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28.08.2023 , 13:41 Uhr
Ich bin Rassist - weil ich ein Weißer bin. Ich bin noch mehr Rassist, weil ich "Appropriation" für kulturell notwendig und gut halte. Ich bin Transgender-Feind, weil ich mich in der Gender-Frage an Natur und Biologie halte, die mich zum Mann macht und ich es für klug halte, dass wir uns an solchen Vorgaben der Natur orientieren.
Man muss mal einen shit-storm erlebt haben, um zu merken, was da "woke" in letzter Zeit abgeht.
Till Schmidt möchte davon nichts merken - und uns für dumm verkaufen.
Stammesdenken und Bauchgefühl-Politik schaffen eine quasi-religiöse, inquisitorische, repressive politische Kultur - ich frage mich wie Neiman, inwieweit so etwas noch "links" genannt werden kann: thematisch und in der Form.
Andererseits - es gab ja immer auch eine totalitäre Linke: die Kommunisten. Deren Rückgrat war eine Theorie mit universalistischem Anspruch. Das Rückgrat der postmodernen totalitären Linken ist das Stammes-Bauchgefühl, bzw. ein Opfer-Kult. Opfer sind heilig.
Ich habe kein Interesse daran, dass die woken Stammeskrieger Macht erringen.
zum Beitrag25.07.2023 , 22:45 Uhr
Hunstock sagt es klipp und klar: die etablierten Parteien (also ihre Politiker und Wähler) sind allesamt rassistisch.
Ich zitiere: "Dass ihnen (der AfD) dieses menschenverachtende Spiel gelingt, haben einzig und allein die sogenannten demokratischen Altparteien zu verantworten. Ihre Politiker*innen entwickeln ihr Demokratieverständnis bis heute mit einer kolonialen Weltanschauung. Ihre eurozentristische Politik hat zum Ziel, rassistische Strukturen bedingungslos zu erhalten." Etc.
Ich (als Wähler und Mitglied der Grünen) stehe also dafür, rassistische Strukturen - also Rassismus - bedingungslos zu erhalten.
Großartig. Danke für die Aufklärung, Herr Hunstock. Und Frau Remark merkt nicht, was da gespielt wird?
Noch dazu: Die Grünen (wie die anderen Altparteien) sind keine demokratischen Parteien, sondern nur "sogenannte". Ich schließe daraus, dass für Hunstock auch die taz nur ein sogenannt demokratisches Medium ist.
Wer seinen extremistischen Standpunkt nicht teilt, ist - Rassist und Antidemokrat.
Es gehört üblicherweise zum "Kritischen Antirassismus", dass alle Weißen per Geburt Rassisten sind. Strukturell, natürlich. (Kendi, Di Angelo) - "Mein Kampf" lässt grüßen. Ich nehme an, Hunstock sieht das ähnlich, aber vielleicht täusche ich mich da.
zum Beitrag25.07.2023 , 16:08 Uhr
Einmal angenommen, die Grünen, die SPD und die CDU/CSU würden Standpunkt und Programmatik von Hunstock übernehmen: Wer würde sie dann noch wählen? Die AfD könnte sich auf die Zweidrittelmehrheit freuen.
Für Hunstock ist jemand wie ich vermutlich ein Rassist. (Danke!) Eigentlich ist so ziemlich jeder Bürger Deutschlands (und Europas etc.) ein Rassist, außer er oder sie gehört zu den "people of colour". Auch die taz müsste sich hier unter den Rassisten einreihen, denn auch die taz gehört zum "rassistischen" Mainstream, den Hunstock angreift.
Der Text klingt wie eine Karikatur. Hunstock vertritt einen paranoiden, rein sektiererischen und insofern machtlosen Antirassismus. Schädlich ist er insofern, als er uns das Eintreten gegen Rassismus bzw. gegen Fremdenfeindlichkeit schwerer macht.
zum Beitrag24.07.2023 , 21:15 Uhr
Sie meinen also, man solle keine Prognosen mehr entwickeln. Die Zukunft sei einfach dunkel - Punkt.
Ich würde allerdings für mich in Anspruch nehmen, dass ich meine Prognose rational begründe.
Das Thema DIESES Artikels ist nicht Deutschland. Also schweige ich hier (!) zu diesem Thema.
zum Beitrag24.07.2023 , 17:19 Uhr
Früher oder später werden in Israel die Zeloten+Haredim eindeutig die Mehrheit stellen und die ganze Macht übernehmen. Dieses Jahr steht der Kampf noch Spitz auf Knopf, es ist offen, wie er ausgeht. In 10 Jahren wird der säkularistische und liberale Teil der Israelis hoffnungslos in der Minderheit sein - aus demographischen Gründen (kinderreiche Haredim) und aus radikalisierungs-psychologischen (Unterdrücker eskalieren auch mental).
Der Großteil der säkularen Israelis wird das Land verlassen (müssen). In der Folge wird die Wirtschaft einbrechen, wird das Militär schwächeln, wird die westliche Unterstützung nachlassen.
Ich hoffe, viele Israelis kommen nach Deutschland. Wir können Fachkräfte gut brauchen.
Wär ich Palästinenser, ich würde geduldig zuschauen, wie sich die Juden Israels selber den Untergang bereiten. Noch ein oder zwei Generationen ... in der Geschichte ist das keine lange Zeit. Wie ging das in den Zeiten der Kaiser Vespasian/Titus und Hadrian?
Zeloten sind kein Segen für ein Volk. Dito die Haredim: Ultraorthodoxe, bei denen die Männer nicht arbeiten und in deren Schulen fast nur Religion gelernt wird, die aber demographisch in zwei Generationen die Hälfte des Volkes stellen werden.
zum Beitrag29.06.2023 , 13:15 Uhr
Contra Wiedemann:
1. Heute kommt es politisch drauf an, die Mitte stark zu machen - gegen den populistischen Angriff von rechts.
2. Für eine linksradikale Politik gibt es kaum Zuspruch. Ein politisches Projekt à la Wiedemann würde in Wahlen bei ein oder zwei Prozent bleiben. Wiedemann rät also zur Sektenbildung - und damit man nicht merkt, wie wenige diese Sekte anspricht, tritt man besser erst gar nicht zur Wahl an.
3. Linksradikalismus fördert Rechtsradikalismus. (Für den ist der Resonanzboden weitaus günstiger.)
4. Aktionen wie die der "Klima-Kleber" sind schlicht kontraproduktiv. Sie behindern ökologische Politik.
5. Wiedemann liefert linke Nostalgie. Gefühl ohne Strategie. Linkes Jammertum. Keinen Versuch, einmal zu überlegen, WARUM es so läuft, wie es läuft.
6. Der letzte Absatz deutet an, dass man letztendlich Putin die Ukraine ausliefern sollte - damit endlich Frieden ist. Immerhin dafür gibt es massenhaften Zuspruch - vor allem von rechts außen.
zum Beitrag15.06.2023 , 21:13 Uhr
Verhandlungsbasis kann sicherlich nur die Grenze von 1991 sein. Auf die muss sich Russland zurückziehen.
Alles andere wäre Völkerrechtsbruch.
Warum sollte sich die Ukraine, warum sollten wir uns darauf einlassen, dem Aggressor einen Teil der Ukraine zu überlassen - als Belohnung für die Aggression?
Wer Aggressoren füttert, motiviert sie zur nächsten Aggression.
Aber bitte, Herr Picart, was sollen die Ukrainer denn dem Aggressor anbieten?
Putin hat klipp und klar gemacht, dass das Ziel die Vernichtung der Ukraine ist.
Kriegt er erst einmal nur die Hälfte, greift er bei nächster Gelegenheit erneut an, um sich den Rest zu holen.
2025 wird vielleicht Putin-Freund Trump erneut Präsident der USA und liefert die Ukraine ans Messer ...
zum Beitrag29.03.2023 , 20:30 Uhr
Unter den 15-20%, die Grün wählen oder wählen könnten, gibt es schon lange keine Fundis mehr.
Grüne wie ich können mit Kompromissen leben. Wir sind halt auch Demokraten und wissen, dass wir nicht allein und gegen die große Mehrheit der Bürger regieren können.
zum Beitrag09.03.2023 , 00:19 Uhr
Also, Frauen haben das alles gemacht? Das hab ich nicht gewusst. Danke für die Info.
Beim Hören hört man nur den weiblichen Plural.
Drum redet ja auch niemand in Deutschland so. Wer gendert beim Reden?
zum Beitrag08.03.2023 , 18:20 Uhr
Ich wähle grün. Ich genieße die erfolgreiche Emanzipation der Frauen. Schwulsein ist für mich etwas Normales.
Aber ich gendere nicht. Warum?
Erstens halte ich die Vorstellung, ein Plural wie "die Amerikaner" deute auf ein maskulines Privileg hin, für reine Einbildung. Ich bin "eine Person", aber der weibliche Artikel macht mich, den Mann, nicht weiblich, oder? Jeder versteht automatisch, dass "die Amerikaner" die männlichen wie die weiblichen umfasst, und wenn ich speziell die Männer meine, MUSS ich sagen: "die männlichen Amerikaner" oder "die amerikanischen Männer".
Zweitens: Sagen Sie sich diese Sätze mal laut vor: "1933 haben die Nationalsozialist/innen die Macht in Deutschland erobert. 12 Jahre lang wurden wir von Faschist/innen regiert. Das erwies sich vor allem für die Jüd/innen als Katastrophe. Die deutschen Faschist/innen haben dann die Pol/innen, Russ/innen und Französ/innen u. a. überfallen ... am Ende konnten uns gottseidank die Russ/innen und Amerikaner/innen besiegen." Haben Sie das jetzt laut gelesen? Möchten Sie so reden?
Kaum über 10% der Deutschen befürworten das Gendern, etwa 80% lehnen es ab. Ich auch. Ganz ohne Misogynie oder Homophobie. Ich halte es für eine linke Spinnerei.
Es ist politisch schlau von den Konservativen, das zum Thema zu machen.
zum Beitrag28.02.2023 , 00:05 Uhr
Was ist (politisch) von Menschen zu halten, die die Ukraine über die russische Klinge springen lassen wollen - indem sie sich stark dafür machen, dass man der Ukraine die Mittel nimmt, um sich erfolgreich gegen die Vernichtung zu wehren?
Was will Putin von uns? - Dass wir aufhören, der Ukraine Waffen zu liefern.
Was wollen die sog. Friedens-Demonstranten? - Dass wir aufhören, der Ukraine Waffen zu liefern.
Alles klar, O.F., oder etwa nicht? Das ist nun mal ein ziemlich fundamentaler Konflikt, den wir da mit denen haben, die Putins Wunsch gern erfüllt sehen würden.
Wir denken dann daran, was die Russen seit dem 24.2.22 in der Ukraine anrichten. Und sehen die Waffenverweigerer als Helfer des Aggressors.
zum Beitrag03.02.2023 , 12:53 Uhr
Das neu gewählte Parlament würde wohl wieder ähnlich aussehen wie das jetzige.
Mir scheint, das Problem sind weniger die Politiker als die Bürger. Die Bürger wissen nicht, wie sie zu einem für die Mehrheit tragbaren Kompromiss kommen könnten. Wollen sie das überhaupt?
Wenn bei Wahlen jedes Mal etwas herauskommt, das konstruktive Politik unmöglich macht, dann liegt die Schuld bei den Wählern, nicht bei den Politikern.
Sollen sie doch bitte Politiker wählen, die - "sauber", - kompetent - und kompromissfähig sind.
Ich nehme an, solche Personen gibt es in Peru, und zahlreich genug.
Dass eventuell die Verfassung das Problem verschlimmert, könnte stimmen. Aber für Verfassungsänderungen braucht man verfassungsändernde Mehrheiten ...
Läuft die Entwicklung etwa auf einen neuen Militärputsch hinaus?
zum Beitrag19.01.2023 , 14:37 Uhr
Man täte ja gern verhandeln ... Drum die Frage an Lawrow: Was wär das Minimum, das der Aggressor als Beute behalten will? Was wär das russische Angebot?
Das Ende der Ukraine, die Übernahme durch Russland? Dieses Ziel hat Putin zu Anfang klar benannt - und es bisher nicht revidiert.
Möglich, dass Putin&Co jetzt auch mit etwas weniger zufrieden wären, etwa mit den vier (vollständigen?) Oblasten, die schon mal formell und voreilig annektiert worden sind?
Auf welcher rechtlichen Grundlage soll so eine Annexion geschehen? Präzedenzfall: Russland darf also fremdes Territorium annektieren. Demnächst den Rest der Ukraine, Moldawien, die baltischen Staaten, ev. auch noch Finnland und Polen? (Hat ja alles mal zum Heiligen Russland gehört!)
zum Beitrag19.01.2023 , 14:25 Uhr
Die heutigen "Nationalhelden" der Ukraine sind die Millionen Frauen und Männer, die an der Front und hinter der Front gegen die russischen Invasoren kämpfen, weil sie keine Russen sind und keine sein wollen.
Für Lawrow & Co sind die alle Ukro-Nazis, Faschisten.
Die Aggressoren beschimpfen ihre Opfer als Angreifer. Und Sie machen mit, Kunsthandwerker?
Warum haben Sie zB Selenski nicht in Ihre Liste aufgenommen?
zum Beitrag17.01.2023 , 18:13 Uhr
Das sehe ich auch so. Und wundere mich über feministische Kritik im vorliegenden Fall.
Scholz hätte sicher gern eine Frau genommen, meinte aber, dass hier und jetzt der Pistorius die beste Wahl ist. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber ich gestehe Scholz das Recht zu, seiner eigenen Einschätzung zu folgen. ER muss sie ja dann auch verantworten, nicht ich.
zum Beitrag17.01.2023 , 17:27 Uhr
Hätte Högl gewollt?
Wenn ja: Können Frau Lehmann oder ich entscheiden, wie stark bzw. kompetent Högl bzw. Pistorius als Chef(in) des Verteidigungsministeriums wären?
Ich nehme an, Scholz hätte eine Frau gewählt, hätte er eine gekriegt, die ihm so gut, stark, kompetent wie Pistorius erschienen wäre.
Scholz hat also (falls Högl bereit gestanden wäre) Pistorius als stärker eingeschätzt. Darf er das etwa nicht?
Wenn es um Leistung geht, sollte Geschlechtergleichheit ein sekundäres Kriterium bleiben. Wenn in einem Kabinett mit 20 Mitgliedern alle Frauen wären - weil sie Person für Person kompetenter wären als die zur Auswahl stehendenden Männer - würde ich für 20 Frauen plädieren. Mich interessiert in solchen Sachen PRIMÄR die Qualität, nicht das Geschlecht.
In den Schulen fallen die Jungs immer weiter hinter den Mädchen zurück. Das wird sich bald massiv in allen Führungsämtern auswirken. In 20 Jahren werden wir vermutlich vor allem von Frauen regiert werden - der größeren Kompetenz wegen. Haben Sie also bitte ein bisschen Geduld, Frau Lehmann! Die Männer sind ja schon dabei, das "schwache Geschlecht" zu werden.
zum Beitrag23.12.2022 , 13:01 Uhr
Ist denn RUSSLAND (Putin) bereit, sich auf die Ausgangslinie (24.2.2022) zurückzuziehen? - Definitiv und kategorisch NEIN!
Das ist nicht die Schuld der Ukraine oder des die Ukraine unterstützenden Westens.
zum Beitrag23.12.2022 , 12:58 Uhr
Martin, ich würde vorschlagen: Baerbock und Habeck. Macron und Starmer. Das sind vier Politiker, die mich zurzeit beeindrucken. Auch Biden macht seine Sache nicht schlecht.
zum Beitrag23.12.2022 , 12:52 Uhr
Nun, Rolf, die Trumpfans sind ja doch eben nicht begeistert, sondern recht still in Sachen Ukraine. Sie würden sich als Christliche Nationalisten lieber mit den Christlichen Nationalisten Russlands verbünden, also mit Putin & Co.
zum Beitrag23.12.2022 , 12:51 Uhr
Für die, die IN diesem Krieg leben, ist es kein Medienkrieg.
Und was soll der Begriff Medienkrieg hier in diesem Zusammenhang bedeuten?
Putin führt den Krieg (wie er selbst sagt), um die Ukraine zu vernichten. Die Ukrainer seien Russen und müssten zur Not wieder russifiziert (= "entnazifiziert") werden.
Darum geht es, unter anderem.
zum Beitrag09.12.2022 , 23:30 Uhr
In der SZ lese ich: "Aber wenn zu den jetzt Verhafteten der aktive KSK-Soldat, die aktive Richterin und auch ein aktiver Polizist des niedersächsischen Staatsschutzes sowie eine aktive Oberkommissarin namens Ivonne G. von der Kriminalpolizei im nordrhein-westfälischen Minden-Lübbecke zählen, dann fragt man sich schon, was auf diesen Dienststellen eigentlich für ein Umgang miteinander geherrscht haben muss - wenn wirklich niemand von den Kollegen mitbekommen haben will, wie diese Leute tickten."
Kann es sein, dass rechtsradikale Positionen zwar von den Kolleginnen und Kollegen nicht voll geteilt worden sind - aber doch als verständlich und irgendwie akzeptabel hingenommen wurden?
zum Beitrag17.10.2022 , 22:01 Uhr
Für die Russen ist das Utopie, für uns Deutsche (seit langem) Realität:
„Ich habe geträumt, dass die Russen ein Land haben, von dem kein Krieg ausgeht, in dem nur eins wichtig ist: / Das Land braucht dich und du brauchst das Land / Dieses Land ist mit seinen Grenzen zufrieden, vor diesem Land muss man keine Angst haben. / In diesem Land geht es nicht ums Überleben, sondern ums Leben. / Und niemand zwingt dich, dieses Land zu lieben.“
Warum ärgern Sie sich jetzt über meine Bemerkung, lieber Leser?
zum Beitrag09.10.2022 , 06:03 Uhr
Wie zum Teufel könnten da VERHANDLUNGEN aussehen?
Wir sind, äh, SATAN - und Russland wird doch wohl nicht mit dem SATAN einen Kompromiss eingehen?
Ich (einer von den Satans) würd schon gern Verhandlungen sehen, und ich weiß, ein paar Zugeständnisse würden dann nicht zu vermeiden sein - nur, ich sehe keinerlei Verhandlungsneigung seitens der russischen Engel.
Im Gegenteil, ich höre nur von einem russischen ALLES oder NICHTS. Drum ja auch der Bluff mit der Atombombe. Wir, die westlichen Teufel, sollen halt mal das Nervenflattern kriegen und einknicken.
zum Beitrag03.10.2022 , 21:21 Uhr
Ich bitte die Putin-Versteher, mir Putin verständlich zu machen.
Er will ja sicher nicht, dass Russland in einem Atomkrieg untergeht. So monströs ist er nun doch wohl nicht. Oder doch? Liebe Putin-Versteher, wie seht ihr das?
Wenn ihr also meinen solltet, ach, so monströs ist unser Putin sicher nicht, dann handelt es sich bei den Atomdrohungen nur um BLUFF: Er glaubt, die Putin-Freunde vereint mit den Schreckhaften im Westen würden in die Knie gehen und ihm am Ende doch den Sieg überlassen.
Eine Strategie, die Putin dann bezüglich des Baltikums fortsetzen könnte.
zum Beitrag30.09.2022 , 16:58 Uhr
"Ton und Handeln gegenüber Erdogan mäßigen"?
Wie könnte das ausschauen?
"Ist ja doch nicht so schlimm, das bisschen Repression in der Türkei!"
"Die Frauen in der Türkei sollen mal nicht zu westlich werden - das Land ist nun mal islamisch!"
"Die Kurden haben nichts anderes verdient als Prügel!"
"Also, wenn Erdogan Angela Merkel mehrmals als Faschistin beschimpft hat, dann ist das doch bloß türkische Folklore."
"Wir sollten im übrigen nie vergessen, dass unser Hauptfeind der Westen ist. Wenn Erdogan sich also vom Westen distanziert, liegt er doch irgendwie richtig, oder?"
zum Beitrag30.09.2022 , 14:36 Uhr
Ich stimme Jutta, Andreas und Ataraxia zu - und wundere mich über Gottschlich. Dass die Türkei unter Erdogan ein fanatisch anti-westliches Regime errichtet hat, politisch repressiv, dazu anti-feministisch und anti-rechtsstaatlich, dazu kultur-reaktionär zum Kotzen ... ein Regime, das den Westen als Todfeind sieht: Das alles spielt Gottschlich herunter.
Er übergeht auch, dass Erdogan die Türkei nach und nach kaputt-regiert. Das Land ist dabei, ökonomisch vor die Hunde zu gehen.
Deutschland bzw. die EU hätten Erdogan - so verstehe ich Gottschlich - bitte in den Arsch kriechen müssen, um ihn für uns als Verbündeten zu erhalten. Wir hätten unseren türkisch-stämmigen Mitbürgern signalisieren müssen: Diktatur ist schon ok.
zum Beitrag30.09.2022 , 01:51 Uhr
Asmuths Logik: Herr Putin wedelt mit der Atombombe - und wir MÜSSEN nachgeben. Denn nichts wäre schlimmer als ein Atomschlag seitens des Herrn Putin.
Wir laden also Putin dazu ein, mit der Atomdrohung zu operieren. Wir gewährleisten von vorn herein deren Erfolg.
Beispiel: Putin hätte gern die baltischen Staaten in seinem Reich. Er droht mit Atomangriff, falls die NATO es ihm verwehrt. Asmuth: Sollte sich Putin in Verhandlungen nicht bereiterklären, auf seine Forderung zu verzichten, müssen wir ihm nachgeben. Estland, Lettland, Litauen - ade!
zum Beitrag30.09.2022 , 01:46 Uhr
Barbara Falks Kommentar teile ich voll und ganz.
