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meine Kommentare
15.12.2024 , 21:14 Uhr
Urheberrrecht ähnelt meines Erachtens dem Patentrecht. Es schützt Urheber- und Erfinder*innen davor, als Obdachlose zu sterben. Es kann aber auch missbraucht werden, was z.B. von ,,no patents on seeds" angeprangert wird oder von der Initiative ,,Wir sind die Urheber". Darin heißt es unter anderem: ,,Der [ ...] behauptete Interessengegensatz zwischen Urhebern und ,,Verwertern" entwirft ein abwegiges Bild unserer Arbeitsrealität." (www.wir-sind-die-urheber.de/)
zum Beitrag19.10.2024 , 08:40 Uhr
Man kann als Lehrerin oder Lehrer bei der Einkommenssteuererklärung über die Verpflegungspauschale einen Teil des Geldes beim Finanzamt zurückbekommen.
zum Beitrag19.10.2024 , 08:36 Uhr
Anträge für Klassenfahrten müssen mittlerweile bis zu 1,5 Jahre im Vorfeld gestellt werden, weil man sonst keine Plätze mehr bekommt für die Schulklasse. Egal ob die Niederlande Reiseziel sind oder Hamburg.
zum Beitrag14.09.2024 , 04:50 Uhr
Verstehe was Sie meinen, wir alle seien nicht ,,rechts" sondern ,,normal". Das erinnert an diesen AfD-Slogan...
Ich gehe aber eher davon aus, dass wir Opfer rassistischer Diskurse sind, die u.a. bei Verteilungskämpfen entstehen. Denn es gibt für ALLE einen Mangel an Wohnraum, Kitaplätzen, guter Bildung, Umverteilung von oben nach unten. Statt Austeritätsbekämpfung wird ein ,,Sündenbock" gesucht und à la ,,Radfahrermodell'' nach unten getreten und nach oben gebuckelt. Unten sind gerade ,,die Syrer'' und ,,die Afghanen''. Das islamistische Attentat in Solingen wird instrumentalisiert. Ich finde das ungerecht und beschämend. Den Rassisten nützt es.
,,Wir schaffen das" ist da kein Schönwettermotto sondern eine mutige Aussage. Zu diesem Mut gehört dann auch Selbstkritik.
Ich merke ja an mir kaum noch, wie ich mitgehe, im Diskursfieber:
Lea Reisner hat Recht, wenn sie sagt: ,,Rassistisch-völkische Träume werden mittlerweile selbst von linksliberalen Parteien umgesetzt.'' taz.de/Landkreista...216&s=Lea+Reisner/
Auch Dinah Riese kritisiert das Diskursfieber: ,,Es ist wie ein Rausch." taz.de/Spitzentref...627&s=Dinah+Riese/
zum Beitrag13.09.2024 , 03:45 Uhr
Wir haben als Staatsaufgabe mal angesehen, ,,unsere Freiheit auch am Hindukusch zu verteidigen". Meines Erachtens bringt Emran Feroz eben gerade Verständnis für staatliche Aufgaben auf. Viktor Orbáns ,,Politik" zu betreiben gehört nicht dazu. Auch kein (bundes)polizeiliches ,,racial profiling".
Wenn das so weitergeht und wir auf warnende Stimmen nicht hören, leben wir bald alle in einem Land wie Ungarn. Wer das will, sollte doch dahin auswandern.
zum Beitrag13.09.2024 , 03:32 Uhr
Mein Eindruck ist: Der Autor beschreibt, wie wir alle nach rechts gewandert sind und wandern. (Ein ,,tut so als ob" kann ich nicht erkennen.)
zum Beitrag04.09.2024 , 16:45 Uhr
Der Begriff der ,offenen Gesellschaft‘ kann für Linke eigentlich kein ,leitkultureller’sein, da Popper den Marxismus ablehnte und geradezu bekämpfte. Auch ist eher kontraproduktiv, siehe die Kritik unten von Franzose, wenn man schwierige Bedingungen geradezu negiert und stattdessen vor allem Forderungen aufstellt, statt konkrete Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ein Artikel von Pro Asyl zum Thema , Geflüchtete ohne Identität‘ wäre vielleicht hilfreicher, als wenn gefühlt alles mit allem kombiniert wird (,offene Gesellschaft‘, Rassismus, Situation in Flüchtlingsunterkünften, Menschen ohne Papiere).
zum Beitrag03.09.2024 , 21:33 Uhr
,,Dagegen machte den großen, von J. L. Borges bewunderten Lyriker J. R. Becher [...] die Lebenslüge seiner sozialistischen Offizialexistenz psychisch kaputt.''
