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Neue Regierung von SPD, Grünen und FDP„Die Ampel steht“

Kohleausstieg, Mindestlohn, Drohnen und Cannabis: Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP haben ihren Koalitionsvertrag präsentiert. Ein erster Überblick.

Rot, gelb, grün: Die Ampel-Parteien haben am Mittwoch den Koalitionsvertrag vorgestellt Foto: dpa

Knapp zwei Monate nach der Bundestagswahl nimmt die erste Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP auf Bundesebene die entscheidende Hürde. Die Spitzen der drei Parteien besiegelten am Mittwoch in Berlin ihren Koalitionsvertrag, der von den Gremien nun noch abgesegnet werden muss.

„Die Ampel steht“, sagte der designierte neue Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Präsentation des Vertrags. Die Ampel werde „eine Koalition auf Augenhöhe, mit drei Partnern, die ihre Stärken einbringen zum Wohle unseres Landes“.

Scholz sieht in den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP eine gute Grundlage für eine gemeinsame Regierung. Die Gespräche seien „konstruktiv und immer lösungsorientiert“ gewesen, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags. „Das hat mir gut gefallen.“ Da sei etwas zusammengewachsen.

Grünen-Co-Chef Robert Habeck äußerte sich zufrieden mit dem Koalitionsvertrag. „Wir sind auf einem 1,5-Grad-Pfad“, sagt er. Die Ampel-Parteien wollten eine neue Geschichte schreiben, die „die Vereinbarkeit von Wohlstand und Klimaschutz“ zeige. Statt immer neue Klimaschutzziele zu setzen, habe man sich entschieden, konkrete Maßnahmen zu vereinbaren.

Mit ihrem Koalitionsvertrag geben SPD, Grüne und FDP nach Worten von Grünen-Co-Parteichefin Annalena Baerbock eine Antwort auf die Klimakrise als „größte Herausforderung der Zeit“. Die künftigen Koalitionspartner hätten „den Weg dafür bereitet, dass wir als eine der größten Industrienationen der Welt klimaneutral werden können“. Dieser Anspruch ziehe sich durch alle Bereiche der Politik, auch durch die internationale Zusammenarbeit und die Außen- und Sicherheitspolitik.

Die angestrebte Ampel-Koalition steht aus Sicht von FDP-Chef Christian Lindner für einen Kurswechsel. Die drei Parteien SPD, Grüne und FDP hätten ihre Unterschiedlichkeiten in Wahlkämpfen nicht verborgen, sagte er am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags. „Aber wir haben uns in einem Punkt eine Gemeinsamkeit erhalten, nämlich den Status quo zu überwinden.“ Dafür habe die junge Generation sie auch gewählt.

Lindner betonte, Deutschland werde „der Anwalt solider Finanzen“ bleiben. Ziele der Ampel seien zudem, private Initiative, privates Know-how und privates Kapital zu entfesseln. Auch müsse der Staat digitalisiert, die Bildung verbessert, sozialer Aufstieg erleichtert werden und eine gesellschaftspolitische Liberalisierung gelingen.(dpa//afp/rtr)

Was im Koalitionsvertrag steht:

Ministerien: Die Ampel-Parteien wollen in der neuen Bundesregierung ein Superministerium für Wirtschaft und Klimaschutz schaffen, das von den Grünen geführt werden soll. Das geht aus dem Koalitionsvertrag hervor, der am Mittwoch bekannt wurde. Demnach stellen die Grünen auch den Vizekanzler oder die Vizekanzlerin und führen die Ressorts für Äußeres, Familie, Umwelt und Verbraucherschutz sowie Ernährung und Landwirtschaft.

Die FDP wird die Ministerien für Finanzen, Justiz, Verkehr und Digitales sowie Bildung und Forschung führen. Die SPD übernimmt – neben dem Kanzleramt – die Bereiche Inneres, Arbeit und Soziales, Verteidigung, Gesundheit, Bauen sowie Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Schuldenbremse: SPD, Grüne und FDP wollen die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse ab 2023 wieder einhalten. Im kommenden Jahr müssten wegen der andauernden Pandemie-Folgen noch einmal neue Kredite aufgenommen werden, heißt es im Koalitionsvertrag. Das Geld solle „insbesondere für die Überwindung der Coronakrise und Maßnahmen für eine schnelle wirtschaftliche Erholung“ genutzt werden. Ab 2023 werde die Verschuldung auf den in der Schuldenbremse vorgegebenen Spielraum beschränkt.

Kohleausstieg: Der Ausstieg aus der Kohle soll laut Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen „idealerweise“ auf 2030 vorgezogen werden. In dem 177-seitigen Papier, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, wird die Klimakrise als Bedrohung für Freiheit, Wohlstand und Sicherheit bezeichnet. Aktuell ist die Abschaltung von Stein- und Braunkohlekraftwerke in Deutschland bis spätestens 2038 vorgesehen.