Herrn Asmuth hingegen verstehe ich nicht. Er sagt im Grunde nichts anderes als: Sobald uns jemand mit der Atombombe droht, müssen wir unbedingt nachgeben. Denn nichts wäre schlimmer als ein Atomschlag.
Warum sollte ein Putin auf unser "Reden" eingehen, wenn er einfach nur erpressen muss, um zu bekommen, was er haben will?
zum Beitrag30.09.2022 , 01:41 Uhr
Demnach bräuchte also eine Atommacht nur mal halbwegs glaubwürdig mit der Atomwaffe drohen - und schon hat sie gewonnen. Denn ein Atomkrieg wäre schlimmer als alles andere. Lieber geben wir uns völlig auf.
- Das ist Ihre Logik, ZMX52.
Putin blufft. Mit dem Einsatz einer Atombombe in der Ukraine würde er noch härter verlieren als ohne: Die Gegenreaktion der Welt (!) würde ihn und Russland völlig ruinieren. Wollen die Russen alle sterben?
zum Beitrag30.09.2022 , 01:36 Uhr
So seh ich das auch. Dank an O_aus_H.
zum Beitrag29.09.2022 , 03:02 Uhr
Wenn ein Kommentar und der Kopf von MEE zusammentreffen - und es klingt wirr - ist es dann unbedingt der Kommentar?
Inwiefern wird denn die "ganze Eskalation" positiv dargestellt?
Wer spielt mit dem Feuer?
Was wäre denn nach MEEs Meinung zu tun? Inwiefern wäre das dann besser?
zum Beitrag03.08.2022 , 21:59 Uhr
Die beste Methode, sich gegen die russische Propaganda zu wehren, scheint zu sein, sie zu zitieren. Dh den Teil zu zitieren, den sie auf die eigene Bevölkerung loslassen.
Ich zitiere also: --- Als ein Ziel der „Spezialoperation“ wird der Kampf gegen Ungläubige genannt. Dazu gehören auch die ukrainischen Soldaten, die Ritualmorde begingen sowie Frauen und Kinder als menschliche Schutzschilde benutzten: „Für die Ukrnazisten existiert keine Moral, für ihre Gräueltaten fürchten sie die Strafe Gottes nicht. Viele von ihnen sind offene Satanisten und Anhänger menschenfeindlicher Sekten.“ --- Das hat was! Hier kämpfen (russische) Christen gegen den Satan!
Auch das ist "gut": --- In Wahrheit sei der Ukrainekrieg auch als „Präventivschlag“ zu verstehen. „Die Führung Russlands und persönlich Wladimir Putin haben einen Angriff auf Russland nicht zugelassen. Die Entscheidung, mit der Spezialoperation gegen die Ukraine zu beginnen, hat es möglich gemacht, eine Wiederholung des 22. Juli 1941 zu verhindern, als nazistische Truppen russisches Territorium angriffen“, ist in den Handreichungen zu lesen. ---
So ist das also! Der Westen stand grade Gewehr bei Fuß an der russischen Grenze, um Russland anzugreifen und zu vernichten! Aber da kam der präventive Schlag vom 24. Februar - die russische Armee rollt über die Grenze, nebenbei bemerkt: wie zum Manöver. Mit ernsthafter Gegenwehr hat man nicht gerechnet ... Auch nicht damit, dass der Westen sich so relativ einig und entschieden aufgerafft hat, diesmal dem großrussischen Imperialismus auch militärisch etwas entgegenzusetzen.
zum Beitrag28.07.2022 , 19:30 Uhr
Ich zitiere Bartov: "Mehr Waffen in die Ukraine schicken, bessere Waffen? Ganz klar: Ja! Man muss das machen. Man muss ihnen Flugzeuge schicken, Raketen schicken, gegen Flugzeuge und gegen Schiffe, wie in Odessa. Man muss das tun. "
So ist es.
Diejenigen, die davon reden, wir (!) müssten "verhandeln", meinen damit: Die Ukraine soll bitte den Kampf aufgeben und mal schauen, mit wieviel sich Putin zufrieden geben könnte. = Kapitulation.
Nebenbemerkung: Wahrscheinlich bekämen wir dann 20 Millionen Ukrainer als Flüchtlinge. Denn welche Ukrainer möchten gerne in der rabiat russifizierten, ent-ukrainisierten Ukraine leben?
zum Beitrag28.07.2022 , 16:12 Uhr
Danke, Res, für Ihre Kommentare in dieser Debatte. Immer sachlich und auf den Punkt.
Apropos Rosa: Ich habe zwei seiner Bücher gelesen und schätze sie sehr. Politisch scheint Rosa allerdings ein Elfenbeintürmer zu sein.
zum Beitrag18.07.2022 , 14:30 Uhr
Was tun? Bissl über den Überfall schimpfen, aber im übrigen Putin mal machen lassen. Keine Sanktionen. Keine Hilfe für die Ukrainer, sich zu verteidigen. - - Das scheint Ihre Option zu sein, INECHT. Putin dankt.
Allerdings werden die Sanktionen mittelfristig ziemlich schmerzvoll wirken. Russland wird in Zukunft sehr viel schwächer sein.
Mein Vorschlag: Stärkere Militärhilfe für die Ukraine - mit dem Ziel, den Aggressor aus der Ukraine rauszuzwingen.
zum Beitrag05.07.2022 , 01:25 Uhr
Ich lese grade heute, dass jemand, der denkt, männlich und weiblich seien biologische Geschlechter (und nicht primär kulturell), niedergeschrien und aus der Debatte ausgeschlossen wird. Ist das "woke"?
Ich habe vernommen, dass ich als weißer Mann automatisch, weil ich ein weißer Mann bin, auch ein Rassist bin ("strukturell"), ein Schwarzer hingegen grundsätzlich und per definitionem kein Rassist sein kann. Ist das "woke"?
Ich habe vernommen, dass eine deutsche Frau nicht mit Kimono und eine blonde Frau nicht mit Rastalocken rumlaufen darf. Ist das "woke"?
Mich erinnert "wokeness" an Inquisition, Puritanismus, Bigotterie.
zum Beitrag30.06.2022 , 21:35 Uhr
Die Ukrainer wollen keine Russen sein oder werden. Auch die Ukrainer, die als Muttersprache Russisch sprechen, wollen überwiegend keine Russen - keine Bürger Russlands - werden.
Was halten Sie DAVON, Octarine?
Sind diejenigen Ukrainer, die sich dagegen wehren, von Russland vereinnahmt zu werden, auch für Sie "Faschisten"?
Haben die Ukrainer recht, wenn sie sich gegen die gewaltsame Russifizierung wehren?
zum Beitrag30.06.2022 , 21:30 Uhr
An die Redaktion:
Bei Krastev lese ich, hundertausende von Ukrainern seien deportiert worden, vielleicht sogar schon 1 Million.
In der Statistik auf dieser Seite lese ich, es handle sich um nach Russland Geflüchtete.
Könnte es sein, dass diese Statistik irreführt und nur ein (kleinerer?) Teil der dort genannten 1,4 Millionen tatsächlich Flüchtlinge sind, der andere (größere?) Teil aber Deportierte?
Ich bitte die taz-Redaktion, dieser Frage nachzugehen und uns darüber aufzuklären.
zum Beitrag30.06.2022 , 20:59 Uhr
Könnte es sein, dass die Öl- und Gaspreise nächstes Jahr deutlich fallen werden - weil Russland sein Öl und Gas stark verbilligt auf den Markt werfen muss? (China und Indien können gegenüber Russland den Preis diktieren. Müssten dann auch die Golfländer, Venezolaner, Amis und Norweger mit dem Preis bei uns runtergehen? Ich weiß nicht, ob sie müssten.)
Es gibt auf der Welt genug Gas und Öl (bis auf weiteres); die momentanen Preiserhöhungen haben nur mit der allzu plötzlichen Umschichtung zu tun.
Für die Russen wird dazu kommen, dass sie technologisch hochwertige Importprodukte fast nur noch über China bekommen können. Das intensiviert die Abhängigkeit - Russland ist in Gefahr, Satellit zu werden.
China ist interessiert am weiteren guten Geschäft mit dem Westen, zumindest so lange, wie Peking stabil regieren kann; falls die Staatsmacht infolge internen Protests in Gefahr geriete, bräuchte sie wohl einen Krieg, etwa zur Eroberung von Taiwan, um ihre Herrschaft zu sichern. Dann werden die Karten noch einmal neu gemischt werden.
zum Beitrag15.05.2022 , 19:05 Uhr
Es wird für Russland schwerer werden, das Geld für so viel Rüstung aufzubringen, dass sie dem Westen auch nur annähernd auf Augenhöhe begegnen können. Sie werden sich vermutlich zu Chinas Satellit herabwürdigen lassen müssen, denn nur dort können sie Ersatz finden für den Energie-Export und den Technologie-Import.
Russland sollte lernen ... Ja, warum sollte Russland nicht lernen, einigermaßen zivile, demokratische, rechtsstaatliche, soziale Verhältnisse zu schaffen? Dann braucht man sich vor der EU nicht mehr zu fürchten. Am Ende könnte man sogar beitreten.
zum Beitrag15.05.2022 , 19:00 Uhr
Wieso STIRBT im Krieg die Wahrheit?` Krieg ist eine strategische Angelegenheit, da wird Wahrheit - das Informieren der Öffentlichkeit - zum strategischen Faktor. Das geht auch nicht anders. Die Öffentlichkeit ist allerdings frech und skeptisch und kann sich selbstständig orientieren.
Eine kluge Öffentlichkeit weiß das und berücksichtigt die strategische Natur der Info im Krieg, ohne darüber zu jammern.
Mir scheint, im großen und ganzen kann man sich hier in Deutschland recht gut informieren. In Grenzen, natürlich, aber immerhin. Dass die Russen fatal hohe Verluste an Menschen und Material haben, merkt man auch am Kriegsverlauf.
Vergleichen wir unsere Informations-Situation mit jener der Russen, die nur ihre Staatsmedien haben ... Da glaubt man, es gehe alles wunderbar nach Plan, und die "Faschisten" werden mal wieder von den Guten Russen nach und nach vernichtet.
zum Beitrag01.05.2022 , 19:57 Uhr
Das ist die Logik:
Wann immer uns einer einigermaßen glaubwürdig mit Atombomben droht - müssen wir "letztlich" nachgeben, werden wir nachgeben. Wir müssen schließlich vermeiden, dass es einen Atomkrieg gibt. Wir, die Nicht-Angreifer. Wir sind eben die Vernünftigen, die Humanen.
"Irgendwie" möchten wir uns damit durchmogeln. Ok, die baltischen Staaten können sich schon mal drauf vorbereiten, wieder von Moskau aus regiert zu werden. Polen vielleicht auch. Der Rest von Europa darf Satellit spielen, sich selber regieren, aber mit Vetorecht des Kreml und bei ordentlicher Begünstigung des russischen Budgets: Russland muss als Hegemon für seine Dienste natürlich entlohnt werden.
Aber, so geht es weiter in dieser Logik, das ist doch wohl besser als ein Atomkrieg! Oder etwa nicht? Nehmen wir es also in Kauf! Eurasien kommt - wie Dugin es projektiert hat. Moskau herrscht von Wladiwostok bis Lissabon und sorgt für Frieden.
Diejenigen, die den Ukrainern das Aufgeben empfehlen (und uns empfehlen, keine Waffen mehr zu liefern),
steuern auf "Eurasien" zu.
Sie sollten so ehrlich sein, es zuzugeben. Sie sollten so ehrlich sein, Putin recht zu geben: Ja, wie Europäer sind "degeneriert". = Unwillig, sich selbst zu verteidigen.
zum Beitrag24.03.2022 , 15:17 Uhr
Die Ukrainer wird es wohl freuen, wenn sie auch via Gelb-Blau unsere Sympathie und Solidarität erleben.
Im übrigen gibt es in diesem Krieg "schwarz-weiß" - den Bösen und die Guten. Es gibt nun mal den Täter und die Opfer.
Eine Mehrheit der Russen scheint den Krieg und die imperiale Politik zu befürworten.
zum Beitrag01.04.2021 , 16:11 Uhr
Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation
zum Beitrag01.04.2021 , 15:19 Uhr
Die Normalität bzw. die Normalos lassen sich gern provozieren - es ist unterhaltsam, und man lernt dazu. Wir leben eben gern in einer pluralistischen Welt, die die Vielfalt zum Normalen macht.
Kommentar bearbeitet. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen und halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation
zum Beitrag31.03.2021 , 19:41 Uhr
Dass man Indianer nicht mehr Indianer nennen darf, und wenn man es doch riskiert, gleich als Rassist an den Marterpfahl gefesselt wird, das macht auch mir klar, was da los ist. Die linken Inquisitoren sind los!
Ich geh in die Gegen-Offensive. Als Grüner unterstütze ich diesen Aufruf.
zum Beitrag04.05.2020 , 00:53 Uhr
Dank an D. Johnson für diese Klarstellung. Die war nötig.
Hab mir Mbembes Buch schon bestellt.
zum Beitrag01.04.2020 , 20:19 Uhr
Die ersten Toten gab es in beiden Ländern fast am selben Tag - 10/11 März.
Seither (bis heute) ist die Kurve in D gestiegen auf 11 Fälle pro 1 Mill Ew, in Schweden auf 24 pro 1 Mill Ew.
Die Teststrategien gehen so weit auseinander, dass hierzu (also bezüglich der registrierten Corona-Fälle) ein Vergleich nicht sinnvoll ist.
Für die weitere Bekämpfung - auch nach Abflachen der Kurve - ist aber der radikale Ausbau der Testkapazität ein wesentlicher Faktor. Hier scheint Schweden auch zu versagen.
Auf jeden Fall wird das Land mit einem Kollaps des Gesundheitssystems rechnen müssen, während wir das - voraussichtlich - vermeiden können. In Deutschland ist die Kapazität der Intensivbetten erst zu 6% ausgeschöpft. Da kann sich die Fallzahl also noch großzügig vervielfachen. In Schweden sieht es hingegen in diesem Punkt gar nicht gut aus.
Was die Folgen für die Wirtschaft angeht, so wird Schweden wohl ähnlich stark betroffen werden wie Deutschland. Schon aufgrund der globalen Vernetzung.
zum Beitrag28.03.2020 , 06:42 Uhr
Die Einschränkungen sind alles in allem schon sinnvoll.
Aber: Als Münchner bin ich über diese Story aus München - 2 Nachbarinnen, die im selben Haus wohnen, hören zusammen Musik - erschrocken. Ab einem bestimmten Punkt wird's grotesk. Sich von einem Freund besuchen zu lassen oder ihn zu besuchen lasse ich mir nicht nehmen.
Da gefährdet mich mein zweimaliger Einkauf pro Woche im Supermarkt und zum Bäcker zigmal mehr. Oder der Sonnen- und Bewegungsmangel über Wochen hinaus.
Finden wir das richtige Maß. Das lässt sich dann auch länger durchhalten. Wir haben es wohl mit einem Marathon zu tun und müssen mit unseren Kräften haushalten.
zum Beitrag27.03.2020 , 15:30 Uhr
Versteh ich nicht.
1. Die Kurve abzuflachen ist ein zwingend notwendiges Ziel. 2. Es ist nur erreichbar, wenn die Bürger voll und ganz mitspielen. 3. Dazu braucht es auch etwas Druck von oben.
Wer möchte hier und heute diese drei Punkte - oder einen von ihnen - zurückweisen? - Ich bitte um Alternativen.
Die drei genannten Punkte haben auch ihre Nebenfolgen und ihre längerfristigen Folgen. Einige davon sind gefährlich, schädlich. Wiedemann weist richtig darauf hin.
Das ändert nichts daran, dass die Punkte 1,2,3 die gemeinsame Marschroute vorgeben - und dass wir die Regierung dabei unterstützen sollten, den Weg konsequent zu gehen.
zum Beitrag26.03.2020 , 17:34 Uhr
Soweit ich das beurteilen kann, sind die Maßnahmen der Regierung angemessen; eher würde ich noch einen Schritt weiter gehen. Die Ansteckungskurve MUSS geringer werden, damit beim Höhepunkt das Gesundheitssystem nicht kollabiert. Punkt. Das ist immer der Maßstab, egal, wo Sie politisch stehen.
Nichts dagegen, dass man sich darüber hinaus und auch sonst umsichtig zusätzliche Gedanken macht. Aber der Hauptpunkt sollte immer im Mittelpunkt bleiben. Das machen unsere Regierungen - und sie machen es gut.
Das Einbeziehen der neuen digitalen Möglichkeiten ist UNVERMEIDLICH. So sehr es uns erschrecken mag. Um die Aufgabe gut zu erledigen, kann und wird man nicht einfach auf bereitliegende technologische Mittel verzichten.
zum Beitrag26.03.2020 , 05:22 Uhr
Es bleibt uns nichts anderes übrig, als mit den rigorosen Maßnahmen zur Distanzierung die Ansteckungskurve abzuflachen und damit zu verhindern, dass auch bei uns das Gesundheitssystem zusammenbricht - wie in Italien. Wir kaufen Zeit damit.
DIESEN Gedanken in die Argumentation aufzunehmen - und dass wir in Ostasien, aber auch z.B. in Norwegen schon sehen, dass es so funktionieren könnte, hätte ich mir von dem Artikel schon erwartet. Möchte uns die Autorin glauben machen, es sei unwahrscheinlich (!), dass die verschiedenen Maßnahmen der Distanzierung die Zahl der Ansteckungen verringert?
Und hat die Autorin eine andere, bessere Strategie? Schweden, die Niederlande und GB (wo man das Ruder jetzt herumgerissen hat) liefern mit ihren Todesraten eine Bestätigung für unseren deutschen, österreichischen, etc. Kurs - und widerlegen zum Teil den Artikel.
Man bekommt den Eindruck, Haarhoff würde ohne weiteres Schulen, Fußballstadien, Konzertsäle etc. für Massenveranstaltungen offen lassen. Weil ja irgendwie nicht BEWIESEN ist, dass der Verzicht auf Nahkontakt etwas beiträgt. Plausibilität genügt nicht? - Es braucht den absoluten Beweis?
Dank an Weaver, Wrobel und Alexander V. für ihre Hinweise!
zum Beitrag22.03.2020 , 16:49 Uhr
Ist doch nicht schwer zu beantworten. WENN Sie Arbeit haben, begeben Sie sich hin zu Ihrem Arbeitsplatz. WENN nicht, dann bleiben Sie zu Hause, außer, um einzukaufen oder sonst dringend Notwendiges zu erledigen. Auch allein spazieren zu gehen ist noch drin. Abstand halten!
Ich finde das überschaubar. (Und solange das Geld reicht, auch machbar. Aber DA drückt eventuell bald der Schuh ...)
Radfahren geht in München im Moment so gut wie noch nie. Wenig Verkehr ...
Die Polizei ist im übrigen auch kulant. Aber gegen öffentliche Ansammlungen schreitet sie ein. Durchaus in meinem Interesse.
zum Beitrag22.03.2020 , 04:01 Uhr
Letzter Stand: Deutschland 84 Tote (+16 zum Vortag), Niederlande 136 (+30 zum Vortag).
Daraus kann man schließen: der Virus ist in den Niederlanden deutlich stärker verbreitet - und die Verbreitung nimmt schneller zu.
Wie lange wird es dauern, bis in den Niederlanden das Gesundheitssystem kollabiert?
Nehmen wir an, die Hälfte der Bevölkerung kriegt den Virus, und 5% der Fälle werden krankenhausreif, 2% erfordern ein Intensivbett mit Beatmungsgerät - und 1% stirbt. Das wären bei 14 Millionen Holländern 450.000 Krankenhausfälle, 140.000 erforderliche Intensivbetten, 70.000 Corona-Tote. Das alles in ca. drei oder sechs Monaten? In einem Land mit nur ca. 1.000 Intensivbetten? - Dann werden nicht nur 1% sterben, sondern mindestens doppelt so viele, aus Mangel an angemessener Pflege.
Also, auch Rutte & Co müssen hoffen, dass sich die "Durchseuchung" sehr viel langsamer vollzieht.
zum Beitrag22.03.2020 , 03:45 Uhr
Danke für diese Info. Mich wundert, dass ich ihr jetzt zum ersten Mal begegnet bin. Dass unsere Medien über so etwas kaum zu berichten scheinen.
Wie viele Intensivbetten haben die USA pro 100.000 Einwohner? Ich hab mal gelesen: zwischen 1 und 2. Das kann in den USA ja was werden!
Soeben lese ich: Bei etwa gleicher Zahl der (registrierten) Infizierten haben die USA schon 340 Tote, am Samstag allein + 85. Deutschland hat insgesamt 84 Coronatote.
zum Beitrag18.03.2020 , 22:40 Uhr
Vor drei Jahren bin ich mal an einem Montag als neugieriger Tourist bei Pegida mitgelaufen, um mir die Gruppe live anzuschauen.
LAUTER ALTE MÄNNER. Wenig Frauen, keine jungen Leute. Wirklich: LAUTER ALTE MÄNNER. Genau die Opfergruppe für Covid-19.
(Ich selber gehöre allerdings auch dazu und bin im Altemännerhaufen nicht aufgefallen.)
Wäre die Corona-Pfeilspitze nicht Gelegenheit zu einer neuen Verschwörungstheorie? Ein böser Designer hat diesen Virus genau auf die Kern-Klientel der Rechtsradikalen hin entwickelt ...
In der Kommunalwahl in München letzten Sonntag hat die AfD mal gerade 3,9% gewonnen. Prognostiziert waren immerhin 7%. Auch eine Folge der Pandemie?
