sollt. Aber schon Unterschied, ob mir jemand Job anbietet, mit 20+ Euro die Stunde, oder man für knapp Mindestlohn Schichtarbeit verrichten soll, in Betrieben wie manche Zeitarbeitsfirma, wo Geschäftsführung nicht unbedingt viel von versteht, außer um z.B. Reinigungsauftrag für Bundesgebäude zu bekommen, dass es gilt das billigste Angebot zu machen. Und um da dann Gewinn zu machen, wird man gehetzt und so.

    Und sowas finde ich nicht bürgerlich, und auch nicht wie ich den Freien Markt verstanden habe. D.h., wenn sich Firma niemand auf Stellenangebot meldet, da gibt es vielleicht Fragen wie: "Bietet Ihr geringeres Gehalt als die anderen Arbeitgeber?", "Habt Ihr eine hohe Fluktuation, wie z.B. weil Platzhirsch nur diejenigen akzeptiert, welche ihm den Arsch lecken, was sich im Ort rumgesprochen hat?", "Wurde dafür Werbung gemacht?", u.ä. Und da zu sagen: "Jobcenter soll Bus an Arbeitern bringen, damit die Manager in Ruhe golfen spielen können." - ich finde das allgemein abstrus - und auch wer heute vernünftigen Job hat, ist davon morgen nicht unbedingt ausgenommen.

    • @David Lejdar:

      Headhunter beauftragen oder selber Bewerbungsmappen in die Hand nehmen und persönlich in den Unternehmen ihrer Wahl vorstellig werden. Termine in der Personalabteilung für Gespräche persönlich organisieren. Good Luck 🍀

  • Das Problem ist doch gar nicht: "Wenn jemand immer wieder Nein sagt"



    Das Problem ist, dass 'wir' (=der Staat, wir Zahlenden) nicht 'nein' sagen dürfen.



    Wir dürfen nicht nein sagen und müssen zahlen. Wir müssen versorgen. Wir müssen Grundsicherung leisten.



    Wenn wir müssen - muss das Gegenüber aber auch😤



    Egal ob Geflüchteter, Langzeitarbeitsloser, Lebenskünstler oder Aktivist.



    Sozialstaat kann nur funktionieren, wenn alle nach ihren Möglichkeiten mitmachen. NICHT nach ihrer Lust und Laune, nach ihren Möglichkeiten.



    Ja, das ist spießig. Aber so, und NUR so, klappt es.



    Wer jetzt sagt: 'das geht auch anders', na klar geht das auch anders. Aber was wäre das dann für eine Welt?



    Tempolimit innerorts? Nö, lieber nach Lust und Laune.



    Förderung für Wärmepumpen? Nö, lieber nach Lust und Laune.



    Mieterrechte? Nö, lieber nach Lust und Laune.



    Etc...



    Sozialstaat und Rechtsstaatlichkeit kann nur funktionieren, wenn es klare Regeln gibt und alle mitmachen, statt sich davor versuchen zu drücken. Sonst fehlt ganz schnell die gesellschaftliche Anerkennung und der Staat als solches verschwindet, weil ohne gesellschaftliche Anerkennung ist er nur repressiv zu erhalten.



    Dann ist unsere Demokratie tot.

    • @Saskia Brehn:

      Ich vermute Ihr Statement ging vorab zumindest auch an :



      Dieter Schwarz [ Schwarz Gruppe ]



      Klaus-Michael Kühne [ Logistik ]



      Reinhold Würth [ Würth-Gruppe ]



      Susanne Klatten [ BMW-Erbin ]



      Stefan Quandt [ BMW-Erbe ]



      Karl Albrecht Jr. Und Familie [ Aldi Süd ]



      Beate Heister [ Aldi ]



      Ludwig Merckle [ Merckle GmbH ]



      Hasso Plattner [ SAP ]



      Andreas von Bechtoltsheim [ Unternehmer, Investor ]



      Armin Plattenberger [ Rheinmetall ]



      Familie Röchling [ Röchling-Gruppe ]



      Andreas Baumüller und Karin Baumüller-Söder



      ( " Familienunternehmer " ) [ Baumüller-Gruppe / Baumüller Nürnberg GmbH )



      Interessant noch ein kleiner Hinweis auf die aktuelle Dokumentation in der ZDF Mediathek : " Die Wahrheit über Arbeit und Geld " ...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Das dass alles andere als perfekt läuft, ist mir auch klar.



        Trotzdem nerven mich immer diese mit dem Finger auf andere zeigen Reaktionen.



        Das beweist einzig, dass man sich ertappt fühlt.



        Was soll mir Ihre Antwort also sagen? Dass, so lange Würth, Klatten und Kühne sich bestmöglichst rauswinden es jeder so machen sollte?



        Der Staat als Beute?



        Dann kann auch die AfD übernehmen 🤷‍♂️



        Dann müssen wir uns diesen ganzen Quatsch und dieses tägliche Ringen nicht mehr antun.



        Wie gesagt, ich stimme Ihnen komplett zu das so einiges falsch läuft, wenn aber jeder sagt "ich mache mit, sobald zuerst Nachbar xy oder Promi xy mitmacht", dann ist der Staat gescheitert.



        Mit Vorbild voran, nicht mit Faust in der Tasche.



        Wer beim Sozialstaat nicht freiwillig, sondern aus bloßer Angst vor staatlichen Konsequenzen mitmacht, der ist für mich kein Stück besser als die offenen Demokratiefeinde.



        Entweder man hat Bock auf Sozialstaat, dann macht man ohne Wenn und Aber mit, oder man hat kein Bock. Dann muss man aber auch nicht oberlehrerhaft moralische Dinge die einem gefallen einfordern und sich andernfalls drücken.



        Der Sozialstaat ist eine Pflanze die gepflegt werden will, keine Melkkuh für Ungenierte.

        • @Saskia Brehn:

          Und als nächstes Argument kommt dann, dass Leute nur flüchten, damit sie sich hier aufs Sofa fläzen können. Was Alex wohl meinte ist die Verhältnismässigkeit. Von 1% der ungeniert erworbenen und stetig weiter steigenden Vermögen der oben Genannten liesse sich problemlos das Bürgergeld finanzieren und ich vermute da rechne ich noch großzügig zu Gunsten der wahren Halsabschneider. Darüber gibt es noch etliche (nicht direkt finanzielle) Gründe, die dazu führen, dass Leute in diesem System versanden.

        • @Saskia Brehn:

          Darum ja auch meine Vermutung, dass Sie vorab Ihr Statement auch an die Ungenierten gesendet haben.

  • Eine Nebelkerze, von den regierenden geworfen in der Absicht, uns, den Plebs, von der Tatsache abzulenken, dass ja Geld da wäre - nur: es ist es nicht hier, sondern entzieht sich mit bemerkenswerter Eleganz dem staatlichen Zugriff, indem es maximal beweglich und vor allem im Ungefähren bleibt.



    Und so diskutiert der Plebs, also wir, auch hier im Forum eifrig darüber, ob es nun Arbeitsscheue gibt oder nicht, und wenn ja, wie man dieser Spezies am besten auf den Pelz rücken und ihr das Leben maximal schwer machen könnte.

    • @Klabauta:

      divide et impera. Wenn das Vieh nur genug hungert, beisst es sich für jedes Korn gegenseitig tot.

  • 363.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte hatten seit mindestens zehn Jahren weder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung noch einen Minijob.

    Die Zahl sehe ich im Artikel nicht.

    Auch waren 1,187 Millionen Stützeempfänger, bei denen die Bundesagentur für Arbeit bei einem neuen Datenabgleich bis 1997 keinen Nachweis über eine Beschäftigung gefunden hat. Darunter sind Personen, die dauerhaft von der Stütze leben – bis Ende 2004 von der früheren Arbeitslosenhilfe, danach von Hartz IV und nun vom Bürgergeld.

    Die Zahl 14.000 mag stimmen, aber die Probleme werden so ganz klein gerechnet.

    • @Simon23456:

      Die Zahl 14.000 stimmt insofern, dass das diejenigen sind, die nicht einmal mehr den Anschein erwecken wollen, mitzuspielen.

      Dazu zählen aber nicht die "Arno Dübels", die zwar nicht arbeiten wollen - aber pflichtschuldigst die Termine beim Jobcenter wahrnehmen - dort dann aber nur "ihre Zeit absitzen" und sich den Götz von Berlichingen denken; die ab und zu ein Bewerbungsschreiben mit zwei Dutzend Tippfehlern rausschicken, um die Ablehnung als Nachweis ihrer Bemühungen um einen Job nehmen. Und wenn sie dann doch mal eingeladen werden, weil der Personalr Orthographie im konkreten Job für nicht so wichtig hält, zum Vorstellungsgespräch oder Probearbeiten erscheinen, aber so dumm wie möglich anstellen.



      Nur lässt sich die Zahl derer eben aus keiner Statistik ermitteln, auch wenn jeder Sachbearbeiter im Jobcenter und fast jeder Personaler schon erlebt hat, dass ihm solche Leute die Zeit stehlen und das Reality-TV schöne klischeehafte Exemplare vorführt.

      Für die Anzahl dieser Leute kann man jede Zahl nennen ohne dass sie sich mit Fakten begründen oder widerlegen lässt.

    • @Simon23456:

      Im Artikel und vielen politischen Debatten geht es um die Bürgergeldbezieher:innen, welche verweigern mit der Arbeitsagentur zu kooperieren.

      Aber um Ihnen mal eine Antwort zu geben: Wenn jemand an weiterbildenden Maßnahmen der Arbeitsagentur teilnimmt, können schnell ein paar Jahre draufgehen und das garantiert am Ende noch nicht, dass man einen Job im neuerlernten Beruf kriegt, was dann zu weiteren Weiterbildungen führen kann, um noch mehr Qualifikationen zu erlangen. Abgesehen davon ist es auch immer kurzsichtig nur eine Seite, sprich die Arbeitnehmer: innen zu betrachten. Versuchen Sie gerne mal als 50 oder 60 jährige(r) sich auf Stellen zu bewerben. Das geht beim öffentlichen Dienst kaum, also was denken Sie passiert in der freien Wirtschaft? 🤷‍♂️

  • "Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt."

    Die Demontage des deutschen Sozialstaates (Art. 20 GG) fing mit diesem Satz an. Diesen Satz sagte Gerhard Schröder (SPD) 2005 in Davos (Weltwirtschaftsforum). Seitdem gibt es Millionen schlecht bezahlte Arbeitskräfte und Millionen schlecht behandelte Arbeitslose in Deutschland.

