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Afghanistan-Politik der LinksparteiDie Prinzipienreiter

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Die Linke kann sich nicht durchringen, für eine Evakuierung von Zivilisten zu stimmen. Das sagt viel aus.

Die Linkspartei will sich beim Mandat zur Rettung enthalten Foto: Marc Tessensohn/dpa

V on der CSU bis zu den Grünen haben alle staatstragenden Parteien zwei Jahrzehnte lang an das gute Ende in Afghanistan geglaubt. Das war eine Illusion. Die Intervention des Westens endete wie im Irak und Libyen in einer Katastrophe. Die Lehre aus dem Debakel in Kabul ist klar: Die Idee, mit Gewalt Demokratie zu exportieren, ist gescheitert.

Nur die Linkspartei war stets immun gegen die Verheißungen des Demokratieexportes. Sie hat immer gegen diesen Krieg gestimmt – und lag damit richtig. Dieses Nein war auch für die Demokratie wichtig. Ein Parlament, das unisono einen Krieg befürwortet, den viele BürgerInnen ablehnten, hätte eine Repräsentationslücke gehabt. Blamiert sind nun all die Realpolitiker. Blamiert ist die Regierung, die noch vor ein paar Wochen tönte, dass die Taliban Kabul, wenn überhaupt, erst in Monaten erobern würden. Linkspartei und Grüne forderten im Juni die rasche Rettung der Ortskräfte. Außenminister Maas wusste es besser.

Aber das ist nur die halbe Wahrheit über Moral und Kompetenz der Linkspartei. Ihr Nein zum Krieg war klug, die Gründe für dieses Nein waren es nur zum Teil. Manche treibt ein legitimer Antimilitarismus an. Doch vor allem der linke Flügel um Sevim Dağdelen, der außenpolitisch den Ton angibt, hängt einem ideologisch ausgehärteten Antiimperialismus an, in dem die USA immer die Bösen sind. So hat sich die Linkspartei außenpolitisch in einer Trutzburg eingerichtet, die gegen die verstörende Wirklichkeit der multipolaren Welt abgedichtet ist.

Deshalb bringt es die Linkspartei nun fertig, den Bonus, die Abgründe dieses Krieges klar gesehen zu haben, eigenhändig in einen Malus zu verwandeln. Am Mittwoch wird der Bundestag der Regierung rückwirkend das Mandat erteilen, mit Bundeswehrflugzeugen Zivilisten aus Kabul zu retten. Das ist, angesichts der Todesangst, die bei vielen in Kabul herrscht, schlicht selbstverständlich. Doch die Linksfraktion wird sich enthalten. Zustimmen will sie nur, wenn die Bundeswehr, ohne Waffengewalt anzuwenden, Deutsche und Afghanen gleichberechtigt rettet. Eigentlich würde man lieber das THW nach Kabul schicken.

Die Linkspartei wirkt wie jemand, der es immer besser weiß und der, während das Haus in Flammen aufgeht, erstmal einen Arbeitskreis zum Brandschutz gründen will. Dass SPD und Grüne angesichts dieser Prinzipienreiterei wenig Vertrauen in die außenpolitische Handlungsfähigkeit einer Rot-Grün-Roten Regierung entwickeln, ist nachvollziehbar. Die Vernünftigen in der Linkspartei beteuern, dass eine Enthaltung – und kein Nein – für die Fraktion doch ein Schritt nach vorne ist. Das macht es fast noch schlimmer.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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94 Kommentare

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  • Ein ausgesprochen interessanter Aspekt! Danke. Ich würde sagen: wenn es möglich ist (ich kann es aber nicht beurteilen) alle zu retten, ist die Geiselhaft in Ordnung, sprich das Festhalten an Prinzipien. Mit Alle, wird ja kaum ganz Afghanistan gemeint sein.

    Mir geht es aber in erster Linie auch um die Art des Diskurses hier und ich hätte es fair gefunden, wenn wenigstens im Ansatz auf die Motive und Gegenvorschläge der Linken eingegangen worden wäre.

  • Warum wird deshalb eigentlich mit Leidenschaft die Linke eingeprügelt?



    Sie steht zu einem ihrer zentralen Prinzipien und würde davon trotzdem ein wenig abweichen.



    Was ist so schlimm daran, dass es wenigstens noch eine Partei im Bundestag gibt, die nicht sofort in den Krieg ziehen will?

    Gilt jetzt auch in der taz? "Ich kenne keine Parteien! Ich kenne nur noch Deutsche!"

    • @Nansen:

      Vielleicht liegt es daran, dass ich persönlich jemanden kenne, der 1994 vom belgischen Militär aus Ruanda gerettet wurde.



      Damals war Deutschland militärisch nicht in der Lage dies zu tun.



      Heute ist man das durchaus.

      Warum man dagegen stimmen sollte - oder zumindest nicht dafür - das erschließt sich mir in keinster Weise.

      Jeder gerettete Mensch zählt in meinen Augen.

      Ohne wenn und aber.

    • @Nansen:

      Na ja. Das muss doch heißen "Die Linkspartei sieht keinen Bedarf für Evakuierungen"

    • @Nansen:

      Es ist schon bezeichnend der einzigen Partei, die die Lage in Afghanistan in den letzten 20 Jahren richtig eingeschätzt hat, nun realitätsferne Ideologie etc vorzuwerfen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Die beschämende Vorgehensweise "des Westens" muss doch den latent vorhandenen Größenwahn der Taliban ins Unermessliche steigern. Die Bilder von "finstren Gestalten", die prügelnd sich als die neuen Mächtigen aufführen, sind erschütternd. Die Vorstellung, wozu diese "Hütewerkzeuge" wohl vorher eingesetzt wurden erschreckt mich sehr.

  • Ich muss immer an Peter Scholl Latour denken. Das ist der letzte Journalist, der hinsichtlich Afghanistan und der Kriegseinsätze noch vollumfänglich Bescheid wusste. In einem Vortrag von 2010 beschreibt er die Lage. Und man könnte denken, dass er diesen Vortrag erst vor vier Wochen gehalten hätte. Die Linkspartei war und ist die einzige Partei, die gegen den Militarismusmainstream stets angekämpft hat. Und das zu Recht. Auch wenn ich zu Wagenknechts Analyse neige, dass das größtenteils eine Lifestylepartei ist, sind es gerade Politiker und Politikerinnen wie Sevim Dağdelen, die noch eine linke Positionen vertreten.



