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24.11.2024 , 21:37 Uhr
Es wird halt wirklich Zeit, was zur Prävention von sog. psychischen Erkrankungen zu unternehmen. Diese entstehen, da bin ich mir (als Betroffener) sicher, ja zum guten Teil durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und fallen nicht einfach so vom Himmel.
Dazu: "In seinem aktuellen Bericht beleuchtet der Sonderberichterstatter für extreme Armut und Menschenrechte der Vereinten Nationen und Professor für Menschenrechte an der Universität Saint-Louis in Brüssel, Olivier De Schutter, wie verheerend sich Armut auf die psychische Gesundheit auswirkt (United Nations 2024). Ihm zufolge schadet die aktuelle, auf Wachstum und Konkurrenz setzende Wirtschaft der Gesundheit. Als Gegenmodell zeichnet er die Vision einer Ökonomie, die das Wohlbefinden der Menschen in den Mittelpunkt stellt..." www.grundeinkommen...rundeinkommen.html
Und die Tabakindustrie gehört zerschlagen: www.moralambition....die-tabakindustrie
zum Beitrag13.11.2024 , 10:47 Uhr
"Wer mit Arbeit auch als Selbständiger, nicht den Mindestlohn zusammenbringt, ist nicht "Selbständig" sondern "SEHR, SEHR ARM DRAN!" ;-(("
Also ich arbeite nur noch unbezahlt. An sich fühle ich mich nicht besonders "arm dran", allerdings diffamieren mich (und viele andere) manche als böse(n) Sozialschmarotzer, weil sie meinen, dass nur, wer Geld verdient (oder einfach hat), zum Gemeinwohl beitrüge. In der Frankfurter Rundschau gibt es gerade eine lustige Diskussion zum Thema Bullshitjobs (www.fr.de/wirtscha...-zr-93408556.html). Jedenfalls denke ich, dass die Leute arm dran sind, die ihr ganzes Leben lang irgendwelchen Quatsch machen (müssen?), nur um an Geld zu kommen. Vielleicht sogar schädlichen Quatsch, der zum Tod von Menschen oder zur Zerstörung von Werten führt.
zum Beitrag13.11.2024 , 10:38 Uhr
Es geht hier nicht um irgendwelche guten oder schlechten Noten, sondern einfach nur um das sozio-kulturelle Existenzminimum!!
zum Beitrag13.11.2024 , 00:13 Uhr
Das Problem ist doch, das verkennen die anderen Kommentierenden, dass unser sozio-ökonomisches System zur Vernichtung von Werten drängt. Wer Krieg macht, schafft Arbeitsplätze sowohl in der Rüstungsindustrie als auch später beim Wiederaufbau. Und solange eine ganz große Koalition "Vollbeschäftigung" predigt (und damit nie sinnvolle, aber angeblich "unproduktive" Arbeit z.B. im Care-Sektor oder in Kunst und Kultur meint) werden zerstörerische Wirtschaftsaktivitäten ausgeführt. Krieg ist nur eine davon. Eine andere ist z.B. das, was Big Tobacco macht (siehe dazu www.nzz.ch/feuille...s-gute-ld.1856238).
Niemand von uns verfügt über ausreichend gesicherte Informationen, um sicher zu sein, dass alleine Herr Putin an allem Schuld ist. Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Ob wir Waffen brauchen oder nicht, ist eine Frage. Die andere ist, ob es sinnvoll ist, dass damit Gewinne gemacht werden können und eine Industrie (wieder)entsteht, die nachher unvermeidbar strukturelle Eigeninteressen hat, nämlich an weiterer Rüstung.
zum Beitrag28.10.2024 , 16:14 Uhr
Clemens Fuest ist wirklich sehr speziell. Unlängst habe ich eine Programmbeschwerde bei ARD/MDR eingereicht, weil man seine einfach mal völlig abseitigen Äußerungen m.E. nicht unkommentiert stehen lassen kann: bge-rheinmain.org/...her-arbeitsbegriff
Ob Herr Höfgen es besser raus hat? Wir sind gespannt...
zum Beitrag16.10.2024 , 23:30 Uhr
Ich sehe das auch kritisch, die Grundidee zu verwässern: Klimageld für alle. Besser als eine wie auch immer geartete soziale Staffelung wäre aus meiner Sicht, Härtefälle individuell aufzufangen und im Gegenzug die doch sehr fragwürdigen Subventionen für Reiche abzuräumen. Und natürlich auch die unmittelbar klimaschädlichen Subventionen gleich mit.
zum Beitrag10.08.2024 , 20:02 Uhr
@Werner2 und @Tomás Zerolo Volle Zustimmung. Der Artikel ist ein bisschen dünn. Außerdem sind Preisbremsen auch der falsche Weg. Richtig wären "wahre Preise" und ein sattes Klimageld für alle. Wir brauchen endlich "Anreize" von unseren hohen Verbräuchen runter zu kommen.
zum Beitrag10.08.2024 , 19:31 Uhr
Die Vorschläge von Helena Steinhaus sind die üblichen aus der alt-linken Mottenkiste. Das Hauptproblem: Die Unterscheidung in "fleissige Arbeiter*innen" und "faule Transferleistungsempfänger*innen" wird nicht angetastet. Das heisst die Stigmatisierung derjenigen, die angeblich "nicht arbeiten" (unbezahlte Arbeit wird ja gemeinhin als irrelevant abgetan, obwohl sie ökonomisch und gesellschaftlich hoch relevant ist) bleibt in vollem Ausmaß erhalten. Ich glaube nicht, dass sie damit in nennenswertem Umfang die politische Beteiligung der Betroffenen erhöhen kann.
zum Beitrag10.08.2024 , 19:22 Uhr
"Politik für Erwachsene würde davon ausgehen, dass Menschen in einer Demokratie als Bürgerinnen und Bürger angesprochen werden, dass sie Verantwortung tragen. Und dass die Politik sagt, was Sache ist."
Es wird vielmehr Zeit, dass die Bürger*innen sagen, was Sache ist. Zeit für Volksentscheide auch auf Bundesebene, so dass wir selbst Sachthemen entscheiden und die Parlamentarier wo es nötig ist korrigieren können. Das wäre "Demokratie für Erwachsene". Alles andere ist doch heiße Luft.
zum Beitrag09.08.2024 , 22:20 Uhr
"Soziale Gerechtigkeit, sonst wird es noch schlimmer. Als linker Gewerkschafter muss Deer das sagen. Aber ist das nicht ein bisschen mechanistisch gedacht? In Ländern mit starkem Sozialstaat geht der Rassismus trotzdem nicht weg."
Der Punkt ist, es gibt kein Land mit einem "starken Sozialstaat", der nicht zugleich paternalistisch und diskriminierend wäre. Ich habe in Dänemark gelebt und auch dort wird die Bevölkerung gespalten in "fleissige" Erwerbsarbeitende und "faule" Transferleistungsempfänger*innen. Diese Art von Sozialstaat führt eben nicht zu Gerechtigkeit und Sozialem Frieden.
zum Beitrag09.08.2024 , 22:05 Uhr
Das war auch nicht mein Punkt. Sondern: Das BGE ermöglicht den Leuten im Globalen Süden u.a. mehr Erwerbsarbeit zu machen (auch bessere Gesundheit, weniger Schulabbrecher usw.). Bei uns im Norden kann es gar nicht darum gehen, noch mehr Erwerbsarbeit zu machen. Eher im Gegenteil, vor allem müssen wir mit der schädlichen Arbeit aufhören. Das BGE ermöglicht es uns, aus dem Hamsterrad - wenigstens ein Stück weit - auszusteigen und uns um andere Dinge zu kümmern.
Das liest sich jetzt so, als ob Sie immerhin den Leuten im Globalen Süden ein BGE gönnen würden...?
zum Beitrag09.08.2024 , 20:16 Uhr
Wir hatten das glaube ich schon mal diskutiert: Ich halte das für Quatsch. Wir können jederzeit beliebig viele weitere Bullshit Jobs erschaffen. Außerdem können wir Menschen und ökologische Grundlagen so stark schädigen, dass man sich sehr personalaufwändig um sie kümmern muss (Care-Arbeit).
Ein Beispiel ist die Tabakindustrie: Seit Jahrzehnten hochautomatisiert, schafft sie wohl unterm Strich durchaus Arbeitsplätze, weil ihre Produkte (und auch der Tabakanbau) einfach viele Leute kaputt machen.
Die Inkas kannten das Rad und haben es nur in Spielzeug verbaut. In China hat man schon Hunderte von Jahren vor uns das Schießpulver gekannt - und daraus nur Feuerwerk, keine Waffen gemacht. Das Prinzip der Dampfmaschine war schon im antiken Griechenland bekannt.
Es gibt keinen Automatismus in Sachen Automatisierung - und außerdem ist Automatisierung auch nur ein Teilaspekt von Produktivitätsgewinnen in der Wirtschaft.
Das BGE muss trotzdem kommen, weil wir ohne weder mit der Ökologischen Krise noch mit dem Neofaschismus fertig werden können.
zum Beitrag09.08.2024 , 16:02 Uhr
Schon richtig. Dem ökonomischen (und auch ökologischen) Denken steht aber leider das Vollbeschäftigungsdogma entgegen. Das besagt, dass wir möglichst viele "Arbeitsplätze" in Deutschland schaffen müssen, egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Und genau das wird uns noch das Genick brechen...
zum Beitrag09.08.2024 , 14:44 Uhr
Ich muss zugeben: Wenn Sie der Meinung sind, dass die Menschen möglichst viel arbeiten sollen und dabei möglichst unglücklich sein, dann ist das BGE sicherlich keine Option für Sie.
Allerdings, bei aller Beschränktheit ihrer Aussagekraft (da gebe ich Anboto Recht): Gerade bei Pilotprojekten im Globalen Süden haben die Leute mit BGE sehr viel mehr "gearbeitet" (gegen Geld). Sie hatten erstens den Rücken frei und ein gewisses Wagniskapitel und zweitens, noch wichtiger, sie hatten endlich zahlungskräftige Kundschaft.
Und was das "Ehrenamt" angeht (auch das müsste man genauer definieren): Auch das muss man sich leisten können. Sowohl finanziell als auch zeitlich.
zum Beitrag08.08.2024 , 20:36 Uhr
Ja, sorry. Aber mir geht es um eine Gesamtschau der Menschheitsgeschichte. Und die Frage ist schon, ob wir nicht von außereuropäischen oder alten Gesellschaften was lernen können. Wir gesagt, unser heutiges Modell ist nicht zukunftsfähig, einfach aus ökologischen Gründen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist es fraglich, ob wir die "Errungenschaften der Moderne" (auch mag es im Einzelnen unterschiedliche Auffassungen darüber geben, was alles dazu gezählt werden kann) überhaupt erhalten können.
zum Beitrag08.08.2024 , 20:03 Uhr
Komischerweise wird Ihre Prophezeiung in keinster Weise durch die Empirie gedeckt. Es gibt ja BGE-Pilotprojekte, die über viele Jahre laufen und es kommt einfach nicht zu dieser Hyper-Inflation.
Woher nehmen Sie also Ihre Weisheiten?
zum Beitrag08.08.2024 , 13:56 Uhr
Nun ja, das GRUNDeinkommen heisst so, weil es eben nur Grundbedürfnisse abdeckt. Wohnen in der Schlossallee gehört eher nicht dazu. Ich halte es für ausreichend, ein WG-Zimmerchen von 14 qm finanziert zu bekommen, mehr habe ich auch nicht.
Andererseits wäre es meiner Meinung nach angemessen, die Krankenversicherung steuerfinanziert zu organisieren (wie in Dänemark) und auch über einen gebührenfreien ÖPNV sollten wir diskutieren. Es ist also erstmal noch offen, was alles am Ende vom BGE zu bezahlen ist...
zum Beitrag08.08.2024 , 13:35 Uhr
Lesen Sie halt mal den von mir verlinkten Artikel. Es ist immer tückisch, die Kultur, in der man aufgewachsen ist für allgemeingültig zu halten. Es gab und gibt Kulturen ohne Statuskonsum, ist einfach so.
Meine Aussage war, dass "überbordende Bürokratie" der Herrschaftssicherung dient. Aber das haben Sie vermutlich schon verstanden, finden es aber opportun, mir zu unterstellen, dass ich jede Art von Bürokratie für Teufelswerk halte.
Und Sie sollten Bürokratie nicht mit Rechtsstaatlichkeit in einen Topf werfen, sind zwei verschiedene Sachen.
zum Beitrag08.08.2024 , 13:30 Uhr
Meinen Sie ernsthaft die Gesellschaften der modernen Industriestaaten hätten sich am längsten etabliert? Wissen Sie nicht, wie kurz diese Zeit ist angesichts der Geschichte der Menschheit? Sie machen mich sprachlos.
Übrigens ist dieses Gesellschaftsmodell gerade dabei sich selbst zu versenken.
Zum Thema "sinnlose Arbeit" schreibt der SPIEGEL gerade (leider hinter Bezahlschranke): Sinnlose Arbeit macht uns fertig www.spiegel.de/kar...-9a69-500acd459829
zum Beitrag08.08.2024 , 02:08 Uhr
Tja, kommt wohl darauf an, in welchen Kreisen man sich bewegt: Ich kenne durchaus Menschen, denen es wichtig ist, ob sie mit ihrer Arbeit Menschen (Klima, Demokratie etc.) schaden oder vielleicht irgendwie nützen. Es sind aber zu wenige, die sich dessen bewusst sind und Schlüsse daraus ziehen, deshalb ist die Welt in dem Zustand, in dem sie ist. Übrigens betreiben Unternehmen heute einigen Aufwand, um sich als klimafreundlich etc. darzustellen. Das tun sie nicht nur wegen ihrer Kunden, sondern auch wegen ihrer Mitarbeiter...
Es ist nicht die Werbung alleine, die irgendwelche Bedürfnisse weckt. Es ist die Art wie unsere Gesellschaft funktioniert, wie Herrschaft organisiert wird und wirklich grundlegende Bedürfnisse (Verbundenheit, Autonomie) eben gerade nicht befriedigt werden.
zum Beitrag08.08.2024 , 01:57 Uhr
Statuskonsum ist wohl kein grundlegendes menschliches Bedürfnis, sondern stark abhängig von der jeweiligen Kultur. Lesenswert ist dazu: www.nzz.ch/wissens...chillen-ld.1837318
Ihre Rechnung: Je mehr Bürokratie desto mehr Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit ist so abseitig, dass ich darauf wohl nicht eingehen muss. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie hochbürokratische Systeme per se für besonders erstrebenswert (oder gerecht) halten...
zum Beitrag08.08.2024 , 01:51 Uhr
Entschuldigung, aber wir alle (auch Sie) leben auf Kosten anderer.
zum Beitrag06.08.2024 , 22:41 Uhr
Sie machen es sich da ein bisschen zu einfach. Es wird immerhin ein großer Aufwand betrieben, um "Bedürfnisse" bei Menschen erst zu erzeugen. Ohne Tabakprodukte oder SUVs z.B. ginge es allen besser. Dann gibt es große Bereiche, in denen der Normalbürger wenig zu entscheiden hat, weil der Staat Rahmenbedingungen setzt. Ich glaube nicht, dass es ein menschliches Bedürfnis ist, Kohle- oder Atomstrom zu verbrauchen, wir wären wohl mit Erneuerbarem alle auch zufrieden.
Desweiteren gibt es überbordende Bürokratie, weil man Dinge möglichst kompliziert und intransparent machen möchte (schafft Herrschaftswissen). Welcher "Normalbürger" hat so ein Bedürfnis?
Es ist aus ethischer Sicht hochproblematisch, wenn Arbeitnehmer sich nicht dafür interessieren, ob ihr Job Menschen oder der Umwelt, der Demokratie etc. schadet. Ich glaube auch nicht, dass das auf viele zutrifft. David Graeber sprach von "spiritueller Gewalt", wenn Leute ihr Leben lang einen Bullshit Job ausführen (müssen).
zum Beitrag06.08.2024 , 15:39 Uhr
Der Ausdruck "sozial Schwache" ist gar nicht schön. Siehe www.deutschlandfun...l-schwach-100.html
zum Beitrag06.08.2024 , 14:20 Uhr
Ja, sind diese Leute denn "das eigentliche Problem"?
Ich zitierte mal SeTh: "Ich weiß auch nicht, was die statistische Zahl der Totalverweigerungg am Anspruch an Menschenwürde, der mit dem Bürgergeld eigentlich realisiert sein soll, ändern sollte." blog.freiheitstatt...erde-als-massstab/
zum Beitrag06.08.2024 , 14:06 Uhr
Das Problem ist, dass Sie hier "Äpfel und Birnen" nicht auseinandersortiert bekommen. Gesundheit/Krankheit ist viel zu komplex (gerade wenn es um psychische Beschwerden geht), kein Arzt kann fehlerfrei zwischen "guten Arbeitslosen" (die nicht können) und "bösen Arbeitslosen" (die nicht wollen) unterscheiden.
Und wir reden hier ja über das Existenzrecht (welches den bösen dann entzogen werden soll), d.h. Fehler können wir uns nicht leisten.
zum Beitrag06.08.2024 , 14:02 Uhr
Tja, Steuern und Sozialabgaben könnte man auch an anderer Stelle abgreifen. Es ist ja sowieso höchst kontraproduktiv, ausgerechnet den Faktor Arbeit damit zu belasten.
Und das war's dann auch schon mit dem offensichtlichen Gemeinnutzen. Die entscheidende Frage ist eben trotzdem, was mit der Arbeit konkret bewirkt wird: Werden Bedürfnisse von Menschen befriedigt oder werden nur Menschen oder die Umwelt geschädigt?
Unbezahlte Arbeit wird m.W. hauptsächlich in feministischen/postpatriarchalen Kreisen diskutiert, was kein Wunder ist: Frauen machen viel mehr von der unbezahlten Arbeit und laufen daher viel größeres Risiko der (Alters-)Armut.
zum Beitrag06.08.2024 , 01:54 Uhr
Ja, solche unqualifizierten "Meinungen" gibt und sie werden von der Rechten auch gerne befördert. Finde den Fehler: 1. Arbeit ist nicht nur Erwerbsarbeit 2. "Der Rücken der Anderen" sind eben auch die ganzen Leute, die unbezahlt fürs gesellschaftliche Wohl arbeiten.
zum Beitrag06.08.2024 , 01:52 Uhr
2004 war ich in dem Bereich noch nicht aktiv und noch nicht betroffen. Es scheint mir aber in der Tat, dass die Diskussionen noch weitgehend dieselben sind. Es geht um die Frage, inwieweit man Menschen dazu zwingen kann, sich "nützlich zu machen". Insbesondere angesichts der Tatsache, dass Erwerbsarbeit eben nicht per se nützlich ist (dem Gemeinwohl dient).
Es täte Aufklärung Not über die Komplexität von "Gemeinwohl" und natürlich über die Relevanz der unbezahlten Arbeit (die immer mehr unter Druck gerät, wenn Leute in bezahlte Arbeit gedrängt werden). Da ist auch in der Berichterstattung der taz noch viel Luft nach oben.
zum Beitrag06.08.2024 , 01:50 Uhr
2004 war ich in dem Bereich noch nicht aktiv und noch nicht betroffen. Es scheint mir aber in der Tat, dass die Diskussionen noch weitgehend dieselben sind. Es geht um die Frage, inwieweit man Menschen dazu zwingen kann, sich "nützlich zu machen". Insbesondere angesichts der Tatsache, dass Erwerbsarbeit eben nicht per se nützlich ist (dem Gemeinwohl dient).
Es täte Aufklärung Not über die Komplexität von "Gemeinwohl" und natürlich über die Relevanz der unbezahlten Arbeit (die immer mehr unter Druck gerät, wenn Leute in bezahlte Arbeit gedrängt werden). Da ist auch in der Berichterstattung der taz noch viel Luft nach oben.
zum Beitrag03.08.2024 , 16:08 Uhr
Die Zurückdrängung des Bargelds ist der falsche Weg. Sinnvoll wäre, die Benutzung von Bussen generell gebührenfrei zu machen, wie es in Hasselt, Belgien, lange Jahre der Fall war (de.wikipedia.org/w...erkehr_in_Hasselt). Dabei spart man nicht nur den ganzen Aufwand mit dem Fahrscheinverkauf (auch die Automaten), sondern auch die Notwendigkeit der Kontrollen.
Leider ist die Einsparung von Arbeit und Ressourcenverbrauch wenig populär in Deutschland...
zum Beitrag26.07.2024 , 13:11 Uhr
Ihre Rechnung ist in zweierlei Hinsicht grundfalsch und es wundert mich schon, dass Sie nicht selbst drauf kommen:
Erstens ist bezahlte Arbeit nicht per se sinnvoll oder "erwirtschaftet" irgendwas. Es gibt eine ganze Menge davon, die sogar schadet, z.B. Fossile Industrien, Tabakindustrie u.a.
Zweitens gibt es eine Menge unbezahlter Arbeit, die absolut notwendig ist, sie bildet auch die Grundlage der bezahlten Arbeit (Haus- und Sorgearbeit, Engagement für die Gesellschaft usw.).
Deswegen wäre es gerecht, wenn die Menschen in die Lage versetzt würden, die notwendige Arbeit (bezahlt oder unbezahlt) zu machen und die schädliche (erwerbsförmige) Arbeit zu unterlassen.
zum Beitrag25.07.2024 , 21:30 Uhr
Die Frage ist halt, was man will. Will man gehorsame Untertanen, die jeden Job annehmen, sei er auch noch so sinnlos oder schädlich (für die, die ihn machen, oder andere Menschen oder die Umwelt, den Frieden etc.), dann kommt man um harte Sanktionen nicht herum. Nicht wegen der Sanktionierten selbst, sondern um weiterhin eine Drohkulisse für alle anderen Menschen aufrechtzuerhalten. Will man mündige Bürger*innen, die in der Lage sind die Arbeit (bezahlt oder unbezahlt) zu tun, die sie tun wollen und die getan werden muss, also z.B. auch Sorge um ihre Mitmenschen oder politisches oder gesellschaftliches Engagement, dann sind Sanktionen falsch und kontraproduktiv.
"Republik oder Arbeitshaus?" hat die Initiative Freiheit statt Vollbeschäftigung mal getitelt - und das trifft genau die Fragestellung, mit der wir es hier zu tun haben.
zum Beitrag21.07.2024 , 23:47 Uhr
Ja, Gerechtigkeit ist wahrscheinlich auch die falsche Begründung. Aber extreme Vermögensungleichverteilung ist eine Gefahr für Demokratie und Marktwirtschaft. Wie wäre es damit als Begründung: Rettung der Demokratie und Zerschlagung von monopolartigen Strukturen?
Und natürlich muss man dafür sorgen, dass das Geld nicht einfach irgendwo versickert, wo sich Berufspolitiker und Bürokraten und ihre Netzwerke bereichern. Es müsste klar sein, dass es an die Bevölkerung (die es ja auch erwirtschaftet) rückverteilt wird.
zum Beitrag09.07.2024 , 12:41 Uhr
Nun ja, die "hart Arbeitenden".
Erstens wird in Deutschland mehr unbezahlt gearbeitet als bezahlt (Zeitverwendungserhebung). D.h. die Verkürzung auf Erwerbsarbeit ist falsch. Zweitens ist nicht jede Erwerbsarbeit sinnvoll. Drittens profitieren Erwerbsarbeitende keinen Meter davon, dass es Transferleistungsbeziehern an den Kragen geht. Das Gegenteil ist der Fall.
zum Beitrag30.06.2024 , 23:50 Uhr
Meinen Sie das jetzt ernst? Wie weit sollen wir denn zurückgehen, wäre die Verwendung von Feuerstein-Werkzeugen noch in Ordnung? Das Rad? Das Feuer?
Es gibt sowieso immer genug zu tun, in den Bereichen Care, Bildung, Kunst und Kultur, Wissenschaft. Warum sollen wir die enorme Produktivität aufgeben und nicht nutzen für echten (d.h. vor allem auch sozialen) Fortschritt?
Peter Kropotkin: „Das Recht auf Wohlstand ist die soziale Revolution, das Recht auf Arbeit ist günstigstenfalls ein industrielles Zuchthaus.“
zum Beitrag30.06.2024 , 23:18 Uhr
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ohne die Preisgabe des Ziels der Vollbeschäftigung zu einem wirksamen Klima- oder allg. Umweltschutz kommen wird. Die Natur sich in Ruhe erholen zu lassen ist einfach nicht arbeitsintensiv - im Gegensatz zu ihrer Zerstörung.
zum Beitrag30.06.2024 , 17:41 Uhr
Ich sehe mit dem Architekten und Ökonomen Prof. Günther Moewes hier eine ganz entscheidende Ursache: Klimaschutz bedeutet v.a. weniger Zeug zu produzieren, weniger Entropie, weniger Fliegen, weniger Autofahren, weniger Erwerbsarbeit...
Klimaanpassung hingegen passt zur Vollbeschäftigungsideologie, denn das bedeutet mehr Erwerbsarbeit, mehr Deichbau, mehr Klimaanlagen usw.
Es ist halt nun einmal so, dass es immer mehr Arbeitsplätze schafft, Dinge, Lebewesen oder auch Menschen zu schädigen oder zu zerstören. Das gilt für Klimawandel wie für Krieg oder die Tabakepidemie. Es gibt eine Menge Sachen, die man einfach mal bleiben lassen könnte und allen ginge es besser.