    Anstatt das Ausbeutersystem ('Menschen und Natur werden weltweit immer noch für noch dicke Gewinne der Wirtschaft ausgebeutet') aber endlich mal zu hinterfragen, möchten die Bürger in Deutschland lieber weiterhin auf Hartz/Bürgergeldempfänger und Flüchtlinge einprügeln.

    Die SPD hatte in der Ampel ihre Chance wieder eine soziale Partei zu werden, aber sie hat sich nur von einem neoliberalen Blondschopf an der Nase herumführen lassen; und will jetzt sogar mit einem ehemaligen BlackRock-Lobbyisten den Sozialstaat komplett in die Tonne treten. Es ist wirklich nicht mehr zu fassen, wie selbst im 21. Jahrhundert die Bürger immer noch am Nasenring durch die Manege der 'Reichen und Mächtigen' gezogen werden.

    • @Ricky-13:

      Ich möchte ihnen einen Daumen Hoch" geben.



      Das Spielchen untere Mitteleschicht gegen ganz unten



      klappt immer wieder. Und wenn man darauf aufmerksam macht kommt meistens die Neiddebatte ins Spiel.

    • @Ricky-13:

      Die Bürger lassen sich weiterhin mit dem Nasenring durch die Manege der " Reichen und Mächtigen " ziehen, weil der Schmerz, die Wahrheit zu verstehen & dann auch noch akzeptieren, zu ÜBERMÄCHTIG wäre. Ist doch iwie auch zu verstehen. Jeder sucht sich daher seine Ecke und versucht ein möglichst glückliches Leben, für sich und seine Lieben zu organisieren. 🍀

  • Stand die Kürzung von 10 Prozent beim Bürgergeld im Koalitionsvertrag? Diese one size fits all - Politik ist für nur kurzzeitig auf Bürgergeld angewiesene pychisch Kranke ein weiterer Faktor, der Druck ausübt. Ich würde mir wirklich einmal flexible Politik wünschen.

  • Wenn die Union partout keine Steuererhöhungen will, dann doch wenigstens Steuerehrlichkeit, oder? Warum hört man nichts, gar nichts mehr von den "Steuer-CD's" aus Liechtenstein, der Schweiz oder Luxemburg? Warum werden nicht deutlich mehr knallharte Steuerfahnder hier in D eingestellt? Die bringen erwiesenermaßen erheblich mehr ein als sie kosten. Aber das stört die Klientel der Unionsparteien und könnte Kampagnen auslösen, die den Wahlchancen abträglich sind. Da bleibt man doch lieber bei denen, die sich nicht wehren (können) und schon gar kein Geld für Kampagnen aufbringen können.

    • @Perkele:

      Von Steuer-CDs hören Sie nichts mehr, weil man die nicht einfach im Laden oder im Online-Shop kaufen kann.

      Luxemburg ist im Übrigen inzwischen uninteressant - da kann man als Deutscher praktisch keine Steuern mehr hinterziehen. Inzwischen haben die eine Quellensteuer, die die Anforderungen des EU-Rechts an die Mindestbesteuerung erfüllt. Damit gilt nach den Regeln zum freien Kapitalverkehr innerhalb der EU ausschließliche Steuerpflicht in Luxemburg und der deutsche Fiskus hat nichts mehr zu muhen. Zinsen und ähnliches aus Luxemburg in Deutschland nicht zu versteuern ist damit nicht nur legal, sondern trotz der luxemburgischen Steuer noch für genügend Deutsche lukrativ (und jetzt auch für welche ohne kriminelle Energie für Steuerbetrug). Auch ein Grund, weshalb sich Luxemburg unter anderem einen kostenlosen ÖPNV leisten kann...

  • "Warum akzeptiert man seinen Weg nicht als einen, den der Sozialstaat eben auch zulässt?" Die Frage kann man nur stellen, wenn man in seinem Leben noch nie wirklich hart arbeiten musste um solchen Menschen die Existenz zu ermöglichen. Gleichsam ist es höchst absurd sich über Reiche zu mokieren wärend hier der Stundenlohn gegen Unendlich kumuliert. Oder kurz und einfach: Weil es durch die Menschen, die für diesen Menschen mitarbeiten müssen als höchst ungerecht empfunden wird, weil es das einfach ist.

    • @Samvim:

      Komisch, ich habe 49 Jahre hart gearbeitet. (19 Jahre Reichs/Bundesbahn Schichtdienst, 30 Jahre im Gleisbau, Montage)



      Also, ich stelle mir diese Frage.

      Ich stelle mir auch die Frage, warum mehr als 80% der Bevölkerung nur ein Jahr Arbeitslosigkeit oder Krankheit von Bürgergeld/Sozialhilfe entfernt sind und dann wählen die meisten so, als wären sie nur ein Jahr von der ersten Milliarde entfernt.



      Vermutlich ist es diese kognitive Dissonanz, die im "Bürgertum" zu der überall zu beobachtenden Brutalisierung im sozialen Verhalten, bis hin zur Wahl offen faschistischer Parteien, geführt hat.

  • Bartlebyist kein Faulenzer sondern offensichtlich psychisch krank.



    Bartleby würde heute in der Psychiatrie landen, dort behandelt werden, wieder an das öffentliche Leben, auch an die Arbeitswelt, heran geführt werden und hätte wieder Freunde, vielleicht auch eine Familie.

    • @Rudolf Fissner:

      [Fortsetzung]

      Sehr schnell kam man nur an einen Einzeltermin, in dem festgestellt wird, ob eine Therapie notwendig ist.

      Ich hatte das Vergnügen an solch einem Termin teilzunehmen und mir wurde gesagt, dass ich Therapie machen könne.

      Problem: ich weiß was meine Depression ausgelöst hat und habe dies der Therapeutin / Psychiaterin (weiß nicht mehr was sie ist) erklärt. Die Antwort war, dass über das Thema in einer Therapie nicht gesprochen wird. Da frage ich mich doch, was soll eine Therapie bringen, wenn nicht über den Auslöser der Depression gesprochen wird?

      Im Endeffekt habe ich mich dazu entschlossen, keine Therapie zu machen, denn 1. wäre die sinnlos und 2. will ich nicht für Sinnloses einen Platz besetzen, der für jemand anderen dringend notwendig ist.

      Zum Glück konnte ich mich durch harte Arbeit (über Jahre hinweg) selbst einigermaßen aus dem Sumpf rausziehen.

      Meine Familie war immer da und durch das Projekt habe ich mir wieder einen kleinen Freundeskreis aufgebaut (klein reicht mir, da mir "Qualität" wichtiger ist als "Quantität".

      Die "Arbeitswelt" werde ich demnächst auch wieder erleben...in einem 1-€-Job...in dem Bereich für den ich ausgebildet bin!

      Hat was, gelle?

    • @Rudolf Fissner:

      Wahnsinn, wer hätte gedacht, dass die Problemlösung so einfach ist. (Sarkasmus off)

      Kehren wir mal in die Realität zurück...

      Ich habe vor kurzer Zeit an einem Projekt des Jobcenters teilgenommen. In diesem gab es ein Modul "Therapieplatzsuche". In diesem Modul haben die Teilnehmenden genau das versucht, einen Therapieplatz zu finden.



      Ganz am Anfang wird die Frage nach der Krankenkasse gestellt und nach Eingabe von "gesetzliche KK", kam JEDES MAL die (sinngemäße) Antwort, "Sorry, keine Plätze frei." Da wir aber depressiv und nicht dumm sind, haben wir mal angetestet, was herauskommt, wenn wir "private KK" eingeben. Plötzlich lautete die Antwort, "passt Ihnen morgen 9.00 Uhr?".

      Einige wollten auch eine stationäre Therapie machen, die Wartezeiten betrugen da mindestens 6 Monate und wenn endlich ein Platz frei wurde, musste es von jetzt auf gleich beginnen, was für viele depr. Menschen auch ein Problem darstelllt, denn viele leiden unter Antriebslosigkeit und brauchen etwas Zeit, um sich nach Bestätigung des Platzes darauf einzustellen, 6 Wochen bis X Monate von zu Hause weg zu sein.



      Von der extrem belastenden Wartezeit mal ganz zu schweigen.

    • @Rudolf Fissner:

      Im Idealfall ja, aber mit den Plänen von Herrn Merz würde der Protagonist erst einmal Leistungskürzungen hinnehmen müssen, anschließend auf der Straße landen, Alkoholabhängig werden und dann an seiner Sucht sterben, da das Gesundheitswesen und der Sozialstaat von Herrn Merz kaputt gespart wurde. Wir können uns diese Idealvorstellungen, wie Sie sie beschreiben ja angeblich nicht mehr leisten. Psychiatrien sind sehr teuer. Wir leben ja über unseren Verhältnissen, laut Merz - sagt der, der seit Jahrzehnten schon mit dem Privatjet durch die Gegend düst und ökologisch verantwortungslos handelt. Ein wahre Fritzpiepe dieser Kanzler.

      • @Hannah Remark:

        Von Welchen "Plänen von Herrn Merz" zum Gesundheitswesen reden Sie?

        Und natürlich können wir uns das leisten. Die Sozialsysteme leisten bereits jetzt unheimlich viel. Dort werden Millionen von Nicht Staatsbürgern aufgefangen (und das ist gut so) Und nun stellen Sie die Fake News in den Raum, dass bei den Härtefällen, bei den Kranken, Kürzungen geplant sind. Das ist doch Populismus ohne Fass und Biden und eine Steilvorlage für die AfD.

  • Besser wäre eine Negative Einkommensteuer als Existenzminimum nach Milton Friedman (Kapitalismus und Freiheit, Kap 12). Jeder Mensch ab 0 Jahren erhält ohne Antrag zum Monatsanfang ein halbes monatliches Prokopfeinkommen (2024: 1.583,60 €) als Grundfreibetrag und Existenzminimum in einem. Selbst wenn man davon eine Gesundheits- und Pflegepauschale abziehen würde, wäre es noch immer mehr als Bürgergeld plus Wohnkosten. Im Gegenzug muss er am Monatsende seine halben Gewinne und Bruttolöhne abgeben, dann ohne Freibeträge, als Ersatz für die AG-Sozialabgaben, Einkommen- und Körperschaftsteuer. Ein Nullsummenspiel also.