Wenn man ein aktuelles Zeitzeichen auf WDR 5 zu Erich Mühsam hört, erfährt man, dass Becher nicht nur sich selbst belogen hat, sondern auch z.B. Mühsams Ehefrau Zensi denunzierte und somit bis 1954 in den Gulag schickte:
www1.wdr.de/radio/...ordung-kz-100.html
Auch W. Emmerich sieht in seiner unerreichten ,,Kleine[n] Literaturgeschichte der DDR" (Luchterhand, 1981 und 1989) Becher sehr kritisch:
,,Nicht das kritische Aufarbeiten der Widersprüche in der eigenen Nationalhistorie war seine Sache, sondern die traumhafte, sich identifizierende Erinnerung an ein Deutschland und seine Kultur, deren barbarische Grundelemente systematisch ausgespart wurden." (Emmerich 1989: S. 83). Und:
Brecht formulierte ,,bereits im Exil'':
,,Seh ich dich so in vielerlei Gedichten Zu längst zerstörten Häusern Steine schichten [...] Dann fürcht ich, du vergisst, dass deine Hand Nach einem Bild greift, nicht nach einem Land [...] (zitiert nach Emmerich 1989, S. 85)
zum Beitrag03.09.2024 , 06:21 Uhr
Als '69 geborene Westlerin machte sich '89 bei mir ,Aufbruchsstimmung' breit. Wie konnte diese friedliche Revolution gelingen? Was kann man davon lernen? Wie kann man zusammenwachsen und etwas Gutes für alle schaffen? Was kann Neues entstehen?
Ich sah dagegen Kanzler Kohl und das Versprechen von den blühenden Landschaften sehr kritisch. Bald erschien alles wie eine feindliche turbokapitalistische Übernahme.
Inzwischen weiß man, welche Hölle die 90er im Osten waren.
Aber die Mehrheit in Ost und West wollte es damals doch so? Da konnte man wohl nichts machen? So schien es und so scheint es mir jedenfalls bis heute: Wenn man neoliberale CDU-Politik kritisch sieht, gilt man schnell als ,,Bolschewist" oder ,,linksversifft".
Ich empinde Äußerungen wie die von Merz (und Alsleben auf X, Sabine am Orde berichtet am 2.9.) nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen als hetzerisch und extrem populistisch. Zwei Drittel derer, die zur Wahl gingen, haben damit aber gar kein Problem, im Gegenteil.
Wer davon ausgeht, dass ein gerechtes und solidarisches Miteinander ohne Nationalismus und Rassismus auf dieser Welt möglich ist und sein muss, steht im Abseits, egal wo er/sie/es sich aufhält.
zum Beitrag22.08.2024 , 21:32 Uhr
Ein sehr lehrreicher Artikel und viele interessante Kommentare! Danke! Als naiver und nicht-vernetzter Mensch dachte ich all die Jahrzehnte, ,antideutsch‘ sei ,anti-nationalistisch‘, ,anti-kapitalistisch‘, ,anti-selbstgefällig-erinnerungskulturalistisch‘. Ich dachte, man sieht halt viele Kontinuitäten vom Wilhelminismus zum Nationalsozialismus zu den Auschwitz-Prozessen zu den NS-Kontinuitäten in der Justiz, im BND, in der Politik, im Rentensystem/ Prnsionswesen ( s. Freisler-Witwe) etc. Antideutsch ist, wer findet, dass NICHT genug getan wurde und wird, um ein , Nie wieder!‘ zu gewährleisten. Wer findet, dass man zu wenig Kapitalismuskritik zulässt, was wiederum die Ungleichheit und den Rassismus verstärkt. Wer findet, dass Zivilcourage zu wenig gelehrt, hochgehalten und gewertschätzt wird. Obwohl sie uns schützen könnte, als einzige, vor dem ,wieder‘.
zum Beitrag21.08.2024 , 09:48 Uhr
Hendrik Bolz und Don Pablo Mulemba leisten wichtige Arbeit. Anna Hollandt fordert am Ende: ,,Wir müssen Lösungen diskutieren''.
