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21.08.2024 , 12:48 Uhr
Mit dem Geist des Artikels geh ich mit. Aber woher nehmen Sie Ihre Analyse der Arbeiter:innenklasse? Ganz klassisch besteht sie aus allen Menschen, die Mangels Kapital ihre Arbeitskraft verkaufen müssen. Das gilt auch im Homeoffice und nicht nur für das produzierende Gewerbe... Und genau diese Bandbreite macht diese Klasse ja aus. Und da teile ich die Einschätzung. Hier ist man ideologisch teilweise so verblendet, dass man entweder nur die "Armen" meint, oder eben den männlichen Bauarbeiter.
zum Beitrag20.08.2024 , 18:33 Uhr
So viel menschenverachtung in einem kleinen Satz... Rente, ALG 1 oder 2, Menschen, die krank, behindert sind und nicht arbeiten können, Menschen, die Kinder allein betreuen und eben geflüchtete, die nicht arbeiten dürfen, sie alle können nicht arbeiten und haben ihrer Ansicht nach also kein Recht auf ein eigenes Konto?! Wow, AfD und FDP haben ideologisch schon ganze Arbeit geleistet...
zum Beitrag06.06.2024 , 16:04 Uhr
Einfach nur DANKE für diesen Artikel.
zum Beitrag11.04.2024 , 14:47 Uhr
Beim sogenannten "Marsch für das Leben" beteiligen sich quasi durch die Bank reaktionäre. Das ist eine Tatsache. Das andere: wann beginnt denn das "werdende Leben"? mit der Argumentation könnte man genauso gegen Verhütung oder die Pille danach sein. Witzigerweise stellen alle anderen Gesetz immer erst auf die Geburt ab: Familienzusammenführung im Ausländerrecht wegen Schwangerschaft können sie vergessen, ab Geburt, ja. Meine Steuerklasse kann ich als Schwangere auch nicht ändern, sehr wohl aber nach Geburt als Alleinerziehende Mutter etc. etc. Politisch wird es eh schon so gemacht, wie es gerade der herrschenden Politik in den Kram passt. Geschweige denn, dass der Lebensschutz ganz schnell aufhört, wenn das Kind da ist. Wie ist das vereinbar mit Niedriglöhnen, Wohnungsnot, maroder Infrastruktur, Sozialabbau.
zum Beitrag14.03.2024 , 16:58 Uhr
Danke für diesen wichtigen Kommentar!
zum Beitrag28.12.2023 , 11:50 Uhr
Also 1. Essen gehen soll also nur noch Menschen mit überdurchschnittlichem Gehalt zur Verfügung stehen? Familien sind dann völlig raus. Luxusproblem. Sehen die Eltern, die nach ner stressigen Arbeitswoche einmal die Reproduktionsarbeit Kochen gerne mal auslagern wollen, sicherlich anders... 2. Diese ewige Wiederholung der Fachkräfte Lüge wird nicht wahrer - so oft sie auch überall raus posaunt wird. Es sind nur immer weniger Betriebe bereit, Menschen anständig zu bezahlen (können es teilweise auch nicht mehr weil der Druck der Monopole in etlichen Branchen immer stärker wird) und immer mehr Menschen können nicht mehr für so wenig Geld arbeiten, weil alles immer teurer wird. Gastro ist im Normalfall ein Mindestlohnjob, was nur das Trinkgeld raus reißt, was aber von Zufällen abhängt und in der Rente, dem ALG 1 etc. gar nichts bringt. Mit Geburtenmangel hat das auch recht wenig zu tun. Man hätte ja auch Arbeitskräfte, die schiebt man aber lieber ab. Was wir erleben, ist ein Tod auf Raten des Kleinbürgertums zu Gunsten der Monopole, die kräftig subventioniert werden.
zum Beitrag08.08.2023 , 13:38 Uhr
Himmel, so viele Gedanken, die mir bei diesem Artikel kommen: 1. warum sollten sich noch mehr Schüler*innen für sauwenig Geld ausnutzen lassen? 2. Während die einen mit 14 jobben und noch jahrelange Ausbildung mit Studium, Auslandssemester, Sabbatical etc. vor sich haben und diese Arbeit eher symbolischen Wert ala "Leistung lohnt sich" hat, gehen die anderen etwa 2 Jahre später Vollzeit arbeiten. 3. Die Kids aus Familien mit wenig Kohle machen dieselben Dinge oft unbezahlt. Helfen bei Mama oder Papa im Laden, auf Geschwister aufpassen etc. Während Philip-Alexander wahrscheinlich schon Geld bekommt wenn er mal die Spülmaschine ausräumt. 3. Erst seit 1.7. wird das Geld von Kindern in Ferienjobs nicht mehr bei den Eltern mit angerechnet falls diese im SGB 2 Bezug sind. Vorher lohnte sich das schlicht nicht - außer aus Sicht kapitalistischer Zurichtung Arbeit - egal wie. 4. Ist doch super wenn Kinder nicht arbeiten müssen! Denn die sollen wenigstens ein bisschen Kind sein dürfen. Ihre Generation wird wahrscheinlich eh ein Renteneintrittsalter von über 70 Jahren haben.
zum Beitrag27.07.2023 , 10:23 Uhr
Das ist so nicht richtig. Das Sozialamt übernimmt darlehensweise nur bei "angemessenen" Wohnraum. D.h. wenn die Miete über dem meist völlig unrealistischen Richtwerten liegt, übernimmt das Sozialamt gar nix.
Zudem kommt die Problematik, dass gerade Menschen mit psychischen Problemen, die Post nicht mehr leeren etc. häufig nicht in der Lage sind, proaktiv auf solche Unterstützungsoptionen zuzukommen. Wenn man das einfach hinnimmt, heißt das in der Konsequenz, dass nur wohnen darf, wer auch Bürokratie noch irgendwie hinbekommt - also zusätzlich zu ausreichend Geld.
zum Beitrag12.07.2023 , 14:06 Uhr
Ich finde, eine ganz andere Seite der Debatte fehlt und die würde auch viele mitnehmen: radikalen Arbeitsschutz bei Hitze! Momentan sind die "Behelfsmaßnahmen" eher mickrig, das Arbeitsrecht schwach. Bisschen Jalousie dran machen, Wasser und im krassesten Fall einen Ventilator aufstellen. Es sind halt bedingt durch die Klimakatastrophe nicht mehr nur ein paar Tage im Jahr über 30 Grad sondern ganze Wochen. Hitzefrei, Pausen etc. Wollen die Arbeitgeber*innen nicht aber man muss es ihnen abringen! Hitzeschutz ist Klassenkampf würde ich sagen - im Betrieb und auch außerhalb.
zum Beitrag06.07.2023 , 10:25 Uhr
Ähm, bei einem gemeinsamen Einkommen von 150.000€ im Jahr, bedeutet das für jede Person 6250€ monatlich - vor Abzügen aber sorry, da reden wir von rund 8.000€ monatlich. Da kann man sich nix ansparen? Weil man Immobilien am Laufen hat, einen super hohen Lebensstandard hat? Ich fände es auch besser, Steuern massiv zu erhöhen für hohe Einkommen, Kapital eh und enteignen würde ich auch gern so manche, daher eh nur ein kosmetischer Eingriff, der überdecken soll, dass man an die echte Kohle nicht ran mag. Aber da Mitleid zu haben, dass das ja voll unfair wäre, fällt mir echt richtig schwer. Aber vielleicht habe ich mit einem sozialen Beruf halt einfach auch nur alles falsch gemacht :)
zum Beitrag26.04.2023 , 18:02 Uhr
Also, ich lass mich lieber von Störenfrieden vor den Karren spannen als vor den "alles-muss-so-bleiben-wie-es-ist" Karren. Der ist nämlich wirklich dazu verdammt, alles an die Wand zu fahren.
zum Beitrag18.04.2023 , 10:46 Uhr
Warum nur für Geflüchtete? Warum keine verpflichtenden Kurse für alle gewalttätigen Männer. Sie stützen mit ihrem Kommentar nur ein rassistisches Narrativ. Die strukturellen Probleme - räumliche Enge, Frustration durch ewige Verfahren und die Verdammnis zum nichts-tun, die sollte man beseitigen. Das wäre echte Gewalt Prävention. Ebenso wie in der Gesamtgesellschaft Armut, damit einhergehende Abhängigkeiten etc. Dem Patriarchat den ökonomischen Boden entziehen quasi.
zum Beitrag17.04.2023 , 13:43 Uhr
Auch wenn es immer mehr Leute so sehen wollen und es politisch auch forciert wird: links und liberal ist nicht das selbe!!!! Man kann Drogen auch aus komplett wirtschaftsliberalen Gründen erlauben. Das hat mit links sein nichts zu tun. Es gab politische Forderungen, die vor allem von links kamen nach Entkriminalisierung. Das war und ist tatsächlich links. Und ja, ich glaube es überschneidet sich: es ist ein Teilerfolg linker Bewegungen und Initiativen, dass es jetzt dieses Gesetz gibt aber dass es wirtschaftlich rentabel ist und vielleicht auch noch die ein oder andere Steuerabgabe dabei fließt, dürfte zum Erfolg ebenso beigetragen haben.
zum Beitrag02.02.2023 , 16:40 Uhr
In einem Punkt gebe ich Ihnen Recht: es geht um reale Veränderungen anstatt Lohnerhöhungen, Umverteilung der Reproduktionsarbeit kostenlos durch ein besseres Sprachgefühl (mitgemeint zu werden) zu ersetzen. Aber - und ich denke, das ist doch relevant: die CDU hat eine eigene politische Agenda und die schert sich einen Dreck um die Menschen, die das nicht verstehen. Das ist nur vorgeschoben und schade, dass Sie drauf rein fallen. Im Kern geht es der CDU um eine konservative Frauen und Geschlechterrollen-Politik und die sagt eben ganz klar: Frauen (und andere Geschlechtsidentitäten ja eh), ab zurück ins Private. Ihr dürft jetzt schon lohnarbeiten zusätzlich zum care-Arbeiten, irgendwann ist auch mal Schluss. Also, mir egal ob Sie gendern aber gehen Sie dem ganzen politisch doch nicht auf den Leim. Sprache ist auch nicht privat. Ist schon ein Unterschied ob man von der "Asylflut" oder von flüchtenden Menschen spricht zum Beispiel, von armen Menschen oder Sozialschmarotzern. Oder?
