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Bundeswehr bedient sich bei TolkienHeer der Ringe

Eine Bundeswehrbrigade wirbt mit einem Musikstück aus „Der Herr der Ringe“ – doch das gehört den bösen Ringgeistern. Der Antifaschist Tolkien hätte sich geärgert.

Eine Brigade der Bundeswehr oder doch die Ringgeister? Foto: Allstar/imago

Sie könnten mich früh um drei wecken, ich könnte Ihnen trotzdem nach einer Sekunde sagen, dass dieses Kettenrasseln, diese Trommeln und der Chorgesang aus „Der Herr der Ringe“ stammen. Nun hat offenbar auch das Heer, eine Teilstreitkraft der Bundeswehr, die Filmmusik für sich entdeckt. Im neuen Video der Panzerbrigade 45 sind Sol­da­t:in­nen zu sehen, die an der Nato-Ostflanke in Litauen stationiert sind. Untermalt vom bombastischen Filmsoundtrack sieht man schreiende Soldat:innen, es folgen brennende Tonnen mit dem Truppenlogo, Maschinengewehre und Panzer.

Das ist kein Einzelfall: Sehr mächtige Menschen und Rechtsextreme haben sich am Werk des Schriftstellers J. R. R. Tolkien und der Filmumsetzung des Regisseurs Peter Jackson bedient. Dabei stand Tolkien dem Streben nach Macht, Krieg und Technikgläubigkeit kritisch gegenüber. Und er verachtete Nazis.

Vielleicht bringt die Nerd-Perspektive Klarheit: Die Filmmusik soll bei den Zu­schaue­r:in­nen offenbar Pathos, Heimeligkeit und das Gefühl auslösen, in guten Händen zu sein. Es ist auch ein geiler Track. Der Komponist Howard Shore hat sich bei seinem Soundtrack auf Richard Wagners Leitmotiv-Idee bezogen. Für seine Arbeit an der Trilogie hat er drei Academy Awards erhalten.

Offenbar hatte sich bei der Armee aber niemand die Frage gestellt, wie und wo genau die Musik im Film verwendet wird. Es ist nämlich das Nazgûl-Thema. Nazgûl sind Ringgeister und Handlanger des Oberbösewichts Sauron, der unbedingt den namensgebenden Ring zurückhaben will. Im Film verwunden die Kapuzenträger den Ringträger Frodo auf der Wetterspitze schwer.

In Bezug auf die Nato-Ostflanke hätte man auch von der Bundeswehr ein wenig mehr Fingerspitzengefühl erwarten können. Trotz der Kriegsverbrechen russischer Soldaten in ukrainischen Städten wie Butscha handelt es sich dabei ziemlich sicher nicht um Orks oder Ringgeister. Oder ist das deutsche Heer Handlanger eines Bösewichts oder besteht nur aus haarigen Kleinwüchsigen?

Tolkiens Welt ist attraktiv für Böse

Vielleicht ist es aber auch einfach der Versuch, jüngere Menschen für das Militär zu begeistern. Bereits seit Jahren hat die Bundeswehr einen eigenen Stand auf der Spielemesse Gamescom in Köln. Angesichts des riesigen Bedarfs an Nach­wuchs­sol­da­t:in­nen und der Diskussionen über eine Wehrpflicht ist das logisch. Unter dem Insta-Video häufen sich indes die negativen Kommentare.

Die deutsche Armee reiht sich ein in die Liste anderer Organisationen, die „Der Herr der Ringe“ für ihre Zwecke vereinnahmen. Peter Thiel, libertärer Tech-Milliardär und einer der frühesten Unterstützer Trumps, bezeichnet sich als großen Fan der Vorlage. Die umstrittene Überwachungssoftware seiner US-Firma Palantir bezieht sich auf die sehenden Steine aus Tolkiens Welt, mit denen man über große Entfernungen kommunizieren und Dinge sehen kann.

Das Rüstungsunternehmen Andúril bezieht sich auf das Schwert von Aragorn aus der Romanvorlage. Zusammen mit Meta arbeitet die Firma an einem Helm für die US-Streitkräfte, der Augmented Reality nutzt. Rivendell Capital, Númenor Systems, Elessar Labs: Es gibt viele weitere Start-ups mit „Herr der Ringe“-Bezügen.

Ein Deutschlandfunk-Podcast über Peter Thiel zeigt, wie oft sich der Milliardär in seiner Ideologie auf Tolkiens Welt bezieht. So sei die Weimarer Republik wie die Zwerge in Moria gewesen, die zu tief geschürft hätten und den schrecklichen Balrog-Dämon aufweckten, der dann alle umbrachte. Damit meint Thiel, dass Demokratie, Liberalismus und der klassische Staat am Ende seien. Er sieht sich selbst als Erlöserfigur, als visionären Außenseiter.

Rechtsextreme Kreise deuten Tolkiens Werk um: Sauron steht für Ordnung und Stärke, Frodo und seine Gefährten für den „dekadenten Westen“. Tolkien, der im Ersten Weltkrieg kämpfte, hat Nazis und Militarismus jedoch verachtet.

Das Beispiel Palantir soll für Thiel offenbar Macht, Weitsicht und Kontrolle symbolisieren. Entweder zwängt Thiel Tolkiens Werk in seine eigene Ideologie oder er hat das Werk falsch verstanden. Denn Tolkien sah die Palantir als Warnung vor Manipulation, die Be­nut­ze­r:in­nen zu Marionetten machen und irgendwann durchdrehen. Könnte man das bitte mal den deutschen Behörden erklären?

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86 Kommentare

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  • Man könnte sich natürlich fragen warum dann in Tolkiens Welt alle "Rassen" sortenrein leben und allerhöchstens Elben und Menschen Ausnahmen machen.



    Allerdings nur wenn es die richtigen Menschen sind.



    Orks sind allgemein geächtet und vom Macher gezwungen böse.



