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Jetzt noch schnell lüften, danach wird es heiß: Sommerlicher Sonnenaufgang in Berlin Foto: Florian Gaertner/photothek/imago

Klimagerechtigkeit in BerlinHitzefrei für Reiche

Durch den Klimawandel werden Sommer in Berlin gefährlich heiß. Unsere Analyse zeigt: Wohlhabende leben in den kühlen Gegenden, Arme müssen schwitzen.

H eiligensee ist ein ganz normales Berliner Reichenviertel. Zumindest, was die Hitze betrifft. Umgeben von Havel und Tegeler Forst hat es eine sommerliche Oberflächentemperatur von 28 Grad. Die arbeitende Bevölkerung gehört mit einem mittleren Monatseinkommen von 4.700 Euro zu den wohlhabendsten in Berlin, und mit nur 5,4 Prozent Trans­fer­leis­tungs­emp­fän­ge­r:in­nen liegt Heiligensee deutlich unter dem Berliner Durchschnitt.

Das Gesundheitsrisiko durch Hitze ist in Städten ungleich verteilt. Generell gilt: Die kühleren Gegenden sind auch die teuersten. In Einzelhaussiedlungen am Stadtrand, an breiten Alleen mit wenig Verkehr oder in der Nähe eines großen Parks, eines Walds oder eines Sees lebt es sich kühler als neben Autobahn und Industriegebiet oder in der zubetonierten Innenstadt.

So sind oft gerade jene Menschen durch Hitze gefährdet, die nur sehr wenig Möglichkeiten haben, sich zu schützen. Das gilt für Amsterdam und Helsinki, für Los Angeles und Washington – und auch für Berlin. „Wir reden von urbanen Hitzeinseln“, sagt die Klimafolgenforscherin Inga Menke. „In der Stadt ist es normalerweise mindestens ein oder zwei Grad wärmer als in der Umgebung.“

Eine Datenanalyse der taz liefert nun Belege dafür, wie sich dieses Muster in Berlin zeigt. Wir haben Daten zum Anteil der Arbeitslosen und Emp­fän­ge­r*in­nen von Transferleistungen wie Sozialgeld in 542 Kiezen – so nennt man in Berlin kleine, voneinander abgegrenzte Nachbarschaften – mit der von Satelliten gemessenen Oberflächentemperatur verbunden. Diese ist an sonnigen Tagen deutlich höher als die Lufttemperatur, weil sich die Erdoberfläche schneller aufwärmt, als die Luft.

Arme leben in heißen Gebieten

Der Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Situation eines Haushalts und Hitze ist eindeutig. In den kühleren Gebieten leben ausschließlich Wohlhabende. In den heißen, dicht besiedelten Gebieten in der Innenstadt dagegen leben mal reiche Menschen, mal arme Menschen. Denn: Reiche können sich aussuchen, ob sie kühl oder zentral leben wollen. Arme können das nicht, sie leben ausschließlich in heißen Gebieten.

Ein gutes Beispiel für eine heiße Gegend ist der Beusselkiez im Berliner Stadtteil Moabit. An Sommermittagen steigt die Oberflächentemperatur im dicht bebauten Mietskasernenviertel zwischen Spree, Bahngleisen und Industriegebiet auf fast 40 Grad. Insgesamt 22 Prozent der Ein­woh­ne­r*in­nen sind hier arbeitslos oder erhalten Transferleistungen. In einem Papier beklagt das Quartiersmanagement, ein von der Stadt gefördertes Team zur Verbesserung des Lebens im Viertel, dass die vorhandenen Spielplätze kaum Schatten bieten und ein neuer Park am Fluss aufgrund seiner abgelegenen Lage kaum genutzt wird.

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Oberflächentemperatur

Die Oberflächentemperatur zeigt, wie warm oder kalt der Boden an einem bestimmten Ort ist – also auf einer Wiese, einer Straße oder einem Hausdach. Gemessen wurde die Oberflächentemperatur in diesem Fall von Landsat-Satelliten der NASA und wurde dann von der Luftbild Umwelt Planung GmbH gemeinsam mit der TU Berlin und der Stadt Leipzig für ganz Deutschland ausgewertet. Dabei wurden nur wolkenfreie Aufnahmen aus den Monaten Juni, Juli und August der Jahre 2019 bis 2024 zwischen 12 und 13 Uhr mittags genutzt. Auf 30 Meter genau wurde der Zentralwert der Oberflächentemperatur in Grad Celsius berechnet. Die Oberflächentemperatur ist zu diesem Zeitpunkt in der Regel deutlich höher als die Lufttemperatur, weil sich die Erdoberfläche schneller aufwärmt, als die Luft. Für unsere Analyse haben wir den Durchschnitt aller Datenpunkte aus einem Kiez gebildet.

