piwik no script img

Vom Umgang mir roten AmpelnStrammstehen an der Bordsteinkante

An Fußgängerampeln entscheidet sich vieles. Den übertriebenen Hang zur Konformität dort von manchen empfindet unser Kolumnist als befremdlich.

Rot: also stehen. Vielleicht Foto: Christoph Soeder/picture alliance/dpa

M anchmal können die läppischsten Situationen voller Bedeutung sein und daher doch nicht allzu läppisch. Ganz im Gegenteil, man sollte sie soziologisch untersuchen, womöglich noch besser politisch und psychologisch betrachten. Im besten und gar nicht mal so unwahrscheinlichen Fall würde es vermutlich spannende Erkenntnisse zutage befördern.

Einer dieser scheinbar unbedeutenden Momente spielt sich jeden Tag auf unseren Straßen ab. Nämlich an roten Fußgängerampeln. Gerade erst musste ich wieder schmunzeln, als ich an einer stand. Ehrlich gesagt, habe ich nicht lange gestanden, ich lief bei Rot rüber. Mache ich öfter so, ganz entspannt. Movement of jah People … Ich weiß, so etwas tut man nicht. Schon in der Kita heißt es ja, „Bei Grün darfst du gehen, bei Rot muss du stehen“. Bin ich deshalb bar jeder Verantwortung? Besonders rebellisch? Oder weder noch, weil … mein Gott, wen interessiert das schon? Außerdem machen das viele, in einer Stadt wie Berlin sehr viele. Es geht also nicht um mich, auch nicht um die Gesamtheit aller Regelbrecher:innen. Es geht um eine sehr spezielle Gruppe.

Ehe die anderen den Kopf schütteln, weil ich loslaufe, tue ich es selbst, weil sie wie angewachsen stehenbleiben

Was mich zu meinem Schmunzler zurückführt. Um es präziser zu formulieren: Ich schmunzele nicht beim Stehen, es ist der Moment, wenn ich loslaufe. Manchmal lache ich, statt zu schmunzeln. Weil es auffälliger ist. Dabei schüttele ich auch gerne mal demonstrativ den Kopf. So als rein präventive Reaktion: Ehe die anderen den Kopf schütteln, weil ich loslaufe, tue ich es selbst, weil sie wie angewachsen stehenbleiben.

Mit Kindern an der Ampel ist das natürlich tabu. Unangeleinte Hunde wären auch ein Grund. Ich will doch nicht der Christian Lindner unter den Fuß­gän­ge­r:in­nen sein und dafür sorgen, dass meinetwegen irgendeine süße Töle überfahren wird. Pfui! Auch pesende Autos halten mich selbstverständlich zurück. In Berlin wird oft und gerne gepest. Und nur selten sprinte ich zwischen zwei Autos rüber, außer sie stehen im Stau.

Der Blick starr geradeaus

Mein Szenario spielt sich eher in übersichtlichen Situationen ab, offengestanden ist meistens weit und breit kein Auto zu sehen. Und jetzt kommt’s: Was sind das für Leute, die trotzdem stehenbleiben? Komme, was wolle? Na ja, es kommt ja nichts. Strammstehen an der Bordsteinkante. Der Blick starr geradeaus, als gäbe es Haltungsnoten einer „So ist es brav“-Jury, eigens einberufen für die obrigkeitshörigen Befehlsempfänger:innen. Ich schreibe mich in Rage, tut mir leid, das hilft niemandem.

Aber warum zum Verkehrshenker macht man das? Aus Angst? Vor wem? Vom Blaulichtmilieu fehlt jede Spur, Blitzer für Fuß­gän­ge­r:in­nen gibt es keine. Besonders ins Herz geschlossen habe ich jene unter ihnen, die sich über einen aufregen.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Manche wirken so obsessiv konformistisch, dass ich mir vorstelle, wie sie sogar an einer Straße ohne Ampel warten – auf die Installation selbiger, nur um dann bei Rot stehenzubleiben und über die Verstöße anderer zetern zu können. Dieses sonderbare Verhalten zieht sich durch alle Altersgruppen und Szenen.

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich empfinde den übertriebenen Hang zur Konformität als befremdlich, er gruselt mich ein wenig. Zeigen sich hier bereits Züge des autoritären Charakters? Würden Adorno und Co mit den Ohren schlackern? Ich jedenfalls bin froh, in einer Stadt zu leben, in der ein pragmatischer Umgang mit Ampeln gepflegt wird. Oder muss man sich im Vorfeld der nächsten Berlin-Wahl im kommenden Jahr vor einer urbanen MAGA-Bewegung sorgen? Von wegen „Make Ampel Great Again“? Na, dann kommt doch, wenn ihr euch traut, das Rotlichtmilieu wird sich zu wehren wissen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Bobby Rafiq
Jahrgang 1976, Südhang Hindukusch. Berliner Junge. Schon als Kind im Widerstand gegen Exoten-Bonus und Kanaken-Malus. Heute als Autor und Producer zu unterschiedlichen Themenfeldern journalistisch tätig. Für TV, Print, Online und Bühne. Und fast immer politisch.
Mehr zum Thema

69 Kommentare

 / 
  • "Vorauseilender Gehorsam" wird bei den Bordsteinstehern zum "ständigen Gehorsam".



