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Künftiger FDP-Minister provoziert GrüneAnwalt der Autofahrer

Der designierte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) will Diesel-Fahrenden helfen, wenn das Steuerprivileg fällt. Für die Grünen ist das eine Provokation.

Auch sonst gern im Auto unterwegs: Volker Wissing, der bald Bundesverkehrsminister sein soll Foto: Chris Emil Janssen/imago

Berlin taz | Noch bevor er im Amt ist, stößt der designierte FDP-Verkehrsminister Volker Wissing den Grünen massiv vor den Kopf. In einem Interview kündigte er einen Ausgleich an, wenn die Steuern auf Diesel an die für Benzin angeglichen werden – und der Kraftstoff deshalb teurer wird. Zum Ausgleich wolle er die Kfz-Steuern senken, sagte Wissing der Bild-Zeitung. Grüne Ver­kehrs­po­li­ti­ke­r:in­nen sind empört. „Herr Wissing ist FDP-Verkehrsminister, aber er muss sich daran gewöhnen, dass er auch ein Ampel-Verkehrsminister ist“, sagte Stefan Gelbhaar, Verkehrsexperte der Grünen-Bundestagsfraktion, der taz.

Überraschend besetzen nicht die Grünen, sondern die FDP mit Volker Wissing in der neuen Bundesregierung den Posten des Verkehrsministers. Die Aufgabe des Verkehrsressorts sorgt unter den Grünen für massiven Unmut. „Die Tragweite dieser Entscheidung ist unermesslich katastrophal“, findet etwa die ehemalige Kreuzberger Bürgermeisterin Monika Herrmann, die mit ihrer Pop-up-Radwegepolitik in der Coronakrise weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt hatte.

Tatsächlich scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen. Bereits kurz nach seiner Nominierung hatte Wissing sich für eine Senkung der Energiesteuern starkgemacht, damit auf diesem Weg die Spritpreise sinken können. Er machte zudem klar, dass er sich als Anwalt der Autofahrenden versteht. Dann legte er mit der Forderung nach einem Ausgleich für Diesel-Fahrende nach.

Im Koalitionsvertrag der Ampel haben sich SPD. Grüne und FDP allerdings darauf verständigt, die Steuern für Diesel an die für Benzin anzupassen. Heute wird Diesel 18 Cent weniger besteuert als Benzin. Das sogenannte Dieselprivileg wollen Um­welt­schüt­ze­r:in­nen seit Langem abschaffen. Das findet sich auch im Koalitionsvertrag wieder. „Mit der Umsetzung der EU-Energiesteuerrichtlinie, die u. a. die steuerliche Angleichung von Dieselkraftstoff und Benzin vorsieht, werden wir die steuerliche Behandlung von Dieselfahrzeugen in der Kfz-Steuer überprüfen“, heißt es dort.

Wissings Vorstoß sei nicht gedeckt, betonte Verkehrsexperte Gelbhaar. Im ersten Teil dieser Passage sei klar vereinbart, dass die EU-Richtlinie umgesetzt werde. Im zweiten Teil sei von einem Prüfauftrag die Rede. Prüfaufträge sind eine Chiffre dafür, dass sich Ko­ali­ti­ons­part­ne­r:in­nen nicht geeinigt haben, sondern über den entsprechenden Punkt weiter verhandeln werden. In der Frage der Kfz-Steuer ist ein Alleingang des Verkehrsministers nicht möglich. „Das Parlament entscheidet darüber“, sagte Gelbhaar. Deshalb muss sich die Ampel auch darüber verständigen.

Scheuer hätte es nicht anders gemacht

Auch der grüne Bahnexperte Matthias Gastel, der anders als Gelbhaar den Koalitionsvertrag mit ausgehandelt hat, ärgerte sich über Wissings Vorstoß. „Ein zukünftiger Ampel-Verkehrsminister sollte zuvorderst Anwalt für Bahn, Bus und Fahrrad sein – und auf Zukunft alternativer, innovativer Antriebe setzen statt rückwärtsgewandt und zukunftsvergessen auf fossile Kraftstoffe“, twitterte Gastel.

Die Vereinbarungen der Ampel zu Mobilität sind auf zum Teil harsche Kritik von Umwelt- und ökologischen Verkehrsverbänden gestoßen, weil ihnen wichtige Punkte fehlen und vieles vage bleibt. Das Wort Verkehrswende wird nicht einmal erwähnt.

Die wohl – unfreiwillig – härteste Kritik kommt vom bisherigen CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer. „Schön, dass die Ampel meine Arbeit der letzten Jahre fortsetzt“, sagte er gegenüber der dpa. Den Vertrag hätte er bei den Themen Verkehr und Digitales auch schreiben können. „Großspurige Ankündigungen, es radikal anders zu machen“, fänden sich im Koalitionsvertrag nicht.

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101 Kommentare

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  • Als ob man Grüne jetzt noch irgendwie provozieren könnte. Sie sind nun endlich wieder Regierungspartei und alles andere ist doch für sie damit völlig uninteressant geworden. Gut - ihre Wähler hatten teilweise mal sowas wie den Klimawandel im Sinn, aber die werden sich doch jetzt auch nicht die Blöße geben und offen eingestehen, dass sie damit ganz schön verarscht wurden. Vertan, vertan, sprach der Hahn, als er von der Ente kam.

  • Aus meiner - zugegeben subjektiven Sicht ist das ganze ziemlich unsozial und ich werd mir beim nächsten mal gut überlegen ob ich mein Kreuzchen nochmal bei den Grünen setze. Ich fahre mit meinem uralten Drecksdiesel 120km (einfache Distanz) zu meiner Dienststelle (ohne alternative öffentliche Verkehrsmittel), weil vor Jahren das Credo der Flexibilität propagiert wurde. Man darf um der Arbeit willen nicht an seinem Wohnort kleben. Als Alleinverdiener für die Familie kann ich mir den Luxus einer E-Karre oder einen neuen Sprit sparenden Kleinwagen einfach nicht leisten. Sozial gerecht wäre für mich eine Lösung, bei der man unterscheidet zwischen dem praktischen Zweck eines Auto (von A nach B zu kommen) und dem Luxus von unnötigen 200PS+



    (ich selbst fahre mit 75PS). Ansonsten befürchte ich dieselbe zynische Situation wie in den 90ern als die fetten 3-Liter Hubraum-Wagen an mir vorbei breschten mit ihren stolzen Aufklebern - "ich fahre bleifrei" oder "ich fahre mit Kat".