Armutsquote

Um sich der wirtschaftlichen Lage in den Berliner Kiezen anzunähern, nutzen wir hier die Statistik der Menschen, die arbeitslos sind oder existenzsichernde Transferleistungen beziehen. Das können beispielsweise „Aufstocker“ sein, die trotz Arbeit nicht genug verdienen und noch Sozialgeld erhalten. Dazu gehören aber auch Rentner*innen, Kinder oder Kranke, die nicht genug Geld zum Leben haben. Die Zahlen wurden im Rahmen des Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin erhoben und gelten für das Jahr 2022. Der Anteil der Arbeitslosen bezieht sich in der Originalstatistik auf die Bevölkerung im Alter von 15 Jahren bis unter der Regelaltersgrenze, der Anteil der Emp­fän­ge­r*in­nen von Transferleistungen auf die gesamte Bevölkerung. Für unsere Auswertung haben wir deshalb den Anteil der Arbeitslosen auf die Gesamtbevölkerung umgerechnet.

Die Situation im Schulenburgpark-Kiez in Neukölln ist noch dramatischer. Rund 44 Prozent der hier lebenden Menschen sind arbeitslos oder erhalten Transferleistungen. Im Sommer steigt die Oberflächentemperatur auf bis zu 39 Grad. Gut die Hälfte des Gebiets wird vom Neuköllner Hafen sowie von benachbarten Industrie- und Gewerbegebieten eingenommen. Etwa 6.000 Menschen wohnen in der sogenannten „High-Deck-Siedlung“. In dieser Siedlung verbinden erhöhte Decks die Wohnblöcke für Fußgänger miteinander. Die Wohnungen gelten heutzutage als unattraktiv, sodass diejenigen, die es sich leisten können, wegziehen – wer bleibt oder dazukommt, sind Haushalte, die auf dem angespannten Berliner Wohnungsmarkt keine andere Option haben.

Reiche haben die Wahl

Kühle Viertel wie Heiligensee befinden sich dagegen in allen Himmelsrichtungen am Stadtrand. Neben den Gebieten Krumme Lanke und Wannsee im Südwesten haben auch Rahnsdorf und Müggelheim im Südosten besonders niedrige Quoten von Trans­fer­leis­tungs­emp­fän­ge­r:in­nen und verzeichnen zugleich die angenehmsten Temperaturen. Das einzige kühle innerstädtische Stadtviertel ist die Stralauer Halbinsel, gegenüber vom Treptower Park und umgeben von der Spree.

Die Datenanalyse der taz zeigt, dass sich Reiche in Berlin aussuchen können, ob sie lieber kühl am Stadtrand leben wollen oder in zentralen, aber dafür heißeren Gebieten. Im Viertel Alter Schlachthof in Prenzlauer Berg etwa leben Berlins Spit­zen­ver­die­ne­r*in­nen mit einem mittleren Monatseinkommen von 6.400 Euro in Stadthäusern und -villen. Nur rund 2 Prozent der Bevölkerung erhält hier Transferleistungen oder ist arbeitslos – trotzdem ist der Kiez mit einer Oberflächentemperatur von fast 40 Grad einer der heißesten Berlins. In der Nachbarschaft gibt es zwar einige Parks, doch diese haben keine Bäume, die für eine Abkühlung aber unverzichtbar sind.

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Betrachtet man die gesamte Stadt, ergibt sich folgendes Bild: Es gibt keine kühlen Viertel mit hoher Armutsquote. Dass Einkommen und Hitze zusammenhängen zeigte auch eine Studie aus dem vergangenen Jahr, die für 14 europäische Städte, darunter auch Berlin, den Zusammenhang zwischen Hitze und Einkommen untersuchte. Überall sind ärmere Bevölkerungsteile überdurchschnittlich viel Hitze ausgesetzt. Städteforschung aus den USA kommt zum gleichen Ergebnis.

Kühlung durch Bäume und Parks

Dabei müssen Innenstädte nicht heiß sein. Auch zentrale Wohnviertel können so geplant oder umgebaut werden, dass sie kühlend wirken. Wie das gehen kann, zeigt eine Studie der Klimaforscherin Inga Menke. Ihr Forschungsteam hat mehrere Zukunftsszenarien für ein Baugebiet in Prenzlauer Berg durchgespielt. Stadtbäume und grüne Korridore seien entscheidend, so Menke: „Nur dort, wo Bäume nahe beieinander stehen, gibt es einen wirklichen Kühlungseffekt.“

In dem kühlsten Szenario zeigen die Gebäude auf dem Gelände nicht mehr nach Südwesten, sondern nach Nordosten, damit sie sich möglichst wenig aufheizen. Und sie sind höher gebaut, um möglichst wenig Fläche einzunehmen. Sie stehen an den Rändern eines langgestreckten Parks mit vielen Bäumen. Diese spenden nicht nur Schatten, sondern tragen auch zur Artenvielfalt bei.

