piwik no script img

Debatte um AKW-AbschaltungenFatales Signal an die Wirtschaft

Silke Mertins
Kommentar von Silke Mertins

Wie weit AKWs eine Rolle für die Stromversorgung spielen, ist nicht entscheidend. Jetzt geht es darum, die allgemeine Verunsicherung zu begrenzen.

Isar 2: Wie kann Deutschland inmitten der Energiekrise drei moderne AKWs abschalten? Foto: Christian Mang/reuters

Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie.“ Man kann von Ludwig Erhard halten, was man will, doch die wenigsten würden wohl bezweifeln, dass dieser Satz zutreffend ist. Wie optimistisch die Zukunft eingeschätzt wird, entscheidet darüber, ob Unternehmen investieren und Ver­brau­che­r*in­nen Geld ausgeben. Wegen der Energiekrise und der von ihr getriebenen Inflation ist die Stimmung kurz gesagt: schlecht. Alle maßgeblichen Öko­no­m*in­nen gehen von einer bevorstehenden Rezession aus.

Vor diesem Hintergrund die drei verbleibenden AKWs nicht wenigstens im Streckbetrieb weiterlaufen zu lassen, ist ein fatales Signal an die Wirtschaft. Selbst wenn die Atomenergie für die Stromversorgung keine Rolle spielt, wie das Wirtschaftsministerium behauptet, geht es eben nicht allein um Zahlen und Fakten, sondern auch um Befürchtungen und Einschätzungen. Je pessimistischer die Lage gesehen wird, desto stärker wird die Rezession.

Hinzu kommt nun auch noch, dass die Betreiber der betroffenen AKWs klipp und klar sagen, dass sich ihre Anlagen rein technisch nicht einfach innerhalb einer Woche hoch- und runterfahren lassen. Man fragt sich, welche Ministeriumsmitarbeiter die Entscheidungsvorlage für den Minister eigentlich so dilettantisch vorbereitet haben. Die Pförtner?

Auch viele EU-Partner halten es für, nun ja, sehr speziell, dass Deutschland mitten in der schwersten Energiekrise der Nachkriegszeit drei moderne Atomkraftwerke abschaltet. Ob sie unter diesen Umständen bereit sind, Deutschland bei der Beschaffung von Flüssiggas entgegen zu kommen? Der Enthusiasmus dürfte dadurch wohl kaum in den Himmel gewachsen sein. Die Entscheidungen rund um Atomkraft und Laufzeitverlängerungen sind jedenfalls politisch und technisch betrachtet ein einziger großer Murks.

Es liegt zum Teil daran, dass ein echter Kompromiss der Koalitionspartner unerreichbar war. Für Grüne ist Atomkraft nicht nur als Technologie ein Risiko. Würde Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck die Laufzeit in irgendeiner Form verlängern, wäre er wahrscheinlich in seiner Partei und im Rennen um die nächste Kanzlerkandidatur erledigt. Die Grünen-Anhänger, die mehrheitlich das Weiterlaufen der Nuklearanlagen befürworten, wären kein Problem.

Doch die Parteimitglieder und -funktionäre von der Basis bis zum Bundestag würden ihm das nie verzeihen. Diese innerparteilichen Probleme ändern jedoch nichts daran, dass ein Streckbetrieb der drei bestehenden Atomkraftwerke mindestens bis zum Frühjahr vernünftig wäre. Aber Politik ist eben auch zu 50 Prozent Psychologie.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
Mehr zum Thema

85 Kommentare

 / 
  • Der Kommentar von Silke Mertins passt ja eher auf die Homepage der FDP oder auch der (C)DU...

    Bei der Energieversorgung geht es eben tatsächlich um Zahlen und Fakten und nicht um "Einschätzungen" und Befürchtungen. Zu den Fakten gehört auch, dass es immer noch keine vernünftige Lösung zur Frage der Endlagerung gibt (und vermutlich nie geben wird).

    • @Felis:

      1. aus meiner Sicht ist diese Einschätzung falsch, siehe Dual Fluid



      2. wir haben aber als Menschheit eine Menge Zeit für das Problem Endlagerung aber wenig Zeit für das Problem Klimaerwärmung



      3. Ein Betrieb der 6 letzten Kernkraftwerke in D für 5 Jahre würde an hochradioaktivem Müll gerade mal soviel erzeugen, wie in ein Schwimmbecken passt. Das Problem der Endlagerung würde dadurch also nicht wirklich grösser.

      • @u62:

        Zu 3.: Schwimmbecken vor oder nach der notwendigen Verglasung und Verpackung in Container?

        Zu 1.: Es gibt noch nichtmal einen Prototypen. Niemand weiß, ob das jemals möglich wird.

        Zu 2. Die Reaktoren laufen zu lassen braucht erneute Sicherheitsprüfungen. Statt dafür Geld auszugeben, könnten mit dem Geld Erneuerbare ausgebaut werden, die dann über die nächsten Jahrzehnte weit mehr CO₂ einsparen — und uns unabhängiger von Russland und anderen Autokratien machen.

        • @Arne Babenhauserheide:

          zu 1. und wenn wir so technikfern agieren wird es auch niemand herausfinden. es ist eine gute Chance, mit dem bereits existierenden Müll klarzukommen.

          2. könnte man, wenn da nicht zwei Riesenprobleme wären: die AKWs sind schon da, der Ausbau nicht. Diese Situation wird durch Energiekosten, Fachkräfte- und Rohstoffmangel verschlimmert und - ein Windrad ist erstmal wg mehreren tausend Tonnen Beton etc. klimaschädlich, für ca 7 Jahre. Danach erst zahlt es positiv ein, das sollte man nicht vergessen. Wenn wir aber jetzt auf die Bremse wollen, gibt es nichts besseres als bestehende AKW.