    Ohne soziale Komponente bleiben die Grünen eine limitierte Partei für diejenigen, die sich Umweltschutz leisten können.

  • "„Ein zukünftiger Ampel-Verkehrsminister sollte zuvorderst Anwalt für Bahn, Bus und Fahrrad sein – und auf Zukunft alternativer, innovativer Antriebe setzen statt rückwärtsgewandt und zukunftsvergessen auf fossile Kraftstoffe“ - Ääähh - wieso habt Ihr dann einen FDPler das Amt übernehmen lassen, liebe Grüne??

  • Nicht der Diesel sondern die Entscheidungungen der Grünenspitze sind eine Katastrophe. Hofreiter nicht beachtet und respektiert zu haben, entspricht der nicht konsequenten Politik der letzen Monate, Jedenfalols habe ich keine klaren Statements und Aktionen gegen den Ausbau der Straßen gehört außer der Schowveranstaltunge für die A49. Das reicht nicht und Hofreiter hätte sich besser hier klar und laut positioniert, was ehrlich gewesen wäre und ihm bessere Chancen verschafft hätte. Aber es kann jabald eine Wende und Neuwahlen geben, wer weiß wie lange es die SPD mit der FDP aushält

    • @StefanMaria:

      Wenn Friedrich Merz CDU-Chef wird, ist Bahamas 🇧🇸 aber nicht mehr ausgeschlossen...

  • Ich finde es erstaunlich wie einseitig die Autorin berichtet und mit welchem Halbwissen die Community mit „schlauen“ Kommentaren versucht die Autorin zu bestätigen.

    Es wird mit der Senkung der Energiesteuer keineswegs nur der Dieselfahrer entlastet! Fällt der Steuerliche Vorteil nach EU-Richtlinie weg, wird der Diesel sich dem Benzinpreis anpassen. Mit der Senkung werden Diesel/Benzin Fahrer genauso entlastet wie Haushalte mit Gas oder Ölheizung. Was auf Grund der hohen Mietnebenkosten meiner Meinung nach auch dringend erforderlich ist. Warum nicht einfach alle Heizungen umgerüstet werden, würde den Ramen hier sprengen…

    Warum sollte der Diesel dann noch bei der KFZ-Steuer benachteiligt werden, das ist doch die wesentliche Frage?



    Auf Grund der Umweltbelastung? Ja, da kann man sich tatsächlich Streiten!



    Aber dabei müssen auch die Tatsachen berücksichtigt werden. Durch den vergleichsweise niedrigeren Verbrauch der Dieselfahrzeuge fällt im Vergleich zum Benziner weniger CO2 an.



    Also Reden wir hier nur noch über Stickoxide und Feinstaub. Durch die neuen Katalysatoren werden diese aber bis auf ein vergleichsweise niedriges Niveau herausgefiltert……



    Und, dass keine Benzinmotoren in LKWs eingebaut werden, liegt nicht daran, dass die Steuerersparnis für Unternehmer von den Herstellern berücksichtigt wird, sondern dass Dieselmotoren weit langlebiger sind. Im Vergleich halten Dieselmotoren ¼ länger. Was natürlich auch beim Ressourcenverbrauch der Herstellung auch eine Rolle spielen sollte?

    Es ist nun mal nicht alles schwarz oder weiß, bzw. Grün oder Gelb

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @CS1984:

      Hach, das klassische Vorurteil mit dem geringeren Verbrauch :-)

      Die Verbrennung von 1 L Diesel erzeugt mehr CO2 als 1 L Benzin. Dazu kommt, dass Dieselfahrzeuge im Schnitt schwerer sind und daher auch mehr Last transportieren müssen.

      Und Schlussendlich, die aktive Abgasreinigung wegen der Stickoxide. Auch ein in CO2 umrechenbarer Nachteil.

      Am Ende ist die CO2 Erzeugung pro KM eher vom Alter / Qualität der Motoren, als vom verwendeten Treibstoff abhängig.

      Die Besteuerung sollte sich also am Verbrauch orientieren und das geht am Besten durch - logischerweise - den Verbrauch ;-)

      Eine schlechter Stellung moderner Dieselfahrzeuge bei der Kfz-Steuer ist also tatsächlich überholt. Genauso wie die Besserstellung bei den Steuern auf den Treibstoff.

      • @83191 (Profil gelöscht):

        "Hach, das klassische Vorurteil mit dem geringeren Verbrauch :-)

        Die Verbrennung von 1 L Diesel erzeugt mehr CO2 als 1 L Benzin. Dazu kommt, dass Dieselfahrzeuge im Schnitt schwerer sind und daher auch mehr Last transportieren müssen."

        Das ist kein Vorurteil, sondern Fakt. Bei gleichem Gewicht und vergleichbarer Motorisierung sowie cw-Wert verbraucht ein Diesel-KFZ ca. 30% weniger Kraftstoff als ein Benziner.

        In Deutschland wird dieser CO2- Vorteil des Dieselmotors aber tatsächlich dadurch zunichte gemacht, dass er oft in übermäßig schweren und aerodynamisch unvorteilhaften Fahrzeugen (SUV!) verbaut ist, die dann auch noch aufgrund unverhältnismäßig hoher Fahrgeschwindigkeiten und unangepasster Fahrweise (viel bremsen und beschleunigen) deutlich mehr Kraftstoff verbrauchen als notwendig wäre, um von A nach B zu kommen. Die Subventierung von Dienstwagen ist unmittelbarer Bestandteil dieses Problems.

