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Streit um Kabarettistin Lisa EckhartVergrößern ist nicht spiegeln

Gastkommentar von Eliyah Havemann

Manche behaupten, die Kabarettistin Lisa Eckhart wolle der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Das ist Schönrederei, denn ihrer Show fehlt die Distanz zur Figur.

Lisa Eckhart bei einem Interviewtermin mit der Österreichischen Presseagentur im August Foto: Hans Punz/APA/dpa

D er jüdische Witz ist frech, tieftraurigkomisch und manchmal derb, weil das Leid, das Juden über Jahrtausende immer und immer wieder erleiden mussten, sich so besser aushalten lässt. Und er ist selbstkritisch, denn wenn die Welt einem reflexartig alles vorwirft, was in ihr schiefläuft, dann kommt man dem im Witz zuvor, um emotional gewappnet zu sein.

Wenn Nichtjuden jüdische Witze erzählen, zucke ich innerlich immer ein wenig zusammen. Vor allem, wenn sie mit dem Holocaust spielen. Hier in Israel gibt es die geschmacklosesten Auschwitz-Ofen-Witze, die man sich vorstellen kann. Wenn ein Nachkomme eines Opfers einen erzählt, kann er befreiend wirken. Wenn aber ein Deutscher denselben Witz macht, dann zeige ich ihn womöglich wegen Volksverhetzung an.

Der jüdische Witz greift auch Vorurteile über Juden auf, aber der Witz über Juden suhlt sich in ihnen und macht sie zur eigentlichen Pointe. Ein Beispiel: “Warum haben Juden große Nasen? Weil Luft umsonst ist.“ Ich hoffe ernsthaft, Sie haben nicht gelacht. Zwei Vorurteile werden hier in einem miesen Witz über Juden verarbeitet: die Hakennase und der angebliche Geiz. Doch selbst über diesen Witz kann man lachen, wenn ihn ein Jude erzählt. Denn der Erzähler macht sich so über die Vorurteile lustig.

Lisa Lasselsberger ist einfach nur genau so kritikunfähig wie ihre aufgescheuchten Fans, die jetzt Zensur“ krächzen

Die Bühnenfigur Lisa Eckhart ist jedoch keine Jüdin. Sie macht in ihrem Programm Witze auf dem Niveau des Luft-Nasen-Witzes, nur etwas aktueller. Und ihr Publikum goutiert diese billigen Pointen, die sie auf Kosten der Juden, PoC, Homosexuellen und trans* Menschen sowie anderer Marginalisierter macht. Manche ihrer Fans behaupten, sie würde das tun, um der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, etwa wie Sasha Baron Cohen mit seiner Figur Borat. Aber das ist Schönrederei. Denn ihrer Show fehlt die Distanz zur Figur. Der Spiegel wird zum Vergrößerungsglas.

Eliyah Havemann

1975 in Rüdersdorf bei Berlin (Ost) geboren, in Hamburg und im Elsass aufgewachsen, in Berlin studiert und vor 10 Jahren nach Israel ausgewandert, wo er im High-Tech Sektor arbeitet. 2014 erschien sein Buch „Wie werde ich Jude?“ bei Ludwig/Heyne.

Ja, diese Frau ist wortgewandt und hat Bühnenpräsenz. Aber wenn jemand selbstgeschnitze Hakenkreuze verkauft, interessiert es mich auch nicht, ob die handwerklich gut gearbeitet sind.

Sie soll mit ihren rassistischen, antisemitischen und misogynen Flachwitzen auftreten, wo sie will. Will sagen, wo man sie will. Nur nicht durch öffentliche Gelder finanziert. Lisa Eckhart ist deswegen kein Opfer irgend einer Cancel Culture. Lisa Lasselsberger ist einfach nur genauso kritikunfähig wie ihre aufgescheuchten Fans, die jetzt “Zensur“ krächzen.

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273 Kommentare

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  • www.juedische-allg...mantel-der-satire/

    Wer sich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit engagiert, macht solche Witze wohlweislich nicht!

  • Solange politische Satire diejenigen auf den Arm nimmt und bloßstellt, die man selber gerne desavouiert, wird sie stets gut geheißen.



    Frau Eckart hat den MUT, sich gegen das selbstgefällige liberale Bürgertum zu stellen, das natürlich nicht dulden kann, selbst Ziel von Satire zu werden. Da können diese Aufgeregten noch so protestieren, andere werden über sie lachen.



    Jede gesellschaftliche Gruppe hat ihre eigenen SatirikerInnen. Der Nuhr bedient z.B. diejenigen, die das Absurde der Guten belachen, Welke diejenigen, die keine Meinung haben und über alles lachen, Volker Pispers bediente diejenigen, die unsere Klassengesellschaft und die Heuchelei verurteilen usw. usw. Und Frau Eckart findet wahrscheinlich bis zum Boykott durch die ÖR bei den hippen Selbstvergötzern genug Möglichkeiten der politischen Satire, die -wie sollte es anders sein?- streng verurteilt wird mit den ewig gleichen Parolen wie "Antisemitismus", "Rassismus" usw. usw.



    Die Frage ist, wer die besten Totschlagargumente hat.

    • @Rolf B.:

      Witze sind witzig, wenn die Pointe gegen eine übergeordnete Sache geht, wenn Witze persönlich werden dann sind sie nur billig! Natürlich bekommt man von dem Klientel Applaus, genau von denen die von der billigen bissigen Polemik der Pointe selbst nicht betroffen sind! Deswegen wird man immer genügend Menschen finden, die über die eigene Borniertheit Lachen können, ohne zu merken, daß das Lachen mindestens der eigenen Engstirnigkeit entspringt, schlimmstenfalls über die eigenen Vorurteile verpackt als Witz, man über von außen betrachtet lacht!

      "Die Frage ist, wer die besten Totschlagargumente hat."

      Ich mag z.b. nur Witze, die nur intelligente Menschen verstehen, mit einer großen Prise Esprit! Ich muss natürlich zugeben daß es nicht jedermanns Sache ist, wie den auch! Somit ist das Klientel in unserer Gesellschaft wirklich ein sehr, sehr überschaubarer kleiner Zirkel, die meinen Humor teilt!

  • Der Witz an der gesamten Geschichte ist doch,dass es sich hier um “Selbstzensur” handelt.



    Der Veranstalter in Hamburg “hat im Viertel gehört”,dass sich Unmut zum Auftritt der “Kabarettistin” formierte- Die Beweise blieb der Veranst jedovh schuldig.



    Abgesagt wurde diese Veranstaltung nicht von staatlicher Seite(das bedeutet “Zensur” nämlich) ,sondern aus Feigheit und dem Unwillen,sich mit der Kritik an dieser Person auseinanderzusetzen.



    Wenn Lisa Eckhard und ihre Unterstützer unter dem zugegebenermassen hier recht kurz geratenen Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit gern polemische Witze reissen wollen,bitte, die Kritik an solch einem Bühnenprogramm fällt aber auch unter die so oft bemühte Meinungsfreiheit,und wer mit der Meinung anderer Leute nicht umgehen kann,sollte evtl kein polemisches Bühnenprogramm aufstellen.

    • @pippilotta_viktualia:

      Wenn sie Satire gegen Antisemitismus als polemische Witzchen und Possenreisserei ansehen wollen, dann fällt natürlich auch das unter die von ihnen sogenannte "oft bemühte Meinungsfreiheit".

      Warum man aber eine künstlerische Veranstaltung absagen soll, um sich stattdessen lauthals in dummen Diskussionen zu ergießen, das will mir nicht in den Sinn. Wenn mich an der Haustür jemand mit seinem Gequatsche auf den Geist geht, mach ich auch die Tür zu.

      Wenn es "diesen Personen" wichtig ist, dann hätten diese doch eine Diskussionsveranstaltung organisieren können. Was aber wohl aus Mangel an Interesse nicht erfolgte.

    • @pippilotta_viktualia:

      Mir fehlt irgendwie der Kontext (Wer hat denn "Zensur!" geschrien?).



      Ich kann den Veranstalter aber sehr gut verstehen. Wer öfter mal erlebt hat, wie sich solche "Kritik" gern mal äußert, wird sicher nicht versuchen damit "umzugehen" oder auf "Beweise" zu warten.

  • Es geht bei L.E. eben nicht "auf Kosten der Juden, PoC, Homosexuellen und trans* Menschen", sondern genau auf Kosten derer, die ihre Vorurteile gegen diese Gruppen alltäglich pflegen und in üblicheren Formen verbreiten. - Erschreckenderweise scheint diese Ironie aber Vielen komplett zu entgehen.

    • @Clamus:

      Im Gegensatz zu großen Teilen der armseeligen deutschsprachigen Comedy-Landschaft (mit Kernaussagen wie "ich bin zwar arabischstämmig aber bringe nicht täglich Leute um" oder "ich bin eine Frau und kann trotzdem sprechen und einparken") reproduziert sie m.E. eben nicht ständig billige Vorurteile, die vor Rassismus und Sexismus triefen, sondern legt genau da tatsächlich den Finger in die Wunde und trifft sehr gut.

  • Wieder da!

    Eine Österreicherin macht Judenwitze wieder in Deutschland öffentlich salonfähig und entdeckt für sich eine Marktlücke.



    Das ist jetzt alles möglich...



    (Satire...)

    • @Hartz:

      Nö. Eine Österreichische macht Satire gegen Antisemitische und deren Kritiker erzählen deren Fans inquisitorisch, dass man das so nicht sehen darf und wie man korrekt über Nazis lacht.

  • Das hat sich die Lisa selbst zuzuschreiben. Einfach so gegen den Strich bürsten, das ist einer Kabarettistin unwürdig.



    Hätte sie gesagt, dass man Migranten auf die Müllkippe werfen soll, dann wäre ihr der Beifall sicher und sie könnte bis ans Ende ihres Lebens von Courage- und Kunstpreisen leben.



    Aber so?

  • Ich habe nur den Auftritt bei 3 Sat gesehen, das als Vorbemerkung. Aufgefallen ist mir, dass sie mit dem Programm das Zugpferd der Austro-Identitären abgeben könnte. Egal für was sei sich selber hält, Ihre Bühnenfiigur verkörpert den arroganten Ungeist, ohne ihn irgendiwe bloßzustellen - das ist das Problem. Der Herr Karl (Qualitinger) bot den Wiener Antisemiten in gemütlich bösartiger Deutlichkeit - so widerlich und abstoßend wie er war und ist. Frau Eckart bietet nichts dergleichen, schck, voller Haß und böse - that's all.

    • @Philippe Ressing:

      "Aufgefallen ist mir, dass sie mit dem Programm das Zugpferd der Austro-Identitären abgeben könnte."

      "Der Herr Karl (Qualitinger) bot den Wiener Antisemiten in gemütlich bösartiger Deutlichkeit - so widerlich und abstoßend wie er war und ist."

      "Frau Eckart bietet nichts dergleichen, schck, voller Haß und böse - that's all."

      Irgendwie wird hier mit mehrererlei Maßstab gemessen. Da wird Figur und Darsteller auseinandergehalten, dort nicht. Einer Linie folgt das ja nicht und wirkt ziemlich willkürlich.

    • @Philippe Ressing:

      Für mein Gefühl stellt sie ihn sehr deutlich bloß. Oder meinetwegen stellt er sich auch selbst schon dadurch bloß, ganz ungefiltert ausgesprochen zu werden - in der Wirkung jedenfalls klar und eindeutig.



      Und kein Identitärer mit einem IQ über 70 könnte sich damit identifizieren.

      • @Clamus:

        "... Identitärer mit einem IQ über 70..."

        Ach?

  • hier ist ein Artikel zum Thema in der Jüdischen Allgemeinen. Es geht nicht um den "Witz über Antisemitismus" den sie machen *wollte* - es geht darum, dass es ihr egal ist, ob man Menschen damit verletzt, ohne irgendwas zu erreichen. Sie ist keine Antisemitin, sie ist nur eiskalt und Karrieregeil, und auf wessen Rücken sie das macht, ist ihr gleich. www.juedische-allg...VbA4MBQvUH5vY3xAtk

    • @Fitzli Putzli:

      Liegt es nicht in der Natur von Kabarett und Witzen allgemein, dass sie jemanden auf die Schippe nehmen? Wenn nur noch Witze zulässig sind, in denen sich bloß niemand auf den Schlips getreten fühlen kann, was bleibt dann noch übrig? Fritzchen-Witze?

      • @Mira Dora:

        Der arme Fritz...

  • Eins kann man sagen die Figur Lisa Eckart ist z.Zt. omnipräsent wie kein/e andere/r ihres Faches.

    Das muß ihr erstmal eine/r nachmachen.

    • @Justin Teim:

      "die Figur Lisa Eckart ist z.Zt. omnipräsent"

      Sie selber ist ja eher null präsent. Das ist also ziemlich einfach nachzumachen.

      Omnipräsent ist nun allein die Frage in welcher Form Satire gegen Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus angehen "darf". Frau Eckhart hat mit dem Prozess eher wenig zu tun.

      • @Rudolf Fissner:

        Welches Schweinerl hätten Sie denn gerne - würde Robert Lembke fragen.

        Lisa Lasselsberger

        oder

        Lisa Eckart?

        und 5 Mark in die Büchse bitte....

        • @Justin Teim:

          “Na dess in der Mitten - mit den Hosenträgern. Gellewelle.“



          Normal.

  • Was mit „das wird man wohl nicht sagen dürfen“ anfängt endet immer in der rechts-braunen Ecke. Schade, dass ich Lisa auf diesem Weg zusehen musste.

    • @efkah:

      Es heißt wohl eher

      "das wird man wohl noch sagen dürfen“

      wobei man sich die Fragen stellen sollte wer überhaupt was sagen darf!

      Man denke nur an die Aluhüte und Weltverschwörer, Esotheriker, Islamistem, Kommunisten. Nationalsozialisten....

      Demokratie ist ein hartes Vollkornbrot, wo jedes Korn eine Wertigkeit hat.

      Bei den Nazis sind es keine Körner sondern Gift!

      • @Justin Teim:

        Ich fürchte, im Schreibfehler steckt mindestens so viel Wahrheit wie in der korrigierten Version..

  • Das ganze Elend der deutschen Humor-Produktion auf den Punkt gebracht:

    "Der deutsche Comedian, die deutsche Comedienne verbünden sich - von den üblichen zarten Pro-forma-Frotzeleien abgesehen - mit dem anwesenden Publikum gegen abwesende Dritte, um diese dann genüsslich zu deklassieren. Seien es Menschen mit mehr als 10 000 Euro Monatsgehalt, die Harald Schmidt einst zu den legitimen Zielen erklärte, oder Politikerinnen oder Social-Media-Nutzer oder eben Transsexuelle oder Menschen mit Behinderung."

    www.sueddeutsche.d...4b8Hvc9B28np9fB3TE

    • @Jim Hawkins:

      "Der deutsche Comedian, die deutsche Comedienne ..."



      Ist Lisa Eckhart als Österreicherin da jetzt (schon wieder?) mit eingemeindet?

    • @Jim Hawkins:

      Hier greift das "Damsel in Distress" Schema... und schon stehen Ritter Schlange, sich (ausgerechnet) mit Ihnen zu duellieren.



      Ist wieder so ein Ständeding. Für das andere "zarte Pflänzchen" Farid Bang hat man sich hier seinerzeit nicht ansatzweise so ins Zeug gelegt. Die mühsam aufgebaute Trennlinie zwischen vulgär (Jogginghose) und lasziv (Versace-Kleid) muß unbedingt erhalten bleiben.

      Der SZ-Artikel trifft's. Furchtbar affirmative Kost, die man sich hierzulande reinschaufelt. Die Genese von Harald Schmidt war exemplarisch für eine Epoche, in der jeder Rest Ironie durch Zynismus ersetzt wurde, weil plötzlich alles "ironisch" war, z.B. Bild lesen, Opas Geweihsammlung an die Wand zu hängen - oder halt Minderheitenwitze. Kaum wunderlich, daß Poetry-SlammerInnen und Gangsta-Rapper, die in diesem Klima aufwuchsen nun jüdische Witze nicht von Judenwitzen unterscheiden können. Traurig, bzw. ärgerlich ist's dennoch.

      • @Walter Sobchak:

        Dabei ist die Jogginghose von Farid Bang womöglich auch von Versace.

        Hilft aber nichts, er ist eben keiner von uns.

        Harald Schmidt hat es angefangen und Frau Eckhart hat die Ende der Fahnenstange erreicht.

        Weil, was könnte jetzt noch kommen?



        Späße über Kindesmissbrauch? Oder über Femizid?

        • @Jim Hawkins:

          " Späße über Kindesmissbrauch? Oder über Femizid?"



          Haben wir nicht eben erst gelernt, dass es nur drauf ankommt WER sie macht?