    Jetzt fühlen sich Journalisten und Politiker ertappt, die 20 Jahre nie nachgefragt haben, was da eigentlich in Afghanistan wirklich los ist.

    • @Rolf B.:

      Oh, lieber Rolf - das trifft ins Schwarze. Und das Sie dazu auch noch Scholl-Latour als "Zeugen" nehmen, macht es doppelt schmerzhaft ...

  • Was sagt die Linke eigentlich zum Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan? (1 Million Tote, 5 Millionen Flüchtlinge)



    Also, ich war damals noch dumm und jung in der DKP und wir fanden das sowas von goldrichtig.

    • @Berrybell:

      Die Vorgängerpartei der Linkspartei hat aus dem Grunde den Austritt der DDÖR aus dem Warschauer Pakt beschlossen. Es kam nur die Wende dazwischen um das auch umzusetzen. 🤪

  • Ein „ideologisch ausgehärteter Antiimperialismus“ ist mir allemal lieber, als ein chaotisch unausgegorener Imperialismus der dritten Art.

    • @Rainer B.:

      Das Außerirdische die Weltherrschaft anstreben halte ich für unwahrscheinlich.

      By the way: Wäre das THW eigentlich darauf eingestellt? Was muss man da noch alles bunkern außer Masken?

      • @Rudolf Fissner:

        Na und? Dass die Taliban Kabul in einer Woche einnehmen würden, hielt Heiko Mass-(anzug) und der sogenannte Westen doch auch für unwahrscheinlich. Ums THW geht's hier doch gar nicht. Man nennt es schlicht Polemik.

        • @Rainer B.:

          Gehört dieses alberne "Heiko Mass-(anzug)" auch zur Polemik? oder ist das ach schon wieder Starbuck-War. Und warum "sogenannter Westen". Gibt es da irgelche Zweifel bezüglich der Himmelsrichtungen?

          • @Rudolf Fissner:

            Das fragen Sie am besten „die Ausserirdischen“, wenn Sie sie treffen.

  • Distanziert sich SPD Außenminister Heiko Maas nicht mit seinem Fünf-Punkte-Plan für Bewältigung der Afghanistan-Krise von nacheilender Einbringung einer Abstimmung durch die Bundesregierung über ein robustes Bundeswehr Evakuierungs-Mandat am Kabuler Flughafen, an dem unbedingt in schweren Wasser stehende KSK mit zwei Kampfhubschraubern beteiligt sein soll, in den Bundestag Mittwoch 25.8. das nicht ganz frei von Kriegsrhetorik ist?

    Historie:



    Unerwartet zögerlich hatten USA nach Nine Eleven 2001 uneingeschränkte Solidarität der Nato Partner gegenüber USA registriert. al Quaida Terrornest in Afghanistan im Wege "Enduring Freedom" auszuheben. Dann aber mit Nato plus X Allianz UNO Mandat Zustimmung Chinas, GUS im Rücken Abenteuer Irakkrieges 2003 unter Vortäuschung irakischer Massenvernichtungswaffen gewagt. 2002 hatten USA, lt. aktuellem Spiegel, Warlords mit Zusatzstimmen versehen in Kabuler Regierung gehievt, Demokratiestart zunichte gemacht, Wahlbetrug hingenommen. 2010 wiederholt sich dieses Mal durch UN Wahl-Beobachter erwiesene Wahlbetrug afghanischen Präsidenten Karsai, was soweit ging, dass US Präsident Obama Zerstörung UNO Dependance in Kabul, Tötung von 19 UN-Mitarbeitern*nnen durch Warlords, Neuwahl zu verhindern, ungesühnt hinnahm, FBI Ermittlungen einstellen ließ. Neuwahl wurde abgeblasen, Karsai blieb Präsident. Anders als Niederlande, nahm Deutschland diesen Verrat an Demokratie in Kabul durch US Präsident Obama nicht zum Anlass, sich aus Afghanistaneinsatz zurückzuziehen. Wenn nachdem 2014 ungeachtet eigener Toter, Deutschland allein 59, 200 000 Ziviltote in Afghanistan, 60 000 toten afghanischen Soldaten, robustes Nato Afghanistaneinsatzmandat eingestellt wurde, Zivilbevölkerung zu schonen, nun Berlin ohne Not wie Sevim Dağdelen Linke im Spiegel betont, robustes Bundeswehrmission Mandat im Bundestag zur Abstimmung stellt, scheint das reiner Aktionismus zu sein, ein Muster ohne Wert, das Maas mit seinem 5 Punkte Plan beim G 7 Gipfel nun dementiert?

  • Ist das neue Mandat auf den 31.8.2021 befristet, bis zu dem die neue Regierung in Kabul die Evakuierungen dulden möchte?

  • In Berlin hat sich die RRG-Koalition bewährt, wie wir alle wissen.



    Olaf Scholz weiß, dass er die Linke braucht, wenn er Kanzler werden will.

    • @C.O.Zwei:

      Wo hat sich die RRG-Koalition in Berlin bewährt?

    • @C.O.Zwei:

      Als ob die Schnittmengen einer Scholz SPD mit der Linken, nicht in etwa genau so groß sind, wie mit der FDP.

  • Nun denn, der erste Grund in Afghanistan einzumaschieren war, El Kaida zu eliminieren, was unstreitig geklappt hat. Alles andere war so wie Herr Reinecke schreibt. Frau Dagdelen kann mit ihren gut meinenden Statements (die aber andere umsetzen sollen) im sicheren Deutschland recht haben wie sie will. Realpolitik in Krisengebieten sieht anders aus. Oder sollen wir sie mal mit den Taliban als Sonderbeauftragte über irgendwas verhandeln lassen. Wünsche ihr viel Erfolg mit derlei Position.

    • RS
      Ria Sauter
      @Tom Farmer:

      El Kaija zu eliminieren war das Ziel ß



      Ja, vordergründig mag das so sein.



      Es war wohl wichtig die Hand auf die Rohstoffe des Landes zu legen. Das war die wahre Motivation und die deutsche Politik hat da nur zu gerne mitgemacht.

