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23.11.2025 , 12:32 Uhr
Ist ja schön und gut, aber wie wäre es denn mal mit ner konstruktiven Diskussion über Lösungsmöglichkeiten? Ist von der JU nicht zu erwarten, von der taz irgendwie auch nicht. Steuerfinanzierte Sockelrente für alle wäre so ein Ansatz. Abgabenlast auf Arbeit senken, Finanzierung diversifizieren, ein soziales Netz aufspannen, das wirklich alle erreicht und trägt. Insbesondere auch diejenigen (v.a. Frauen), die lange die unbezahlte Arbeit machen oder gemacht haben. Der nächste Schritt wäre dann ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle ab Geburt.
zum Beitrag21.11.2025 , 22:11 Uhr
Arbeitsplätze um ihrer selbst willen zu schaffen oder zu retten, wäre auch in der Tat Wahnsinn. Aber es wird eben immer wieder gefordert und genau damit bekommen Unternehmen dann einen Hebel, um Subventionen oder die Duldung von gemeinwohlschädlichen Geschäftspraktiken durchzusetzen. Leider verstehen das auch viele "Linke" nicht und meinen, dass der Mensch eigentlich nur für die Lohnarbeit existiert. Stephan Lessenich hat das schon als eine Art Stockholm-Syndrom der Arbeiterklasse (bzw. ihrer Führer) bezeichnet. Emanzipatorische Politik müsste darin bestehen, den Zwang zur Lohnarbeit abzuschaffen und eine Diskussion darüber anzuzetteln, welche Arbeit wirklich sinnvoll und notwendig ist und wie ihre Erledigung organisiert werden kann.
zum Beitrag18.11.2025 , 20:10 Uhr
Fragt sich nur, was hier schon wieder das Gedankenspiel mit der "sozialen Staffelung" des Klimageldes soll. Selbst das DIW räumt ein, dass damit keine Härtefälle verhindert werden und die Notwendigkeit bestehen bleibt, für diese gesonderte Maßnahmen zu ergreifen. So eine Staffelung ist wieder total willkürlich und macht den ganzen Ansatz mit dem Klimageld kaputt, der ist an sich schön einfach und für alle verständlich.
zum Beitrag16.11.2025 , 12:40 Uhr
Die Frage ist, was genau ist "links"?
Jedenfalls sind vielen "Linken" Arbeitsplätze wichtiger als alles andere - eingeschlossen Menschenleben oder die Bewahrung eines bewohnbaren Planeten. Zerstörung und Katastrophen schaffen nun aber immer wieder Arbeitsplätze, die uns sonst schon alleine aufgrund des technologischen Fortschritts verloren gehen würden.
zum Beitrag10.11.2025 , 21:28 Uhr
Und wer zählt alles zur "arbeitenden Bevölkerung"? Offenbar mal wieder nur die, die gegen Geld arbeiten.
care-revolution.or...-einfach-hinnehmen
zum Beitrag01.11.2025 , 11:12 Uhr
Aha, und wer wettert gegen "bezahlte Arbeit" an sich? Ist es nicht eher so, dass bezahlte Arbeit total vergötzt wird - und wer fordert, dass man sich Gedanken machen muss, welche Arbeit wirklich sinnvoll und notwendig ist, als Sozialschmarotzer verunflimpft wird?
Es wird sowieso dauernd ohne Gegenleistung Geld verteilt, oder? Nur kommt es kaum bei den Leuten an, die es wirklich brauchen (z.B. Subventionen für "Hochkultur"). Lächeln oder nicht (habe ich noch nicht erlebt, wenn ich einen Wikipedia-Artikel korrigiert habe), der entscheidende Punkt ist, dass man sich die unbezahlte Arbeit leisten können muss. Der Mindestlohn hilft da gar nicht, er verhindert auch nicht, dass sich Menschen bereichern.
zum Beitrag31.10.2025 , 22:38 Uhr
Es sei Ihnen gegönnt, mir und anderen "Faulheit" und "Parasitentum" zu unterstellen, wenn das Ihr Selbstwertgefühl hebt. Alle anderen verweise ich auf die Zeitverwendungserhebung des Statistischen Bundesamtes, siehe dort "unbezahlte Arbeit". Außerdem in eine Suchmaschine Ihrer Wahl "Bullshit Jobs" sowie "Schadarbeit" eingeben. Danke schonmal an alle, die ein bisschen mitdenken wollen (ist ja immerhin auch Arbeit, da hat nicht jeder Lust drauf).
zum Beitrag31.10.2025 , 00:09 Uhr
Ganz einfach: Man gibt allen Leuten das Geld, was sie eh zum Leben brauchen, automatisch, pauschal, am Monatsanfang.
zum Beitrag31.10.2025 , 00:08 Uhr
Der Punkt ist: Man muss auch ohne Vollzeitstelle, sogar ohne jegliche erwerbsförmige Arbeit menschenwürdig leben können. Der Mindestlohn stellt das keineswegs sicher, verhindert aber eine ernsthafte Debatte darüber, dass und wie das sichergestellt werden muss/kann.
zum Beitrag29.10.2025 , 23:19 Uhr
Wieder die übliche Luftnummer Mindestlohn - einschließlich der zynischen Kommentare von Grün und Links.
Der Mindestlohn ist eine völlig sinnlose Maßnahme, seine Höhe grundsätzlich willkürlich. Und da er per se nur für abhängig Beschäftigte gilt, fallen sowohl Selbstständige als auch der größte Teil der Arbeit in Deutschland hinten runter: Die unbezahlte Arbeit (und damit die, die sie machen und damit "den Laden am Laufen halten").
zum Beitrag18.10.2025 , 17:45 Uhr
Schade, dass die Rezensentin nicht ein paar mehr Informationen über die Lösungsvorschläge in dem Buch verliert.
zum Beitrag15.10.2025 , 00:09 Uhr
Ich verstehe nicht, wie Sie jetzt wieder beim Mindestlohn landen?? Der hilft doch nur wenigen Menschen weiter, Selbstständigen gar nicht und Aufstockern kaum. Viel interessanter wäre ein Klimageld, wie es die Ampel mal einführen wollte, oder andere Zahlungen an alle, z.B. das Basisgeld von Prof. Alexander Spermann.
zum Beitrag15.10.2025 , 00:02 Uhr
Schreiben Sie doch bitte "gehorchen", wenn Sie gehorchen meinen. Kooperieren ist in dem Zusammenhang Orwell-gleiches Neusprech.
Ansonsten haben Sie aber Recht, die Menschen riskieren Obdachlosigkeit. Der demokratische Staat riskiert nur, dass seine Grundlagen erodieren: Anomie.
zum Beitrag13.10.2025 , 13:44 Uhr
Das ist sachlich so nicht richtig. Finnland hat seinen Versuch planmäßig beendet. In vielen der weltweit stattfindenden BGE-Pilotprojekte haben die Menschen mehr Erwerbsarbeit gemacht. In manchen etwas weniger, aber das waren hauptsächlich Mütter mit kleinen Kindern und junge Erwachsene, die eine längere Ausbildung gemacht haben. Beides positive Effekte. Durchweg geht es den Menschen besser, was Sie vielleicht irrelevant finden, es ist aber ein positiver Effekt - und es spart am Ende auch Kosten.
Ich bin es etwas leid, immer wieder "alternative Fakten" richtigstellen zu müssen, Sie könnten sich vielleicht mal selbst informieren, bevor Sie kommentieren.
zum Beitrag10.10.2025 , 23:06 Uhr
Die Sorge um die Angehörigen ist eine schöne Sache, aber dass jemand, der "Kinder in die Welt setzt", die alleine durchfüttern muss (Kleinfamilie oder sogar noch Alleinerziehend) ist in der Tat eine neoliberale Idee.
Dass Sie "etwas beitragen" auf "einer bezahlten Arbeit nachgehen" reduzieren ist bedauerlich, allerdings Mainstream und trotzdem einfach falsch.
zum Beitrag10.10.2025 , 15:23 Uhr
Das funktioniert so halt nicht. Erstens lässt sich die Welt nicht so einfach in "psychisch Kranke" und "psychisch Gesunde" einteilen, die Übergänge sind da sehr fließend. Zweitens ist "psychische Krankheit" schambehaftet und immer noch relativ stark tabuisiert, d.h. es macht wenig Spaß sich als betroffen zu outen, was dazu führt, dass viele Betroffene nicht diagnostiziert werden. Drittens wäre es zu diskutieren welche Rolle die (menschengemachte) Bedrohung der Existenz bei der Entstehung von "psychischen Erkrankungen" spielt. Siehe dazu auch bge-rheinmain.org/...chische-gesundheit
Ich stimme Ihnen aber zu, dass wir uns den heutigen Sozialstaat so nicht mehr leisten können, er ist einfach hochgradig dysfunktional.
zum Beitrag09.10.2025 , 22:02 Uhr
Sehr richtig. Und dahinter steht die wirre, ich würde auch sagen: wahnhafte Ideologie, dass bezahlte Arbeit der eigentliche Sinn des Lebens sei. Deswegen müssen alle Menschen (außer natürlich den sehr reichen) mit Zuckerbrot und Peitsche, wobei links eher das Zuckerbrot, rechts eher die Peitsche benutzt wird, in die Lohnarbeit gedrückt werden (schon die Selbstständigkeit gilt als verdächtig). Obwohl es eigentlich alle wissen müssten, dass es unglaublich viel sinnvolle Betätigung ("Arbeit") außerhalb der Erwerbsspähre gibt, es fängt schon damit an, dass wir geburtlich sind, also unter Mühen von einer Frau in die Welt gesetzt und danach jahrelang unentgeltlich aufgezogen wurden. Aber auch unsere Demokratie und unsere natürlichen Lebensgrundlagen bedürfen des (meist unbezahlten) Engagements. Und ohne Muße gibt es keinerlei Innovation oder Fortschritt unserer sogenannten Zivilisation.
zum Beitrag09.10.2025 , 19:07 Uhr
Dass sich sauber zwischen "will nicht arbeiten" und "kann nicht arbeiten" unterscheiden ließe, ist eine völlig realitätsferne Illusion. Außerdem gelten Grundrechte auch für faule, unsympathische, egoistische Menschen. Auch das Recht auf Leben in Würde.
zum Beitrag09.10.2025 , 15:08 Uhr
Wir alle leben von der Arbeit anderer. Aber nicht nur von der bezahlten, sondern auch von der unbezahlten Arbeit.
Und dass Kinder oder die Pflege Angehöriger ein "Privatvergnügen" sein soll, welches die Leute auch noch komplett selbst finanzieren sollen, ist doch neoliberaler Quatsch. Zeigt die Verrohung unserer Gesellschaft. Sorge für andere war immer Gemeinschaftsaufgabe und anders lässt es sich auch gar nicht organisieren. Wir sind gerade dabei, die Grundlage unserer Gesellschaft (und auch der Demokratie) zu zerschießen.
zum Beitrag09.10.2025 , 11:40 Uhr
Das sind genau die Effekte, die man mit der Ausübung von Zwang erreicht: Manche gehen daran kaputt, andere passen sich oberflächlich an, ohne wirklich eigeninitiativ mitzuarbeiten (Kadavergehorsam). Gewinnen lässt sich damit nichts, zumal es sowieso unmöglich ist, top-down, also von Staats wegen, zu entscheiden, was sinnvolle Arbeit ist.
zum Beitrag08.10.2025 , 22:05 Uhr
Ich finde es schon bedauerlich, dass die taz die entscheidenden Fragen gar nicht stellt: - Ist denn bezahlte Arbeit per se sinnvoll? Das heutige System fragt ja keineswegs nach dem Nutzen oder Schaden, den ein Job fürs Gemeinwohl bedeutet. Es zählt einzig und allein, dass es ein BEZAHLTER Job ist. - Was ist mit der notwendigen unbezahlten Arbeit? Es ist ja evident, dass mensch dafür auch Zeit und Kraft braucht. Wer in die Vollzeit-Erwerbstätigkeit gezwungen wird, schafft es unter Umständen nicht mehr, ihren/seinen Sorgeverpflichtungen gerecht zu werden oder sich in irgendeiner Form bürgerschaftlich zu engagieren. Unser Gemeinwesen ist aber auf solches Engagement angewiesen. Das Beispiel mit der Mutter, die möglicherweise "nicht arbeiten" will, spricht hier Bände.
zum Beitrag03.10.2025 , 23:13 Uhr
Danke, kleinerRobin, für den guten Kommentar.
Es gibt hier noch ein sehenswertes Video mit allerhand Erläuterungen zum BGE und zum Pilotprojekt und Volksentscheid in Hamburg: www.instagram.com/p/DPQ-PfbCuKW/
(Abgesehen von dem Mindestlohn-Quatsch, das ist etwas traurig)
zum Beitrag01.10.2025 , 23:22 Uhr
Zu dem Artikel selbst erübrigt sich jeder Kommentar.
Wer aber mehr wissen will über das Pilotprojekt und den Volksentscheid sei auf die Videoschalte des grünen Netzwerks Grundeinkommen mit Leuten von der Initiative vom vergangenen Montag verwiesen, die Aufzeichnung findet sich hier: www.youtube.com/watch?v=tNoj1LmY7pE
zum Beitrag19.09.2025 , 23:48 Uhr
Als Transferleistungsempfänger in Frankfurt am Main kostet mich das Deutschlandticket (also wirklich deutschlandweit gültig) zurzeit 29 EUR. Die Bürokratie drumherum ist überschaubar.
Ich verstehe den Punkt von Herrn Kalle nicht. Natürlich verursacht jede Preisdifferenzierung Bürokratie. Einerseits findet er das bei den heutigen Sozialtickets schlimm, andererseits hat er kein Problem mit der Forderung, die Preise nach Einkommen zu staffeln. Kann mir das jemand erklären?
Der andere Aspekt des Deutschlandtickets fehlt irgendwie ganz: Es geht ja darum, Leute vom Auto in die Bahn zu locken, aus ökologischen Gründen. Wir subventionieren einen Haufen Schwachsinn aus Steuermitteln, warum nicht mal was Sinnvolles subventionieren?
zum Beitrag17.09.2025 , 23:39 Uhr
Haben Sie meinen Kommentar überhaupt gelesen?
Ich habe den Eindruck, dass Sie die Grundidee des BGEs nicht im Ansatz verstanden haben. Der große Witz ist, dass Sie - egal wie hoch oder niedrig das BGE ist - auf jeden Fall finanziell IMMER besser stehen mit einem zusätzlichen Gehalt/Erwerbseinkommen. Das BGE deckt Grundbedürfnisse, wie der Name schon sagt, alles weitere müssen Sie selbst finanzieren. Das haben wir heute eben nicht, weil z.B. beim Bürgergeld Erwerbseinkommen zum größten Teil angerechnet wird, d.h. es lohnt sich HEUTE eben kaum, etwas dazuzuverdienen.
zum Beitrag17.09.2025 , 18:32 Uhr
So einfach ist es in der Realität halt nicht. Erstes erhöht ein steuerfinanziertes BGE nicht die Geldmenge. Zweitens: In Pilotprojekten im Globlen Süden, wo wirklich Geld "von außen" reinkam, hat sich die Produktion einfach an die höhere Nachfrage angepasst (Wirtschaft angekurbelt). Drittens schafft nicht jede bezahlte Arbeit Werte, Stichwort "Schadarbeit" (Günther Moewes). Es gibt auch keine Evidenz dafür, dass Menschen aufhören zu arbeiten, insbesondere was die wirklich sinnvolle/notwendige Arbeit angeht. Wenn Sie sich mit dem Thema wirklich auseinandersetzen wollen, sollten Sie Scott Santens' Text "17 Key Variables That Determine UBI’s Inflationary Impact" lesen, wir werden das auch noch übersetzen.
zum Beitrag17.09.2025 , 15:17 Uhr
Ist übrignes immer witzig, wenn das BGE (oder andere Transferleistungen mit der Zielsetzung, dass es den weniger Begüterten besser gehe) mit "spätrömischer Dekadenz" assoziiert werden. Denn die war ja ein Phänomen der Reichen, der Oberschicht (und heute ist das auch so). Das BGE hat sicherlich viel mehr mit dem Urchristentum zu tun als mit spätrömischer Dekadenz, wenn man sich schon mit historischen Parallelen beschäftigen will.
zum Beitrag17.09.2025 , 14:03 Uhr
Nachtrag: Hier ein guter aktueller Artikel über das Räderwerk der Jobcenter im nd: www.nd-aktuell.de/...r-maschinerie.html Das wäre mit dem BGE Geschichte.
@Heiner Siegeroth: Das BGE ist nicht "Geld fürs Nichtstun", sondern Geld zum Leben (siehe GG) und Geld fürs selbstbestimmt Tätigsein. Es gibt nämlich eh genug zu tun, nur meist wird man dafür nicht bezahlt.
zum Beitrag17.09.2025 , 10:35 Uhr
Es ist ja nicht gesagt (und in meinen Augen auch nicht sinnvoll), dass man vom BGE dann nochmal Sozialabgaben bezahlen muss. Es gibt auch keinen Grund, das BGE auf deutsche Staatsbürger zu beschränken - und Kinder müssen natürlich auch eins bekommen. Der große Fortschritt beim BGE ist aber auf jeden Fall, dass es alle bekommen, also auch die heute verdeckt Armen und die Working Poor. Und dass niemand mehr dafür stigmatisiert wird oder seine Unterwürfigkeit durch das Ausführen von unsinnigen Maßnahmen etc. demonstrieren muss.
zum Beitrag13.09.2025 , 13:17 Uhr
Der LINKEN-Vorstoss ist wirklich grundfalsch, einige Gründe sind im Artikel schon genannt worden. Sinnvoll wäre die Abschaffung der Ermäßigung, d.h. ein Einheitssteuersatz und seine Erhöhung auf etwa 25%. Die Mehreinnahmen sind als "Mehrwertsteuerbonus" zu gleichen Teilen pro Kopf an die Bevölkerung auszuschütten. Das ist dann quasi ein Steuerfreibetrag für die MwSt., der zielgenau ist und alle erreicht. Und es wären ALLE Grundbedürfnisse damit steuerfrei gestellt, nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch z.B. Kleidung. Die VÖLLIG WILLKÜRLICHE Unterscheidung zwischen Grund- und anderen Bedürfnissen entfiele und damit auch eine Menge Bürokratie.
zum Beitrag10.09.2025 , 23:36 Uhr
Ich hatte leider noch keine Zeit den Text von ter Braak zu lesen, der übrigens im Original im Netz zu finden ist: www.dbnl.org/tekst/braa002nati01_01/
Aus meiner Sicht resultiert die Lust am Hass im Wesentlichen aus dem Mythos der Knappheit (der durchaus auch Vertreter auf der Linken hat, aber konstitutiv für die Rechte ist): Es reicht einfach nicht für alle für ein gutes Leben, daher müssen wir einander an die Kehle gehen. In dem Artikel hier ist von Ungleichheit die Rede, UnSICHERHEIT dürfte es aber noch besser treffen. Trotz all unseres Wohlstandes haben wir unser sozio-ökonomisches System so organisiert, dass fast jede/r (bis auf die extrem reiche Schicht der Plutokraten) mit ein bisschen Pech ganz unten aufschlagen kann.
Das Gegenmodell wäre so etwas wie eine "Caring Society", in der wirklich immer für alle gesorgt ist und Wettbewerb bzw. das Konkurrenzprinzip zwar vielleicht existieren, aber eben eingehegt sind und niemanden mehr existenziell bedrohen.
zum Beitrag06.09.2025 , 23:56 Uhr
Wieder mal eine völlig verdrehte Auffassung von "Ökonomie". Die handelt nämlich von der Befriedigung von Bedürfnissen (von Menschen). Deswegen ist es wichtig, dass alle genug Geld haben, denn nur so lässt sich in unserer Gesellschaft eben diese Befriedigung der Bedürfnisse sicherstellen. "Die Wirtschaft" dreht sich also um den Menschen, und nicht der Mensch (als Konsument oder Arbeitskraft) um "die Wirtschaft". Es geht auch nicht darum, möglichst viele E-Autos zu verkaufen oder ähnliches. Ich frage mich schon, was hier im Kern noch der Unterschied zur Ideologie der konservativen Medien ist.
zum Beitrag05.09.2025 , 03:06 Uhr
Es ist definitiv nicht sinnvoll, Erwerbseinkommen so stark mit Steuern oder Abgaben zu belasten. Und übrigens wirken Verbrauchssteuern in Kombination mit einem Grundeinkommen progressiv...
zum Beitrag05.09.2025 , 02:52 Uhr
Ich finde die Formulierung "mit der Arbeitsagentur kooperieren" in Bezug auf "Bürgergeldempfänger:innen" extrem unangemessen. Da ist überhaupt keine gleiche Augenhöhe, sondern die versuchen einen mit der Drohung des Entzugs des Existenzminimums zu zwingen. Mit "Kooperation" hat das wirklich gar nichts zu tun.
zum Beitrag05.09.2025 , 02:40 Uhr
Es ist eigentlich eine Lektion aus unserer Geschichte, dass man Regeln auch auf ihre Sinnhaftigkeit hinterfragen kann (besser: sollte). Unser Grundgesetz postuliert, dass das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit für ALLE MENSCHEN gilt - wie auch das Würdegebot. Wie begründen Sie vor diesem Hintergrund Regeln, die nur für arme Menschen gelten (reiche können den ganzen Tag lang machen, was sie wollen) und diese im Kern nur zu sehr sinnlosen Demonstrationen ihrer Unterwürfigkeit zwingen sollen? Nur um (über-)leben zu dürfen.
zum Beitrag05.09.2025 , 02:32 Uhr
Zur Jobgarantie sagt der britische Ökonom Prof. Guy Standing hier alles, was dazu zu sagen ist: 49:30-53:50: www.youtube.com/watch?v=fVNGh9PHUfk
Natürlich ist Vollbeschäftigung möglich, bringt uns halt noch mehr Bullshit Jobs (David Graeber) und "Schadarbeit" (Günther Moewes), mehr Krieg und mehr Umweltzerstörung. Und die Leute hätten noch weniger Zeit und Muße zum Nachdenken über ihr Leben und über die Gesellschaft, in der sie leben wollen. 1944 hatten wir Vollbeschäftigung.
zum Beitrag05.09.2025 , 02:27 Uhr
Schade, dass Sie mit Arbeit offenbar nur Erwerbsarbeit meinen. Dadurch wird Ihre ganze Rechnung falsch.
zum Beitrag03.09.2025 , 23:09 Uhr
Grotesk ist immer das Argument "nicht von meinen Steuergeldern!". Von Ihren Steuergeldern werden haufenweise Sachen finanziert, die Ihnen nicht passen. Zum Beispiel Politiker aller in Parlamenten vertretenen Parteien samt Mitarbeiter. Es ist wohl ausgeschlossen, dass Sie die alle von AfD bis LINKE für unterstützenswert halten. Wenn es dann aber mal darum geht sicherzustellen, dass alle Menschen immer genug zu Essen und ein Dach über dem Kopf haben (und sich dadurch auch um die gesellschaftliche notwendige unbezahlte Arbeit kümmern können), dann gibt es ein Riesentheater.