    Wenn man so eine Schwarz-Weiß Welt erschafft wirken politische Aussagen eher fadenscheinig.



    Er ist Engländer und bitte schaut mal um welche Zeit.



    Natürlich hasst der Nazis, die sind zu dem Zeitpunkt die offensichtlichen Feinde.



    Wer soviel Zeit in Sprachen und Ahnenkunde für seine Fantasy Welt steckt aber Gut und Böse sowie Völker trennt der ist eines anderen Geistes Kind.



    Ich liebe die Bücher trotzdem, die Filme sind Meilensteine (mit den selben Krankheiten die Buchverfilmungen immer haben werden - Filme kosten einfach mehr Geld und müssen daher Kommerzialisiert werden).



    Aber deshalb muss man keinen Personenkult um den Autor betreiben.



    Weder er, noch sein Buch haben politisch etwas bewegt und das muss ein Künstler auch nicht um ein Kunstwerk zu schaffen.



    Meine Meinung dazu.

  • So lange das unser Problem sein sollte, geht es uns noch gut.



    Den Hype um Fantasy etc. habe ich noch nie verstanden, das hat mich schon als Jugendlicher beim Lesen gelangweilt. Phantasie findet in der eigenen Gedankenwelt statt, wenn ich die niedergeschriebenen Phantasien anderer Leute lese, so ist das maximal ermüdend. Aus einer Jahrzehnte nach dem Tod des Autors entstandenen Filmmusik solche Vorwürfe abzuleiten ist ebenso ermüdend.



    Ich hätte da auch noch einen, die verwenden alle Noten, die schon Beethoven verwendet hat, wo bleibt der Aufschrei der Beethoven Gesellschaften?

  • Super. Statt um die fragwürdigen Werbemethoden des Militärs geht es vielen um die "richtige" Auslegung von Märchen...

  • Bei der Musikauswahl hatte wohl ein närrischer Tuk seine Finger im Spiel.

    • @Rabenbote:

      Da beleidigen Sie jetzt aber Pippin, indem Sie ihn mit der Bundeswehr gleichsetzen^^ Aber warum halten sich Bill, Bert und Tom eigentlich für Nazgûl? Fragen über Fragen.

  • Bekloppt.

  • Darf ich annehmen wenn mal wieder eine deutsche Fregatte wie die Braunschweig letztes Jahr durch London fährt und dabei den "Imperial March" von Star Wars spielt

    www.youtube.com/watch?v=ojNsqmK2f3g

    wird es einen weiteren solchen Artikel geben?

    Du liebe Güte.



    Geht es auch eine Nummer kleiner?

    • @Waagschale:

      Jung män - längst doch grad geschehn - wa



      🤖 Die Panzerbrigade 45 wird bis 2027 mit rund 44 Leopard 2A8 Kampfpanzern und 44 Puma Schützenpanzern ausgestattet sein. Zusätzlich sind 18 Panzerhaubitzen 2000 und 65 geschützte Transportfahrzeuge (Dingo 2A4.1) vorgesehen.



      & Däh



      Die Maße von Fregatten variieren je nach Klasse und Typ, aber typische Beispiele sind die Sachsen-Klasse (143 m Länge, 17,4 m Breite, 6 m Tiefgang, 5.800 t Verdrängung) und die kommende F126 (166 m Länge, bis zu 10.000 t Verdrängung). Ältere Modelle wie die Bremen-Klasse sind mit 128 m Länge kleiner, während die Baden-Württemberg-Klasse mit 149,5 m Länge und 7.200 t Verdrängung die längsten deutschen Fregatten darstellt.

      Suchens sich raus & für ehna



      www.youtube.com/re...h_query=panzerlied



      Hab ich 1966 🪖 noch gesungen!



      Katastrophen-Panzer HS 30 🪖



      images.welt.de/67d...htigt-panzermodell



      Holzköpfe vor Holzmodell



      www.welt.de/geschi...brauchbar-war.html

      • @Lowandorder:

        Die Braunschweig ist tatsächlich nur eine Korvette von knapp 90m Länge und 1840t Verdrängung - aber sie scheint ein potentes Soundsystem an Bord zu haben. Wahrscheinlich kann man damit auch Wagner spielen und damit alte Gegner in die Flucht traumatisieren, ohne einen Schuss abfeuern zu müssen... ;-)

      • @Lowandorder:

        Jepp der HS-30 war einer dieser brillianten Entscheidungen aufgrund eines Holzmodells bei einer Firma die keine Ahnung wie so etwas funktioniert einen kompletten Schützenpanzer zu bestellen.

        War zumindest weniger tödlich für die Besatzung als die gesammte Korruption um den F-104.

        Ist mir wohl bekannt.

        Mit dem "geht es auch eine Nummer kleiner" meinte ich ob es nicht übertrieben ist in der Musik etwas "boshaftes" zu sehen.



        In Kombination mit dem Gewicht der Fregatte haben Sie mir zumindest ein mentales Bild gegeben wie die Sachsen Klasse wohl aussehen würde nachdem sie zu lange im Trockner gesteckt hat.



        Cutsy, etwa so groß wie eine Gummiente vielleicht? ;-)

        Nein aber mal im Ernst, für mich ist es etwas anderes ob die Bundeswehr ein Lied aus 39/45 ausbuddelt oder etwas aus einem Sci-Fi oder Fantasy-Film.

        Übrigens den Leo2 A7V hat die Bundeswehr auch vor 2 Jahren mit dem Imperial March vorgestellt.



        Und über die Bezeichung A7V können wir auch herrlich/herzlich diskutieren als Panzer aus Kaisers Zeiten.

        Wenn man ein Haar in der Suppe finden will bei der Musikwahl oder der Bezeichnung der Fahrzeuge werden wir sie finden.

        • @Waagschale:

          May be. Im HS 30 hab ich mir als Richtschütze wie als Kommandant



          Schwer die Haare gerauft - aber sowas von. Ein Schrotthaufen - bis auf die in allen Armeen der Welt im Einsatz 2 cm Oerlikon!



          de.wikipedia.org/w...mm-Oerlikon-Kanone



          unterm——



          Wagner? Bin ich imprägniert!