„Die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen, hat für uns oberste Priorität“, heißt es mit Blick auf das internationale Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Grünen-Chef Robert Habeck sagte: „Wir sind auf dem 1,5-Grad-Pfad mit diesem Koalitionsvertrag.“

Mindestlohn: Die Ampel-Koalition will den gesetzlichen Mindestlohn auf zwölf Euro erhöhen. Dies sei eine „einmalige Anpassung“, heißt es im am Mittwoch veröffentlichten Koalitionsvertrag. „Im Anschluss daran“ soll wieder wie bisher die unabhängige Mindestlohnkommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern für weitere mögliche Erhöhungsschritte zuständig sein.

Aktuell liegt der Mindestlohn bei 9,60 Euro pro Stunde. Bislang sollte er auf 10,45 Euro bis Mitte 2022 steigen. Die Untergrenze von zwölf Euro pro Stunde war ein zentrales Wahlkampfversprechen der SPD. Auch die Grünen plädierten dafür. FDP-Parteichef Christian Lindner hatte zuletzt die „einmalige Ausnahme“ vom Prinzip der unpolitischen Festlegung betont.

Armut: Die Ampel-Partner wollen die Grundsicherung in ein Bürgergeld umbauen. In den ersten beiden Jahren wird es gewährt, ohne dass das Vermögen und die Angemessenheit der Wohnung überprüft werden. Das entspricht den gegenwärtigen Corona-Ausnahmeregeln.

Kindergrundsicherung: Die Leistungen für Kinder, darunter das Kindergeld, der Kinderzuschlag und Hartz IV-Leistungen, werden in einer Kindergrundsicherung zusammengefasst. Die automatische Auszahlung soll helfen, die Kinderarmut zu verringern. Anspruchsberechtige Familien müssen Leistungen nicht mehr einzeln beantragen. Die Kinderrechte sollen im Grundgesetz verankert werden.

Mietpreisbremse: Die angestrebte künftige Ampel-Regierung will die Mietpreisbremse verlängern und verschärfen. In Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt soll die Miete binnen drei Jahren nur noch bis zu 11 Prozent steigen dürfen statt wie bisher bis zu 15 Prozent, heißt es in dem Koalitionsvertrag, der der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin aus mehreren Quellen aller drei Parteien vorlag.

Wohnungen: Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP will pro Jahr 400.000 neue Wohnungen bauen. 100.000 davon sollen öffentlich gefördert werden.

CO2-Abgabe: Die Ampel-Koalition will wegen der hohen Energiepreise die CO2-Abgabe auf Sprit, Heizöl oder Gas nicht weiter erhöhen. Angesichts des derzeitigen Preisniveaus halte man aus sozialen Gründen an dem beschlossenen Preispfad fest, heißt es im Koalitionsvertrag.

Rente: Die Ampel-Koalition will den bisher ausgesetzten sogenannten Nachholfaktor bei der Rentenberechung wieder in Kraft setzen. Damit dürfte sich die Rentenerhöhung 2022 für über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner verringern, weil sich damit die 2021 rechnerisch aufgrund der Lohnentwicklung eigentlich erforderliche Rentenkürzung dann auswirkt: „Wir werden den sogenannten Nachholfaktor in der Rentenberechnung rechtzeitig vor den Rentenanpassungen ab 2022 wieder aktivieren und im Rahmen der geltenden Haltelinien wirken lassen“, gaben die drei Parteien bekannt.

Familien: Die Ampelkoalition will das Familienrecht in vielerlei Hinsicht modernisieren. Das kündigte Grünen-Chefin Annalena Baerbock am Mittwoch bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP in Berlin an. So soll das „kleine Sorgerecht“ für soziale Eltern ausgeweitet und zu einem eigenen Rechtsinstitut weiterentwickelt werden. Im Rahmen der sozialen Elternschaft wird Verantwortung für die Erziehung von Kindern ohne rechtliche Anerkennung oder Abstammung übernommen.

Zudem will die „Ampel“ das „Institut der Verantwortungsgemeinschaft“ einführen. Es soll jenseits von Liebesbeziehungen oder der Ehe zwei oder mehr volljährigen Personen ermöglichen, rechtlich füreinander Verantwortung zu übernehmen. Wenn ein Kind in die Ehe zweier Frauen geboren wird, sollen automatisch beide rechtliche Mütter des Kindes werden, sofern nichts anderes vereinbart ist. Die Ehe solle nicht ausschlaggebendes Kriterium bei der Adoption minderjähriger Kinder sein.

Drohnen: SPD, Grüne und FDP wollen in einer gemeinsamen Bundesregierung eine Bewaffnung der Bundeswehr mit Drohnen ermöglichen. Diese könnten zum Schutz der Soldaten im Auslandseinsatz beitragen.