  • Bitte betreibt wenigstens 5 Minuten Quellenforschung: Der Artikel zur Umfrage bei T-Online beruft sich auf eine Umfrage von INSA, dem Meinungsforschungsinstitut, das aus der Werteunion heraus gegründet wurde und gerne von Rechtsextremen beauftragt wird: de.wikipedia.org/w...e_Rolle_und_Kritik

    „Eine INSA-Tochtergesellschaft verfasste in der Vergangenheit Reden für die [AfD].“

  • Im Land der Ingenieur:innen und Patente, der großen Rückversicherungen und der Modellierer:innen wird es doch ausreichend qualitativ höchste Expertise für diese Fragestellungen geben, um zeitnahe ein tragfähiges, glaubhaftes wissenschaftliches Gutachten zu bekommen. In der Pandemie waren wir auch dynamischer durch die Vernetzung verschiedener Fakultäten. Und eine gute Kommunikationsstrategie wäre eine echte Wohltat. Wenn es allerdings den Entscheider:innen um andere Umstände geht als die faktenbasierten, dann wäre das ein Fall für den "investigativen" Journalismus. Ich lasse mich da gerne belehren.

    • @Martin Rees:

      Völlig richtiger Gedanke. Natürlich könnte man ein wissenschaftliches Gutachten zu sicherheitstechnischen Fragen eines Weiterbetriebs einholen, zumindest aber eine Stellungnahme der Reaktorsicherheitskommission (RSK), dem Beratergremium des Bundes oder eine Stellungnahme der Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (GRS), der Gutachtergesellschaft des Bundes. Beides ist bisher durch das zuständige Ministerium (BMUV) nicht erfolgt.



      Stattdessen wird von interessierter Seite eine technische Stellungnahme des TÜV Süd mit fragwürdigen Vorwürfen bedacht und als Pseudogutachten verunglimpft, die von den Autoren selbst gar nicht als Gutachten bezeichnet wurde.



      Das sind in der Tat Umstände, die Journalisten näher beleuchten sollten.

      • @Mecklenburger:

        Können sie belegen, dass die RSK und die GRS nicht befragt wurden?

        • @Arne Babenhauserheide:

          Dazu gibt es natürlich kein offizielles und frei verfügbares Dokument, auf das man verlinken könnte. Aber sowas spricht sich rum in der Branche. Indizien für den Laien: Es wurden keine derartigen Stellungnahmen veröffentlicht, und sie wurden auch nirgendwo erwähnt. Das ist sehr ungewöhnlich, noch dazu bei einem Thema, das die ganze Republik bewegt. Am besten, Sie fragen einfach mal direkt bei der RSK / der GRS nach, oder beim BMUV. Alle haben Presseabteilungen.

          Und wenn Sie mögen, lesen Sie diesen Artikel: www.berliner-zeitu...nisterin-li.263141

  • Es sollte nicht darum gehen, die allgemeinen Verunsicherung zu begrenzen, sondern die Bevölkerung wachzurütteln, dass in Anbetracht der Klimakatastrophe ein Leben wie bisher nicht möglich ist. Ein parasitäres Leben auf Kosten der Umwelt und der ärmeren Länder.

    Es dürften keine Kohlekraftwerke befeuert und keine Kernkraftwerke genutzt werden, sondern es müsste extrem Strom gespart werden, Stromabschaltungen zu bestimmten Uhrzeiten außer für lebensnotwendige Bereiche, Verbot von Vergnügungsveranstaltungen mit Beleuchtung etc., Umstellen der Ernährung auf vegan - das muss passieren.

    In anderen Ländern halten wir übrigens Stromabschaltungen auch für zumutbar.

    Wir brauchen realistische Beunruhigung statt betäubender Beruhigung.

    UN-Generalsekretär (der klarer spricht als alle anderen) hat folgendes zur Katastrophe in Pakistan zu sagen:

    "Die Menschheit hat einen Krieg gegen die Natur geführt, und die Natur schlägt zurück ... Die Natur schlägt in Sindh zurück, aber es war nicht Sindh, das die Emissionen von Treibhausgasen verursacht hat, die den Klimawandel so dramatisch beschleunigt haben. Es gibt eine sehr ungerechte Situation in Bezug auf das Ausmaß der Zerstörung."

    www.theguardian.co...istan-floods-visit

    Wie schade, dass in Kommentaren selbst in progressiven Medien stattdessen zu Beruhigung und weiter so aufgerufen wird, ein weiter so in die Katastrophe.

    • 2G
      27814 (Profil gelöscht)
      @PolitDiscussion:

      Warum dürfen keine Kernkraftwerke benutzt werden? Gerade bereits gebaute sind doch nahezu klimaneutral. Der ganze Beton ist ja schon verbaut.

      Daneben ist ihre Aufforderung zum Stromsparende bis auf erneuerbaren ( und Gas?) eine ej zigea Hichtreiben der Kosten für Klimaschutz. Sie machten es dann nur schwieriger Unterstützung für Klimaschutz zu bekommen.

  • taz: "Man fragt sich, welche Ministeriumsmitarbeiter die Entscheidungsvorlage für den Minister eigentlich so dilettantisch vorbereitet haben. Die Pförtner?"