          Mein Onkel Heldentenor “eine Stimme die um die Welt ging - ließ am Flügel an dem ich jetzt sitze - kein Auge trocken - ließ aber auch die ganzen Romantiker zu ihrem Recht kommen - herrlich; was Herr Furtwängler zu Gehör brachte - ist mir nicht überliefert!



          Aber daß de Ohl im Hase Lodenjrien es gelang einzuschlafen hingegen ja!

    • @Waagschale:

      "wird es einen weiteren solchen Artikel geben?"

      Die Gelegenheit hat man hierzulande verpasst, auch wenn es durchaus durch die britischen Medien gegangen ist.



      Mir ist die Geschichte bei der BBC zum ersten Mal über den Weg gelaufen. Und was ich danach noch an Berichten und Kommentaren von der Insel gehört und gelesen habe, hatte eher die Tendenz: da haben die Deutschen unseren britischen Humor recht gut getroffen...

  • Ich denke da ist der Autor wirklich an etwas ganz Grossem dran. Hat nicht erst neulich der Kommandant der korvette Braunschweig in London laut den "Imperial March" gespielt? Das hat doch was miteinander zu tun... Und warum ist Pistorius nur so beliebt? Da stecken doch bestimmt noch ganz andere dahinter.... Wer ist nur sein Vater?

    Mann, Mann, Mann, ich finde derlei Spekulationen teilweise wirklich erheiternd, aber offensichtlich gibt es wirklich jede Menge Leute die solches Zeug ernst nehmen. DAS ist wirklich bedenklich.

  • Auf Tolkien projiziert echt jeder, was er will. Er war Katholik, Traditionalist, Technikfeind, Monarchist und sah in der Demokratie einige Schwächen, was aber nicht bedeutet, dass er für einen starken Staat oder gar ein Imperium einstand. Mit den Orcs und anderen Figuren in Mittelerde hat er intrinsisch böse Wesen geschaffen, denen das Gute völlig abgeht. Die Helden seiner Geschichten machte er zu Widerstandskämpfern gegen das Böse. So können hier wieder alle Leute etwas rauspicken, auf das sie ihn reduzieren und verklären entsprechend ihrer eigenen Weltanschauung.



    Die Musik im Video klingt wirklich wie ein Remix des Nazgûl-Themas, aber meine skills in Mittelerdes Sprachen reichen nicht, um das genau zu identifizieren. Im Endeffekt war die Herr-der-Ringe-Marke schon in den Hobbit-Filmen zum Cash Grab geworden und ausgerechnet das Nazgûl-Thema zweckentfremdet worden. Den allermeisten sind solche Details wohl dann doch einfach egal Hauptsache möglichst episch wirkend. In den frühen Jahren YouTubes wurden auch etliche Videos einfach mit Requiem for a Dream unterlegt.

  • Herr der Ringe ist ein simpel gestricktes Männerepos. Die einzigen zwei Frauen sind kriegerische Mannweiber. Ein einfaches Weltbild mit Guten und Bösen. Alle Entscheidungen werden ausgeprügelt. Das Pentagon weiß, wie ihre Zielgruppe anzusprechen ist.

    • @KeineHastUndHetze:

      Aha, Galadriel, Arwen, Tauriel und Goldbeere: z.B. sind also alle kriegerische Mannweiber? Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Dabei habe HdR zweimal als Buch gelesen, zweimal als Hörbuch gehört und Peter Jacksons Filme als Langfassungen (11h) am Stück sechsmal gesehen. Lediglich Éowyn, die Nichte von König Théoden, schwingt mal das Schwert. Sie gehört halt zum Hof und hilft ihrem kranken Onkel im Kampf gegen das Böse. So what?



      Übrigens, die Ents, die mysteriösen und guten Baumwesen hatten auch Frauen - zumindest in der Vergangenheit.



      Ach ja, was hat das Pentagon damit bitte zu tun?

    • @KeineHastUndHetze:

      Herr der Ringe ist eine Geschichte, im Silmarillion gibt es viele Frauen.

  • Es ist in Deutschland immer noch so einfach, einen Grund zu finden, mit der Nazi-Keule auf die Bundeswehr einzudreschen. Es ist doch echt egal, ob die originale Szene nun die Guten oder Bösen zeigte und wer den Film gedreht hat. Tolkien war eher Anarchist, kein Faschist, und unterstütze Franco nicht für seinen faschistischen Kampf , sondern aufgrund seiner anti-kommuniszischen und katholischen Haltung. Geschenkt.



    Als Orks werden die für Russland kämpfenden Soldaten tatsächlich von ihren Gegnern bezeichnet. Dadurch kriegen sie ja irgendwie auch milderne Umstände für ihre Greultaten, weil man annehmen könnte, dass sie nicht aus Pflichtbewusstsein, Patriotismus und Geldgier zu Mördern und Kriegsverbrechern geworden sind, sondern wegen ihrer Hirnlosigkeit.



    Klassisch die putinversteherische Analyse , dass Butscha wohl schlimm gewesen sei aber eine Ausnahme. Butscha passiert täglich und ständig.

    • @KaosKatte:

      Die Orks sind gequälte Elben, die es nicht geschafft haben sich zu wehren oder zu fliehen. Ihre einst schöne Seele ist durch die gnadenlose Anwendung von Macht völlig entstellt (was sich auch in ihrem Äußeren zeigt). Ihr Kernmerkmal ist nicht ihre Hirnlosigkeit sondern ihre tyrannische Gesellschaftsstruktur und damit einhergehend ihre Feigheit, ihr Hass und ihre Grausamkeit. Passt doch ganz gut auf die russische Armee, würde ich meinen.