Philosophisch lässt sich das BGE auch begründen aus dem Privateigentum. Früher konnten sich Menschen einfach aus der Natur nehmen, was sie brauchten. Heute können und dürfen wir das nicht mehr. Privateigentum und extreme Arbeitsteiligkeit haben an sich auch Vorteile, aber das funktioniert nur, wenn wir für alle sorgen. Und dafür braucht es heutzutage einfach Geld (plus nicht-monetäre Leistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung etc.).
zum Beitrag03.09.2025 , 16:01 Uhr
Was genau ist bei meinem zweiten Punkt unklar? Sie können eben nicht klar unterscheiden, ob jemand nicht will oder nicht kann (niemand kann das). Wenn Ihr Job gesellschaftliche Schäden verursacht (z.B. Umwelt- oder Gesundheitsschäden), dann fallen Sie der Allgemeinheit mehr zur Last, wenn Sie damit weitermachen, als wenn Sie "nichts" tun. Übrigens verursachen Sie der Allgemeinheit eh die ganze Zeit "unnötige" Kosten, z.B. durch Ihre Schulbildung oder wenn Sie krank sind oder in die Oper gehen. Es ist interessant, wie wenig Sie in der Lage oder bereit sind, eine Vogelperspektive (bzw. eine volkswirtschaftliche) einzunehmen. Es ist offensichtlich unsinnig, Ihren "Nutzen" für die Gesellschaft daran zu messen, wieviel Einkommen Sie generieren oder wieviel Sie an direkten monetären Transfers beziehen.
zum Beitrag03.09.2025 , 00:28 Uhr
Ich sehe das auch so ("Hartz IV" 2011-2016, seitdem erwerbsunfähig). Mit den Details dieser Berechnungen beschäftige ich mich nicht, aber in der Tendenz ist das Unsinn, weil ich eben wirklich viel mehr Zeit habe, die Erwerbstätige nicht haben. Das heisst auch, dass ich kostenoptimiert einkaufen und kochen kann, manche können sich sogar noch aus dem Garten ernähren etc. Und ich habe mehr Zeit, durch die ganze absurde Sozialbürokratie zu navigieren. Kriege einen Haufen Ermäßigungen und Zugang zu billiger Kleidung und Hausrat (Sozialkaufhaus - wenn einem das nichts ausmacht). Ganz wichtiger Punkt ist noch: Diese Berechnungen gelten ja immer nur für Vollzeit-Erwerbstätigkeit. Wer weniger erwerbsarbeiten möchte (oder kann), für den lohnt es sich noch weniger. Manche nennen das Ding "Armutsfalle". Auch für dieses Problem ist das Bedingungslose Grundeinkommen die Lösung, weil das ja alle bekommen und Erwerbseinkommen nicht angerechnet wird, so dass sich dann WIRKLICH (Erwerbs-)Arbeit immer lohnt. Deswegen müssten alle, die von "Leistung muss sich lohnen" schwafeln, sich eigentlich längst für ein BGE stark machen...
zum Beitrag03.09.2025 , 00:19 Uhr
Das ist ganz einfach und schnell erklärt: 1. Das Grundrecht auf Leben in Würde gilt für alle Menschen - auch für Faule (wenn es sie denn überhaupt gibt). 2. Es ist nicht möglich zwischen Arbeitunwilligen und Arbeitsunfähigen sauber zu unterscheiden. 3. Nicht jede Erwerbsarbeit ist sinnvoll (es gibt sogar solche, die Schaden anrichtet) und nicht jede notwendige/sinnvolle Arbeit ist Erwerbsarbeit.
zum Beitrag02.09.2025 , 14:59 Uhr
Der gerade verstorbene Ökonom und Architekt Günther Moewes meinte, 40-60% unserer Jobs sind überflüssig, wenn nicht sogar schädlich. Was wirklich notwendig ist, müsste halt besser bezahlt oder automatisiert werden.
zum Beitrag02.09.2025 , 14:54 Uhr
Dass ein BGE zwingend zu Hyperinflation führen müsse, ist einer diese Mythen, so einfach ist das ja nicht. Ich empfehle dazu "17 Key Variables That Determine UBI’s Inflationary Impact" von Scott Santens: www.scottsantens.c...flationary-impact/ (Wir werden den Text auch übersetzen, übrigens unbezahlt, und ins Netz stellen.) In Pilotprojekten im Globalen Süden, in denen wirklich zusätzliches Geld ins System kam (Spenden aus dem Norden), kam es zu keinen inflationären Effekten. Die zusätzliche Kaufkraft hat einfach die Produktion von Gütern angekurbelt. Wenn wir über ein BGE in Deutschland reden: Es würde natürlich den Druck aus den Ballungsräumen nehmen, man könnte ja auch auf dem Land (ggf. im Osten) gut leben. Außerdem würde es durch Umverteilung auch Geld aus dem Immobiliensektor rausnehmen. Soviel mal zum Thema "Grundkenntnisse von Wirtschaftsmechanismen"...
zum Beitrag02.09.2025 , 14:46 Uhr
Der Kommentar gefällt mir an sich ganz gut, aber es fehlen zwei wirklich wichtige Punkte:
Erstens ist es unmöglich, sauber zwischen denen, die nicht erwerbsarbeiten KÖNNEN, und denen, die es nicht WOLLEN, zu unterscheiden. Gerade bei psychischen Erkrankungen kann man das als Betroffener u.U. nicht mal selbst klar sagen (ich bin betroffen). Der Bartleby ist übrigens auch so ein Beispiel.
Zweitens gibt es so viel unbezahlte gesellschaftlich notwendige Arbeit (Care etc.) - und außerdem einen Haufen gut bezahlter Bullshit Jobs, dass die Annahme, dass wer nicht ERWERBSarbeitet nichts zum Gemeinwohl beiträgt, einfach falsch ist. Leider kommt die unbezahlte Arbeit in den Medien und in der öffentlichen Diskussion kaum vor, siehe meinen Artikel beim Netzwerk Care Revolution: care-revolution.or...-einfach-hinnehmen
zum Beitrag29.08.2025 , 00:30 Uhr
Tja, und der moralisch überlegene Westen (also wir) ist da so anders drauf und hat keine irgendwie gearteten Hintergedanken? Oder andersrum: Wenn wir so was wie Altriusmus zustande bringen könnten, warum können es dann die Chinesen per se nicht?
zum Beitrag28.08.2025 , 15:49 Uhr
„Für jeden Kollegen steht an erster Stelle, Arbeit zu erhalten.“
Wir sollten Putin und Co. dankbar sein. Endlich wieder Arbeitsplätze und Tagesstruktur für viele, bald vielleicht sogar für alle.
zum Beitrag11.08.2025 , 21:32 Uhr
Es stimmt, dass die "Linke" viel zu wenig Lösungsvorschläge macht.
Gunnar Hinck ist jetzt aber der große Wurf auch nicht gelungen. Natürlich muss von oben nach unten rückverteilt werden, aber vor allem braucht es endlich mal eine Diskussion über Arbeit: welche ist sinnvoll oder notwendig? Welche schädlich oder zumindest sinnlos? Wie schaffen wir es, dass die unbezahlte Arbeit getan werden kann, ohne dass die Menschen, die das machen, in die Armut laufen? Und an welchen Stellen setzt unser Steuersystem (inklusive Sozialabgaben) an? Wieso "bestraft" es vor allem, die die erwerbsarbeiten?
zum Beitrag06.08.2025 , 16:07 Uhr
Ist Ihnen klar, dass es das Phänomen so nicht mehr gibt, wenn es ein BGE für alle gibt (wie @Wedekin vorschlägt)? Insbesondere wenn man dazu noch die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit senkt und auf Vermögen, Verbrauch und anderes erhöht?
zum Beitrag05.08.2025 , 22:32 Uhr
Interessante These. Möchten Sie das irgendwie belegen, erläutern etc....? Und wie funktioniert das, wenn man viel unbezahlte Arbeit macht und dann ein "Arbeitsangebot" erhält? Dann hört man einfach auf mit Schlafen und dergleichen Nebensächlichkeiten? Ein "Angebot", das man nicht ausschlagen darf...erinnert ein bisschen an die Mafia, oder?
zum Beitrag05.08.2025 , 13:04 Uhr
"Ich bin nicht für eine Reduzierung von Bürgergeld. Aber Arbeit muss sich verdammt noch mal wieder lohnen." Ja, unser System ist dysfunktional. Es ist dringend geboten, die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit runterzufahren (es gibt genug andere Möglichkeiten, Steuereinnahmen zu generieren) und die Transferentzugsraten bei Sozialtransfers auch.
zum Beitrag05.08.2025 , 12:22 Uhr
Nachtrag: "Arbeitsverweigerer" ist auch deswegen kein sinnvoller Begriff, weil er suggiert, man könnte klar zwischen "nicht (erwerbs)arbeiten wollen" und "nicht (erwerbsarbeiten)können" unterscheiden. Das ist ein Irrtum. Insbesondere im Bereicht der (zunehmenden) psychischen Erkrankungen lässt sich das nicht differenzieren. Menschliche Gesundheit und Arbeitsmotivation sind für solche platten Formeln einfach zu komplex.
zum Beitrag05.08.2025 , 12:14 Uhr
Ich finde es krass und habe das gestern auch der Redaktion schon geschrieben, dass die taz hier unreflektiert das Wording von den "Arbeitsverweigerern" übernimmt. In Deutschland werden mehr Arbeitsstunden unbezahlt geleistet als bezahlt. Die Formel, wer keine Erwerbsarbeit leistet, arbeitet nicht (= faul = Sozialschmarotzer) stimmt einfach nicht.
Wenn nicht mal "linke" Medien in der Lage zu einer differenzierten Berichterstattung sind, wo soll das alles noch enden?
zum Beitrag27.07.2025 , 23:03 Uhr
Also "System neu aufsetzen" finde ich richtig.
"Länger arbeiten" ist so aber nicht haltbar. Einerseits ist unsere Produktivität schneller gewachsen als die Lebenserwartung, andererseits nehmen auch die bereits geschaffenen Werte immer weiter zu. Von daher wäre eigentlich "weniger arbeiten" - oder besser: "anders arbeiten" (nämlich sinnvoller, rationaler, effizienter) angesagt.
zum Beitrag27.07.2025 , 22:48 Uhr
In der Tat. Die Arbeit der Tabaklobby ist in vielen Bereichen die Blaupause für die Täuschung der Öffentlichkeit und Korrumpierung von demokratischen Entscheidungsprozessen. Daher finde ich schon lange, dass man sich diese Industrie mal ernsthaft vornehmen sollte und daraus auch Schlussfolgerungen ziehen muss in Bezug auf andere zweifelhafte bis offensichtlich schädliche Industrien.
zum Beitrag25.07.2025 , 16:40 Uhr
Eines von vielen Beispielen für das was der kürzlich verstorbene Ökonom Günther Moewes "Schadarbeit" nannte. Solange die herrschende Ideologie ist, dass "sozial ist, was/wer Arbeit schafft", werden wir noch mehr solcher Nachrichten zu lesen bekommen.
zum Beitrag22.07.2025 , 23:34 Uhr
Wieso sollte niemand mehr in der Landwirtschaft arbeiten? Gucken Sie sich mal die Pilotprojekte in Indien, Uganda, Kenia, Namibia an. Die Frage ist doch, welche Arbeit sich dann noch lohnt, in Bezug auf Sinn und in Bezug auf zusätzliches Einkommen. Ich denke, Sinn ist bei Landwirtschaft kein Problem und Einkommen ist eine Frage der erzielten Erlöse. Warum sollten die sinken, wenn die Bevölkerung in der Breite mehr Kaufkraft und weniger Stress hat? Natürlich muss man das BGE flankieren mit steuer- und ordnungspolitischen Maßnahmen, um der ökologischen Krise Herr zu werden. Dadurch wird es eine Regionalisierung der Wirtschaft geben, so dass heimische Bauern nicht mehr im Globalen Wettbewerb stehen werden. Damit bekommen sie natürlich eine stärkere Position bei der Preisbildung...
zum Beitrag22.07.2025 , 23:21 Uhr
Oh, dass Marx so viele begeisterte (und mitunter überaus blutrünstige) Anhänger hatte (und z.T. noch hat), würde ich eher darauf zurückführen, dass er genau die Seite des Menschen anspricht, die keine Lust hat nachzudenken (Ihr großes Thema, oder?), sondern sich von irgendwelchen platten Parolen beeindrucken lässt. Und sich auch an einfachen Feindbildern erfreut. Ich meine, Hitler hatte ja (und hat immernoch oder wieder) auch reichlich Anhängerschaft, würden Sie das als Zeichen für die Qualität seiner "Theorien" werten?
Was die Arbeit angeht, die getan werden muss, empfehle ich wirklich www.destatis.de/DE...nisse/_inhalt.html Es ist einfach faktenfrei zu behaupten, die Menschen würden durch staatlichen Arbeitszwang dazu gebracht, die wirklich notwendigen Dinge zu tun. Sie werden davon eher ausgebremst und gehindert. Und wer sollte eigentlich - mit welcher Legitimation - entscheiden, was jeder einzelne Mensch zu arbeiten hat? Ich meine....jetzt, wo Väterchen Stalin nicht mehr am Leben ist...?
zum Beitrag22.07.2025 , 12:36 Uhr
Witziger Beitrag. Allerdings: Erstens gab es auch andere "Denker" als Marx, die als "links" eingestuft werden, z.B. seinen Schwiegersohn Paul Lafargue, der die lesenswerte Kampfschrift "Recht auf Faulheit" verfasst hat. Zweitens geht es beim BGE ja gar nicht darum, nicht zu arbeiten, sondern selbstbestimmt tätig zu sein - und natürlich auch "Bullshit Jobs" (Graeber) und "Schadarbeit" (Moewes) zu unterlassen. Ich bin kein Marxist, aber es gibt welche, die genau mittels des BGEs Marx' Grundsatz „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“ verwirklichen wollen. Jedenfalls ist ja klar: Wer arbeiten will (oder soll), muss ZUERST mal gegessen haben, gekleidet sein und ein Dach über dem Kopf haben.
zum Beitrag21.07.2025 , 20:23 Uhr
Eine Milchmädchenrechnung. Erstens arbeiten die Leute auch ohne Bezahlung, wenn es sich um sinnvolle/notwendige Arbeit handelt (siehe Zeitverwendungserhebung des Stat. Bundesamtes). Zweitens gibt es einen Multiplikatoreffekt. Geld kann man nämlich nicht essen, d.h. es wird ausgegeben und kurbelt damit "die Wirtschaft" an. Auch dazu gibt es genug Empirie. Drittens wird den meisten Leuten ein GRUNDeinkommen nicht reichen, zumal es eh langweilig ist, den ganzen Tag auf der Couch zu sitzen (wenn man sich eine leisten kann). Außerdem glaube ich haben Sie eine total realitätsferne Vorstellung davon, auf welchem materiellen Niveau man mit 10$ am Tag in "Ländern wie Pakistan, Indien oder Subsahara-Afrika" lebt. Der "Anreiz zum Arbeiten" erhöht sich mit BGE eher, weil Erwerbseinkommen nicht angerechnet werden. Und das BGE ist sicherlich genauso "liberal" wie es "links" ist, der Freiheitsgewinn wäre enorm.
zum Beitrag21.07.2025 , 16:42 Uhr
Stimmt, MINCOME in Manitoba in den 1970ern. Mittlerweile gibt es haufenweise Pilotprojekte, viele davon auch in den USA, hier werden alle Infos dazu zusammengetragen: ubidata.io/ (Man muss freilich dazu sagen, da man ein "richtiges" BGE nur eingeschränkt "testen" kann.)
zum Beitrag21.07.2025 , 11:56 Uhr
Ja. Wissen Sie denn, wie der sog. Kommunismus und Sozialismus funktioniert(e)? Ich meine Arbeitszwang und Planwirtschaft und solche Sachen? Wenn ja: In welchem Zusammenhang steht Ihr Kommentar mit meinem Vorschlag..??
zum Beitrag20.07.2025 , 22:55 Uhr
Es geht doch bei der "Wirtschaft" um die Befriedigung von Bedürfnissen - zuerst mal nicht um Geld. Warum sollten Tätigkeiten, die schlecht oder gar nicht bezahlt werden also sinnlos sein? Übrigens werden in Deutschland mehr Arbeitsstunden unbezahlt geleistet als bezahlt. Sollten wir das auch alles einfach bleibenlassen, weil es ja unter dem Mindestlohn "bezahlt" wird?
zum Beitrag20.07.2025 , 22:52 Uhr
Sind Sie sich da wirklich sicher? Es müsste Ihnen doch klar sein, dass es uns nicht um betriebswirtschaftliche Effizienz gehen kann, sondern nur um volkswirtschaftliche. Industrielle/großbetriebliche Landwirtschaft ist m.W. unterm Strich nicht effektiver, natürlich muss man die Umweltkosten mit einbeziehen.
zum Beitrag20.07.2025 , 16:01 Uhr
Das Argument, dass ausländische Saisonkräfte weniger Lohn bekommen sollen, finde ich haarsträubend. ABER: Der Mindestlohn bleibt ein sinnloser Eingriff in den sog. "Arbeitsmarkt". Und die zunehmende Konzentration auch in der Landwirtschaft sollten wir nicht hinnehmen. Unser sozio-ökonomisches System fährt an die Wand und der Mindestlohn ändert nichts daran. Sinnvoll wäre ein Bedingungsloses Grundeinkommen, europa- und weltweit. Und die Senkung der Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit. Die Menschen entscheiden dann selbst, ab welchem Lohn sie bereit sind, Erwerbsarbeit zu leisten. Gleichzeitig haben mehr Leute genug Geld, um sich angemessene Preise für Nahrungsmittel leisten zu können.
zum Beitrag20.07.2025 , 15:50 Uhr
Ja, einverstanden. Ich fürchte nur, die meinte "Alex-der-Wunderer" nicht...
zum Beitrag18.07.2025 , 21:13 Uhr
Wer oder was bitte sind "sozial schwache Menschen" ???
zum Beitrag18.07.2025 , 17:32 Uhr
Ja, genau, mehr "arbeiten" ist sowieso die Lösung für alles.
Dazu lesenswert "Der deutsche Hamster" von Wolf Lotter taz.de/Diskussion-...schaft/!vn6100759/
Aber auch: Immer mehr Schadarbeit? von Günther Moewes Der Arbeitswahn der Politik zerstört den Globus und unser Leben www.guenthermoewes...hr_Schadarbeit.pdf
Jetzt fehlt nur noch die Forderung nach mehr Autos und mehr Autobahnen. Auch so ein Rezept gegen alle möglichen Probleme.
zum Beitrag15.07.2025 , 13:22 Uhr
Also wenn es um die Stärkung der Binnennachfrage oder um Armutsbekämpfung geht, gibt es wesentlich bessere Mittel als den Mindestlohn. Der erreicht ja nur einen Teil der Bevölkerung. Man würde mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen ALLE erreichen - und auch mit einem Klimageld oder einem Mehrwertsteuerbonus (ausbezahlter Freibetrag für die MwSt.), es wurde auch mal "Helikoptergeld" diskutiert. Der Mindestlohn zementiert die Fetischisierung der Lohnarbeit ("Sozial ist, was/wer Arbeit schafft.") und führt damit in Sachen Armutsbekämpfung letztlich in die Irre.
zum Beitrag15.07.2025 , 13:18 Uhr
Auch das ist mir bei der Mindestlohn-Diskussion nicht klar: Ist es sinnvoll, bestimmte Jobs einfach zu verbieten, wenn diese sich zum Mindestlohn nicht rechnen? Werden die dann a) garnicht oder b) ehrenamtlich gemacht? Marcel Fratzscher, DIW-Ökonom, sagt, dass dadurch "unwirtschaftliche Jobs" abgeschafft werden, aber warum sind Arbeiten, die schlecht oder unbezahlt verrichtet werden, per se "unwirtschaftlich"? Dann könnten wir ja auch die komplette unbezahlte Sorgearbeit einfach sein lassen, oder?
zum Beitrag14.07.2025 , 22:19 Uhr
Ich fände es interessant zu erfahren, wer durch den Mindestlohn Nachteile erfährt. Einmal wäre zu fragen, wieviel von der Lohnerhöhung in höhere Preise übergewälzt wird - die dann alle tragen müssen, auch Menschen, die nicht von höheren Löhnen profitieren (z.B. Transferleistungsempfänger oder Selbstständige). Zweitens wie hoch die Durchsetzungskosten des Mindestlohns sind, die ja auch die Steuerzahler alle tragen müssen.
zum Beitrag05.07.2025 , 20:21 Uhr
Ich nicht sicher, ob ich Ihre Meinung teile. Die Frage ist, was man unter "sozialer Gerechtigkeit" versteht, oder?
Für mich muss es eher um soziale Sicherheit gehen, also mal alle ökonomisch bedingte Existenzangst aus dem System zu nehmen. Das finden viele aber "ungerecht" (auch sog. "Linke"), denn davon profitieren dann auch sog. "Faule" oder die Nachbarin, die man nicht ausstehen kann, und der Typ, der einen in der Schule immer gemobbt hat.
zum Beitrag05.07.2025 , 20:15 Uhr
Könnten Sie mir das mit der 5%-Hürde bitte noch erklären? Sie meinen die hätte die NSDAP an der Machtübernahme gehindert??
zum Beitrag04.07.2025 , 23:47 Uhr
Vive la France!
Hier in Deutschland scheint die politische Elite zu abhängig von der Tabaklobby zu sein, um so etwas hinzubekommen. Was war es für ein Kampf, die Hochschulen rauchfrei zu kriegen - und die Gastronomie ist es immer noch nicht komplett in allen Bundesländern.
zum Beitrag02.07.2025 , 23:04 Uhr
Vor vielen Jahren hatte das Thema Gewalt gegen Kinder doch mal eine gewisse Öffentlichkeit. Ich erinnere mich an das wirklich lesenswerte Buch "Deutschland misshandelt seine Kinder" mit am Ende auch einigen Verbesserungsvorschlägen.
