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Amnesty unterstellt Israel „Apartheid“Nichts als antiisraelische Stimmung

Früher ging es der einst noblen NGO um die Freilassung von Inhaftierten. Heute unterwirft sich Amnesty International politischen Moden.

Von „Apartheid“ keine Spur: Getrennte Strände gibt es in Tel Aviv nicht Foto: Menahem Kahana/afp

Das ist ein Nachruf auf eine honorige Organisation. Sie ist allen bekannt, die sich für Menschenrechte interessieren, weltweit, und für die Arbeit daran, den Opfern und Inhaftierung überhaupt, den Weggesperrten zu helfen: Amnesty International, in den frühen Sechzigern gegründet, hatte unter allen Menschenrechtsinstitutionen global den besten Ruf, weil alle schmutzig-politischen Regime AI buchstäblich hassten.

Die Mitglieder von AI blieben subversiv, sie schrieben nur Postkarten an Machthaber; aus Hunderten von Briefen sollte Druck erwachsen, die Inhaftierten freizulassen, eben: zu amnestieren. Der Ton war bestimmt, aber immer ein bisschen diplomatisch devot. Das musste so sein, weil man ja erreichen wollte, dass etwa zwei portugiesische Studenten freikommen, die von der Polizei in Lissabon einkassiert und in ein Verlies gesperrt wurden, weil sie sich kritisch über die Rechtsdiktatur äußerten.

AI nahm keine Rücksicht auf linke Üblichkeiten, das Kümmern widmete sich besonders Opfern rechter Diktaturen, aber nicht minder den Verfolgten im realsozialistischen Bereich. AI war eine Macht in der Welt des Vorpolitischen, der globalen Öffentlichkeit. Auch deshalb, weil dieser Verein sich eben keiner, absolut keiner politischen Linie unterwarf.

Ihr dürft nicht so laut auf Missstände in der Sowjetunion hinweisen, nicht auf Gulags und die politische Justiz – das dient nur den US-Imperialismus!, so hieß es oft. Nein, AI, eine britische Gründung, aus dem Geist eines liberalen, absolut am Individuum orientierten Begriffs von Menschenrechten hervorgegangen, ließ sich im Kalten Krieg vor keine Karren spannen.

Der Report, eine Bankrotterklärung

So hätte es weitergehen können, bis heute. Aber seit der Popularisierung des Menschenrechtsgedankens ins Allgemeine und damit Uferlose – AI äußerte sich nie zu politischen Lagen insgesamt – ist auch diese Organisation wie alle anderen: Man unterwirft sich politischen Moden und Stimmungen.

Anfang der Woche kam aus der Londoner Zentrale von AI ein Bericht, der sich nicht um einzelne, besonders prekär bedrohte Gefangene etwa in China oder in Iran drehte. Sondern, der Top Hit der internationalen Polit-woke-Bewegung, um Israel.

Dieser Report kam einer Bankrott­erklärung gleich, insofern sind diese Zeilen auch ­faktisch ein Nachruf auf einen noblen Verein, der viel Gutes bewirkt hat, doch inzwischen kaum mehr als lautstärkebewusster Zirkel von ideologischen Kor­rup­teu­r*in­nen ist. Die deutsche Sektion von AI hat sich diesem Bericht offiziell nicht angeschlossen, weil man, abstoßend ehrlich, um die „besondere Verantwortung der deutschen Amnesty-Sektion wegen des Holocaust“ weiß.

In dem Report wird Israel das schon hinlänglich Bekannte attestiert. Alles schlimm dort, Menschenrechtsverletzungen und derlei Global-Labertaschen-Rhetorik mehr. Worauf es in dem Bericht, medial natürlich perfekt inszeniert, ankam, ist, die Voodoo-­Vokabel „Apartheid“ – Israel operiere in dem von dessen Militärs besetzten Gebieten in der Westbank nicht nur wie Südafrika bis zum offiziellen Ende der weißen Herrschaft, also als Apartheidsregime, sondern auch auf israelischem Kerngebiet in den Grenzen von 1967.

Der Vorwurf deutet auf politpornografische Sinnlosigkeit hin

Und genau dieser Vorwurf ist nicht nur eine Lüge, sondern auch eine Bagatellisierung dessen, was in Südafrika und auch in weiten Teilen der US-Südstaaten bis Mitte der sechziger Jahre entweder Staatsordnungsprinzip oder gang und gäbe war. Apartheid – das ist die offizielle Trennung aller öffentlichen Einrichtungen nach Hautfarben. Sitzbänke, auf denen Schwarze nicht Platz nehmen dürfen; Heiratsverbote, getrennte Strände – Apartheid eben, verordnetes Getrenntsein. Eines, das keineswegs als freundliche Anregung formuliert war: Wer sich nicht fügte, musste in Südafrika mit Schlägen, Festnahmen, Inhaftierung und Folter rechnen.

Nichts davon, gar nichts stimmt in dieser Hinsicht für Israel. Amnesty International schreibt einen Bericht, der bar aller Fakten daherkommt – und nichts als antiisraelische Stimmung machen will. Zu den Tatsachen des gesellschaftlichen Lebens selbst.

In der israelischen Regierung sitzt eine Partei Arabischstämmiger, die man ohne moralischen Verdruss als islamistisch bezeichnen darf – dieser Teil der Anti-Netanjahu-Regierung hat schon mehr für die konkreten Lebensbedingungen der arabischen Israelis erreicht, als sich das AI nur zu träumen vorstellt.

Ein Fünftel der israelischen Bür­ge­r*in­nen­schaft ist nicht jüdisch – und eine Fülle von arabischen Bür­ge­r*in­nen geht qua Bildungsaufstieg den Marsch durch die Institutionen, sie werden Ärz­t*in­nen und so weiter.

An israelischen Stränden gibt es keine jüdisch separierten Teile; dort sieht man arabische Familien, deren Frauen häufiger als hierzulande in Burka herumlaufen. Dass der Staat selbst jüdisch zu sein hat, ist der historische Fakt, der viel mit dem Holocaust zu tun hat – es sollte einen Platz in der Welt geben, an dem fraglos Jüdisches sein kann. Und das ging die ganze Welt an. Die Opfer der drohenden Shoah ersuchten nämlich auf ihren Fluchten aus Deutschland und Europa Asyl in aller Welt – und so gut wie kein Land zeigte sich zuständig, die Texte zur Evian-Konferenz 1938 geben einen Einblick.

An vulgärem Antizionismus gestorben

Israel ist in jeder Hinsicht auch kompliziert, aber nicht, weil man sich gegen politisch-ideologische Zumutungen erwehrt, denen zufolge man, wie viele der antiisraelischen Campaigning-Gruppe BDS, sich gefälligst trolle, am besten qua Selbstauslöschung im Mittelmeer verschwindend, sondern weil es ein Land ist, das sich inklusive seiner arabischen Bevölkerung ständig delegitimiert sieht. Das Land kann sich seiner Nachbarschaft nicht sicher sein.

In Israel leben selbst die ärmsten der ­arabischstämmigen Bür­ge­r*in­nen noch besser als jene, die unter den korrupten und fundamental toxischen Regimen in Ramallah und Gaza zu leben haben. Mit anderen Worten: Amnesty International und ihre deutschen Freun­d*in­nen aus dem Kulturestablishment, auch jene, die für die anti­israelisch gewirkte Documenta in diesem Jahr in Kassel verantwortlich sind, wissen nicht, woraus der Stoff ist, von dem sie ­reden.

Diese Debatten um Israel gehen weiter, selbstverständlich. Um das 1948 gegründete Land am Mittelmeer braucht sich niemand Unberufenes kümmern – das kann es vital und diskursiv dauerzänkisch wie immer seit Jahrzehnten schon gut allein. Das Wort „Apartheid“ zu wählen, um einen Staat zu dämonisieren, deutet auf politpornografische Sinnlosigkeit hin: Die es äußern, schmücken sich im selbst eingelassenen Badewasser der kulturmainstreamigen Zustimmung.

Schade um eine einst verdienstvolle Organisation. AI siechte lange vor sich hin, sie ist an vulgärem Antizionismus gestorben. Sie ist keine Spende mehr wert, denn wer wirklich verloren und übersehen in Knästen verklappt werden soll, hat von diesem Verein nichts mit Glaubwürdigkeit zu erwarten. Traurig!

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126 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Oskar , Autor Moderator ,

    Der Kommentarbereich ist geschlossen.

  • Die Kritik am Begriff der "Apartheid" im Zusammenhang mit Israel und den besetzten Gebieten mag - je nach Begriffsdefinition - gerechtfertigt sein.



    Vielleicht gibt es auch Antisemiten bei ai, das vermag ich nicht zu beurteilen.



    Allenfalls ist auch der Bericht undifferenziert - ich war noch nie in der Westbank und im Gaza-Streifen, und auch noch nie in Israel.

    Ich würde einfach gerne wissen: ist nur ein einziger Vorwurf, den ai Israel macht, gerechtfertigt? Und wenn ja, würde die Tatsache, den Missstand abzustellen, die Existenz Israels in Frage stellen?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Emmo:

      Letztere würde ich mit ja beantworten, vom theologischen Standpunkt aus.



      Vergleichbar wäre die Frage ob Christen in Saudi-Arabien in Mekka alle Bürgerrechte bekommen könnten, wenn es sie gäbe.

  • Und also wird geschlagzeilt:



    Amnesty unterstellt Israel „Apartheid“: Nichts als antiisraelische Stimmung

    Nun, mir scheint ein Umkehrschluss gültiger: Jan Fedderson unterstellt AI antiisraelische Stimmung.

    Vokabelwürze wie “Labertaschen-Rhetorik”, “politpornografische Sinnlosigkeit”, “vulgäre(r) Antizionismus” und “Voodoo-¬Vokabel”..., da hat mensch von diesem Menschen nicht mehr viel Glaubwürdigkeit zu erwarten. Traurig, solche eifrigen Maulkorbauswürfe!

    Wenigstens gibt es in Israel selbst, und in der jüdischen Diaspora, weniger selbstverkannte und halsschlagaderngeschwollene Reflex”verteidiger” eines – ja! – aparheidangelehnten rechtsradikalen Systems.

    freedomnews.org.uk...the-wall-arrested/



    eu.northjersey.com...rowing/7874371002/

    Und das hat alles gar nichts damit zu tun, dass es in China, dem Iran (...) noch schlimmer zugeht.