"Der AfD geht die Muffe."
zum Beitrag18.03.2020 , 20:00 Uhr
Die EU-Truppe verhandelt hart und aus der besseren Position heraus. Nicht Erdogan ist der Dompteur. Die EU versucht ihn zu zähmen. Und wild geworden ist er, weil er grässlich leidet. (Was er sich zum Teil auch selber zuzuschreiben hat.)
Mich wundert, wie viele Bürger eine so falsche Sicht der Verhältnisse bekommen können. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie nicht gelernt haben: Politik ist zum großen Teil Diplomatie.
Merkel macht das gut. Immer kompetent, ruhig, zivil, flexibel ...
Wollen wir auch eine politische Führung, die hauptsächlich durch Getöse auffällt?
zum Beitrag18.03.2020 , 19:13 Uhr
Apropos Flüchtlinge und EU-Geld: Die EU-Verhandler haben nicht das Mandat, die Interessen der Flüchtlinge zu vertreten, sondern sie vertreten die Interessen und Wünsche ihrer Bürger und Wähler. Das Ziel kann für sie nur sein, die Flüchtlinge möglichst in der Türkei zu lassen. Deutschland ist eine Demokratie - und die Regierung hat schon das Recht, in Sachen Flüchtlinge dem Wunsch der Mehrheit der Bürger nachzukommen.
Das mag nicht der Wunsch von mir oder Jürgen Gottschlich sein, aber so geht das in einer Demokratie: Die Mehrheit setzt sich durch. Wir beiden, Gottschlich und ich, sollten also unsere Kritik primär an die Bürger, die Wähler adressieren.
Bisher ist die EU billig davongekommen. 4,7 Mrd. Euro in vier oder fünf Jahren, das macht wohl ca. 300 Euro pro Flüchtling und Jahr in der Türkei. Jetzt wird man ein paar Milliarden drauflegen - und das wird immer noch extrem "günstig" für die EU sein. Nicht für die Flüchtlinge, natürlich. Auch nicht unbedingt für Erdogan. Der müsste nun allmählich die Flüchtlinge loswerden, irgendwie, nach Süden (Syrien) oder nach Westen und Nordwesten (Europa). Aber beides scheint nicht zu klappen. Erdogan hat die schlechteren Karten.
zum Beitrag18.03.2020 , 19:07 Uhr
Ob Erdogan die Idlib-Krise überlebt oder nicht, ist nicht meine Sorge.
Der Krieg in Syrien sollte möglichst rasch ein Ende finden, und ich sehe dafür nur eine Möglichkeit: Damaskus (=Assad) erreicht wieder die Herrschaft über ganz Syrien, einschließlich der von der Türkei besetzten Gebiete.
Könnten EU, NATO und die Türkei nicht ihr Gewicht in der Sache nutzen, mit Putin und Assad eine große Schutzzone für Flüchtlinge auszuhandeln - im Rahmen der syrischen Souveränität, der Zuständigkeit auch der Regierung Syriens, aber überwacht von Russland, Iran und der EU?
Was Gottschlich vorschlägt (und mit ihm auch die EU), verlängert den Krieg und öffnet der aggressiven Türkei Möglichkeiten des Landraubs und der ethnischen Säuberung der kurdischen Gebiete in Nordsyrien. Diesen Aspekt sollte der Kommentator zumindest einbeziehen in seine Analyse.
Im übrigen hab ich was dagegen, dass wir eine Schutzzone für Dschihadisten fördern.
zum Beitrag17.03.2020 , 21:27 Uhr
Es soll Leute geben, die meinen, in England sei es noch nicht so schlimm wie in Deutschland: 2000 Fälle dort, 9000 Fälle hierzulande. Aber an beachtet die Zahl der Toten: 24 in D, 71 in GB. Das belegt, was auch sonst angenommen wird: Die relativ niedrigere Anzahl der registrierten Fälle liegt daran, dass noch sehr viel weniger getestet wird.
Wie hoch ist die Dunkelziffer in beiden Ländern? - Für GB gibt es die Schätzung von bis zu 50.000. (Andere liegen darunter.) Für D kenne ich keine. Auf jeden Fall vermehrt sich die Zahl der Fälle weiter exponentiell, verdoppelt sich ca. alle 3 Tage.
Im Falle von Österreich kann man vermutlich sagen: Der Staat wurde einigermaßen rechtzeitig und in einigermaßen angemessener Radikalität tätig. Für Deutschland gilt das auch, wenn auch etwas weniger. Für Großbritannien wird man sagen müssen: Die Verzögerungen könnten sich als besondere Katastrophe erweisen, die nicht zuletzt auch der Regierung angelastet werden muss.
zum Beitrag15.03.2020 , 18:56 Uhr
Eines steht schon mal fest: Trump ist NICHT verantwortlich. Er ist für NICHTS verantwortlich, was irgendwie negativ sein könnte.
Grundsätzlich nicht. Verantwortlich für das Schlechte sind immer die Schlechten, verantwortlich für das Böse sind immer die Bösen - und das sind andere - Trump wird nicht müde, lustvoll und vulgär auf seine Feinde einzuhauen.
Seine vielen Fans schätzen das. Die halten ihm bedingungslos die Treue. "Stick to your tribe!"
Fest steht auch: Egal, wie das in den USA weiter geht - Trumps Aktionen dazu sind alle schlicht genial, auf jeden Fall die besten weltweit, kein Präsident auf der Welt hat die Sache besser im Griff ...
DAS ist die Strategie der Zukunft. Hemmungslos parteilich, hemmungslos selbst-verherrlichend, hemmungslos Verantwortung auf andere abschiebend, hemmungslos die Realität zurechtbiegend, hemmungslos ahnungslos allwissend zu sein.
Das Erbe der Aufklärung - Fähigkeit + Bereitschaft zur SELBST-Kritik und zum rationalen Zweifel an Autoritäten (auch an der Autorität des eigenen Ego) - geht allmählich verloren.
zum Beitrag15.03.2020 , 18:42 Uhr
Obama hat versucht, es zu verbessern. Wer hat alles getan, um Verbesserungen aufzuhalten bzw. rückgängig zu machen?
zum Beitrag13.03.2020 , 01:33 Uhr
Soweit ich das verstanden habe, gibt es Geld, das an reale Werte gebunden ist - und solches, das ein paar Stufen darüber hinaus geht - und schließlich solches, das sich so weit von jeder realen Wertgrundlage entfernt, dass man es als "Blase" charakterisiert.
Und das, so nehme ich an, meint U. H.. - Dann macht ihr Hinweis auch Sinn. Die - weitgehend virtuellen - Finanzwerte nähern sich der Real-Wirtschaft wieder ein wenig an.
Das Problem könnte dann eher darin liegen, dass das Platzen der Blase grässliche Nebeneffekte auch für die Real-Wirtschaft erzeugt. DAS würde ich U. H. fragen!
zum Beitrag13.03.2020 , 01:27 Uhr
Inwiefern?
(Was sollen solche gänzlich uninformativen, argumentationsleeren Postings wie jetzt das von Gambitus?)
zum Beitrag07.03.2020 , 02:46 Uhr
Die Regierung wird sich eher nach der Mehrheitsmeinung richten müssen. So geht das in Demokratien.
Ich erwarte mir von der Regierung nicht, dass sie tut, was ICH persönlich für richtig halte, sondern was im großen und ganzen Mehrheitsmeinung der Bürger ist.
Wenn ich deren Meinung nicht teile, wähle ich eben eine passende Oppositionspartei.
Unsere Regierung macht im Moment, was die meisten Bürger von ihr erwarten: a) mit Erdogan verhandeln, b) die Ägäis-Grenze zuverlässig abriegeln, c) Griechenland so gut wie möglich unterstützen.
Ich schätze, dass kaum 20% für die großzügige Öffnung der EU-Grenzen für syrische und sonstige Flüchtlinge sind. Eher weniger.
Was nicht heißt, dass wir (die EU) es nicht im Kreuz hätten, 4 Millionen in diesem Jahr aufzunehmen. Nur, die Bürger wollen es nicht, und das zählt nun mal in einer Demokratie.
(Von wegen "einige tausend" - bei Grenzöffnung und Willkommensgruß werden das schnell Millionen. Es wäre ihnen auch nicht zu verdenken.)
zum Beitrag07.03.2020 , 02:39 Uhr
Ich glaube nicht, dass Erdogans Position gegenüber der EU in Sachen Flüchtlinge so günstig ist, wie Sie meinen.
Die EU hat auch einen mächtigen Knüppel im Gepäck, den sie bei Bedarf auspacken wird: Sanktionen.
Klar ist, dass sich die EU kein Drama wie 2015 leisten wird. Wenn Erdogan Griechenland mit Flüchtlingen überfordert, wird die EU nicht durch Aufnahme entlasten, sondern gegen Erdogan wirtschaftlich zuschlagen. Das weiß der Büyük Lider und wird es bei den jetzigen Verhandlungen einkalkulieren.
Im übrigen liegen wir nicht weit auseinander, CS1984.
zum Beitrag07.03.2020 , 02:36 Uhr
Jost Marin hat in etwa das geschrieben, was ich auch denke. Und ich meine, ich habe bei dem Thema einige Kompetenz.
Inwiefern wär denn nun Marins Kommentar inkompetent?
Etwa darin, dass er als Demokrat die Überzeugungen und politischen Standpunkte der Mehrheit der Bürger zur Kenntnis nimmt?
zum Beitrag07.03.2020 , 02:34 Uhr
Ich bin taz-Leser - und der Kommentar von Jost Maurin drückt aus, was ich denke.
Warum sollte die taz diese Position nicht auch bringen? - Damit ein Nicki Swing sich nicht in seiner Wahrheit belästigt fühlt?
Es geht ja wohl in unserer Demokratie immer auch darum, offen unterschiedliche Standpunkte auszutauschen und miteinander darüber zu reden.
Nicki Swing fordert aber ein Denk- und Redeverbot, er möchte gern linke Tabu-Politik durchsetzen.
Eine breite Mehrheit der Bürger wünscht sich eine EU-Politik, die die Ägäis-Grenze zuverlässig abriegelt, und spricht sich entschieden gegen die Aufnahme einer größeren Zahl von syrischen Flüchtlingen aus.
In einer Demokratie ist eine solche Bürgermeinung politisch relevant. Die Regierung tut gut daran, sie zu respektieren - und ihr gemäß zu handeln. Andernfalls müssten die Bürger ja tatsächlich die Regierung stürzen und eine neue, die ihrem NEIN entspricht, einsetzen.
Es ist schon richtig, dass es unsere Wirtschaft ist, die die Grenzen relativ offen hält und die auch gegen größere Flüchtlingszahlen nichts einzuwenden hätte - weil sie davon profitieren würde. Ist das, was Sie dazu geschrieben haben, so gemeint, Nicki Swing?
zum Beitrag06.03.2020 , 19:06 Uhr
Richtig ist: Die EU-Länder könnten es sich wirtschaftlich leisten, alle ca. 4 Millionen syrischen Flüchtlinge aufzunehmen. Es wäre anfangs sicher eine finanzielle Herkulesaufgabe, aber im Laufe von 10 oder 20 Jahren würden die positiven Effekte überwiegen, das Geld der ersten Jahre wäre dann eine gelungene Investition.
Zweifelhaft ist: Stimmt die juristische Interpretation der NGOs in Sachen Asyl? - Ich bin da kein Fachmann. Aber ich habe meine Zweifel. Die NGOs werden es über die Gerichte prüfen lassen. Ich vermute, sie werden verlieren.
Verlogen ist: "Die Entscheidungstragenden der EU senden gleichzeitig auch die Botschaft aus, dass sie nicht bereit sind, ein humanitäres und weltoffenes Europa gegenüber rechtsextremen politischen Kräften zu verteidigen. Dabei zeigen Umfragen, dass viele Menschen in Europa zur Aufnahme der Flüchtlinge bereit wären." -
Eine klare, sehr große Mehrheit der Bürger in den EU-Staaten, auch in D, steht hinter den aktuellen Versuchen, die Grenze gegenüber der Türkei abzuriegeln. Die EU besteht aus Demokratien - und die haben sich nun mal nach dem deutlich erklärten Willen der Mehrheit zu richten. Sonst werden sie durch Diktaturen ersetzt. Es sind im übrigen nicht nur "rechtsextreme Kräfte", die jetzt für Abriegelung plädieren. Die "vielen Menschen", auf die sich Engler beruft, sind eine sympathische, aber doch eher kleine Minderheit.
Leider. Aber wir werden die Menschen so akzeptieren und respektieren müssen, wie sie sind. Andernfalls werden wir Sektierer und politisch kontraproduktiv.
zum Beitrag06.03.2020 , 06:10 Uhr
Es gibt im Moment gewiss keine Mehrheit in Deutschland dafür, eine größere Zahl von Flüchtlingen aus der Türkei bzw. Syrien aufzunehmen.
Das kann man bedauern (wie die Autorin des Artikels, und wie ich auch), aber es ist nun mal so.
Daraus folgt, dass unsere Regierung, wenn sie einen Abriegelungskurs zu fahren versucht, dafür die Rückendeckung der Mehrheit der Bevölkerung hat.
Sie kann also z. B. das Asylrecht restriktiv auslegen - und wer hier meint, das sei gegen die Verfassung, der möge diesbezüglich in Karlsruhe aktiv werden.
In einer Demokratie setzt sich nicht immer, aber doch in der Regel das durch, was die Mehrheit will - jedenfalls in Fragen des Asyl und der Flüchtlinge und der Einwanderung.
Wenn die Mehrheit hier anders denkt als ich, respektiere ich das. Als Demokrat.
Die EU versucht, die Außengrenze zur Türkei dicht zu halten - weil die meisten EU-Bürger das so wollen.
Wenn schon, dann kritisiert hier die Bürger, die hier und heute die Abriegelung befürworten.
zum Beitrag06.03.2020 , 05:57 Uhr
Schrecklich. Man kann kaum noch über die "Sache" sprechen. Ständig lauert die Gefahr - ein falsches Wort könnte mir unterlaufen. Und schon bin ich entlarvt.
Am besten, man hält den Mund - und lässt allein die Berufenen sprechen: Eric Wallis zum Beispiel.
Wie würde er allerdings die Vorgehensweise - ähem, man sieht, ich drücke mich vorsichtig aus, wie ein Diplomat - also die Vorgehensweise von Erdogan und den Türken zurzeit benennen?
Alternativvorschlag: Seien wir halt mal ein bisschen großzügiger, was die Wahl der Worte angeht, und fördern wir das freie Reden! Befrachten wir unsere Wortwahl mal lieber nicht schwer mit Moral - lassen wir die Zunge auch mal laufen.
Es stimmt schon, an ihren Worten könnt ihr sie erkennen - aber wenn jetzt mal jemand "Flüchtlingswelle" sagt und Grenzschützer "Grenzschützer" nennt, liegt man ja noch nicht im menschenverachtenden Bereich.
zum Beitrag05.03.2020 , 17:09 Uhr
Die Mehrheiten für eine Abriegelungspolitik sind inzwischen beträchtlich.
Es bleibt den Regierungen kaum etwas anderes übrig als den glaubwürdigen Versuch zu machen, ein neues "2015" zu verhindern.
Obwohl man ja doch sagen muss, dass wir die Flüchtlingseinwanderung dieses Jahres tatsächlich gut "geschafft haben" - wie Merkel es vorhergesehen hat.
Aber 2015 ist nicht 2020.
Die Regierungen in den Hauptstädten Europas werden nicht politischen Selbstmord begehen.
zum Beitrag05.03.2020 , 17:04 Uhr
Eher weniger als 20%. Wie soll man die Frage denn stellen?
"Organisierte Invasion": Wie würden SIE Erdogans Erpressungsmanöver denn nennen?
"flüchtlingspolitisch entmündigen" - genau das wollen Sie: Es soll NICHT geschehen, was die Mehrheit will. - Warum nicht? Weil Sie keinen Respekt vor dem Mehrheitswillen haben. Linke Diktatur spielen wollen.
"Pull-Effekt": Wieso wäre dieser Ausdruck, wenn ich ihn verwendet hätte, "menschenverachtend" und "sinnbefreites Geschwafel"? Ist eine sachliche Diskussion darüber Ihrer Meinung nach nicht möglich?
Ich denke, wir (die 20% oder so, die für eine großzügige Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien sind) täten gut daran, die Menschen, unter denen wir leben, so zu nehmen, wie sie sind. Und sie so zu respektieren. Und zu akzeptieren, dass sich Mehrheiten nun mal in einer Demokratie durchsetzen - auch durchsetzen sollen.
Life is life! Mensch ist Mensch. Bürger ist Bürger. Wähler ist Wähler ...
zum Beitrag05.03.2020 , 14:47 Uhr
Sind wir Demokratie? Sollte sich die Regierung nach der Mehrheit richten?
Soviel lässt sich wohl sagen: Eine breite, entschiedene Mehrheit der Bürger und Wähler in den europäischen Staaten will, dass die Außengrenze der EU zur Türkei dicht bleibt und dicht gehalten wird. Und sei es mit Gewalt.
Da können Sie und ich jetzt anderer Meinung sein und fordern, eine Million und mehr Flüchtlinge reinzulassen. Wir könnten sie ja nun tatsächlich ohne größere wirtschaftliche Probleme aufnehmen.
So ist es. Es ist aber offensichtlich eine Minderheitsposition, eine ziemlich schmale überdies. Ich schätze mal, wir sind kaum mehr als 20%.
Als Demokrat lege ich wert darauf, dass der klare Mehrheitswille sich durchsetzt und nicht mein Minderheitswille. Die Demokratie ist mir wichtig genug.
Ich erwarte also von Berlin & Brüssel eine harte Abriegelungspolitik.
Apropos: Griechenland soll nicht das Recht haben, eine vom Nachbarland organisierte Invasion zurückzuweisen? Sollen sich die Griechen, sollen sich die Bürger der EU flüchtlingspolitisch entmündigen lassen? - Ohne eine gewisse Akzeptanz funktioniert der Rechtsstaat nicht. Wollen wir diese Akzeptanz unterminieren?
Dass unsere Grenzen nach wie vor relativ offen und wir akzeptiertermaßen Einwanderungsländer sind, verdanken wir übrigens den Interessen und der Macht der Wirtschaft. Wir - die linken und moralischen Kosmopoliten - hätten nicht die Macht dazu.
zum Beitrag01.03.2020 , 23:20 Uhr
Der humanistische Blick auf die Flüchtlinge - die Opfer - macht plötzlich aus Dschihadisten potenzielle Verbündete?
Die Welt ist kompliziert. Verdammt kompliziert.Auch für Humanisten.
TOLL ist ja auch zu behaupten, Erdogan verteidige syrische Zivilisten in Idlib. Es wäre dem Führer der Türkei völlig egal, wenn die alle krepieren würden - lange er nur irgendwie als Großer Osmanischer Sieger dastehen kann.
Dann ginge er den syrischen Kurden an den Kragen ... Und der Humanist würde sich wieder wundern - er hat es doch bezüglich Idlib nur gut gemeint.
zum Beitrag01.03.2020 , 23:14 Uhr
DAS müsste Erdogan mit seinem Freund Putin aushandeln können - wenn er wollte. Ihm geht es aber um die Expansion der Türkei.
zum Beitrag01.03.2020 , 23:13 Uhr
1999 - die Rettung der Kosovaren vor den Serben. Davor schon die den Serben aufgezwungene Beendigung des Kriegs in und um Bosnien.
Der Kampf gegen den IS in Syrien/Irak.
Dass man in Mali die Dschihadisten gestoppt hat.
zum Beitrag01.03.2020 , 21:43 Uhr
Die Türkei ist kein Nato-Partner mehr, sondern ausdrücklich ein Feind der Nato. Das haben uns doch Erdogan und seine Medien in den letzten Jahren ständig eingehämmert, oder? WIR sind der böse Feind! Darum die Annäherung an den Großen Freund Putin.
Erdogan hat außerdem das türkische Militär gründlich von pro-NATO-Personal gesäubert.
Es wäre schon seltsam, wenn der Westen seinem Todfeind Erdogan wirklich zu Hilfe käme. Im Moment bleibt es bei netten Worten, die Erdogan nichts bringen. Er muss sich schon mit seinem Großen Freund Putin einigen, wenn er im syrischen Schlamassel sein Gesicht wahren will. Dass Erdogan jetzt die EU mit einer Flüchtlingswelle provoziert, wird ihm auch keine Freunde in Europa zurückbringen. Er macht alles im Alleingang - soll er auch weiter schauen, wie er im Alleingang mit allem fertig wird.
zum Beitrag01.03.2020 , 21:36 Uhr
Eine militärische Intervention - gegen Assad/Putin? Eventuell als Teil der türkischen Armee?
Oder eine militärische Intervention gegen AlQaida/Türken UND gegen Assad/Putin?
Oder was?
Eventuell angeordnet von Putin-Buddy Donald Trump?
zum Beitrag01.03.2020 , 21:30 Uhr
Die Syrer bestehen nicht nur als solchen in Idlib und solchen, die geflohen sind. Sondern auch solchen, die hätten fliehen müssen, hätten AlQaida, IS und die Türken das Land erobert.
Was ist denn nun der Wille der Syrer? - Schwer zu sagen, da es keinerlei Chance für sie gibt, sich frei zu entscheiden.
Das ist in vielen Ländern so. Dürfte Russland jetzt Kasachstan, Uzbekistan und Turkmenistan erobern, weil dort Diktaturen herrschen? Regierungen ohne jede Legitimität? - Das lehnen auch Sie ab, wie ich sehe. Also erkennen Sie deren Herrschaftsrecht dann doch an. Pragmatisch bleibt Ihnen auch nichts anderes übrig.
Und so trifft sich Angela Merkel gelegentlich mit dem Diktator der Türkei ... und lächelt ... und schließt Verträge mit ihm ab.
zum Beitrag01.03.2020 , 21:22 Uhr
Die YPG ist mit der NATO verbündet ... hat den Hauptteil des erfolgreichen Kampfes gegen den IS getragen.
