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Grünen-Pläne zur KrankenversicherungOhne Schutzschild aus der Deckung

Wirtschaftsminister Robert Habeck fordert Abgaben auf Kapitalerträge und bekommt erstmals im Wahlkampf Vorwürfe ab. Seine Verteidigung ist halbherzig.

Heizungsgesetz reloaded? Die Springer-Presse titelt schon: „So will Habeck uns an unser Erspartes“ Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin taz | Am Dienstag startete Robert Habeck eine halbe Vorwärtsverteidigung. Am Vormittag war er zu Gast auf einer Klausur des Grünen-Fraktionsvorstands im Reichstagsgebäude. Während einer Pressekonferenz zum Auftakt versuchte er, die Attacken zu parieren, die die gesammelte politische Konkurrenz seit anderthalb Tagen gegen ihn fährt.

Er beschreibe ehrlich die Probleme des Landes und habe auch den Mut zu neuen Lösungen, so der Kanzlerkandidat der Grünen. Die anderen dagegen würden alles Unbequeme aussitzen wollen. Aber neue Antworten auf Gerechtigkeitsfragen zu kritisieren, ohne eigene Vorschläge zu machen – das löse die Probleme nicht.

Was er damit meint: die massive Kritik an seinem Vorschlag, neue Finanzierungsquellen für die gesetzlichen Krankenversicherungen zu erschließen. In einem ARD-Interview hatte er am Sonntag aus dem Entwurf für das grüne Wahlprogramm zitiert, das vorsieht, künftig auch Beiträge auf Kapitalgewinne zu erheben – also zum Beispiel auf Zinsen und Dividenden. Die politischen Mitbewerber nahmen das zum Anlass, ihn dort anzugreifen, wo es ihm wohl am meisten wehtut: Im Mittelpunkt der Grünen-Wahlkampagne steht eigentlich das Versprechen, den Alltag für die Mehrheit im Land wieder bezahlbarer zu machen.

Habeck wolle „Rücklagen für das Alter mit Beiträgen belasten“, kritisierte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Jens Spahn (CDU) warf dem Grünen vor, er wolle „die Leistungsbereitschaft ersticken und unsere Wirtschaft endgültig abwürgen“. Die FDP spricht sogar vom „großen Habeck-Klau“ und einer „zweiten Atombombe nach dem Heizungsgesetz“. Einzig der Vorwurf, der Vizekanzler plane einen Genozid an den deutschen Sparguthaben, war bis Redaktionsschluss am Dienstag nicht gefallen.

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Nicht nur maßlos, sondern auch unaufrichtig ist die Kritik auf der einen Seite. Die Krankenkassen haben ja tatsächlich ein Finanzierungsproblem, das momentan dazu führt, dass die Abgaben auf Löhne und Gehälter steigen. An der Stelle wollen die Grünen mit ihrem Vorschlag entlasten.

Union und FDP wollen lieber kürzen

Und andere Parteien machen es sich in ihren Programmen wirklich bequem: CDU/CSU und FDP wollen, dass die Krankenkassen weniger Geld ausgeben, im Endeffekt also Leistungen streichen. Worauf die Versicherten künftig konkret verzichten sollen, sagen sie aber nicht. Die SPD fordert – wie die Grünen als langfristiges Ziel auch – eine Bürgerversicherung, in die auch diejenigen einbezahlen müssten, die heute privat versichert sind. Die nächste Regierung wird aber aller Voraussicht nach von der Union geführt und mit ihr ist eine solche Reform nicht zu machen.

Auf der anderen Seite ist es aber auch kein Wunder, dass die Grünen nun zum ersten Mal in diesem Wahlkampf so geballte Vorwürfe abbekommen. Sie bleiben unkonkret – und bieten dadurch Angriffsfläche. Im ARD-Interview erwähnte Habeck nicht, wer denn künftig auf Kapitalerträge Abgaben zahlen soll und wer nicht. So lassen sich jetzt leicht Ängste unter Klein­spare­r*in­nen schüren, die etwas Geld ins Festgeldkonto schieben oder mit Erträgen aus ETF-Sparplänen ihre Rente aufstocken wollen.

Erst am Montag schob Grünen-Chef Felix Banaszak nach, dass diese Gruppe nicht gemeint sei und es „großzügige Freibeträge“ geben solle. Eine Größenordnung nannte er aber nicht. Und auch Habeck selbst nutzte seine Möglichkeit zur Verteidigung am Dienstag eben nur zur Hälfte: Konkrete Eckpunkte, die der Debatte das Empörungspotenzial nehmen könnten, nannte er weiterhin nicht.

Millionäre statt Krankenschwestern

Nur so viel: Zusätzlich belasten wolle er nicht „diejenigen, die morgens aufstehen und abends erschöpft und müde nach Hause kommen“. Stärker beteiligen wolle er nur „diejenigen, die große Einkommen haben, weil sie Geld für sich arbeiten lassen“. Plastischer wollte er es nicht machen, die eindrücklicheren Formulierungen überließ er Fraktionschefin Katharina Dröge: Der Vorschlag würde „die Millionäre in diesem Land belasten“, sagte sie. Nicht aber „den Busfahrer und die Krankenschwester“.

Wohlwollend kann man also festhalten: Den Grünen schwebt ein wirklich hoher Freibetrag vor. Daraus ergeben sich aber wiederum Folgefragen: Wer so reich ist, dass er von seinen Dividenden leben kann, ist normalerweise nicht in einer gesetzlichen Krankenkasse. Will Habeck nach der Wahl also auch Privatversicherte heranziehen, als Zwischenschritt zu einer Bürgerversicherung quasi? Und für Gutverdienende werden die Beiträge bisher ab einer Einkommensgrenze von rund 5.500 Euro gekappt. Soll diese Grenze für Kapitalerträge erhöht werden, damit nennenswerte Beträge reinkommen? Nur so würde der Vorschlag der Grünen wirklich Sinn ergeben. Klar aussprechen wollen sie aber beides nicht.

„Wie wir es im Detail machen, können wir uns dann später überlegen“, sagte Habeck auf Nachfrage. Es gehe ihm erst mal ums Prinzip, um eine „Richtungsentscheidung für das Land“, nicht um eine „Spiegelstrichfrage von Verordnungen und Paragrafen“. Eine Debatte über das Klein-Klein, so lautet offenbar die interne Analyse der Grünen, hilft im Wahlkampf auch nicht weiter. Und so bleiben sie weiter vage.

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120 Kommentare

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  • Undurchdacht. Viele haben sich in der Zeit der niedrigen Zinsen auf ein Sparmodell mit Wertpapieren umgestellt.

    Wenn diese veräußert werden - für einen Wohnungsumbau (oder Sanierung), als Auflösung der Altersvorsorge, zur Umschichtung fallen schon mal mittlere 5-stellige Beträge an, die als Veräußerungsgewinne Kapitalerträge sind.

    Das ist in der Idee nicht berücksichtigt. Wie hoch sollen denn die Freibeträge sein? 50K?

    Alles in allem ist es schon wirr, dass die Ampel mit zweistelligen Summen in die SV greift und dann jammern die Grünen, dass die Beiträge steigen und kommen mit unausgegorenen Vorstellungen.

    Ein Desaster der Art GEG2.0. Nichts dazu gelernt.

  • Es scheint exemplarisch für Robert Habeck und sein Ministerium zu sein , unausgereifte Konzepte der Bevölkerung vor die Füße oder an den Kopf zu werfen.



    So wird datt nix - Jung !

  • Habeck wird sowieso nicht Kanzler, egal, was er redet.

  • Einfach Frage:



    In guten Jahren mit Kapitaleinkünften vollen Steuersatz plus Sozialabgaben. Was, wenn es ein schlechtes Jahr und Minus war. Gilt dann das Motto "Pech gehabt, dein Risiko?". Wenn ja, ist das gerecht?

  • Dass auch Kapitaleinkünfte verstärkt zur Finanzierung des Sozialstaates herangezogen werden sollen, scheint mir sehr begründet. Ich bezweifle aber, dass der Weg über die Sozialabgaben der richtige ist. Im deutschen System ist die Belastung durch Steuern progressiv, die Belastung durch Abgaben (wegen der Bemessungsgrenzen) dagegen degressiv. Es würde einen größeren institutionellen Umbau erfordern, das zu ändern, und es wäre politisch kaum durchsetzbar. Die bessere Idee wäre es m.E., sämtliche Einkünfte ab einer gewissen Höhe stärker zu besteuern, die Belastung der Arbeitseinkünfte durch Sozialabgaben dagegen zu verringern. Aus den zusätzlichen Steuereinnahmen müssten dann die Sozialkassen mitfinanziert werden. Das kombinierte System aus Steuern und Abgaben würde sich also stärker in Richtung einer reinen Steuerfinanzierung entwickeln, wie das, soweit mir bekannt, etwa in skandinavischen Ländern der Fall ist.