Was ich mich allerdings frage ist, wie stark Gewalt gegen Kinder (oder andere Schutzbefohlene) - und ihre Duldung durch jene, die eingreifen könnten - mit anderen gesellschaftlichen Entwicklungen zusammenhängt, insbesondere mit zunehmender Unsicherheit aufgrund von Prekarisierung, Ökologischer Krise, technologischem Wandel etc. Nach meinem Gefühl gibt es da einen Zusammenhang, aber ist der auch belegbar?
zum Beitrag30.06.2025 , 22:27 Uhr
Ich denk auch, man sollte die Mindestlohnkommission auflösen - und den Mindestlohn gleich mit. Es wäre hingegen an der Zeit für eine Politik, die jede Art von Arbeit würdigt (also auch selbstständige oder ganz unbezahlte) und Menschen unabhängig von ihrer möglichen Erwerbsbeteiligung finanziell absichert.
zum Beitrag27.06.2025 , 00:41 Uhr
Vielleicht gibt es ja auch Teile der "Wirtschaft", die nicht exportorientiert sind, oder? Wirtschaft besteht nicht nur aus Autos und Maschinenbau...
zum Beitrag27.06.2025 , 00:38 Uhr
Ich bin zwar kein Fan und Butterwegge und auch nicht von Wirtschaftswachstum, aber er hat in dem Artikel sehr deutliche Vorschläge zur Stärkung der Binnennachfrage gemacht, die sich auch auf die sog. "Wirtschaft" im Sinne von BIP-Wachstum auswirken würden. Vielleicht einfach nochmal oder überhaupt den Artikel lesen...?!
zum Beitrag23.06.2025 , 22:31 Uhr
Schade, dass Steinhaus eine Erhöhung der Transferbezüge propagiert, obwohl es viel wichtiger wäre, a) diese Bezüge allen Menschen zugänglich zu machen (verdeckte Armut beseitigen, die Spaltung zwischen den "Faulen" und den "Fleißigen" aufheben) und b) Hinzuverdienst ohne Anrechnung zu erlauben. Damit man eben auch Erwerbsarbeit aufnehmen kann, ohne damit in zusätzliche bürokratische Mühlen zu geraten und mit diesen gigantischen Transferentzugsraten (70%) konfrontiert zu werden. Leider versteht sich Sanktionsfrei offenbar ausschließlich als Lobby der Bürgergeldempfangenden - und nicht aller von Armut Betroffenen oder Bedrohten. Und damit wird der gesellschaftlichen Spaltung eher Vorschub geleistet als dass sie verringert wird.
zum Beitrag23.06.2025 , 22:25 Uhr
Die Vorstellung, man könnte objektiv und von Amts wegen zwischen "arbeitsunwillig" und "arbeitsunfähig" unterscheiden, ist völlig realitätsfern. Darüber hinaus, man kann es nicht oft genug betonen, ist nicht jeder Job aus gesellschaftlicher Sicht überhaupt sinnvoll. Eine ganze Menge unserer heutigen Erwerbsarbeit dient sogar der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Von daher ist es weder möglich, noch sinnvoll, die "faulen Transferleistungsempfänger*innen" in Erwerbsarbeit zu zwingen.
zum Beitrag19.06.2025 , 23:20 Uhr
Ich wundere mich etwas darüber, dass der Film offenbar mit der Herrschaft des Schahs anfängt und kein Wort verliert darüber, wie der an die Macht kam. Wäre vielleicht interessant, auch darüber was zu erfahren, oder?
zum Beitrag19.06.2025 , 22:59 Uhr
"Mächtige, die von der gegenwärtigen Anarchie profitieren."
Wo gibt es denn hier Anarchie? Oder meinten Sie Anomie? de.wikipedia.org/wiki/Anomie
zum Beitrag09.06.2025 , 11:41 Uhr
Wie kommen Sie darauf, dass bei repräsentativ gelosten Bürgerräten dasselbe rauskommen muss wie bei gewählten Parlamenten? Es gab ja in Deutschland - und auch im Ausland - schon einige geloste Bürgerräte. Die Ergebnisse stützen Ihre Hypthese nicht, es kommt dabei durchaus etwas anderes heraus. Geloste Bürgerräte haben auch nichts mit den Räten der Sowjetunion zu tun. Ich wundere mich manchmal, wie meinungsstark Menschen daherkommen, ohne sich auch nur ein kleinwenig zu informieren. Es gab sowohl im antiken Griechenland als auch in Norditalien geloste Gremien, ich habe mich damit noch nicht näher befasst, aber das hat offenbar ganz gut funktioniert. Auf jeden Fall ist Losen nicht per se schlecher als Wählen.
zum Beitrag08.06.2025 , 13:56 Uhr
Aus meiner Sicht wurde zu wenig unkonventionell gedacht. Und das Bedingungslose Grundeinkommen wurde durch Intervention einer Führungsfigur der LG/NG abgeschossen, die nicht selbst dem "Parlament" angehörte. Dabei wäre das mal eine Idee, die sich im Heute implementieren lässt und trotzdem (voraussichtlich) eine größere Transformation anstossen würde. Und die Soziales und Schutz der Lebensgrundlagen zusammenbringen würde. Und v.a.: Von der praktisch alle Menschen direkt profitieren würden (Soziale Sicherheit). Aus meiner Sicht eine verpasste Chance. Was sonst so alles "beschlossen" wurde, war inhaltlich schon in Ordnung, blieb aber wirklich sehr erwartbar und lockt glaube ich niemanden hinter dem Ofen hervor.
Den Vorwurf der "Naivität" lasse ich persönlich mir gerne machen, das halt ich für eine Stärke. Man denke an "Des Kaisers neue Kleider"...
Ich war gelostes Mitglied dieses "Parlaments".
zum Beitrag06.06.2025 , 18:50 Uhr
Sehr wichtiges Thema.
Ich verweise hier auch auf das Netzwerk Care Revolution Care Revolution care-revolution.org/ und die Rede von Elfriede Harth: "Denn nur miteinander und füreinander wird das Gute Leben für Alle Wirklichkeit" care-revolution.or...Harth_25_01_24.pdf
zum Beitrag04.06.2025 , 22:18 Uhr
Sinnvoller wäre eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 25% (Einheitssteuersatz) und die Ausschüttung der Mehreinnahmen an alle als MwSt.-Bonus. Das wäre nämlich eine Rückverteilung von Reich zu Arm, wohingegen auch von MwSt.-Senkungen v.a. die profitieren, die viel ausgeben (d.h. erstmal: viel haben).
zum Beitrag04.06.2025 , 22:16 Uhr
Absolut richtig, danke für den Kommentar!
zum Beitrag04.06.2025 , 02:45 Uhr
Was wollen Sie mit Ihrem letzten Satz sagen (mal abgesehen von der Grammatik)? Dass er kein nützliches Mitglied der Gesellschaft ist, weil er von staatlichen Leistungen lebt (wie z.B. auch Herr Merz)?
zum Beitrag03.06.2025 , 01:42 Uhr
Tolle Pendeltheorie. Deswegen hatten wir nach der Nazidiktatur den Kommunismus, oder?
zum Beitrag03.06.2025 , 01:40 Uhr
Ja, das sehe ich auch so. Wobei geloste Räte nicht unbedingt illegitim sein müssen, gab es ja früher schon. Wahrscheinlich ist die Kombination aus gelosten Räten (die Vorschläge erarbeiten) mit Direkter Demokratie (so dass die Bevölkerung über die Vorschläge abstimmt) der beste Weg.
zum Beitrag01.06.2025 , 21:02 Uhr
Mit ein paar Stunden und ein paar Hundert Kilometer Abstand zu diesem "Parlament" (dem ich angehören durfte) würde ich sagen: Es ist nicht viel dabei rausgekommen. Inhaltlich alles ganz gut, aber nichts Bahnbrechendes oder Noch-Nie-Dagewesenes. Ich kann mir nicht vorstellen, dass von dem Beschlossenen jetzt große Impulse ausgehen, aber natürlich kann ich mich täuschen. Desgleichen das Verfahren, der Weg da hin: ganz schön, setzen aber auch keinen neuen Standard oder so etwas.
Warum verlinkt die taz nicht ihren ersten Artikel zu dem Thema? taz.de/Klimabewegu...neration/!6091060/
zum Beitrag01.06.2025 , 20:45 Uhr
Wie ist das denn mit dem Europäischen Parlament?
zum Beitrag31.05.2025 , 21:21 Uhr
Ich bin Angehöriger dieses "Parlaments". Es ist nicht so richtig super, aber ich halte die Idee nach wie vor für interessant. Die gewählten Parlamente, insbesondere der Bundestag, agieren m.E. wirklich kaum gemeinwohlorientiert. Auch aus demokratietheoretischer und -historischer Sicht sind geloste Parlamente auf jeden Fall diskussionswürdig - bzw. Bürgerräte, die keine Entscheidungen treffen, sondern nur beraten. Dass dieses "Parlament" hier nur bezüglich vier Kriterien repräsentativ ist und sicherlich was die politischen Positionen angeht ziemlich homogen, war in dem Moment nicht anders machbar. Es ist dann immer die Frage, ob man das Mögliche versucht oder lieber gar nichts macht. Interessant ist, dass das PdM manchmal ein bisschen wie eine Selbsthilfe- oder Selbsterfahrungsgruppe daherkommt, aber keineswegs frei ist von Einflussnahme durch charismatische Führungspersonen, die nicht selbst Mitglied sind.
Ich bin gespannt, wie der letzte Tag verläuft und was dabei am Ende rauskommt. Bislang ein interessantes, aber noch nicht überzeugendes Experiment.
zum Beitrag29.05.2025 , 00:03 Uhr
Ja, sehe ich auch so. Und solange "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" (Franz Müntefering 2006) weitgehend unwidersprochen im Raum steht (der Slogan hat seiner Karriere kein bisschen geschadet), können wir gar nicht sinnvoll über Sterbehilfe diskutieren.
zum Beitrag24.05.2025 , 02:19 Uhr
Also, der Punkt, dass Frauen (und gelegentlich auch Männer) nicht in der familiären Pflege verheizt werden dürfen, ist natürlich richtig. Aber das Argument, dass wir ja so viel mehr Erwerbstätige brauchen und deswegen alles andere hintangestellt werden muss, geht ja gar nicht. Als ob Erwerbsarbeit immer sinnvoll wäre und da nicht auch Menschen verheizt würden. Es wird eh zu viel Ramsch produziert und die Konzentration der industriellen Produktion auf ein paar Industrieländer ist weder ökologisch, noch ökonomisch oder sozial sinnvoll.
zum Beitrag16.04.2025 , 19:50 Uhr
Nö, Menschenrechte gelten nur für Menschen, nicht für Unternehmen.
zum Beitrag12.04.2025 , 20:42 Uhr
Wie jetzt mehrere Kommentierende festgestellt haben: Es braucht Zeit (oder auch Muße), um sich wirklich mit solchen Themen wie Klimawandel zu beschäftigen - und dann auch noch aktiv zu werden.
So Freunde, und welche Forderung können wir daraus ableiten?
zum Beitrag10.04.2025 , 02:21 Uhr
Die hier geäußerten Kritiken (in den Kommentaren) an der Studie sind ein bisschen hart und z.T. auch einfach sehr wirr. Solche Pilotprojekte haben natürlich immer nur eine begrenzte Aussagekraft, siehe auch hier: ubidata.io/ Was die Kritik der zeitlichen Begrenzung angeht: Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es sowieso NIE eine Ewigkeitsgarantie für das BGE geben wird. Es kann wieder abgeschafft oder in der Höhe reduziert werden, wenn sich politische Mehrheiten ändern. D.h. sich überhaupt nicht um Möglichkeiten des Geldverdienens zu kümmern, ist auch mit einem "richtigen BGE" grundsätzlich eine dumme Idee. - Mal ganz abgesehen davon, dass das BGE ja nur Grundbedürfnisse decken soll, so dass man für einen gewissen Lebensstandard sowieso noch zusätzliches Erwerbseinkommen braucht. Wer sich aber tiefer damit beschäftigen will, sollte sich die Alaska Permanent Fund Dividend anschauen, die ist zwar auch kein richtiges BGE, läuft aber seit 40 Jahren.
zum Beitrag10.04.2025 , 02:13 Uhr
Also, diese Dame hat ihren Job gekündigt: taz.de/Teilnehmeri...nprojekt/!6081280/
zum Beitrag02.04.2025 , 21:44 Uhr
Leider geistert immer noch dieser krude Begriff von "Wirtschaft" durch das Land. Ich würde mir wünschen, dass die taz da etwas mehr Aufklärung betreibt und den Denkerinnen von "Wirtschaft ist Care" (wirtschaft-ist-care.org/) so viel Raum gibt, wie irgendwelchen Maintream-Ökonomen.
zum Beitrag31.03.2025 , 18:17 Uhr
"Alimentieren" ist ja der Ausdruck, den Sie hier eingeführt haben. Schon vergessen? Der gesellschaftliche Nutzen liegt, ich wiederhole mich, darin, dass das Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen erstellt, die Bedürfnisse von Menschen decken. Fertig. Wenn das nicht der Fall ist (z.B. Tabakkonzerne, die Menschen töten), gehört der Laden auf die eine oder andere Weise stillgelegt. Auch wenn er Leuten "ein Auskommen sichert". Wobei es natürlich immer einen Graubereich geben wird, was denn sinnvoll ist und was nicht. Dass sich Geld sinnlos in den Taschen weniger konzentriert oder sinnlos im Finanzsektor herumgeistert, muss verhindert werden (Vermögens- und Erbschaftssteuer sowie auf Transaktionen), irgendwelche Arbeitsplätze um der Einkommensverteilung willen zu schaffen oder zu retten, ist aber einfach Unsinn. (Götz Werner sprach ganz treffend immer von "Einkommensplätzen", wenn es eigentlich nicht um die Arbeit geht, sondern um das Einkommen.)
zum Beitrag30.03.2025 , 23:47 Uhr
Nun, warum sollten die Unternehmen die Menschen alimentieren? Wieso sollten sie zuständig sein für die konkrete Umsetzung des grundgesetzlichen Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit? Zumal das eben in Theorie und Praxis bedeutet, dass sie ihre eigentliche Aufgabe (Güter) nicht rationell erledigen können, also unter Einsatz möglichst geringer Mittel - auch an menschlicher Arbeitskraft. Was bedeutet die Frage "von welchem Geld?": Von Steuergeld natürlich. Der Staat ist finanziell weitaus potenter als irgendwelche Unternehmen, die ja auch immer mal pleite gehen können (und sollen, wenn sie an den Bedürfnissen vorbei produziert haben). Und was die sinnlosen Arbeiten angeht: Die sind doch genau das Resultat der Ideologie, dass die Unternehmen für die Versorgung der Menschen zuständig sein sollen. Sinnlose Sachen machen Menschen nur, wenn sie das müssen, um das nötige Geld zum Überleben zu erhalten. Übrigens: Der Staat "alimentiert" die Menschen eh schon an vielen Stellen, Gesundheitssystem, Bildung, Sicherheit, Mobilität etc. Das war nicht immer so, hat sich aber als sehr sinnvoll und effizient erwiesen - im Großen und Ganzen.
zum Beitrag30.03.2025 , 15:54 Uhr
Ja, es ist die Aufgabe der Wirtschaft, die Bevölkerung mit Gütern zu versorgen. Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist definitiv NICHT die Aufgabe der Wirtschaft, die Bevölkerung mit Einkommen zu versorgen. Das sollte der Staat direkt übernehmen, denn sonst landen wir früher oder später in einer Art Arbeitshaus (davon haben wir heute schon genug Anwandlungen), wo Menschen völlig sinnlose Dinge tun (unter Zwang), nur damit sie ein Erwerbseinkommen kriegen. Sehr schön bringt das dieser Film (8 Minuten) aus Argentinien auf den Punkt: EL EMPLEO www.youtube.com/watch?v=1umkoyqH4A4
zum Beitrag30.03.2025 , 06:06 Uhr
Die Frage ist, ob man das wirklich sauber treffen kann: Was ist denn ein "Arbeitseinkommen" und was nicht? Finde ich ziemlich schwierig. Innerhalb des heutigen Systems wäre es natürlich sinnvoll, auf alle Einkommensarten Sozialabgaben zu zahlen. Noch besser wäre es aber, den Faktor Arbeit von Steuern und Abgaben zu befreien (wir sollten uns freuen, wenn jemand was arbeiten will) und auf Konsum, Vermögen, Transaktionen zu verschieben. So in der Richtung, die Carola Eckstein vorschlägt: carola-eckstein.de/
zum Beitrag30.03.2025 , 06:01 Uhr
Verstehe ich nicht. Arbeitsplätze sind doch kein Wert an sich. Wenn ein Unternehmen sein Ding gut hinbekommt, ohne dass Menschen Ihre Lebenszeit dafür opfern müssen - umso besser.
zum Beitrag30.03.2025 , 05:59 Uhr
Ich hab ehrlich gesagt noch nicht verstanden, warum Unternehmen überhaupt besteuert werden. Mir scheint, da sind Gerechtigkeitsprobleme unvermeidlich, weil Gewinne eben unterschiedlich deklariert/verschoben werden können. Warum greift man nicht einfach an anderen Stellen zu: Umsätze, Transaktionen, Boden- und Immobilienbesitz sowie natürlich Ressourcen- und Umweltverbrauch. Da für Unternehmen ja nicht nur Unternehmenssteuern relevant sind (und nicht nur Steuern überhaupt, sondern auch andere Faktoren), würde damit wohl auch kein "Unternehmensparadies" entstehen, das ist auch nicht mein Punkt. Es geht mir darum, ein möglichst nachvollziehbares, schlankes und effizientes Steuersystem zu haben.
Also erklärt mir jemand, wofür es Unternehmenssteuern braucht?
zum Beitrag28.03.2025 , 17:09 Uhr
Die ganze Zielrichtung ist sowieso völliger Irrsinn, nicht nur aus ethischer Sicht, sondern auch rein ökonomisch, weil einerseits Erwerbsarbeit nicht per se zum Gemeinwohl/Wohlstand beiträgt und andererseits die gesellschaftlich notwendige Arbeit zum großen Teil unbezahlte Arbeit ist. Die dann nicht mehr gemacht werden kann, wenn Menschen in die Erwerbsarbeit gezwungen werden.
zum Beitrag27.03.2025 , 22:01 Uhr
Das halte ich für ein Märchen. Es dürfte das Gegenteil wahr sein: Die Menschheit kannte Armut über die meiste Zeit ihres Bestehens nicht. Indigene waren immer sehr schockiert, wenn sie erfahren haben, dass wir - europäische "Hochkultur" - Menschen (ver-)hungern und verelenden lassen. Und Deutschland macht nicht "extrem viel", schon gar nicht mit Hirn. Armut ist nicht natur- oder gottgegeben, sondern gewollt, weil notwendig für die Herrschaft einiger über andere (viele).
zum Beitrag27.03.2025 , 17:06 Uhr
Ich bin nicht sicher, ob Ihr Kommentar ernst gemeint ist. Falls ja: Beschäftigen Sie sich mal mit dem Problem der Nicht-Inanspruchnahme (beim Bürgergeld und anderen Transferleistungen) und mit der Sozialbürokratie. Dass Sie jeden Monate hunderte Euro ins Sozialsystem bzw. den Staatshaushalt einzahlen, heisst leider noch nicht, dass das Geld auch bei den Leuten ankommt.
zum Beitrag27.03.2025 , 02:26 Uhr
"Wer wirklich was ändern will, muss Armut und Ausgrenzung strukturell bekämpfen, statt unerwünschtes Verhalten zu sanktionieren." Ja nun. Das stimmt zwar, aber wäre es nicht langsam an der Zeit, da dann auch etwas konkreter zu werden?
zum Beitrag26.03.2025 , 17:47 Uhr
Entschuldigung, das stimmt so nicht. Erstens sehen die meisten BGE-Modelle zusätzliche Transferleistungen nach Bedürftigkeit vor, z.B. aufgrund von Behinderung. Zweitens kann man die Gesundheitsversorgung durchaus unabhängig vom BGE organisieren, z.B. steuerfinanziert wie in Dänemark (sehr sinnvoll). Und für Erwerbstätige wird es drittens sowieso mehr Einkommen ergeben, weil Erwerbseinkommen oben drauf kommen aufs Grundeinkommen (keine Einkommensanrechnung wie heute), das ist ja gerade der Witz bei der Sache. Die gängigen Modelle ergeben, dass etwa die unteren 80% der Bevölkerung (nach Einkommen) dazugewinnen und nur ein paar sehr gut Verdienende netto draufzahlen. Und alle gewinnen die Sicherheit, dass sie niemals durch die Löcher im Sozialsystem fallen (Nichtinanspruchnahme ist heute ein riesiges Problem), was alleine schon für ein BGE spricht.
zum Beitrag26.03.2025 , 01:34 Uhr
Aus meiner Sicht müsste ein zentrales Element einer solchen Weltwirtschaft ein globales Bedingungsloses Grundeinkommen sein, siehe bge-rheinmain.org/...und-grundeinkommen Damit würde automatisch immer in die Peripherie rückverteilt, sowohl zwischenstaatlich als auch innerhalb der Länder. Und Umweltprobleme lassen sich ganz anders angehen, wenn die Menschen nicht mehr jede Arbeit machen und die Politiker jeden "Arbeitgeber" hätscheln müssen. Equal Right schlägt zur Finanzierung insbesondere Abgaben auf Umweltverbrauch (genauer gesagt: diese Einnahmen werden erstmal noch in Erneuerbare Energien investierte und die Einnahmen daraus werden dann ausgeschüttet) und auf große Vermögen vor, was an sich schon positive Auswirkungen auf Umwelt und eine wirklich an den Bedürftnissen orientierte Ökonomie haben wird.
zum Beitrag24.03.2025 , 19:44 Uhr
Man könnte ja Steuern erheben, nicht? Z.B. auf Vermögen, Erbschaften, Transaktionen, Umwelt- und Ressourcenverbrauch... Ist es schwer zu verstehen, dass wir reicher wären, wenn wir die destruktiven Teile der "Wirtschaft" stilllegen würden?
zum Beitrag24.03.2025 , 13:37 Uhr
Also für mich ist der Ansatz durchaus überzeugend, den Menschen einfach das Geld so zu geben, das sie zum Leben brauchen. Man könnte mit kleinen Beträgen anfangen, die noch nicht existenzsichernd sind, und langsam steigern. Es wird dann immer leichter für die Leute, zu schlechten und zerstörerischen Arbeitsplätzen NEIN zu sagen und auch die Politik müsste nicht mehr irgendwelche Unternehmen unterstützen, nur weil die Arbeitsplätze schaffen. Also, worauf warten wir noch?
zum Beitrag24.03.2025 , 00:18 Uhr
"Ein Juror erklärte vor Gericht, dass er ohne die Öl- und Gasindustrie auf der Straße leben würde. Trotzdem wurde er vom zuständigen Richter zugelassen." Ja nun, der Fehler liegt nicht wirklich bei dem Richter, sondern in unserem Wirtschaftssystem. Arbeitsplätze sind wichtiger als die Bewahrung der Lebensgrundlagen oder Menschenrechte oder sogar Menschenleben. Leider erkennen bislang viele Menschen dieses Problem nicht oder wollen es nicht erkennen, und zwar quer über alle politischen Lager.
zum Beitrag20.03.2025 , 18:57 Uhr
...und ob überhaupt welche ersetzt werden. Immerhin "ist die Pipeline eine zentrale Komponente der amerikanischen Ölförderung." - klingt nicht so, als ob dieselbe Menge vorher per Tanker/Tankwagen transportiert wurde. Mal abgesehen davon, dass diese vermutlich nicht einfach außer Dienst gehen, sondern an anderer Stelle Öl transportieren würden.
zum Beitrag20.03.2025 , 18:27 Uhr
Ja, durchaus. Allerdings denke ich, dass die Volksvertreter oder "politische Eliten" im Allgemeinen nicht besser informiert sind über wirtschaftliche und politische Zusammenhänge. Sie werden ja zum großen Teil sehr einseitig durch Profit-Lobbyisten informiert und gerade was die Ökonomie angeht, herrschen sowieso sehr wirre Theorien vor. Siehe dazu www.youtube.com/watch?v=EGppVp1Bspk
zum Beitrag20.03.2025 , 01:05 Uhr
Ein bisschen schade, dass der Volkseinwand gar nicht vorkommt. Also dass die Bevölkerung - wie in der Schweiz - Gesetze abwehren kann, die das Parlament macht. Siehe dazu die aktuelle Kampagne abstimmung21.de/ oder www.openpetition.d...en-des-bundestages
Überhaupt ist Misstrauen gegenüber den Entscheidungsträger nur die halbe Miete. Andererseits braucht es nämlich Vertrauen in die (Mit-)Bürger*innen. Das Gegenteil haben wir heute: Instrumente direkter demokratischer Mitbestimmung fehlen auf Bundes- und EU-Ebene und insbesondere Arme werden (zunehmend) von Bürokraten "kontrolliert" und herumgeschubst; siehe Debatte zum "Bürgergeld" und die sehr ernsthaften Versuche, Menschen, die nicht jeden "zumutbaren" Job annehmen, auszuhungern. Dem relativen klaren Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Trotz, das genau das untersagt hatte.