zum Beitrag23.01.2023 , 11:46 Uhr
Ich weiß wirklich nicht, mit welchen Menschen die Schreibenden hier im Alltag zu tun haben! Ich erlebe sowohl in meinem Umfeld als auch auf meiner Arbeit existenzielle Ängste gepaart mit einer krassen Resignation! Und da ist das erste Thema noch nicht mal die anstehende Energieabrechnung, sondern ganz akut die massiven Lebensmittelpreise. Da hilft eine Einmalzahlung von 200€ nix, das merken die Leute bei jedem Einkauf. Parallel steigen Mieten, Abschläge etc. Immer mehr Leute kommen nicht klar, können nichts zurück legen (60% der Sparkassen Kunden). Nein, ich denke nicht, dass es an dem tollen Agieren der Ampel liegt. Die Resignation ist hoch, die DGB Spitzen schweigen unerträglich laut und posaunen wenn dann raus, dass es ja weiter Boni geben muss. Klar, dass die Stimmung in GB und Frankreich eine andere ist weil Akteure dort klar Stellung beziehen und sich offensiv dagegen stellen, krisenlasten nach unten umzuverteilen. Und genau das passiert im großen Stil, Entlastungspakete hin oder her. Die Einsparungen dazu, werden wir und unsere Kinder schon früh genug spüren...
zum Beitrag04.01.2023 , 12:08 Uhr
wow, eigentlich sollte einen ja nur noch wenig überraschen aber wie sowohl die taz als auch die Kommentator*innen hier auf die selbe Linie einschwenken wie alle möglich law & order Typen ist schon bemerkenswert. Fragt sich denn wirklich niemand, warum junge Menschen hier zunehmend durchdrehen? Warum immer mehr junge Leute vor Unsicherheit, Krisen, Krieg etc. immer mehr ins Wanken kommen? Die spüren ja all die Unwägbarkeiten, die wissen doch, dass sie wohl kaum ein gutes Leben erwartet - wenn auch nur abstrakt. Und ja, die einen kleben sich als Konsequenz wo fest, die anderen rasten aus. Dass es Cops trifft, ist jetzt auch nicht so verwunderlich wenn man bedenkt, dass ärmere Menschen oft im öffentlichen Raum gegängelt werden. Oder sogar getötet werden. Waren im letzten Jahr einige, die Polizeigewalt zum Opfer fielen. Der Aufschrei da war wesentlich kleiner. Wenn jetzt alle möglichen auf die ethnische Herkunft der vermeintlichen Täter gehen, vielleicht wäre es interessanter zu schauen ob sich reiche Kids ausgetobt haben oder ob ärmere Jugendliche explodiert sind. Vielleicht ja auch beides - aber wesentlich interessanter wäre es darauf zu schauen. Und dann wieder mit Repression da drauf zu hauen, ist ja das, was eh schon ständig passiert. Ändert halt nix an der Klassenfrage - soll es ja aber auch nicht. Es zementiert sie.
zum Beitrag02.11.2022 , 17:59 Uhr
Soweit ich die Aktionsbeschreibungen der Letzten Generation kenne, kleben sich die beiden mittigen Personen eben nicht fest um Rettungswege frei machen zu können. Gut, vielleicht musste man das ändern nachdem man es in öffentlichen Interviews gesagt hat. Aber wer profitiert denn jetzt am meisten wenn sie die Folgen eines Unfalls verursacht durch Individual-oder Logistikverkehr den jungen Leuten in die Schuhe schieben? Das ist doch schon eher die reaktionäre Ecke. Ich bin kein Fan deren Aktionen - ich finde, sie holen die Mehrheit nicht ab und sind eher Avantgarde - nicht mein Ding. Aber man sollte sich auch nicht dazu herablassen, in das selbe Horn zu blasen wie die Reaktion - da wäre eine differenzierte Kritik nötig. So schreibt man sie halt einfach mit tot und macht sich zum Büttel. Aber da das immer mehr Taz JournalistInnen machen, darfs irgendwie auch nicht wundern...
zum Beitrag15.09.2022 , 16:57 Uhr
Also, da hilft die "früher war sogar der Kapitalismus besser" Rhetorik jetzt auch nicht. Dieses System hat schon immer einige Gewinner und viele Verlierer produziert, es war schon immer krisenanfällig und diese Krisen haben auch schon immer die Lohnabhängigen ausgebadet. Keine Ahnung, woher der Autor diese Sozialromantik nimmt... Und ja, die Entwicklung der Produktivkräfte international hat einen Einfluss darauf, ob wir grad mehr oder weniger in der Tasche haben aber das ist doch eine analytische Frage und keine moralische. Und wenn Demokratie ist, alle paar Jahre sein Kreuz bei irgendwelchen KarrieristInnen zu machen, die irgendwo zwischen "Sachzwang" und Selbstherrlichkeit ähnliche Dinge fabrizieren, hoffe ich, dass sich immer mehr gegen DIESE Form der "Demokratie" entscheiden. Gegen den Kapitalismus eh - aber da sind der Autor und ich uns ja einig. Zudem ist das ja nicht losgelöst. Ökonomischer Unterbau und ideologischer Überbau nur so als Schlagworte. Das sind keine zwei getrennten Systeme sondern bedingen sich ja gegenseitig.
zum Beitrag22.06.2022 , 17:37 Uhr
Ich plädiere gegen Verbote und bin dafür, dass es für alle möglich sein muss, z.B. oben ohne rum zu laufen wenn es heiß ist, man Lust dazu hat oder what ever. So diskutiere ich übrigens immer wenn welche mal wieder Typen verbieten wollen, ihr T-Shirt auszuziehen. Ist doch besser wenn das für uns alle ganz normal wäre - und nicht nur im Schwimmbad. Da kann ich doch nix dafür, dass meine Brüste von irgendwem sexualisiert werden. Damit muss dann die Person klar kommen. Und ehrlich gesagt spielt es dafür auch keine Rolle, wie viele Frauen das gerade wollen weil es einfach ein Schritt in Richtung Normalisierung sein könnte, was auf Dauer doch sehr begrüßenswert ist. Körper allein laden doch nicht zum Glotzen, Anfassen, Bewerten, Kommentieren oder sonst was ein. Das müssen halt viele Menschen noch lernen. Es sind erst mal nur Körper...
zum Beitrag02.03.2022 , 16:53 Uhr
einzig guter Artikel in der taz bis jetzt zu dem Thema
zum Beitrag03.09.2021 , 19:03 Uhr
und jetzt heben hier mal alle in der Kommentarspalte die Hand, die eine Gebärmutter haben! Sorry, nicht, dass ich euch keine Meinung zugestehe aber gerade beim Thema Schwangerschaft finde ich es ziemlich vermessen als Mann darüber entscheiden zu wollen ob das jetzt moralisch schlimm oder ganz schlimm ist, abzutreiben. Und solche Debatten 2021 in der taz - kopfschüttel -
zum Beitrag01.06.2021 , 17:40 Uhr
In psychische Ausnahmesituationen zu kommen, wird hierzulande immer gefährlicher. Psychotische Schübe scheinen vor allem für MigrantInnen lebensgefährlich zu sein. Ich weiß ja nicht, wie gut die Polizei für so was ausgebildet ist. Wenn ich mir das Verhalten durchschnittlicher Cops oder Sondereinsatzcops bei Demos oder so anschaue, wird mir da auf jeden Fall Angst und Bange. Kann man da nicht erst mal Fachleute ran lassen, die Erfahrung mit psychotischen Menschen haben? Ich finde neben dem strukturellen Rassismus und Sozialchauvenismus der Polizei würde es sich aufgrund immer mehr Vorfällen (zumindest gefühlt) lohnen, sich mal das Phänomen Polizei und psychisch Erkrankte näher zu betrachten. Und irgendwann stellt man dann vielleicht fest, dass das so eben gar keinen Sinn macht und ballernde SEKler gefährlicher für die Mehrheit der Menschen sind als ein irrer mit nem Buttermesser - beide halte ich für schwer einschätzbar und gefährlich.
zum Beitrag08.04.2021 , 11:06 Uhr
Fakt ist doch, dass es politisch gar nicht gewollt ist. ALG II war ja von Anfang an als ein repressives Instrument gestaltet - und als Benefit für Konzerne, sich billig Arbeitskraft beschaffen zu können. Wenn die Leute das nicht mitspielen können oder wollen, soll es ihnen auch schlecht gehen - überleben ja, mehr nein.
Damit würden sich eigentlich alle Rechenspielchen erübrigen. Anmerken will ich aber trotzdem: die Rechnung geht davon aus, dass Menschen das wirklich so machen können: 5€ dafür, 10€ für das andere. Das ist aber Käse und nicht realitätsnah. In Wirklichkeit zahlen die Leute häufig die Mietdifferenz weil sie sonst gar keine Wohnung hätten, müssen Darlehen monatlich begleichen, steigende Stromkosten berappen etc. Das heißt, das bisschen was da ist, wird rum geschoben und reicht spätestens ab Mitte des Monats oft vorne und hinten nicht mehr - dass irgendwas kaputt geht und sei es auch nur der Toaster noch gar nicht eingerechnet...
zum Beitrag01.04.2021 , 10:48 Uhr
mh, zwei Überlegungen dazu: zum einen ist cancel culture meiner Meinung nach ein Kampfbegriff, den man mal ganz schnell ablegen sollte. Führt zu nix und lenkt den Blick in der Debatte ab: um was geht es eigentlich. Worüber sprechen wir? Das sind Fragen, die man sich in jedem Fall einzeln stellen muss. Zweite Überlegung: Die Form der Identitätspolitik, die ich gerade wahrnehme und um die es zu gehen scheint, erscheint mir nicht "links" - sondern eher liberal. Es geht eigentlich ganz viel um die Überhöhung des Individuums - ja oft innerhalb in einer (vermeintlichen) Gruppe aber schon eher um das Individuum. Es geht nicht um das Kollektiv "Klasse", "ArbeiterInnen" oder so sondern um einzelne Menschen in der Gesellschaft - also auch um eine Schwarze Managerin z.B.. Und es geht viel um Moral. Häufig stellen sich Menschen (oft akademisch geprägte und eher Privilegierte) moralisch über andere, führen oft StellvertreterInnenkämpfe und agieren somit auch häufig paternalistisch. Ganz ehrlich: die allermeisten Menschen in meinem Viertel kennen Wörter wie POCs, Cis-Männer etc nicht. Allein aber weil ich gerne mit ihnen zusammen gegen die Missstände hier vorgehen mag (steigende Mieten, Verdrängung etc.), nutze ich solche Wörter auch nicht. Am Schluss sollte es doch darum gehen, dass sich real etwas ändert. Oder was nützt es mir, dass ich als Frau jetzt überall miterwähnt werde während mein Gehaltszettel ebenso unverändert bleibt wie meine gesellschaftliche Rolle als potentielle Mutter? Linke Kämpfe und Debatten zeichnen sich für mich schon noch dadurch aus, dass sie die soziale Frage auf dem Zettel haben - sonst sind sie eben einfach nur liberal.
zum Beitrag18.03.2021 , 14:12 Uhr
"überbordende Fürsorge für Schaufensterscheiben". You made my day!!! Danke dafür!