  • Da hier im Forum vielfach sogar SV-Beiträge und Steuern durcheinandergebracht werden und viel Unsicherheit bzw. Unkenntnis offenbart werden, ist zu wünschen, dass eine Person aus der Fachredaktion der taz mal das System in einem Artikel erklärt. Wenn das unfertige Konzept von B90/Die Grünen als Grundlage genommen wird, stellt sich vermutlich heraus, dass just die Einkünfte aus Zinsen und evtl. auch Dividenden von Arbeitnehmern, die einigermaßen gut verdienen, aber die Bemessungsgrenze noch nicht erreicht haben, der Beitragspflicht unterworfen werden sollen.



    Und die Headline zum Artikel würde ich ergänzen. Robert Habeck kam nicht nur ohne Schutzschild aus der Deckung. Er kam unbewaffnet und ohne Schutzweste.

  • Die Idee, die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung und Rentenversicherung dadurch zu sanieren, dass man durch zusätzliche Beitragszahler zusätzliche Leistungsempfänger erschafft, ist, nun ja ...

    Sicherlich fühlen sich dadurch auch die vielen oft beschworenen Fachkräfte, die derzeit noch an fremden Gestaden weilen, zusätzlich motiviert, hier unbeschränkt steuerpflichtig und abgabenpflichtig zu werden.

  • Habeck verfährt einmal mehr dem Kleidt‘schen Prinzip der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Reden. Kleist schreibt an einer Stelle:



    „ Wenn daher eine Vorstellung verworren ausgedrückt wird, so folgt der Schluß noch gar nicht, daß sie auch verworren gedacht worden sei; vielmehr könnte es leicht sein, daß die verworrenst ausgedrückten gerade am deutlichsten gedacht werden.“



    Man könnte meinen, Kleist habe unseren Noch-Wirtschaftsminister persönlich getroffen ;-)



    Kleist verteidigt diese Art des Denkens und schreibt ein paar Zeilen weiter:



    „ Nur ganz gemeine Geister, Leute, die, was der Staat sei, gestern auswendig gelernt, und morgen schon wieder vergessen haben, werden hier mit Antwort bei der Hand sein.“



    Nehmt das, ihr Pharisäer!

  • da freut sich die Blödzeitung und die Christlichen incl Lindners Freischwimmer und den Finanzleuten springen erfreut auf das Habeck Bashing - nach dem Heizungshammer jetzt Omas kleiner Sparstrumpf. Bekannt armselig ohne irgendwelche eigenen Lösungsansätze. Der Arbeitnehmerflügel der CDU unterstützen die Vorschläge schon länger. Das Sozialversicherungssystem, so sinnvoll der Grundgedanke ist, muss dringend reformiert werden. Nichts anderes regt Herr Habeck an. Die Beitragsbemessungsgrenze sollte abgeschafft werden, Alle, gerade Besserverdienende, aber auch Selbstständige ect in die gesetzlichen Krankenversicherung, private KV nur noch für Zusatzversicherungen und natürlich auch Beiträge für weitere Einkommen aus Aktien, Sparvermögen - hier allerdings mit Beitragsgrenzen, damit ansparen zur Altersvorsorge möglich ist und Omas Sparstrumpf nicht angetastet wird. Dann bleiben die Beiträge für Arbeitnehmer/Arbeitgeber im Rahmen.

    • @Heinz Kurtenbach:

      Aber gerade die Erfahrungen mit dem "Heizungshammer", der ja auch deshalb so wirkungsvoll war, weil Habeck und seine Leute nicht rechtzeitig ein Finanzierungskonzept vorlegen konnten, hätte doch dazu führen müssen, diesmal von Anfang an konkreter zu werden, um die Kampagne der politischen Gegner auszubremsen, bzw. es zu versuchen.

      Dass das "Team-Habeck" diesen Fehler jetzt nochmal macht, spricht nicht für deren Kompetenz. Die Transformationen in den Sozialsystemen und der Wirtschaft sind nicht kostenlos. Da sollte man frühzeitig sagen, wen es was kostet.

      Die Globalisierung haben vor allem Menschen mit kleineren Einkommen zu spüren bekommen, obwohl man ihnen anderes versprochen hatte. Das haben sich vermutlich viele gemerkt und sind sehr misstrauisch gegenüber Großvorhaben jeder Art.

      Besserverdienende sind auch Menschen und daher genauso wenig begeistert, wie Menschen mit kleinen Einkommen, wenn sie stärker belastet werden sollen. Also dürfen sie schimpfen.

  • Nuja, es ist Wahlkampf.



    CDU und FDP versprechen Steuersenkungen von 100 bzw. 160 MILLIARDEN Euro, die nicht gegenfinanziert sind, und alle zucken mit den Schultern. Habeck nennt eine (IMO grundsätzlich richtige) Idee, und es bricht ein Shitstorm los, die konservative Kampfpresse hat Schnappatmung, etc.



    Was wir hier sehen, sind mal wieder die Ergebnisse von Medienmacht.

    • @Kaboom:

      Eine nicht durchgeführte Steuersenkung wegen nicht Durchführbarkeit nehmen die Menschen weniger krumm, als höhere angekündigte Abgaben.

      Denn wenn höhere Abgaben/Steuern kommen, dann geht das in erster Linie gegen die finanziellen Mittel der Menschen und im zweiten sind sie in der Regel sehr viel teurer und höher als angekündigt. Insbesondere bei Grünen



      -CO2 Abgabe wird wegen Klimageld angefangen (Lüge)



      -Umbau auf erneuerbare Energien kostet eine Tüte Eis pro Monat laut Trittin (Lüge)



      -Klimaumbau ist kostenlos, weil sich alles amortisiert (Habeck, Graichen, Agora)

      Die Grünen sind daher zurecht im Zentrum der Kritik und Ziel Nummer 1.

      Die Grünen haben einfach kein gesundes Verhältnis zu Geld und rechnen sich ihre Vorhaben schön.

  • Habeck und die Grünen sind aktuell die einzigen, die nach vorne denken und nicht rückwärts oder seitwärts. Ich zahle brav meine Kapitalertragssteuer, die unfassbar niedriger ausfällt als als meine Einkommenssteuer. Genau das ist der Hammer: Die von mir geleistete Arbeit wird um Längen höher besteuert als mein dumpfes Abkassieren von Zinsen. Ein paar Pünktchen auf die Kapitalertragsteuer obenauf stecke ich locker weg - mein Geld arbeitet dann ja immer noch für mich.

    • @Der Versteher:

      Veräußerungsgewinne aus dem angesparten Kapital sind bei Wertpapieren Kapitalerträge.



      Entnahme für dieWohnungssanierung, oder einen altersgerechten Umbau, oder Entnahme für den Erwerb einer Immobilie. Oops, da kommen schon erhebliche 5-stellige Beträge zusammen.



      Bei einem Friebetrag von 50.000 kann man anfangen, drüber zu reden.

    • @Der Versteher:

      Ihre Sichtweise ist, sagen wir mal, etwas "schlicht". Das angesparte Geld ist in vielen Fällen eine zusätzliche Rücklage zur Altersversorgung. Idealerweise verzinst sich dieses Kapital auch noch in einer Größenordnung, dass damit die Inflation ausgeglichen wird. Ich kenne zwar Ihre Kapitalanlagen nicht, aber bei einem "dumpfen Abkassieren von Zinsen" spricht man eigentlich nur von festverzinslichen Wertpapieren, die gegenwärtig nicht allzu hoch ausfallen. Bedeutet: die gezahlten Zinsen decken kaum die Inflationsrate ab. Sofern Sie darauf auch noch Steuern zahlen, wird es noch weniger. Jetzt stellen Sie sich vor Sie müssen darauf auch noch Sozialversicherungsabgaben leisten. Dann entwickelt sich das Ganze inflationsbereinigt zu einem Minus-Geschäft. Wenn Sie das unter "nach vorne denken" bezeichnen, bin ich doch eher ein Fan davon erstmal an der Seitenlinie zu bleiben.

      Natürlich können Sie argumentieren, dass Ihre Vermögenswerte deutlich höhere Renditen abwerfen. Aber dann ist es auch kein stumpfes Abgreifen von Zinsen mehr sondern echtes Asset-Management. Das hat dann auch was mit Arbeit zu tun, ich weiß wovon ich spreche ;-)

      • @Tom Tailor:

        Ich stimme Ihnen 100% zu. Da die Inflation auch noch herbeigeführt wird, um Schulden abzubauen, letztendlich um Schulden machen zu können, ist die Inflation selbst bereits eine Steuer auf jede Art von Geldaufbewahrung. Wer bei 3% politisch erzeugter Inflation 3% Zinsen erhält, gewinnt nichts, sondern bewahrt gerade noch so sein Vermögen. Hier noch Steuern abzugreifen, ist Substanzbesteuerung.

