Die taz präsentiert ihre neue Webseite: Habemus Relaunch!
Mit einem rundum erneuerten Auftritt im Netz stärken wir, was die taz seit Jahrzehnten auszeichnet: Themen setzen und laut sein.
Seit fast 30 Jahren ist unser taz Journalismus frei im Netz verfügbar: „Statt morgens ‚Eine taz bitte‘ am Kiosk, jetzt schon abends http://www.prz.tu-berlin.de/taz eintippen.“ So stand es am 12. Mai 1995 auf der Titelseite der taz. Da waren wir schon ein halbes Jahr lang die erste überregionale deutsche Tageszeitung mit einem Webauftritt. Täglich 20 Uhr wurden alle Zeitungsinhalte in einen Computer am Prozessrechenzentrum der Technischen Universität Berlin eingespeist.
Hatte die taz im Netz damals eher archivarischen Charakter, schreiben wir heute häufig genug eine Nachricht erst für die Website und setzen Recherchen fürs Netz aufwändig um. Unser Onlinejournalismus hat sich vom Papier großenteils emanzipiert. Das zuletzt 2013 veränderte Layout der Website schränkte die redaktionelle Arbeit aber zunehmend ein und bildete nicht mehr die Bedürfnisse unser Leser*innen ab. Und von denen gibt es immer mehr!
In dem Artikel von 1995 hieß es noch, dass die Auflage der Papier-taz kaum von der digitalen überrundet werden könne, denn die Computerkapazität reiche nicht aus. Heute erreichen wir mit taz.de mit Abstand die meisten taz-Leser*innen. Unsere Website ist mit über drei Millionen monatlichen Besucher*innen die größte deutschsprachige Plattform für linken, progressiven Journalismus.
Bei Kernthemen schnell, bei schnellen Themen taz
Dabei sind wir weder schnelles Nachrichtenportal noch Online-Magazin. Auf taz.de suchen unsere Leser*innen den überraschenden Blick, die klare Einordnung oder die provokante Zuspitzung, die sie mit uns verbinden. Bei schnellen, tagespolitischen Themen fragen wir uns, welche Stimme in der Berichterstattung fehlt. Wir wenden uns gegen alle Formen der Diskriminierung. Wir suchen den spezifisch „tazzigen“ Blickwinkel, mit dem wir zur Aufklärung beitragen können. Den müssen wir immer wieder neu verhandeln: Was ist emanzipatorisch, was progressiv, was originell, und wie viel Ironie gehört dazu?
Der Grundsatz unserer digitalen Publizistik lautet: Wir sind bei taz Kernthemen schnell – und bleiben bei schnellen Themen taz.
Mit dem Relaunch haben wir diese Parole ausformuliert. Indem wir auf der Startseite die tagesaktuellen Schwerpunkte stärken, unterstreichen wir den Anspruch, Expertin für unsere ureigenen Themen zu sein: Leitmedium bei Feminismus, Antirassismus und Antifaschismus, in der Klimapolitik, mit unserer Auslandsberichterstattung und in allen Fragen sozialer Bewegungen. Die an einem Tag jeweils aktuellen Schwerpunkte werden nun Teil der sichtbaren Navigation der Seite. Die gewohnten Ressorts finden sich im Hauptmenü.
Wir verbessern die Erreichbarkeit
Unsere Startseite wird variabler steuerbar, wir können aktuelle Themen und Themenschwerpunkte im Newsfeed der Seite mit zeitlosen Geschichten kombinieren. Charakter und Genre der Texte werden noch sichtbarer: Ein Liveticker leuchtet erkennbar rot auf, Reportagen und Recherchen behalten ihre opulente Darstellung, Inhaltsverzeichnisse können die Artikel besser gliedern und Meinungsbeiträge heben sich stärker von Berichten ab.
Das gesamte Schriftbild der Website nimmt jetzt bereits etablierte Designs aus der Zeitung und unserer E-Paper-App auf. Die Gestaltung orientiert sich vor allem an der mobilen Ausspielung unserer Website, dem Lesen am Handy, das bereits jetzt etwa 70 Prozent unserer digitalen Leser*innen pflegen. Auf dem Desktop sieht dadurch alles erholsam großzügig aus. Unser Design ist aber nicht nur elegant, sondern auch barrierefreier. Und es kann provozieren: Unsere Bildsprache wird deutlicher. Fotos ecken an und werden größer.