  • "Sauron steht für Ordnung und Stärke"

    Sauron steht bei Tolkien in erster Linie für Diktatur, Unterdrückung, Zerstörung, Überwachung, Dunkelheit und eklige Mutanten.

  • Wollen wir wirklich von der Verwendung einer Filmmusik auf das Selbstverständnis der Bundeswehr schließen? Bissl dünnes Eis, finde ich.



    Vielleicht könnte man anfangen nachzufragen, wenn die Luftwaffe einen Spot mit dem "Walküreritt" unterlegt. Zutrauen würde ich es ihnen. Militärs haben zuweilen einen merkwürdigen Humor. Aber soweit ist es noch nicht.

    • @Vigoleis:

      Des gabs bei dem Film "Apocalypse Now" schon@Richard W. .



      Bin ned HerrderRinge-Freund, nach dem Artikel hat die Bewegtbildreklamekompanie da durchaus in die Schüssel gegriffen. Wenns hilft, um nen Zwangsdienst abzuwenden, nuja, damit kammer leben*lol*.

    • @Vigoleis:

      Wagner in Verbindung mit Militär war ja Coppola... Und weil es im Film eine (Luft-)Kavallerieeinheit ist, die ihren Angriff auf eine (mutmaßliche) Vietcong-Hochburg damit untermalt, ist es - jenseits von allem sicherlich noch zusätzlich vorhandenen Subtext - sogar einigermaßen passend, dass dort der "Ritt der Walküren" verwendet wird.

      Nun ist "Apocalypse Now" natürlich ein Antikriegsfilm in tiefster Seele, die Musik hat aber genau wie die zahllosen Sprüche von Robert Lee Ermey in "Full Metal Jacket" durch die konkrete Verbindung ihren Appeal. Das ist ja der Grund, weshalb diese Filme und Versatzstücke daraus über all' die Jahre ihren ikonischen Charakter behalten haben und immer noch relevant sind.

      Oder fällt Ihnen noch ein besonders witziger Dialog aus "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" oder "Notting Hill" ein? Nicht googlen, rein aus der Lameng... Nicht? Komisch(!)

      • @Metallkopf:

        Sie haben Recht. Ist seltsam ("Dr. Seltsam", wenn man so will). Wobei ich den erstgenannten Film ("4 Hochzeiten...") nicht kenne.



        Und so "aus der Lameng? "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen. Er riecht...riecht...ja, nach Sieg riecht er."

  • Armer Tolkien! Er kann sich ja nicht mehr wehren, konnte er schon nicht gegen die Verfilmung durch Peter Jackson.



    Tolkiens Sympathien lagen eindeutig bei den Friedfertigen, wie sie besonders Sam Gamdschie und Tom Bombadil (kommt im Film nicht vor) verkörpern. Es geht um Verzicht auf Macht, denn nichts anderes bedeutet die Zerstörung des einen Rings.

    Was das (unsägliche) Video der BW angeht: Wagners Götterdämmerung ist verbrannt, und auch Orffs O Fortuna wurde zwar gerne verwendet, wenn's um Heldentum ging (www.youtube.com/wa...DLc&start_radio=1), ist aber eingedenk seines Verhaltens gegenüber der NS-Diktatur irgendwie anrüchig.



    Ich hätte da einen Alternativ-Vorschlag: www.youtube.com/watch?v=eIi_q4bNZMM



    Klingt so schön harmlos und fröhlich. Obwohl man Prokofjew natürlich auch als unsicheren Kantonisten bezeichnen könnte, immerhin kehrte er nach ein paar Jahren im Exil in die stalinistische Sowjetunion zurück. Schwierig, schwierig...



    Um weitere Vorschläge wird gebeten.

    • @Klabauta:

      Der Gedankensprung von Tom Bombadil zu „Peter und der Wolf" gefällt mir.



      --



      Wenn wir jetzt noch den Sprung zum Ring der Nibelungen wagen, dann haben wir auch den Bezug zum Drachentöter. Der „reine Tor", naiv und furchtlos. Der Drache war allerdings eine Riesenspinne - wenn ich mich recht entsinne.



      --



      www.tolkienwelt.de...eis-gamdschie.html



      „Ohne ihn hätte Frodo seine Reise zum Schicksalsberg sicherlich nie erfolgreich beendet. Er war seinem Herrn stets ein mutiger, loyaler und naiver (im positivsten Sinne) Freund und Diener."

  • An der Musik alleine würde ich mich garnicht unbedingt aufhängen, sondern an der Gesamtästhetik des Videos.

    Nachts, Fackeln, Wald, Fässer mit dem Emblem, in denen Feuer entzündet wurde, Soldat*innen in Reih und Glied, Panzerwagen, ein General, der im Fackelschein eine Rede hält, am Ende ein "Hurra!" in unisono. Ds hat mich nicht an die Armee einer Demokratie erinnert, sondern an autoritäre Systeme.

    Die Musik selbst untermalt das Ganze entsprechend.

    Klar, dazwischen sind Aufnahmen bei Tageslicht, aber bei mir blieben eher die Aufnahmen bei Nacht hängen.

    In meinen Augen ein absolutes PR-Desaster.

    • @Ruhig bleiben:

      Man kann das Desaster auch an den Kommentaren dazu ablesen, die, zumindest soweit ich sie verfolgt habe, überwiegend ablehnend sind.

    • @Ruhig bleiben:

      Wie sollte denn Ihrer Ansicht nach die Armee einer Demokratie PR-ästhethisch dargestellt werden? Soldaten im Stuhlkreis? Wasserversorgung für die Litauer aufbauen? Fußballspiel mit dem Feind im Niemandsland? Das klingt jetzt zynisch, aber gezeigt wurde konkret, was Soldaten lernen und tun: kämpfen, töten, überleben (wie es ein bekannter Militärhistoriker im Interview hier in der Taz mal zusammenfasste).

    • @Ruhig bleiben:

      Nein, kein PR Desaster, dass beweist schon die Debatte darüber.