Rüstungsexporte: SPD, Grüne und FDP wollen die deutschen Rüstungsexporte künftig mit einem eigenen Gesetz besser kontrollieren. Bisher gibt es nur politische Richtlinien für die Ausfuhr von Waffen und anderen Rüstungsgütern. Darin wird unter anderem der Export von Waffen in Krisengebiete untersagt. Außerdem wird der Beachtung der Menschenrechtslage in den Zielländern ein hoher Stellenwert bei Exportentscheidungen eingeräumt. Vor allem die Grünen, aber auch Teile der SPD haben immer wieder kritisiert, dass die Richtlinien für eine effektive Rüstungsexportkontrolle nicht ausreichen.

Wahlalter: Die geplante Ampel-Regierung will das Wahlalter in Deutschland von 18 Jahre auf 16 Jahre senken. Für eine Absenkung des Wahlalters für Bundestagswahlen ist aber eine Grundgesetzänderung notwendig.

Cannabis: Die voraussichtliche Ampel-Koalition will eine „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ einführen. Dadurch würden „die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“, heißt es in dem Koalitionsvertrag.

Schwangerschaftsabbrüche: Die Ampel-Parteien wollen das umstrittene Werbeverbot für Abtreibung vollständig abschaffen. Der entsprechende Paragraf 219a im Strafgesetzbuch werde gestrichen, heißt es im vereinbarten Koalitionsvertrag. Ärzte dürfen zwar bisher schon darüber informieren, dass sie Schwangerschaftsabbrüche anbieten, können aber bestraft werden, wenn sie dabei auch die verwendete Methode nennen.

Staatsangehörigkeitsrecht: Die geplante Ampel-Regierung plant für Deutschland ein neues Staatsangehörigkeitsrecht. Es sollten die Mehrfachstaatsangehörigkeit ermöglicht und der Weg zum Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit vereinfacht werden. Eine Einbürgerung solle in der Regel nach fünf Jahren möglich sein, bei besonderen Integrationsleistungen bereits nach drei Jahren.

Asylpolitik: Die Ampel-Koalition will Asylverfahren und Familienzusammenführungen beschleunigen und zugleich eine „Rückführungsoffensive“ starten. „Wir wollen einen Neuanfang in der Migrations- und Integrationspolitik gestalten, der einem modernen Einwanderungsland gerecht wird“, heißt es im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP. „Wir werden irreguläre Migration reduzieren und reguläre Migration ermöglichen.“

Für schnellere Asylverfahren will die neue Koalition das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) entlasten. „Wir wollen schnellere Entscheidungen in Asylprozessen sowie eine Vereinheitlichung der Rechtsprechung und werden dazu zügig einen Gesetzentwurf vorlegen“, kündigten die drei Parteien an. Die umstrittenen Ankerzentren für Flüchtlinge werden demnach von der neuen Bundesregierung nicht weiterverfolgt.

Zugleich kündigten die Ampel-Parteien an, die Rückführung von ausreisepflichtigen Menschen voranzutreiben. „Wir starten eine Rückführungsoffensive, um Ausreisen konsequenter umzusetzen, insbesondere die Abschiebung von Straftätern und Gefährdern“, heißt es in dem Koalitionsvertrag. Der Bund werde die Bundesländer bei Abschiebungen künftig stärker unterstützen.

Transsexuellengesetz: Die Ampel-Parteien wollen das umstrittene Transsexuellengesetz abschaffen. Es solle „durch ein Selbstbestimmungsgesetz“ ersetzt werden, heißt es im am Mittwoch veröffentlichten Koalitionsvertrag. Dies umfasse „ein Verfahren beim Standesamt, das Änderungen des Geschlechtseintrags im Personenstand grundsätzlich per Selbstauskunft“ möglich mache. (dpa/afp/rtr)

Insider: Scholz sichert Einhaltung der Schuldenbremse zu

Der voraussichtliche künftige Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einer internen SPD-Sitzung nach Darstellung eines Teilnehmers die Einhaltung der Schuldenbremse zugesagt, die nach Vereinbarung der Ampel-Parteien während ihrer Sondierungen ab 2023 wieder greifen soll.

In einer Sitzung des Parteivorstandes habe Scholz zudem mit Blick auf den Koalitionsvertrag mit Grünen und FDP gesagt, die Finanzierung des Landes gebe es nicht zum Nulltarif. (rtr)

Erste Inhalte aus Koalitionsvertrag bekannt

Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP einigen sich einem Insider zufolge auf die Anschaffung bewaffneter Drohnen. Diese könnten zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten bei Auslandseinsätzen beitragen, heißt es. Die Bundeswehr dringt seit Jahren auf die Beschaffung. In der letzten Regierungskoalition aus Union und SPD hatte die SPD eine entsprechende Entscheidung blockiert.

Die Ampel-Parteien bestätigen in einem vierseitigen Papier mit Kernbotschaften, dass der Mindestlohn auf zwölf Euro erhöht wird. Das bedeute eine Gehaltserhöhung für rund zehn Millionen Menschen. Außerdem heißt es: „Die Bewältigung der Coronapandemie wird eine der ersten wichtigen Aufgaben der Koalition.“ Und weiter: „Damit das bestmöglich gelingt, werden wir einen Krisenstab zu Corona einrichten.“

Für Forschung und Entwicklung sollen künftig 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zur Verfügung stehen. Außerdem steht in dem Papier: „Wir führen die Kindergrundsicherung ein, in der wir alle bisherigen finanziellen Unterstützungsleistungen bündeln.“ Und: „Diese Leistung wird automatisch berechnet und kommt direkt bei den Kindern an.“ Kinderrechte sollen zudem im Grundgesetz verankert werden.