Ich verweise auf das Kapitel "Beschäftigungsstaat oder Vermeidungsgesellschaft?" aus seinem Buch "Weder Hütten noch Paläste", findet sich im Netz.
zum Beitrag28.06.2024 , 21:57 Uhr
Ich wundere mich immer, dass es nicht der Rede wert ist, wie die Körber-Stiftung heute finanziert wird: Maßgeblich aus dem Geschäft mit der Tabakindustrie (Hauni Maschinenbau). Diese tötet weltweit jährlich 8 Mio. Menschen, davon 1 Mio. durch Passivrauchen. Mag sein, dass Körber nach dem Krieg dem NS entsagte, aber dem Morden hat er nie entsagt. Wie wäre es denn, wenn die Drogenkartelle in Kolumbien eine Stiftung finanzierten? Ich glaube das fände hier niemand lustig, und zwar quer durch das politische Spektrum.
zum Beitrag25.06.2024 , 23:50 Uhr
Das Problem mit dem Konzept "Gemeinnützigkeit" ist nicht nur, wie in vielen Kommentaren bereits erwähnt wurde, dass es schwer bis unmöglich ist, einen objektiven Begriff von Gemeinnützigkeit zu finden, sondern auch, dass dadurch Menschen mit steuerpflichtigem Einkommen gegenüber Menschen ohne ein solches bevorzugt werden. Denn erstere müssen weniger Geld spenden als letztere um denselben Effekt zu erzielen. Noch krasser ist das natürlich bei Parteispenden. Wobei Menschen ohne steuerpflichtiges Einkommen im Regelfall ja eh schon unterprivilegiert sind und einen geringeren politisch-gesellschaftlichen Einfluss haben.
Ich halte es daher für sinnvoll, dieses Konzept "Gemeinnützigkeit" einfach aufzugeben und jeder Mensch der spenden will, kann das gerne tun, kriegt dadurch aber keinerlei Vorteile. Und mit den zusätzlich eingenommenen Steuermitteln lassen sich sicherlich sinnvolle Dinge tun.
zum Beitrag24.06.2024 , 21:48 Uhr
Ich hoffe ja, dass irgendwann mal der Groschen fällt und wir umschalten von der Ellenbogen-Gesellschaft zur sorgenden Gesellschaft...
zum Beitrag24.06.2024 , 21:16 Uhr
Erklären Sie es mir halt einfach...
Auch Universitäten bieten hin und wieder Kurse der Volkswirtschaftslehre an, das Problem ist, dass da viel Esoterik und machtpolitische Manipulation dabei ist. Ich fürchte die meisten Leute kennen nicht mal den Unterschied zwischen Ökonomik und Chrematistik. Und der größte Wirtschaftssektor, nämlich Care, wird so gut wie gar nicht behandelt.
zum Beitrag24.06.2024 , 01:23 Uhr
Ich hab noch nicht begriffen, warum Unternehmen überhaupt besteuert werden sollen. Mir scheint es schwierig objektiv zu ermitteln, wo welcher Gewinn erzielt wurde. Dadurch haben doch transnationale Unternehmen immer einen Vorteil gegenüber kleineren. Ich würde lieber beim Vermögen zugreifen, und zwar drastisch. Denn die (extrem) ungleiche Vermögensverteilung ist das eigentliche Problem. Darüber hinaus natürlich auch beim Umwelt- und Ressourcenverbrauch. Dafür gibt es auch keine Umgehungsmöglichkeiten.
zum Beitrag24.06.2024 , 00:26 Uhr
Ich finde es gruselig, dass auch der Grüne Habeck bei "Wirtschaft" offenbar zuerst mal an Autos denkt, dabei handelt "Wirtschaft" eigentlich von der Befriedigung von Bedürfnissen. Das tun Autos nur sehr, sehr eingeschränkt (da geht es eher um das Wecken von Bedürfnissen und das Zerstören von Lebensgrundlagen). Von daher sollte seine Priorität m.E. viel mehr auf Care, auf Bildung, auf Existenzsicherung liegen. Dafür hatte ich diese Leute gewählt...
zum Beitrag23.06.2024 , 22:10 Uhr
Also erstens haben die Wasserstraßen insgesamt aber keine so schöne Bilanz, wenn man die notwendigen Eingriffe ins Ökosystem mitbetrachtet und nicht nur die Treibstoffe der Schiffe selbst.
Zweitens müssen wir einfach auch weg davon, möglichst viel Zeug möglichst weit durchs Land (und über den Planeten) zu fahren.
zum Beitrag23.06.2024 , 15:58 Uhr
Wenn man mit "radikal" meint, dass sie Probleme bei der Wurzel packen, dann ist die Forderung nach Radikalität sicherlich sinnvoll.
zum Beitrag12.06.2024 , 18:19 Uhr
Das Buch klingt wirklich interessant. Aktuell ist ja - gerade bei jüngeren Leuten - z.B. die Frage, was die drohende Ökologische Katastrophe mit den Menschen macht - inwieweit es "krankhaft" ist, sich deswegen massive Sorgen zu machen. Bei mir war es zuletzt der Druck durch das Jobcenter, unter dem aus einer Depression eine Schizophrenie wurde. Ich war allerdings schon vorher der Überzeugung, das Soziale (Un-)Sicherheit ein entscheidender Faktor ist in Bezug auf "psychische Gesundheit/Störung". Wir haben unlängst dazu einen interessanten Artikel aus dem Spanischen übersetzt, siehe hier: bge-rheinmain.org/...ses-grundeinkommen
Das mit dem Raucherraum ist allerdings schon bitter. Die hohe Prävalenz des Rauchens unter den Marginalisierten ist sicher ein Faktor bei der Frühversterblichkeit - und wer das Zeug nicht verträgt (wie ich), ist u.U. doppelt ausgeschlossen.
zum Beitrag10.06.2024 , 23:04 Uhr
Das BSW ist vielleicht für einen "starken" Sozialstaat, aber vor allem auch für einen traditionellen, also paternalistischen und die Empfänger von Leistungen stigmatisierenden. Der damit auch weiterhin verdeckte Armut und die Nichtinanspruchnahme von Leistungen zulässt. Gerade aus der Sicht eines Transferleistungsempfängers ist das BSW für mich daher unwählbar, da muss ich mir die Positionen der Wagenknechte zu Migration und Gesellschaft gar nicht erst genauer anschauen.
zum Beitrag02.06.2024 , 19:38 Uhr
Grundsätzliche ne richtige Idee. Was mir aber nicht klar ist: Wird das Weltparlament auch durch weltweite Volksabstimmungen flankiert oder geben wir weiterhin alle vier Jahre unsere Stimme ab und haben dann nix mehr zu sagen?
zum Beitrag25.05.2024 , 11:40 Uhr
Ich kann das Buch nur sehr empfehlen. Die Binnenmigration vom Land in die Stadt hat mit dem Internationalen Wettbewerb natürlich nichts zu tun. Das Prinzip ist aber dasselbe: Nur in der Stadt lässt sich gut Geld verdienen. Bundesländer und Regionen konkurrieren gegeneinander um Arbeitsplätze. Daher platzen die Ballungsräume aus allen Nähten (ich bin Frankfurter) und auf dem Land verfällt der Wohnraum. Moewes kritisiert völlig zu Recht den Beschäftigungsstaat, Erwerbsarbeit über alles. Wer keine macht, hat (finden viele) kein Existenzrecht.
zum Beitrag24.05.2024 , 16:30 Uhr
Das Buch hat Moewes 1995 geschrieben, also vor den aktuellen Kriegen. Mein Fehler, das nicht erwähnt zu haben.
Grundsätzlich würde ich aber davon ausgehen, dass die Politik des "Westens" oder des Globalen Nordens auch bei kriegerischen Konflikten oft die Finger im Spiel hat und mindestens indirekt an der Destabilisierung von anderen Staaten mitwirkt, weil wir billigen Ressourcenzugriff haben wollen und Marktzugänge für unsere Ramsch-Produkte erzwingen. Wobei wir Deutsche für die Drecksarbeit (also umittelbar militärische Gewaltandrohung oder -ausübung) ja den großen Bruder oder die postkolonialen europäischen Geschwister haben.
Mit Kindern hat das alles gar nichts zu tun, unsere Produktivitätsfortschritte sind so gigantisch, dass wir unsere Arbeit problemlos selbst erledigen könnten, wenn wir a) die Leute nicht in Bullshit Jobs verheizen würden und b) nicht meinten, wir müssten die ganze Welt mit unseren Autos etc. (siehe oben "Ramsch") beglücken.
zum Beitrag23.05.2024 , 23:09 Uhr
Ich habe die Tage "Weder Hütten noch Paläste" von Prof. Günther Moewes gelesen. Der Mann ist Architekt und Ökonom und schreibt darin auf S. 193:
"Ohne Beschäftigungsgesellschaft brauchen wir keine Neubauten. Das gilt sogar für den Wohnungsbau. Eine Wohnungsnot haben wir nur, weil wir ständig versuchen, auf Kosten anderer Nationen einen internationalen Wirtschaftsvorsprung zu erzielen oder auszubauen, und so einen Wanderungsdruck auf den Standort Deutschland erzeugen. Selbst bei höchsten Komfortansprüchen gäbe es ohne Wanderungsdruck keinen Neubaubedarf an Wohnungen. Das gilt ungleich mehr für Wirtschafts-, Verkehrs- und Verwaltungsneubauten...."
zum Beitrag18.05.2024 , 00:55 Uhr
Nette Idee.
Aber wieviel einfacher, bürokratieärmer, arbeitssparsamer und betrugsresistenter wäre es, einfach die Steuer- und Abgabenlast von der (menschlichen) Arbeit zu verschieben auf Ressourcen- und Umweltverbrauch?
zum Beitrag13.05.2024 , 23:20 Uhr
Ja, eine freie Entscheidung so wie die für die nächste Zigarette oder den nächsten Schuss. Von Strafbarkeit war übrigens nirgends die Rede...
zum Beitrag11.05.2024 , 19:55 Uhr
Ich verstehe absolut nicht die Lösungsansätze. Was angeblich "realistisch" sein soll, ist einfach nur unkonkret oder am Thema vorbei. Natürlich schön, wenn die Reichen ihre Steuern zahlen, damit ist aber noch nicht sichergestellt, dass das Geld bei den Armen ankommt. "Umbau des Sozialstaats" klingt gut, aber in welche Richtung?
zum Beitrag11.05.2024 , 14:03 Uhr
Naja, man könnte ja so etwas wie Wettbewerb (wieder) herstellen. Sowohl Vermieter als auch Händler haben Konkurrenten, die sie ggf. unterbieten möchten um Marktanteile zu gewinnen. Funktioniert heute auch nicht immer, aber das ist eine Frage der Kartellaufsicht.
In BGE-Pilotprojekten im Globalen Süden (Afrika, Indien) ist es nicht zu Inflation gekommen, obwohl dort sogar das Geld von außen kam, also zusätzliches Geld war. Die Befürchtung mit der Erhöhung der Preise lässt sich also empirisch nicht belegen.
zum Beitrag11.05.2024 , 13:58 Uhr
Man muss nicht Ökonomie studiert haben, um zu merken, dass Ihre Rechnung nicht stimmt. Relevant sind ja die Netto-Kosten einer Umstellung aufs BGE, nicht die Bruttokosten (BGE x Einwohnerzahl).
zum Beitrag11.05.2024 , 00:29 Uhr
Ich würde Ihren Kommentar komplett unterschreiben, wenn Sie "die Arbeitenden" durch "die Erwerbsarbeitenden" ersetzen würden.
Fakt ist, dass auch Leute ohne Job (wenigstens meistens) arbeiten, sie werden nur nicht dafür bezahlt. Das ist gerade im Zusammenhang mit dem BGE eine so einfache wie hoch relevante Tatsache. Hier geht's zur aktuellen Zeitverwendungserhebung des Statistischen Bundesamtes: www.destatis.de/DE...nisse/_inhalt.html
zum Beitrag01.05.2024 , 01:18 Uhr
Ich habe Schwierigkeiten zu verstehen, dass anscheinend niemand die ökologische Dimension der Stahlkocherei irgendwie mit auf dem Schirm hat. Auch nicht der Journalist oder die zwei bislang veröffentlichten Leser*innenkommentare.
zum Beitrag01.05.2024 , 01:06 Uhr
Robert Misik schreibt: "Arbeit ist das, womit die meisten ihre Einkommen erzielen und ihren Lebensunterhalt bestreiten." Das Statistische Bundesamt sieht das jedenfalls für das Jahr 2021 aber nicht so: "46 % der Bevölkerung lebten 2021 von eigener Erwerbstätigkeit" www.destatis.de/DE.../PD22_140_122.html
Ein Hinweis darauf, dass es eine ganze Menge Arbeit jenseits der Erwerbsarbeit gibt (in Arbeitsstunden gemessen überwiegt die unbezahlte Arbeit), fehlt völlig.
Insgesamt ein enttäuschender Artikel.
zum Beitrag27.04.2024 , 23:51 Uhr
Sehr schön formuliert - und danke für den Link!
zum Beitrag27.04.2024 , 23:49 Uhr
Die Realität ist, dass wir einen Haufen unsinnige und zerstörerische Arbeit machen, um ihrer selbst willen bzw. nur um die Leute irgendwie zu beschäftigen. Der Ökonom Günther Moewes geht davon aus, dass 40-60% der Erwerbsarbeit in Deutschland eingespart werden kann.
Ganz anders sieht es aus mit der unbezahlten Arbeit, v.a im Sorgebereich. Dafür müssen die Leute aber auch Zeit haben und genau deshalb müssen wir die Erwerbsarbeit zurückfahren. Wer mehr Zeit hat für sich und sein soziales Netz, lebt gesünder und muss seltener gepflegt oder verarztet werden. Das heutige System erhält sich dadurch selbst, dass erst Erwerbsarbeit gefordert (und durch die Jobcenter auch erzwungen) wird, die Menschen und Natur kaputt macht. Nachher muss man die Leute dann verarzten und die Folgen der Naturzerstörung "reparieren" (z.B. Klimawandelfolgen). Völlig idiotisches System, es wird Zeit, dass wir ausbrechen.
zum Beitrag21.04.2024 , 23:03 Uhr
Sie fordern Arbeitspflicht und Wegnahme des Existenzminimums bei "Arbeitsverweigerung". Das geht nicht, aus drei Gründen: 1. Das Recht auf Leben (in Würde) gilt für alle Menschen, auch für "faule" (wenn es sie denn gibt) oder solche, die unsympathisch oder unbotmäßig gegenüber dem Jobcenter sind. 2. Arbeitsunfähigkeit und Arbeitunwilligkeit lassen sich nicht klar und von Amts wegen (auch nicht durch Ärzte) unterscheiden. Gerade bei den ja zunehmenden "psychischen Erkrankungen". Das heisst Sie müssten über Leichen gehen, um Ihr Ziel zu erreichen. Siehe www.stern.de/gesel...ch-so-3364916.html oder www.welt.de/welt_p...hsitz-im-Wald.html 3. Es ist weder ethisch noch ökonomisch sinnvoll, dass möglichst alle Menschen Erwerbsarbeit machen, weil einerseits Erwerbsarbeit nicht per se zum Gemeinwohl beiträgt (siehe sog. Bullshit Jobs etc.) und andererseits der größere Teil der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden eh unbezahlt ist - und dabei handelt es sich größtenteils um gesellschaftlich notwendige Arbeit wie Sorge- oder Demokratiearbeit. Wenn wir den Menschen die Möglichkeit nehmen, die notwendige unbezahlte Arbeit zu erledigen, indem wir sie auf Teufel komm raus in Erwerbsarbeit zwingen, schiessen wir uns als Gesellschaft nur selbst ins Knie, weil es ohne die unbezahlte Arbeit überhaupt keine Wirtschaft geben kann.
zum Beitrag19.04.2024 , 14:54 Uhr
Die Rede vom sozialverträglichen Frühableben ist nicht nur zynisch, es fehlt auch ein wichtiger Aspekt: Raucher mögen zwar die Rentenkasse entlasten, weil sie früher sterben, sie werden aber auch öfter krank und früher arbeitsunfähig und zahlen weniger ein. Der große volkswirtschaftliche Schaden entsteht dadurch, dass sie sich ökonomisch weniger einbringen, also durch Arbeit zum Gemeinwohl beitragen (bezahlte und unbezahlte Arbeit). Volkswirtschaftlich ist die Bilanz des Rauchens klar negativ.
Dass Sie sich zu Hause vollrauchen lassen, ist zwar Ihre Entscheidung, aber der Verweis darauf, dass ja auch ab und zu etwas auf dem Herd anbrennt, ist ein Witz, oder?
zum Beitrag19.04.2024 , 02:08 Uhr
Das ist wirklich Quatsch. Demokratie und Sozialstaat ließen sich problemlos ohne Wachstumszwang organisieren. Ohne Bullshit Jobs und die Subventionierung zerstörerischer Industrien hätten wir MEHR Wohlstand und den könnten wir gerechter verteilen. Ist eine Frage des politischen Willens, mehr nicht.
zum Beitrag19.04.2024 , 01:53 Uhr
Grotesk. Als ich vor über 20 Jahren anfing, mich gegen das Zwangsmitrauchen zu engagieren (als gelernter Jazzmusiker war ich Tabakrauch dauernd ausgesetzt - an der Uni aber auch), waren immer wieder solche blödsinnigen "tiefsinnigen" Argumentationen wie diese hier für das Rauchen zu lesen. Nicht alle Schreiberlinge wurden von der Tabaklobby bezahlt, allerdings war das Anzeigengeschäft schon wichtig. Der Autor hier weiss vermutlich nicht, dass er in der Sache überhaupt nichts Neues, schon gar nicht Geistreiches verzapft hat.
Wie man auch immer konkret zu den beschriebenen Verbotsplänen steht: Natürlich hat der demokratisch legitimierte Staat die Aufgabe, Menschen vor selbstzerstörerischen Handlungen zu bewahren. Niemand stellt heute mehr die Gurtpflicht im Auto in Frage. Warum gibt es einen Haufen Hygienevorschriften in der Gastronomie, könnte man doch alles dem aufgeklärten Kunden überlassen, ob er Gammelfleisch oder ähnliches verzehren will. Außerdem schadet die Tabakindustrie massiv dem Klima und der Umwelt, es gibt praktisch keine Zigarette ohne Kinderarbeit und am Ende landen die meisten Kippen auf der Straße oder in den Gewässern - und dann sind sie immer noch hochgiftig. Die meisten Raucher*innen bereuen später, dass sie damit überhaupt angefangen haben. Dummerweise ist es dann nicht mehr so einfach aufzuhören.
zum Beitrag04.04.2024 , 00:15 Uhr
Ich finde es erbärmlich, dass die taz da wo es ums "Arbeiten" geht, hier z.B. der O-Ton Lindner: „Wir müssen alles unternehmen, dass Menschen, die arbeiten können, auch tatsächlich arbeiten.“ - das nicht geraderückt durch den Hinweis, dass mehr als die Hälfte der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden unbezahlte Arbeit ist.
Deswegen geht Lindners Rechnung von vornherein überhaupt nicht auf. Arbeit ist mehr als Erwerbsarbeit und nicht jede Erwerbsarbeit trägt zum Gemeinwohl bei.
zum Beitrag04.04.2024 , 00:06 Uhr
Schön wäre es, wenn nach und nach die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit (oder auf Einkommen) verringert und verschoben würde auf: Transaktionen, Umweltverbrauch, Vermögen. Und man könnte die verbleibende Einkommenssteuer als Flat Tax, also auf Einheitssteuersatz umstellen. Ist einfacher, transparenter und mithin nachvollziehbarer für die Betroffenen. Einfach nur die Steuer irgendwie senken, wie es der Herr Lindner wohl möchte, ist natürlich Quatsch.
zum Beitrag21.03.2024 , 03:14 Uhr
Naja, es gibt schon durchgerechnete Finanzierungsmodelle, siehe bge-rheinmain.org/material/finanzierung oder finanzierung.mein-grundeinkommen.de/
Wobei ich es für sinnvoll hielte, bei der Gelegenheit gleich die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit zu senken und die auf Umweltverbrauch, Vermögen und Erbschaften sowie auf Transaktionen hochzufahren.
Übrigens hat schon der "Erfinder" des BGEs ein - in meinen Augen plausibles - Finanzierungsmodell vorgelegt: www.grundeinkommen...undeinkommens.html
zum Beitrag21.03.2024 , 03:06 Uhr
schön gesagt
zum Beitrag21.03.2024 , 03:05 Uhr
Ich hätte mir gewünscht, dass Frau Dribbusch das mit der "zumutbaren Arbeit" (Anführungszeichen aus gutem Grund auch im Artikel) noch weiter ausgeführt hätte. Es ist nämlich die Frage, wie das definiert wird bzw. wer das entscheidet, was wem zumutbar ist und was nicht...
zum Beitrag20.03.2024 , 13:53 Uhr
Das ist ein interessanter Gedanke, da werde ich mal drüber nachdenken.
Was es schon gibt als Begriff ist "simulierte Arbeit", das meint aber nicht dasselbe.
zum Beitrag20.03.2024 , 00:23 Uhr
Als selbst Betroffener ist für mich die entscheidende Aussage die von Gerhard Gründer: Wir sollten unsere lebensfeindliche Umwelt verändern.
Wir sind ja eigentlich eine hoch kooperative Spezies, haben es aber geschafft, ein sozioökonomisches System zu bauen, das uns zwingt noch um das Existenzminimum gegeneinander zu konkurrieren.
Erich Fromm hat gelegentlich gesagt, in unserem System sind eigentlich die Kranken gesund und die Gesunden krank. Das muss man in der Zuspitzung nicht unterschreiben, aber ich finde es jedenfalls uninteressant, sich um eine Verbesserung der eigenen gesundheitlichen Situation zu bemühen, ohne auch das große Ganze mit in den Blick zu nehmen.
zum Beitrag19.03.2024 , 17:31 Uhr
@Long John: Das ist Quatsch. In der Praxis können Sie das nämlich nicht klar und objektiv unterscheiden. D.h. Sie treffen IMMER ALLE. Außerdem gilt das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit für ALLE MENSCHEN, nicht nur für gehorsame und fleissige.
zum Beitrag19.03.2024 , 17:27 Uhr
Leider wahr. Auch Heil und große Teile der SPD ticken so wie Union (und AfD), wenn es um die bösen Erwerbslosen geht.
zum Beitrag19.03.2024 , 17:24 Uhr
so ist es!
zum Beitrag19.03.2024 , 00:07 Uhr
Ich würde mir wünschen, dass die Medien - auch die taz - differenzierter über ARBEIT schreiben. Es gibt nämlich einerseits Erwerbsarbeit, um die geht es immer den hohen Herren in der CDU, aber auch anderen Parteien und auch der Bundesanstalt für Arbeit. Diese ERWERBSarbeit ist angeblich immer gut und erstrebenswert, trotzdem muss man die Menschen auch dazu zwingen.
Andererseits gibt es die unbezahlte Arbeit. Vom Volumen her ist das in Deutschland (und in anderen Ländern) mehr als die bezahlte Arbeit (in Arbeitsstunden). Diese Arbeit ist zwar eigentlich äußerst wichtig (u.a. Sorge- und Demokratiearbeit), ohne sie könnte es überhaupt keine Erwerbsarbeit geben, trotzdem ist es den hohen Herren irgendwie egal, ob die Menschen nach oder neben ihrer ERWERBSarbeit noch Kraft und Zeit haben, um sie zu erledigen.
Und die Medien ignorieren leider sehr oft diese Faktenlage und schreiben und sprechen meist über ARBEIT, wenn sie doch ausschließlich ERWERBSARBEIT meinen.
Das muss ein Ende haben, deswegen habe ich mich beim ZDF jetzt über einen solchen stark die Realität verzerrenden Bericht beschwert, siehe bge-rheinmain.org/...eschwerde-beim-zdf
zum Beitrag15.03.2024 , 00:18 Uhr
Barbara Dribbusch hat es schon angedeutet: Es gibt eine Menge Arbeit, ein Großteil davon (>50%) unbezahlt (siehe die aktuelle Zeitverwendungserhebung von 2022: www.destatis.de/DE...schlecht-zve.html). Wenn Habeck will, dass die Leute die wirklich notwendige Arbeit machen können, sollte er dafür sorgen, dass alle immer genug Geld und so den Kopf dafür frei haben. Er scheint sich aber mittlerweile verlaufen zu haben und meint, es müsse möglichst viel Erwerbsarbeit geleistet werden, egal ob sie sinnvoll ist für das Gemeinwesen oder nicht. Werde ihn nicht nochmal wählen...
zum Beitrag14.03.2024 , 00:04 Uhr
Der Soziologe Dr. Thomas Loer kommentiert diese Entwicklung wie folgt:
Freude bei den Empfängern des sogenannen Bürgergeldes…
…dürfte bald aufkommen angesichts der Einigung der Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten darüber, dass „Produkte vom Markt verbannt und an den Grenzen beschlagnahmt werden sollen, wenn festgestellt wurde, dass Zwangsarbeit eingesetzt wurde.“ weiter: blog.freiheitstatt...nen-buergergeldes/
zum Beitrag01.03.2024 , 22:27 Uhr
Aber genau darum muss es gehen: Den Menschen das Auto wegnehmen.
zum Beitrag25.02.2024 , 18:08 Uhr
Ich hab nicht verstanden, was Sie mir/uns sagen wollen.
zum Beitrag24.02.2024 , 20:08 Uhr
Ich hatte diesen Moment vor 20 Jahren mit der Tabakindustrie und dem Zwangsmitrauchen. Das System läuft weitgehend ohne ethische Abwägungen und es lernt viel zu langsam. (Und auch was unter "ökonomisch" verstanden wird, ist meist nur sehr kurzfristig gedacht.) Ich finde es auch richtig, Begriffe wie "Kapitalismus" zu meiden, da hängt einfach ein Rattenschwanz an Konnotationen dran.