    Es ist doch schön wenn jemand auf die eigene Vernunft hört und selbstwirksam etwas tut was keinen jucken sollte. Aber Moralapostel gibt es hier viele.

    Mir fällt da einfach ein: "Rot darf nicht die Farbe des Stillstands bleiben!"

    Locker bleiben, rühren.

  • Mein 7-jähriger argumentiert (noch) ähnlich, der 12-jährige hat schon eingesehen, wofür rote Ampeln gut sind.



    Gratulation, liebe taz, das war neuer rekord im niveau-limbo 😉

  • Ich wusste gar nicht, dass man anhand des Verhaltens an Fußgängerampeln die politische Gesinnung feststellen kann. Bei Rot rüberzugehen, hielt ich bisher einfach bloß für dämlich. So kann man sich irren.

  • Also Herr Rafiq, Sie sind ja ein ganz schlauer! So einfach cool über rot gehen - starker Typ! Hab mir das jetzt auch mal überlegt, vor allem so als Autofahrer. Nicht nur das ich mir nach diesem Artikel als grandioser Spießer vorkomme, es mich Zeit kostet, ständig an roten Ampeln zu warten. Gerade im Zuge der aktuellen Klimadiskussion gibt es doch handfeste Gründe, rote Ampeln zu ignorieren. Das ständige Bremsen und Anfahren ist für das CO2 ja nur doof. Selbst ist der Autofahrer, ganz nach dem Motto, freie Fahrt für freie Bürger - was interessieren mich Regeln, außer meinen natürlich.

  • "… mein Gott, wen interessiert das schon? Außerdem machen das viele, in einer Stadt wie Berlin sehr viele. Es geht also nicht um mich, auch nicht um die Gesamtheit aller Regelbrecher:innen. Es geht um eine sehr spezielle Gruppe."

    Diese Aussage gibt mancher AFD-Wähler von sich. Spätestens dann ist es nicht mehr lustig.

    Ansonsten finde ich derartiges Verhalten als hochgradig infantil. Dieses Kapitel unseres 'Revoluzzertums" haben wir bereits mit 8 Jahren abgeschlossen.

    Wahrlich befremdlich.

  • PKWs fahren über Rot: Führerscheinentzug.



    Fußgänger laufen über Rot: Keine Sanktion.

    Denn ein Fußgänger hat weniger Rumms, als ein SUV der mit Karacho dahergerast kommt und ganze Familienleben auslöschen kann.

    Man kann sich streiten, wenn man vor die Straßenbahn läuft, aber jeder, der sich fürs Linkssein entscheidet entschuldigt sich beim ÖPNV und zeigt den Finger stattdessen auf PKW-Fahrer.

  • Ein beeindruckendes Beispiel eigenständigen Denkens.

    Was sind schon Verkehrsregeln? Warum, wieso, weshalb und wofür?

    Selbstverständlich weiß ich es besser, und mein altes Anarcho-Ego (oder ist es doch nur die chronische Trotzphase, die bei manchen bis zum Tod geht, der schwuppdiwupp auch mal bei der Rotphase für Fußgänger eintreten kann) steht über diesen irdischen Kartoffeldingen.

    Dem Autor sei eine Reise nach Japan empfohlen. Dort halten sich die Menschen ganz selbstverständlich an Verkehrsregeln. Folge ist: der Straßenverkehr fühlt sich sowohl für Autofahrer als auch Fußgänger ausgesprochen relaxt an. Wunderbar entspannt. Good vibes. Folge ist, es braucht nahezu keine Polizei. Japan weist eine der niedrigsten Kriminalitätsraten weltweit auf, um fast 90 Prozent geringer als Deutschland bei 50 Prozent mehr Einwohnern.

    Kann es sein, dass die Japaner geistig einfach ein bisschen reifer sind als wir?

    Wir könnten bei der Ampel anfangen zu üben.

    • @shantivanille:

      Die Japaner haben so eine niedrige Kriminalitätsrate, weil die Gesellschaft sehr homogen ist mit einhergehender grosser sozialer Kontrolle.

  • Meistkommentierter Artikel des Tages bisher, herzlichen Glückwunsch. Aber wenn dieses Niveau (Hauptsache irgendwas provokantes schreiben, auch wenn es noch so unwichtig und sinnlos ist) jetzt Schule machen sollte, kann ich auch zur BILD umsteigen.



    Kolumne hin oder her, das ist die TAZ (!), hier erwarte ich ein Mindestmaß an Relevanz.

    • @Sisone:

      Nanu, ist das Private nicht mehr hochpolitisch?