  • Und wohin uns dieses Anhängen am Mainstream - in diesem Fall der Critical Race Theorie (vulgo: Identitätspolitik) - führt, sind man (auch) am Beispiel Whoopi Goldberg: sie meinte tatsächlich, dass dem Holocaust gar kein Rassismus zugrunde gelegen habe - schliesslich hätten das Weisse Weissen angetan.



    Vor diesem Hintergrund erscheint mit der AI-Report doch erstaunlich differenziert (Satire off)

    www.nzz.ch/feuille...e-reden-ld.1667934

    • @Emmo:

      Nun bezieht sich AI nicht auf die critical race theory, sondern auf internationales Recht, in dem Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit definiert ist - und dokumentiert auf mehr als 200 Seiten, warum Israel die entsprechenden Kriterien erfüllt.



      Es steht natürlich jedem kritischen Leser frei, die Begründung von AI sachlich zu widerlegen - reflexhaft critical race theory und Identitätspolitik (die offensichtlich die Gender Studies als nicht verstandenes neurechtes Feindbild abgelöst haben) in den Raum zu verwerfen, trägt aber sicher nicht dazu bei.

      • @O.F.:

        Andererseits existiert AI auch nicht im luftleeren Raum.

        Natürlich wissen die AI'ler_innen um die Critical Race Theory.

        Im Zusammenhang dieses Berichtes stellt sich die Frage, woher die Fixierung auf den Begriff Apartheid kommt.

        Ohne dem wären es einfach nur handwerkliche Fehler.

        Es könnte die Möglichkeit bestehen, dass es um den Opferstatus geht.

        Die Identitätspolitik sorgt dafür, dass man nur als "Schwarze_r" auf den vorderen Rängen gelistet wird.

        Der Begriff "Apartheid" impliziert hier, dass die Palästinenser sowas wie die neuen "Schwarzen" sind.

        Berücksichtigen Sie bitte, dass "Rassist_in" derzeit gerade im englischsprachigen Raum der schwerwiegendste Vorwurf ist, den man jemandem machen kann.

  • Auf Seite 98 beschreibt der ai-Bericht die diskriminierenden Regelungen für die Familienzusammenführung, die eben auch für nicht-jüdische Israelis gelten. Da wird ein rassich begründeter Sonderstatus gebildet. Darüber sprechen die selbst-ernannten Israel-Freunde nicht.

    • @Hanswerner Odendahl:

      Überhaupt reden die selbsternannten Israel-Freunde nicht über konkrete Inhalte des AI-Dossiers.



      Würden sie die Begründungszusammenhänge zur Kenntnis nehmen, die AI (und andere) von dem israelischen Besatzungsregime als ein Apartheid-System sprechen lassen, würden sie zu keinen anderen Schlussfolgerungen kommen.



      Insofern wäre es - statt darüber zu diskutieren, ob es sich bei der israelischen Besatzung in den palaestinensischen Autonomiegebieten um Apartheid handelt oder nicht - viel aufschlussreicher, sich die Motive derjenigen anzuschauen, die diese Tatsachen bestreiten.



      Möglicherweise gibt es da ernstzunehmende Argumente ... etwa Befürchtungen, mit einer solchen Israel-Kritik könne der Antisemitismus hierzulande weiter befördert werden. Hierüber bin ich gerne bereit zu sprechen, nicht aber über eine Ableugnung der Tatsache der Ungleichbehandlung von Palaestinensern durch den israelischen Staat, nennen wir es Apartheid oder anders.

    • @Hanswerner Odendahl:

      Russlandeutsche haben ebenfalls einen Sonderstatus. Halten Sie Deutschland deswegen ebefalls für Rassistisch? Herrscht hier Apartheid?

      • @h3h3y0:

        Von welchem Sonderstatus der Russlanddeutschen sprechen sie?

  • Danke für den Hinweis!

    Aber schauen Sie sich weiter unten die Grafik mal an und die Frage, die konkret gestellt wurde: "Below are some statements about Israel. For each one, do you agree or disagree with the statement? If you disagree, do you believe the statement is antisemitic or is not antisemitic?"

    "agree or disagree" bezieht sich auf das Statement: "Israel is an apartheid state."

    Die 25% Zustimmung ist dort aufgeführt.

  • Was an dem Artikel auffällt ist, dass auf keine inhaltlichen Argumente oder Belege eingegangen wird, die Amnesty International schildert. Da stellt sich die Frage, warum zu einer Strategie Angriff ist die beste Verteidigung übergegangen wird?

    Amnesty hat sich immer politisch geäußert und diese Bewertungen können in der Tat kritikwürdig sein.

    Die Aussage, dass Amnesty dies nie getan habe, vermittelt den Eindruck, dass der Verfasser sich zu wenig mit Berichten von Amnesty auseinandersetzt.

    Richtig ist, dass Amnesty International Menschenrechtsverletzungen in allen Systemen benennt und dabei auch Wertungen vornimmt, denen man zustimmen mag oder nicht.

    Es hat sich daran nicht geändert, der Verfasser zeigt keine Änderung der Praxis auf.

    Leider bleibt unklar, wo nun genau der Dissenz liegt - welche durch Amnesty International geschilderten Fakten sind es, die der Verfasser ablehnt oder für falsch hält?

    Eine an Fakten orientierte Darstellung wäre nach m. E. bei einem solchen Thema wünschenswerter. Denn die von dem Verfasser genannten Tatsachen stehen ja nicht im Widerspruch zu den von Amnesty genannten - nur werden letztere komplett ausgeblendet.

    Vielleicht wäre eine weitere Frage zur Auseinandersetzung des Verfassers mit der Situation hilfreicher:

    Was könnte der Grund sein, warum beim besten Willen mit arabischen Regimen nicht zimperlich umgehende Organisationen, wie Amnesty International und Human Rights Watch, auf der Grundlage ihrer Untersuchungen zu ihren Schlussfolgerungen kommen?

    Sind all diese Menschenrechtsorganisationen, einschließlich Bischof Tutu und anderen, die sich mit vielen persönlichen Opfern für Menschenrechte einsetzten, also alles nur Antisemiten?

    Ist es so einfach?

    Ist ein beachtlicher Teil der israelischen Linken antisemitisch?

    Mein Problem ist nicht Kritik, sondern die Verdammung ohne Darstellung der Befunde und Vorwürfe. Diese Strategie kennt man eigentlich bestens vorwiegend von Menschenrechte verletzenden Staaten.

    • @PolitDiscussion:

      Danke für Ihren differenzierenden Kommentar, der hoffentlich zur Versachlichung der Diskussion hier beitragen kann.

  • Wie Sie so treffend die Umtriebigkeit der ai beschreiben, muss ich an Heinrich Graetz denken, wie er in seiner Geschichte der Juden Band 11 die "Blutanklage von Dmaskus" beschreibt.



    Als hätten unsere christlichen Ordensbrüder im 19. Jahrhundert, mit ihrer Mission in Damaskus den heutigen Missionaren der ai und anderen NGO's (der Platz reicht hier nicht aus, sie alle aufzuzählen...), die modernen Worte des alten Wahns in den Mund gelegt.



    Mal ist es Besatzung, wenn Juden irgendwo auf der Welt leben wollen, dann ist es Apartheid, wenn sie ihren Platz gefunden haben.



    Lesen wir hier:



    www.heinrich-heine...etz-damaskus.shtml



    ...und hat mit der o.g. "Vorarbeit" des vorletzten Jahrhunderst (..was red ich, auch allen 17 Jahrhunderte davor, von Kaiser Hadrian bis Hitler) die Christenheit erst einmal die Köpfe der Menschen im Nahen Osten verdorben, ist es fast ein Selbstläufer, wenn unsere NGO's dort neue Parolen verbreiten. Musst aber schon den weiten Weg, über 3000km weit weg auf dich nehmen...aber bist du erst dort, stell dich nicht so dumm an!! wo Menschen leben, machen sie Fehler.... brauchst nur zu suchen; findest immer einen Juden der was falsch macht und dann erzähle es der ganzen Welt; findest du nichts, bist der "Mühsal" deiner Mission leid.....Dummkopf!!....erfinde einfach was. Nichts hat sich geändert, man Muss den Irrsinn der -Blutanklage von Dmaskus- nur immer wieder in eine „moderne“ Sprache legen.....der ganze Schund hört nicht auf, solange es die Dummheit der Menschen gibt....

  • Arm, einfach arm.



    Die Kernfrage : Was stimmt, und was nicht?, wird ignoriert und stattdessen die Verfassende Organisation emotional niedergemacht.



    Das ist kein Beitrag zur Debatte, sondern ein Beitrag zur Verhinderung einer sachlichen Debatte.



    Leider keine Seltenheit, wenn es um Israel geht...

  • Man kann mit vielem, was in Israel passiert, nicht einverstanden sein. Als erstes fällt mir da die staatlich geförderte und legitimierte Siedlungspolitik außerhalb der Staatsgrenzen ein. Das halte ich für ungerecht und illegal.

    Aber für u.a. so etwas den Begriff "Apartheid" zu bemühen, ist, gelinde gesagt, dumm. Denn Apartheid ist deutlich mehr, wie z.B. eine systematische Ausgrenzung von bestimmten Bevölkerungsgruppen. Und die gibt es in Israel eben nicht.

    An ggf. anderslautenden Beispielen wäre ich sehr interessiert.

    • @AusBerlin:

      Gib es eben doch. www.zeit.de/politi...aethiopische-juden

      • @Andreas J:

        Also gibt es Ihrer Meinung nach besondere Regeln und Vorschriften (ein System) für schwarze Juden in Israel? Ein Merkmal von Apartheid und Staatsrassiesmus?

  • Ich finde es gut, dass in der taz dieser kritische Artikel zu AI erscheinen darf. Aus meiner Sicht ist die Kritik an AI berechtigt. Es ist bedauerlich, dass AI allmählich von innen heraus zerstört wird.

    • @*Sabine*:

      Schlimm an diesem Artikel ist, dass er nicht ein einziges inhaltliches Argument beinhaltet, jedenfalls keins oberhalb des Niveaus: Wo es keine getrennten Strände gibt, kann es auch keine Menschenrechtsverletzungen geben. Wo keine Sklaven in Ketten herumlaufen, gibt es ja auch keine Sklaverei, das hat schon Beckenbauer in Katar erkannt. Und weil wir jetzt einen Minister mit Migrationshintergrund haben, kann es hier auch keinen Rassismus geben, auch klar. Wenn man keine Ahnung hat, vielleicht lieber keine Artikel zum Thema schreiben. Aber man kann ja endlich so schön auf ai draufknüppeln, immer noch und wieder immer mehr eine der wichtigsten NGOs überhaupt.