        Trotzdem ist nicht der Dieselmotor das Problem. Anders genutzt könnte er Teil einer Übergangslösung sein.

        • 8G
          83191 (Profil gelöscht)
          @Bussard:

          Die Kenngröße für die Umweltrelevanz ist "CO2 pro km" und nicht "CO2 pro km pro Einheit Fahrzeuggewicht" oder "L pro KM" .. das die Leistung des Motors effizienter ist, ist unbestritten. Aber das wirkt sich eben nur bedingt auf den Ökologischen Nutzen aus.

          und die 30% Kraftstoff sind auch nur eine Hausnummer, weil eben das freigesetzte CO2 nicht identisch ist.

      • @83191 (Profil gelöscht):

        "Dazu kommt, dass Dieselfahrzeuge im Schnitt schwerer sind und daher auch mehr Last transportieren müssen."

        Soll die steuerliche Entlastung nicht für Nutzfahrzeuge gelten? Da macht es m.E. keinen Sinn, dort Benziner zu puschen.

        • 8G
          83191 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Der Verwendungszweck sollte mE keine Relevanz haben.

          Einzig der Schadstoffausstoß bzw. das Leergewicht (letzteres aufgrund der Straßenabnutzung, wobei auch andere Kenngrößen brauchbar wären).

          Das bedeutet, dass ein alter Dieseltransporter ohne AddBlue eben schlechter gestellt ist als ein Moderner. ein großer SUV schlechter als ein kleiner Benziner. Ein moderner Hybrid besser als ein normaler Benziner usw.

          • @83191 (Profil gelöscht):

            "Leergewicht"

            Mit SUV macht man keine Umzüge, werden keine Küchen ausgeliefrt, sind nicht das Arbeitspferd der Handwerker oder der Lieferdienste. Alles Diesel.

            Sonst wäre ja ein Matchboxauto das Gefährt der Wahl.

            • 8G
              83191 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Dann muss der Handwerker die Kosten des Fahrzeuges in die Kalkulation seiner Dienstleistung übernehmen. So wie in jedem anderen Gewerbe auch.

              Oder lieber 1001 Sonderrechte für alle möglichen Einzelfälle? Kriegen wir es hin ein noch undurchsichtigeres System zu erschaffen, als die tausenden Regeln der mittelalterliche Stadtrechte ? Top die Wette gilt ;-)

  • Olaf Scholz muss gewaltig aufpassen. Die FDP spielt schon Spielchen mit den Grünen, wenn er dies zulässt und zulässt, dass er selber als Verbündeter der FDP gesehen wird oder er sich tatsächlich hinter der FDP versteckt, dann wird er dafür vier Jahre lang bezahlen. Dann ist seine Autorität futsch. Es stimmt zwar, dass sich Macht verbrauchen kann, wenn man sie ausübt, schneller aber ist sie verloren, wenn man sie überhaupt nicht beweist. In der Pandemie duckt sich Schoz ja auch immer noch weg, hinter den Liberalen, aber auch hinter Merkel und den Länderchefs. So kann es nicht weitergehen. Kein Mensch hält die Scholzsche Dauerbedächtigkeit in dieser Lage für angemessen.

  • Ein Diesel produziert deutlich weniger CO2 als ein Benziner, damit ist eine Entlastung des Diesels doch nur konsequent.

  • Hass auf Diesel ist überhaupt nicht das Thema. Im Übrigen wäre die logisch korrekte Schlussfolgerung, dass Diesel mehr Steuern kosten muss, da weniger verbraucht wird. Der irrwitzige Vorgang seit Jahren im Verbund mit keinem Tempolimit ist, dass die Autos völlig überflüssig zu groß, zu schwer und zu schnell geworden sind. 2 Tonnen für 75 kg Masse, das ist überwiegend die absurde Realität. Auffahren auf der Autobahn bis auf 30 m, bei 120 km/h. Damit nach rechts Abdrängen. Der darf dann vor dem LKW bremsen, damit der ROWDY 10 Minuten früher ankommt. Tausendfache Realität auf bundesdeutschen Autobahnen. Das Abdrängen (fähiger Politiker) kennen wir allerdings auch von Frau Merkel.

  • Ich kann nichts Verwerfliches daran entdecken, dass Berufspendler:innen und sonstige Kraftfahrer, die sich für ein Dieselfahrzeug entschieden haben und ihn aus beruflichen Gründen nutzen, entlastet werden sollen. Schon vergessen, dass es die Politik war, die noch bis vor ein paar Jahren propagierte, man würde bei Kauf eines Dieselfahrzeugs etwas für die Umwelt tun? Egal ob Diesel oder Benziner. Die KFZ-Steuer gehört längst abgeschafft.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Elena Levi:

      Da haben sie bis zu einem gewissen Punkt Recht. Der Diesel wurde als CO2 Sparer angepriesen.



      Aber das ist Jahre her und nicht mehr aktuell. In einer normalen Lage würde ich ihnen zustimmen, das man die Besteuerung nicht ändern sollte für Altfälle.

      Aber hier ist das eine Notlage. Einem Medikament mit schweren Nebenwirkungen würde man auch die Zulassung entziehen.



      Ich hoffe nur, dass die Steuermehreinnahmen nicht zu Lindners notleidender Modegeschäftsinhaberin fließen sondern in Umweltschutz.

    • @Elena Levi:

      Zustimmung.



      Wenn ein FDPler zufällig soziale Politik macht, ist das zu begrüßen.



      Das grüne Gegeifer gegen die Pendlerpauschale ist öko, aber eben nicht sozial.



      Sozial muss immer Vorrang haben vor öko.

      • @Linksman:

        Sozial Vorrang vor Öko ist aber asozial. Fragen Sie mal bei den Klimawandelopfern nach.