    Warum sollten die Pförtner dümmer sein als die ganzen Juristen, Wirtschaftsleute und Politologen, die in den Ministerien "arbeiten"? Glaubt wirklich einer, dass dort Kernphysiker und Reaktoringenieure beschäftigt sind? Nun ja, die naiven Bürger glauben ja auch jetzt noch, dass man die KKWs für ihr "Wohlbefinden" wieder anstellen möchte, aber es geht nur darum, dass der Irrsinn mit dem Wirtschaftswachstum in die nächste Runde gehen kann. Mit Windenergie, Solarenergie und Bioenergie wird man nämlich die weltweit zunehmende Gier nach einem immer größer werdenden Wirtschaftswachstum nicht befriedigen können, also wird man wohl weiterhin auf schmutzige Kohle- und Gaskraftwerke setzen, beziehungsweise die alten KKWs wieder an die "Steckdose" hängen; oder man hofft auf die nächste Generation von KKWs. Die Franzosen werden da sicherlich schon Pläne in der Schublade liegen haben und dem Volk die neuen KKWs wieder als 'inhärent sicher' verkaufen. Inhärent sichere KKWs gibt es aber nicht, auch wenn seit Jahrzehnten Physikstudenten und Ingenieurstudenten der 'negative Dampfblasenkoeffizient' in den Kernphysik-Vorlesungen als 'inhärent stabil' oder 'eigenstabil' verkauft wird.



    Das eigentliche Problem ist aber, wie schon gesagt, die Gier der Wirtschaft nach immer mehr Energie, um Dinge zu produzieren die kein Mensch aber wirklich benötigt, nur damit die Reichen und Mächtigen auf dieser Welt mit ihrem verrückten Monopolyspiel "Wirtschaftswachstum" noch reicher werden können. Man müsste das Wirtschaftswachstum weltweit stoppen, dann würde der Klimawandel vielleicht noch etwas Erbarmen mit dem Homo sapiens haben und ihn noch einige Zeit länger am Leben lassen. Das Ende ist aber ohnehin schon nah, denn mehr als 8 Milliarden Menschen verträgt der ausgebeutete Planet Erde ohnehin nicht mehr, und wir sind schon 7,9 Milliarden.

  • Kernkraftwerke haben ein inhärentes Betriebsrisiko. Die individuelle Risikoabwägung kann jeder für sich selbst treffen. Jedes Jahr gibt es leider furchtbare Autounfälle, bei denen Leute in ihren Autos verbrennen. Hält trotzdem niemand von der Nutzung ab - Risikoabwägung eben.



    Die Risikoabwägung der Kernkraft ist aber von der unsachlichen Debatte in den Medien (bereits in den 1980ern) verzerrt.



    Wer dem widerspricht - vermutlich sogar empört - bitte einen kleinen gedanklichen Selbstversuch machen.



    Man stelle sich vor, in 50 m Entfernung steht eine Kokille (dickwandige Glasbehälter, die für hochradioaktiven Müll als Behälter dienen) mit 150 l hochaktivem Inhalt. Wenn dieser Gedanke einen nervös macht, hat man nicht dir richtige Vorstellung von den Gefahren von Radioaktivität.

    • @u62:

      In ferner Zukunft wir das Menschen ganz bestimmt berechtigte Sorgen machen. Glaskokillen reagieren mit Wasser und werden spröde. Obwohl sie seit Jahren genutzt werden, wird noch heute am richtigen Glas geforscht. Keiner weiß ob sie zur Endlagerung wirklich taugen.

    • @u62:

      Viele wissen nicht, dass Block 3 des AKW Tschernobyl in nur 50m Abstand zum explodierten Block 4 noch 14 Jahre lang weiter lief und zuverlässig Strom produzierte. Mit Abschirmung war ein Büro-Arbeitsplatz 50m neben Ground Zero kein Problem für die 1500 Mitarbeiter. Erst 14 Jahre nach dem Unfall wurde das AKW Tschernobyl stillgelegt, mit viel Geld und politischem Druck der EU, gegen den Willen der Ukrainer.

      • @Descartes:

        Ob das kein Problem für die 1500 Mitarbeiter war können sie beurteilen?

    • @u62:

      Die Neutronen dürften so weit kommen.

    • @u62:

      Ich hätte gedacht, dass eine Kokille mit hochradioaktivem Material auch in 50m Entfernung noch strahlt.



      Also macht mich das nervös.

      Was ist daran so komplett falsch?

      Im Übrigen ist das Heuptproblem der KK nicht der Betrieb, sondern die 50.000 Jahre danach.

      Wenn mir jemand klarmacht, dass "man" für diesen Zeitraum, ausreichend Rücklagen für je einen Wachmann/frau mit Hund bereithält, bin ich sofort ein glühender Kernkraftbefürworter.

      • @Sonntagssegler:

        Wenn mir jemand erklären kann, wie wir sicherstellen, dass Leute in 50.000 Jahren unsere Warnungen besser verstehen, als wir die Warnungen der Seevölker, deren Schriften wir im Gegensatz zu den Hieroglyphen der Ägypter nicht durch einen Glücksfund entschlüsseln können, dann wären wir da schon einen Schritt weiter.

        Aber nichtmal das schaffen wir.

        Und derweil führt Russland Krieg aus Atomkraftwerken heraus. Unsere Warnungen werden sogar heute schon ignoriert, wie soll das erst in 3.000 Jahren sein (länger hat noch keine Zivilisation gehalten)?

    • @u62:

      Bei AKWs kann ich, anders als bei der Frage ob ich mich in ein Auto setze, aber eben keine individuelle Risikoabwägung treffen, diese Entscheidung wird von Anderen für mich getroffen.



      Es gibt keine ungefährliche Strahlendosis, auch wenn die Gefährlichkeit natürlich mit Dauer und Intensistät der Exposition steigt. Selbst der unfallfreie 'Normal'-Betrieb fordert Tote, wie etwa beim Krebscluster Elbmarsch.

  • Psychologie hilft aber auch nicht mehr, wenn der Strom ausgeht.

    • @resto:

      Man kann aber auch keine Fake News mehr lesen.