Die Ampel-Parteien wollen ein Wahlrecht ab 16 Jahren zulassen. Bei der Altersversorgung wollen die drei Parteien in eine ergänzende Aktienrente einsteigen. Diese teilweise Kapitaldeckung solle als dauerhafter Fonds von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle professionell und seriös verwaltet werden, sagt eine mit dem Entwurf des Koalitionsvertrages vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die künftigen Koalitionspartner hätten zudem vereinbart, das Rentenniveau zu sichern sowie Rentenkürzungen und die Anhebung des Renteneintrittsalters auszuschließen. (rtr)

Die voraussichtliche Verteilung der Ministerien:

Die SPD erhält wohl: Kanzleramt, das Amt des Kanzleramtschefs, das Innenministerium, das Verteidigungsministerium, das Gesundheitsministerium, das Ministerium für Arbeit und Soziales, das Ministerium für Bauen und Wohnen sowie das Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit

An die Grünen geht: das Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium sowie das Auswärtige Amt, das Familienministerium, das Landwirtschaftsministerium und das Umweltministerium.

Die FDP besetzt: Das Finanzministerium, das Justizministerium, das Verkehrsministerium sowie das Ministerium für Bildung & Forschung

Erste Informationen über Ministerien

In der von SPD, Grünen und FDP geplanten neuen Bundesregierung unter einem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) können die Sozialdemokraten nach Angaben eines Insiders sieben Ministerposten besetzen. Darunter sei auch das neu geschaffene Ministerium für Bauen und Wohnen, sagte eine mit dem Ergebnis der Koalitionsverhandlungen vertraute Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Das Finanzministerium werde von der FDP besetzt, womit der Weg frei sein dürfte für FDP-Chef Christian Lindner auf diesem Posten.

Die Grünen erhalten das Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium sowie das Auswärtige Amt. Als Favoriten für diese Ministerposten gelten die beiden Grünen-Parteivorsitzenden, Robert Habeck und Annalena Baerbock. Neben dem Kanzleramtschef kann die SPD demnach zudem die Ministerien für Inneres, Verteidigung, Gesundheit, Arbeit und Soziales sowie Wirtschaftliche Zusammenarbeit besetzen.

Insgesamt sehe der Koalitionsvertrag siebzehn Ressorts vor und damit eines mehr als in der jetzigen Regierung. Ein eigenes Digitalministerium sei nicht geplant. Das Verkehrsministerium geht laut Bild an die FDP. Minister solle Generalsekretär Volker Wissing werden, heißt es auf der Bild-Internetseite. Die Grünen würden überraschend nicht zum Zuge kommen.(rtr)

Pressekonferenz am Nachmittag geplant

SPD, Grüne und FDP wollen den Koalitionsvertrag für eine gemeinsame Ampel-Regierung am Mittwochnachmittag um 15.00 Uhr vorstellen. Das kündigten die drei Parteien am Morgen an. Eine Einigung auf die Regierungsvereinbarung liegt demnach offensichtlich vor. Gut acht Wochen nach der Bundestagswahl sollen damit bisher zwischen den Parteien vertraulich behandelte Details der Zusammenarbeit öffentlich werden.

Über die Inhalte der Vereinbarung sowie die vorgesehene Kabinettsliste wurde bisher weitgehendes Stillschweigen gewahrt. Der Koalitionsvertrag einschließlich der geplanten Ressortverteilung müssen noch von Parteitagen von SPD und FDP sowie bei den Grünen durch eine Mitgliederbefragung gebilligt werden.

Geplant ist, dass SPD-Kandidat Olaf Scholz in der Woche ab dem 6. Dezember im Bundestag zum Kanzler gewählt wird und die neue Regierung ihre Arbeit aufnimmt.

Die Koalitionsverhandlungen hatten am 21. Oktober begonnen, nachdem die drei Ampelparteien zuvor in Sondierungen den Grundstein dafür gelegt hatten. Geführt wurden sie in einer Hauptverhandlerrunde aus je sechs hochrangigen Vertretern jeder Partei sowie in 22 Arbeitsgruppen. In diesen handelten die Fachpolitiker der Parteien die Details des Koalitionsvertrags aus. (afp/dpa/rtr)

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55 Kommentare

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  • Die geplante Ampel-Regierung will das Wahlalter in Deutschland von 18 Jahre auf 16 Jahre senken.



    Wenn die Ampel meint, dass 16/17-Jährige erwachsen genug sind, um die politische Richtung für die deutsche Bevölkerung mit zu entscheiden, dann muss man auch konsequenterweise die Volljährigkeit und Strafbarkeit auf 16 Jahre senken.

