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Russland pocht auf Zahlungen in RubelWirtschaftskrieg um Gas

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

Russland will für den Rohstoff nur noch Rubel als Zahlungsmittel akzeptieren. Der Westen sollte das hinnehmen – alles andere hätte fatale Folgen.

Wladimir Putin in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo außerhalb von Moskau am 31. März Foto: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

D ie nächste Eskalationsstufe ist erreicht. Der russische Präsident Putin hat verfügt, dass der Westen seine Gasimporte in Rubel zu zahlen hat. Und zwar sofort, ab dem 1. April. Diese Ankündigung klingt nach totalem Wirtschaftskrieg, allerdings ist etwas unklar, was genau gemeint ist. In Berlin glaubt man nämlich, dass der Westen weiterhin in Euro zahlen darf. Das kann stimmen, muss aber nicht.

Inmitten dieses Wirrwarrs wird jedenfalls deutlich, dass es ein strategischer Fehler war, dass sich die G7-Staaten kürzlich darauf festgelegt haben, dass sie nur in Dollar oder Euro zahlen wollen. Dieses Ultimatum sollte wie ein Zeichen der Stärke wirken, aber diese Stärke gibt es nicht. Europa braucht die russische Energie; in Deutschland macht sie 50 Prozent der Importe aus. Umgekehrt benötigt Putin die westlichen Devisen nicht, um seinen Krieg zu führen, denn bei Nahrungsmitteln, Energie und Waffen ist Russland autark.

Es wäre daher besser gewesen, sich flexibel zu zeigen und im Zweifel auch in Rubel zu zahlen, solange Putin keine Fantasiepreise für seine Währung verlangt. Es wäre zwar ein Propagandaerfolg für den russischen Präsidenten, wenn Rubel aus dem Westen rollen – aber im realen Krieg würde ihm das nicht weiterhelfen.

Seine Armee ist weiterhin zu schwach, um die ganze Ukraine zu besetzen. Außerdem bleibt die Offensive so astronomisch teuer, dass die Inflation in Russland außer Kontrolle gerät. Daran ändert sich nichts, wenn der Westen in Rubel zahlt.

Sollte Putin auf Rubel bestehen, wäre es katastrophal, wenn der Westen auf stur schaltet und bald kein Gas mehr fließt. Teile der deutschen Industrie könnten nicht mehr produzieren, die Arbeitslosigkeit würde stark steigen. Zugleich würde Energie viel teurer, sodass die Inflation auf über 10 Prozent springen dürfte.

Zudem darf man nicht nur im Tunnelblick auf Deutschland starren. Schwächere EU-Staaten wie Italien wären noch viel härter getroffen, weil sie höhere Energiekosten nicht stemmen können. Gleiches gilt für den globalen Süden: Wenn kein Gas mehr fließt, werden auch die Ölpreise steigen, weil Europa versuchen wird, wenigstens zum Teil auf andere ­Energiequellen umzusteigen. Arme Länder wie Kenia oder Libanon können sich dann die Ölimporte nicht mehr leisten, von denen sie aber abhängen.

Es wäre zwar peinlich, aber man kann nur hoffen, dass der Westen einknickt, falls dies nötig wird. Um es zu wiederholen: Putin finanziert seinen Krieg nicht mit westlichen Devisen. Die Offensive in der Ukraine wird aus dem armen Russland ein noch ärmeres machen.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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64 Kommentare

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  • @TROLL EULENSPIEGEL

    So funktioniert kapitalistische Optimierung: das billigste Angebot setzt sich durch, den Zweitbesten geht die Luft aus.

    Winner takes all.

    Wehe, wenn dann "Winner" plötzlich einknickt...

    Resilienz? Das macht der Staat.

    Steuern? Dutch Sandwich. Jersey. City of London. Credit Suisse.

  • Ich glaube, das Deutschland in Wirklichkeit schwächer ist, als Italien.



    Wir haben ja gerade in der Corona Krise der Welt hinreichend bewiesen, das wir ein Volk jammernder Hedonisten sind, das über keinerlei Resilienz verfügt.



    Und nun soll es sogar gegen das höchste Gut gehen, das wir uns vorstellen können: Freie Fahrt für freie Bürger...



    Nein, unvorstellbar. So grausam kann die Welt doch garnicht sein, oder?

  • So ganz autark kann Russland "bei Waffen" nicht sein. Bosch-Getriebe sind in russischen Militärfahrzeugen eingebaut. Und im unten verlinkten Artikel finden sich noch ein paar andere Namen.



    www.faz.net/aktuel...ugen-17876246.html

    • @Kaboom:

      Wurden lt. Bosch irgendwo in der Welt gekauft. China?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Bitte demnächst vorher Nachdenken. Es geht in diesem Kontext um die angebliche Autarkie Russlands bei Waffen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Und selbst wenn. Mit Rubel bezahlt wurden sie sicherlich nicht.