Raphael Thelen ist ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit eines Bedingungslosen Grundeinkommens. Was er macht, nützt der Gesellschaft (auch ökonomisch) wesentlich mehr als viele, vielleicht die meisten bezahlten Jobs. Erst recht natürlich die Jobs in den Fossilen Industrien oder der Tabak- oder Autoindustrie. Deswegen ist es sinnvoll, den Menschen die Freiheit zu geben, selbst zu entscheiden was sie arbeiten (bezahlt oder unbezahlt).
Ich wünsche ihm Glück mit dem Jobcenter, da sitzen oft Leute, die das ganz anders sehen und für die alles, was (kurzfristig) Geld bringt gut und richtig ist - und Pflicht.
zum Beitrag11.02.2024 , 03:41 Uhr
Das sehe ich auch so. Es gibt viel zu wenig konkrete Vorschläge (fast hätte ich "Visionen" geschrieben), wie ein Gutes Leben für alle Menschen erreicht werden kann. Übrigens auch bei der taz und auch bei so manchem Antifaschisten. Und dass viele Leute keine Lust mehr auf das Leben haben, das sie heute führen, kann ich sogar verstehen.
Übrigens: Armut lässt sich längst abschaffen, das ist nicht der unwichtigste Punkt im Zusammenhang mit unserem Thema. Martin Luther King hat das bereits formuliert, leider hat man ihn dann schnell umgebracht.
zum Beitrag11.02.2024 , 03:35 Uhr
Ich hab es auch nicht gefunden.
zum Beitrag10.02.2024 , 04:38 Uhr
Annika Klose ist einer der wenigen Lichtblicke in der SPD.
zum Beitrag01.02.2024 , 23:14 Uhr
Der Staat sollte dafür sorgen, dass für alle Menschen ein Gutes Leben möglich ist. Gerade zurzeit, wo es wieder darum geht, "unnützen" Arbeitsverweigerern das Existenzminimum zu verweigern (neue Sanktionsregelung beim Bürgergeld), kann man eine Diskussion über Sterbehilfe nicht führen, ohne über die Voraussetzungen für ein Gutes Leben zu sprechen.
zum Beitrag31.01.2024 , 23:51 Uhr
Es gibt ja schon Organisationen, die Soziales und Klimaschutz zusammendenken. Gerade das Klimageld, das ja im Koalitionsvertrag der Ampel steht, geht in diese Richtung.
In dem Zusammenhang kann folgende Veranstaltung der Klima-Allianz Deutschland interessant sein:
Online-Workshop am 26.02.2024, 16.30-18.00 Uhr
„Klimageld und Grundeinkommen - zwei Bausteine für Klimagerechtigkeit in der Diskussion"
zum Beitrag21.01.2024 , 17:01 Uhr
Kaum zu glauben: Ein ellenlanger Artikel über Arbeit und Arbeitsethos und kein Wort über unbezahlte Arbeit. Nach der letzten Zeitverwendungsstudie (von 2013) macht diese 135% der bezahlten Arbeit aus, in Arbeitstunden. Und sie umfasst gesellschaftlich absolut notwendige Tätigkeiten, v.a. Sorgearbeit und Demokratiearbeit... Während auf der anderen Seite Erwerbsarbeit (und nur die wird in diesem Artikel behandelt) eben auch eine Menge Bullshitjobs umfasst, also sinnlose bis schädliche Tätigkeiten.
Es kann doch eigentlich nur darum gehen, dass die notwendigen Aufgaben erledigt werden (bezahlt oder unbezahlt) und die schädlichen unterlassen werden. Die Idee, dass Erwerbsarbeit Selbstzweck sei, ist abwegig ("Jobismus").
zum Beitrag19.01.2024 , 18:24 Uhr
Das ist genau der Punkt: Selbstwirksamkeit statt Ohnmachtsgefühle.
Und Bedingungen schaffen, die Bildung gelingen lassen.
zum Beitrag19.01.2024 , 12:55 Uhr
Was leider auch bei der taz niemand auf dem Schirm hat, ist die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen, am besten zusammen mit Direkter Demokratie. Für mich ist das der Schlüssel für vieles, gerade auch um die Offene Gesellschaft resilient zu machen. Ohne das bleiben die Menschenrechte doch abstrakt, weder das Recht auf Leben noch der Schutz der Würde oder das Recht auf freie Berufswahl und das Verbot der Zwangsarbeit sind Realität, wenn Menschen gezwungen werden zu fremdbestimmter und potenziell sinnloser (oder sogar schädlicher) Erwerbsarbeit, nur damit die Leute beschäftigt sind. Ich habe bereits in meiner Bundestagspetition von 2007 mit der Bedrohung der Demokratie argumentiert (www.politik-werkstatt.de/petition2.htm) und auch Guy Standing, einer der führenden BGE-Leute weltweit, warnt schon seit Jahren vor Anomie aufgrund der (vermeidbaren!) wirtschaftlichen Unsicherheit wachsender Bevölkerungsteile im Rentierkapitalismus (www.youtube.com/watch?v=a-1YI-neupU).
zum Beitrag14.01.2024 , 00:59 Uhr
Wie so oft sind die Existenzängste der Bauern nachvollziehbar und grundsätzlich berechtigt.
Um dagegen etwas zu unternehmen, haben einige Leute von der Französischen Bewegung für ein Bedingungsloses Grundeinkommen Überlegungen angestellt, ob man nicht die sehr üppigen Fördermittel der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU umlenken könnte in ein BGE für Landwirte. Das Papier findet sich hier: basicincome.org/wp...n_Basic_Income.pdf
zum Beitrag06.01.2024 , 16:14 Uhr
Ich finde es immer merkwürdig, Streit als Gefahr für die Demokratie zu sehen. Gehört einfach dazu, nur in autoritären Regimes gibt es keinen (offenen) Streit.
Was ich eher für demokratiezersetzend halte, ist, dass viele Wählerstimmen nicht zählen, weil irgendwelche Hürden nicht erreicht wurden, dass es noch immer keinen bundesweiten Volksentscheid gibt, damit die Bürger*innen sich in Sachfragen einmischen können - und dass die meisten Leute in (leicht vermeidbarer) permanenter finanzieller Unsicherheit leben und daher kaum Zeit und Kraft haben, sich überhaupt gründlich mit politischen Fragen auseinanderzusetzen.
Ich brauche keine Politiker, die "Stabilität und Sicherheit ausstrahlen", sondern solche, die wirklich an der Lösung von Problemen (z.B. dem Klimawandel) arbeiten und die Bevölkerung maximal einbinden.
zum Beitrag22.11.2023 , 08:22 Uhr
Danke, guter und wichtiger Hinweis.
zum Beitrag15.11.2023 , 23:29 Uhr
Ach, ist das so ? :-o
zum Beitrag15.11.2023 , 22:54 Uhr
Schön gesagt, bin ganz einverstanden.
Was das Christliche angeht, würde ich mir selbst keine ganz große Expertise anmaßen, aber es kommen immer wieder Leute mit theologischem Hintergrund zum selben Schluss wie Sie, z.B. Dr. Ina Praetorius: Barmherzigkeit aus postpatriarchalischer Sicht (www.youtube.com/watch?v=H9QePOFvtBg) oder Dr. Markus Schlagnitweit: Papst Franziskus und das Grundeinkommen im Kontext von Katholischer Soziallehre und Theologie (www.grundeinkommen...e-Soziallehre.pdf)
zum Beitrag15.11.2023 , 22:41 Uhr
Auch Sie leben auf Kosten anderer. Das tun wir alle...
zum Beitrag15.11.2023 , 22:38 Uhr
Ich glaube nicht, dass irgendjemand gegen gemeinnützige Arbeit ist. Gemeinnützige Arbeit ist toll, schön wäre, wenn möglichst viel Arbeit (gerade auch Erwerbsarbeit) dem Gemeinwohl nützen würde - oder wenigstens nicht schaden (wie z.B. Arbeit in den Fossilen Industrien oder der Tabakindustrie usw.).
Viele sind aber gegen ZWANGSarbeit, die als gemeinnützig betitelt wird. Erstens verbietet das Grundgesetz Zwangsarbeit, zweitens ist das furchtbar ineffizient. Und was die Bezeichnung "gemeinnützig" angeht: Wir leben in einer hoch komplexen, pluralistischen Gesellschaft. Welche Arbeit wie nützlich ist, darüber gibt es sehr viele sehr verschiedene Auffassungen. Der Staat oder irgendeine Behörde ist damit definitiv überfordert, eine halbwegs objektive Klassifizierung von Arbeit bezüglich ihrer Gemeinnützigkeit zuwege zu bringen. Es muss also schon jede/r von uns selbst in die Verantwortung genommen werden, rauszufinden, was sie oder er zum Gemeinwohl beitragen kann.
Die Frage ist also nicht gemeinnützige Arbeit oder nicht, sondern Top-Down-Chrematistik oder Bottom-Up-Ökonomie. M.E. ist nur letztere mit unserer Verfasstheit als DEMOKRATISCHER SOZIALSTAAT vereinbar. Aber wir können ja auch noch ein bisschen so weitermachen wie bisher und uns über die Wahlergebnisse der Verfassungsfeinde wundern...
zum Beitrag15.11.2023 , 00:01 Uhr
Naja, das Problem mit dem Lohnabstand kriegen Sie trotzdem nur gelöst, indem Erwerbseinkommen nicht mehr auf die Sozialleistungen angerechnet werden. Das wäre auch die einzige humane Lösung...
zum Beitrag14.11.2023 , 23:59 Uhr
Sie haben offenbar eine unrealistische Vorstellung von "Arbeit". Nicht jede notwendige Arbeit ist bezahlte/bezahlbare Arbeit. (Und nicht jede bezahlte Arbeit trägt zum Gemeinwohl bei.) Deswegen ist es richtig, auch Leuten die keiner Erwerbsarbeit nachgehen, eine sichere Existenz zu garantieren. Im Übrigen funktioniert die Unterscheidung "arbeitsfähig" vs. "arbeitsunfähig" in der Praxis nicht wirklich gut.
zum Beitrag14.11.2023 , 23:54 Uhr
Das Problem ist doch, dass sich weder Gemeinnützigkeit, noch Arbeits(un)fähigkeit objektiv feststellen lässt. Wäre es anders, könnten wir einfach wieder zur sozialistischen Planwirtschaft zurückkehren.
zum Beitrag03.11.2023 , 12:41 Uhr
Einerseits haben Sie Recht mit der Forderung nach einem Lohnabstand. Wer Erwerbseinkommen erzielt, sollte deutlich mehr haben als die, die kein Erwerbseinkommen erzielen. Das kriegt man nur mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen wirklich in den Griff (und einer Verschiebung der Steuer- und Abgabenlast weg von der Arbeit, hin zu Vermögen, Erbschaften, Transaktionen, Ressourcen- und Umweltverbrauch).
Andererseits ist es nicht richtig, dass man nichts tun muss, um Bürgergeld zu bekommen. Man muss sich in einen aufreibenden Kampf mit der Bürokratie begeben und finanziell die Hosen runterlassen. Ist nicht wirklich schön, deswegen vermeiden das viele Leute, obwohl sie eigentlich anspruchsberechtigt wären.
zum Beitrag02.11.2023 , 15:41 Uhr
Ein Weg der Parteienfinanzierung wäre, dass jede*r Bürger*in einen Gutschein über ein paar hundert Euro pro Jahr bekommt, den sie/er zugunsten einer Partei ihrer/seiner Wahl einlösen kann (oder auf mehrere Parteien verteilen). Es ist wirklich ein Irrsinn, dass politische Parteien, von denen wir erwarten, dass sie so etwas wie das Gemeinwohl im Sinn haben, derartig von a) Unternehmensspenden (gehören komplett verboten) oder/und von Großspenden von Superreichen (gehören gedeckelt) abhängig sind. Kein Wunder, dass sich so oft Partikularinteressen durchsetzen - eine echte Gefahr für die Demokratie (und auch für die Umwelt/das Klima, den Frieden...und andere Werte).
zum Beitrag02.11.2023 , 15:34 Uhr
Beide tun immer nur sozial. Wenn's drauf ankommt, kneifen sie. Insofern brauchen wir sie nicht wirklich in der LINKEN.
zum Beitrag01.11.2023 , 23:51 Uhr
Das ist mal eine gute Nachricht von der LINKEN! Ich drücke Inge Hannemann die Daumen und hoffe, dass sie parteiintern unterstützt wird.
zum Beitrag28.10.2023 , 04:39 Uhr
Vielen Dank für den Link. Sehr interessantes Hörspiel.
zum Beitrag24.10.2023 , 20:21 Uhr
Der im Artikel genannte "Kasseler Aufruf 2023" findet sich übrigens hier: www.suizidpraevent...c5efb8e37038feeb4e
Ich bin weiterhin der Auffassung, dass es im Sinne der Suizidprävention ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle braucht. Als ich noch "Hartz IV"-Empfänger war und der nette Jobcentermitarbeiter mir sagte, dass er mir die Existenzgrundlage entziehen werde, wenn ich nicht mache, was er sagt, wurde ich krank und hoch suizidal. Eigentlich wenig erstaunlich, nach meinem Kenntnisstand passiert das oft mit Leuten, denen von Staats wegen das Existenzrecht abgesprochen wird. Und für Lohnarbeit im herrschenden selbstzerstörerischen System bin ich einfach nicht geeignet (bin jetzt offiziell erwerbsunfähig).
zum Beitrag23.10.2023 , 00:34 Uhr
Ja, das sehe ich auch so.
zum Beitrag23.10.2023 , 00:18 Uhr
Ich fänd es schön, wenn auch im Bereich der Sozialsysteme so ein "Leapfrogging" geschähe und die arm gemachten Länder des Globalen Südens gleich ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle einführen, statt noch den Umweg über paternalistische Sozialsysteme der Prägung der Industrienationen zu gehen, die immer Leute durchs Netz fallen lassen aufgrund von bürokratischen Hürden und der Stigmatisierung der Empfänger*innen.
Und es gibt durchaus Hinweise, dass es so laufen kann, denn es gibt BGE-Pilotprojekte z.B. in Kenia und Uganda sowie offenbar starke Unterstützung für das BGE in Südafrika und auf Barbados (schreibt Guy Standing, britischer Ökonom an der SOAS: basicincome.org/ne...nce-now-politics/).
zum Beitrag03.10.2023 , 23:10 Uhr
Das ist genau der Punkt. Überlastungssignale gibt es definitiv, aber wer oder was erzeugt die Überlastung? Steinmeier spielt halt das alte Spiel, man finde einen passenden Sündenbock, so muss man an den Verhältnissen nichts ändern.
zum Beitrag03.10.2023 , 01:03 Uhr
Die Frage ist, was sagen uns diese Zahlen? Abgesehen davon, dass es immer wieder Unterschiede in der Definition von "arbeitslos" gibt, so dass eine Vergleichbarkeit kaum gegeben ist und die gewählte Begrifflichkeit irreführend ist: Denn einerseits arbeiten auch viele Leute, die kein Einkommen damit erzielen, und andererseits gibt es wohl Leute, die ein Einkommen mit sinnlosem Rumsitzen bzw. dem Simulieren von Arbeit erwerben.
Vor allem aber sagen uns die immer wieder mit Begeisterung aufgenommenen "Arbeitslosenstatistiken" überhaupt nichts darüber, ob die notwendige Arbeit (z.B. Sorge- und Demokratiearbeit, aber auch Energie- und Verkehrswende) getan wird oder nicht. Und sie sagen nichts darüber, ob sinnlose und vermeidbare oder gar schädliche Arbeit (z.B. Fossile Industrie oder Autobauerei) getan wird, ohne die es allen besser ginge. Überhaupt sind die Zahlen kein Indikator für das Wohlbefinden der Menschen oder der Umwelt oder die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft.
zum Beitrag02.10.2023 , 15:27 Uhr
Allerdings. Richtig wäre es, (auch wirtschaftliche) Macht zu dezentralisieren. Dabei geht es dann wohl weniger im die Abschaffung von Privatbesitz als um eine andere Verteilung.
zum Beitrag02.10.2023 , 15:21 Uhr
Das müssten Sie mir erklären. Wenn wir mehr Geld in Bildung und Kultur stecken (Theater, Musik usw.) dann wächst das BIP ohne dass der Ressourcenverbauch wächst. Oder? Das Recht auf Arbeit wird schnell zur Pflicht zur (fremdbestimmten) Arbeit. Besser wäre ein Recht auf Existenz und gesellschaftliche Teilhabe, wie es eigentlich mit dem Recht auf Leben in Würde bereits im GG angelegt ist.
zum Beitrag30.09.2023 , 22:55 Uhr
Ich finde die Frage sehr berechtigt.
Aus meiner Sicht muss die Antwort sein: Jeder Mensch wird durch das Bedingungslose Grundeinkommen in die Lage versetzt, seine "wahren Bedürfnisse" (also das, was jede/r braucht für ein bescheidenes, aber menschenwürdiges Leben) zu befriedigen. Andererseits wird in der Tat über Preise ("wahre Preise", also Internalisierung aller heute externen Kosten aufgrund von Umweltverbrauch etc.) dafür Sorge getragen, dass der Ressourcenverbrauch insgesamt innerhalb der ökologischen Grenzen bleibt.
Das hat also mit den bekannten Versionen von "Kommunismus" mit Bürokratie und Top-Down-Steuerung nichts zu tun. Ich habe mal in einem dänischen Podcast ein Statement gehört, dem ich zustimmen kann. Auf die Frage "seid Ihr Kommunisten?" antworteten zwei Aktivisten: "Kommunisten im Sinne von Lenin - auf keinen Fall. Im Sinne von David Graeber - absolut."
zum Beitrag30.09.2023 , 22:46 Uhr
Ich bin manchmal unsicher, ob nicht bei manchen Leuten auch Degrowth genauso eine Ideologie geworden ist, wie die Ideologie vom ewigen Wirtschaftswachstum. Fakt ist, dass das BIP halt an sich weder ein Indikator für das Gute Leben ist noch für Umweltzerstörung. RUDOLF FISSNER hat unten m.E. zu Recht darauf hingewiesen, dass das BIP problemlos weiter wachsen könnte, wenn der Dienstleistungssektor wächst.
Die Kritik am WachstumsZWANG halte ich aber für absolut wichtig. Dieser resultiert, denke ich, aus der Ungleichverteilung der Einkommen und Vermögen und wäre folglich in den Griff zu bekommen, indem man Einkommen und Vermögen begrenzt (drastische Besteuerung) und zugleich das im Text erwähnte Bedingungslose Grundeinkommen einführt, so dass jeder Mensch immer genug zum Leben hat. Die Idee vom "Trickle Down" ist halt wirklich Quatsch.
Siehe dazu auch: www.grundeinkommen...rundeinkommen.html
Im Text heisst es auch: "Die Ausgestaltung der Maßnahmen läge weiterhin bei den demokratisch gewählten Vertreter*innen." Das sehe ich nicht zwingend so, sondern halte es für möglich und auch sinnvoll, möglichst viele Entscheidungen durch die ganze Bevölkerung treffen zu lassen, also die Direkte Demokratie massiv auszubauen.
zum Beitrag29.09.2023 , 19:54 Uhr
Finde ich ein bisschen undifferenziert. Wer oder was ist "die Wirtschaft"?
Gibt es eine einheitliche Definition von "Wohlstand"? (Für manche sind es der SUV und Langstreckenflüge, für andere vielleicht Biogemüse aus dem eigenen Garten und Zeit zur freien Verfügung ("Zeitwohlstand") usw.)
Dann das Verhältnis zwischen Erwerbsarbeitern und Rentnern. Warum sollte es überhaupt stabil bleiben bei steigender Produktivität und steigender Sättigung (=Wohlstand, siehe 2. Punkt)?
Es dürfte auch nicht die "trudelnde Wirtschaft" zu sozialer Unsicherheit führen, sondern die schlechte, extrem ungleiche Verteilung.
zum Beitrag29.09.2023 , 01:16 Uhr
Ich kenne die Verhältnisse in Österreich nicht, würde mich aber wundern, wenn sie sich grundlegend von denen in Deutschland unterscheiden.
57% der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden sind unbezahlt, müssen aber getan werden. Mehr arbeiten bringt also nicht unbedingt (mehr) Einkommen. Meines Wissens erfrieren in Deutschland im Winter regelmäßig Menschen und verhungert ist mindestens einer (Speyer 2007).
Alles das wäre vermeidbar, wenn die Herren (und teilweise auch Damen) Politiker*innen mal ein System der Sozialen Sicherung einführen würden, das alle erreicht und niemanden stigmatisiert - statt immer nur dumme Sprüche zu klopfen.
zum Beitrag26.09.2023 , 13:48 Uhr
In der Tat!
zum Beitrag23.09.2023 , 22:59 Uhr
Mich erstaunt schon, dass die Dame so spät und trotz ihrer fachlichen Vorbildung in eine solche Krise geraten ist, dass sie sogar in der geschlossenen Psychiatrie gelandet ist. Würde mich interessieren, wie häufig solche Fälle sind.
Was mich auch wundert ist, dass sie ihre Krise nur auf ihre berufliche und private Situation zurückführt. Die gesellschaftliche, politische Situation scheint sie für irrelevant zu halten. Oder hat die taz einfach nur danach nicht gefragt?
zum Beitrag22.09.2023 , 13:33 Uhr
Es wird Zeit, das Sozialsystem endlich vom Kopf auf die Füße zu stellen und ein existenzsicherndes Einkommen an ALLE zu zahlen, egal ob sie erwerbstätig sind oder nicht. Erwerbseinkommen werden GAR NICHT mehr angerechnet, so dass sich auch geringe Zuverdienste schon lohnen (es braucht dann auch keinen Mindestlohn mehr und auch die ganzen Vergünstigungen für "Bedürftige" können entfallen). Dazu gibt es morgen (23.9.) online den "Kongress der Gesellschaft" - ich bin gespannt: www.mein-grundeink...s-der-gesellschaft
zum Beitrag19.09.2023 , 23:16 Uhr
Mittelfristig in Existenz und Teilhabe sichernder Höhe, ist letztlich per Volksabstimmung festzulegen. Kurzfristig wäre für viele Menschen schon ein partielles BGE ein Riesenfortschritt, z.B. ein weltweites Klimageld.
Dann ernte ich meinen Salat eben selbst...
Mindestlöhne klingen irgendwie toll, lösen aber so gut wie kein Problem.
Dann doch lieber Firlefanz...
zum Beitrag19.09.2023 , 02:49 Uhr
Sinnvoller wäre ein weltweites Bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Das erreicht auch Menschen, die keine Erwerbsarbeit tun (können) und beendet deren Stigmatisierung. Und ermöglicht damit unbezahlte Arbeit, z.B. Care oder politisches Engagement.
Pilotprojekte gibt es weltweit, gerade auch im Globalen Süden. Weltweit vernetzte Initiativen kämpfen für diese Forderung, siehe www.equalright.org/ und global-redistribution-advocates.org/
zum Beitrag04.09.2023 , 23:23 Uhr
Eine Frage der Verteilung. Wenn eines Tages dafür gesorgt wird, dass alle Menschen immer und unter allen Umständen genug für ein menschenwürdiges Leben haben, dann braucht "die Wirtschaft" nicht mehr zu wachsen.
zum Beitrag27.08.2023 , 22:46 Uhr
Ich finde einige Argumente von Mich Ciurria weit hergeholt bzw. nicht schlüssig, bin aber (schon lange) für ein Wahlrecht ab Geburt. Denn in einem hat sie Recht: Das Wahlrecht ist (auch heute) nicht an Mündigkeit geknüpft.
zum Beitrag03.08.2023 , 14:43 Uhr
Spenden gehören in der Tat gedeckelt und gänzlich verboten, wenn sie von Unternehmen oder Verbänden kommen (nur natürliche Personen sollten spenden dürfen, da nur sie die demokratische Ordnung tragen).
Es gibt Kleinparteien, die das für sich bereits umsetzen, z.B. "Demokratie in Bewegung"
zum Beitrag02.08.2023 , 22:28 Uhr
Was wollen Sie damit sagen? Dass Care-Arbeit ökonomisch irrelevant sei? Dass "die anderen Leute" - die mit dem Geld die eigentlichen Leistungsträger seien? Ernsthaft?
zum Beitrag27.07.2023 , 14:54 Uhr
Danke Goldi für den Beitrag.
Ich finde die Mindestlohndiskussion(en) gruselig, weil sie eben immer in der Erwerbsarbeitszentrierung verharren.