    • @Wahrheitsliebender:

      Naja, strafmündig ist man ja in der Tat noch früher.

      Und - mit Verlaub- was glauben sie denn? Dass Ältere unbedingt erwachsen genug sind ?

      Da sprechen aber die Wählerstimmen für die A-Partei eine ganz andere Sprache ...

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Nach dem Absatz über die Verteilung der Ministerien ... habe ich aufgehört zu lesen. Das "Gedöns" für die stärkste Fraktion und die wirklich wichtigen an den kleinsten der Drei ...

  • Au Weia,



    die Schere Arm-Reich wird noch weiter auseinanderklaffen. Könnte die FDP hier nicht 5% entgegenkommen und wenigstens den reichsten 5% eine Vermögenssteuer abringen? Das würde reichen um den ärmeren 20% eine echte Grundsicherung zu ermöglichen und nebenbei würde auch noch genut für Klimaschutz herausspringen. Aber nein, dann würden sich die armen Superreichen ja von ihrer FDP betrogen fühlen. Dass jetzt alleinerziehende Mütter weiterhin drei Jobs haben müssen, Kinder sich den Klassenausflug nicht leisten können interessiert die ja nicht.



    Auch ist uninteressant, dass die Wähler sozial ausgerichteter Parteien sich von diesen betrogen fühlen.



    Ich denke, Rot-Grün-Schwarz hätte mehr möglich gemacht.



    Gelb als "Zünglein an der Waage" wird niemals soziale Gerechtigkeit ermöglichen.

    Auf die nächste Wahl kann ich mich auch nicht freuen, das was hier herauskommen wird wird die rechts-außen Parteien beflügeln.

  • Dass die FDP mit Hr. Wissing das Verkehrsministerium bekommt ist, da sich die FDP bisher als Klientelpartei präsentiert hat, und dabei unverkennbar auf Seiten der Autofahrer steht, zunächst mal kein gutes Zeichen.

    Die Realitäten von Radfahrenden und Autofahrenden unterscheiden sich eben in einer so grundlegenden Weise, dass jeder der nur die eine Seite kennt, geneigt ist bei der Verkehrsplanung die jeweils andere zu benachteiligen.

    Wenn man sich die Städte in Deutschland ansieht, ist das in Deutschland seit ca. 60 Jahren Alltag.

    Ein guter Verkehrsminister muss also auch die jeweils andere Seite kennen (lernen). Ich bin mir diesbzgl. auch sicher, dass dies z.B. Holland ganz selbstverständlich dazu gehört.

    In Deutschland (Autofetischland) sind wir allerdings noch nicht so weit.

    Insofern möchte ich Hr. Wissing einladen als eine seiner ersten Amtshandlungen mal in einer Deutschen. Großstadt zum Berufsverkehr, eine nennenswerte Zeit lang mit dem Fahrrad zu fahren...

    Da nun bei der Präsentation des Koalitionsvertrages gerne darauf hingeweisen wurde, dass da "etwas zusammengewachsen ist" und" jeder auch mal versucht hat die Perspektive der Anderen zu sehen", könnte sich die Verkehrspolitik als Gradmesser erweisen...und beweisen (oder auch nicht), ob man den warmen Worten auch Taten folgen lässt..

    Hoffen wir das Beste..

  • Ach du Scheisse !



    Lindner betonte, Deutschland werde „der Anwalt solider Finanzen“ bleiben.

    Also weiter mit Wirecard, Cum-Ex, Korruption, Vorteilsnahme und dem Geldwäscheparadies "Germany"

  • Man kann die Ressortverteilung innerhalb der Ampelkoalition auch lakonisch zusammenfassen: die FDP holt sich ihre Traumministerien, die Grünen bekommen die ökologische Spielwiese, die SPD die Arschkarten-Ressorts.



    Nach der Wahl ist vor der Wahl … und dreimal darf man raten, wer in der Zwischenzeit vor allem bei dieser Aufgabenverteilung punkten kann. Nicht nur die Grüne Jugend und Klimaschützer haben etwas zu meckern, auch als linker Sozialdemokrat kann man den Eindruck gewinnen, dass es nicht die Liberalen sind, die hier über den Tisch gezogen wurden.

  • Da muss man hoffen dass die kontrollierte Abgabe von Cannabis zeitnah erfolgt. Hundert Tage sollten nicht weit überschritten werden.



    Im Rausch lässt sich der Rest möglicherweise besser ertragen.



    Alternativ bestünde die Gefahr dass sich das Volk der Religion besinnt, Religion soll ja das Opium des Volkes sein.

  • Das Kabinett des Grauens. Lindner als Finanzminister, Baerbock für das Außenministerium und Cum-Ex-Scholz als Kanzler. Krass. Immer wenn man denkt es kommt nicht schlimmer.