        • @Barbara Falk:

          Mit Gas?

          Für den Handel zwischen zwei Staaten gibt es viele Möglichkeiten.

  • der stärkere sitzt am hebel ...

    der schwächere hat nur sein bedrucktes papier in der hand. mit dem versprechen, es sei wert was draufsteht.

    • @adagiobarber:

      Streben Sie eine Karriere als Neuzeit-Sybille an?

  • Es ist müßig zu spekulieren, wenn man nicht an den primären Informationensquellen sitzt.



    Desweiteren ist es wie beim Fußball: statt 60 Millionen Bundestrainer haben wir nun die gleiche Zahl Krisenmanager/innen.

  • "Umgekehrt benötigt Putin die westlichen Devisen nicht, um seinen Krieg zu führen, denn bei Nahrungsmitteln, Energie und Waffen ist Russland autark."

    Frau Hermann. M.E. hier liegen Sie m.E. meilenweit daneben. Wen Putin nicht auf Devisen bzw. die Einnahmen aus dem Gashandel angewiesen wäre, hätte er den Gashahn längst zugedreht. Dann wären wir verwöhnten Bürger (ich schließe mich da nicht aus) doch längst auf den Barrikaden, wenn wir aufgrund von Energiemangel plötzlich einfachste Dinge zum Luxus werden.

    Es mag sein, dass die Russen genug Kartoffeln und Getreide haben. Aber haben sie die Kenntnis, um alle Ersatzteile zu liefern, für Traktoren, Ölförderpumpen, etc.? Glauben Sie wirklich, dass Russland das knowhow vollständig hat?

    Chinesen und andere Länder mögen nicht gegen Russland sein und machen mit ihnen weiter Geschäfte. Geld wollen die aber auch sehen. Und ganz sicher nehmen diese keine Rubel, wenn der Kurswert völlig im Keller ist.

    • @Strolch:

      "Es mag sein, dass die Russen genug Kartoffeln und Getreide haben."

      Noch nicht einmal das. Ich hatte in einem anderen Artikel von Frau Herrmann, wo sie auch ihre "Autarkiethese" vertreten hat, schon verlinkt, nur als ein Beispiel, dass Russland z.B. etwa 50% seiner Saatkartoffeln aus den Niederlanden und weitere 30% aus Deutschland importiert. Und trotzdem noch jedes Jahr Speisekartoffeln importieren muss. Der Lebensmittelsektor besteht aus:



      -Anbau und Ernte (Saatgut, Düngemittel, Chemikalien, Software) Landmaschinen)



      Lagerung (Kühltechnik, Lagertechnik, Software)



      Weiterverarbeitung (Maschinen, Lebensmittelchemie, Software)



      Verpackung (Maschinen, Tetrapak, Getränkedosen)



      Logistik und Vertrieb. (Lastwagen, Stapler, Kassensysteme, Software)

      In Klammern steh beispielhaft, was importabhängig ist und sich nicht, oder nicht schnell "autarkisieren" lassen.

      Und zum Thema "Autarkie der Militärindustrie. Im Februar auf der Sanktionliste gelandet z.B.: -Uralvagonzavod, der einzige russische Hersteller für Panzer. Hat einen Teil seiner Arbeiter in Zwangsurlaub geschickt. Der Grund ist wahrscheinlich gesunkene Nachfrage...



      -KamAZ, Lastwagenhersteller, der auch gepanzerte Laster fürs Militär und Fahrgestelle für Raketenabschussysteme produziert. Verbaut werden u.a. Motoren von Cummins (USA), Getriebe von Mahle (DE) und Einspritzanlagen von Bosch. KamAZ hat seine Produktion wegen Teilemangel schon um 50% gedrosselt.



      90% des Titans für den Flugzeugbau importiert Russland aus der Ukraine. Es gibt russische Kampfpiloten, die montieren sich im Cockpit Kunststoffhalter mit einem Garmin Handheld GPS.



      Und wo Russland seine eigenen Komponenten herstellt, wird man in den meisten Fällen auf Maschinen westlicher Provenienz stoßen, mit deren Hilfe diese Teile hergestellt werden.



      Sorry wegen dem Kleinklein von (eigentlich) Selbstverständlichkeiten, pauschale Behauptungen, wie die von Frau Herrmann, sind aufwändig zu widerlegen. Das war jetzt auch mein letzter Versuch.

      • @Barbara Falk:

        Frau Hermann schrieb über evtl. fatale Folgen für UNSERE Wirtschaft.