    • @Tom Farmer:

      Die Linke hat 20 Jahre als einzige Realpolitik bezüglich Afghanistan gemacht.

    • @Tom Farmer:

      Wenn ich mich recht erinnere, war Al-Qaida innerhalb der ersten 12 Monate besiegt. Da muss also irgendwie noch ein klitzekleines Bisschen mehr gewesen sein, sonst hätte man nicht 20 Jahre bleiben müssen.

    • @Tom Farmer:

      Sehr gut auf den Punkt gebracht

  • Was bei den bisherigen Überlegungen und Schuldzuweisungen keine Beachtung gefunden hat: Wie hätte denn das Szenario ausgesehen, wenn die Evakuierung vor 2 Monaten angefangen hätte? (als mir beim Blick auf die Afghanistan-Karte und den markierten rückeroberten Gebieten klar war: das dauert nicht mehr lange hier - und erzähl mir keiner, ich wäre schlauer als die Nachrichtendienste und würde verschwörungstheoretisieren;-) ...

    Das Chaos am Flughafen wäre das Gleiche gewesen wie jetzt, bzw. noch schlimmer. Und das Eingeständnis des Scheiterns der Mission und damit eine weitere Destabilisierung vor Ort ganz offensichtlich. Jetzt sind es die bösen Taliban, das ist praktischer - und wir tun ja jetzt unser Bestes und fliegen ja auch Hilfskräfte aus, die es aber zum Glück alle garnicht mehr zum Flughafen schaffen. Stattdessen rettet die KSK einige "zu Fuß" zum Flughafen. Brrr mich schaudert.

  • > Doch die Linksfraktion wird sich enthalten. Zustimmen will sie nur, wenn die Bundeswehr, ohne Waffengewalt anzuwenden, Deutsche und Afghanen gleichberechtigt rettet.

    Was ist daran falsch? Der ganze Kriegseinsatz war per se verfassungswidrig. Letztlich eine Racheaktion der Amerikaner nach 9/11 - aber ein militärischer Angriff aus Rache ist auch Völkerrechtwidrig. Und mag sein, dass wie Horst Köhler es formurlierte, "die Sicherung von Handelswegen" eine Rolle spielte, aber das macht es nicht besser.

    Auf die Möglichkeit, durch Militäreinsätze und Beteiligungen an Kriegen mehr Gewalt und Flüchtlinge zu schaffen, sollte man das nächste Mal besser verzichten.

    Und noch dazu kommt, dass es nicht um erster Linie um Zivilisten geht, sondern um Menschen die im Kriegseinsatz geholfen haben. Die Möglichkeit, Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen, bestand immer und besteht auch noch jetzt. Aber das wirkt vorgeschoben, denn in anderen Bereichen tun wir es auch nicht - wo ist die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer, bedrohten Frauen aus Saudi-Arabien, Angehörigen sexueller Minderheiten aus Russland, oder Flüchtlingen aus Palästina? Hier braucht die Bundeswehr nichts anderes zu tun, als in NATO Gewässern Menschen aus ihren sinkenden Booten zu ziehen. Dass sie es nicht tut und damit nicht nur internationale Konventionen, sondern Jahrtausende alte zivilisatorische Grundsätze verletzt, zeigt das Ausmaß der Heuchelei.

    Lieber als dass ich dafür Steuern zahle oder Menschen die soclhe Militäreinsätze ausführen als Helden bezeichne, spende ich an die Organisationen, die im Mittelmeer wirklich humanitäre Hilfe leisten. Das sind wirkliche Helden, die meinen tiefen Respekt haben.

    • @jox:

      Danke!

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @jox:

      Die Angriff gegen Afghanistan wurde von der UN abgesegnet und fand in einem System der kollektiven Verteidigung statt ist damit weder Völker noch verfassungsrechtlich problematisch.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Als einer - zu dessen Bundzeiten sowas schickes wie out of area-Einsätze noch nicht benamt war:* servíce -



        de.wikipedia.org/w...ut-of-area-Debatte



        (Was die Offze im Offz-Casino Munster nicht von sojet Sprüchen abhielt:



        “Mal nach Vietnam! Aufräumen. Dem Ami zeigen - was ne Harke ist!“



        Mein zarter juristisch noch unbeleckter Einwand - daß das mit dem GG wohl kaum vereinbar sei! (Btldör “Auf den müssen wir aufpassen!“) Brachte mir die Nichtbeförderung zum Fähnrich ein!



        WEGEN POLITIKASTER UNZUVERLÄSSIGKEIT

        So geht das. The times they are a-changing.



        & mal Küppersbusch zu Wort kommend



        “ Die Linkspartei will die Beendigung aller „out of area“ Einsätze der Bundeswehr. Ist das, zum Beispiel im Kosovo oder in Bosnien-Herzegowina, verantwortbar?



        Ich will da niemandem zu viel der Ehre antun, aber – bei solchen Gelegenheiten schießt mir immer der Satz des KPD-Abgeordneten Max Reimann bei der Verabschiedung des Grundgesetzes 1949 durch den Kopf: „Wir unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, dass wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben.“ Darauf kann sich die Linkspartei, da sie sich nicht als kommunistisch versteht, ohnehin kaum berufen. Ich freue mich schlicht, dass irgendjemand nicht in die Falle geht, die heikle Beendigung solcher Einsätze zu problematisieren. Sondern ihren Beginn.“ Get it? Fein.



        taz.de/Wie-geht-es...persbusch/!358766/

        Ende des Vorstehenden

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Ja die Bundeswehr zieht problematische Köpfe an, wobei diese "vietnam aufräumen" Typen nicht nur politisch fragwürdig sind, sondern auch militärisch weil außer im 1sten Weltkrieg hatten Deutsche keinerlei Erfahrung vom Dschungelkrieg geschweige den daran angepasste Ausrüstung - Maulhelden also.

        • @Lowandorder:

          Hübscher T9 Dreckfuhler

          WEGEN POLITISCHER UNZUVERLÄSSIGKEIT

    • @jox:

      Sorry - der Einsatz war nicht verfassungswidrig.



      Nach Art. 24 des Grundgesetzes kann sich der Bund zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen und hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, um eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeizuführen und zu sichern. Diesen Schritt hat Deutschland mit dem Betreitt zur Nato getan.