  • Ja jetzt in der undefinierten Zwischenphase zeigt sich, nicht nur in den Kommentaren, wer gegen etwas bestimmtes ist oder wer gegen alles ist. Im "wir" oder im gegensatz. Nicht umsonst heisst Diablo im spanischen "der Spaltende".

  • Nein, liebe Freunde, nach langen Jahren des Stillstands hält doch ein neuer Geist Einzug. Das sage ich alter Zyniker!



    Ich schaue mir die Gesichter an, die jetzt an die Stelle von Seehofer, Spahn, Scheuer, Maas, Altmaier treten und diese Regierung aktivieren werden: Da sind einfach Leute dabei wie Malu Dreyer, Wissing, Hofreiter, Walter-Borjans (der noch mitverhandelt hat), Strack-Zimmermann, einige von Bündnis 90, denen ich doch zehnmal mehr Vertrauen schenken würde als der gerade abgewählten alten Garde. Andere Persönlichkeiten für eine zu lange mutlos agierende Politik.



    Das hat schon eine andere Ausstrahlung, eine hochkonzentrierte Energie. Es ist zwar nicht meine Kommune, die da jetzt regiert, aber wie sie da vorne auf der Pressekonferenz auftreten, sind sie eine Gang: Scholz hält sie zusammen, Habeck erklärt Details, Lindner beruhigt fast väterlich das Fußvolk. Streitbar verbunden stellen sie sich der größten Aufgabe, die je eine Regierung nach 1945 bewältigen musste: Nämlich den Umbau einer fossilen Industriegesellschaft in eine dekarbonisierte, die natürlichen Lebensbedingungen wieder respektierende Gesellschaft, im Widerstreit, aber doch kollegial.



    Wenn die hier vereinten "Egos" es schaffen, weiter statt Parteiprofilierung auf Gemeinsamkeiten zu setzen, entstünde etwas Neues, Begeisterndes. Ihr Programm zeugt in diesem Moment von einer politischen Intelligenz, die sich endlich den Herausforderungen stellt, viel mehr als es z.B. die französische und britische Regierung derzeit tun. Wenn Lindner von Demut spricht angesichts der von seiner (durchaus diversen) Partei mitgetragenen Herausforderungen und Habeck ausführt, warum das Land acht Jahre eher den Kohleausstieg schaffen wird, dann kommt Hoffnung auf. Damit wäre die BRD die erste größere westliche Ökonomie, die in relativ kurzer Zeit ohne Atomenergie seine z.Zt. grotesk hohen Emissionen reduzieren würde.

    • RS
      Ria Sauter
      @Ataraxia:

      Ist Cannabis schon freigegeben?



      Ansonsten kann ich Ihre Begeisterung nicht verstehen und zuordnen.

  • Es gibt kein Tempolimit. Zum Ausgleich hierfür gibt es auch keine Vermögenssteuer. Und zum Ausgleich hierfür gehen das Verkehrs- und das Finanzministerium an die FDP.

    Und um den nötigen Strom z. B. für das unterlassene Tempolimit zu herstellen, prügelt Wirtschafts- und Klimaminister die entsprechende Windkraft in die Landschaft.

  • "Die Ampel-Partner wollen die Grundsicherung in ein Bürgergeld umbauen."

    Mit einer Umbenennung? Und bis auf ein paar kosmetische Änderungen bleibt alles beim Alten.

    Die gleiche Schwammigkeit wie bei den ökologischen Themen. Kann man sich jetzt wenigstens legal schönkiffen.

  • Frau Baerbock als Außenministerin? Puhhhh.

  • ... und ich hatte mich schon auf Neuwahlen im Frühjahr gefreut. (;-))

  • Schön heute eine Bildunterschrift in der Hauptstadtpresse: "Das neue Führungs-Quartett in Deutschland: Robert Habeck, Annalena Baerbock, Christian Lindner" (sic).



    www.tagesspiegel.d...gabe/27827582.html

  • Eine Koalition der gut sitzenden Anzüge, des Händchenhaltens und irgendwas mit Umweltschutz.

    • @weidedammer:

      Die Frage der Garderobe hat 30% der Verhandlungszeit ausgemacht.

      ,-)

  • Ich gratuliere und wünsche der Ampel viel Erfolg und uns allen auch.

  • Hauptsache die Posten sind verteilt. Deutschland wird in den nächsten 4 Jahren genauso wie in den letzten 16 Jahren vor sich hin dümpeln.

  • Hamwer also jetz aufm Rechner, euer sPDFdp. Zum gelegentlichen zynischen Konsultueren in stillen Stunden kommender Jahre. Vielleicht finden wir da auch noch was Grüns...

    www.tagesspiegel.d...mpel-2021-2025.pdf

  • Schade dass das Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dieses mal nicht an die FDP geht.

    • @hey87654676:

      Afghanische Teppiche sind derzeit sowieso nicht Teil der Entwicklungspolitik.

    • @hey87654676:

      Kenner wissen, was gemeint ist...

  • Bleibt zu hoffen, daß die Leistungen dieser Regierung in den nächsten vier Jahren dann an den tatsächlich erreichten Verbesserungen gemessen werden - und nicht an den farbenblinden und -geblendeten Schwarzsehern.