    • @Elena Levi:

      Viele PKW-Nutzer*innen befinden sich in einer blöden Situation: Wegen hoher Mieten in den Städten musste man sich die Wohnung auf dem Land suchen, um die Pendler*innenpauschale steuerlich nutzen zu können. Das ist uns sattsam bekannt. Wer kann sich jetzt in München, Hamburg oder Frankfurt noch eine Wohnung leisten? Mit seiner Diesel-Story macht Herr Wissing dennoch nur Wind um sich selbst: da ihm die Kabinettskolleg*innen hoffentlich nicht zustimmen werden, dürfte sich diese Schnapsidee bald erledigt haben.

    • @Elena Levi:

      Ich hab überhaupt kein Problem mit einer Abschaffung der KFZ-Steuer, sobald alle Privilegien für KFZs im öffentlichen Raum (wie kostenloses Parken und Flächenfraß durch Straßen) entfallen und KFZ-Nutzer für Kosten und Erhalt in Anspruch genommener Infrastruktur aufkommen.

      • @Gärtnerin:

        Auch Fahrräder, insbesondere Lastenräder benötigen Platz und sollten auch dafür zahlen.

      • @Gärtnerin:

        ich stimme Ihnen zu und füge noch hinzu:

        lärm



        abgase



        gefährdung von leben



        ...



        überall haben menschen mit auto vorteile und schaden dabei massivst der umwelt. wer nicht grad im abgelegendsten dorf wohnt und keine triftigen gründe anführen kann das auto dringend zu brauchen (damit meine ich nicht den beruf - die meisten berufe benötigen mit etwas umstellungswille kein auto -, sondern bspw schwerwiegende gehbe_hinderungen), sollte das auto abgeben müssen.

        dreist, dass autofahrer*innen bei dem level an alltäglich ausgelebter rücksichtslosigkeit auch noch die kfz steuer nicht mehr zahlen wollen. ein bisschen mehr verantwortungsübernahme erwarte ich da schon!

  • Ein FDP-Verkehrsminister macht Autofreundliche Politik. Damit hätte ich ja nun wirklich nicht gerechnet.

    Danke für gar nix, Grüne!

  • "FDP-Verkehrsminister Wissing machte zudem klar, dass er sich als Anwalt der Autofahrenden versteht."

    Das ist halt so, wenn man selbst in der Klimakrise weiterhin die neoliberale FDP wählt. Der Klimawandel hätte aber bestimmt auch die FDP gewählt, denn die FDP möchte auch in Zukunft dafür sorgen, dass der CO2-Nachschub für den Klimawandel nicht zu Ende geht. Im April 2021 wurde am Mauna-Loa-Observatorium auf Hawaii erstmals eine CO2-Konzentration von mehr als 420 ppm gemessen; aber das ist Wissenschaft und damit kann die FDP anscheinend nicht viel anfangen. FDP-Politiker haben wohl immer noch nicht begriffen, dass die "CO2-Party" jetzt zu Ende ist, falls die Menschheit überleben möchte.

  • Dieselben prinzipienlosen Grünen also, die in Hessen unter dem eigenen Verkehrsminister Al Wasir 49 ha des Dannenröder Forsts für den Autobahnbau opfern wollen, sind also hier angeblich dagegen?

    Da lachen doch die Hühner, das ist nur ein Schauspiel, um die Basis zu besänftigen. Der Führungsebene geht das mal locker so am Arsch vorbei, aber hallo!

  • Ich sag's ja. Die FDP ist eine Werbeagentur. Ihr Auftritt in Interviews und Twitters ist wichtiger als solide Teamarbeit.

    • @tomás zerolo:

      Ich habs mir doch gedacht. Die Linke ist gegen die kleinen Handwerker und Lieferdienste, die die FDP damit im Sinn hat.

  • Vielleicht können hier Wissing und Özdemir gemeinsam die Kuh vom Eis bringen. Wissing hilft denen, die in Regionen mit nicht gut erschlossenem ÖPNV wohnen und den Individualverkehr zur Berufsausübung benötigen, und Özdemir gleicht das damit aus, dass er die "methangasfurzenden Milchproduzenten" reduziert. Wir brauchen nicht zehn verschiedene Erdbeerjoghurts in den Kühlregalen der Märkte und reduzieren dadurch auch die schon bedrohlich große Güllemasse, die unser Grundwasser belastet.

    • @palu:

      Für ÖPNV sind insbesondere die Kommunen zuständig. Dort hätten diverse grün regierte Kommunen bereits vor 20 Jahren etwas gegen den Klimawandel machen können mit mehr ÖPNV & Radschnellwege in der Stadt und auf dem Land.

      • @Rudolf Fissner:

        Das liegt wie so oft am Geld.

        • @Michael Drewitz:

          Das liegt nicht am Geld. Für Kommunal- und Landesstraßen ist genügend Geld da. Und das Kommunen ÖPNV können zeigen Vorbilder wie Kopenhagen.

      • @Rudolf Fissner:

        Grün regierte Kommunen sind im ländlichen Raum aber die Ausnahme. Dort herrschen noch die "guten alten Zeiten" der "Volksparteien" SPD und CDU/CSU.

        • @Ajuga:

          Bremen ist als Großstadt und Bundesland nun bald schon seit Jahrzehnten mit grün regiert. Verkehrs- Umwelt- und Stadtplanung dabei immer in Händen grüner Senatoren. In Berlin bald das gleiche. usw. usw.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Was ist mit den Schiffen und den Zementfabriken? Das ist viel, viel wichtiger.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Für Schiffe muss tatsächlich eine Wasserstoffindustrie aufgebaut werden (Im Gegensatz zu Autos).

      Zementherstellung ist nicht Teil der Verkehrspolitik, könnte aber gespart werden, wenn man weniger Straßen baut...(Wird nicht passieren weil FDP)

      • @syle x:

        Durch die neuen Programme 400000 Wohnungen pro Jahr zu bauen , dürfte der Bau von Strassen eher vernachlässigbar sein.

        • @Gerd Köster:

          Warum? Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht

      • G
        Gast
        @syle x:

        Straßen werden überwiegend aus Bitumen und Kies hergestellt. Betonstraßen sieht man eher selten...