      • @Tom Tailor:

        Für die einen ist es die Altersvorsorge, für andere jedes Jahr ein neues Flugzeug

        • @Holger_0311:

          Na, ich denke diejenigen die zu der von Ihnen genannten Klientel gehören sind ohnehin kein Mitglied der GKV.

      • @Tom Tailor:

        Kommt es auf die "vielen Fällen" oder nicht eher auf die gesammt Summen an. In diesem Verhältniß dienen diese nach meiner Einschätzung nicht der Altersvorsorge. Da kann ich mich natürlich irren und die ganzen Kleinspaaren übertrumpfen doch oder ziehen zumindest gleich mit den Großanlegern. Es braucht aber schon sehr viele anlegende Arbeitnehmer, um auch nur an die Aldibrüder ranzukommen.

  • Sozialbeiträge (auch Rente und Pflege) auf arbeitslose Einkommen (Dividenden und Mieteinnahmen) - natürlich wie alles hierzulande mit Freibeträgen - ist die notwendige Antwort auf die demographische Entwicklung. Gerecht ist auch, denn schon bei der Steuer werden diese Einkommen bevorzugt, was dazu führt, dass in Deutschland Arbeit so stark und Kapital so wenig wie nirgendwo anders im OECD-Raum belastet wird.

    • @My Sharona:

      Es sind ja nicht nur die Zinsen / Dividenden.

      Bei Entnahme fallen die Veräußerungsgewinne unter die Kapitalerträge. Da ist das für eine Wohnungssanierung, einen altergerechten Umbau oder den Erwerb einer Immobilie angesparte Kapital deutlich reduziert.

      Die Diskussion über Zinsen/Dividenden zeigt doch, dass das ganze auf einem unterkomplexen Level behandelt wird und mal wieder eine undurchdachte Werbungsaktion der Grünen ist, die in der Ampel zweistellige Mrd-Beträge aus der SV entnommen haben, weil sie anders die Hilfe für die UA nicht finanzieren konnten.

    • @My Sharona:

      Ok aber was ist mit Zinserträgen? Sie arbeiten, zahlen Sozialabgaben.



      Sparen nebenbei und sollen dann für das ersparte dann noch einmal Sozialabgaben zahlen. Und das soll gerecht sein?



      Und bitte jetzt nicht irgendwelche Freibeträge ins Spiel bringen, die je nach Haushaltslage nach unten "korrigiert" werden.



      Alles schon passiert, Stichwort Direkt-Versicherung.

  • Es kann aber auch alles kaputt geredet werden. Schon seit Langem gibt es aus sozialen und linken Kreisen die Forderung, den Ertrag von menschlicher Arbeit nicht schlechter zu stellen als den von "finanzieller Arbeit". Dass Habeck nun über diesen Weg eine Angleichung schaffen möchte, ist prinzipiell zu begrüßen.



    Es geht hier nicht darum, Oma Lieschen den Sparstrumf aufzuschneiden, sondern eher um die fürstlichen Dividenden derer, die jetzt am lautesten schreien.

    • @Holger_0311:

      Ich geb' Ihnen Recht - die Idee ist eine der wenigen richtig guten Ideen. Es wird dafür zwar nie eine Mehrheit geben, aber das macht die Idee ja nicht schlechter.



      Nur die Wendung "finanzielle Arbeit" finde ich schwierig... wäre "finanzielles arbeiten lassen" nicht angemessener?

      • @Einfach-Jemand:

        Sehe ich auch so, daher die " ", weil finanzielle Arbeit eben keine echte Arbeit ist, auch wenn der Ex-FM das sicherlich anders sieht

    • @Holger_0311:

      Nein geht es nicht, durch die Beitragsbemessungsgrenze sind die Reichen die mehr als 5.200€ netto verdienen schön raus bei der Forderung von Habeck.

      Es geht eben genau darum Oma Lieschen den Sparstrumpf abzuschneiden und den Sparern die für das Alter vorsorgen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Da die Rente in 30-40 Jahren nicht annähernd reichen wird.



      Wer sich absichert und vorsorgt ist der Dumme!

      Man darf auch nicht vergessen, dass das eingesetzte Kapital bereits versteuert wurde und mit Sozialabgaben belegt wurde.

      Habeck und die Grünen machen sich dadurch unwählbar!

      • @Walterismus:

        Die Kritik an dem Vorschlag war ja, dass gerade solche Details wie Höhen von Freigrenzen nicht kommuniziert wurden. Woher kommen die 5200€? Habeck hat sie nicht genannt.



        Ich würde eine Orientierung an den Einkommensteuern erwarten: je höher das Einkommen desto höher der Abgabensatz

        • @Holger_0311:

          Sorry die 5.200 € waren falsch, richtig sind 5.512,50 €, also 300€ mehr.



          Das ist die Beitragsbemessungsgrenze. Alles über diesem monatlichen Nettoeinkommen ist nicht Sozialversicherungspflichtig.

          Natürlich hat Habeck das nicht gesagt, denn dann müsste er zugeben, dass jeder Reiche fein raus ist und hier ausschließlich Menschen betroffen sind, die weniger als 5512, 50 € netto verdienen.

          Und genau deshalb ist die Idee von Habeck problematisch, weil es ausschließlich die Mittelschicht trifft, welche Altersvorsorge betreiben.

      • @Walterismus:

        Das stimmt nicht. Es geht hier um die Besteuerung von Gewinnen aus Kapitalbesitz. Nicht um die Besteuerung des Ersparten selbst.



        Heute muss man pauschal 25% der Kapitalerträge (jenseits Freibetrag) abführen. Aber nur dann, wenn man sie realisiert. Also Dividenden erhält, bzw. Aktien mit Gewinn verkauft.



        Würde man diese 25% abschaffen und Gewinne ganz normal als Einkommen versteuern, wäre das wesentlich sozialer.

        • @Jörg Schubert:

          Doch, es geht um die Besteuerung des Ersparten. Denn die "Gewinne" gleichen oft gerade mal die Inflation aus.

          Ich mache einen Vorschlag: als "Gewinn" besteuert werden nur Renditen oberhalb der Inflationsrate. Also: 3% Inflation, 5% Rendite => Besteuerung von 2%. Was halten Sie davon?

        • @Jörg Schubert:

          Ihnen ist schon klar das Sie schon jetzt, für jeden Euro, oberhalb der Freibeträge, die liegen zur Zeit bei 1000€ p.a. für Singles aus Zinsen für Tagesgeld, Festgeld auch schon 25% Steuern, abführen müssen.



          Warum glauben Sie würde sich das ändern.



          Aus Nächstenliebe der Grünen zum normalen Bürger?

          • @Whatever1984:

            Die Freibeträge sind heute auch nicht mehr annähernd das wert, was sie früher waren. 1000 Euro erreicht man schon mit 3,3% aus angelegten 30,000 Euro. Das ist kein Vermögen und keine Altersvorsorge. Das reicht gerade mal als Reserve für ungeplante Anschaffungen. Wer wirklich vorsorgen will, braucht weit mehr. Und der wird dann gewaltig zur Kasse gebeten.

  • Habeck's Grundgedanke mag ja noch sehr ehrenwert sein, das nehme ich ihm auch ab. Leider hat er keine Ahnung von den hochkomplexen Zusammenhängen auf diesem Gebiet und sollte besser mal die Klappe halten, bevor er solche Vorschläge macht.

    Das Lavieren der Grünen danach zeigt ja, dass das nicht wirklich abgestimmt war. Für das Wahlergebnis war es ein Eigentor.

    • @drrainerklimkeaufalarich:

      Was ist daran hochkomplex? Erklären Sie mal!

      • @Jörg Schubert:

        Naja, fangen wir mal mit Mieten an. Das sind auch Kapitalerträge. Muss mein privater Vermieter darauf jetzt KV zahlen? Und was bedeutet das für mich?

  • Typisch Habeck. Plaudert gerne von Ideen, die er weder versteht, noch weiß er was er eigentlich will. Wenn dann der verdiente Shitstorm kommt, spielt er den verpeilten WiMi, der ja nur mal laut gedacht hat und nix schlimmes vorhat. Nicht begreifbar, dass es noch Leute gibt, die ihm weiter hinter her laufen

  • Man kann diesen Mann nicht Ernst nehmen. Er kommt mit plakativen Vorschlägen und hat im Detail stets keinen Durchblick. Hinterher sagt er dann wohlmöglich wieder: ich habe viel gelernt.



    Kapitalerträge werden ja bereits besteuert. Viele, auch normale Leute, kleine Handwerker, Selbständige etc. sparen fürs Alter in ETFs usw. ein, weil die gesetzliche Rente nicht reicht. Dazu gehöre ich nach 30 Jahren Selbstständigkeit auch ohne auch nur im Ansatz reich zu sein. Aber ein bisschen was muss man schon angespart haben um später nicht zum Sozialfall zu werden und den Arbeitenden auf der Tasche zu liegen. Wer das angreift begeht Diebstahl an Menschen, welche von Vorgängerregierungen angehalten in die private Altervorsorge investiert haben. Ich bin übrigens gesetzlich versichert.