zum Beitrag17.02.2021 , 13:07 Uhr
Aus tagesschau: "Die Zahlen, die der Branchenriese "Lieferando" Mitte des Monats veröffentlicht hat, sind eindeutig. 2020 stieg der Umsatz der Lieferando-Mutter "Just Eat Takeaway" im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf etwa 2,4 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Im vierten Quartal ging der Umsatz sogar um 60 Prozent nach oben." Und das ist nur einer der Konzerne...
zum Beitrag16.02.2021 , 10:23 Uhr
Himmel, man erträgt die Kommentar-Spalte hier echt kaum noch. 1. Sollen sie sich doch organisieren! Na, genau das versuchen sie ja. Die aufmerksame Leserin hat jedoch fest gestellt, dass der Versuch, sich gewerkschaftlich zu organisieren notfalls mit Kündigung bereits unterbunden wurde und sich daher nur eine Person traut, mit Namen aufzutreten. 2. Sollen sie doch wo anders arbeiten! Wir reden hier nicht nur über Studis, die mit Minijobs ihr Studium mitfinanzieren oder eben ein bisschen mehr in der Tasche haben, sondern von ArbeitsmigrantInnen, Leuten ohne Ausbildung etc. die sich schlicht ihren Lebensunterhalt verdienen müssen und die außer diesen harten Jobs nix anderes bekommen. Super, wenn vor allem die sich organisieren und auf ihre Situation aufmerksam machen! Die traditionellen DGB-Gewerkschaften sind ja immer noch auf ihr "Stammklientel" festgelegt und tasten sich nur langsam an prekäre ArbeiterInnen heran. Die FAU macht das besser! 3. Ist doch alles nicht so schlimm/sollen sich nicht so anstellen. Während die Konzerne Milliarden durch die harte Arbeit dieser Leute einstreichen, bekommen die Krümel zugeworfen - das ist Kapitalismus und das ist an sich scheiße und an jeder Stelle Widerstand wert. Wer das anders sieht, soll bitte bei focus oder sonstwo kommentieren. Dann könnte man hier vielleicht wieder Diskussionen führen, die einen nach vorne bringen - als Linke, als ArbeiterInnen. Aber gut, dafür müsste die taz auch wieder links werden und nicht so verwaschen... Man verdient sich sein Publikum halt auch...
zum Beitrag28.01.2021 , 22:17 Uhr
Warum so differenziert hier im Kommentarfeld? Der Typ will "antifaschistische Gruppen" verbieten. Wer außer den FaschistInnen profitiert denn von einem Verbot von Antifa? Wann ist das historisch das letzte Mal passiert? War man hier auch so differenziert als Trump exakt das selbe forderte? Himmel, manchmal halten sich Leute für scharfsinnig weil sie ja ach so differenziert denken, meiner Meinung nach zerfasern sich manche eher und verlieren so das Wesentliche aus dem Blick. Und in Zeiten von faschistischen Terror, Sozialraub und gesellschaftlichen Rechtsruck lässt sich auch diese Frage leicht beantworten, was das wesentliche ist. Aber da kommen wir halt hin mit all unseren linksliberalen... Die finden es schon ok, einfach mal präventiv ein paar Gruppen zu verbieten weil Gewalt. Erinnert euch alle mal dran, dass 1933 nicht über Nacht kam. Es gab einen gesellschaftlichen Prozess dorthin. So hätte man manchen hier das Verbot der KPD auch unterjubeln können...
zum Beitrag07.01.2021 , 13:40 Uhr
voll. Ich würde Ihnen komplett zustimmen. Ich finde es ehrlich gesagt sogar richtig gefährlich, psychisch Erkrankten abzusprechen, eine politische Haltung zu haben. Die äußert sich dann halt manchmal ein wenig anders. Ich kenne auch paranoide Menschen mit fortschrittlicher Grundhaltung und musste aber auch schon die andere Seite kennen lernen. Also, bitte, sprecht den Leuten nicht ihre Haltung ab - im Guten wie im Schlechten!
zum Beitrag24.12.2020 , 15:39 Uhr
ich lese aus dem Artikel ein verwirrendes "Wir - der Westen" und "die - China" heraus. Können wir in der Analyse mal wieder sauberer werden und vom europäischen und dem chinesischen kapital sprechen? Ich fühle mich nach wie vor einer chinesischen Lohnabhängigen wahrlich näher als einem deutschen Vorstandschef. Und als ob "der Westen" das in der Propaganda irgendwie anders machen würde wenn sie die Krise gut gemeistert hätten - haben sie aber nicht. Ich finde das schon komisch weil das einen faden Beigeschmack von Moral hat. Haben "wir" also die besseren Kapitalisten und Regierungen, die nie Propaganda machen und niemals Sanktionen voran treiben würden etc.? Ich halte das für Quatsch.
zum Beitrag07.12.2020 , 14:12 Uhr
Ich bin so sauer! Wie kann man das so unreflektiert kommentieren? Es ist doch so verdammt offensichtlich, was momentan passiert: alle Menschen, bei denen ich gerade mitbekomme, dass sie Kontaktperson 1 oder 2 sind oder sich eben infizieren, haben eines gemeinsam: sie gehen arbeiten, in der Schule, in der Kita, im Versand. Was Söder macht, ist pseudo-Aktionismus: das Kapital darf nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen werden aber es ist offensichtlich, dass die Zahlen nicht in den Griff bekommen werden also verbieten wir den Menschen nach 21 Uhr raus zu gehen! In Wirklichkeit müsste man wohl die Betriebe sowie die Logistik schließen und ja, auch die Schulen und Kitas. Aber das darf ja nicht sein weil Kapitalismus also wird die Pandemie ins Private verlagert. Profite ermöglichen, konsumieren und beten - das ist die Agenda Söder. Dass die hier beklatscht wird, sagt einiges aus...
zum Beitrag27.11.2020 , 10:36 Uhr
Kommentar, der meiner Meinung nach aus vielen Gründen nicht geht. Ja, das Kleinbürgertum ist von dieser Krise hart getroffen und die großen Hilfen bekommen auch nur die großen Konzerne - soweit so richtig. Warum ich mich jetzt aber im lokalen Konsum ergehen soll um das Kleinbürgertum zu retten, ist mir unklar. Ja, Amazon ist Monopolist und zahlt richtig mies, Arbeitshetze etc. - kein Widerspruch. Aber jetzt mal ehrlich: der kleine süße Laden um die Ecke hat nur 450€ Angestellte und wenn es mal eine Teilzeitstelle gibt, dann für den Mindestlohn. Arbeitszeitkarten führt da fast niemand und kompensiert wird das alles mit einer großen Portion Durchhalteparolen Mich nervt diese Romantisierung des "kleinen Unternehmers". Meine Familie und ich schenken uns nix außer vielleicht was selbstgebackenes oder so. Keinen Bock auf Shopping-Patriotismus - egal wer ihn propagiert.
zum Beitrag18.11.2020 , 17:04 Uhr
ui ui ui. Da schäumt das Kleinbürgertum wenn man die Kommentare hier so liest. Also ich verstehe den Artikel so: - es gibt schlimmeres als Eigentumsdelikte und das rechtfertigt nicht so einen massiven Einsatz inklusive mediales Feuerwerk. - Ein Araber kann hier nach wie vor kein Deutscher sein - auch wenn er den Pass hat - vor allem dann nicht wenn er kriminell wird. - Die Unschuldsvermutung wird durch massive mediales Aufbauschen ausgesetzt und die Menschen vorverurteilt. Und dass MigrantInnen oder Menschen, die hier als solche behandelt werden, tendenziell eher kriminelle Energie unterstellt wird - und das bei nicht unerheblichen Teilen der Bevölkerung - schwingt bei solchen Inszenierungen meist mit. Und in all diesen Punkten gebe ich dem Artikel recht. Ich sehe da keine Glorifizierung von organisierter Kriminalität. Nur muss ja noch irgendwer darüber schreiben denn die Option ist immer dass solche Mechanismen nicht nur "Kriminelle" treffen (die es ja laut einigen hier nicht anders verdient haben) sondern eben immer normaler werden.
zum Beitrag17.11.2020 , 12:16 Uhr
Danke! Ich bin so bei Ihnen und bete das auch immer wieder runter wenn das Thema Prostitution aufkommt - auch im Zusammenhang mit generell entwürdigenden Arbeitsverhältnissen.
zum Beitrag03.11.2020 , 16:18 Uhr
und was genau bringt das dem Kind, das jetzt als einziges in der Klasse nicht digital lernen kann? Die Entscheidung war ja nicht: es bekommt kein apple Produkt, sondern Geld für irgendeines, sondern es bekommt gar kein Geld!
zum Beitrag03.11.2020 , 12:39 Uhr
ja, das ist schon lange eine Streitfrage, bei der die Bundesagenturen sich gegen die Meinung von Bundesgerichten stellen. Deswegen sollte die Familie weiter klagen wenn sie das kann. Vielleicht kann sie ja Unterstützung von tacheles oder so dabei bekommen? Zur Debatte: www.freitag.de/aut...-wichtige-prozesse
zum Beitrag26.10.2020 , 11:02 Uhr
Verstehe nicht, warum Tatsachen von der Autorin als Phrasen abgetan werden! Genau deswegen verstehe ich wiederum, warum viele Aktivist*innen nicht mit Pressevertreter*innen sprechen wollen. Denke, die beiden sind nun sehr enttäuscht über die hoch emotionalisierte und wenig inhaltliche Aufarbeitung ihres Interviews. Sie haben ihren Wohnraum verloren weil es wichtiger ist, dass mit diesem Profite gemacht werden können als dass Menschen darin wohnen. Sie haben einen kollektiven Raum verloren und sollen nun auch isoliert in einer Zwei-Raum-Wohnung leben, die man sich aber schwer leisten kann. Das ist doch das Problem. Mich interessiert doch nicht ob die beiden lieb nachfragen, kichern oder welche Jacke sie tragen. Mich interessieren Inhalte aber diese werden hier als Phrasen abgetan. Ist das das Schicksal von Aktivist*innen (und ja, damit meine ich primär Frauen!)??? Würde mich da nicht sonderlich ernst genommen fühlen. Es geht weiter und ich wünsche euch beiden und allen anderen dabei viel Kraft!
zum Beitrag14.10.2020 , 13:07 Uhr
schon klar. Ich wollte nur auf die ewige Heuchelei aufmerksam machen, die dieser Aussage des Innenministeriums inne wohnt...
zum Beitrag13.10.2020 , 19:51 Uhr
ich finde das super, dass sie das so offen sagen! Jahrzehnte lang hatte keiner ein Problem damit, zu sagen, dass die Frauen doch bei den männlichen Formen immer mitgemeint waren - so nach dem Motto: "stellt euch nicht so an, ihr seid doch auch gemeint". War so klar, dass das Geschrei groß ist wenn es einmal anders herum läuft. Warum liebe Herren des Innenministeriums: ihr seid doch mitgemeint. Ist doch logisch und muss man doch gar nicht extra sagen ;) oder???