Meines Erachtens braucht es Maßnahmen, von denen ALLE profitieren - nicht nur Erwerbstätige (wobei der Mindestlohn ja nur einem Teil der Erwerbstätigen nützt, Selbstständige gehen dabei auch leer aus.)
zum Beitrag25.07.2023 , 00:06 Uhr
Leider ist hier nicht der Raum, einen möglichen Weg zu meiner "Utopie" zu beschreiben.
zum Beitrag25.07.2023 , 00:04 Uhr
Sie setzen (erzwungene) Erwerbsarbeit mit Teilhabe gleich. Das ist falsch und zynisch. In Wirklichkeit gibt es eine Menge Arbeit, die nicht bezahlt wird und auch nicht bezahlt werden kann. Klimaaktivismus ist nur ein Beispiel. Es gilt nach wie vor "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" - jedenfalls nicht dauerhaft genug. Das "Bürgergeld" kann bei Unbotmäßigkeit um 30% unter das gesetzliche festgestellte Existenz- und Teilhabeminimum gekürzt werden. "Hartz IV" war noch drastischer - und es gibt genug Politiker, die dahin zurück wollen oder noch stärker gegen die angeblich "Faulen" vorgehen wollen: www.merkur.de/wirt...faul-92415307.html
Ich bin seit 2011 Transferempfänger und werde erst seit 2017 als erwerbsunfähig eingestuft und in Ruhe gelassen. Ich habe alle Hände voll zu tun, weil es wie gesagt genug Arbeit gibt, die getan werden muss, aber nicht bezahlt werden kann.
Ich kann aber auch die Leute verstehen, die angesichts der permanenten Demütigung, Abwertung und Ausgrenzung durch unsere angeblichen "Leistungsträger" und ihre Lakaien keine Lust oder keine Kraft mehr haben, irgendetwas "sinnvolles" zu tun. (Wobei: Wer entscheidet eigentlich, was sinnvoll ist?) Wobei Sie ja selbst ein Beispiel dafür anführen, dass eine gewisse Solidarität und gegenseite Sorge auch unter solchen Bedingungen nicht totzukriegen ist...
zum Beitrag22.07.2023 , 20:03 Uhr
Ich verstehe die Luisa Neubauer (noch) nicht. So schön und richtig es ist, sich nicht in irgendeine Schublade (links, rechts, mitte etc.) packen zu lassen, so finde ich Ihre Aussagen (soweit sie mir bekannt sind) bezüglich unseres sozio-ökonomischen Systems doch zu dünn. Da muss sich Grundlegendes ändern - und zwar auch nicht anhand der Links-Rechts-Schubladen. Um es kurz zu machen: Der Erwerbsarbeitszwang muss weg und wir müssen hin zu einer sorgenden Gesellschaft. Darüber hinaus brauchen wir eine radikale Demokratisierung, also eine Ergänzung des Parlamentarismus durch Volksentscheide und geloste Gremien.
zum Beitrag21.07.2023 , 13:36 Uhr
"Es wäre ein Wunsch von mir, wirkliche Lösungsansätze in der taz (mit Vor- und Nachteilen) zu lesen!"
Das geht mir auch so.
Wobei Sie irgendwie den Tabak vergessen haben, der ja noch mehr Menschen tötet als Alkohol und illegale Drogen zusammen. Merkwürdigerweise fallen Tabak und Alkohol auch bei den "Drogentoten" immer unter den Tisch. Die Zahlen im Artikel sind insofern mit Sicherheit falsch und irreführend: "2021 gab es in Bremen 25 Drogentote, 2022 waren es 29."
Ich hoffe, Ihr Vorschlag des Zwangs in eine Tätigkeit zur "selbständigen Erwirtschaftung des Lebensunterhaltes" war nicht wirklich ernst gemeint. Erstens haben wir diesen Zwang faktisch bereits, zweitens dürfte er eher eine (gewichtige) Ursache für Selbstvernachlässigung und Suchtkarrieren sein als ein Heilmittel. Abgesehen davon ist er ethisch überhaupt nicht vertretbar, ökonomisch unsinnig und nach meiner Lesart mit dem Grundgesetz unvereinbar (Recht auf Leben, Schutz der Würde gelten nicht nur für "Erwerbstätige", sondern für alle Menschen, darüber hinaus Verbot der Zwangsarbeit, Recht auf freie Berufswahl).
zum Beitrag20.07.2023 , 19:02 Uhr
Ich teile die Kritik an der FDP vollständig.
ABER: Leider sind die Parteien weiter links oft nicht so viel besser.
Sie schreiben "Wie viel unbezahlte, wertvolle Arbeit wird in diesem Land geleistet, etwa von pflegenden Angehörigen?" - auch linke Politiker*innen singen oft das hohe Lied der ARBEIT, und meinen damit ausschließlich die bezahlte Arbeit.
Sie schreiben: "Die, die arbeiten, sollen mehr haben als die, die nicht arbeiten. Das muss nicht falsch sein. Doch die Partei argumentiert so gegen jede Erhöhung von Sozialleistungen, sei es Bürgergeld oder Kindergrundsicherung." Das ist einfach logisch, da kann die FDP mal nichts dafür. Bei bedürftigkeitsgeprüften Sozialtransfers vermindert ein erzieltes Erwerbseinkommen die Bedürftigkeit und daher wird die Transferleistung gekürzt. Nur bei einem Bedingungslosen Grundeinkommen wäre das anders, das bleibt immer erhalten. Dazu empfehle ich unbedingt den Artikel "Ineffektiv und politisch gefährlich: bedürftigkeitsgeprüfte Sozialtransfers zur vorgeblichen Sicherung der Existenz und Teilhabe" von Ronald Blaschke: www.grundeinkommen...-und-teilhabe.html
Zuletzt erinnere ich noch an die Aussage "nur wer arbeitet, soll auch essen". Es war Franz Müntefering, der dies 2006 als Bundesminister für Arbeit und Soziales sagte, er war und ist Mitglied der SPD und hat auch in dieser Partei nur wenig Widerstand mit seiner Aussage hervorgerufen.
zum Beitrag19.07.2023 , 00:18 Uhr
Von der KPÖ - Kommunistische Partei Österreichs - könnte sich die LINKE auch den Einsatz für das Bedingungslose Grundeinkommen abgucken (siehe alte.kpoe.at/posit...undeinkommen.html). Zwar hat sich die LINKE im September 2022 per Mitgliederentscheid pro BGE positioniert (www.die-linke.de/s...n-grundeinkommen/), die meisten Parteigranden, Janine Wissler eingeschlossen, fremdeln aber noch mit der Idee, wirklich jeden Menschen sozial abzusichern bzw. jedem Menschen das sozio-kulturelle Existenzminimum ohne Arbeitspflicht oder Bedürftigkeitsprüfung einfach zu Verfügung zu stellen. Dabei wäre das genau die Idee, die einen Unterschied für die LINKE, aber auch für die Gesellschaft hierzulande sowie mittelfristig europa- und weltweit machen würde.
Glückwunsch übrigens zur Trennung von Sahra Wagenknecht und zur Zusammenarbeit mit Rackete und Trabert.
zum Beitrag17.07.2023 , 22:48 Uhr
Gruselig: Lieber sterben als sich psychiatrisch behandeln zu lassen.
Auch gruselig: zu "funktionierenden Mitgliedern unserer Gesellschaft" werden. Einer Gesellschaft, die gerade dabei ist sich selbst zu zerstören.
Na danke. Dann doch lieber psychiatrisch, happy und nicht-funktionierend...
zum Beitrag16.07.2023 , 00:52 Uhr
Ja, es ist in der Tat die Frage, ob unser Problem nicht eher im Schulsystem liegt, als in der mangelnden Repräsentanz der formal weniger Gebildeten im Bundestag.
Und es gibt das Bedürfnis vieler Menschen nach irgendwelchen "Führern", auch in den Medien. Das ist natürlich fatal, weil dann eine sachliche, lösungsorientierte Auseinandersetzung kaum mehr möglich ist.
Davon wegzukommen, ist eine riesige (Bildungs-)Aufgabe. Eine kurze Zeit lang sah es ja mal so aus, als könnte die Piratenpartei das aufbrechen. Auf Plakaten standen Slogans wie "denk selbst" oder "trau keinem Plakat" und der Berliner Abgeordnete Christopher Lauer sagte zu dem Bedürfnis der Medien/der Öffentlichkeit nach konfliktfrei funktionierender Parlamentsarbeit einmal (in etwa wörtlich): "Die Mafia arbeitet reibungslos."
Warum die PIRATEN nach einigen Jahren weitgehend wieder verschwunden sind, wäre noch herauszuarbeiten (und braucht mindestens einen eigenen Artikel), aber mit Blick auf eine Demokratie, die alle mitnimmt und Probleme wirklich zu lösen versucht, ist es schade (ich war auch einige Jahre Mitglied).
zum Beitrag16.07.2023 , 00:36 Uhr
Ja, das sehe ich auch so.
Ein politischer Mitstreiter (BGE) hat mal vorgeschlagen, dass der Anteil der Bundestagsmandate, der auf Nicht- und Ungültigwähler entfallen müsste, ausgelost und nicht den Parteien über der 5%-Hürde zugeschlagen wird. Finde ich jedenfalls eine interessante Idee. (Ob das zurzeit verfassungsmäßig wäre, weiss ich nicht, aber Gesetze kann man ja auch ändern.)
Grundsätzlich ist doch in unserem Zusammenhang die Frage interessant, inwieweit formale Bildung Leute wirklich klüger (und vielleicht sogar zu besseren Menschen macht) macht. Wenn das der Fall ist, spricht vieles dafür, dass das hier benannte Problem keines oder kein so großes ist. Ich weiss es nicht.
Ich selbst hab zwar viele Hochschulsemester auf dem Buckel, aber keinen Hochschulabschluss, und ich kenne kluge Leute mit und ohne höheren Abschluss und weniger kluge mit und ohne...
zum Beitrag13.07.2023 , 02:18 Uhr
Nach meinem Kenntnisstand ist das wirksamste Mittel gegen Hunger einfach Geld. Wer unmittelbar hungert, kann sich die nötigen Lebensmittel kaufen. Wer nicht (mehr) unmittelbar hungert, kann investieren, z.B. in Saatgut, Dünger, Werkzeug etc. und selbst Dinge produzieren, die gebraucht werden: also u.a. Nahrungsmittel.
Und wenn jeder Mensch genug Geld zum Leben hat, brauchen wir in Europa nicht mehr auf Teufel komm raus alle möglichen Arbeitsplätze zu subventionieren, z.B. in der industriellen Landwirtschaft. Wir kommen dann einer Situation näher, in der alles, was wirklich gebraucht wird, auch produziert wird, während alles, was eigentlich eher schädlich ist, eher nicht produziert wird. Und die Verteilung wird auch wesentlich besser, weil endlich alle menschlichen Grundbedürfnisse mit Kaufkraft unterlegt sind, also als Nachfrage wirksam werden.
Ich halte das für sehr wünschenswert.
zum Beitrag09.07.2023 , 01:22 Uhr
Nun ja, ELF hat ja nicht gefordert den Faschisten zuzuhören oder deren Inhalte zu übernehmen.
Ich würde sagen, dass es in der Bevölkerung durchaus berechtigte Ängste vor Sozialem Abstieg und dem Abgehängtwerden gibt. Und da sollten wir so langsam mal was dagegen unternehmen.
Ob das jetzt auch das war, was ELF meinte, weiss ich allerdings nicht.
zum Beitrag08.07.2023 , 12:36 Uhr
Entschuldigung, was ist das wieder für eine sinnlose Verherrlichung der Erwerbsarbeit! Es gibt gesundheitsschädliche und gefährliche Jobs, Jobs mit einem miesen Betriebsklima und es gibt Jobs, die einfach sinnlos sind, und solche, die anderen Menschen oder der Umwelt Schaden zufügen.
Nicht jede Erwerbsarbeit ist gute Arbeit, so etwas in der taz zu lesen finde ich erschreckend.
zum Beitrag08.07.2023 , 00:02 Uhr
Also ich weiss nicht. Der Fortschritt, den das "Bürgergeld" bedeutet, ist doch minimal, das überzeugt wohl niemanden, der sich mit dem Thema Soziale Sicherheit intensiver beschäftigt hat. Der Mindestlohn ist sowieso Sozialkosmetik, weil er bei einem großen Teil der Bevölkerung naturgemäß gar nicht greift. Es wird nur die falsche Idee gestärkt, man könnte alle möglichen Probleme über (noch mehr) Erwerbsarbeit lösen.
Insgesamt scheint mir die rein Repräsentative Demokratie, in der das Wahlvolk nur alle paar Jahre mal seine Stimme abgeben darf, an ihr Ende zu kommen. Hoffentlich kriegen die politischen Eliten noch die Kurve und sorgen dafür, dass die Bevölkerung sich stärker beteiligen kann. Mittels Volksentscheids und Diäten für alle. Und natürlich sollten die Tricksereien beim Wahlrecht (Hürde bei der Europawahl) tunlichst aufhören.
Angesichts des Höhenfluges der AfD und der oftmals nur machttaktisch gedachten Schachzüge der einigermaßen demokratischen Parteien, fühle wohl nicht nur ich mich an die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts erinnert.
(Übrigens gibt es ja auch ganz gute Nachrichten: Die Initiative ABSTIMMUNG21 veranstaltet "selbstorganisierte Volksabstimmungen", auch eine Reform des Wahlrechts steht zur Abstimmung, die sicherlich ein Fortschritt für die Demokratie bedeuten würde: abstimmung21.de/ )
zum Beitrag07.07.2023 , 12:54 Uhr
Die Frage ist, ob man das in der Praxis wirklich klar unterscheiden kann. Ich glaube eher nicht daran.
zum Beitrag07.07.2023 , 12:52 Uhr
"[taz] Eine Sorge im Entwurf war, alte oder kranke Menschen könnten sich zum Suizid gedrängt fühlen.
[Ralf Jox] Ich sehe überhaupt nicht, dass ein Druck ausgeübt würde auf besonders verletzliche Menschen."
Der Mann lebt offensichtlich weit jenseits der Realität. Nicht nur von Rechtsaußen, sondern bis in die Mitte der Gesellschaft hinein wird Leuten, die ökonomisch nicht (mehr) verwertbar sind, das Existenzrecht abgesprochen.
www.zeit.de/online...er/komplettansicht
zum Beitrag06.07.2023 , 20:03 Uhr
Danke, das ist genau mein Punkt. Hatte im Vorfeld der Abstimmung über 120 Bundestagsabgeordnete angeschrieben mit der Bitte, dass sie sich mal für ein selbstbestimmtes Leben in Würde stark machen sollen, bevor sie sich mit der Frage der Sterbehilfe beschäftigen.
Armut und die daraus resultierenden Folgen für die Gesundheit sind menschengemacht und vermeidbar. Solange sie und auch andere Mängel im Gesundheitssystem etc. in Kauf genommen werden - und damit Menschen faktisch nur vor die Alternativen eines schlechten Lebens oder eines schnellen Todes gestellt werden - will ich vom "Freitod" nichts hören.
zum Beitrag06.07.2023 , 13:25 Uhr
"Ein Wikingergrab in Schweden, darin ein Schwert, Lanzen, Schilder, Pfeil und Bogen, sogar zwei Pferde."
Was für Schilder denn? Oder vielleicht doch eher Schilde?
zum Beitrag05.07.2023 , 19:47 Uhr
Wenn unsere Politiker*innen sich nur mit dem gleichen Engagement, das sie nun für die Sterbehilfe zeigen, für das Gute Leben für alle Menschen einsetzen würden...vielleicht würden die Menschen (oder zumindest wesentlich weniger) gar nicht mehr das Bedürfnis haben, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Irgendwie surreal, was da abläuft.
zum Beitrag02.07.2023 , 00:37 Uhr
So so, beim Mindestlohn geht es um "Gerechtigkeit, Gemeinsinn und den gesellschaftlichen Zusammenhalt". Was sind das wieder für Begriffe von Gerechtigkeit, Gemeinwesen und Gesellschaft? Der Mindestlohn hilft naturgemäß immer nur Lohnabhängigen. Selbstständige und Menschen, die unbezahlte Arbeit machen (hauptsächlich Frauen), fallen von vornherein hinten runter. Nach der letzten Zeitverwendungsstudie (von 2013) werden in Deutschland mehr Arbeitsstunden unbezahlt geleistet als bezahlt. Die unbezahlte Arbeit ist essentiell für das Gemeinwesen und auch für "die Wirtschaft": Ohne die ganze Sorgearbeit können Menschen einfach nicht existieren (mithin auch keine Erwerbsarbeit ausüben), ohne die Demokratie- und die schöpferisch-kreative Arbeit gäbe es kein Gemeinwesen.
Es ist dabei völlig unmöglich, diese unbezahlte Arbeit etwa auch vollständig in die Erwerbsform zu zwingen. Dazu bräuchte es eine allwissende Behörde, die jede Arbeit bezüglich ihres Beitrages zum Gemeinwohl taxieren könnte und dann die entsprechende Bezahlung durchsetzen würde. Das ist offensichtlich unmöglich. Daraus und aus dem Grundrecht auf Leben in Würde folgt, dass ALLE MENSCHEN unabhängig davon, was und wieviel sie arbeiten, erst einmal finanziell abgesichert werden müssen. Und da hilft der Mindestlohn einfach gar nicht. Stefan Reinecke hat immer nur die Erwerbsarbeit (ausgenommen die Selbstständigen) im Blick, alle anderen Gruppen (Arbeitssuchende, Erwerbsunfähige, Rentner) zählen für ihn irgendwie gar nicht. (Die durch den Mindestlohn anfallenden Kosten zahlen sie allerdings trotzdem mit.)
Der ganze Text strotzt von der Erwerbsarbeitsideologie. Es geht um Umgleichheit, "die Ärmeren", "anständig leben können" und solche Sachen. Aber immer nur um die (abhängig) Erwerbstätigen. Der Autor bedauert, der Mindestlohn sei medial randständig. Dabei ist für ihn alles jenseits der Erwerbsarbeit (und jene, die die andere Arbeit machen) einfach gar nicht existent. Ignoranz oder schon Klassismus?
zum Beitrag30.06.2023 , 14:35 Uhr
Hier mal der Link zu dem genannten Brandbrief des/der Mitarbeiters/Mitarbeiterin des Jobcenters Dortmund, der wirklich lesenswert ist: t1p.de/k332p
Für mich ist das ganze "Bürgergeld" unausgegoren, weil es einfach gar nicht sinnvoll ist, die Menschen zur Erwerbsarbeit zu zwingen. Und angesichts der Beibehaltung von Sanktionen, bleibt der Zwang auch im "Bürgergeld".
zum Beitrag29.06.2023 , 22:24 Uhr
Ich frage mich, warum in dem Artikel tabakbedingte Todesfälle nicht bzw. nur am Rande ("kombinierter Konsum von Alkohol und Tabak") vorkommen. Es gibt über 100.000 Tabaktote in Deutschland pro Jahr, d.h. das ist die tödlichste Droge. Und dann natürlich noch die Toten durch Passivrauchen.
Generell bin ich nicht gegen die Legalisierung aller Drogen, da ist einiges aber noch diskussionswürdig. Z.B. trocknet die Legalisierung an sich noch keinen Schwarzmarkt aus, den gibt es bekanntlich auch für (ganz legale) Zigaretten. Austrocknen kann man den Schwarzmarkt, indem man an nachgewiesen süchtige Konsumenten Drogen kostenlos (auf Rezept) abgibt. Gelegenheitskonsumenten alleine bringen wohl nicht genug Gewinn, um illegale Vertriebsstrukturen zu unterhalten.
Parallel dazu liegt die Frage des Jugendschutzes. Minderjährige kommen heute auch an legale Drogen, auch da würde ich von einer Legalisierung heute illegaler Drogen keine Wunder erwarten. Dazu gibt es einen Vorschlag von Prof. Michael Adams, siehe wiki.piratenpartei...ntragsportal/WP022
Generell halte ich es für sinnvoll sich zu fragen, warum Leute in autodestruktiver Weise Drogen konsumieren (oder nicht stoffgebundenes Suchtverhalten entwickeln). Dazu immer wieder: Wir brauchen ein System der Sozialen Sicherung, das niemand durch die Maschen fallen lässt.
zum Beitrag29.06.2023 , 00:38 Uhr
Naja, das Bafög würde das BGE wohl ersetzen. Eltern- und Kindergeld zwar auch, aber dafür würde das Kind ja auch ein BGE erhalten. Sinnvollerweise (aus meiner Sicht) ein volles BGE. Es gibt allerdings auch viele BGE-Befürworter, die meinen für Kinder solle es weniger Geld geben. Ich hab nie so recht verstanden, warum.
zum Beitrag29.06.2023 , 00:17 Uhr
Zur Finanzierung gab es mal eine ziemlich hochkarätige Arbeitsgruppe in der BGE-Initiative Rhein-Main, Arbeitsberichte hier: bge-rheinmain.org/material/finanzierung
Was die Hängematten-Gefahr angeht: Es ist klar, dass die Höhe des BGE immer wieder angepasst werden muss. Im Idealfall kann sie steigen, weil die Produktivität steigt und andere Kosten (Krankheit, Kriminalität, Umweltzerstörung, Krieg...) sinken. Wenn diese Rechnung nicht aufgeht, weil die Leute "faul" und unproduktiv werden, dann muss das BGE auch wieder sinken, so dass "die Hängematte" eben ungemütlicher wird. Es gibt Vorschläge, dass das BGE an das BIP gekoppelt wird, ich halte es für sinnvoller, in regelmäßigen Abständen eine Volksabstimmung über seine Höhe zu machen.
Die Gesundheitsversorgung sollte m.E. einfach steuerfinanziert sein. Aber eigentlich ist die Frage, wie man das organisiert, unabhängig vom BGE.
zum Beitrag29.06.2023 , 00:01 Uhr
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, dass man bei der Beantragung angeben musste, was man mit dem Geld machen würde. Verwechseln Sie das nicht mit den laufenden Verlosungen von www.mein-grundeinkommen.de/ ?
Das mit dem oberen und unteren Gehaltsgrenzen (mein Einkommen war zu niedrig) hat ja den Sinn, dass es bereits eine Menge Projekte gibt und gab, die bedingungslose Geldtransfers an ärmere Leute untersuch(t)en, von daher haben die Macher sich dafür entschieden, sich mal mit der Wirkung auf die Mittelschicht zu befassen. Finde ich nachvollziehbar, auch wenn ich selbst dadurch keine Chance hatte, ausgelost zu werden. (Und natürlich haben sie das vorher nicht gesagt, damit wir keine falschen Angaben zu unserem Einkommen machten, um so ein 3-jähriges BGE zu bekommen.)
zum Beitrag26.06.2023 , 00:53 Uhr
Es gibt ja nicht nur die Repräsentative Demokratie und den völkischen Autoritarismus.
Denkbar wäre auch, die Repräsentative Demokratie um direktdemokratische Elemente zu erweitern und außerdem die Bevölkerung viel stärker in die Fragen des Gemeinwesens einzubeziehen (Bürgerräte etc.). Siehe meine Bundestagspetition von 2007: www.politik-werkstatt.de/petition2.htm
zum Beitrag24.06.2023 , 22:47 Uhr
nette Idee.
Aber die Arbeitsplätze...!!
zum Beitrag20.06.2023 , 19:01 Uhr
Solange Menschen abgewertet werden und ihnen von einflussreichen Kreisen das Existenzrecht abgesprochen wird, weil sie "nicht nützlich" seien, ist die Sterbehilfe-Diskussion zynisch und menschenverachtend. Erstmal ein Recht auf ein gutes und selbstbestimmtes Leben in der Wirklichkeit umsetzen, dann ließe sich über ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben diskutieren. So schwingt immer die (Selbst-)Abwertung der Ausgestossenen mit - und ich weiss aus eigener Erfahrung, wie sich das anfühlt. Siehe auch meinen aktuellen Artikel zum Thema: bge-rheinmain.org/...stbestimmt-sterben
zum Beitrag19.06.2023 , 19:54 Uhr
Ja, sehr schön. Würde mich auf jeden Fall auch interessieren, was der Hund zu sagen hat.
zum Beitrag15.06.2023 , 00:05 Uhr
Mit dem BGE und einer Besteuerung hoher Einkommen können Sie eine Kompression der Einkommen erreichen und damit auch die relative Armut abschaffen. Das ist aber eh eine rein akademische Diskussion, das Entscheidende hat SOCIAHIZZM schon geschrieben: Es wird mit BGE den Menschen, insbesondere den ärmeren, wesentlich besser gehen.
zum Beitrag11.06.2023 , 16:15 Uhr
Das kommt wohl darauf an, wie man das BGE finanziert.
zum Beitrag10.06.2023 , 19:55 Uhr
Ich finde das Interview und auch die Leser*innenkommentare ehrlich gesagt unbefriedigend. Armut und die Angst vor derselben sind doch gewollt, damit die Menschen sich weiterhin die Herrschaft einiger weniger gefallen lassen. Die Frage, ob Frau Jäckle unbedingt mit dem ICE fahren oder unbedingt in München studieren muss, finde ich da irrelevant.
Fakt ist, dass sich Armut problemlos abschaffen lässt, wenn sich mal eine Mehrheit wirklich dafür einsetzt. Dafür fällt dann allerdings das Erwerbsgebot. Mit Marcel Fratzscher (DIW) trommelt jetzt auch ein recht einflussreicher Ökonom für das BGE, siehe www.zeit.de/wirtsc...hheit-umverteilung
zum Beitrag07.06.2023 , 00:23 Uhr
Es ist halt die Frage, ob die Rechtsextremen deswegen mehr Stimmen bekommen, weil man Migranten menschenfreundlich behandelt - oder nicht eher deswegen, weil man die ansässige Bevölkerung (bio-deutsch oder mit Migrationshintergrund) nicht menschenfreundlich behandelt.
Richtig ist sicherlich, dass sich die Menschen (und vielleicht zu Recht) in Konkurrenz fühlen mit anderen Menschen bzw. im Besonderen mit Migranten.