  • Sorry, aber hat es die TAZ mittlerweile wirklich nötig, solche Artikel zu veröffentlichen? Als wenn es etwas mit Duckmäusertum oder Obrigkeitshörigkeit zu tun hätte, wenn man an einer roten Ampel wartet. Es dient einfach der Sicherheit aller, die am Strassenverkehr teilnehmen. Besonders sollte es der Sicherheit von kleinen Kindern dienen, denn der mit allen Wassern gewaschene Autor kann nicht davon ausgehen, dass sein dummes Fehlverhalten nicht doch von einem Kind wahrgenommen und nachgemacht wird.



    Aber vielleicht möchte Herr Rafiq sich ja auch nur um einen der vorderen Plätze beim Darwin Award bewerben. Wenn es seinem Ego gut tut...

  • Sowas wie der Grüne Pfeil für Rechtsabbieger, das wäe doch was.



    --



    Als Autofaher bin ich schon mal vor einer Ampel stehen geblieben, die garnicht in Betrieb war und habe auf „Grün" gewartet. War ich da autoritätshörig? Nein ich kam vonne Schicht und war müde. 😊

    • @starsheep:

      Als Fußgänger ist mir das schon öfter passiert.

  • Unfälle passieren immer dann, wenn man eine Situation falsch einschätzt.

  • Ich stelle mir ein Experiment mit einer unnützen Fußgängerampel vor. Sobald einer stehen bleibt, kommt eine Gruppe von Leuten, die bei Rot gehen.



    Ich wette, die Zahl derer, die nun auch mitgeht und die Zahl derer, die trotzdem stehen bleibt dürfte sich in etwa die Waage halten.



    Weil es eben nicht wirklich etwas mit Duckmäusertum zu tun hat, ob man an der Ampel stehen bleibt oder nicht.



    Mir wäre es im Alltag übrigens viel zu ermüdend, mir bei jeder Regel überlegen zu müssen, ob sie für mich in der Situation gerade Sinn ergibt oder nicht.



    Sich dran zu halten lässt Raum für angenehmere Gedanken.



    Erst wenn eine Ampel wirklich ungewöhnlich lange rot bleibt, erreicht sie mein Bewusstsein. Bis dahin nehme ich einfach am Straßenverkehr teil. Fertig.

  • Bei ROT an der Ampel stehenbleiben ?! gilt bei einigen Kommentatoren al "obrigkeitshörig" !



    Oh heilige Einfalt !



    PS: Das Kleinkind sieht "bei Rot über die Fußgängerampel laufende Typen" nicht nur dann, wenn es daneben steht, sondern auch aus 20m Entfernung !



    mwinkl02 hat völlig recht.



    Übrigens, etwa jeder 10te Autofahrer fährt auch noch bei "Tief-Dunkel-Gelb" über die Kreuzung.

  • ich bleibe stehen*



    1.) wegen der Kinder die ich nicht sehe weil sie bspw in einem Auto sitzen und denen, die (mit dem Rad) um die Kurve kommen während ich gerade über eine rote Ampel gehe. Es wäre mehr Aufwand sicher zu stellen, dass auch wirklich gerade kein Kind in der Nähe ist als einfach stehen zu bleiben.



    2.) Um zu signalisieren, dass man sich auch dann an die Verkehrsregeln hält wenn keiner hin sieht. Als schwächster Verkehrsteilnehmer ist es in meinem Eigeninteresse wenn ich nicht dazu beitrage, dass ein Autofahrer 50 statt 30 fährt, weil er/sie meint so genau nimmt das ja niemand mit den Verkehrsregeln.

    * nicht um 3:00 Uhr morgens wenn weit und breit niemand zu sehen ist. Vermutlich haben die Zeiten und Orte an denen man unterwegs ist einen großen Einfluss darauf wie oft man die Gelegenheit hat bei Rot zu gehen und wie man dass dann einschätzt.

  • Was 'ne Kommentarspalte, hier fahren echt zu viele Leute Auto /o\

    Man sollte echt nicht vergessen, dass im Zweifelsfall nicht der Autofahrer, sondern der Fußgänger Matsche ist, und das außerdem das Auto überhaupt erst die Gefahr in den Straßenverkehr einbringt. Wer mit Minipanzern fahren will, muss dann auch mal mehr Verantwortung tragen, weil Nachlässigkeit die Anderen und nicht einen selbst trifft.

    Erwähnenswert ist auch, dass wir Fußgänger euch Autos ja hören können. Aus 100m Entfernung, locker, wenn das Gehör halbwegs tut. Und klein seid ihr ja auch nicht. Autos tauchen nicht einfach plötzlich auf, dafür sind sie dann doch zu träge. Wenn wir Fußgänger uns umschauen und kein Auto sehen, dann ist da auch kein Auto. Das kann nicht plötzlich hinterm geparkten Auto in schwarz gekleidet hervorspringen und über die grüne Ampel hüpfen.