  • Sehr Schade, Anton Hofreiter wäre m.E. der Richtige gewesen um eine ökologische Verkehrswende einzuleiten. Mit der FDP gehts vermutlich weiter wie gehabt.



    Gebt doch der FDP lieber das Familienministerium.

    • @Dschou:

      Die FDP will laut Programm die marode deutsche Verkehrsinfrastruktur überwinden. Wollen wir hoffen, nicht nur für Porschefahrer.

      • @Ataraxia:

        Jedenfalls sollen die Straßen noch voller werden: "Um Jugendliche schon frühzeitig für die Gefahren im Straßenverkehr zu schulen, werden wir



        begleitetes Fahren ab 16 Jahren ermöglichen." So steht es im Koalitionsvertrag. Wieso ein Bedarf dafür besteht, schon 16jährige Auto fahren zu lassen, erschließt sich nicht. Wenn es tatsächlich darum ginge, ihnen ein Bewusstsein für die Gefahren des Straßenverkehrs zu vermitteln, sollte man sie lieber zu Fuß gehen oder Rad fahren lassen; das Auto vermittelt eher ein subjektives Sicherheitsgefühl, wenn man drin sitzt.

    • @Dschou:

      Hofreiter sieht zwar sehr wild aus,



      ist aber der mit Abstand beste



      in der grünen Führungsriege.

      Familie muss an die Partei mit der



      höchsten Scheidungsrate gehen.

  • Dumm - so dumm - es ist unfassbar!



    Die Blockadeministerien Justiz und Finanzen an die FDP.



    Und auch noch die Verkehrsbremse!



    Wie wollen die Grünen denn damit Klimaschutz machen?



    Wir werden die ganze Legislaturperiode nur Gejammer über Blockaden hören.



    Für Grüne Politik braucht es Fachressorts wie Verkehr, Bau und Agrar. Das Umweltministerium ist eh grün - egal wer vorne steht.



    Und als Außenministerin darf Frau B. demnächst nur hinter den Scherben des FM hinterherkehren. Glückwunsch - da wäre sie besser gleich zum Cateringpersonal gewechselt...



    Argh!!!

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @mensch meier:

      „Wie wollen die Grünen denn damit Klimaschutz machen?“ Mit der KfW natürlich.

  • Dass vergleichsweise Vorbehalte gegen Lindner als Finanzminister international bestehen, spricht sich hoffentlich noch vor seiner Ernennung in Berlin herum.

    Naja, Neuwahl(en), bitte.

  • RS
    Ria Sauter

    Oh, das sind keine guten Aussichten!



    Dann auf weitere "Scheueraktion" a la Wirsing und unklare Finanzen für Klimapolitik.



    Wenn jetzt noch der Lauterbach Gesundheitsminister wird, und Baerbock Außenministerministerin ist meine Verzweiflung riesig.

    • @Ria Sauter:

      Der Kommentar wurde entfernt, unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette

      Die Moderation

      • RS
        Ria Sauter
        @Ataraxia:

        Keiner von Greenpeace würde sich dafür hergeben, glauben Sie mir.



        Das ginge nur, wenn das Personal ganz ausgetauscht würde.

    • RS
      Ria Sauter
      @Ria Sauter:

      Upps sollte nicht Wirsing lauten😁



      Das ist eine Beleidigung für das Gemüse!

  • als Wissing noch Verkehrsminister in RLP war hat er bei uns in der Stadt einen neuen Fahrradweg eröffnet.



    Während seiner rede stand sein Dienstwagen auf eben diesem Fahrradweg und dem Fussweg.

    Erst nach längerer Diskussion mit dem FAhrer (und dem Hunbweis, dass ich das Bilkd der anwesenden Presse übergeben würde) fuhr auf den 10m weiter entfernten PArkplatz.



    5 Minuten später hielt wieder ein dicken Dienstwagen an der selben Stelle.

    Die DIskussion wiederholte sich in noch zäherer Weise.



    Anschliessend wurden EInkäufe aus dem Kofferraum des zweiten Wagens in den des ersten umgeladen.

    Der Chef redete während dessen unbeeindruckt weiter.......



    Das ist FDP Verkehrspolitik.

    • @Friderike Graebert:

      Das ist eine Art Suchtverhalten: Wie der Alkoholiker nochmal den letzten Tropfen vor dem Entzug genießt, so parkt der FDP-Chauvi seinen SUV genau dorthin, wo er demnächst mit einem megaschicken e-bike verkehren muss. Nein, der Trend ist unumkehrbar und geht von dieser suizidalen Mobilitätsform weg. Und ist die FDP etwa nicht trendy?



      In Berlin gibts eine große Bewegung für die autofreie Stadt. Vielleicht hinkt Deutschland bald nicht mehr hinterher, sondern wird zum Venedig der Neuzeit, mit autobefreiten menschlichen Innenstädten.