          Nebenbei hat Satire nicht so viel mit Späßen zu tun.

          • @Fezi:

            Ich weiß schon, sie muss bissig sein und "den Spiegel vorhalten" und selbstredend "wehtun".

            Tut sie das im Fall von Frau Eckhart. Also mir wird nur übel.

        • @Jim Hawkins:

          Yo, da geht die Humorreise hin. Wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob's diese Schwelle noch gibt... da müßte man 'mal die Programme von anderen satirischen Größen wie Chris Tall durchforsten (Der mit der "Reichs-chris-tall-nacht", Sie erinnern sich vielleicht... was haben wir gelacht...)

          Aber wer soll das bitte machen? Das hält doch der tougheste Content-Cleaner nicht aus.

    • @Jim Hawkins:

      Da ließe sich jetzt trefflich streiten, ob diese quasi Verbrüderung mit dem Publikum, zumindest bei dem inkriminierten Text von 2018, bei Lisa Eckhart tatsächlich zutrifft. Ich meine, nein.



      Aber irgendwann muss dann auch mal wieder gut sein.

    • @Jim Hawkins:

      Vielen Dank für den Link zur SZ! Einer der hervorstechenden Gedanken daraus:



      " Denn die Werkseinstellung des deutschen Humors ist leider die Schadenfreude. Gelacht wird vor allem aus zwei Gründen: wenn ein vermeintlicher Fehler vorliegt und es nicht der eigene ist."



      Ich halte das in dieser Verallgemeinerung zwar für falsch, aber hier im Forum finden sich eine ganze Reihe von Wortmeldungen die sich bemühen das zu belegen.



      Denen sei gesagt: "Menschen, die keinen Humor haben, nehmen alles für bare Münze. Das ist der Grund, warum sie es uns doppelt und dreifach zurückzahlen". (M.Poisel)



      Solche Leute werden österreichisches Kabarett nie verstehen, weil sich dieses mit unbändiger Lust daran delektiert sich über sich selbst lustig zu machen.

      • @LittleRedRooster:

        Ich fand den Artikel auch sehr erhellend.

        Was ich nicht so ganz verstehe, warum manche hier im Forum ihr Recht auf diese Art von Humor verteidigen, als wären ihre Grundrechte in Gefahr.

        Und alles wäre in Ordnung, würde keiner Frau Eckhart kritisieren.

        • @Jim Hawkins:

          "Was ich nicht so ganz verstehe, warum manche hier im Forum ihr Recht auf diese Art von Humor verteidigen, als wären ihre Grundrechte in Gefahr."

          Das sehen Sie wohl falsch. Das ist nur das übliche Geheule, das so tut, als würde andere gegen Verbote angehen.

          Es ist wesentlich simpler. Es wird eigentlich nur festgestellt, dass man Eckharts Satire als eine böse gegen den Antisemitsmus gerichtete sieht.

    • @Jim Hawkins:

      Vielleicht solten Sie den Link von @GÜNTER (unten, gestern 08:19) zu hagalil einmal aufrufen. Evtl.erweitert das Ihr Verständnis von wirklichem Antisemitismus. Oder Sie fühlen sich sogar selbst angesprochen.

      • @Rolf B.:

        Kenn ich schon.

        Und den wirklichen und den angeblichen Antisemitismus auch.

        Zweiterer ist deutlich weiter verbreitet als Ersterer.

        Das sieht man hier bei jedem Artikel, jedem Anlass, bei dem dieser Vorwurf erhoben wird.

        Das Verrückte ist: Außerhalb von Auschwitz stimmt er nie. So sagt z.B. der Denker Diether Dehm:

        „Antisemitismus ist Massenmord und muss dem Massenmord vorbehalten bleiben“

        Da können die forschen und machen und tun und Beauftragte einsetzen, er stimmt trotzdem nicht.

        Nicht bei Corbyn, nicht bei Augstein, nicht bei Mbembe, nicht bei Grass, nicht bei Walser. Eben nie.

        • @Jim Hawkins:

          Wäre interessant gewesen, inhaltlich dazu etwas von Ihnen zu lesen.

          Darf doch gar nicht so schwer sein, zu begreifen, dass eine Kunstfigur nicht identisch ist mit dem Menschen, der diese Kunstfigur darstellt.

          Allerdings kann ich auch nachvollziehen, dass es schwer fällt, als guter Mensch zu begreifen, dass man selbst gemeint ist und einem auch deshalb das Lachen im Halse stecken bleibt. Es gibt natürlich Menschen, die sind prinzipiell immer auf der richtigen Seite. Ich bin aber überzeugt davon, dass Selbstzweifel der Weg zur Erkenntnis ist.

          Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!



          Johannes 8, 7

          Schon damals fühlten sich die Falschen davon nicht angesprochen.

          • @Rolf B.:

            OK, Sie haben meinen verlinkten Artikel nicht gelesen und ich Ihren nicht.

            So sind wir also gewissermaßen quitt.

            Und wenn nun diese "Kunstfigur" auf der Bühne sagt:

            "Die Erektion des schwarzen Glieds braucht alle sieben Liter Blut, über die ein Mensch verfügt."

            Dann ist das witzig, weil es mir meinen eigenen Rassismus aufdeckt.



            Weil diesen Gedanken denke ich mehrmals am Tag. Und jetzt werde ich dabei ertappt. Genauso wie ich mehrmals am Tag denke, dass es den Juden nur ums Geld geht. Und das dieses Vorurteil bekomme ich leicht erweitert um die Ohren gehauen.

            Man sollte die Frau in die Schulen schicken.

            Dennoch bleibe ich dabei. Diese Show ist plump, gemein, menschenverachtend und ironiefrei.

            Und dass ich prinzipiell auf der richtigen Seite wäre, kann allein schon deswegen nicht sein, weil ich oft gar nicht weiß, was die richtige Seite ist.

            Dass Sie die Bibel bemühen müssen, um schlechtes und typisch deutsches Kabarett zu verteidigen, das sollte Ihnen allerdings zu denken geben.

            • @Jim Hawkins:

              Es ist so leicht, sich auf der richtigen Seite zu wähnen, zumal ja auch viele Medien genau wissen, was gut und richtig ist. Auch hier ist es leicht, als Meinungsbildner, selbstkritische Reflektion mit der Begründung abzulehnen, dass man immer "richtig" denkt und deshalb stets beurteilen kann, was gut und böse ist.

              Diese Mechanismen erkennt man natürlich auch bei sich selbst. Und das hilft, nicht reflexhaft "Haltet den Dieb!" zu schreien. Sie verwenden dabei die Adjektive "plump, gemein, menschenverachtend und ironiefrei.".

              Als Ihre Meinung kann ich das akzeptieren. Das bedeutet nicht, dass ich denke, Sie hätten recht. Im Gegenteil: Ich habe große Angst vor der zweiten Welle.

              • @Rolf B.:

                Um Himmels willen, Sie müssen doch nicht denken, ich hätte recht.

                Was mir aber in diesem ganzen Fall auffällt ist, dass so getan würde, als wollte jemand diese Frau lynchen oder zumindest sie an ihrem Tun hindern.

                Seitdem werden die Joker "Kunstfigur" und "Spiegel vorhalten" herumgereicht. Als würde das irgendetwas erklären.

                Man ist ein Held, wenn man sich als Fan outet und ein Trottel, wenn man Kritik anmeldet.

                Natürlich geht keiner auf die Kritik ein, es wird vielmehr dem Kritiker unterstellt, er wäre zu dumm oder hätte keinen Humor oder er sei eben mit der, Sie wissen schon, Keule unterwegs.

                Und weil das gerade so in ist, werden offene Briefe geschrieben.

                Das schärfste Schwert im Kulturbetrieb.

                Lieber Gott, bitte lass das alles bald vorbei sein.

                • @Jim Hawkins:

                  Denken Sie an die Kunstfigur "Ekel Alfred". Damals, wo Satire noch breiter akzeptiert wurde, wäre niemand auf die Idee gekommen, den Schauspieler Heinz Schubert als Nazi zu bezeichnen. Wir hatten offensichtlich zur damaligen Zeit (und für kurze Zeit) eine weniger piefige Empörungs"kultur".

                  Damals war natürlich alles besser. :-)

                  • @Rolf B.:

                    und nebenbei gesagt wurde "Ekel Alfred" meines Wissens von einem Juden geschrieben. Auch das ist ein Unterschied, wenn man über Antisemiten spricht. Der Unterschied zwischen Ironie und Zynismus ist: Der Satiriker liebt sein Publikum. Dem Zyniker ist es egal, ob er wen verletzt. Die Eckhart ist zynisch, nicht satirisch. Nicht nur bei diesem inkriminierten Spruch, auch bei anderen Gelegenheiten sieht man, dass es ihr allein darum geht, irgendwie zu schockieren , um im Gespräch zu bleiben.

                    • @Fitzli Putzli:

                      Ich bin schon ein ganzes Stück weiter als Sie. Ich beurteile z.B. "Ekel Alfred" nicht danach, ob es von einem Juden geschrieben wurde oder von einem Katholiken usw.



                      Die Bücher schrieb Wolfgang Menge. Dass seine Mutter Jüdin war und große Teile ihrer Familie in den KZ umgekommen sind, ist kein Kriterium für die Qualität der Arbeit von Menge.

                      Wenn wir wirklich WIEDER unterscheiden zwischen Juden und Nichtjuden oder Wert darauf legen, dass der Mensch nicht einfach Mensch ist, sondern weiß oder POC, dann bewegen wir uns rückwärts.

                      Eines steht doch fest: Rassisten oder Antisemiten wollen unterscheiden.

                  • @Rolf B.:

                    Alfred Tetzlaff war natürlich Klasse, keine Frage.

                    Er war aber, anders als Eckhart, nicht ununterbrochen im roten Bereich.

                    Er wollte auch nicht schockieren, er hat einen Typus verkörpert.

                    Welchen Typus verkörpert Frau Eckhart?

                    Nimmt man mal zusammen, was sie sagt, verkörpert sie einen Typus, der extrem rassistisch, antisemitisch, homophob und behindertenfeindlich ist.

                    Und das wird nicht inszeniert, sondern einfach so runter geplappert.

                    Das ist in meinen Augen, wie gesagt, keine Kunst. Das gilt in abgemilderter Form für weit über 90% dessen, was sich in Deutschland Kabarett nennt.

                    Das läuft bei mir unter "Der letzte Dreck".

                    Aber wie gesagt, genießen Sie einfach, wenn Ihnen so etwas gefällt.

                    • @Jim Hawkins:

                      "Welchen Typus verkörpert Frau Eckhart?"

                      Frau Eckhart verkörpert jenen weltoffenen "gut" bürgerlichen Typen, der "Refugees Welcome" ruft und gleichzeitig darauf achtet, dass sein Kind nicht eine (Grund) Schule besucht, wo Kinder der deutschen Sprache nicht oder kaum mächtig sind.

                      Sie verkörpert also den Typus, der nicht aus Überzeugung Antirassist ist, sondern ein Leben führt, das ihn permanent entlarven kann. Dass sie den Menschen misstraut, die permanent auf der Seite der Guten stehen müssen, stets auf Kosten anderer, ist m.E. offensichtlich.

                      • @Rolf B.:

                        Ja nun, der weltoffene bürgerliche Typ redet aber nicht so. Dieser drastische Rassismus und Antisemitismus ist gröberen Gestalten vorbehalten.

                        Gut, sie will ja auch nicht subtil und filigran sein. Dann wäre sie ja auch nicht so bekannt.

                        Und ihr Roman wird auch gerade in der taz beworben. Die Frau kommt noch groß raus.

                        Und wir paar Miesmacher und Spaßverderber können das sowieso nicht aufhalten.

                        Aber immerhin knirscht es ein bisschen im Gebälk. Und es ist ja auch gut, dass man solche Debatten führen kann.

                        • @Jim Hawkins:

                          Wir haben unterschiedliche Meinungen vom deutschen Bildungsbürgertum.



                          Ich erinnere daran, in welchem Maße dieses Bürgertum nach 1933 umschwenkte. Tief beeindruckt hatte mich einmal ein Film, wo die gehobene SS Entourage nach der täglichen Verrichtung ihrer Verbrechen abends auf Kultur machten. Z.B. klassische Konzerte. Und noch heute reißt es sich um Tickets für Bayreuth.

                          Wie gesagt: Wir haben unterschiedliche Meinungen.

                          • @Rolf B.:

                            Ich gehe d'accord, dass der Antisemitismus in jedem Milieu zu Hause ist. Also auch im (Bildungs-) Bürgertum.

                            Und der ist natürlich auch abrufbar, was derzeit auch massenhaft in Form von "Israelkritik" geschieht.

                            Und trotzdem, stelle ich mir mal vor, ich wäre so ein Bildungsbürger, gehe in ein Programm von Frau Eckhart und höre mir das an.

                            Was passiert dann? Bin ich schockiert? Oder belustigt?

                            Ich habe keine Ahnung.

                            • @Jim Hawkins:

                              Ihnen könnte jene Entrüstung mglw. zuteil werden, die sich bei einigen durch das Programm eines Georg Schramm einstellt. ;)

                            • @Jim Hawkins:

                              Ich vermute: belustigt, bis Ihnen das Lachen im Halse stecken bliebe.

                • @Jim Hawkins:

                  "Man ist ein Held, wenn man sich als Fan outet und ein Trottel, wenn man Kritik anmeldet."

                  Wahre Worte! :-) Krass dabei ist, dass "die Trottel" den "Helden" die von E. satirisch aufgearbeitete Erkenntnis nehmen wollen, dass schätzungsweise 90% der Bevölkerung immer mit einem unterschwelligen Rassismus herum laufen. Da ist nicht nur alte weiße Mann sondern auch alte weiße Fraue, die ... ne ... ich sags lieber nicht.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Was wären die Deutschen ohne das:

                    "satirisch aufgearbeitete Erkenntnis"

                    Noch humorloser?

                    Jedenfalls ist das kein Spaß, sondern offensichtlich eher mit Arbeit verbunden.

                    • @Jim Hawkins:

                      "Was wären die Deutschen ohne das:"

                      Echt jetzt? & Nix versteh.

                      Aus Erkenntnisgewinn, wie Rassismen funktionieren, wollen Sie nun ein "Deutschen"-Gedöns basteln?

                      Oder soll - "Noch humorloser? " - Antirassismus nur noch im Rahmen trockenster ("eher mit Arbeit verbunden") Arbeitsatmosphären erfolgen. Nix mit Rock gegen Rechts, Nix mit Satire gg. Rassismus, Nix mit lustigen interkulturellen Treffen/Aktionen... ?

                      • @Rudolf Fissner:

                        Genießen Sie doch einfach Ihren Erkenntnisgewinn.

                        Wenn Ihnen der so wichtig ist, sind Sie wohl auf dem richtigen Dampfer.

                        • @Jim Hawkins:

                          Danke für ihre Großzügigkeit, aber das beantwortet ja nicht meine Fragen. Ist Angehen gegen Antisemitsimus nun so ein ernstes Arbeitsthema, dass Sie dis nicht für Satire geeignet sehen? Oder wurde das nur gedankenlos in den Raum geworfen?

                          • @Rudolf Fissner:

                            Ist es. Aber mir ist rätselhaft dabei, worin Frau Eckharts Beitrag dabei bestehen soll.

                            Ich verstehe das immer noch nicht.

                            Sie gehen also davon aus, dass das Publikum von Frau Eckhart tief im Innern antisemitische Ressentiments hegt. Ist das soweit richtig?

                            Und sie poltert dann los und dann passiert was?

                            Denkt dann das linksliberale Publikum: Hoppla, ich bin ja gegen solche Vorurteile auch nicht gefeit. Na, das soll mir aber eine Lehre sein.



                            Das muss ich mir jetzt aber erst mal erarbeiten.

                            Oder was sonst soll das alles bezwecken? Ich verstehe es nicht.

                            Kabarett ist ja von Haus aus eine Veranstaltung, in der den Leuten auf lustige Art Meinungen präsentiert werden, die sie sowieso schon für richtig halten.

                            Alle lachen, alle sind einer Meinung, herrlich. Die anderen sind die Deppen.

                            Wie bringen Sie da Frau Eckhart unter?

                    • @Jim Hawkins:

                      Richtig. Und wer eh jeden Tag mit der Erkenntnis beseelt ist, dass Rassismus und andere Menschenfeindlichkeit nicht nur in Deutschland aber auch hier stetig und immer weiter um sich greift, der braucht keine Bühnenfigur, die sich wie eine Exote als Menschenfeindin verschiedener Couleur anbietet. Sowas brauchen nur Ignoranten, die glauben wollen, Menschenfeinde seien immer die anderen!