      Was für inhaltsleere Hetze dieser Kommentar ist, zeigt sich schon daran, dass man nur ein paar Worte austauschen muss, um ihn gegen jedes beliebige Ziel zu richten:

      "Früher ging es der einst noblen taz um differenzierte Berichterstattung. Heute unterwirft sie sich politischen Moden.



      Das ist ein Nachruf auf eine honorige Zeitung. Sie ist allen bekannt, die sich für Journalismus interessieren: die tageszeitung, in den späten Siebzigern gegründet, hatte unter allen linken Zeitungen deutschlandweit den besten Ruf, weil alle schmutzig-politischen Blätter die taz buchstäblich hassten.

      So hätte es weitergehen können, bis heute. Insofern sind diese Zeilen auch ­faktisch ein Nachruf auf eine noble Genossenschaft, die viel Gutes bewirkt hat, doch inzwischen kaum mehr als lautstärkebewusster Zirkel von ideologischen Kor­rup­teu­r*in­nen ist. Das Wort "Antizionismus" zu wählen, um einen Menschenrechtsverein zu dämonisieren, deutet auf politpornografische Sinnlosigkeit hin: Die es äußern, schmücken sich im selbst eingelassenen Badewasser der kulturmainstreamigen Zustimmung.



      Die taz siechte lange vor sich hin, sie ist an narzisstischen Kommentaren gestorben. Sie ist kein Abo mehr wert, denn wer in der Gesellschaft wirklich verloren und übersehen ist, hat von dieser Zeitung nichts mit Glaubwürdigkeit zu erwarten. Traurig!"

  • Der israelische Soziologe Moshe Zuckermann und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel haben den AI bericht gestern in 3SAT kultur kommentiert.

  • Weiß jetzt wirklich nicht, was ich von diesem Artikel halten soll.

    Anfangs wird von Popularisierung der Menschenrechte und von "Woke-Politik" geredet. Wie wenn es als negativ gilt, dabei sehe ich es gar als legitim an, Menschenrechte von möglichst vielen Menschen und auch radikal durchzusetzen. Sobald also nur der kleinste Missstand vorhanden ist, muss dieser bekämpft werden. Dieser ist in Israel leider so gegeben.

    Klar, es lässt sich streiten, ob man nun wirklich von Apartheid spricht. Ich würde z.B. einfach von Missständen sprechen, die diskutiert werden müssen. Und wenn man die genauen Definitionen verwendet, so herrscht zumindest eine "Apartheid light". Die Zustände sind sicherlich nicht wie in Südafrika, wenn aber ein Netanjahu Menschen dazu aufruft, möglichst kein Land an Palästinenser zu verkaufen, dann ist es zwar kein Verbot wie es in Südafrika der Fall ist, aber eine unterdrückende Meinung, die, bei ausreichender Radikalisierung, sich zum schlechten wenden könnte - mit wirklichen Verboten, wenn nicht klar Kante dagegen gezeigt wird.

    Dann lese ich hier auch das Beispiel von den USA. Die sogenannte "Segregation". Ich glaube, es war letztens Jim Hawkins, der belltower verlinkt hat, von dem im Text die Rede ist, dass Apartheid absolut unvergleichbar sei, und jeglicher Vergleich delegitimierend für die südafrikanischen PoC ist. Implizierend, dass auch vergangene (Segregation) und zukünftige Ereignisse aus Pietätsgründen niemals den Begriff Apartheid verdienen. Nun wird Segregation aus den USA nun doch als Vergleich gezogen? Die USA wo, neben äußerst rassistischen Platzzuweisungen im Bus zumindest in Film und Musik PoC Freiheiten hatten und wenigstens noch in Supermärkte durften?

    Klar, man kann sich über Begrifflichkeiten empören. Doch wenn wir aus jeder Gräueltat gegenüber Völkern Special Snowflakes machen, werden wir nie einen allgemeinen Konsens gegen Verbrechen an die Menschlichkeit finden, zu dem Diskriminierungen dazugehören.

  • Mein Problem mit dem Apartheid-Vorwurf gegen Israel ist, dass es mir überhaupt nicht klar erscheint, was eigentlich Gegenstand der hier geführten Debatte sein soll ... sprechen wir über die israelische Besatzungspolitik in den palaestinensischen Autonomiegebieten, über die Situation der arabischen Israelis in Israel oder geht es nicht eigentlich um Antisemitismus hierzulande bzw. um spezielle deutsche Befindlichkeiten im Umgang mit diesem Thema?



    Ich erinnere mich noch an die Zeiten - es waren die Achtzigerjahre - als ich mich als Juso in der Anti-Apartheid-Bewegung engagiert habe: Apartheid war als Begriff ausschließlich der Beschreibung der südafrikanischen Politik der Rassentrennung vorbehalten ... die Unterdrückung ethnischer Minderheiten in anderen Ländern der Welt wurde damit nicht bezeichnet, das kam uns seinerzeit nicht in den Sinn, v.a. nicht im Hinblick auf die Situation in Israel und den besetzten Gebieten.



    Allerdings hat sich die Lage in der Region zwischenzeitlich grundlegend verändert, das muss man auch einräumen. Mit Sicherheit weist die "Behandlung" der palaestinensischen Bevölkerung durch das israelische Besatzungsregime Apartheid-ähnliche Strukturen auf, das lässt sich nicht von der Hand weisen.



    Überhaupt scheint mir das ungerechte Besatzungsrecht in den Autonomiegebieten wie ein Mühlstein am Hals Israels zu hängen, denn es bleibt nicht - wie wir schon erkennen können - ohne negative Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung und die demokratische Verfasstheit des israelischen Staates, sollte der Status quo beibehalten werden ... das zu benennen, kann einem wirklich nicht als Antisemitismus ausgelegt werden.



    Im Zweifelsfall würde ich hier jedoch auf den Begriff Apartheid verzichten ... allein schon, um nicht Wasser auf die Mühlen derjenigen "Israelfreunde" zu gießen, die sich keine Gedanken machen, wie der Gewaltkreislauf unterbrochen werden kann, stattdessen auch alle vorsichtig-abwägende Kritik mit Antisemitismusverdacht belegen.

  • Großes Merci für den zutreffenden Kommentar! Von einem Redakteur der taz in dieser Eindeutigkeit eine Überraschung!

    • @Beate Homann:

      Dem kann ich mich nur anschließen.

      Die historische Unwissenheit von "Aktivisten" die unreflektiert mit Begriffen wie Apartheid oder Faschismus um sich werfen, ist mehr als peinlich. Es geht nur noch darum, "die anderen" zu delegitimieren, ihnen jegliche Moral abzusprechen, weil man selbst die Moral gepachtet hat. Wie im 30 jährigen Krieg... in einem "aufgeklärten" Zeitalter recht absurd.

  • Lieber Herr Feddersen,



    der Begriff "Apartheit" (an dem sie sich hier trefflich abarbeiten) ist sicherlich Fehl am Platze und nicht angemessen.

    Es wird aber sicher einen trefferenden Begriff geben.

    Wie würden Sie den Umgang Israels mit den Palästinensern denn benennen?

  • Herr Feddersen, Sie begraben AI nicht , nur weil Sie einen wütenden Nachrufartikel schreiben.



    Man kann AI vorwerfen , das ,,A- Wort " sei keineswegs angebracht, es ist aber nicht unargumentiert. Sachliche Auseinandersetzung damit wäre da angebrachter als ein populistischer Ausbruch !

  • „Zweierlei Zionismus“

    Der aufflammende Konflikt erinnert an die Skepzis Martin Bubers gegenüber der Politik Israels schon 1948, auf die Ambivalenz des modernen Zionismus-Projekts verweisend. Es dominiere die Tendenz nach bloßer Sicherheit, mit der einzigen Forderung nach Souveränität, die sich um den „demokratischen“ Begriff der Majorität kristallisiere. „Es sollte eine jüdische Majorität in einem palästinensischen Gesamtstaat angestrebt werden. Daß dieses Programm offenen Kampf mit den Nachbarn und somit auch mit der arabischen Welt überhaupt bedeutetet, war offenbar: welches Mehrheitsvolk würde sich kampflos in den Status einer Minderheit niederdrücken lassen! Als das Programm sich als illusorisch herausgestellt hatte, wurde es durch ein separatistisches ersetzt: Losreißung, und im losgerissenen Teil wieder Majorität; das hieß „Judenstaat“. Man opferte so leichten Herzens die Ganzheit des Landes, das zu „erlösen“ der Zionismus einst ausgezogen war: wenn man nur einen Staat bekam! Der Lebensbegriff „Selbständigkeit“ wurde durch den Machtbegriff „Souveränität“ ersetzt, die Friedensparole durch die Kampfparole. Statt danach zu streben, die Initiativgemeinschaft im Rahmen eines vorderasiatischen Verbandes zu werden, setzte man sich ein Staatlein zum Ziel, das Gefahr lief, in einem steten Gegensatz zu seiner natürlichen geopolitischen Umgebung zu leben und seine besten Kräfte an militärische, statt soziale und kulturelle Werte hergeben zu müssen.“ (Martin Buber „Zweierlei Zionismus“, 1948)

  • „It‘s economy, stupid!“

    Die Konfliktlösung scheint nur durch die völkerrechtliche Anerkennung eines souveränen arabischen Staates auf dem Territorium des früheren Mandatsgebietes Palästina und der Selbstbestimmung der arabischen Palästinenser möglich, wie es die UN-Resolution 181 (II) v. 29. Nov. 1947 als Junktim für die Gründung Israels postulierte: „In Palästina (solle) ein unabhängiger arabischer Staat und ein unabhängiger jüdischer Staat sowie das internationale Sonderregime für die Stadt Jerusalem“ entstehen. Dies implizierte notwendig die Schaffung einer Palästinischen Wirtschafts- Währungs- und Zollunion mit dem Ziel einer „gemeinsamen wirtschaftlichen Entwicklung“ und sollte den „Zugang beider Staaten und der Stadt Jerusalem zu Wasser und Energiequellen auf der Grundlage der Nichtdiskriminierung“ gewährleisten. „Die Bestimmungen (sollten) als Grundgesetze des Staates anerkannt (werden). Gesetze oder sonstige Vorschriften oder Amtshandlungen dürfen zu diesen Bestimmungen nicht im Widerspruch stehen.“
Schließlich wird der Sicherheitsrat aufgefordert, „jeden Versuch, die in dieser Resolution vorgesehene Regelung gewaltsam zu ändern, als eine Bedrohung oder einen Bruch des Friedens oder eine Angriffshandlung gemäß Art. 39 der Charta“ anzusehen.