Der Berliner Senat arbeitet derzeit an einem Hitzeaktionsplan. Im Mai 2024 angekündigt, soll er diesen Herbst ins Abgeordnetenhaus kommen. Der Plan umfasst Maßnahmen wie Kühlzonen, Wasserspender und Informationen zu Hitzeschutzmaßnahmen. Im Rahmen des Klimaanpassungsgesetzes Berlin sollen außerdem bis 2040 hunderttausende Bäume gepflanzt werden.

Immer mehr Hitzetote

Solche Anpassungen werden mit jedem Zehntelgrad notwendiger. Weltweit ist die Durchschnittstemperatur im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um 1,3 Grad gestiegen, in Deutschland bereits um 1,8 Grad. Laut dem Robert-Koch-Institut gab es in den Sommern 2023 und 2024 in Deutschland hitzebedingte Übersterblichkeit von circa 3.000 Personen.

Hitze ist also hochpolitisch – und wird es wegen des Klimawandels auch bleiben. Denn mit den Temperaturen steigt auch die Zahl der Hitzetage und Tropennächte – also der Tage, an denen die Hitze gefährlich für Menschen werden kann, und der Nächte, die wegen der Hitze kaum oder keine Erholung bringen.

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Wer kann was dagegen tun?

Po­li­ti­ke­r*in­nen

Städte können ihre Be­woh­ne­r*in­nen mit politischen Maßnahmen vor Hitze schützen. Wenn in einer Stadt etwa viel Raum für Autos und den Autoverkehr reserviert ist, dann ist deshalb auch viel Fläche asphaltiert. Die wiederum heizt sich in Hitzephasen stark auf und strahlt auch in den eigentlich kühleren Nächten noch an die umstehenden Gebäude ab. Nimmt man den Straßen etwas Platz weg und schafft etwa eine Allee, auf der die Bäume die Straße halbwegs überwachsen, kann das die Temperatur bereits merklich reduzieren.

Eine weitere Möglichkeit ist es, asphaltierte Parkplätze in Parks mit Bäumen umzuwandeln, die dann lokal für einen Kühlungseffekt sorgen können. In bestehenden Vierteln ist der Umbau zu mehr Hitzeresilienz aufwendig und zeitintensiv. Gerade bei neuen Quartieren und dem Umbau von Plätzen können Städte diese Optimierungsmöglichkeiten allerdings in die Planung einbeziehen und so einen lebenswerteren Raum schaffen.

Zunehmende Hitze durch die Klimakrise ist kein Szenario einer fernen Zukunft, sondern vielerorts bereits Realität. Um besonders vulnerable Menschen, etwa Obdachlose oder ältere Menschen, schützen zu können, bietet etwa Berlin in diesem Sommer sieben Hitzeschutzräume an. Diese Räume werden von Vereinen wie dem Internationalen Bund betrieben. Menschen können dort duschen und sich einfach in einem kühlen Raum aufhalten, teilweise gibt es dort auch Essen.

In Berlin-Neukölln gibt es zudem eine Hotline unter der Telefonnummer 030 544 533 0 333, bei der sich Menschen ab 75 Jahren registrieren können, um angerufen zu werden, wenn es eine Hitzewarnung vom Deutschen Wetterdienst gibt.

Haus­ei­gen­tü­me­r*in­nen

Haus­ei­gen­tü­me­r*in­nen haben verschiedene Möglichkeiten, ihr eigenes Haus oder ihre Mie­te­r*in­nen vor Hitze zu schützen. Bei bestehenden Häusern sind Sanierungsmaßnahmen besonders hilfreich, die auch im Winter zu einer effizienteren Nutzung von Heizenergie beitragen. Dazu gehören zum Beispiel neue Fenster mit Dreifachverglasung und eine moderne Dämmung. Beides verhindert, dass im Winter die Wärme aus der Wohnung entweicht, und sorgt dafür, dass im Sommer weniger Hitze in die Wohnung eindringen kann.

Eine weitere Möglichkeit ist die Installation von Verschattungen an den Außenseiten des Gebäudes – zumindest dort, wo im Sommer mit direkter Sonneneinstrahlung zu rechnen ist. Auch damit wird die Hitze aus den Wohnräumen ferngehalten. Bei Neubauten können all diese Maßnahmen berücksichtigt werden. Werden Häuser so gebaut, dass die Luft beim Lüften durchzieht, kann das ebenfalls die Temperatur senken.

Nach­ba­r*in­nen

Wenn es immer heißer wird und Niederschlagsmengen zurückgehen oder sich in Starkregenereignissen bündeln, leiden darunter nicht nur die Menschen in einer Stadt, sondern auch die Bäume. Die sind für den Schutz gegen Hitze besonders wichtig, allerdings steht ihnen immer weniger Wasser zur Verfügung. Trockenstress macht sie anfälliger für Krankheiten, Stürme und Schädlinge. Obwohl eigentlich die Stadt diese Aufgabe übernehmen sollte, organisieren sich vielerorts Menschen bereits und gießen – koordiniert oder einfach privat – die Bäume in ihrer Nachbarschaft.