    Wohngeld könnte weiterhin beantragt werden. Jeder hätte genug zum Leben, dennoch wäre immer ein Arbeitsanreiz gegeben, denn schon der erste hinzuverdiente € würde das Nettoeinkommen um 50 Cent erhöhen. Die KV und PV wäre gesichert und für jede:n schon mit drin. Die RV und AV würde nur noch die Hälfte kosten, weil durch die 50 %-Besteuerung nur noch die Hälfte ausgezahlt werden müsste. Dadurch müssten auch Selbständige nur noch den AN-Anteil zahlen. Auch die gesetzliche Rente wäre also gesichert, da nun günstiger als die Privatrente. Um nur einige Vorteile zu nennen...

  • "Wir haben Jahrzehnte lang über unsere Kosten gelebt", sagt Merz.."wir können uns diesen Sozialstaat nicht mehr leisten".." 5 Mrd müssen wir beim Bürgergeld einsparen" ..sagt der Mann der mal eben die gleiche Summe in neue Klimaschädliche Subventionen (ausgeweitete Pendlerpauschale) verschiebt..oder in die Mütterrente..und..und..und. In jedem Fall aber immer zu Gunsten derjenigen die es nicht brauchen um akute Not zu lindern.

    Nene Jan van Aken hat da schon eher den Punkt getroffen, wenn er sagt: wir können uns die Reichen nicht mehr leisten"..







    Aber in einem hat er recht der Hr Merz: wir leben schon seit Jahrzehnten über unsere Verhältnisse, wenn wir bereits Anfang Mai alle (nachhaltigen) Rohstoffe aufgebraucht haben..

    Wobei es halt einfacher ist, auf den wirklich "kleinen Leuten" rum zu hacken und NEID-Debatten vom Zaun zu brechen, gerne auch mit Fake News wie: "die Bürgergelempfänger/Geflüchteten kriegen alles..die Anderen kriegen nix"..







    Diese ganze Debatte ist so überflüssig wie schädlich: minimaler "Nutzen"..bei maximaler Vergiftungsgefahr.







    Zeigt doch bitte mal etwas Mut und kümmert euch um die wahren Probleme, anstatt immer wieder alte und neue Sündenböcke zu kreieren.

    • @Wunderwelt:

      " Wir haben Jahrzehnte lang über unsere Verhältnisse gelebt " bezog sich doch wohl auf den Klimawandel und die kommenden Konsequenzen.



      Unser Grundgesetz Artikel 20 Absatz 1 würde Friedrich vielleicht wollen, aber kann er nicht einfach ändern.



      Es wäre für unseren sozialen Frieden wirklich nötig, unsere Politiker verwenden ihre Arbeitszeit weniger für Populismus der die Bevölkerung voll nervt und versuchen zumindest die Gesellschaft nicht noch mehr gegeneinander auszuspielen. Dafür brauchen wir keine Politiker und sind sie auch nicht gewählt und dafür bezahlen wir sie auch nicht.

    • @Wunderwelt:

      Sie haben das Problem genau erkannt und sehr gut zusammengefasst.

      Allerdings bin ich dazu übergegangen, es "Missgunst-Debatte" zu nennen, denn empathielose "Reichtum für Wenige, bittere Armut für viele"-Verfechter wie Friedrich der Asoziale missgönnen den Erwerbslosen selbst noch die paar Krümel, die vom Tisch der Überreichen runterfallen, wie man an der ekelhaften Hetz- und Diffamierungskampagne gegen Armutsbetroffene gut beobachten kann.

      Die xxU spült gerade den letzten Rest von Demokratie und Freiheit im Klo runter und am Ende profitiert davon nur die rechtsextreme AfD.



      Leider ist von der SPD nicht zu erwarten, dass sie versucht dies zu verhindern und stattdessen als unterwürfiger Mehrheitsbeschaffer für die xxU sehenden Auges Richtung 5%-Hürde marschiert.

  • Ich finde die Grundhaltung des Autors sympatisch, die Thesen aber teilweise kontraproduktiv. "Lasst sie doch Faulenzen" bediehnt das Narrativ von Linnenmann und Co. "Ich bin für Faulenzer oder gegen sie" sollte aber nicht die Konfliktlinie sein. Die Mehrheitsgesellschaft wird das niemals tolerieren. Es ist extrem wichtig, das "Randphänomen" als solches zu benennen (wie es der Autor ja auch tut), ebenso die individuellen Hemmnisse und realen Ausbeutungserfahrungen im Niedriglohnsektor. Wenn die CDU 100.000 Faulenzende verspricht, wird Sie sich hinterher entweder die Frage stellen lassen müssen, wo die denn nun alle sind, oder sie "findet" sie, weil sie nur lange genug danach "sucht". Das gilt es zu verhindern!

    • @drum:

      Ich bin wegen der nicht vorhersehbaren Folgen gegen grundsätzliche Änderungen, denn die wahren Empfänger des Bürgergelds sind die Vermieter und der Einzelhandel. Die Konfliktlinie "Faulenzer / Nichtfaulenzer" sagt spezifisch wenig aus. Im Sankey Diagramm optimiert man die Haupt- und nicht die Nebenströme. Wenn jemand meint, dass das anders ist, kennt er sich nicht aus, das sollte man verhindern.

      www.bundesregierun...uergergeld-2149774



      hat das Kapitel:



      "Welche Folgen hat es, wenn Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld die Zusammenarbeit verweigern?"



      Ich finde das reicht als Sanktion.

      In der Tagesschau war kürzlich zu lesen, dass ca. 10 Mio Deutsche nicht richtig lesen und schreiben können. Ca. 1 bis 2% der Bevölkerung ist schizophren erkrankt, versteht also nicht richtig was ihm/ihr gesagt wird.... es gibt also viele Besonderheiten zu beachten. Mit dem Bürgeld hat Gerechtigkeit bislang ganz gut funktioniert, deswegen finde ich auch, soll es so bleiben.

      • @Hans - Friedrich Bär:

        Zitat: "Mit dem Bürgeld hat Gerechtigkeit bislang ganz gut funktioniert, deswegen finde ich auch, soll es so bleiben."

        Das sehe ich "etwas" anders. Das Bürgergeld muss deutlich erhöht werden (nur das würde Lohnkürzungen verhindern) und auf Hilfestellung statt Druck und Zwang umgestellt werden. Es muss dafür gesorg werden, dass Erwerbslose nicht mehr jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen, sondern ein Leben in Würde führen können, denn NUR DAS würde bei Erwerbslosen Kapazitäten frei setzen, sich darum bemühen zu können, sich aus dem Sumpf herauszukämpfen. Wer ständig dazu gezwungen ist, sich im Kleinkrieg gegen (vorsätzliche?!?) Fehler des Jobcenters aufzureiben hat keine Kapazitäten mehr frei, um seine Lebenssituation dauerhaft zu verbessern.

        Offensichtlich hat die xxU kein Interesse daran, die Situation zu verbessern, denn alles was sie tun ist, die Demokratie in eine Oligarchie einer Handvoll Überreichen zu verändern, während die große Masse der Bevölkerung zu billigen Arbeitssklaven degradiert wird, damit diese paar Überreichen in immer perverserer Dekadenz schwelgen können.

        • @Truhe:

          Danke für die Zuschrift. Ich meinte die Zugangsvoraussetzungen und die Art wie Leistungen zugemessen werden. Das ist relativ übersichtlich, z.B. der Mietrichtwert. Dass die Höhe an die Inflation angepasst werden sollte, fände ich auch . Natürlich habe ich wie Sie gedacht : „Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“ Matthäus Evangelium 25,29. Mich hat nicht überrascht , dass Matthäus im Zivilberuf Zöllner gewesen sein soll. Es ist ja ein sehr wirksames Erwerbskonzept.



          Dass die Fördergelder seit 10 Jahren nicht erhöht worden sind habe ich ja schon zitiert. Die Bertelsmannstiftung hat das herausgefunden und die Tagesschau veröffentlicht. Das hätte nicht so sein müssen, wenn die Vertreter der Arbeitnehmer im Verwaltungsrat der BA verhindert hätten , dass die Verwaltung sich ein Plus von 39% nimmt und die Fördergelder gleich bleiben. Das ist auch Matthäuseffekt. Wer sich da bedient hat, dem war´s egal, ob die diejenigen , die gefördert werden müssen ausreichend gefördert werden können. Das meinten Sie ja. Das ist aber nicht typisch CDU, das gab´s überall. Die CDA hat sicher ein schweren Stand.

  • Lieber einem "zu viel" Leistungen geben, als hunderte zu unrecht in ein menschenunwürdiges Dasein stürzen.

    • @Wedekin:

      So sollte es sein!

      Stattdessen wird auf einer verschwindend geringen Zahl von "Totalverweigerern" herumgeritten und Stimmung gegen ALLE Erwerbslosen gemacht, während z. B. kranken Menschen gesagt wird, "Aber Sie sind doch gar nicht gemeint".

      Was nützt es kranken, Angehörige Pflegenden usw., wenn sie "nicht gemeint" sind, ihnen aber trotzdem die Leistungen bis zur Obdachlosigkeit und zum Verhungern gekürzt wird, weil ein paar Wenige die Sozialleistungen missbrauchen?

      Genau das hat Merz gerade erst angekündigt, indem er plant, das jetzt schon unter dem Existenzminimum liegende Bürgergeld für ALLE um 10% zu kürzen, um 5 Milliarden Euro einzusparen, die er dann an die Milliardäre verteilen will.

      Ich würde ja eher vorschlagen, erstmal Steuerhinterziehung (würde über 100 Milliarden bringen) zu bekämpfen und vielleicht noch eine gerechte Erbschaftsteuer und eine mit dem Grundgesetz kompatible Vermögenssteuer zu erarbeiten.



      Stattdessen lügt Merz lieber (wir kennen ihn ja nicht anders) und behauptet das BVerfG hätte eine Vermögenssteuer verboten, obwohl dies nur die damalige Form der Vermögenssteuer als GG-widrig eingestuft hat.

  • Wer noch den populistischen Märchen von Totalverweigern aufgesessen sein mag, dem sei die lesenswerte Lektüre von Chiapello und Boltanski " Der neue Geist des Kapitalismus " wärmstens empfohlen.

  • "Warum sollte jemand, der jedes Jobangebot ablehnt, mehr haben als derjenige, der jeden Tag ranklotzt? Die Wahrheit ist: Hat er auch nicht. Das haben sowohl das Ifo-Institut als auch die Hans-Böckler-Stiftung berechnet."

    Diese Aussage ist nur durch das verschweigen der restlichen Gegebenheiten eines Arbeitnehmers vs. "Bürgergeldgönners" korrekt.



    Verschwiegen werden hierbei grundlegende Voraussetzungen.