Aus meiner Sicht ist der Weg aus der Situation eine Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung sowie ihrer politischen Mitsprachemöglichkeiten. Ich denke dadurch lassen sich die Rechten schlagen und eine breite Zustimmung in der Bevölkerung für eine an ethischen Standards orientierte Migrationspolitik erreichen.
zum Beitrag05.06.2023 , 22:56 Uhr
Interessanter Artikel, besonders für mich, der ich 2001 angefangen habe, gegen das Zwangsmitrauchen zu kämpfen und 2003 für das Bedingungslose Grundeinkommen. Also gerade dafür, Menschen nicht zur Arbeit zu zwingen, sondern sie selbst entscheiden zu lassen, ob und wie sie sich gesellschaftlich einbringen. Und ich finde nach wie vor, dass es bereits ein klares Zeichen von Verrohung ist, Menschen vollzurauchen.
Übrigens gut, dass die Autorin noch die Kurve kriegt was das Demografie-Argument angeht. Ich glaube sowieso nicht, dass wir ein Problem mit der Demografie haben (man darf die Leute halt nicht so schinden, dass sie mit jungen Jahren schon nichts mehr beitragen KÖNNEN und dann bald zu Pflegefällen werden). "Als müssten Menschen, die kommen, zu etwas nützlich sein." - müssen sie eben nicht. Katja Kipping hat das Phänomen dahinter "Nützlichkeitsrassismus" genannt. Musste mich an den Begriff erst gewöhnen, mittlerweile finde ich er trifft es.
zum Beitrag02.06.2023 , 00:37 Uhr
"Uganda erhofft sich einen Weg aus der Armut und Arbeitsplätze, Aktivist:innen vor Ort befürchten verheerende Umweltschäden."
Und immer noch werden Armutsbekämpfung und Umweltschutz gegeneinander ausgespielt. Dabei muss jedem kritisch denkenden Menschen klar sein, dass ein zerstörtes Ökosystem keine Menschen mehr ernähren kann.
Aber Arbeitsplätze kann man natürlich gut mit zerstörerischen Aktivitäten schaffen. Dann halten wir es doch lieber wie Arno Dübel: taz.de/Tod-des-Sta...o-Duebel/!5933495/
Wer Armut wirklich abschaffen will, muss einfach nur umverteilen, die Welt ist längst reich genug. Immer mehr Menschen begreifen das, siehe aktuell: www.diw.de/documen...202.de/23-21-1.pdf
zum Beitrag01.06.2023 , 22:37 Uhr
Danke für den (ersten) Link zum WDR-Aktuell-Beitrag.
Ich war jahrelang aktiv gegen das Zwangsmitrauchen, was wirklich mühsam war, aber am Ende ist doch einiges erreicht worden. Allerdings bin ich der Ansicht, und das habe ich auch unter den Tabakgegnern immer vertreten, dass wir jederzeit einen Rollback kriegen können, wenn sich das gesellschaftliche Klima drastisch verschlechtert: durch Krieg oder andere Krisen, die Menschen stark verunsichern und ihre Gewaltbereitschaft erhöhen bzw. sie wieder verstärkt zu Drogen greifen lassen.
Staat und Tabakindustrie sind in Deutschland nach wie vor stark verwoben, man denke nur an den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, der von der Körber-Stiftung organisiert wird. Kurt Adolf Körber war unter Hitler Waffenproduzent, danach der wohl wichtigste Maschinenbauer der Tabakindustrie (weltweit). Seine Stiftung wird noch heute aus den Gewinnen dieser Sparte finanziert.
Im Ausland sind solche engen Kontakte zwischen Tabakindustrie und ihren Vorfeldorganisationen und Politikern lange schon verpönt, in Deutschland hingegen ganz normal. de.wikipedia.org/w...er-Stiftung#Kritik
Solche Probleme wie die Tabakepidemie mit jährlich mittlerweile 8 Mio. Toten weltweit (Zahlen der WHO, davon 1 Mio. durch Passivrauchen) kriegen wir m.E. nur in den Griff, wenn wir unser sozio-ökonomisches System umbauen und das Gute Leben für Alle ermöglichen.
zum Beitrag25.05.2023 , 17:10 Uhr
Wie faul war Arno Dübel wirklich?
Ich habe mich mit seinem Schicksal kaum beschäftigt, aber Prof. Sascha Liebermann schreibt 2017 u.a. "Man wüsste gerne mehr über seine Lebensgeschichte. Ich meine mich zu erinnern, dass in einer dieser Sendung er auf die Frage, was er denn so mache, erzählte, dass er seine Mutter gepflegt und sich noch anderweitig engagiert hat, nicht aber erwerbsförmig. Es ist also keineswegs so, dass er gar nichts gemacht hätte, nur zählte das nicht als Arbeit, es war eben keine Erwerbsarbeit." blog.freiheitstatt...oert-das-zusammen/
Sicherlich eine schillernde Gestalt, an der sich die Geister scheiden. Gibt es ein "Recht auf Faulheit"? oder zumindest ein Recht auf eine würdevolle Existenz und darauf selbst zu entscheiden, was man arbeitet (und sei es unbezahlt)?
zum Beitrag24.05.2023 , 00:37 Uhr
Danke, guter Punkt!
Es ist in der Tat nur eine mögliche Lesart, dass "brauner Dreck" rechtsextreme Polizisten meint.
zum Beitrag24.05.2023 , 00:15 Uhr
Da haben wir wohl sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was unser Staat ist oder besser: sein sollte.
zum Beitrag23.05.2023 , 12:38 Uhr
"Die Liberalisierung von Sterbehilfe ist für mich nur noch ein weiterer Eskalationsschritt um neoliberal nicht mehr (genügend) verwertbare Menschen in dieser Gesellschaft noch effektiver aus dem Weg zu räumen."
Ja, danke, das sehe ich auch so!
zum Beitrag22.05.2023 , 13:22 Uhr
Im Hartz IV-System lief gar nichts gut. Die ganze Konstruktion ist entwürdigend und menschenverachtend. Es geht darum Menschen unter der Drohung, ihnen die Existenzgrundlage zu entziehen, in beliebige Arbeit oder in meist unsinnige Maßnahmen zu pressen.
Dabei sind diese Arbeitsplätze oft von der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen her mies und außerdem oft Bullshit Jobs, d.h. sie haben keinen gesellschaftlichen Nutzen, unter Umständen schaden sie sogar.
In einer Situation, in der immer mehr unbezahlte Arbeit (v.a. Sorgearbeit) nicht mehr gemacht werden kann, auf der anderen Seite unser Planet zerstört wird, weil immer mehr Ramsch produziert wird, Leute mit Gewalt in Erwerbsarbeit zu zwingen ist menschenverachtend und einfach saudumm.
Dass Jobcenter-Mitarbeiter bis zu einem gewissen Grad auch nur Befehlsempfänger sind und den erfahrenen Druck "nur" nach "unten" weitergeben, entschuldigt nichts.
In dem konkreten Fall habe ich mir übrigens die verordnete Maßnahme angeschaut (schon am nächsten Tag), sie ging völlig an meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten vorbei. Formal hätten die mich zudem gar nicht zulassen dürfen, ich hätte eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung gebraucht, die ich nicht habe. Es geht beim Jobcenter aber nicht darum, irgendwas sinnvolles in die Wege zu leiten, sondern Gehorsam und Untertanengeist zu erzwingen.
Es würde mich sehr wundern, wenn das Bürgergeld wesentlich anders funktioniert. Ich bin jetzt da raus und erwerbsunfähig.
zum Beitrag22.05.2023 , 13:09 Uhr
gut gemeint ist eben nicht gut gemacht...
zum Beitrag22.05.2023 , 13:08 Uhr
Danke für den Beitrag. Dass Sie sogar gänzlich symptomfrei sind, wenn Sie sich in einem freundlichen Umfeld befinden, sehe ich als Bestätigung meiner These, dass Depressionen bzw. ihre Schwere ganz wesentlich von den realen Lebensumständen abhängen. Und ich denke, wir könnten hier auch freundlicher miteinander umgehen, wenn es nur gewollt wäre.
zum Beitrag21.05.2023 , 20:42 Uhr
Also ich bin einige Zeit nachdem mein "Persönlicher Ansprechpartner" beim Jobcenter damit gedroht hatte, mir die Existenzgrundlage zu entziehen (wörtl. "ich will Sie nicht sanktionieren müssen"), (wieder) schwer depressiv und dann auch suizidal geworden.
Neben den psychotherapeutischen und pharmakologischen Möglichkeiten, um Leuten in dieser Lage zu helfen, fände ich es ungemein wichtig und auch einfach effizienter, Menschen gar nicht erst in so eine verzweifelte Situation zu bringen.
Die ärztliche Psychotherapeutin und BGE-Aktivistin beschreibt ähnliche Fälle aus ihrer Praxis blog.baukje.de/mei...as-grundeinkommen/ und blog.baukje.de/wut-ist-ein-geschenk/
Mit anderen Worten: Es fehlt mir hier (auch in den Kommentaren) die Frage, wie wir unser Zusammenleben vielleicht so gestalten könnten, dass Menschen gar nicht mehr auf die Idee kommen, sich das Leben zu nehmen.
zum Beitrag15.05.2023 , 13:15 Uhr
Was halten Sie von der Gurtpflicht? Böse übergriffig oder vielleicht doch sinnvoll?
Dass Raucher freiwillig rauchen, ist doch eine sehr fragwürdige Aussage. Das Suchtpotenzial von Zigaretten ist enorm und Sucht und freier Wille widersprechen sich doch etwas, oder nicht?
Was den Verweis auf andere Drogen angeht: Damit kenne ich mich nicht so aus, aber die Idee mit der Cannabis-Legalisierung ist ja, dass man die Lage dadurch besser kontrollieren kann. Und was Alkohol angeht, so kann man härtere Maßnahmen befürworten, das ist aber völlig unabhängig von der Frage der Raucherkneipen.
zum Beitrag15.05.2023 , 01:13 Uhr
Naja, warum gibt es eigentlich keine Gammelfleisch-Kneipen? Da gab es doch auch mal einen Hype.
Kann doch jede/r selbst entscheiden, ob sie oder er gewisse Hygiene-Standards in den Küchen haben will oder nicht. Muss ja keine/r hingehen in so eine Gammelfleisch-Kneipe.
Irgendwie verharmlosen Sie in ihrem Kommentar doch eine Suchterkrankung ("Leidenschaft"), die nach WHO-Angaben 8 Mio. Menschen im Jahr tötet, davon 1 Mio. durch Passivrauchen.
War ein langer Kampf für ein Recht auf rauchfreie Atemluft, der offenbar immer noch nicht zu Ende ist.
zum Beitrag15.05.2023 , 01:01 Uhr
Ist das nicht eine etwas falsch verstandene Solidarität? Die Tabaksteuer hält immerhin Leute von Rauchen ab, was dazu führt, dass sie besser und länger leben - gerade auch die, die über wenig Einkommen/Vermögen verfügen. (Das ist ja der Sinn der Sache.)
Wäre es nicht besser, die Leute würden "ihre Probleme nicht mit Nikotin/Alk verdrängen", sondern sich anfangen z.B. für die Abschaffung der Armut einzusetzen (machbar, nur eine Frage des politischen Willens)?
zum Beitrag15.05.2023 , 00:58 Uhr
Ich verweise hier wieder auf das Deutsche Krebsforschungszentrum: www.dkfz.de/de/tab...in_Deutschland.pdf
zum Beitrag14.05.2023 , 01:18 Uhr
Die Geschichte vom sozialverträglichen Frühableben ist nicht nur zynisch, sondern ökonomisch auch falsch. Denn Raucher können in ihrem kürzeren Leben auch weniger beitragen zum gesellschaftlichen Wohlstand, sowohl was bezahlte als auch unbezahlte Arbeit angeht. Dadurch ist Rauchen unterm Strich auf jeden Fall schädlich für das Gemeinwesen.
zum Beitrag13.05.2023 , 16:12 Uhr
Dazu das Deutsche Krebsforschungszentrum (allerdings von 2004): www.dkfz.de/de/tab...e_Ungleichheit.pdf
zum Beitrag09.05.2023 , 00:03 Uhr
Ich hab den Artikel zwar auch beim zweiten Lesen nicht vollständig verstanden, finde es aber richtig und wichtig, den Begriff der Arbeit weiter zu fassen als nur Erwerbsarbeit. Und gerade die unbezahlten Tätigkeiten sind es, die in hohem Maße gesellschaftlich notwendig sind, während es im Bereich der bezahlten Arbeit (sog. "Einkommensplätze") oft um unnötige oder schädliche Tätigkeiten geht (Bullshit Jobs).
Ich stimme dem Autor also zu, das Entscheidende ist nicht, wie viel oder wenig gearbeitet wird, sondern wie sinnvoll diese Arbeit ist. Und natürlich, dass die Menschen sie aus freien Stücke ergreifen und nicht von Staats wegen dazu gezwungen werden.
zum Beitrag06.05.2023 , 21:17 Uhr
Es ist richtig, es gibt "keine Daten" bzw. keinen empirischen Beleg, dass ein BGE "funktioniert". Wir wissen nur, dass das heutige System nicht funktioniert, indem es Leute durch das Netz fallen lässt, siehe dazu www.grundeinkommen...-und-teilhabe.html
Und wir wissen, dass wir das planetare Ökosystem gegen die Wand fahren, was maßgeblich daran liegt, dass wir auf Teufel komm raus Arbeitsplätze (=Einkommensplätze) schaffen müssen.
Das mit dem BGE ist letztlich eine ethische Frage. Bei der Einführung des Frauenwahlrechts war auch überhaupt nicht klar, dass das "funktionieren" würde. Frauen hatten schlichtweg Jahrhunderte lang gar nicht die Chance zu beweisen, dass sie politische Verantwortung übernehmen können und wollen. Beim BGE geht es ja auch darum, dass Menschen Verantwortung für ihr Leben und für das Gemeinwesen übernehmen, indem sie bezahlt oder unbezahlt (aber dann ohne Zwang) die Arbeit machen, die gemacht werden muss. Ich denke wir kommen nicht daran vorbei, den Menschen diese Freiheit zuzumuten. Nicht alle, aber die meisten werden ihr gerecht werden.
zum Beitrag06.05.2023 , 16:16 Uhr
...sollte die Antwort sein auf Herma Huhn 10:30
zum Beitrag06.05.2023 , 11:21 Uhr
1. Zeitlich unbegrenzter BGE-Versuch: Es gibt keinen. Die Dividende aus dem Alaska Permanent Fund läuft seit Jahrzehnten, erreicht aber keine existenzsichernde Höhe (außerdem ist das Modell ökologisch nicht nachhaltig und auch nicht übertragbar).
2. Mehr unbezahlte als bezahlte Arbeit: Das steht schon in der Zusammenfassung: "Private Haushalte wendeten im Jahr 2013 für die unbezahlte Arbeit 35 % mehr an Zeit auf als für die bezahlte Erwerbsarbeit. Anfang der 1990er-Jahre waren es sogar fast 50 % mehr." www.destatis.de/DE...arbeit-022016.html
zum Beitrag06.05.2023 , 11:12 Uhr
Die Frage nach der Verteilung der geleisteten Arbeitsstunden auf die gesellschaftlich notwendigen Arbeiten, ist schon interessant. Sie stellt sich aber nicht nur bei der unbezahlten Arbeit, auch bei der bezahlten Arbeit gibt es das Problem, dass mitunter nicht die notwendigen, sondern überflüssige und sogar schädliche Arbeiten gemacht werden: de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs
Das andere Ding ist, dass mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen ja die Erwerbsarbeit gar nicht abgeschafft wird (das will auch, denke ich, die Autorin nicht). Es wird sogar die Erwerbsarbeit im Niedrigeinkommensbereich gestärkt, weil man zum BGE beliebig hinzuverdienen kann, was bei bedürftigkeitsgeprüften Sozialtransfers nicht der Fall ist, da zusätzliches Einkommen da angerechnet wird.
Mit anderen Worten, das jetzige System wird gar nicht abgeschafft, es wird nur Soziale Sicherheit für alle eingeführt.
Und bei der unbezahlten Arbeit geht es nur sehr bedingt um "Spaß", vieles sind Sorgetätigkeiten, ich weiss nicht, ob es so lustig ist, z.B. kranke oder sterbende Angehörige zu pflegen, aber die Leute tun es, weil es getan werden muss.
zum Beitrag06.05.2023 , 00:18 Uhr
Ich finde das gruselig. Weder ökologisch noch marktwirtschaflich sinnvoll. Ich würde sagen klassische Klientelpolitik, es werden die Gewinne einiger und ein paar Arbeitsplätze gerettet - aus Steuermitteln. Wobei das Arbeitsplatzargument ja immer sticht, egal ob sie dem Gemeinwohl zuträglich sind oder nicht.
Dafür habe ich die Grünen nicht gewählt.
zum Beitrag06.05.2023 , 00:12 Uhr
„Was heißt das nun in konkrete Politik übersetzt?“
So schwer ist das doch nicht. Das heisst, dass der Westen jetzt mal Ernst machen sollte mit der Umsetzung seiner Werte und Ideale. Menschenrechte einhalten und durchsetzen, für alle Menschen. Entwürdigende Zustände wie Ausbeutung, Armut und Hunger abschaffen.
Partikularinteressen, jedenfalls wenn sie dem Gemeinwohl offensichtlich entgegenstehen, Einhalt gebieten.
Ich bin auch noch nicht überzeugt, dass der Westen nicht eine positive Führungsrolle in der Welt übernehmen kann, wenn er sich moralisch erneuert - an seinen eigenen Idealen.
zum Beitrag05.05.2023 , 12:42 Uhr
Welches Land, wenn ich fragen darf?
Sicherlich kein Land, in dem es ein Bedingungsloses Grundeinkommen gab. Sondern eines mit irgendeiner Form von Arbeitszwang, wahrscheinlich sogar einer Ideologie der Arbeit.
Sie haben Recht, dass man das BGE nicht simulieren kann in einem zeitlich begrenzten Versuch.
Es bleibt aber Fakt, dass in Deutschland mehr Arbeitsstunden unbezahlt (und mithin ohne Zwang) geleistet werden als bezahlt, siehe letzte Zeitverwendungsstudie von 2013. Da wird aber auch nicht an Menschen appelliert, sie tun das einfach so.
zum Beitrag04.05.2023 , 22:07 Uhr
...aber darum geht es in dem Artikel doch gar nicht !
zum Beitrag04.05.2023 , 20:56 Uhr
Also in der Zeit der Vor- und Frühgeschichte denke ich haben die Leute ihre Kleidung wohl hauptsächlich aus Tierhäuten hergestellt - soweit sie welche brauchten. Und einen "Hof" hatten sie in dem Sinne wohl auch nicht.
Nehmen Sie's mir nicht übel, aber ein bisschen was zu lesen scheint mir wirklich sinnvoller, als einfach mal so ein paar Parolen rauszuhauen.
zum Beitrag04.05.2023 , 20:51 Uhr
Das Problem ist doch immer: Wie lässt ermessen, wie sehr jemand in der Lage zu welcher Arbeit ist?
Ich weiss nicht recht, nur weil Sie offenbar sich als nachdenkenden Menschen im Gegensatz zu den (allen?) anderen sehen, halte ich mich doch lieber an das was Historiker, Ethnologen, Archäologen und solche Leute rausgefunden haben.
Übrigens geht's beim Grundeinkommen auch nicht um "üppiges" durchfüttern, sondern nur um ein bescheidenes, aber menschenwürdiges Leben.
zum Beitrag04.05.2023 , 20:41 Uhr
Haben Sie den Artikel gelesen?
Er handelt überhaupt nicht davon, wer ein guter oder schlechter KANZLER war, sondern wer ein guter oder schlechter EX-KANZLER war/ist. Ist ein ziemlicher Unterschied, oder?
zum Beitrag04.05.2023 , 18:07 Uhr
Dem ist wenig hinzuzufügen. Vielleicht dass wir auch unseren Planeten mit dem Rumgehoppel zuschanden machen. Schon deshalb höchste Zeit, mal davon wegzukommen, Arbeit als Selbstzweck zu zelebrieren.
zum Beitrag04.05.2023 , 16:06 Uhr
Karl Marx hin oder her: Alle mir bekannten Pilotprojekte mit bedingungslosen Geldleistungen (also Testläufe eines BGE) zeigen, dass die Arbeitsbereitschaft nicht sinkt, außer bei jungen Müttern, die sich mehr um ihre Kinder kümmern, und jungen Menschen, die eine längere Ausbildung machen. In vielen Projekten arbeiten die Menschen sogar mehr (Erwerbsarbeit), insbesondere im Globalen Süden.
Unabhängig davon gibt es eine Menge von unbezahlter und unbezahlbarer Arbeit, d.h. das machen die Leute sowieso schon heute ohne "Anreiz" oder Zwang, weil sie einfach meinen, dass das gemacht werden muss. Logischerweise wird das einfacher, wenn man nicht mehr zu (oft sinnloser oder schädlicher) Erwerbsarbeit gezwungen wird.
zum Beitrag03.05.2023 , 23:55 Uhr
Grundsätzlich löblich, wenn es denn am Ende auch wirklich fließt.
Aber das "Klimageld", das im Koalitionsvertrag steht, also die Ausschüttung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung an die (hiesige) Bevölkerung zur sozialen Abfederung des Klimaschutzes, halte ich für noch wichtiger, denn ohne die gibt es mittelfristig keine Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen in der Bevölkerung.
zum Beitrag03.05.2023 , 23:49 Uhr
Ich bin kein Historiker, aber was Sie schreiben, erscheint mir einigermaßen zweifelhaft.
Immer das dunkle Mittelalter..., aber Fakt ist, dass Arbeitshäuser eine neuzeitliche Maßnahme waren, um Menschen zur Arbeit zu zwingen. Und mit der Industrialisierung mussten die (mittellosen) Leute noch mehr und härter arbeiten. Im Mittelalter wurde Betteln bei Weitem nicht so problematisiert, sondern im Prinzip als Broterwerb akzeptiert.
Natürlich ist das auch eine Frage des Arbeitsbegriffes, wenn Sie Betteln als "Arbeit" definieren (kann man ja machen), dann haben natürlich alle immer irgendwie gearbeitet.
Eine andere Frage ist die Verdichtung von Arbeit, mittelalterliche Bauern haben zwar theoretisch alle Tageslichtstunden gearbeitet, aber faktisch wohl viele schöne Pausen gemacht. Das durften Industriearbeiter nicht mehr tun und heute dürfen es auch nicht alle (je nach Job).
www.diepresse.com/...arbeitet-als-heute
Ich verstehe auch nicht ihre Aussage, dass Sie heute niemand zur Arbeit zwinge. O.k., vielleicht haben sie geerbt oder reich geheiratet (Glückwunsch!), aber für alle anderen gilt "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" (August Bebel 1883/Franz Müntefering 2006). Andernfalls können die Leute natürlich auf der Straße sitzen und um Almosen bitten (nicht überall dürfen sie noch sitzen taz.de/Polizei-ver...enstadt/!5921450/), aber heutzutage kriegen die dann schon Sprüche wie "geht doch arbeiten" zu hören. Und wenn Sie Sozialleistungen abgreifen wollen, müssen sie entweder arbeitswillig oder belegbar arbeitsunfähig sein. Wenn sie als arbeitsfähig gelten, aber nicht wollen, werden sie sanktioniert, d.h. es wird ihnen das Existenzminimum entzogen.
Das ist m.W. weder im Mittelalter noch in frühgeschichtlicher Zeit mit den Leuten gemacht worden.
zum Beitrag03.05.2023 , 23:20 Uhr
Die Frage ist, wieviele Hemden man braucht oder meint zu brauchen.
Wir lesen offenbar nicht dieselben Bücher oder Artikel. Ich empfehle: David Graeber.
zum Beitrag03.05.2023 , 10:34 Uhr
Warum wird Frau Scheer nicht wenigstens ein bisschen konkret, WIE sie Soziales und Klima zusammendenken will? Nicht ein Wort zum Klimageld, das ja im Koalitionsvertrag steht. Irgendwie ist dann noch die Rede von "guten Arbeitsplätzen", als ob das reicht als Antwort auf die Soziale Frage. Und - allen Ernstes - von der Energiepreisbremse, sicherlich kein Beispiel für das Zusammendenken von Klima und Sozialem. Insgesamt ein peinlicher und, zumindest mir, unverständlicher Artikel.
zum Beitrag03.05.2023 , 02:06 Uhr
"In nichtkapitalistischen Gesellschaften war der Zwang zur Arbeit größer."
"In der mittelalterlichen Agrargesellschaft wurde der Zwang zur Arbeit ggf.von der Gemeinschaft sehr massiv umgesetzt."
Das stimmt so wohl nicht. Im Katholizismus ist Reichtum ein Problem für das Seelenheil, daher wurden immer Leute gebraucht, denen man Gutes durch Almosen-Geben tun konnte.
Auch in archaischen Gesellschaften dürfte im Regelfall der Zwang zur Arbeit wesentlich geringer gewesen sein, die Leute waren auch mit weniger materiellem Wohlstand glücklich und diese Grundbedürfnisse lassen sich in einem intakten Ökosystem mit geringem Aufwand befriedigen.
Heute ist "Arbeit" (Erwerbsarbeit) ja eine Ideologie, sicher auch aufgrund des protestantischen Arbeitsethos. Es wird unglaublich viel wirklich überflüssiges Zeug produziert, z.T. direkt für die Tonne. Oft werden dadurch Umwelt- und Gesundheitsschäden verursacht, die dann wieder mühsam behoben/geheilt werden müssen.