Einen Teil der Lösung findet man im besprochenen Podcast: Soziale Isolation ist ein Problem. In der Pandemie war es besonders schlimm. Aber auch schon in den 80ern und 90ern lebten Kinder und Jugendliche isoliert. Grit Lemke beschreibt in ihrem Buch ,,Kinder von Hoy", dass die Erwachsenen eigentlich nur am Arbeiten waren, im Kombinat, vor der Wende. Auch im Westen hat man keine Zeit mehr für die Kinder. Kindheit und Jugend soll in der Ganztagskita und der Ganztagsschule stattfinden.
Freie Räume, Safe Spaces, am Nachmittag und Abend, in Jugendtreffs etc. gibt es kaum noch. Rechtsextreme Jugendclubs machen aber Angebote, inclusive ,,Weltanschauung''/ rassistischer Ideologie.
In der TAZ gibt es aktuelle Artikel von und mit engagierten Frauen aus der Gegenbewegung. Sie machen Lösungsvorschläge:
taz.de/Linke-Gruen...&s=Rothe+Beinlich/
taz.de/Kultur-in-O...571&s=Anna+Stiede/
Auch Klaus Theweleit und Wolfgang Gessenharter haben viel erforscht.
Vielen Frauen geht es jetzt ums Handeln!
zum Beitrag04.08.2024 , 19:57 Uhr
Lieber Herr Dilger,
viele Ihrer Artikel begeistern mich seit Jahren, ob in der TAZ oder in der ila www.ila-web.de/
Auch besitze ich Bücher von Ihnen.
Mit diesem Artikel und DIESEM Satz darin haben sie mir aber die seit Jahren größte Freude bereitet, obgleich ich ob des Inhalts nicht weiß, ob ich Heulen oder Ko**en soll:
,,Das wohlbegründete Misstrauen gegen die USA und deren Interventionen seit 200 Jahren schlägt allzu oft in ein krudes Schwarz-Weiß-Denken um, das die Politik Beijings oder Moskaus noch heute in einem erstaunlich milden Licht erscheinen lässt."
Damit haben sie in einfachen Worten die ganze gottverdammte Misére auf den Punkt gebracht!
Ich weiß keinen Ausweg und kann nichts tun, fühle mich nach der Lektüre aber nicht so ganz alleine mit meinen Sorgen. Das ist schon viel!
Danke für Ihre ganze Expertise, Kompetenz und Mitteilungsbereitschaft!
Danke auch an TAZ und Ila!
Ein Fan.
zum Beitrag09.07.2024 , 04:57 Uhr
Beschämend: Dem jungen Mann wurde signalisiert, er gehöre dazu, um ihn leichter abschieben zu können?! Diese Vorgehensweise ist aus meiner Sicht moralisch verwahrlost und macht mir regelrecht Angst. Wem fällt so etwas ein und wer führt so etwas aus? Am Ende haben alle wieder ,,nur ihren Job gemacht". Hilfe!
zum Beitrag05.07.2024 , 23:20 Uhr
Ich halte es durchaus auch für eine natürliche und gute Reaktion, dass man an die Zukunft und die Jugend glaubt, angesichts von Tod und Zerstörung durch den Aggressor. Auf jeden Fall sollten wir Kinder wertschätzen. Nicht als überflüssig erklären.
zum Beitrag05.07.2024 , 23:16 Uhr
Im Artikel geht es an einer Stelle um den C1- Sprachnachweis, der ja nah am muttersprachlichen Niveau ist. Ich empfinde die Hürden vielfach als zu hoch. Man kann zum Beispiel auch ein guter Mathelehrer mit B2 sein. Und on Thea Job weiter Deutsch lernen. Ähnlich gelagert ist der erforderliche B2-Abschluss in vielen Zusammenhängen. Ich wohne in einem kleinen Dorf in Niedersachsen. In unmittelbarer Nachbarschaft leben zwei gut qualifizierte Ukrainerinnen, die seit zwei Jahren Deutsch lernen und B1 geschafft haben. Man kann sich super mit ihnen unterhalten, auch über das Weltgeschehen. Sie wollen einfach nur ihre Familien ernähren. Brauchen B2. Bekommen in ihren Deutschkursen vermittelt, nicht gut genug zu sein… Die privaten Sprachkursanbieter müssen Profit machen und profitieren auch, wenn Kursteilnehmer durchfallen, weil sie dann wiederholen und nochmal gefördert werden. Es geht teilweise um die Profite der Sprachschulen, nicht um die Menschen und Familien.