        • @Gast:

          Kies ist gewöhnlich Teil von Beton (Zusammen mit Zement und Sand)

          Mann kann auch auch Beton verzichten aber nur wenn man - wie bei Ihrem Wissen - aufs Fundament verzichtet

          • G
            Gast
            @syle x:

            Man kann imer noch etwas dazulernen:



            www.baustoffwissen...ktfuehrer-asphalt/



            Kies ist Bestandteil von Beton und Asphalt, richtig... Was wollen sie damit sagen?

            • @Gast:

              Ihr verlinkter Artikel Behandelt eben die Fahrbahndecke, die nur einen Teil der Straße ausmacht. Für den anderen wird Klimaschädliches Zement benötigt.

  • 4G
    46057 (Profil gelöscht)

    Vielleicht sollte man sich kurz mal daran erinnern, dass 86% der gültigen Stimmen NICHT an die Grünen gingen. Nicht, dass das vergessen wird...

    • @46057 (Profil gelöscht):

      Sie verwechseln da was...die Grünen haben die Klimakrise nicht erfunden. Aber an der Lösung müssen aber ALLE mitarbeiten.

      Wenn die FDP nun meint, sie müsse die Autofahrenden pampern und damit das wichtige Steurungselement "Preis" gleich wieder zurücknehmen, dann torpediert die FDP in der ERSTEN Amtshandlung sofort notwendige Massnahmen gegen die Klimakrise.

    • @46057 (Profil gelöscht):

      Bitte aber auch umgekehrt das in Richtung FDP sagen. Die glauben ja im Moment 99% der Stimmen bekommen zu haben,...

      • 4G
        46057 (Profil gelöscht)
        @Daniel Drogan:

        Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass die Politik der FDP mit mehr Wählern in Deutschland halbwegs kompatibel ist als die der Grünen...

        • @46057 (Profil gelöscht):

          Woran machen Sie das fest?



          Und welche Politik, ähm Sie meinen wohl Themen, werden das sein? Einschränkung der Analyse ick hör Dir trapsen.

        • @46057 (Profil gelöscht):

          LOL, jaja, deshalb rangieren die relevanten Themen der FDP (Steuern, Steuern und Steuern) ja auch in Umfragen bezüglich Relevanz beim Bürger immer unter ferner liefen.

          • @Kaboom:

            In Bezug auf Sachen wie Tempolimit dürften sie mit CDU und AfD -Anhängern, sowie was Energiepreise angeht noch viel mehr mit SPD und Linken Anhängern wohl auf einer Linie sein. Und das sind zusammen wohl mehr als 50 Prozent.

            • @Ruhrpott-ler:

              Es gibt in der realen Welt hierzulande seit langem eine Mehrheit für ein Tempolimit. Und nein, 22,5 + 10,1 + 11,5 sind ebensowenig eine Mehrheit wie 25,7 + 11,5 + 4,9. Und das zusammenrechnen dieser beiden Zahlen ist - sorry - totaler Nonsens.

        • @46057 (Profil gelöscht):

          Die Politik der FDP ist wohl mit ihren Vorstellungen kompatibel. Alles andere ist Spekulation. Mal davon abgesehen das die Grünen ein besseres Wahlergebnis haben.

        • 6G
          68514 (Profil gelöscht)
          @46057 (Profil gelöscht):

          Behauptungen müssen auch bewiesen werden, z.B. durch repräsentative Umfragen. Bewiesen ist aber seit der Bekanntgabe des amtlichen Wahlergebnisses, dass die FDP 11,5% der Zweitstimmen bekommen hat, die Grünen 14,8% und die SPD 25,7%.

  • Wenn ich das in einer anderen Zeitung richtig gelesen habe, geht es vor allem um den Ausgleich bei Nutzfahrzeugen. Die meisten Kleintransporter haben einen Dieselmotor. Den Diesel bei PKWs hat ja die deutsche Autoindustrie erfolgreich abgeschossen.

  • Was hier aus meiner Wählerstimme geworden ist, kann ich nur als Defekt der parlamentarischen Demokratie betrachten.



    Die Wähler wollen einen Regierungswechsel inhaltlich!

    Wie beantwortet die neue Regierung, wie beantworten die Grünen eine Grundfrage der Demokratie: Wer zahlt Steuern, wer bekommt sie?



    83 Mio. Einwohner, 79 Mio. Fahrräder, 5 Mio. Dienstwagen.



    Die Wähler wollen nicht, dass sich eine kleine Schicht weiter den Hals mit Dienstwagen, SUV, Diesel und FDP vollstopft.

  • Viel schlimmer finde ich den geplanten "Waffenschein ab 16".

    • 4G
      46057 (Profil gelöscht)
      @Toto Barig:

      ??? Waffenschein ab 16 ???



      Haben Sie da eine Quelle dazu? Ich finde nur dahingehend eine Änderung, dass beim Erwerb von Schreckschusswaffen bereits ein "kleiner Waffenschein" nötig sein soll.



      Einen "Waffenschein" bekommt so gut wie niemand in Deutschland.

  • Ich verstehe die Aufregung über diese Aussage inhaltlich nicht wirklich.



    Es ist doch vom Prinzip her okay die Subvention des Diesels abzubauen und auf der anderen Seite die höheren Steuersätze anzugleichen. Besser wäre noch die Kraftfahrzeugsteuer ganz abzuschaffen und nur den Treibstoffverbrauch zu besteuern. Hier wäre ein CO2 bezogener Steuersatz vernünftig. Die Fixkosten von stehenden Fahrzeugen zu senken ist sinnvoll, da diese keine Abgase produzieren!

    • @Fridolin:

      Genau,

      eigentlich sind sich doch alle einig, dass beim Auto die Fixkosten runter müssen und die variablen Kosten hoch.

      • @Sonntagssegler:

        Ähh Nein, Sind wir nicht. Weil abgestellte Autos ÖPNV und Fahrradwege verhindern...