In meinen Augen ein echtes Wahnsystem.
zum Beitrag27.04.2023 , 12:22 Uhr
Naja, die gibt es doch längst. 1796 schlug der englische Autor Thomas Spence vor, allen Boden zu verstaatlichen und aus den Pachterlösen eine "Quarterly Dividend" an alle Einwohner zu zahlen. Außerdem Direkte Demokratie, allgemeines Wahlrecht und die Gleichberechtigung von Mann und Frau ( www.grundeinkommen...undeinkommens.html ). Heute wären weitere Finanzierungsquellen denkbar: Transaktions- und Umweltsteuern. Ein erster Anfang könnte das "Klimageld" sein, das ja immerhin im Koalitionsvertrag der Ampel steht. Alles kein Hexenwerk, man muss sich nur ein bisschen umgucken.
zum Beitrag27.04.2023 , 00:40 Uhr
Ja, Brandmauer klingt gut. Aber es wird nicht gehen, ohne die Blinden Flecke der "Demokraten" mal etwas aufzuhellen. Ich muss immer wieder an Franz Münteferings "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" denken (die taz berichtete: taz.de/!434214/). Eine absolut inakzeptable Position (erst recht nach der Verfolgung der sogenannten "Asozialen" durch die Nazis), deren Verkündung aber keinerlei Folgen für die Karriere von Müntefering hatte. Und auch das sog. "Bürgergeld" hat sich davon noch nicht wirklich emanzipiert, nach wie vor ist es möglich, Menschen zu sanktionieren, d.h. sie unter das gesetzlich definierte Existenzminimum zu drücken. Obwohl laut Grundgesetz das Recht auf Leben (in Würde) für alle Menschen gilt, auch für unbotmäßige, faule, unsympathische usw.
zum Beitrag27.04.2023 , 00:31 Uhr
Wirklich? Kinder bloß weg von den Eltern und diese möglichst mit Erwerbsarbeit beschäftigen? Für diese Ideologie haben kanadische BGE-Aktivistinnen den Begriff "Jobismus" geprägt. Ein Irrweg und die Ursache von viel Elend in dieser Welt!
zum Beitrag25.04.2023 , 00:38 Uhr
Die KPÖ hat 2014 die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen in ihr Programm aufgenommen. Das ist eine klare Absage an irgendeinen Kommunismus stalinistischer Prägung. Insofern würde sogar ich mir überlegen, die zu wählen, wäre ich Österreicher.
zum Beitrag25.04.2023 , 00:17 Uhr
Ich hab mich in den letzten Jahren kaum noch mit dem Thema beschäftigt und hab daher keine Zahlen zur Hand, aber früher war das Verbrennen von Tabakprodukten die größte Quelle von Luftverschmutzung, und zwar von eigentlich leicht vermeidbarer Luftverschmutzung. Was nicht heissen soll, dass die Verschmutzung durch Verkehr und Industrie hingenommen werden müsste.
zum Beitrag23.04.2023 , 20:47 Uhr
Lifestyle, Statussymbol, Freiheitssurrogat...
zum Beitrag23.04.2023 , 00:46 Uhr
"Die Klimabewegung muss nicht das Rad neu erfinden. Wenn wir soziale Gerechtigkeit stärker mit Klimaschutz verbinden, kann das gelingen."
Für meine Begriffe geht das knapp, aber dennoch am Ziel vorbei. Richtig wäre SOZIALE SICHERHEIT mit Klima- bzw. Umweltschutz (wir haben ja nicht nur ein Problem mit dem Klima) zu verbinden. Soziale Gerechtigkeit ist ziemlich kompliziert und jeder hat davon eine andere Vorstellung. Aber wenn jeder Mensch IMMER in Würde leben kann, dann lässt sich ganz anders über gesellschaftliche Probleme diskutieren und beschließen. Götz Werner hat immer gerne Friedrich Schiller zitiert: “Der Mensch ist noch sehr wenig, wenn er warm wohnt und sich satt gegessen hat, aber er muss warm wohnen, und satt zu essen haben, wenn sich die bessere Natur in ihm regen soll.”
Dem steht August Bebels und Franz Münteferings "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" gegenüber. Solange das aber gilt, rasen wir weiter auf den Abgrund zu. Hauptsache es werden Arbeitsplätze gerettet...
zum Beitrag23.04.2023 , 00:24 Uhr
"Sollte man von der Kunst leben können?" Ich finde diesen Ansatz schwierig, außer vielleicht man legt den Erweiterten Kunstbegriff von Joseph Beuys zugrunde ( de.wikipedia.org/w...erter_Kunstbegriff ): Jeder Mensch ist ein Künstler.
Das ist ein bisschen wie mit "man muss von seiner Hände Arbeit leben können."
Der Punkt ist: Man sollte sowieso leben können, immer und auch, wenn man nichts zustande bringt. Existenzsorgen sind nämlich nicht nur für Künstler hinderlich.
(Ich habe übrigens einen Abschluss als Musiker.)
zum Beitrag23.04.2023 , 00:10 Uhr
"Freiheit hat immer auch eine körperliche Seite, und eine liberale Ordnung braucht auch Räume für Willkür, für Beliebigkeit. Das Recht zu fliegen, Zweckloses zu besitzen, ohne Tempolimit über die Autobahn zu fahren, das sind diese Reservate. Völlig ohne sie, habe ich den Eindruck, kommt man nicht aus."
Das überzeugt mich nicht. Willkür und Zwecklosigkeit ja, aber vielleicht nicht, wenn diese objektiv Schaden verursachen. Jazz und Improvisationstheater für alle, aber Fliegen und Autobahnen für niemanden. Ich denke, Möllers vermischt hier Freiheitsdrang einerseits mit kompensatorischem (Frust-)Konsumverhalten andererseits. Letzterer wesentlich erzeugt durch den Zwang, (oft sinnlose) Erwerbsarbeit ausüben zu müssen.
"Eine liberale Ordnung lebt immer davon, dass man Handlungen zurechnet. Man muss Personen verantwortlich machen können. Das wird schwierig, wenn sie zu arm oder zu schlecht informiert sind, um Verantwortung übernehmen zu können, oder wenn sie so mächtig sind, dass alles, was sie tun, Nebenwirkungen hat."
Das gefällt mir besser. Deswegen drastische Vermögens- und Erbschaftssteuern und ein Bedingungloses Grundeinkommen für alle. So dass niemand mehr überreich oder bettelarm und existentiell ungesichert ist.
zum Beitrag22.04.2023 , 21:33 Uhr
Sie sollten nicht alles glauben, was Christian Lindner und Konsorten so von sich geben. Natürlich ist ein BGE finanzierbar, jedenfalls wenn die Leute weiterhin aktiv sind so wie heute. Wir haben keinen Mangel an Gütern und Dienstleistungen, sie sind nur sehr ungleich verteilt. Das würde ein BGE - ein Stück weit - korrigieren.
Dazu lesenswert: www.grundeinkommen...anreizproblem.html sowie bge-rheinmain.org/material/finanzierung
zum Beitrag21.04.2023 , 23:31 Uhr
Wie einfach wäre es dagegen, allen ein Bedingungsloses Grundeinkommen auszuzahlen. Meinetwegen erstmal nur an Minderjährige. Ohne Zuschläge, ohne Anträge, ohne Probleme mit dem Datenschutz, ohne Nichtinanspruchnahme.
zum Beitrag14.04.2023 , 23:05 Uhr
"Denn in der Tat ist Verzicht die Lösung - zumindest in hiesigen Breiten." Jein. Der Mann spricht von "lustvollem Verzicht", das ist schon wichtig. Und er betont mehrfach, dass die Art wie wir heute arbeiten, die Ursache des Problems ist. Wir müssen wohl auch darauf verzichten, Leute zur Arbeit zu zwingen.
zum Beitrag11.04.2023 , 23:51 Uhr
Ich bin nicht so sicher, dass Klimaschutz in erster Linie Entbehrung bedeuten muss. Wenn man es intelligent macht, könnte uns ein erheblicher Zuwachs an Lebensqualität blühen. Dazu gehört dann das leider mittlerweile ausgebremste "Klimageld" und in seiner Fortentwicklung ein Bedingungsloses Grundeinkommen - finanziert u.a. aus Umwelt-, Transaktions- und Vermögenssteuern. Macht über sein eigenes Leben zu haben und sich nicht dauernd verkaufen zu müssen für das Existenzminimum, fühlt sich glaube ich besser an, als Auto fahren, fliegen, Fleisch essen etc. Um das der Öffentlichkeit klarzumachen müsste die Klimabewegung aber noch stärker Umwelt und Soziales (und Demokratie) zusammendenken, immerhin gibt es dazu Ansätze, siehe z.B. diese Konferenz am 18. und 19.4. in Berlin: www.grundeinkommen...rundeinkommen.html
zum Beitrag06.04.2023 , 00:04 Uhr
Die Frage ist, ob wir so viel Zeug überhaupt brauchen zum Glück. Oder nicht vielleicht ein bisschen abrüsten sollten, weniger Ramsch kaufen und verkaufen, also auch weniger transportieren. Weniger arbeiten, weniger extrahieren, weniger produzieren. Weniger Müll. Mehr leben und genießen. Aufhören uns und den Planeten (und seine Ökosysteme) zu überfordern mit dem Höher-Schneller-Weiter-Spiel und BIP-Wachstum um jeden Preis.
zum Beitrag04.04.2023 , 15:18 Uhr
"Ein BGB krankt (u.a.) daran, dass dieses auch an Nicht-Bedürftige ausbezahlt werden müsste."
Erstens ist eigentlich jeder Mensch bedürftig. Aber Sie meinen, dass manche genug andere Einkommen haben und deshalb kein BGE brauchen.
Nun gut: Dann holen wir das Geld mit der Steuer wieder zurück. Das ist einfacher (also auch billiger) und menschenwürdiger (weil "Bedürftige" nicht mehr stigmatisiert werden). Außerdem kriegen "Nicht-Bedürftige" eine Menge Leistungen, obwohl sie dafür auch zur Kasse gebeten werden könnten: Straßen und Wege, subventionierten ÖPNV, kostenlose Schulen und Unis, subventionierte Theater und Opernhäuser usw. - und nicht zuletzt einen Einkommenssteuerfreibetrag, den das BGE ja ersetzen würde.
Äußerst lesenswert zum Thema ist folgender Artikel von Roland Blaschke: Ineffektiv und politisch gefährlich: bedürftigkeitsgeprüfte Sozialtransfers zur vorgeblichen Sicherung der Existenz und Teilhabe www.grundeinkommen...-und-teilhabe.html
zum Beitrag04.04.2023 , 12:26 Uhr
Sehr richtig!
Und danke für das Böll-Zitat, das kannte ich noch nicht.
zum Beitrag04.04.2023 , 12:24 Uhr
Was ist das für eine Frage? Wer soll WAS bezahlen?
Wollen wir lieber für die Aufrechterhaltung der Armut zahlen (Gesundheitskosten, Armutskriminalität, Sozialarbeit für Obdachlose und andere Abgehängte, Bürokratie, die Menschen gängelt und unnötig ist, Wahlkampfkostenerstattung für die AfD etc.) oder für die Abschaffung der Armut, so dass die Leute in die Lage versetzt werden, ein gutes Leben zu führen und auch der Gesellschaft etwas zurückzugeben?
zum Beitrag04.04.2023 , 01:49 Uhr
Es tut mir leid, dass ich mich wiederhole: All das müsste nicht sein. Geld ist sowieso kein Problem, Fiat-Geld lässt sich beliebig erschaffen. Und die produzierte Gütermenge reicht auch, dass niemand in Deutschland (und in der Welt) arm sein müsste. Es ist nur eine Frage der Verteilung...
Dazu Dr. Martin Luther King 1967, einige Monate vor seiner Ermordung: www.livableincome.org/aMLK-deutsch.htm
zum Beitrag02.04.2023 , 22:13 Uhr
Ich wünsche mir, dass die Opposition den Stier bei den Hörnern packt.
Bin zwar schon lange nicht mehr in Polen gewesen und hab auch sonst wenig Einblick (spreche nur sehr wenig Polnisch), aber längerfristig ist es doch im Allgemeinen die bessere Strategie, Probleme aufzuklären als auszusitzen.
zum Beitrag02.04.2023 , 22:10 Uhr
Ich fürchte, das Problem ist eine logische Folge unseres sozioökonomischen Systems:
Erstens gilt es viele Arbeitsplätze in der Autoindustrie und auch beim Autobahnbau zu erhalten. (Und auch der Klimwandel wird viele Arbeitsplätze schaffen.)
Zweitens bedeutet das Herumfahren (oder sogar -rasen) in der eigenen Blechkiste für viele Leute so ziemlich die größte Freiheit, die sie sich vorstellen können. Sonst gehört ihr Leben ja ihrem Boss auf der Arbeit.
Solange Existenzrecht und Erwerbsarbeit so eng verknüpft sind, wird sich m.E. nichts ändern. Siehe auch bge-rheinmain.org/jobismus
zum Beitrag02.04.2023 , 21:44 Uhr
Und vielleicht Lebensmittelpakete statt Geld, damit die Eltern das Geld nicht für Zigaretten und Alkohol ausgeben?
Gucken Sie mal ins Grundgesetz, da steht irgendwo was mit "Würde".
zum Beitrag02.04.2023 , 21:28 Uhr
Man schützt die Demokratie aber nicht, indem man Hofberichterstattung betreibt und Kritik an kritikwürdigen Entscheidungen und Verfahren unterlässt. Im Gegenteil, es muss darüber diskutiert werden, wo sich die Dinge ändern müssen, damit die Demokratie erhalten bleibt und mit den Herausforderungen der Zeit fertig werden kann. Demokratie ist nämlich kein "System", das wie eine Maschine so vor sich hin läuft, sondern eine Haltung der involvierten Bevölkerung. Und letztere erodiert zunehmend. Es ist dringend geboten, die Demokratie weiterzuentwickeln, dazu gehören Volksenscheide auf allen Ebenen und ein Bedingungsloses Grundeinkommen, damit die Leute Zeit und Nerven haben, um sich zu engagieren.
zum Beitrag01.04.2023 , 21:43 Uhr
Derweil passieren durchaus Dinge, die das Blatt noch wenden können. Z.B. dieses Vernetzungstreffen am 18. und 19.4. in Berlin:
"Diese Veranstaltung wird das Thema Armut und Umverteilung in der sozial-ökologischen Transformation in den Fokus rücken und nimmt Bezug auf den Bericht „Earth for All“ an den Club of Rome. Darin wird die wachsende Ungleichheit (zwischen Staaten, aber auch innerhalb von Gesellschaften) als Haupthindernis gesehen, angemessene Maßnahmen gegen den Klimawandel durchzusetzen." eveeno.com/309331441
zum Beitrag31.03.2023 , 20:05 Uhr
Na, dann definieren Sie mal, was (für Sie) "Arbeit" ist. Ist das, was Spaß macht, grundsätzlich keine Arbeit? (Darf Arbeit also keinen Spaß machen?) Was ist, wenn eine Tätigkeit manchen Spaß macht und anderen nicht?
Was ist mit der Pflege von kranken und sterbenden Angehörigen? Die kann man sich eher nicht aussuchen und sie sind vielleicht nicht so süß wie Kinder.
zum Beitrag31.03.2023 , 09:01 Uhr
Süß. Sie haben Ihre Eltern also bezahlt für die 15, 20 oder 25 Jahre, in denen die sich um Sie gekümmert haben...
Ehrenamt ist wichtig, der größte Teil der unbezahlten Arbeit sind aber Sorgetätigkeiten, kein klassisches "Ehrenamt". Es ist auch nicht so, dass unbezahlte Arbeit immer "Spaß macht" oder Spaß machen muss. Sie ist einfach notwendig und muss daher ermöglicht werden.
Übrigens ist nicht jede Erwerbsarbeit sinnvoll oder notwendig. Auch das spricht dagegen, die soziale Absicherung über Erwerbsarbeit zu organisieren.
zum Beitrag31.03.2023 , 01:45 Uhr
Finde das jetzt inhaltlich etwas dünn. Der Autor hätte vielleicht etwas konkreter werden können, was er sich denn von den Klimaleuten an Vorschlägen erwartet hätte.
Für Berliner könnte sich die Öffentliche Konferenz zur sozialökologischen Transformation am 18. und 19. April lohnen: www.grundeinkommen...rundeinkommen.html
(Für mich ein bisschen zu weit weg.)
zum Beitrag30.03.2023 , 23:13 Uhr
Zitat: "Was ist ein "Künstler"? Geht es da nur um die Selbsteinschätzung oder auch darum, ob das künstlerische Niveau auch objektiv betrachtet hoch ist? Ist letzteres der Fall, dann ist die Vermarktung meist auch kein Problem."
Das finde ich hochproblematisch. Erstens halte ich es für sehr zweifelhaft, Kunst objektiv und unabhängig von Moden und Zeitgeist zu bewerten. Zweitens fallen mir doch gleich Gegenbeispiele ein von Künstlern, die möglicherweise (von ihren Zeitgenossen) verkannt wurden/werden: Vincent van Gogh versus Dieter Bohlen.
Und das ist ja nur die Spitze des Eisbergs, niemand kann wissen, wieviele verkannte Genies uns nie bekannt wurden, weil sie ihre Potenziale gar nicht entfalten konnten, sondern die ganze Zeit mit (möglicherweise sinnloser oder sogar schädlicher) Erwerbsarbeit beschäftigt waren. Oder da sie im Globalen Süden lebten, als Kind verhungert oder an irgendeiner leicht vermeidbaren Krankheit verreckt sind.
Das gilt im Übrigen ja nicht nur für die Kunst, sondern zumindest auch für die Wissenschaft.
zum Beitrag30.03.2023 , 23:04 Uhr
"Leistungserbringung ohne Nachfrage"
Ich denke, das trifft es nicht so ganz. Präziser wäre: "Leistungserbringung ohne mit Kaufkraft unterlegte Nachfrage"
Wir wissen in Wahrheit nicht, ob es eine Nachfrage gäbe, wenn mehr Leute mehr Geld hätten (sich das Vermögen nicht so stark konzentrieren würde).
Und ja: Wir sollen ihnen Geld geben, aber nicht zwingend "dafür" (also für ihre Kunst), sondern einfach, damit sie leben können. Das ist eh sowohl ethisch als auch ökonomisch geboten.
zum Beitrag30.03.2023 , 16:26 Uhr
Nun ja, Sie haben meinen Punkt mit der unbezahlten Arbeit wohl überlesen. Nach der letzten Zeitverwendungsstudie von 2013 werden 57% der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden nicht bezahlt (www.destatis.de/DE...rbeit-022016.html).
Zweitens steigt im Niedrigeinkommensbereich logischerweise der "Arbeitsanreiz", weil Erwerbseinkommen nicht mehr auf Sozialtransfers angerechnet wird.
Und für Gutverdiener wird das BGE alleine nicht reichen, um den gewohnten Lebensstandard zu sichern.
Übrigens zeigen alle mir bekannten BGE-Pilotprojekte, dass das Arbeitsangebot nur bei Leuten zurückgeht, die entweder kleine Kinder betreuen oder länger in Ausbildung bleiben (beides sicherlich sinnvoll für die Gesellschaft). Häufig arbeiten die Menschen sogar mehr (auch was erwerbsförmige Arbeit angeht).
zum Beitrag30.03.2023 , 16:17 Uhr
Nein, das ist völlig unmöglich. Ihr Konzept erfordert, dass irgendeine allmächtige Behörde im Detail jede Art von geleisteter Arbeit bezüglich ihres gesellschaftlichen Nutzens bewertet. D.h. jede Art von Sorgetätigkeit (für Kinder, Alte, Kranke, Freunde, Nachbarn, Kollegen...) müsste klassifiziert werden, jede Art von gesellschaftlichem Engagement (z.B. politisches Engagement in Parteien und Vereinen oder auch außerhalb jeder Organisation), jede Art von schöpferisch-kreativer Aktivität (Malerei, Musik, Tüftelei, ...), jegliche Bildungsaktivität (ob das ein Studium oder das Belegen eines Volkshochschulkurses oder das Lesen eines guten Buches ist). Es kommt hinzu, dass diese Super-Arbeitsbehörde auch ganz genau wissen müsste, was jeder einzelne Mensch gut kann und wie arbeitsfähig er ist.
Es ist ein Quatsch, "die Arbeitgeber" für die soziale Absicherung der Bevölkerung verantwortlich zu machen. Ihre Aufgabe ist die Herstellung/Zur-Verfügung-Stellung von Waren und Dienstleistungen, und zwar möglichst effizient, d.h. unter Verwendung möglichst geringer Ressourcen (dazu zählt auch Arbeitskraft). Nur das Gemeinwesen insgesamt kann effektiv für Soziale Sicherheit sorgen.
Ja, wir brauchen die Arbeitskraft und Fähigkeit aller. Aber sie müssen auch selbst verantworten (können), was und wo sie beitragen zum Gemeinwohl. So viel Freiheit müssen wir den Menschen schon zumuten, vergessen Sie mal Ihre Idee von der Super-Behörde, die uns alle Entscheidungen abnimmt.
zum Beitrag29.03.2023 , 23:31 Uhr
Ich möchte nochmal anmerken, dass der Mindestlohn reine Sozialkosmetik ist.
Den Menschen, die die gesellschaftlich notwendige unbezahlte Arbeit machen oder selbstständig sind, nutzt er gar nicht, sie müssen ihn aber mitfinanzieren, wenn die Kosten in die Preise übergewälzt werden - und es fallen Durchsetzungskosten an. Auch denen, die Lohnarbeit machen, verschafft er keine "faire[n] und funktionierende[n] Wettbewerbsbedingungen", das ist wirklich zynisch und Augenwischerei. Wer Augenhöhe und so etwas wie einen echten Arbeitsmarkt herstellen will, muss schon ein Bedingungsloses Grundeinkommen einführen. Damit haben Menschen dann die Kontrolle darüber, wo sie ihre Arbeitskraft einsetzen und zu welchem Preis.
Da wir das BGE sowieso brauchen, um der ökologischen Katastrophe Herr zu werden, könnten Damen und Herren im Bundestag da jetzt mal so langsam in die Pötte kommen.
zum Beitrag27.03.2023 , 22:36 Uhr
Prof. Harald Lesch hat in diesem Zusammenhang schon vor Jahren für ein Bedingungsloses Grundeinkommen, Kooperation statt Konkurrenz in der Wissenschaft, Vertrauen statt Misstrauen plädiert: www.youtube.com/watch?v=YEtnFsqNZ6w - wohl immer noch aktuell.
zum Beitrag27.03.2023 , 18:09 Uhr
Könnte auch sein, dass sie weniger arbeiten, oder? Und mehr in die Energiewende investieren.
Und da die CO2-Steuer klimaschädliche Produktion belastet, wird das Konsumverhalten so gelenkt, dass es nicht mehr so umweltschädlich ist...
zum Beitrag26.03.2023 , 00:51 Uhr
Ich würde statt auf eine "Ökodiktatur" lieber auf das Gegenteil setzen: Sehr viel mehr/radikale Demokratie. Volksentscheide auf allen Ebenen, geloste Bürgerräte, Wahlrechtsreform, so dass auch Parteien außerhalb des Mainstreams in die Parlamente kommen, Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens. Das alles so schnell wir möglich auch weltweit, damit wir mit den weltweiten Problemen (Klimawandel, Artensterben und mehr) fertig werden können.
Der Glaube, dass irgendein vom Schicksal berufener Diktatur unsere Probleme löst, war, ist und bleibt eine Sackgasse.
zum Beitrag26.03.2023 , 00:45 Uhr
Besonders bitter ist ja, dass das Klimageld in den Wahlprogrammen aller drei Regierungsparteien stand - und im Koalitionsvertrag. Und "mein" (grüner) Bundestagsabgeordneter war sich noch vor kurzem sicher, dass es im Laufe der Legislaturperiode kommen wird.
Es ist nicht so ganz klar, wer (außer natürlich Lindner) das jetzt blockiert, hörenswert dazu fand ich: lagedernation.org/...ung-nachgebessert/ (ab 43:30min bis 1:13:35min)
zum Beitrag25.03.2023 , 21:25 Uhr
Ich bin vor einiger Zeit auf einen Vorschlag gestossen, die Kosten für Kinder grundsätzlich von der Gesellschaft tragen zu lassen. Ist ein Kinder-Grundeinkommen, aber mit einer interessanten Begründung: phantasten.de/botanisierung.htm
zum Beitrag24.03.2023 , 21:57 Uhr
Das Hauptproblem ist ja, dass die Geschäftsbanken selbst Geld erschaffen bei der Kreditvergabe und es dadurch immer wieder zu Blasenbildung kommt. Und dass unsere Einlagen bei der Bank ein Darlehen an die Bank darstellen, was den wenigsten Leuten klar ist, nur dadurch entsteht die Gefahr des Bankruns. Sinnvoll wäre eine sogenannte "Vollgeldreform", d.h. die Einführung eines unbaren staatlichen Geldes, eines elektronischen gesetzlichen Zahlungsmittels. Damit wäre der Zahlungsverkehr sicher und wir könnten Geld "auf der Bank haben", das nicht verloren gehen kann. (Dafür gibt's dann sicherlich auch keine Zinsen, nur wer der Bank wirklich Geld leihen möchte, könnte Zinsen erwarten). Banken würden dann wirklich nur das Geld weiterverleihen, das Einleger ihnen geliehen haben. Wer sich verzockt, geht eben pleite. Wir sollten mal ein bisschen Marktwirtschaft wagen.