      Mit dem Bündnisfall regelt Art. 5 des Nordatlantikvertrages in Verbindung mit Art. 115a des Grundgesetzes den konkreten Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan

  • Seit mehreren Monaten war klar, dass Evakuierungen unausweichlich sind. Da wollte keiner auf die Linke hören.



    Die Linke handelt deshalb vollkommen richtig, diesen Propaganda-Einsatz der Bundeswehrmacht nicht auch noch mit Zustimmung zu adeln.

  • "Dass SPD und Grüne angesichts dieser Prinzipienreiterei wenig Vertrauen in die außenpolitische Handlungsfähigkeit einer Rot-Grün-Roten Regierung entwickeln, ist nachvollziehbar."

    Nicht nur SPD und Grüne. Die machen da übrigens nicht einmal den Mund zu auf.

  • Warum sollte die Linke einem Werbeeinsatz der Bundeswehr zustimmen, bei dem es vor allem darum geht das Bundeswehrkriegsgerät A400M zu präsentieren und die in die Kritik geratene Truppe KSK neu zu legitimieren? Die Schutzsuchenden ausfliegen könnte ebenso gut wie im Artikel angesprochen der THW mit zivilen Maschinen. Die Bundeswehrsoldaten stehen am Flughafen nur zu Werbezwecken martialisch in der Landschaft rum, gegen die Taliban könnten sie in Ernstfall rein gar nichts ausrichten, sind auf deren Wohlwollen angewiesen. Nicht Mal den Flughafen kontrolliert die Bundeswehr in irgend einer Form mit, das tun die Amerikaner und die Taliban mit ihrem Personal. Daher, auch hier tut die Linke richtig, das ausnutzen der tragischen Situation zwecks Militarisierung der Gesellschaft nicht mitzutragen.

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Dem kann ich nur zustimmen. Es kommt mir Teilweise wie eine Challenge unter JournalistInnen vor, möglichst oft, und völlig sinnfrei den A400M in Artikeln über die Kabul-Taschkent-Luftbrücke vorkommen zu lassen. Auch schön die D-Radio Nachrichten, da lässt sich ein richtig schönes Trinkspiel veranstalten. Jedesmal wenn vom A400M die Rede ist ein Schnaps.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Colonel Ernesto Bella:

      weil falls die Taliban meinen jetzt Geiseln nehmen zu müssen und die Evakuierung zu behindern das KSK und die Bundeswehr zusammen mit den anderen NATO Truppen innerhalb von Stunden Kabul erobern können. Gegen eine konventionelle Armee in einem konventionellem Kampf sähen die Taliban ganz schnell ganz alt aus. Das THW würde nur bedeuten das die Taliban noch mehr Geiseln nehmen können. Es ist sogar zu bezweifeln das die Taliban diesen Auszug tolerieren würden wären da nicht tausende Truppen vor Ort, mit Luftunterstützung. In anderen Landesteilen wo es keine westlichen Truppen hat haben die Massaker schon begonnen.

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Über wieviele Maschinen die zum Transport von hunderten Menschen geeignet sind verfügt denn das THW? Wieviele Pilot*innen stehen dort bereit die diese fliegen könnte und in der Lage sind die Luftbrücke nach Taschkent aufrecht zu erhalten? Kann man diese zu einem nicht unbefährlichen Einsatz in ein Kriegsgebiet abkommandieren und wie schnell können sie vor Ort sein?



      Bei aller berechtigten Kritik an BW und deren Auslandseinsätzen, die ich auch in vielen Punkten teile, hier geht darum wenigstens ein paar der Menschen die man dort im Stich gelassen hat und die nun um ihr Leben fürchten müssen doch noch herauszuholen. Wer darin nur einen "Werbeeinsatz" für die "Militarisierung der Gesellschaft" erkennen kann belegt damit lediglich wie sehr der eigene Blick durch die ideologische Brille getrübt ist.

      • @Ingo Bernable:

        Also, es geht nicht um Details, sondern die Haltung. Natürlich hat das THW nicht so viele Piloten, aber die BRD mietet ja auch das komplette Terminal 3 in Taschkent... Wo ein ziviler Wille ist, ist auch ein Weg. Was für eine großartige Werbeaktion wäre das für Menschlichkeit. Beispiele gibt es ja: ""Getrieben vom Willen, Leben zu retten, beginnt eine Gruppe von deutschen Idealisten am 13. August 1979 an Bord des gemieteten Frachters "Cap Anamur" ihre erste Hilfsaktion, um in Seenot geratene Flüchtlinge vor Vietnam aufzunehmen."" Flugzeuge kann man umdeklarieren...Piloten mieten, freistellen...

        • @Zeuge14:

          Wo sich die Dinge zivil regelen lassen ist das der bessere Weg, keine Frage. Meines Wissens nach musste es die Besatzung der Cap Anamur aber nicht mit bewaffneten Extremisten aufnehmen. Gerade gestern wurden deutsche und US-Soldat*innen in Feuergefechte verwickelt. Wollen sie dort tatsächlich nur zivile Helfer*innen ohne jede militärische Absicherung hinschicken? Wenn wir also schon dabei sind historische Referenzen zu ziehen sollte man sich neben den Boat People auch an die Geschehnisse von Srebrenica erinnern, es gibt einfach Situationen in denen die Bereitschaft zu militärischer Gewalt die einzige Option ist ein sehr viel größeres Maß an an Gewalt zu verhindern und ein dogmatischer Pazifismus auf unterlassene Hilfeleistung hinausläuft.

          • @Ingo Bernable:

            Nun..."militärische Absicherung"...wohin das nach 20 Jahren geführt ha,t sehen wir ja gerade. Und ich sag es nochmal: die Situation jetzt ist kalkuliert, weniger Chaos, als wenn der Abzug vor 2 Monaten / Juni gestartet wäre.



            Und verhandeln müssen "wir" ja nun eh mit den bösen Talibanern (ohne :innen). Das hätte auf der Basis humanitärer Hilfe und Auskaufen der Hilfskräfte eben früher und dann viel besser passieren können. Und wenn das KSK in Kabul rumschleicht, klar, gibt es dann Feuergefechte... Waffen sind nie eine Lösung ... das muss einfach die Richtung sein. Und die Basis dazu ist sicherlich nicht die "militärische Absicherung".