zum Beitrag12.10.2020 , 11:34 Uhr
Danke für diesen analytisch sauberen Kommentar! Habe mich gerade wirklich sehr gefreut weil es einfach den Kern trifft.
zum Beitrag26.09.2020 , 16:48 Uhr
Der Käse daran, ist doch der "Luxus für alle" Slogan. Es müssen doch langsam alle begriffen haben, dass ein radikaler Wandel heißt: dauernd neues Smartphone ist nicht, verbraucht wertvolle Ressourcen. Dauernd Fleisch geht auch nicht weil das viel zu viel Platz auf der Welt weg nimmt. Etc. betroffen sind dabei natürlich oft andere Teile der Welt, denen Ressourcen geraubt, Menschen mit Gift arbeiten. Also, nur weil ich es nicht sehe, gibt es das nicht? Ein radikaler Wandel, ein gutes Leben für alle, ist möglich aber eben kein Luxus - was immer das auch ist. Ich würde es als völligen Luxus empfinden, keine Existenzängste zu haben, nicht unter Konkurrenz-und Leistungsdruck zu leiden etc. Das ist Luxus - dafür mache ich gerne Werbung - nur dafür bezahlt mich im Kapitalismus halt keiner...
zum Beitrag11.09.2020 , 12:51 Uhr
schön zu sehen, dass es noch Menschen mit Rückgrat gibt!
zum Beitrag30.08.2020 , 11:01 Uhr
es geht nicht nur um die Nazis. Wenn man sich die Ideologie des Restes da so anschaut wären sie da als Anarcho-Kapitalist (dieses furchtbare Wort bezeichnet so was wie einen Hardcore Neoliberalen) wirklich an der richtigen Adresse. Individualismus über alles, dann ist es auch egal mit wem man demonstriert wenn alle so atomisiert sind... Sie sind vieles, aber nicht links.
zum Beitrag08.08.2020 , 13:26 Uhr
"alle machen sie dabei mit, die letzten Oasen (...) zu zerstören" wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;)
zum Beitrag08.08.2020 , 13:18 Uhr
und jetzt bitte ich den Autor noch mir zu erklären, wer oder was diese ominöse "Mitte" ist... Ideologiefrei gibt es nicht. Wissenschaft wäre das wenn sie nicht von Finanzierungen abhängig wäre oder die WissenschaftlerInnen selbst nicht auch Ideologien hätten, die sie zu oft schlicht nur durch ihre "Forschung" bestätigen - also genau so wie man eben nicht zu wissenschaftlichen Ergebnissen kommt. Liberale sind liberal - auch das ist eine Ideologie - wirtschaftlich wie auch das Menschenbild, das daraus folgt. Also, was ist bitte gemeint? Nicht links, nicht rechts, nicht oben, nicht unten... also fern der Gesellschaft? Der viel gepriesene Mittelstand, den von der unteren unteren Mittelschicht alle bis hin zu Friedrich Merz angehören? Und die ein abbezahltes Häuschen haben und SPD wählen? So eine Mitte?
zum Beitrag29.07.2020 , 12:34 Uhr
schon mal darüber nachgedacht, dass das schlichtweg mit Geld zu tun hat, von dem jetzt viele Menschen noch weniger haben als zuvor? Ein Getränk am Kiosk/Imbiss ist wesentlich günstiger als in den Kneipe und man kann trotzdem das menschliche Bedürfnis nach sozialem Austausch befriedigen. Auch in fühle mich in Massen generell nicht allzu wohl, denke aber, dass das der banale Grund ist: soziale Teilhaben
zum Beitrag23.06.2020 , 15:58 Uhr
Also wenns um die Polizei geht, dann bemerkt man in den Kommentaren Option 1: einfach die massive Staatsgläubigkeit der hiesigen Linksliberalen oder Option 2: dass immer weniger Linke die taz lesen oder Option 3: die Konservativsten und phantasielosesten Geister sich von dem Thema einfach magisch angezogen fühlen. Die Leute sollen froh sein in Deutschland zu leben weil es hier so wenig Diskriminierung gibt? Hanau vergessen, NSU vergessen, Halle vergessen, über 180 Tote vergessen, Polizeimorde vergessen... und ohne Polizei wäre die Menschheit verloren. Bitte Alternativen denken, die von unten kommen. Stadtteilkomittees, die Probleme besprechen und lösen wären so etwas. Kapitalismus abschaffen würde so viele Probleme lösen, da wären die Gefängnisse schnell zu 90% leer. Und dann meint noch jemand weil er in eine Polizeikontrolle geraten ist, nachvollziehen zu können, wie es ist wenn man niemals über den Bahnhof gehen kann ohne kontrolliert und schikaniert zu werden. Himmel, das macht mich sauer.
zum Beitrag17.06.2020 , 10:37 Uhr
Das ist eine der besten Analysen, die ich zu diesem Themenkomplex gelesen habe. Tausend Dank und mehr davon!
zum Beitrag18.05.2020 , 13:14 Uhr
was ist denn das für eine Rechnung? Weniger Arbeitslose aber dafür immer mehr Menschen, die von ihrer Arbeit kaum leben können? Na, danke SPD/Grüne! Und für diesen Sozialkahlschlag - in anderen Kreisen Flexibilisierung genannt - soll jetzt auch noch die DDR Schuld sein? Also, man kann denen ja vieles anlasten aber dass rot/grün das deutsche Kapital fit für den Wettbewerb machen wollte und das auf Kosten der Lohnabhängigen, wohl wirklich nicht!
zum Beitrag15.05.2020 , 12:08 Uhr
Da versuchen drei Frauen aufzuzeigen, was diese unbezahlte Arbeit bedeutet, wie viele Stunden und Facetten sie beinhaltet und das wird abgetan: hätten sie halt keine Kinder bekommen, ist eben Privatsache etc. Nein, ist es nicht!!! Ob Frauen Kinder bekommen oder nicht war noch nie "Privatsache". Mutterkreuz, ein-Kind-Politik, Abtreibungsgesetze, Elterngeld, propagierte Frauenbilder: all das ist politisch. Das heißt, ob eine Frau Kinder bekommen soll für die Wirtschaft, den Krieg, das Fortbestehen phantasierter Rassen oder sonst was war noch nie privat! Diese Gesellschaft profitiert aber immens davon, dass sie die Erziehung etc. ins Private zur Frau hin schiebt (ebenso die Pflege von Alten und Kranken)und somit auch das Risiko, das sie durch diese unbezahlte Arbeit auf sich nimmt, an sie privat auslagert. Ökonomische Abhängigkeit vom Mann, prekäre Arbeit, kaum Rente sind die bekannten Folgen. Dass es Männer gibt, die das anders machen wollen, ist richtig, nur kenne ich selbst genug solche Paare, wo dann eben doch am Schluss der Mann arbeiten geht weil er eben den Vollzeitjob unbefristet hat u.a. weil er eben kein wandelndes "Ausfallrisiko" wegen Besitz einer Gebärmutter darstellt. Ist drastisch formuliert aber so drastisch ist leider auch die Realität.
zum Beitrag13.05.2020 , 13:21 Uhr
Die Linke soll es sich also nicht gemütlich machen?? Nun, das macht sie in den allermeisten Städten nicht, sondern organisiert unter mega erschwerten Bedingungen den 1. Mai, Aktionen zur Lage Geflüchteter und Obdachloser, initiierte Nachbarschaftshilfen oder Spendenzäune, macht Kampagnen zur sozialen Frage. Ist halt nur blöd, dass darüber nicht tausend Berichte am Tag über zig Medien laufen. Was soll man denn jetzt tun? Ich glaube Gegendemos wären gerade ein wenig wirksames Mittel. In Stuttgart gab es eine Kundgebung von Linken, die sich eben thematisch abhebt. Ich denke, so kann das laufen. Aber dann muss auch richtig darüber berichtet werden. Keine kleine Randnotiz. Aber wie wir dahin kommen wollen, weiß ich auch noch nicht...
zum Beitrag05.05.2020 , 12:01 Uhr
Also, ich finde es interessant, dass sich bereits heute die Wortwahl geändert hat. Gestern waren es noch Täter, die dem linken Spektrum zugeordnet werden, heute wird von einer "linken Motivlage" gesprochen. Vielleicht mal ein Hinweis noch, wie leicht man in die " politisch links motiviert" Datei wandert. Es reicht aus, im Umfeld einer Demo, die vom Staatsschutz als solche bezeichnet wird, aufgegriffen und kontrolliert zu werden. Nun ist es eben so, dass auf eine Demo erst mal jeder kommen kann und sei er oder sie auch noch so wirr in seinen/ihren Thesen. Wenn diese Person kontrolliert wird, ist sie in den Polizeiakten eben einfach links - und so kommt natürlich auch so etwas zu Stande. QuerfrontlerInnen tragen eben kein Schild auf dem steht "Hallo, ich bin QuerfrontlerIn" oder so. Sehen sich ja selbst nicht als solche. So ist es also recht leicht zu erklären, wie die Sta und die Cops auf solche Muster kommen, die sie ja selbst erschaffen haben durch ihre Kategorien.
zum Beitrag28.04.2020 , 12:03 Uhr
Mh, ich finde den Grundgedanken richtig aber die Beleg-Ebene nicht nachvollziehbar. Mir fiel dazu eher ein, dass eine Gleichmacherei betrieben wird, die nicht der Realität entspricht. Egal ob arm oder reich: alle gegen den Virus. Dass es da eben schon massive Unterschiede gibt, nämlich welche Gesundheitsversorgung man sich leisten kann, wie man eine Quarantäne oder Ausgangssperre besser aushalten kann oder der Blick in andere Länder, der zeigt, dass es für manche eben ums nackte Überleben geht wenn sie ihre Arbeitskraft nicht verkaufen können - das wird negiert. Und natürlich steht dahinter, dass die einzelnen Länder mit so wenig Schaden wie möglich aus der Pandemie aber auch aus der Wirtschaftskrise raus wollen. Da geht es am Schluss um den Standortfaktor - deswegen hat man hier eben nicht wie in Neuseeland alle nach hause geschickt, deren Arbeit nicht wirklich wirklich unabkömmlich war. es gab hier nie einen tatsächlichen Lockdown. Schuften gehen, mussten die Menschen nach wie vor. Und zum Standortfaktor gehört natürlich auch Stabilität: wie viel Einfluss hat die Regierung auf ihre BürgerInnen und wie stark ist der Staat? Auch da kann sich Deutschland rühmen. Also ja, natürlich ist das kompetativ aber ganz banal geht es da um den Wettstreit eines "positiven Investitionsklimas" und darum als nationales Kapital, halbwegs gut aus der Wirtschaftskrise raus zu kommen, die sich ja bereits vor dem Virus anbahnte.