    1.) Der finanzielle Anteil für den Weg zur Arbeit muss erbracht werden! Der Bürgergeldempfänger ist ja schon da an seiner täglichen Wirkungstätte. Das Ansetzen bei den Werbungskosten in der Steuererklärung bringt meist nichts, da vom Mindestlohn in Familien meist keine Steuern gezahlt werden.

    2.) Damit eine Familie mit geringen Einkommen mehr hat wie eine Bürgergeldempfänger-Familie müssen mehrere diverse Förderungen einzeln beantragt werden, denn nur dann stimmt die Aussage vom Exschperten der Gewerkschaften.

    3.) Der Bürgergeldempfänger ist aber immer unbestritten Reich, er besitzt viel eigennutzbare Zeit. Während derjenige Arbeitnehmer wenige Hundert Euro mehr habende mind. 35 h/Woche arbeiten geht hat Stressless viel Zeit auch zum steuerfreien Pfandsammeln.

    • @AuchNeMeinung:

      Ich sehe das auch so ("Hartz IV" 2011-2016, seitdem erwerbsunfähig). Mit den Details dieser Berechnungen beschäftige ich mich nicht, aber in der Tendenz ist das Unsinn, weil ich eben wirklich viel mehr Zeit habe, die Erwerbstätige nicht haben. Das heisst auch, dass ich kostenoptimiert einkaufen und kochen kann, manche können sich sogar noch aus dem Garten ernähren etc.



      Und ich habe mehr Zeit, durch die ganze absurde Sozialbürokratie zu navigieren. Kriege einen Haufen Ermäßigungen und Zugang zu billiger Kleidung und Hausrat (Sozialkaufhaus - wenn einem das nichts ausmacht).



      Ganz wichtiger Punkt ist noch: Diese Berechnungen gelten ja immer nur für Vollzeit-Erwerbstätigkeit. Wer weniger erwerbsarbeiten möchte (oder kann), für den lohnt es sich noch weniger. Manche nennen das Ding "Armutsfalle".



      Auch für dieses Problem ist das Bedingungslose Grundeinkommen die Lösung, weil das ja alle bekommen und Erwerbseinkommen nicht angerechnet wird, so dass sich dann WIRKLICH (Erwerbs-)Arbeit immer lohnt.



      Deswegen müssten alle, die von "Leistung muss sich lohnen" schwafeln, sich eigentlich längst für ein BGE stark machen...

      • @Eric Manneschmidt:

        Geh ich voll d'accord. Auch wenn ich 49 Jahre malocht hab. 👍

      • @Eric Manneschmidt:

        Sehr geehrter Herr Mannerschmidt, das ist eine richtige, schöne und ehrliche Antwort. Das BGE würde vieles sehr vereinfachen. M.W. Dirk Rossmann und Götz Werner (Gründer von DM) haben sich schon vor Jahren dafür ausgesprochen. Ich würde sagen weil sie von täglichem Bedarf und Bedarfsdeckung sehr viel verstehen. Mit freundlichen Grüßen H.F.Bär

  • Der Kommentar gefällt mir an sich ganz gut, aber es fehlen zwei wirklich wichtige Punkte:

    Erstens ist es unmöglich, sauber zwischen denen, die nicht erwerbsarbeiten KÖNNEN, und denen, die es nicht WOLLEN, zu unterscheiden. Gerade bei psychischen Erkrankungen kann man das als Betroffener u.U. nicht mal selbst klar sagen (ich bin betroffen). Der Bartleby ist übrigens auch so ein Beispiel.

    Zweitens gibt es so viel unbezahlte gesellschaftlich notwendige Arbeit (Care etc.) - und außerdem einen Haufen gut bezahlter Bullshit Jobs, dass die Annahme, dass wer nicht ERWERBSarbeitet nichts zum Gemeinwohl beiträgt, einfach falsch ist. Leider kommt die unbezahlte Arbeit in den Medien und in der öffentlichen Diskussion kaum vor, siehe meinen Artikel beim Netzwerk Care Revolution: care-revolution.or...-einfach-hinnehmen

  • Sachlich sehr guter Artikel, der allerdings besser ohne die Bartleby-Anekdotik ausgekommen wäre, weil er die Geschichte schlicht falsch nacherzählt und verdreht. Leider passt sie etwas weniger gut, als es der Autor in Erinnerung zu haben scheint.

    • @Hektor Rottweiler:

      Kritisieren ohne dann zu erklären macht wenig Sinn. Mensch landet im luftleeren Raum.

  • Überraschender Herr Bernd Kramer!



    Ab ehran gelungenen Scherz 🙀🥳🤣🤣🤣😂



    Will ich ehne nicht vorenthalten!



    Wie‘s ehna im Vorgriff gelungen?



    Koa Ahnung nich •



    & Däh 💤 😴 🛌



    „Ich möchte lieber nicht“ (“I would prefer not to”); in neueren Übersetzungen auch „Ich würde vorziehen, das nicht zu tun“. suchte ich die:



    Letzte - die ganze letzte Nacht - manchmal anstrengend - weil mein englisch eher lausig!



    Zusammenzufügen! Nix •

    ps Über die Wurzeln des Pauperismus etc



    Ein andermal! Wollnichwoll

    • @Lowandorder:

      "Über die Wurzeln des Pauperismus"

      Dann empfehle ich ihnen gerade als Rheinländer folgende Publikationen

      Hans Stein



      Der Amsterdamer Arbeiterbildungsverein von 1847 und die Vorläufer der modernen sozialen Bewegung in Westeuropa

      Das Werk ist von 1937 und enthält alles was sie über die Ursprünge des Pauperismus wissen möchten. Dieser Text wie auch der folgende behandelt speziell dessen Ursprünge im Rheinland und umfasst die niederländische, schweizerische und preußische Rheinseite.

      Erschienen auf Englisch bei Campridge University Press. Da das Werk in deutscher Sprache verfasst wurde, gibt es sicherlich auch eine deutsche Ausgabe evtl auch online.

      Ebenfalls interessant für einen Rheinländer könnte der Beitrag von Karl Bücher aus dem Jahre 1888 sein „Die schweizerischen Arbeiterorganisationen", eine der ersten Studien zu diesem Thema, die nicht ausschließlich die Schweiz, sondern einen Ländervergleich der rheinischen Anrainerländer darstellt. Im Original erschienen in der Schweizer Zeitschrift für Staatswissenschaft. In englischer Übersetzung ebenfalls bei Cambridge University Press.

      • @Sam Spade:

        In tiefer Dankbarkeit mich an die Arbeit ob solcher Dreibastigkeiten zu lavieren!



        Liggers! But.



        Geht zwar doch des familiäre Gerücht - ich sei 1/16 Rheinländer!



        How? Grundsätzlich aber doch wohl eher braaanschwaagisch (m) sowie (m) holsteinisch lübsch (ab 1804;)



        Mal sehn was durchschlägt! 🙀🥳🧐

  • Ja, wir leben über unsere Verhältnisse ! Und der Reichtum ist falsch verteilt, wenn wenige immer mehr raffen können und für Viele selbst die Chance, über einen auskömmlichen JOB (oder so) am Leben teilnehmen zu können, immer weiter eingeschränkt wird. Schließlich wären die 70 Milliarden, die über eine Vermögenssteuer reinzuholen wären nur peanuts gegenüber den auszugleichenden Bedürfnissen gegenüber den Wirtschaftswunderzeiten, die nicht zuletzt durch auch US-Investoren (die den intellektuellen Reichtum der Deutschen gern abschöpfen) , aber auch der Erben, die selbst aus der Kriegswirtschaft ihren Vorteil in diese 'Demokratie' mit der institutionellen Sicherung des Eigentums hinüberretten konnten, ausgelöst wurden. In Zeiten von ChatGBT, Automaten und Robotern werden -nicht mehr über Steuern oder Lohnnebenkosten finanzierbare- 'Sozialleistungen' zu lästigen Begleiterscheinungen wie Ärmere eher als Schmarotzer abgestempelt, die Trump und andere am Liebsten aus ihrem Sichtfeld verbannen möchten, aus den Augen aus dem Sinn. Auch aus diesem Parlament heraus, gibt es kaum Stimmen, die an dieser Entwicklung etwas grundsätzlich verändern wollen oder können. Noch ein Wort: KLIMA...

  • "Warum sollte jemand, der jedes Jobangebot ablehnt, mehr haben als derjenige, der jeden Tag ranklotzt? Die Wahrheit ist: Hat er auch nicht. Das haben sowohl das Ifo-Institut als auch die Hans-Böckler-Stiftung berechnet."

    Das bestreitet auch niemand ernsthaft. Ein Problem ist aber der verschwindend geringe effektive Stundenlohn von Vollzeitarbeit zum Mindestlohn verglichen mit dem Bürgergeldbezug. Je nach Mietniveau liegt der irgendwo im Bereich von 3€/h. Da muss man schon eine gehörige Portion Selbstantrieb aufbringen, um sich für die paar lausigen Kröten mehr aus dem Bett zu quälen und dann 8 Stunden zu ackern.

    • @mm83:

      [Ergänzung zur Klarstellung]

      Mein Kommentar sollte kein persönlicher Angriff auf sie sein, denn ich habe Ihren Kommentar als Kritik am System und nicht als Angriff auf Erwerbslose verstanden.

      Es ist aber so, dass ich bei bestimmten Formulierungen (hier: das mit dem aus dem Bett quälen) inzwischen sehr dünnhäutig geworden bin, weil seit vielen Jahren eine extrem asoziale Hetze gegen erwerbslose Menschen betrieben wird und ausschließlich Erwerbslose bekämpft werden, statt etwas gegen die Ursachen von Erwerbslosigkeit zu unternehmen.

    • @mm83:

      Die Hetze wirkt, sonst würden Sie nicht Erwerbslosen unterstellen, sich faul im Bett zu räkeln.

      Fast alle Erwerbslosen die ich kenne würden sehr gerne endlich eine passende Arbeitsstelle finden.

      Ich persönlich werde wahrscheinlich demnächst einen 1-€-Job antreten, der gegen meine Interessen ist. Warum ist er gegen meine Interessen? Weil ich im Endeffekt in dem Bereich arbeiten werde für den ich ausgebildet bin und durch den 1-€-Job dabei mithelfen werde, dass ein Arbeitgeber Geld für eine Arbeitsstelle auf Steuerkosten besetzen und den so eingesparten Lohn auf sein eigenes Konto verbuchen kann und ich zugleich noch eine Stelle besetze, die eigentlich regulär bezahlt werden MUSS! Würde ich stattdessen für meine Arbeit tariflich bezahlt, wäre ich komplett aus dem Bezug von Bürgergeld raus!