        • @Jim Hawkins:

          So richtig argumentativ kommt da bei dir leider immer sehr wenig. Du behauptest, dass die Aussage eines Menschen antisemitisch ist, dass der Bühnenauftritt und Witz antisemitisch ist ohne das zu begründen. Du schmiedest dir eine Art Verschwörungstheorie zusammen und wer Gegenargumente liefert wird eben Teil der Verschwörung.



          Restlos alle Antisemiten, auf der ganzen Welt und wer anderes behauptet ist eben Antisemit.



          Das bedeutet nicht, dass es keinen Antisemitismus gibt und mir ist die Geschichte durchaus bekannt. Aber ich habe mich jetzt mit dem Begriff auseinandergesetzt und nicht beigepflichtet. Damit bin ich sowieso Teil der Verschwörung.

          • @Hampelstielz:

            "So richtig argumentativ kommt da bei dir leider immer sehr wenig. "

            Warum schreiben Sie mich dann an?



            Damit Sie ihren Post mit einer kleinen Beleidigung eröffnen können?

            Wenn Ihnen das reicht, dann hat es ja geklappt.

            • @Jim Hawkins:

              Mit Verlaub, das ist keine Beleidigung, sondern eine Feststellung. Zu sagen, deinen Unterstellungen dieser und jene sei ein Antisemit fehlt das logische Fundament, hat überhaupt keinen beleidigenden Charakter. Kein Schimpfwort, keine Beleidigung durch die Blume.



              Allerdings gehst du wirklich sehr freizügig mit der Betitelung „Antisemit“ um, was für viele der Betitelten wohl tatsächlich eine Beleidigung darstellt, da sie keine Antisemiten sind. Zumindest in der Taz-Kommentarspalte sind diese wohl so gut wie nicht vorhanden und auch Eckhart gehört wohl nicht dazu. Das stört aber nicht, denn du weißt, was sie wirklich denken und wie sie empfinden. Sie verstellen sich und sagen nur die halbe Wahrheit oder lügen zur Gänze. Verlogene Verschwörer eben.

              • @Hampelstielz:

                Antisemitismus fängt an, wenn jemand ein KZ leitet oder den Wunsch danach hegt.

                So wie Rassismus anfängt, wenn der Ku Klux Klan einen Schwarzen lyncht.

                Und Sexismus bedeutet, dass ein Mann eine Frau vergewaltigt.

                Alles davor ist Pille Palle.

  • Wer Lust auf ein Interview mit Lisa Eckhart hat:

    www.tagesspiegel.d...omas/26092812.html

    • @rero:

      Danke für den Link, er bestätigt, dass man auch einmal mit der Betreffenden und nicht nur über sie reden sollte. Hätte die taz auch machen können.

      • @Hans aus Jena:

        Ein Scherz

        "Den Gutunmenschen?"

        Ich weiß, wer Gutmensch und Gutunmensch ist. Ich bin jedenfalls kein besserer Mensch, ein Glück, ich bin ja Philanthrop. Aber all diese Misanthropen, die anderen erklären wollen, dass wir die Natur, andere Länder, die Zukunft unserer Kinder und sonst was alles nicht als egal betrachten sollen, also nein, zu so einer Überheblichkeit habe ich es selber noch nicht gebracht.

        „Darf Satire immer noch alles?“

        Natürlich darf Satire alles. Sie darf sich billig vor jedem Straßenparlament anbieten und jede/r drittklassige Bundesministrierende darf nach dem Bundestag einfach meine Narren freien!

        „Der Social-Media-Welt enthalten Sie sich im Gegensatz zu Kollegen wie Jan Böhmermann und Dieter Nuhr nach wie vor?“

        Wenn ich Menschen belästige, dann von der Bühne, zu einer guten Sendezeit und klar und deutlich codiert. Wo man mir Kontra geben könnte war ich von Anfang an skeptisch. Ich mache keine halben Sachen wie die Ohren meiner Kritiker, die mich einladen, ausladen und wieder einladen, um mein immer freiwillig anwesendes Publikum zu belästigen, dann nicht zu belästigen und auf einmal wieder zu belästigen. Ein präzises, machtvolles und prestigeträchtiges letztes Mal: die Narrenfreiheit gehört mir, Kleiner!

        Also wozu Beef auf Twitter suchen, wenn ich im WDR einfach gustiös antisemitisch interpretierbare Witze reißen und bis heute auf jede Entschuldigung pfeifen kann. Die Leute lieben es doch viel zu sehr, mich zu hassen. Look at all the Prestige I got. Darum belästige ich Menschen nicht, wie man das heutzutage macht, also dort, wo es keine Rolle spielt. Ich bin doch nur ein Narr mit der Freiheit zu behaupten, meine Aufmerksamkeitsökonomie sei mir auch noch peinlich. Ach die Deutschen, saugen jedes Wörtchen eines Österreichers mit ihrer herzlichen Funktionslust ein und passen aufgrund ausgeprägter Schadenfreude allen vermeintlich zurecht zu Belästigenden gegenüber perfekt zu meinem von Abneigungen geprägten Stil. Gustiös wollte ich noch sagen.

  • Wenn weiße Kabarettist*innen über Rassismus gute Satire machen wollen, erfordert das sehr viel Fingerspitzengefühl. Mindestens sollten auch Kolleg*innen der betroffenen Gruppen auf der Bühne stehen. Ein Beispiel:

    Weiße Kabarettistin lässt sich über Sexismus von Männern aus und betont, wie weltoffen, liberal und progressiv sie selber doch ist. Auftritt einer Schwarzen Kollegin, zum Beispiel in der Rolle einer Passantin. Kurzer Smalltalk zwischen beiden, im Rahmen dessen Erstere schnell beginnt, ihrer Kollegin ungefragt durch die Haare zu wuscheln und andere alltagsrassistische Spitzen loszulassen. Abgang der weißen Kabarettistin. Anschließend erhält ihre Schwarze Kollegin mindestens ebensoviel Raum, jene durch den Kakao zu ziehen.

    Das wäre für mich ein Beispiel von Kabarett, das weißen Alltagsrassismus benennt und effektiv kritisiert. Auf diese Weise könnten sich auch weiße Satiriker*innen an der Debatte respektvoll beteiligen. Die Verwendung antisemitischer Klischees ohne die Beteiligung jüdischer Kolleg*innen auf Augenhöhe halte ich jedenfalls für kaum realisierbar. Gleiches gilt für LGBTIQ* und andere marginalisierte Gruppen.

    • @Smaragd:

      Natürlich können Sie so ein Programm machen, um hier weniger Kabarett und mehr Ihre politische Ansicht zu verbreiten. Kabarett ist da freier und sollte nicht mit einem politischen Programm verwechselt werden, in dem jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird.



      Es geht aber eben darum, dass es hier kein "mindestens" gibt. Natürlich kann ein Mann auch über Sexismus Kabarett machen, Weiße über Rassismus und Linke über Linksextremismus um mal ein anderes Beispiel zu nennen.



      Nur in Diktaturen wird den Kabarettist*innen vorgegeben, wie sie ihr Programm gestalten sollen. Das wird dann allerdings nicht nur unfrei, sondern auch recht schnell öde.

  • Farid Bang ist kein Antisemit, das ist ne Kunstfigur. Vor vorschnellen Rückschlüssen auf den Künstler sollte man sich hüten. Die umstrittenen Zeile "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" ist sowohl eine Persiflage auf den modernen Selbstoptimierungswahn als auch Mahnung, die Shoah nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In der Rolle des sexistischen homophoben Asi-Rappers hält der Künstler der Gesellschaft einen Spiegel vor. Das tut er mit so spitzen, bösen Rhymes, daß seinem Publikum beizeiten das Mitgröhlen vergeht. Natürlich checkt nicht jeder gleich die Metaebenen, doch das dem Künstler anzukreiden, wäre unfair. Er ist oft einfach zu klug für sein Publikum. Die Ausladung vom Echo war ein erschreckendes Beispiel für eine um sich greifende Cancel-Culture und ein weiterer Einschnitt in die Kunst- und Meinungsfreiheit.

    Klingt albern, oder? Kein Wunder, da ist ja auch der kulturelle Habitus im Weg. Es sind der (hochwertige) Nagellack, das schicke Kleidchen und die korrekt angewandte Grammatik, die den Unterschied zwischen "Schenkelklopfern" und "feingeistigem Humor" bilden. Nicht etwa das Niveau, sondern der Codex der Bourgeoisie ist's, was den einen "Slammer" (z.B. Mario Barth) zum "Possenreißer" macht und andere (z.B. Eckhart) zum "Ausnahmetalent".

    • @Walter Sobchak:

      Weniger Nagellack, Kleidchen und Grammatik als die Fähigkeit zur Selbstironie. Wobei ich zugeben muss, dass Selbstironie ohne vernünftige Grammatik deutlich schwerer rüberzubringen ist.

    • @Walter Sobchak:

      Ganz genau:

      "Die umstrittenen Zeile "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" ist sowohl eine Persiflage auf den modernen Selbstoptimierungswahn als auch Mahnung, die Shoah nicht in Vergessenheit geraten zu lassen."

      Einer der intellektuellsten Rapper Deutschland versteht sich selbstredend auch auf filigrane Erinnerungspolitik.

      Und dann schauen wir Farid Bangs Körper an und entdecken nicht eine Spur von Selbstoptimierung.

      Einfach nur ein zarter Denker.

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Walter Sobchak:

      Getroffen. Distinktion kostet Geld, symbolische Distinktion ist wichtiger, wenn das Geld knapper ist. Mal wieder Bourdieu lesen.

  • Lesen wir doch auch hier einmal nach,



    www.hagalil.com/2020/05/lisa-eckhart/



    Zitat:



    "Mit ihrer Kunstfigur Lisa Eckhart knöpft sich Lisa Lasselsberger – wie die Kabarettistin mit bürgerlichem Namen heißt – daher das angeblich liberale Bürgertum vor. Narzisstisch und selbstverliebt (wie die Figur “Lisa Eckhart”) glaubt dieses, durch ein positives Sprechen über Minderheiten alle Vorurteile überwunden zu haben und somit alles richtig zu machen."..........................



    "Ihr Monolog ahmt jene Menschen, die es “gut meinen“, nach und offenbart die Hypokrisie und die Gefahr des Wandels vom positiven Klischeebild zum klassischen Antisemitismus."



    Zitat Ende

  • Ich habe bis zu dem armen Witz von Frau Eckhart tatsächlich gar nicht gewußt, dass Harvey Weinstein Jude ist. Ein Zeichnen dafür, dass diese Diskusion bis dahin erfreulich wenig antisemitisch geführt wurde.



    Bis halt Frau Eckhart kam. Danke dafür.

    • @tgl:

      Alles nicht der Rede wert. Nur, es gibt einen wunderschönen Sat von H.M. Broder.



      Zitat:



      "Die Deutschen interessieren sich nur für zwei Dinge, wer Fußballweltmeister wird und wer Jude ist."

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @tgl:

      Da haben Sie den Punkt getroffen.

  • So what. Beim ersten Hören des Beitrages von Frau Eckhardt - damals - hatte ich schon einen Denkanstoß und eine Frage: ist Metoo nicht eben auch deswegen so erfolgreich, weil die ersten Täter Juden waren, also hat der latente Antisemitismus der Bevölkerung diese Bewegung befördert oder erst ermöglicht?



    Ich denke, solche Fragen darf Kabarett aufwerfen ... daraus jetzt simple Judenwitze machen zu wollen, ist ziemlich unterkomplex.

    • @TazTiz:

      In der Komödie wird seit 100 Jahren und vermutlich schon länger sehr erfolgreich das Stilelement des spiegelns rassistischer Denkmuster verwendet. Da gab es feingeistige Stücke, wie zum Beispiel eine hervorragende Folge von Fawlty Towers.



      Es ist aber halt ein Unterschied, ob man in einer sehr rassistisch geprägten Zeit der Gesellschaft die Frage stellt, ob nicht jeder einzelne rassistisch im Alltag handelt. Oder ob man das



      Erhöhren einer Opfergruppe, die ihr Schweigen bricht, in die Nähe zu Antisemitismus rückt.



      Selbstverständlich darf Satire alles, es ist aber einfach verdammt Schade, wenn sie sich entscheidet durch Geraune den Leuten die Frage ins Ohr zusetzen, ob es nicht Antisemitisch sei ihren Müttern, Schwestern und Töchtern zu glauben, wenn diese Vorfwürfe sexualisierter Gewalt erheben.

      • @Lev Bronštejn:

        Wenn die Botschaft, die du daraus mitnimmst tatsächlich ist "ob es nicht Antisemitisch sei ihren Müttern, Schwestern und Töchtern zu glauben, wenn diese Vorfwürfe sexualisierter Gewalt erheben", solltest du lernen, besser zwischen Kabarett und Kolumne zu unterscheiden.

      • @Lev Bronštejn:

        Spätestens bei den Nazis waren die Juden eine Stellvertreter-Opfer anstelle der Reichen und Besitzenden. Der Unterklasse und der Mittelschicht wurde suggeriert, dass die geldgierigen Juden an ihrem Elend Schuld sein müsse. Die amerikanischen Juden stehen auch unter diesem „Verdacht“.



        Die Kunstfigur von der Eckardt konnte also ihre alten Ressentiments wieder rausholen - Juden wollen unser Bestes: Geld und Weiber.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Da ich in meiner Kindheit im Leipzig-Grünau der Wendejahre genug Auschwitz-Ofen-Witze für mein Leben gehört habe, kann ich mich dem nur anschließen. Diese Witze würden auch dann nicht lustig werden, wenn ich sie im 20er-Jahre Frack, mit Mittelscheitel und Wiener Schmäh von einer Bühne zum "Besten" geben würde.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      DAS tut aber ja auch niemand. Zumindest nicht Lisa Eckhart.

      • @Fezi:

        Ein Witz über Menschen mit Minderheitenhintergrund und ein Witz über Holocaust-Ofen-Massenmord ist für den woken Kunstkritiker ein und dasselbe. Da gibt's da keinen Unterschied.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Fezi:

        Nein, Lisa Eckart hat keinen Frack an, sondern ein Abendkleid.

        "Sie macht in ihrem Programm Witze auf dem Niveau des Luft-Nasen-Witzes, nur etwas aktueller. Und ihr Publikum goutiert diese billigen Pointen, die sie auf Kosten der Juden, PoC, Homosexuellen und trans* Menschen sowie anderer Marginalisierter macht."

  • Satire.. ist ja wohl ein Teil der "Bildenden Kunst"?.. wo es angebracht sein darf,den Künstler*In als Teil des 'satirischen Gesamtkunstwerks' zu sehen oder zu geniessen?Ich finde die Frau Klasse!Ihre eigene Selbstpostulierung,Frisur, Kleidung,Ambiente.. Sprache, Mimik..



    Und dann die von ihr, im eigenen Stil dargestellten Themen...!



    Das ist doch Kunst ästhetischer Metareflektion der rationalen Kultur - Ideologie an sich? Wie sonst kann Frau die widersprüchlichen Axiome der Moral der Vernunftgesellschaft besser exponieren?

  • 9G
    92290 (Profil gelöscht)

    Meine Güte. Wie dramatisch.

    Leider nichts Konkretes dabei, um sich mit tatsächlicher Kritik an dem Gesagten auseinanderzusetzen. Nur ein schlechter Witz, welcher als Analogie herhalten muss.

    Und bei den Hakenkreuzen würde ich schon widersprechen. Wenn die handwerklich gut gemacht sind, sind sie das. Egal ob es Hakenkreuze sind. Man kann sie ja immer noch verbrennen, aber man kann doch nicht sagen, die wären scheiße geschnitzt, nur weil einem das Symbol nicht gefällt. Man kann durchaus sagen, das Symbol ist kacke, aber handwerklich gut gemacht. Wäre sinnvoller sich zu fragen, warum jemand überhaupt so was schnitzt. Keine Ahnung, ob das überhaupt ein Ding ist, handgeschnitze Hakenkreuze. Aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt...

    • @92290 (Profil gelöscht):

      Sie haben den Vergleich aber offensichtlich nicht bis zum Ende verstanden. Denn niemand verlangt, dass alle die Kunstfertigkeit des geschnitzten Hakenkreuzes leugnen. Jeder darf sagen, dass es schön geschnitzt ist. Nur, wer es dann kauft und sich über den Türstock hängt macht sich eben neben der Kunstfertigkeit auch den antisemitischen Dreck zu eigen.

      Genau so ist das mit den Witzen. Die mögen handwerklich gut sein und genau so, wie dem Schnitzkünstler vielleicht auch nicht die Verherrlichung des dritten Reichs am Herzen lag (er mag halt die Form), mag die Kabarettistin nicht vorgehabt haben, Antisemitismus zu propagieren. Aber wenn der künstlerische Umgang nicht stark genug ist, dann bleibt eben der Schmutz darin sichtbar. Und wer das nun toll findet und es weiter transportiert muss dann auch damit leben, dass die Leute erst den Schmutz sehen und dann den Versuch ihn für etwas anderes zu verwenden.