Die Politik gehört kontrolliert, aber ohne Vertrauen in die Menschen gibt es keine Demokratie.
zum Beitrag16.03.2025 , 18:40 Uhr
Ob sich sowas verhindern lässt? Erstens entsteht Obdachlosigkeit m.W. in erster Linie durch finanzielle Probleme und ließe sich mithin zumindest drastisch reduzieren, wenn man dafür sorgen würde, dass jeder Mensch immer genug Geld hat. Zweitens ist die Frage, ob Obdachlose sich immer der Gefahr bewusst sind, in so einem Container zu übernachten. Man könnte also eine Aufklärungskampagne machen. Drittens könnte man eine Routine einführen, dass, wer in einem Container pennt, den auf eine unmissverständliche Weise kennzeichnet, so dass Müllwerker diese Container nicht unbesehen in die Presse geben.
zum Beitrag16.03.2025 , 14:15 Uhr
Volle Zustimmung, danke für den Kommentar.
Interessanterweise sind die GRÜNEN in UK pro Bedingungsloses Grundeinkommen, siehe www.bbc.com/news/a...-politics-50439961
zum Beitrag15.03.2025 , 19:06 Uhr
Es ist wirklich schlimm, was unsere Gewerkschaften so fordern. Es gibt keine "sicheren Arbeitsplätze", außer vielleicht für Beamte. Die Welt ändert sich und das ist zum großen Teil auch gut so. Das heisst aber halt auch, dass soziale Sicherung oder Einkommenssicherheit nicht über Arbeitsplätze organisiert werden kann. Wer sich der Realität verweigert, gefährdet Soziale Sicherheit und die dringend notwendige ökologische Transformation. Danke für nichts, Gewerkschaften!
Es wäre dringend angesagt, gegen die Verschärfungen im "Bürgergeld" (mit Umbenennung) mit der Rückkehr der Totalsanktionen zu demonstrieren. Danke für nichts.
zum Beitrag14.03.2025 , 17:07 Uhr
Was meint Herr Augustin denn damit: "Deutschland sagt sich ... endlich los von einer neoliberalen Doktrin, die ... die Wirtschaft abgewürgt, und Menschen ihre Arbeit genommen hat." Wer oder was ist denn "die Wirtschaft" und was ist daran abgewürgt worden? Und vor allem: Warum habe ich mehr Arbeit als ich bewältigen kann - wer nimmt denn wem bitte die Arbeit? Meldet Euch bitte mal bei mir, wenn Ihr mir Arbeit abnehmen wollt !
zum Beitrag06.03.2025 , 01:01 Uhr
Ich würde es andersrum machen: Gemeinnützigkeit insgesamt abschaffen. Erstens wird es nie objektive Kriterien geben, was jetzt gemeinnützig ist und was nicht. Da wird es immer umstrittene Bereiche geben. Zweitens bevorzugt die Steuerbegünstigung Menschen mit zu versteuerndem Einkommen gegenüber Menschen ohne zu versteuerndes Einkommen. Wer arm ist, muss für jede Spende 100% des Betrages selbst aufbringen. Das fordere ich für alle Menschen.
zum Beitrag01.03.2025 , 04:10 Uhr
Ich bin nicht so überzeugt davon, dass dieses Denken in Rechts-Links-Kategorien irgendwie weiterhilft. Früher dachte ich, dass Habeck und seine GRÜNEN - zumindest manchmal - eine Synthese von "links" und "liberal" schaffen wollen und können. Davon ist dann in der Ampel nicht mehr viel zu sehen gewesen. Ich halte es aber weiterhin für machbar und erstrebenswert.
zum Beitrag28.02.2025 , 16:56 Uhr
Naja, Emissionshandel ohne Planwirtschaft ist doch ein Widerspruch in sich, oder? Irgendjemand muss ja die Zertifikatemenge planen. Mir scheint eine Besteuerung von klimaschädlichen Emissionen nach wie vor sauberer, einfacher, verständlicher. Egal welches Verfahren man anwendet, die Einnahmen daraus müssen an die Bevölkerung ausgeschüttet werden, damit das Instrument politische Unterstützung hat und ausreichend scharfgestellt wird.
zum Beitrag22.02.2025 , 01:39 Uhr
Ist krass, dass mit Torsten Albig ein ehemaliger Ministerpräsident jetzt Drogen vertickt. Hatte ich noch nicht mitbekommen und wäre meines Erachtens einen eigenen Artikel wert. Marianne Tritz war zwar auch schon heftig, ehemalige Grüne Bundestagsabgeordnete, die dann 2008-2012 Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes wurde: de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Tritz
Wir sollten mal darüber diskutieren, dass und warum unser politisches Spitzenpersonal offensichtlich oft überhaupt keinen moralischen Kompass hat.
zum Beitrag22.02.2025 , 00:53 Uhr
Deitelhoff: "Die Frage ist, wie man das finanziert. Und da liegen zwei Optionen auf dem Tisch: mehr Kredite aufnehmen oder die Schuldenbremse einhalten und irgendwo im Haushalt umschichten."
Das finde ich schon krass. Wie wäre es denn mal damit, das Geld bei den Leuten zu holen, die eh viel zu viel davon haben? Vielleicht so wie bei aktion.oxfam.de/milliardaerssteuer/ ?
zum Beitrag18.02.2025 , 00:00 Uhr
Es kommt mir nicht wirklich "feministisch" (obwohl es ja eh ganz verschiedene Feminismen gibt) vor, dass fast der ganze Artikel "Arbeit" immer nur als Erwerbsarbeit versteht. Erst im vorletzten Satz kommt dann mal das Wort "Sorgearbeit" vor - und die ist zum größeren Teil unbezahlte Arbeit. Wenn man sich die Zeitverwendungserhebungen des Statistischen Bundesamts anschaut, stellt man fest, dass in D. mehr Arbeitsstunden unbezahlt geleistet werden als bezahlt. Zwar ist es natürlich richtig, dass Menschen für gleiche Arbeit gleich bezahlt werden müssen (siehe Kommentar von Thomas Zwarkat), ansonsten kann es aber nicht Sinn der Sache sein, dass Frauen in Zukunft möglichst viel Erwerbsarbeit machen sollen, was oft Bullshit Jobs sind, sondern eher, dass die unbezahlte Arbeit ermöglicht und von allen gemacht wird (eben auch von Männern). Siehe dazu die Rede von Elfriede Harth vom Care Revolution Netzwerk: care-revolution.or...-alle-wirklichkeit
zum Beitrag15.02.2025 , 00:01 Uhr
Leider hat sie sich noch immer nicht wirklich mit Armutsbekämpfung befasst, das ist für eine LINKE schon etwas peinlich und wird sie meine Stimme kosten. Siehe ihre Antwort auf meine Frage zum BGE bei www.abgeordnetenwa...sen-grundeinkommen Eine bedürftigkeitsgeprüfte Sozialleistung erreicht nunmal nicht Bedürftigen, weil immer welche an der Bürokratie scheitern oder aufgrund von Scham und Stigma die Leistungen nicht abrufen.
zum Beitrag05.02.2025 , 23:50 Uhr
Normalerweise finde ich es sinnlos, Kommentare zu hinterlassen, deren Aussage schon andere getätigt haben. Aber hier ist es mir wichtig festzuhalten, dass es wirklich sehr bemerkens- und unterstützenswert ist, was der junge Polizist getan hat! Ich hoffe, dass sein Beispiel Schule macht.
zum Beitrag04.02.2025 , 00:36 Uhr
Das ist in der Tat ein Punkt, den ich auch nicht verstehe. Generell steige ich bei solchen Berechnungen meist nicht durch, was wem wie angerechnet wird: jemand investiert, jemand produziert, jemand konsumiert. Logisch erschiene mir eigentlich nur, wenn allein der Konsum als ursächlich für klimawirksame Emissionen herangezogen würde. Denn ohne Konsum gibt es keine Investition und keine Produktion, oder?
zum Beitrag29.01.2025 , 02:06 Uhr
Hier haben sich mal Leute Gedanken gemacht, was man wirklich an Forderungen/Maßnahmen aus der Gewalttat von Aschaffenburg ableiten kann: Psychosoziale Versorgung von Geflüchteten verbessern statt Abschiebungen fordern www.fluechtlingsra...-fuer-gewalttaten/
zum Beitrag23.01.2025 , 23:12 Uhr
Nicht dass ich gut finde, was da abläuft. Aber in einer Hinsicht ist es folgerichtig: "arbeiten und Steuern bezahlen" begründen eben noch keinen Bürgerstatus. Wobei es natürlich genau andersrum laufen sollte: Auch für die, die nicht "arbeiten" (gegen Geld) und "Steuern zahlen" (indirekte Steuern zahlen freilich eh alle), sollten Menschenrechte gelten.
zum Beitrag23.01.2025 , 00:21 Uhr
Das ist ja ein wirklich krasser Fall. Danke für den Hinweis.
zum Beitrag23.01.2025 , 00:21 Uhr
Ja, das sehe ich ganz genauso!
zum Beitrag23.01.2025 , 00:19 Uhr
Da jetzt viele Leute "Konsequenzen" (welche?) fordern oder Verständnis für "Protestwähler" äußern, hier ein Zitat, das Josef Stalin zugeschrieben wird (habe ich aus Rutger Bregmans "Moralische Ambition"): "Ein einzelner Todesfall ist eine Tragödie, eine Million Todesfälle sind eine Statistik."
zum Beitrag19.01.2025 , 22:44 Uhr
Ich habe das Buch gerade durch und fand es - wie auch die anderen im Text erwähnten - überaus lesenswert. @Axel Schäfer: Das scheint in der Tat zu passieren. Auch Super-Verdiener sind sterblich und damit nicht völlig immun gegenüber Sinnfragen.
zum Beitrag19.01.2025 , 16:07 Uhr
Es ist schon frustrierend wie konventionell auch so junge Leute zuweilen sind. Erstens geht Höfgen davon aus, dass es besser ist, Leute staatlich gelenkt fremdbestimmt zu beschäften, statt sie einfach selber machen und rausfinden zu lassen, was sie zum Gemeinwohl beitragen können und wollen. Zweitens geht er davon aus, dass bezahlte Arbeit irgendwie per se besser und sinnvoller wäre als unbezahlte Arbeit. Es ist ja nicht so, dass es außer Erwerbsarbeit und "Nichtstun" nichts mehr gäbe. Es gibt eben den riesigen Sektor der unbezahlten Arbeit. Es wäre sicherlich sinnvoller, den Leuten zu ermöglichen sich zu betätigen, ohne dass sie Angst vor der Armut haben oder sich mit irgendwelchen Schikanen vom Jobcenter rumschlagen müssen. Es ist im Übrigen höchst fragwürdig, ob ERWERBSlosigkeit krank macht oder ob es nicht eher die Stigmatisierung und die genannten Schikanen, insbesondere die Sanktionsdrohung, sind.
Fazit: Nein, wir brauchen keine staatliche Jobgarantie. Wir brauchen alle ein Einkommen und dann kriegen wir den Rest schon selbst auf die Reihe.
zum Beitrag19.01.2025 , 14:42 Uhr
Zum Thema Jobgarantie hat der britische Ökonom Prof. Guy Standing eigentlich schon alles gesagt: 49:30-53:50: www.youtube.com/watch?v=fVNGh9PHUfk
zum Beitrag11.01.2025 , 19:30 Uhr
Es gibt aber durchaus praktische Utopien. Utopien sind nicht per se unrealistisch oder "Haltungspolitik". Sie müssen nur ein bisschen suchen...
zum Beitrag10.01.2025 , 19:49 Uhr
Ich finde das immer noch zu dünn, was die Verknüpfung der ökologischen mit der sozialen Frage angeht. Da sind die GRÜNEN schon wesentlich weiter - jedenfalls die in der Schweiz. Die haben vor wenigen Tagen ein sehr lesenswertes Positionspapier zum "Grünen Grundeinkommen" veröffentlicht, darin heisst es:
"Dadurch entsteht eine bedingungslose Existenzsicherung. Ein grünes Grundeinkommen, das durch weniger Wachstums- und Beschäftigungsdruck die Verantwortungsbereitschaft der Menschen stärkt und so zu einer sozial gerechteren und ökologisch bewussteren Gesellschaft führt."
gruene.ch/position...nes-grundeinkommen
zum Beitrag08.01.2025 , 02:35 Uhr
Klingt erstmal sehr logisch. Was was genau ist "Leistung" oder wer legt das fest?
Es ist doch offensichtlich abwegig, "Leistung" einfach mit "großes Einkommen" gleichzusetzen, oder?
Mein Lieblingsbeispiel ist der Kampf gegen die Tabakindustrie: Auf meiner Seite haufenweise ehrenamtlich engagierte Leute, auf der Gegenseite gut bezahlte und völlig skrupelose Lobbyisten, die über Leichen gehen und gigantische volkswirtschaftliche Schäden verursachen.
Wer "leistet" mehr - oder wer "schafft Wohlstand" (und wer vernichtet Wohlstand)?
zum Beitrag08.01.2025 , 02:19 Uhr
Die Schweriner haben übrigens eine Richtigstellung bezüglich der diversen Medienberichte veröffentlich, und zwar hier: www.schwerin.de/ne...eitsverpflichtung/
zum Beitrag03.01.2025 , 21:34 Uhr
Ich glaube Sie machen immer noch den Fehler, Ökonomik und Chrematistik miteinander zu verwechseln. Das ist freilich ein populärer Fehler. Und obwohl ich kein Nordkorea-Experte bin, denke ich, dass Sie auch dieses Regime idealisieren. Und es geht (mir) nicht um "Regulieren" von oben, sondern darum, Menschen in die Lage zu versetzen, zu Bullshit Jobs oder Schadarbeit nein zu sagen. Dadurch entsteht keinerlei Wohlstandsverlust oder Finanzierungsproblem, ganz im Gegenteil.
zum Beitrag03.01.2025 , 08:15 Uhr
Ich denke, Sie idealisieren die DDR. Die Vorstellung, dass dort kein Ramsch hergestellt wurde, würde ich doch in Frage stellen. Und auch in der DDR mussten auf Teufel komm raus Arbeitsplätze geschaffen und gerettet werden, weil nur so legitime Einkommen verdient werden konnten.
zum Beitrag02.01.2025 , 21:27 Uhr
Ich verstehe auch nicht, was da "in kein Schema" passt. 1. Der Mann wusste nichts mit sich anzufangen. 2. Intensive Erfahrung mit Gewalt als Berufssoldat. In der Kombination trifft man das doch immer wieder bei Leuten, die dann mehr oder weniger willkürlich in ihrem Heimatland andere töten.
zum Beitrag02.01.2025 , 21:17 Uhr
Danke für diesen Kommentar. Viele Leute verstehen leider nicht, dass bei der Ökonomie um die Befriedigung von Bedürfnissen geht und nicht darum, aus Geld mehr Geld zu machen. Und dass Arbeit dazu dient, Aufgaben zu bewältigen, die der Bedürfnisbefriedigung dienen - und nichts anderes.
zum Beitrag13.12.2024 , 00:39 Uhr
War das nicht irgendwie absehbar angesichts der Fixierung auf die Person Wagenknecht, die sich ja auch nicht gerade als demütige Zuhörerin irgendeiner Basis oder der Bevölkerung gegeben hat?
Und die Inhalte sind doch, soweit vorhanden, auch nicht wirklich vielversprechend würde ich sagen.
zum Beitrag08.12.2024 , 23:30 Uhr
Also ich möchte den GRÜNEN die Aufzeichnungen der Tagung "Klimaschutz trifft Grundeinkommen - ökologische Fragen sozial beantworten" ans Herz legen: bge-klima-initiative.org/ Eigentlich ist es nicht so kompliziert. Es kommt hinzu, dass die Grünen anderswo, z.B. im Vereinigten Königreich, längst für ein BGE trommeln - und natürlich auch einzelne deutsche Abgeordnete und Parteimitglieder, siehe z.B. diese Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung hier in Frankfurt: www.boell-hessen.d...in-geht-die-reise/
zum Beitrag28.11.2024 , 22:23 Uhr
Verstehe ich nicht. Unterscheidet sich der Tabakrauch von Region zu Region? Wohl eher nicht. Warum also nicht eine einheitliche Lösung für ein Problem, das überall das gleich ist?
zum Beitrag24.11.2024 , 21:37 Uhr
Es wird halt wirklich Zeit, was zur Prävention von sog. psychischen Erkrankungen zu unternehmen. Diese entstehen, da bin ich mir (als Betroffener) sicher, ja zum guten Teil durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und fallen nicht einfach so vom Himmel.
Dazu: "In seinem aktuellen Bericht beleuchtet der Sonderberichterstatter für extreme Armut und Menschenrechte der Vereinten Nationen und Professor für Menschenrechte an der Universität Saint-Louis in Brüssel, Olivier De Schutter, wie verheerend sich Armut auf die psychische Gesundheit auswirkt (United Nations 2024). Ihm zufolge schadet die aktuelle, auf Wachstum und Konkurrenz setzende Wirtschaft der Gesundheit. Als Gegenmodell zeichnet er die Vision einer Ökonomie, die das Wohlbefinden der Menschen in den Mittelpunkt stellt..." www.grundeinkommen...rundeinkommen.html
Und die Tabakindustrie gehört zerschlagen: www.moralambition....die-tabakindustrie
zum Beitrag13.11.2024 , 10:47 Uhr
"Wer mit Arbeit auch als Selbständiger, nicht den Mindestlohn zusammenbringt, ist nicht "Selbständig" sondern "SEHR, SEHR ARM DRAN!" ;-(("
Also ich arbeite nur noch unbezahlt. An sich fühle ich mich nicht besonders "arm dran", allerdings diffamieren mich (und viele andere) manche als böse(n) Sozialschmarotzer, weil sie meinen, dass nur, wer Geld verdient (oder einfach hat), zum Gemeinwohl beitrüge. In der Frankfurter Rundschau gibt es gerade eine lustige Diskussion zum Thema Bullshitjobs (www.fr.de/wirtscha...-zr-93408556.html). Jedenfalls denke ich, dass die Leute arm dran sind, die ihr ganzes Leben lang irgendwelchen Quatsch machen (müssen?), nur um an Geld zu kommen. Vielleicht sogar schädlichen Quatsch, der zum Tod von Menschen oder zur Zerstörung von Werten führt.
zum Beitrag13.11.2024 , 10:38 Uhr
Es geht hier nicht um irgendwelche guten oder schlechten Noten, sondern einfach nur um das sozio-kulturelle Existenzminimum!!
zum Beitrag13.11.2024 , 00:13 Uhr
Das Problem ist doch, das verkennen die anderen Kommentierenden, dass unser sozio-ökonomisches System zur Vernichtung von Werten drängt. Wer Krieg macht, schafft Arbeitsplätze sowohl in der Rüstungsindustrie als auch später beim Wiederaufbau. Und solange eine ganz große Koalition "Vollbeschäftigung" predigt (und damit nie sinnvolle, aber angeblich "unproduktive" Arbeit z.B. im Care-Sektor oder in Kunst und Kultur meint) werden zerstörerische Wirtschaftsaktivitäten ausgeführt. Krieg ist nur eine davon. Eine andere ist z.B. das, was Big Tobacco macht (siehe dazu www.nzz.ch/feuille...s-gute-ld.1856238).
Niemand von uns verfügt über ausreichend gesicherte Informationen, um sicher zu sein, dass alleine Herr Putin an allem Schuld ist. Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Ob wir Waffen brauchen oder nicht, ist eine Frage. Die andere ist, ob es sinnvoll ist, dass damit Gewinne gemacht werden können und eine Industrie (wieder)entsteht, die nachher unvermeidbar strukturelle Eigeninteressen hat, nämlich an weiterer Rüstung.
zum Beitrag28.10.2024 , 16:14 Uhr
Clemens Fuest ist wirklich sehr speziell. Unlängst habe ich eine Programmbeschwerde bei ARD/MDR eingereicht, weil man seine einfach mal völlig abseitigen Äußerungen m.E. nicht unkommentiert stehen lassen kann: bge-rheinmain.org/...her-arbeitsbegriff
Ob Herr Höfgen es besser raus hat? Wir sind gespannt...
zum Beitrag16.10.2024 , 23:30 Uhr
Ich sehe das auch kritisch, die Grundidee zu verwässern: Klimageld für alle. Besser als eine wie auch immer geartete soziale Staffelung wäre aus meiner Sicht, Härtefälle individuell aufzufangen und im Gegenzug die doch sehr fragwürdigen Subventionen für Reiche abzuräumen. Und natürlich auch die unmittelbar klimaschädlichen Subventionen gleich mit.
zum Beitrag10.08.2024 , 20:02 Uhr
@Werner2 und @Tomás Zerolo Volle Zustimmung. Der Artikel ist ein bisschen dünn. Außerdem sind Preisbremsen auch der falsche Weg. Richtig wären "wahre Preise" und ein sattes Klimageld für alle. Wir brauchen endlich "Anreize" von unseren hohen Verbräuchen runter zu kommen.
zum Beitrag10.08.2024 , 19:31 Uhr
Die Vorschläge von Helena Steinhaus sind die üblichen aus der alt-linken Mottenkiste. Das Hauptproblem: Die Unterscheidung in "fleissige Arbeiter*innen" und "faule Transferleistungsempfänger*innen" wird nicht angetastet. Das heisst die Stigmatisierung derjenigen, die angeblich "nicht arbeiten" (unbezahlte Arbeit wird ja gemeinhin als irrelevant abgetan, obwohl sie ökonomisch und gesellschaftlich hoch relevant ist) bleibt in vollem Ausmaß erhalten. Ich glaube nicht, dass sie damit in nennenswertem Umfang die politische Beteiligung der Betroffenen erhöhen kann.
zum Beitrag10.08.2024 , 19:22 Uhr
"Politik für Erwachsene würde davon ausgehen, dass Menschen in einer Demokratie als Bürgerinnen und Bürger angesprochen werden, dass sie Verantwortung tragen. Und dass die Politik sagt, was Sache ist."
Es wird vielmehr Zeit, dass die Bürger*innen sagen, was Sache ist. Zeit für Volksentscheide auch auf Bundesebene, so dass wir selbst Sachthemen entscheiden und die Parlamentarier wo es nötig ist korrigieren können. Das wäre "Demokratie für Erwachsene". Alles andere ist doch heiße Luft.
zum Beitrag09.08.2024 , 22:20 Uhr
"Soziale Gerechtigkeit, sonst wird es noch schlimmer. Als linker Gewerkschafter muss Deer das sagen. Aber ist das nicht ein bisschen mechanistisch gedacht? In Ländern mit starkem Sozialstaat geht der Rassismus trotzdem nicht weg."