  • Atom Silke will uns auf Biegen und Brechen die atomaren Schüttelbuden andrehen. Vermutlich weil sie selbst weit weg von denen wohnt. Erst wegen des Klimas, jetzt wegen der Energiekrise. Solche Kommentare liest man übrigens derzeit vor allem im Focus und in der FAZ, in der Taz braucht man sie nicht.

  • "drei moderne AKWs"`Neckarwestheim ist ziemlich kaputt und im Vertrauen auf die Stilllegung wurde die regelmässige Sicherheitsüberprüfung immer hinausgeschoben ... Ein AKW ist kein Rasenmäher, bei dem man die Zündkerze putzt und dann los, dahinter steckt atomare Wucht!

  • Die Verunsicherung kommt ja nicht von der Regierung. Sondern von Merz, Söder und Lindner.

    Milliarden zu investieren, um diese Stimmen zu beruhigen, ist nicht der richtige Schritt! Sie werden eh erst Ruhe geben, wenn der Wiedereinstieg beschlossen ist. Oder die nächste Wahl vorbei.

    Ja, es kann bei extremen Szenarien zu Stromausfällen kommen. Auch mit den 3 AKWs!

  • Die drei AKWs sollen es retten. Aber auf den Straßen darf und wird weiter geheißt als hätten wir keine Probleme. Auch Benzin kann man in Strom umwandeln.

    • @Acadrian:

      Ja, isso!

      Ausweitung der Tempo 20 und Tempo 30 Zonen zum Regelfall. Tempo 50 innerorts als Ausnahme nur auf entsprechend beschilderten Stadtringen und Ausfallstraßen.

      Außerorts generell erst einmal 80km/h, nur auf ausgebauten Land/Bundestraßen mit Standstreifen auf ausgeschilderten Streckenabschnitten 100km/h, Autobahn 120km/h.

      Endlich echten Vorrang der Schieneninstandsetzung und -Ausbaus und keine neuen Straßenprojekte mehr.

      Umgestaltung der Arbeitswelt zu weniger nötigen Mobilität.

      ... und, leider auch, der eine oder andere freiwillige oder auch erzwungene Verzicht - für alle, nicht nur für die Leute ohne Knete.

      • @Waage69:

        Das klingt gut. Leider wurde die Petition dazu ignoriert :-(

      • @Waage69:

        sry, da ist grade ungefragt und O.T. bei mir eine samstagmorgendliche kleinteilige Reglungswut durchgebrochen...

  • Was haben die pförtner denn jetzt damit zu tun? Hätte man sich sparen können...

    • @Hannes Petersen:

      Lesen hilft:



      "Man fragt sich, welche Ministeriumsmitarbeiter die Entscheidungsvorlage für den Minister eigentlich so dilettantisch vorbereitet haben. Die Pförtner?"

  • Bitte keine Pförtner-Diskriminierung - aber Hallo!

  • Was spricht gegen folgenden Vorschlag:



    Wo immer es geht, werden in Berlin Solarpanesl aufs Dach gebracht.



    Wer soll das machen?



    1 Spezialist trainiert 5 Anfänger.



    Nach 6 Wochen trainieren 5 Anhänger 25 neue Anfänger.



    Ein Schneeballsystem.



    Woher die vielen Solarpanels nehmen? Nicht aus China sondern die eigene Produktion wieder anwerfen.



    Kostet mehr, bringt aber unser Know-How zurück und man kann sehr schnell reagieren, wenn es technische Neuerungen gibt.



    MACHEN, MACHEN, MACHEN!

    Übrigens lässt sich das gleiche System auch für Arbeiten auf den Bürgerämtern realisieren.



    Wenn man allerdings blind und taub durch die Gegend stolpert, wird das nichts.



    Jede Krise birgt auch eine Chance!

    • @coffeeman:

      Silizium wird mittels Chlorchemie gewonnen und bei 2000°C im Elektroofen auf die für Solarzellen nötige Reinheit gebracht.



      In Deutschland ist der Strom dafür zu teuer, zudem fordern die deutschen Umweltverbände schon lange das Deutschland aus der Chlorchemie aussteigt.



      Und was bringt es wenn jedes Dach Solarzellen hat?



      Mittags wird dann mehr Strom produziert als genutzt werden kann, Nachts wird kein Strom produziert.



      Ohne "Batteriespeicher unter jedem Dach" machen "Solarzellen auf jedem Dach" keinen Sinn.



      Und nein, ein Anfänger mit 6 Wochen training kann keine Batteriespeicher einbauen, es gibt schon einen Grund warum der Beruf des Elektroinstallateurs eine Lehrzeit von 3 Jahren hat.

      • @Alreech:

        Das ist auch so typisch Deutschland - 3 Jahre Ausbildung ist einfach zulange, 2 Jahre und mit Abi 6 Monate verkürzbar . Wir sollten auf dem Arbeitsmarkt viel flexibeler werden...

        • @Alex_der_Wunderer:

          Das Abitur wird im Allgemeinen sehr überschätzt. Zwei oder drei Jahre länger die Schulbank drücken bringt nicht wirklich einen Vorteil bei praktischen Tätigkeiten. Das ist eher eine Frage eines gewissen Talents, eine Verbindung des erworbenen Wissens mit dem Gebrauch der Vorderbeine hinzubekommen.

          • @Wurstfinger Joe:

            Wieso wird das Abitur überschätzt? Es ist die Allgemeine Hochschulreife, mit der man alles studieren kann: Mathe, Kunst, Tanz, Medizin, Elektrotechnik.



            Jeder Abiturient hat also eine Multibegabung.

          • @Wurstfinger Joe:

            ...in einem stimme ich Ihnen zu, ein Abitur aus den 70er Jahren ist mit dem Abitur heutzutage kaum gleichzusetzen. Aber damals war die Informatik und Digitalisierung auch noch nicht so weit Fortgeschritten. Dennoch wäre ich schon für eine flexibleres Ausbildungssystem in Deutschland.