      Und um Antisemitismus satirisch zu verarbeiten, so dass der Schmutz nicht mehr riecht und raustropft, braucht es schon ganz besonders viel Kunst und eine deutliche Nachricht. Und dafür reicht's wohl hier nicht.

      Und nur den Mut zu haben, das zu tun, ist nicht genug.

    • @92290 (Profil gelöscht):

      "Keine Ahnung, ob das überhaupt ein Ding ist, handgeschnitze Hakenkreuze. "

      Ganz Indien ist voll davon... auch handgeschnitztes dabei.



      Merke: Kontext ist alles. Womitwir wieder den Bogen zu Eckhart gefunden haben... ;-)

  • >Das ist Schönrederei, denn ihrer Show fehlt die Distanz zur Figur.<

    Und dem Autor die Fähigkeit so etwas beurteilen zu können :)

    Da lese ich lieber 'Femme Fatal' in der Jüdischen Rundschau.

    Der größte Witz ist der Hinweis auf die öffentlichen Gelder.

    Eckhart sollte in Hamburg übrigens da ihr Buch und nicht ihr Programm präsentieren

    • @BerndWe:

      Gibt es irgendein konkretes Instrumentarium um beurteilen zu können, ob und wann der Tatbestand der "Distanz der Kühnstlerin zu ihrer Figur" erfüllt ist? Ich glaube nicht.



      Es sei denn, man erwartet ab jetzt eine Vor- bzw. Nachrede von jedem Satiriker, so im Stile von "die Inhalte, die die Figur Eckart äußert, repräsentieren nicht notwendigerweise meine eigenen Meinungen..."

  • Ich bin etwas erstaunt über viele der Kommentare hier.

    Mal ganz unabhängig von Lisa Eckart, natürlich macht es einen Unterschied, WER die Art von Witzen erzählt, von denen oben die Rede ist:

    Platt gesagt, wenn ich als "Biodeutsche Kartoffel" mich so bezeichne, ist das selbstbestimmt selbstironisch.



    Wenn ich im Ausland oder von "nicht biodeutschen" Freunden so genannt werde, fühlt es sich schnell irgendwie doof an.

    Es macht auch einen Unterschied, ob eine blonde Frau einen "Blondinen-Witz" erzählt oder ein Mann.

    Es macht einen Unterschied, ob ich selbst mit einem Klischee spiele, von dem ich betroffen bin, oder ob jemand anderes, nicht betroffenes, das tut, und mir das Klischee damit doch irgendwie ein weiteres Mal zuschreibt...

    Es macht auch einen Unterschied, in welchem Rahmen diese Art von Witz erzählt wird:

    Sind Erzähler*in (und Publikum) von dem Schmerz (hier Diskriminierung bis hin zu Genozid), der zur Pointe gemacht wird, selbst betroffen, oder lache ich über etwas, dass ich vielleicht gar nicht erfassen kann? Dann wird es nämlich schnell zu einem ignoranten Lachen, wenn nicht gar einem Lachen (Witze reißen) aus Täterperspektive.

    • @J. H.:

      Das ist natürlich prinzipiell richtig. Aber was Sie hier vollkommen ausblenden, ist der Kontext, in dem die 'schlimmen' Sätze fielen: die Künstlerin lässt eine Kunstfigur sprechen, in einer Satireveranstaltung, etc.



      Das unterscheidet sie zum Beispiel von Yagoobifarahs 'Müll-Glosse', die vom Format her nicht von vornherein als Satire etikettiert war.



      Man kann dann ja immer noch der Auffassung sein, dass auch Satire gewisse Grenzen nicht überschreiten sollte, bzw, dass die Grenzen, die der Gesetzgeber im Moment setzt, zu weit gefasst sind. Aber dann muss man (siehe Yagoobifarah) auch damit leben, dass sich entsprechende Restriktionen auch gegen einen selbst richten.

  • also isch trau' misch net mehr ...

    was zo sage, wo zo lache, über wen zu denke un zo lache...

    isch geh' bässa in de kella.

    • @adagiobarber:

      Ich traue Ihnen schon zu, dass Sie selber herausfinden, was gute Witze sind, die Ihnen zu Gesicht stehen und was schlechte Witze sind, die auf Kosten anderer gemacht werden und Ihnen schlechtes Karma machen.

      Man muss halt über diese Unterschiede nachdenken wollen. Wenn nicht, vielleicht besser keine Witze machen.

  • das der autor ein konvertierter jude ist, der deswegen noch lange nicht alle juden vertritt, scheint man hier nicht äußern zu dürfen. auch nicht, das andere juden anderer meinung sind als er

    • @Berliner Berlin:

      Die Frage ist doch: Was macht es denn für einen Unterschied für den Artikeltext ob der Autor konvertierter Jude, Jude in hundertster Generation oder gar kein Jude ist? Er macht ja selber keine Witze.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Berliner Berlin:

      Also, da es immer noch dasteht, scheint "man" das hier doch zu äußern dürfen.



      Selbstverständlich haben nie alle Juden und Jüdinnen ein und dieselbe Meinung über alles. Es gibt sehr viele Juden, die stimmen dem Autor zu, allerdings nicht alle.

      Aber was wollen Sie damit sagen, dass der Autor Konvertit ist und dass er "deswegen" (Ihr Wort, nicht meines) nicht alle vertritt? Vertritt denn irgendein Jude alle Juden?

      Das zu unterstellen, ist nun wiederum wirklich ein antisemitisches Klischee. Genau antisemitisch wie das Klischee, man dürfe seine Meinung über Juden nicht sagen.

      Man darf seine "Meinung" über Juden, wie Sie selbst sehen, sogar sagen, wenn sie antisemitisch ist. Nur den Holocaust darf man nicht leugnen.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Wo gesteht er denn dem Autor nicht zu seine Meinung äussern zu dürfen? Das angesprochene Klischee bezieht sich wenn schon, dann auf Konvertiten (allgemein), nicht spezifisch auf jüdische Konvertiten.



        Und was ist das Klischee zu Konvertiten? Dass jemand, der bewusst als Erwachsener konvertiert meist jemand ist, der den neuen Glauben sehr offensiv vertritt - offensiver meist als jene, die ihren Glauben „geerbt“ haben und durch längere Ausübung der Kultur diese selbstverständlicher und meist subtiler vertreten. Man ist sozusagen ein „Neureicher im eingesessenen Alt-Adel“. Bei Christen gibt es dafür das geflügelte Wort „päpstlicher als der Papst“. Und ist das wirklich ein Klischee? Bestenfalls auch, da es zum anderen Teil empirisch bei vielen klar nachweisbar ist, Stichwort Islam-Konvertiten die sich ISIS angeschlossen haben.

        Sich über Konvertiten zu äussern ist daher nicht automatisch antisemitisch, auch wenn der hier besprochene Konvertit nun Mitglied der jüdischen Glaubensgemeinschaft ist.

        Und wie sie im letzten Satz von dem was der VP gesagt hat auf Holocaustleugnung kommen, das wissen nur sie selbst. Ihrem Argument hilft die arg improvisierte Konstruktion nicht.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Da schwurbeln Sie sich aber einen Antisemiten zurecht, nur weil er behauptet, dass Juden selbstredent unterschiedlicher Meinung sein können.

        Ich halte solche aus der Luft gegriffenen Antisemitismusvorwürfe für außerordentlich kontraproduktiv.

        Wenn jeder, so wie Sie es hier vollziehen, festlegen kann, was Antisemitismus ist, dann wüsste ich nicht, wie man Antisemitismus ernsthaft diskutieren sollte.

    • @Berliner Berlin:

      Aber es ist doch schön zu sehen, dass auch Juden untereinander verschiedene Auffassungen zum Thema haben. Ist nicht das die respektvolle Auseinandersetzung, die wir eigentlich dringend bräuchten?

      • @sepptember:

        Nein, es ist nicht "schön".



        Es sollte schlichtweg selbstverständlich sein!

  • Mein Großvater schrieb mir einmal ins Poesiealbum:



    "Wir Deutsche, geboren, um die Welt zu verbessern, selbst beim Vernichten von Menschenleben immer noch denkend, etwas Gutes zu tun, sind berühmt und berüchtigt auch für unsere Humorlosigkeit."

    Damals bezog sich dieser Hinweis auf die postfaschistischen Zustände nach 1945 und als Kritik an diesem Geist der Unbeirrbarkeit, stets zu wissen, wer oder was gut und böse ist. Und zwar radikal. Satire wurde stets skandalisiert, sofern es sich wirklich um Satire handelte.

    Mit meiner Generation begann die Zeit des Auslüftens. Kurzzeitig konnte man tief durchatmen. Die Besserwisser hielten zunehmend ihre Klappe. Da begann, für kurze Zeit, die Hochzeit der Satire.

    • @Rolf B.:

      Recht hatte Ihr Großvater. Man sollte sich öfter vergewissern, dass manche Leute auch in der damaligen Zeit erstaunlich klar dachten und überaus reflektiert waren.

  • Ich habe früher NuhrimErsten wegen Thorsten Sträter geschaut. Aber mittlerweile schaue ich vorher nach, wer auftritt, nehme es ggf. auf, spule dann zu Herrn Sträter und danach lösche ich die Aufnahme. Diese "Figur" und Herr Nuhr machen die Sendung peinlich, also schmerzhaft sie anzusehen.



    Da schau ich viel lieber SchleichFernsehen und Quer im BR, das hat Format, Stil, Witz und Qualität. Und extra3 und die heuteShow.



    DAS ist Satire, Nuhr ist Polemik.

    • @Johannes Bär:

      Von Nuhr habe ich keine Ahnung. Aber extra3 und Heute Show leben zu 99% von Besserwisserei und Fingerzeigen auf Kosten Anderer. L.E. zu 100% von Selbstironie. Das ist besser für's Karma - und auch deutlich witziger.

  • Der Beitrag wurde entfernt.



    Die Moderation

    • 7G
      75787 (Profil gelöscht)
      @drafi:

      "NachDenkSeiten mit dem Untertitel Die kritische Website ist ein deutscher Watchblog, auf dem politische und gesellschaftliche Themen kommentiert werden. Herausgeber ist der ehemalige SPD-Politiker Albrecht Müller, der auch zahlreiche Beiträge liefert. Der Blog wurde anfangs als wichtiger Bestandteil einer Gegenöffentlichkeit gelobt, sieht sich in den letzten Jahren jedoch vermehrt dem Vorwurf ausgesetzt, Verschwörungstheorien zu verbreiten. " Steht so gleich ganz oben bei WIKIPEDIA.

      • @75787 (Profil gelöscht):

        Ich kenne keinen Fall, wo kritische Geister in alternativen Medien NICHT als Verschwörungstheoretiker denunziert werden. Der hier verlinkte Artikel ist doch sachlich und inhaltlich vorbildlich.

        Linke alternative Medien werden offensichtlich als Gefahr betrachtet, das bequeme bürgerliche Weltbild anzukratzen. Sie werden nicht als Bereicherung betrachtet sondern als Störenfried, der die Meinungshoheit über gut und böse ankrazt.

    • 9G
      95309 (Profil gelöscht)
      @drafi:

      Nachdenkseiten...musste ich erst mal googeln, weil mir der Name schonmal über den Weg gelaufen ist. Da gibt es einiges dazu. Übrigens auch einen Artikel der TAZ.

      Und wie ich mir schon dachte, wahrscheinlich nicht der Ort wo ich zum Nachdenken verweilen werde.

    • @drafi:

      Über die Seite habe ich mir nun auch mal den Votrag angehört. Dank des Kommentatoren dort weiß ich nun, dass ich zu dumm bin, sie zu verstehen.

      Jetzt frage ich mich: Ist Bernd Höcke schlauer als ich und findet diesen Humor deswegen nicht saugeil?

      PS: Political Correctness ist ein Kampfbegriff der Rechten.

    • @drafi:

      Der Text im Link ist deutlich analytischer und reflektierter als der TAZ Artikel und weniger mit Vorurteilen versetzt.

    • @drafi:

      Danke für den Link. Ein lesenswerter Text, der sich auch mit der Selbstgefälligkeit (ich nenne es Selbstvergötzung) des vermeintlich linksliberal denkenden Publikums auseinander setzt.

  • Klingt ja auf den ersten Blick ja ganz klever, kann es aber nicht sein, denn wie würde das dann in einem vollen Theater beurteilt werden können? "Alle Nichtjuden, die beim Nasen-Witz gelacht haben, vortreten zur Anzeige." Oder Vorstellungen getrennt für Juden und Nicht-Juden? Ich bitte Sie, das wären finsterste Zeiten. Nein, so geht das nicht. Wenn Juden Vorurteile über Geiz bei Juden haben dürfen, aber ich soll da keine Vorurteile haben dürfen, stimmt da was erheblich nicht. Denn hier wird genau das gemacht, was doch gänzlich verboten ist, nämlich ausgesondert (Rampe?). Wenn wir jetzt anfangen zu sagen, daß für Zwangsarbeit nicht gesondert, bzw. getrennt werden darf, aber für das Lachen bei bestimmten Witzen, dann läuft hier was völlig falsch.

    • @Thomas Schöffel:

      Den Begriff „Rampe“ in diesem Kontext so einzubauen, finde ich gelinde gesagt unsensibel. War das wirklich notwendig? Mein‘ ja nur...

      • @sepptember:

        Warum so vorsichtig? "Rampe" ist nicht nur zutiefst geschmacklos, sondern damit wird auch ein absurd-unhistorisch-verharmlosender Zusammenhang hergestellt.

        • @Plewka Jürgen:

          Vorsichtig deshalb, weil ich mich bei oben zu bemängelnder Wortwahl keinesfalls auf ein Niveau herab lassen möchte, dass dem Ernst meiner Kritik nicht gerecht würde. ;)

  • Ich finde die Eckhart deftig und richtig gut!



    Mir gefällt auch ihr Spiel mit der Stimme.



    Denen, die nun ob der Diskussionsflut über Humor völlig die Lageübersicht verlieren, kann ich folgendes Buch empfehlen: HUMOR, das Lächeln des Henkers. Von Satiriker Andreas Thiel.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Ich finde die Idee großartig und würde sie sogar gerne weiterführen.

    Ausschließlich Juden sollte es vorbehalten sein, Witze über Juden zu machen.

    Ausschließlich PoC sollten über PoC-Witze bzw. Vorurteile lachen dürfen.

    Die Liste ließe sich beliebig fortführen, z.B. Deutsche nur über Deutsche, Ostfriesenwitze außerhalb Ostfrieslands gleich ganz verbieten und wer nicht Blond ist, hat auch nicht über Blondinen und die zugehörigen Vorurteile zu lästern.

    Das ist doch dass, was uns der Autor damit sagen wollte, richtig?

    Ist Hr. Böhmermanns Schmählied über Erdogan, in denen er zweifelsfrei die Vorurteilskiste über die Türkischen Mitmenschen auspackt, dann nicht doch weniger Satire und mehr Beleidigung ? Das so Jemand auf öffentlichen Sendern seine Sendung abhalten darf ist empörend !

    ;-)

    • @83191 (Profil gelöscht):

      (...)

      Ein Mensch ist von "unsereins" Gewalt in unvorstellbarem Maße angetan worden. Was ist so schwer daran zu erkennen, dass es einen Unterschied macht, ob "wir" uns anschließend über diesen Menschen noch lustig machen oder ob er es selber macht?

      (...)

      Beitrag wurde bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.



      Die Moderation

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Plewka Jürgen:

        Ich verstehen Ihren Ansatz durchaus. Allein lebe ich nach dem Gleichheits-Grundsatz, und das bedeutet mich stören Sonderregeln.

        "unsereins" hat nämlich nicht nur an einer Stelle gewütet, sondern auch über Jahrhunderte z.B. über Frauenrechte gelacht (höflich formuliert) oder generell Probleme mit seinen Nachbarn auf dem gewaltsamen Weg "gelöst". Wollen wir die Jahrhunderte durchgehen und die Greuel zählen, die jedem Volke widerfahren sind oder die es ausgeführt hat? Die Liste wird lang, denn die Schoah war weder der Erste noch der Letzte Genozid allein im 20. Jahrhundert. Und wir reden dabei noch nicht von vermeidbaren Kriegen. Dürfen Amerikaner z.B. Witze über Vietnamesen machen? Oder über Indianer? Sollte sich jeder Katholik heute für die "Magdeburger Hochzeit" von jedweder Äußerung zu Irgendetwas in dieser Stadt zurückhalten?