Der Punkt ist, es gibt kein Land mit einem "starken Sozialstaat", der nicht zugleich paternalistisch und diskriminierend wäre. Ich habe in Dänemark gelebt und auch dort wird die Bevölkerung gespalten in "fleissige" Erwerbsarbeitende und "faule" Transferleistungsempfänger*innen. Diese Art von Sozialstaat führt eben nicht zu Gerechtigkeit und Sozialem Frieden.
zum Beitrag09.08.2024 , 22:05 Uhr
Das war auch nicht mein Punkt. Sondern: Das BGE ermöglicht den Leuten im Globalen Süden u.a. mehr Erwerbsarbeit zu machen (auch bessere Gesundheit, weniger Schulabbrecher usw.). Bei uns im Norden kann es gar nicht darum gehen, noch mehr Erwerbsarbeit zu machen. Eher im Gegenteil, vor allem müssen wir mit der schädlichen Arbeit aufhören. Das BGE ermöglicht es uns, aus dem Hamsterrad - wenigstens ein Stück weit - auszusteigen und uns um andere Dinge zu kümmern.
Das liest sich jetzt so, als ob Sie immerhin den Leuten im Globalen Süden ein BGE gönnen würden...?
zum Beitrag09.08.2024 , 20:16 Uhr
Wir hatten das glaube ich schon mal diskutiert: Ich halte das für Quatsch. Wir können jederzeit beliebig viele weitere Bullshit Jobs erschaffen. Außerdem können wir Menschen und ökologische Grundlagen so stark schädigen, dass man sich sehr personalaufwändig um sie kümmern muss (Care-Arbeit).
Ein Beispiel ist die Tabakindustrie: Seit Jahrzehnten hochautomatisiert, schafft sie wohl unterm Strich durchaus Arbeitsplätze, weil ihre Produkte (und auch der Tabakanbau) einfach viele Leute kaputt machen.
Die Inkas kannten das Rad und haben es nur in Spielzeug verbaut. In China hat man schon Hunderte von Jahren vor uns das Schießpulver gekannt - und daraus nur Feuerwerk, keine Waffen gemacht. Das Prinzip der Dampfmaschine war schon im antiken Griechenland bekannt.
Es gibt keinen Automatismus in Sachen Automatisierung - und außerdem ist Automatisierung auch nur ein Teilaspekt von Produktivitätsgewinnen in der Wirtschaft.
Das BGE muss trotzdem kommen, weil wir ohne weder mit der Ökologischen Krise noch mit dem Neofaschismus fertig werden können.
zum Beitrag09.08.2024 , 16:02 Uhr
Schon richtig. Dem ökonomischen (und auch ökologischen) Denken steht aber leider das Vollbeschäftigungsdogma entgegen. Das besagt, dass wir möglichst viele "Arbeitsplätze" in Deutschland schaffen müssen, egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Und genau das wird uns noch das Genick brechen...
zum Beitrag09.08.2024 , 14:44 Uhr
Ich muss zugeben: Wenn Sie der Meinung sind, dass die Menschen möglichst viel arbeiten sollen und dabei möglichst unglücklich sein, dann ist das BGE sicherlich keine Option für Sie.
Allerdings, bei aller Beschränktheit ihrer Aussagekraft (da gebe ich Anboto Recht): Gerade bei Pilotprojekten im Globalen Süden haben die Leute mit BGE sehr viel mehr "gearbeitet" (gegen Geld). Sie hatten erstens den Rücken frei und ein gewisses Wagniskapitel und zweitens, noch wichtiger, sie hatten endlich zahlungskräftige Kundschaft.
Und was das "Ehrenamt" angeht (auch das müsste man genauer definieren): Auch das muss man sich leisten können. Sowohl finanziell als auch zeitlich.
zum Beitrag08.08.2024 , 20:36 Uhr
Ja, sorry. Aber mir geht es um eine Gesamtschau der Menschheitsgeschichte. Und die Frage ist schon, ob wir nicht von außereuropäischen oder alten Gesellschaften was lernen können. Wir gesagt, unser heutiges Modell ist nicht zukunftsfähig, einfach aus ökologischen Gründen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist es fraglich, ob wir die "Errungenschaften der Moderne" (auch mag es im Einzelnen unterschiedliche Auffassungen darüber geben, was alles dazu gezählt werden kann) überhaupt erhalten können.
zum Beitrag08.08.2024 , 20:03 Uhr
Komischerweise wird Ihre Prophezeiung in keinster Weise durch die Empirie gedeckt. Es gibt ja BGE-Pilotprojekte, die über viele Jahre laufen und es kommt einfach nicht zu dieser Hyper-Inflation.
Woher nehmen Sie also Ihre Weisheiten?
zum Beitrag08.08.2024 , 13:56 Uhr
Nun ja, das GRUNDeinkommen heisst so, weil es eben nur Grundbedürfnisse abdeckt. Wohnen in der Schlossallee gehört eher nicht dazu. Ich halte es für ausreichend, ein WG-Zimmerchen von 14 qm finanziert zu bekommen, mehr habe ich auch nicht.
Andererseits wäre es meiner Meinung nach angemessen, die Krankenversicherung steuerfinanziert zu organisieren (wie in Dänemark) und auch über einen gebührenfreien ÖPNV sollten wir diskutieren. Es ist also erstmal noch offen, was alles am Ende vom BGE zu bezahlen ist...
zum Beitrag08.08.2024 , 13:35 Uhr
Lesen Sie halt mal den von mir verlinkten Artikel. Es ist immer tückisch, die Kultur, in der man aufgewachsen ist für allgemeingültig zu halten. Es gab und gibt Kulturen ohne Statuskonsum, ist einfach so.
Meine Aussage war, dass "überbordende Bürokratie" der Herrschaftssicherung dient. Aber das haben Sie vermutlich schon verstanden, finden es aber opportun, mir zu unterstellen, dass ich jede Art von Bürokratie für Teufelswerk halte.
Und Sie sollten Bürokratie nicht mit Rechtsstaatlichkeit in einen Topf werfen, sind zwei verschiedene Sachen.
zum Beitrag08.08.2024 , 13:30 Uhr
Meinen Sie ernsthaft die Gesellschaften der modernen Industriestaaten hätten sich am längsten etabliert? Wissen Sie nicht, wie kurz diese Zeit ist angesichts der Geschichte der Menschheit? Sie machen mich sprachlos.
Übrigens ist dieses Gesellschaftsmodell gerade dabei sich selbst zu versenken.
Zum Thema "sinnlose Arbeit" schreibt der SPIEGEL gerade (leider hinter Bezahlschranke): Sinnlose Arbeit macht uns fertig www.spiegel.de/kar...-9a69-500acd459829
zum Beitrag08.08.2024 , 02:08 Uhr
Tja, kommt wohl darauf an, in welchen Kreisen man sich bewegt: Ich kenne durchaus Menschen, denen es wichtig ist, ob sie mit ihrer Arbeit Menschen (Klima, Demokratie etc.) schaden oder vielleicht irgendwie nützen. Es sind aber zu wenige, die sich dessen bewusst sind und Schlüsse daraus ziehen, deshalb ist die Welt in dem Zustand, in dem sie ist. Übrigens betreiben Unternehmen heute einigen Aufwand, um sich als klimafreundlich etc. darzustellen. Das tun sie nicht nur wegen ihrer Kunden, sondern auch wegen ihrer Mitarbeiter...
Es ist nicht die Werbung alleine, die irgendwelche Bedürfnisse weckt. Es ist die Art wie unsere Gesellschaft funktioniert, wie Herrschaft organisiert wird und wirklich grundlegende Bedürfnisse (Verbundenheit, Autonomie) eben gerade nicht befriedigt werden.
zum Beitrag08.08.2024 , 01:57 Uhr
Statuskonsum ist wohl kein grundlegendes menschliches Bedürfnis, sondern stark abhängig von der jeweiligen Kultur. Lesenswert ist dazu: www.nzz.ch/wissens...chillen-ld.1837318
Ihre Rechnung: Je mehr Bürokratie desto mehr Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit ist so abseitig, dass ich darauf wohl nicht eingehen muss. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie hochbürokratische Systeme per se für besonders erstrebenswert (oder gerecht) halten...
zum Beitrag08.08.2024 , 01:51 Uhr
Entschuldigung, aber wir alle (auch Sie) leben auf Kosten anderer.
zum Beitrag06.08.2024 , 22:41 Uhr
Sie machen es sich da ein bisschen zu einfach. Es wird immerhin ein großer Aufwand betrieben, um "Bedürfnisse" bei Menschen erst zu erzeugen. Ohne Tabakprodukte oder SUVs z.B. ginge es allen besser. Dann gibt es große Bereiche, in denen der Normalbürger wenig zu entscheiden hat, weil der Staat Rahmenbedingungen setzt. Ich glaube nicht, dass es ein menschliches Bedürfnis ist, Kohle- oder Atomstrom zu verbrauchen, wir wären wohl mit Erneuerbarem alle auch zufrieden.
Desweiteren gibt es überbordende Bürokratie, weil man Dinge möglichst kompliziert und intransparent machen möchte (schafft Herrschaftswissen). Welcher "Normalbürger" hat so ein Bedürfnis?
Es ist aus ethischer Sicht hochproblematisch, wenn Arbeitnehmer sich nicht dafür interessieren, ob ihr Job Menschen oder der Umwelt, der Demokratie etc. schadet. Ich glaube auch nicht, dass das auf viele zutrifft. David Graeber sprach von "spiritueller Gewalt", wenn Leute ihr Leben lang einen Bullshit Job ausführen (müssen).
zum Beitrag06.08.2024 , 15:39 Uhr
Der Ausdruck "sozial Schwache" ist gar nicht schön. Siehe www.deutschlandfun...l-schwach-100.html
zum Beitrag06.08.2024 , 14:20 Uhr
Ja, sind diese Leute denn "das eigentliche Problem"?
Ich zitierte mal SeTh: "Ich weiß auch nicht, was die statistische Zahl der Totalverweigerungg am Anspruch an Menschenwürde, der mit dem Bürgergeld eigentlich realisiert sein soll, ändern sollte." blog.freiheitstatt...erde-als-massstab/
zum Beitrag06.08.2024 , 14:06 Uhr
Das Problem ist, dass Sie hier "Äpfel und Birnen" nicht auseinandersortiert bekommen. Gesundheit/Krankheit ist viel zu komplex (gerade wenn es um psychische Beschwerden geht), kein Arzt kann fehlerfrei zwischen "guten Arbeitslosen" (die nicht können) und "bösen Arbeitslosen" (die nicht wollen) unterscheiden.
Und wir reden hier ja über das Existenzrecht (welches den bösen dann entzogen werden soll), d.h. Fehler können wir uns nicht leisten.
zum Beitrag06.08.2024 , 14:02 Uhr
Tja, Steuern und Sozialabgaben könnte man auch an anderer Stelle abgreifen. Es ist ja sowieso höchst kontraproduktiv, ausgerechnet den Faktor Arbeit damit zu belasten.
Und das war's dann auch schon mit dem offensichtlichen Gemeinnutzen. Die entscheidende Frage ist eben trotzdem, was mit der Arbeit konkret bewirkt wird: Werden Bedürfnisse von Menschen befriedigt oder werden nur Menschen oder die Umwelt geschädigt?
Unbezahlte Arbeit wird m.W. hauptsächlich in feministischen/postpatriarchalen Kreisen diskutiert, was kein Wunder ist: Frauen machen viel mehr von der unbezahlten Arbeit und laufen daher viel größeres Risiko der (Alters-)Armut.
zum Beitrag06.08.2024 , 01:54 Uhr
Ja, solche unqualifizierten "Meinungen" gibt und sie werden von der Rechten auch gerne befördert. Finde den Fehler: 1. Arbeit ist nicht nur Erwerbsarbeit 2. "Der Rücken der Anderen" sind eben auch die ganzen Leute, die unbezahlt fürs gesellschaftliche Wohl arbeiten.
zum Beitrag06.08.2024 , 01:52 Uhr
2004 war ich in dem Bereich noch nicht aktiv und noch nicht betroffen. Es scheint mir aber in der Tat, dass die Diskussionen noch weitgehend dieselben sind. Es geht um die Frage, inwieweit man Menschen dazu zwingen kann, sich "nützlich zu machen". Insbesondere angesichts der Tatsache, dass Erwerbsarbeit eben nicht per se nützlich ist (dem Gemeinwohl dient).
Es täte Aufklärung Not über die Komplexität von "Gemeinwohl" und natürlich über die Relevanz der unbezahlten Arbeit (die immer mehr unter Druck gerät, wenn Leute in bezahlte Arbeit gedrängt werden). Da ist auch in der Berichterstattung der taz noch viel Luft nach oben.
zum Beitrag06.08.2024 , 01:50 Uhr
2004 war ich in dem Bereich noch nicht aktiv und noch nicht betroffen. Es scheint mir aber in der Tat, dass die Diskussionen noch weitgehend dieselben sind. Es geht um die Frage, inwieweit man Menschen dazu zwingen kann, sich "nützlich zu machen". Insbesondere angesichts der Tatsache, dass Erwerbsarbeit eben nicht per se nützlich ist (dem Gemeinwohl dient).
Es täte Aufklärung Not über die Komplexität von "Gemeinwohl" und natürlich über die Relevanz der unbezahlten Arbeit (die immer mehr unter Druck gerät, wenn Leute in bezahlte Arbeit gedrängt werden). Da ist auch in der Berichterstattung der taz noch viel Luft nach oben.
zum Beitrag03.08.2024 , 16:08 Uhr
Die Zurückdrängung des Bargelds ist der falsche Weg. Sinnvoll wäre, die Benutzung von Bussen generell gebührenfrei zu machen, wie es in Hasselt, Belgien, lange Jahre der Fall war (de.wikipedia.org/w...erkehr_in_Hasselt). Dabei spart man nicht nur den ganzen Aufwand mit dem Fahrscheinverkauf (auch die Automaten), sondern auch die Notwendigkeit der Kontrollen.
Leider ist die Einsparung von Arbeit und Ressourcenverbrauch wenig populär in Deutschland...
zum Beitrag26.07.2024 , 13:11 Uhr
Ihre Rechnung ist in zweierlei Hinsicht grundfalsch und es wundert mich schon, dass Sie nicht selbst drauf kommen:
Erstens ist bezahlte Arbeit nicht per se sinnvoll oder "erwirtschaftet" irgendwas. Es gibt eine ganze Menge davon, die sogar schadet, z.B. Fossile Industrien, Tabakindustrie u.a.
Zweitens gibt es eine Menge unbezahlter Arbeit, die absolut notwendig ist, sie bildet auch die Grundlage der bezahlten Arbeit (Haus- und Sorgearbeit, Engagement für die Gesellschaft usw.).
Deswegen wäre es gerecht, wenn die Menschen in die Lage versetzt würden, die notwendige Arbeit (bezahlt oder unbezahlt) zu machen und die schädliche (erwerbsförmige) Arbeit zu unterlassen.
zum Beitrag25.07.2024 , 21:30 Uhr
Die Frage ist halt, was man will. Will man gehorsame Untertanen, die jeden Job annehmen, sei er auch noch so sinnlos oder schädlich (für die, die ihn machen, oder andere Menschen oder die Umwelt, den Frieden etc.), dann kommt man um harte Sanktionen nicht herum. Nicht wegen der Sanktionierten selbst, sondern um weiterhin eine Drohkulisse für alle anderen Menschen aufrechtzuerhalten. Will man mündige Bürger*innen, die in der Lage sind die Arbeit (bezahlt oder unbezahlt) zu tun, die sie tun wollen und die getan werden muss, also z.B. auch Sorge um ihre Mitmenschen oder politisches oder gesellschaftliches Engagement, dann sind Sanktionen falsch und kontraproduktiv.
"Republik oder Arbeitshaus?" hat die Initiative Freiheit statt Vollbeschäftigung mal getitelt - und das trifft genau die Fragestellung, mit der wir es hier zu tun haben.
zum Beitrag21.07.2024 , 23:47 Uhr
Ja, Gerechtigkeit ist wahrscheinlich auch die falsche Begründung. Aber extreme Vermögensungleichverteilung ist eine Gefahr für Demokratie und Marktwirtschaft. Wie wäre es damit als Begründung: Rettung der Demokratie und Zerschlagung von monopolartigen Strukturen?
Und natürlich muss man dafür sorgen, dass das Geld nicht einfach irgendwo versickert, wo sich Berufspolitiker und Bürokraten und ihre Netzwerke bereichern. Es müsste klar sein, dass es an die Bevölkerung (die es ja auch erwirtschaftet) rückverteilt wird.
zum Beitrag09.07.2024 , 12:41 Uhr
Nun ja, die "hart Arbeitenden".
Erstens wird in Deutschland mehr unbezahlt gearbeitet als bezahlt (Zeitverwendungserhebung). D.h. die Verkürzung auf Erwerbsarbeit ist falsch. Zweitens ist nicht jede Erwerbsarbeit sinnvoll. Drittens profitieren Erwerbsarbeitende keinen Meter davon, dass es Transferleistungsbeziehern an den Kragen geht. Das Gegenteil ist der Fall.
zum Beitrag30.06.2024 , 23:50 Uhr
Meinen Sie das jetzt ernst? Wie weit sollen wir denn zurückgehen, wäre die Verwendung von Feuerstein-Werkzeugen noch in Ordnung? Das Rad? Das Feuer?
Es gibt sowieso immer genug zu tun, in den Bereichen Care, Bildung, Kunst und Kultur, Wissenschaft. Warum sollen wir die enorme Produktivität aufgeben und nicht nutzen für echten (d.h. vor allem auch sozialen) Fortschritt?
Peter Kropotkin: „Das Recht auf Wohlstand ist die soziale Revolution, das Recht auf Arbeit ist günstigstenfalls ein industrielles Zuchthaus.“
zum Beitrag30.06.2024 , 23:18 Uhr
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ohne die Preisgabe des Ziels der Vollbeschäftigung zu einem wirksamen Klima- oder allg. Umweltschutz kommen wird. Die Natur sich in Ruhe erholen zu lassen ist einfach nicht arbeitsintensiv - im Gegensatz zu ihrer Zerstörung.
zum Beitrag30.06.2024 , 17:41 Uhr
Ich sehe mit dem Architekten und Ökonomen Prof. Günther Moewes hier eine ganz entscheidende Ursache: Klimaschutz bedeutet v.a. weniger Zeug zu produzieren, weniger Entropie, weniger Fliegen, weniger Autofahren, weniger Erwerbsarbeit...
Klimaanpassung hingegen passt zur Vollbeschäftigungsideologie, denn das bedeutet mehr Erwerbsarbeit, mehr Deichbau, mehr Klimaanlagen usw.
Es ist halt nun einmal so, dass es immer mehr Arbeitsplätze schafft, Dinge, Lebewesen oder auch Menschen zu schädigen oder zu zerstören. Das gilt für Klimawandel wie für Krieg oder die Tabakepidemie. Es gibt eine Menge Sachen, die man einfach mal bleiben lassen könnte und allen ginge es besser.
Ich verweise auf das Kapitel "Beschäftigungsstaat oder Vermeidungsgesellschaft?" aus seinem Buch "Weder Hütten noch Paläste", findet sich im Netz.
zum Beitrag28.06.2024 , 21:57 Uhr
Ich wundere mich immer, dass es nicht der Rede wert ist, wie die Körber-Stiftung heute finanziert wird: Maßgeblich aus dem Geschäft mit der Tabakindustrie (Hauni Maschinenbau). Diese tötet weltweit jährlich 8 Mio. Menschen, davon 1 Mio. durch Passivrauchen. Mag sein, dass Körber nach dem Krieg dem NS entsagte, aber dem Morden hat er nie entsagt. Wie wäre es denn, wenn die Drogenkartelle in Kolumbien eine Stiftung finanzierten? Ich glaube das fände hier niemand lustig, und zwar quer durch das politische Spektrum.
zum Beitrag25.06.2024 , 23:50 Uhr
Das Problem mit dem Konzept "Gemeinnützigkeit" ist nicht nur, wie in vielen Kommentaren bereits erwähnt wurde, dass es schwer bis unmöglich ist, einen objektiven Begriff von Gemeinnützigkeit zu finden, sondern auch, dass dadurch Menschen mit steuerpflichtigem Einkommen gegenüber Menschen ohne ein solches bevorzugt werden. Denn erstere müssen weniger Geld spenden als letztere um denselben Effekt zu erzielen. Noch krasser ist das natürlich bei Parteispenden. Wobei Menschen ohne steuerpflichtiges Einkommen im Regelfall ja eh schon unterprivilegiert sind und einen geringeren politisch-gesellschaftlichen Einfluss haben.
Ich halte es daher für sinnvoll, dieses Konzept "Gemeinnützigkeit" einfach aufzugeben und jeder Mensch der spenden will, kann das gerne tun, kriegt dadurch aber keinerlei Vorteile. Und mit den zusätzlich eingenommenen Steuermitteln lassen sich sicherlich sinnvolle Dinge tun.
zum Beitrag24.06.2024 , 21:48 Uhr
Ich hoffe ja, dass irgendwann mal der Groschen fällt und wir umschalten von der Ellenbogen-Gesellschaft zur sorgenden Gesellschaft...
zum Beitrag24.06.2024 , 21:16 Uhr
Erklären Sie es mir halt einfach...
Auch Universitäten bieten hin und wieder Kurse der Volkswirtschaftslehre an, das Problem ist, dass da viel Esoterik und machtpolitische Manipulation dabei ist. Ich fürchte die meisten Leute kennen nicht mal den Unterschied zwischen Ökonomik und Chrematistik. Und der größte Wirtschaftssektor, nämlich Care, wird so gut wie gar nicht behandelt.
zum Beitrag24.06.2024 , 01:23 Uhr
Ich hab noch nicht begriffen, warum Unternehmen überhaupt besteuert werden sollen. Mir scheint es schwierig objektiv zu ermitteln, wo welcher Gewinn erzielt wurde. Dadurch haben doch transnationale Unternehmen immer einen Vorteil gegenüber kleineren. Ich würde lieber beim Vermögen zugreifen, und zwar drastisch. Denn die (extrem) ungleiche Vermögensverteilung ist das eigentliche Problem. Darüber hinaus natürlich auch beim Umwelt- und Ressourcenverbrauch. Dafür gibt es auch keine Umgehungsmöglichkeiten.
zum Beitrag24.06.2024 , 00:26 Uhr
Ich finde es gruselig, dass auch der Grüne Habeck bei "Wirtschaft" offenbar zuerst mal an Autos denkt, dabei handelt "Wirtschaft" eigentlich von der Befriedigung von Bedürfnissen. Das tun Autos nur sehr, sehr eingeschränkt (da geht es eher um das Wecken von Bedürfnissen und das Zerstören von Lebensgrundlagen). Von daher sollte seine Priorität m.E. viel mehr auf Care, auf Bildung, auf Existenzsicherung liegen. Dafür hatte ich diese Leute gewählt...
zum Beitrag23.06.2024 , 22:10 Uhr
Also erstens haben die Wasserstraßen insgesamt aber keine so schöne Bilanz, wenn man die notwendigen Eingriffe ins Ökosystem mitbetrachtet und nicht nur die Treibstoffe der Schiffe selbst.