      Im übrigen, man spricht hier eine ganz andere Zielgruppe an,



      als den gewöhnlichen TAZ-Leser, denn die melden sich eher selten freiwillig zur Armee.

    • @Ruhig bleiben:

      Die Frage ist doch, wen die Bundeswehr mit der PR erreichen will. Und wenn ich mir die Kommentare hier unter dem Artikel durchlese, glaube ich nicht, dass sich die PR-Abteilung der Bundeswehr gedacht hat: "Alles klar Leute, wie schaffen wir es nun, möglichst viele TAZ-Leser vom Dienst in der Bundeswehr zu überzeugen?!". Für manche mag der Spot befremdlich wirken, meiner ist es auch nicht. Allerdings habe ich auch kein Interesse am "Dienst an der Waffe". Ist mir zu anstrengend und meine Liegestütze sind erbärmlich. Ein "PR-Desaster" kann ich hier aber nicht erkennen, es ist halt ein neuer Aufhänger für eine Erregung in einer Bubble, die relevanzlos ist. Insbesondere für die Bundeswehr.

      • @MarsiFuckinMoto:

        @Alle

        Keine Ahnung, aber definitiv nicht mit einer Ästhetik, die - zumindest mich - an Leni Riefenstahl erinnert.

        Deutsche Soldaten, Fackeln bei Nacht, brennende Tonnen.



        Das ist Symbolik wie im 3. Reich und nicht wie bei einer Armee eines demokratischen Deutschlands.

        Und ein PR-Desaster ist es in dem Sinn, als dass es Putin in die Hände spielt. Der "Große Vaterländische Krieg" ist in Russland noch lange nicht vergessen.

        Wenn der Kreml dieses Video sieht, kann er sagen: "Seht Ihr, die Deutschen kommen wieder, wie ihre Vorfahren mit Feuer und Panzern" und das Volk mobilisieren.

        • @Ruhig bleiben:

          Das ist die Ästhetik von Armeen. Alle Armeen haben solche Ästhetik.

  • Gut, Tolkien mochte die Nazis nicht. Wenn sich aber seine Unterstuetzung fuer das Franco Regime anschaut, finde ich es doch etwas gewagt ihn als Antifaschisten zu bezeichnen.

    • @Teufels Advokat:

      Zeigen sie mir einen Engländer aus dieser Zeit der Nazis nicht hasst und damit ausschließlich Deutsche meint.



      Die haben es zu diesen Zeitpunkt auch verdient.



      Mit Politik hat das nichts zu tun. Es war Krieg.



      Da Tolkien keine politischen Werke verfasst hat ist es auch lächerlich ihn politisieren zu wollen.

    • @Teufels Advokat:

      💯

  • Also Panzerbrigade 45, Ostfront und Nazgul passt doch. Das dieses Branding nicht bewusst ist, glaub ich nich. Wir sind doch die Guten, da kann man sowas schonmal durchgehen lassen. Wir wuerden ja auch auf Seiten von Azov kaempfen (nach dem wir sie schon ausgebilden) .

    • @Marco Dorn:

      Ich finde es müsste eine Arwen auftreten.



      Als Pazifist - mit Wasserwerfern zurück nach Mordor spülen 🤣

    • @Marco Dorn:

      So, bilden "wir" (schätze damit ist die NATO gemeint) Azov aus? Belege?

    • @Marco Dorn:

      Azov tut mehr gegen den Faschismus in der Welt als die gesammelte Deutsche Linke.

  • Auch wenn es in den sozialen Medien ständig falsch wiederholt wird: Das ist nicht das Nazgul-Theme! Ja, es ist sehr ähnlich. Ja, es ist vermutlich auch bewusst daran angelehnt ODER es handelt sich um eine inoffizielle Neuaufnahme. Aber das verwendete Stück stammt definitiv nicht vom offiziellen Herr der Ringe-Soundtrack.

    • @Thorus1984:

      Wenn es um das Theme gehen würde müsste man ja Hans Zimmer, vielleicht noch Peter Jackson damit vergleichen.



      Tolkien hat damit einfach gar nichts zu tun.



      Das passiert wenn Leute nur die Filme schauen...

  • "Im neuen Video der Panzerbrigade 45 sind Sol­da­t:in­nen zu sehen, die an der Nato-Ostflanke in Litauen stationiert sind. Untermalt vom bombastischen Filmsoundtrack sieht man schreiende Soldat:innen, es folgen brennende Tonnen mit dem Truppenlogo, Maschinengewehre und Panzer."

    Das ist so peinlich. Zum Fremdschämen.

    • @Carolin Rudolf:

      Sehr geehrte Frau Rudolf,

      auch wenn ich es schon geschrieben habe, so muss ich mich doch wiederholen.

      Sie, bzw. Personen mit ähnlicher Einstellung, sind nicht die



      Zielgruppe für diese Werbung.

      Mit freundlichen Grüßen

      flaviussilva

      • @flaviussilva:

        Lieber flavoussilva,

        es geht Caroline glaub nicht so sehr darum, dass sie erreicht werden möchte, sondern um die Außenwirkung der Ästhetik dieses Videos.

        Aufmärsche bei Fackelschein, Feuer und schreiende Soldaten sind Bilder, die in Deutschland extrem vorbelastet sind.

        Zur Zielgruppe: Solche martialischen Videos mit exakt dieser Ästhetik ziehen eben die Falschen an: Rechtsextreme, Kaiserreichsnostalgiker und Militaristen, also genau die, die man in der Bundeswehr NICHT haben möchte.

  • Dank solcher Artikel merke ich immer wieder aufs neue, dass die Probleme in unserem Land gar nicht SO groß sein können, wenn solche Nebensächlichkeiten es tatsächlich in eine überregionale Tageszeitung schaffen (ob das nun auch im Druck passiert wäre, ist eine andere Frage). Also vielen Dank dafür, ein weiterer Tag an dem ich beruhigt schlafen gehen kann.