      Warum ziehe ich das trotzdem in Betracht? Weil es gut für meine Depression ist. Zusätzlich hätte ich dann ein paar € mehr und könnte meine Dauerkarte für's Stadion selbst bezahlen, die derzeit dankenswerter Weise von einer sozial kompetenten Person finanziert wird.

      Wer immer noch der Lüge glaubt, Elos würden nicht arbeiten wollen, sollte seine Vorurteile neu justieren!

    • @mm83:

      Verfügbares Einkommen (Single/hohe Miete)



      1000€ Brutto -> 891€



      2500€ Brutto -> 1 038€



      Hier werden also 1500€ mehr erarbeitet und man hat davon am Ende 147€ mehr. Das ist natürlich jetzt schon etwas "rausgepickt" aber in diesem Bereich kann ich zumindest ein gewisses Missverhältnis erkennen.

      • @drum:

        Unter der theoretischen Prämisse, dass die Person zu dem identischen Studenenlohn ihre Arbeitszeit beliebig wählen kann, ergibt sich ein "Grenzeinkommen" ab der 70. Arbeitsstunde (dann sind 1000€ Bruttolohn erreicht) von 1,42 € /Stunde.

    • @mm83:

      Als Person mit sehr geringem Einkommen kann man über Bürgergeld aufstocken und manchmal auch Wohngeld beantragen und in eine Sozialwohnung ziehen. Als Person, die arbeitet, hat man immer mehr als eine, die nicht arbeitet und bei diesen Gehältern macht jeder Euro einen Unterschied.

    • @mm83:

      Vor drei Wochen gab es einen wunderbaren Artikel,



      der darauf aufmerksam machte, dass wir alimentierten Beamten stets 15% über dem Bürgergeld-Bezieher zu verorten sind.

      Da die CDU im Moment ja, wie immer, mal wieder zur Parole "Alles Faule!" zurückgekehrt ist, verschwand der Artikel nach drei Tagen wieder.

      Die Vermögenssteuer wurde 1996 abgeschafft.



      Die Post 1998 Aktiengesellschaft.

      Vorher kam ein Abteilungsleiter auf 7 Produktive.



      Am Schluß nervten mich 7 Manager damit,



      dass ich irgendwelche irrelevanten Besprechungen zu besuchen hätte, um hinterher zu fragen, was ich in der selben Zeit geleistet hätte...

    • @mm83:

      Genau das ist das Problem bei diesen Rechnungen. Die fast grenzenlose Komplettübernahme von Miet- und Nebenkosten macht das Arbeiten in schlechter bezahlten Jobs fast sinnlos. Diese Regelung kostet den Steuerzahler sehr viel Geld und blockiert auch noch Wohnraum für die arbeitende Bevölkerung. Wohnkosten sollten nur noch pauschal und pro Person bezahlt werden. Dann muss man eben umziehen, wenn die Wohnung ohne Arbeiten nicht zu bezahlen ist. Es gibt kein Menschenrecht auf Wohnen in der City, wo andere 1.500€ und mehr für ihre Miete aufbringen müssen.

      • @Franz Strauß:

        Zitat: "Die fast grenzenlose Komplettübernahme von Miet- und Nebenkosten [...]"

        Meinen Sie mit "fast grenzenloser Komplettübernahme" die Tatsache, dass Erwerbslose im Schnitt über 100 Euro vom Regelsatz für Miete ausgeben müssen, weil die Miete eben nicht komplett übernommen wird, weil keine "angemessene" Wohnung zu finden ist? Nur weil ein Lügner (Merz) etwas über Kostenübernahme von 2000,- € Miete faselt und das als Normalfall darstellt, entspricht das noch lange nicht der Realität.

        Macht bestimmt auch Sinn, Erwerbslose nach Kleinkleckersdorf abzuschieben und sie aus ihrem sozialen Umfeld zu entfernen. Das wäre ganz bestimmt sehr gut für die Psyche der Betroffenen und führt auch garantiert dazu, dass sie sofort eine Arbeit mit Armutsfesten Lohn bekommen. Nur schade, dass sie von Kleinkleckersdorf nicht zur Arbeitsstelle fahren können, da ein Auto nicht finanzierbar ist und der ÖPNV gerade mal zweimal am Tag ohne Halt durch das Dorf fährt.

        PS: Es könnte sein, dass mein Kommentar einen minimalen Anteil an Ironie und Sarkasmus enthält.

      • @Franz Strauß:

        Von grenzenloser Übernahme der Miet- und Nebenkosten kann keine Rede sein. Und dass in der Innenstadt Mieten von 1.500 Euro aufkommen, ist wohl nicht von mit Wohnraum spekulierenden BürgergeldempfängerInnen verursacht.

      • @Franz Strauß:

        **Es gibt kein Menschenrecht auf Wohnen in der City, wo andere 1.500€ und mehr für ihre Miete aufbringen müssen.**

        Und anstatt sich einmal Gedanken zu machen, weshalb Miethaie ihre Wohnungen in Großstädten immer teurer machen und damit auch noch durchkommen, sollen die Arbeitslosen - für die es keine Jobs mehr gibt, jedenfalls keine Jobs von denen man auch existieren kann - die Stadt verlassen? Hört sich nach tiefsten Mittelalter an, wo man nur in der Stadt leben durfte, wenn man Geld hatte und dann das 'Bürgerrecht' bekam.

        Wem haben wir das unsoziale System in diesem Land eigentlich seit 2005 zu verdanken? Ich erinnere gerne mal an den Spruch von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD): "Wer arbeiten kann, aber nicht will, der kann nicht mit Solidarität rechnen. Es gibt kein Recht auf Faulheit in unserer Gesellschaft!". Und wie hieß noch mal der Kumpel von Gerhard Schröder, dieser "schillernde Geschäftsmann"? Ach ja, Carsten Maschmeyer, der einst sagte: „Entweder sie verdienen ihr Geld mühsam allein, oder sie lassen andere für sich arbeiten“.

        Man sollte das 'System' endlich mal hinterfragen und sich nicht am Nasenring durch die Manege der Reichen und Mächtigen ziehen lassen.

        • @Ricky-13:

          Warum sollte der Staat das Miethaisystem auch noch mit befeuern?

      • @Franz Strauß:

        Von was für einer "fast grenzenlosen Komplettübernahme von Miet- und Nebenkosten" sprechen Sie denn? Nehmen Sie etwa Merzens bestenfalls ahnungsloses, schlimmstenfalls bösartig populistisches Geblubber für bare Münze? Und: oh ja, zwangsweise irgendwo hin umziehen zu müssen, wo die Mieten günstiger sind, klingt nach einem super vielversprechenden Plan für die Arbeitsaufnahme. Insbesondere wenn die höchste Arbeitsplatzdichte, gerade auch im un- bis niedrigqualifizierten Bereich, in und um die größeren Städte zu finden ist. Wo dann blöderweise auch meist wieder die Mieten höher sind.

        Also, @Franz Strauß, was tun?

    • @mm83:

      Allein die Tatsache, daß einem dann nicht mehr so sehr behördlich ins Leben reingequatscht wird, ist schon viel wert.

    • @mm83:

      3€/h sind über 500€ mehr im Monat zu ausgeben.



      Also das Doppelte von dem was man als Bürgergeldempfänger bekommt.

      • @RonSlater:

        Naja, 3 Euro für die Stunde sind nicht viel.



        Und die Älteren unter uns erinnern sich, es gab mal Zeiten bei denen Langzeitsarbeitslose zu 1 Euro Jobs „motiviert“ wurden. Die Bezeichnung war zumindest für Baden -Württemberg irreführend, da waren es in der Regel 2 Euro, steuerfrei und Anrechnungsfrei. Also nah an den 500 Euro, inflationsbereinigt wahrscheinlich weit drüber .



        Damals hieß es, dass sei viel zu wenig und dafür lohnt es sich nicht.

      • @RonSlater:

        Und für einige ist das ein akzeptabler Preis für ein Leben ohne Arbeit.

      • @RonSlater:

        Regelbedarf für Alleinstehende 563 Euro. + Mehrbedarfe für Unterkunft und Heizung. + mögliche einmalige Leistungen.

      • @RonSlater:

        nur, wenn man keine Familie hat.



        Die Sozialleistungen gehören überarbeitet und auch transparenter gemacht.

        Mein Vorschlag wäre folgendes:



        Bürgergeld entspricht Mindestlohn abzüglich (Fahrtkosten/Werbungskosten + eine Summe für die es sich zu arbeiten lohnt)



        --> für Kinder gibt es nur Kindergeld dazu

        -- keine Sonderleistungen für GEZ, usw.

        So ist das Abstandsgebot immer gewährleistet.

        Wenn sich jetzt herausstellt, dass die Sozialleistung zu niedrig ist, dann sollte darüber diskutiert werden, dass der Mindestlohn steigt, die Sozielleistung folgt automatisch mit.

    • @mm83:

      Der Antrieb entsteht vielmehr durch den Wunsch die Rolle am Stiefelabsatz der Gesellschaft loszuwerden, das bisschen Geld ist da tatsächlich weniger ausschlaggebend.

    • @mm83:

      Mein Verdacht ist, daß es eben eher die gefühlten Arbeitsbedingungen am unteren Rand sind (und damit meine ich nicht unbedingt den Lohn, sondern alles Andere), die das Problem sind und nicht das nicht arbeiten. Daher sollte man diese mehr in den Blick nehmen als das Bürgergeld/ die Grundsicherung.

      • @Grauton:

        Jau. Wer für den Mindestlohn bspw. in irgendeinem Kommissionierlager tagein, tagaus eine doch eher weniger aufregende und entfremdete Arbeit ausführt, sich von der Schichtleitung anranzen lassen muss etc., dem kann schonmal der Kragen platzen. Dann kommt die Frage auf, warum man sich den Mist eigentlich antut, wenn Arbeitslose kaum weniger bekommen. Natürlich ist es in der Realität nicht "kaum weniger", die durchschnittlich etwa 500€ sind ja ein knappes Drittel der Einkünfte von alleinstehenden Vollzeit-Mindestlöhnern. Tatsächlich würden wohl die wenigsten darauf verzichten können oder wollen. Aber der Frust ist da und äußert sich halt oft nicht reflektiert und differenziert.

        • @Kawabunga:

          In einigen Fällen bekommen Arbeitslose faktisch aber doch mehr - z.B. dann, wenn das Amt Mieten übernimmt, die sich ein Arbeitnehmer im unteren Lohnniveau gar nicht leisten könnte.

          Und dann kommen noch so Dinge hinzu, die viele Beobachter aus der Mittelschicht gar nicht auf der Rechnung haben, z.B. die Erstausstattung für die Einschulung.