Mit der Neugestaltung der Seite verbessern wir auch ihre Erreichbarkeit. Die taz hätte vor 46 Jahren als linkes Nischenblatt starten und so verharren können, aber die Gründer*innen wollten in die breite Gesellschaft hineinwirken, sich in der Auslage neben der konservativen Konkurrenz behaupten. Heute ist der digitale Kiosk vielerorts: in den sozialen Netzwerken und vor allem vermittelt durch Suchmaschinen. Dass Artikel der taz in den Ergebnissen weit oben angezeigt werden, bedarf technischer und zum Teil auch inhaltlicher Optimierung, indem wir die relevanten Suchbegriffe aufgreifen.
Entdecken Sie Neues!
Mit längeren Titeln und Teasern vergrößern wir auf der Website die Spielfläche für den taz-typischen Humor, ohne an Verständlichkeit einzubüßen. So können wir variieren, die Lautstärke mal aufdrehen, müssen aber an entscheidenden Stellen nicht so Internet-typisch verkürzen. Im Gegensatz zu den emotionsgetriebenen sozialen Netzwerken müssen bei uns nicht alle Artikel laut sein. Dank unseres freiwilligen Bezahlmodells taz zahl ich muss auch nicht jeder Artikel gleich ein Abonnement verkaufen. Trotzdem wissen wir, dass jeder Artikel ein potenzieller Einstieg in die taz Publizistik ist.
Geübte digitale Leser*innen haben natürlich schon zur Kenntnis genommen, dass wir bereits vor einem Jahr das neue Design für die Verlagsseiten des Hauses veröffentlicht haben. Mit dem Relaunch des redaktionellen Teils unserer Seite sind nun alle taz Produkte bereit für die Zukunft.
Mitte September haben wir verkündet, dass wir am 17. Oktober 2025 die letzte werktägliche Ausgabe drucken. In Zukunft erscheint die taz dann von Montag bis Freitag als Tageszeitung im ePaper und samstags mit der wochentaz als gedruckte Wochenzeitung. Alle Inhalte erscheinen weiterhin täglich aktuell auf taz.de, dessen Funktionalität, Übersichtlichkeit und Nutzer*innenführung wir durch den Relaunch jetzt entscheidend verbessert haben.
Leiterin der Produktentwicklung taz im Netz ist Ellen Patzschke, deren Gesamtkoordination den Relaunch ins Ziel geführt hat. Das Design der Website kommt von Janine Sack und Christian Küpker, die seit 2017 die Artdirektion der taz bilden. Zentrale Umsetzerin der Redaktion war die Entwicklungsredakteurin Svenja Bednarczyk. Die technische Realisierung lag bei der taz Webentwicklung unter Leitung von Filip Moritz und Désirée Fischbach. Unterstützung erhielt die taz außerdem von der Agentur Palasthotel, dem UX-Team The Geekettez und dem SEO-Experten Andor Palau.
Schauen Sie sich um, entdecken Sie Neues, stöbern Sie durch unsere Themen und Texte! Das empfiehlt sich schon deshalb, weil das Kuratieren unserer Website eine Redaktion, unser Regieressort, übernimmt – und kein Algorithmus. taz Journalismus ist Handarbeit. Wir sind getrieben von unserem journalistischen Auftrag und unserer Neugier. Wir sind unabhängig und gehören nur uns. Deshalb ist die beste Plattform der taz immer noch unsere eigene, jetzt noch bessere: taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Christian Lindner
Die libertären Posterboys
Machtkämpfe in Seoul
Südkoreas Präsident ruft Kriegsrecht aus
Israel, Nan Goldin und die Linke
Politische Spiritualität?
Olaf Scholz’ erfolglose Ukrainepolitik
Friedenskanzler? Wäre schön gewesen!
Nikotinbeutel Snus
Wie ein Pflaster – aber mit Style
Comeback der K-Gruppen
Ein Heilsversprechen für junge Kader