    Ich habe jegliches Vertrauen in die Kompetenz von Robert Hobeck verloren. Er hat schon den Heizungsbauern Rekordgewinne verschafft (in Bezug auf Gasheizungen) durch unausgegorenes Ankündigen und exakt das Gegenteil von dem erreicht, was er eigentlich wollte. Und daran sind leider nicht immer die Anderen Schuld, sorry.

    • @Pain in the ass:

      Dieser Kommentar löst bei mir tatsächlich schmerzhafte Reflexe aus. Im Grunde ist das Heizungsgesetz inzwischen selbst von der CDU angenommen worden, so what? Und dass ALLE solidarisch in Sozialsysteme einzahlen sollten, das dürfte doch -schmerzfrei- akzeptabel sein, oder nicht?

      • @Perkele:

        Wenn man bedenkt, dass die jüngste KV-Beitragserhöhung vor allem daher rührt, dass der Staat für die Bürgergeldempfänger zu wenig Beiträge zahlt, und bei uns prozentual viel mehr Geflüchtete im Bürgergeld sind als in anderen Ländern, und gleichzeitig Personalmangel herrscht, dann fällt es mir schwer, hier Solidarität zu zeigen, zumal auf Kapitalerträge immer noch der "Soli" gezahlt wird.

    • @Pain in the ass:

      Die gesetzliche Rente reicht eben deshalb nicht, weil die Altersvorsorge teilprivatisiert wurde. Da Sie für die Rente gespart haben, haben Sie darauf auch keine Steuern bezahlt - und jetzt wollen Sie auf die Erträge auch keine Steuern zahlen? Wenn Sie mal über Ihre persönliche Situation hinausschauen, sehen Sie, dass das Rentensystem nicht so bleiben kann wie es ist. Vielleicht können Sie Ihre Empörung ja auch dahin kanalisieren, dass notwendige Veränderungen nicht zu unverhältnismäßigen Belastungen führen, statt in Totalopposition zu verfallen?

      • @My Sharona:

        Derzeit sind zu viele Menschen in den Sozialsystemen und zu wenige in Arbeit. Andere Staaten können das besser. Im Moment zahle ich dafür, dass mein Bäcker zu macht, weil ihm Personal fehlt, während Millionen im Bürgergeld stecken. Das will ich nicht.

  • Völlig unausgegoren in die Falle gestolpert. Wieviel derjenigen, die Habeck meint (sehr reiche Leute) sind denn gesetzlich krankenversichert? Kurzum, da werden doch genau die Spitzenverdiener und sehr Reichen verschont!! Also das Gegenteilvon dem, was er angeblich will.



    Zudem hat er zunächst Sozialversicherungspflichtig gesagt, also auch Rente und ArbeitslosenV.



    Damals die Baerbock mit ihrem unsäglichen Buch.... jetzt so eine Nummer von Habeck. Wie einfach will man es seinen Gegnern machen?

    • @Tom Farmer:

      Die Beiträge in die Sozialversicherung (Gesundheit, Rente Pflege) müssten natürlich unabhängig vom Versicherungsstatus erhoben werden. Ob das als Abgabe, Beitrag oder Steuer am besten geregelt werden kann, ist erst mal nachrangig. Kapitalerträge (= arbeitsloses Einkommen) muss stärker belastet werden, um die Folgen der demographischen Entwicklung beherrschbar zu machen. Gut, dass es mal einer sagt! Die wirtschaftlichen und sozialen Realitäten sind auf Habecks Seite.

      • @My Sharona:

        Kapitalerträge sind kein arbeitsloses Einkommen, sie sind erst mal Inflationsausgleich. Dann Risiko. Und dann temporärer Verzicht auf das eigene Geld. Am Ende steht dann ein alter Mensch, der dem Staat nicht auf der Tasche liegt, weil er sein angespartes Kapital verbraucht.

      • @My Sharona:

        Nein das ist keinesfalls nachrangig!



        Schon mal das Stichwort Beitragsbemessungsgrenze (das ist ein Maximaldeckel für die GKV und Rentenbeiträge) gehört? Da stoppen dann die Beiträge auch bei einem hundertfachen Millionär...der dann so viel bezahlt wie ein gehobener Facharbeiter.



        Egal wie moralisch berechtigt Habecks Vorschlag scheint. Man kann nicht einfach rumdilletieren aber aus moralischen Gründen Applaus erwarten.

    • @Tom Farmer:

      So wie ich das heute früh im Dfunk von der Grüne-Fraktionschefin gehört habe, geht es darum, die Superreichen, die bisher bei keiner Kasse Beiträge gezahlt haben, auch zu Beitragszahlungen zu verpflichten.

      • @Auweiowei:

        Immer wenn Politiker von Superreichen sprechen, stelle ich fest, dass ich als gehobener Facharbeiter dazu zähle, obwohl ich mir meine Wunsch-Immobilie nicht leisten kann.

        Der Soli wird ja heute noch ab 70,000 brutto bezahlt, weil Saskia Esken "kein Geschenk an Superreiche" machen wollte.

      • @Auweiowei:

        Wer bis jetzt keine Beiträge bezahlt hat, hat auch keine Ansprüche auf Zahlung...



        Wie man mehr Einzahler bekommt ohne zukünftig auch mehr Empfänger (so dass das Ganze ausgeht wie das Hornberger Schießen) zu haben, ist nicht gerade selbsterklärend...

      • @Auweiowei:

        Und genau das geht so nicht. Googeln Sie mal max Monatsbeitrag freiwillig gesetzlich Krankenversicherung. Und mehr gibt's dann auch von Milliardären nicht! Nie nicht, denn das ist der Max-Betrag.

      • @Auweiowei:

        Wenn "Superreiche" in keine Kasse eingezahlt haben haben sie bisher alle anfallenden Kosten selber bezahlen müssen. Wenn man sie jetzt zwangsversichert MÜSSEN alle folgenden Kosten von den Kassen übernommen werden. Da kann leicht aus dem seichten Gewinn dem man sich verspricht ein Minus werden.

  • Dies ist im Interesse der Vielen und auch der Gesamtgesellschaft. Die Grünen waren immer am stärksten, wenn sie Punkte auch benannten und Konzepte boten, die andere nicht konnten oder wollten.



    Danke also.



    Dass Erben, Geschenktbekommen oder Vermögenhaben mal wieder auch angemessen herangezogen werden sollte, ist wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, ... etwas, worauf sich eigentlich sehr viele einigen könnten, nicht nur zu Wahlkampfzeiten.

    • @Janix:

      Klingt so als wuerden Sie nicht sparen, bzw Geld als Altersvorsorge anlegen.



      Wenn doch. Viel Spaß beim dicke Backen machen, wenn kaum noch was übrig bleibt. :-)

      • @Hannes Petersen:

        Klingt ... nach viel ad personam und Zuschreibung, oder?



        Wäre auch irrelevant, so oder so.

        Es geht nicht um Otto Normalsparer, es geht um ganz andere.



        Gern geschehen.

      • @Hannes Petersen:

        Jetzt bleiben schon gerade noch 60% netto. Noch!



        Demnächst nicht mehr. Das ist jedem klar. Gut, wer heute schon Rente bekommt. Egal wer demnächst regiert… Ich muss noch mindestens 24 Jahre, da gehe ich schon von Rente mit 68 aus. Wahrscheinlich wirds noch länger.



        Bis dahin werden die R-Beiträge erhöht, das R-Niveau gekürzt, das Eintrittsalter erhöht….! Nur sagen CDU, SPD das nicht. Die A*** auch nicht. Jahrzehnte haben wir verbummelt, Reformen nicht angefangen,…! Hat jetzt auch nicht geholfen, die Renten für künftige Generationen zu sichern. Und auch nicht dabei, Krankenversicherung, Pflege, etc. im Alter (und in jungen Jahren) zu sichern. Wenn auch meine Generation zumindest noch ein Minimum an Rente erhalten möchte, muss ja irgendwas passieren. Lieber sagt mir der Habeck heute, dass auf Kapitaleinkünfte Abgaben fällig sind, als der verlogene „Anreiz zu längerer Arbeitszeit, steuerfrei dazu verdienen nach der Regelaltersgrenze“-Mist. Dann kann ich direkt nachdem ich 20 Bewohner gewaschen habe, direkt ins von mir selbst frisch gemachte Pflegebett legen. Die von mir Gepflegten sind vermutlich gleichaltrig, hatten aber Glück, Vermögen und somit nicht steuerpflichtige Einkommen.

      • @Hannes Petersen:

        Das klingt so, als hätten Sie nicht verstanden, was da wirklich besteuert werden soll.

      • @Hannes Petersen:

        Keine Angst, dafür, dass es arbeitsloses Einkommen ist, bleibt schon noch genügend über - und wenn man sich bei den Grünen auf eines verlassen kann, dann, dass es auskömmliche Freibeträge geben würde.