Bei Hitzewellen sind zudem insbesondere kleine Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vor­erkrankungen gefährdet. Nach­ba­r*in­nen können diese Personengruppen bei Bedarf ganz konkret unterstützen, indem sie beispielsweise Einkäufe erledigen.

Je­de*r Einzelne

Wie gut wir unsere Wohnungen an heißen Tagen herunterkühlen können, hängt stark von den baulichen Gegebenheiten ab. Besonders effektiv ist es, morgens und abends, also vor und nach den höchsten Temperaturen, für einige Minuten mit Durchzug zu lüften, also Fenster oder Türen an gegenüberliegenden Seiten zu öffnen. Wenn die Außentemperatur in einer sogenannten tropischen Nacht nicht unter 20 Grad sinkt, taugt dieses Mittel nur bedingt zur Kühlung, kann die Temperatur aber zumindest leicht absenken.

Wer Rollläden oder Jalousien hat, kann diese tagsüber schließen und so verhindern, dass die Wohnung sich durch die Sonneneinstrahlung weiter aufheizt. Besonders wirksam ist hier Verschattung außerhalb der Wohnung, weil die Hitze damit bereits außen aufgehalten wird. Auch Vorhänge können zumindest einen kleinen Unterschied machen. Nicht unbedingt hilfreich ist ein feuchtes Handtuch oder Bettlaken. Das kühlt den Raum zwar etwas, erhöht aber die Luftfeuchtigkeit, wodurch sich das Zimmer vor allem schwüler und nicht unbedingt kälter anfühlt.

Eine weitere Möglichkeit zur Kühlung ist die Nutzung einer Klimaanlage. Die verbraucht allerdings viel Energie und führt zu deutlich höheren Stromrechnungen. Einfacher zu beschaffen ist ein Ventilator, der auch zur Kühlung beitragen kann und dabei deutlich weniger Strom verbraucht.

taz-Projekt: Wie heiß sind Berlins Schlafzimmer?

Unsere Schlafzimmer sind die Orte, an denen die Hitze besonders starken Einfluss auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden hat. Ist es nachts zu heiß, kann der Körper sich nicht ausreichend erholen. Das führt zu erhöhtem körperlichen Stress, weniger Leistungsfähigkeit und kann auch gesundheitsschädliche Folgen haben.

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Mit Daten von Wetterstationen und Satelliten können wir bisher beantworten, wie heiß es draußen ist – aber wir haben keine Daten dazu, wie diese Hitze sich auf Menschen in ihren Wohnungen auswirkt. Die Datenlücke wollen wir schließen. Dafür messen wir in Berliner Schlafzimmern über den Sommer hinweg automatisiert die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die erste Auswertung veröffent­lichen wir im Verlauf dieses Sommers.

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42 Kommentare

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  • In sehr großen und alten Städten gibt es leider immer: erstens viel Armut und zweitens wenig Grünflächen.

    Andererseits wollen dort auch meistens viele Menschen leben. Viele wollen da nicht wegziehen. Aus verschiedenen Gründen.

    Es gibt jetzt einen weiteren Grund dafür, mal darüber nachzudenken, ob man nicht in eine kleinere Stadt ziehen will und kann. Es muss ja keine Kleinstadt sein.

  • Lese ich nicht immer, die Armen würden von den Reichen aus den Innenstadtlagen an die Peropherie oder noch darüber hinaus verdrängt? Nun wohnen plötzlich nur die Armen in den heißen Innenstädte?

    Seltsam. Da kann man nur hoffen, daß nicht weiter Wohnungen in den Städten entsteht. Nachverdichtung ist fatal fürs Mikroklima.

  • Auch zu beachten:



    Welche Berufsgruppen können Mobiles Arbeiten o. Home-Office nutzen?



    Das macht unabhängiger. Auch bei der Flexibilität d. Arbeitszeit sind bestimmte Gruppen u. privilegierte Personen mit passendem Beruf wahrscheinlich priorisiert, sodass sich in Summe vergleichsweise große Vorteile für Einzelne bieten.



    "Im Zeitalter der Flexibilität ist die Work-Life-Integration die 2.0-Version der Work-Life-Balance. "Work-Life-Balance" ist nach wie vor der Begriff, den wir am häufigsten verwenden. Er entspricht aber nicht mehr genau den heutigen Arbeitsgewohnheiten. Viele Arbeitnehmende versuchen stattdessen, einen Work-Life-Fit zu erreichen. Das gilt vor allem für die jüngeren Generationen wie die Millennials und die Gen Z.