zum Beitrag29.06.2024 , 06:28 Uhr
Ich finde wichtig, was Sie hier sagen, auch wenn man sich schon wieder angreifbar mcht, was die Kommentare zeigen.
Beim Katjes-Konkurrenten Haribo stört es mic seit Jahren, dass man in Deutschland so gut wie keine veganen Angbote findet. Ich möchte vor allem Gelatine vermeiden, aus Tierwohlgründen und weil ich die Ausbeutung von Menschen in der global aufgestellten Fleischindustrie, z.B. das ,,System Tönnies" (erschienen beim Verlag ,,Die Buchmacherei") ablehne. Von daher war mir Katjes bisher quasi immmer ,,die Rettung'' und wird es auch weiter bleiben, wenn ich mal ein bisschen unvernünftig sein und einkaufen will. Ich finde schade, dass ausgerechnet Katjes jetzt so ein schlechtes Feedback bekommt! Aber es führt wohl kein Weg daran vorbei. Greenwashing ist eine Seuche und dient dem Tierwohl und fairen Arbeitsbedingungen und dem Klimaschutz gar nicht, eher im Gegenteil.
zum Beitrag29.06.2024 , 06:15 Uhr
,,Gegen Linke zeigt er (der Staat) Härte."
Generell kann ich dazu wenig sagen, aber in diesem konkreten Fall ist mein Eindruck:
,,Gegen Rechte und Rechtsextremismus haben der deutsche Staat und die EU zu wenig einzuwenden, wenn es um Ungarn geht."
Es regt keinen auf, was in Ungarn passiert, bis auf Menschen wie Maja T., dabei ist in Ungarn Horthy mittelerweile nicht nur rehabilitiert sondern er dient auch der Identitätskonstitution. Beispiel dafür sind nicht nur gewaltverherrlichende Nazi-Aufmärsche, mit denen V. Orban kein Problem hat, im Gegenteil, sondern auch von der EU genehmigte Konzepte zur Kulturhauptstadt-Auswahl Veszprém 2023:
In Veszprém wurde im letzten Jahr die Statuen von ,,Staatsgründer König Stephan und Königin Gisela" gehuldigt, mit Flyern und Führungen. Dabei fiel unter den Tisch, dass diese Statuen 1937/1938 unter Horthy angefertigt und aufgestellt wurden, in der dunkelsten Zeit Ungarns was die Kollaboration mit Nazi-Deutschland und den Antisemitismus betrifft.
Man pilgert nach Veszprém und versichert sich seiner Identität, die nur auf Abgrenzung nach außen beruht: Stephan I. war vor allem brutaler Christianisierung verpflichtet, gegen die ,,Heiden".
zum Beitrag20.06.2024 , 22:03 Uhr
um vom Holocaust traumatisierten zu sein, muss man nicht zum Judentum konvertiert sein.
zum Beitrag16.06.2024 , 07:51 Uhr
,,Hört man sich in der Ökonomenszene um, besitzt Kooths durchaus einen guten Ruf. Als Direktor der Konjunkturabteilung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft arbeitet er regelmäßig zusammen mit anderen Ökonomen führender Institute an einer Gemeinschaftsprognose."
Das Kieler Institut hat in der Vergangenheit bereits bestimmte Interessen vertreten:
Es expandierte in Kriegszeiten und war ,,Helfershelfer der Nazis'' (Gunnar Take), Das Institut war weder unabhängig noch sauber, so Takes Kritik im Zeitzeichen des WDR, das das niederträchtige Verhalten des Instituts gegenüber dem Ökonomen Gerhard Colm, von den 30ern bis in die 60er Jahre, beleuchtet:
www1.wdr.de/radio/...-todestag-100.html
Colm war 1925 bis 1933 in Kiel, ging dann ins Exil, war Begründer der Währungsreform 1948.