    Wenn diese UNO-Resolution die völkerrechtliche conditio sine qua non der Errichtung des jüdischen Staates von Palästina bildet, dann ist sie es folglich auch für dessen gesicherte Fortexistenz. Es liegt also im existenziellen Interesse Israels, sie einschränkungslos zu respektieren und als Zweistaaten-Lösung in den 1947 fixierten Grenzen eine Wirtschafts- und Währungsunion zu schaffen, um auch den arabischen Palästinensern endlich eine gleichberechtigte und diskriminierungsfreie sozial-ökonomische Perspektive und Ressourcen-Zugang zu eröffnen, ohne die auf Dauer die sichere Existenz Israels, des jüdischen Staates von Palästina im Sinne der UNO-Resolution 181, nicht zu gewährleisten sein wird.




    „It‘s economy, stupid!“

    • @Reinhardt Gutsche:

      Ist es nicht tragisch, dass eine einvernehmliche Zweistaaten-Lösung heute - eigentlich schon seit der Ermordung Jitzhak Rabins - überhaupt nicht mehr denkbar erscheint ... obwohl sie weiterhin die einzige vernünftige und realistische Option zur Befriedung des Nahost-Konflikts bietet?

      • @Abdurchdiemitte:

        Verschwörung gegen eine friedliche Lösung

        Zitat @Abdurchdiemitte



        „Ist es nicht tragisch, dass eine einvernehmliche Zweistaaten-Lösung heute - eigentlich schon seit der Ermordung Jitzhak Rabins - überhaupt nicht mehr denkbar erscheint ... obwohl sie weiterhin die einzige vernünftige und realistische Option zur Befriedung des Nahost-Konflikts bietet?“

        „Tragisch“ wäre vielleicht nicht der passende Ausdruck, denn damit assoziiert man gemeinhin etwas Unabwendbares, Naturwüchsiges. Das aber war die Ermordung von Jitzhak Rabins keineswegs, sondern ein kalten Blutes geplantes und politisch gezieltes Verbrechen, bedenkt man die Hintermänner dieser Verschwörung gegen eine friedliche Lösung des Israel-Palästina-Konflikts.

  • Eines muß man dem Kommentar von Feddersen jedenfalls lassen: Es werden Begriffe wie "antiisraelischer Stimmung" und "vulgärem Antizionismus" benutzt, es ist aber nicht von "Antisemitismus" die Rede. Ich gehe davon aus ,das das eine bewußte Differenzierung ist und der Autor diese Begriffe nicht als Synonyme für "Antisemitismus/antisemitisch" ansieht.Wie es ja sonst sehr schnell (Meistens?) der Fall ist ,bei "Israeldiskussionen" und auch von der israelischen Regierung und dem Zentralratspräsidenten in Stellungsnahmen so gehandhabt wurde.

  • Ich hab mir die AI Erklärung jetzt durchgelesen.

    Sie bezieht sich zu 99% auf die Westbank und Gaza. Und was Israel hier macht, ist ähnlich schlimm, wie was in Südafrika passiert ist. Hier benimmt sich Israel eindeutig wie eine bösartige Besatzungsmacht.

    Das die Behandlung der Araber in Israel selbst von AI damit vermischt wird, ist, wie der Autor richtig sagt, Unsinn.

    Daraus eine Generalabrechnung gegen AI als antisemitisch zu konstruieren ist aber ebenso falsch. Dazu bräuchte es schon mehr Belege, und die gibt es nicht.

    Hier muss sich die taz bitte künftig präziser sein.

    • @Michael Ganser:

      Wer Israel Apartheid unterstellt, weil in Gaza, wo Hamas das Sagen hat und nicht Israel, höhere Arbeitslosigkeit herrscht als in Israel, braucht sich über solche Kommentare wie den von Herrn Feddersen nicht zu wundern.

  • Mir steht gerade immer noch der Mund offen. Wow, das war ja mal eine echte Wutrede und klare Positionierung abseits des linken Mainstreams - und das in der TAZ! Den Inhalt kann ich in vielen Teilen nachvollziehen und unterstützen. Gut wäre jetzt ein contra Artikel, um mal die andere Seite zu hören.

  • Ach ja, das Original nicht zu vergessen:



    cdn.amnesty.at/med...132881799590000000

  • "Es ist natürlich leicht, sich eine Israelfahne anzuheften und zu denken, damit allein sei etwas Substanzielles gegen Antisemitismus getan. Das treudoof-militaristische Mindset vieler deutscher „Israel-Liebhaber“ wirkt teils absurd und realitätsfern – in ihrer Verachtung ganzer Menschengruppen teils auch bedrohlich. Spätestens seit der inzwischen auch in Deutschland nicht mehr ganz unbekannten Tatsache, dass das israelische Siedlungsprojekt zu einem großen Teil von Trump-hofierten US-Evangelikalen mitfinanziert wird, die eine antisemitische Endzeitvision imaginieren, wonach ein Teil Israels schlicht aussterben und der Rest zum Christentum konvertieren würde, wirkt dieses Mindset – als vermeintlicher Schutzversuch einer diskriminierten Minderheit – immer weltfremder.

    Schwieriger und sehr wichtig hingegen ist es, Antisemitismus – auch israelbezogenen Antisemitismus – zu analysieren und ihm in einer Weise entgegenzutreten, die echte Konsequenzen nach sich zieht. Und dennoch narzisstischer Projektionen wie der auf einen „starken Staat“ Israel, die in Deutschland bekanntlich oft Ausdruck indirekter Schuldabwehr oder einer gedankenfaulen Interpretation historischer Verantwortung sind, zu widerstehen. Sowie der Apologetik rassistischer Agitation gegenüber Palästinenserinnen – in Israel wie in Deutschland."

    www.berliner-zeitu...iner-ist-li.209638

  • Na ja, Amnesty hat neben dem Engagement für einzelne Gefangene in verschiedenen politischen Systemen schon immer und keinesfalls erst in der letzten Zeit Jahresberichte zur Menschenrechtslage in den Ländern vorgelegt - das könnte Jan Feddersen schon einmal zur Kenntnis nehmen. Und vielleicht den Bericht einmal im Zusammenhang darstellen, der liest sich schon differenzierter: "So fordert Amnesty beispielsweise die israelischen Behörden auf, die Zerstörung von Häusern und rechtswidrige Zwangsräumungen in den besetzten palästinensischen Gebieten zu beenden, das Recht palästinensischer Flüchtlinge auf Rückkehr anzuerkennen und die diskriminierenden Gesetze zum Landerwerb und der Landnutzung in Israel abzuschaffen."



    Bestreitet hier jemand wirklich solche Probleme? Dann bitte eine eigene Meinung bilden: www.amnesty.de/inf...laestinenser-innen.



    Ja, ein Apartheit-Vorwurf tut weh. Immerhin hat Amnesty ihre Kriterien dargelegt und differenziert argumentiert, wie sie zu dieser Einschätzung kommen. Der Kommentar hingegen genügt diesem Anspruch nicht.

  • Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf Relativierungen und Pauschalisierungen. Danke, die Moderation/dg

  • Danke für diese klare Ansage.

    • @Elena Levi:

      Liggers. The times are a-changin

      “Der kühle Klare aus dem Hohen Norden“ - war - lang vor ehra Zeit!



      Gerhard Stoltenberg - akkurater Scheitel & “nimm FIT - un diin Hoor sit!;)(“



      &hück - JAF JAF - Überraschung -



      Uns aller hamburger Jung - 🙀🥳 -



      “ Jan Feddersen ist ein deutscher Journalist und Redakteur bei der Berliner Tageszeitung taz, der sich mit Themen der Gesellschafts- und Geschichtspolitik, Sexualität, Diskurstheorie, Pop- und Schlagermusik sowie mit Prominentenporträts befasst“

      kurz - Wie ich seh: Ein Experte von Rang & Namen - exKler der Generation Gummibärchen! - Wie schee => für ESC •



      &



      “ Apartheid ist ein im Völkerrecht definiertes Verbrechen gegen die Menschlichkeit (englisch crime of apartheid). Die Internationale Konvention über die Bekämpfung und Bestrafung des Verbrechens der Apartheid (Anti-Apartheidkonvention, abgekürzt AAK) vom 30. November 1973 definiert es in Artikel II als „unmenschliche Handlungen, die zu dem Zweck begangen werden, die Herrschaft einer rassischen Gruppe über eine andere rassische Gruppe zu errichten und aufrechtzuerhalten und diese systematisch zu unterdrücken“. Dies schließe „die Politik und Praxis der Rassentrennung und -diskriminierung, wie sie im südlichen Afrika betrieben werden“, mit ein.

      Die Konvention richtete sich primär gegen das damals noch bestehende Apartheid-System in Südafrika und Südrhodesien, sollte auch gleichartige Verbrechen ächten und die Unterzeichnerstaaten zur Strafverfolgung der Betreiber verpflichten. Nach dem Ende der Apartheid Südafrikas 1990–1994 nahm das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs von 1998 das Apartheidverbrechen in das Völkerstrafrecht auf. Bisher hat jedoch kein nationales oder internationales Gericht eine Person oder Gruppe dieses Verbrechens angeklagt und verurteilt.“



      de.wikipedia.org/wiki/Apartheid_(Recht)



      (Daß ua diese zwei Staaten - 🇺🇸 & 🇮🇱 (erst ja - dann nein) dem Römischen Statut nicht beigetreten - setz ich mal als bekannt voraus!) - servíce -

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Ich glaube einen Kommentar, der derartig für die Tonne war, habe ich in der taz noch nie gelesen. Konnte den Bericht nicht einer ganz lesen und sich in ein paar Tagen differenzierter dazu äußern?

    • @164 (Profil gelöscht):

      Sie sollten Ihre Empfehlungen selbst berücksichtigen....

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Elena Levi:

        "Klare Ansage" - sicherlich. Man kann sich aber auch differenziert kritisch mit dem Bericht auseinandersetzen. Der Deutschlandfunk zeigt wie das gehen kann: podcast-mp3.dradio..._1700_17153222.mp3 ( DLF-der Tag, die erste Viertelstunde des Beitrags) Nachteil dieser Methode: man wird sein "Anti-Woke-Mainstream" Bullshitbingo nicht los. Ich ärger mich nicht oft über die taz, aber dieser Beitrag ist - beim Artikelbild nebst Bildunterschrift angefangen - wirklich unwürdig.