    Ich finde, die Absurdität des Straßenverkehrs zeigt sich sehr schön, wenn man sich die Autos wegdenkt und sich einfach nur schwebende Menschen vorstellt, einen pro Auto, oder gelegentlich zwei. Und die versuchen dann sehr unbeholfen, an Kreuzungen aneinander vorbeizukommen. Wie viel Platz wir da diesen klobig verpackten Menschen geben müssen.

    • @kcitkcab:

      "Erwähnenswert ist auch, dass wir Fußgänger euch Autos ja hören können. Aus100m Entfernung, locker, wenn das Gehör halbwegs tut."



      Das sind die Fußgänger, die mir dann vors Fahrrad laufen.

  • "Mit Kindern an der Ampel ist das natürlich tabu."



    Klar. Und wenn man mal eins übersieht, macht das ja nix.



    Aber das passiert ja schließlich nicht.

  • Das Argument mit Stehenbleiben an der roten Fußgängerampel falls Kinder anwesend sind halte ich auch für unsinnig. Kinder kommen durch andere Ereignisse im Straßenverkehr um, als dass sie über rot gegangen wären, weil sie sich dass abgeguckt hätten.

  • Ich gehe/fahre mit dem Rad auch bei Rot wenn ich keine Menschen in meiner Nähe habe die dann auch einfach loslaufen/losfahren würden eventuell ohne genug eigene Aufmerksamkeit sondern nur als Teil der Herde, die hinterher läuft. Kinder unmittelbar in meiner Nähe hemmen mich auch.

  • Das beste an diesem Beitrag? Die Kommentare darunter 😂

  • Man ersetze in dem Text "Fußgänger" durch "Autofahrer". Gruselig, wie "obsessiv konformistisch" sich die verhalten.

  • Bei Rot an der Ampel zu stehen, gehört zu den wenigen Momenten im Leben, in denen ich einfach mal nichts tun muss – außer mich über die Menschen (am besten mit Kind an der Hand) zu wundern, die in Berlin gerne direkt an der Kante zwischen Fahrradweg und Straße darauf warten, dass ihr Leben von einem abbiegenden Fahrzeug beendet wird.

  • Ich war ein wenig erschrocken über diese Selbstdarstellung.



    Arroganz, Kleingeistigkeit und Überheblichkeit ist der Tonfall dieses Textes.



    Im Straßenverkehr hält sich gefühlt keiner mehr an Regeln.



    Diese Nonchalance, mit der hier über Regeln hinweggegangen wird, paßt genauso zu meinem "Feindbild" des



    Fahrers eines schwarzen Audis (hier kann jeder sein eigenes Vorurteil walten lassen :-)),



    der auch gerne über rote Ampeln fährt, weil ja kein Verkehr zu sehen ist. Der Blinken für überflüssig und



    Geschwindigkeitsbeschränkungen für Kannbestimmungen und Mindestgeschwindigkeiten hält.



    Das hier ist einer der ärgerlichsten Artikel, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

  • Wenn sie wirklich bei Kindern stehenbleiben kann ich das nachvollziehen...Es zeugt von einem erwachsenen Umgang mit staatlichen Regeln, die dann akzeptiert werden solange sie einen nachvollziehbaren Sinn erfüllen. Herr Dobrind hat auch keine Skrupel Gerichtsurteile in den Wind zu schlagen..... Aber..... was bedeutet das für unser Gemeinwesen wirklich wenn sich dieser Ansatz überall durchsetzt? In Konsequenz wären Geschwindigkeitsregeln nur noch je nach Gefahrenlage anzuwenden. Dito das Verbrennen von Abfällen im Garten solange keine Nachbarn zu sehen sind....Das Gleiche für Lärm zu jeder Tages und Nachtzeit. Pinkeln hinter einen Grabstein...kuckt ja keiner......



    Nach einem Urlaub in Rom muss man schon sehr aufpassen es ihnen nicht nachzutun. Den im Rom kommt man anders eigentlich nicht über die Straße...In Neapel kann man auch lernen was es bedeutet, das Verkehrszeichen und Ampel eigentlich nur Dekoration sind.....



    Deutschland ist Deutschland... warum können wir nicht dazu stehen? Dann gibt es für unsere Besucher auch einmal was zu erzählen...

    • @mwinkl02:

      "In Neapel kann man auch lernen was es bedeutet, das Verkehrszeichen und Ampel eigentlich nur Dekoration sind....."

      Lektion nicht gelernt...

      In Südeuropa funktioniert das nur deshalb so gut, weil es keine deutschen/nordeuropäischen Rechthaber "Ich habe grün/Vorfahrt" gibt und derjenige, der das Rotlicht mißachtet sich nicht gleichzeitig moralisch im Recht fühlt wie der durchschnittliche deutsche Kampf-Fahrradfahrer...