        Wenn Sie mir eine definierte Grenze geben, was Geschichte ist und was heute noch berücksichtigt werden muss, dann bitte raus damit. Ich bin gespannt. Aber ich ahne, dass ihnen die Antwort entweder nicht gefällt, oder sie doch wieder auf eine Sonderregel zurückgreifen und damit eben "Gleichheit" als Prinzip ablehnen.

        Und nein, Ich werde mir nicht wegen etwas den Mund verbieten lassen, für das niemand in meiner mir bekannten Familie auch nur irgendeine Verantwortung trägt, weil man mir aufgrund meiner Herkunft eine Erbsünde auferlegt.

        (Aber selbstverständlich bin ich bereit aus der Geschichte zu lernen, insbesondere wie es dazu kommen konnte und wie man es hätte verhindern können. Das ist hier aber nicht Thema. Und ich interpretiere die, zugegeben teils schlechten, Witze von Fr. Eckhart nicht als Beginn eines neuen Propaganda-Feldzuges)

        • @83191 (Profil gelöscht):

          Ich sehe, welch schwere Last es für Sie ist, auf Witze über jüdische Menschen verzichten zu müssen ... dies kann man wirklich nicht verlangen von einem Mitglied der Nation, die an jüdischen Menschen einen Massenmord verübt hat und das Ziel hatte a l l e Juden auf der Welt auszurotten.

          Ich brauche auch nicht auf einer Metaebene zu diskutieren (definierte Grenzen der Geschichte) wie Sie das einfordern. Ich habe an einem Tisch mit Menschen gesessen, die Häftlinge in Auschwitz waren und die uns mit "Meine deutschen Freunde" verabschiedeten ... und es wäre einfach unanständig und unhöflich und unempathisch (suchen sie sich etwas aus), Witze über das zu machen, was sie erlebt haben.



          Es geht nicht um "Schuld", sondern ausschließlich um unsere Verantwortung heute mit Blick auf einen solchen Massenmord ... und worin sollte die bestehen, wenn nicht einmal der Verzicht auf Witze eine Konsequenz wäre.

          Sie wollen sich nicht den Mund verbieten lassen und keine "Erbsünde" tragen müssen. Selbstverständlich sind sie kein Rechtsextremer, aber Sie verwenden an diesen beiden Punkten deren Sprache.

          • 8G
            83191 (Profil gelöscht)
            @Plewka Jürgen:

            Sozialisten sind auch keine Nazis, nur weil "Sozialisten" in der Eigenbeschreibung der NSDAP auftaucht.

            Erbsünde ist übrigens ein Begriff der Kirche. Daher kommt er für mich. Er dient der klaren Kommunikation und der Klarstellung des Empfindens, was ich bei dem Vorwurf habe. Wenn ich jedes Wort vermeide das ein Verbrecher ad absurdum geführt hat, wirds schwer noch deutlich zu kommunizieren.

            Und ja, ich stimme Ihnen zu dass es meistens unanständige Witze sind. Ich finde sie auch selten lustig und selbst wenn, dann mit einem faden Beigeschmack. Und genau dieser Beigeschmack ist es, der für mich zählt! Solange ich diesen Beigeschmack habe, weiss ich um den wahren Inhalt. Der ist nämlich - auch bei Fr. Eckhart - selten rein zur Belustigung. Daher ist das Verbot mMn nicht das Richtige Werkzeug.

            PS: Sie vertiefen erneut mit emotionalen Argumenten den Sonderstatus der jüdischen Menschen. Bitte nicht falsch verstehen, das ist ihr gutes Recht und ihre Erfahrung. Aber eine Wiederholung wird die wenigsten überzeugen können. Und Ich sehe mich nicht als Mitglied der Nation, die den Massenmord verübt hat. Diese Nation ist tot und sie hatte verdient zu ende zu gehen und niemals wiederholt zu werden. Verantwortung übernehmen bedeutet nicht gleichzeitig, Verbote auszusprechen.

            • @83191 (Profil gelöscht):

              Seltsam, wie verzerrt doch die Wahrnehmung sein kann. Ich habe nirgendwo von einem "Verbot" gesprochen, sondern von Verantwortung und Konsequenz aus historoschen Erfahrungen!



              Nachdem sie sich nun erfolgreich aus der deutschen Nation gestohlen haben, was bleibt für sie eigentlich noch an Lerneffekt aus der Geschichte?

              • 8G
                83191 (Profil gelöscht)
                @Plewka Jürgen:

                Verbot ist für mich die logische Konsequenz der Einforderung, auf Witze ggü. X doch bitte zu verzichten. Aber ja, direkt geschrieben haben Sie es nicht ;-)

                Der Lerneffekt für mich ist: Unterstütze niemals einen Staat oder eine Partei, der/die eine Monokultur propagiert und Menschen-Gruppen unter Generalverdacht stellt. Schreite ein wenn Menschen angegriffen werden.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Das Bild ist unglücklich gewählt sieht aus als ob die Dame jemand anderes Haut trägt

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    Wer glaubt, die Künstlerin hätte eine für jedermann schon immer durchschaubare infame Lüge nicht als solche erkannt, daher als Tatsache angenommen oder in Erwägung gezogen, wäre bei einer Veranstaltung von Mario Barth wohl besser aufgehoben.

  • Danke. Danke danke danke danke danke. Ich habe schon an mir gezweifelt, aber nach der Lektüre der Zeitkolumne "Wie die Cancel Culture nach Hamburg kam" von Dirk Peitz, nach dem epochalen Aufsatz von Margarete Stokowski gestern im Spiegel, sowie nach diesem Text bin ich mir fast sicher, dass wir hier mal wieder die falschen sind, die zu zweifeln begannen.

    Man wird böswillig, geistesgestört und hirntot genannt, wenn man die antisemitischen Parts von Eckharts Satire kritisiert. Und man wird so von einer erschlagenen Masse an Mitbürgern genannt und das auch noch öffentlich, nicht in den Herzpostillen sondern in etablierten Medien. Das hat mich wirklich fertig gemacht, aber Texte wie die genannten haben meine Seele wieder beruhigt. Es wird immer schlimmer mit den Grenzverschiebungen!

    • @LennyZ:

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      Die Moderation

  • LOWANDORDER: "Wird per Titanic über Juden gelacht? Ich weiß es nicht, ich lese die T. nicht. Ein Beispiel könnte bei der Beurteilung helfen." taz.de/!5702242/#bb_message_3995866

    Wenn man die Titanic nicht liest, dann sollte man die Titanic oder Sätze anderer, die sich auf die Titanic beziehen und entsprechende Grundkenntnisse voraussetzen, auch nicht kommentieren.

    Natürlich wird in der Titanic nicht über Juden Schwarz und Frauen gelacht. Dort werden aber per Nutzung rassistischer, antisemitischer oder sexistischer Stereotypen über Rassisten, Antisemiten und Sexisten gelacht. Das Allgemeinwissen über die Titanic sollte bekannt sein.



    Ich empfehle da eine schnelle Weiterbildung. Googeln von Titanic + XYZ und sich die Bilder anschauen

    Nichts anderes macht auch Frau Eckhart. Ach "Lisa Eckhart" ist eine Kunstfigur. Eine Kunstfigur wie es "Eckel Alfred" auch ist.

    Reale Personen dürfen satirisch böse aufs Korn genommen werden wegen ihres Antisemitismus und Rassismus. Da leistet Frau Eckhart gute Arbeit.

    • @Rudolf Fissner:

      Sie meinen Ekel Alfred, gell? Horst Eckel war ein Mitglied des WM Teams 1954.

    • 9G
      95309 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Titanic als Masstab für Satire?

      • @95309 (Profil gelöscht):

        Na selbstverständlich!

      • @95309 (Profil gelöscht):

        Sind die permanenten Rechtschreibfehler hier jetzt Beleg für die Verirrungen in den Beiträgen?

        Es heißt Maßstab ... so schwer ist das nicht mit dem scharfen s!

    • @Rudolf Fissner:

      Dazu past, was Martin Sonneborn im Interview der Berliner Zeitung sagt: "Titanic ist ein Minderheitenprogramm. Es gibt vielleicht eine Million Leute in Deutschland, die diesen Humor verstehen. Insofern bin ich Widerspruch gewohnt. Ich kann mir auch vorstellen, wie schwer es Schwarze in Deutschland haben. Rassismus existiert – und muss bekämpft werden. Satire aber ist eine Kunstform, unsere Notwehr gegen den zunehmend irrer werdenden Kapitalismus. Wenn man jeder möglichen Kritik Rechnung trägt, dann dürfte man frei nach Robert Gernhardt nur noch Witze machen über Wüsten und unentdeckte Planeten. In jedem anderen Fall könnte man Betroffene kränken. Heute verteidigen die Menschen auf Facebook ihre Partikularinteressen. Leider übersehen sie, dass das die Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft nicht löst, sondern vergrößert."

      • @hessebub:

        Soll das jetzt Eckhart legitimieren? Sonneborn macht das übrigens nicht, wenn man seinen gesamten Beitrag liest.

    • @Rudolf Fissner:

      Sie gestatte. Das ich schallend lache.

      Geb’s gern weiter a Sidekick - als Bote.



      Mag er Ihr Gewusel doch - Aafknote.



      Aber vllt denkt sich aach der gute Mann:



      Wie der Angler fischend untern' Brücke.



      💩!! Schnipp&Schnapp & fort treibt die - Perücke!

      unterm——- servíce - Perücke -



      Allgemeine Bezeichnung für total verwickelte, verknotete Schnur. Kann durch starke Verdrallung entstehen oder durch falsches Werfen mit Multirollen.

      kurz - Empfehle sehr - der Häär!



      Statt Multirolle - Stationär - 👻 -



      Gern&Dannichfür - 😎 - & dehre.

      • @Lowandorder:

        "Sie gestatte. Das ich schallend lache"

        Lesense auch mal die die Titanic. Da hamse richtig was zum Lachen :-)

        • @Rudolf Fissner:

          Ach Sie kleiner Scherzkeks.

          Als alter Pardon-Leser - les ichs! gelegentlich mal an.

  • 9G
    95309 (Profil gelöscht)

    Warum der Humor von Frau Eckhart sich antisemitischer Stereotypen bedient wurde ja schon an anderer Stelle diskutiert.

    Das Bild des lüsternen Wüstlings der unschuldige deutsche Mädchen schändet, ist kein Spass, sondern war immer gezielte, antisemitische Propaganda. Nicht Frau Eckhart ist drauf gekommen, sie hat es nur mal wieder aufgenommen und einem Publikum präsentiert, das offensichtlich die historischen Zusammenhänge allmählich vergiesst und sich so über den vermeintlich brillanten Einfalls der Kabarettistin amüsieren kann.

    Wer nicht verstanden hat, daß es vor diesem Hintergrund einen Unterschied macht, ob ein Betroffener, oder ein Außenstehenden sich über sich selbst äußert, dem ist es wohl auch anders kaum zu erklären.

    Guter Artikel.

    • @95309 (Profil gelöscht):

      Ich meine (ferner), dass Humor viel komplizierter ist, als die Anlass-Debatte und die Argumente zeigen. Eine Psychologin erklärte mir einmal, dass das Lachen im Vergleich mitunter eine recht leicht auszulösende und umzusetzende Reaktion sei, z.B. auf im Grunde Abstoßendes. Ein Beispiel dafür kann Schadenfreude stehen.



      Die "Heiterkeit" wird dann auch nicht als Belastung empfunden, wohl relativ logisch, aber dann wohl auch nicht der Anlass.



      Schlechte, gemeine, unsittliche, insbesond. rassistische "Witze" könnten folglich deshalb ein gewisses Verständnis erfahren, weil (manche ?) Menschen psychisch so wie von der Psychologin beschrieben gestrickt sein könnten.

      • @Gerhard Krause:

        Vor allem darf man Lachen in seiner ursprünglichsten Form nicht ignorieren, als Verlegenheits- und Beschwichtigungsgeste.

    • @95309 (Profil gelöscht):

      "Das Bild des lüsternen Wüstlings der unschuldige deutsche Mädchen schändet, ist kein Spass, sondern war immer gezielte, antisemitische Propaganda."

      Georg Grosz nun auch ein Antisemit? www.welt.de/region...sch-in-Europa.html

      • @Rudolf Fissner:

        Interessanter Link. Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? Dort ist mit keinem (!) einzigen (!) Wort von jüdischen Wüstlingen die Rede. Nicht einmal "Jude" kommt vor.

        • @Plewka Jürgen:

          Haben Sie den Beitrag von V.L. gelesen. Er bezieht sich auf "Das Bild des lüsternen Wüstlings ...". Von Juden steht dort nichts spezielles. Nichts anderes zeigt Grosz im dort gezeigten Bild. Den "Juden" haben - auch wieder irgendwie bezeichnend - Sie im Satz von L. hinzugedacht.

          • @Rudolf Fissner:

            Ich bin verwirrt. Sie stellen doch im Zusammenhang mit Artikel und Karikatur dort die Frage, ob Grosz auch ein Antisemit war? Ich sehe im Artikel nirgends einen Anknüpfungspunkt!

      • 9G
        95309 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Wo sehen sie in da ein antisemitisches Stereotyp? Nicht klar in welchem Zusammenhang hier argumentiert wird?

        • @95309 (Profil gelöscht):

          Keins natürlich. Aber entsprechend ihrer obigen Aussage müsste es dort existieren, denn dort wird das Bild eines lüsternen spießigen Wüstlings gezeigt. Das war nach ihren Worten "immer gezielte, antisemitische Propaganda".

      • 9G
        95309 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Wo sehen sie in da ein antisemitisches Stereotyp? Nicht klar in welchem Zusammenhang hier argumentiert wird?

  • Und noch einer unter der Gürtellinie: Für mich ist ihr nöhliger Ösi-Dialekt absolut unerträglich. Daher kann ich mich auch nicht zum Inhalt äußern. Nach wenigen Sekunden wird umgeschaltet.

    • @Mallorcajoerg:

      Dieser Beitrag von Mallorcajoerg hat uns alle erwärmt. aufgerichtet und bereichert.

      • @Konrad Ohneland:

        Und mit "nöhliger Ösi-Dialekt " vertritt er eine Denke, die in bestimmten Kreisen nicht weg zu denken ist.

        Vielleicht trifft der Begriff "Piefke" den Nagel auf den Kopf.

  • Was Frau Eckhard vorstellt ist jedoch kein jüdischer Witz. Es ist ebenso nicht nur Demaskierung der "Liebe deutscher Christen zu den Juden", es ist, auch wenn sie sich die metoo Bewegung aufs Korn nimmt, der Auslöser für ein Aufheulen,"....wie kann Sie es nur wagen......", das das derzeitige Tohuvabohu in der Szene auslöst. Sie zerschlägt mit genialer Intelligenz das "gerade wir als Deutsche sind wieder wer- Gefühl", indem sie ihren Witz, in die Wunde der Heuchelei legt. Das können, wir nicht zulassen.

    • @Günter:

      Schon wieder! All die Unterstützer von Frau Eckhart hier reihen einen Rechtschreibfehler an den anderen! Was für ein Tohuwabohu!

      • @Plewka Jürgen:

        Ich würde mich aber nicht als Unterstüzer von Lisa Eckhart bezeichnen, sonder eher als Fan von Lisa Eckhart ;-)

        • @Günter:

          Noch schlimmer!



          Fans denken ja nicht einmal vor der Unterstützung.

    • @Günter:

      Ich stimme Ihnen zu und möchte ergänzen, dass dieses "wir als Deutsche sind wieder wer- Gefühl" sich allerdings beschränkt auf Kritisieren, Moralisieren, Militarisieren oder auf Sanktionen.



      Ich befürchte, dass dieses Land die falschen Konsequenzen aus der faschistischen Barbarei gezogen hat. Zumindest teilweise.

    • @Günter:

      Achso? Unsere historische Verantwortung ist Heuchelei? Na wenn das so ist...

      • @LennyZ:

        Verstehe. "Wir sind wieder wer" = historische Verantwortung. Na wenn .....

  • 7G
    75787 (Profil gelöscht)

    "Vergrößern ist nicht spiegeln" ... sehr schön!

    • @75787 (Profil gelöscht):

      "Vergrößern ist nicht spiegeln"



      Ein Blick in einen Rasierspiegel könnte diesen Irrtum schnell beheben.

  • Ich finde Lisa Eckhardt zynisch. Das ist ihr Transportmittel, um sich über gesellschaftliche Eigenheiten lustig zu machen. Da ist die Darstellung eines Klischees, in diesem Fall eines antisemitischen Vorurteiles, ein Mittel zum Zweck und gehört zu der Karikatur die Sie darstellen will.



    Das Frau Eckhardt Antisemitin ist glaube ich nicht, ich habe es zumindest so nicht verstanden.