Und soweit die PKK eine Terrororganisation ist, muss man dasselbe vom türkischen Staat sagen.
zum Beitrag01.03.2020 , 18:42 Uhr
Vielleicht so: - Wir finanzieren Erdogans Krieg gegen Assad. - Wir rüsten ihn aus auch für den Luftkrieg gegen Russland. - Wir geben ihm freie Hand gegen die Kurden - als Belohnung: Er darf Nordsyrien als Mandatsgebiet behalten und ethnisch säubern. - Im schließlich eroberten ("befreiten") Damaskus etabliert sich ein Koalitionsregime Osmanisch + Muslimbrüder + AlQaida. - Die ca. 5 Millionen Flüchtlinge kehren nach Syrien zurück - 5 Millionen Assad-nähere (weniger islamistische) Syrer flüchten dafür nach Europa.
zum Beitrag01.03.2020 , 18:33 Uhr
Es gibt zumindest eine Hälfte der Syrer, denen Assads Herrschaft lieber ist als die von AlQaida oder eine türkische Tyrannis.
Sie ignorieren diese Hälfte.
Im übrigen stimme ich Ihnen schon zu: Ein Land gehört den Menschen - aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als auch die Souveränität autoritärer Regierungen zu respektieren.
zum Beitrag01.03.2020 , 17:47 Uhr
Es wäre mir anfangs recht gewesen, hätte die Opposition gegen Assad gewonnen. Aber dann haben AlQaida und der IS die zivile Opposition ersetzt - und mir ist die säkulare Tyrannis lieber als die dschihadistische, da weniger aggressiv gegen Europa.
Der Westen hätte der zivilen Opposition durch rasches militärisches Eingreifen zum Sieg verhelfen können. Hat er aber nicht gemacht - wohl eine Folge des Irak-Fiaskos.
Seither kann man nur hoffen, dass der Krieg rasch zuende geht: der Verbrecher Assad gewinnt mithilfe seiner beiden Verbündeten Iran und Russland.
Seltsam an Johnsons Analyse ist, dass er drei Aspekte übersieht bzw. herunterspielt:
1. KANN der Westen hier nichts tun - es sei denn, er legt es sich mit Russland an.
2. Die Türkei ist gegen den Willen der legitimen Regierung in Syrien aktiv. Damaskus hat das Recht, sein Territorium wieder unter eigene Kontrolle zu bekommen. Assad hat sich militärisch weitgehend durchgesetzt.
3. KANN der Westen die Türkei nicht unterstützten, denn diese hat sich als Feind des Westens klar positioniert. Tag für Tag hat uns Erdogan samt seinen medialen Verstärkern verhetzt und den Türken eingehämmert, dass wir die Todfeinde der Türkei sind.
4. Soll der Westen sich etwa mit AlQaida verbünden?
Nun, was wird passieren? - Ich vermute:
A) Putin wird zunächst seinen Freund Erdogan vor allzuviel Gesichtsverlust bewahren und die Rückeroberung Syriens etwas langsamer angehen lassen, mit größeren Pausen zwischen den einzelnen Schritten.
B) dass der Westen seinem Todfeind Erdogan nicht allzu weit entgegen kommen kann.
C) dass Erdogan sein unverantwortliches Spiel fortsetzen wird - dass er weiter den Erdowahn spielen wird.
D) dass sich die Flüchtlingsdrohung als Bluff erweisen wird - schmerzhaft für die Flüchtlinge. Die EU-Länder werden ein neues "2015" nicht zulassen.
Dominic Johnson, Erdogan hat sich bei uns so gründlich als Bösewicht eingeführt, dass sogar jemand wie ich Putin + Assad für das geringere Übel hält.
zum Beitrag01.03.2020 , 15:27 Uhr
Es ist schon klar, oder? - dass es für die EU 2020 nicht in Frage kommt, Flüchtlingsströme reinzulassen?
Es ist andererseits schlecht. Wir haben "2015" tatsächlich recht gut geschafft - durchaus, wie Angela Merkel das angekündigt hat. Wir, Mittel- und Nordeuropa vor allem, könnten es uns auch leisten, 1 Million aufzunehmen. Wir könnten viel Elend mildern.
Dennoch ist klar, dass wir es nicht tun werden - und aus anderen als wirtschaftlichen Gründen auch nicht tun können:
Eine solche Einwanderung bräuchte ein Minimum an gesellschaftlicher Akzeptanz, und die ist nicht gegeben.
WENN das so ist, was folgt daraus? - Rigorose Grenzpolitik. So, wie sie im Moment an der griechisch-türkischen Grenze betrieben wird. - Sanktionen gegen die Türkei, wenn Erdowahn meint, die EU erpressen zu müssen. - KEIN Geld für die Türkei, es sei denn direkt an die Flüchtlinge selbst bzw. die Hilfsorganisationen.
Erdogan und seine Anhänger sehen sich selbst als Todfeind des Westens. Sie hassen uns, verachten uns - tagtäglich hetzen die Erdo-Medien gegen uns. Wir haben keinen Grund, dieser Türkei unter die Arme zu greifen. Wenn Erdogan Hilfe sucht, soll er sich an den Großen Freund der Türkei wenden - Putin.
zum Beitrag29.02.2020 , 14:35 Uhr
Ein neues "2015" können wir uns politisch nicht leisten. Dies, obwohl wir das erste gut geschafft haben - ich stehe da ganz auf Merkels Seite.
Aber diesmal läuft es anders. Ich gehe davon aus, dass eine Flüchtlingskarawane à la 2015 nicht zugelassen wird - auch dann nicht, wenn es zu grausamen Bildern kommt und vielen Todesfällen.
Daraus schließe ich, dass Tobias Schulze ins Schwarze trifft mit seiner Annahme: Die Flüchtlingsdrohung wird sich rasch als Flüchtlingsbluff erweisen - Erdogan verliert ein Druckmittel.
Bleibt noch die Frage, WIE die im Moment anlaufende Flüchtlingskarawane gestoppt werden kann: direkt an der Grenze, indem man gewaltsam die Barrieren zu Landes und zu Wasser verteidigt? Eventuell auch durch massive Sanktionen - die Wirtschaft der Türkei ist ohnehin schwer in der Krise, also eine Achillesferse für Erdogan.
zum Beitrag29.02.2020 , 14:25 Uhr
Ich beneide unsere Politiker nicht darum, hier Entscheidungen treffen zu müssen. Mein Versuch einiger Vorschläge:
(1) Wir können uns politisch kein zweites 2015 leisten. (Obwohl wir "2015" gut geschafft haben. Ich stehe da auf Merkels Seite.) Wir sollten uns nicht erpressen lassen. (2) Wir dürfen Erdogan nicht helfen. Seine Politik ist kriminell und bodenlos - der Mann eskaliert und eskaliert. Lassen wir uns nicht hineinziehen! (3) Soweit nötig, können wir Erdogan mittels Sanktionen unter Druck setzen. Die türkische Wirtschaft ist Erdogans Achillesferse.
Nebenbemerkung: "Mehr als 300 Militärfahrzeuge seien zerstört worden, darunter mehr als 90 Panzer." - Lächerliche Erdo-Propaganda fürs eigene Volk.
Schlussbemerkung zu Syrien: Es läge in unserem Interesse, dass der Krieg in Syrien rasch zuende geht. Dazu muss Damaskus wieder Herr seines gesamten Territoriums werden. Früher oder später werden Assad/Putin/Iran dies durchsetzen. Das Irak-Fiasko hat die Macht der USA im Nahen Osten gebrochen.
zum Beitrag28.02.2020 , 15:05 Uhr
Naher Osten: Ich bin GEGEN - den amerikanischen bzw. NATO-Imperialismus (u. a. Irakkrieg) - den israelischen Landraub - den türkischen Erdowahn - den türkisch-osmanischen Versuch, sich ein Stück Syrien einzuverleiben - den türkischen Krieg gegen die Kurden - den Tyrannen Assad und seine massenmörderische Selbstverteidigung - den imperialistischen Putin - den Klerikalfaschismus des Iran - den Jemen-Krieg des Schlächters Muhammad bin Salman, Saudi-Arabien - AlQaida und ihre Nachfolger - die Muslimbrüder - den ägyptischen Tyrannen al-Sisi
Hm. Hab ich was vergessen?
Steht auch was auf der Positivliste? - Eigentlich nur die Kurden.
Also, wenn sich das alles so verhält - wie kommentiere ich dann die Ereignisse im Nahen Osten? - Vorausgesetzt, ich bin kein Zyniker und kein Anarchist und kein Pazifist, sondern ein konstruktiver Realist?!
Leute, ich bin etwas hilflos. Mir fällt nichts Überzeugendes ein.
Ich finde die "anti-imperialistische" Interpretation lächerlich. Aber auch jede pro-westliche. Dito die pazifistische Illusion.
Raushalten? - Aha, bei 4 Millionen Flüchtlingen, die sich gern auf den Weg nach Mitteleuropa machen würden. Und angesichts der Öl- und Gas-Ressourcen, an denen wir interessiert sein müssen.
Sowohl Othmanns Kommentar als auch die Postings bleiben alle unterkomplex. Aber ich kann's auch nicht besser.
zum Beitrag26.02.2020 , 23:08 Uhr
Wer ist denn nicht gegen Mord, Vergewaltigung, Folter, Betrug?
Dagegen zu sein ist mir wie Ihnen und erfreulicherweise den allermeisten Menschen selbstverständlich.
Fühle ich mich deswegen als besserer Mensch? - Nein. Ich fühle mich als der, der mehr Glück gehabt hat als diejenigen, die ins Kriminelle abgeglitten sind. Mir ist klar, dass ich es nicht einer persönlichen Leistung, sondern meinem biographischen Glück verdanke, wenn ich kein Verbrecher und kein Rassist geworden bin.
Aus dem Umstand, dass ich Glück gehabt habe, folgt nicht, dass ich was Besseres bin. Was daraus eher folgt, ist Dankbarkeit gegenüber den Umständen und Menschen, denen ich meine relative "Tugend" verdanke.
Politisch folgt daraus, dass wir die STRUKTUREN so entwickeln müssen, dass sie die Heranwachsenden möglichst vor dem Weg hin zu Kriminalität und Rassismus bewahren.
zum Beitrag26.02.2020 , 23:00 Uhr
Boidsen, was Sie da sagen ist Unsinn. Ich brauch mir die Antirassisten nur anzuhören, um zu spüren, für wie überlegen auch sie sich halten. SIE sind die Reinen und Guten!
Dabei ist gegen Anti-Rassismus nichts einzuwenden. Es kommt darauf an, ob man ihn fanatisch- fundamentalistisch oder eher nachdenklich-skeptisch vertritt.
Man achte auf den Ton: Ist er fanatisch? Ist er fundamentalistisch?
Meine Kritik gilt primär den Fundamentalismen, den Fanatismen.
zum Beitrag26.02.2020 , 22:56 Uhr
Da ich mir meiner Fehler und Schwächen bewusst bin, tendiere ich zur Großzügigkeit gegenüber den Fehlern und Schwächen der anderen.
Das IST auch Demut.
Ich empfinde die Art, wie hier über Rassismus geredet und geschrieben wird, als blind - blind für die eigenen Schwächen.
Halte ich mich überlegen - etwa wegen meiner Neigung zum Humor und zur Großzügigkeit angesichts menschlicher Schwächen? - Na, genau das gehört zu meinen eigenen Schwächen - eben darüber habe ich geschrieben! Wenn ich hier schreibe, merke ich schon, dass ich nicht ganz ohne Eitelkeit tue.
Schlimm finde ich vor allem die Exzesse. Da allerdings ist Härte und Konsequenz geboten.
Im übrigen glaube ich nicht, dass Schwarze oder andere Gruppen, die diskriminiert werden, deswegen, weil sie diskriminiert werden, bessere, reinere, tugendhaftere Menschen sind. Was mich nicht daran hindert, mich mit ihnen zu solidarisieren.
Ich traue denen, die benachteiligt sind, nicht so recht und nehme an, dass sie - wenn sie eines anderen Tages oben auf sein werden - selber zu Diskriminierern werden.
"Umgekehrter Rassismus" ist auf jeden Fall auch ein Problem. Vermutlich ein Fall von Projektion: Um sich nicht selbst als Rassist entdecken zu müssen, projiziert man den eigenen Rassismus in andere hinein und wird dabei extrem pingelig. Ein schiefes Wort - und schon bist du Rassist - für diese nervösen Pseudo-Anti-Rassisten.
zum Beitrag26.02.2020 , 16:14 Uhr
Auf die Gefahr hin, mich in die Nesseln zu setzen:
Es gibt kein Leben ohne Lügen, ohne Vorurteile und Ressentiments, ohne Ungerechtigkeiten und Gemeinheiten, ohne Ethnozentrismen und Egoismen, ohne Selbstgerechtigkeit und Eitelkeit. Etc.
Das ist kein Grund, sich nach Möglichkeit und Notwendigkeit vor diesen Untugenden zu bewahren, vor allem, wenn sie drastisch werden, aber ich persönlich möchte hiermit bekannt geben, dass ich es nicht völlig und zweifelsfrei schaffe, rein und gut und tugendhaft zu sein.
Ich bin ein Mensch und habe Fehler und mache Fehler - und verlange auch das Recht auf ein bisschen Spielraum in dieser Hinsicht.
Zuallererst wende ich mich gegen den Fundamentalismus der Reinen, gegen die Inquisition der Selbstgerechten.
Und werbe für Humor und Großzügigkeit angesichts menschlicher Schwächen. Auch in der Politik. Auch, wenn es zum Beispiel um das geht, was hier alles als Rassismus bezeichnet wird.
Natürlich weiß ich, was mir jetzt an Prügeln droht: "Du willst also auf Hanau mit Humor und Großzügigkeit reagieren!"
Nein. Aber ich mache Gradunterschiede. Und möchte gern Menschen Menschen sein lassen - auch in der Politik.
Ich habe selber zu viele Fehler, als dass ich mir erlauben könnte, andere ständig streng beurteilen zu dürfen. Ich bin selber nicht rein genug, um anderen die kleinen Flecken auf ihrer Weste verübeln zu können.
---
Frage an die User, die hier gerade kommentieren: Auf welche Weise definierst DU DEINE Überlegenheit? Dass DU etwas Besseres bist als gewisse andere?
zum Beitrag25.02.2020 , 15:38 Uhr
Ein wichtiger Orientierungspunkt, für den die Grünen stehen:
Respekt vor den unterschiedlichen politischen Meinungen (soweit sie im demokratischen Rahmen bleiben).
Drum haben die Grünen intern eine relativ zivile Streitkultur und sind nach außen für alle (außer die AfD) ein konstruktiver Koalitionspartner.
Könnte das nicht ein Orientierungspunkt sein, der noch wichtiger ist als eine ökologische oder soziale oder sicherheitspolitische Agenda?
So stehen die Grünen immer mehr da als die Partei, auf die sich jene verlassen können, die zunächst einmal eine sachlich und menschlich kompetente, zivile, umsichtige Politik haben möchten, als GRUNDLAGE für rationale politische Auseinandersetzungen.
Diese Grundlage ist in Gefahr.
zum Beitrag25.02.2020 , 15:27 Uhr
Für einige - nicht zuletzt in der WELT und bei BILD - hat Merz Charisma!
Für Charisma muss man hier und heute einigermaßen autoritär auftreten können. Das wirkt bei immerhin einer Hälfte der Bürger.
Die andere Hälfte legt eher weniger Wert auf Charisma als auf Kompetenz, Fairness, Kompromissfähigkeit, Gelassenheit.
In Zeiten der Unsicherheit sucht der Mensch nach - ähem - einem - ähem - Hitler?
Aber nein, es muss ja nicht gleich so ein Schlimmer sein! Ein halber oder viertelter Hitler wär wohl schon genug, sagen wir, so einer wie Orban oder Salvini oder Boris Johnson oder Putin oder Erdogan oder Kaczynski oder - ähem ähem - Trump?
Wollen wir jetzt mal gemeinsam nach einem LINKEN Charismatiker suchen? Dazu müsste man uns auf der sozialdemokratischen, grünen, linken Seite erst einmal zu dummen Charisma-Verehrern machen. Charismatiker gibt es nur, insofern ein Publikum sie dazu macht.
zum Beitrag25.02.2020 , 15:19 Uhr
Danke für den Hinweis. Nur 42% der Ostdeutschen halten die Demokratie für die beste Regierungsform. (Gegenüber 77% der Westdeutschen.)
Sollte man das in den Kommentaren der Medien, aber auch in den Reden der Politiker nicht etwas deutlicher thematisieren?
Und was für eine Regierungsform würden unsere lieben Ostdeutschen denn bevorzugen? - Das sagen sie wahrscheinlich lieber nicht laut. "Völkische Wahldiktatur" - würde ich mal annehmen. Etwas auf der Linie von Orban und Putin.
- Nur noch rudimentäre Gewaltenteilung, alle Macht der Exekutive! - Rechtsstaat völkisch definiert. - Weitgehende Gleichschaltung der Medien. - Die "Ehre der Deutschen" als Kernbegriff der Geschichtspolitik. - Schluss mit "Einwanderungsland"! - Völkische Diskriminierung: Geld nur noch für Deutsche! - Ethnische Säuberung, nach und nach.
- UND alle vier Jahre freie (!) Wahlen, in denen sich der charismatische Führer bestätigen lässt.
= illiberale "Demokratie" à la Orban.
Hamburg kann dann einpacken.
zum Beitrag18.02.2020 , 12:29 Uhr
"Für wie dumm hält sie die Leser? Die FDP wurde explizit darauf hingewiesen. Aber natürlich hat sie nicht damit gerechnet...
In Wahrheit hat mir Führungsclique der FDP nicht mit so viel Protest (auch in den eigenen Reihen) gerechnet."
Das trifft den Punkt. Schade, dass der/die Interviewer/in hier nicht nachgehakt hat.
zum Beitrag15.02.2020 , 22:01 Uhr
So drastisch wie Malene Gürgen hab ich es noch nicht gesehen ... aber jetzt habe ich den Eindruck, es entspricht auch meinen Erfahrungen.
Ich war einige Male in Ostdeutschland, hab mich umgesehen, umgehört, allerlei Gespräche geführt - und des öfteren gedacht, mein Gott, es ist ja hoffnungslos, was wollen diese Depressiven eigentlich?
Jammern, schimpfen, hetzen, pöbeln - bringt das einer Stadt, einem Dorf im Osten was? Stagnation bringt es. Wer möchte dort investieren?!
Wie Gürgen sagt - man kann eigentlich nur wegziehen und den Mürris ihre elende Welt überlassen.
Oder im Osten dort investieren, wo sich Inseln der Moderne zeigen, zum Beispiel in der Dresdner Neustadt. In Leipzig, Jena und Stralsund hab ich auch angenehme Erfahrungen gemacht.
Bei Pegida bin ich mal als "Feindbeobachter" mitgelaufen - und gar nicht aufgefallen: lauter alte Männer! Die paar tausend Pegidaner sind dann auf eine fast ebenso große Zahl von Gegendemonstranten aus der Dresdner Neustadt gestoßen - ausschließlich (!) junge Leute, Männer und Frauen gleich häufig.
zum Beitrag15.02.2020 , 21:23 Uhr
Prima Kommentar. Da lernt man was dazu. Außerdem war's ein Vergnügen, diesen Text zu lesen - in jeder Hinsicht ...
zum Beitrag12.02.2020 , 21:09 Uhr
Was Penkun fehlt, sind -- Ausländer. Polen zum Beispiel. Immerhin, der Bürgermeister war da nicht ganz tatenlos - aber was genau ist rausgekommen? Meine Erfahrung ist die: "Polen mögen wir hier nicht." - Wenn das auch in Penkun so ist, dann wundert mich der Niedergang nicht. Jede Grenzstadt MUSS ihre Grenzsituation konstruktiv nutzen.
Wie wär es außerdem mit einem Projekt, das Migranten vom Balkan in der Stadt ansiedelt - samt dazugehöriger Infrastruktur?
Oder - um noch krasser utopisch zu werden: Könnte man eine Siedlung namens Klein-Damaskus oder Klein-Aleppo errichten, für ca. 500 Syrer? Samt Infrastruktur und passenden Arbeitsmöglichkeiten? Man müsste mal ausprobieren, WIE man sowas erfolgreich hinbekommen könnte. (Schon klar, dass es auch schief gehen kann. Aber was hat Penkun denn noch zu verlieren?)
zum Beitrag12.02.2020 , 00:13 Uhr
Ich sehe weder in Thüringen noch in Berlin (dort: sportlich und politisch) ein Chaos.
Wer die hier angesprochenen Vorgänge für Chaos hält, dem fehlt es sowohl an Lebenserfahrung wie an solidem Geschichtswissen.
Aber so geht das heute. Jedes schöne Fußballtor ist gleich ein Traumtor, und jedes Wehwehchen ist gleich die Hölle auf Erden.
Der Sinn für Wahrheit und für reale Verhältnisse schwindet, wird ersetzt durch aufgeblähte Gefühle und hemmungslose Kommunikation.
Wir leben in Trumps Welt.
Ich sehne mich nach einer neuen Modebewegung: Nüchternheit, Umsicht, Besonnenheit, Nachdenklichkeit - stabilisiert durch die Beigabe von Demut.
zum Beitrag11.02.2020 , 17:50 Uhr
Kroteske - das mit dem K gefällt mir. Es passt. Alle Beteiligten (wir eingeschlossen) schlucken ständig Nahost-Kröten. Wohl bekomm's! Wirklich, es ist krötesk.