Zweitens müssen wir einfach auch weg davon, möglichst viel Zeug möglichst weit durchs Land (und über den Planeten) zu fahren.
zum Beitrag23.06.2024 , 15:58 Uhr
Wenn man mit "radikal" meint, dass sie Probleme bei der Wurzel packen, dann ist die Forderung nach Radikalität sicherlich sinnvoll.
zum Beitrag12.06.2024 , 18:19 Uhr
Das Buch klingt wirklich interessant. Aktuell ist ja - gerade bei jüngeren Leuten - z.B. die Frage, was die drohende Ökologische Katastrophe mit den Menschen macht - inwieweit es "krankhaft" ist, sich deswegen massive Sorgen zu machen. Bei mir war es zuletzt der Druck durch das Jobcenter, unter dem aus einer Depression eine Schizophrenie wurde. Ich war allerdings schon vorher der Überzeugung, das Soziale (Un-)Sicherheit ein entscheidender Faktor ist in Bezug auf "psychische Gesundheit/Störung". Wir haben unlängst dazu einen interessanten Artikel aus dem Spanischen übersetzt, siehe hier: bge-rheinmain.org/...ses-grundeinkommen
Das mit dem Raucherraum ist allerdings schon bitter. Die hohe Prävalenz des Rauchens unter den Marginalisierten ist sicher ein Faktor bei der Frühversterblichkeit - und wer das Zeug nicht verträgt (wie ich), ist u.U. doppelt ausgeschlossen.
zum Beitrag10.06.2024 , 23:04 Uhr
Das BSW ist vielleicht für einen "starken" Sozialstaat, aber vor allem auch für einen traditionellen, also paternalistischen und die Empfänger von Leistungen stigmatisierenden. Der damit auch weiterhin verdeckte Armut und die Nichtinanspruchnahme von Leistungen zulässt. Gerade aus der Sicht eines Transferleistungsempfängers ist das BSW für mich daher unwählbar, da muss ich mir die Positionen der Wagenknechte zu Migration und Gesellschaft gar nicht erst genauer anschauen.
zum Beitrag02.06.2024 , 19:38 Uhr
Grundsätzliche ne richtige Idee. Was mir aber nicht klar ist: Wird das Weltparlament auch durch weltweite Volksabstimmungen flankiert oder geben wir weiterhin alle vier Jahre unsere Stimme ab und haben dann nix mehr zu sagen?
zum Beitrag25.05.2024 , 11:40 Uhr
Ich kann das Buch nur sehr empfehlen. Die Binnenmigration vom Land in die Stadt hat mit dem Internationalen Wettbewerb natürlich nichts zu tun. Das Prinzip ist aber dasselbe: Nur in der Stadt lässt sich gut Geld verdienen. Bundesländer und Regionen konkurrieren gegeneinander um Arbeitsplätze. Daher platzen die Ballungsräume aus allen Nähten (ich bin Frankfurter) und auf dem Land verfällt der Wohnraum. Moewes kritisiert völlig zu Recht den Beschäftigungsstaat, Erwerbsarbeit über alles. Wer keine macht, hat (finden viele) kein Existenzrecht.
zum Beitrag24.05.2024 , 16:30 Uhr
Das Buch hat Moewes 1995 geschrieben, also vor den aktuellen Kriegen. Mein Fehler, das nicht erwähnt zu haben.
Grundsätzlich würde ich aber davon ausgehen, dass die Politik des "Westens" oder des Globalen Nordens auch bei kriegerischen Konflikten oft die Finger im Spiel hat und mindestens indirekt an der Destabilisierung von anderen Staaten mitwirkt, weil wir billigen Ressourcenzugriff haben wollen und Marktzugänge für unsere Ramsch-Produkte erzwingen. Wobei wir Deutsche für die Drecksarbeit (also umittelbar militärische Gewaltandrohung oder -ausübung) ja den großen Bruder oder die postkolonialen europäischen Geschwister haben.
Mit Kindern hat das alles gar nichts zu tun, unsere Produktivitätsfortschritte sind so gigantisch, dass wir unsere Arbeit problemlos selbst erledigen könnten, wenn wir a) die Leute nicht in Bullshit Jobs verheizen würden und b) nicht meinten, wir müssten die ganze Welt mit unseren Autos etc. (siehe oben "Ramsch") beglücken.
zum Beitrag23.05.2024 , 23:09 Uhr
Ich habe die Tage "Weder Hütten noch Paläste" von Prof. Günther Moewes gelesen. Der Mann ist Architekt und Ökonom und schreibt darin auf S. 193:
"Ohne Beschäftigungsgesellschaft brauchen wir keine Neubauten. Das gilt sogar für den Wohnungsbau. Eine Wohnungsnot haben wir nur, weil wir ständig versuchen, auf Kosten anderer Nationen einen internationalen Wirtschaftsvorsprung zu erzielen oder auszubauen, und so einen Wanderungsdruck auf den Standort Deutschland erzeugen. Selbst bei höchsten Komfortansprüchen gäbe es ohne Wanderungsdruck keinen Neubaubedarf an Wohnungen. Das gilt ungleich mehr für Wirtschafts-, Verkehrs- und Verwaltungsneubauten...."
zum Beitrag18.05.2024 , 00:55 Uhr
Nette Idee.
Aber wieviel einfacher, bürokratieärmer, arbeitssparsamer und betrugsresistenter wäre es, einfach die Steuer- und Abgabenlast von der (menschlichen) Arbeit zu verschieben auf Ressourcen- und Umweltverbrauch?
zum Beitrag13.05.2024 , 23:20 Uhr
Ja, eine freie Entscheidung so wie die für die nächste Zigarette oder den nächsten Schuss. Von Strafbarkeit war übrigens nirgends die Rede...
zum Beitrag11.05.2024 , 19:55 Uhr
Ich verstehe absolut nicht die Lösungsansätze. Was angeblich "realistisch" sein soll, ist einfach nur unkonkret oder am Thema vorbei. Natürlich schön, wenn die Reichen ihre Steuern zahlen, damit ist aber noch nicht sichergestellt, dass das Geld bei den Armen ankommt. "Umbau des Sozialstaats" klingt gut, aber in welche Richtung?
zum Beitrag11.05.2024 , 14:03 Uhr
Naja, man könnte ja so etwas wie Wettbewerb (wieder) herstellen. Sowohl Vermieter als auch Händler haben Konkurrenten, die sie ggf. unterbieten möchten um Marktanteile zu gewinnen. Funktioniert heute auch nicht immer, aber das ist eine Frage der Kartellaufsicht.
In BGE-Pilotprojekten im Globalen Süden (Afrika, Indien) ist es nicht zu Inflation gekommen, obwohl dort sogar das Geld von außen kam, also zusätzliches Geld war. Die Befürchtung mit der Erhöhung der Preise lässt sich also empirisch nicht belegen.
zum Beitrag11.05.2024 , 13:58 Uhr
Man muss nicht Ökonomie studiert haben, um zu merken, dass Ihre Rechnung nicht stimmt. Relevant sind ja die Netto-Kosten einer Umstellung aufs BGE, nicht die Bruttokosten (BGE x Einwohnerzahl).
zum Beitrag11.05.2024 , 00:29 Uhr
Ich würde Ihren Kommentar komplett unterschreiben, wenn Sie "die Arbeitenden" durch "die Erwerbsarbeitenden" ersetzen würden.
Fakt ist, dass auch Leute ohne Job (wenigstens meistens) arbeiten, sie werden nur nicht dafür bezahlt. Das ist gerade im Zusammenhang mit dem BGE eine so einfache wie hoch relevante Tatsache. Hier geht's zur aktuellen Zeitverwendungserhebung des Statistischen Bundesamtes: www.destatis.de/DE...nisse/_inhalt.html
zum Beitrag01.05.2024 , 01:18 Uhr
Ich habe Schwierigkeiten zu verstehen, dass anscheinend niemand die ökologische Dimension der Stahlkocherei irgendwie mit auf dem Schirm hat. Auch nicht der Journalist oder die zwei bislang veröffentlichten Leser*innenkommentare.
zum Beitrag01.05.2024 , 01:06 Uhr
Robert Misik schreibt: "Arbeit ist das, womit die meisten ihre Einkommen erzielen und ihren Lebensunterhalt bestreiten." Das Statistische Bundesamt sieht das jedenfalls für das Jahr 2021 aber nicht so: "46 % der Bevölkerung lebten 2021 von eigener Erwerbstätigkeit" www.destatis.de/DE.../PD22_140_122.html
Ein Hinweis darauf, dass es eine ganze Menge Arbeit jenseits der Erwerbsarbeit gibt (in Arbeitsstunden gemessen überwiegt die unbezahlte Arbeit), fehlt völlig.
Insgesamt ein enttäuschender Artikel.
zum Beitrag27.04.2024 , 23:51 Uhr
Sehr schön formuliert - und danke für den Link!
zum Beitrag27.04.2024 , 23:49 Uhr
Die Realität ist, dass wir einen Haufen unsinnige und zerstörerische Arbeit machen, um ihrer selbst willen bzw. nur um die Leute irgendwie zu beschäftigen. Der Ökonom Günther Moewes geht davon aus, dass 40-60% der Erwerbsarbeit in Deutschland eingespart werden kann.
Ganz anders sieht es aus mit der unbezahlten Arbeit, v.a im Sorgebereich. Dafür müssen die Leute aber auch Zeit haben und genau deshalb müssen wir die Erwerbsarbeit zurückfahren. Wer mehr Zeit hat für sich und sein soziales Netz, lebt gesünder und muss seltener gepflegt oder verarztet werden. Das heutige System erhält sich dadurch selbst, dass erst Erwerbsarbeit gefordert (und durch die Jobcenter auch erzwungen) wird, die Menschen und Natur kaputt macht. Nachher muss man die Leute dann verarzten und die Folgen der Naturzerstörung "reparieren" (z.B. Klimawandelfolgen). Völlig idiotisches System, es wird Zeit, dass wir ausbrechen.
zum Beitrag21.04.2024 , 23:03 Uhr
Sie fordern Arbeitspflicht und Wegnahme des Existenzminimums bei "Arbeitsverweigerung". Das geht nicht, aus drei Gründen: 1. Das Recht auf Leben (in Würde) gilt für alle Menschen, auch für "faule" (wenn es sie denn gibt) oder solche, die unsympathisch oder unbotmäßig gegenüber dem Jobcenter sind. 2. Arbeitsunfähigkeit und Arbeitunwilligkeit lassen sich nicht klar und von Amts wegen (auch nicht durch Ärzte) unterscheiden. Gerade bei den ja zunehmenden "psychischen Erkrankungen". Das heisst Sie müssten über Leichen gehen, um Ihr Ziel zu erreichen. Siehe www.stern.de/gesel...ch-so-3364916.html oder www.welt.de/welt_p...hsitz-im-Wald.html 3. Es ist weder ethisch noch ökonomisch sinnvoll, dass möglichst alle Menschen Erwerbsarbeit machen, weil einerseits Erwerbsarbeit nicht per se zum Gemeinwohl beiträgt (siehe sog. Bullshit Jobs etc.) und andererseits der größere Teil der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden eh unbezahlt ist - und dabei handelt es sich größtenteils um gesellschaftlich notwendige Arbeit wie Sorge- oder Demokratiearbeit. Wenn wir den Menschen die Möglichkeit nehmen, die notwendige unbezahlte Arbeit zu erledigen, indem wir sie auf Teufel komm raus in Erwerbsarbeit zwingen, schiessen wir uns als Gesellschaft nur selbst ins Knie, weil es ohne die unbezahlte Arbeit überhaupt keine Wirtschaft geben kann.
zum Beitrag19.04.2024 , 14:54 Uhr
Die Rede vom sozialverträglichen Frühableben ist nicht nur zynisch, es fehlt auch ein wichtiger Aspekt: Raucher mögen zwar die Rentenkasse entlasten, weil sie früher sterben, sie werden aber auch öfter krank und früher arbeitsunfähig und zahlen weniger ein. Der große volkswirtschaftliche Schaden entsteht dadurch, dass sie sich ökonomisch weniger einbringen, also durch Arbeit zum Gemeinwohl beitragen (bezahlte und unbezahlte Arbeit). Volkswirtschaftlich ist die Bilanz des Rauchens klar negativ.
Dass Sie sich zu Hause vollrauchen lassen, ist zwar Ihre Entscheidung, aber der Verweis darauf, dass ja auch ab und zu etwas auf dem Herd anbrennt, ist ein Witz, oder?
zum Beitrag19.04.2024 , 02:08 Uhr
Das ist wirklich Quatsch. Demokratie und Sozialstaat ließen sich problemlos ohne Wachstumszwang organisieren. Ohne Bullshit Jobs und die Subventionierung zerstörerischer Industrien hätten wir MEHR Wohlstand und den könnten wir gerechter verteilen. Ist eine Frage des politischen Willens, mehr nicht.
zum Beitrag19.04.2024 , 01:53 Uhr
Grotesk. Als ich vor über 20 Jahren anfing, mich gegen das Zwangsmitrauchen zu engagieren (als gelernter Jazzmusiker war ich Tabakrauch dauernd ausgesetzt - an der Uni aber auch), waren immer wieder solche blödsinnigen "tiefsinnigen" Argumentationen wie diese hier für das Rauchen zu lesen. Nicht alle Schreiberlinge wurden von der Tabaklobby bezahlt, allerdings war das Anzeigengeschäft schon wichtig. Der Autor hier weiss vermutlich nicht, dass er in der Sache überhaupt nichts Neues, schon gar nicht Geistreiches verzapft hat.
Wie man auch immer konkret zu den beschriebenen Verbotsplänen steht: Natürlich hat der demokratisch legitimierte Staat die Aufgabe, Menschen vor selbstzerstörerischen Handlungen zu bewahren. Niemand stellt heute mehr die Gurtpflicht im Auto in Frage. Warum gibt es einen Haufen Hygienevorschriften in der Gastronomie, könnte man doch alles dem aufgeklärten Kunden überlassen, ob er Gammelfleisch oder ähnliches verzehren will. Außerdem schadet die Tabakindustrie massiv dem Klima und der Umwelt, es gibt praktisch keine Zigarette ohne Kinderarbeit und am Ende landen die meisten Kippen auf der Straße oder in den Gewässern - und dann sind sie immer noch hochgiftig. Die meisten Raucher*innen bereuen später, dass sie damit überhaupt angefangen haben. Dummerweise ist es dann nicht mehr so einfach aufzuhören.
zum Beitrag04.04.2024 , 00:15 Uhr
Ich finde es erbärmlich, dass die taz da wo es ums "Arbeiten" geht, hier z.B. der O-Ton Lindner: „Wir müssen alles unternehmen, dass Menschen, die arbeiten können, auch tatsächlich arbeiten.“ - das nicht geraderückt durch den Hinweis, dass mehr als die Hälfte der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden unbezahlte Arbeit ist.
Deswegen geht Lindners Rechnung von vornherein überhaupt nicht auf. Arbeit ist mehr als Erwerbsarbeit und nicht jede Erwerbsarbeit trägt zum Gemeinwohl bei.
zum Beitrag04.04.2024 , 00:06 Uhr
Schön wäre es, wenn nach und nach die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit (oder auf Einkommen) verringert und verschoben würde auf: Transaktionen, Umweltverbrauch, Vermögen. Und man könnte die verbleibende Einkommenssteuer als Flat Tax, also auf Einheitssteuersatz umstellen. Ist einfacher, transparenter und mithin nachvollziehbarer für die Betroffenen. Einfach nur die Steuer irgendwie senken, wie es der Herr Lindner wohl möchte, ist natürlich Quatsch.
zum Beitrag21.03.2024 , 03:14 Uhr
Naja, es gibt schon durchgerechnete Finanzierungsmodelle, siehe bge-rheinmain.org/material/finanzierung oder finanzierung.mein-grundeinkommen.de/
Wobei ich es für sinnvoll hielte, bei der Gelegenheit gleich die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit zu senken und die auf Umweltverbrauch, Vermögen und Erbschaften sowie auf Transaktionen hochzufahren.
Übrigens hat schon der "Erfinder" des BGEs ein - in meinen Augen plausibles - Finanzierungsmodell vorgelegt: www.grundeinkommen...undeinkommens.html
zum Beitrag21.03.2024 , 03:06 Uhr
schön gesagt
zum Beitrag21.03.2024 , 03:05 Uhr
Ich hätte mir gewünscht, dass Frau Dribbusch das mit der "zumutbaren Arbeit" (Anführungszeichen aus gutem Grund auch im Artikel) noch weiter ausgeführt hätte. Es ist nämlich die Frage, wie das definiert wird bzw. wer das entscheidet, was wem zumutbar ist und was nicht...
zum Beitrag20.03.2024 , 13:53 Uhr
Das ist ein interessanter Gedanke, da werde ich mal drüber nachdenken.
Was es schon gibt als Begriff ist "simulierte Arbeit", das meint aber nicht dasselbe.
zum Beitrag20.03.2024 , 00:23 Uhr
Als selbst Betroffener ist für mich die entscheidende Aussage die von Gerhard Gründer: Wir sollten unsere lebensfeindliche Umwelt verändern.
Wir sind ja eigentlich eine hoch kooperative Spezies, haben es aber geschafft, ein sozioökonomisches System zu bauen, das uns zwingt noch um das Existenzminimum gegeneinander zu konkurrieren.
Erich Fromm hat gelegentlich gesagt, in unserem System sind eigentlich die Kranken gesund und die Gesunden krank. Das muss man in der Zuspitzung nicht unterschreiben, aber ich finde es jedenfalls uninteressant, sich um eine Verbesserung der eigenen gesundheitlichen Situation zu bemühen, ohne auch das große Ganze mit in den Blick zu nehmen.
zum Beitrag19.03.2024 , 17:31 Uhr
@Long John: Das ist Quatsch. In der Praxis können Sie das nämlich nicht klar und objektiv unterscheiden. D.h. Sie treffen IMMER ALLE. Außerdem gilt das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit für ALLE MENSCHEN, nicht nur für gehorsame und fleissige.
zum Beitrag19.03.2024 , 17:27 Uhr
Leider wahr. Auch Heil und große Teile der SPD ticken so wie Union (und AfD), wenn es um die bösen Erwerbslosen geht.
zum Beitrag19.03.2024 , 17:24 Uhr
so ist es!
zum Beitrag19.03.2024 , 00:07 Uhr
Ich würde mir wünschen, dass die Medien - auch die taz - differenzierter über ARBEIT schreiben. Es gibt nämlich einerseits Erwerbsarbeit, um die geht es immer den hohen Herren in der CDU, aber auch anderen Parteien und auch der Bundesanstalt für Arbeit. Diese ERWERBSarbeit ist angeblich immer gut und erstrebenswert, trotzdem muss man die Menschen auch dazu zwingen.
Andererseits gibt es die unbezahlte Arbeit. Vom Volumen her ist das in Deutschland (und in anderen Ländern) mehr als die bezahlte Arbeit (in Arbeitsstunden). Diese Arbeit ist zwar eigentlich äußerst wichtig (u.a. Sorge- und Demokratiearbeit), ohne sie könnte es überhaupt keine Erwerbsarbeit geben, trotzdem ist es den hohen Herren irgendwie egal, ob die Menschen nach oder neben ihrer ERWERBSarbeit noch Kraft und Zeit haben, um sie zu erledigen.
Und die Medien ignorieren leider sehr oft diese Faktenlage und schreiben und sprechen meist über ARBEIT, wenn sie doch ausschließlich ERWERBSARBEIT meinen.
Das muss ein Ende haben, deswegen habe ich mich beim ZDF jetzt über einen solchen stark die Realität verzerrenden Bericht beschwert, siehe bge-rheinmain.org/...eschwerde-beim-zdf
zum Beitrag15.03.2024 , 00:18 Uhr
Barbara Dribbusch hat es schon angedeutet: Es gibt eine Menge Arbeit, ein Großteil davon (>50%) unbezahlt (siehe die aktuelle Zeitverwendungserhebung von 2022: www.destatis.de/DE...schlecht-zve.html). Wenn Habeck will, dass die Leute die wirklich notwendige Arbeit machen können, sollte er dafür sorgen, dass alle immer genug Geld und so den Kopf dafür frei haben. Er scheint sich aber mittlerweile verlaufen zu haben und meint, es müsse möglichst viel Erwerbsarbeit geleistet werden, egal ob sie sinnvoll ist für das Gemeinwesen oder nicht. Werde ihn nicht nochmal wählen...
zum Beitrag14.03.2024 , 00:04 Uhr
Der Soziologe Dr. Thomas Loer kommentiert diese Entwicklung wie folgt:
Freude bei den Empfängern des sogenannen Bürgergeldes…
…dürfte bald aufkommen angesichts der Einigung der Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten darüber, dass „Produkte vom Markt verbannt und an den Grenzen beschlagnahmt werden sollen, wenn festgestellt wurde, dass Zwangsarbeit eingesetzt wurde.“ weiter: blog.freiheitstatt...nen-buergergeldes/
zum Beitrag01.03.2024 , 22:27 Uhr
Aber genau darum muss es gehen: Den Menschen das Auto wegnehmen.
zum Beitrag25.02.2024 , 18:08 Uhr
Ich hab nicht verstanden, was Sie mir/uns sagen wollen.
zum Beitrag24.02.2024 , 20:08 Uhr
Ich hatte diesen Moment vor 20 Jahren mit der Tabakindustrie und dem Zwangsmitrauchen. Das System läuft weitgehend ohne ethische Abwägungen und es lernt viel zu langsam. (Und auch was unter "ökonomisch" verstanden wird, ist meist nur sehr kurzfristig gedacht.) Ich finde es auch richtig, Begriffe wie "Kapitalismus" zu meiden, da hängt einfach ein Rattenschwanz an Konnotationen dran.
Raphael Thelen ist ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit eines Bedingungslosen Grundeinkommens. Was er macht, nützt der Gesellschaft (auch ökonomisch) wesentlich mehr als viele, vielleicht die meisten bezahlten Jobs. Erst recht natürlich die Jobs in den Fossilen Industrien oder der Tabak- oder Autoindustrie. Deswegen ist es sinnvoll, den Menschen die Freiheit zu geben, selbst zu entscheiden was sie arbeiten (bezahlt oder unbezahlt).
Ich wünsche ihm Glück mit dem Jobcenter, da sitzen oft Leute, die das ganz anders sehen und für die alles, was (kurzfristig) Geld bringt gut und richtig ist - und Pflicht.
zum Beitrag11.02.2024 , 03:41 Uhr
Das sehe ich auch so. Es gibt viel zu wenig konkrete Vorschläge (fast hätte ich "Visionen" geschrieben), wie ein Gutes Leben für alle Menschen erreicht werden kann. Übrigens auch bei der taz und auch bei so manchem Antifaschisten. Und dass viele Leute keine Lust mehr auf das Leben haben, das sie heute führen, kann ich sogar verstehen.