    Wie soll man Satire machen, denn es trifft dann u. U. auch die welche sich, obwohl nicht gemeint, angesprochen fühlen. Dann wird Satire am Ende zu einer windelweichen Ich-tue-möglichst-keinem-weh Taktik und verliert jede pointierte Wirkung. Das kann nicht Sinn und Ziel von Satire sein.

    • @Uwe Fröhling:

      Was ist wichtiger: unsere historische Verantwortung, oder dass Satire so schlecht gemacht werden darf, dass sie darauf keinen Bezug nehmen braucht?

      • @LennyZ:

        Leider habe ich Ihren Kommentar eben erst lesen können, möchte aber trotzdem darauf antworten:



        Das ist mir zu moralinsauer... unserer " historischen Verantwortung" bin ich mir durchaus bewusst. Ich frage mich nur warum Menschen jüdischen Glaubens eine Sonderbehandlung bekommen sollten, das ist aus meiner Sicht nicht angemessen. Ihnen mag die Satire von Lisa Eckhard nicht gefallen, soweit so gut, mir auch nicht immer. Deshalb muss diese noch nicht schlecht gemacht sein. Es gibt nicht nur schwarz und weiß.



        Gefällt mir nicht und ist deshalb schlecht gemacht, das ist mir zu einfach.

  • Die Debatte ist richtig, wird mE aber falsch geführt. Wenn Einzelne für alle sprechen (wollen), liegt darin immer ein Problem, u.a. da Ergebnisse auch (bitteschön) für alle gelten sollen.



    Formal kann man Lagerdebatten natürlich herrlich führen, sollte aber mE mit einfließen lassen, dass sich / sollten sich hier Grundrechte beidseirig wechselseitig gegenüberstehen (können). War das nicht einmal der Wert, dem wir etwas mehr beimessen wollten?

  • Hallo willkommen zu meinem Programm, zu allererst möchte ich mich von allen meinen Figuren Aussagen und was auch immer Sie beleidigen könnte ditanzieren. Des weiteren möchte ich darauf hinweisen dass es sich bei dieser Veranstaltung um Satire und Kabarett geht und nicht Hadnlugsanweisungen zum nachmachen... des weiteren bitte ich um Ihre Verzwihung und wenn Sie es immer noch wünschen kann ich jetzt mit meinem Programm anfangen oder wenn Sie sich bereits persönlich angegriffen fühlen dann geh ich halt wieder....

    • @Mario Rinder:

      Was Sie schreiben ist Satire, die nicht weh tut. Schließlich haben Sie noch nicht behauptet, sich bei Juden zu entschuldigen sei das Selbe, wie dem Besitzer von Redbull einen Redbull auszugeben.

      • @LennyZ:

        Falls Sie meinen, M. Rinders Text war schon der ganze Vortrag, irren Sie sich bestimmt. Ich bin sicher, das war nur die Einleitung.

  • Einer der besten im Geschäft, Georg Schramm hat sich quasi in seine Figuren reingesteigert. Das hat dem Ganzen erst seine Güte verliehen.

    Die Forderung nach Distanzierung von der Figur kann ich nicht nachvollziehen.

    (Ich habe bei den Nasenwitz geschmunzelt, weil er ganz gut ist.)

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Fabian Wetzel:

      Tatsächlich? Ich finde den Nasenwitz öde und ermüdend. (weil ich unmittelbar denke: oh Gott, sind wir immer noch nicht raus aus dem Sumpf?)

    • @Fabian Wetzel:

      Merkwürdig: Den Nasenwitz kannte ich vordem eigentlich als Schwabenwitz und auch als Schottenwitz.



      Was es nicht alles gibt, gell.

    • @Fabian Wetzel:

      Aber Georg Schramm hat dann immer klar eine Rolle gespielt, den Offizier oder den frustrierten Sozialdemokraten beispielsweise. Ähnliches ist bei Lisa Eckart nicht erkennbar.

      • @Trillian:

        "Aber Georg Schramm hat dann immer klar eine Rolle gespielt, den Offizier oder den frustrierten Sozialdemokraten beispielsweise. Ähnliches ist bei Lisa Eckart nicht erkennbar."

        Das sehen einige Leute offenbar anders...

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein -

    “ RUDOLF FISSNER legt nach: taz.de/Streit-uebe...bb_message_3995817



    Wird per Titanic über Juden gelacht? Ich weiß es nicht, ich lese die T. nicht. Ein Beispiel könnte bei der Beurteilung helfen. Hier mal eine Handreichung, woran Mensch sich orientieren kann: "Was hat Zonen Gabi bei der Erziehung da nur falsch gemacht?" Da hat R.F. etwas richtig herausgearbeitet - und weiß es vielleicht nicht. Eine Kunstfigur als Symbol für ein gescheitertes System darf verspottet werden. Reale Personen dürfen verspottet werden - für ihre Ansichten und Haltungen, allerdings nicht für ihre natürlichen Eigenschaften wie Aussehen (incl. Hautfarbe), Größe, Länge, Breite, Schuhgröße, Hutgröße usw. usw. Einzige Ausnahme als nicht-natürliche Eigenschaft ist die Religions- oder Staatszugehörigkeit, denn hier sind alle Menschen "Opfer", die im Kindes- oder Säuglingsalgter einer Gemeinschaft unterworfen werden. Eine reale Zonen-Gabi ist auch ein Opfer. Darum sollte man keinen Menschen für z.B. Religionszugehörigkeit verspotten. Das Verspotten von Religionen und ihrer teilweise archaischen Gebräuche sollte erlaubt sein. Kann natürlich gefährlich sein.







    Zur Erinnerung: Lisa E. hat in ihrer zweifelhaften Nummer reale Personen als Angehörige bestimmter Religionen



    verspottet.“

    kurz - Hirnerweichen erreichen?



    Dafür seh ich bis dato kein Zeichen.

  • Es mag sich doch jeder gerne selbst einen Urteil bilden ob er Lisa Eckhart mag oder nicht. Das schöne an Kunst und Kabarett ist doch, dass es nicht jedem gefallen muss.



    Was aber in meinen Augen nicht geht, ist, dass man jemanden erst einlädt und dann wieder auslädt. Das ist für mich erbärmlich und feige.



    Ja Lisa Eckhart provoziert, sie ist keine billige Kabarettkost wie viele andere und ich denke sie will auch provozieren. Aber all das wußte man schon vorher, also hätte man sich auch vorher darüber Gedanken machen können.



    Und warum darf man nun keine Witze mehr über all diese Gruppen machen: Ich möchte da mal einen anderen provokanten deutschen Kabarettisten zitieren: „Gleichmäßige Beleidigung für alle.“ Kabarett darf und muss das. Egal ob Jude, Deutscher, Behinderter oder was auch immer. Das macht Kabarett doch erst zu dem was es sein soll. Gut Schmerzhaft und Intelligent.



    Aber da sind dann wohl einige zu weich und zu schnell beleidigt.

    • 0G
      04970 (Profil gelöscht)
      @Tim Sürder:

      "Es mag sich doch jeder gerne selbst einen Urteil bilden ob er Lisa Eckhart mag oder nicht."

      Das Problem für gewisse Leute ist, dass sich niemand dafür interessiert, ob sie Karl-Heinz oder Eva Mustermann mögen - also muss dringend irgendwas her (und sei es erfunden), um diese Person(en) gesellschaftlich unmöglich zu machen. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass die eigene Meinung nicht für Alle gilt!

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Tim Sürder:

      Hm. Ich dachte immer, es macht einen Unterschied, wer gegen wen tritt. Zum Beispiel, ob von oben (privilegiert) nach unten getreten wird oder von unten nach den Mächtigen.



      Von oben nach unten ist für mich schlecht schmerzhaft, gut schmerzhaft (entlarvend) dagegen Kririk/ Beleidigungen unter Gleichen oder nach oben.



      Intelligenz ohne diese Haltung kann in der Wirkung schmerzhaft niederträchtig sein.

      • @90946 (Profil gelöscht):

        Richtig. Es ist gut wie böse Eckhart gegen Antisemitisms antritt.

      • @90946 (Profil gelöscht):

        Erstens können "oben" und "unten" ausgesprochen dynamische Kategorien sein.



        Im übrigen finde ich diese neuerdings propagierte Erlaubnis, mit komplett unterschiedlichen Maß zu messen aufgrund einseitig konstatierten (und oft genug auch noch gleich für alle Zeiten festzementierten) Oben-Unten-Verhältnisses, brandgefährlich.

      • @90946 (Profil gelöscht):

        Inwiefern sind Juden in unserer Gesellschaft machtlos, also "unten"? Soweit ich weiß, sind unsere jüdischen Mitbürger mit denselben Rechten ausgestattet wie alle anderen auch...



        Und inwiefern ist eine österreichische Kabarettistin hierzulande "oben", stellt sie seit neuestem die Regierung?

        Mir fehlt hier etwas die Begründung der impliziten Unten-Oben-Verortung...

        • @Encantado:

          Weil es Leute wie sie (und Eckhart) gibt, für die "unsere jüdischen Mitbürger" nicht in erster Linie Mitbürger sind, sondern Juden. Und weil diese - konstruierte - Gruppe lediglich aus 300000 Menschen besteht ... also eine Minderheit gegenüber einer Mehrheitsgesellschaft bildet, die ihre Vorurteile wieder beginnt zu pflegen.

          • @Plewka Jürgen:

            Könnten Sie bitte erläutern, wieso sie nicht wie Encantado sehen, dass Juden in Deutschland "die gleichen Rechte wie alle anderen auch" haben und wieso Sie in dieser Binse Antisemitismus sehen?

            • @Rudolf Fissner:

              Nein.



              Die Frage, ob "Juden" (wir konstruieren hier fleißig weiter diese Gruppe) die gleichen Rechte haben, ist für meinen Post irrelevant.



              Sie lenken ab.

          • @Plewka Jürgen:

            Dass Lisa Eckhart nicht zur deutschen Mehrheitsgesellschaft gehört, lassen Sie leider dabei unerwähnt, insofern ist mir leider immer noch unklar, wie Sie hier "oben" und "unten" im konkreten Fall konstruieren.

            • @Encantado:

              Welcher Nationalität ein Konstrukteur von Minderheitsgruppen ist, ist irrelevant.

              • @Plewka Jürgen:

                Ähm, das bezieht sich jetzt auf was, und sagt mir was?



                Sorry, ich finde den Kontext nicht.

        • 9G
          90946 (Profil gelöscht)
          @Encantado:

          Sie spielen naiv?



          Natürlich, natürlich sind Juden hierzulande mit denselben Rechten ausgestattet, wenigstens seit ein paar Jahrzehnten. Sie sind auch - um ein gute sichtbares Zeichen zu nennen - die polizeilich meistbeschützte Minderheit in der Republik - warum nur? Als Ausdruck von Macht wahrscheinlich?!



          Ob österreichische Kabarettistinnen hierzulande Polizeischutz genießen (müssen)?

          Dann ist es ja nicht so, als hätten Ausgrenzung, Enteignung, Vertreibung und Ermordung keine dauerhaften, auch nicht so sichtbaren Spuren bei Überlebenden und Nachkommen hinterlassen. Dass man hierzulande versucht, das im Hinterkopf zu behalten, sollte selbstverständlich sein.



          Wie es Österreicher*innen mit den deutschen Judenvernichtern damals gehalten haben, werden sie selbst wissen. Und ob man Zurückhaltung für nötig hält, eigentlich auch.

          Die Regierung stellen? Sie wollen andeuten, nur Regierung sei "oben"?



          Dabei schrieb ich extra "privilegiert" dazu, um Missverständnisse auszuschließen! Wer privilegiert oder aber schutzbedürftig, machtlos ist, hängt - klare Sache - von Kontext und Vergleichsbezug ab.



          Wenn Einrichtungen wegen allzeit drohender Gewalt des Polizeischutzes befürfen, ist das ein recht zweifelhaftes "Privileg".

          • @90946 (Profil gelöscht):

            "Sie spielen naiv?"



            Ich spiele nicht. Ich versuche tatsächlich, Ihre Gedankengänge nachzuvollziehen, finde sie aber argumentativ für mich nicht ganz schlüssig. Insofern wäre ich tatsächlich dankbar, wenn Sie diese Argumentation zusätzlich erklären und dabei auf Unterstellungen verzichten könnten.

            "Regierung" und "oben" war ein willkürliches Beispiel, weil mir (nach wie vor übrigens) nicht klar war, inwiefern eine österreichische Kabarettistin privilegierter sein soll als eine (zugegebenermaßen Minder-)Teilmenge deutscher Staatsbürger mit offizieller und durchaus in der Öffentlichkeit präsenter Vertretung (=Zentralrat).

            "Wie es Österreicher*innen mit den deutschen Judenvernichtern damals gehalten haben, werden sie selbst wissen. Und ob man Zurückhaltung für nötig hält, eigentlich auch."



            Inwiefern "Zurückhaltung" mit pauschaler Schuldzuweisung aufgrund einer Staatsangehörigkeit zusammenpassen, müssten Sie mir ebenfalls erklären.

            Offenbar bin ich tatsächlich zu naiv für Ihre Ausführungen.

  • Danke für diesen Beitrag! Der fragwürdige implizite Rassismus dieser Dame wird auch in diesem Beitrag aus jüdischer Sicht schlüssig enthüllt: www.juedische-allg...afte-femme-fatale/

  • „Wenn ein Nachkomme eines Opfers einen erzählt, kann er befreiend wirken. Wenn aber ein Deutscher denselben Witz macht, dann zeige ich ihn womöglich wegen Volksverhetzung an.“

    Das sagt doch alles ...

  • "Flachwitze"

    Herr Havemann hat absolut nichts verstanden. Es ging nie um Witze über Juden, Schwarze oder Schwule beim Auftritt Eckharts. Er hat nicht einmal mitbekommen, dass dort keine Witze zum besten gegeben wurden.

    Es ging um die Karikatur des klassischen deutschen weißen Mannes, der pastorenhaft immer auf der richtigen Seite ist und nie selbst nen eigenen Rassismus , Sexismus und Antisemitismus sieht.

    • @Rudolf Fissner:

      "Herr Havemann hat absolut nichts verstanden"



      Ich glaube auch. Wieso dürfen so viele Männer (Rolf Miller, Gerhart Polt, Georg Schramm gleich mehrmals, ...) in Rollen schlüpfen und der überirdisch klugen Lisa Eckhart nimmt man das Rollenspiel nicht ab?

    • @Rudolf Fissner:

      Lisa Eckhart verstehen, heißt Kunst verstehen.

      Alle anderen sind Banausen.

      • @Jim Hawkins:

        Schon klar. Die Titanic gehört verboten. So viele rassistische, sexistische und antisemitische Flachwitze und Schenkelklopfer wie dort, das hat die Welt noch nicht gesehen.

        • @Rudolf Fissner:

          Wer will denn etwas verbieten?

          Ich habe da nichts vernommen. Das ist nur das übliche Geheule, das so tut, als würde etwas verboten.

          Und in Wirklichkeit meint: Wir wollen keine Kritik. Die ist uns lästig. Deshalb nennen wir sie Verbot.

          Endlich kann man in Deutschland über Juden lachen. Das lassen wir uns nicht vermiesen.

          Genauso wie wir uns das Singen nicht verbieten lassen. Keine Angst, keine Angst Rosmarie.

          • @Jim Hawkins:

            Jetzt wird es ja richtig heiter. Wird nun per Titanic über Juden gelacht? Was hat Zonen Gabi bei der Erziehung da nur falsch gemacht?

            Und selbstverständlich. Kritik wird man doch noch äußern dürfen. :-)

            Aber wieso wollen Sie den Fans Eckharts unbedingt die Erkenntnis durch deren Auftritt über den sich versteckenden Antisemitismus von Menschen nehmen? Der Erkenntnisgewinn existiert immerhin und ist medial vielfach bezeugt.

            Übrigens: die Wahrheit gehört verboten: taz.de/die-wahrheit/!5127926/ Ist das nicht zum Heulen!? Beißen Sie sich also nicht an dem Satz "Die Titanic hört verboten fest". Das ist humorlos,

      • @Jim Hawkins:

        Aber die Selbstgespräche Ihres Vorstehenden verstehen - ist auch ehna geene - Gunscht. Newoh‘r.

        • @Lowandorder:

          Ich sehe das als Herausforderung.

          Man findet einen seltenen Schmetterling und dann will man eben wissen, was mit dem so ist.

          • @Jim Hawkins:

            Normalerweise finde ich Ihre lethargischen Beiträge unpassend. Heute bin ich voll auf Ihrer Seite.

          • @Jim Hawkins:

            Ach was! Aber sojet ist er ehna nich - wa

            Jene brasilianischen Schmetterlinge

            Wie schön ihr angezogen seid!