        Gehen Sie doch einfach mal durch einen Supermarkt oder Ihre Wohnung und schauen Sie mal, was alles nicht da währe, wenn z.B. Metalle und Kunststoffe noch knapper werden :-)

  • Amerika hatte uns gewartn. Wir wollten nicht hören.



    Lesen wir hier:



    taz.de/Nord-Stream-2-und-USA/!5745367/



    Nun hat uns die Realität eingeholt.

    • @Günter:

      Amerika bietet Europa Gas aus Fraking Anlagen an. Diese sind auf Grund ihrer Umweltverträglichkeit hier in Europa nicht erlaubt. Es ist extrem dreckiges Gas. Es ist zum heulen, dass die EU nun auf dieses zurückgreifen muss.

      • @llorenzo:

        Habe woanders das Folgende von Ihnen gelesen, was zu zitieren sicht lohnt, Zitat: "Versöhnung muss das Ziel bleiben. Russen, Ukrainer und Europäer müssen zusammen finden am Ende. Diese langfristige Richtung darf auch im Eifer der Auseinandersetzung nicht aus den Augen verloren werden."



        Zitat Ende



        Damit werde ich mich jetzt zur Ruhe begeben. Was besseres werde ich heute nicht mehr finden.

  • Tja Russland wird sein Öl vielleicht bald selber brauchen, wenn die Ukraine nun schon in der Lage ist, Depots auf russischem Grund zu zerstören. www.bbc.com/news/world-europe-60952125

    im Gegensatz zu dem Handeln des gezielt Zivilisten tötenden Russlands, wurde nur das Depot angegriffen.

    #Russian warship, go fuck yourself

  • 0G
    03998 (Profil gelöscht)

    Das ist mir viel zu schwarz-weiß, natürlich finanziert Russland vieles mit Devisen. Und Nachgeben ist nicht gerade die klügste Strategie gegenüber jemand, der gerade versucht die Grenzen des Westens auszuloten.

  • Eine durchaus wichtige Info vermisse ich in dem Kommentar. Den Verträgen wird sicherlich zu entnehmen sein, dass der Kubikmeter über die Laufzeit zu X Euro/Dollar zu vergüten sei. Solange sich daran nichts ändert, sehe ich nur propagandistische Bemühungen der putin´schen Administration.

  • Eigentlich müssten wir doch jetzt JEDES Mittel unterhalb von Waffeneinsatz nutzen, um den russischen Imperialismus zu schwächen. Derzeit werden die russischen Truppen umgruppiert. Frische Söldner und vermutlich besser organisierte Mörderbanden werden herangeschafft. Das Morden an der Zivilbevölkerung geht munter weiter. Wenn die Ukraine unter diesem Druck zusammenbricht und nur noch als Rumpfstaat überlebt, dann geht es mit einiger Verzögerung nach Norden (Litauen) und Westen (Moldawien) und irgendwann werden wir nicht mehr über Schäden an unserer Wirtschaft (3% Bruttosozialprodukt sind derzeit im Gespräch) diskutieren und dem Sterben in anderen Ländern zuschauen, sondern dann kommt es an uns. Der irrwitzige russische Imperialismus aus den Abgründen der Vergangenheit muss jetzt gestoppt werden. Das muss der Bevölkerung vermittelt und nicht durch honigsüßes Reden vom sozialen Frieden und Lispeln von schweren wirtschaftlichen Schäden unterminiert werden. Wer von uns kann noch in den Spiegel schauen, wenn die düsteren Prophezeiungen der ukrainischen Politiker und Intellektuellen eintreffen? Seien wir den Ukrainern dankbar und ehren sie, dass sie diesen schrecklichen Abwehr-Krieg STELLVERTRETEND führen. Aber bitte nicht vergessen, dass das nicht so bleiben muss.

    • @Armand Armand:

      Wahre Worte.

  • Einerseits ist der Rubel im Verhältnis zum Euro wieder exakt auf dem Vorkriegsniveau angekommen und daher hat Frau Herrmann recht, somit wäre das egal.



    Andererseits war die Ankündigung Putins in Rubel zu bezahlen sicher der Hauptgrund, dass das so eingetreten ist.



    Letztlich geht es Putin um eine Konvertierbarkeit und letztlich Akzeptanz der eigenen Landeswährung. Geschäftmachen mit anderen Ländern (derzeit auch Indien!) zum Thema Rohstoffe (auch Agrarprodukte) sind somit klar erleichtert und stärken seine internationale Position. Einerseits will man ihn interational isolieren und dann auf Rubel umstellen? Ein Widerspruch!