          Jedes neu eingeschulte Kind bekommt vom Amt Geld, und zwar gar nicht mal so knapp, für eine Erstausstattung. Niemand fragt beim zweiten oder dritten Kind, ob der Schulranzen des ersten Kindes brauchbar ist. Jedes Kind bekommt Geld für einen neuen Ranzen.

          Dahingegen werden Eltern mit Mindestlohn genau das sehr wohl fragen und können sich einen neuen Ranzen für das zweite Kind oft auch nicht leisten. Die gehen dann vielleicht ins Sozialkaufhaus und kommen sich da als Bittsteller vor; als bedürftig, obwohl sie den ganzen Tag hart arbeiten.

          Es sind genau diese aus Mittelschichtsperspektive oft völlig übersehenen, "unwichtigen" Dinge, die Arbeitnehmer der untersten Einkommensschichten sehr wohl registrieren und die sie als sehr ungerecht empfinden.

  • Ein echtes BGE hätte vor allem den Charme, dass die ganze Bürokratie entfallen könnte, mit der heute aufwendig der Bedarf geprüft werden muss. Allein schon die mehr als 100.000 Mitarbeiter der BA freizusetzen würde sich enorm positiv auf die gesamte Volkswirtschaft auswirken. Die könnten dann nämlich in "echten" Berufen in Industrie und Handwerk anfassbare Werte schaffen statt Akten zu wälzen und Arbeitslose zu schikanieren. Und ähnliches gilt für die aufgeblähten Verwaltungsapparate aller anderen Sozialleistungen, die im BGE aufgehen sollten (Kindergeld, Wohngeld, gesetzliche Rente etc.). All diese könnten und müssten abgeschafft werden, denn für die Grundbedürfnisse sorgt ja dann für alle das BGE.

    Und ja: Mittelschicht und Millionäre würden das BGE auch bekommen, denn es ist ja bedingsungslos. Sie müssten aber auch ordentlich Steuern zahlen, um es zu finanzieren. So 75 bis 90% Steuer auf ALLE Einkommensarten wären wohl insgesamt fällig und am besten noch eine Vermögenssteuer.

    • @Winnetaz:

      Cool!

      113.000 Beschäftigte für 84 Millionen?!?

      Genau so ein geiles Ammenmärchen wie die



      1100 Fälle, die wir in einer ehemaligen Behörde im JAHR



      abzuarbeiten hatten - waren halt 2400 Fälle im Jahr pro Person.

      Auf die Antwort zur Erläuterung dieser Berechnung warte ich ehrlich gesagt schon lange nicht mehr...

    • @Winnetaz:

      75 bis 90% Steuern. Naja ich habe das Gefühl, dass es an dieser Stelle hakelig werden könnte.

      Die Verwaltung personell zu verschlanken und zu digitalisieren würde enorm helfen. Aber da lässt man sich Zeit. Das spart ja auch kein Geld, denn wenn man den Zugang zu einfach macht, nutzen das am Ende noch alle Berechtigten und dann wirds richtig teuer - siehe veranschlagte Kosten der Kindergrundsicherung.

    • @Winnetaz:

      Gäbe es keine Arbeitslosen, hätte das doch denselben Effekt. Also alle Bürgergeldempfänger rein in die Arbeit und zumindest diese Mitarbeiter könnten ebenfalls andere Arbeit machen. WinWin für alle.

      • @HinzUndKunz:

        Rechnung geht nicht auf:



        de.statista.com/st...en-arbeitsstellen/



        Und weiter:



        "Im Jahr 2025 bezogen in Deutschland bis April durchschnittlich rund 3,96 Millionen erwerbsfähige, circa 1,45 Millionen nicht erwerbsfähige und etwa 70.000 sonstige Leistungsberechtigte Bürgergeld bzw. Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II; insgesamt also ungefähr 5,48 Millionen."



        Erwähnenswert:



        "Im Jahr 2025 bezogen in Deutschland bis Januar durchschnittlich rund 820.000 erwerbstätige erwerbsfähige Personen Bürgergeld."



        Warum subventioniert die Gesellschaft den Niedriglohnsektor, statt Tarifverträge und Löhne "anders" zu ermöglichen?



        Einkommen ist sozialversicherungspflichtig, dient den Sozialversicherungen, dient aktuellen und zukünftigen Sozialleistungen (GkV, PV, RV, UV, ALV, etc).



        Und was ist mit diesen Mitarbeitern, die nach der angenommenen Rationalisierung andere Arbeit machen könnten? Siehe u.a. Bergbau... Welche andere Arbeit (bei ca 700.000 dem Arbeitsamt offen gemeldeten Stellen)?

    • @Winnetaz:

      "Sie müssten aber auch ordentlich Steuern zahlen, um es zu finanzieren. So 75 bis 90% Steuer auf ALLE Einkommensarten wären wohl insgesamt fällig und am besten noch eine Vermögenssteuer."

      So ist man in der DDR ebenfalls mit der am Anfang noch vorhandenen Bourgeoisie umgegangen - bis nichts mehr zum verteilen da war :D

    • @Winnetaz:

      Ein echtes BGE würde die Mieten und Preise explodieren lassen und die Löhne und Gehälter drücken.

      "Sie finden tausend Euro Miete pro Monat für das Zimmer zu teuer? Kann niht sein, ich weiß ja, dass Sie sich das dank 1000 Euro BGE/Monat leisten können."

      Das BGE ist eine utopische Fantasie von idealistischen Mittelstandsangehörigen, für die Arbeit "Selbstverwirklichung" bedeutet, anstatt einfach knochenharte, langweilige Maloche, und die sich nicht vorstellen können, dass sich das gutgemeinte BGE sofort in den Markt einfügen und z.B. die Preise verändern wird.

      • @Suryo:

        Dass ein BGE zwingend zu Hyperinflation führen müsse, ist einer diese Mythen, so einfach ist das ja nicht. Ich empfehle dazu "17 Key Variables That Determine UBI’s Inflationary Impact" von Scott Santens: www.scottsantens.c...flationary-impact/



        (Wir werden den Text auch übersetzen, übrigens unbezahlt, und ins Netz stellen.)



        In Pilotprojekten im Globalen Süden, in denen wirklich zusätzliches Geld ins System kam (Spenden aus dem Norden), kam es zu keinen inflationären Effekten. Die zusätzliche Kaufkraft hat einfach die Produktion von Gütern angekurbelt.



        Wenn wir über ein BGE in Deutschland reden: Es würde natürlich den Druck aus den Ballungsräumen nehmen, man könnte ja auch auf dem Land (ggf. im Osten) gut leben. Außerdem würde es durch Umverteilung auch Geld aus dem Immobiliensektor rausnehmen.



        Soviel mal zum Thema "Grundkenntnisse von Wirtschaftsmechanismen"...

      • @Suryo:

        **Das BGE ist eine utopische Fantasie ...**

        Dass es in naher Zukunft kaum noch echte Erwerbsarbeit für den Menschen geben wird und 'ein BGE kommen muss', damit es keinen Aufstand der Besitzlosen gibt, das sollte eigentlich jedem intelligenten Menschen klar sein. Das BGE wird irgendwann kommen, auch wenn einige - aus welchen Gründen auch immer - weiterhin dagegen sind, denn in einer Welt voller Maschinen, Computer, Automaten, Künstliche Intelligenz und mit Regelungstechnik und KI gesteuerte Roboter, wird der Mensch als Arbeitskraft überflüssig werden, egal ob er/sie nun Hilfsarbeiter oder Ingenieur ist.

        Ich gebe Ihnen aber recht, dass dann natürlich auch nicht die Mieten und alles Lebensnotwendige explodieren dürfen. Aber das passierte in den letzten Jahren ja auch nur, weil der Kapitalismus immer mehr "außer Rand und Band" geraten ist und unsere sogenannten Volksvertreter dagegen nichts unternehmen (wollen).

        Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) würde den Bürgern endlich die Angst nehmen, vor Hunger und vor Obdachlosigkeit. Aber das ist wohl nicht im Sinne der Oberen Zehntausend, die ihr klimaschädliches und ausbeuterisches Monopolyspiel weiterspielen möchten.

        • @Ricky-13:

          Das Argument, dass es wegen Fortschritt keine Jobs mehr gibt, dass gab’s genauso schon bei der Einführung von Robotern vor Jahrzehnten. Man sieht, die Angst war unberechtigt.

          Dieser Satz ist genauso wie der: die Jugend heutzutage, so schlimm war’s noch nie. Der fiel angeblich schon bei den alten Griechen.

          • @Lio:

            @ Lio



            Machen Sie mal Licht an 💡, Sie ignorieren gerade ein paar Millionen Mitmenschen.



            & die Griechen mit ihren Sklaven und unterdrückten Frauen und Kindern lassen wir mal schön aussen vor. - thx -

          • @Lio:

            Ein 'nichtdenkender' Roboter arbeitet nur sein Programm ab, aber wir sind schon einige Schritte weiter. Und wenn die KI aus ihren Kinderschuhen herausgewachsen ist, dann wird der Mensch erkennen, dass es die "alte Arbeitswelt", die er noch kannte, nicht mehr gibt.

            Wir befinden uns im Second Machine Age und im 21. Jahrhundert wird Arbeit - aber auch vieles im privaten Bereich - langsam aber sicher durch Automation, Regelungstechnik, Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt. Die moderne Technik wird nicht nur die körperliche, sondern sehr weitreichend auch die geistige Arbeit des Menschen in ungezählten Berufsfeldern ersetzen. Unsere Welt, die jetzt schon von Computern und Regelungstechnik beherrscht wird, hat nichts mehr mit der Welt der letzten 2000 Jahre zu tun, wo die Arbeit noch mit Hilfe der Mechanik und Thermodynamik bewältigt wurde. Wir leben in einer Welt, die mit Mathematik und Halbleiterphysik "arbeitet".

            Nach Auffassung von Microsoft-Gründer Bill Gates und Tesla-Chef Elon Musk werden menschliche Arbeitsplätze durch Roboter, Maschinen und Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend verdrängt werden, ohne dass neue Arbeit für Menschen in gleichem Maße entstehen.

            • @Ricky-13:

              Bei soviel Technikgläubigkeit empfehle die Lektüre der 24. Reise der Sternentagebücher von Stanislaw Lem.



              Scherz beiseite, hinter diesem ganzen Gedöns steckt doch nur wieder eine kapitalistische Verwertungslogik. Schon im Interesse der Erhaltung des menschlichen Lebensraumes sollte man eher alles auf die Daseinsvorsorge ausrichten statt immer mehr Müll zu produzieren, den kein Mensch braucht und sich dank Automatisierung auch nicht mehr leisten kann.