(Vielleicht haben wir jetzt gemeinsam ein neues Wort erfunden, Herr Motz!)
zum Beitrag11.02.2020 , 17:46 Uhr
Ich sehe, die Karte ist rasch aktualisiert worden. Danke.
zum Beitrag11.02.2020 , 12:52 Uhr
Die kleine Karte da oben ist nicht aktuell genug. Wär schön, wenn man sich die Mühe gäbe, sie den im Artikel berichteten Entwicklungen anzupassen und z. B. auch Saraqeb einzufügen.
zum Beitrag11.02.2020 , 12:49 Uhr
Worauf läuft das jetzt hinaus?
(1) Erdogan verliert. Er wird alle Gebiete, die er in Syrien besetzt hat, zurückgeben müssen; auch Afrin zB. (= Ein politisches Fiasko angesichts der hohen türk-imperialen Erwartungen und der osmanisch-kriegerischen Rhetorik.)
(2) Die Kurden werden sich wieder Assads Regime unterordnen müssen. (Leider. Hoffentlich bewahren sie sich eine gewisse Autonomie.)
(3) Ein großer Teil der Flüchtlinge wird nicht zurückkehren. Unsere syrischen Flüchtlinge in Deutschland werden überwiegend bleiben - und sich integrieren.
(4) Syrien ist auf längere Sicht kaputt - ökonomisch, politisch, kulturell.
(5) Syrien wird weiter ganz und gar vom Iran und von Russland abhängig sein.
(6) Der Frieden wird vielleicht nur die Ruhepause vor dem nächsten Bürgerkrieg sein. (Der in 10 oder 20 Jahren die Tragödie fortsetzen wird.)
(7) Erdogan sitzt im Moment zwischen den Stühlen - hart und etwas lächerlich. Seine Situation (an sich: contra NATO, nah bei Putin) ist arg kompliziert geworden. Es sieht so aus, als ob sie in diesem Jahr noch komplizierter werden wird. Den syrisch-russisch-iranischen Vormarsch kann Erdogan nur verzögern, nicht aufhalten. Erdogan hat am Ende nur noch Feinde ... Oder findet er noch einen gesichtswahrenden Ausweg?
zum Beitrag10.02.2020 , 20:10 Uhr
Kuss ist Kuss? (1) Ich küsse meine Frau auf den Mund. (2) Ich küsse ein kleines, mir nicht verwandtes Mädchen auf dem Spielplatz auf den Mund. Kuss = Kuss? - Wer ist so pervers und möchte das behaupten?
Wahl ist gleich Wahl? (1) AfD möchte sich den "bürgerlichen" Parteien anbiedern, sie von sich abhängig machen - und wählt Kemmerich. (2) AfD möchte dem Todfeind, Rot-Rot-Grün, schaden und wählt -hahaha - Ramelow. Wahl (1) = Wahl (2)? - Wer ist so pervers und möchte das behaupten?
zum Beitrag10.02.2020 , 20:00 Uhr
Die BundesCDU hat ziemlich stark und glaubwürdig reagiert. Es gibt aber auch starke Kräfte in der CDU, die die Kooperation mit der AfD als Zukunftsoption sehen. DAS macht mir Sorgen. Auch wenn es noch nicht so weit ist - noch hat die CDU zu viele Wähler, die eine Zusammenarbeit mit den Rechtsradikalen ablehnen. Noch.
zum Beitrag06.02.2020 , 00:53 Uhr
Pyrrhos-Sieg für die AfD.
Jetzt werden CDU, CSU und FDP erst recht dafür sorgen, dass es künftig zu keiner Kooperation mit der AfD kommen kann.
Sie müssen dafür sorgen. Sonst gehen sie im Westen unter: Sie würden sonst sowohl hin zur Mitte als auch nach rechts verlieren. Ein Teil der Wähler ginge zu Grünen und SPD, ein anderer Teil ginge - erleichtert - zur koscher gewordenen AfD.
Union und FDP werden nicht Selbstmord verüben wollen. Nehme ich an. Ergo ...
Siehe die aktuellen Reaktionen! Man merkt, die wissen, es geht um ihre Existenz.
(Es gibt bei den Konservativen allerdings auch einige Deppen, die das nicht kapiert haben und wohl auch nie kapieren werden.)
zum Beitrag31.01.2020 , 22:08 Uhr
Tombs: "In Zukunft werden wir unsere Politik weniger an Europa ausrichten – wozu sollten wir sonst zwei riesige neue Flugzeugträger bauen?"
Da werden sich die Mächte der Welt aber erschrecken!
Zeigt nicht dieser eine Satz von Tombs, was für ein nostalgisches Weltbild hinter seiner Brexit-Manie steckt?
zum Beitrag31.01.2020 , 22:05 Uhr
Tombs: "Unsere wirtschaftlichen Verflechtungen mit der Eurozone sind zwar wichtig, ihre Bedeutung nimmt aber ab. Wir betreiben weniger Handel mit der EU als jeder andere Mitgliedstaat, unsere Exporte in Nicht-EU-Länder hingegen wachsen dreizehnmal schneller als jene in Länder der Europäischen Union."
Ist das so? 13x schneller ...
Die EU wird weniger wichtig. Ok, China und Indien werden wichtiger, aber wie hoch ist der Anteil der EU am britischen Handel? Knapp 50%, habe ich mal gehört. Und für den soll es nun Barrieren geben, teure Handelsschranken.
Tombs: "Ein einfaches Freihandelsabkommen mit Europa würde uns ermöglichen, störungsfreien Handel mit dynamischeren globalen Märkten auszuhandeln."
Da schauen wir mal! Wie wird wohl das "einfaches Freihandelsabkommen mit Europa" am 31.12.2020 ausschauen? Und wie der "störungsfreie Handel" mit den dynamischeren Märkten, also z. B. China?
Moderne Ökonomie ist intensiv global vernetzt und braucht deshalb möglichst barrierefreien Handel. Der ist nur durch gemeinsame Regeln zu erreichen ... GB klinkt sich aus. Das wird teuer.
zum Beitrag31.01.2020 , 21:54 Uhr
Ich zitiere Tombs; "Der Brexit stärkt den Zusammenhalt im Vereinigten Königreich, weswegen Nationalisten in Schottland, Nordirland und Wales ihn hassen."
Es ist offensichtlich, dass das Gegenteil der Fall ist. Wird der Brexit-Schaden hoch, wird Schottlands Mehrheit für Unabhängigkeit - im Moment schon auf 51% gewachsen - auf die 60% zugehen. Nordirland wird schon wirtschaftlich (durch die Zollgrenze) der Republik Irland näherrücken, die irische Vereinigung wird ökonomisch vorbereitet.
In England selbst wird der englische (un-britische) Nationalismus weiter zunehmen. Schottlands und Nordirlands Zukunft liegt in der EU.
zum Beitrag08.01.2020 , 12:39 Uhr
Ich würde das Verhindern einer Neuauflage der türkis-braunen Koalition nicht abwerten. Es ist das, was angesichts des Wahlergebnisses konstruktiv möglich war.
Eine neue ÖVP-SPÖ-Koalition war ausgeschlossen, da die SPÖ keinen Selbstmord begehen wollte. Es blieben drei Möglichkeiten: a) ÖVP-FPÖ b) ÖVP-Grüne c) Neuwahlen mit dem Aufruf an die Österreicher, jetzt dem Kurz endlich die absolute Mehrheit zu geben, damit das Land wieder regiert werden kann.
Ich vermute, dass c) die längerfristige Perspektive der Kurz-ÖVP ist.
Unter den gegebenen Möglichkeiten ist Option b) am besten. Auch wenn die Grünen kaum Grünes & Linkes im Regierungsprogramm unterbringen können. Es gibt nun mal dafür nicht genug Wählerstimmen.
Mir ist es wichtig, dass die Partei, die ich bevorzuge, flexibel im Rahmen des Möglichen Politik macht - und das hat sie in Österreich gut angefangen.
zum Beitrag08.01.2020 , 12:20 Uhr
Wer auf dieser Welt ist eigentlich noch links, wenn man Rolf B,s Maßstab anlegt?
Wie viel Prozent würden diejenigen in Deutschland auf die Wählerwaage bringen, die Rolf B. als authentisch links anerkennen könnte?
Aus dem Blickwinkel von Rolf B. sind alle Parteien Deutschlands vermutlich AfD-nah.
Deutschland wählt also fast 100% rechts.
Könnte man eine solche Sicht nicht auch als politischen Selbstmord bezeichnen?
zum Beitrag07.01.2020 , 14:39 Uhr
@ Schöffel contra Schimmel:
Die zwei präsentieren Extrempositionen, die der Sachlage nicht gerecht werden.
Weder sitzen die deutschen Grünen im Überzeugungs-Bunker, noch könnte es für sie als Alternative um Seehofers " letzte Patrone" an der Grenze gehen.
Auch die deutschen Grünen sind kompromissfähig. Gottseidank.
Und gut für uns, dass in Deutschland der Kompromiss migrationsfreundlicher ausfallen könnte als in Österreich. Die Einsicht, dass wir durch Migration gewinnen, ist bei uns stärker verbreitet, das Ressentiment weniger breit vertreten.
Insofern stimme ich Baerbocks Distanzierung vom österreichischen Koalitionspapier zu.
zum Beitrag07.01.2020 , 14:32 Uhr
Rolf B, die CSU ist "schwarz", aber nicht "braun", und die Grünen in Bayern haben der CSU die Koalition angeboten, sie haben sie diesbezüglich nicht "angefleht".
Ich bin als treuer Grün-Wähler sehr erfreut, dass meine Partei flexibel und kompromissfähig ist. Ich würde sie sonst nicht wählen können.
Ich gratuliere den Grünen in Österreich zu ihrer Entscheidung - und verstehe, dass die Situation der Grünen in Deutschland günstiger ist: dass wir hier selbst in einer Koalition mit der CDU eine migrationsfreundlichere Politik durchsetzen könnten, als das in Österreich möglich ist. Insofern halte ich auch Baerbocks Distanzierung vom österreichischen Koalitionsvertrag für richtig.
zum Beitrag07.01.2020 , 14:27 Uhr
Es ging nicht zuletzt darum, eine erneute Koalition der ÖVP mit der FPÖ zu verhindern. Das wäre doch wohl die Alternative gewesen - und Sie, Herr Czako, scheinen diese Lösung vorzuziehen.
zum Beitrag07.01.2020 , 14:25 Uhr
1. Die Lage in D ist anders als die Lage in A. Die Union hat keine 37% und keinen Kurz, die Grünen liegen bei ca. 22% und teilen ihre relativ migrantenfreundliche Politik mit SPD und der Linken, also über 40%.
2. Die zwei anderen möglichen Optionen in A wären gewesen: a) Koalition ÖVP-FPÖ; b) Neuwahl mit eventuell absoluter Mehrheit für Kurz (denn wenn keine Koalition mehr geht, liegt es für die Wähler nahe, der stärksten Partei die absolute Mehrheit zu geben; eine Regierung braucht man schließlich.)
3. Wäre Kurz in der Migrationspolitik wieder in die Mitte gerückt, hätte er der FPÖ Tür und Tor für ihr Comeback geöffnet.
4. Die Grünen in A haben respektiert, was die sehr breite und intensive Mehrheitsmeinung der Österreicher in Sachen Migration ist. Sie haben es respektiert, ohne diese Position zu teilen.
5. Das Risiko für die Grünen ist groß. Größer aber wäre das Risiko bei einer Ablehnung. Mindestens die Hälfte der Grün-Wähler hätten es den Grünen nicht verziehen, wenn diese der ÖVP den Weg zur erneuten Koalition mit der FPÖ nahegelegt hätten.
zum Beitrag19.10.2019 , 00:01 Uhr
Mein Vorschlag: Zweites Referendum mit der Wahl: BoJo-Brexit ODER Remain.
Könnte man schon Ende November oder Anfang Dezember durchführen.
Wer ist dagegen? Mit welchem Grund?
zum Beitrag18.10.2019 , 23:58 Uhr
Wieso sollten die Remainer für ein Brexit-Abkommen votieren, das England eindeutig ärmer machen wird? Und das darauf abzielt, England radikal zu deregulieren?
Das möchte ich DoJo gern fragen.
(Ich könnte mir vorstellen, dass auch DoJo so wie BoJo seine Hoffnungen auf die "schöpferische Zerstörung" setzt, nur, anders als BoJo, eher auf die Chance einer Labour-Regierung, England sozialistisch zu machen, wenn der Brexit und die Deregulierung das Land hinreichend verwahrlost und radikalisiert haben. - Ist nur mal eine Spekulation.)
zum Beitrag18.10.2019 , 23:54 Uhr
May hätte schon auch gern diese Johnson-Lösung vorgeschlagen - aber sie durfte nicht. Johnson & Co waren kategorisch leidenschaftlich dagegen.
Die EU hätte diese Grenzziehung für die Handelsunion auf dem Meer zwischen Irland und England ebenfalls akzeptiert. Aber diese Lösung durfte von May nicht eingebracht werden.
Man lese mal nach, was die rabiaten Brexiter bisher vorgebracht haben gegen genau die Nord-Irland-Zollunions-Lösung, die jetzt das Ei des Kolumbus sein soll.
zum Beitrag17.10.2019 , 14:12 Uhr
Ich lese die vielen interessanten Kommentare zu Handkes Nobelpreis - es sieht so aus, als ob ihm die Verleihung des Preises schadet.
Künstlerisch gesehen hat sein Werk einige Qualität - aber es ist für die meisten (auch für mich) kaum lesbar, es ist alles in allem zu langweilig.
Dazu kommt nun, dass wir an die politischen Entgleisungen erinnert werden, wie sie Rathfelder hier kompetent aufführt.
Handkes Reaktionen verstärken den Eindruck, dass wir es mit einer unangenehmen Person zu tun haben.
Das alles wirft einen Schatten auf sein Werk.
In manchen Fällen schadet der düstere politische Schatten dem Autor nicht - als Beispiele nenne ich Shakespeare, Kleist, Fontane, Dostojewskij, Sartre, Naipaul und Brecht. Man kann sie alle für gewisse politische Unerträglichkeiten in die Pfanne hauen - aber ihre künstlerische Qualität und der Respekt vor der großen Persönlichkeit retten sie.
Bei Handke gelingt mir die ästhetische und menschliche Ehrenrettung nicht. Was enthält sein Werk, das es über die üblen Entgleisungen glaubwürdig erheben könnte?
Das möchte ich die Verteidiger Handkes fragen.
zum Beitrag16.10.2019 , 00:21 Uhr
Rolf B. hat durchaus recht. Auch im Ton, auch in der Wahl der Worte.
Man sollte aus diesem Wolf kein Hunderl machen wollen ... Das wollen diese "Wölfe" auch nicht sein. Sie betrachten uns als ihre Feinde und verachten und verabscheuen das Land, in dem sie leben.
Ich hoffe, sie ziehen nach und nach die Konsequenz aus ihrer Verehrung der Heiligen Türkei und des Büyük Lider - und kehren dem Land, das sie verachten und hassen, den Rücken.
zum Beitrag16.10.2019 , 00:12 Uhr
Das Verhalten der bornierten Nationaltürken ist bemerkenswert: die offene Propaganda, die Özil und Gündogan für den Hetzer und Diktator Erdogan gemacht haben; die wiederholte Huldigung für einen Angriffskrieg jetzt ...
Wenn man das alles durchgehen lässt - was kommt dann als nächstes?
Fußballer sind auch Bürger, und Bürger dürfen eine politische Meinung haben und sie öffentlich ausdrücken. Aber im Stadion als militärischen Gruß an eine Armee auf verbrecherischer Mission?
Und - im Fall Özil + Gündogan - in der deutschen Nationalmannschaft, obwohl die beiden einem Hetzer gegen Deutschland zujubeln? Einem, der regelmäßig Deutsche verhaften lässt?
Die beiden können ihre Verehrung für den Politverbrecher ruhig zeigen - aber sollte es uns nicht zu Konsequenzen veranlassen? Gündogan spielt gut - sollte er aber nicht eher für den Mann spielen, den er ausdrücklich als SEINEN Präsidenten benannt hat?
zum Beitrag15.10.2019 , 23:52 Uhr
Spannende Frage: Wie viel wird Putin Erdogan in Nordsyrien zugestehen?
Eigentlich müsste er Erdogan sagen: "Syriens Souveränität wird vollständig wieder hergestellt und von uns Russen garantiert. Zurück in die Türkei, Erdogan! Mit Mann und Maus!"
Da Putin aber Erdogan gegen die NATO gebrauchen möchte, könnte er Assad dazu zwingen, Zugeständnisse zu machen. Vielleicht sogar territoriale?
Es würde mich aber wundern, wenn die Zugeständnisse so weit gingen, dass Manbidsch oder Kobane unter türkische Herrschaft gestellt würden.
Es würde mich wundern ... nun ja, ich hab schon das eine oder andere zum Wundern vorgesetzt bekommen. Ich schaue gespannt zu und warte geduldig ab.
(Ich hätte nicht gedacht, dass Erdogan tatsächlich in Nordsyrien einmarschiert - denn es ist offensichtlich ein Fehler, der sich - mittelfristig zumindest - rächen wird: Die Rechnung kann nicht aufgehen. Diese Invasion ist also nicht in Erdogans eigenem - längerfristigen - Interesse.)
zum Beitrag14.10.2019 , 23:46 Uhr
Vermutungen:
(1) Erdogan wird sich nicht ganz aus Syrien herausdrängen lassen. Putin wird Assad dazu zwingen, hier Zugeständnisse zu machen. Erdogan wird es nicht wagen, sich Putins Wünschen in Syrien entgegenzusetzen. Putin wird versuchen, Erdogan weiter als Schachfigur gegen die NATO im Spiel zu halten.
(2) Viel wird Erdoganistan dabei nicht bekommen. Aber vielleicht reicht es zur Gesichtswahrung.
(3) Die Entfremdung der Türkei gegenüber dem Westen nimmt weiter zu, steigert sich. Irgendwann kommt es zum Bruch.
(4) Den Bruch mit NATO und dem Westen könnte die Türkei wirtschaftlich nicht durch russischen Ersatz kompensieren, es käme also zur ökonomischen Katastrophe. Ergo wird Erdogan diesen Bruch zu vermeiden versuchen.
(5) Die Türkei bringt wirtschaftlich, kulturell und politisch zu wenig auf die Waagschale, um sich den Dauerkonflikt an der südlichen Grenze und den Dauerkonflikt mit der EU und den USA leisten oder um die Großmachtpolitik machen zu können, die sie der türkischen Öffentlichkeit gegenüber ständig verkündet.
(6) Die Wirtschaftskrise der Türkei wird sich dramatisch verschärfen.
(7) Die NATO sollte schleunigst die Atomwaffen von Incirlik abziehen.
(8) Der Büyük Lider wird seine Macht in der Türkei um jeden Preis verteidigen - so, wie Assad die seine in Syrien. Um jeden Preis!
(9) Mittels harter Wirtschaftsmaßnahmen könnte der Westen die Türkei und damit Erdogan in die ökonomische Katastrophe stürzen. Die Wirtschaft will das vorerst noch nicht zulassen - und weiter Profite machen. Aber irgendwann wird das Seil reißen, an dem Erdogan immer heftiger zerrt.
Wie gesagt: Es sind Vermutungen.
zum Beitrag14.10.2019 , 14:29 Uhr
Abwarten.
Werden Syrien/Russland/Iran militärisch mit den türkischen Truppen aneinandergeraten?
Werden EU und USA spürbare Sanktionen gegen die Türkei beschließen?
Ich frage, weil ich es nicht weiß, nicht vorhersagen kann.
Nächster Schritt: Was spricht jeweils dafür, was dagegen?
Dritter Schritt: Was passiert, wenn ...
Also, was passiert, wenn Türken und Syrer/Russen aufeinander schießen? Wird sich die Türkei dann rasch zurückziehen, die Sicherheitszone aufgeben? Oder wird Putin den Türken erlauben, sie einzurichten?
Was passiert, wenn EU und USA tatsächlich spürbare Sanktionen gegen die Türkei aussprechen würden? - Da sich die Interessen der Türkei und Russlands in Syrien widersprechen und da Russland einen Kapitalabzug aus der Türkei nicht kompensieren könnte, müsste Erdogan zurückstecken? (Er könnte sich nicht vorbehaltlos auf die russische Seite schlagen.)
zum Beitrag14.10.2019 , 14:19 Uhr
Ich stimme Ihnen zu. Aber ich möchte ergänzen: Immerhin unterstützt die EU den Angriff der Türkei nicht, sie verurteilt ihn sogar, wenn auch vorerst noch keine Sanktionen erfolgen.
Könnte sein, dass welche kommen. Könnte auch nicht sein. Ich bin gespannt. Sanktionen gegen ein NATO-Land ... Ist die Türkei wirklich noch in der NATO?
zum Beitrag13.10.2019 , 15:22 Uhr
Die autoritär tendierenden Rechtspopulisten stehen vor der interessanten Entscheidung: Befürworten sie national-soziale Politik (wie in Polen und Frankreich) oder marktradikale Politik (wie in den USA, GB).
Wie lässt sich die AfD hier einordnen? Weidel und Meuthen sicher marktradikal, Götz Kubitschek (Antaios, IfS) wohl eher national-sozial. Höcke? Gauland?
Wie steht eigentlich die AfD zur PiS - und wie die PiS zur AfD? Ich vermute mal, dass sie sich gegenseitig widerwärtig finden. Aus ganz banal nationalistischen Gründen. Geschichtsbedingt, sozusagen. Aber auch, weil die AfD Putin toll findet - was die PiS sicher ihr nicht verzeihen kann.
zum Beitrag28.09.2019 , 21:26 Uhr
"...wenn der demokratische Teil Europas sich nicht endlich bemüht klare und rechtsverbindliche Ansagen zu machen."