  • Das war zu erwarten. Selbstverständlich ist es richtig, alle an den Beiträgen zu beteiligen. Aber es wird -wieder mal- eine Dreckkampagne gegen Habeck geben, wie beim "Heizungsgesetz" und auch wieder von den gleichen Protagonisten. Aber vielleicht merken einige Leute nun doch, dass es falsch und ungerecht ist, immer nur "die Kleinen" zu belasten und die "Großen" -wieder mal- ungeschoren davonkommen zu lassen. Dass CSDUAFDP wild aufheulen, sollte Beleg genug sein, dass dieser Vorschlag in die richtige Richtung geht.

  • Nur mal so zum mitschreiben, die Renten werden immer teurer , wir werden anhalten selbst vorzusorgen, vor allem die jetzigen Jugendlichen, da bis dahin die heutigen Renten nicht mehr zu stemmen zu sind. Und was schlägt unser Kinderbuchautor vor? Steuern auf Kapitalerträge , toll das trifft jetzt die Grünen Stammwählerschaft , bringt dem Klima nichts und zerstört jede hoffungung unserer Jugend! Kein Wunder dass sich die Jugend in breiter Front von den Grünen distanziert. Wie sollen die alle die Grünen Ideen finanzieren? Wenn dann noch die Steuerbeemse fällt , werden unsere Nachkommen keine Chance mehr auf einen ausgeglichen Haushalt haben, die Schulden die SPD, Grünen etc. gemacht haben werden sie erdrücken. Die Eigen Vorsorge wird geschröpft. Da kann man nur noch den Kopf schütteln.

    • @Thomas Zwarkat:

      Wenn ich heute junge Leute treffe, haben sie alle einen ETF-Sparplan, meist auf den MSCI World oder ein paar interessante Branchenfonds, gerne mit sauberer Energie.

      Die werden bestimmt begeistert sein von diesem Vorschlag der Grünen.

    • @Thomas Zwarkat:

      Nun ja, eigentlich dient der Vorschlag dazu, mehr Gerechtigkeit herzustellen. Er ist eher zu verzagt. Das von Ihnen angesprochene Rentenproblem lässt sich auch nur dadurch lösen, dass Beiträge auf arbeitslose Einkommen/Kapitalerträge erhoben werden. Insofern handelt es sich um einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Unsere Sozialsysteme lassen sich nicht länger aus Beiträgen auf Arbeitseinkommen finanzieren.

  • Ich bin schon lange der Meinung, dass alle Formen von Einkünften gleich behandelt werden müssen. Konkret heißt das:



    Einkünfte aus Arbeit, Vermietung, Firmenanteilen, Aktienbesitz und Erbschaften zusammenrechnen und dann mit entsprechenden Steuern und Abgaben belegen. Bei Erbschaften kann man die Steuer- und Abgabenlast über 30 Jahre strecken, wie dies bei Stiftungen üblich ist.

    • @Aurego:

      Der Staat passt schon auf, dass du durch den Verkauf von Aktien mit Verlust keine Steuern auf dein Arbeitseinkommen sparst. Da wird schön getrennt.

  • Warum macht er schon wieder den gleichen Fehler wie so oft?



    "Wie wir es im Detail machen, können wir uns dann später überlegen“, sagte Habeck auf Nachfrage. "

    Ich finde es absolut legitim, von einem Kanzlerkandidaten keine halbgaren Vorschäge zu bekommen, und dann gar noch den Hinweis, man könnte nachher darüber nachdenken. Er inszeniert sich gerne als Denker, dann soll er es auch tun, bevor er redet.

    Erstaunlicherweise ist das Thema gerechte Beteiligung von Beamten untergegangen. Vielleicht, weil sehr viele Abgeordente Beamte sind?

    Z.B. die Tatsache, dass die Beamten sich praktisch nicht an den sozialen Sicherungskosten beteiligt sind, je nach Bundesland bekommen sie bis zu 80% Beihilfe. Auch bei der Pflegeversicherung habe ich nicht die Möglichkeit, frei zu wählen, Beamte schon. Nicht davon zu reden, dass praktisch nur die gesetzlich Verschicherten die zu geringen Beiträge Bürgergeldempfängern ausgleichen. Nur zur Klarstellung, die Krankenversicherung finde ich natürlich richtig, aber die Kosten dafür müssen gerecht auf die Gesamtgesellschaft verteilt werden.

    Ich finde auch unverschämt, dass Aktien explizit angesprochen werden, aber Wohnhäuser oder andere Werte nicht.

    • @Sonja Bleichle:

      Was ist "gerechte Beteiligung von Beamten" ? Seit den 50er Jahren wird bei Beamten ein fiktiver Beitrag erhoben, der den Lohn senkt. Nicht nur deshalb sind Beamtensolde meist sehr viel geringer als ähnlich qualifizierte Bewerber in der freien Wirtschaft verdienen. Dafür gibt es dann auch bessere Arbeitsplatzsicherheit (allerdings nicht Standortgarantie).

      Sie können ja Beamter werden, wenn Sie meinen, dass die besser dastehen.

    • @Sonja Bleichle:

      „Ich finde auch unverschämt, dass Aktien explizit angesprochen werden, aber Wohnhäuser oder andere Werte nicht."



      Es geht grundsätzlich um die Gewinne aus Kapitalanlagen. Zinsen, Dividenden etc. Wenn Sie bei Wohnhäusern die möglichen Gewinne aus Vermietung meinen... Die werden bereits zur Ermittlung der KV-Beiträge herangezogen, falls das KV-pflichtige Einkommen unter der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Was Sie mit „andere Werte" meinen, erschließt sich mir nicht.

    • @Sonja Bleichle:

      Vieles, was Sie sagen ist richtig, besonders wenn es um den fehlenden Beitrag der Beamt*innen zur Sozialversicherung geht und um die Nichterwähnung von Mieteinnahmen. Als erster Schritt ist Habecks Ansatz dennoch richtig.



      Ihr Anspruch allerdings, dass Spitzenpolitiker, die ja keine Fachpolitiker (mehr) sind, alle Verzweigungen aller Themen kennen müssen, während sie doch für politische Richtungsentscheidungen sind, finde ich ein wenig unmäßig.



      Nur Christian Lindner und Alice Weidel können diesen Anspruch einlösen, was aber eher an den seichten politischen Gewässern liegt, in denen sie nach Zustimmung fischen. Obwohl: der Jurist Merz plappert ja auch unhaltbares Zeug über Deutsche erster und zweiter Klasse.

    • @Sonja Bleichle:

      "Erstaunlicherweise ist das Thema gerechte Beteiligung von Beamten untergegangen. Vielleicht, weil sehr viele Abgeordente Beamte sind?"

      Wohl eher weil sehr viele der sehr gut verdienenden Beamten im höheren Dienst Stammwähler der Grünen sind.

      • @Dortmunder Franke:

        CDU, FDP und AFD machen auch Politik gegen Lohnabhängige und werden trotzdem von denen gewählt.

  • Eine Basis-Gesundheitsversorgung sollte wie bisher allein durch Krankenkassenbeiträge abgedeckt sein. Darüberhinaus ist aber eine prozentuale Selbsbeteiligung aller Bürger auch im Sinne einer Selbstverantwortung erforderlich. Das funktioniert im Zahnarztbereich schon seit Jahren erfolgreich.In der Schweiz ist das Modell Selbstbeteiligung Konsens, jeder kann bestimmen, welchen Selbstbehalt er wünscht bzw. für ihn zumutbar ist. In Ländern wie GB. F und Italien ist zwar das Gesundheitssystem per se kostenlos. Aber da bekommen Sie nur limitiert eine Behandlung, also landen viele als Selbstzahler bei Privatärzten oder verzichten bei banalen Erkrankungen darauf.Es gibt kein Land auf dieser Welt, (außer D),wo Patienten jegliche fachärztliche Behandlung mit und ohne Indikation wie auch alle Operationen jederzeit in Anspruch nehmen können, die Gesundheitsausgaben in D sind die höchsten der Welt, die Lebenserwartung liegt aber nur im Mittelfeld.Diese Diskrepanz lässt sich auch durch weitere Kapitalzufuhr nicht ändern. Statt Ideologie ist Pragmatismus angebracht, selbstverständlich sozialverträglich.

    • @Fred Feuerstein:

      Alles richtig was Sie schreiben.



      Nur haben hier alle, unabhängig vom Einkommen, den Anspruch auf die gleiche gute Versorgung.



      Kann man gut finden muss man aber nicht.



      Und Ihr Gesicht möchte sehen, wenn Sie, ein Angehöriger sterben müssen, weil Ihre KV genau diese OP nicht bezahlt.



      Einfach in die USA etc. schauen.