    Auch die anderen Aspekte von Frau Herrmann teile ich nicht. Insbesondere von US-amerikanischer Drill-Technik bei der Öl- und Gasförderung ist Russland abhängig. Von technischer Infrastruktur im IT Bereich mal ganz abgesehen; Russland ist kein IT-Chip-Produzent. Russland ist in der globalisierten Welt keineswegs autark... außer bei Grundnahrungsmitteln.



    Inflation in Russland durch den Krieg? Ja sicher, aber auch hier wirkt eine Bezahlung in Rubel kontraproduktiv, da derlei Konvertierbarkeit und die Größe der Geschäfte die Währung stützen wird!

    • @Tom Farmer:

      "Einerseits ist der Rubel im Verhältnis zum Euro wieder exakt auf dem Vorkriegsniveau angekommen und daher hat Frau Herrmann recht, somit wäre das egal."

      Nein, einfach nein.

      Die russische Zentralbank hat gestern neue Zahlen veröffentlicht. Die aktuellen Devisen- und Goldreserven werden auf USD 604.4 Milliarden beziffert, der letzte Bericht war vom 18. Februar und gab Reserven von USD 643.2Milliarden an.

      Elvira Nabiullina, Präsidentin der russischen Zentralbank hat auch ganz klar gesagt, die rus Zentralbank greift massiv in den Markt ein, um den Rubel zu stützen.

      Weiterhin sind etwa 2/3 der Reserven der Zentralbank unter Sanktionen, stehen also für Stützungskäufe nicht zur Vergügung.

      Sagen wir also mal USD 428,8 Milliarden blockiert, blieben also USD 214,4 an zur Verfügung stehenden Reserven. Davon hat die gute Frau inzwischen USD 38,8 Milliarden abgefackelt, um den Rubel zu stützen. Das sind fast 20% ihrer Mittel, genauer gesagt 18,1%, in nicht einmal 1 1/2 Monaten.

      Was glauben Sie, warum die Russen in Rubel bezahlt werden wollen? Weil Sie diese Stützungskäufe auf Dauer nicht durchhalten, lesen Sie gerne dazu den sehr guten Beitrag von Frau Falk weiter unten dazu.

      Quelle: www.bloomberg.com/...-since-war-started

      • @Sven Günther:

        Wieso einfach nein?



        Es ist wie ich schreibe, das Warum hatte ich doch gar nicht thematisiert!



        Natürlich sollen Rubel Abrechnungen den Rubel stützen. Bin ja bei Ihnen.

  • "Es wäre zwar ein Propagandaerfolg für den russischen Präsidenten, wenn Rubel aus dem Westen rollen – aber im realen Krieg würde ihm das nicht weiterhelfen."

    Schon dieser Satz zeigt, wie falsch die Argumentation ist: Ohne Propaganda wäre der Krieg vorbei.

    Außerdem ist die Grundannahme falsch, dass Russland in den Bereichen Energie, Nahrung und Waffen "autark" sei. Das oligarchische System, das sich in den 1990er Jahren entwickelt hat und von Putin machtpolitisch perfektioniert wurde beinhaltet eine massive Fokussierung auf Rohstoffe. Aber selbst die in diesen Schlüsselindustrien für Förderung und Verarbeitung notwendigen Maschinen und Anlagen stammen zu großen Teilen aus dem Ausland, inklusive Wartung und Reparatur. Selbst in den Fahrzeugen der russischen Armee befinden sich Teile u.a. deutscher Hersteller (die natürlich entsetzt!!1 darüber sind...).



    Wie soll also mittelfristig ein derart materialintensiver Feldzug fortgesetzt werden, wenn Ersatzteile und Expertise an der Front und im Land selber fehlen?

    Hieran würde zwar eine Zahlung in Rubel nichts unmittelbar ändern - aber das Einlenken entgegen den vertraglichen Konditionen wäre eben doch viel mehr als ein propagandistischer Erfolg für das Regime in Moskau.

  • Wo bleibt der autofreie Sonntag? Wo das Tempolimit?

    Solange so etwas nicht angegangen wird, wirkt das "Bemühen um Unabhängigkeit" wie hohles Geschwätz.

    Ich will ja nicht, dass alle gleich aufhören zu heizen, oder ihr armes Autöchen gleich zum Abdecker bringen [...] .

    Lediglich, dass wir alle ein bisschen weniger verbrauchen.

    [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

    • @tomás zerolo:

      Sowas würde doch den Wähler vergraulen.

      Lieber die Industrie damit konfrontieren. Wer hätte gedacht, dass nahezu jedes Unternehmen + ihre Mamas von russischem Erdgas abhängig sind. Ganze Stahlwerke, Autogiganten, sogar Tesla braucht Gas. Die sind natürlich alle am Meckern.

  • Frau Hermann glaubt Putin beschwichtigen zu müssen/,können?