Übrigens: Armut lässt sich längst abschaffen, das ist nicht der unwichtigste Punkt im Zusammenhang mit unserem Thema. Martin Luther King hat das bereits formuliert, leider hat man ihn dann schnell umgebracht.
zum Beitrag11.02.2024 , 03:35 Uhr
Ich hab es auch nicht gefunden.
zum Beitrag10.02.2024 , 04:38 Uhr
Annika Klose ist einer der wenigen Lichtblicke in der SPD.
zum Beitrag01.02.2024 , 23:14 Uhr
Der Staat sollte dafür sorgen, dass für alle Menschen ein Gutes Leben möglich ist. Gerade zurzeit, wo es wieder darum geht, "unnützen" Arbeitsverweigerern das Existenzminimum zu verweigern (neue Sanktionsregelung beim Bürgergeld), kann man eine Diskussion über Sterbehilfe nicht führen, ohne über die Voraussetzungen für ein Gutes Leben zu sprechen.
zum Beitrag31.01.2024 , 23:51 Uhr
Es gibt ja schon Organisationen, die Soziales und Klimaschutz zusammendenken. Gerade das Klimageld, das ja im Koalitionsvertrag der Ampel steht, geht in diese Richtung.
In dem Zusammenhang kann folgende Veranstaltung der Klima-Allianz Deutschland interessant sein:
Online-Workshop am 26.02.2024, 16.30-18.00 Uhr
„Klimageld und Grundeinkommen - zwei Bausteine für Klimagerechtigkeit in der Diskussion"
zum Beitrag21.01.2024 , 17:01 Uhr
Kaum zu glauben: Ein ellenlanger Artikel über Arbeit und Arbeitsethos und kein Wort über unbezahlte Arbeit. Nach der letzten Zeitverwendungsstudie (von 2013) macht diese 135% der bezahlten Arbeit aus, in Arbeitstunden. Und sie umfasst gesellschaftlich absolut notwendige Tätigkeiten, v.a. Sorgearbeit und Demokratiearbeit... Während auf der anderen Seite Erwerbsarbeit (und nur die wird in diesem Artikel behandelt) eben auch eine Menge Bullshitjobs umfasst, also sinnlose bis schädliche Tätigkeiten.
Es kann doch eigentlich nur darum gehen, dass die notwendigen Aufgaben erledigt werden (bezahlt oder unbezahlt) und die schädlichen unterlassen werden. Die Idee, dass Erwerbsarbeit Selbstzweck sei, ist abwegig ("Jobismus").
zum Beitrag19.01.2024 , 18:24 Uhr
Das ist genau der Punkt: Selbstwirksamkeit statt Ohnmachtsgefühle.
Und Bedingungen schaffen, die Bildung gelingen lassen.
zum Beitrag19.01.2024 , 12:55 Uhr
Was leider auch bei der taz niemand auf dem Schirm hat, ist die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen, am besten zusammen mit Direkter Demokratie. Für mich ist das der Schlüssel für vieles, gerade auch um die Offene Gesellschaft resilient zu machen. Ohne das bleiben die Menschenrechte doch abstrakt, weder das Recht auf Leben noch der Schutz der Würde oder das Recht auf freie Berufswahl und das Verbot der Zwangsarbeit sind Realität, wenn Menschen gezwungen werden zu fremdbestimmter und potenziell sinnloser (oder sogar schädlicher) Erwerbsarbeit, nur damit die Leute beschäftigt sind. Ich habe bereits in meiner Bundestagspetition von 2007 mit der Bedrohung der Demokratie argumentiert (www.politik-werkstatt.de/petition2.htm) und auch Guy Standing, einer der führenden BGE-Leute weltweit, warnt schon seit Jahren vor Anomie aufgrund der (vermeidbaren!) wirtschaftlichen Unsicherheit wachsender Bevölkerungsteile im Rentierkapitalismus (www.youtube.com/watch?v=a-1YI-neupU).
zum Beitrag14.01.2024 , 00:59 Uhr
Wie so oft sind die Existenzängste der Bauern nachvollziehbar und grundsätzlich berechtigt.
Um dagegen etwas zu unternehmen, haben einige Leute von der Französischen Bewegung für ein Bedingungsloses Grundeinkommen Überlegungen angestellt, ob man nicht die sehr üppigen Fördermittel der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU umlenken könnte in ein BGE für Landwirte. Das Papier findet sich hier: basicincome.org/wp...n_Basic_Income.pdf
zum Beitrag06.01.2024 , 16:14 Uhr
Ich finde es immer merkwürdig, Streit als Gefahr für die Demokratie zu sehen. Gehört einfach dazu, nur in autoritären Regimes gibt es keinen (offenen) Streit.
Was ich eher für demokratiezersetzend halte, ist, dass viele Wählerstimmen nicht zählen, weil irgendwelche Hürden nicht erreicht wurden, dass es noch immer keinen bundesweiten Volksentscheid gibt, damit die Bürger*innen sich in Sachfragen einmischen können - und dass die meisten Leute in (leicht vermeidbarer) permanenter finanzieller Unsicherheit leben und daher kaum Zeit und Kraft haben, sich überhaupt gründlich mit politischen Fragen auseinanderzusetzen.
Ich brauche keine Politiker, die "Stabilität und Sicherheit ausstrahlen", sondern solche, die wirklich an der Lösung von Problemen (z.B. dem Klimawandel) arbeiten und die Bevölkerung maximal einbinden.
zum Beitrag22.11.2023 , 08:22 Uhr
Danke, guter und wichtiger Hinweis.
zum Beitrag15.11.2023 , 23:29 Uhr
Ach, ist das so ? :-o
zum Beitrag15.11.2023 , 22:54 Uhr
Schön gesagt, bin ganz einverstanden.
Was das Christliche angeht, würde ich mir selbst keine ganz große Expertise anmaßen, aber es kommen immer wieder Leute mit theologischem Hintergrund zum selben Schluss wie Sie, z.B. Dr. Ina Praetorius: Barmherzigkeit aus postpatriarchalischer Sicht (www.youtube.com/watch?v=H9QePOFvtBg) oder Dr. Markus Schlagnitweit: Papst Franziskus und das Grundeinkommen im Kontext von Katholischer Soziallehre und Theologie (www.grundeinkommen...e-Soziallehre.pdf)
zum Beitrag15.11.2023 , 22:41 Uhr
Auch Sie leben auf Kosten anderer. Das tun wir alle...
zum Beitrag15.11.2023 , 22:38 Uhr
Ich glaube nicht, dass irgendjemand gegen gemeinnützige Arbeit ist. Gemeinnützige Arbeit ist toll, schön wäre, wenn möglichst viel Arbeit (gerade auch Erwerbsarbeit) dem Gemeinwohl nützen würde - oder wenigstens nicht schaden (wie z.B. Arbeit in den Fossilen Industrien oder der Tabakindustrie usw.).
Viele sind aber gegen ZWANGSarbeit, die als gemeinnützig betitelt wird. Erstens verbietet das Grundgesetz Zwangsarbeit, zweitens ist das furchtbar ineffizient. Und was die Bezeichnung "gemeinnützig" angeht: Wir leben in einer hoch komplexen, pluralistischen Gesellschaft. Welche Arbeit wie nützlich ist, darüber gibt es sehr viele sehr verschiedene Auffassungen. Der Staat oder irgendeine Behörde ist damit definitiv überfordert, eine halbwegs objektive Klassifizierung von Arbeit bezüglich ihrer Gemeinnützigkeit zuwege zu bringen. Es muss also schon jede/r von uns selbst in die Verantwortung genommen werden, rauszufinden, was sie oder er zum Gemeinwohl beitragen kann.
Die Frage ist also nicht gemeinnützige Arbeit oder nicht, sondern Top-Down-Chrematistik oder Bottom-Up-Ökonomie. M.E. ist nur letztere mit unserer Verfasstheit als DEMOKRATISCHER SOZIALSTAAT vereinbar. Aber wir können ja auch noch ein bisschen so weitermachen wie bisher und uns über die Wahlergebnisse der Verfassungsfeinde wundern...
zum Beitrag15.11.2023 , 00:01 Uhr
Naja, das Problem mit dem Lohnabstand kriegen Sie trotzdem nur gelöst, indem Erwerbseinkommen nicht mehr auf die Sozialleistungen angerechnet werden. Das wäre auch die einzige humane Lösung...
zum Beitrag14.11.2023 , 23:59 Uhr
Sie haben offenbar eine unrealistische Vorstellung von "Arbeit". Nicht jede notwendige Arbeit ist bezahlte/bezahlbare Arbeit. (Und nicht jede bezahlte Arbeit trägt zum Gemeinwohl bei.) Deswegen ist es richtig, auch Leuten die keiner Erwerbsarbeit nachgehen, eine sichere Existenz zu garantieren. Im Übrigen funktioniert die Unterscheidung "arbeitsfähig" vs. "arbeitsunfähig" in der Praxis nicht wirklich gut.
zum Beitrag14.11.2023 , 23:54 Uhr
Das Problem ist doch, dass sich weder Gemeinnützigkeit, noch Arbeits(un)fähigkeit objektiv feststellen lässt. Wäre es anders, könnten wir einfach wieder zur sozialistischen Planwirtschaft zurückkehren.
zum Beitrag03.11.2023 , 12:41 Uhr
Einerseits haben Sie Recht mit der Forderung nach einem Lohnabstand. Wer Erwerbseinkommen erzielt, sollte deutlich mehr haben als die, die kein Erwerbseinkommen erzielen. Das kriegt man nur mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen wirklich in den Griff (und einer Verschiebung der Steuer- und Abgabenlast weg von der Arbeit, hin zu Vermögen, Erbschaften, Transaktionen, Ressourcen- und Umweltverbrauch).
Andererseits ist es nicht richtig, dass man nichts tun muss, um Bürgergeld zu bekommen. Man muss sich in einen aufreibenden Kampf mit der Bürokratie begeben und finanziell die Hosen runterlassen. Ist nicht wirklich schön, deswegen vermeiden das viele Leute, obwohl sie eigentlich anspruchsberechtigt wären.
zum Beitrag02.11.2023 , 15:41 Uhr
Ein Weg der Parteienfinanzierung wäre, dass jede*r Bürger*in einen Gutschein über ein paar hundert Euro pro Jahr bekommt, den sie/er zugunsten einer Partei ihrer/seiner Wahl einlösen kann (oder auf mehrere Parteien verteilen). Es ist wirklich ein Irrsinn, dass politische Parteien, von denen wir erwarten, dass sie so etwas wie das Gemeinwohl im Sinn haben, derartig von a) Unternehmensspenden (gehören komplett verboten) oder/und von Großspenden von Superreichen (gehören gedeckelt) abhängig sind. Kein Wunder, dass sich so oft Partikularinteressen durchsetzen - eine echte Gefahr für die Demokratie (und auch für die Umwelt/das Klima, den Frieden...und andere Werte).
zum Beitrag02.11.2023 , 15:34 Uhr
Beide tun immer nur sozial. Wenn's drauf ankommt, kneifen sie. Insofern brauchen wir sie nicht wirklich in der LINKEN.
zum Beitrag01.11.2023 , 23:51 Uhr
Das ist mal eine gute Nachricht von der LINKEN! Ich drücke Inge Hannemann die Daumen und hoffe, dass sie parteiintern unterstützt wird.
zum Beitrag28.10.2023 , 04:39 Uhr
Vielen Dank für den Link. Sehr interessantes Hörspiel.
zum Beitrag24.10.2023 , 20:21 Uhr
Der im Artikel genannte "Kasseler Aufruf 2023" findet sich übrigens hier: www.suizidpraevent...c5efb8e37038feeb4e
Ich bin weiterhin der Auffassung, dass es im Sinne der Suizidprävention ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle braucht. Als ich noch "Hartz IV"-Empfänger war und der nette Jobcentermitarbeiter mir sagte, dass er mir die Existenzgrundlage entziehen werde, wenn ich nicht mache, was er sagt, wurde ich krank und hoch suizidal. Eigentlich wenig erstaunlich, nach meinem Kenntnisstand passiert das oft mit Leuten, denen von Staats wegen das Existenzrecht abgesprochen wird. Und für Lohnarbeit im herrschenden selbstzerstörerischen System bin ich einfach nicht geeignet (bin jetzt offiziell erwerbsunfähig).
zum Beitrag23.10.2023 , 00:34 Uhr
Ja, das sehe ich auch so.
zum Beitrag23.10.2023 , 00:18 Uhr
Ich fänd es schön, wenn auch im Bereich der Sozialsysteme so ein "Leapfrogging" geschähe und die arm gemachten Länder des Globalen Südens gleich ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle einführen, statt noch den Umweg über paternalistische Sozialsysteme der Prägung der Industrienationen zu gehen, die immer Leute durchs Netz fallen lassen aufgrund von bürokratischen Hürden und der Stigmatisierung der Empfänger*innen.
Und es gibt durchaus Hinweise, dass es so laufen kann, denn es gibt BGE-Pilotprojekte z.B. in Kenia und Uganda sowie offenbar starke Unterstützung für das BGE in Südafrika und auf Barbados (schreibt Guy Standing, britischer Ökonom an der SOAS: basicincome.org/ne...nce-now-politics/).
zum Beitrag03.10.2023 , 23:10 Uhr
Das ist genau der Punkt. Überlastungssignale gibt es definitiv, aber wer oder was erzeugt die Überlastung? Steinmeier spielt halt das alte Spiel, man finde einen passenden Sündenbock, so muss man an den Verhältnissen nichts ändern.
zum Beitrag03.10.2023 , 01:03 Uhr
Die Frage ist, was sagen uns diese Zahlen? Abgesehen davon, dass es immer wieder Unterschiede in der Definition von "arbeitslos" gibt, so dass eine Vergleichbarkeit kaum gegeben ist und die gewählte Begrifflichkeit irreführend ist: Denn einerseits arbeiten auch viele Leute, die kein Einkommen damit erzielen, und andererseits gibt es wohl Leute, die ein Einkommen mit sinnlosem Rumsitzen bzw. dem Simulieren von Arbeit erwerben.
Vor allem aber sagen uns die immer wieder mit Begeisterung aufgenommenen "Arbeitslosenstatistiken" überhaupt nichts darüber, ob die notwendige Arbeit (z.B. Sorge- und Demokratiearbeit, aber auch Energie- und Verkehrswende) getan wird oder nicht. Und sie sagen nichts darüber, ob sinnlose und vermeidbare oder gar schädliche Arbeit (z.B. Fossile Industrie oder Autobauerei) getan wird, ohne die es allen besser ginge. Überhaupt sind die Zahlen kein Indikator für das Wohlbefinden der Menschen oder der Umwelt oder die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft.
zum Beitrag02.10.2023 , 15:27 Uhr
Allerdings. Richtig wäre es, (auch wirtschaftliche) Macht zu dezentralisieren. Dabei geht es dann wohl weniger im die Abschaffung von Privatbesitz als um eine andere Verteilung.
zum Beitrag02.10.2023 , 15:21 Uhr
Das müssten Sie mir erklären. Wenn wir mehr Geld in Bildung und Kultur stecken (Theater, Musik usw.) dann wächst das BIP ohne dass der Ressourcenverbauch wächst. Oder? Das Recht auf Arbeit wird schnell zur Pflicht zur (fremdbestimmten) Arbeit. Besser wäre ein Recht auf Existenz und gesellschaftliche Teilhabe, wie es eigentlich mit dem Recht auf Leben in Würde bereits im GG angelegt ist.
zum Beitrag30.09.2023 , 22:55 Uhr
Ich finde die Frage sehr berechtigt.
Aus meiner Sicht muss die Antwort sein: Jeder Mensch wird durch das Bedingungslose Grundeinkommen in die Lage versetzt, seine "wahren Bedürfnisse" (also das, was jede/r braucht für ein bescheidenes, aber menschenwürdiges Leben) zu befriedigen. Andererseits wird in der Tat über Preise ("wahre Preise", also Internalisierung aller heute externen Kosten aufgrund von Umweltverbrauch etc.) dafür Sorge getragen, dass der Ressourcenverbrauch insgesamt innerhalb der ökologischen Grenzen bleibt.
Das hat also mit den bekannten Versionen von "Kommunismus" mit Bürokratie und Top-Down-Steuerung nichts zu tun. Ich habe mal in einem dänischen Podcast ein Statement gehört, dem ich zustimmen kann. Auf die Frage "seid Ihr Kommunisten?" antworteten zwei Aktivisten: "Kommunisten im Sinne von Lenin - auf keinen Fall. Im Sinne von David Graeber - absolut."
zum Beitrag30.09.2023 , 22:46 Uhr
Ich bin manchmal unsicher, ob nicht bei manchen Leuten auch Degrowth genauso eine Ideologie geworden ist, wie die Ideologie vom ewigen Wirtschaftswachstum. Fakt ist, dass das BIP halt an sich weder ein Indikator für das Gute Leben ist noch für Umweltzerstörung. RUDOLF FISSNER hat unten m.E. zu Recht darauf hingewiesen, dass das BIP problemlos weiter wachsen könnte, wenn der Dienstleistungssektor wächst.
Die Kritik am WachstumsZWANG halte ich aber für absolut wichtig. Dieser resultiert, denke ich, aus der Ungleichverteilung der Einkommen und Vermögen und wäre folglich in den Griff zu bekommen, indem man Einkommen und Vermögen begrenzt (drastische Besteuerung) und zugleich das im Text erwähnte Bedingungslose Grundeinkommen einführt, so dass jeder Mensch immer genug zum Leben hat. Die Idee vom "Trickle Down" ist halt wirklich Quatsch.
Siehe dazu auch: www.grundeinkommen...rundeinkommen.html
Im Text heisst es auch: "Die Ausgestaltung der Maßnahmen läge weiterhin bei den demokratisch gewählten Vertreter*innen." Das sehe ich nicht zwingend so, sondern halte es für möglich und auch sinnvoll, möglichst viele Entscheidungen durch die ganze Bevölkerung treffen zu lassen, also die Direkte Demokratie massiv auszubauen.
zum Beitrag29.09.2023 , 19:54 Uhr
Finde ich ein bisschen undifferenziert. Wer oder was ist "die Wirtschaft"?
Gibt es eine einheitliche Definition von "Wohlstand"? (Für manche sind es der SUV und Langstreckenflüge, für andere vielleicht Biogemüse aus dem eigenen Garten und Zeit zur freien Verfügung ("Zeitwohlstand") usw.)
Dann das Verhältnis zwischen Erwerbsarbeitern und Rentnern. Warum sollte es überhaupt stabil bleiben bei steigender Produktivität und steigender Sättigung (=Wohlstand, siehe 2. Punkt)?
Es dürfte auch nicht die "trudelnde Wirtschaft" zu sozialer Unsicherheit führen, sondern die schlechte, extrem ungleiche Verteilung.
zum Beitrag29.09.2023 , 01:16 Uhr
Ich kenne die Verhältnisse in Österreich nicht, würde mich aber wundern, wenn sie sich grundlegend von denen in Deutschland unterscheiden.
57% der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden sind unbezahlt, müssen aber getan werden. Mehr arbeiten bringt also nicht unbedingt (mehr) Einkommen. Meines Wissens erfrieren in Deutschland im Winter regelmäßig Menschen und verhungert ist mindestens einer (Speyer 2007).
Alles das wäre vermeidbar, wenn die Herren (und teilweise auch Damen) Politiker*innen mal ein System der Sozialen Sicherung einführen würden, das alle erreicht und niemanden stigmatisiert - statt immer nur dumme Sprüche zu klopfen.
zum Beitrag26.09.2023 , 13:48 Uhr
In der Tat!
zum Beitrag23.09.2023 , 22:59 Uhr
Mich erstaunt schon, dass die Dame so spät und trotz ihrer fachlichen Vorbildung in eine solche Krise geraten ist, dass sie sogar in der geschlossenen Psychiatrie gelandet ist. Würde mich interessieren, wie häufig solche Fälle sind.
Was mich auch wundert ist, dass sie ihre Krise nur auf ihre berufliche und private Situation zurückführt. Die gesellschaftliche, politische Situation scheint sie für irrelevant zu halten. Oder hat die taz einfach nur danach nicht gefragt?
zum Beitrag22.09.2023 , 13:33 Uhr
Es wird Zeit, das Sozialsystem endlich vom Kopf auf die Füße zu stellen und ein existenzsicherndes Einkommen an ALLE zu zahlen, egal ob sie erwerbstätig sind oder nicht. Erwerbseinkommen werden GAR NICHT mehr angerechnet, so dass sich auch geringe Zuverdienste schon lohnen (es braucht dann auch keinen Mindestlohn mehr und auch die ganzen Vergünstigungen für "Bedürftige" können entfallen). Dazu gibt es morgen (23.9.) online den "Kongress der Gesellschaft" - ich bin gespannt: www.mein-grundeink...s-der-gesellschaft
zum Beitrag19.09.2023 , 23:16 Uhr
Mittelfristig in Existenz und Teilhabe sichernder Höhe, ist letztlich per Volksabstimmung festzulegen. Kurzfristig wäre für viele Menschen schon ein partielles BGE ein Riesenfortschritt, z.B. ein weltweites Klimageld.
Dann ernte ich meinen Salat eben selbst...
Mindestlöhne klingen irgendwie toll, lösen aber so gut wie kein Problem.
Dann doch lieber Firlefanz...
zum Beitrag19.09.2023 , 02:49 Uhr
Sinnvoller wäre ein weltweites Bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Das erreicht auch Menschen, die keine Erwerbsarbeit tun (können) und beendet deren Stigmatisierung. Und ermöglicht damit unbezahlte Arbeit, z.B. Care oder politisches Engagement.
Pilotprojekte gibt es weltweit, gerade auch im Globalen Süden. Weltweit vernetzte Initiativen kämpfen für diese Forderung, siehe www.equalright.org/ und global-redistribution-advocates.org/
zum Beitrag04.09.2023 , 23:23 Uhr
Eine Frage der Verteilung. Wenn eines Tages dafür gesorgt wird, dass alle Menschen immer und unter allen Umständen genug für ein menschenwürdiges Leben haben, dann braucht "die Wirtschaft" nicht mehr zu wachsen.
zum Beitrag27.08.2023 , 22:46 Uhr
Ich finde einige Argumente von Mich Ciurria weit hergeholt bzw. nicht schlüssig, bin aber (schon lange) für ein Wahlrecht ab Geburt. Denn in einem hat sie Recht: Das Wahlrecht ist (auch heute) nicht an Mündigkeit geknüpft.
zum Beitrag03.08.2023 , 14:43 Uhr
Spenden gehören in der Tat gedeckelt und gänzlich verboten, wenn sie von Unternehmen oder Verbänden kommen (nur natürliche Personen sollten spenden dürfen, da nur sie die demokratische Ordnung tragen).
Es gibt Kleinparteien, die das für sich bereits umsetzen, z.B. "Demokratie in Bewegung"
zum Beitrag02.08.2023 , 22:28 Uhr
Was wollen Sie damit sagen? Dass Care-Arbeit ökonomisch irrelevant sei? Dass "die anderen Leute" - die mit dem Geld die eigentlichen Leistungsträger seien? Ernsthaft?
zum Beitrag27.07.2023 , 14:54 Uhr
Danke Goldi für den Beitrag.
Ich finde die Mindestlohndiskussion(en) gruselig, weil sie eben immer in der Erwerbsarbeitszentrierung verharren.