    • @Fred Feuerstein:

      "die Gesundheitsausgaben in D sind die höchsten der Welt"

      Falsch. Die USA geben rund 1,5x so viel pro Einwohner:in aus.

      Und wie sieht das Gesundheitswesen dort aus?

      Aber überdurchschnittlich hoch sind die Ausgaben von Deutschland tatsächlich. Nur die Schweiz hat außer der USA noch höhere.

  • Die gesetzlichen Krankenkassen haben den Hauptgrund fuer die Rekorderhoehung angegeben: Die Ampel hat die Beitraege der Buergergeldbezieher nicht beglichen. Zum Glueck sind die Spitzenpolitiker meist in der privaten Krankenkasse.

    • @elektrozwerg:

      Und Spahn zwang die Kassen, die Reserven zu verfrühstücken und steht jetzt mit einer komplett sachfremden und ideologischen Äußerung im Protokoll. Oder weiß jemand, was leistungslose Einkommen/Kapitalerträge mit "Leistungsbereitschaft" und dem Abwürgen der Wirtschaft zu tun haben?

      • @My Sharona:

        Leistungsbereitschaft entsteht auch deshalb, weil mehr Leistung überdurchschnittlich entlohnt wird.

  • Tolle Idee Her Habeck. Durch die Bemessungsgrenze der GKV von 6150 € Brutto/ Monat trift es ja nicht die Reichen!

    • @Bernd Simon:

      Oh, die Bemessungsgrenze... ja, da kann man dann wohl nichts machen... oder doch?

      • @Bussard:

        Die Beitragsbemessungsgrenzen gibt es, damit die Leistungen nicht explodieren. Höchstkrankengeld und Höchstrente würden sonst wegfallen und das System würde erst Recht kollabieren.

        Das hatten wir schon.

  • >der Vizekanzler plane einen Genozid an den deutschen Sparguthaben>

    ...wusst ichs doch - die Grünen.

    Würde mich ja interessieren, wie Leute wie Habeck, Lauterbach etc. persönlich krankenversichert sind. Gesetzlich, Beihilfe oder Privat.

    Die Kosten müssen runter. Weniger Leistungen durch Krankenversicherungen, höhere Zuzahlungen, kein Geld für Impfaktionen, Masken. Webung für Organspenden einstellen.

    Die Zahl der Beitragszahler müsste vergrößert werden: Beamte, Politiker, Privatversicherte, Unternehmer - Im Prinzip eine Bürgerversicherung für die Grundversorgung und für alle.

    Geht mit Leuten wie Habeck, Scholz etc. leider nicht da Umverteilung keine Wählerstimmen bringt.

    • @testen:

      Seltsam, dass Sie Verschwendung nur bei den Ausgaben und nicht bei den Fehlsteuerungen im System sehen. Innerhalb der Ärzteschaft muss der Kuchen anders verteilt werden (da gibt es nämlich Gelddruck-Lizenzen und relative Kümmerstellen, deren Unterschiede in der Vergütung durch die Art der erbrachten medizinischen Leistung nicht gerechtfertigt sind). Weit verbreiteter Abrechnungsbetrug kommt dazu. Auch die Vielzahl der Kassen mit den daraus folgenden Parallelstrukturen ist ein Kostentreiber. Impfen spart am Ende Geld. Organspenden retten leben. Höhere Zuzahlungen könnten sozial gestaffelt gerecht sein, aber der Aufwand zur Überprüfung wäre enorm.

    • @testen:

      An den Sparguthaben? Nein, keineswegs, denn die werfen fast nichts ab. Da gibt es wesentlich lukrativere Formen der Geldanlage. Was die Kosten betrifft: Seien Sie lieber froh, dass die Kosten nicht so hoch sind wie z. B. in den USA!



      Das mit den Beamten ist ja ein netter Gedanke, aber wohin führt er? Dass Beamte von dem, was sie erhalten, wieder etwas an den Staat zurückzahlen? Da braucht man es erst gar nicht auszuzahlen, also so wie jetzt. Man kann eine Basisversicherte für alle und private Versicherungen nur als zusätzliche Absicherung andenken, aber man wird für die Abschaffung der privaten Krankenversicherungen in Deutschland keine Mehrheit bekommen.

      • @Aurego:

        "Dass Beamte von dem, was sie erhalten, wieder etwas an den Staat zurückzahlen?"

        Was soll das bedeuten? Beamte sind bei privaten Unternehmen versichert und nicht beim Staat. Der subventioniert zwar 50 bis 70% der Kosten aber das Geld landet bei der Versicherung (und/oder im Leistungsfall bei den Leistungserbringern).

        Das Problem mit den Beamten ist ein anderes. Die sind im Schnitt älter als die Durchschnittsbevölkerung und wenn sie die jetzt in die Sozialsysteme holen, haben sie in ein paar Jahren mehr Leistungsempfänger als Beitragszahler gewonnen.

        Ich bin trotzdem für eine Bürgerversicherung. Nur sollte man sich nicht allzu viel davon versprechen. Das Grundproblem ist ein demografisches.

      • @Aurego:

        Wer Zb. 300 € im Monat für seine Rente in ETF anlegt muss spätestens nach 10 Jahren zahlen. Dann hat er 36000 € zzgl. Zinsen. Und wenn er dann 40 Jahhre zzusätzlich für seine Rente Geld angelegt hat wird eine Menge Geld los.

        • @Martin Sauer:

          Wer 300€/Monat in einen ETF einzahlen kann, hat ein Einkommen, das eine auskömmliche Rente einbringt, zumal bei 40 Jahren Einzahlung. Vielleicht hat er auch ein relativ geringes Einkommen, ist dann aber durch ererbtes Wohneigentum besser gestellt.

          • @My Sharona:

            Wer 300 Euro monatlich in einen ETF einzahlen kann, hat später ererbtes Wohneigentum? Habe ich was verpasst?

          • @My Sharona:

            Was ein Quatsch wer 300 € anlegen kann um für die Rente vorzusorgen hat mitnichten eine auskömmliche Rente in Zukunft.



            Die Rente reicht jetzt schon kaum, was glauben sie wie das in 30-40 Jahren ist.



            Jemand mit 50k Einkommen bekommt weniger als einen Rentenpunkt von etwa 39€



            40 Jahre * 39€ sind eine Rente von Knapp 1550 € Brutto.



            Sagen sie mir in welcher Welt das reicht ohne selbst was zurückzulegen und anzulegen?



            Und das Verhältnis zwischen Rente und Inflation und Rentenkasse wird immer ungesünder.

            Es ist einfach eine Schwachsinnsidee von Habeck und den Grünen.

  • Hätte er geschwiegen, wäre er ein Philosoph geblieben.., der Dr. phil.

    • @starsheep:

      Als solcher tut er, wie ich seh,



      Establishment auch manchmal weh.



      /



      Bei nzz.de



      "Umstürzler und Normalisierer



      Aber der grosse Sokrates hat nicht nur die Jugend, sondern auch gleich das ganze westliche Denken korrumpiert. Alle ernstzunehmenden Philosophen nach ihm waren Korrumpierer erster Güte: Platon unterzog die altgedienten Gewohnheiten und Mythen seiner Zeit einer schonungslosen rationalen Prüfung. Descartes unterminierte das harmonische Universum des Mittelalters. Spinoza wurde wegen seiner Ketzerei exkommuniziert; Hegel setzte die zerstörerische Kraft der Negativität frei; Nietzsche demaskierte die Grundlage unserer Moral."



      Standard-Antworten nicht plakativ,



      Das war früher alternativ.

  • So oder so wird mit der CDU gar nichts gehen - egal ob es von SPD oder den Grünen kommt.

    Mit der CDU wird nicht nur alles stehen, sondern die 50er Jahre lassen schon mal grüßen.

    Somit gilt: Ende der Debatte!

  • In Zeiten hoher Inflation sind Kapitalerträge kein Gewinn, sondern lediglich etwas verminderter Verlust. Ihre Besteuerung ist quasi Substanzbesteuerung.

    Und was ist eigentlich mit Mieten? Muss mein Vermieter demnächst Krankenkassenbeiträge auf von der Miete abführen, die ich ihm zahle? Und woher wird er sich das wiederholen?

    • @Gorres:

      Oh Mann! Jetzt verstehe ich, warum es bei den Deutschen mit der Geldanlage nicht klappt. Das muss wohl an Leuten liegen, die außer Sparbüchern nicht viele andere Möglichkeiten kennen, eine Verzinsung von mehr als 3% pro Jahr hinzubekommen. Bei einigermaßen guten Anlageformen bewegt man sich weit über der Inflation, also nix Substanzbesteuerung.



      Bei privaten Vermietern könnte man durchaus etwas holen - ich spreche da aus Erfahrung. Die Vermieter werden die Mieten nicht einfach so weit anheben dürfen, dass sie sich diese Beträge von den Mietern wieder zurückholen können. Das ist aber egal, denn gerade für Vermieter größerer Immobilienbestände gibt es viel elegantere Möglichkeiten, Steuern und Sozialabgaben zu vermeiden.