    Die Kinder zur Schule bringen, ohne sich Sorgen zu machen, dass sie zu spät zur Arbeit kommen. Sich um die Großeltern kümmern und trotzdem die Aufgabenliste des Tages erledigen. Für ein paar Monate nach Südafrika ziehen, ohne kündigen zu müssen... "



    Fand ich bei deskboard.com



    Mit den vielen Care-Berufen ist das aktuell kaum vereinbar.



    Mit klassischer Industriearbeit sehe ich auch wenig Schnittmengen.



    Wohnen, Arbeiten, Familie sind im Leben zusammen zu denken.

  • Wenn die Reichen in den Urlaub fahren, begeben sie sich meist in Länder, in denen es wärmer ist als in Deutschland. Und wenn sie sich als Zweitwohnsitz Immobilien im Ausland kaufen, dann liegen diese in aller Regel ebenfalls in wärmeren Ländern. Anscheinend wissen die Reichen gar nicht, dass es ein Privileg ist, sich in kühleren Gebieten aufzuhalten.

  • Das ist doch mal eine Zahl. 4700€/Monat. Damit zählt man nach Auffassung der taz in Berlin schon zu "den Reichen".

    Weiter habe ich allerdings gar nicht gelesen.

  • Ich habe als Rentner die Stadt einfach verlassen , mus ja nicht jeden Tag zur Arbeit. Und meine Freunde aus der Stadt kommen auch gerne zu mir in den Garten. Wir sitzen dann unter einem Baum und genissen den Scatten und die leichte Briese.



    Muss ich umbedingt als Rentner oder Arbeitsloser in der Stadt wohnen und die teuren Mieten bezahlen wenn ich mit dem DTicket hin und wieder in die Stadt kann?

  • Die Politik kann nur mittelbar auf das Problem Einfluss nehmen.



    Es ist direkt abhängig von unserer Art zu wirtschaften und zu leben.



    Und Leben ist direkt abhängig von unserer Art zu wirtschaften.



    Nebenbei, die Politik ist gegenüber der Wirtschaft sehr schwach, bzw. nicht Willens, einschneidende Veränderungen zu initiieren!



    Was »wir« tun können, steht immer in Relation zur globalen Wirtschaft!



    Man kann sich also klimatisch besser, und gleichzeitig wirtschaftlich schlechter stellen, im internationalen Vergleich. Denn die bedenkenlose Vergewaltigung unseres Lebensraums und unserer Ressourcen macht konkurrierende Wirtschaft stark!



    Ohne den philosophischen Schwenk, dass Wirtschaft der Versorgung dient, und nicht der erfolgreichen Bereicherung weniger, und diese Versorgung so lokal wie möglich erfolgen muss, werden wir zukünftig klimatisch keinen halben Schritt weiter kommen.



    Wie wahrscheinlich ist diese Einsicht, die absolut weltweit akzeptiert werden müsste?

  • Die Bauleitplanung wird vom Senat verabschiedet. Sie ist es in der das Maß der baulichen Nutzung festgelegt wird. und damit der Grad der Versiegelung, der wiederum die lokale Begrünung und Erwärmung steuert.

    Die mehrheitlich ärmeren Bürger hatten und haben es also selber in der Hand, die Bebauung der Stadt zu steuern. Das Wissen darum existiert ebenfalls seit Jahrzehnten.

  • // Dazu gehören zum Beispiel neue Fenster mit Dreifachverglasung und eine moderne Dämmung. //

    Das ist seit mindest 30 Jahren bekannt. Automatische Beschattung tun ein übriges.



    Nur, bezahlen muss mans können! Wobei die Beschattung der kleinere Teil wäre als Dämmung und Dreifachverglasung.

  • Interessant, insbesondere als isolierte Betrachtung.



    Aber was lernen wir daraus in Bezug auf Nachverdichtung, um in den beliebten Ballungszentren neuen Wohnraum zu schaffen? Vor allem günstigen?

  • Ein Plädoyer, die Nachverdichtung im Wohnungsbau einzustellen und das Temelhofer Feld überwiegend mit Bäumen zu bepflanzen.

  • Klimawandelanpassung ist das Thema unserer Zeit, über das man viel zu wenig liest und dafür tut.



    Schön, dass die TAZ das mal aufgreift. Eine Serie von Unterthemen hierzu wäre überfällig.



    Egal ob Hitze oder Starkregen oder angrenzend dazu hohe Luftschadstoffwerte oder Lärm. Das.ist Kiezbedingt stets auffällig verteilt. Unter Gerechtigkeitsfragen extrem wichtig zu beachten.. Hier ausgewogen städtebaulich oder ausgewogen organisatorisch anzusetzen sind obligate Eckpunkte.

    • @Tom Farmer:

      Neulich erst wurde mehr bezahlbarer Wohnraum in Berlin gefordert.



      Wie passt das zusammen?