  • Wenn ich rote Wolle zum Stricken benötige, kann ich nicht einfach auf grüne umsteigen.



    So ist das auch mit dem Atomstrom und der Gasenergie. Trotzdem wird v.a. von der CDU/CSU ständig eine Laufzeitverlängerung der AKWs gefordert.



    Kann man den studierten Abgeordneten nicht mal die Basisfakten besser erklären? Wahrscheinlich aber ist es tumbes Dagegensein, was die Regierung macht.



    So kommen wir nicht weiter. Ist denen aber egal.

  • "...in der schwersten Energiekrise der Nachkriegszeit drei moderne Atomkraftwerke abschaltet." - Modern? Ich finde da geht die Nostalgie für die 1980er etwas zu weit.

  • Diese allgemeine Verunsicherung durch die Ampel schadet massiv. Keiner weiss wie er die nächsten 6 Monate übersteht. Die Ampel hat viele Ideen aber keine Lösungen. Und die Ampel muss dieses Chaos verantworten. Kein Putin!

    • @Gerdi Franke:

      Die Ampel handelt, die CDU meckert lautstark rum.



      Wo liegt der Fehler?

      • @mensch meier:

        ...die Ampel braucht mehr Ruhe und Besinnung - einfach mal 14 Tage in Klausur mit etwas Wellness- - dann wird das schon... Entspannt und ohne Stress arbeitet es sich besser und die derzeitigen Aufgaben laufen ja nicht weg...

  • Naja. Ich finde einen Supergau tatsächlich ein bisschen schlimmer, als dass ein Wirtschaftsboss besorgt ist, weil vielleicht die Geschwindigkeit seines Vermögenszuwachses etwas abflaut. Ehrlich gesagt nehme ich irrationale Ängste von Leuten die alles haben und gar nichts verlieren können auch weniger ernst, als die sehr reale Problematik den Menschen in 300.000 Jahren zu erklären wo sie unter gar keinen Umständen graben dürfen. Bzw ist bis dahin dort vielleicht eh ein neues Gebirge oder ein Ozean. Übrigens vor 300.000 Jahren waren wir komplett behaart, sahen aus wie Affen und waren grad so auf zwei Beinen unterwegs...

    • @Eva Kern:

      Der Atommüll ist bereits in der Welt und würde durch den Weiterbetrieb der noch laufenden AKW und, idealerweise aber leider wohl kaum realistisch, der Wiederinbetriebnahme der zuletzt abgeschalteten AKW um 5 Jahre quantitativ nicht entscheidend vermehrt werden.

      Wir haben danach tatsächlich einige tausend Jahre Zeit, um uns Gedanken zu machen, was mit dem Atommüll geschehen soll/muss, vorausgesetzt, wir haben diese Zeit und bekommen zuvor halbwegs die Kurve beim durch den Menschen beschleunigten oder gar verursachten Klimawandel.

      Neue AKW sind unwirtschaftlich und auf lange Sicht sind wir mit unserer Fixierung auf den Ausbau der EE entschieden besser aufgestellt als z.B. Frankreich.

      Das spricht aber m.E. nicht gegen den Weiterbetrieb vorhandener AKW bis auf Weiteres, zumal in der jetzigen Kriegs- und drohenden Stromhöchstpreisphase.

      Kurz- und mittelfristig sieht es bei uns so aus: Entweder Strom aus Kernspaltung oder aus Kohle und Gas. Da können Sie kaum widersprechen: der Ausbau der EE kommt einfach nicht so schnell nach.

      Zur Sicherheit: bestimmt hat der alte Anti-AKW Slogan: "Sicher ist, das nix sicher ist" und zudem "Murphy's Low" auf alle Ewigkeit universelle Geltung.

      Vom Standpunkt der Wahrscheinlichkeit würde ich mir aber mehr Gedanken um die ukrainischen AKW und die mögliche Eskalation des Krieges durch (russischen) Atomwaffen (gerade wenn die ukrainischen Offensiven erfolgreich sein werden) machen.

      Das eine weitere Beschleunigung des Klimawandels durch, auch nur für eine Übergangszeit, unnötig hohe Kohleverstromung von Übel sein wird, braucht eigentlich kaum weiter diskutiert zu werden.

  • Es geht hier nicht um Ideologie, sondern um Existenzen, um durch Privatinsolvenzen und im schlimmsten Fall Obdachlosigkeit bedrohte persönliche Schicksale!

    Nicht jeder hat das Glück, wie ein Hartz-IV-Empfänger sämtliche Energiekosten vom Staat gezahlt zu bekommen. Geringverdiener, Rentner und selbst ein Teil der Mittelschicht gerät jetzt in akute Notlagen.

    Auch die steigenden Zinsen können dazu führen, dass sich Familien ihre mühsam ersparten Eigentumswohnungen nicht mehr leisten können. Für Hausbesitzer sieht es noch übler aus, aber die tragen sowieso eine höhere Verantwortung.

    Falls man die Strompreise durch einen Weiterbetrieb der AKW begrenzen kann, nur solange der Ukraine-Krieg noch andauert, dann sollte man dies tun und die Sicherstellung des Weiterbetriebs durch neue Brennstäbe nicht verschlafen!

    • @VanessaH:

      "Auch die steigenden Zinsen können dazu führen, dass sich Familien ihre mühsam ersparten Eigentumswohnungen nicht mehr leisten können."

      Wirklich? Ich habe noch nie davon gehört, daß jemand einen Immobilienkredit mit variablem Zinssatz für sein Eigenheim aufgenommen hätte.