zum Beitrag28.04.2020 , 11:43 Uhr
Ich komme nicht aus Berlin, kann aber aus meiner Stadt sagen, dass das meist 1:1 die selben Leute sind. Konkretes handeln und der Einsatz für eine andere Gesellschaft widersprechen sich nicht sondern sind schlichtweg logisch.
zum Beitrag25.04.2020 , 12:55 Uhr
Also, ich beobachte eher die Tendenz, im anderen nur noch eine potentielle Virenschleuder zu sehen. Das hat nichts mit diesem - mit Verlaub - kleinbürgerlichen Begriff von Anstand zu tun. Dass Menschen in der U-Bahn nicht miteinander reden, ist doch nicht zu begrüßen! Dass Menschen umeinander herum navigieren und diese Angst vereinzelt doch noch mehr. Sorry, von dieser Sorte "Anstand" haben wir in Deutschland wirklich genug!
zum Beitrag19.04.2020 , 20:14 Uhr
das stimmt. Da würde ich noch mitgehen. Die Verkehrstoten, die Menschen, die an MRSA Keimen im Krankenhaus sterben, sind ja in diesem "wir" schon inbegriffen. Die Influenza-Toten von 2017/18 - immerhin 25.000 - ebenso.
zum Beitrag19.04.2020 , 13:46 Uhr
Virus kommt - Menschen sterben - deswegen wird alles getan, das zu verhindern, wäre nur dann logisch wenn es immer so läuft. Tut es aber eben nicht. Wir reden immerhin von Regierungen, die hinnehmen, dass TÄGLICH 25.000 Menschen auf der Welt an Hunger sterben oder am Klimawandel oder an vermeidbaren Krankheiten oder von Obdachlosen, die an Kälte sterben, Menschen am Individualverkehr etc. Deswegen muss ich mich fragen können, warum ist es diesmal anders? Wer hat welches Interesse? Welche Dynamiken sind entstanden, dass es diesmal anders ist? Das kann ich mir dialektisch anschauen, aus verschiedenen Blickwinkeln, mit tausend Faktoren, die zusammen spielen und derer ich mir nicht aller gewahr bin. Anders als Verschwörungstheorien, die ja eher auf einfache Lösungen kommen - aber eben völlig abgefahrene - komme ich so nicht zu DER Lösung aber muss doch Fragen stellen dürfen. Dabei geht es mir zumindest ja nicht um die Leugnung eines Virus sondern um meine Irritation bezüglich des Umgangs damit.
zum Beitrag19.04.2020 , 13:15 Uhr
weil immer mehr Leute Jobs haben, die ihnen Sparen nicht möglich machen. Ziemlich einfache Kiste.
zum Beitrag13.04.2020 , 14:54 Uhr
Danke für dieses Interview! Das ist mein heutiger Lichtblick...
zum Beitrag13.04.2020 , 14:46 Uhr
Wäre nicht nötig gewesen wenn von links was wahrnehmbares gekommen wäre, was sich zum einen verantwortungsbewusst gegenüber dem Virus und dem Umgang damit äußert und zum anderen die unsägliche Aussetzung aller bürgerlichen Freiheiten thematisiert. Alles, was wir nicht machen, lässt Lücken - auch in diesem Fall war sie offensichtlich. Die Medien - ja auch die taz - geben diesem wichtigen Thema viel zu wenig Raum. Auch hier wurde vor allem zu Beginn eher die Ausgangssperre mit herbei geschrieben als sich über die Aussetzung von Versammlungsrechten, Vereinsrechten etc. auch mal aufzuregen. Das geschah erst sehr spät.
zum Beitrag11.04.2020 , 13:01 Uhr
Verstehe, es gibt also nur Russland und Bayern. Ich meine damit, dass man sich offen andere Konzepte anschauen muss - und schon viel früher hätte tun müssen (v.a. Südkorea und Taiwan) und verstehe nicht, warum ein Söder hochgelobt wird OBWOHL dieser harte Kurs nicht mehr oder weniger erfolgreich ist als der in allen anderen Bundesländern.
zum Beitrag10.04.2020 , 11:26 Uhr
Regeln danach zu hinterfragen ob sie Sinn machen. ist also nicht so Ihr Ding? Das finde ich auf Dauer gefährlicher als jeden Virus... By the way, finde ich es schon interessant, dass es gerade in Bayern, wo die Maßnahmen am krassesten sind, die Zahlen am meisten steigen. Ist also wohl nicht das Erfolgsrezept.
zum Beitrag07.04.2020 , 21:22 Uhr
Krass, dass man mit der einfachen Ansage, der 1. Mai werde statt finden so eine Welle der Entrüstung auslösen kann wie das hier gerade passiert. Sie sagen doch selber, dass noch nicht fest stehe, wie. Aber es muss doch wirklich auch hier mal dem Letztem auffallen: wenn eine Person angezeigt wird, die ALLEIN ein Schild hoch hält (Hamburg), Menschen, die Schuhe und Schilder auf den Boden legen (Berlin) und Geflüchtete, die vor ihrer Unterkunft demonstrieren - mit angeblich zu wenig Abstand - gegen die Bedingungen, die ihnen keinen Schutz ermöglichen (Bremen), dann muss auch wirklich dem letzten klar werden, dass hier was im Argen liegt. Und ja, allein deswegen muss man demonstrieren! Und ja, es werden all die Menschen schon schauen, dass das Risiko nicht höher ist als wenn man in den Supermarkt geht - sogar niedriger weil draußen.
zum Beitrag06.04.2020 , 14:48 Uhr
und weil es wo anders noch schlimmer ist, soll man sich hier nicht so aufregen? Ist das der Tenor? Also, sorry, kennen Sie auch nur eine Person, die in der Pflege oder im KH arbeitet? Ich kenne einige und kann ihnen sagen, dass die Umstände unter denen sie arbeiten schlecht sind weil durch ökonomisiert wurde. Die Einführung der sog. Fallpauschale sorgt dafür, dass Menschen mit dem Kopf unter dem Arm entlassen werden. Kliniken arbeiten gewinnorientiert. Welche OP bringt wieviel? Welche Verfahren sind zu aufwendig? Das sind die Fragen, die unser ach so tolles Gesundheitssystem beschäftigen und nicht die nach best möglicher Heilung. Kaiserschnitte sind finde ich auch ein super Beispiel. In Zeiten, in denen natürliche Geburt in aller Munde ist, sind die Zahlen der Kaiserschnitte so hoch wie nie. Warum? Schnell, planbar und damit Kosten sparend. Und das war jetzt nur das Gesundheitssystem. Ähnliches könnte man über alles schreiben: Wohnen, Bildung etc. Und immer gemessen an dem, was möglich wäre, ist zu schauen und nicht, wo ist es schlimmer...
zum Beitrag02.04.2020 , 13:17 Uhr
Wo sehen Sie einen Widerspruch wenn vermutete Rechte Gebirgsjägern helfen? Hätten sie jetzt in Sammelunterkünften geholfen, würde ich den Widerspruch verstehen, so nicht. Rechte versuchen sich schon manchmal auch mit Hilfsaktionen -natürlich nur für ihre Landsleute - in Szene zu setzen - gerade in Italien relativ gängig, dass sie sich dabei auch viel von Linken abschauen. Die haben auch schon Häuser besetzt - natürlich nur für patriotische ItalienerInnen, die ihre Wohnung verloren haben. Es ist hier eher so, dass Nachbarschaftshilfe und Co aus den linken Kreisen organisiert wurde - zumindest da, wo ich lebe. Zum Glück.
zum Beitrag31.03.2020 , 21:24 Uhr
verstehe ich jetzt nicht. Was hat mein Ärger darüber, dass Dinge miteinander gleichgesetzt werden, die eben nicht gleich sind, damit zu tun? Da reimen sie sich jetzt aber eine Kausal-Kette zusammen, die keine ist. Was sie raus lesen können, ist dass ich Religion ablehne! Das wäre richtig.
zum Beitrag31.03.2020 , 17:50 Uhr
Bitte was? Wie kann man denn Sozialismus mit dem ganzen anderen Mist gleichsetzen? Ja, mit Sicherheit mag es Einzelne geben, die den Boden des dialektischen Materialismus verlassen und es daher idealistische Auswüchse annimmt aber an sich ist der Sozialismus erst mal die Idee einer anderen Gesellschaftsordnung ganz konkret und ohne Jenseits Klimbim!
zum Beitrag30.03.2020 , 14:04 Uhr
Warum wurden diese Menschen einfach sterben gelassen? Diese Frage treibt mich nach Wolfsburg und nach Würzburg um. Warum sind sie nicht in eines der Intensivbetten gekommen, die seit Wochen frei geräumt werden und andere alte Menschen dafür in die Pflegeheime verfrachtet wurden?
zum Beitrag30.03.2020 , 12:41 Uhr
Liebe Redaktion: in Nürnberg wäre bei den Wahlen noch einiges hinzuzufügen. Es gab mit der Briefwahl große Probleme. Nicht alle WählerInnen haben ihre Unterlagen bekommen. Es gab daher am Samstag noch die Möglichkeit, Ersatzwahlscheine persönlich am Rathaus abzuholen - per Durchreiche, also zumindest soweit mitgedacht. Aber, die Frage, was mit all den Menschen ist, die in Quarantäne sind und den Ersatzzettel nicht einfach abholen konnten oder auch Menschen, die von dieser Option gar nichts wussten, bleibt bisher unbeantwortet und geht im CSU-Freudentaumel unter. Vielleicht was zum Nachhaken?
zum Beitrag29.03.2020 , 12:19 Uhr
Söder und die CSU beweist quasi täglich, dass ihnen Menschenleben sch... egal sind. Aus dieser Partei wollten sie die Grenzen "bis zur letzten Patrone verteidigen" etc. Was einem Herr Söder aber nicht egal ist, sind seine Wählerstimmen und die sind im Durchschnitt nun einmal eher die Älteren und zum anderen auch die autoritär Denkenden. Die hat er bedient, anderen gefällt das auch. das hilft wenn er dann doch mal Kanzler werden will. So einfach wird ein Schuh drauß...
zum Beitrag29.03.2020 , 12:00 Uhr
ok, wenn ich von Grundrechten spreche, denke ich nicht an die Gewerbefreiheit. Liegt vielleicht daran, dass ich kein Kapital besitze ;) ich denke an die Unverletzbarkeit der Wohnung, Datenschutz, Vereine müssen dicht machen etc. Und das Einschränken ist für jemand mit großer Wohnung/Haus und Garten vielleicht kein Problem. Für Menschen, die zu fünft auf 60qm wohnen weil es finanziell anders nicht geht, eben schon. Wer jetzt draußen rum hängt, ist nicht der Feind, sondern vielleicht jemand, der es in seinem kleinen Kabuff nicht mehr aushält. Ich habe keine Alternative parat weil ich keine Virologin bin oder so aber um Bequemlichkeit geht es doch in der Debatte nicht - zumindest nicht mir.