  • Neben den ganzen erwähnten Maßnahmen -mehr Grün und weniger Autos- werden wir wie jetzt schon in südlichen Ländern wohl kaum um Klimaanlagen herumkommen…deren Energiebedarf ist weniger ein Problem, da wir bereits jetzt im Sommer oft einen Überschuss an Photovoltaikstrom haben, mit smarten Stromzählern kann das dann auch bezüglich der Energiekosten bezahlbar bleiben. Schwierig sind natürlich die Anschaffungs-, Wartungs- und Installationskosten der Klimaanlagen, für arme Menschen natürlich umso mehr.

    • @Saile:

      Smarte Stromzähler sind von der xxU-Politik nicht zu erwarten, deren Buddies wollen schließlich ihre Profite maximieren. Und für finanziell arme Menschen ist die Finanzierung einer Klimaanlage nicht "schwierig" sondern unmöglich (ebenso die Betriebskosten)!

  • Ja hallo !



    Man wird ja wohl noch das eine oder andere Privileg geniessen dürfen für sein Geld, nicht wahr ?

    Fetteres Auto, Logenplatz in Kino und Theater..



    Businessclass im Flieger.



    Und natürlich auch eine bessere Wohngegend.



    Und das bitte nicht nur in Sachen Hitze sondern auch in Sachen Lärm und frischer Luft !

    Reicht ja wohl, dass es im Freibad keine VIP-Longe gibt und an der Tanke keine VIP-Lane.

    So.

    • @Bolzkopf:

      Ich finde Wohnunge in kühleren Gegenden sollten im Sommer zwangsbeheizt werden. wenn es denen auch dreckig geht ist die Ungerechtigkeit beseitigt.

    • @Bolzkopf:

      Wenn sich niemand mehr etwas leisten darf, wird sich auch niemand mehr dafür anstrengen.



      Der Kapitalismus hat, bei all seinen Unzulänglichkeiten, den Sozialismus überlebt. Warum wohl?



      Nur müssen wir uns jetzt überlegen, wie wir als Menschheit den Kapitalismus überleben, und dabei noch mit Verbrechern fertig werden, die lieber morden als etwas gutes für die Welt zu tun. Ich schwanke zwischen Skepsis und Optimismus.

    • @Bolzkopf:

      Hey Bolzkopf, also ich tanke an der Tanke immer an Säule Nr. 1. So ein bisserl Elitarismus kann man schon!

  • Was sagt mir das? Eine Arbeit aufnehmen. Offene Stellen gibt es genug in Berlin, z.B. in der Gastronomie. Dann klappt es auch mit einer kühleren Wohnung.

    • @Wolferich:

      Ihre Aussage ist zynisch. Glauben Sie ernsthaft, dass man sich vom Gehalt in der Gastronomie eine Wohnung in einem kühleren Gebiet oder eine Klimaanlage leisten kann?

    • @Wolferich:

      Sollen sie eben Kuchen essen...

      Sie wissen, wie das endetet?

    • @Wolferich:

      Eben!



      Wir müssen uns wieder mehr anstrengen, und Rentner wieder mehr arbeiten!



      (was darf Satire!)

    • @Wolferich:

      Richtig, und zwar Jobs für 3 Euro die Stunde, damit die reichen Ausbeuter sich nicht nur Villen in Berliner Reichenvierteln kaufen können, sonders auch noch in anderen Gegenden Deutschlands und Europas.

      Die Reichen haben Villen, Yachten und oftmals sogar 'Kerosin fressende Privatjets', mit denen sie den Planeten noch wärmer machen, aber den braven Bürgern fällt anscheinend nichts anderes ein, als armen Leuten zu empfehlen, noch mehr sinnlose und schlecht bezahlte Arbeit zu machen, damit der Klimawandel noch schneller wachsen kann.

      Was wir brauchen sind autofreie Städte mit einem funktionierenden und günstigen ÖPNV. Wir brauchen auch mehr Parkanlagen, Stadtbäume und begrünte Dächer in den Städten - und bezahlbare schattige Wohnungen für die "kleinen Bürger" ohnehin. Was wir allerdings nicht brauchen sind schlecht bezahlte Jobs, damit die reichen Umweltsünder sich noch mehr Villen kaufen können, während arme Leute in Gegenden wie den Beusselkiez im Berliner Stadtteil Moabit wie in der Sahara schmoren müssen, weil man dort nicht einmal die vorhandenen Kinderspielplätze mit Bäumen beschattet hat, denn es sind ja nur 'die Kinder der Armen'.

  • Moabit als Beispiel einer Hitzeinsel der Armen zu nennen, ist nicht so ganz zielführend, denn Moabit wird gerade in rasendem Tempo gentrifiziert. Spielotheken wurden durch Biomärkte ersetzt und überall fahren junge Eltern mit ihren Lastenfahrrädern.