        • @164 (Profil gelöscht):

          Ich habe mich nun einmal, quer lesend, mit dem kompletten Bericht auseinander gesetzt.



          Dabei ist mir aufgefallen, dass oft von einer Bevorzugung jüdischer Israelis ggü. Palestinensern die Rede ist.



          Das ist nach meinem Verständnis keine Apartheit, denn es fehlen, wie im Artikel auch bemerkt wurde, die Merkmale der systematischen und umfänglichen Trennung und Diskriminierung einer Bevölkerungsgruppe im öffentlichen Raum.

      • @Elena Levi:

        Der Kommenatr von Herrn Feddersen ist aber tatsächlich nicht differenziert. Dem Journalisten und Gründer des deutsch-hebräischsprachigen Magazins „Aviv“ Hanno Hauenstein gelingt in der Berliner Zeitung ein wesentlich differenzierter Beitrag.

        www.berliner-zeitu...iner-ist-li.209638

  • Ich entzieh der TAZ auch nicht die legitimation und schreib grabreden auf sie, wegen eines schlechten artikels, oder gar 100 schlechter artikel.

    Vor allem, wenn sich teile der orga nicht zu dem state,ent bekennen, ist es um so absolutistischer, die ganze orga zu verteufeln!

    Vlt solltet ihr mal etwas mehr offenheit und verständniss zeigen, für andere, auch falsche meinungen.



    Vor allem aber diese anti-woke haltung, ist ziemlich oberflächlich, wenn nicht so gar absurd reaktionär und bringt uns kaum weiter in den diskussionen. Es verhärtet die fronten.

    • @Christian Will:

      Treffend!

  • Vielen Dank. Jedes Wort entspricht meiner Position. Schade, daß AI sich verspielt hat.

  • Menschenrechtsarbeit muss genau dokumentieren und in den Forderungen kompromisslos sein.



    ai hatte meist die Gewaltlosigkeit der Inhaftierten zu einem Kriterium gemacht. Ist das auch so bei den inhaftierten Palästinensern?



    Die politische Diskussion muss menschenrechtsbasiert sein, sonst verkommt sie zum Deal mit den Stärksten - siehe Moskau.



    Zugleich müssen wir aber auch die Konstellation, die Kräfteverhältnisse in Israel-Palästina miteinbeziehen: Juden sind immer in einer Diaspora gewesen, ein Zustand, den sie nicht länger durchhalten wollten. Palästinenser sind unter Israels Herrschaft die Schwächeren und Überwachten, in der Perspektive auf die panarabische Einheit eine Mehrheit gegenüber den Juden.



    Israel als Stachel im Fleisch der arabischen Einheit zu sehen, wurde lange als psychosozialer Reflex eingeübt, ist aber absurd im Blick auf alle Regime dort.



    Und außerdem werden eigentlich die Säkularen majorisiert durch die Nationalreligiösen in beiden Nationen.



    Am besten bekommen die Säkularen mehr Kinder und vermischen sich gegen die Religiösen/ Stammesgefühle.



    Aber dort wird die Lage nicht als salomonische gerechte Teilung betrachtet, sondern als Kampf Nation gegen Nation. Kampf und Sieg pur.



    Sich dies abzugewöhnen, weil außerdem das Gebiet viel zu klein ist, wäre das imaginäre Ziel.

    • @nzuli sana:

      "Am besten bekommen die Säkularen mehr Kinder und vermischen sich gegen die Religiösen" Und die Rechnungen bezahlen sich von allein.

  • Der Link zur Reaktion von AI auf die Kritik: www.amnesty.de/inf...ibilitaet-staerken

    Ich verstehe, dass der Bericht Futter für die Propaganda antisemitischer Deppen bieten kann. Aber man kann natürlich die Menschenrechtsarbeit nicht an der Dummheit von Menschen auf ganz fatalen ideologischen Abwegen ausrichten. Es bringt ja auch nichts. Würde man zu den Menschenrechtsverletzungen seitens der israelischen Regierung schweigen oder verharmlosen (was an sich schon falsch wäre), dann würden diese Deppen auch das für ihre Propaganda nutzen. Natürlich muss man beachten, dass solche Debatten in einem strukturell antisemitischen und rassistischen gesamtgesellschaftlichen Umfeld stattfinden. Und alles tun, um sich da ganz klar zu positionieren. Aber um den Kampf gegen Antisemitismus kommt man eh nicht drumherum. Der geht ja auch nicht weg, wenn man bezüglich der Menschenrechtssituation in Israel nur ein bisschen herumschwurbelt oder ganz schweigt.

  • AI geht halt den Weg aller „westlichen“ NGOs, man zieht den Applaus im Westen der Glaubwürdigkeit und dem Einfluss im Rest der Welt vor.

    Ob aus Oppotunismus, Ignoranz, Dummheit oder ideologischer Verblendung ist eigentlich egal, wenn man sich selbst erst als Interessenvertretung einzelner Gruppen markiert hat, dann ist der Schaden halt endgültig angerichtet. Eine Analyse der Ursachen dieser Selbstzerstörung wäre allenfalls im Hinblick auf andere NGOs hilfreich, für AI kommt sie zu spät…

    Die Einsichten eines Lemmy Kilmister reichen: Killed by Death.

    Ruhe in Frieden.

  • Prima Beitrag Herr Feddersen:



    Ihr Satz: "Um das 1948 gegründete Land am Mittelmeer braucht sich niemand Unberufenes kümmern......."



    Besser kann man es nicht sagen!



    Ihr Hinweis auf Amnesty und ihren deutschen Freundinnen aus dem Kulturestablishment mit ihrer immer währenden inneren Unruhe des Ressentiments ist treffend. Die Freunde von weither helfen den Irrsinn wieder zur „Harmonie“ des Tagtäglichen zu verfestigen. Könnten ihren Gästen, den, auch wenn man meint manches zu wissen (wir haben's doch schon bei Goldhagen gelesen) den völlig verstörenden Inhalt einer sehr empfehlenswerten ZDF Dokumentation über “Ganz normale Männer“ vortragen.



    www.faz.net/aktuel...ewtab-global-de-DE

  • Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Moderation/dg

    • @NoMeansNo:

      Ja wie? “ Das ist ja mal Narzissmus vom Feinsten.“

      Klar. Wem sagen Sie das?!

      kurz - Bis zur Kenntlichkeit entstellt •

  • Habe früher auch von Zeit zu Zeit an Amnesty gespendet. Es ist ein Elend, ich kann gar so viel fressen, wie ich kotzen möchte...

  • Also. Ob mensch das Apartheid nennt oder nicht ist eher eine Ablenkung davon, dass es nicht gerade gut läuft. Und dass der israelische Staat einen Teil der Verantwortung dafür trägt. Aus teilweise nicht sehr schönen Motiven.

    Ein wenig unglücklich finde ich es deshalb, mit solchen Begriffen herumzuwerfen. Für einen "Nachruf" auf AI ist es für mich jedoch zu früh.

    Herr Feddersen, wenn Sie fragen, wo die andere Seite sei, hier [1] bitteschön.

    AI nahm schon damals keine Rücksicht auf linke Üblichkeiten, wie Sie so schön sagen. Warum sollten sie Rücksicht auf Ihre oder meine Üblichkeiten nehmen?

    [1] www.amnesty.org/en...de13/5206/2022/en/

  • Da sieht man mal wieder, was passiert, wenn Jourmalisten Scheuklappen aufhaben - und sich weigern, zu aktzeptieren, wie Apartheid im Völkerrecht definiert ist.

    • @Markus Krauss:

      Wenn Südafrikaner sagen, das ist keine Apartheid,



      (www.iz3w.org/zeits...ulismus/apartheid)

      und arabische Israelis sagen, das ist keine Apartheid (taz.de/Palaestinen...&s=ahmad+mansour/),

      ab wann wären Sie denn bereit, Ihre Scheuklappen abzusetzen und darüber nachzudenken, ob der Begriff hier möglicherweise falsch ist?

      • @rero:

        Nicht die Südafrikaner sagen, sondern Nkululeko Nkosi ein junger ANC-Politiker der pro Israelisch ist und in der ANC Youth League aufsteigen wollte. Das hat auch für Unruhe im ANC gesorgt, der eher Israel kritisch ist und seit der Gründung der PLO enge Verbindungen zu den Palästinensern hat. Man muss Quellen schon prüfen. Desmond Tutu hingegen hat es ganz deutlich als Arpartheit bezeichnet.

        • @Andreas J:

          Darum habe ich "die Südafrikaner" ja auch nicht geschrieben.

        • @Andreas J:

          Dieser Desmond Tutu?

          www.mena-watch.com...-des-desmond-tutu/

          • @h3h3y0:

            Das Desmond Tutu bei den pro Israelischen mena watch nicht gut weg kommt wundert wohl nicht. Schon mal mit dem Leben und Wirken von Tutu beschäftigt? Ganz offensichtlich nicht.



            Der Autor des Artikels Jonathan s.



            Tobin schreibt auch für das Gatestone Institute, einer rechtsextremen Denkfabrik die für die Veröffentlichung antimuslimischer Artikel bekannt ist. Passt auch prima zur antimuslimischen Ausrichtung von mena-watch. Schräge Quelle die sie hier präsentieren.

      • @rero:

        "Unter israelischer Souveränität hat sich hier ein Gebiet herausgebildet, in dem es de facto zwei verschiedene, nach ethnischen Kriterien differenzierte Rechtssysteme gibt, seit über 54 Jahren. Man muss diese Situation nicht Apartheid nennen. Dass sie Apartheid-ähnliche Zustände angenommen hat, lässt sich allerdings nur schwer weg rationalisieren."

        www.berliner-zeitu...iner-ist-li.209638

        • @Jonas Goldstein:

          Dabei verkennt die Berliner Zeitung, dass der Begriff und nichts anderes als eben genau dieser Begriff ein massiver Angriff auf den jüdischen Staat ist - und das ist genau so auch beabsichtigt.