  • Wie wäre es denn, die Grünen würden ebenfalls konkrete Maßnahmen ihrer eigenen Ministerien auf den Tisch legen, statt sich wieder nur in Kritik an den Maßnahmen ihrer Koalitionspartner zu üben? Schließlich haben sie ihre eigenen Spielwiesen, wo sie sich austoben können, und da wird der FDP auch nicht alles gefallen, was sie hoffentlich anpacken.

    • @Adam Weishaupt:

      Weil, gerade vereinbart worden ist, dass Minister*innen sich ebenfalls an dem Koalitionsvertrag halten/orientieren.

      Aber gut, dass Sie nachgefragt haben.

      • @syle x:

        Und wie wäre es mit Maßnahmen, die mit dem Koalitionsvertrag kompatibel sind?

        • @Adam Weishaupt:

          schaun wir mal....ich bin ebenfalls gespannt. Muss aber nicht unbedingt möglichst schnell und entgegen getroffener Vereinbarung geschehen

  • Bin Grünen-Mitglied und solche Äußerungen lassen mich zum Nein tendieren.

    Ein überwiegend positiver Koavertrag, aber "ohne Klima ist alles Nichts".



    Meine Zustimmung würde auf Vertrauen basieren, dass die nächsten Jahre erste Schritte in die richtige Richtung bedeuten - aber wie soll Vertrauen in einen Scheuer 2.0 entstehen?

  • Es geht um die Kraftfahrzeugsteuer. Bislang werden Diesel-PKW höher besteuert als Benziner, der Kraftstoff Diesel dagegen weniger als Benzin.



    Werden beide Kraftstoffe gleich besteuert, fällt der Grund für die höhere Diesel-KFZ-Steuer weg.



    Es geht also um Gleichbehandlung.

  • Ich kann die Aufregung aus der linken/grünen Ecke nicht verstehen. Die Steuerbelastung für Diesel und Benzin soll angeglichen werden, dafür die deutlich höhere Kfz Steuer für Dieselfahrzeuge an die von Benziner angeglichen werden. Wo ist das Problem?

    • @Flocke:

      Stickoxide z.B., von denen die Diesel deutlich mehr ausstossen.

      • @Mitch Miller:

        Ist, wenn NOx-Kats verbaut werden geringer als bei Motorrollern...

      • @Mitch Miller:

        C02 deutlich weniger.

  • Ich kann den Hass auf den Diesel nicht verstehen:



    Ein Ottomotor hat einen Wirkungsgrad von 28%. Ein Dieselmotor dagegen von 35-38%, (bei großen Zweitaktdieseln sogar von ≈55%) :

    Das bedeutet, dass ein Diesel einen um ein Viertel (!) höheren Witkungsgrad besitzt, als ein Benziner.



    Und somit ungefähr 20% CO2-Einsparung (leicht höherer Kohlenstoffanteil) leisten kann!!! 👍👍👍

    • @Ruhrpott-ler:

      Der Wirkungsgrad von E-Motoren liegt bei ca. 90%. Und nun?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das heißt doch nur, daß 90% des Stoms der am Motor ankommt in Motorleistung umgesetzt wird.



        Fossile Brennstoffe haben kein Wirkungsverlust auf dem Weg zum Motor der Strom von der Erzeugerquelle zum Motor schon wobei man natürlich noch berücksichtigen muß, daß der Transport fossiler Brennstoffe zum Auto wohl noch `ne schlechtere C02-Bilanz hat.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Siehe meinen Kommentar weiter unten Abs. 2ff.

        Zweitens: Der Gesamtwirkungsgrad ist deutlich geringer: der Akku hat einen Lade/Entlade-Wirkungsgrad von 60-80 Prozent, abhängig vor allem auch von der Außentemperatur.



        Wenn der Strom dafür zu 100Prozent aus regenerativen Quellen kommt gut.



        In der Praxis ist das derzeit leider nicht der Fall, da der schon vorhandene Verbrauch noch nicht aus regenerativen Quellen stammt.

        De facto hält momentan also jedes Elektroauto Kohle- (vor allem Braunkohle-, wenn man nachts lädt)Kraftwerke länger am laufen.

        • @Ruhrpott-ler:

          Lade-Entladewirkungsgrad von 60-80%? Wo haben Sie bitte diese Zahl her. Das würde bedeuten, wenn man 100 kwh lädt, kommen nur 60-80kwh im Akku an.

          Laut ADAC liegt der Ladeverlust zwischen 10 und 20%. www.electrive.net/...her-als-angegeben/

          Die Außentemperatur spielt bei neuen Autos m.E. eine untergeordnete Rolle, da das Lademanagement die Batterie auf die richtige Temperatur bringt (was natürlich Energie kostet, dies dürfte aber, wenn nicht gerade -20 Grad sind, den Kohl nicht fett machen) und zu einem geringeren Ladeverlust beitragen.

          Zudem: Die Ladeverluste dürften geringer werden, da die Entwicklung erst jetzt so richtig Fahrt aufnimmt. Die 90% von Warumdenktkeinernach dürften daher das realistische Szenario sein.

    • @Ruhrpott-ler:

      Das stimmt so nicht. Die CO2-Bilanz wird durch zwei Effekte verschlechtert, wodurch der Diesel in der Gesamtbilanz schließlich doch nicht besser da steht als der Benziner, im Schnitt sogar eher schlechter:

      1) Diesel hat eine höhere Kohlenstoffdichte als Benzin wodurch je Liter beim Diesel mehr CO2 ausgestoßen wird.

      2) Haben besonders SUV in der Mehrzahl Dieselmotoren, und durch deren höheres Gewicht haben sie dann wieder einen höheren Verbrauch relativ zur Fahrleistung. Da es daher der Diesel ist, der die SUV für viele erst attraktiv macht, konterkariert das die eigentlich bessere Verbrauchsbilanz in der Summe.