    ".....dass der Westen weiterhin in Euro zahlen darf. Das kann stimmen, muss aber nicht."



    Frau Herrmann hat auch keine Gewissheit.



    Deshalb sollte der Westen mal einfach 'sein Ding durchziehen'.

  • Habeck wird morgen wieder mit eienr neuen Erkenntnis aufwachen. Die Frage des Verzichts auf russisches Öl und Gas, um möglichst rasch das Morden Putins bremsen zu können behandelt er als im Prinzip alternativlos. Es gibt viele Wissenschaftler, die das wording, es würden Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet sein, bestreiten. Habekck muss noch lernen, so viele Arbeitsplätze sind es gar nicht mehr, die wegfallen, da inzwischen eine Verlagerung der meisten Existenzen schon stattgefunden hatte. Natürlich leiden große Unternehmen wie BASF oder Bayer oder bestimmte Metallverabeitungsunternehmen. Sie müssen ihre Automaten und Roboter, die ihnen Profite versprechen, abstellen. Und ich sehe das überhaupt nicht als schädlich an, wenn bei dieser Gelegenheit bestimmte sowieso verzichtbare Lebensmittelverarbeiter wie Nestle zugunsten nachhaltiger erzeugter Nahrungdmittel ersetzt werden können. Ich sehe in einem frewilligen Verzicht auf diesen Energieeinsatz, der ja schon viele manpower überflüssig gemacht hat, eine Chance, wieder Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen und die Abhängigkeit von Industriekebensmittel zu verringern. Nutzen wir diese Chance, wir müssen eh' Energie sparen. Massenarrbeitslosigkeit ist im Großen und Ganzen gar nicht mehr möglich, höchstens die Billiglöhner bei Tönnies. Für wen setzt sich Habeck ein, für die großen Player, die sowiso nicht mehr so viele Menschen ausbeuten oder für das Klima, gegen Putin und warum unterstützt er nicht den Kampf der Umweltschützer gegen die Gistküchen in Leuna, Leverkusen oder Ludwigshafen ? Klima contra den Wirtschatfsrettungsminister !

    • @Dietmar Rauter:

      "Natürlich leiden große Unternehmen wie BASF oder Bayer oder bestimmte Metallverabeitungsunternehmen..."

      Diese Unternehmen stellen die Ausgangsprodukte für den größten Teil unserer Wirtschaft her. Es gab schon vor dem Krieg Knappheit. Sie wird immer größer. Versuchen Sie mal als Handwerksbetrieb einzukaufen.

      Übrigens ist es ohne BASF und Co. auch Essig mit der Energiewende. Windräder baut man nicht aus Holz (auch knapp) und Segeltuch, sondern aus hochveredelten Spezialwerkstoffen.

  • „...allerdings ist etwas unklar, was genau gemeint ist.“



    Das lässt sich nachlesen.



    Aus Putins heutigem Dekret, Punkt 6:



    „Der ausländischer Käufer überweist Gelder in der im Erdgasliefervertrag angegebenen Fremdwährung auf das spezielles Devisenkonto des Typs "K" [der Gazprombank], welches im Kaufvertrag festgelegt wurde.“



    Also alles wie gehabt.



    Weiter: Die entsprechende Bank verkauft die vom ausländischen Käufer auf diesem Konto eingegangenen Devisen in Form von „Auktionen“ gegen Rubel, überweist die Rubel zurück auf das K-Konto des Käufers, und von dort fließen dann die Rubel an den Verkäufer.



    Quelle:



    www.finam.ru/publi...a-20220331-184500/



    Sämtliche Exporteure müssen seit Kriegsbeginn bereits 80% ihrer Devisenerlöse aus dem Exportgeschäft bei der Zentralbank zwangsumtauschen. Gazprom, und demnächst alle Exporteure (das Schema soll ausgeweitet werden) bekommt zukünftig ausschließlich (100%) Rubel für ihren Westexport und müssen sich die nötigen Devisen zurückkaufen. Und natürlich braucht Gazprom Devisen, auch wenn Frau Herrmann die These vertritt, der russische Energiesektor sei „autark“. Gazprom hat massig Schulden, die in Euro oder Dollar zurückgezahlt werden müssen, und importiert westliche Technologie. Und Schröder, der im Juni in den Gazprom-Aufsichtsrat gewählt werden soll, lässt sich bestimmt auch nicht in Rubeln bezahlen, lach.



    Man wird sehen, wer zu den Auktionen der Gazprombank (sprich Zentralbank 2.0) zugelassen wird und dort zu welchem Preis Devisen erwerben wird. Das knappe Gut Devise wird sicher im Sinne der Regierung verteilt werden. Das scheint mir der einzige Sinn dieses Schemas zu sein. Und es gibt halt kriegswichtige Unternehmen und nicht kriegswichtige.