      • @Aurego:

        Zunächst mal weiß ich schon, dass es auch bessere Renditen als 3% gibt. Aber die sind auch mit Risiko verbunden (also nix "leistungsloses Einkommen"). Ab 50 wird einem geraten, peu à peu von Aktien in Anleihen umzuschichten. Und da das Alter sicher kommt, sollte auch die Anlage sicher sein. Viel mehr als der Normalzins kommt da nicht bei rum.

        Aber selbst wenn man bei moderatem Risiko 5% erzielt - nach Abzug von 27,5% Steuer inkl. Soli und noch mal 17% KV bleiben knapp 3% übrig - und damit knapp der Inflationsausgleich.

  • Für die geringen Einkommen gibt es hohe Freibeträge und die hohen Einkommen betrifft es nicht. Aber man schafft mehr Arbeitsplätze in der Verwaltung.

  • Wirtschaftsminister Robert Habeck fordert Abgaben auf Kapitalerträge und bekommt erstmals im Wahlkampf Vorwürfe ab



    .



    Eigenwillig gezählt, "erstmals". Und wer offenbar nicht zählt:



    .



    》Mützenich wirft Habeck »holzschnittartigen Überbietungswettbewerb« vor



    .



    In einem Gespräch mit dem SPIEGEL fordert Kanzlerkandidat Habeck, 3,5 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung in Verteidigung zu investieren.《



    .



    shorturl.at/O4N31 (3.1.25)



    .



    》Gegen eine drastische Erhöhung des Wehretats wenden sich derzeit nur Die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht. »Die Grünen machen sich bereit für eine Kriegsregierung mit Merz«, kommentierte der Ko-Vorsitzende der Gruppe Die Linke im Bundestag, Sören Pellmann, Habecks Äußerungen. Statt »Investitionen in die durch die neoliberale Politik jahrelang kaputt gesparte marode Infrastruktur anzukündigen« und die sozialen Rechte der Bevölkerung zu stärken, verlange der Grünen-Politiker ein Aufrüstungsprogramm, »das sogar die kühnsten Träume eines Donald Trump übertrifft¹«.《 shorturl.at/XOyok (5.1.25)



    .



    ¹offenbar nicht mehr ganz up to date, "Überbietungswettbewerb" allerdings schon shorturl.at/D9Ms5

  • Der Gedanke, einfach mal weniger Geld auszugeben, ist für Politiker im Allgemeinen und links-grüne im Besonderen einfach nicht denkbar. Falls doch einmal jemand einen solchen zumindest diskutablen Vorschlag macht, wird er direkt mit der Moralkeule von ehemaligen Genossen, die jetzt auf Versorgungsposten ihren wohlverdienten politischen Lebensabend genießen, erschlagen. Siehe die Antwort von Fahimi auf den Vorschlag, den Karenztag wieder einzuführen.

    • @mumba:

      In Zeiten des demographischen Wandels und der notwendigen Transformation hin zu klimaneutralem Wirtschaften ist weniger Geld ausgeben schlicht keine Option!

  • Einfacher wäre es vielleicht, die Maßgabe "Kapitaleinkünfte werden geringer belastet als Arbeitseinkünfte" etwas zurückzufahren, indem Kapitalerträge mit dem persönlichen Steuersatz belastet werden anstelle eines pauschalen bei Besserverdienern niedrigeren.

    Würde nicht direkt in die Krankenkassenfinanzierung laufen, klar, aber den Bundeshaushalt entlasten und Mittel freimachen für eine Erhöhung des Bundeszuschusses an die Krankenversicherung.

    • @Ciro:

      Ausgeschüttete Gewinne werden heute schon mit fast 50% Steuern belastet, denn neben den 25% Kapitalertragsteuer fällt noch Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer an; das sieht der Anleger nur nicht weil es schon vor der Ausschüttung an das Finanzamt abgeführt wurde. Es ist ein Taschenspielertrick der Linken, dass man nur die Hälfte ansieht und behauptet, Kapitaleinkünfte würden geringer besteuert als Arbeitseinkünfte, was gar nicht stimmt.

      Eine Umstellung auf den persönlichen Steuersatz wie vor 2009 würde für Besserverdiener keinen Unterschied machen, aber Geringverdiener entlasten. Nachteil wäre dass das alte Verfahren komplizierter ist und das Steueraufkommen geringer.

      • @Descartes:

        Was sie sagen ist (mindestens) schräg: Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer treffen Unternehmen, die sich dadurch an gesellschaftlichen Kosten für Ausbildung, Infrastruktur, Sicherheit und sozialen Frieden beteiligen. Das ist politisch und ethisch etwas komplett anderes als die Besteuerung individueller Einkommen (für null Arbeit).

    • @Ciro:

      Bei Mieteinnahmen werden solche Einkünfte jetzt schon behandelt wie Einkommen aus Arbeit.



      Das Lustige an Habecks Vorschlag ist jedoch, dass seine Idee nur ungefähr die obersten 10% der Vermögensverteilung treffen würden. Da jedoch gefühlte 90% der Bundesbürger anscheinend glauben, zu diesen obersten 10% zu gehören, werden fast alle seinen Vorschlag ablehnen.

      • @Aurego:

        Genau die würde es gerade nicht treffen, da es mit der Beitragsbemessungsgrenze ja schon jetzt eine Deckelung bei Sozialversicherungsabgaben gibt.

        Sehr Reiche, Abgeordnete und Beamte zahlen übrigens aktuell weder in die Renten-, noch in die Arbeitslosen- oder Rentenversicherung ein und wären dementsprechend gar nicht betroffen.

        Letztendlich würde es vor allem die Mitte treffen, die genug Geld übrig hat, um fürs Alter privat vorzusogen.

        • @Clara Kreuzer:

          Habecks Vorschlag geht in die richtige Richtung und müsste auf Pflege und Rente ausgeweitet werden. Dass dafür die Struktur des Beitragssystems reformiert werden müsste, ist doch klar! Eine Mammutaufgabe, vor der man zurückschrecken kann oder die man aus politischer Feigheit nicht angehen kann, die aber im Prinzip richtig ist: stärkere Belastung von Kapital, geringere Belastung von Arbeitseinkommen.

        • @Clara Kreuzer:

          "Sehr Reiche, Abgeordnete und Beamte zahlen übrigens aktuell weder in die Renten-, noch in die Arbeitslosen- oder Rentenversicherung ein und wären dementsprechend gar nicht betroffen."

          Deren Kapitalerträge würden Sie nicht berücksichtigen?

      • @Aurego:

        Stimmt deshalb konnte er das so nicht sagen als er darauf angesprochen wurde.



        Zum anderen weist Herr Schulz bereits auf die Kappungsgrenze hin.



        Am Ende wird es wieder fast jeden treffen der Einkünfte aus Kapitalerträgen hat.

        Tja bei Privatpersonen gilt dann Gewinne werden Sozialisiert, Verluste privatisiert.

        Haberland Vorschlag ist einfach nur Dumm.

    • @Ciro:

      Das sehe ich auch so. Das wäre auch einfacher zu argumentieren.

  • "„Wie wir es im Detail machen, können wir uns dann später überlegen“, sagte Habeck auf Nachfrage. "

    Ist das nicht der gleiche Quark wie damals mit dem "Klimageld"? Nie konkretisiert und dann still und heimlich dem Koalitionsfrieden zuliebe begraben.

    • @Kawabunga:

      Das Klimageld ist nicht dem Koalitionsfrieden zuliebe begraben worden.

      Es stand im Koalitionsvertrag und auch im Wahlprogramm von allen 3 Parteien.

      Begraben wurde es, weil das Geld fehlte.

      Die CO2 Einnahmen waren ja schon für viele andere Dinge verplant.

      Mal davon abgesehen... "Koalitionsfrieden" gab es sowieso keinen. Nur eine Waffenruhe, die immer wieder nicht eingehalten wurde. Nach dem Urteil des Bundesgerichts war dann wieder Krieg, auch wenn nach Außen hin weiter eine Art "Frieden" simuliert wurde.

    • @Kawabunga:

      Und dennoch wäre das Klimageld in fast allen Varianten richtig gewesen.

  • Das hätte Grünen auch schon vorher auffallen können, dass es Einkünfte gibt, die nicht mit Sozialabgaben belastet werden. Da viele Bezieher solcher Spesen jedoch sowieso schon privat krankenversichert sind, betrifft es überwiegend diejenigen Mitmenschen, die aus ihrem früher versteuerten Einkommen Rücklagen für das Alter gebildet haben, also schon einmal zur Kasse gebeten wurden. Ein für Habeck typischer Schnellschuss jenseits der Realität. Das hindert hier qualifizierte junge Leute auch nicht davon ab, lieber in andere Wirtschaftsräume auszuwandern, wo sie nicht so zur Kasse gelassen werden, um zu viele ältere Menschen, um deren Vorsorge sich die Politik hierzulande zu wenig gekümmert hat, durchfüttern zu müssen, ohne selbst später etwas davon zu haben. Wer heute Habeck wählt, bekommt die Reaktionäre von damals , die aus der CDU.