      Hier nachzulesen: www.umweltbundesam...h-benzinern-diesel

      • @jlMG:

        Aus dem von ihnen verlinkten Dokument geht aber ja direkt hervor, das der Diesel eigentlich weniger CO2 Emissionen produzieren würde, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden. Der Diesel ist nämlich bei gleichen Rahmenbedingungen tatsächlich kraftstoffsparender als ein Benziner, und damit trägt der auch relativ gesehen zu weniger CO2 Emissionen bei. Das Problem ist, wie auch von ihnen im zweiten Punkt beschrieben, die Einsatzweise des Diesels in unnötig großen und aerodynamisch nachteilig gestalteten Autos, die zudem in der Regel unnötig schnell und unangepasst fahren und deswegen überdurchschnittlich viel Kraftstoff verbrauchen und damit auch überdurchschnittlich viel CO2 produzieren.

        Das der Dieselmotor aber bei gleichen Rahmenbedingungen einen geringeren Kraftstoffverbrauch hat und damit geringeren CO2-Emissionen, ist Fakt.

      • @jlMG:

        Zu 1), das hab ich ja grob mit 20%, statt 25% Einsparung schon angerissen.

        Zweitens: Ja klar, SUV sind ein Problem. Deshalb würde ich auch die KFZ-Steuer nach Masse berechnen. Denselben SUV-Überverbrauch bekommen wir sonst nämlich auch mit Elektro oder Erdgas.

        Und solange nicht hundertprozentig des Stroms CO2-ärmer produziert wird, als der Diesel (es gibt nebenbei bemerkt, bei Bus und LKW-Motoren auch schon Umbauten auf Erdgas-Selbstzünder), sehe ich einfach die Gefahr, dass das gut gemeinte Schlechtreden des Diesels im Endeffekt zu mehr CO2-Ausstoß führt:



        Den jede kWh Strom die durch Elektrofahrzeuge mehr verbraucht wird, stammt z.Zt. noch aus konventionellen Kraftwerken, da der Öko-Strom sowieso Ein Speise Vorrang hat und -entscheidender- ja noch nicht einmal den schon vorhandenen Strombedarf abdeckt.



        Da müsste man schon vorschreiben, dass für jedes Elektrofahrzeug die entsprechende Erzeugungskapazität miz geschaffen werden muss.



        [In Norwegen, mit einem Überschuss an Wasserkraft, sieht das dagegen jetzt schon besser aus]

    • @Ruhrpott-ler:

      Sehe ich auch so. In unserer erweiterten Familie sind drei C Klasse Diesel im Gebrauch. Trotz unterschiedlicher Fahrer rund Fahrstile liegt der Langzeitverbrauch zwischen 5 und 6 l Diesel mit regelmäßigen Reichweiten ohne Tankstopp von 600-800 Kilometer. Für mich muss sich jede aktuelle und zukünftige Alternative an diesen Eckpunkten messen. Weder BEV oder Hybrid kommen da momentan dran, Bahn nur auf ausgewählten Strecken- wenn sie denn fährt.

      • @Flocke:

        600-800 km ohne Pause. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele leidensgerechte Fahrer es gibt, die sich lieber eine Windel anziehen als eine Pause zu machen, bevor der letzte Tropfen Sprit verfahren ist. BEV haben mittlerweile praktische Reichweiten von 400 km. (Zb id4, Q4), auf dem Papier 500. Mercedes liegt so bei 300 km beim EQC. Da ist eine kurze Pause zumutbar bzw. Erforderlich und aus Gründen der Verkehrssicherheit dringend empfohlen.

        • @Strolch:

          Wir fahren das Schema “Tank voll bis leer” seit über 30 Jahren so und sind damit auf der Langstrecke durchaus effizient in Bezug auf Verbrauch, Zeit und Strecke. Sicherheitsproblemsehe ich keine, stehe als als Arzt auch gerne mal die gleiche Zeit im OP oder auf der Intensivstation.

          • @Flocke:

            "Sicherheitsproblemsehe ich keine..."

            Andere Ansicht: Der ADAC, der empfiehlt Pausen nach drei Stunden. Zudem trinken Sie offensichtlich nichts, sonst wären Pausen zwingend notwendig. Was fehlender Wasserkonsum im Hinblick auf Konzentrationsfähigkeit ausmacht, müssten Sie als Arzt eigentlich gut wissen.

            Und Sie gefährden ja auch andere. Schätze ist Ihnen nicht so wichtig bzw. Sie sind so von sich überzeugt, dass es wahrscheinlich wenig Sinn hat, dies zu diskutieren. Aber nach eigenen Angaben sind ja auch 85% der Deutschen überdurchschnittlich gute Autofahrer.

      • @Flocke:

        "Bahn nur auf ausgewählten Strecken- wenn sie denn fährt."



        Die Rechnung würde ich gerne sehen. Ein elektrifizierter Zug, der in der Lage ist pro Waggon 300 Leute zu transportieren (SBahn Berlin), im Fernverkehr etwas weniger in Relation zu einer C Klasse, die maximal 5 Leute befördert.

        • @Andreas Maschler:

          Das Stichwort heißt Auslastung. Wenn im Mercedes 5 Leute sitzen (würden), hat der Zug keine Chance. Faktisch sitzen aber nur 1,4 Personen drin.

  • Stoesst die, die, die Grünen vor den Kopf.

  • Das Wahlvieh will Kontinuität und bekommt Kontinuität. Scholz folgt Merkel. Wissing folgt Andy B. Scheuert. Alles tutti im Schwitzkasten der Autoindustrie.

    • @Phineas:

      Das ist Zynisch. Aber leider auch richtig.

  • Mir ist es wirklich ein Rätsel, dass die Grünen so schlecht verhandelt haben. Was soll das mit dem Außenministerium?! Die Grünen wurden gewählt für mehr Klima- und Umweltschutz! Da erwarte ich als Wähler, dass man für das Verkehrsministerium kämpft. Hier ist doch bekanntermaßen am meisten im Argen, haben doch die CO2-Emissionen seit Jahrzehnten keinerlei Verbesserung erfahren. Wie soll da ein FDP-Mann etwas leisten können? Von dem kann man nichts erwarten, wie man nun jetzt schon sieht.