            • @Zeuge14:

              Nun ist es zwar schön und gut nun zu erklären was man denn alles schon vor Monaten hätte tun sollen, nur hilft das jenen die jetzt in Lebensgefahr schweben nicht im Geringsten. Und glauben sie wirklich das "Auskaufen der Hilfskräfte" sei ein Beitrag zu einer friedlichen Zukunft des Landes? Dass dieses Geld kaum in Aussöhnung und Mädchenschulen fließen wird, sondern in Bewaffnung und Machtkonsolidierung der Taliban ist nun wirklich nicht schwer zu erahnen und gerade heute meldet die UN Berichte von willkürlichen Gruppenexekutionen an Zivilisten. Von "humanitärer Hilfe" zu reden und dann dem Morden tatenlos zuzusehen passt nicht zusammen.

            • @Zeuge14:

              Dann lassen Sie uns mal wissen, wie es sonst aussehen kann? Zivile Absicherung gibt es dort nicht und ist eine Illusion und Auskaufen meinen Sie nicht im ernst, oder etwa doch?

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Colonel Ernesto Bella:

      Ich wäre auf ihre Reaktion gespannt wenn die Taliban (oder eine Splittergruppe) die 1. THW oder Zivile Maschine abgeschossen hätte, oder gar am 01.09. den Flughafen stürmen. Feuergefechte gab es ja schon.

      Die Präsenz von Militär ist ein deutlich größeres Hemmnis vor einem Angriff bzw. der Schließung des Flughafens als Fluchtroute, als die Worte irgendwelcher Volksvertreter.

      Wenn "wir" auf Zivile Flugzeuge zur Evakuierung gesetzt hätten, hätte es vermutlich geheißen das die Bundeswehr ein unnötiger, zahnloser Haufen ist. Vielleicht auch von Ihnen ;-) .. Wie mans macht, man machts halt falsch.

      • @83191 (Profil gelöscht):

        Nein von mir nicht. Und lieber ein unbewaffneter zahnloser Haufen, als 20 Jahre lang ein militärischer Papiertiger mit Permanentdrohnengedröhne gesteuert aus Stuttgart;-)

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Lieber Colonel, auf den Punkt analysiert; dem ist nix mehr hinzuzufügen. Wie Ernesto sagen würde: ‘Win their hearts and minds.’ Schönen Tag in die Runde

    • 0G
      02854 (Profil gelöscht)
      @Colonel Ernesto Bella:

      Zusammengefasst: Die Linke lässt die einfachen Menschen im Ausland alleine beim Kampf um Menschenrechte und Demokratie!

      Und das war schon immer so! Bequem vom Kaffeetisch Kritik äußern ohne wirkliche Alternativen zu bieten.

      Was machen denn jetzt die LBQTI und die Frauen in Afghanistan? Irgendwelche Vorschläge aus der linken Ecke?

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Ein bisschen naiv sind Sie aber schon.

      Natürlich können weder USA noch Bundeswehr in der aktuellen Situation vom Flughafen Kabul aus die Rückeroberung Afghanistans starten.

      Aber die Taliban haben Zeit und sind schlau genug, sich mit dem vorhanden Militär nicht anzulegen. Der Flughafen wird aktuell noch von "fremden Truppen" besetzt gehalten.

      Im THW-Fall hätten die Taliban auch den Flughafen bereits unter Kontrolle. Sie müssten niemanden auch nur landen lassen und vermutlich würden Sie es dann auch einfach verbieten.

    • 3G
      30208 (Profil gelöscht)
      @Colonel Ernesto Bella:

      Interessanter Aspekt.

  • >> "für eine Evakuierung von Zivilisten zu stimmen"



    Geht es noch schwülstiger?



    Die Evakuierung von Zivilisten stand gar nicht zur Debatte.



    Abgestimmt wurde über das Zurückschicken von 600 Kampfmaschinen, die vor einigen Wochen aus Afghanistan abgezogen worden waren, und zwei Hubschrauber, die gar nicht eingesetzt werden können, weil die Propagandaeinheiten der Bundeswehr so geil darauf waren, Bilder und Details von den Hubschraubern im Internet zu verbreiten, dass ein sicherer Einsatz gar nicht mehr möglich ist.



    Die Bundeswehr hat ihre Story, die Zivilisten, die die Bundeswehr eigentlich retten sollte, müssen sich jetzt leider mit den Taliban arrangieren.



    Aber das ist offensichtlich kein Thema für die Bundeswehr.



    Über die Evakuierung von Zivilisten reden Bundesregierung und Bundeswehr gar nicht. Thema ist die Bundeswehr, und wie man der noch ein paar schöne Medienberichte organisieren kann. Zivilisten sind da höchstens Statisten für den Hintergrund.

    • @Peter_:

      Hab ich da etwas verpasst? Werden dort nicht Zivilisten ausgeflogen? Will man die BW, die ja soooo unbekannt in D ist ins Fernsehen bringen? Reichen die privaten Sender dazu nicht aus?

  • Ein ziemlich trauriger Kommentar mit klarer politischer Intention. Wie sonst ließe sich erklären, dass hier der wesentliche Punkt der Linkspartei keinerlei Erwähnung oder Würdigung erfährt. Man hätte sich zu einem Ja durchgerungen wenn:



    „Eine Zustimmung käme nur unter der Bedingung in Betracht, dass alle Ortskräfte und alle Men­schen­rechts­ak­ti­vis­t:in­nen gleichberechtigt mitgerettet werden.“



    Ein ziemlich humanistischer Ansatz oder, Herr Reinecke? Auch von den weiteren sehr humanistischen Forderungen findet nicht ein einziger in ihrem Pamphlet irgendeine Erwähnung. Warum nicht? Ja, Kommentare dürfen einseitig sein, klar, aber das ist wahrlich erbärmlich.

    Reineckes Kollegin (Lehmann) hat es sachlich dargelegt. Von daher war das Jein der Linkspartei sicherlich nicht wie Reinecke es ausdrückt zu bewerten: "Die Vernünftigen in der Linkspartei beteuern, dass eine Enthaltung – und kein Nein – für die Fraktion doch ein Schritt nach vorne ist. Das macht es fast noch schlimmer". Stimmt, aber auch nur, wenn man sich des Lesens des Gegenentwurfs verweigert, wie Sie es offensichtlich getan haben.