  • Ist das immer noch ein Thema? Also ich meine, schon vor einem halben Jahrhundert und länger war der grundsätzlich bei Rot wartende Deutsche der Inbegriff des fleischigen Untertanengeistes (Stichwort: "Strammstehen an der Bordsteinkante"). Jeder Bohème musste sich darüber lustig machen. Jeder Feuilletonist hatte die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, einmal im Berufsleben schreibend den Rote-Ampel-Warter zu analysieren.



    Ich nehme das gar nicht mehr wahr und habe eher den Eindruck, die meisten machen es wie ich selbst: mal so, mal, situativ, intuitiv. Manchmal kommt mir das Stehenbleibenmüssen auch genau in diesem Moment ausgesprochen gut zupass.



    Nur in Anwesenheit kleiner Kinder sollte höchste Disziplin herrschen, denn: "Ampeln können Leben retten". Hörthört...

  • Und angeblich wundern sich Südeuropäer, dass man in D tief in der Nacht mit dem Auto vor einer roten Ampel stehenbleibt, obwohl kein anderes Auto in Sicht ist.



    Stimmt eigentlich, warum sollte Rot nur für Fussgänger und Radfahrende eine Empfehlung ohne Verpflichtung sein. Schliesslich gibt es Untersuchungen, die zeigen, das mit abgeschalteten Ampeln eher weniger passiert.

  • Sitze im Auto und meine Ampel ist rot. Ein Fußgänger hat grün, geht aber nicht, weil er auf sein Handy glotzt. 10 Sekunden. Passiert öfter! Was soll ich tun?

    • @A.S.:

      Sie können bei Rot ohne weiteres losfahren. Kostet halt den Führerschein,.

    • @A.S.:

      Fahren falls kein Kind bei Ihnen im Auto sitzt.

    • @A.S.:

      Hupen.

      • @Francesco:

        Nee, ist böse.

  • Diese (jede) Stadt leistet sich viel zu viele nutzlose Ampeln. Gerade an so vielen Nebenstraßen, sind sie die überwiegende Zeit einfach nutzlos und kosten uns Geld. (Ampellobby) An sehr vielen Stellen würde ein viel preiswerterer Kreisverkehr allen helfen einen langsamen aber stetigen Verkehr zu haben. (macht alle sicherer) (natürlich sollten dann im Kreisverkehr keine Ampeln sein - wer hat sich das eigentlich ausgedacht?). Hat schon mal jemand ausgerechnet (aufs gesamte Leben gesehen), wieviel verschwendete Lebenszeit Mensch mit dem Starren auf rot scheinende Lampen verbringt, ausgestrahlt aus merkwürdigen Kästen an Metallpfosten?

  • Erschöpft sich Freigeistigkeit darin, bei Rot über die Straße zu gehen?

    Ich gestehe, dass ich das auch hin und wieder mal mache. Eine Weltanschauung wird daraus aber nicht.

  • Ich war ein wenig erschrocken über diese Selbstdarstellung.



    Arroganz, Kleingeistigkeit und Überheblichkeit ist der Tonfall dieses Textes.



    Im Straßenverkehr hält sich gefühlt keiner mehr an Regeln.



    Diese Nonchalance, mit der hier über Regeln hinweggegangen wird, paßt genauso zu meinem "Feindbild" des



    Fahrers eines schwarzen Audis (hier kann jeder sein eigenes Vorurteil walten lassen :-)),



    der auch gerne über rote Ampeln fährt, weil ja kein Verkehr zu sehen ist. Der Blinken für überflüssig und



    Geschwindigkeitsbeschränkungen für Kannbestimmungen und Mindestgeschwindigkeiten hält.



    Das hier ist einer der ärgerlichsten Artikel, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

    • @Rainer Friebel:

      Danke. So sehe ich das auch. Sich zu überlegen, welche Regeln man mal missachtet, weil man keine Zeit hat oder es gerade passt, macht jeder mal. Daraus aber einen Akt der Normkonformität und der Freiheit zu machen, ist verfehlt. Wenn alle Leute klug und rücksichtsvoll wären, könnte das noch klappen und man könnte krampfhaft Regeln befolgen wollen als Konformismus sehen. Aber wie oft lese ich, dass eine Straßenbahnlinie in meiner Stadt für einige Stunden nicht fährt, weil ein Falschparker an einer ungünstigen Stelle alles blockiert, wie oft stehen um 5 Uhr morgens Autos mit laufendem Dieselmotor ne halbe Stunde in der Straße vor meinem Haus und wecken mich, wie oft sterben Leute, weil irgendjemand meint er wüsste selbst am besten, wie schnell er fahren kann. Es geht dabei auch um Rücksichtslosigkeit und auch um Solidarität. Ob sich nun jemand leisten kann, gegen Gesetze zu verstoßen weil er Macht und Einfluss hat oder das im Straßenverkehr tut, weil ihm keiner was kann, das ist immer auch ein Signal an die Ärmeren, Schwächeren, Kleineren, Langsameren, dass man das kann und sie nicht und ihnen ihren Platz zuweist und sie an ihre Situation erinnert