      Ich habe meine Bude damals auch mit Kredit bezahlt, übrigens zu viel höheren Zinsen also heute. Der Zinssatz hat sich selbstredend über die Laufzeit nicht verändert. Leider!

    • 6G
      657969 (Profil gelöscht)
      @VanessaH:

      Vanessa, ich stimme Inen fast ganz zu. Bei Hartz 4 beziehen irren Sie sich. Die bekommen die Heizkosten noch erstattet, aber wer so ein kleines Budget hat muss ansonsten bei allem zuruckstehen. Ich vermute nach der Niedersachsen Wahl wird die Ampel die 3 AKWS anders bewerten.

    • @VanessaH:

      Genau.



      Und weil es nicht um Ideologie geht, ist der Weiterbetrieb der AKW falsch. Rational betrachtet ist das Risiko kaputte Reaktoren zu betreiben vielfach größer als der Bedarf.

    • @VanessaH:

      Erstmal bekommen Harz-IV Empfänger nicht sämtliche Energiekosten bezahlt. Strom muss vom Regelsatz bezahlt werden. Es werden nur die Heizkosten bezahlt. Die Gasrechnung wird zu 80% bezahlt. Die restlichen 20% müssen als kosten für Warmwasser und Gas zum kochen wieder aus dem Regelsatz bezahlt werden.



      Zum anderen hat jeder das Recht einen Antrag auf Harz IV zu stellen wenn die Nachzahlung zu hoch für das eigene Einkommen ist. taz.de/Hartz-IV-An...orderung/!5871984/

  • Ich hatte mich schon von Anfang an gewundert, das man diese Wärmekraftanlagen so einfach aus und einknipsen können soll.

    Bei den meisten Anlagen, in denen statisch hohe Temperaturdifferenzen vorliegen, geht das nämlich nicht.

    • @Sonntagssegler:

      Das ist ein populistisches Missverständnis, das gezielt verbreitet wird.



      Der Betrieb läuft doch eh bis Jahresende, und bis dahin wissen wir viel besser, ob sie am Netz bleiben sollen oder nicht.



      Also würden sie bei Ja einfach durchlaufen.



      Bis auf die Wartungspause, die laut Betreiber eh nötig ist...

      • @mensch meier:

        Wir wissen Mitte/Ende Dezember nicht, ob es im Februar oder März so klirrend kalt wird wie im März 2013 oder wie viel Wind da weht.

      • @mensch meier:

        So einfach ist das vermutlich nicht.



        Es werden sicher einige für den Betrieb notwendige Infrastrukturen zum Jahresende auslaufen.



        Eventuell gehen auch Mitarbeiter, die dann nicht mehr gebraucht würden.

  • Sorry. Kann bei keinem der Absätze richtig folgen.

    "Man kann von Ludwig Erhard halten, was man will" -- ja, das tue ich auch.

    "Vor diesem Hintergrund die drei verbleibenden AKWs nicht wenigstens im Streckbetrieb weiterlaufen zu lassen, ist ein fatales Signal an die Wirtschaft."

    Aha. Harte Fakten und Realitäten nicht so wichtig...

    "Hinzu kommt nun auch noch, dass die Betreiber der betroffenen AKWs klipp und klar sagen, dass sich ihre Anlagen rein technisch nicht einfach innerhalb einer Woche hoch- und runterfahren lassen."

    ...aber jetzt plötzlich doch? Wie nennen wir sowas? Selektive Wissenschaftlichkeit?

    "Auch viele EU-Partner halten es für, nun ja, sehr speziell, dass Deutschland mitten in der schwersten Energiekrise der Nachkriegszeit drei moderne Atomkraftwerke abschaltet."

    Vielleicht halten sie es für, nun ja, sehr speziell, dass sie gerade Strom an Frankreich liefern, weil Frankreich, nun ja, ihre tollen Atomkraftwerke gerade nicht ans Laufen kriegt?

    Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Wind und PV sind gerade in allen Parametern günstiger als Atomenergie. Das Geld, dass man jetzt den Atomkraftwerksbetreibern in die Tasche stopft (Sie glauben doch nicht, die machen irgendwas umsonst?) stecke man lieber in... ach. Lassen wir das. Rational ist die Debatte schon lange nicht mehr.

    • @tomás zerolo:

      Heute ist nichts mit Wind und PV - und gestern war hier auch nichts dergleichen. Und nun?

    • @tomás zerolo:

      Danke für den guten Beitrag. Dieser Artikel geht völlig in die falsche Richtung und fördert letztlich eher das, was die Autorin als so dramatisch betrachtet.

  • Ich habe bisher Herrn Habeck als Meister der Kommunikation wahrgenommen. Eine Fähigkeit, die offenbar viele Menschen mitgenommen hat.

    Eine Fähigkeit, die wirklich benötigt wird, nicht nur um Wählerstimmen zu sichern/generieren.







    Zu erklären, was man möchte/macht, ist eine Seite der Medaillie, warum und wie man darauf kommt die andere.

    Entscheidungsgrundlagen werden vermittelt, damit alle beteiligten/betroffenen/interessierte Personen diese nachvollziehen können, selbst wenn es nicht dem individuellen Vorteil dient.

    Das beinhaltet sowohl langfristig angestrebte, wie auch kurzfristig erforderliche Lösungen.

    Es ist als solches eine Kunst, dazu komplexe Sachverhalte insbesondere der Öffentlichkeit zu vermitteln.



    Notwendigerweise aggregiert und automatisch damit bewertet (da kommt Vertrauen ins Spiel).

    Alle Sachverhalte/Teile davon, die nicht der Öffentlichkeit bekannt sind oder bewusst sein sollen, und deshalb in der Erklärungskette fehlen, führen mindestens zu Fragezeichen und darauf folgend potentiell zu Misstrauen.