Colm plädierte ökonomisch für ,,lenkende Eingriffe". Er sah vor dem Hintergrund er 30er/40er Jahre als Wissenschaftler eine wichtige Rolle staatliche verantwortungsvollen und rationalen Handelns weltweit. ,,Gerhard Colm wies auf die Rückwirkungen der Staatsausgaben auf den volkswirtschaftlichen Kreislauf hin." de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Colm
zum Beitrag04.06.2024 , 22:47 Uhr
Sowohl Russland als auch der Westen haben Afghanistan schweres Leid und Unrecht zugefügt. Afghanen haben immer wieder an die Versprechen der Besatzer geglaubt, ihr Leben in Gefahr gebracht und geholfen, wie auch Hans Geißendörfer in seinem Film ,,Zwischen Welten" mit der Figur des Tarik bereits 2014 sehr eindrucksvoll zeigte: de.wikipedia.org/wiki/Zwischen_Welten
Menschen wie Tarik haben ihr Leben riskiert, sind gestorben, sitzen in Afghanistan fest, müssen um ihr Leben und das ihrer Familien bangen, müssen Angst haben wieder abgeschoben zu werden, sobald sie es in ,,den Westen" schaffen, müssen befürchten, mit dem Messerattentäter von Mannheim in einen Topf geworfen zu werden...
Die Liste des Leids ist lang, auch Emran Feroz hat es kürzlich in der TAZ thematisiert und auf den Punkt gebracht:
,,Über diese namenlosen Helden spricht heute niemand. Stattdessen wird der Terror wieder einmal „anders“ und „fremd“ gemacht.'' taz.de/Rassismus-n...Attentat/!6011704/
Nur weil z.B. Stephan Ernst oder die NSU-Mörder Mundlos und Böhnhardt Terroristen waren, sind es nicht alle Hessen oder Thüringer! Und man kann sie nicht abschieben. Man muss damit umgehen!
zum Beitrag02.06.2024 , 12:48 Uhr
,,Bidens „Inflation Reduction Act“ zeigt Wirkung, von der Leyens Deal nicht".
Darf man diese beiden denn theoretisch überhapt vergleichen?! Biden geht es um die Inflationsbekäpfung, von der Leyen, in der Tehorie zumindest, um Umweltschutz/ Klimaschutz?!
zum Beitrag31.05.2024 , 20:16 Uhr
Betroffen sind wir aber trotzdem alle. Ich wünsche mir auch einen Aufschrei. Und viele viele Stimmen in der anstehenden Kommunalwahl für M. Reinhardt. Wir brauchen ihn!
zum Beitrag09.05.2024 , 20:22 Uhr
,,Wo wären wir wohl heute, wenn Tesla nicht auf dem Markt erschienen wäre und einfach E-Autos incl. Ladeinfrastruktur gebaut hätte?''
Sie haben (leider?!) Recht!
Man muss Musk dankbar sein!
Er hat der Deutschen Autoindustrie gezeigt, dass es geht: Ohne ihn würde man uns immernoch weismachen, dass es nicht ohne den Verbrenner geht! Das glauben heute nur noch die WAGENKNECHTE!
Elon hat vorgemacht, dass E-Autos PS-stark funktionieren; man muss ihm dafür dankbar sein, auch wenn man den vielen kritischen Kommentaren hier gleichzeitig von Herzen zustimmt!
zum Beitrag05.05.2024 , 17:53 Uhr
Luise Pusch mit ihren fast 80 Jahren hat kürzlich (April '23) in der TAZ alles Wichtige zum Gendern gesagt:
,, Allerdings habe nicht ich das Binnen-I erfunden, sondern ein Schweizer Journalist namens Christoph Busch. Aber ich habe es als kreative Lösung im gesamten deutschsprachigen Raum propagiert.
Bis heute finde ich das Beharren von LinguistInnen nicht einleuchtend, warum das Deutsche sich auf das generische Maskulinum beschränken sollte. Dafür gibt es sprachwissenschaftlich keinen vernünftigen Grund außer dem, dass Frauen unsichtbar bleiben sollen. Für diesen Zweck ist das generische Maskulinum unübertroffen. ...