    • @Suryo:

      Spielotheken - ausser deren Betreibern braucht die kein Mensch. Bioläden schon.

  • Insgesamt eine steile These. Wenn ich mir die Armutsquote auf alle Temperaturbereiche anschaue, finde ich heraus dass auch in mittleren und kühleren Innenstadtlagen ärmere Menschen wohnen. Ich könnte fast von einer Normalverteilung sprechen.



    Die zweite und dritte Grafik finde ich gar etwas irritierend, denn im Grunewald und Richtung Müggelsee dürfte die Wohndichte general niedrig sein.

    Und was leider überhaupt keine Betrachtung fand, ist die topographische Lage. Innerhalb des S-Bahn-Rings liegt Berlin gute 20-25 Meter tiefer, was zusätzlich zu einem Wärmestau führt.

    • @Mopsfidel:

      Sorry, da gibt es diverse Untersuchungen zu. Sie liegen da falsch. Überschwemmungsrisiken sind neben Hitzerisiken valide Parameter für soziale Ungleichheiten, weltweit.

  • Das Problem ist noch vielschichtiger und wir merken es an der zunehmenden Werbung für Aircondition, z.B. bei LIDL oder ALDI: Wenn drinnen -bezahlt über die Stromkosten- gekühlt wird, wird es draußen -vor allem in den Stadtzentren und der Umgebung der Büro- und Hotelkomplexe- entsprechend NOCH wärmer. Eine Kühlung, die sich Wohlhabende eher leisten können als die Ärmeren, die umso mehr schwitzen müssen.

    • @Dietmar Rauter:

      Korrekt!



      Klimaanlagen sind nur Reaktion. Die Gründe für die menschengemachte Erderwärmung sind zu behandeln. Dann sinken die durchschnittlichen Temperaturen, und damit die Häufigkeit von Extremen wieder.

      • @Wiesel:

        Belustigende Einlassung. Die menschengemachte Erderwärmung ist gar nicht mehr zu behandeln, man kann sie maximal nur noch begrenzen. Also sinken werden die Temperaturen niemals wieder, eher werden sie noch weiter ansteigen da die Effekte nachgelagert sind.

      • @Wiesel:

        Wir können den Klimawandel nicht mehr umkehren. Dazu ist er viel zu weit fortgeschritten. Das Beste, was wir noch erreichen können, ist ihn stark zu verlangsamen. Und das müssten wir eigentlich auch versuchen. Der politische Wille dazu ist allerdings verschwunden.

        Und selbst wenn er wieder auftauchen sollte. Mit dem schon angerichteten Schaden müssen wir klarkommen.

    • @Dietmar Rauter:

      Der Effekt dürfte zu vernachlässigen sein. Natürlich heizen Sie die Umgebung auf, wenn Sie eine Klimaanlage im Auto benutzen, oder im Haus (Oder eine Luft WP). Auch die Abwärme von Industrieanlagen oder ein Herd/Ofen in der Küche heizt die Atmosphäre auf, wenn die Wärme durch das Fenster dann entweicht.



      ,



      ABER. Gegen die Sonne kann das alles nicht wirklich anstinken. Die ist eigentlich der einzige relevante Faktor. als ursprüngliche Wärmequelle . Schwarze Oberflächen, fehlender Schatten durch Bäume und natürlich die CO2/Menthan und co Konzentration sorgen dann dafür, dass diese Wärme in der Atmosphäre gespeichert und/oder von Oberflächen Aufgenommen wird.



      .



      Weiße Dächer zum Bsp hätten einen größeren Effekt auf das Stadtklima als die Klimaanlagen, die funktionieren wirklich nur in geschlossenen Räumen, so wie die Herdplatte und der Ofen die Hitze in der Wohnung auch deutlich erhöhen. Kochen mit Induktion ist also auch ein interessantes Stichtwort. Ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern heizt auch die Bude DEUTLICH weniger auf.

  • Aus der Karte ergibt sich lediglich die Erkenntnis, dass dicht bebaute, urbane Stadteile wärmer sind als die locker bebaute Peripherie - und zwar völlig unabhängig vom Einkommen. Es sei hier noch der Hinweis erlaubt, dass nicht alle Menschen in den Vorstädten reich sind. Im Gegenteil: Weil sie durch Wohlhabendere aus den attraktiven Zentren verdrängt werden, weichen etliche Geringverdienende in weiter draußen, gelegene, schlecht angebundene Vororte aus. Dort ist es sicherlich auch kühler, aber dennoch nicht attraktiv, zumal häufig lange Pendelwegen mit dem Auto zurückgelegt werden müssen. Was vielerorts dann noch zusätzlich erschwert und verteuert wird durch gegen Autos gerichtete Verkehrspolitik, die von wohlhabenden Öko-Akademikern herbeigewählt wird, die sich die (wärmere) Innenstadt leisten können, mit ÖPNV überversorgt sind, viele Alltagswege auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen können und denen daher die Sorgen und Nöte derjenigen, die mit dem Auto Pendeln müssen, schnuppe sind.