    Im Ergebnis bleibt, dass durch den Gashandel harte Euros nach Russland fließen und der russische Staat durch den eingeführten Zwangsumtausch seinen Zugriff darauf verbessert. Das wird erst enden, wenn die Gasimporte aufhören.

    • @Barbara Falk:

      Jetzt sehe ich: Sie haben ganz ähnliches geschrieben wie ich, nur wesentlich ausführlicher und besser. Schließe mich an.

  • So weich kann man keine Politik machen.



    Die Gasförderung kann eh nicht gestoppt werden, zßumlenken klappt auch nicht.



    Wenn nicht an Europa geliefert wird, muss Putin das Gas direkt abfackeln.



    Das mag mal kurz als Signal erfolgen, aber er kann nicht monatelang täglich 500 Mio. € verbrennen...

  • Ich sehe die wirtschaftlichen Folgen zwar ebenfalls kritisch, wenn der Westen nur in Euro oder Dollar zahlt und Putin die Gaslieferung einstellt. Neben dem bereits von anderen angesprochenen Aspekt, dass leere Drohungen ein denkbar schlechtes Instrument sind, sollte man auch berücksichtigen, welche Folgen es hätte, wenn Verträge plötzlich nichts mehr wert sind.

    Ich bin noch nicht ganz schlau daraus geworden, ob der Internationale Gerichtshof in diesem Fall etwas machen könnte, da Russland als Rechtsnachfolger der Sowjetun8on ja ein Vetorecht bei der UN hat.

  • Frau Herrmann noch realpolitischer als Habeck? Oho. Ich denke - wie unsere Minister - dass wir ohne russisches Gas nicht gut da stehen und nicht leichtfertig einen Boykott ausrufen sollten. Aber jetzt einknicken und einen einseitigen Vertragsbruch Putins hinnehmen, das wäre eine hövhst problematisches Zeichen von Schwäche an Putin und die autokratische Welt. Putins zielloses Rumgeier aktuell zeigt IMO, dass er nicht mehr wirklich weiter weiß und sich langsam der Sackgasse beusst wird, in die er Russland manövriert hat. Da gilt es im Zweifelsfall jetzt Härte zu zeigen, auch wenn es wirklich schlimm wird, und ihn klar auf Vehandlungen mit Ukraine re. Neutralität zu drängen. Putin muss verstehen, dass er jetzt entweder mit einem blauen Auge und einem Teilerfolg aus der Sache rauskommen kann, oder alternativ Russland und sein Regime ökonomisch untergehen werden. Er darf seinen Bluff nicht erfolgreich durchziehen, sondern sich mit damit begnügen, dass er Teile der Ukraine annektieren kann und die Restukraine bewaffnet neutral und mit westlichen Sicherheitsgarantien souverän weiterbesteht.

  • Wenn man unfähig ist, mit Gasverzicht zu drohen, sollte man es lassen.



    Ist wahrscheinlich wie Kindererziehung. Wenn man nicht bereit ist, das zu tun, was man androht, macht man sich nur lächerlich.

    Und die Herren von Bayer, BASF und Co werden dem Olaf inzwischen schon diktiert haben, was geht und was nicht.

  • Wir sind noch von Öl, Gas, Kohle und Uran aus Russland abhängig.



    Viele sind noch vom Auto abhängig.



    Viele heizen noch mit Gas und Öl.

    Abhängige sind nicht in der Lage, auf die Schnelle von ihrem Suchtstoff los zu kommen.



    Wenn man nur einen Dealer hat kann der verlangen was er will, man wird folgen müssen.

    • @Bernd Berndner:

      Uran gehört definitiv nicht in die Liste. Russland ist weltweit nur der sechstgrößte Produzent und Uran kann im Gegensatz zu Öl und Gas ohne besondere Infrastruktur und Transportaufwand eingeführt werden.

      Außerdem braucht man nur sehr wenig davon: Bei den aktuellen Preisen kostet das Uranerz für eine MWh elektrische Energie 2 USD.

    • @Bernd Berndner:

      Bei Drogen hilft aber in vielen Fällen ein harter Entzug. Schmerzhaft aber effektiv.

      • @Herma Huhn:

        Ja, aber man kann halt auch dauerhafte gesundheitliche Folgen davon tragen. Bei der europäischen Wirtschaft wäre das ähnlich. Ein Importstopp würde die EU ruinieren. Und zwar so schwer, dass sie sich davon in Jahrzehnten nicht erholen würde.

        • @TeeTS:

          Haben Sie Belege für diese steile These oder sagt Ihre Glaskugel, dass es die europäische Wirtschaft ruiniert?