Sprache ist ja immer im Wandel, es hängt an den Sprechpraxen, wie sich welches Neue durchsetzt.''
,,Jetzt alles mit Sternchen * und Gender-Gap _ beziehungsweise Glottisschlag?''
,,Ich plädiere erst einmal dafür, dass nichts wie bei einem Diktat vorgeschrieben wird. Sprache entwickelt sich, wie die deutsche Sprache seit Jahrhunderten auch.
...
Eigentlich bin ich für eine Fusion aus Binnen-I und Genderstern, aber das lassen wir jetzt mal.
Wichtig ist mir, dass das Sternchen nicht als Platzhalter interpretiert wird, wie beispielsweise in „Leser*innen“. Denn damit stünde das Maskulinum, hier „Leser“, für die Männer, das Sternchen für die Diversen, und danach die Endung „innen“ für uns Frauen. Das ist nicht einleuchtend, sondern kränkend.''
taz.de/Die-Lobbyis...435&s=Luise+Pusch/
zum Beitrag29.04.2024 , 09:12 Uhr
Vielleicht haben Sie ja Recht mit Ihrer Kritik, aber das war ja nicht der Grund, warum das Format ,,gecancelt" wurde, wenn man dem Artikel folgt!
WIR (Zitat eines aktuellen Buchtitels vom Bundespräsidenten) brauchen Deluxe-Satire UND die ,,Intensivstation'' !! Und viele Formalte mehr, deren satirische Küchemsser nicht scharf genug gewetzt werden können, wenn wir unsere Jugend und alle, die an das Gute im Menschen letztlich glauben,
NICHT den Populisten überlassen wollen!! (siehe z.B. Bosettis Kritik an Merz und Söder): www1.wdr.de/mediat...opulismus-100.html
NICHT den ,,AfD-Tiktok-Formaten" (siehe auch die Kritik des ,,Stoersenders" unten im Kommentar) überlassen wollen!!
... oder siehe die Kritik von Böhmermann am ,,Zeit-Podcast für die Jugend'' am Anfang dessen letzter Sendung zu Hanau: www.zdf.de/comedy/zdf-magazin-royale !
zum Beitrag08.04.2024 , 09:16 Uhr
Ich verstehe, dass Ihnen die Entscheidung Mukherjees richtig und wichtig erscheint, aber nicht Ihre Argumentation bzw den darin enthaltenen Wissenschaftsbegriff und den Vorwurf des ,,Versteckens" (als sei die Wissenschaft nur eine Art ,,Trojanisches Pferd" für Meinungen, bei missliebigen Wissenschaftler*innen).
Kriegsführung, autoritärer Staatsumbau, Rassismus, Faschismus, Korruption - das sind doch auch Gegenstände wissenschaftlicher Untersuchung, nicht nur ,,Meinungen", oder?
Und wer sich als Wissenschaftler*in in einer Petition äußert, ,,outet'' sich doch auch ein Stückweit, mit allen Konsequenzen, die er oder sie vielleicht sogar zu tragen vorbereit ist.
zum Beitrag07.04.2024 , 16:13 Uhr
,,Vor Hanau war ich auch nicht aktiv, mein Alltag ging nach den Anschlägen in Solingen oder Mölln weiter."
So ging es mir auch, jedoch war ich nach den NSU-Morden bereits etwas sensibler geworden, spätestens nachdem Mely Kiyak analysiert und kritisiert hatte, dass es damals zu keinen Demonstrationen kam in der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Sogar dann nicht, als klar war, dass es sich beim NSU um rassistische Täter handelte und die Ermittlungen rassistischerweise zunächst von ,,Morden im Mileu" ausgegangen waren und die Angehörigen der Opfer verdächtigt hatten.
Wir demonstrieren nicht, wir leiden nicht mit, wir fühlen nicht mit, wenn wir die Opfer als ,,die Anderen" sehen. An diesem Emtpahtie-Mangel erkennen wir unseren eigenen Rassismus. Deshalb ist es gut, dass bei den Demos gegen die AfD endlich auch alle betroffen zu sein scheinen! Hoffentlich sind wir wirklich ein Stück weiter gekommen!