Mehr zum "Vollgeld" (das übrigens längst international diskutiert wird): vollgeld.page/ und monetative.de/
Und am besten, über die Menge von neu zu schaffendem Geld würde regelmäßig per Volksentscheid entschieden (eine Idee, die ich Prof. Helge Peukert verdanke) und neu geschaffenes Geld käme als "Bürgerdividende" verteilt an die Bevölkerung in Umlauf. Siehe auch wiki.piratenpartei...ntragsportal/PA571
zum Beitrag23.03.2023 , 23:25 Uhr
Nun ja. Leider verzichtet die taz im Allgemeinen darauf zu erwähnen, dass es durchaus Heilung für diese Wunde gibt: Das Bedingungslose Grundeinkommen für alle.
So bleibt doch für viele nur hängen: Die Welt ist so schlecht, aber wir können nichts dagegen tun.
Übrigens würde ich der LINKEN durchaus zutrauen, dass sie etwas gegen dieses Problem tun würde, wenn sie mit an der Regierung wäre. Jedenfalls wenn die Leute um Katja Kipping sich durchsetzen können (immerhin hat die Mitgliederbasis im September 2022 sich für die Aufnahme des BGE ins Parteiprogramm entschieden). Und ich bin weder Mitglied, noch Stammwähler der LINKEN, hab mit Sozialismus und solchen Sachen an sich nichts am Hut.
zum Beitrag23.03.2023 , 23:15 Uhr
Zitat: Ich kenne es von vielen Kindern und von meinen, dass sie sich schwertun, Wünsche zu formulieren. Weil sie wissen, die Wünsche sind nicht erfüllbar. „Eigentlich wünsche ich mir nichts, ich bin glücklich so, wie es ist.“
Der Philosoph Michael Cholbi bezeichnet das als "adaptive Präferenz".
Das taz-Interview mit ihm vom 26.2.23 ist lesenswert: taz.de/Philosoph-u...kuerzung/!5916834/
zum Beitrag23.03.2023 , 23:09 Uhr
Ich möchte anmerken, dass Armut, also dass Menschen nicht genug haben, um über die Runden zu kommen, ein komplett menschengemachtes Problem ist. Es liesse sich sofort und durchaus auch weltweit abschaffen, das hat 1967 schon Martin Luther King konstatiert.
zum Beitrag18.03.2023 , 23:20 Uhr
Das finde ich eine sehr interessante Idee.
Ein Bekannter hatte noch den Vorschlag unterbreitet, die Sitze der Nichtwähler auszulosen. Finde ich an sich noch charmanter, allerdings kriegt man damit natürlich das Problem der Übergröße des Bundestages nicht in den Griff.
zum Beitrag18.03.2023 , 15:24 Uhr
Die Sache mit der Erststimme ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aus den von Ihnen genannten Gründen. Andererseits ist der GRÜNE Hans-Christian Ströbele über lange Jahre aufgrund der Erststimme immer wieder in den Bundestag gekommen. Ein bisschen funktioniert sie also doch so wie sie soll.
zum Beitrag18.03.2023 , 02:41 Uhr
Dass die Weimarer Republik an den vielen Kleinparteien im Parlament gescheitert sei, hab ich zwar auch in der Schule gelernt, ich habe aber mittlerweile große Zweifel an dieser Erzählung. Wahrscheinlicher ist doch, dass es die anti-demokratische Gesinnung großer Teile der Eliten war, der Wirtschaftsführer, der Beamten, der Akademiker, der Reichswehr. Die 5%-Hürde hätte die NSDAP genauso wenig verhindert, wie sie die AfD verhindert hat. Die kleinen Parteien waren in Weimar und sind heute überwiegend pro-demokratisch, die Verfassungsfeinde und Extremisten sind nur eine Minderheit. Dafür gehen Ideen und Repräsentativität verloren.
Es kommt eben nicht in erster Linie darauf an, dass IRGENDWELCHE Entscheidungen getroffen werden, es müssen auch GUTE und von der Bevölkerung mitgetragene Entscheidungen sein. Dazu braucht es natürlich auch die Direkte Demokratie und ein Bedingungsloses Grundeinkommen ("Diäten für alle"), damit die Leute Muße haben, um sich zu informieren und einzumischen.
Auch angesichts der Ökologischen Katastrophe sollten wir doch langsam dahin kommen zu bemerken, dass "Hauptsache wir werden irgendwie regiert" keine sinnvolle politische Philosophie mehr sein kann.
zum Beitrag16.03.2023 , 23:36 Uhr
Danke für den Artikel.
Das ist ja so ähnlich wie das Thema "Generationengerechtigkeit", wo es dann um die Aufnahme von Schulden geht, die angeblich die jüngere Generation zurückzahlen müsse. Wobei übersehen wird, dass auch die Vermögen ja vererbt werden, es zahlen also nicht die Jungen den Alten Geld zurück, sondern die armen Jungen den vermögenden Jungen usw. Mal abgesehen davon, dass man ja auch mit geliehenem Geld sinnvolle Investitionen tätigen kann (oder: könnte).
zum Beitrag16.03.2023 , 01:02 Uhr
Ein ziemlich breites Bündnis, offenbar auf Initiative der Bundesvorsitzenden der Piratenpartei entstanden, hat dazu folgende Website aufgesetzt:
www.keinmalzahlung200.de/
zum Beitrag15.03.2023 , 00:24 Uhr
In Alaska werden ja, wie im Artikel angerissen, Gewinne aus der Ölförderung an die ansässige Bevölkerung ausgeschüttet: Die Alaska Permanent Fund Dividend.
Leider wird diese Konstruktion unter Anhängern eines Bedingungslosen Grundeinkommens teilweise gefeiert. Verteilungspolitisch ist das natürlich keine schlechte Sache, sie vermindert wirklich Armut und Ungleichheit in Alaska. Andererseits verstärkt diese Konstruktion die Tendenz in der Bevölkerung, dem umweltzerstörerischen Treiben kein Ende zu setzen, obwohl das ethisch und mit Blick auf die Zukunft der eigenen Kinder geboten wäre. Korruption betrifft eben nicht nur einzelne Politiker oder Beamte, auch eine ganze Bevölkerung (bzw. große Teile davon) kann betroffen sein.
Und dann kommt immer noch das Arbeitsplatzargument, wie überall auf der Welt. Und schon sind die Gewerkschaften bereit, eine nicht zukunftsfeste Politik zu unterstützen.
Den Ausweg aus dieser Misere bietet m.E. nur ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, das explizit nicht aus irgendwelchen Gewinnen aus zerstörerischen Wirtschaftsaktivitäten finanziert wird.
zum Beitrag15.03.2023 , 00:09 Uhr
Obwohl ich von meinem Wahlverhalten her wohl als "Linker" eingestuft werden müsste, so ärgere ich mich doch ständig über die Linken. Und zwar weil sie nach meiner Wahrnehmung eben ganz viel am Menschen herumdoktern und ihre Konzepte auch oft auf einem einseitig "guten Menschenbild" beruhen. Nur eine Minderheit - so scheint es mir - macht sich ernsthaft Gedanken darüber, wie man eine Gesellschaft so einrichten könnte, dass sie auch ohne den erst herbei zu erziehenden "guten Menschen" funktionieren kann.
@U62: Die Frage ist, gibt es sie denn, die "echten Liberalen"? Wir haben ja hierzulande das Problem, dass "Die Liberalen" so korrupt sind, dass sie (wahrscheinlich) mit Liberalismus nichts zu tun haben. Oder ist das Problem dem Liberalismus inhärent?
zum Beitrag14.03.2023 , 01:17 Uhr
Es wäre jetzt Gelegenheit, die 5%-Hürde zu kippen.
zum Beitrag13.03.2023 , 23:07 Uhr
Erstens reden wir hier von einem "GRUNDeinkommen", d.h. einfach von dem, was nötig ist, um zu existieren. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass jeder Mensch ein unveräußerliches Existenzrecht hat (und Träger von Würde ist), auch wenn er "nie auch nur einen Cent in die Sozialkassen oder Lohnsteuer eingezahlt hat". Das Existenzrecht und die Würde von irgendeiner "Nützlichkeit" abhängig zu machen, wäre ja sehr braun-schimmelig, nicht wahr?
Zweitens übersehen Sie offenbar, dass "die Wirtschaft" nicht nur aus Geldwirtschaft und Erwerbsarbeit besteht, sondern der größere Teil der in Deutschland geleisteten Arbeitsstunden (Zeitverwendungsstudie von 2013) unbezahlte Arbeit ist. Es ist überaus wahrscheinlich, dass die Leute, die "keinen Cent in die Sozialkassen...usw." doch dies und das zur allgemeinen Wohlfahrt beitragen, indem sie unbezahlte Sorge-, Demokratie oder/und schöpferisch-kreative Arbeit machen. (Während übrigens nicht jede Erwerbsabeit irgendwie sinnvoll ist, ich weise nur auf die Branchen hin, die unser Klima aus dem Gleichgewicht kicken.)
Das BGE wird natürlich genauso von allen finanziert wie andere staatliche Aufgaben, die ja auch letztlich allen zugutekommen, ob sie jetzt Lohnsteuer zahlen oder nicht bzw. ob sie irgendwas nützliches (oder schädliches) oder nichts tun.
zum Beitrag13.03.2023 , 14:11 Uhr
"Wenn man daran zweifelt, dass einem der Staat, in dem man lebt, etwas Gutes möchte, dann ist das mit Sicherheit kein guter Indikator für das Verhältnis zwischen Bürger*innen und Staat."
Das ist hier der Schlüsselsatz, würde ich sagen. Und aus genau diesem Grund sollten Menschen, denen an unserer Demokratie liegt, sich für ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle einsetzen. Ich verweise hier nochmal auf unsere Veranstaltung zum 175. Jubiläum der dt. Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche am 18.5.23 bge-rheinmain.org/...r-uns-im-jahr-2023
zum Beitrag12.03.2023 , 21:58 Uhr
Könnten Sie das bitte erläutern? Sozialhilfe ist ein Anspruch, den man in Anspruch nehmen kann? Das ist mir sozusagen zu anspruchsvoll, verstehe nicht, was Sie sagen wollen.
zum Beitrag12.03.2023 , 21:55 Uhr
Wohl eher Autonomie, Autarkie ist sowieso eine Illusion in der arbeitsteiligen Gesellschaft.
zum Beitrag12.03.2023 , 15:21 Uhr
Guter Artikel.
Interessant dazu finde ich: "International carbon charge and dividend - A practical mechanism for climate justice" von world basic income www.worldbasicinco...vidend_-_final.pdf
zum Beitrag12.03.2023 , 01:16 Uhr
Elon Musk hat sich schon mehrfach für ein Grundeinkommen ausgesprochen. Wie ernst er das meint, weiss ich allerdings nicht. Ich finde den Artikel hier etwas unklar, darin heisst es: "In der idealen Gesellschaft sollte man nur 16 Stunden pro Woche arbeiten müssen und mit 40 in Rente gehen. Alle sollten von einem einheitlichen Grundeinkommen leben." Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen MUSS eigentlich niemand mehr arbeiten, auch nicht 16 Stunden in der Woche. Andererseits würde ich sagen, dass es wohl jeder/m freigestellt sein wollte, wieviel er/sie arbeitet, bezahlt oder unbezahlt, also auch mehr als 16 Std./Woche. Und ob es ein gesetzliches Rentenalter geben muss, ist auch dahin gestellt, ich halte es da mit Ina Praetorius: twitter.com/InaPra...554372799325667329 Außerdem kommt Erwerbseinkommen oben drauf aufs BGE, es leben also nicht alle nur vom Grundeinkommen...
zum Beitrag09.03.2023 , 23:55 Uhr
Leute, also Angebetete hin oder her...Pünklichkeit, Disziplin und Leistungsorientierung in Bezug auf die Verwertbarkeit auf dem sog. "Arbeitsmarkt" als die wichtigsten Ziele der Schulausbildung erinnert doch sehr an Kaisers Zeiten. Wir leben aber im 21 Jh., ob es uns gefällt oder nicht, und einer Demokratie, die ganz andere Anforderungen an ihre Bürger*innen stellt. Sonst wird sie uns nämlich nicht lange erhalten bleiben.
In Bezug auf Bildung empfehle ich von Dr. Manuel Franzmann:
"Demokratisierung der Muße? Das bedingungslose Grundeinkommen aus bildungstheoretischer Sicht" www.youtube.com/watch?v=C1B3cfgQWGY (oder als Aufsatz: macau.uni-kiel.de/...cau_mods_00000319)
zum Beitrag09.03.2023 , 16:03 Uhr
Warum nicht gleich ein Bedingungloses Grundeinkommen für alle? Das hat den Vorteil, dass alle abgesichert sind, ein "Grunderbe" kann man verlieren durch Fehlinvestition oder Inflation. In Kenia läuft aktuell ein Pilotprojekt, das regelmäßige monatliche Zahlungen über zwölf Jahre mit Einmalzahlungen vergleicht. Würde mich wundern, wenn sich die Einmalzahlung als überlegener Ansatz herausstellen würde.
zum Beitrag09.03.2023 , 01:47 Uhr
Wir brauchen wieder richtig stramme Untertanen. Leider arbeitet unser Schulsystem in der Hinsicht suboptimal.
Früher hat man altgediente Soldaten in den Schulen eingesetzt, das waren noch Zeiten!
zum Beitrag08.03.2023 , 18:09 Uhr
Ich empfehle von David Graeber und David Wengrow "Eine neue Geschichte der Menschheit" sowie von Graeber "Schulden, die ersten fünftausend Jahre".
Ist nicht so, dass Menschen immer schon mit Begeisterung ihre Lebensgrundlagen zerstört haben.
Technischer Fortschritt funktioniert bisher ja gar nicht. Selbst wenn er funktionieren könnte...selbst bei eindeutig positiven Effizienzgewinnen kommt es dann zu Reboundeffekten, d.h. die Leute konsumieren/verbrauchen umso mehr. Technischer Fortschritt zur Lösung aller unserer Probleme ist eindeutig Wunschdenken.
Was bleibt uns also übrig, als auf die menschliche Vernunft zu setzen?
zum Beitrag07.03.2023 , 17:57 Uhr
Verstehe ich nicht. Könnten Sie das noch mal erläutern?
M.E. braucht Klimaschutz vor allem weniger Produktivismus und Extraktivismus und weniger Erwerbsarbeit. Und die Energiewende braucht Kapital, in Ordnung, aber warum muss es in den Händen weniger konzentriert sein? Heute haben wir ja eine relative hohe Kapitalkonzentration und die Leute verwenden das Geld, um in Fossile zu investieren. Und für Luxuskonsum.
zum Beitrag07.03.2023 , 17:51 Uhr
Dem schließe ich mich an.
Ich glaube die meisten Menschen werden Lebensqualität und Zeitsouveränität höher bewerten als Lebensstandard und mehr Geld/mehr Zeug - wenn sie einmal in den Genuss gekommen sind.
zum Beitrag07.03.2023 , 17:42 Uhr
Durch die erwähnten Lenkungssteuern bzw. -abgaben lässt sich aber, denke ich, vermeiden, dass dieser Konsum so umweltschädlich ist wie heute.
Außerdem würde ich erwarten, dass die Leute weniger Erwerbsarbeit machen, insbesondere weniger sinnlose und schädliche Erwerbsabeit. Viele werden also gar nicht mehr Geld, sondern mehr Zeit (und mithin mehr Lebensqualität) haben.
zum Beitrag06.03.2023 , 20:17 Uhr
Warum wird der gute Mann nicht konkreter?
Umverteilung von Reich nach Arm mit Vermögens- und Erbschaftssteuern und Bedingungslosem Grundeinkommen für alle. Lenkungssteuern auf umweltschädliches Verhalten.
Das alles so schnell wie möglich weltweit.
zum Beitrag03.03.2023 , 15:47 Uhr
Ich glaube nicht, dass es ein Problem wäre, wenn 25% der Bevölkerung nichts mehr arbeiten würden. Wahrscheinlich haben wir das heute schon, jedenfalls wenn man die, die nichts tun, und die, die destruktiv sind, (also alle "Bullshitjobs") zusammenrechnet. Wobei unser heutiges System ja Anreize setzt, Arbeit nur vorzutäuschen oder auch ganz sein zu lassen (letzteres im Niedrigeinkommensbereich, weil Erwerbseinkommen auf heutige Sozialtransfers stark angerechnet wird). Warum Leute, die gut behandelt werden und keine finanzielle Not kennen, eher kriminell werden sollten, erschließt sich mir nicht. In mindestens einem Pilotprojekt zum BGE (in Namibia) ging die Kriminalität drastisch zurück: bignam.org/ Zur Bildung verweise ich auf den Ansatz von Dr. Manuel Franzmann, das BGE als "Demokratisierung der Muße" (www.youtube.com/watch?v=C1B3cfgQWGY ). Es ist höchst fraglich, ob man Bildung durch wirtschaftliche Not erzwingen kann.
Sie schreiben immer von "arbeiten", ohne zwischen erwerbsförmiger und unbezahlter Arbeit zu differenzieren. Zu letzterer können wir ja sowieso niemanden zwingen, dennoch ist sie notwendig für das Gemeinwesen (Sorge-, Demokratie- und schöpferisch-kreative Arbeit).
Selbst wenn nur 25% der Bevölkerung erwerbstätig wären, hätten wir vermutlich kein Versorgungsproblem. (Es gab schon Prognosen, dass es weniger Leute braucht, mir fällt gerade nicht mehr ein, welche/r Wissenschaftler*in das geschrieben hat.) Das BGE braucht im Gegensatz zum Kommunismus (wie wir ihn kennen), keinen "neuen Menschen" oder so. Denn wer erwerbsarbeitet, hat mehr Einkommen als die, die nichts (oder nur unbezahlte Arbeit) machen. D.h. das BGE funktioniert sowohl für Egoisten als auch für Altruisten.
zum Beitrag03.03.2023 , 15:20 Uhr
Aber das ist in meinen Augen gerade ein (ungemein starkes) Argument FÜR ein BGE: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing."
Oder auch "adaptive Präferenz", siehe hier taz.de/Philosoph-u...kuerzung/!5916834/
zum Beitrag03.03.2023 , 01:42 Uhr
Ja, wir brauchen ein Zusammengehen von Sozialen und Ökologischen Kämpfen. Dreh- und Angelpunkt ist für mich das Bedingungslose Grundeinkommen, welches u.a. durch ökologische Lenkungsabgaben finanziert werden muss. Ein Schritt in diese Richtung wäre das "Klimageld", das im Koalitionsvertrag der Ampel steht, aber jetzt scheinbar doch nicht umgesetzt wird. Erbärmlich. Hörenswert dazu ist lagedernation.org/...ung-nachgebessert/ (ab 43:30min bis 1:13:35min)
Interessant ist auch der Vorschlag eines "Klimasolidarischen Grundeinkommens" (KSG) von Brüne Schloen, sein aktuelles Buch "Zivilisationsrettung jetzt!" ist lesenswert. Ein weiterer Aspekt ist die Besteuerung von sehr großen Vermögen oder/und Erbschaften. Denn die Überreichen zerstören mit ihrem Konsum- und ihrem Investitionsverhalten sehr viel mehr als Leute aus der Mittelschicht oder die Armen. Dem gehört ein Riegel vorgeschoben und auch diese Einnahmen gehören per BGE/KSG an alle ausgeschüttet.
Wir müssen aber auf jeden Fall weg vom Erwerbszwang und der Ideologie, dass Erwerbsarbeit einen Wert an sich darstellt. Erwerbsarbeit macht unglaublich viel kaputt, während die Leute, die (notwendige!) unbezahlte Arbeit machen, heute spätestens im Alter mit Armut rechnen müssen.
Man muss auch ohne Erwerbsarbeit ein Recht auf Existenz und grundlegende gesellschaftliche Teilhabe haben. Wenn das gegeben ist, werden die Leute nicht mehr für Fossile Industrien arbeiten, sondern sich sinnvolle Aufgaben suchen. Außerdem dürfte sich das Konsumverhalten ändern, "Frustkonsum" und dergleichen fällt weg und die Leute können ihr Leben wieder genießen und über ihre eigene Zeit souverän verfügen.
zum Beitrag03.03.2023 , 01:24 Uhr
"Wir brauchen Zuwanderung, aber wir brauchen auch Kinder"
Entschuldigung, wozu? Weil unsere Gesellschaft altert? Na und.
Wäre doch sinnvoller, unser sozioökonomisches System so einzurichten, dass die Leute nicht mehr so derbe verschlissen und allzu früh zu Pflegefällen werden. Dazu gehört ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Dazu gehören auch solche Sachen wie die Zerschlagung der Tabakindustrie oder eine Verkehrswende, so dass es sicher ist und Spaß macht, sich ohne Stahlkarosse in der Stadt zu bewegen. Und natürlich eine Wende in Landwirtschaft und Ernährung.
Es ist doch eine Art Schneeballsystem, immer mehr Leute ins Land zu holen, weil wir die, die schon da sind, möglichst schnell kaputt machen. Auch die neuen Leute werden dann - angesichts der Arbeitsbedingungen in der Pflege - irgendwann kaputt sein und dann müssen wir noch mehr Leute ins Land holen. Und Kinder kosten halt Geld (sollten ein BGE bekommen wie Erwachsene auch), auch hier gilt ja die Regel: Möglichst früh in die Fremdbetreuung (was ja mit Blick auf das Kindeswohl höchst umstritten ist), damit die Eltern sich wiederum auf dem Erwerbsarbeitsmarkt verheizen lassen können.
Übrigens: Wer einwandern will aus Neugier, Liebe oder Bildungshunger - gerne. Aber heute zwingen wir die Leute ja dazu, indem wir ihre Heimatländer zerstören. Dann doch lieber so schnell wie möglich ein weltweites BGE einführen, so dass niemand mehr aus existenzieller Not in die Emigration gezwungen wird.
zum Beitrag01.03.2023 , 00:05 Uhr
Entschuldigung, aber das ist wirklich wirres Zeug.
Wir sind alle abhängig vom "Staat" und von anderen Menschen. Erwerbsarbeit ändert daran nichts, es ist ja gerade der Staat, der Erwerbsarbeit ermöglicht (und erzwingt), der Subventionen ausreicht, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, der sein Gewaltmonopol einsetzt, damit Erwerbsarbeit andere Menschen oder/und die natürlichen Lebensgrundlagen zerstören kann (beispielsweise in der Tabak- oder der Kohleindustrie).
Auch das ganze Drumherum bestimmt "der Staat", also Steuern und Abgaben, Rentenhöhe und -alter, Krankenversicherung - aber auch das Bildungssystem, das heute stärker auf die Produktion von Arbeitskräften als von mündigen Staatsbürgern ausgerichtet ist.
"Sinnhaftigkeit ergibt sich vor allem dann wenn man über die eignen Handlungen selbst entscheiden kann und dies nicht fremdbestimmt geschieht." Das ist richtig, aber dafür muss Erwerbsarbeit eben freiwillig sein. Und deswegen führen Menschen, die nicht arbeiten müssen, ein besseres Leben als jene, die dazu gezwungen sind, jeden Job anzunehmen.
In "Jede Arbeit ist besser" klingt hingegen jener Untertanengeist an, der so viel zerstörerische Gewalt hat und letztlich auch die (immer noch recht zarte) Demokratie gefährdet.
(Dabei ist es richtig, dass "der Staat" auch ein problematisches Gebilde ist. Es ist höchste Zeit für eine weitere Demokratisierung, dazu gehören Reformen des Wahlrechts, so dass nicht mehr Millionen von Stimmen wirkungslos verpuffen, dazu gehören geloste Bürger*innenräte und nicht zuletzt bundesweite (und europaweite) Volksentscheide.)
zum Beitrag27.02.2023 , 23:58 Uhr
Ich denke es ist die LebensQUALITÄT, die zählt, nicht der LebensSTANDARD.
Das kriegen die Leute schon noch raus.
Und wieder weise ich darauf hin, dass viel Arbeit definitiv SCHÄDLICH ist, sogar für den Lebensstandard.
Lesenswert dazu ist sicherlich (obwohl ich nur Auszüge kenne):
Günther Moewes Arbeit ruiniert die Welt Warum wir eine andere Wirtschaft brauchen www.nomen-verlag.d...ruiniert-die-welt/
zum Beitrag27.02.2023 , 23:53 Uhr
Ich halte die Begründung "die Roboter nehmen uns die Arbeit ab" für das Bedingungslose Grundeinkommen für falsch und gefährlich. Siehe www.grundeinkommen...hlaraffenland.html
Wir müssen uns das BGE schon erkämpfen, ein von irgendeiner Techno-Elite eingeführtes BGE dürfte wohl kaum emanzipatorisch wirken. Daher braucht es auch die Direkte Demokratie. Wir in Frankfurt haben 12 Kriterien aufgestellt, damit das BGE emanzipatorisch wirken kann und nachhaltig ist: bge-rheinmain.org/...en-grundeinkommens
zum Beitrag27.02.2023 , 23:48 Uhr
In der Bibel heisst es übrigens: "Wer nicht arbeiten WILL, soll auch nicht essen." Erst August Bebel hat das "wollen" gestrichen.
Wahrscheinlich meinten Sie statt "unverschuldet Nichtarbeitende" eher sowas wie "selbstverschuldet Nichtarbeitende".
Ich bin nicht sicher, wo die Ablehnung eines bedingungslosen Rechtes auf Existenz und gesellschaftliche Teilhabe wirklich am größten ist. Aber natürlich gibt es interessierte Kreise, die schon immer gerne die Armen gegen die noch Ärmeren ausspielen. Ich glaube allerdings, dass das irgendwann nicht mehr funktionieren wird, insofern ist das auch keine "weltfremde Debatte", sondern eine sehr aktuelle und wichtige.