  • Ein typischer Aufreger in einer Bubble !

    Die Bubble die sich hier so herrlich aufregt, ist doch gar nicht der Adressat dieses Werbeclips, denn aus dieser Bubble sind wohl eher keine neuen Rekruten zu erwarten.

    Mit der Werbung spricht man Leute an die auf sowas stehen und wohl eher bereit sind sich freiwillig zu melden.

    Also, weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen.

    • @flaviussilva:

      in meiner Bubble finden auch Viele Waffen böse. Damit automatisch auch Waffenhersteller und diejenigen, die Waffen in die Hand nehmen. Unsere freiheitliche Demokratie ist eine Selbstverständlichkeit, eigentlich auch nicht schützenswert, wegen der Ungerechtigkeiten und weil es egal ist, ob wir von den USA oder Russland und China beherrscht werden.



      Liebe Bubble: schaut dieses Video einfach nicht und lasst es denen, die anders denken und vielleicht sogar entsprechend handeln wollen.

  • Man sollte die Unterscheidung zwischen Autor und Werk nicht aufgeben. Wie im Wiki-Artikel 'Tolkien and race' dargelegt, äußerte er sich privat gegen Rassismus, seine Bücher sind hier aber zumindest ambivalent. So bleiben biologisches und moralisches Schicksal verbunden. Kein Elb wird böse, kein Ork wird gut, Menschen stehen dazwischen und müssen sich entscheiden.

  • Offenbar hatte sich bei der Armee aber niemand die Frage gestellt, wie und wo genau die Musik im Film verwendet wird. Es ist nämlich das Nazgûl-Thema. Nazgûl sind Ringgeister und Handlanger des Oberbösewichts Sauron,....



    ----



    Na ja, dazu fällt mir nur ein "Denken macht frei!" :-(

    Wobei der o.a. sichtbare Zusammenhang & die "totale Institution BW" mMn. nur sehr schwer zusammenzubringen ist! :-(

  • Herr der Ringe ist völlig überbewertet. Ich mochte es nie. Ich kann nachvollziehen, dass jemand, der die Geschichte „liebt“, jede Vereinnahmung oder (vermeintlich) falsche Interpretation einen Stich ins Herz gibt.

    • @Strolch:

      Nun hat diese Interpretation aber nur was mit den Film zu tun.



      Für jemanden der Mittelerde wirklich "liebt" kann das nicht so relevant sein weil der Film mit den Büchern soviel gemein hat wie jede andere Buchverfilmung.



      Der Film ist überbewertet weil er einen Meilenstein in der Filmbranche markiert.



      Er ist sehr aufwändig und professionell produziert das gibt es selten.



      Dennoch wird er den Büchern in keiner Weise gerecht wenn man sie wirklich gelesen hat.



      Finde ich.

    • @Strolch:

      Ich verstehe das dagegen sehr gut.

  • "Offenbar hatte sich bei der Armee aber niemand die Frage gestellt, wie und wo genau die Musik im Film verwendet wird. Es ist nämlich das Nazgûl-Thema. Nazgûl sind Ringgeister und Handlanger des Oberbösewichts Sauron, der unbedingt den namensgebenden Ring zurück haben will. Im Film verwunden die Kapuzenträger den Ringträger Frodo auf der Wetterspitze schwer."

    Oder vielleicht wissen sie das genau und haben einfach verstanden, in wessen Diensten sie stehen. Man denke an die Orks, die unter anderem in Sarumans Auftrag die Erde aufreißen, die Natur vernichten, Bäume umhacken und verbrennen und hässliche Mordwerkzeuge aus Metall herstellen um die anderen Völker zu unterdrücken.

  • Das eigentliche Problem ist doch, dass auf Märchen Bezug genommen wird, statt junge Menschen über die Realität des Krieges aufzuklären.

    Gut. Das wäre dann keine Werbung...

  • Wir reden hier von einer Filmmusik gegen Lizenz an den mit Tolkien wohl nicht verwandten Komponisten, warum sollte es eine Rolle spielen, on Tolkien Nazis hasst? Wer kennt überhaupt den Score im Vorbeihören?



    Und warum der verzweifelte Versuch, in einem Artikel über die Soldaten, die unseren kleineren NATO-Partner und auch unsere Demokratie gegen einen wirklich bösen Menschen verteidigen, so viele Nazi-, Rechtsextremisten- und Thielbezüge wie möglich unterzubringen?



    In Sachen Stabilität gegenüber Rechtsextremismus machen General Huber dem Kommandeur hier die Wenigsten etwas vor!

    • @Charlie Foxtrot:

      Ob Tolkien Nazis hasste ist vielleicht nicht wichtig, aber wenn die Musik sagt „wir sind die Bösen“, ist das ein wichtiger Punkt.

      Entweder jemand war unfähig, oder das war Absicht, dann macht es noch mehr Sorgen.

  • Soldaten sind also Nazis bzw. Faschisten.

    Wenn sich die Bundeswehr die entsprechenden Rechte gesichert hat, ist der ganze Rest nur Lameta.

    • @DiMa:

      Würden Sie auch so schreiben, wenn die Bundeswehr sich mit mittelalterlichen Kirchenbildern als Teufelsarmee darstellen würde, die über die unschuldige Landbevölkerung herfällt?

      • @Arne Babenhauserheide:

        Für die meisten dürfte der Soundtrack einfach nur ein guter Soundtrack sein. Welches filmesches Thema das dann ist, ist doch vollkommen egal.

        Meine Lieblibgslieder kommen aus dem Soundtracks von "Der Pate" und "Haus des Geldes" und ich gehöre weder der Mafia noch den Partisanen an.

  • Der Antifaschist Tolkien hat aber eine verdammt faschistoide Welt erschaffen. Die edlen Elben, natürlich blond, die 'Rasse' der Orks, natürlich dunkel, hat eigentlich nur den einen Zweck, nämlich unbedingt ausgerottet zu werden...