Bei den Morden in Hanau und Halle gab es diese Identifikation noch nicht bzw. viel zu wenig. Obwohl wir spätestens nach der NSU-Gewalt alle ,,weiter'' hätten sein müssen. Weiter in unserer Fähigkeit zur Identifikation und zur Empathie.
Der DGB NRW warnte bereits 2020 vor den ,,Remigrationsplänen" von Höcke und Co: nrw.dgb.de/archiv/...-be05-001a4a160123
Auch das hat uns alle noch viel zu wenig aufgescheucht.
Rassismus fängt bei den Vorstellungen von ,,ethnischer Homogenität'' an, die die Rechten uns von außen aufzwingen wollen und die wir aber auch bereits internalisiert haben. Der Kampf gegen Rassismus ist immer auch ein Kampf gegen sich selbst, wie Çetin Gültekin in diesem Interview in aller Offenheit bekennt.
So wie er wünsche auch ich dem Buch „Gökhan Gültekin. Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland“, dass es zu einer verbreiteten Lektüre wird. Ein Film von Steven Spielberg müsste den Bogen noch weiter spannen. Zu Halle, Mölln, Solingen, Rostock-Lichtenhagen, dem NSU und viel mehr. Und unser aller Rassismus anklagen.
zum Beitrag07.04.2024 , 14:59 Uhr
,,Innerhalb des Landes sind die Liberalen in die Ecke gedrängt." heißt es im Artikel.
Aber auch: ,,Vor nicht allzu langer Zeit waren die Straßen voll mit blau-weißen Fahnen und Menschen, die die Demokratie des Landes retten wollten. Seit einer Woche sind sie zurück."
Das gibt doch Hoffnung, selbst wenn Hoffnung angeblich nur etwas für Feiglinge sein sollte!
Man muss an etwas glauben und dafür kämpfen. In Israel ist es die Demokratie. Viele der Demonstranten vor dem 7. Oktober, die gegen Netanjahu auf die Straße gingen, kämpften dafür und waren mutig. Wer jetzt (wieder) gegen Netanjahu demonstriert, hat doch einen ,,Fluchtpunkt", eine Vorstellung von einer besseren Welt, in der vielleicht sogar für Demokratie und Freiheit gekämpft wird! Im Artikel wird zitiert:
„Wir müssen das Wort Hoffnung neu definieren. Vielleicht ist nur dies noch geblieben: Die Hoffnung auf einen Wandel, ohne zu wissen, wie der aussehen soll.“
Starke Worte und Taten, die auch denen Hoffnung machen, die sich außerhalb Israels und Gazas befinden und sich Sorgen machen!
Wenn ich zu diesen Menschen Kontakt haben könnte, würde ich hinfliegen. Ich würde die Tickets buchen und hätte auch ein paar Setzlinge im Gepäck, wenn auch wohl keine Bäume! Denn ja, wir wissen es noch nicht, wie der Wandel aussehen kann!
zum Beitrag07.04.2024 , 14:23 Uhr
,,Die liberale Gesellschaft funktioniert nur ohne Angst."
Stimmt das denn wirklich? Kommt das nicht einer Verunglimpfung des Liberalismus nahe?
Liberalismus und Demokratie haben für mich große Schnittmengen, und für letzteres muss man doch sein Leben lang kämpfen, wenn es einem wirklich wichtig ist.
Demokratien müssen z.B. Minderheiten und ihre Freiheiten schützen. Auf dieser ,,Baustelle''' kann man Angst haben, seit es die Bundesrepublik gibt. Fritz Bauer war so ein Kämpfer.
Man musste und muss Angst haben, dass Antisemitismus und Rassismus gewinnen. Man musste und muss dagegen kämpfen, auch und gerade, wenn man sich auf der Seite der Mehrheit wähnt. Die Freiheit des vermeintlich Anderen gilt es zu verteidigen.
Dann benötigt man keine ,,Kriegsmatrix", sondern man kämpft sein Leben lang für die gute Sache und gegen die Zwangsläufigkeit der Gesetze von ,,Masse und Macht", wie sie schon Elias Canetti untersucht und auf den Punkt gebracht hat.