Meines Erachtens braucht es Maßnahmen, von denen ALLE profitieren - nicht nur Erwerbstätige (wobei der Mindestlohn ja nur einem Teil der Erwerbstätigen nützt, Selbstständige gehen dabei auch leer aus.)
zum Beitrag25.07.2023 , 00:06 Uhr
Leider ist hier nicht der Raum, einen möglichen Weg zu meiner "Utopie" zu beschreiben.
zum Beitrag25.07.2023 , 00:04 Uhr
Sie setzen (erzwungene) Erwerbsarbeit mit Teilhabe gleich. Das ist falsch und zynisch. In Wirklichkeit gibt es eine Menge Arbeit, die nicht bezahlt wird und auch nicht bezahlt werden kann. Klimaaktivismus ist nur ein Beispiel. Es gilt nach wie vor "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" - jedenfalls nicht dauerhaft genug. Das "Bürgergeld" kann bei Unbotmäßigkeit um 30% unter das gesetzliche festgestellte Existenz- und Teilhabeminimum gekürzt werden. "Hartz IV" war noch drastischer - und es gibt genug Politiker, die dahin zurück wollen oder noch stärker gegen die angeblich "Faulen" vorgehen wollen: www.merkur.de/wirt...faul-92415307.html
Ich bin seit 2011 Transferempfänger und werde erst seit 2017 als erwerbsunfähig eingestuft und in Ruhe gelassen. Ich habe alle Hände voll zu tun, weil es wie gesagt genug Arbeit gibt, die getan werden muss, aber nicht bezahlt werden kann.
Ich kann aber auch die Leute verstehen, die angesichts der permanenten Demütigung, Abwertung und Ausgrenzung durch unsere angeblichen "Leistungsträger" und ihre Lakaien keine Lust oder keine Kraft mehr haben, irgendetwas "sinnvolles" zu tun. (Wobei: Wer entscheidet eigentlich, was sinnvoll ist?) Wobei Sie ja selbst ein Beispiel dafür anführen, dass eine gewisse Solidarität und gegenseite Sorge auch unter solchen Bedingungen nicht totzukriegen ist...
zum Beitrag22.07.2023 , 20:03 Uhr
Ich verstehe die Luisa Neubauer (noch) nicht. So schön und richtig es ist, sich nicht in irgendeine Schublade (links, rechts, mitte etc.) packen zu lassen, so finde ich Ihre Aussagen (soweit sie mir bekannt sind) bezüglich unseres sozio-ökonomischen Systems doch zu dünn. Da muss sich Grundlegendes ändern - und zwar auch nicht anhand der Links-Rechts-Schubladen. Um es kurz zu machen: Der Erwerbsarbeitszwang muss weg und wir müssen hin zu einer sorgenden Gesellschaft. Darüber hinaus brauchen wir eine radikale Demokratisierung, also eine Ergänzung des Parlamentarismus durch Volksentscheide und geloste Gremien.
zum Beitrag21.07.2023 , 13:36 Uhr
"Es wäre ein Wunsch von mir, wirkliche Lösungsansätze in der taz (mit Vor- und Nachteilen) zu lesen!"
Das geht mir auch so.
Wobei Sie irgendwie den Tabak vergessen haben, der ja noch mehr Menschen tötet als Alkohol und illegale Drogen zusammen. Merkwürdigerweise fallen Tabak und Alkohol auch bei den "Drogentoten" immer unter den Tisch. Die Zahlen im Artikel sind insofern mit Sicherheit falsch und irreführend: "2021 gab es in Bremen 25 Drogentote, 2022 waren es 29."
Ich hoffe, Ihr Vorschlag des Zwangs in eine Tätigkeit zur "selbständigen Erwirtschaftung des Lebensunterhaltes" war nicht wirklich ernst gemeint. Erstens haben wir diesen Zwang faktisch bereits, zweitens dürfte er eher eine (gewichtige) Ursache für Selbstvernachlässigung und Suchtkarrieren sein als ein Heilmittel. Abgesehen davon ist er ethisch überhaupt nicht vertretbar, ökonomisch unsinnig und nach meiner Lesart mit dem Grundgesetz unvereinbar (Recht auf Leben, Schutz der Würde gelten nicht nur für "Erwerbstätige", sondern für alle Menschen, darüber hinaus Verbot der Zwangsarbeit, Recht auf freie Berufswahl).
zum Beitrag20.07.2023 , 19:02 Uhr
Ich teile die Kritik an der FDP vollständig.
ABER: Leider sind die Parteien weiter links oft nicht so viel besser.
Sie schreiben "Wie viel unbezahlte, wertvolle Arbeit wird in diesem Land geleistet, etwa von pflegenden Angehörigen?" - auch linke Politiker*innen singen oft das hohe Lied der ARBEIT, und meinen damit ausschließlich die bezahlte Arbeit.
Sie schreiben: "Die, die arbeiten, sollen mehr haben als die, die nicht arbeiten. Das muss nicht falsch sein. Doch die Partei argumentiert so gegen jede Erhöhung von Sozialleistungen, sei es Bürgergeld oder Kindergrundsicherung." Das ist einfach logisch, da kann die FDP mal nichts dafür. Bei bedürftigkeitsgeprüften Sozialtransfers vermindert ein erzieltes Erwerbseinkommen die Bedürftigkeit und daher wird die Transferleistung gekürzt. Nur bei einem Bedingungslosen Grundeinkommen wäre das anders, das bleibt immer erhalten. Dazu empfehle ich unbedingt den Artikel "Ineffektiv und politisch gefährlich: bedürftigkeitsgeprüfte Sozialtransfers zur vorgeblichen Sicherung der Existenz und Teilhabe" von Ronald Blaschke: www.grundeinkommen...-und-teilhabe.html
Zuletzt erinnere ich noch an die Aussage "nur wer arbeitet, soll auch essen". Es war Franz Müntefering, der dies 2006 als Bundesminister für Arbeit und Soziales sagte, er war und ist Mitglied der SPD und hat auch in dieser Partei nur wenig Widerstand mit seiner Aussage hervorgerufen.
zum Beitrag19.07.2023 , 00:18 Uhr
Von der KPÖ - Kommunistische Partei Österreichs - könnte sich die LINKE auch den Einsatz für das Bedingungslose Grundeinkommen abgucken (siehe alte.kpoe.at/posit...undeinkommen.html). Zwar hat sich die LINKE im September 2022 per Mitgliederentscheid pro BGE positioniert (www.die-linke.de/s...n-grundeinkommen/), die meisten Parteigranden, Janine Wissler eingeschlossen, fremdeln aber noch mit der Idee, wirklich jeden Menschen sozial abzusichern bzw. jedem Menschen das sozio-kulturelle Existenzminimum ohne Arbeitspflicht oder Bedürftigkeitsprüfung einfach zu Verfügung zu stellen. Dabei wäre das genau die Idee, die einen Unterschied für die LINKE, aber auch für die Gesellschaft hierzulande sowie mittelfristig europa- und weltweit machen würde.
Glückwunsch übrigens zur Trennung von Sahra Wagenknecht und zur Zusammenarbeit mit Rackete und Trabert.
zum Beitrag17.07.2023 , 22:48 Uhr
Gruselig: Lieber sterben als sich psychiatrisch behandeln zu lassen.
Auch gruselig: zu "funktionierenden Mitgliedern unserer Gesellschaft" werden. Einer Gesellschaft, die gerade dabei ist sich selbst zu zerstören.
Na danke. Dann doch lieber psychiatrisch, happy und nicht-funktionierend...
zum Beitrag16.07.2023 , 00:52 Uhr
Ja, es ist in der Tat die Frage, ob unser Problem nicht eher im Schulsystem liegt, als in der mangelnden Repräsentanz der formal weniger Gebildeten im Bundestag.
Und es gibt das Bedürfnis vieler Menschen nach irgendwelchen "Führern", auch in den Medien. Das ist natürlich fatal, weil dann eine sachliche, lösungsorientierte Auseinandersetzung kaum mehr möglich ist.
Davon wegzukommen, ist eine riesige (Bildungs-)Aufgabe. Eine kurze Zeit lang sah es ja mal so aus, als könnte die Piratenpartei das aufbrechen. Auf Plakaten standen Slogans wie "denk selbst" oder "trau keinem Plakat" und der Berliner Abgeordnete Christopher Lauer sagte zu dem Bedürfnis der Medien/der Öffentlichkeit nach konfliktfrei funktionierender Parlamentsarbeit einmal (in etwa wörtlich): "Die Mafia arbeitet reibungslos."
Warum die PIRATEN nach einigen Jahren weitgehend wieder verschwunden sind, wäre noch herauszuarbeiten (und braucht mindestens einen eigenen Artikel), aber mit Blick auf eine Demokratie, die alle mitnimmt und Probleme wirklich zu lösen versucht, ist es schade (ich war auch einige Jahre Mitglied).
zum Beitrag16.07.2023 , 00:36 Uhr
Ja, das sehe ich auch so.
Ein politischer Mitstreiter (BGE) hat mal vorgeschlagen, dass der Anteil der Bundestagsmandate, der auf Nicht- und Ungültigwähler entfallen müsste, ausgelost und nicht den Parteien über der 5%-Hürde zugeschlagen wird. Finde ich jedenfalls eine interessante Idee. (Ob das zurzeit verfassungsmäßig wäre, weiss ich nicht, aber Gesetze kann man ja auch ändern.)
Grundsätzlich ist doch in unserem Zusammenhang die Frage interessant, inwieweit formale Bildung Leute wirklich klüger (und vielleicht sogar zu besseren Menschen macht) macht. Wenn das der Fall ist, spricht vieles dafür, dass das hier benannte Problem keines oder kein so großes ist. Ich weiss es nicht.
Ich selbst hab zwar viele Hochschulsemester auf dem Buckel, aber keinen Hochschulabschluss, und ich kenne kluge Leute mit und ohne höheren Abschluss und weniger kluge mit und ohne...
zum Beitrag13.07.2023 , 02:18 Uhr
Nach meinem Kenntnisstand ist das wirksamste Mittel gegen Hunger einfach Geld. Wer unmittelbar hungert, kann sich die nötigen Lebensmittel kaufen. Wer nicht (mehr) unmittelbar hungert, kann investieren, z.B. in Saatgut, Dünger, Werkzeug etc. und selbst Dinge produzieren, die gebraucht werden: also u.a. Nahrungsmittel.
Und wenn jeder Mensch genug Geld zum Leben hat, brauchen wir in Europa nicht mehr auf Teufel komm raus alle möglichen Arbeitsplätze zu subventionieren, z.B. in der industriellen Landwirtschaft. Wir kommen dann einer Situation näher, in der alles, was wirklich gebraucht wird, auch produziert wird, während alles, was eigentlich eher schädlich ist, eher nicht produziert wird. Und die Verteilung wird auch wesentlich besser, weil endlich alle menschlichen Grundbedürfnisse mit Kaufkraft unterlegt sind, also als Nachfrage wirksam werden.
Ich halte das für sehr wünschenswert.
zum Beitrag09.07.2023 , 01:22 Uhr
Nun ja, ELF hat ja nicht gefordert den Faschisten zuzuhören oder deren Inhalte zu übernehmen.
Ich würde sagen, dass es in der Bevölkerung durchaus berechtigte Ängste vor Sozialem Abstieg und dem Abgehängtwerden gibt. Und da sollten wir so langsam mal was dagegen unternehmen.
Ob das jetzt auch das war, was ELF meinte, weiss ich allerdings nicht.
zum Beitrag08.07.2023 , 12:36 Uhr
Entschuldigung, was ist das wieder für eine sinnlose Verherrlichung der Erwerbsarbeit! Es gibt gesundheitsschädliche und gefährliche Jobs, Jobs mit einem miesen Betriebsklima und es gibt Jobs, die einfach sinnlos sind, und solche, die anderen Menschen oder der Umwelt Schaden zufügen.
Nicht jede Erwerbsarbeit ist gute Arbeit, so etwas in der taz zu lesen finde ich erschreckend.
zum Beitrag08.07.2023 , 00:02 Uhr
Also ich weiss nicht. Der Fortschritt, den das "Bürgergeld" bedeutet, ist doch minimal, das überzeugt wohl niemanden, der sich mit dem Thema Soziale Sicherheit intensiver beschäftigt hat. Der Mindestlohn ist sowieso Sozialkosmetik, weil er bei einem großen Teil der Bevölkerung naturgemäß gar nicht greift. Es wird nur die falsche Idee gestärkt, man könnte alle möglichen Probleme über (noch mehr) Erwerbsarbeit lösen.
Insgesamt scheint mir die rein Repräsentative Demokratie, in der das Wahlvolk nur alle paar Jahre mal seine Stimme abgeben darf, an ihr Ende zu kommen. Hoffentlich kriegen die politischen Eliten noch die Kurve und sorgen dafür, dass die Bevölkerung sich stärker beteiligen kann. Mittels Volksentscheids und Diäten für alle. Und natürlich sollten die Tricksereien beim Wahlrecht (Hürde bei der Europawahl) tunlichst aufhören.
Angesichts des Höhenfluges der AfD und der oftmals nur machttaktisch gedachten Schachzüge der einigermaßen demokratischen Parteien, fühle wohl nicht nur ich mich an die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts erinnert.
(Übrigens gibt es ja auch ganz gute Nachrichten: Die Initiative ABSTIMMUNG21 veranstaltet "selbstorganisierte Volksabstimmungen", auch eine Reform des Wahlrechts steht zur Abstimmung, die sicherlich ein Fortschritt für die Demokratie bedeuten würde: abstimmung21.de/ )
zum Beitrag07.07.2023 , 12:54 Uhr
Die Frage ist, ob man das in der Praxis wirklich klar unterscheiden kann. Ich glaube eher nicht daran.
zum Beitrag07.07.2023 , 12:52 Uhr
"[taz] Eine Sorge im Entwurf war, alte oder kranke Menschen könnten sich zum Suizid gedrängt fühlen.
[Ralf Jox] Ich sehe überhaupt nicht, dass ein Druck ausgeübt würde auf besonders verletzliche Menschen."
Der Mann lebt offensichtlich weit jenseits der Realität. Nicht nur von Rechtsaußen, sondern bis in die Mitte der Gesellschaft hinein wird Leuten, die ökonomisch nicht (mehr) verwertbar sind, das Existenzrecht abgesprochen.
www.zeit.de/online...er/komplettansicht
zum Beitrag06.07.2023 , 20:03 Uhr
Danke, das ist genau mein Punkt. Hatte im Vorfeld der Abstimmung über 120 Bundestagsabgeordnete angeschrieben mit der Bitte, dass sie sich mal für ein selbstbestimmtes Leben in Würde stark machen sollen, bevor sie sich mit der Frage der Sterbehilfe beschäftigen.
Armut und die daraus resultierenden Folgen für die Gesundheit sind menschengemacht und vermeidbar. Solange sie und auch andere Mängel im Gesundheitssystem etc. in Kauf genommen werden - und damit Menschen faktisch nur vor die Alternativen eines schlechten Lebens oder eines schnellen Todes gestellt werden - will ich vom "Freitod" nichts hören.
zum Beitrag06.07.2023 , 13:25 Uhr
"Ein Wikingergrab in Schweden, darin ein Schwert, Lanzen, Schilder, Pfeil und Bogen, sogar zwei Pferde."
Was für Schilder denn? Oder vielleicht doch eher Schilde?
zum Beitrag05.07.2023 , 19:47 Uhr
Wenn unsere Politiker*innen sich nur mit dem gleichen Engagement, das sie nun für die Sterbehilfe zeigen, für das Gute Leben für alle Menschen einsetzen würden...vielleicht würden die Menschen (oder zumindest wesentlich weniger) gar nicht mehr das Bedürfnis haben, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Irgendwie surreal, was da abläuft.
zum Beitrag02.07.2023 , 00:37 Uhr
So so, beim Mindestlohn geht es um "Gerechtigkeit, Gemeinsinn und den gesellschaftlichen Zusammenhalt". Was sind das wieder für Begriffe von Gerechtigkeit, Gemeinwesen und Gesellschaft? Der Mindestlohn hilft naturgemäß immer nur Lohnabhängigen. Selbstständige und Menschen, die unbezahlte Arbeit machen (hauptsächlich Frauen), fallen von vornherein hinten runter. Nach der letzten Zeitverwendungsstudie (von 2013) werden in Deutschland mehr Arbeitsstunden unbezahlt geleistet als bezahlt. Die unbezahlte Arbeit ist essentiell für das Gemeinwesen und auch für "die Wirtschaft": Ohne die ganze Sorgearbeit können Menschen einfach nicht existieren (mithin auch keine Erwerbsarbeit ausüben), ohne die Demokratie- und die schöpferisch-kreative Arbeit gäbe es kein Gemeinwesen.
Es ist dabei völlig unmöglich, diese unbezahlte Arbeit etwa auch vollständig in die Erwerbsform zu zwingen. Dazu bräuchte es eine allwissende Behörde, die jede Arbeit bezüglich ihres Beitrages zum Gemeinwohl taxieren könnte und dann die entsprechende Bezahlung durchsetzen würde. Das ist offensichtlich unmöglich. Daraus und aus dem Grundrecht auf Leben in Würde folgt, dass ALLE MENSCHEN unabhängig davon, was und wieviel sie arbeiten, erst einmal finanziell abgesichert werden müssen. Und da hilft der Mindestlohn einfach gar nicht. Stefan Reinecke hat immer nur die Erwerbsarbeit (ausgenommen die Selbstständigen) im Blick, alle anderen Gruppen (Arbeitssuchende, Erwerbsunfähige, Rentner) zählen für ihn irgendwie gar nicht. (Die durch den Mindestlohn anfallenden Kosten zahlen sie allerdings trotzdem mit.)
Der ganze Text strotzt von der Erwerbsarbeitsideologie. Es geht um Umgleichheit, "die Ärmeren", "anständig leben können" und solche Sachen. Aber immer nur um die (abhängig) Erwerbstätigen. Der Autor bedauert, der Mindestlohn sei medial randständig. Dabei ist für ihn alles jenseits der Erwerbsarbeit (und jene, die die andere Arbeit machen) einfach gar nicht existent. Ignoranz oder schon Klassismus?
zum Beitrag30.06.2023 , 14:35 Uhr
Hier mal der Link zu dem genannten Brandbrief des/der Mitarbeiters/Mitarbeiterin des Jobcenters Dortmund, der wirklich lesenswert ist: t1p.de/k332p
Für mich ist das ganze "Bürgergeld" unausgegoren, weil es einfach gar nicht sinnvoll ist, die Menschen zur Erwerbsarbeit zu zwingen. Und angesichts der Beibehaltung von Sanktionen, bleibt der Zwang auch im "Bürgergeld".
zum Beitrag29.06.2023 , 22:24 Uhr
Ich frage mich, warum in dem Artikel tabakbedingte Todesfälle nicht bzw. nur am Rande ("kombinierter Konsum von Alkohol und Tabak") vorkommen. Es gibt über 100.000 Tabaktote in Deutschland pro Jahr, d.h. das ist die tödlichste Droge. Und dann natürlich noch die Toten durch Passivrauchen.
Generell bin ich nicht gegen die Legalisierung aller Drogen, da ist einiges aber noch diskussionswürdig. Z.B. trocknet die Legalisierung an sich noch keinen Schwarzmarkt aus, den gibt es bekanntlich auch für (ganz legale) Zigaretten. Austrocknen kann man den Schwarzmarkt, indem man an nachgewiesen süchtige Konsumenten Drogen kostenlos (auf Rezept) abgibt. Gelegenheitskonsumenten alleine bringen wohl nicht genug Gewinn, um illegale Vertriebsstrukturen zu unterhalten.
Parallel dazu liegt die Frage des Jugendschutzes. Minderjährige kommen heute auch an legale Drogen, auch da würde ich von einer Legalisierung heute illegaler Drogen keine Wunder erwarten. Dazu gibt es einen Vorschlag von Prof. Michael Adams, siehe wiki.piratenpartei...ntragsportal/WP022
Generell halte ich es für sinnvoll sich zu fragen, warum Leute in autodestruktiver Weise Drogen konsumieren (oder nicht stoffgebundenes Suchtverhalten entwickeln). Dazu immer wieder: Wir brauchen ein System der Sozialen Sicherung, das niemand durch die Maschen fallen lässt.
zum Beitrag29.06.2023 , 00:38 Uhr
Naja, das Bafög würde das BGE wohl ersetzen. Eltern- und Kindergeld zwar auch, aber dafür würde das Kind ja auch ein BGE erhalten. Sinnvollerweise (aus meiner Sicht) ein volles BGE. Es gibt allerdings auch viele BGE-Befürworter, die meinen für Kinder solle es weniger Geld geben. Ich hab nie so recht verstanden, warum.
zum Beitrag29.06.2023 , 00:17 Uhr
Zur Finanzierung gab es mal eine ziemlich hochkarätige Arbeitsgruppe in der BGE-Initiative Rhein-Main, Arbeitsberichte hier: bge-rheinmain.org/material/finanzierung
Was die Hängematten-Gefahr angeht: Es ist klar, dass die Höhe des BGE immer wieder angepasst werden muss. Im Idealfall kann sie steigen, weil die Produktivität steigt und andere Kosten (Krankheit, Kriminalität, Umweltzerstörung, Krieg...) sinken. Wenn diese Rechnung nicht aufgeht, weil die Leute "faul" und unproduktiv werden, dann muss das BGE auch wieder sinken, so dass "die Hängematte" eben ungemütlicher wird. Es gibt Vorschläge, dass das BGE an das BIP gekoppelt wird, ich halte es für sinnvoller, in regelmäßigen Abständen eine Volksabstimmung über seine Höhe zu machen.
Die Gesundheitsversorgung sollte m.E. einfach steuerfinanziert sein. Aber eigentlich ist die Frage, wie man das organisiert, unabhängig vom BGE.
zum Beitrag29.06.2023 , 00:01 Uhr
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, dass man bei der Beantragung angeben musste, was man mit dem Geld machen würde. Verwechseln Sie das nicht mit den laufenden Verlosungen von www.mein-grundeinkommen.de/ ?
Das mit dem oberen und unteren Gehaltsgrenzen (mein Einkommen war zu niedrig) hat ja den Sinn, dass es bereits eine Menge Projekte gibt und gab, die bedingungslose Geldtransfers an ärmere Leute untersuch(t)en, von daher haben die Macher sich dafür entschieden, sich mal mit der Wirkung auf die Mittelschicht zu befassen. Finde ich nachvollziehbar, auch wenn ich selbst dadurch keine Chance hatte, ausgelost zu werden. (Und natürlich haben sie das vorher nicht gesagt, damit wir keine falschen Angaben zu unserem Einkommen machten, um so ein 3-jähriges BGE zu bekommen.)
zum Beitrag26.06.2023 , 00:53 Uhr
Es gibt ja nicht nur die Repräsentative Demokratie und den völkischen Autoritarismus.
Denkbar wäre auch, die Repräsentative Demokratie um direktdemokratische Elemente zu erweitern und außerdem die Bevölkerung viel stärker in die Fragen des Gemeinwesens einzubeziehen (Bürgerräte etc.). Siehe meine Bundestagspetition von 2007: www.politik-werkstatt.de/petition2.htm
zum Beitrag