    • @melly:

      Ist mir neu, dass die xxU eine "gegen Autos gerichtete Verkehrspolitik" betreibt. Die Aussagen der Lobby-, bzw. BestechungsgeldempfängerInnen klingen eher nach: "Mit Umweltschutz können ja immer noch anfangen, wenn es viel zu spät ist.".

    • @melly:

      DAS ist aber eben auch ein Ergebniss fehlgeschlagener Verkehrspanung.



      .



      Mit dem Auto müsste eigentlich niemand privat in die Innennstadt. EInfach am Außenbereich Parkflächen schaffen an gut frequentierten Haltestellen und voila!



      .



      Weil es dann keiner mehr im Stau steht in den Stosszeiten gibt und kein Parkplatz gesucht werden muss kann dadurch sogar die Fahrzeit reduziert werden. (=



      .



      Anschluss für E Autos wäre auch gleich noch möglich.



      .



      Ich bin früher als Kind/Jugendlicher jedes Jahr nach Russland zu meinem Bruder/Großmitter und co. Mein Bruder wohnt rund 45min vom einem Zentralen Bahnhof Moskaus entfern. 45min mit der Reginalbahn versteht sich. Mit dem Auto kann das auch mal schnell ein paar Stunden dauern wegen dem praktisch täglichen Stau. Und Obwohl recht häufig ein Zug fährt und die Preise wirklich extrem niedrig sind (+Rabatte für ältere Menschen und Kinder) quetschen sich die meisten wohlhabenderen dennoch in eine Blechkiste. Ist halt auch Status. Ich werde das nie verstehen.



      Und mein Bruder wohnt in einem richtigen Dorf, der hatte bis vor etwa 10 Jahren keine asphaltierte Strasse vor dem Grundstück und der 5min Weg zum Bahnhof geht direkt durch einen Wald.

  • Es gibt seit einiger Zeit die technische Möglichkeit Räume zu kühlen, man nennt das Klimaanlage. Man kann nicht nur messen, sondern konkret etwas tun.



    Gerade wenn Wärme als unangenehm empfunden wird, aber vor allem dann, wenn "Hitze" als gesundheitsgefährdend angesehen wird, ist deren Einsatz zu empfehlen.

    Sollte bekannt sein, dass akute Gesundheitsgefahr durch höhere Außen- und Wohnungstemperaturen besteht, ist die Verweigerung einer Klimaanlage, eine Form von unterlassener Hilfeleistung.

    Da in der taz immer darauf hingewiesen wird, wie günstig Energie ist, die durch PV und WKAs erzeugt wird, ist das doch eine wirkliche Option

    • @Octarine:

      Und was ändert das am Problem, dass finanziell arme Menschen am Meisten unter der Hitze leiden?

      Erwerbslose und andere von Armut betroffene Menschen können sich weder Klimaanlagen, noch den dafür benötigten Strom leisten, denn Strom muss aus dem Regelsatz bezahlt werden und daraus folgt mehr Stromverbrauch bedeutet weniger Geld für Nahrungsmittel.

    • @Octarine:

      Klimaanlage! Nur Symptome behandeln war schon immer schlecht!



      Die Polemik mit dem Einsatz als »Hilfeleistung« kommt wohl aus der Ecke »Eure Armut kotzt mich an«!



      Und ist hitzebedingte Gesundheitsgefährdung eine »Ansichtssache«?



      Wohl doch nicht, sondern ein effektives Problem, dass man fachlich beschreiben und diagnostizieren kann!

      • @Wiesel:

        Die globale Erwärmung ist ein physikalischer Prozess, kein religiöser Ablasshandel. Auch das sofortige Ende jeglichen Eintrages von menschengemachter Quelle, würde ihn nicht beenden, sondern bestenfalls die Geschwindigkeit der Zunahme, nicht weiter erhöhen.

        Was wir stattdessen erleben ist vergleichbar mit dem Gebet vor der Gewitterkerze, beim Einsetzen des Donners.

    • @Octarine:

      Absolut! Wir haben vor 4 Jahren das Erdgeschoss unseres Hauses (Altbau) klimatisiert und damit einen deutlichen Komfortgewinn. Ventilator, Lüften etc. war zuvor nicht wirklich hilfreich. Stromverbrauch ist überschaubar (Splitanlage mit Inverter). Deutschland ist noch Entwicklungsland was Klimaanlagen angeht, andere Länder sind da längst weiter und unideologischer eingestellt.

    • @Octarine:

      Prinzipiell ist das nicht falsch. Der Hacken ist nur, dass sich die Klima- und PV-Anlagen hauptsächlich die Wohlhabenden leisten können. Die Armen schwitzen weiter.