          • @Fridafrei:

            Die Belege gibt es in ein paar Jahren, für den Fall, dass der Importstopp sofort umgesetzt wird. Wie soll man denn für Prognosen Belege haben?

      • @Herma Huhn:

        das ist das tückische bei Analogien, sie helfen Sachen pregnant auf den Punkt zu bringen, den Kern zu erkennen, aber eine absolute Gleichsetzung geht fast immer nach hinten los. Wie in diesem Fall...

      • @Herma Huhn:

        Bei Drogen hilft meist ein harter (kalter)



        Entzug?! Woher haben Sie diese Weisheit?

  • In Rubel zu zahlen würde die Inflation in Russland begrenzen.

    Solange, bis Putin die Infrastruktur gen Osten und Süden ausgebaut hat und Europa trotzdem den Gashahn abdreht.

    Wenn wir Gas wirklich brauchen, müssen wir die Gasfelder vor der Küste Ukraine vor dem Russischen Zugriff schützen.

  • Bin der gleichen Meinung, auch wenn es für den Krieg keine Rolle spielt ob der Westen in Rubel oder Euro bezahlt, es geht um die Kraft der Zeichen. Es wäre ein schlechtes Zeichen, wenn der Westen nachgeben würde und ein riesiger Propagandaerfolg für den Schlächter aus Moskau.

  • Bei dem weniger Heizen gehe ich mit, aber das mit dem langsamer Fahren, das wird nix. Der Deutsche hat da in der großen Breite so eine Art genetischen Defekt....

  • Aber Frau Herrmann, wer wird denn "die Flinte gleich ins Korn werfen"?



    Bevor wir vertragsbrüchig werden und in Rubel zahlen, sollte der Vertrag vor dem Schiedsgericht entschieden werden; war das nicht in Schweden? Was steht denn eigentlich im Vertrag wenn der Lieferant vertragsbrüchig wird? Oder war das nur ein einseitiger Vertrag?



    Der Streit vor dem Schiedsgericht braucht Zeit, die wir dringend brauchen damit die kalten Nächte ein Ende haben und der Heizbedarf von allein auf fast Null zurück geht. Und zum Duschen können wir dann auch ins Freibad oder den Natursee um die Ecke gehen. Ist eh gesünder als unter der Legionellendusche zuhause.



    Natürlich gibt es kurzfristig keinen Ersatz für Putins Gas, obwohl schon die ersten 15% Ersatzlieferung ermöglicht sind. Da geht sicher auch noch mehr. Also auf Zeit spielen macht Sinn.



    Es gibt keinen anderen Ausweg als runter mit unserem Komfort und sofortiger Ersatz durch Regenerativ, alternativ dreckig Fossil vom nächsten Schlächter.



    Nach Ihrer Einschätzung der kriegerischen Lage Russlands wird der Krieg eh nicht mehr lange Dauern und Rüdiger Bachmann & Co. meinen, das bei Nullgas der wirtschaftliche Ruck groß, aber verkraftbar wäre und das nicht nur ein Monat lang.



    Scheinbar wirkt nur ein "biologischer Krieg" (Corona) politisch genug, um auch wirtschaftliche Maßnahmen vorzunehmen. Aber nein, auch zu Corona wurde die Industrie geschont, nicht war. Nur die Werktätigen Nebenschauplätze wie Tourismus, Gaststätten und Kultur wurden ausgeschaltet und die Infektionen durch die Werktätigen in der Industrie hingenommen.



    Oder greift die Nato bei Nullgas dann in das Geschehen ein? Könnte doch als hybride Kriegsführung durchgehen, oder? Zumindest ginge es dann dem Ende zu. Und wenn die ersten Raketen auf BASF fallen braucht es zumindest hierfür kein Gas mehr.

    Schön das seit heute endlich auch wieder die Geschwindigkeitsbeschränkung und Sonntagsfahrverbot auf dem Tisch liegt.

    • @Sonnenhaus:

      Ist ein Vertrag eigentlich noch gültig, wenn ein Vertragspartner die finanziellen Bedingungen so ändert, dass der andere Vertragspartner mit den Zahlungen nichts anfangen kann?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Normalerweise verliert er dann seine Gültigkeit. Aber genau deshalb können die Abnehmer nun doch weiterhin in Euro und Dollar zahlen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das ist ein Argument.....gut nachgedacht!!

  • Dieser Kommentar verkennt die Lage: Das russische Regime will mit seinem verbrecherischen Angriffskrieg neue Maßstäbe bei der Durchsetzung nationaler Interessen etablieren, und eine Reihe stiller Beobachter von Peking bis Rio schaut sich den Versuch interessiert an.