Ich glaube Ihr Arbeitsbegriff ist Quatsch, da zu eng. Viel notwendige Arbeit wird nicht bezahlt, so einiges an überflüssiger und schädlicher Arbeit wird hingegen (mitunter sogar gut) bezahlt. "Leistungsträger" sind nicht einfach die, die viel Geld verdienen.
zum Beitrag27.02.2023 , 23:33 Uhr
"In Deutschland muss Niemand verhungern oder erfrieren."
Schön wär's. Unser heutiges Sozialsystem ist so dysfunktional, dass regelmäßig Leute erfrieren und ich weiss auch von einem Fall des Verhungerns (www.stern.de/gesel...h-so-3364916.html). Wir müssen darüber hinaus davon ausgehen, dass ein guter Teil der Suizide und der Gewalt in den Jobcentern (teilweise mit Todesfolge) auf das Konto der "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"-Philosophie gehen.
Das heutige Sozialsystem wirkt äußerst stigmatisierend, weil (wie @LANKE schreibt) die Erwerbsnorm über allem steht. Außerdem muss man immer Angst haben, das Existenzminimum entzogen zu bekommen (Sanktionen). Diese Kombination ist äußerst ungesund - wie ich aus eigener Erfahrung weiss.
Auch ich glaube, dass die Menschen, zumindest die allermeisten, gerne arbeiten (im Sinne von "etwas Sinnvolles tun"), aber Arbeit ist nicht nur Erwerbsarbeit. Es gibt gigantisch viel zu tun, es ist aber nicht sinnvoll oder möglich, diese ganze Arbeit (Sorge-, Demokratie- und schöpferisch-kreative Arbeit) in die Erwerbsform zu pressen. Deswegen muss jeder Mensch existieren können ohne Erwerbsabeit oder -bereitschaft.
zum Beitrag27.02.2023 , 13:35 Uhr
Ich bin nicht sicher, ob ich Sie richtig verstehe. Die "vollkommene Entflechtung von Arbeit und Einkommen" halte ich für falsch. Die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ist auf jeden Fall angesagt. Aber das bedeutet auch, dass wer erwerbsarbeitet, ein zusätzliches Einkommen einstreichen kann. Es wird also konkret die Verbindung von Erwerbsarbeit und Existenzrecht aufgebrochen.
Was genau meinen Sie mit dem "positiven Umbau des Geldsystems"? Ich plädiere für Vollgeld: de.wikipedia.org/wiki/Vollgeld-System ab besten in Kombination mit Direkter Demokratie und einer Dividende für alle: wiki.piratenpartei...ntragsportal/PA571
zum Beitrag26.02.2023 , 22:19 Uhr
Ich finde die Diskussion zwar wertvoll, bin aber der Ansicht, dass letztlich jeder Mensch selbst entscheiden (können) sollte, wieviel Erwerbsarbeit er machen möchte. Und wieviel unbezahlte Arbeit. Und ob überhaupt Arbeit.
zum Beitrag26.02.2023 , 18:18 Uhr
Wer entscheidet eigentlich, was eine "systemrelevante Tätigkeit" ist? Wer kann ermessen, was aus Müßiggang noch für schöne Dinge entstehen können? www.scottsantens.c...-play-video-games/
Man kann diskutieren, wer wieviel gesellschaftliche Anerkennung bekommt, aber ein unbedingtes Existenzrecht muss für alle Menschen gelten. Und der Quatsch, Erwerbsarbeit als Ziel an sich anzusehen, muss ein Ende haben. bge-rheinmain.org/jobismus
zum Beitrag26.02.2023 , 18:13 Uhr
Man muss nicht unbedingt Professor sein, es reicht, dass man sich mit ethischen Fragen beschäftigt.
"Die Politik" macht das nicht gerne, denn viele ihrer Akteure lieben es, Macht über ihre Mitmenschen auszuüben. Dennoch ist es notwendig und eines Tages werden wir es von unten erzwingen. Ja, verdammt noch mal, auch der Lagerhausarbeiter oder die Putzfrau haben ein Recht auf Muße und auf ein gutes Leben.
zum Beitrag23.02.2023 , 22:15 Uhr
Ja nun, wenn die sich das ja EINVERNEHMLICH zugefügt haben, warum die dann überhaupt noch verarzten? Und warum sind schwere und gefährliche Körperverletzung Offizialdelikte, da könnte man ja auch sagen: Vielleicht hat das Opfer ja gar kein Problem damit.
Und Abrechnungen innerhalb der Organisierten Kriminalität, sind die nicht auch irgendwie "einvernehmlich"? Da besteht doch meist ein Konsens, dass alles erlaubt und "ehrenhaft" ist, außer die Behörden einzuschalten.
Das Kostenargument (Krankenkassen) finde ich hingegen schwach, Sie haben es m.E. selbst schon (weiter unten) widerlegt.
zum Beitrag23.02.2023 , 20:38 Uhr
Ich finde die Frau Prof. Fuchs hier auch zu vage.
Meines Erachtens lässt sich das Problem am besten lösen, indem man drastische ökologische Lenkungssteuern einführt, dazu satte Vermögenssteuern, so dass sich so ein "Konsumkorridor" ergibt - man kann sich halt nicht mehr alles leisten, und zwar insbesondere umweltzerstörerische Dinge nicht.
Natürlich muss man auch dafür sorgen, dass alle Menschen genug Geld haben, um über die Runden zu kommen, das reicht man einfach regelmäßig an alle aus.
zum Beitrag23.02.2023 , 20:14 Uhr
Da freuen sich dann wieder die Vertreter der Arbeitsideologie. Wie gehabt schafft der Krieg Erwerbsarbeitsplätze für viele (und natürlich Gewinne für einige). Toll! Also vielleicht doch kein Bedingungsloses Grundeinkommen, der Herr Lindner torpediert sowieso gerade alles, was in diese Richtung geplant war (Kindergrundsicherung, Klimageld).
zum Beitrag23.02.2023 , 20:12 Uhr
Steht doch im Artikel: Staatliches Gewaltmonopol. Wir lassen auch nicht verschiedene Mafia-Clans sich gegenseitig abmurksen oder Lynchmorde an Gewaltverbrechern zu.
Siehe Kommentar weiter unten: Mal einen Blick in den Kalender werfen.
zum Beitrag23.02.2023 , 15:13 Uhr
Schwieriger Punkt. Allerdings ist das BGE ja als Menschenrecht konzipiert, das allen zusteht. Die Empfänger sind also nicht mehr als "hilfebedürftig" markiert. Andere Leistungen des Gemeinwesens, die allen zustehen (Straßen und Gehsteige, subventionierter ÖPNV, subventionierte Opernhäuser und Theater etc.) werden ja auch klaglos finanziert.
Oder auch andersrum: Mit dem BGE wird anerkannt, dass wir alle "bedürftig", d.h. auf einander angewiesen sind.
Der Vorschlag eines BGE (nur) für Immigranten ist natürlich ein bisschen provokativ, könnte aber ein Anfang sein.
zum Beitrag23.02.2023 , 15:07 Uhr
Ärmere Menschen spenden auch, relativ zu ihrem Einkommen, mehr Geld für soziale Zwecke, soweit ich weiss. Ich meine, das ist sogar empirisch belegt.
“Mit dem Reichtum ist es wie mit dem Mist: Er stinkt, wenn man ihn aufhäuft, trägt aber viele Früchte, wenn man ihn ausstreut.” (Francis Bacon)
zum Beitrag22.02.2023 , 23:50 Uhr
Wir hatten hier mal die Idee, Immigranten mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen auszustatten. Sie würden dann vermutlich überall sehr willkommen sein, da sie ja kaufkräftig sind und die lokale Wirtschaft ankurbeln.
Besser natürlich, das BGE gleich für alle einzuführen: bge-rheinmain.org/...ionale-migrationen
zum Beitrag22.02.2023 , 16:41 Uhr
Planwirtschaft, also top-down-Ökonomie, ist ja nicht die einzige Möglichkeit, Dinge zu regulieren und "Raubtierkapitalisten" in die Schranken zu weisen. Der alte Gegensatz zwischen "Kapitalismus" und "Sozialismus" ist doch Quatsch. Wir brauchen eine Dezentralisierung von ökonomischer Macht, ein Empowerment für die Menschen. So dass jede/r selbst über ihre/seine Arbeitskraft entscheidet, aber auch als Konsument*in eigenverantwortlich handeln kann.
Da Frau Herrmann am Erwerbszwang festhalten will, werden auch weiterhin Arbeitsplätze um jeden Preis geschaffen werden müssen und damit bleibt der Wachstumszwang bestehen. Außerdem brauchen unglückliche Menschen viel kompensatorischen Frustkonsum.
Wer den Wachstumszwang aufheben will, muss Erwerbsarbeit und Existenzrecht entkoppeln und den Menschen die Option eröffnen, ein erfülltes Leben ohne SUV, Flugreisen, Fleisch etc. zu führen. Außerdem braucht es eine drastische Umverteilung von Reich nach Arm.
Was es nicht braucht ist eine neue politisch-administrative Elite, die den Menschen vorschreibt, was sie zu konsumieren haben und was nicht.
zum Beitrag22.02.2023 , 16:30 Uhr
1. "Derzeit gibt es soweit ich weiß keine Mehrheit für ein solches [das BGE] - ist das Thema damit durch? Eher nicht."
In Umfragen gibt es schon manchmal eine Mehrheit. Aber Umfragen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen...
2. Leistungsgeber vs. Leistungsempfänger (Altruismus): In der arbeitsteiligen Gesellschaft lässt sich Leistung nicht mehr klar einer Person zuordnen. Viele "Leistungsträger" werden heute schon gar nicht oder kaum bezahlt, insbesondere in den Bereichen Sorgearbeit, Demokratiearbeit, schöpferisch-kreative Arbeit. Vielleicht meinen Sie das nicht, aber das Konzept der FDP von "Leistungsträgern" - diejenigen, die viel Geld mit Erwerbsarbeit verdienen - ist Quatsch.
Das BGE sichert nur ein Existenz- und Teilhabeminimum. Darüber hinaus (und mehr als heute) kann es durchaus "Leistungsgerechtigkeit" geben (wieder so ein Wort...). Wer mehr erwerbsarbeitet, kriegt auch mehr Geld (was ja heute nicht unbedingt so ist, jedenfalls im Niedrigeinkommensbereich, weil Einkommen auf Sozialtransfers angerechnet wird). Daher ist das BGE nicht auf altruistische Menschen angewiesen um zu funktionieren. (Allerdings haben es Altruisten mit BGE viel leichter als heute.)
3. Das Wachstum der Gütermenge: Es gibt eben auch immaterielle Güter, die sind, soweit ich das sehe, den planetaren Grenzen nicht unterworfen, oder? Nach meinem Kenntnisstand gehen Forscher davon aus, dass das Bevölkerungswachstum abnimmt. Wenn es ein weltweites BGE gibt, fällt auch die Motivation weg, für die eigene Altersicherung möglichst viele Kinder zu bekommen.
4. Der Abwasch Es bleibt uns ja gar nichts anderes übrig, als (weiterhin) darauf zu setzen, dass Menschen das Nötige erledigen. Zwingen kann man sie auf Dauer nicht - und wer sollte dann auch entscheiden, wer welche Arbeit machen muss?
zum Beitrag22.02.2023 , 12:01 Uhr
c) und d) "Gerechtigkeit" finde ich auch sehr schwierig, deswegen habe ich das in Klammern gesetzt. Hab darüber mal bei der Piratenpartei philosophiert (www.youtube.com/watch?v=DX_l9M0VFoI ); Kernthese: Lassen wir den Begriff weg und sagen lieber konkret, was wir wollen.
Wer wieviel bekommt sollten wir per Volksabstimmung festlegen (die Höhe des BGE). Wer Dinge schafft, kann durchaus bezahlt werden (muss nicht, kann). Eine vollständige Gleichverteilung halte ich für unrealistisch und auch nicht erstrebenswert.
b) Die Gütermenge kann durchaus wachsen, die Bevölkerung dagegen hört irgendwann auf zu wachsen.
a) Das trifft nur auf einen Teil der Güter zu, vieles wird auch unentgeltlich her- bzw. zur Verfügung gestellt (Care, aber auch z.B. Open Software). Man kann Dinge auch herstellen ohne Gewinnabsicht, aus Freude am Schaffen oder weil diese Dinge einfach gebraucht werden. Geht noch besser mit BGE, denn dann hat man mehr Zeit dafür.
Es ist doch Fakt, dass wir genug Zeug haben, um alle satt zu kriegen. Trotzdem verhungern jedes Jahr mehrere Millionen Menschen. Da verstehe ich ihre Erzählung von der Knappheit nicht...
zum Beitrag21.02.2023 , 22:16 Uhr
Ich bin unsicher, ob es wirklich gelingen kann, die Ökologische Krise mit Industriepolitik in den Griff zu bekommen, also letztlich mit rein technischen Lösungen.
Scheint mir erfolgversprechender zu sein, den Zwang zum BIP-Wachstum aufzuheben und das Ziel der Vollbeschäftigung (Erwerbsarbeit für alle um jeden Preis) aufzugeben. Und in Sachen Extraktion, Produktion und Konsum zwei Gänge runterzuschalten.
In die Richtung weist m.E. das "Klimageld", welches im Koalitionsvertrag steht, aber gerade offenbar massiv ausgebremst wird, dazu lagedernation.org/...ung-nachgebessert/ (ab 43:30min bis 1:13:35min)
zum Beitrag21.02.2023 , 12:59 Uhr
Der Planet oder die natürlichen Lebensgrundlagen sind natürlich letztlich schon knapp.
Aber die produzierten Güter (davon schrieb ich) sind bei weitem nicht so knapp, dass wir uns darum streiten müssten. Sie reichen hin, dass jeder Mensch gut leben könnte (ohne Krieg und Hunger etc.), wenn sie nur einigermaßen sinnvoll (manche sagen "gerecht") verteilt wären. Und genau darum geht es mir. Da ist die Knappheit menschengemacht und wird nur vorgeschützt, um nicht an die Verteilungsfrage rangehen zu müssen und gleichzeitig den Erwerbszwang (für alle, die nicht reich erben oder reich heiraten) aufrecht zu erhalten.
zum Beitrag20.02.2023 , 22:02 Uhr
Mich überzeugt weder Ulrike Herrmanns Kriegsplanwirtschaft, noch Karl-Martin Hentschels Erzählung vom guten BIP-Wachstum.
Meines Erachtens müssen wir weniger (erwerbs-)arbeiten, weniger produzieren und konsumieren (v.a. natürlich was materielle, rohstoffintensive Dinge angeht). Auf der anderen Seite muss der Bereich der unbezahlten Arbeit gestärkt werden (Sorgearbeit, Demokratiearbeit, schöpferisch-kreative Arbeit). Dafür braucht es ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, und zwar so schnell wie möglich weltweit. Unterm Strich gewinnen wir Zeitsouveränität und Lebensqualität und können auf Jobismus (bge-rheinmain.org/jobismus), Extraktivismus, Produktivismus und Konsumismus verzichten.
Der Schlüssel ist also, das "Wer nicht arbeitet (oder arbeiten will), soll auch nicht essen" außer Kraft zu setzen und jedem Menschen ohne Stigmatisierung und übertriebene Bürokratie die Existenz (und grundlegende gesellschaftliche Teilhabe) zu sichern. Dann können wir endlich aufhören Krieg gegeneinander um angeblich knappe Güter zu führen - und gegen unsere Mitwelt / unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Ob das BIP dann wächst, stagniert oder schrumpft ist in Wirklichkeit ziemlich egal, wie auch die Frage, ob wir dieses sozioökonomische System dann 'Kapitalimus', 'Sozialismus' oder ganz anders nennen.
zum Beitrag19.02.2023 , 17:16 Uhr
Es fehlt in der Tat allerorten an politischer Bildung. In der DDR galt Arbeitszwang und die Vollbeschäftigungsideologie - wie bei uns.
zum Beitrag19.02.2023 , 00:45 Uhr
Ulrike Herrmann kann ich nicht wirklich ernst nehmen. Ihre Analyse mag noch bis zu einem gewissen Grad hinhauen (wie ARGIE schreibt, kommt es auch darauf an, was man unter Wachstum überhaupt versteht), ihr Lösungsvorschlag mit der Kriegsplanwirtschaft (nicht in diesem Artikel) ist einfach albern.
Um aus dem Zwang zum BIP-Wachstum rauszukommen, braucht es ein BGE. Dazu dürfte folgende Veranstaltung interessant werden: 27.02.: Abendvortrag von Ronald Blaschke: „Warum stützt ein BGE eine Postwachstumsgesellschaft? Hauptthesen und ihre Begründungen” www.fribis.uni-fre...hre-begruendungen/
zum Beitrag18.02.2023 , 19:38 Uhr
naja, rechts ist doch gerade ein taz-Artikel zum Thema Transformation verlinkt:
"Wolf Lotter zum Grundeinkommen: Nervensäge rettet Marktwirtschaft
Das Grundeinkommen ist die alte Nervensäge der Sozialreformen. Doch in der Krise kommen gerade die nicht mehr dran vorbei, die sie jetzt noch schrecklich finden."
taz.de/Wolf-Lotter...inkommen/!5916671/
Das was Ulrike Herrmann so von sich gibt - die britische Kriegswirtschaft - ist hingegen doch wirres Zeug. Meines Erachtens Kein konstuktiver Beitrag.
zum Beitrag18.02.2023 , 17:14 Uhr
"Die Eitelkeit der BIEN-Miglieder, alle ein zu hohes Grundeinkommen zu verfechten, steht dem Projekt im Weg."
Naja, die BIEN-Defintion des Grundeinkommens lässt die Höhe offen. Es sind eher die deutschen BGE-Leute, die ein hohes Grundeinkommen fordern, ohne freilich konkret zu werden.
Ich denke allerdings, dass es richtig ist, ein BGE in existenz- und teilhabesichernder Höhe zu fordern. Es muss allerdings auch noch einige andere Kriterien erfüllen, siehe: bge-rheinmain.org/...en-grundeinkommens
zum Beitrag14.02.2023 , 18:17 Uhr
Ein bisschen fällt es m.E. auch in die Kategorie: Wir schaffen jetzt was gutes für die Umwelt. Obwohl es oft für "die Umwelt" besser wäre, einfach weniger zu bauen, sie einfach in Ruhe zu lassen. Umweltschutz als Wachstumsmotor. Und sonst machen wir so weiter wie immer. Schafft natürlich auch wieder Arbeitsplätze usw.
Was die Frage Asphalt oder Schotter angeht, bin ich allerdings für ersteren. Denn damit werden diese Wege auch für Inline-Skater befahrbar, was ich sehr schätze.
zum Beitrag13.02.2023 , 17:00 Uhr
So richtig und gut es ist, so viele Menschen wie möglich zu retten - warum unternehmen wir keine vergleichbaren Anstrengungen, damit Leute nicht mehr verhungern müssen oder an vermeidbaren Umweltgiften wie z.B. Tabakrauch verrecken? Erscheint mir ziemlich unlogisch (und auch unethisch).
zum Beitrag12.02.2023 , 14:00 Uhr
Das klingt naiv bis zynisch.
Politische Führer in sogenannten "Entwicklungsländern", die ihrem Land etwas Gutes tun wollen, werden relativ schnell durch Druck aus dem Globalen Norden abserviert, im Extremfall durch Einsatz von Militär oder/und Geheimdiensten.
zum Beitrag12.02.2023 , 01:09 Uhr
Warum gibt es denn diese Zolleskalation? Im Wesentlichen doch mal wieder, um Arbeitsplätze in den Industrienationen zu schützen. Sonst spräche wohl nichts dagegen, dass wir nicht nur Rohstoffe, sondern auch Fertigwaren aus dem Globalen Süden importieren. Dann würden wir halt weniger arbeiten (und weniger exportieren) und dabei vielleicht sogar besser leben als heute. Zeitwohlstand wäre so ein Stichwort. Und die Leute anderswo würden auch zu einem gewissen Reichtum kommen.
Die Frage ist, ob wir Abstand nehmen wollen von der Herrschaft des Menschen über andere Menschen. Und dazu gehört neben dem Schuldenerlass auch die Aufhebung des "nur wer arbeitet, soll auch essen" (August Bebel 1883, Franz Müntefering 2006). Es wird Zeit für die Einführung eines weltweiten Bedingungslosen Grundeinkommens, sodass alle Menschen auf diesem Planeten eine Chance auf ein gutes Leben haben.
zum Beitrag12.02.2023 , 00:41 Uhr
"So wird die Notwendigkeit, in Berlin zehntausende Wohnungen zu bauen, von keiner Partei angezweifelt. Dabei wäre das aus klima- und umweltpolitischer Sicht ein Fiasko."
Diese Notwendigkeit besteht nur, weil die Menschen unbedingt irgendwelche, oft unnötige oder schädliche, Erwerbsarbeit machen müssen und diese Jobs eben nur in großer Zahl in den Metropolen zu finden sind. Das Rezept dagegen ist relativ einfach und es liesse sich durchaus Wahlkampf damit machen: Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, so dass die Leute sich auch da, wo sie wohnen, eine Existenz aufbauen können.
Die LINKE hat sich unlängst in einem Mitgliederentscheid für's BGE entschieden, bei den GRÜNEN steht es immerhin als Fernziel im Grundsatzprogramm. Selbst dran schuld, wenn diese Parteien jetzt nicht in die Pötte kommen, ihre an sich guten Ansätze auch im Wahlkampf zu kommunizieren.
zum Beitrag11.02.2023 , 00:19 Uhr
Ja, natürlich. Heute sind Arbeitsplätze wichtiger als Menschenleben oder die Bewahrung der Lebensgrundlagen. Das ist allerdings nicht naturgegeben oder gottgewollt, sondern menschengemacht. Daher können wir es auch ändern.
zum Beitrag11.02.2023 , 00:17 Uhr
die Frage ist halt, ob man in der Sache was erreichen will...
zum Beitrag07.02.2023 , 21:29 Uhr
...geht - das übliche Totschlagargument gegen jede Bemühung der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen - ist die Diskussion wieder mal zuungunsten der Klimaschützer entschieden.
zum Beitrag07.02.2023 , 21:25 Uhr
Ja, die Klimabewegung müsste sich auch noch mit der Sozialen Frage beschäftigen. Insgesamt haben zu viele Leute zu viele finanzielle Sorgen, um sich über "größere Probleme" wie Klima-, Arten- oder allgemein Umweltschutz überhaupt Gedanken machen zu können.
Ökologische und Soziale Frage müssen zusammen gedacht werden, sonst werden wir mit beiden nicht fertig.
Spätestens wenn es wieder um ARBEITSPLÄTZE
zum Beitrag05.02.2023 , 12:27 Uhr
Oh, wir haben alle unsere Probleme. Das ist nicht der Punkt. Aber die Dame posiert mit der Zigarette. Andere werden dafür sogar bezahlt - von der Tabakindustrie. Das Rauchen öffentlich zu zelebrieren, nützt nämlich nur denen.
zum Beitrag04.02.2023 , 20:27 Uhr
Was macht die Klimaschützerin denn mit der Zigarette? (siehe z.B. www.spektrum.de/ne...-und-tier/1688004)
Mit dem Satz "Die ökologische Transformation in einer Demokratie muss immer auch die soziale Frage im Blick haben." hat sie aber Recht. Deshalb Bedingungsloses Grundeinkommen für Alle, finanziert u.a. durch Lenkungsabgaben auf CO2-Emissionen bzw. Einpreisung von externen Kosten durch Umweltschädigung jeder Art.
zum Beitrag01.02.2023 , 21:46 Uhr
Ja, ohne sozialen Wandel laufen wir in die Ökologische Katastrophe. Für manche keine wirklich neue Erkenntnis.
Leider versuchen noch zu viele, das Klima zu schützen ohne die Soziale Frage zu berücksichtigen, und andere kämpfen für soziale Gerechtigkeit, ohne die ökologischen Grenzen zu beachten. Das ist jedenfalls meine Wahrnehmung.
Wir versuchen, beides zusammenzubringen - und dazu noch mehr Demokratie. Siehe unsere kommende Veranstaltung in Frankfurt anlässlich 175 Jahren dt. Nationalversamlung in der Frankfurter Paulskirche: bge-rheinmain.org/...r-uns-im-jahr-2023
zum Beitrag25.01.2023 , 23:34 Uhr
Ich denke, diese Entscheidung hilft dabei, Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.
zum Beitrag24.01.2023 , 00:40 Uhr
Also ich habe schon lange den Eindruck, dass das Auto - ähnlich wie die Zigarette - ein Freiheitssurrogat ist. Leute, die sonst sehr wenig Kontrolle über ihr eigenes Leben haben und wenig Spaß oder Zeitsouveränität, brauchen so etwas. Beides stinkt und schädigt auf vielfältige Weise andere Menschen und die Umwelt.
Dazu kommt natürlich noch das Arbeitsplatzargument, wie immer. Was für die Tabakindustrie lächerlich ist, weil sie seit Jahrzehnten hochautomatisiert ist (und vornehmlich Arbeitsplätze - auch für Kinder - im Globalen Süden schafft, siehe unfairtobacco.org/ ), scheint auch im Falle der Autoindustrie übertrieben (www.bund-naturschu...-der-autoindustrie )
Wir sollten den Menschen endlich Macht über ihr eigenes Leben geben...
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