              • @Wurstfinger Joe:

                **... statt immer mehr Müll zu produzieren, den kein Mensch braucht ...**

                Wenn man sich einmal anschaut was täglich in den Recyclinghöfen weggeworfen wird, dann kann man das "Monopolyspiel der Wirtschaft" nur noch als eine umweltzerstörende Idiotie bezeichnen. Und recycelt wird von den fast neuen Sachen (Polstergarnituren etc.), die man da wegwirft, kaum etwas, höchstens verbrannt oder in andere Länder verschifft, wo es dann auf deren Müllberge landet. Der Bürger aus den reichen Industrieländern soll bis zum Erbrechen konsumieren, denn sonst funktioniert nämlich das klimazerstörende Wirtschaftswachstum nicht. Das "Krebsgeschwür" der Welt heißt Wirtschaftswachstum, und dafür benötigt man immer mehr Energie und viele billige Arbeitskräfte.

      • @Suryo:

        Das ist nur Ihre Meinung.



        Von den 1000€/Monat könnte man sich auch Wohneigentum kaufen.



        Die Löhne könnten steigen, da man als Absicherung das BGE hat und nicht aus Angst vor Harz4 schlechtbezahlte Scheißjobs annehmen muss.

        • @RonSlater:

          Die Löhne könnten aber auch sinken, weil man weiß, die Arbeitnehmer sind nicht darauf angewiesen und suchen Lebenssinn.

        • @RonSlater:

          Selbst "schlechtbezahlte Scheißjobs" wird es irgendwann nicht mehr geben.

          Bank- und Sparkassenangestellte werden doch jetzt schon eingespart, denn ein Computer ist schneller und günstiger als ein Sparkassenangestellter, der Räume benötigt, Urlaub haben möchte und nicht bereit ist 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr zu arbeiten. Und am Bank"automaten" kann man Geld holen, einzahlen und wechseln. In Seattle (USA) hat Amazon vor einigen Jahren den ersten Supermarkt eröffnet, der komplett ohne Kassen auskommt. Wer hineingeht meldet sich per App an, nimmt aus den Regalen was er braucht und geht wieder raus. Sensoren und Videokameras registrieren den Einkauf und Amazon schickt die Rechnung aufs Handy. Jetzt kann man natürlich fragen: Was wird mit den Verkäuferinnen und Verkäufern? Eigentlich eine dumme Frage, denn es geht doch ohnehin in erster Linie darum, Personalkosten einzusparen und den Kunden einzuspannen ('einscannen und bezahlen'). Die großen Lebensmittelgeschäfte in Deutschland fangen jetzt schon an ihre Kassen so umzurüsten, dass man keine Kassierer/innen mehr benötigt. Das BGE wird also kommen müssen, denn sonst "kracht" es irgendwann gewaltig und es gibt soziale Unruhen.

        • @RonSlater:

          Das wären ggf die einzigen Jobs, die noch nicht durch KI ersetzt sind. Heißt: Anbietermarkt. Heißt: niedrige Löhne.

        • @RonSlater:

          Und die Preise für Wohneigentum steigen natürlich nicht, was?

          Es ist wirklich erstaunlich, dass Verfechter des BGE oft nicht die geringsten Grundkenntnisse über Wirtschaftsmechanismen haben.

        • @RonSlater:

          Diese Jobs macht dann aber niemand mehr. Wie lösen wir das Problem? Nichtbürger zur Wohlstandssicherung der Bürger importieren?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Der gerade verstorbene Ökonom und Architekt Günther Moewes meinte, 40-60% unserer Jobs sind überflüssig, wenn nicht sogar schädlich.



            Was wirklich notwendig ist, müsste halt besser bezahlt oder automatisiert werden.

            • @Eric Manneschmidt:

              Der Ökonom Günther Moewes hat Recht. Die wirklich notwendigen Jobs mit wirklich sinnvoller Arbeit werfen leider? zu wenig Geld ab...

            • @Eric Manneschmidt:

              Das Dumme ist nur, dass die "bescheidenen" Jobs häufig zu den Notwendigen gehören und die "guten" Jobs nicht selten überflüssig sind. Zum Beispiel bevölkern große Mengen Ökonomen allerlei Institute und produzieren dort häufig nur heiße Luft. Es würde nicht groß auffallen, wenn man 40...60% davon schließen würde. Außer, dass weniger merkwürdige Ideen in die Medien gelangen würden. Aber auch das wäre ja ein Gewinn.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Dann muss man die Leute besser bezahlen, damit sie diese Jobs ausführen. Und das mit dem Importieren machen wir schon die ganze Zeit.

                @suryo



                Alle Preise steigen ständig. Nennt sich Inflation und Gewinnmaximierung.

  • Florida-Rolf reloaded . Sehr gut analysiert . Dazu sollte kommen auf der anderen Seite: Robin Alexander von der Springer-Propaganda, der gut bezahlte Lieblingsstichwortgeber der Öffentlich-Rechtlichen und Bärbel Bas, die Heilige der SPD (fair is foul und foul is fair), die jetzt hat verkünden lassen, daß zwei Jahre keine Bürgergelderhöhung stattfindet, sprich: der Wert des Geldes mindestens um die Inflationsprozente sinkt , sie selbst (bei einem Abgeordneten-Einkommen von rund 12.000 Euro plus im Monat) aber jedes Jahr eine automatische Diätenerhöhung mitnimmt. Hier in Duisburg werden sie das merken, am 14. September 2025 sind Kommunalwahlen und die "Arbeiterführerin" wird ihren Heiligenschein verlieren .

  • Die Bürgergelddebatte ist aber vor allem auch ein Ablenkungsmanöver, um an das heikle Thema Rente nicht ranzumüssen. Die Rentenzahlungen sind allerdings ein viel größerer Posten im Haushalt und das System müsste dringend verändert werden. Das ist eigentlich angesichts der demographischen Entwicklung vollkommen klar. Das jetzige System produziert generationelle Ungerechtigkeit und zugleich auch viel Altersarmut, auch bei Menschen, die viel gearbeitet haben, aber eben nie im Hoch erdienerbereich oder verbeamtet waren. Ich kenne ehemalige Krankenschwestern oder Sozialarbeiterinnen, die mit 900 Euro auskommen müssen.



    Es reicht nicht, nur nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen, es müsste dringend einen Systemwechsel geben, hin zu einer auskömmlichen Grundrente für alle plus zusätzlichen Rentensäulen für alle, die sich das leisten können.

  • der Artikel bringt es gekonnt auf den Punkt

  • "Aber wenn der fröhliche Transferempfänger ohne Pflichtgefühl und mit innerer Freiheit eine so randständige Erscheinung ist, warum lässt man sich von ihm so verrückt machen?"

    Weil er den Einen dazu dient, den Macher zu simulieren, durchzuregieren. Den Anderen dazu, sich als Gutmenschen zu gerieren. Wenn es ohnehin nur ein paar Tausend Menschen betrifft - warum die mediale Aufregung? Allen gemeinsam ist die Kompetenzsimulation auf dem Rücken derjenigen, die zwar wollen aber nicht können aus welchen Gründen auch immer. Nur für die ändert sich ja nichts.

  • Hallo, ich bin anderer Meinung als im Artikel formuliert wurde.



    Die Bürgergeld Empfänger sollten schon in die Pflicht genommen werden, speziell die Totalverweigerer. Wenn schon die Anzahl (und ich gehe davon aus, auch die Namen) bekannt sind, sollte ein solcher Missbrauch der Sozielleistungen durch den Staat verhindert werden.



    Ich kann es nicht erklären, und vermutlich auch kein anderer, weshalb der eine Teil der Gesellschaft diese finanzieren soll.



    Ein Mindestlohn Empfänger zahlt immerhin schon 500 Euro (+ Arbeitgeber-Anteil) an Sozial-Abgaben und Lohnsteuer. Für etwas wenig mehr, dass schon allein für den Arbeitsweg draufgehen wird.

    • @MatB1012:

      Das ist ganz einfach und schnell erklärt:



      1. Das Grundrecht auf Leben in Würde gilt für alle Menschen - auch für Faule (wenn es sie denn überhaupt gibt).



      2. Es ist nicht möglich zwischen Arbeitunwilligen und Arbeitsunfähigen sauber zu unterscheiden.



      3. Nicht jede Erwerbsarbeit ist sinnvoll (es gibt sogar solche, die Schaden anrichtet) und nicht jede notwendige/sinnvolle Arbeit ist Erwerbsarbeit.

      • @Eric Manneschmidt:

        zu 1) korrekt, gilt in alle Richtungen. Bedeutet im Umkehrschluß, ich muss nicht für jmd. arbeiten gehen, der selber kann, aber nicht möchte.



        zu 2) ich gehe davon aus, sie meinen Arbeitsunwillig und jmd. der motiviert ist aber Pech hat und bei keiner Bewerbung genommen wird.



        Arbeitsunfähigkeit ist etwas komplett anderes...



        Die Frage ist eher, wenn bei 14 000 die Unwilligkeit erkannt wird, weshalb soll da nichts dagegen unternommen werden? Mir fällt kein Grund ein, weshalb Termine im Jobcenter nicht eingehalten werden? Ausnahmen sind wenn man krank ist oder einen Bewerbungstermin hat. Aber welcher sonst?



        3) Ich kann mir auch sinnvolleres Tätigkeiten vorstellen als meiner Erwerbsarbeit nachzugehen. Nur was hilft es, wenn ich kein Einkommen mehr habe und daher der Allgemeinheit unnötigerweise Kosten-Verursache?

        • @MatB1012:

          Was genau ist bei meinem zweiten Punkt unklar? Sie können eben nicht klar unterscheiden, ob jemand nicht will oder nicht kann (niemand kann das).



          Wenn Ihr Job gesellschaftliche Schäden verursacht (z.B. Umwelt- oder Gesundheitsschäden), dann fallen Sie der Allgemeinheit mehr zur Last, wenn Sie damit weitermachen, als wenn Sie "nichts" tun. Übrigens verursachen Sie der Allgemeinheit eh die ganze Zeit "unnötige" Kosten, z.B. durch Ihre Schulbildung oder wenn Sie krank sind oder in die Oper gehen.



          Es ist interessant, wie wenig Sie in der Lage oder bereit sind, eine Vogelperspektive (bzw. eine volkswirtschaftliche) einzunehmen. Es ist offensichtlich unsinnig, Ihren "Nutzen" für die Gesellschaft daran zu messen, wieviel Einkommen Sie generieren oder wieviel Sie an direkten monetären Transfers beziehen.