zum Beitrag29.03.2020 , 11:30 Uhr
Puh, ich muss erst mal kurz durchatmen nachdem ich diesen Artikel gelesen habe. Menschen zeigen Solidarität indem sie auf ihr Einkommen und auf Sicherheit "verzichten"? Nein, sie verlieren ihre Jobs und haben eine Scheiß Angst und sie haben keine andere Option. Sie - die Mehrheit - traut sich nicht einfach zu sagen: meine Miete zahl ich jetzt erst mal nicht. Richtig wäre es aber das Selbstbewusstsein haben Konzerne wie adidas weil sie wissen, dass ihnen nichts passieren wird. Alle anderen sollten das auch machen und Ideen für Mietstreiks gibt es aber wer traut sich das angesichts der Wohnungsnot? Und dass der Kapitalismus in Krisenzeiten dazu tendiert nach dem (National-)Staat zu schreien, ist auch normal im Verlauf der Geschichte. Ich wiederhole mich: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. So funktioniert Kapitalismus. Und da ist jetzt nix neues dran. Das ist die Aufgabe des Staates als "ideeller Gesamtkapitalist". (Marx lesen lohnt sich in diesen Zeiten und dafür dürften viele jetzt auch Zeit haben.) Und ich spreche übrigens nicht von der Corona-Krise sondern von der Wirtschaftskrise, die sich schon länger als neue Welle abgezeichnet hat, die nun lediglich beschleunigt wurde. Die Autoindustrie beweint gerade öffentlich, dass durch die Pandemie jetzt Jobs verloren gehen. Das ist falsch, sie mussten sich eh verschlanken, ihre Krise bahnt sich ja schon länger an. Der Unterschied ist nur, dass jetzt keiner mault, ganz ohne Protest, das ist jetzt alles so vermittelbar: Entlassungen, Kurzarbeit, staatliche Subventionen. Klingt zynisch aber ich glaube, die Pandemie ist gerade für die Autoindustrie fast ein Segen.
zum Beitrag26.03.2020 , 12:18 Uhr
ja, aber dann muss dem was folgen. Dann will auch ich alle klatschenden auf der nächsten Demo sehen - wann auch immer sie wieder statt finden darf. Dann will ich, dass es eine politische Debatte gibt, bei der nicht alle möglichen einknicken weil man ja jetzt den Gürtel enger schnallen müsse.
zum Beitrag25.03.2020 , 14:20 Uhr
Während Konzernen eine Summe von etwa 600 Milliarden als Rettungsschirm angeboten wird, bekommt die breite Masse das Existenzminimum - das darf sie aber wie gnädig - ohne sofortige Vermögensprüfung tun. Und die Kohle dafür, woher kommt die? Die wurde seit Einführung von den Hartz Gesetzen den AufstockerInnen und Erwerbslosen von ihrem Leben abgespart! Hier in Bayern bekommen Obdachlose Menschen Bußgelder angehängt weil sie sich nicht an die Ausgangsbeschränkungen halten! Die Tafeln machen dicht. Wer fängt das ab? Menschen, die jetzt noch an die letzten offenen Stellen spenden aber nicht der Staat, der diese Einrichtungen eh und je hängen lässt. Menschen mit Hartz bräuchten jetzt mehr Geld weil die Tafeln weg fallen. Alte und Kranke brauchen mehr Geld weil sie mehr bestellen müssen, was teurer ist. Und die Geflüchteten in den Lagern? Die werden mit SEK unter "Quarantäne" gestellt. Zum Glück lebe ich in einem super Stadtteil, in dem sich die Menschen gegenseitig helfen. Sonst würde ich glaub ich grad nur noch am Rad drehen wenn ich an all die Scheiße denke. Und danach? Die ganzen Geschenke ans Kapital werden wir zahlen müssen. Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, so läuft das im Kapitalismus. Also, schön widerständig und gesund bleiben alle zusammen!!!
zum Beitrag20.03.2020 , 12:11 Uhr
Reine Polemik. Wo würden sie Schwangerschaft denn eher einordnen: im Strafrecht oder im Gesundheitsbereich?
zum Beitrag17.03.2020 , 12:23 Uhr
ich versuche es mal systematisch: Lohnarbeit ist nie ein freiwilliges Verhältnis. Da ich nichts besitze außer meiner Arbeitskraft, muss ich sie verkaufen um überleben zu können, Miete zu zahlen etc. Das ist die Grundprämisse im Kapitalismus. Das kann man scheiße finden (tu ich) oder super, abgesehen der Einordnung ist das so-noch. Daher muss man in der Wortwahl genau sein. Zwangsprostitution, Menschenhandel, Sklavenarbeit weichen von diesem allgemeinen Arbeitszwang im bürgerlich-liberalen Sinne ab. Deswegen sind sich da im Gegensatz zur Lohnarbeit ja auch alle einig, dass es das nicht geben darf. Aufpassen muss man nur, dass man a, nicht die Betroffenen bekämpft und b, dass man diese beiden Erscheinungsformen nicht wüst durcheinander würfelt. Ich denke, das würde in dieser Debatte helfen.
zum Beitrag16.03.2020 , 15:39 Uhr
Ich weiß, dass man als JournalistIn momentan liefern muss-vielleicht noch mehr als sonst, aber ich glaube, gerade in solchen Situationen ist auch mal ein kritischer Schritt zurück angesagt. ich lese zu wenig kritisches zu diesem Thema. Was mir spontan einfällt: 1. eine massive Umverteilung von unten nach oben steht wieder bevor. Unbegrenzt werden Kredite bereit gestellt, Hilfspakete für die Wirtschaft geschnürt etc. Wer den Gürtel am Schluss unbedingt wieder enger schnallen muss, dürfte klar sein. 2. Gestrichen wird alles, was schön ist, arbeiten gehen soll man aber bitte bis zum Schluss. Was bringt es wenn ich nicht in die Kneipe kann, in der Werkshalle aber mit hunderten Leuten bin etc? 3. Versammlungsrecht wird mal kurz mit einem Federstrich außer Kraft gesetzt - und alle haben Verständnis. 4. Die Ladenöffnungszeiten werden ausgeweitet - auch auf Sonntags??? Ist die Gesundheit von VerkäuferInnen gar nichts wert? Und wer braucht das? Alle sollen sich einschränken dann haben doch auch alle mehr Zeit um einkaufen zu gehen - nicht um zu hamstern wohl gemerkt. Bei allem gilt: etwas wieder rückgängig machen, wo jetzt keineR gemuckt hat, wird richtig schwierig und ist von politischer Seite gar nicht gewollt. In Bayern werden sich viele Unternehmen über die Öffnungszeiten freuen, haben doch Kirchen und Gewerkschaften seit Jahren dagegen angekämpft. Scheiße ist das alles, was da so als Begleitmusik spielt!
zum Beitrag08.03.2020 , 10:09 Uhr
Wenn sie bei sich in der Stadt z.B. ein Waffenunternehmen haben, klar. Tun sie sich mit Friedensbewegten zusammen und verhindern sie die Auslieferung. Wir können weiter die Hände in den Schoß legen oder fangen an, was zu tun. Aber jetzt muss ich los, schließlich ist heut 8. März und es gibt viele Aktionen.
zum Beitrag07.03.2020 , 15:37 Uhr
Wenn ich diesen "Mehrheiten"-Quatsch noch mal lesen muss, geh ich speien. Es ist doch nicht so, dass sich hier alle Leute nach gründlichem Abwägen und dem Prüfen der Faktenlage eine Meinung bilden würden!!! Die Masse der bürgerlichen Medien schreiben doch nicht neutral. Da fallen schon wieder die Worte von "Massenzuwanderung" da werden Worte wie "Migrationswaffe" ungefiltert übernommen. Es geht um Menschen verdammt noch mal! Wenn mit der gleichen Empathie, die die bürgerlichen Medien einen Hopp entgegen bringen auch über die geschrieben würde, die diese Empathie nötiger hätten weil sie sonst schon nicht viel haben, wäre auch die öffentliche Meinung eine andere. Meinung wird hier gemacht!
Zu dem unsäglichen Zirkelschluss: um die Rechten nicht stärker zu machen, dürfen keine Menschen kommen, will ich mich ehrlich gesagt gar nicht äußern. Dann gehen Sie CDU wählen. Die agitieren genauso. Bedienen sich einfach so lange der rechten Argumentationen damit sie die Menschen von den WIRKLICH Rechten fern halten. Stopp, funktioniert aber nicht: das Original wird einfach nur noch salonfähiger und die anderen sind trotzdem rechts. Meine andere Frage wäre, mit wem sich da identifiziert wird. Für wen wäre es fatal? Für mich persönlich nicht, für Sie auch nicht. Weil dann alle noch mehr rechts werden? Ja, dann sollten wir da ansetzen und vielleicht auch mal wirklich an Fluchtursachen wie Krieg und Ausbeutung und naja all den Wahnsinn eben angehen, der von der westlichen Industrie und den Mächtigen da so verursacht wird. Und gemeinsam mit den Menschen aus anderen Ländern krempeln wir eben alles um, was schlecht für die Mehrheit der Menschen ist. Klingt anstrengend? Ja, dann sollten wir wohl gleich damit anfangen anstatt Resignation und Sachzwang zu konstituieren!
zum Beitrag05.03.2020 , 10:56 Uhr
Gähn. Gleichsetzung, Hufeisen, Extremismustheorie... Sagt mal, kann es sein, dass hier immer mehr von der Sorte unterwegs sind? Fand es in der taz oft bereichernd, die Kommentare zu lesen, seit einiger Zeit gleich das eher denen einer x-beliebigen bürgerlichen Lokaljournaille. Langweilig...
zum Beitrag05.03.2020 , 10:49 Uhr
Äh ja, verkürzt kann man diesen paar Zeilen vorhalten. Mehr aber auch nicht. In vielen afrikanischen Ländern herrscht eine Art "Postkolonialismus". Der IWF/Weltbank hat die Ökonomien über die Schuldenzahlung so fest im Griff, dass das Aufbauen eigener Ökonomie sagen wir mal schwierig ist. Ebenso schwierig ist, dass Europa die Märkte mit ihrem billigem Abfall (Fleisch, das wir hier nicht wollen als Beispiel) überschwemmt, so dass die lokalen Erzeuger ihre Produkte nicht absetzen können. Hinzu kommen europäische Firmen, die die Meere leer fischen - legal, Shell und co, die die Meere vergiften und Menschen ebenso beim ungeschütztem Abbau hochgiftiger Ressourcen für Smartphones etc. Es gibt noch so viele Beispiele aber erst mal soweit. Also, ich würde es schlicht Imperialismus nennen aber ist schon etwas komplexer als "andere haben es auch geschafft, ne?!