    • @Markus Krauss:

      In keiner Weise auf die Vorwürfe von AI einzugehen bzw. dies vollständig zu verharmlosen ist nicht gerade überzeugend:

      "Die Amnesty-Generalsekretärin sagte, sie habe in ihrer über 20 Jahre andauernden Tätigkeit schon vieles gesehen, aber die Vorgänge in Israel und den Palästinensergebieten hätten sie "von Grund auf erschüttert". Weniger wegen einzelner brutaler Akte, sondern eher angesichts der "Grausamkeit des Systems", das darauf angelegt sei, Palästinenser zu enteignen und zu unterdrücken. Als Beispiele nannte sie etwa Häuserabrisse in Beduinensiedlungen in der Negev-Wüste, Präventivhaft ohne Prozess, Zwangsumsiedlungen und Folter."

      "Amnesty [...] bekenne sich zum Selbstbestimmungsrecht des jüdischen Volkes, sagt Callamard. Der Apartheid-Vorwurf sei Ergebnis einer vier Jahre andauernden "gründlichen Recherche". Amnesty habe "die besten Rechtswissenschafter im Bereich Apartheid" konsultiert, um objektive Kriterien zu erstellen, die man auch bei anderen Staaten heranziehe. Bei einem Regime habe man den Apartheid-Begriff schon verwendet, sagt Callamard: "bei Myanmar.""

      www.derstandard.de...s-apartheid-regime

      • @Jonas Goldstein:

        Das "Zauberwort ist "Palästinensergebiete".

        Dort trifft die Beschreibung der Amnesty-Generalsekretärin zu.

        Wenn die Situation arabischer Isaraelis mit den Bewohnern der Palästinensergebiete gleichsetzt wird, um von Apartheid sprechen zu können, dann ist da nicht mehr viel mit "objektiv".

  • Der wichtige Punkt, den dieser Kommentar natürlich auslässt, ist der gleiche den zuvor auch schon die jüdisch-israelischen Menschenrechtsorganisationen B'Tselem und Yesh Din gemacht haben, sowie Human Rights Watch: Auch wenn es in den Graden der Diskriminierung Unterschiede geben mag, ist Israel ein Staat mit einem System. Und zu diesem Staat und System gehört die israelische Provinz und Militärdikatur Westjordanland, in der eindeutig nach beiden völkerrechtlichen Definitionen Apartheid herrscht.

  • Ich hoffe das läuft unter "Kommentar" und nicht unter "Artikel".

    So wie der Autor es AIs Bericht vorwirft, lässt Jan Feddersen hier Fakten vermissen, liest offenbar willentlich falsch, verharmlost und bagatellisiert seinerseits, ignoriert schon lange von unterschiedlichen objektiven Stellen festgehaltene Tatsachen, ignoriert weiterhin die von TAZ-Kollegen erwähnten unterschiedlichen Deutungen des Begriffs "Apartheid" und schmeißt mit Affronts und Verallgemeinerungen um sich.

    Ziemlich unangenehm zu lesen, und sicher kein positiver Beitrag zu einer einer heilsamen Debattenkultur in dieser Sache.

    • @Nifty_Monkey:

      Oben drüber steht "Debatte".

      Welche "unterschiedlichen objektiven Stellen" meinen Sie denn?

      • @Jim Hawkins:

        Stimmt, habe ich übersehen. Zu meiner Ehrenrettung: Sehr klein.

        Nichts für ungut in der Retourkutsche, aber ich will wirklich keine Diskussion beginnen, um mich mit dem Zerlegen jener Details zu beschäftigen, die Du [nochmal nix für ungut, aber ich bin Generation "Du" im Netz] für besonders hereingrätschwürdig hältst.



        Mir geht es hier auch nicht um eine Diskussion der großen Sache an sich, als um den Stil des Kommentars. Und der ist unterirdisch, weil mindestens tendenziös und polemisch.

        • @Nifty_Monkey:

          Das kann ich nur unterschreiben: zitat "In dem Report wird Israel das schon hinlänglich Bekannte attestiert. Alles schlimm dort, Menschenrechtsverletzungen und derlei Global-Labertaschen-Rhetorik mehr."



          Dem gültigen Hinweis auf Menschenrechtsverletzungen mit solch einer "Blablabla"-Attitüde zu begegnen spottet dem, was man Journalismus nennt.

        • @Nifty_Monkey:

          Schon OK.

          Was mich interessieren würde, in welchen Medien wird der Report begrüßt, für richtig befunden?

          Außer der "Junge Welt" habe ich bisher nichts gefunden.

          Deshalb meine vielleicht steile These: Außer bei denen, die Israel sowieso für den schlimmsten Staat der Welt halten, findet das Teil kaum Zuspruch.

          Und: AI hat sich damit selbst geschadet.

          • @Jim Hawkins:

            Guten Tag. Hier ein sehr guter Artikel darüber (Berliner Zeitung): www.berliner-zeitu...iner-ist-li.209638

            • @Bescheidener Kunsthandwerker:

              Besser:



              www.spiegel.de/net...-adf4-9d68e8551abb

              • @Henriette Bimmelbahn:

                Also, der Kommentar von Lobo ist in Punkto unreflektierte Polemik und Etikettierung noch schlimmer als der von Feddersen.

                Der von @Bescheidener Kunsthandwerker empfohlene Artikel von Hanno Hauenstein aus der Berliner Zeitung dagegen ist so ziemlich das Beste, Unaufgeregteste und Ausgewogenste, was ich zu dem Thema bisher finden konnte (hatte das schon vorher gelesen).

    • @Nifty_Monkey:

      Heilsam wäre es in diesem Zusammenhang, wenn die Apologeten der israelischen Apartheid wenigstens die eindeutigen Fakten anerkennen würden. Erstens: In der Westbank herrscht eindeutig und nach beiden Definitionen des internationalen Rechts Apatrtheid. Zweitens: Die Westbank ist (vollständig!) de facto eine Provinz Israels. Dann können wir weiter reden. Dann kann sich die Apologeten-Seite überlegen, wie sie verteidigt warum dort Apartheid doch irgendwie gerechtfertigt ist.



      P.S. Ein Viertel der amerikanischen Juden und Jüdinnen halten Israel für einen Apartheidsstaat.

      • @ulix:

        Können Sie ihr P.S. auch belegen?

        • @Jim Hawkins:

          Ich möchte Ihnen raten in einem anderen Kontext die Frage zu stellen, ob die durchgehende Darstellung "aller Medien" (ausser "Junge Welt") ein Garant für die Redlichkeit und Richtigkeit einer Haltung, historisch-kritischen, oder menschen- völkerrechtlichen Frage ist.

          Auf ähnliche Weise verfahren, können wir uns ja zurücklehnen: Guantanamo für rechtswidrig zu halten, ist demnach wahlweise "antiamerikanisch" oder "polemisch" "Haltung von Linksextremisten" oder schlicht "unwahr" Ebenso verhält es sich mit dem Drohnenkrieg - das ist natürlich hilfreich. Sonst müsste sich die Kultur der Verantwortungslosigkeit um die Drohnen-Relaisstation Airbase Ramstein kümmern.

          Umso schlimmer - und das wiederholt sich gerade im Konflikt mit Russland - schert nur eine Zeitschrift, hier angeblich nur die "Junge Welt", kaum eine veröffentlichte Öffentlichkeit aus vereinheitlicht einseitiger Berichterstattung aus.

          Wird öffentliche Meinung, eine Gesellschaft zum Krieg formiert, ist solche Argumentation, sind solche Haltungen natürlich normal und folgerichtig.

          Sie waren einmal Auslöser für alle völkerrechtlichen, kriegsrechtlichen, menschenrechtlichen Vereinbarungen.

          So ansonsten jede Praxis allein darüber gerechtfertigt wird und werden kann, dass sie dem richtigen, dem ehernden, dem (angeblich) honorigen Ziel dient.



          Die Folterpraxis der USA ist demnach genauso richtig, wie das Einrichten stalinistischer Lager. Die einen sehen es so, die anderen so. Der Rest ist (militärische) Macht.

          Besonders...pikant...(eigentlich: dramatisch!) ist die Argumentation im vorliegenden Kommentar. Er echauffiert sich über die Tendenz einer Bewusstseins-Wokeness-Haltung, die gar nicht mehr begreift, wie sie den Gleichheitsgrundsatz, die historisch-kritische Erfahrung, aus der das Völker- Menschen- und Kriegsrecht entstand aushebelt.



          Vereinfacht gesagt: Das dem "Feind" dem "Anderen" Grundrechte zustehen. Auch wenn er katholisch, weiss, Fleischesser, Raucher und kein Radfahrer ist.

        • @Jim Hawkins:

          Das findet man schnell über Google: Das Jewish Electorate Institute schreibt in seiner National Survey Of Jewish Voters:



          " Intense criticism of Israel is generally not seen as antisemitic, unless it veers into denying Israel’s right to exist. Two-thirds believe that it is antisemitic to state that “Israel doesn’t have the right to exist,” compared to stating that “Israel is committing genocide against the Palestinians” (31 percent), “Israel is an apartheid state” (28 percent), and “Israel’s treatment of Palestinians is similar to racism in the US.” (20 percent). Only 26 percent believe that it is antisemitic to say that “Jews who vote Democratic are disloyal to Israel.”" ( www.jewishelectora...nalysis-071321.pdf )

          • @Rudolf Fissner:

            Wie weiter unten bemerkt ist mir ein grober Fehler beim Kopieren unterlaufen.

            Die korrekte Passage findet sich weiter unten in der gleichen Quelle. Dort lautet die Frage: "Below are some statements about Israel. For each one, do you agree or disagree with the statement? If you disagree, do you believe the statement is antisemitic or is not antisemitic?" Der Aussage "Israel is an apartheid state" stimmen dort 25% der amerikanischen jüdischen Wähler zu.

            Herr Hawkins reicht ihnen dieser Beleg, den Sie oben eingefordert haben aus?

          • @Rudolf Fissner:

            Wow, 31 % glauben, dass Israel einen Genozid an den Palästinensern vornimmt.

            Glauben Sie das auch?

            Zwei Drittel glauben, Israel habe kein Recht zu existieren.

            Da haben Sie prima Kronzeugen gefunden.

            • @Jim Hawkins:

              Sie haben in Frage gestellt, das "Ein Viertel der amerikanischen Juden und Jüdinnen Israel für einen Apartheidsstaat halten". Ich habe ihnen den angefragten Beleg geliefert.

              Das Zauberwort heißt dann eigentlich Danke, nicht die Nachfrage, ob man irgendeinen ausgemachten Blödsinn glaubt.



              Wenn Sie jemanden brauchen um da ein Fass aufzumachen, dann suchen Sie sich doch bitte jemanden anderen.