      • @Tesla_42:

        Spannend, dass Sie in Ihrem Beitrag nur das Fehlverhalten von Autofahrer:innen im Straßenverkehr nutzen, um Ihre Haltung zu stützen, dass auch Fußgänger:innen sich immer und überall an die Regeln halten sollten

  • Man könnte es wie New York machen und das Bußgeld für das Überqueren roter Fußgängerampeln streichen. Aber ok, aus meiner Sicht nicht notwendig. Ich halte es an den Ampeln ebenfalls pragmatisch, würde aber auf keinen Fall die Demokratiedämmerung sehen, nur weil es viele Leute gibt, die sich strikt an eine Verkehrsregel halten - das war in Deutschland schon immer so.

    • @Markus Schäfer:

      Haha, kommen Sie mal nach Österreich, hier können Sie die Steigerung beobachten: Fußgänger, die unterwürfig tun (dieses übertriebene chächä-Lächeln, schwer zu beschreiben) und über den Zebrastreifen traben, damit der SUV nicht so lange warten muss

  • "Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich empfinde den übertriebenen Hang zur Konformität als befremdlich, er gruselt mich ein wenig."



    Sehr wahrscheinlich wählen die die stehen bleiben auch nicht links - das meine ich ernst.



    Wie ich auf diese Idee komme leitet sich aus der Antwort auf die Frage im Artikel ab: "warum zum Verkehrshenker macht man das? Aus Angst? Vor wem? Vom Blaulichtmilieu fehlt jede Spur, Blitzer für Fuß­gän­ge­r:in­nen gibt es keine."



    Das ist typisch links für mich: Angst und Polizei bzw Angst und Kameras in einem Satz. Blitzer sind ja Überwachungskameras im stand by...



    Aus Angst vor Repression, aus Angst vor Überwachung - das ist der Linken größte Sorge...



    Warum man an roten Ampeln stehen bleiben sollte?



    Wegen dem gemeinschaftlichen Miteinander. Gegenseitige Rücksichtnahme. Grün heißt du darfst, rot heißt ich warte.



    Eigentlich ganz einfach, Autofahrer kriegen das zu 99% an jeder Ampel hin, ganz ohne Blaulichtmilieu und Blitzer🤷‍♂️



    Aber das ist nicht the way of links - Regeln einhalten wird nur immer von anderen eingefordert, vom Diesel bis zum Flugzeug, da sehen Linke rot - an der Ampel, egal, da läuft/radelt man bei rot, man ist ja kein Konformist😉

  • Jawoll, so und nicht anders! Aber bitte nicht so inkonsequent: Gerade Kindern sollte doch die dem Autor offenbar innewohnende Coolness nahegebracht werden um sie von der obsessiven Konformität zu bewahren! Nimm sie am besten gleich mit rüber

    • @Samvim:

      Ja, ich bin auch schwer schockiert das der Autor ausdrücklich Kinder zu konformistischen Untertanen erziehen will.

  • Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich empfinde den übertriebenen Hang zur Konformität als befremdlich, er gruselt mich ein wenig.



    ----



    Ich weis nicht was Dir durch den Kopf geht, aber im "Verkehr" sollten wir, gleich mit welchen "Verkehrsmittel" dazu gehören mMn, auch "Füße", ein Minimum an Regeln einhalten.



    Einfach, damit wir für andere auf der Straße "kalkulierbar" sind!



    Tempo nach "Gefühl", parken nach "Geschmack", Ampel nach "Wetterbericht" uvam. .....m mMn. keine "gute Nummer"!



    "Ich jedenfalls bin froh, in einer Stadt zu leben, in der ein pragmatischer Umgang mit Ampeln gepflegt wird...."



    Und das gepaart mit "Adorno", klingt mMn. etwas sehr weit hergeholt! Kann ich, wenns sein muss auch, zitiere mal "Kant": "Handele so usw...!"



    Ist s.o. genau so "überzogen!" :-)



    Btw. Wo setzt Du die Grenze? Wenn "Kinder" in der Nähe sind, der RTW ne Vollbremsung machen muss, Radler auch bei ROT fahren & Dich "umlegen"?



    Und, das bleibt in deinem Beitrag offen: "Was bringt Dir so ein Verhalten?"



    Zeit? Die paar Minuten? Öffentl. Ansehen? Na ja. ;-( Selbstwertgefühl?.... Lass ich mal als Frage so stehen....! :-(



    Ps. Südhang Hindukusch. Schon als Kind im Widerstand! Wer's braucht.;-(

    • @Sikasuu:

      Oder Kant´s Definition von Pflicht: Eigene Vervollkommnung, fremde Glückseligkeit. Warum nicht an der Ampel damit anfangen?