            Simpelfarbig ist unsere Menschenhaut



            Und hat noch Hitzpickel am Gesicht.



            Aber ich denke das ohne Neid.



            Ihr renommiert wahrscheinlich auch nicht



            Mit euren sonnenmetallischen Flügeln.



            Sie sind euer einziges Kleid.



            Ihr braucht es niemals zu bügeln.



            Und wenn ich es täte, dann ginge



            Es sicher entzwei.



            Und euer Leben, ihr Schmetterlinge,



            Huscht sowieso wie ein Sternschnupp vorbei.



            Drum seid ihr Ochsen, wenn ihr's nicht geniesst.



            Dauernd saufen, naschen, geschlechtlich paktieren!



            Derart keine Zehntelsekunde verlieren!



            Bis euch der deutsche Professor aufspiesst.



            ---------



            Die eropäischen Fernen



            Kennenzulernen,



            Was euch das Leben nie bot,



            Was ihr damals auch nie gewollt noch begriffen hättet, -



            Nun wär's euch. -- Zwischen Gläser gebettet



            Leuchtet ihr so geduldig tot.



            Broschen seid ihr und Fächer.



            Ich habe aus euch einen Aschenbecher,



            Aber er tut mr so leid.



            Ich streue die Asche lieber daneben,



            Denn euch brachte das schöne Kleid



            Um euer junges, brasilianisches Leben.

            - Joachim Ringelnatz 1883-1934, deutscher Schriftsteller -

            unterm——



            “ich dank dir ich bin ein Kind geblieben



            Ward äußerlich auch meine Schwarte rau



            Doch viele Dinge weiß ich leider zu genau…“ - 😎 -



            www.kinder-alles-f...chmetterlinge.html

            • @Lowandorder:

              Ohne Quellenangabe hätt ich dieses Gedicht glatt ihnen zugetraut, Majakowski 2020. So aber der tüpische Gestus des schwermütigen Sarkasten immer getragen vom Geruch einer Schmeissfliege, der das 20.te prägte und gipfelte in den Leichenbergen der Nazis. Schön erkannt.

            • @Lowandorder:

              Ein schönes Gedicht zur rechten Zeit,



              schafft Klarheit und Behaglichkeit.

  • "Doch selbst über diesen Witz kann man lachen, wenn ihn ein Jude erzählt. Denn der Erzähler macht sich so über die Vorurteile lustig."

    Abgesehen davon, dass der zitierte Witz äußerst platt daherkommt, offenbart sich hier doch das eigentliche Problem.

    Es geht eben darum, ob man Vorurteile vorführt, sich über diese lustig macht oder sie einfach stumpf reproduziert und im schlimmsten Fall ernst meint.

    Der Autor und viele der Eckhart Gegner scheinen Probleme zu haben, mit der Ambiguität dieser Kunstfigur umzugehen. Wenn ein Jude einen Judenwitz äußert, kann der Autor schlussfolgern, dass er sich über Vorurteile lustig macht. Bei Eckhart kann er dies jedoch nicht. Ergo die Kritik.

    Dabei besteht kein zwingend kausaler Zusammenhang zwischen der Herkunft eines Künstlers und der Intention hinter seinen Pointen. Eigentlich absurd dies erklären zu müssen.

    Auf inhaltlicher Ebene kann man sicher über die Kunstfigur streiten - aber bitte nicht basierend auf verdrehter Logik à la "es ist nicht angebracht, weil sie keine Jüdin ist".

    • @Pantomime:

      "...bitte nicht basierend auf verdrehter Logik à la "es ist nicht angebracht, weil sie keine Jüdin ist"."



      Und dieser Satz bringt es auf den Punkt, warum ich in der Argumentation im Artikel so ein ungutes Gefühl habe... etwas zu billigen oder nicht, je nachdem ob der/die Vortragende jüdisch ist - also bitte, das stinkt doch förmlich nach ganz üblen Zeiten!

      • 9G
        90946 (Profil gelöscht)
        @Encantado:

        Diesen Geruch sollte man aushalten um der Differenzierung willen. Es ist ein großer Unterschied, ob ich mich über mich selbst lustig mache oder über andere, ob über mächtige oder eh benachteiligete Personen.



        Ob ich an den staatlichen Missbrauch von Ressentiments gegenüber Minderheiten zwecks Ausbeutung bzw. Vernichtung anknüpfe oder genau solche Mechanismen der macht aufdecke.

        • @90946 (Profil gelöscht):

          Versteh ich nicht, bitte konkret:



          Welche Minderheit wird in diesem Kontext ausgebeutet, welcher Machtmechanismus ist im Spiel, welche Personen sind benachteiligt?

          Genau darum geht's doch: das Aufbrechen dieser stereotypen Zuordnungen. War Weinstein als Jude nun unterdrückt oder als Hollywood-Mogul in Machtposition? Richtig: beides. Und nun?

          • @Encantado:

            Benachteiligt sind die Frauen, die Opfer sexualisierter Gewalt werden, deren Vorwürfe in den Kontext des Antisemitismus gerückt werden!

            • @Lev Bronštejn:

              Konkret hier also Lisa L. (irgendwie kann ich mir ihren Realnamen nicht merken)?



              Irgendwie hörte sich das deutlich anders an...

  • OK, verstanden, keine Witze mehr über Juden, PoC, Homosexuelle und trans* Menschen sowie andere Marginalisierte.

    Was ist denn noch so "erlaubt" ?

    • 0G
      04970 (Profil gelöscht)
      @Expat:

      Was noch so erlaubt ist, kann ich Ihnen sagen:



      Tiefe Betroffenheit



      Wut und Trauer



      Bettnässen



      (siehe auch die Antwort von Encantado von heute, 8:43)

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Expat:

      Probieren Sie doch mal sich über sich selbst lustig zu machen. Wenn Sie da richtig gut geworden sind, sehen wir weiter. Vielleicht sind bis dahin Juden PoC und Homosexuelle nicht mehr marginalisiert? Wer weiß.

    • @Expat:

      "Was ist denn noch so "erlaubt" ?"

      Nichts. Witze machen sich eigentlich immer lustig über andere. Und das ist pfui.

    • @Expat:

      Es ist wichtig die Absicht hinter einem Witz zu verstehen, die sich aus der Situation in der der Witz erzählt wird ergibt.

      Witze können sich z.B. über Klischees lustig machen, entweder um sie als übertrieben darzustellen oder zu hinterfragen.

      Leider wird heutzutage immer mehr bewertet wie ein Witz bei jemandem ankommt statt zu fragen wie er denn gemeint ist.

      • 9G
        90946 (Profil gelöscht)
        @freedomnow:

        Tatsächlich? Und wieso "leider"?



        Ja, es verschiebt sich vielleicht wirklich etwas, die Adressaten werden kritischer und aufmüpfiger.



        Witze kommen nicht an, wenn das Publikum sie nicht goutiert. Womöglich ist das aber gut oder zumindest nicht nur schlecht.

        • @90946 (Profil gelöscht):

          Der Unterschied besteht dann eben darin, dass man entweder



          a) Witze nicht gut findet; darauf hat der Witzeerzähler in der Tat kein Recht



          b) Witzeerzähler sozial ächtet, weil sie einen Witz erzählt haben.



          Da ist nämlich ein Unterschied.

          Was mich zudem stört: wieso wird hier eigentlich ständig über Witze debattiert? Wir reden über Kabarett, nicht über eine Comedy-Show!

          • @Encantado:

            Was mich zudem stört: wieso wird hier eigentlich ständig über Witze debattiert?

            Der Autor hat damit angefangen:

            "Sie macht in ihrem Programm Witze auf dem Niveau des Luft-Nasen-Witzes, nur etwas aktueller. Und ihr Publikum goutiert diese billigen Pointen, die sie auf Kosten der Juden..."

            • @Expat:

              "Der Autor hat damit angefangen"

              Ja, aber von der Enge des Artikels haben wir uns doch inzwischen längst gelöst, oder? ;-)

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Ein Deutscher, der beim Erzählen eines jüdischen Witzes ein schlechtes Gewissen bekommt, ist Antisemit.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Es gibt Menschen, die den Unterschied zwischen "jüdischem Witz" und "Judenwitz" nicht kennen oder beides vewerchseln.

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Wagenbär:

        Das ändert nichts am Thema.



        Als Jude erzählt man sich jüdische Witze, aber auch Judenwitze.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      wer kein schlechtes gewissen hat hat gar keins.insofern ist Ihre definition problematisch

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Sie missverstehen da etwas. Wer einen jüdischen Witz erzählt und nicht akzeptieren kann, dass einige Juden das unangemessen finden, ist eventuell Antisemit. Wer auf Kritik mit Einsicht, eventuell einem schlechten Gewissen und schließlich mit einer Änderung seines Verhaltenes reagiert ist ein sensibler Mensch der nicht auf die Bedürfnisse anderer Menschen scheißt und mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Antisemit.

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Lev Bronštejn:

        Ich missverstehe da nichts.

      • 9G
        90946 (Profil gelöscht)
        @Lev Bronštejn:

        Richtig.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    dieser kommentar beschreibt die situation sehr gut.



    alle, die sich mit „das muss doch noch gesagt werden dürfen“-argumenten empören über die kritische rezeption dieser populistin hängen genau ihrer überzeugung an oder verstecken sie hinter einer extrem konservativen haltung.



    konservative retten nicht die welt oder die opfer des kapitalismus. wer sich über diese opfer lustig macht, hat angeblich ein demokratisch legitimiertes recht darauf.



    dem ist zu widersprechen. rassismus ist rassismusist rassismus.



    humor ist anders.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Witzig, wie meinen Sie das, „das muss doch noch gesagt werden dürfen“?

      Kein Fürsprecher Eckards argumentiert damit, denn gerade darum geht es bei ihr ja nicht, dass man jawohl noch etwas sagenndarf, sondern darum, dass viele genau das denken, etwas sagen zu dürfen und dass dann auch noch für normal zu halten.

      • 9G
        90118 (Profil gelöscht)
        @Berliner Berlin:

        wenn ich könnte, würde ich meinen kommentar zurückziehen. ich tat ihr unrecht.



        scheinbar stolpern viele betrachter ihrer kunst plötzlich über die eigenen, verdrängten, schmutzigen hintergedanken, sie wird als überbringerin der schlechten nachricht bestraft. hoffentlich übersteht sie es!

    • 9G
      90118 (Profil gelöscht)
      @90118 (Profil gelöscht):

      rassismus ist rassismusist ist rassismus

      • 9G
        90118 (Profil gelöscht)
        @90118 (Profil gelöscht):

        rechtschreibung ist das schwerste - das problem sitzt immer davor :)

  • "Ich nehme aus dem Gelesenen mit, dass nur Menschen jüdischen Glaubens jüdische Witze machen dürfen"

    Lesen Sie genauer: "Wenn Nichtjuden jüdische Witze erzählen, zucke ich innerlich immer ein wenig zusammen."

    Wenn Sie nur annähernd nachvollziehen können, warum da Herr Havemann "innerlich ein wenig zusammenzuckt", dann haben Sie schon eine brauchbare Leitlinie.

    "...nicht ganz trivial zu beantwortenden Fragen..."

    So isses. Es ist eben nicht ganz trivial "kein Arschloch zu sein". Es braucht Einfühlungsvermögen. Es braucht viel Zuhören und die Fähigkeit zur Selbstkritik. Und auch die Fähigkeit, sich ehrlich zu entschuldigen, wenn man mal (unvermeidlich!) danebengelangt hat.

    Menschsein, eben. Lässt sich wohl kaum auf ein paar formale Regeln reduzieren.

  • Mal ernsthaft, der Witz ist doch i.O., weil die Pointe nicht vorhersehbar und komplett absurd ist, da darf man nicht drüber lachen?



    Und vor allem darf man ihn als Nichtjude nicht weitererzählen?

    • @Peterbausv:

      Kontext.

      Wenn ich weiss, dass etwas verletzend rüberkommen kann, dann nehme ich Rücksicht.

      Ist das so schwer zu verstehen?

      • @tomás zerolo:

        Ja, wenn ich weiß, dass das verletzt, dann erzähle ich den nicht.



        Nur-woher weiß ich das vorher.



        Vor allem wenn man den Witz nicht-Juden erzählt.



        Aber der ist doch nicht so bösartig, das der quasi unerzählbar ist.

        • @Peterbausv:

          Das magische Wort bei mir hiess /kann/. Wenn Sie Ihr Gegenüber nicht genau kennen oder keine guten Anhaltspunkte dafür haben, wie es ankommt... dann eben besser nicht.

          Wenn's an die Öffentlichkeit gerichtet ist, können Sie davon ausgehen, dass jemand dabei ist, den's verletzt. Dann also auch lieber nicht.

          Kann manchmal schiefgehen, wie alles in menschlichen Beziehungen: sensibel bleiben, Fehler eingestehen, aus Fehlern lernen.

          Normal, oder?

  • Man sagt, sie sei bei BDS. Stimmt das?

    • @C.O.Zwei:

      Ich glaube eher, BDS ist bei ihr.

  • Sehr gut!

    Danke für den Kommentar.

    Der war mehr als überfällig. Dieses eklige "Satire muss wehtun" und "den Spiegel vorhalten", was immer der Schwachsinn auch bedeuten soll, war nicht mehr zu ertragen.

    Die Frau erzählt eben Judenwitze.

    • @Jim Hawkins:

      Wenn Sie nicht wissen, was es bedeutet, jemandem den Spiegel vorzuhalten, dann denken Sie doch in Zukunft e r s t darüber nach und echauvieren sich dann.

    • 0G
      04515 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Ich habe sie immer so verstanden, dass sie klarmachen will, dass auch #metoo antisemitisch und rassistisch agiert, weil in erster Linie Männer jüdischen Glaubens und Schwarze beschuldigt werden, Frauen sexuell zu missbrauchen. Judenwitze erzählt sie auf jeden Fall nicht.

    • @Jim Hawkins:

      Ihre Abneigung gegen Judenwitze kann ich nachvollziehen, die Argumentation des Kommentars hingegen nicht.

      Ein Judenwitz bleibt ein Judenwitz - unabhängig davon, wer ihn erzählt. Entweder bin ich komplett gegen Judenwitze - dann würge ich aber auch, wenn ihn ein Jude erzählt.

      Oder ich goutiere Judenwitze, wenn sie dem Ziel dienen, sich über Vorurteile lustig zu machen (Witze über Judenwitze sozusagen). Der Autor scheint ja eher in diese Kategorie zu gehören. Dann sollte es aber auch egal sein, wer sich über Judenwitze lustig macht.

      Dass man bei Eckhart darüber streiten kann, ob sie Judenwitze macht oder sich über eben diese lustig macht, ist eine Sache. Dies aber mit ihrer Herkunft in Verbindung zu setzen, finde ich unpassend.

    • @Jim Hawkins:

      Das Beispiel ist aber ehrlich gesagt Scheiße.

      "Hier in Israel gibt es die geschmacklosesten Auschwitz-Ofen-Witze, die man sich vorstellen kann."

      Aber die Debatte spielt nun einmal nicht in Israel und auch wenn Herr Havemann in Deutschland geboren wurde, er lebt jetzt in Israel. Und leider gibt es die Unsitte, aus Israel für Juden in der Diaspora zu antworten, obwohl man erstmal nicht angesprochen wurde, gleichzeitig aber tödlichst beleidigt ist, wenn sich die Diaspora kontrovers in israelische Themen einmischt oder Sachverhalte einfach anders sieht.

      • @Sven Günther:

        Das mag wohl angehen, aber er ist, zumindest in der taz, die erste Stimme, die nicht in den öden Chor mit der Satire, die alles darf und wehtun muss, einstimmt.

        Ich verlasse mich bei meiner Einschätzung ehrlich gesagt mehr auf mein Gefühl als auf Analyse.

        Als ich den Beitrag in den "Mitternachtsspitzen" sah, stockte mir erstmal der Atem. Dann dachte ich: OK, das geht jetzt also auch schon.

        Nicht feinsinnig, nicht als Geschichte erzählt, einfach hintereinanderweg antisemitische Vorurteile in Reinkultur über die Rampe geschossen.

        Und dann wird gesagt, sie hält den Linksliberalen den Spiegel vor.

        Spiegel am Arsch.

        Dass was die Frau da artikuliert, so denken doch nur beinharte Antisemiten. Und die schauen sich kein Kabarett an, sondern alte Wochenschauen.

        Also, sie haut auf spezielle Art auf die Kacke, eckt ein bisschen an. Kein Vergleich etwa zu Jilet Ayşe, die Morddrohungen erhält, ihre Familie auch.

        Wer sollte Frau Eckhart auch mit was auch immer drohen? Die Nazis freut es und der Hamburger Schwarze Block war wohl eher ein Gespenst.