  • Schau an, die Linkspartei lag also 20 Jahre richtig bei ihrer Beurteilung zum Afghanistan Einsatz. Wer hätte das gedacht. Na ja, vielleicht liegt sie auch jetzt richtig. Immerhin lag die taz bei der Beurteilung der Linkspartei in diesem Punkt die vergangenen 20 Jahre auch falsch!

  • Die Linke ist ganz sicher nicht die Partei meiner Wahl. Aber dass sie als einzige immer gegen den Einsatz in Afghanistan war rechne ich ihnen hoch an.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "Zustimmen will sie nur, wenn die Bundeswehr, ohne Waffengewalt anzuwenden, Deutsche und Afghanen gleichberechtigt rettet."

    Jeder weiß, dass die Linke gegen Kriegseinsätze ist, aber sich der Rettung der Zivilisten in Afghanistan zu verweigern, ist mehr als dumm.

  • Wenn sich die Linkspartei der Stimme enthält, bedeutet das, die anderen BT-Parteien mögen doch entscheiden. Hat den Vorteil für die Linken: Wenn die getroffene Entscheidung – egal in welcher Richtung – sich später als falsch erweist, kann die Linke sie nach Herzenslust kritisieren und darauf verweisen, dass man selbst nicht daran beteiligt war.



    Aber nur mal angenommen, die anderen Parteien enthalten sich ebenfalls der Stimme, um sich nicht in die Nesseln zu setzen. Hat dann der Bundestag keine Meinung? Und was soll dann die Regierung tun (oder lassen)?

  • Der 3. Fehler ist, dass auch Reinecke und die Medien nicht mehr vom Frieden reden, sondern nur noch von einer winzigen Minderheit.



    18 Millionen der 32 Millionen Aghan:innen leiden schweren Hunger als eine Folge dieses Kriegs! (Quelle Welthungerhilfe) - Der Krieg - Billionen Dollar an die Militärs - ist der Fehler. Dass darüber niemand redet außer der Linkspartei, ist der 2. Fehler.



    So viel Lüge war selten, sage ich als Befürworter des Friedens.

    • @Rosmarin:

      Die Welthungerhilfe erklärt zwar "18,4 Millionen Menschen in Afghanistan sind auf humanitäre Hilfe zum Überleben angewiesen", dabei geht es aber nicht um Lebensmittelverteilung sondern um Projekte die die Ernährungssicherheit langfristig sichern sollen, wie etwa Wissensvermittlung für die Landwirtschaft oder die Ausbildung zur*zum Näher*in, teilweise mit spzeieller Ausrichtung auf Frauen*. Ob diese Projekte in dem 'Frieden' den die Taliban nun nach dem Abzug der NATO herstellen werden Bestand haben können dürfte höchst fraglich sein.



      www.welthungerhilf...enden-afghanistan/

    • @Rosmarin:

      Die Frage ist m.E.: ging es "den Afghanen" in den letzten 20 Jahren (unter "Nato") besser als vorher (unter Taliban) oder jetzt (unter Taliban). Ich habe da so meine Meinung...

  • Was in diesem Kommentar durchklingt, ist eine Sehnsucht nach einem "Ich-kenne-keine-Parteien-mehr-Moment", und eine gewisse Verbitterung darüber mit seinen Demokratie-Export-Fantasien falsch gelegen zu haben.



    Die Frustration ist verständlich, aber das macht das Jein der Linken deshalb nicht falsch – im Gegenteil. Ich halte es für eine kluge Entscheidung.

  • "Ihr Nein zum Krieg war klug, die Gründe für dieses Nein waren es nur zum Teil. Manche treibt ein legitimer Antimilitarismus an."

    Wow, und das -der Antimilitarismus - ist der einzige "Kritikpunkt" an den Linken. Auch später gibt es nicht einen einzigen überzeugenden Gegenstandpunkt. Armseliger Artikel. Die Linke tun gut daran, sich von solchem unseriösen Scharlatanismus nicht verwirren zu lassen.

    • @Orwell1984:

      Stimme zu. Aber schon melden sich auch hier wieder die alten HaudraufundSchlussens, die es einfach nicht lernen wollen. Irak, Libyen, Syrien, Afghanistan reicht ihnen nicht. Jedes Gemetzel natürlich streng humanitär, dafür idR völkerrechtswidrig.

    • @Orwell1984:

      Nun, die aktuelle Situation ist ja bekannt, dazu hat die Taz genügend Sachartikel gebracht.

      Herr Reinecke formuliert noch moderat und wohlwollend.

      DIe Linke ist bereits dermaßen verwirrt, dass sie auf Bundesebene eigentlich nicht wählbar ist.

      Dabei ist "verwirrt" hier ein Synobym für "Dogma trifft auf Realität".

      • @rero:

        Und die Entschlussfindung erfolgte so: "und das ohne „Gepöbel“."

        Das ist schon was bei dieser Fraktion, über die der ehrenwerte Gysi sagte:

        "In der Fraktion herrscht Hass."

        Diese Partei minus Dehm, minus Wagenknecht, minus antiimperialistischem Flügel, die würde ich wählen.

        Schätze, das wird nie passieren.

        • @Jim Hawkins:

          Ich würde ja Wagenknecht drinlassen, auch wenn sie nicht meine Position widerspiegelt, und dafür Bijan Tavassoli rausnehmen.

          Aber ich teile voll Ihre Sichtweise.

    • @Orwell1984:

      Die Linke hat einfach "fertig" und wird so, wie sie sich hier präsentiert in Deutschland keine Rolle mehr spielen.

      • @charly_paganini:

        Ach was. Von mir bekommt die Linke für ihre Haltung Respekt. Meine Verachtung gilt den Grünen, die den Einsatz 2001 mitgetragen haben und Heiko-Ich-Würd-Es-beim-Nächsten-Mal-genauso-wieder-machen-Maas.

        • @Sandor Krasna:

          Dann tragen Sie sicher auch den "Nato-Stricher" von Diether Dehm, die Antisemiten der Gaza-Flottille und die Minderheiten-Verachtung von Sahra Wagenknecht mit.

          Genau diese Melange macht die Linke für mich und für viele andere unwählbar.