Konkret, bitte!
zum Beitrag28.09.2019 , 21:24 Uhr
"Politik ist in Österreich nicht mehr Zahlen, Daten, Fakten, kein Diskurs im Sinne von Rede und Gegenrede, keine Auseinandersetzung um das beste Argument."
Nicht nur in Österreich. Handelt es sich um einen säkularen Trend hin zu irrationaler (verrückter) Politik?
Die Institutionen der Aufklärung (die immer checks&balances, kritische Selbstkontrolle und Kontrolle von außen möglich machen) halten noch, aber sie werden erschüttert und fangen an zu wanken.
Ein säkularer Trend - und nicht eine vorübergehende Mode oder Welle, die bald von einer rationalen korrigiert werden wird?
Könnte es sein, dass die Menschheit sich selbst überfordert durch die Welt, die sie sich (naiv und ungeplant) geschaffen hat?
zum Beitrag28.09.2019 , 00:45 Uhr
Wird Kurz wirklich wieder mit der FPÖ ins ibitzige Bett steigen?
Die Argumente von Natascha Strobl sind schlüssig. Es spricht also vieles dafür.
Aber es spricht auch etwas dagegen. Was, wenn es Hofer nicht gelingt, sich als Saubermann der FPÖ hinreichend durchzusetzen (vorausgesetzt, dass er das überhaupt will)?
Wenn Kurz JETZT ins Ibiza-Bett steigt, beschmutzt er sich auch selber. Wenn er JETZT den blaubraunen Ösi-Orbanisten ein dickes Stück Macht für die Fortsetzung ihrer Machenschaften überträgt, wird jeder Dreck auch an ihm haften bleiben - er kann nicht mehr sagen, er sei nicht gewarnt gewesen.
Die politische Ehe mit der FPÖ ist für Kurz ein Risiko.
Das ließe sich nur rechtfertigen, wenn er - langfristig planend - auf die Zerstörung der FPÖ und deren Ersatz durch seine türkise ÖVP zielt.
Womit ich wieder bei Ihnen, Natascha Strobl, lande: Es wird wohl so kommen, wie Sie es erwarten.
zum Beitrag28.09.2019 , 00:34 Uhr
Zu einem großen Teil stimme ich Ihnen und Coriander23 zu.
Es ist trotzdem nicht so leicht zu erklären, warum Leute, die eindeutig KEIN Interesse daran haben, marktradikale Politik zu unterstützen und elitären Demagogen nachzulaufen, die sich volkstümlich vulgär geben.
Natürlich, der frühere Wirtschafts- und Fortschrittsoptimismus ist weg. Der Abstiegsdruck auf die bisher breite Mittelschicht nimmt immer weiter zu. Die Revolutionierung der Lebens- und Arbeitswelt durch neue Technologien hat ein atemberaubendes Tempo angenommen. Die Individualisierung steigert sich bis zur anarchischen Fragmentierung der Gesellschaft.
WENN das so ist - ist dann die naheliegende Reaktion der Betroffenen, verrückt zu werden?
Gibt es eine Alternative zu diesem Verrücktwerden?
Kennen Sie das Lied aus Brechts Dreigroschenoper - Jenny die Seeräuberbraut? Sie träumt sich groß und träumt von der Gewalt gegen ALLE anderen. Der Traum der Machtlosen, Gedemütigten. Brecht versteht Jenny - auch wenn er natürlich meint, sie sollte nicht bloß träumen, sondern ihre Aggressivität solidarisch klassenkämpferisch einbringen.
Was hieße das heute?
Außerdem würde ich gerne wissen, wie das gehen soll: die Sorgen dieser (verrückt werdenden, verrückt gewordenen) Menschen anzusprechen, wie Sie sagen. Wie soll ich - ein Weltbürger, grün & rot, kühler Pragmatiker in der Politik - dies anfangen?
Wie sollen SPD, Grüne und Linke dies anfangen? Oder die Gewerkschaften?
zum Beitrag27.09.2019 , 21:01 Uhr
Die besonders interessante Frage ist hier: WARUM wählen so viele Leute rechtspopulistische Parteien wie ÖVP und FPÖ? WARUM fallen sie so gern darauf herein, wenn die Eliten den Underdog spielen und sich als Sprecher der Opfer gerieren?
Es scheint so offensichtlich gegen ihre Interessen zu sein, dass man sich wundert - jedenfalls solange man annimmt, die primären Interessen der Menschen läge im Materiellen.
Vielleicht unterschätzen wir da die, nun, wie soll ich sie nennen, die "sentimentalen" Interessen? Die "gefühlten" Interessen? Das Interesse an Rache, an Bestrafung, an Ausgrenzung? Das Interesse daran, GUT zu sein und das BÖSE zu bekämpfen? Die Lust am Destruktiven?
Hass und Verachtung geben vielen Menschen eine tiefe Befriedigung.
Einmal angenommen, meine Überlegungen weisen in die richtige Richtung - was würde politisch daraus folgen?
Jedenfalls würden wir uns fragen müssen, WARUM diese Neigung zum Verrückten, Perversen, Destruktiven so stark geworden ist.
zum Beitrag25.09.2019 , 01:59 Uhr
Welche - vergleichbaren - Fehler hätte er denn sonst begangen?
zum Beitrag25.09.2019 , 01:58 Uhr
Jetzt ist er raus - für viele von denen, die diesen einen Fehler genüsslich nutzen.
Insgesamt wird das wenig Wirkung haben - außer der einen, dass sich Habeck noch mehr bemühen wird, wirklich ALLE Hausaufgaben gründlich zu machen.
Der Mann ist lernfähig.
zum Beitrag25.09.2019 , 01:55 Uhr
Was Sie beschreiben, ist 1 Fehler. Und?
Ich nehme an, dass Habeck - wie jeder, der öffentlich Verantwortung trägt und sich entsprechend öffentlich äußern muss - weitere Fehler machen wird.
Sowohl tatsächliche, wie den, über den wir hier reden, dazu auch welche, die nur von interessierter Seite als Fehler bezeichnet werden.
Den fehlerlosen Politiker wird es nie geben. Den Politiker, dem in Debatte keine Fehler unterlaufen, auch nicht.
Habeck macht bemerkenswert selten Fehler. Ich wundere mich, wie Habeck - und viele andere Politiker mit ihm - das schaffen. Mir selber würden sehr viel mehr Fehler unterlaufen.
zum Beitrag25.09.2019 , 01:46 Uhr
Sehr gute Antwort auf Dominik Johnson.
In internationalen Abhängigkeiten sind heute so intensiv, dass man viele Probleme nur noch übernational anpacken kann.
Das, was GB allein hätte längst anpacken können, würde es in der EU besser voranbringen können als außerhalb.
zum Beitrag24.09.2019 , 11:08 Uhr
Wer wäre für "Frau Kirschgrün" wählbar?
zum Beitrag24.09.2019 , 11:06 Uhr
Der macht 1 Fehler - und jetzt ist er raus!
- Ich nehme an, dies meinen oder wünschen diejenigen, die diesen Maßstab auch streng bei sich selbst anlegen.
Weswegen sie nie nie nie zugeben werden, einen ernsthaften Fehler gemacht zu haben, wenn sie (offensichtlich) einen gemacht haben.
Jetzt richten sie ihren Inquisitionsfinger auf Habeck - und merken nicht, dass dabei drei Finger auf sie selbst zurückweisen.
zum Beitrag24.09.2019 , 10:54 Uhr
Ein Kommentar, dem ich zustimmen kann, JLMG.
zum Beitrag24.09.2019 , 10:53 Uhr
Damit relativiert sich Ihre Einschätzung von Habecks Fehler, "Frau Kirschgrün". Wie Sie den Irrtum Habecks weiter unten eingeschätzt haben, offenbart sich nun als HETZE.
Man sollte nie einem Poster zustimmen, der HETZT.
zum Beitrag23.09.2019 , 19:13 Uhr
Ich denke bei solchen peinlichen Fehlern wie diesem hier von Habeck vor allem an meine EIGENEN gelegentlichen (und ebenso peinlichen) Fehlleistungen - auf Gebieten, auf denen ich an sich durchaus Fachmann bin und Fachmann zu sein behaupte.
zum Beitrag16.09.2019 , 12:08 Uhr
Höcke&Co schätzen Russland und Ungarn sehr, zeigen diese Präferenz offen, für jeden erkennbar.
Wie sieht es mit der Pressefreiheit in Russland und Ungarn aus?
Dürfen wir schließen, dass sich Höcke&Co ähnliche Verhältnisse auch für Deutschland wünschen?
Vor diesem Hintergrund ist Höckes Drohung zu sehen. Und ernst zu nehmen.
zum Beitrag07.09.2019 , 22:27 Uhr
Wenn ich so etwas über Erdogan und seine (!) Justiz lese, denke ich auch an die vielen deutschtürkischen Erdogan-Fans, die genau solche repressive Politik in der Türkei gut finden. Ich denke an die vielen Deutschtürken, die völkisch-nationalistisch bzw. islamistisch-nationalistisch orientiert sind und in Erdogan ihren Helden sehen.
Und ich denke an den Teil der eher Links-Stehenden, der es für "rassistisch" oder zumindest türkenfeindlich hält, wenn ich diese Parteinahme feststelle und ausspreche.
Drittens: Soeben droht Erdogan wieder mit der Grenzöffnung für syrische Flüchtlinge. Anlass für noch mehr Beschwichtigungspolitik Deutschlands und der EU?
zum Beitrag07.09.2019 , 22:12 Uhr
Mir von vorn bis hinten unverständlich, was Sie schreiben, Heliumatmer. Irgendwie "übergriffig". Themaverfehlung außerdem.
zum Beitrag07.09.2019 , 01:00 Uhr
Eine persönliche Überlegung.
Im Alltagsleben mache ich einen Bogen herum um Fanatiker und um verantwortungslose Typen wie BoJo.
In der Politik geht das wohl nicht so leicht. Da muss man mit ihnen leben, sich auf sie einrichten, ggfs. auch mit ihnen reden, auch mal was vereinbaren.
Aber gibt es nicht auch im politischen Handeln die - ich vermute: kluge - Verfahrensweise, diese destruktiven Typen und Gruppen auf Distanz zu halten?
Im konkreten Fall Brexit/Tories sähe das vielleicht so aus: Man lässt sie auflaufen. Auch wenn es für die EU einige zusätzliche Kosten verursacht.
Denn wenn man den Destruktiven das Gefühl gibt, dass sie mit ihrem Verhalten etwas erreichen, füttert man sie nur und verführt andere dazu, es auch auf diesem Weg zu versuchen.
Ich gebe zu, mir ist nicht ganz klar, wie man diese Überlegung in der praktischen Politik umsetzen kann, ohne dass man sich dabei selber ins Knie schießt.
zum Beitrag07.09.2019 , 00:49 Uhr
Genau das vermute ich auch. DoJo aber wohl nicht. Hat er Argumente dafür?
Die EU erlaubt die zollfreie Grenze im Falle der Annahme des May-Vertrags bis 2020, hören wir. Bis dahin wird man also den Schmuggel akzeptieren. Aber länger geht wohl nicht.
Und Regeln, wie er ohne Zollgrenze und ohne Überwachung der Zollgrenze verhindert werden kann, scheint es nicht zu geben.
Also, ich stelle mir das - als Laie! - so vor: Eine englische Firma kauft Volkswagen aus D. Die Wagen werden über Dublin nach Belfast und von dort rüber nach E geliefert. Ohne den Zoll, den eine Anlieferung über den Kanal erforderlich gemacht hätte. Vielleicht rechnet sich das ja.
Es würde aber wohl ein, zwei Jahre dauern, bis diese illegale Transfer-Linie fest eingerichtet ist - es wird rechtzeitig eine funktionierende Zollgrenze geben müssen.
Liege ich mit solchen Annahmen falsch, oder schief?
Dominic Johnson, was meinen Sie dazu?
zum Beitrag07.09.2019 , 00:40 Uhr
Leider leider ist das nicht so. Es gibt Wahlen, und BoJo gewinnt sie haushoch - weil sich die Brexitstimmen (40%) auf ihn vereinigen, die Remain- und ContraNoDeal-Stimmen aber verteilen auf Labour und LibDem+Green. Dank Corbyn.
Corbyn wird BoJo den Brexit und den Wahlsieg gewähren. Indem er die nötige taktische Wahlabsprache mit LibDem+Green verweigern wird.
Boris hat also leider nicht fertig.
Möglicherweise geht aber auch ohne Wahl der Brexit zum gewünschten Termin über die Bühne, weil sich wegen Labour die Gegner nicht einigen können auf die nötigen Schritte.
zum Beitrag07.09.2019 , 00:36 Uhr
Ich habe nicht genug Ahnung von den Zollunions-Regelungen und den Möglichkeiten ihrer Anpassung an besondere Verhältnisse.
Ich nehme aber doch an, dass für Irland das Problem nicht darin bestehen wird, dass es von der EU durch eine Hürde abgegrenzt würde.
Das Problem dürfte darin liegen, dass eine zoll-offene Grenze zu einem Land, das nicht Mitglied der EU ist, zum Schmuggel einlädt. Jedenfalls nach einiger Zeit. Man kann also vielleicht ein oder zwei Jahre diese Grenze wohl einfach mal offen lassen, aber dann wird sie zollbewehrt überwacht werden müssen.
Vermute ich. Als Laie.
zum Beitrag06.09.2019 , 21:54 Uhr
Einmal angenommen, die EU verzichtet in Irland auf Zollkontrollen, ohne dass Nordirland in der Zollunion bleibt -
(1) Was ließe sich dann alles über die irische Grenze schmuggeln? Und ist die EU nicht an allen ihren Grenzen an die Regelungen der Zollunion gebunden?
(2) Würde Farage DANN dem Vertrag zustimmen? Ich nehme an, dass die Brexit-Partei dann BoJo als Verräter hinstellen wird. Fiasko für die Tories in den Wahlen ...
(3) Jemandem, der wie BoJo verhandelt, kommt man nicht entgegen. Man lädt sonst andere dazu ein, geradeso halsbrecherisch der EU gegenüberzutreten - in der Annahme, dass die schon einknicken werde.
Das sind meine drei Einwände gegen den - interessanten, lesenswerten, bedenkenswerten! - Artikel von Dominic Johnson.
zum Beitrag28.08.2019 , 14:24 Uhr
Wäre es klug, allen künftigen Verhandlern mit der EU zu signalisieren: Macht es so wie BoJo! Erpresst die EU! Spielt verrückt - und rechnet damit, dass die EU vernünftig bleibt und darum nachgibt!
Das andere Problem: Zugeständnisse könnte die EU nur in kleinen, marginalen Aspekten machen, ohne das eigene Gefüge in Frage zu stellen. Mit pea nuts wäre BoJo aber nicht gedient.
Ich könnte mir vorstellen, dass die EU pea nuts anbietet - auch ganz strategisch. BoJo lehnt sie ab - und wo liegt dann wieder der Schwarze Peter?
zum Beitrag27.08.2019 , 20:47 Uhr
Das gibt die Richtung vor, auf der wir sogar schon kurzfristig Erfolg haben könnten.
Außer Soja kommen wohl noch weitere brasilianische Produkte in Frage, auf denen sie möglichst sitzen bleiben sollen, solange sie den der Menschheit gehörenden Wald nicht zu schonen und wieder aufzuforsten anfangen.
Als Gegenleistung würde ich mir dreistellige Milliardenbeträge jedes Jahr vorstellen können, die WIR (EU, USA, Japan, China) gemeinsam investieren müssten - dort, wo noch Wälder sind oder aufgebaut werden könnten.
zum Beitrag27.08.2019 , 20:42 Uhr
Keinen Euro für Bolsonaro!
Die EU sollte sofort, nach Möglichkeit, alle Geschäfte mit Brasilien stornieren und dafür sorgen, dass Brasilien erst einmal Bolsonaro stürzt.
Man muss rasch dafür sorgen, dass die korrupten Eliten in Brasilien ein "brennendes" Interesse an einer ökologischen (und letztlich auch sozialen) Politik bekommen.
Schluss mit der Komplizenschaft!
Wenn die Ökö-Zerstörer Verluste machen, weil wir ihr destruktives Handeln sanktionieren, werden sie anfangen, sich in ökologische Politik zu verlieben.
DARAUF muss man setzen. Und nicht darauf, jetzt schnell noch ein paar qkm von dem gerade brennenden Wald zu retten.
Eine auch politisch nachhaltige ökologische Re-Orientierung Brasiliens wird außerdem nicht mit 22 Mill Euro, sondern mit dem 1000fachen dieser Summe (jährlich) erst möglich werden.
zum Beitrag25.08.2019 , 19:23 Uhr
Auch hier stimme ich Peter Pane zu. -
Gegenüber Fanatikern bin ich allergisch, egal, ob sie fanatisch von rechts oder von links her geifern. Sobald sie die Macht dazu haben, richten sie Unheil an.
zum Beitrag25.08.2019 , 19:19 Uhr
"Anti-Faschisten (Antifa) und Anti-Rassisten (Antira) sind gut - tugendhaft, rechtschaffen und altruistisch, und AFD, NPD, "Pegida", Identitäre & Co, also Faschisten und Rassisten, sind böse - asozial, xenophob und nihilistisch. 8-)"
Was signalisiert dieses 8-)? - Dass es Satire ist? Aber ich lese dann weiter und sehe, es ist nicht Satire, sondern --- TRUMP. Mal ein Trumpismus von der anderen Seite.
zum Beitrag25.08.2019 , 19:17 Uhr
Ich sehe das wie Sie, Peter Pane.
zum Beitrag25.08.2019 , 19:14 Uhr
Genau da, wo die meisten Migranten leben, funktioniert auch die Wirtschaft am besten. Und wo sie nicht sind, ist auch wirtschaftlich tote Hose.
Die wirtschaftlich leistungsfähigen Gegenden Deutschlands - also auch die mit den vielen Migranten - finanzieren die ärmeren Regionen mit - also auch die mit nur wenigen Migranten.
Offensichtlich sind die Migranten in Deutschland und für Deutschland ein Gewinn.
(Nicht alle, nicht jeder einzelne, aber doch die meisten. Die allermeisten. Sie sind eben doch überwiegend in den Wirtschaftsprozess zu integrieren. Dass es so ist, dazu braucht man nur zwei Augen, dann sieht man es.)
zum Beitrag25.08.2019 , 14:46 Uhr
"Über den verschwundenen Sohn erfährt man nichts."
Doch, etwas schon:
"Der „Sohn“ ist da nicht einfach verschwunden, er ist meist von einmal mehr, einmal weniger rabiaten Sicherheitskräften in einen Transporter für Gefangene gezerrt worden, am Rande einer Demonstration. Weggebracht in einen der vielen Polizeireviere, die im Russischen OWD heißen."
Russland ist kein Rechtsstaat, in dem Sohn und Eltern rechtliche Ansprüche verlässlich geltend machen könnten.
Worauf es bei Struppi hinausläuft, macht sein letzter Satz (wohl über das Foto) deutlich:
"Das sieht doch eher nach einer hippen Jugendgruppe aus, die sich fotogen in EU Medien darstellen lässt."
Der rot-braune Blick auf Putins Welt. Ein Roter sympathisiert mit einer braun-diktatorischen Macht. Querfront. Hauptsache, es geht gegen unser "System". Egal, ob von rechtsaußen oder von linksaußen.
zum Beitrag22.08.2019 , 15:47 Uhr
Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen, hypersozial.
Wir können uns nun mal dem, was sich gesellschaftlich in unserer Umwelt abspielt, nicht entziehen.
Heute gehört die ganze Welt zu unserer Umwelt - was uns wohl überfordert.
Trump gehört zu unserer Umwelt. Genauso wie das Wetter und der Fußball und und und.
Sie brauchen natürlich nichts über Trump zu lesen, machen Sie einfach nur die Augen zu oder vermeiden Sie Informationsmedien generell!
Aber wie das Wetter und der Sport und und und - die Umwelt geht deswegen nicht weg.
Darum mein Tipp: Widmen Sie sich Ihrer Umwelt aufmerksam, liebevoll, humorvoll, nachdenklich, kommunikativ, pragmatisch!
Lassen Sie die Umwelt (samt Trump) ruhig auf sich wirken! WIR HABEN KEINE ANDERE.
Und machen Sie sich einen Spaß daraus, wenn sich das mal anbietet.
zum Beitrag22.08.2019 , 15:38 Uhr
Politik kann auch Unterhaltung sein. Und auf Unterhaltung reagieren wir wie Bären auf Honig.
Trump ist politisch eine Katastrophe - aber eben auch sehr unterhaltsam. Jedenfalls solange die Akkumulation der Verrücktheiten sich noch nicht PRAKTISCH katastrophal auswirkt.
Dieses böse Ende kommt natürlich noch, aber bis dahin werden wir von Trump gut unterhalten - nicht wahr? Ich schließe mich ein. Nie war US-Politik aufregender als mit Trump.
Allderings denke ich schon an den vermutlich hohen Preis, den auch ich bald für dieses dumme Vergnügen zahlen muss.
(Bär ist Bär, Mensch ist Mensch.)
zum Beitrag21.08.2019 , 17:40 Uhr
In der Tat, das ist der bisherige Gipfel der Verrücktheit. Was kommt danach?
Ich hoffe nicht: die Atombombe auf Teheran, mit 6 Millionen Toten - um die Iraner vom Mullah-Regime zu "befreien".
Oder, weniger mörderisch: Trump bietet nach dem Brexit England an, 51. Staat der USA zu werden.
Oder Trump geht auf die 5th Avenue und erschießt willkürlich einen Passanten - und twittert dann: Es ist nur ein Test, ob ich dadurch wirklich Wählerstimmen verliere.
(Originalton: "I could stand in the middle of 5th Avenue and shoot somebody and I wouldn't lose voters.")
zum Beitrag21.08.2019 , 17:30 Uhr
Bitte nicht Bielefeld.