    • @fleischsalat:

      Tolkien hat die Orks nicht erfunden sondern der keltischen MYthologie entnommen, genauso die Elfen/Elben. Das Orcs in dieser Mythologie dunklere Haut haben hat nichts mit Rassismus zu tun, die britischen Kelten hatte keine Ahnung das es schwarze Menschen gibt, sondern damit das dies Kreaturen der Unterwelt sind und mit Schatten und Dunkelheit assoziert sind.

    • @fleischsalat:

      Ja wenn man versucht Dinge aus der Vergangenheit mit der heutigen Brille zu sehen, dann kommt so ein Mist dabei raus. Orks sind an das Böse angelehnt (Orcus, Gott der Unterwelt im alten Rom), an Wesen aus der Unterwelt, aus dem Schattenreich, deswegen sind es düstere, dunkle, monströse Gestalten. Tolkien machte daraus dann Elben, die dem bösen Verfallen sind und eben zu Orks wurden und deshalb immer noch einen Rest ihrer Menschlichen Gestalt übrig hatten. Hier irgendeinen rassistischen Bezug herbeizudichten ist Blödsinn. Abgesehen davon gibt es auch Elbenvölker mit dunklen und mit Silbernen Haaren, sowohl in den Büchern, als auch in den Filmen....

      de.wikipedia.org/wiki/Ork



      de.wikipedia.org/w...Elben_(Mittelerde)

    • @fleischsalat:

      JRR Tolkien wurde 1892 geboren und zu einer Zeit sozialisiert als bei uns noch seine Majestät an der Macht war.

      Insofern, also maximal Unfair Ihn an heutigen Maßstäben zu messen.

      • @flaviussilva:

        Also lange vor seiner Geburt haben sich Menschen gegen Rassismus und Kolonialismus gewandt. Diesen Menschen gegenueber ist es maximal unfair, die Ausrede der fruehen Geburt, "it was the style of the time!" usw. gelten zu lassen.

        • @Teufels Advokat:

          Das ist Ihre Meinung, ich bleibe trotzdem bei meiner !

  • Naja, ist schon etwas weit hergeholt, nicht wahr?

  • Sind die Skandalsucher wieder fündig geworden? Sehr dürftig, wenn überhaupt.

  • Tolkien verachtete Nazis.



    Dann passt es doch.



    Putin ist definitiv einer.

    • @Rudolf Fissner:

      Das sind nicht die Nazis die ihr sucht.



      Zu diesen Zeitpunkt waren mit Nazis Deutsche gemeint.



      Zu Recht.



      Vielleicht wollten sie einfach moderne Popkultur mit in die Werbung einfließen lassen.



      Übrigens hat die Verfilmung mit Tolkien so viel zu tun wie jeder der nur die Filme gesehen hat.



      Also können wir bitte Peter Jackson oder Hans Zimmer beleuchten?

      • @Das B:

        *Howard Shore - verwechsel ich regelmäßig.



        #Bards Song

  • Alles eine Frage der Deutung:

    Die ehemals freien Menschen wurden mit Versprechen von Ruhm und Reichtum verfuehrt, was sie letztendlich zu willenlosen Befehlsempfaengern machte. Soldaten, aeh, Ringgeister.

    Die Weimarer Republik, Moria, in der immer weiter in die Tiefen der Extreme, links wie rechts, gebuddelt wurde, brachte den Balrog zu Tage - der mit dem schmalen Schnurrbart.

    Palantir, einst eine sichere, verschluesselte Kommunikation, wurde gefaehrlich, als man nicht mehr sicher sein konnte, wer auf der anderen Seite zugegen war. Der Staat, der sich via Quellen-Telekommunikationsueberwachung als Gegenueber ausgiebt, noch bevor die Verschluesselung greift.

  • Déjà-vu - vier Jahre nach der Wende -



    Meine Geburtsstadt Halle/Saale - Petersberg



    Als Kind war ich da häufig hingelaufen zum Förster Zsischka - dessen Namen ich anfangs nur mit Sch… aussprechen konnte.



    “ Sie könnten mich früh um drei wecken, ich könnte Ihnen trotzdem nach einer Sekunde sagen, dass dieses Kettenrasseln,…“ begleitet von MG-Feuer - mich in meinem Zelt Marke Briefumschlag - zu Tode erschreckte!



    Wer - klandestine Stasi-Reste? - spielte da



    4 Jahre nach der Wende mit scharfer Munition Krieg - Aufstand niederschlagen etc?! -



    Who knows? Unverbesserliche?



    In einem steinwurfweitweg aufgelassenen Steinbruch?



    Mir - fiel schweißgebadet schlotternd nur -



    “Hundert Mann & ein Befehl“ ein.



    www.youtube.com/re...ann+und+ein+befehl

  • Tolkin mag die Nazis gehasst haben und ist doch auch ein Kind seiner Zeit: Die Konfliktlinien zwischen gut und böse verlaufen schön entlang von Rassen/Völkern und überhaupt sind die Wesen im Herrn der Ringe entweder gut aber korrumpierbar oder eben einfach böse.

    Im Kern ist das aus heutiger Sicht m.E. alles irgendwie faschistoid. Zumal es viele gute Fantasy-Erzählungen gibt, die nicht derart black&white daher kommen. Umso gruseliger wenn sich Organisationen heute an dem Symbolschatz bedienen.

    • @Hanno Homie:

      Da hast du ein paar Wesen übersehen, Tom Bombadil und seine Frau, die Ents, die Wasa, die Zwerge etwa. Selbst Balrogs sind nicht einfach böse, sondern nur "fast so verrucht wie er [Melkor] selbst.

    • @Hanno Homie:

      Wobei die Orks korrumpierte sind, je nach Lesart korrumpierte Elben oder korrumpierte Mischlinge. Und der aktuelle König der Menschen nicht gut. Der neue ein abgerissener Landstreicher. Und während die Heere ihre Kämpfe ausfechten, die wirklich wichtigen Kämpfe anderswo stattfinden.