  • Jeder macht unterschiedliche Erfahrungen im Straßenverkehr, FußgängerInnen haben offensichtlich mehr Zeit z. Nachdenken. Manchmal ist das für die anderen nützlich, manchmal nicht. Hier und heute wird zumindest eine Diskussion eröffnet.



    Dazu diese Gedanken:



    In Deutschland treffe ich als Minderheit o. Solist bei einem frequentierten breiten Überweg, wie dem Wall in Do, auf breite Fronten Entgegenkommender, die eine Reihe bilden u. kaum hintereinander gehen. Das kann man als Phalanx m.E. nicht wirklich gut mit d. Herdentrieb erklären, außer mit d. Bedürfnis als Fluchttier, d. Gefahrenstelle möglichst schnell zu passieren.



    In d. Nähe v. quasi überwachten Ampeln, d. Bahnhofsvorplatz in Do wird jetzt technisch hochgerüstet überwacht, entwickelt sich manchmal eine UnKultur des "Neben-der-Ampel-Überquerens". Darauf angesprochen sagte neulich jemand zu mir, dass das "Vergehen d. Überquerens", ie bei Rot d. Ampel zu missachten, nur im gekennzeichneten Ampelbereich gilt, abseits aber nicht.



    Wegen der hier aber deutlich häufigeren Fehleinschätzungen von FußgängerInnen ist auf den mittleren Grünstreifen, wie d. Ringstraße in Do, vielfach ein Zaun installiert, um nun Kollisionen zu minimieren.🤔

  • Da versucht ein Linker (ein ROTES Ampelmännchen) sie vor dem potentiell sicheren Tod zu bewahren und was machen Sie? Sie verhalten sich wie ein Trotzkist und wundern sich dann, wenn es Opfer gibt ;-) - Oder: Die TAZ ist auch nicht mehr das, was sie nie war ...

  • "Der Blick starr geradeaus"



    Geradeaus aufs Handy, meistens ...

    Unabhängig von Kindern steh ich auch so schonmal an einer roten Ampel, ohne, dass von rechts oder links jemand käme. Ich nehme mir die Zeit, mal die Architektur an der Kreuzung zu betrachten, oder die Aufkleber am Ampelmast. Man muss ja nicht immer durch die Gegend hetzen, als gäb's kein Morgen ...

  • Das ist vielleicht auch die richtige Stelle, um über



    Lenins Wahrnehmung der Deutschen zu schmunzeln: einmal, sie machen keine Revolution, weil sie dafür den Rasen betreten müssten - und zitat 2: wenn doch, lösen sie erst eine Bahnsteigkarte.

  • Ich bleibe in der Regel auch an roten Ampeln stehen, wenn kein Auto kommt. Nicht aus Konformität oder worüber sich der Autor in seiner sich selbst zelebrierenden Lockerheit lustig macht (und insgeheim ist es eine krampfhaft gefakte Lockerheit, denn eigentlich geht es um Wut und Unverständnis und Ablehnung, aber hey, er tut mal so als wäre er total easy), auch nicht nur wenn Kinder in der Nähe sind, sondern als Geste der Demut gegenüber einer Ordnung, die oft dafür da ist Schwächere zu schützen und das Recht des Stärkeren zu verhindern und in Bahnen zu lenken. Im Duktus des Autors, natürlich bin ich klüger als der Großteil der Leute auf der Straße und ich kann selbst am besten einschätzen was ich drauf hab und was ich wann kann und welche Risiken ich eingehe, aber selbst wenn das stimmt, erhebe ich mich nicht über die Regeln, weil wenn es jeder tut, eben auch die Dummen meinen sie könnten alles, und das endet ungut. Es geht also nicht um Konformität und darum, Kindern kein schlechtes Vorbild zu sein, sondern generell Anderen kein schlechtes Vorbild zu sein, Kinder sind ja nicht ab dem 18. Geburtstag plötzlich vollkommen erwachsen und brauchen keine Vorbilder mehr.

  • @Bobby Rafiq: Regeln dienen auch Ihrer Sicherheit. Autofahrer biegen gerne mal links ab und übersehen dabei den Motorrad Fahrer. Meist hat der Motorrad Fahrer den Schaden, den tödlichen.



    Was wenn Sie einen Motorrad Fahrer übersehen? Dann haben sie beide den Schaden, mit Sicherheit. Von Unbeteiligten an der Ampel will ich garnicht reden.

    Ja, wir überschreiten manchmal Regeln, weil wir denken, dass dies gerade mal geht. Nur leider ist irren menschlich, darum gibt es Regeln.



    Ich gehe auch schonmal bei rot, wenn weit und breit keine Kinder zu sehen sind und auch sonst kein Hindernis. Doch jedes Mal bete ich, dass ich nichts übersehen habe und fluche innerlich, wenn dann doch ein Kind um die Ecke kommt, während ich noch mitten auf der Strasse bin.

    Darum gibt es Regeln! Zur Sicherheit von uns allen. Und ich finde ein Autor sollte dies verantwortungsbewusster Weise nicht klein reden.