          • @Rudolf Fissner:

            Die Aussage, 28% der jüdisch- amerikanischen Bevölkerung ist der Meinung Israel sei ein Apartheidsstaat ist falsch. In der Statistik wird gesagt, 28% sind der Meinung diese Aussage wäre antisemitisch. Feiner Unterschied

            • @maxwaldo:

              Danke für den Hinweis!



              War ein böser Copy&Paste Fehler.

              Die korrekte Aussage zu den 25% der amerikanischen jüdischen Wähler, die die Zustände als Apartheid sehen findet sich in der gleichen Quelle weiter unten in Figure 35.

            • @maxwaldo:

              Danke für den Hinweis.

              Entscheidender Unterschied, würde ich mal sagen.

              Google übersetzt die Passage so:

              "Intensive Kritik an Israel wird im Allgemeinen nicht als antisemitisch angesehen, es sei denn, sie geht in die Leugnung des Existenzrechts Israels über. Zwei Drittel glauben, dass es antisemitisch ist zu sagen, dass „Israel kein Existenzrecht hat“, verglichen mit der Aussage, dass „Israel Völkermord an den Palästinensern begeht“ (31 Prozent), „Israel ist ein Apartheidstaat“ (28 Prozent) und „Israels Behandlung der Palästinenser ähnelt dem Rassismus in den USA.“ (20 Prozent). Nur 26 Prozent halten es für antisemitisch zu sagen: „Juden, die demokratisch wählen, sind Israel gegenüber illoyal."

              Da muss der Herr Fissner wohl nachsitzen.

              • @Jim Hawkins:

                Nö nur nachbessern.

                Die Quelle beinhaltet den von ihnen geforderten Beleg in Figure 35.

                Dafür nicht. Aber Danke für ihre Forderung nach einem Beleg. Recherche macht Spaß und es kommen, wie man sieht äußerst interessante Ergebnisse dabei raus.

                Warum haben Sie eigentlich angezweifelt, dass 25% der amerikanisch jüdischen Wähler der Aussage "Israel is an apartheid state." zustimmen?

                Ich bin da überhaupt nicht verwundert, dass das liberale Judentum in Amerika eine solche Position zur rechten nationalistischen Politik der israelischen Regierung einnimmt.

                • @Rudolf Fissner:

                  Da steht, dass 25% der Umfrageteilnehmer die Aussage "Israel is an apartheid state" nicht für antisemitisch halten.

                  • @h3h3y0:

                    Nö da steht nur ne 25 im Diagram zum Legendenpunkt "agree".

                • @Rudolf Fissner:

                  Verrückte Geschichte.

                  Die Zahlen aus Fig. 35 und dem Textauszug von Ihnen sind identisch.

                  Und besagen jeweils das Gegenteil.

                  Wenn Ihnen die Recherche soviel Freude bereitet können Sie ja vielleicht Licht ins Dunkel bringen.

                  • @Jim Hawkins:

                    P.S. Ist ne Umfrage. Natürlich sind Zustimmung zu der Aussage "Israel is an apartheid state." und Ablehnung der Aussage gegenteilige Dinge. Doppel-ROFL 🤓

                  • @Jim Hawkins:

                    Nun denne. Ihren Beleg für die Aussage, das 25% der amerikanischen Juden der Aussage, dass Israel ein Arpartheitsstaat sei, zustimmen, haben Sie ja nun. Es freut mich Sie da aufgehell haben zu können. 🤓

                    Aber was ist mit meiner Frage, warum Sie das überhaupt anzweifelten? Und warum haben Sie nicht selber zuvor recherchiert?

        • @Jim Hawkins:

          das Antisemitismusgeschrei verfolgt nur einen Zweck: zu übertönen, dass schon lange niemand mehr glaubt, dass das Besatzungsregime u der Umgang der Israelis mit den Palästinensern Rechtens ist und den allg. menschenrechtlichen Standards entspricht. Und das Geschrei wird noch schriller werden je länger Israel die 2Staaten-Lösung aufschiebt. Ob man die Situation nun als Apartheid bezeichnen will oder nicht ist letztlich egal. Egal wie sie es bezeichnen, schöner wird es nicht. Die Segregation in den USA bis in die 60er war auch nicht die Apartheid und im eigenen Selbstverständnis waren die USA auch schon damals the beacon of liberty and democracy etc und trotzdem war die Behandlung der Schwarzen skandalöses Unrecht, und noch heute in Zeiten von BLM würde jeder einen heftigen Shitstorm ernten, zu Recht, der das Diskriminations- und Gewaltproblem dem Schwarze in den USA ausgesetzt sind, damit kleinreden würde, dass die USA doch eine Demokratie wären, Schwarze wählen und sogar schon einen Präsidenten gestellt haben. Was ich schon einige Male gesagt habe: Nicht die Israelkritiker arbeiten an der Delegitimierung u Vernichtung Israels, sondern in erster Linie Israel selbst. Wenn es nicht bald auf die 2 Staatenlösung einbiegt ist die 1Staatenlösung u damit das Ende des Jüdischen Staates unabwendbar, denn ein demokratischer Staate kann nicht nur einem Volk gehören, wie es das Nationalstaatsgesetz klar sagt, wenn 40- 50 Prozent der Einwohner von einem 2. Volk gestellt werden. Da hilft alles lamentieren, von wegen die Araber hätten immer nein gesagt, und nun haben sie eben Pech nichts, und auch kein Gejammere welch boswillige judenfeindliche Dämonisierung es sei zu behaupten die Strukturen von Apartheid seien schon seit 48 da gewesen, wie es im Amnesty- Report steht (Das steht auch, zumeist ohne das Wort Apartheid, im Prinzip auch in den Büchern der anerkanntesten israelischen Historiker). Das Problem muss angepackt werden. Sonst ist es bald zu spät.

          • @ingrid werner:

            Ich bin mir ziemlich sicher, dass antisemitische Hamas, die Raketen auf Israel abfeuert, zur Aufschiebung der 2Staaten-Lösung mehr beiträgt als Israel. Immerhin geben Sie zu, dass Ihnen Apartheid bzw. deren Unterstellungen egal sind und Israel für Sie das Problem darstellt. Das ist auch im Grunde das, was uns der Artikel weismachen sollte.

          • @ingrid werner:

            Bravo!

            "das Antisemitismusgeschrei"

            Damit haben Sie sich selbst übertroffen. Den Rest ihres Posts habe ich dann nicht mehr gelesen.

        • @Jim Hawkins:

          www.haaretz.com/us...w-survey-1.9995986

          das war letztes Jahr. nun gestern im forward



          "Amnesty’s report comes as nearly 40% of young U.S. Jews believe Israel is guilty of apartheid"

          forward.com/news/4...nges-conversation/

          • @ingrid werner:

            Dass Teile von jungen linken Juden Israel für eine Apartheid halten, weiß jeder, der sich mit den USA und Israel beschäftigt. Die Frage ist, wie viel % sie von allen US-Juden ausmachen.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Das sind vielleicht die Juden, die erkannt haben, dass die Politik der vergangenen israelischen Regierungen das Leben der Juden gefährdet.



          Oder anders gesagt, wie doof kann man sein zu glauben, dass die Lebensumstände der Palästinenser dazu führen daß man im Frieden leben kann.



          Das alles nutzt einigen Profitieuren auf beiden Seiten.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Wenn die Palästinenser rufen "Palästina ist unser Land und die Juden sind unsere Hunde", dann ist es relativ gleichgültig, wie sich die israelische Regierungen verhalten - und dieser auf friedliches Zusammenleben deutende Slogan war schon 1929 zu hören, ganz ohne Siedlungen, besetzte Gebiete oder den Staat Israel überhaupt.

  • Manche Organisationen schaffen sich selbst durch selektives moralisches Verhalten ab. AI hat es geschafft....

    • @TheoTheo Praktisch:

      Wieso behaupten Sie, Amnesty International handle mit "selektivem moralischen Verhalten"?

      Kann es nicht vielmehr sein, dass Ihnen es ein Problem ist, wenn eine Gesellschaft, Staat, Regierung oder Bevölkerungsgruppe unabweisbar Völker- Menschenrechtswidrig handelt, mit der Sie Herr TheoTheo aber befreundet sein wollen?

      IHRER, dieser selektive Blick geht so weit, dass Sie Amnesty International etwas unterstellen müssen, was nachweisbar falsch ist.

      Keineswegs kritisiert Amnesty International völker- menschen- kriegsrechtliche Verstösse in der Art selektiv. NACHWEISBAR. FAKT. REALITÄT. ÜBERPRÜFBAR.

      Diese Unwahrheit behaupten nur Leute, die faktisch dann eben doch je nach...Kriegspartei entscheiden (können-wollen), ob man unveräusserliche Grundrechte einhält oder nicht.

      Alleine diese Haltung ist schon der Bruch mit dem Geist völker- menschen- kriegsrechtlichen Vereinbarungen. Es ist nämlich die jeweils formierte gesellschaftliche Basis, auf der die Kriege geführt werden können.

      AUS DER GRAUSAMEN HISTORISCHEN ERFAHRUNG, DASS DIE KRIEGE DER VERGANGENHEIT GENAUSO GEFÜHRT UND GERECHTFERTIGT WURDEN.

      Ich lass mich zu folgender, etwas verdreht-pathetischer Äusserung hinreissen:



      Nein. Ich werde nicht auf die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, das Völkerrecht, die Genfer Kriegsrechtskonvention spucken. Und damit auf die Gräber derjenigen, die für ihre Durchsetzung und allgemeine Gültigkeit ihre Leben gaben.



      Geschlachtet, getötet, verfolgt und verfehmt, weil sie für das Recht und die Notwendigkeit eintraten, das der mensch, Menschen Rechte haben. Welcher "Seite" sie auch immer zugerechnet werden.

      Ich bin bestürzt über die allgemeine Begrifflosigkeit, mit der inzwischen mit blank-treuen Augen eingefordert wird, für "das Richtige" auch mal Fünfe gerade sein zu lassen. Und zwar als Regierungspolitik.



      Wir reden hier ja nicht über extralegale, über Widerstandsorganisationen, über sozusagen einzelne Ereignisse.

  • Ich frage mich gerade, wer im Moment mehr dem "Top Hit der internationalen Polit-woke-Bewegung" hinterher läuft.

    Die taz, die in fast jeder Rubrik fast täglich über China (und die erwähnten Uiguren) berichtet oder AI, das über Israel berichtet und da war es in letzter Zeit eher recht ruhig.