          Weil die Partei durch diese Leute anti-emanzipatorisch und Querfront-affin wird.

          • @Jim Hawkins:

            Mhm... schwierig. Also Sie finden die Haltung der Linken zu Afghanistan zwar richtig, lehnen die Linke aber ab, weil der doofe Dehm und Wagenknecht in der Partei sind?



            Dann bleibt die Entscheidung doch trotzdem richtig.



            Oder lehnen Sie eigentlich die Entscheidung der Linken ab, trauen es sich aber nicht zuzugeben und schieben nun Dehm und Wagenknecht vor?

            Also ich halte das Ja der Grünen zu Afghanistan für falsch, ganz unabhänging von so problematischen Gestalten wie Palmer und Baerbock.

            • @Sandor Krasna:

              Ich finde die Haltung der Linken, jeden Einsatz von Militär abzulehnen, falsch.

              Ich finde die publizierte Analyse von Frau Wagenknecht falsch und menschenfeindlich.

              Wenn man nicht in der Lage ist, soziale Fragen mit denen der Emanzipation von Minderheiten zu verbinden, dann hat man in einer linken Partei nichts verloren.

              Über Dehm zu schreiben, ohne beleidigend zu werden, fällt mir ehrlich gesagt, sehr schwer.

              Und eine Partei, die die Stirn hat, ausgerechnet dem israelischen Präsidenten den Respekt zu verweigern, ist nicht die meine. Wohlgemerkt nur dem, mit allen anderen Präsidenten der Welt gibt es keine Probleme.

              Das ist für mich abstoßend genug. Mit Kipping, Gysi, Bartsch, Lederer und vielen anderen, habe ich kein Problem.

              Aber so will der Kuli einfach nicht sein Kreuz machen.

      • @charly_paganini:

        Für mich fehlt bei den Linken zu einer wählbaren Partei noch sehr sehr viel.



        Neben etlichen ideologisierten und fehlgeleiteten inhaltlichen Punkten sollte sie sich endlich einmal von ihrer Rechtsvorgängerin der SED klar lossagen und die Verbrechen diesr Partei klar aussprechen.

  • Bei verkürzt holzschnittartiger Darstellung Zusammenhangs, was Linke an Bundeswehrmandat durch Bundestag hadern lässt, macht es sich einfach, Die Linke als aktuelle Sau zugunsten anderer wahltaktisch durchs Dorf zu fremdem Zweck zu jagen, nämlich Linkspartei Positionen gar vor und zurück irrelevant darzustellen, selbst noch, dass Linke von Anfang an, große Mehrheit in Bevölkerung abbildend gegen Nato Afghanistaneinsatz der Bundeswehr 2002 war, den die USA Nato am Hindukusch im Rücken nur als Sprungbrett für Irakkrieg 2003 nutzten, wie es in diesem Beitrag mit politischer Häme zu besichtigen ist.



    Das erscheint mir dem Ernst der Lage in Afghanistan, am Kabuler Flughafen nicht angemessen. Es geht beim Bundeswehrmandat darum, dass es die Bundesregierung ohne Not robust haben will, mit Kommando Spezialkräfte (KSK) dabei, auch wenn das schon die Mehrheit im Bundestag für Mandat gefährden könnte, weil KSK Ruf ramponiert ist, diese Spezialtruppe für Taliban rotes Tuch bleibt, zu Überreaktionen verleiten könnte, bis hin zu Rücknahme deren Zustimmung für Evakuierungsmission, weil KSK jahrelang geheime Operationen im Bunde mit korrupten Warlords gegen Taliban ausbaldowerte am Bundestag vorbei. Aktuelle Spiegel Titelgeschichte dokumentiert einige Warlords als Demokratietöter korrupt bis unter Haarwurzeln, Massenmörder vorzugsweise aus reiner Rache an Taliban nach Beginn Militär Erfolg Nato Afghanistaneinsatz 2001 "Enduring Freedom".

    Was spricht dagegen THW verbunden mit Bundesgrenzschutz Einheit, samt Sanitätseinheit, evtl zivilen Hubschraubern statt waffenbestückten KSK Kampfhubschraubern nach Kabul für Evakuierungsmission zu entsenden. Dazu braucht es nicht einmal ein Bundestagsmandat, nur politischen Willen der Bundesregierung gegenüber Taliban Friedfertigkeit zu bekunden. Denn Menschen in Afghanistan zu helfen, dazu braucht es langen Atem bei Verhandlungen mit Taliban, zu denen die bisher bereit sind, nicht KSK, denen für diese Mission jedes Anforderungsprofil fehlt

  • Es wäre interessant zu wissen, wie es heute in Kabul aussehen würde, wenn sich 2001 das Paralleluniversum der Linken (NATO-weit) durchgesetzt hätte. Leider ist die Quantenphysik noch nicht so weit.

    • @Ignaz Wrobel:

      Die Taliban hätten dann heute keine moderne US-Waffen-Technik, die ihnen bei der Rückeroberung Afghanistans in die Hände gefallen wäre, ja in der Tat eine schreckliche Vorstellung.

    • @Ignaz Wrobel:

      Wie in Riad vielleicht?

  • ... Die Vernünftigen in der Linkspartei beteuern, dass eine Enthaltung – und kein Nein – für die Fraktion doch ein Schritt nach vorne ist. Das macht es fast noch schlimmer...



    Bis jetzt habe ich, ab und zu, eine Trennung von alt(Gysi,Kipping...) und neu- Frau Hennig- Wellsow und Frau Wissler gemacht.



    Fehler! Nicht neu!



    Vier, acht!

  • Nicht der Afghanistaneinsatz an sich war der Fehler, sondern das Land ohne Erfolg zu verlassen und es den Taliban zu überlassen.

    • @Weitsicht80:

      Nach dieser Logik wäre dann auch der Abzug der Sowjetunion aus Afghanistan ein Fehler gewesen.

      • @Sandor Krasna:

        war er auch.



        wenigsten wurden diese von der gewählten regierung eingelanden.



        keine punkte zu erraten warum der CIA die Mujahideen dazu eingeladen hatte.

    • @Weitsicht80:

      Wieviele Jahrhunderte wollten Sie die Bundeswehr in Afghanistan lassen?

      Irgendwann muss man ja mal einsehen, dass man verloren hat.