zum Beitrag04.03.2020 , 12:02 Uhr
Jaja. Schön brav jedoch noch so irrsinnige Gesetz und jede noch so menschenfeindliche Anordnung befolgen. So kommen wir gesellschaftlich sicher weiter.
zum Beitrag04.03.2020 , 11:54 Uhr
Doch. Leider. Also zumindest in Bayern gibt es ein Gesetz zur Wohnsitzauflage. Mit dem werden Menschen bereits aktuell gezwungen, dort zu wohnen, wo es dem Freistaat passt...
zum Beitrag02.03.2020 , 18:07 Uhr
ich würde nicht damit angeben, dass ich mit 12 mehr Herz und Verstand hatte als heute... Aber mal im Ernst: der gute Kapitalist bleibt Kapitalist. Seine Angestellten machen trotzdem die Arbeit, mit der er seinen Reichtum häuft. Ändert tatsächlich nix an der Mehrwert-Aneignung per se. So viele Menschen auf der Welt arbeiten jeden Tag super hart und werden niemals auch nur annähernd so viel Geld und Macht haben wie dieser Typ. Und ich muss das jetzt nicht moralisch sehen, aber das ist nun mal so im Kapitalismus. Das ist so angelegt, ob der Kapitaleigner gut oder böse ist, spielt dabei systematisch gesehen keine Rolle, ist aber für den/die Einzelne einfach mehr oder weniger beschissen.
zum Beitrag02.03.2020 , 17:55 Uhr
Oh ja, ich bin für die Abschaffung aller Grenzen und nochmal: für alles andere als für Menschen besteht das was sie so schockiert schon! Übrigens geht es hier aber nicht darum, was ich oder wer anders möchte. Überlegen Sie doch, auf was der Reichtum hier fußt: warum können wir T-Shirts für ein paar Euro kaufen, Handys mit seltenen Rohstoffen zu Spottpreisen etc. Und jetzt stehen Menschen wie sie da und sagen: die können aber nicht alle kommen. Naja, sie folgen den Spuren ihrer Ausbeutung, sehen aufgrund der systematischen Zerschlagung ihrer eigenen Infrastrukturen keine andere Perspektive. Und die anderen, die vor Kriegen fliehen und eine Perspektive suchen, tun das natürlich da, wo es Sicherheit und zumindest ein Minimum an Existenzsicherung gibt-würden Sie und ich nicht anders machen, aber bequem ist es eben schon, hier in die Tasten zu hauen und Menschen abzusprechen, dass sie das tun, was Menschen in besch...Situationen nun mal tun. Ich sehe innerhalb dieses globalen Ausbeutungssystems auch wenig gute Optionen, deswegen müssen wir darüber hinaus denken und heute schon solidarisch handeln wenn wir wollen, dass sich wirklich was ändert. Der Kampf gegen den Krieg gehört dazu. Aber Fluchtursachen bekämpfen heißt eben auch Kapitalismus abschaffen.
zum Beitrag02.03.2020 , 14:15 Uhr
Ich glaube schämen ist das falsche Wort. Dafür müsste man sich mit dem neoliberalen EU-Projekt identifizieren. Das tue ich nicht. Ich sehe die Schweinerei genau darin: Waren und Geld fließen über alle Grenzen hinweg während die Menschen festgehalten oder weggeschickt werden, wie es politisch gerade passt. Aber auch hier muss für InternationalistInnen doch die Forderung klar sein: lasst die Menschen dahin, wo sie wollen! Oder warum sollte der Mensch weniger Recht als eine Ware haben (Kapitalismus, schon klar, müssen wir uns aber nicht zu eigen machen)? Also, natürlich Grenzen stürmen, Leute aufnehmen und die Erdogan-Rechnung mit weniger Aufregung durchkreuzen. Manche starren jetzt schon wieder wie die Schlange auf das Kaninchen und fragen sich ob das die Rechten weiter stärkt. Davon darf unsere Haltung nicht abhängen! Im Gegenteil solche Relativierungen machen uns schwach und angreifbar.
zum Beitrag29.02.2020 , 21:38 Uhr
Mich nervt dieses: die Not zur Tugend machen. Es gibt so viele Menschen, die auf zu wenig Raum leben weil sie es sich anders nicht leisten können. Andere leben allein in ihrem 100qm Loft. Die Lösung ist Vergesellschaftung und bedarfsgerechte Verteilung mit Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse soweit möglich-das alles basisdemokratisch und keine romantisierten ideologisch aufgeladenen Trailer-Parks. P.S. Die Kritik richtet sich eher an alle, die es abfeiern und die oft unkritischen Medienberichte, weniger an die Leute, die das machen.
zum Beitrag25.02.2020 , 10:30 Uhr
Ich finde den Ansatz gut, mal anzuschauen, was hier über teils Jahrhunderte erkämpft wurde (z.B. Mutterschutz, Elternzeit...) Nur fehlt mir ein Schritt. Es reicht nicht aus das Bestehende zu verteidigen. Nein, wir müssen noch viel weiter nach vorne drängen. Statt: wir weichen keinen Schritt zurück, machen wir doch Tausende nach vorne!
zum Beitrag11.02.2020 , 17:48 Uhr
Einige der Kommentare zeigen für mich, dass wir keinen neuen Begriff brauchen: Islamophobie ist schlichtweg Rassismus! Keiner der übergriffigen Menschen wird vorher fragen: sind Sie tatsächlich gläubig? Nein, die gehen nach Aussehen. Und auch die Medien-Hetze und die staatliche dazu will mit so einem Käse mal wieder die Nation einen und der genetische Rassismus ist ja so was von überholt da packen eben auch diese den Kulturrassismus und eine vorgeschobene Religionsablehnung aus um Ängste zu schüren vor Terror, kultureller Übernahme und was weiß ich noch. Damit ja keiner hier bemerkt, dass er ausgebeutet wird-der Boden hierfür wurde und wird immer wieder fruchtbar gehatlten. Ich kann Religion als unvernünftiges Zeug so viel hassen, wie ich will! Angst macht mir Religion generell schon weil sie irrational ist und Menschen sich auch durch so einen Schmarrn aufeinander hetzen lassen. Aber das hat mit Rassismus nichts zu tun und den erleben etliche Menschen hier - teilweise auch unter dem Deckmantel einer Islamkritik. Ach ja, und spart euch irgendwelche Pseudo-Gremien. Gegen Spaltungsversuche von oben hilft nur Solidarität von unten.
zum Beitrag10.02.2020 , 10:48 Uhr
Meiner Meinung nach geht der Autor der vorherrschenden Politik auf den Leim wenn er davon spricht, dass Rechtsruck etc. nur Phantasien von Linken seien. Ja, es gibt eine starke Polarisierung aber das hat man wohl auch genau dem zähen und beständigen Agieren genau dieser Linken zu verdanken. Denn im gleichem Atemzug wie manche Rechtsstellungen kosmetisch verbessert werden, werden massenweise autoritäre Gesetze erlassen, die es erlauben, unliebsame Menschen für Monate wegzusperren, flächendeckende Überwachung ermöglichen und zugleich wird eine Rechte hofiert, die in Form des NSU oder Halle eine tödliche Bedrohung darstellen. Thüringen zeigt, dass die bürgerlichen Parteien willens sind, die Macht um jeden Preis zu halten und so vieles ist wieder sagbar, was ich noch vor sieben Jahren nicht für denkbar gehalten hätte. Es gibt auch viel Hoffnung und ja, die kommt von unten, von Mieterkämpfen, von FfF, von Betriebskämpfen etc. aber den Rechtsruck einfach mal wegzuwischen weil viele SchweizerInnen gesagt haben, wir wollen nicht, dass Homosexuelle diskriminiert werden, halte ich für verdammt gewagt - zumal es die Ebenen zwischen bürgerlichen Staatsapparat und der Bevölkerung vermischt. Da sind die klassisch marxistischen Fragen nach Interessen zu stellen.
zum Beitrag04.02.2020 , 17:34 Uhr
Ich halte nichts von Religion, aber niemand anderes als sie selbst sollte einer Frau vorschreiben, wie viel oder wenig sie tragen soll! Verbote sind Schwachsinn und meines Erachtens eher Ausdruck eines staatlichen Rassismus, der mit Angst arbeitet. Mit doch egal ob ich jemandens Gesicht sehen kann wenn die Person das nicht will und unter jeder Nikab eine Bombe zu vermuten, liegt ja auch nicht näher als bei jedem christlichen Fundi. Von außen ist niemand zu befreien und bevor hier mit dem Finger auf andere gezeigt wird, gilt es vor allem hier noch mal ordentlich an der Emanzipation zu arbeiten - als Frauen wie auch als Menschen.
zum Beitrag02.02.2020 , 18:29 Uhr
Naja, durch googlen kann man Alltagsrassismus halt nicht verifizieren. Ich kann dir nur die Erfahrung im Kindergarten eines Bekannten überliefern, wo Eltern ihren Kindern geraten haben, nicht mit "dem Chinesen" zu spielen. Dass die Eltern des Kindes wo ganz anders her kamen, ist Randnotiz. Und so was gibt es hier in Bayern gerade öfter auf jeden Fall. Ich verstehe daher nicht, warum sich im Forum hier so viele gegen den Anteil der Rassismuskritik wenden. Wenn Eltern einem Kind sagen, es solle nicht mit dem anderen spielen wegen vermuteter Nationalität ist das irgendwann auch nicht viel anders als wenn alte Leute sagen, dass die "Schwarzen" alle Aids hätten und man deswegen keinen Kontakt haben soll. Nicht rassistisch? Echt? ich finde, man sollte gerade keinen Kontakt mit Deutschen haben. Die Grippe verbreitet sich dort nämlich gerade rasant und fordert regelmäßig viele Todesopfer. Ironie aus. Entspannt euch mal alle wieder!!! Ist nur ein Virus und ja, es sterben Alte, Vorerkrankte und Kleinkinder, tragisch, aber bei jeder Grippe so. Aber Panik verkauft sich halt gut.
zum Beitrag30.01.2020 , 15:39 Uhr
Krass über was man sich hier schon freuen muss. Die richtigere Überschrift wäre wahrscheinlich "Sozialdemokratie ist möglich". Mehr ist es ja letztlich nicht.