    Ich fürchte das ist eines der Dilemma's, nicht nur bezogen auf Herrn Bundesminister Habeck.

    Ein zweites Dilemma zumindest in Bezug auf die "Erneuerbaren" ist die Divergenz zwischen dem "Wollen" und dem "wir wollen und möchten" und auch dem "wir wollen Natur".



    Wehe dem, der das Wort Natur versteht.

    Ich beneide Herrn Habeck nicht.

  • Keine Angst, spätestens im Dezember gibt es, wenn die Situation in Frankreich und Russland sowie der Gaspreis so bleibt wie bisher, eine Entscheidung für den Streckbetrieb. Dann ist die Notsituation eben eingetreten und die Reserve-KKWs müssen ran.

    Die 3 fehlenden Monate werden den Bock (die Rezession) auch nicht fett machen.

    • @argie:

      Da wird wohl vorher noch der nächste Gau in der Ukraine stattfinden und damit allen Fokus auf eine Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in unserem Land bringen.

  • Ist der Artikel nicht ein Teil der negativen Psychologie, die beklagt wird?



    Ist das verantwortungslose Geschwätz der CDU und FDP nicht genau die negative Psychologie?



    Warum sollte ausgerechnet die sachlich gerechtfertigte Position des H aufgegeben werden?



    Die AKW sind kaputt!

  • also die kommentatorin sieht robert habecks entscheidung als fehlentscheidung an, weil nicht rational falsch, sondern psychologisch falsch? weil jetzt von allen seiten soviel panik geschuert wird, dass der arme deutsche, der ja von atomkraft in seinen ganzen details gar keine ahnung hat, ploetzlich der meinung ist, es waer dumm, die AKWs nicht einfach weiterlaufen zu lassen, weil sie ja schon mal da einfach so rumstehen?

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Auch viele EU-Partner halten es für, nun ja, sehr speziell, dass Deutschland mitten in der schwersten Energiekrise der Nachkriegszeit drei moderne Atomkraftwerke abschaltet.

    Wieso? Kein Tempolimit machen wir doch auch. Wir haben eben unsere Spezialitäten.

    Es kommt eben bei jeder Kilowattstunde darauf an, wer sie braucht und wer sie verbraucht.

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Die Atomwirtschaft wären doch die letzten, die Bedenken vortragen, wenn sie nicht seeehhr schwere Bedenken hätten.



      Psychologisch samma auch nicht besser aufgestellt, wenn es ein kleines, nicht ganz so großes, Leck gibt, wo man bloß mal im Umkreis von 30 km für ein paar Tage evakuiert.

  • Die deutsche Energiewende bestand bisher nur aus dem Ausstieg aus Atom und Kohle und dem Einstieg in Gas. Wind- und Sonnenkraftanlagen stehen ohne Speicher ziemlich nackt da. Ein weiterer Ausbau bringt nicht viel, bei starkem Wind und Sonne wird bereits jetzt genug Strom für den Tagesverbrauch erzeugt. Ein Mehr wird selten benötigt, im Dunkeln und bei Flaute nützen mehr Anlagen auch nicht.

    Also bleibt Gas … und das bekommen wir nicht mehr so billig. Diese Gemengelage erfordert nun also Atomstrom, wenn Kohle da Klima killt. Oder unsere Wirtschaft geht baden … was wollen wir?

    • @Taztui:

      Ernsthaft, wegen einem 15 %-igem Strommangel in Süddeutschland geht unsere Wirtschaft "baden". Da haben wir die letzten Jahrzehnte wohl richtig Glück gehabt.



      Ein Verzicht auf 15 % Strommenge bietet uns eine sichere Zukunft im Gegensatz zu einer unsicheren Stromversorgung mit Kernkrafttechnik aus den 1970 / 1980 - iger Jahren. Zudem fehlen aktuell die Sicherheitsüberprüfungen. Der sichere Betrieb wird seit 13 Jahren nur vermutet und jeden Sonntag geht Hr. Söder in die Kirche und betet das bis zum 31.12.2022 kein Störfall eintritt.



      Es gibt genug Möglichkeiten den Strombedarf einzusparen, durch Abschalten unsinniger Stromverbraucher. Allein der öffentliche Bereich kann hierzu einen großen Teil dazu beitragen. Bislang ist trotz großer Ankündigungen nur wenig an Einsparungen umgesetzt worden - vor allem in den Gebäuden und Betrieben des Landes Bayern.

      • @Sonnenhaus:

        Sobald Sie 15 (besser 20) Prozent Ihres privaten Stromverbrauchs gespart haben, können Sie hier ja hier Vollzug melden. Bis dahin heißt es Laptop aus und die Großen mal machen lassen. Einsparungen in dieser Größenordnung sind keineswegs Peanuts.

      • @Sonnenhaus:

        Sie sind der Einsparfachmann, oder?

  • "drei moderne Atomkraftwerke"



    Ungefähr so modern wie der Commodore 64, ET - Der Außerirdische oder Helmut Kohl; Baubeginn war nämlich schon 1982, entsprechend 'modern' sind Design und Technik dieser Reaktoren. Zudem ist die letzte PSÜ inzwischen 13 Jahre her, ein Weiterbetrieb würde also bedeuten die eigentlich alle 10 Jahre anstehende Überprüfung auch weiterhin ausgesetzt zu lassen und lieber gar nicht erst allzu genau hinzuschauen ob der Betrieb tatsächlich so 'sicher' ist wie vermutet. Aber wirklich sicher ist bei dieser Technik am Ende ohnehin nur das Risiko.