    Für die Freie Welt, egal ob arm oder reich, geht es daher nicht mehr um Geld, egal in welcher Größenordnung.



    Unter Vermeidung einer nuklearen Katastrophe müssen vielmehr alle ansonsten gangbaren Mittel ausgeschöpft werden, um in diesem Konflikt die Oberhand zu behalten. Andernfalls wird das 21. Jahrhundert zu einem langen, elenden Rückzugsgefecht der Freien Gesellschaften.

    • @Sebastian1341:

      Sie vergessen dabei zwei Dinge.

      Die "Freie Welt" hat das Jahrtausend selbst mit einem verbrecherischen Angriffskrieg begonnen und damit neue Maßstäbe bei der Durchsetzung nationaler Interessen etabliert. Sie taugt also wenig als moralische Institution.

      Und es ist für die Verteidigung der "Freien Welt" nicht besonders nützlich, wenn sie sich selbst destabilisiert.

  • 0G
    06792 (Profil gelöscht)

    Quatsch.

    Wenn man angegriffen wird kann man dem Gegner nicht jeden Tag Millionen Euro überweisen. Wir haben den ganzen Sommer um das Problem zu lösen und 1-2 Jahre langsamer auf der Autobahn fahren und weniger heizen werden wir überstehen.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      wir wurden nicht angegegriffen.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Russland hat aber Geld ohne Ende um die Armee zu finanzieren. Unser Pfund ist nicht das Geld, was wir Putin überweisen sondern unser wirtschaftlicher Einfluss in der Welt und uner Geld, mit dem wir die Ukraine finanzieren. Und den sollte man nicht schmälern. Russland ist in der Ukraine so oder so auf der Verlierertraße.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      nun ja, wenn zu einem Embargo kommt, geht es nicht nur ums Heizen im Haus und auf der Autobahn.



      Die Auswirkungen werden über sämtliche Industrien bis hin zur Landwirtschaft reichen. Für dieses Frühjahr ist aus letztjähriger Produktion genug Kunstdünger da, in diesem Sommer wird aber schon für das nächste Frühjahr vorproduziert und i.d.R. von der Landwirtschaft vorgekauft. Nur mal so als Beispiel.

      Falls es zu einem Boykott oder Embargo kommt wird es hier ganz schön rappeln. Zumindest davon gehe ich aus.

      Ob das dann noch handhabbar ist oder man sich letztlich bezüglich der Währung besser flexibel zeigen sollte - die Entscheidung würde ich mir gar nicht anmaßen wollen.

      Dafür gibt eine gewählte Regierung.

      • @Waage69:

        Was irgendwo eingespart wird, steht woanders zur Verfügung. Ein Embargo ist eine schmerzhafte aber notwendige Konsequenz, um glaubwürdig zu bleiben.

  • Klar und überzeugend!

  • Autos stehen lassen, dann geht das schon. Es gibt nicht Unökonomischeres als mit dem Zweitonner allein zur nächsten Brötchentaste zu juckeln. Genau das bzw. Ähnliches macht einen erheblichen Teil der motorisierten Fahrten aus. Und man kann es nicht oft genug sagen: Das nach Deutschland verkaufte Öl bringt den Russen dreimal soviel wie das Gas.

  • Man kann es so sehen Frau Herrmann, man kann aber den Blich auch um noch einen Akteur erweitern, den sie nicht im Blick haben, China.



    China hat absolut kein Interesse an steigenden Energiepreisen, da es das Land selbst hart trifft und China hat kein Interesse daran, dass die Weltwirtschaft schwindsüchtig wird denn dann bricht die chinesische Exportwirtschaft ein und damit die chinesische Gesamtwirtschaft und das Ende der KP naht.



    Das ist dann der Augenblick indem Xi & Co, ihr Nibelungentreue zu Putin noch mal unter die Lupe nehmen und zu dem Schluss kommen, dass es Zeit ist Putin ein paar klare Worte zu sagen.



    Direkt mag die Einstellung der Gasexporte durch Russland keinen Einfluss auf Putin & Co. haben, über die chinesische Bande aber mit Sicherheit.

  • 4G
    43985 (Profil gelöscht)

    Ich stimme der Autorin vollkommen zu. Ob allerdings Russland langfristig wirklich wirtschaftlichen Schaden nimmt, wage ich zu bezweifeln, da überlegt wird sämtliche Exporte in Rubel zu tätigen und sich Russland wohl endgültig nach Asien ausrichten wird.

    • @43985 (Profil gelöscht):

      Russland wird dann bestenfalls der abhängige Juniorpartner von China. Ob das das Ego von Putin verkraftet?

      • 4G
        43985 (Profil gelöscht)
        @Andreas J:

        War er vorher denn ein Partner auf Augenhöhe für Europa?