      • @rero:

        Man muss ja nu sehen, wie der Bundeswehreinssatz in den letzten 15 Jahren aussah: Man war verschanzt im Camp, Beobachtungsfahrten nur in extrem gepanzerten Vehikeln, minimaler Kontakt zur Bevölkerung. Warum wohl? Unterstützung des Freiheitskampfes eines Volkes gegen unmenschliche Barbaren, wie einige Zeitungen schreiben, sieht definitiv anders aus.

  • Al Kaida wurde jahrzehntelang gepäppelt mit Spendengeldern aus dem Saudiarabischen Königreich, so wie auch heute noch die humanitäre Unterstützung der Saudis sich in erster Linie auf Religionsangelegenheiten erstreckt. Dann kam der große Knall Nine-Eleven. Anschließend der Vergeltungsschlag der Amerikaner in Afghanistan. Bin Laden wurde dann 10Jahre später in Pakistan gefunden, weil ein pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter ihn verraten hat. Mit welcher Begründung hat 2003 dann den Irak überrollt und wozu? Warum haben die Amerikaner den Iran wieder als militärisches Angriffsziel entdeckt und sind dann im Irak gescheitert? Anschließend der arabische Frühling, Warnungen und Drohungen gegenüber den Autokraten führten zum Zugzwang Obamas und den Eintritt der Nato in Lybien, er selbst bezeichnete es später als den größten Fehler seiner Amtszeit, Ströbele forderte Obama sollte den Friedensnobelpreis zurück geben. Mittlerweile ist Russland misstrauisch geworden und als die Leute in der Ukraine ihren Präsidenten fortjagten, witterte er die Gefahr daß sich eine Welle in der Euroasiatischen Union fortsetzen könnte und setzte dem eine Grenze und anschließend einen ultrabrutalen Fussabdruck in Syrien. ... Ja dieses Weltkriegsmikado muss auch offen und transparent kommuniziert werden, damit man sieht welches Stäbchen aus diesem grossen Misthaufen als nächstes vorsichtig heraus gezogen werden muss. Da hilft es auch nicht wirklich weiter sich wie ein bockiges Kind einfach hinzusetzen und Nö zu rufen, die Interessen sind deutlich komplizierter. Der Umgang mit dem Opferschmerz beispielsweise, die Menschenrechte natürlich, die Gewaltbereitschaft, die Schlagkräftigkeit einer Armee oder bewaffneten Gruppe, die jeweiligen spezifischen Einzelinteressen, der Schutz und die Beteiligung der anderen 80% Zivilbevölkerung, Zukunftsperspektiven der gewaltsam veränderten Gesellschaft, dann die Frage ob man das Geld nicht humaner investieren kann, als in die neueste Waffentechnik. ...

  • "Die Linkspartei wirkt wie jemand, der es immer besser weiß (...)" (Reinecke)



    Das ist Ihre subjektive Sichtweise die Ihnen natürlich zusteht, Herr Reinecke. Immerhin sind Sie dabei so fair festzustellen dass die Ablehnung des Afghanistan-Feldzuges letztendlich tatsächlich richtig war.



    Sich aber jetzt deswegen in die Schmollecke zu verziehen und aus dieser beleidigt zu mosern, also da da hätte ich von Ihnen eigentlich schon souveräneres Verhalten erwartet.

    • @LittleRedRooster:

      PS. Lesen Sie einfach im Archiv ein paar Artikel von Reinecke, insbesondere aber von A. Lehmann von 2013 oder 2017 zur Linkspartei, Sie werden vielleicht erstaunt sein.

    • @LittleRedRooster:

      Nee, ist Wahlkampf. Da muss man die Linken ja in den Senkel stellen. Sind halt nicht koalitionsfähig, soll es heissen, ihr müsst schon für die BW im Ausland sein. Da wird aus der richtigen Ansicht, keine BW im Ausland, mal wieder durch die Hintertür versucht, den Linken eine Zustimmung abzuzwängen. Reinecke (und die Olivgrünen) wären die Ersten, die beim nächsten Auslandseinsatz, der im Bundestag zur Entscheidung ansteht, krähen würden: Aber damals habt ihr doch auch ...

  • Prinzipien sind doch manchmal ganz hilfreich und bewähren sich, vor allem in militärischen Konflikten. Ein deutliches Plus für die Linkspartei!

    • @AbendRot:

      Kommen Sie Abendrot: Wo bitte hat die Linke Prinzipien bei der Frage militärischer Konflikte? Lese ich das Rumgeeiere der Partei zum Thema Krim.Konflikt, dann muss fange ich an , mich fremdzuschämen über so viel Dummerhaftigkeit. Und natürlich wäre ohne eines militärischen Eingreifens der USA vor 20 Jahren die Taliban an der Regierung geblieben. 20 Jahre mehr Terror.

    • @AbendRot:

      Die Linkspartei tut gut daran dagegen zu stimmen, wer weiß, wohin die nächste Rettungsmission führt.

  • > Ein Parlament, das unisono befürwortet, viele BürgerInnen ablehnten, hätte eine Repräsentationslücke gehabt.



    Warum gilt dieser richtige Satz bei Ihnen eigentlich nicht für alle? Sie müssen diese Bürger nicht mögen und möglicherweise haben sie mit ihren Ansichten ganz einfach unrecht -- so wie fast alle Parteien in der Afghanistanfrage. Aber es sind Bürger und es sind ziemlich viele, genug zumindest, daß auch sie sich von irgendwem vertreten fühlen sollten.

    • @Axel Berger:

      Die im Zitat ausgetauschten Worte [etwas] und [das] standen in spitzen statt eckigen Klammern und wurden vom Kommentarskript sinnloserweise kommentarlos einfach so weggeschmissen.

  • Ja, danke! Da erinnert die Linke doch sehr an die VVJ, die lieber ewig diskutiert, ob man handeln solle oder nicht, als wirklich "Romanes eunt domus" an die Wand zu schreiben.



    Nein, und witzig ist es eigentlich gar nicht, mit diskurwütigen Kompromissunfähigen sind WGs und Koalitionen arg anstrengend und Probleme auf Leben und Tod lösen sich ohne sie besser...

    • @hierbamala:

      Yep. Unmündige Kleinkind-Linke?