    • @Bernhard Dresbach:

      Mir Regeln ist es halt, wie mit allem anderem. Mal sind sie hilfreich, mal sind sie einfach nutzlos. Manchen Menschen helfen sie in bestimmten Situationen, anderen schaden die gleichen Regeln. Es gibt halt auch hier kein schwarz/weiß.

    • @Bernhard Dresbach:

      Wenn der Autofahrer den Motorradfahrer umsemmelt, was hat denn der Fußgänger damit zu tun?

      • @Tetra Mint:

        Das hat in sofern etwas damit zu tun, dass Motorrad Fahrer generell gern übersehen werden, auch von Fußgängern.

        • @Bernhard Dresbach:

          Wie will man ein Kraftfahrzeug übersehen, das seine Präsenz wie kein anderes verkünden muss? o_O

          • @kcitkcab:

            Sie sprechen sicher von SUVs, oder?

          • @kcitkcab:

            E-Roller und E-Autos sind fast geräuschlos unterwegs, selbst Hybride, vor allem in Geschwindigkeitsbereichen die rund um Ampeln, Stichwort abbiegen, üblich sind.



            E-Motorräder gibt's auch schon - das mit dem 'Präsenz verkünden müssen' ist ein kleiner Teil der Bikenden - derlei Selbstdarsteller gibt's in jeder Fahrzeuggattung, vom Fußgänger über Zweiradfahrer bis hin zu Autolenkern.

  • Müssen wir solche Artikel jetzt öfter lesen? Gehts nicht etwas sinnvoller?

    Geh halt bei Rot rüber, aber muss man hier mit seinem dollen Revoluzzertum angeben?

    Liebe taz: Ich finde diesen Artikel eher peinlich. Lieber weniger im Sommerloch, als so etwas.

  • Für den Autor mag es Konformität sein, ich würde es eher Einsicht in den Konsens sein: Es ist sinnvoll, dass wir uns – auf demokratischem Wege – gemeinschaftliche Regeln geben und uns dann auch gemeinschaftlich daran halten, bis sie durch (hoffentlich sinnvollere) neue Regeln ersetzt werden. Schließlich stört er sich augenscheinlich auch an „pesenden Autos“, obwohl deren Kraftfahrzeugführende vielleicht gerade selbst ganz stolz auf sich sind, dass sie ganz „non-konformistisch“ das Tempolimit ignorieren.



    Und noch eins: die Kinder, die sich z.B. hinter einer Fensterscheibe befinden und sich sein falsches Verhalten abschauen, hat der Autor vermutlich nicht im Blick.

  • Und wer legt jetzt fest, welche gesellschaftlichen Regeln einzuhalten sind, und welche nicht? Jeder für sich? Nach seiner eigenen Laune?

  • Obwohl ich selbst gelegentlich in (vermeintlich) übersichtlichen Situationen die rote Fußgängerampel ignoriere, finde ich es ziemlich befremdlich, sich dafür selbst zu feiern und alle, die das nicht tun, als obrigkeitshörige Befehlsempfänger:innen zu dissen oder - weil das noch nicht reicht - mit der MAGA Bewegung zu assoziieren.



    Geh doch ruhig bei Rot und lach dabei - solange du niemanden gefährdest oder behinderst. Aber das macht dich nicht zum Revolutionär und die die brav warten nicht zu autoritären Spießern.

  • Ob sich an einer roten Ampel wirklich entscheidet, wer als



    Nonkonformist gelten kann, bezweifle ich.

  • Bin schon in Lissabon zusammen mit uniformierten Polizisten bei Rot über den Zebrastreifen gegangen.



    Das ist, glaube ich, in der halben EU erlaubt, bin aber nicht Nerd genug, das zu googeln.

    Kinder sehen zu, ok, meine würde ich zu Freiheit in Eigenverantwortung erziehen, damit sie , nach bereits begonnener Verdrängung der Regelbasierung durch "Might Is Right", dieses Jahrhundert überleben.

    An der Ampel statt findet real eine gelebte Doppelmoral aus PS und Flensburger Punkten, bzw aus Promille und Punkten.

    Also: Guck, ob was kommt, Kind, und wenn nicht, kannste auch sofort rüber.

  • Schon in der Kita heißt es ja, „Bei Grün darfst du gehen, bei Rot muss du stehen“. Bin ich deshalb bar jeder Verantwortung? Ja, sind sie.

    • @Offebacher:

      Nein, natürlich nicht :P!

  • Boah, was für Revoluzzer... 😉

    • @Felis:

      Nicht dass noch die Nationalgarde nach Berlin „entsendet“ wird, hübsches Wort, klingt nach Sternsinger/Adveniatkollekte/CMB2025, und auf der anderen Seite natürlich auch ein toller weiterer Vorwand für Dobrindt, einen Ausländerkriminalitätstatbestand einzuführen