    • @tranquiillity:

      AB ist halt auf Prestige aus; dies hat man an dem unnötigen Buch gesehen. Ein Außenminister ist fast immer beliebt. Außerdem kommt sie aus dem Völkerrecht, da kann sie doch nicht so was profanes machen und eine orangene Warnweste anziehen und sich auf einem Radweg fotografieren lassen.

      Oder mit anderen Worten: Ich stimme Ihnen zu.

    • @tranquiillity:

      "Die Grünen wurden gewählt für mehr Klima- und Umweltschutz! Da erwarte ich als Wähler, dass man für das Verkehrsministerium kämpft. "



      Wer kämpft kann gewinnen ODER verlieren. Ist nun mal das Problem bei Koalitionen ,das man Kompromisse machen muß.Schließlich würde am liebsten jeder der Partner seine Politik durchsetzen . Die Wähler der anderen Parteien haben ja auch so ihre Erwartungen.



      Hier zeigt sich aber auch die Wählerverarschung der gegenwärtigen Politpraxis:Solange Koalitionen und deren Regierungsprogramm nicht VOR der Wahl ausgehandelt werden,weiß man als Wähler nicht ,wem man am Ende indirekt seine Stimme dazu gibt.



      Um es mit einem Beispiel zu erläutern: Sie geben jemanden Geld ,der verspricht es bei einem Windradhersteller anzulegen. Nach der Übergabe haben Sie keinerlei Kontrolle mehr was mit dem Geld tatsächlich geschieht.Pech für Sie wenn dann ein Teil des Geldes auch noch bei einer Rüstungsfirma angelegt wird ,weil ihre "Anlegerfirma" beschlossen hat mit anderen zu fusionieren,die eben da ihr Geld machen. Das wurde vor der Geldübergabe nie klar gesagt, eben weil diese Entscheidung auch erst danach fiel. Und Sie könne nun noch mal das Geld zurückverlangen,weil es Ihnen gar nicht mehr gehört!



      Soviel zum Einfluß des angeblichen Souveräns!

  • 0G
    05867 (Profil gelöscht)

    Noch können die Grünen auf eine Zusammenarbei mit den unverbesserlich Neoliberalen verzichten und evtl Neuwahlen auslösen.



    Dann würde evtl. die Linkspartei auch wieder die notwendigen Stimmen bekommen um eine Alternative zu einer Regierung mit der FDP darzustellen.



    Ich befürchte allerdings, das Teile des grünen Parteivorstands ganz d'accord mit vielen FDP Forderungen sind. Wahrscheinlich wollen die gute verdienenen Minister und Staatssekretäre auch keinen höheren Spitzenstuersatz.



    Das Tempolimit lehnen Ferrari-fahrende Senatoren sicherlich zutiefst ab. Ein Glück, das RH das Thema gleich zu Beginn (ohne Not) abgeräumt hat.

    • @05867 (Profil gelöscht):

      Herr LIndner ist jetzt 4 Jahre von den Grünen wieder und wieder für seinen Rückzieher in 2017 geschmäht worden. Die eigene Medizin schmeckt jetzt sicher bitter nehme ich an.

    • @05867 (Profil gelöscht):

      Eine einzige Partei ,die nur einen kleinen Teil der Wählerstimmen bekommen hat ,kann kaum alleine eine Neuwahl auslösen. Bestenfalls sich freiwillig auf das Oppositionsbänkchen setzen und zuschauen wie sich die Deutschlandkoalition formiert.



      Außerdem sind Neuwahlen immer riskant. Ebenso gut könnte die Die Linke auch noch die Direktmandate verlieren,die Grünen noch mehr Wähler verlieren. Man darf auch nicht die Nichtwähler vergessen ,von denen einige mobilisiert werden könnten und dann bei der AfD ankreuzen. Soll man dann gleich noch mal wählen,bis das Ergebnis "stimmt"? ;-)

      • 0G
        05867 (Profil gelöscht)
        @Mustardmaster:

        "Soll man dann gleich noch mal wählen,bis das Ergebnis "stimmt"? ;-)"

        Nein, das soll man nicht.



        Aber man soll seine Inhalte mit der gebotenen Ernsthaftigkeit vertreten. Und wenn es erkennbar so garnicht passt, ist man in der Opposition besser aufgehoben.

  • Man kann echt nur hoffen,dass die Grünen und alle Umweltverbände Hr. Wissing massiv auf die Füße treten..

    Dieser Verkehrminister ist bis dato jedenfalls nicht Teil der Lösung,sondern Teil des Problems,welches auf immer mehr überfdimensionierte PKWs hinaus läuft.

    BtW: ich behaupte, sich mit seinem Kraftfahrzeug zu identifizieren wirkt persönlichkeitsverändernd.... Schauen sie sich mal die Gesichter z.B. von Poiltikern an und versuchen sich vorzustellen mit welchem Verkehrsmittel jemand identifiziert ist...



    Können Sie sich Hr.Wissing auf dem Fahrrad vorstellen?...ich jedenfalls nicht).

    • 2G
      29834 (Profil gelöscht)
      @Wunderwelt:

      "... Hr. Wissing massiv auf die Füße treten.."



      Das ist doch nur hilflose Kraftmeierei. Die Grünen sind froh, nicht den Verkehrsminister zu stellen. So können sie ihr Desinteresse an wirklicher Veränderung immer schön hinter der FDP verstecken.

    • @Wunderwelt:

      Vielleicht sollten die Grünen zu der Einsicht gelangen, dass es besser ist, nicht zu regieren, als (zusammen mit der FDP) schlecht zu regieren.

      • @Libuzzi:

        Ja, toll und dann?! Bahamas Koalition, oder was!? Nee, besser ein bisschen was erreichen, als gar nichts...

        • @Ruhrpott-ler:

          Ich glaube jede Regierung hätte unter dem Druck der Ereignisse "ein bisschen" gemacht. Dazu braucht es die Grünen nicht.

          • @Rolf B.:

            Die Linken haben auch jahrelang Maximalforderungen gestellt und nichts erreicht.

            • @Ruhrpott-ler:

              Waren sie an der Bundesregierung beteiligt?