    • @MatB1012:

      Kein Missbrauch, einverstanden.

      Den größten Missbrauch der Sozialleistungen betreiben aber die Verwaltungen der Jobcenter selbst:

      "In den vergangenen zehn Jahren erhöhten sich die Kosten für Verwaltung - auch wegen steigender Gehälter - um 39 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Das Geld zur Förderung von Bürgergeld-Empfängerinnen und -empfängern verharrte bei 3,8 Milliarden Euro."



      steht bei :



      www.tagesschau.de/...-stiftung-100.html

      Das hat etwas damit zu tun, dass in der Selbstverwaltung der BA die Arbeitgeber und die Vertreter der öffentlichen Körperschaften gegenüber den Arbeitnehmern ein 2/3 Übergewicht haben.



      www.arbeitsagentur...tverwaltung-der-ba

      Das wiederum hat damit etwas zu tun, dass die Versicherten sich in allen Sektoren der Sozialversicherung langfristig (seit Jahrzehnten) nicht ausreichend für ihre Beteiligung an ihrer Selbstverwaltung interessieren (Wahlbeteiligung der Versicherten bei der letzten Sozialwahl 22% fallend).

    • @MatB1012:

      Wenn die Jobcenter anfangen die Arbeitsvermittlung ernstzunehmen, könnte man anfangen darüber zu reden. Wenn die zig Milliarden die verschwinden ohne dass gross drüber geredet wird(Steuerhinterziehung, Vermögende, 'Familien'unternehmen, etc.), mal zurückgeholt werden, könnte man anfangen darüber zu reden. Und selbst dann sollte der Anspruch eines moralisch gefestigten Menschen sein, die andere Seite zu stigmatisieren: die, die den Armen nichtmal das Mindeste gönnen.

      • @TV:

        Angebot erhalten - Anfang der 2000er - in die Zollverwaltung zu wechseln, um Schwarzarbeiter "zu jagen"



        ( selbstverständlich jene aus dem Ausland )

        Personalbedarf: 70.000 Kollegen bundesweit (!)

        Wäre einer von 700 gewesen - man müsse ja irgendwie anfangen... :D

      • @TV:

        Ich wer mit meinem Kommentar nicht ganz fertig,

        Minimum sollte man erwarten können, dass alle Bürgergeld Empfänger ihre Termine im Amt wahrnehmen.



        Im Gegenzug erwarten diese ja auch, dass jeder Arbeitnehmer/Selbstständige aufsteht und seine Beiträge pünktlich bezahlt.



        Welche Gründe gibt es für eine Terminabsage? Mir fallen nur ein, Krank oder Bewerbungstermin. Beide Fälle werden ohne Auswirkung bleiben.

        Das Jobcenter spielt bei der Arbeitsvermittlung keine große Rolle und ich gehe davon aus, das wird auch so bleiben. Freie Stellen werden von den Firmen ausgeschrieben und nur in seltenen Fällen an das Job-Center übermittelt. Weshalb auch, wenn es ausreichend Bewerber hat?

        Zur Anspielung an die Vermögenssteuer. Eine Vermögenssteuer hört sich erstmal gut an, da aber hohe Vermögen selten komplett aus Bargeld bestehen , sondern in Unternehmen stecken ( eigene oder als Aktie) bedeutet es, wenn die Vermögensteuer zu hoch angesetzt wird, dass die Reichen ihre Firmenanteile verkaufen werden/müssen, sehr wahrscheinlich an ausländische Investoren, die an das Firmenknowhow möchten… und ob das im Sinne von Deutschland und unserem Sozialstaat ist, bezweifle ich stark.

        • @MatB1012:

          Sorry, wenn ich Ihren Kommentar richtig lese, sollten wir da nicht einen Weckdienst organisieren, wo die Bürgergeldempfänger die Arbeitnehmer morgens aus den Betten klingelt, damit auch ja alle pünktlich zur Arbeitsaufnahme erscheinen ? Bei Ihren Ausführungen zur Vermögenssteuer bin ich wirklich richtig darüber froh, dass der Staat noch keine Unvermögenssteuer erhebt, könnte ja durchaus noch kommen 🤣😂🤣😅

          • @Alex_der_Wunderer:

            Mit einer Unvermögensteuer könnte der Staat Einnahmen ohne Ende generieren, da es mehr gibt, als man selber denkt :-)



            Ich habe nichts von einem Weckdienst geschrieben. Die Empfänger erwarten, daß ihre Zahlung pünktlich erfolgt, Nur möglich, wenn Arbeitnehmer ihre Steuern/Beiträge rechtzeitig bezahlen. Ist es zu viel verlangt, dass dafür Termine eingehalte werden?

            Wo ist mein Denkfehler bei einer Vermögenssteuer von sagen wir 3% über 3 ahre (also 1 % zu zahlen im Jahr)

            Person besitzt eine Firma, die brummt und daher sagen wir 190 Mio Wert ist.



            Die Person hält einen Anteil von 51 %



            Firma hat freies Kapital/rücklage in Höhe von ca. 10 Mio, kann nicht für die Auszahlung genutzt werden, da für neue Maschinen etc. erforderlich

            Vermögen der Person



            Firmenanteil -- 97 Mio



            Anteil Firmenkapital -- 5,1 Mio , Zählt das als Privatvermögen?



            Gehalt 1 Mio --> netto zwischen 0,54 Mio und 0,6 Mio



            Sparbuch der Person --> 1 Mio



            Summe Vermögen: 103,64 Mio

            Vermögensteuer pro Jahr 1,036 €

            Woher wird er das nehmen?



            Sparbuch macht keinen Sinn, es komplett dafür zu verwenden



            Gehalt --> er braucht etwas zum Leben



            Also wird er Firmenanteile verkaufen



            Kann natürlich auch einen Kredit aufnehmen...

            • @MatB1012:

              Er könnte seine G-Quest Yacht [ Wert 1 Millarde US-Dollar ] verkaufen. 😉



              Genau darum geht es bei der notwendigen Vermögenssteuer, hierzu schreibt unteranderem der amerikanische Ökologe und Direktor des Nordamerika-Bereichs der US-amerikanischen Naturschutzorganisation " The Nature Conservancy Joseph Edward Fargione -



              Da die Akkumulation von Vermögen mathematisch sich als sehr einfacher modellieren lässt. Sein Modell zeigt, dass mit der Zeit sich das gesamte verfügbare Vermögen [ also Vermögen der Welt ], sich auf immer weniger Personen konzentriert. Ursächlich dafür ist das monotone anwachsen von Vermögen. Der Vermögenskonzentration sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Führt man in diesen Prozess jedoch eine jährlich wiederkehrende Vermögenssteuer ein, so kann die Streuung nicht mehr monoton anwachsen. Je höher das Vermögen, desto unwahrscheinlicher wird es nämlich, dass die normalverteilte Rendite höhere Vermögenszuwächde ermöglicht, als durch eine feststehende Vermögenssteuer zu zahlen ist.



              [ verkürzt wiedergeben ]

        • @MatB1012:

          Romantischer Blödsinn! Oder zahlt Google hier, in München - selbst Steuern?!? Nein, man zieht in die ehemalige Direktion der Post.

          Steuern in Irland zu zahlen sind doch Peanuts. ;)

          Und wenn Frau Mannesmann 2.500 ,--€ Miete im Monat bezahlen kann, und wir nicht, sind wir ja wirklich selbst schuld!

          Bitte einfach mal bedenken, dass im Rechnungswesen stets ein Satz von 15% für den Gewinn einberechnet wurde.

          Dies zu den "armen zu verkaufenden" Anteilen der ausländischen Unternehmen...

          Man sieht, dass sie sich schon länger kein Jobcenter mehr angesehen haben.

          Ich schau, obwohl Beamter, regelmäßig mal vorbei.

          Einfach um mich zu informieren.

          Es werden im gesamten Münchner Umkreis immer noch 168 Beamte im mittleren Dienst gesucht, in den verschiedensten Bereichen.

          Problem: Bist a Fachidiot - dauert die Umschulung.

          Quasi "Jobcenter" - halt nur auf andere Basis.

          Europa - Bund - Land - Kommune

          Es wäre angeblich nicht möglich nach unten zu wechseln - weil... genau!

          • @Altbayer:

            Ich hab geschrieben, dass die Unternehmer ihre Anteile verkaufen müssen, und im schlechtesten fall werden die Firmen von ausländischen Firmen gekauft, die das Knowhow + Patente absaugen möchten. Sobald sie die Patent-Rechte besitzen, ist das Unternehmen in D für die Kollegen wertlos.

            Die 15 % Gewinn basieren auf Basis einer Kalkulation, Werden mehr Teile verkauft als angenommen, steigt der Gewinn. Bei weniger sinkt dieser ziemlich schnell stark.

          • @Altbayer:

            Hmm, auch als Beamter zahl man Einkommenssteuer, richtig?



            Google wird ja diese (indirekt) für seine Mitarbeiter in München zahlen.



            Wenn dagegen das Know-how weggeht, durch Zwangsverkauf von Unternehmensanteilen initiiert , dann gehen auch irgendwann die Jobs woanders hin.

            • @MatB1012:

              Sinn & Zweck einer GmbH & KG ist unteranderem die Aufnahme neuer Gesellschafter und somit eine Verteilung von Vermögen. Es könnten so auch unteranderem Beschäftigte des Unternehmens von der " Streuung " profitieren.

  • Der Artikel trifft es auf den Punkt. Sehr gut, dass auch die ständige Angst der Betroffenen thematisiert wird. Vor den Briefen des Jobcenters, vor dem Verlust der Wohnung, jeglicher Würde.

    Abgesehen davon, dass Betroffene gesellschaftlich vollkommen stigmatisiert und isoliert werden.

  • Ich finde, dass der Artikel sehr gut analysiert und formuliert .



    Der Begriff "Totalverweigerer" stammt m.W. aus der Zeit der Wehrpflicht und meinte Personen, die weder einen Dienst mit der Waffe noch einen zivilen Dienst leisten wollten. Der Begriff ist daher bei den vor 2011 Wehrpflichtigen sehr geläufig und möglicherweise ein Grund für die im Artikel genannte paradoxe Überschätzung der quantitativen Bedeutung des Phänomens für die Arbeitsvermittlung. Dass Antriebsmangel, Antriebsminderung/-störung und Antriebsermüdung jeweils differenziert betrachtet werden müssen macht der Artikel sehr gut deutlich.