    • @Sonntagssegler:

      Ein Blick in die Kommentarbereiche der Atikel über China (und die erwähnten Uiguren) genügt, um zu wissen, dass das Thema kein "Top Hit der internationalen Polit-woke-Bewegung" ist.

    • @Sonntagssegler:

      Woran erkennen Sie, dass die Uiguren gerade ein Modethema wären?

      Wieviel Vereine kennen Sie, die sich hier offensiv für Uiguren einsetzen?

      Wieviel Solidaritätsaktionen für Uiguren erleben Sie an den Unis?

  • Neue Fan-Gemeinde gesucht



    Wie so oft wenn ein Beitrag mit unangenehmem, beschämendem Inhalt aus quasi eigenen Reihen daherkommt, übt sich die sonst recht fixe und beredte Leserschaft in Schweigen, in Grübeln… wat nu? Ich lege keinerlei Wert auf den ersten Kommentar, und womöglich bleibt er der einzige. Sei‘s drum:

    Mir drängt sich der Eindruck auf, dass AI sich in den maßgeblichen Ländern, in denen AI seiner Idee nach aktiv sein wollte und sollte, gescheitert sieht: Saudi Arabien, Iran, China, auch USA usw., die sich als so hartleibig erweisen, dass Amnesty es auch gleich lassen kann. Die Folge: kein Erfolg, keine Spenden, keine Ämter. Da sucht man sich halt andere, bequemere Betätigungsfelder und entsprechende Claqueure, mit deren Hilfe sich die Existenz sichern lässt, und halbgare Themen zwischen Gut und Böse gibt‘s auch genug.



    Nicht anders als bei der Verwandlung der Linken mutiert hier eine weitere Institution, an die viele geglaubt haben; sehr schade, zumal es Arbeit genug gäbe.

  • Das Argument „Es kann keine Apartheit sein, solange es nicht so schlimm ist wie in Südafrika“ erinnert dann doch stark an das Argument „Es kann kein Antisemitismus sein, solange niemand sagt: 'Die Juden sind unser Unglück!'“

  • Vielen Dank für diesen Nachruf.

    AI hat Seriosität und moralische Integrität an der antizionistischen Garderobe abgegeben.

    Das war es dann wohl fürs Erste.

    • @Jim Hawkins:

      Sach mal so: - an der Garderobe wird ja so manches abgegeben - durch wen & was auch immer genau. Newahr.



      Normal.

      kurz - das hier ist noch alllang nicht das letzte Wort.



      Brief&Siegel

      • @Lowandorder:

        Natürlich ist das nicht das letzte Wort.

        Aber, ich könnte mir vorstellen, dass das Ding AI noch einmal mächtig auf die Füße fallen könnte.

        Alle Staaten sind gleich, nur einer ist gleicher als alle anderen.

        Das kommt bei vielen gut an, schon klar, aber die Neutralität ist dadurch eben über den Jordan.

        • @Jim Hawkins:

          Ach was! © Vagel Bülow

          “ Alle Staaten sind gleich, nur einer ist gleicher als alle anderen.“

          🏴‍☠️ Zählen sollte mann schon können.



          Es sind - zwei Staaten - die ganz offiziell sich außerhalb des Völkerrechts stellen!



          Und staatlich verordnete Morde in Staaten verüben - mit denen sie sich nicht in einem Kriegszustand befinden.



          Der eine ist 🇺🇸.

          ps btw - Apartheid - ist ein Straftatbestand nach den Römischen Statuten & beide Staaten - sind diesen nicht beigetreten. Überraschung.



          (Unter Straftatbestände wird subsumiert & sie liegen entweder vor - oder nicht!



          Das nennt sich rechtsstaatliches Verfahren & unterscheidet sich dadurch von einer Räuberhöhle! Get it? Fein!)



          &=>



          Der Rest - ist für die Galerie.



          Mit “Between“ by Hermann Hesse gesprochen: “Es gibt die Wirklichkeit. Das ist nicht zu bestreiten.



          Aber Wahrheiten - also Meinungen über die Wirklichkeit - gibt es unendlich viele!“ => Lowando in => kommune =>



          taz.de/Was-ist-Wahrheit/!5408771/



          Between - Hesse Between Music - 1974 -



          m.youtube.com/watch?v=_g0A-NWHH1A



          &



          (entre nous only - but - daß ausgerechnet der ex-Kler Jan Feddersen ein Kenner der Materie sei - wäre mir neu • )

          Soweit mal - die Schwadronöre - mit nix auf Tasche - sterben halt nicht aus.



          Aber negligable Rumbramabarsieren - kann mann ja trotzdem schon mal. Gell.



          Kost ja nix - Newahr.



          Nö. Normal nich •

          & ps - entre nous =>



          Nischt for unjut - wa.

          • @Lowandorder:

            Ja klar, es sind zwei.

            "Der kleine und der große Teufel" wie es in der antisemitischen Terminologie des Iran heißt.

            Seufzend muss ich konstatieren, dass wir, bei aller sonstigen Liebe, bei diesem Thema wohl nie an einem Strang ziehen werden.

            • @Jim Hawkins:

              Was verschlägt es? Tröstens sich damit.

              Begrüße traditionell bei “Klassentreffen einen LieblingsMitschüler - der wg “Motten“ vulgo TBC - nur die Oberprima mit uns die Schulbank drückte - mit -



              “Ah - der Herr Ministrialdirigent!“



              “Nein. Nein. Nur Ministerialrat! Herr Vorsitzender!“ (also beide nie befördert!)



              & jetzt kommt’s => wie immer =>



              “Wieso kommt ihr beiden bloß so gut miteinander aus?!“



              “Wieso? Er ist links - ich bin rechts! Das paßt schon!“

              In dem Sinne - 🏴‍☠️ - keep cool.

              unterm—— entre nous only —



              “Dieser Kollege hat eine Eigenschaft -die ist selten. Sie können mit ihm richtig Krach kriegen. Ist das aber vorbei. Arbeitet er genauso loyal wieder zusammen - wie vorher!“ nicht ganz uneigennützig - zum Präsi.)

              (Der 🎡 der Eitelkeiten hat Feyerabend.)

              • @Lowandorder:

                Dann freue ich mich schon auf unsere nächste Begegnung im Club, tief in den Chesterfield-Sesseln sitzend, Linkerhand die Zigarre, Rechterhand den Cognacschwenker, die Lage analysierend.

                • @Jim Hawkins:

                  Nö. That’s only the half of the pipe.

                  (Mein 1. Präsi - ein intriganter Holzkopf von Gnaden - meinte einen Überstudierten anpissen zu sollen - ob der wohl in der Lage sei - einen vollstreckungsfähigen Tenor (Entscheidungsformel) basteln zu können.



                  & was später => im Versuch! - mich runterzustufen “…in seiner zupackenden Art…“ usw in die Beurteilung zu frickeln!



                  (Jahre später ein Kollege aus der Präsi-Kammer - ob meiner höhnischen Entgegnung: “Der hatte drob tagelang Schaum vorm Mund!“ => Beidhänder!;)

                  • @Lowandorder:

                    kleiner Nachklapp wg “in praxi“

                    Beim letzten Achtertreffen hatte die StatOil Nr 7 nen norge Freund dabei.



                    Der erfolgreicher Finanzsheriff wg Bestechungen & Co.



                    Und so - spannend - entsandt IStGH!



                    & mein i -



                    Sie als langjährig im StrafR erfahrener in praxi - Kaufhausdieb



                    & ich dazu exJudge - auf einen Hieb!



                    & Däh=>



                    Da sitzmer vllt beide - zu Gericht:



                    Apartheid? - … oder doch eher nicht!



                    Nee. Da gilt nicht mehr unverbindlich parlé! Nee!



                    Dann - das trifft dann auch uns beiden:



                    Den konkreten Fall - abschließend - zu



                    ENTSCHEIDEN! Und - Klartext => Jetz!!



                    Nach geltend - Recht&Gesetz •

  • Ich finde diesen Kommentar perfide; und zwar nicht nur, weil er die üblichen Whataboutismen bedient (Aber China! Und der Iran! Als würde sich AI nicht regelmäßig zu diesen beiden Staaten äußern), sondern auch, weil er sich um die eigentliche Frage drückt: Stimmt das auf AI auf über 200 Seiten dokumentiert; das einzige Argument des Autors, nämlich die Beteiligung der israelischen Araber am politischen Prozess, geht am Punkt vorbei: nämlich der Herrscht über ein ganzes Volk durch die perpetuierte Besatzung, dem sowohl die Unabhängigkeit als auch die Bürgerrechte verweigert werden. Auf diesen Skandal hinzuweisen, hat nichts mit "Antizionismus" zu tun, sondern lediglich mit eben der Universalität der Menschenrechte, die sonst gerne eingefordert wird. Insofern sind solche Kommentare ärgerlich, weil sie auf ein Problem hinweisen, das weit über den NO-Konflikt hinausreicht: nämlich ein überaus strategisches Verhältnis zu Menschenrechten, die nur dann eine Rolle spielen, wenn man sie gegen die üblichen Lieblingsfeinde (China! Iran!) in Stellung bringen kann, während man auf jeden Zweifel an der eigenen Integrität mit wütender Polemik reagiert. Von der taz hätte ich ehrlich gesagt mehr erwartet.

    • @O.F.:

      O.F. Ich schließe mich ihrem Kommentar an!

    • @O.F.:

      Das hat sehr wohl mit Antizionismus bis Antisemitismus zu tun:

      twitter.com/NGOmon...489554043743752192

      • 4G
        47491 (Profil gelöscht)
        @h3h3y0:

        Ein Screenshot mit einer falschen Beschreibung ist für sie Beweis, dass d3 200-Seitenbericht mit „Antizionismus“ zu tun?

        Keine weiteren Fragen.

        Vielleicht sollten sie das Video, auf das sich der Shot bezieht, mal anschauen. Nur mal so als Tipp

        • @47491 (Profil gelöscht):

          Was soll an der Beschreibung falsch sein?

    • @O.F.:

      Ich kann dem nur zustimmen. Eine sicher diskutierbare, aber ernsthafte und detaillierte Befassung mit der rechtlichen Situation von Palästinenser_innen in Israel und den besetzten Gebieten so polemisch zu behandeln.

      Das ist Niveau, das ich in der Welt erwartet hätte, nicht aber in der TAZ

    • @O.F.:

      Stimme Ihnen voll zu.