    • @Ingo Bernable:

      Argumente der Generation IPhone. Nachhaltigkeit zeigt sich auch in der Dauer des Betriebs solcher Anlagen. Was glauben Sie, wie neu Ihre Versorgungsinfrastruktur (Wohnraum, Wasser, Strom, Entsorgung, Verkehr, Medizin) sonst so ist?

      Deutsche Kernkraftwerke sind und waren immer recht sicher und könnten es weiter sein, allein der politische (und der populistische) Wille fehlt.

  • Die ganze Aufregung in der Energieversorgungsdebatte mit dem Schwerpunkt einer Laufzeitverlängerung mit Endziel eines Wiedereinstiegs in die Kernkrafttechnik ist allein der in diesem Fall unnützen Kompromissucherei geschuldet.



    Herr Habeck sollte endlich die abschließende Entscheidung treffen, dass die Kernkraftwerke am 31.12.2022 wie entschieden abgeschaltet werden, und die damit entfallende Strommenge einzusparen ist. Die Kosten einer Laufzeitverlängerung sollten für eine Stromeinsparungsausschreibung verwendet werden. Diese Investition wäre dann wenigsten Nachhaltig und keine Bedrohung mehr für unser aller Leben.

    Wie unzuverlässig die Aussagen der ewig Gestrigen (Lindner, Merz, Söder) sind zeigt sich z.B. auch am Pseudogutachten des TÜV Süd zum Weiterbetrieb von Isar 2. Ein Gefälligkeits-"Gutachten" für die CDU/CSU + FDP.



    Durch den nachgelegten Brief eines Kernkraftwerksbetreibers der politisch motiviert zum richtigen Zeitpunkt veröffentlicht wird.



    Durch eine populistisch geführte Debatte durch Hr. Merz mit emotional dargebotenen Angstszenarien, um die Gesellschaft zu verunsicher. Dabei sollte Hr. Merz als Politiker dem Wohle der Gesellschaft dienen und ihnen nicht wie die zurückliegenden Jahre schon wieder lebensgefährdende Energietechnik durch Angstszenarien "schmackhaft" machen wollen.

    Sollten die ewig gestrigen ein Problem mit der Abschaltung haben, könne diese gerne nach dem 31.12.2022 dagegen klagen. Eine "kurzfristige" Wiederinbetriebnahme der Kernkraftanlagen ist dann wegen der fehlenden Sicherheitsüberprüfungen seit 2019 diesen Winter nicht mehr möglich. Dies gilt grundsätzlich auch für den Streckbetrieb. Nur muss in diesem Fall dann wohl mal wieder der gesellschaftliche Lebens- und Naturschutz Klage erheben. Eine einstweilige Verfügung wird möglicherweise nicht greifen, falls die Gerichte die Stromversorgung höher bewerten, als die Sicherheit der Bürger vor einem lebensbedrohlichen Störfall.

    • @Sonnenhaus:

      // … und die damit entfallende Strommenge einzusparen ist ..“

      Einsparung auf Befehl, wie damals im anderen deutschen Staat

  • Modern UND sicher!

    Nur halt seit Jahren ohne vorgeschriebene Sicherheitsüberprüfung... naja, wird schon schief gehen ¯\_(ツ)_/¯

  • In den 70ern geplant und Ende der 80er im Betrieb genommen sind moderne Reaktoren?

    • @Andreas J:

      Da hoffen wir nur, dass die vorhandenen Risse die Rohre nicht platzen lassen und der Störfall nicht eintritt. Wenn die Wasserleitung bricht, ist der Schaden überschaubar. Wenn erst der Reaktor undicht ist wird es teuer. Dann wird der Gaspreis wieder günstig sein!



      Und wer will schon einen Sarkophag (Ukrainischer Qualität) in Landshut sehen?

  • Natürlich ist entscheidend welche Rolle AKWs in der Stromversorgung spielen. Die beiden Atomkraftwerke, eins in Bayern und eins in Baden-Würtemberg, liefern etwa 15% des dortigen benötigten Stromes. Das ist nicht nichts.

    • @Der Cleo Patra:

      Aber was tun wenn die Risse in den Rohrleitungen reißen? Was tun wenn die Sicherheitsüberprüfungen für einen Weiterbetrieb nicht ermöglichen, wegen zu hohem Sicherheitsrisiko?



      Da ist es einfacher und günstiger die 15 % einfach einzusparen.

      • @Sonnenhaus:

        ... und gesünder...

      • @Sonnenhaus:

        // Da ist es einfacher und günstiger die 15 % einfach einzusparen. //

        Na klar.

  • "Würde Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck die Laufzeit in irgendeiner Form verlängern, wäre er wahrscheinlich in seiner Partei und im Rennen um die nächste Kanzlerkandidatur erledigt."

    Und die persönliche Kanzlerkanditur hat natürlich die höchste Prio, vollkommen nachvollziehbar. Lasst uns lieber darüber aufregen, dass Wagenknecht Wirtschaftssanktionen als Wirtschaftskrieg bezeichnet hat.

    • @elektrozwerg:

      Das hat Habeck doch auch. Im ZDF vor laufender Kamera. Aber wenn Wagenknecht es sagt, ist es skandalös?



      Habeck: "Wir sind quasi Kriegspartei als Wirtschaftskriegspartei. Und wir zahlen auch einen Preis. Der ist natürlich nichts verglichen mit dem Preis, den die Ukrainer zahlen."

  • In einer Energiedebatte soll es also nicht um Versorgung gehen, sondern vordergründig um Psychologie. Sprich die Bürger fühlen sich, nach Ansicht der Autorin, sicherer, wenn Atomkraftwerke (!!!) weiterlaufen, obwohl sie nur einen Bruchteil der Stromversorgung ausmachen. Das ist ja eine merkwürdige Ansicht. Da hilft auch das verstaubte Zitat von Erhard nicht besonders...