    • @Hanno Homie:

      Wir haben unsere Katze aus dem Tierheim geholt. Die haben jeden Monat ein anderes Thema, zu dem den Tieren Namen gegeben werden: z.B. Superhelden, Pokemon, Süßigkeiten. Aber, Herr der Ringe gibt es nach Auskunft des Pflegers (und Fan von HdR) leider nie. Warum? Es gibt zu wenig Frauennamen… Das passt zu Ihrer Beobachtung: Kind seiner Zeit.

      • @Strolch:

        schenken sie dem Herrn eine Ausgabe des Silmarilion, da hat es eine Menge Frauen.

    • @Hanno Homie:

      Diese schwarz-weißen Zuordnungen stehen bei Tolkien nur für die Pole, die in allen Menschen angelegt sind. Sie stehen in den Personen im Widerstreit, am allerdeutlichsten herausgearbeitet in der Figur des Gollum. Generell sind die Völker ikonografisch und nicht "echt", außer den widersprüchlichen Menschen im Herrn der Ringe.



      Aber letztlich wollte Tolkien eine Mythologie schaffen und kein journalistisch oder politisches Sachbuch. Vielleicht ist das hier missverstanden worden?

    • @Hanno Homie:

      Oh Mann! Als würde der arme Tolkien nicht schon spätestens seitdem widerliche faschistische Menschenfeinde ihre Überwachungssoftware Palantír genannt haben im Grab rotieren.

    • @Hanno Homie:

      Nicht 'irgendwie faschistoid', sondern faschistoid bis in Mark, würde ich sagen.

    • @Hanno Homie:

      Im Prinzip stimmt das schon; es ist aber auch eine Geschichte über Frodo, der von seinem Onkel mit Sauron zwangsverheiratet wird, um es selbst nicht tun zu müssen. Auf dem Weg, die Scheidung einzureichen, wird Frodo von dessen verrückt gewordenen, schizophrenen Expartner Gollum verfolgt. Ein Teil von dessen gespaltener Persönlichkeit verliebt sich in Frodo, doch der liebt eigentlich seinen Diener, Sam. Sam wiederum ist jedoch straight und einfach nur ein guter Freund.

      Die Beziehungsdynamik zwischen dem mit einem Mann verheiratetem Gandalf und dem eifersüchtigen Saruman habe ich ja auch weiter unten aufgeführt.

      Legolas und Gimli ist auch so. In den Himmel kommen bei Tolkien nur queere Personen, würde ich mal drauf achten, ist ganz witzig.

      Also so regressiv ist das für seine Zeit gar nicht. Ich gebe ihnen aber ansonsten vollumfänglich recht, der völkische Charakter, das Schwarz-Weiß-Gut-gegen-Böse, der überzogene Pathos (z. B. Theodens Schlachtruf in den Filmen bei Minas Tirith, "Tod! Tod! Tod"), all das ist völlig aus der Zeit gefallen und war nie sinnvoll, weshalb fortlaufende Reproduktion von Tolkiens Ideen eher keine gute Idee ist.

  • Die Dynamik zwischen Gandalf dem Grauen und Saruman dem Vielfarbigen (Rainbow?), ist euch bekannt? Beide sind im Tolkien-Kosmos so etwas wie Engel, die der Schöpfergott Iluvatar nach Mittelerde geschickt hat, um die Völker im Kampf gegen Sauron zu unterstützen.

    Gandalf der Graue ist außerdem eine Jesusfigur, die nach seinem Tod als Retter-Charakter, Gandalf der Weiße wieder aufersteht.

    "Der Weiße" war auch der Titel von Saruman. Also wenn Gandalf Christ ist, dann ist Saruman, der Nutzer des Palantirs, wohl das Gegenteil von Christ, ...

    Außerdem, was sind denn eigentlich Ringe? Was hat Tolkien am meisten beschäftigt, die Geschichte von "Beren und Luthien", das Liebe keine Grenzen kennt...Warum ist es ein Geheimnis das Gandalf den Ring des Elfenfürsten Cirdan trägt?

    Ich denke das hier ist total verrückt. Tolkiens gesamtes Werk war als Prequel der Bibel gedacht, nach dem Vierten Zeitalter werden die Elben nach Mittelerde zurückkehren und Morgoth (Satan) vernichten und dabei verschwinden, dann beginnen 5. Zeitalter (AT), 6. Zeitalter (NT) und Gegenwart (7. Zeitalter).

    Das ist alles in seine Endzeit-Ideologie eingebettet, aber vielleicht auch einfach nur verirrte Selbstfindung.

    • @Schatten:

      Tolkiens Werk war als gemeinsamer Mythos für Europa und die USA gedacht, und das ist es geworden.

      Saruman wurde wie Luzifer durch seinen Hochmut verführt, aber er spielt (im Gegensatz zur Bibel) sobald das aufgedeckt wird schnell keine Rolle mehr. Denn er ist halt doch kein Satan, sondern ein Sinnbild dafür, dass auch -- und gerade -- die Mächtigen nicht gegen Korrumpierung gefeit sind.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Hauen sie das komplette Material auf den Tisch. Sämtliche der Geschichte hinterlegten Bilder. Was sie aufführen ist nur Bestätigung meiner These.

        Ich denke so kann man auch aufzeigen, warum Menschen wie Peter Thiel so "besessen" sind. Man kann mit der oben aufgeführten Methode den Verlauf einer fiktiven Geschichte zuverlässig berechnen, selbst wenn der Autor sie noch gar nicht fertiggestellt hat. Habe ich selbst schon experimentell erprobt.

        Mit der Realität sollte man mit so etwas aber vorsichtig sein. Man bekommt eben niemals das komplette Material auf den Tisch.

        Trotzdem - da sammelt (!) jemand Daten! Weil er den "Antichristen" finden möchte??? Wie verrückt geworden von einem "magischen" Gefühl...