        Trotzdem jammert die Kulturschickeria und beklagt Zensur und Cancel Culture.

        Weil sie das eben am besten kann.

        Und Frau Eckhart kann sich über ein exzellentes Gratis-Marketing freuen.

        • @Jim Hawkins:

          "Dass was die Frau da artikuliert, so denken doch nur beinharte Antisemiten. " – Recht haben Sie! Sie hat es sogar zugegeben!! Auf deutschen Bühnen sagte sie zu Beginn ihres (ersten) Programms immer: "Dass ich aus Österreich komme, hören Sie ja schon an meinem ………Antisemitismus."



          Also ist sie Antisemitin. Sie hat's ja selbst gesagt!



          Und Göte (Fuck you, wie heißt der Typ noch ma'?) und Klaus Mann waren Satanisten, Heinrich Mann ein unterthänigster Verehrer seiner Majestät des Kaisers und Sie sind jemand, der sich mit Literatur und ihrer Interpretation bestens auskennt.



          Gratuliere!!

        • @Jim Hawkins:

          "Dass was die Frau da artikuliert, so denken doch nur beinharte Antisemiten. Und die schauen sich kein Kabarett an, sondern alte Wochenschauen."

          Ein wenig zugespitzt und gleichzeitig vereinfacht, aber ja.

          Mich würde jetzt nur interessieren, warum die Existenz solcher Denkstrukturen in der Gesellschaft verschwiegen werden soll? Ohne Lisa Eckhardt wäre wohl kaum so intensiv über dieses Thema gesprochen worden. Und das ist jetzt schlecht?

        • @Jim Hawkins:

          Und ich finde, Ostfriesen-Witze müssen verboten werden! Ostfriesen sind ja nicht alle doof.

          • 0G
            04970 (Profil gelöscht)
            @Hermann Erich Willnow:

            Nicht nur Ostfriesenwitze, sondern alle Witze und Lachen überhaupt.: Erstens könnte jemand auf die Idee kommen, dass über ihn gelacht wird und hätte damit nach Meinung etlicher Foristen immer Recht.



            Zweitens hat der anständige Bürger 24/7 zutiefst betroffen über dies und jenes zu sein; und das geht schlecht, wenn man lacht bzw. lachen muss ...

        • @Jim Hawkins:

          "Und dann wird gesagt, sie hält den Linksliberalen den Spiegel vor. Spiegel am Arsch."

          Woher haben Sie die Einengung des Spiegels auf "Linksliberale". Die ist mir nicht bekannt. Wenn Sie da keine Quelle haben: Warum engen Sie als den Spiegel ein? Antisemitismus ist, wie auch Ihnen bekannt, sicher nicht bei Linken am stärksten verbreitet. Was stört es Sie, dass Antisemitismus per se aufs Korn genommen wurde?

        • @Jim Hawkins:

          "Kulturschickeria"

          Meinen Sie damit die positiven Rezeption Eckharts im Spiegel, der Jüdischen Allgemeinen, Haaretz u. a. überregionalen Medien, die in dem Auftritt eine bissig böse Satire gegen Rassismus, Sexismus und Antisemitismus sehen? Sind das - da Die "Nazis" ins Spiel bringen - gar Nazimedien.

          Und nebenbei: Ich halte es für äußerst geschmacklos gegen Satire, die sich gegen Antsemitismus wendet, mit Morddrohungen von Nazis gegen Menschen zu argumentieren. Das geht gar nicht.

        • @Jim Hawkins:

          Und die taz muss darum in Israel nachfragen, wie die jüdische Position zum Thema ist?

          Ich habe mir ehrlich gesagt außer dem besagten Clip mit dem Weinstein Witz nichts von Eckhart angeschaut und bin auch nicht daran interessiert.

          Aber man hat nunmal diese Linie gezogen, "Satire darf alles." Das muss, solange es nicht ins Strafrecht geht, erstmal für alle gelten.

          Bei allen anderen Fällen bin ich ersmal für die Freiheit.

          Das der schwarze Block ein feuchter Traum des Spiegels war, da sind wir uns einig.

          • @Sven Günther:

            Aber sie und Sie darf doch alles.

            Selbst das PEN-Zentrum hat voller Sorge einen offenen Brief geschrieben. Alle sind in Sorge. Weil die künstlerische Freiheit kurz davor ist, auf dem Scheiterhaufen zu landen.

            Scheiterhaufen am Arsch.

            Die Frau hat doch hundertmal mehr Verteidiger und Fans als Kritiker. Und die Kritik findet übersichtlich in kleinen Zirkeln statt.

            Mit Ausnahmen natürlich:

            www.spiegel.de/kul...-858b-2ecd052a365a

            Das sind dann meistens dieselben wie immer, wie hier Margarete Stokowski, die ihren Verstand noch ganz gut beieinander hat.

            Wie ich das sehe, ist der Wunsch der Fans und Verteidiger, dass es keine Kritik geben soll. Schon gar keine Antisemitismus-Vorwürfe. Ich weiß zwar nicht, warum die so schlimm sein sollen, weil die stimmen ja nie, aber das Geschrei ist in jedem Fall groß.

            Wenn ich was Lustiges sehen will, schaue ich Little Britain. Da sind mehr Ressentiments drin, als einem einfallen.

            Und doch muss man lachen. Vielleicht, weil es aus England ist.

            • @Jim Hawkins:

              Ich hab mir den Text von Frau Stokowski durchgelesen.

              Wissen Sie was mir fehlt, da werden alle möglichen Links gesetzt, der hier zum Beispiel.

              www.sueddeutsche.d...01-200806-99-64204

              Die beziehen sich aber meistens auf den Spiegel, der hat doch diese Geisterdebatte gepusht. Meine Zeitung hat Quark geschrieben, das wäre mal ein sinnvoller Beitrag gewesen und dann alles weitere...

              Und nichts anderes ist es für mich...

              LB schaue ich auch gerne, Come fly with me, hat mir schon weniger gefallen.

              • @Sven Günther:

                Ich hoffe diese schreckliche und ermüdende Debatte findet endlich mal ihr wohlverdientes Ende.

                Sprach er und setzte einen weiteren Post ab.

                Little Britain ist wohl einem so hohen Humor-Level, das kann man nicht unendlich lange halten, deshalb ist Come fly with me schwächer.

                Aber immer noch um ein vielfaches besser, als das meiste, das in Deutschland produziert wird.

                Martina Hill finde ich ganz gut, die hat so etwas anarchistisches. Oder Emil Steinberger, falls der noch lebt.

  • Bei Lisa Eckhart bekommt jeder was ab. Es geht um das Gesamt Konzept. So wie es auch Serdar Somuncu macht. Wer dort hingeht weiß, dass er an der einen oder anderen Stelle schwer schlucken muss, selber zum Ziel wird. Wer sich eine ganze Show von ihr angesehen hat erkennt auch, dass es nicht auf Kosten von Minderheuten geht, sondern auf Kosten des Zuhörenden, des Konsumenten der Show. Und hier fängt Kunst an.

    • @Lobo:

      Ich musste sehr schwer schlucken, da war ich nicht selber das Ziel.

      Eckhart hat rassistische Klischees aneinander gereiht, ohne sie zu brechen. Ich dachte ja, danach kommt noch was, aber sie freute sich über die Höhöhö-Lacher und machte mit was anderem weiter.

      #metoo war nur ihr Aufhänger dafür.

    • @Lobo:

      Stimmt. Die Deutschen können den Juden Auschwitz nicht verzeihen. Deshalb flüchten sie sich in antisemitischen Humor.

      • @C.O.Zwei:

        Richtig. Und es ist gut, dass Frau Eckhart deren Humor aufs Korn nimmt.

      • @C.O.Zwei:

        Wer sind denn DIE Deutschen?

        • @Neoluxum:

          Wenn man den obigen Beitrag liest, dann wohl auch schon wieder vielleicht die Österreicher(in) L.E. :-)

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @Lobo:

      "auf Kosten des Zuhörenden, des Konsumenten der Show"

      Ja, eine modernisierte Art von "Publikumsbeschimpfung"

      • @90857 (Profil gelöscht):

        "Ja, eine modernisierte Art von "Publikumsbeschimpfung""

        Richtig, aber die Publikumsbeschimpfung kann ja richtig gut sein das Publikum möchte das ggf. auch geniessen.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Ich nehme aus dem Gelesenen mit, dass nur Menschen jüdischen Glaubens jüdische Witze machen dürfen.

    Daraus schließen sich (für mich) mindestens zwei nicht ganz trivial zu beantwortenden Fragen sowie eine ebensowenig triviale Feststellung an; entsprechenden Weiterungen anheim gestellt.

    1. Gilt die "Regel" jetzt nur für jüdische, oder auch für christliche, muslimische etc. Witze (Erzähler)?

    2. Hat die Staatsangehörigkeit des Witzeerzählers auch etwas mit dieser vom Autor postulierten "Regel" zu tun?

    "Wenn aber ein Deutscher denselben Witz macht, dann zeige ich ihn womöglich wegen Volksverhetzung an."

    schreibt der Autor; und verwirrt mich nicht wenig. Denn die jeweilige Religion ist doch nicht zwingend mit einer bestimmten Staatsbürgerschaft verbunden, oder doch?

    Ganz am Rande, so gibt es sehr unterschiedliche Meinungen zur Causa auch von Menschen jüdischen Glaubens bzw. denen, die der jüdischen (israelischen Sache nahestehen)

    Oder wer wollte dem H.M. Broder, dessen Guten Achsen oder gar dem dort schreibenden Gerd Buurmann Antisemitusmus unterstellen?

    www.achgut.com/art...chisten_bekaempfen

    • @90857 (Profil gelöscht):

      der erstere hat vor der afd und mit ihr gesprochen



      der letztere ist mitglied der fdp.und sogar noch liberaler als diese partei.



      islamophob sind beide.beide biedern sich dem objektiv reaktionären subjektiv progressiven neoliberalen establishment an.



      für Gerd Buurmann -bestand der "autonome Hafenstrassenmob" dessentwegen das kabarett -ausfiel aus faschisten



      damit positioniert er sich weit rechts von der mitte der reaktionär konservativen bundesrepublikanischen gesellschaft



      dass probundesrepublikanisch orientierte opportunist*innen normalerweise eine strukturell defiziente oder nicht unabsichtlich verkürzte faschismus-theorie haben



      überrascht nicht.aber die diffamierung von linken anarchist*innen als faschist*innen -die Gerd-Buurman vorzuwerfen ist-war in der brd früher weiter verbreitet als heute.



      er schreibt auf seiner seite"tapfer im nirgendwo"



      "Humor ist gefährlich. Darum gehört der Witz auch stets zu den ersten Dingen, die Faschisten bekämpfen. Jetzt ist es wieder in Hamburg geschehen. "



      da stimmt kein wort.humor ist meistens harmlos und systemkonform und gehört zu den ersten dingen die faschisten instrumentalisieren.das hat man im kölner karneval gesehen.



      und wer alles mögliche-was kein faschismus ist -und sei es die angedrohte störung des auftritts einer kabarettistin als faschismus bezeichnet kann keine dem faschismus adäquate theorie des faschismus haben



      bei liberalen würde man eine solche auch zuallerletzt erwarten denn sie verbieten es sich ja den faschismus als die fortsetzung der bürgerlichen klassenherrschaft mit anderen mitteln zu sehen



      der vermeintliche gegensatz von liberalismus und faschismus ist ein schönwetterphänomen

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @satgurupseudologos:

        Sie kennen sich aus mit Broder und Buurmann, offensichtlich mehr als ich.

        Meine nicht ganz so triviale Feststellung bzw. Frage war jedoch, ob man Broder und Buurmann als Verteidiger von Lisa Eckhart nun ebenfalls einen potentiellen Antisemitismus vorwerfen darf.

        Kontaktschuld, Sie wissen schon ...

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Sie beziehen das „Jüdisch-Sein“ nur auf den Glaubensaspekt...das Judentum ist aber soviel mehr, nicht nur Religion...

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Saile:

        Sind Christentum und Islam lediglich auf den "Glaubensaspekt" zu reduzieren, oder eben auch

        "soviel mehr, nicht nur Religion..."

      • 0G
        04970 (Profil gelöscht)
        @Saile:

        Wie toll!



        Was denn genau?

  • Die Hauptkritik scheint die Unklarheit zu sein: nirgendwo wird sich klar distanziert, weder vom Gesprochenen, noch von der Figur.



    Meint sie (die Person hinter der Figur) es nicht vielleicht doch haargenau so, wörtlich ohne jede Ironie oder gar an der Ironie vorbei?



    Eine Ambiguität, die offenbar schwer auszuhalten ist - nicht zuletzt für das Publikum, das sich ad-hoc entscheiden muss, ob es lacht, und danach womöglich erschrocken ist, worüber es lacht.



    Aber gerade daraus ergibt sich die Wirkung.



    Figuren, denen das Uneigentliche schon als Schild vorausgetragen wird, die ich nicht ernst nehmen muss, was immer sie sagen, weil sie sich meilenweit von sich und allem was sie sagen distanzieren, das ist für mich keine Kunst.

    Frau Lasselsberger äußert sich übrigens recht wenig bis gar nicht zum Thema. Von daher geht der Vorwurf der "Kritikunfähigkeit" irgendwie ins Leere.

      • @Bastian72:

        Danke. Ich glaube, jetzt kann ich die Dame einordnen für mich. Sie gibt immer noch den Mephisto, aber einen mit Schmäh und Stil. Und das so intensiv, dass kein Blatt Skriptpapier zwischen die Kunstfigur und die echte Person passt.

        Jeder Auftritt ein Ätsch an gewisse Ignoranten aus ihrer Vergangenheit. Und bitte: Keine Ursache, gerne geschehen. Mephisto hätte sich vermutlich auch nicht groß geschert um den frommen Wunsch, höflichst und geschliffen belogen zu werden. Aber den Goethe, den hat er derart berühmt gemacht, dass manche meinen, sie müssten ihn heute noch auswendig kennen.

      • 0G
        04970 (Profil gelöscht)
        @Bastian72:

        Die inkriminierte Aussage ist von 2018, das verlinkte Interview ist von 2017. (Abgesehen davon enthält es selbstverständlich nichts, was eine antijüdische Einstellung Lisa Eckharts belegen könnte - es gibt nämlich keine.)



        Der Sinn Ihres Posts ist ....?

        • @04970 (Profil gelöscht):

          Sie unterstellen Einstellungen einer Person und ziehen diese Wertungen aus Satire. Das ist unzulässig, da sie Satire nicht nachvollziehen / verstehen, jedenfalls nicht die von Frau Eckhart. Aber sie haben vielleicht Recht, falls der Unterschied zwischen der Kunstfigur und der persönlichen Haltung von Frau Eckhart nicht existiert. Was ich zusammenfassend sehe, seit ich nonstop Frau Echkart anhöre aus aktuellem Anlass: Etwas unterbelichtetes Publikum, eine vom IQ weit drüber fliegende Auftretende. Die vermutlich in den letzten 5 Jahren sich etwas mehr dem intellektuellen Niveau ihrer Gäste angepasst hat, aber nichts an Schärfe verloren hat, trotzdem nicht verstanden wird. Masse und Macht. Mir scheint die Masse ist geistig leider recht träge und mit Frau Eckhart überfordert. Frau Eckhart sich auch von sich selbst, therapiebedürftig ist sie sicher. Aber dümmliches Schubladendenken von schlichten Gemütern hilft niemandem. Frau Eckhart nicht, mir nicht und auch nicht den Schubladenfabrikanten. Am besten wär Schweigen und Abstand zwischen allen Beteiligten. Inkompatibel. Frau E. stimmt sicher zu.

          • 0G
            04970 (Profil gelöscht)
            @Bastian72:

            "Sie unterstellen Einstellungen einer Person und ziehen diese Wertungen aus Satire."

            Falsch.



            Ich stelle richtigerweise fest, dass sich aus dem von Ihnen zum Thema "Angeblicher Antisemitismus von Lisa Eckhart" verlinkten Interview (mehr hatten Sie ja nicht zu bieten) nicht der geringste Anhaltspunkt für eine solche Einstellung herleiten lässt.

            "Das ist unzulässig, da sie Satire nicht nachvollziehen / verstehen, jedenfalls nicht die von Frau Eckhart."

            Sind Sie noch ganz bei Trost?



            Warum sollten ausgerechnet Sie das beurteilen können?



            Sie bekommen ja nicht einmal eine halbwegs vernünftig argumentierende Antwort hin - stattdessen Beleidigungen und Geschwurbel bis zum Abwinken, mit der Quintessenz: "außer mir weiß keiner Bescheid!"



            Dazu nur soviel: Sie sind mit Sicherheit die einzige Person, die eine derart hohe Meinung von Ihnen hat ...