Ich würde Trumpelburg anbieten.
Das hat 1 Million fleißige Einwohner und eine super Industrie - und existiert nicht.
So eine Potemkin'sche Stadt zu faken wär doch nicht so schwer, bei den heute verfügbaren digitalen Möglichkeiten. Ich stell mich gleich selber als "Einwohner" von Trumpelburg zur Verfügung!
zum Beitrag21.08.2019 , 17:26 Uhr
Nee nee nee, nie!
Die Sachsen wollen nicht zu den USA, sie wollen eher (na ja, ein Teil von ihnen vielleicht) ZU RUSSLAND. Zu Putins Reich. Das Kaufangebot könnte also eher aus Moskau kommen. (Vertrag: Russland liefert auf 100 Jahre Jahr für Jahr gratis die Menge Öl und Erdgas, die wir heute pro Jahr in Deutschland brauchen, und wir geben dafür Sachsen ab ... mit Einverständnis einer Mehrheit der Sachsen natürlich nur.)
Auch für Sachsen gilt, das eigene Land können nur die Einwohner selbst verkaufen. Oder sie können sich selber verschenken.
Grönland jedenfalls ist nicht EIGENTUM von Dänemark.
Die Zeiten des Kolonialismus sind an sich vorbei. Wenn auch nicht für Trump und die Trumpisten.
zum Beitrag21.08.2019 , 17:17 Uhr
Putin und Trump sind doch gute Freunde, Dodolino! Zwischen den beiden herrscht kein Kalter Krieg, sondern Komplizenschaft.
Sie verfolgen gemeinsame Ziele. U. a. die Zerstörung der EU. Die Etablierung rechtsradikaler Regierungen überall. Die Abschaffung der staatsunabhängigen Medien.
Diese Mittelstreckenrakete ist in diesem Zusammenhang nur Spielzeug und Profitquelle für US-Oligarchen.
zum Beitrag21.08.2019 , 17:13 Uhr
Wer Grönland kaufen möchte, würde dann 56.000 Menschen kaufen. Ginge das?
Ist Grönland Eigentum des Staates Dänemark und als solches verscherbelbar - samt den Menschen, die auf dem "Grundstück" leben?
zum Beitrag21.08.2019 , 17:11 Uhr
Wie verblödet müssen die Trump-Fans sein, wenn der Grönland-Kaufvorschlag ihnen vernünftig erscheint?
Es macht auch einen Unterschied, ob mal ein depperter, unbedeutender CDU-MdB fies grinsend am Stammtisch vorschlägt, Spanien solle Mallorca an Deutschland abtreten - oder ob der Präsident der USA in allem Ernst (!) meint, Dänemark solle und könne Grönland verkaufen.
Die anderen Beispiele spielen in einer Welt, in der Kolonialismus noch üblich war.
Trumps Vorschlag von Verhandlungen über den Verkauf von Grönland ist schlicht grotesk - hier und heute, angesichts der grundsätzlichen Unmöglichkeit eines solchen Verkaufs - man kann ja nicht 56.000 Menschen verkaufen, oder? Und Dänemark könnte Grönland selbst dann nicht verkaufen, wenn es wollte, weil Grönland keinen für Geschäfte verfügbares Eigentum darstellt.
In was für einer Welt lebt Trump?
Analoge Vorschläge: Die Chinesen sollten mal in Washington anfragen, was Hawaii kosten würde. Russland könnte fragen, für wieviel die Amis Alaska wieder zurückverkaufen würden. Und würden die Griechen vielleicht uns die Insel Rhodos verkaufen (und wir übernähmen dafür die gesamte Staatsschuld des Landes)?
In all diesen Fällen würden sich die Einwohner fragen, ob sie jetzt als verkäuflich angesehen werden.
zum Beitrag21.08.2019 , 01:25 Uhr
Sitzt Kocner eigentlich in Untersuchungshaft? Kann er nicht auch wegen seiner sonstigen kriminellen Aktivitäten - die ja jetzt, so scheint es, offenbar geworden sind - hinter Gitter wandern? Warum genügt es nicht, wenn - aufgrund der gegebenen Gefährdung - die Aussage von Peter Toth in Deutschland vom slowakischen Gericht entgegengenommen wird? Wieso kann einer, von dem man wie bei Kocner weiß, dass er ein GEFÄHRDER ist, noch frei herumlaufen?
zum Beitrag18.08.2019 , 17:28 Uhr
Die Russen scheinen das anders zu erleben ...
Aber es stimmt schon: Gelegentlich gibt's mal eine relativ gute Ernte. Und sogar mal drei hintereinander.
Muss man auf die Putin-Propaganda eingehen? Putin&Co sagen doch ganz offen, dass in Fragen der Nation Objektivität Gift ist und dem romantischen Glauben an die Heiligkeit der Nation und ihres Glücks nichts anhaben darf.
Im übrigen meinen die Heiliges-Russland-Ideologen, komme es auf das spirituelle Glück an, nicht auf das materielle. Auf den Höhenflug der russischen Seele.
Was Kritiker an Russland kritisieren, ist für sie grundsätzlich irrelevant, weil es vom Feind kommt und nur das Ziel hat, das Heilige Russland zu schwächen.
Wir kennen außerdem die Wirtschaftspropaganda aus DDR-Zeiten. Irgendwo irgendwie war immer etwas erfolgreich und ein Beweis für die Leistungsstärke der kommunistischen Wirtschaft.
zum Beitrag18.08.2019 , 17:12 Uhr
Ich sehe schon, Herr Leiberg, mit meiner eher umsichtigen Art, die Verhältnisse zu kritisieren, in denen ich (gut) lebe, können Sie sich nicht anfreunden.
In meinen Sprachkursen versuche ich die Teilnehmer zu überzeugen, dass sie gut gewählt haben, als sie nach Deutschland gekommen sind. Es ist ein Land, das es schafft, relativ viel Lebensqualität zu bieten. Und das Einwanderung braucht, um den hohen Standard zu halten.
Das sehen Sie natürlich als viel zu positiv an. Sie würden Deutschland möglichst schlecht machen. Aber was hätten wir alle davon, die Einwanderer ebenso wie die bereits Einheimischen? Und sie kommen ja doch zu uns, weil die Verhältnisse hier besser sind, oder?
IHR Standpunkt, soweit ich ihn verstehe, ist rein destruktiv. Ihr Glück ziehen Sie aus dem Schimpfen, Verurteilen, Anklagen, Angreifen. Das läuft bei den AfDlern ähnlich.
Eine praktikable Alternative haben Sie nicht anzubieten. (Die AfD - außer Nostalgie - auch nichts.)
zum Beitrag18.08.2019 , 16:59 Uhr
Wenn Sie mir eine andere Option plausibel machen können ...
Ich hab generell in meinem Leben kein Problem damit, kleinere Übel zu wählen. Das kommt schon öfters vor.
Zum Beispiel: Ich bin auf dem Weg zur Arbeit - und merke plötzlich, dass ich den Schlüssel für mein Fach vergessen habe. Kehre ich um und hole ihn, komme ich saftig zu spät. Komme ich nicht an mein Fach, muss ich Unterricht ohne mein Kursbuch machen. - Welches Übel wähle ich?
Ich sehe nicht nur keine Partei und keine Bewegung, die eine überzeugende Agenda für die Lösung der Hauptprobleme Deutschlands, Europas und der Welt hätte. Ich selber merke, dass ich auch keine überzeugende Agenda habe - denn, zu einer solchen gehört immer auch die realistische Umsetzungsstrategie, die Chance, genug Anhänger zu bekommen, genug politische Machtressourcen, um die Agenda zu realisieren.
Also backe ich kleine Brötchen ... und wähle auch immer mal wieder das kleinere Übel, um nicht auch noch selber zur Katastrophe beizutragen.
zum Beitrag17.08.2019 , 23:45 Uhr
Eine gelenkte Demokratie ist keine. Was wäre denn demokratisch an einem Staat, der keine Gewaltenteilung kennt, keinen Rechtsstaat, und in dem die Hauptmedien gleichgeschaltet sind?
Wahlen allein machen keine Demokratie. Hitler hätte jederzeit ehrliche (!) Zweidrittelmehrheiten für sich und seine Politik bekommen können, wenn er gewollt hätte.
Zur Kritik an Deutschland: Warum sollte ich in einer Diskussion, in der es um Russland geht, Deutschland kritisieren?
Wenn wir über Arm&Reich, über NSU, über die Schule, über die Wohnungs- und Verkehrspolitik etc pp sprechen - jederzeit. Aber ich hab dann den internationalen und historischen Vergleich immer im Hinterkopf dabei - und gehe NIEMALS davon aus, dass das Paradies der richtige Maßstab sein könnte, um die Realität, in der ich lebe, zu beurteilen.
zum Beitrag17.08.2019 , 23:37 Uhr
Kritiker werden bei uns NICHT ins Abseits gestellt, sondern sie sind das Normalste in unserer Welt. Fast JEDER ist bei uns Kritiker. In einer politisch-pluralistischen Welt ist das so. Auch Angela Merkel ist Kritikerin.
Was die CSU in Bayern angeht: Ich hab sie nie gewählt - aber ich hab immer gut mit ihr leben können: Ich habe mich nie von ihr bedroht gefühlt.
Was nicht heißt, dass ich CSU-Politik gut finde (in Relation zu grüner Politik, zum Beispiel). Aber den Söder ziehe ich dem Putin immer noch vor. Unbedingt! Bei Söder brauche ich nicht zu fürchten, dass er mich zusammenschlagen lässt, wenn ich etwa für eine minderheitenfreundlichere Politik auf die Straße gehe. Ich verliere deshalb auch nicht meinen Job als Sprachkurslehrkraft für Migranten. Zum Beispiel. - Das ist ein ziemlicher Unterschied. Kommt dazu, dass unsere Wahlen einigermaßen fair ablaufen.
Letzter Punkt: Wenn die Leute sich hierzulande "sedieren" lassen, dann liegt das in ihrer Verantwortung.
Aber vielleicht haben Sie ja Vorschläge, was da zu tun wäre?
Mir kommt es so vor, als ob die Welt für uns (alle!) zu kompliziert geworden ist. Wir blicken nicht mehr durch, finden auch keinen Ansatz zu praktisch plausiblem Handeln mehr. Drum der Rückzug ins Private, ins Entertainment, ins Sektiererische, ins Fanatische, in Blase und Echokammer ...
Ich halte mich - resigniert - politisch an das kleinere Übel. Und wenn es Söder heißen sollte. Und setze auf die Grünen als einer relativ (!) vernünftigen Partei.
zum Beitrag17.08.2019 , 19:05 Uhr
Ich zitiere: "Die Unterschiede sind von Land zu Land eher unbeträchtlich"
Das bestreite ich.
Wie ginge es wohl einem sich offen aussprechenden Kritiker, wie ich es bin, in Russland - im Vergleich zu Deutschland? In Moskau, im Vergleich zu München?
Die Unterschiede sind substanziell und politisch bedeutsam.
Ich habe meine Gründe, warum ich mir keine AfD-Regierung in Deutschland wünsche. Russische bzw. Moskauer Verhältnisse in München ...
zum Beitrag17.08.2019 , 19:00 Uhr
Jetzt erklären Sie mir mal, was eine "gelenkte Demokratie" ist!
Also: Gelenkte Demokratie = ??? Und obwohl gelenkt, dennoch Demokratie?
Die Mechanismen sind eben nicht "austauschbar". DAS ist MEIN Argument.
Machterhalt - ja. Aber WIE? Im Rahmen von einigermaßen freien Verhältnissen, einer demokratischen Öffentlichkeit - oder unter repressiven Verhältnissen wie in Russland - das macht einen substanziellen Unterschied.
Den ich, wäre ich Russe und lebte ich in Moskau, vermutlich auch physisch spüren würde.
Wir reden hier über Russland. Aber eben dabei auch über Deutschland, als Leute wie Sie oder Wagenbär durchaus russische Verhältnisse akzeptieren würden. Die AfD lässt grüßen.
Muss ich jetzt erst einmal ein Diplom für Deutschlandkritik vorweisen, um Russland kritisieren und vor der AfD warnen zu dürfen?
zum Beitrag17.08.2019 , 18:22 Uhr
Ich verstehe. Regierungskritische Protestbewegungen im Westen sind von Russland gesteuert.
MÄCHTIGER Putin!
Aber bitte, nehmen wir es mal ernst. Die AfD ist also eine von Putin bzw. Russland erzeugte und betriebene und gesteuerte Protestbewegung?
So, wie die Protestbewegung in Moskau eine vom Westen erzeugte und betriebene und gesteuerte ist?
Authentischen Protest gibt's also kaum noch?
Danke für die Aufklärung.
zum Beitrag17.08.2019 , 18:16 Uhr
Unter den gegebenen Umständen trauen sich also immerhin 60.000 auf die Straße und setzen sich einem nicht unbeträchtlichen Risiko aus.
Das ist eine hohe Zahl.
Hinter der eine Mehrheit der Bürger in Moskau zu stehen scheint.
Warum wertet "Warum" das ab?
zum Beitrag17.08.2019 , 18:13 Uhr
Interessanter Vergleich - zwischen den Verhältnissen in einem Land mit einigermaßen funktionierendem Rechtsstaat, mit einigermaßen fairen Wahlen, mit Gewaltenteilung - und einem Land ohne Rechtsstaat, ohne Gewaltenteilung, ohne fairen Wahlen, dafür mit weitgehend gleichgeschalteten Medien und einem formidablen Repressionsapparat.
Läuft auf das selbe hinaus, meint Wagenbär.
Na, dann können wir die AfD durchaus russische Verhältnisse in Deutschland gestalten lassen. Wir verlieren dabei ja nichts.
zum Beitrag17.08.2019 , 17:46 Uhr
Was folgt aus alledem?
- Irgendwann (wohl bald) werden die tapferen Moskauer resignieren. Weil sie nichts erreichen können. - Putin ist als Oligarchenfürst nicht gefährdet. - Es geht weiter bergab mit der Wirtschaft, mit der Kultur, mit dem ganzen Land. - Es bleibt nur das Beschwören eines romantisch Heiligen Russlands und seiner Seele, der spirituellen Überlegenheit der russischen Kultur. - Es bleibt auch die destruktive Politik nach außen: Wenn Russland schon verliert, dann sollen die andern (EU, USA) noch mehr verlieren. Also fördert man Trump und die rechtsradikalen Bewegungen in Europa. - Vielleicht werden militärische Übergriffe (baltische Staaten, Ukraine) etwas putin-fördernde nationalistische Wallungen bringen, um - falls einmal nötig - das stagnierende Regime zu stabilisieren? - China jedenfalls kann in Ruhe zuschauen; die Zeit arbeitet für das Imperium im Fernen Osten.
Deprimierende Aussichten.
zum Beitrag16.08.2019 , 15:20 Uhr
"Dabei geht es in erster Linie darum, vor allem junge Leute vor schädlichen Informationen aus dem Ausland zu schützen. Denn diese hätten das Ziel, „unsere traditionelle russische Moral sowie unsere spirituellen Werte auszulöschen“.
Wäre interessant zu erfahren, worin diese traditionelle russische Moral und diese spirituellen Werte bestehen.
Vorschlag: (1) Wir sind gegen Homosexualität. (2) Wir sind gegen Multikulturalität. (3) Wir sind gegen den objektiven Blick auf unser Heiliges Russland und unsere Göttliche Regierung. (4) Das Materielle ist sekundär, das Spirituelle kommt zuerst.
Weitere Vorschläge?
Dass unsere Rechtsextremen eine solche Einstellung toll finden, liegt auf der Hand. Wie aber wird einer von links her Putin-Freund?
Vorschlag: "Der Feind meines Feinds ist mein Freund."
Da hat man es nicht mehr weit zur Querfront. Und zur Barbarei.
zum Beitrag16.08.2019 , 00:46 Uhr
Korrektur 1. Absatz: ... als für den den NoDealBrexit für die EU an Schaden entstehen wird.
zum Beitrag15.08.2019 , 20:03 Uhr
Ich wüsste nicht, WAS die EU dem Erpresser anbieten soll, ohne sich selbst erheblich mehr zu schaden, als durch den NoDealBrexit für die EU entstehen wird.
Im übrigen dürfen wir annehmen, dass BoJo JEDES Angebot der EU ablehnen wird - ablehnen muss, es sei denn, die EU löst sich freiwillig auf, bzw. erklärt öffentlich, dass GB alle Vorteile eines EU-Landes genießen darf, ohne sich an die Regeln, die dafür gelten, halten zu müssen.
Brexit - das ist für die Fanatiker eine Religion. Von der lassen sich die Gläubigen nicht durch ein paar materielle Zugeständnisse abbringen.
Ich bedaure, dass in Sachen Übergangsregierung Corbyn den Weg nicht frei macht für eine für alle Remainer akzeptable Person.
Es wäre schon sinnvoll für die Remainer-Parteien und die Tory-Rebellen, Corbyn zum PM auf Zeit zu machen, zumal der versprochen hat, in dieser Zeit keine Labour-Politik zu machen. Ich hoffe, alle entscheiden sich noch dafür. Aber ich bin - hier stimme ich DoJo zu - pessimistisch, ich befürchte, dass das nicht geschehen wird.
Dann kommt also der NoDealBrexit. Uncharted Water. Wir wissen noch nicht, wie schlimm es werden wird für GB. Aber es sieht düster aus.
Und BoJo könnte die knapp darauf folgende Wahl mit 40% klar für sich entscheiden, wenn sich Labour nicht entschließt, mit den Remainerparteien wahltaktisch zusammenzugehen.
zum Beitrag14.08.2019 , 17:08 Uhr
Keine historische Zwangsläufigkeit, sondern eine nüchterne Prognose.
JETZT bekäme Salvini ca. 38%, SPÄTER (nach einem mittelmäßigen Intermezzo von 5Stelle&PD) bekäme er vielleicht 50%.
Es kann natürlich Überraschendes geschehen. Zum Beispiel etwas Katastrophales für die Lega oder etwas Mirakulöses für 5Stelle/PD. Ich würde aber mit beidem nicht rechnen. Darum meine - zugegebenermaßen - traurige, resignierte, nervöse Präferenz für das JETZT.
zum Beitrag14.08.2019 , 15:57 Uhr
Das ist alles richtig - ABER:
Die Frage ist ja nun nur, ob Salvini JETZT oder etwas SPÄTER die Macht ergreifen kann.
Es ist wohl gehupft wie gesprungen.
Sie sind für SPÄTER, ich bin eher für JETZT.
Ich denke, wir haben beide gute Gründe für unsere ebenso melancholische wie nervöse Präferenz.
Was Nina Janovic (weiter oben) schreibt, ist auch zu berücksichtigen. Könnte die EU Italien bzw. einer 5stelle/PD-Regierung aus der Misere helfen, wenn sie aus den bisherigen Fehlern (wie Janovic sie beschreibt) lernen würde?
zum Beitrag14.08.2019 , 13:41 Uhr
Ein lose-lose game für uns - die Befürworter der Demokratie und der EU.
Schlimm, wenn Salvini JETZT die Wahl haushoch gewinnt und die Macht ergreifen kann, schlimm, wenn er SPÄTER die Wahl noch höher gewinnen und die Macht ergreifen wird.
Ist Italien verloren?
Vermutlich wäre es besser, Salvini bekäme die Chance zu versagen gleich jetzt.
(Ökonomisch hat er nichts zu bieten. In dieser Hinsicht könnte er gründlich enttäuschen. Für die EU wär's riskant. Der Bruch bzw. Kollaps würde aber nur hinausgeschoben - vielleicht wäre diese Verzögerung gut für die EU, weil sie jetzt erst einmal mit dem Brexit und der Rezession fertig werden muss.)
zum Beitrag11.08.2019 , 00:21 Uhr
Und da, wo's keinen Kapitalismus gibt, gibt's auch keinen Rassismus?
zum Beitrag09.08.2019 , 21:44 Uhr
"Rassismusrelativierer gewinnen an Macht."
Erster Einwand: Liegt dieser Eindruck nicht eher daran, dass wir zunehmend sensibler werden gegenüber Rassismus? Wären nicht so manche Aussagen, über die wir uns heute empören, früher eher resigniert hingenommen oder nicht bemerkt worden?
Zweiter Einwand: Der Fall Özil liegt anders, als in dem Kommentar angedeutet. Özil ist offen und unmissverständlich Fan eines üblen Diktators, der - nebenbei - damals auch noch eine Salve von Beleidigungen gegen Deutschland und die westliche Welt losgelassen hat. Spektakuläre Verhaftungen (Yücel, Tolu u. a.) kommen hinzu. Özil steht für Diktatur, steht für die Verachtung der Menschen- und Bürgerrechte. - Da pfeife auch ich, ganz ohne rassistischen Beiklang. Einen solchen Menschen Spieler sehe ich ungern in der Nationalmannschaft - egal, welcher Herkunft er sein mag.
Dritter Einwand: Die Kommentierung von Straten im Fall Jatta ist dermaßen übertrieben, dass ich sie für kontraproduktiv halten muss. Man verringert den Rassismus im Lande nicht dadurch, dass man ca. 80% der Bürger der Verachtung preisgibt und ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen versucht.
Vierter Einwand: Grade, wenn es sich um moralische Fragen handelt, sollte man immer eher großzügig und humorvoll und tolerant reagieren - auch wenn es um den Rassismus derer geht, die in dieser Frage nicht so heilig und rein sind wie Johannes Kopp und die sonstigen Engel der Multikulturalität.
zum Beitrag06.08.2019 , 20:59 Uhr
Ostdeutschland hat - von Ausnahmen wie Leipzig oder Potsdam u. a. abgesehen - Schwierigkeiten, sich an die globalisierte Ökonomie und Kultur anzukoppeln.