      • @Ataraxia:

        Wenn die Bewegung für autofreie Innenstädte doch nur andernorts so groß wäre wie in Berlin … na ja, ich will‘s Ihnen mal glauben, ich bin ja kein Berliner.



        Wäre doch nur gut, wenn der neue FDP-Verkehrsminister dann direkt vor seiner „Haustür“ gesellschaftlichen Gegenwind erfahren würde … Liberale sollen erstaunlich lernfähig sein, wenn ihnen der Wind ins Gesicht bläst, so zumindest das Gerücht.

        • @Abdurchdiemitte:

          Na gut, ich spreche nicht für den Speckgürtel, sondern die Innenbezirke, in denen jetzt auch in den kalten Tagen morgens die Zahl der Fahrradfahrer* oft die Zahl der Autofahrer* übertrifft, die ja oft allein unterwegs sind (in angeblichen "Familienwagen"). Eine gewisse Autonutzung bleibt notwendig und ist weniger schädlich, wenn gut besetzt. Von Weizsäcker hat einen konstruktiven Vorschlag gemacht, wie man mit den Milliarden Verbrennern in ärmeren Teilen der Welt umgeht, wo keiner im Traum daran denken würde, diese zu verschrotten: taz.de/Ernst-Ulric...nterview/!5816477/ - also grünen Wasserstoff und CO² zu Methanol zu verschmelzen, um damit Verbrenner klimaneutral zu füttern.

    • @Friderike Graebert:

      Herr Wirsing sollte Gesundheitsminister werden.

  • Schlimm genug, dass die FDP den Finanzminister stellen wird, aber jetzt auch noch das Verkehrsministerium?



    Ausgerechnet das Ressort wo klimatechnisch der größte Nachholbedarf besteht, dank jahrelangem Stillstand durch Scheuer und Co? Fehlt nur noch, dass die SPD das Landwirtschaftsministerium übernimmt, das wäre dann die totale Bankrotterklärung für die Grünen.

    • @petermann:

      Die Grünen üben Verrat, mit der Abgabe des Verkehrsministeriums an die FDP ist klar: die Bahn wird zerschlagen und die Automobilindustrie hofiert. Das Klimaministerium wird so zur reinen Alibi-Veranstaltung. Eine Katastrophe...

  • Warum bin ich eigentlich bei den Grünen?

  • Wenn bei den Grünen wieder Geschlecht vor Qualifikation steht, wird Baerbock unsere Außenministerin. Nach Maas sicher keine Verbesserung. Die BRD wird damit wieder die Interessenvertretung der USA, hurra!

  • "FDP erhält wohl Verkehrsministerium"



    Geht das Verkehrsministerium immer an die überbewerteste Kleinpartei in einer Koalition? Steht das in der Verfassung?



    Na ja, schlimmer als Scheuer wird's wohl nicht werden...

  • Sollte das zutreffen, dann haben die Grünen aufrecht auf den Knien gewinnen.... Finanzen entscheidet, wofür Geld fließt, den Aussenminister wollte eh keiner und Wirtschaft war schon unter der CDU ein Job ohne Wert. Und Klimaministerium? Welche Kompetenzen. Der Verkehr bleibt weiter in der Hand derjenigen, die weder ein Interesse an Ökologie, noch Verkehrswende haben. Chapeau!

  • FDP Finanzen und Verkehr?

    Na toll...dann dürfte es m.E. zumindest bei Letzterem weiterhin keine brauchbaren Verbesserungen geben.

    Und wie will man effizienten Klimaschutz finanzieren, wenn da ein Industriehöriger auf dem Geld hockt?

    Kein Digitalministerium ist sowas von letztes Jahrhundert. D.h. Lindner ist dann auch dafür zuständig?

  • Wenn das so stimmt falle ich vom Glauben ab.



    Fdp und das für die Klimawende wichtige Verkehrsministerium. Nach jahrelangem Csu Mist wäre da doch mal Änderung angesagt.



    Was wollen die Grünen mit dem unwichtigen Außenministerium? Nur damit Frau Baerbock etwas passendes hat?

  • Die Grünen haben für ihren kleinen Anteil an der Koalition wesentlich mehr herausgeholt, als zu erwarten war. Wirtschaft und Landwirtschaft sind die dicksten Brocken, in denen Klimapolitik gemacht wird, Umwelt als kleine Zugabe ist zwar in puncto Macht und Einfluss nur Gedöns, aber passt ins Bouquet. Klug, der FDP dafür ihr Lieblingsspielzeug Verkehr zu überlassen. Allerdings auch gleichzeitig das Bremspedal Finanzministerium. Aber man kann nicht alles haben.

  • Ich feiere das Bild mit den rot-gelb-grünen Blättern vor dem Reichstag. Tolle Bildauswahl!

    • 9G
      91751 (Profil gelöscht)
      @Ruediger:

      +1

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Ruediger:

      stimmt

    • @Ruediger:

      Erstaunlich viel Grün! Also natürlich nur auf dem Bild...