zum Beitrag29.01.2020 , 11:18 Uhr
Schade, dass in diesem Artikel nur auf MigrantInnen eingegangen wird. Ich denke, dass kommt erschwerend hinzu. Vor allem handelt es sich hier aber um eine soziale Frage. Den Satz "Das ist nichts für ihr Kind" mussten sich meine Eltern (Arbeiterfamilie) bei mir auch anhören als es um das Gymnasium ging. Obwohl super Noten und so. ich denke, ein paar migrantischen AkademikerInnen, Frauen und Menschen, die optisch nicht den kranken Normen entsprechen, würde das Verfahren schon helfen. Die Frage ist doch aber wie viel Energien wir in den Kampf um die gleiche Verwertung unserer Arbeitskraft stecken wollen oder ob der Fisch nicht doch vom Kopfe her stinkt und wir da nicht mit aller Entschlossenheit ran müssen.
zum Beitrag20.01.2020 , 17:41 Uhr
Mh und ich hätte jetzt ehrlich gesagt spannender gefunden, für was dieser Mensch steht und nicht nur darüber, was er zwischen den Beinen hat - oder eben nicht. Ist er progressiv oder eher ein Kretschmer? Das ist -wenn man schon so viel über die Grünen berichten muss, doch viel interessanter. Es ist doch völlig am Ziel vorbei geschossen wenn der Aspekt der Identität über allem steht.
zum Beitrag06.01.2020 , 17:50 Uhr
ÖR ist nicht nur "Die Anstalt"! Man darf den Rechten nicht die Kritik an Medien überlassen! Was als Objektivität verkauft wird, ist bürgerliches neoliberales Interesse- oft law und order Denke. "Polizei MUSSTE schießen/schlagen/tasern..." Wenn gegen China demonstriert wird und Straßenschlachten passieren, ist das die "Demokratiebewegung", hier wäre sofort von linken Chaoten die Rede wenn ähnliches in der Form für ein legitimes Anliegen passieren würde. Es gibt politische/ökonomische Interessen, die - natürlich ausgenommen von ein paar wunderbaren Ausnahmen, die über ÖR vermittelt werden sollen und das sind nicht die meinen und nicht die der Mehrheit der Menschen hier. Dass ich dafür auch noch zahlen muss, finde ich natürlich mies.
zum Beitrag06.01.2020 , 17:39 Uhr
Ich befinde mich nicht in einem Bekanntenkreis, wo alle Kite-Surfen und was weiß ich was gehen. Ein Freund von mir hat ein E-Bike weil er eine Behinderung hat, mein Kaffee mit Milchschaum ist am WE mein kleiner Luxus. Im Unverpackt-Laden wollte ich mal Nudeln kaufen und musste feststellen, dass die das 3-fache kosten! Ich habe keine Kohle für einen Führerschein und erst recht nicht für ein Auto. Brauch ich auch nicht, will ich auch nicht. Reisen kann ich mir oft nicht leisten - vor allem keine sehr weiten. So, und jetzt kommst du mit Moral und Vorhaltungen und ich stelle mir vor, du kackst mich wegen meines Milchaufschäumers an (weiß gar nicht ob meiner auch schlimm ist...) und da bin ich genervt, ja. Weil Menschen mit kleinem Geldbeutel zusätzlich andere Probleme haben. Ja, die Erde - und vor allem wir als Menschen - werden die Profitmaximierung nicht unbeschadet überstehen, der Kapitalismus saugt ihr alles aus, zerstört sie. Das ist scheiße und trifft wieder und vor allem die Habenichtse. Ich versuche alles was mir möglich ist, gegen den Kapitalismus und für eine andere Welt zu tun. Aber das Problem des Untergangs der Menschheit scheint manchmal weiter weg als die monatliche Miete, die zu zahlen ist, eine Nebenkostennachzahlung, die unvorhergesehen hineinschneit oder die Waschmaschine, die auf einmal kaputt ist. Ich will nicht jammern oder einfach eine andere Moral aufmachen sondern das ist die Realität etlicher Menschen-nein, die von so vielen ist um so viel besch... als meine. Der Kern aller Probleme ist das Streben nach Profitmaximierung und das kann man nicht durch individuelles Alles-richtig-machen wegzaubern. Wir brauchen einen gesamtgesellschaftlichen Kampf - ums Ganze. Sei davon gerne Teil, liebe Autorin aber nach Vorne gewandt, alles umfassend und bitte auf Augenhöhe.
zum Beitrag05.01.2020 , 13:54 Uhr
Das ist kein Gegenbeispiel zu einer menschenverachtenden Asylpolitik sondern ihre neoliberale konsequente Fortführung! ich finde, die Einleitung des Artikels zeugt von einer falschen Analyse. Leuten, die fliehen müssen, denen hilft das ja nicht. Soll jetzt ein politisch Verfolgter erst mal ein paar Jahre lang in Seelenruhe studieren und dann noch den Deutschkurs machen um dann endlich in Sicherheit zu kommen?! Bis dahin ist der Mensch in Haft, gefoltert oder tot! Das ist doch kein Ersatz für Asyl!!!
Kommen darf und soll, wer rentabel ist. Doppelt übrigens. Die Ausbildung wurde ja in einem anderen Land finanziert und weil die Leute weniger Lohn gewohnt sind, kommt ihnen dann der niedrigere Lohn von irgendwelchen privaten Anbietern hier hoch vor - unterwandert aber in Wirklichkeit den Tarifvertrag. Der Fachkräftemangel ist ja nur zum Teil wahr. etliche sind nur nicht bereit, unter diesen Bedingungen zu arbeiten - und das betrifft nicht nur die Kohle sondern auch die Personalschlüssel etc.
Da wird das internationale Proletariat versucht, gegeneinander auszuspielen und so viele RassistInnen hier sind dumm genug, da mitzumachen. Liebe Leute, bitte bringt Kampfgeist mit und steckt die KollegInnen damit an! Integriert euch nicht ins Duckmäusertum! Vielleicht können wir dann den Spieß ja auch gemeinsam umdrehen.
zum Beitrag28.12.2019 , 13:43 Uhr
Oh je, tatsächlich Schäuble??? Unglaublich. Über Identitäten, der Suche nach Kollektiven gäbe es so viel Treffenderes als dieses Gefasel. Nationalismus ja, aber irgendwie anders, irgendwie neoliberaler? So ein Quatsch. Braucht außer denen, die profitieren kein Menschen. Wieder mehr Bewusstsein für die eigene Klassenlage - das wäre mal was und das gepaart mit dem Bewusstsein, dass das alle Lohnabhängigen auf der Welt betrifft aber in unterschiedlichem Ausmaß. Die Solidarität, das Zusammenschließen, der Kampf um das, was wir alle als Reichtum erschaffen haben; das ist eine echte Perspektiven und all das ohne das gegenseitige Ausspielen von Identitäten: egal ob schwarz, weiß, gender, alt, jung whatever sondern für eine Welt, in der wir uns als Freie und Gleiche begegnen können. Das wiederum wäre Schäubles Alptraum. Gut so.
zum Beitrag20.12.2019 , 16:51 Uhr
Finde ich schwierig zu beurteilen ohne den konkreten Fall zu kennen. Ich fürchte, dass Arbeitsrecht und Sexismus gegeneinander ausgespielt werden. Wenn Chef*innen aufgrund von genderunsensiblen Aussagen kündigen (wie gesagt, kenne den Fall nicht, was genau gesagt wurde) und in diesem Artikel diese repressive Form gegen Lohnabhängige nicht einmal thematisiert wird, sollte uns das als Linke schon zu denken geben - zumindest dem klassenbewussteren Teil der Linken. Ich kenne viele Menschen, die da nicht so sensibilisiert sind und bei denen viele Diskussionen nötig wären, um sie bei jedweder (post-)modernen und identitätsbezogenen Diskussion (Artikel, Sternchen...) auf dem Laufenden zu halten und das sind Leute aus der "eigenen" Bubble. Wie krass ist das erst für Leute außerhalb des Elfenbeinturms? Und die werden dann alle gefeuert? Oh je... Diskurs und Sensibilisierung sind super wichtig aber Repression sollte nie das präferierte Mittel sein. Wenn kein Lernerfolg bleibt bei Menschen auf der gleichen Ebene die soziale Repression - und auch die sollte eben letztes Mittel sein. Aber eine Kündigung ist das krasseste Mittel der Unternehmer*innen gegen die Lohnabhängigen. Vorsicht, wem man da so ganz nebenbei Beifall klatscht! By the way: mir egal, was irgendein Promi dazu sagt um den eigenen Wert zu steigern und um sich besser zu vermarkten und das sollte es uns allen sein!
zum Beitrag06.12.2019 , 16:04 Uhr
"Gedenken heißt Kämpfen" ist meines Erachtens nach eine wichtige und richtige Parole. Denn, wer verhindern will, was geschehen ist, der muss heute gegen das Wiedererstarken der rechten Brut kämpfen. Lichtlein anzünden wird nicht ausreichen. Bei aller berechtigten Kritik am ZPS ist es fatal diese Parole so in den Schmutz zu ziehen!
zum Beitrag03.12.2019 , 16:16 Uhr
Ersetzt keinen Aktivismus, aber vielleicht macht es zusätzlich Druck:
www.openpetition.d...einnuetzig-bleiben
zum Beitrag25.08.2019 , 11:53 Uhr
Liebe Taz,
eigentlich lese ich taz genau aus dem Grund, nicht nur dpa-Meldungen und Polizeiberichte unreflektiert wieder gekäut zu bekommen, sondern auch eine kritisch-reflektierte Auseinandersetzung zu erhalten. Dieser Artikel hat mich dermaßen enttäuscht und zugleich aufgeregt, dass ich mich tatsächlich angemeldet habe um einen Kommentar zu schreiben - sonst nicht so meine Art.
Der G7 Gipfel und vor allem die Festnahmen der drei jungen Menschen aus Nürnberg (wenn man telepolis liest, kann man wesentlich mehr erfahren - da wurde nämlich sogar recherchiert!) ist in einer absolut fatalen Betrachtungsweise dargestellt: kein Wort über die ausgeschaltete Rechtsstaatlichkeit z.B. durch sog. Schnellverfahren, dass sie keinen Zugang zu ihrem Anwalt bekommen haben, der vom dortigen legal-Team gestellt wurde, das Abschotten von der Öffentlichkeit, von Eltern und Angehörigen, die zu den jungen Menschen nach wie vor keinen Kontakt haben können... und auch mal wenigestens in Frage zu stellen, ob die "Tränengaskartusche" doch einfach nur ein Pfefferspray ist.
Darüber hinaus, kein Wort zur Militarisierung ganzer Regionen, Notstandsgesetzen, die in reguläres Gesetz gegossen wurden etc.
Fazit: Katastrophe! Wenn ihr da bei LeserInnen wieder etwas gut machen wollt, setzt euch noch mal hin, schließt euch mit telepolis kurz, recherchiert selbst und fangt noch mal neu an bevor ihr weiterhin die Propaganda französischer Repressionsbehörden gegen den so notwendigen Protest betreibt!!!
MfG
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