Das hat nicht nur, aber auch mit der deutsch-nationalen Einstellung zu tun. Mit Lern-Verweigerung.
Es hat auch damit zu tun, dass der dynamische Teil der Bevölkerung zum Teil weggezogen ist. Auch damit, dass der Westen den Osten imperial überwältigt und angeschlossen hat, ohne viel auf die besonderen Umstände und Empfindlichkeiten zu achten. Zu viele soziale Errungenschaften sind im Osten verloren gegangen. Die Menschen im Osten wurden enteignet. (Dafür haben sie prima Infrastruktur und Stadterneuerung bekommen. Immerhin.)
Das Hauptproblem aber habe ich im ersten Absatz formuliert: die Unfähigkeit, sich zu globalisieren. Anschluss an die Weltgesellschaft zu finden - wirtschaftlich und kulturell.
Diese Unfähigkeit, sich anzupassen, ist ziemlich UNDEUTSCH.
zum Beitrag02.08.2019 , 23:43 Uhr
Maaßen
- möchte noch etwas abwarten, um zu sehen, wohin sich die AfD entwickelt. Er könnte es aber schon sehen, wenn er es sehen wollte.
- sieht viele Vernünftige in der AfD, aber auch andere: welche meint er damit?
- hält eine Koalition der CDU mit den Grünen für noch weniger machbar als mit der AfD.
Drei Bewertungen, die er weder mit Merkel, AKK, Söder oder sonst einem der führenden Personen der CDU/CSU teilt.
Ich schätze, die nächste Koalition in D wird eine zwischen CDU/CSU und den Grünen sein. Und Maaßen wird darin kein Ministeramt bekleiden.
Eine weitere bemerkenswerte Äußerung: "Die Deutschen seien im Vergleich zu ihren Nachbarn ... noch viel zu wenig besorgt um ihre Sicherheit."
Das ist die AfD-Angstmacherei. Keine Überraschung also, wenn ihn die AfDler als einen von ihnen sehen.
Wir allerdings auch.
zum Beitrag31.07.2019 , 02:54 Uhr
Das Ende habe ich nicht verstanden.
Und zu den Ausführungen davor:
Illiberale Demokratie = "Demokratie" ohne Gewaltenteilung.
Illiberale Demokratie = Wahl, aber dann ALLE MACHT dem Gewählten.
(Der dann die Strukturen so verändert, dass er seine Wiederwahl sicherstellen kann:
U. a. Gleichschaltung der Medien, Kastration des Verfassungsgerichts, politische Wahl der Richter, Beschneidung der Möglichkeiten des Parlaments und seiner Kontrollkompetenzen, ...)
Das Völkisch-Ideologische kommt hinzu. Die Unterordnung des Individuums unters völkisch verstandene Kollektiv, das der - gewählte! - Führer autoritär repräsentiert.
zum Beitrag31.07.2019 , 00:10 Uhr
Einerseits ja. Es ist sowas wie ein Oxymoron.
Andererseits: Es gibt keinen Begriffs-Papst. Und die Wirklichkeit ist binär kaum zu erfassen.
Einmal angenommen, Orban (oder Putin oder Erdogan oder die Strache/Hofer/Kickl oder Le Pen oder Salvini) definieren Demokratie als Wahl alle 4 Jahre, und dann kann der Gewinner alles, was politisch zugänglich ist, diktieren ... "Ich bin doch gewählt", sagt der Sieger dann und hat freie Hand.
Das widerspricht dem Gebot der Gewaltenteilung, FÜR UNS der Kern der Demokratie.
Aber nicht für die oben genannten Diktatoren bzw. Möchtegerndiktatoren.
Und nicht für einen erheblichen Teil der Bürger. Denen reicht es, dass gewählt wird. Im übrigen soll der siegreiche Führer alle Macht haben, für sein Volk Gutes zu tun.
Das sind dann (angeblich) einfache, klare, effiziente Verhältnisse - Demokratie, wie sie das Volk ersehnt.
= Illiberale Demokratie.
zum Beitrag30.07.2019 , 16:08 Uhr
Vergleichen wir die Situation Wiens mit der anderer (westlicher) Metropolen - Berlin, Paris, London, oder kleinerer wie Hamburg, München, Amsterdam, Brüssel, ...
dann schneidet Wien sehr gut ab.
AUCH dank der Gemeindebauten und der sonstigen Wohnungsförderung für die Alteingesessenen.
Ich bin Münchner - und finde es schade, dass München nicht einen ähnlichen Weg gegangen ist. Nach dem Krieg wäre dieser andere, dieser soziale Weg im Wohnungsbau, in der Stadtplanung, etc. möglich gewesen.
Ich gratuliere den Wienern zu ihren 100 Jahren Gemeindebau!
zum Beitrag30.07.2019 , 01:20 Uhr
Vielleicht deshalb, weil es bei dem Artikel bzw. Kommentar um Russland gibt und nicht um China?
Wieso sollte zum Beispiel ich nicht solidarisch sein mit den Hongkonger Demonstranten - gegen die KPCh?
Soviel zur Debattenkultur von Wolfgang Leiberg.
zum Beitrag29.07.2019 , 13:05 Uhr
Meinen Kommentar zu Ihrem Kommentar finden Sie weiter unten, als Kommentar zu Rolf B.
Ich stimme Jim Hawkins und Grandiot zu.
zum Beitrag29.07.2019 , 13:02 Uhr
Noch ein Nachtrag. Sie haben geschrieben: " Da rüsten wir auf wie die Irrsinnigen. Wir begeistern uns für Greenwashing, wollen aber gleichzeitig großdeutschen Militarismus, der riesige Summen verschlingt ..."
Wirklich? "Großdeutscher Militarismus" hier und heute, unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel? "Aufrüstung wie die Irrsinnigen"?
Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Merkel-Deutschland stehe für großdeutschen Militarismus!! Steht also, so interpretiere ich das, vor dem Einmarsch in Polen und Tschechien?
Wir scheinen nicht in der selben Welt zu leben, Rolf B.
Wir könnten auch die deutsche mit der russischen Rüstung vergleichen ... Ja ja, ich weiß, das ist gaaanz was anderes, Russland muss sich verteidigen, während Deutschland grundsätzlich militärisch aggressiv ist!
zum Beitrag29.07.2019 , 12:55 Uhr
Sie könnten folgende Aspekte einbeziehen: - Putin fördert die rechtspopulistischen Parteien in Europa. Salvini, Orban, Le Pen etc. sind seine Verbündeten. Auch Trump, nebenbei. - Putin (Russland) führt Krieg in der Ost-Ukraine. - Gewaltenteilung kennt Putins Russland nicht. Das Recht hat der Politik zu folgen, wie FPÖ-Kickl es fordert. - Wäre ich Russe in Moskau und öffentlich (!) putin-kritisch, könnte ich mir meines Jobs, meiner Gesundheit, meiner Freiheit nicht mehr sicher sein.
Welchen Grund sollte ich nun haben, putin-freundlich oder russland-freundlich zu kommentieren?
Im übrigen: Könnte es nicht einen Unterschied ausmachen, wenn Demonstranten in einem Land MIT und in einem Land OHNE Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit gewalttätig demonstrieren?
Ich sehe Putin als politischen Feind. (So, wie auch Erdogan oder den SchlächterPrinzen aus Saudi-Arabien oder Trump.) Da gebe ich mich nicht zu Rechtfertigungen her.
Russlands Politik ist destruktiv gegenüber Europa, gegenüber Demokratie und Liberalität. Auch gegenüber sich selbst - das Land schädigt sich immer noch mehr und kompensiert sein Elend mit aggressiver Außenpolitik.
Ich solidarisiere mich mit den Demonstranten gegen Putin.
zum Beitrag28.07.2019 , 16:59 Uhr
Ich muss meine Prognose (siehe unten) in einem wichtigen Punkt ändern:
Es sieht danach aus, als ob BoJo schon bei Wahlen im Oktober, also VOR dem Brexit-Datum, eine große Mehrheit bekommen könnte. Die Brexit-Party schwächelt bereits, weil ihren Wählern die Torys jetzt als verlässliche Brexiter erscheinen, und Farage wird dann wohl, bevor er sich blamiert, bald ganz zu den Torys übergehen und dazu aufrufen, BoJo & Cons. zu wählen.
Dann sind die Brexit-Stimmen vereint, während die Remain-Stimmen halb-halb geteilt werden zwischen LibDem/Green und Labour, und letztere nicht bereit sind zu einem Remain-Bündnis.
Dann reichen BoJo ca. 40% für eine Riesenmehrheit, 35% für eine absolute Mehrheit. Das ist zu schaffen.
Ich sehe also schwarz. Und Brexit-Pur. Mit allen Konsequenzen.
zum Beitrag28.07.2019 , 16:53 Uhr
Wenn er Witz und Ironie verbinden würde mit Kompetenz und Verantwortungsbereitschaft, könnten wir das schätzen.
zum Beitrag27.07.2019 , 19:34 Uhr
Also dem Bürger?
Gegen die Polizei kann ich mich vielleicht eher wehren ... Und die Polizei DARF nicht - da leidet gleich das Image der ganzen Institution, wenn sowas aktenkundig und gerichtsmäßig wird.
Wenn ein Bürger mir in den Arsch tritt - leidet dann die Gemeinschaft der Bürger in gleicher Weise im Falle einer Verurteilung des Mirindenarschtreters?
Nein, Hampelstielz, so leicht kommen wir aus dem Dilemma nicht heraus.
Ich trau dem Volk nicht. = Ich trau UNS nicht. Ich kenne UNS.
Eher sagt mir Andi S's Vorschlag zu: unabhängige Ermittlungsstellen. Sowas wie eine polizei-unabhängige Ombudsstelle.
Im übrigen halte ich mich immer an Menschen, von denen ich weiß, dass sie SELBST-kritisch sind.
zum Beitrag27.07.2019 , 17:43 Uhr
Ich trau der Polizei nicht. Ich trau aber auch den Bürgern nicht.
Ich sehe keinen Grund, warum ich der Polizei trauen soll, wenn sie Übergriffs-Vorwürfe zurückweist. Oft genug haben sie gelogen dabei.
Ich sehe keinen Grund, warum ich den Bürgern trauen soll, wenn sie Übergriffe der Polizei beklagen. Oft genug haben solche Bürger sich als parteiisch und verlogen gezeigt.
Was tun? Was ratet ihr mir?
zum Beitrag27.07.2019 , 17:16 Uhr
Boris' Chance: Vielleicht (!) schafft er den Brexit pünktlich - es ist unsicher, aber möglich.
DANN kündigt er Wahlen an und verbündet sich dafür eng mit Farage & the Brexiters: Sie treten gemeinsam an, oder die Brexit-Partei geht ganz zu den Tories über.
DANN gewinnen sie haushoch: Mit ca. 40-45% der Stimmen bekommen sie zwei Drittel der Mandate, denn die Remainer zersplittern ihre Stimmen (Labour, LibDem, Green) - was sich im britischen Wahlsystem grausam rächt.
DANN hat BJ eine riesige absolute Mehrheit im Parlament und damit erst einmal freie Hand.
Die Hürde davor: Irgendwie muss er den Crashout durchdrücken, gegen das Parlament und gegen das Volk.
zum Beitrag27.07.2019 , 16:53 Uhr
Ulrike Herrmanns Sicht liegt mir näher als die von Dominic Johnson gestern oder vorgestern.
Ich bezweifle aber den (vorsichtigen) Optimismus der Kommentatorin: BJ werde schon noch auf einen pragmatischen Kurs kommen (müssen).
Seine Anhänger (Torys und Faragisten) werden ihn nicht lassen. BJ kann und darf es sich nicht mit den harten fanatischen Ideologen, an die er sich gebunden hat, verderben.
Er sitzt also in der Falle.
Und so steuert das Schiff auf die Klippen zu. Volle Fahrt voraus!
Damit die Stimmung vorerst mal gut bleibt, entfaltet BJ einen Ankündigungszauber. Vielleicht danach auch noch eine Finanzorgie: massive Infrastruktur-Investitionen bei gleichzeitiger massiver Steuererleichterung für die Reichen. Das könnte eine kurze zeit lang wirken und über die Schäden, die der Brexit verursacht, hinwegtäuschen. Bis dann die Realität zubeißt.
Aber dann hat BJ vielleicht genug Zeit gewonnen, um von der Ursache des Desasters - dem Brexit - ablenken zu können.
zum Beitrag27.07.2019 , 02:23 Uhr
Könnte es nicht auch sein, dass die Strategie von B. Johnson ebenso wie die von Corbyn auf die Katastrophe setzt.
Wenn alles kollabiert, entstehen radikal neue Möglichkeiten.
Für B. Johnson: ein brutal marktradikales GB. "Singapur" in Europa, hat er es genannt.
Für Corbyn: ein echt sozialistisches GB - geboren aus dem Widerstand der "Massen" gegen dieses marktradikale Fiasko.
Schöpferische Zerstörung. Ob die Zerstörung in etwas schöpferisch Gutem, Nachhaltigem endet, wäre zu fragen.
Vielleicht gehe ich ja zu weit mit meiner Spekulation, dass die Tory-Radikalen und die Labour-Radikalen grade dabei sind, das Zerstörungsspiel zu spielen.
zum Beitrag25.07.2019 , 22:47 Uhr
Ich halte es für kontraproduktiv, wenn man jemand unterstellt, mit dem Begriff "Fremdenfeindlichkeit" versuche er/sie die "rassistische" Tat zu verharmlosen.
Mir selbst scheint "Fremdenfeindlichkeit" ein geeigneter Begriff zu sein, auch spezifisch rassistische Taten zu benennen.
Auf jeden Fall wäre es seltsam, jemanden einen Rassisten zu nennen, weil er z. B. pauschal gegen Bulgaren oder Polen oder deutsche Muslime schimpft.
Auch wenn jemand Schwarze ablehnt, dann ja vielleicht nicht wegen der Hautfarbe, sondern weil er eine nicht-kompatible KULTUR unterstellt.
Es geht heute weniger um die (biologische) Rasse als um die angeblich unpassende, angeblich nicht zu integrierende, angeblich minderwertige KULTUR.
Was nicht heißen soll, dass es nicht auch viele tatsächliche Rassisten gibt - also Leute, die noch der Auffassung sind, da sei Biologisches negativ wirksam. Sarrazin wäre ein prominenter Fall.
Ich glaube, die AfD hätte gern einen leidenschaftlich deutsch-nationalistischen Schwarzen, der perfekt Deutsch spricht und lebt, in ihren Reihen. So, wie sie mit Weidel eine Homosexuelle in der Führung hat. So, wie Boris Johnson mehrerer people of colour in Ministerämter gehievt hat.
zum Beitrag24.07.2019 , 16:49 Uhr
Bulgarien wäre die bessere Option für VW gewesen.
Bezüglich der Türkei wäre ich nicht so optimistisch wie VW. Mit Erdogan geht es bergab - und der gibt seine Macht nicht ab, ohne aufs Ganze zu gehen und zum Äußersten zu greifen. Es könnte ziemlich turbulent und gewalttätig werden in der Türkei in den kommenden zwei, drei, vier Jahren.
Ob sich dann die Investition für VW noch lohnen wird?
Schon möglich, dass es nicht so schlimm kommt. Aber die Entscheidung von VW ist unvorsichtig.
zum Beitrag24.07.2019 , 13:30 Uhr
"Der Wirt war nicht naiv und erklärte, dass er Belange seiner Gemeinschaft im kleinen Kreis regeln können will, ohne EU. Solche Motive sind vollkommen legitim, um für Brexit zu stimmen ..."
Der Wirt war nicht naiv??
Legitim - ja, aber auch dumm. Naiv.
In was für einer Welt glaubt dieser Träumer zu leben?
Mir sagte mal ein 12jähriger: "Wir brauchen doch keinen Staat!" - "So so," habe ich geantwortet, " wir brauchen keine Straßen, keine U-Bahn, keine Müllabfuhr, keine Energieversorgung, keine Schule, keine Rechtsordnung, keine Polizei, keinen Naturschutz, ..." - Er hat das nicht verstanden, weil er mit 12 noch nicht wirklich wissen konnte, was ein Staat ist.
Der Wirt ist allerdings erwachsen und sollte wissen, dass heute global alles vernetzt ist und keine Gemeinschaft ihre Belange mehr allein im kleinen Kreis regeln kann - so, als ob sie eine Steinzeithorde wäre.
Es gibt nun mal sowas wie eine Weltwirtschaft, von der GB ein Teil ist. Ein zu kleiner Teil, um sich darin als lonely wolf erfolgreich behaupten zu können.
Auch die Schweiz und Norwegen sind Teil der EU, wenn auch nicht direkt Mitglied. Sie übernehmen so gut wie alle relevanten Regeln, um Teil dieser Wirtschaftsgemeinschaft sein und bleiben zu können.
Warum wohl?!
zum Beitrag24.07.2019 , 13:15 Uhr
Kulturkampf & Spaltung sind bereits vollzogen. -
Richtig.
Aber manchmal hilft es, wenn die Verursacher einer Politik das Resultat davon ausbaden müssen und die Verantwortung dafür direkt zugeschrieben bekommen.
Ob das in Brexit-GB passieren würde?
Gibt es keinen Brexit, bekommen die Brexitioten auch keine ernüchternde Erfahrung mit dem Brexit; dann werden sie weiter an ihre Utopie glauben. Für diese Utopie sind sie bereit, die Demokratie in GB zu opfern. (Im Moment sind das wohl ca. 40-45% der Engländer.)
zum Beitrag24.07.2019 , 13:05 Uhr
Treffer!
Die Antwort von Dominic Johnson DARAUF würde mich interessieren.
zum Beitrag24.07.2019 , 03:31 Uhr
Wenn man sich die Postings auf den Foren der österreichischen Zeitungen anschaut, staunt man: 90% gegen die ÖVP, gegen Kurz&Co! Sogar bei der rechtslastigen kurz-treuen Kronenzeitung, die ihren aktuellen Artikel über die Schredderaktion ziemlich versteckt hat.
Das Thema ist sozusagen sexy, ein Hingucker! Und einer, der jedem ÖVPler und Kurz-Fan die Schamröte ins Gesicht treibt.
Wie verteidigen die tapferen Aufrechten die Sache? - Ach, da ist doch nix dran, alles ganz normal gelaufen, außer, dass halt das Zahlen vergessen worden ist: läppische 76 Euro. Ach, alles bloß linke Stänkereien. Etc.
Das kommt aber nicht durch - auch nicht bei den eher rechtsorientierten Medien.
Man hat den Eindruck, die ÖVP und ihre Anhänger stehen im Moment unter Schockstarre.
Klar, worauf die bescheuert verunglückte Schredderaktion hinweist: Auf den Festplatten war der IBIZA-Film, und den hat Kanzler Kurz schon lange vor seiner Veröffentlichung gesehen und nur mal abgewartet, wann er ihn selber nutzt. (Da sind ihm SZ und Falter zuvorgekommen.) Es wird sogar gemunkelt, dass Kurz bzw. die ÖVP selber die Anstifter der IBIZA-Aktion waren. So weit würde ich nicht gehen, aber dass Kurz schon Monate vorher informiert war, scheint mir nun wahrscheinlich zu sein.
Bierlein macht es ganz richtig: Cool bleiben und - nachforschen. Mal sehen, was da noch rauskommt. Vielleicht nicht viel. Aber die seltsamen Umstände der Schredderaktion (Zeitpunkt, Nervosität des Kurz-Mannes, 3fach-Schredderung, Mitnahme des Mülls, Angabe eines falschen Namens, Angabe, man sei privat hier, Anfangslügen der ertappten ÖVP) lassen tief blicken ... auch dann, wenn die IBIZA-befasste Staatsanwaltschaft nichts Konkretes mehr rauskriegen kann.
zum Beitrag24.07.2019 , 03:16 Uhr
Versteh ich nicht, Eulenspiegel.
Natürlich geht es mich etwas an, was in England (und jedem anderen Land der Welt) passiert. Wir leben auf EINER Erde, in EINER Welt. Mich interessiert - und hat zu interessieren, was in meiner Nachbarschaft passiert.
Ich schreib den Engländern ja nicht vor, wie sie zu entscheiden haben. Aber meine Meinung sage ich.
Auch zu Saudi-Arabien und zum Fürstentum Liechtenstein, wenn es sich ergibt.
Es wird schade sein, wenn die Engländer raus sind. Die EU wird dadurch etwas schwächer.
Es kann gefährlich werden auch für uns, wenn GB wegen des Brexit völlig abnibbelt - das hat Wirkungen auf die Weltwirtschaft, die eine Kettenreaktion hin zur Weltwirtschaftskrise herbeiführen kann.
Einer Meinung sind wir hier: Man müsste den Polen, Ungarn und Italienern die Ausgangstür zeigen können. Leider kann man das nicht. Ein Konstruktionsfehler der EU.
zum Beitrag24.07.2019 , 03:10 Uhr
Interessanter Kommentar, der sich sehr von den in den anderen Medien unterscheidet. Ich neige dazu, zuzustimmen. Wäre ich Engländer, ich wäre leidenschaftlich für REMAIN. Was sonst! EXIT könnte ich nicht verantworten. Andererseits - man MUSS die Brexitioten erleben lassen, was ihre Obsession praktisch bedeutet. Also ... muss ich mir wünschen, dass das Gegenteil von dem passiert, wofür ich eintrete ... Eine verwirrende Situation. Ob die Rechnung aufginge? Ob die Brexit-Radikalen danach die Verantwortung für das unangenehme Ergebnis übernehmen würden? - Sicher nicht. Aber wenigstens ernüchtert wären sie wohl. Darauf hoffen Dominic Johnson und ich.
Ich bin mir in dieser Sache sehr sehr unsicher.
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