  • Bitte, so leicht darf man es sich in dieser Situation nicht machen!



    "Nicht nur maßlos, sondern auch unaufrichtig ist die Kritik auf der einen Seite. Die Krankenkassen haben ja tatsächlich ein Finanzierungsproblem, das momentan dazu führt, dass die Abgaben auf Löhne und Gehälter steigen. An der Stelle wollen die Grünen mit ihrem Vorschlag entlasten."



    Bitte? Wen wollen Sie entlasten? bei 1.000 EUR Sparerfreibetrag reden wir ja nicht über die großen Vermögen, sondern zB ausgezahlte Kapitalversicherungen, die10 Jahre mit Krankenkassenbeiträgen auf Basis von 25 J. belegt werden! Krankenkasse first! Renter könnte ja sterben. :-/ Und Millionäre > wer soll das sein? Die Eigner eines EFM, das aufgrund der Nullzinspolitik und der daraus folgenden Immo-Blase jetzt mal kurz 1 Mio. wert ist oder der Freiberufler, der seine Altersversorge selbst angespart hat: 1.000.000,- EUR : 25 Jahre : 12 Monate = 3.333,33 EUR Monatsrente, davon noch abgehend Krankenversicherung 400 - 943 EUR sowie Steuern?



    Es kann nicht sein, dass man bei einem Wahlkampf von knapp 2 Monaten solche Dinge einfach mal unausgegoren in den Raum wirft. Dazu ist die politische Tragweite der Entscheidung zu groß! Tut mir leid!

    • @AMuc:

      Was ist jetzt an dem von Ihnen vorgerechneten Freiberufler und seiner Rente falsch? Ist doch auskömmlich. Und hätte er mehr gewollt (so lautet doch das Mantra, das gesetzlich rentenversicherten entgegenschallt), dann hätte er mehr vorsorgen müssen.



      Ihr Rechenbeispiel zeigt eigentlich nur, dass die Beitragsgrundlage der gesetzlichen Rentenversicherung ausgeweitet werden muss. Dann wird Ihr Freiberufler schön in die gesetzliche Rente einzahlen und weil es alle tun und auch Kapitalerträge dafür herangezogen werden, hat man im Alter Sicherheit.

      • @My Sharona:

        "Schön" in die GRV einzahlen wird der Freiberufler sicher nicht.



        Dadurch, dass der nämlich nicht monatlich kallulierbare Einnahmen wie ein Angestellter hat, wird die Abrechnung ganz schnell zum Papierkrieg - wer dann noch öffentliche Aufträge bekommen will und für jeden Vertrag eine aktuelle Bescheinigung über 'ordnungsgemäß bezahlte Beiträge' vorlegen muss, wird das ganz schnell typisch deutsch bürokratisch. Noch ein Argument mehr für die Jugend, sich nicht selbstständig zu machen und als Mittelständler Arbeitsplätze anzubieten - und für meine Generation, den rechtlichen Firmensitz ins EU-Ausland zu verlegen ( früher war UK recht beliebt, heute eher Malta)

  • "Die Krankenkassen haben ja tatsächlich ein Finanzierungsproblem, das momentan dazu führt, dass die Abgaben auf Löhne und Gehälter steigen. An der Stelle wollen die Grünen mit ihrem Vorschlag entlasten."



    Und trotzdem ist Habecks Vorschlag - wie schon damals sein Heizgesetz - undurchdacht und vorschnell hinausposaunt.



    Bevor man an die Kapitalerträge geht müsste du erst die Beitragsmessungsgrenze abgeschafft werden. Wer mehr als 5175 Euro monatlich verdient zahlt aktuell den Höchstsatz, ganz egal ob er 10.000 oder 100.000 oder noch mehr verdient, DASS ist die echte heilige Kuh die geschlachtet gehört 🤷‍♂️



    Danach kann man über weitere Abgaben auf Kapitalerträge diskutieren - dafür müssten aber die Freigrenzen zuerst massiv angehoben werden. Denn es muss belohnt werden wenn Menschen freiwillig privat Vorsorgen.



    Stärkere Schulter mehr zu belasten ist richtig, Habecks Vorschlag aber würde aber alle unisono treffen - wer ein kleines Depot hat und vielleicht 5.000 oder 10.000 im Jahr daraus Gewinne erwirtschaftet, zahlt darauf schon 25% Kapitalerträge und nochmal 1,375% Soli - das noch zusätzlich mit Abgaben für KV zu belegen verdirbt die Bereitschaft vorzusorgen.

    • @Farang:

      "...das noch zusätzlich mit Abgaben für KV zu belegen verdirbt die Bereitschaft vorzusorgen." Echt? Man hat doch immer noch ein schönes Sümmchen nebenbei.

  • Naja, so falsch ist der Vergleich mit dem Heizungsgesetz ja nicht. Erstaunlich nur, dass die Grünen exakt den gleichen Fehler machen. Man kündigt ewas an, ohne zu sagen, wer und wie in welchem Umfang betroffen sein wird. Immer frisch, fromm fröhlich, frei nach der Devise: Das Kleingedruckte reichen wir dann später nach. So wird man den Eindruck nicht los, dass hier das nächste halbgare Projekt in die Welt gesetzt wird.



    Abgesehen davon , werden Beamte anscheinend mal wieder nicht in die Pflichtversicherung mit einbezogen. Merke: Nicht nur die FDP weiß, wie Klientelpolitik geht!

  • "Nur so würde der Vorschlag der Grünen wirklich Sinn ergeben. Klar aussprechen wollen sie aber beides nicht."

    Logisch das die nicht konkret werden wollen. Bei möglichen Koalitionsverhandlungen wird das ganze dann so sehr eingeschliffen, das die Abgabe zwar kommt aber die Bemessungsgrenzen nicht verschoben werden. Am Ende bleibt das bei den normalem und kleinen Anlegern hängen, Millionäre werden auch von den Grünen nach Möglichkeit (Gesichts wahrend) verschont.

    Es ist doch eigentlich schon sehr bezeichnend, das diese (seine) Regierung über den höchsten Etat aller Zeiten verfügte und der Politik (allen voran den Grünen) ausschließlich durch den Kopf zu gehen scheint, wie sie an noch mehr Geld kommen...

    • @Rikard Dobos:

      Um die bekannten Probleme anzugehen, braucht eine Regierung Geld. Die Steuergeschenke an die Reichen in den letzten 30 Jahren lassen sich nicht ewig durch ein Merkel’sches Leben von der Substanz (verrottende Infrastruktur) kompensieren.

    • @Rikard Dobos:

      Die Aufgaben waren noch nie so riesig. Infrastruktur im Arsch und Klimawandel unbearbeitet. Vorschläge zum Kürzen gibt es von den Grünen auch. Subventionsabbau. Aber da wollte die FDP ja nie mitziehen.

    • @Rikard Dobos:

      Sorry, aber diese-seine Regierung hatte einen FDP-Finanzminister. Der hatte die Zuständigkeit für den Haushalt.

      Und der KTF war von der CDU weg geklagt worden?

      Schon vergessen?

      Und es bleibt: Auch in diesem letzten Jahr haben die paar tausend Überreichen ("Superreiche" ist viel zu positiv besetzt) ihre Vermögen im Verhältnis zum Rest der Bevölkerung vermehrt. DAS muss aufhören.

      Solange wir Wachstum hatten ist das Auseinanderdriften (und die unter CDU/CSU/SPD/FDP grassierende Korruption - s. Maskendeals etc.) nicht weiter aufgefallen, weil es allen irgendwie gleich gut oder besser ging.

      Wachstum aber hat Grenzen. Die sind jetzt schon längst da. Und das heißt: Jeder Cent mehr, jeder m² mehr, der bei den Überreichen (und dabei geht es nicht um Millionäre) landet, fehlt spürbar im Kühlschrank auf der anderen Seite.

    • @Rikard Dobos:

      "höchsten Etat aller Zeiten" oder auch Rekordsteuereinnahmen gibt es so gut wie jedes Jahr. Das liegt am Wirtschaftswachstum/Inflation/Lohnerhöhungen.



      Ich habe auch jedes Jahr Rekordeinnahmen.



      Außerdem brauchen wir mehr Geld für Infrastruktur/Schulen/Krankenkassen/Pflegeversicherung/(Militär). Das wird mit Einsparungen beim Sozialen nicht finanzierbar sein.

      • @RonSlater:

        "Rekordsteuereinnahmen gibt es so gut wie jedes Jahr. Das liegt am Wirtschaftswachstum/Inflation/Lohnerhöhungen."

        Na immerhin arbeitet die Politik daran, das zu ändern 🤔😇