Auch der anti-autoritär und liberal eingestellte Schwiegersohn des hier interviewten Psychologen hat vielleicht aus diesem Grund den Weg als Soldat gewählt: Nicht um die Freiheit ,,seines Volkes" zu verteidigen, sondern die Freiheit an sich. Für sich, seine Kinder und alle anderen.
Gegen Netanjahu wurde vor dem 7. Oktober mutig demonstriert und inzwischen wieder. Viele der Demonstrant*innen sehen sich sicher als Kämpfer*innen für Freiheit und Demokratie, an sich und für alle.
zum Beitrag02.04.2024 , 12:55 Uhr
Wahrscheinlich musste er wegen der Pensionsansprüche so lange warten. Und bestimmt geht es bald lukrativ weiter für ihn.
zum Beitrag14.03.2024 , 08:36 Uhr
Die Gefahr besteht immer, EU-Richtlinien werden ja auch bei der Umsetzung in den Mitgliedsstaaten manchmal verwässert. Aber: Immerhin kann man sich darauf berufen.
Die Freiheit der Waren und der Märkte sind nicht wichtiger als das Recht, kein Sklave sein zu müssen.
Wer danach ruft, ,,Fluchtursachen und deren Folgen'' (Migration) zu ,,bekämpfen'' und gleichzeitig gegen das EU-Lieferketten-Gesetz und das EU-Verbot von Zwangsarbeit ist, will gar nicht für auch nur irgendetwas kämpfen sondern immer nur lobbyieren. Ekelhaft.
zum Beitrag07.03.2024 , 08:16 Uhr
Victor Orban hat ,,Pannonien'' meines Wissens auch bereits entdeckt, in seinem Kampf gegen die ,,gemischtrassige Welt", eine Ideologie, die er unter anderem jährlich im rumänischen Băile Tuşnad (Tusnádfürdő) ausbreitet. Unpolitisches oder unhistorisches Winzertum gibt es im Grunde nicht, z.B. auch die Deutsche Weinstraße wurde von den Nazis erfunden und die Aufarbeitung geschieht so langsam. Wir sollten die Vielfalt als Wert hochhalten, auch wenn wir Wein genießen. In Sopron kann man zum Beispiel römische Mauern und eine Synagoge besichtigen, es gibt auch einen Wein-Genuss-Wanderweg, der allerdings wieder aktiviert werden müsste, einige der eingezeichneten Orte sind inzwischen geschlossen.
zum Beitrag03.03.2024 , 14:44 Uhr
Für Correctiv und die Demokratie wird es sich hoffentlich auch lohnen, indem z.B. das Buch von Marcus Bensmanns (u.a.) ,,Der AfD-Komplex" ab dem 23.März Spiegel Bestseller wird und mindestens einen Spitzenplatz bei Amazon erreicht.
Man kann es hier vorbestellen:
shop.correctiv.org...bestellung/SW10118
Außerdem ist Correctiv auf der Leipziger Buchmesse vertreten und kommt aktuell zu vielen Lokalveranstaltungen, zum Beispiel am 4. März nach Freiberg und am 20. März nach Minden.
Der ,,Erkenntnisgewinn'' dürfte nach meinem Dafürhalten groß sein. Correctiv kommentiert Vosgerau aktuell zum Beispiel so:
,,Nach der Veröffentlichung unserer Geheimplan-Recherche im Januar folgte die AfD ihren gewohnten Kommunikationsmustern. Kurz gesagt: Sie jammerte und inszenierte sich als Opfer einer Verschwörung von Presse und Polit-Elite. Die Verdrehungen und Falschbehauptungen, vor allem aber die Täter-Opfer-Umkehr, die aus den Reihen der AfD kamen, waren in ihrer Dreistigkeit zum Teil kaum zu ertragen. [...] Seit Jahren arbeitet die AfD daran, eine eigene Gegenöffentlichkeit aus Sozialen Netzwerken, rechten Bloggern, Influencern und alternativen Medien zu schaffen, in der sie den Ton bestimmen und Narrative diktieren kann. Gegenrede ist nicht gewollt, die Stichwortgeber definieren, wer die Guten und wer die Bösen sind, und entfremden ihre Anhänger mit dem gebetsmühlenartigen Mantra von der Lügenpresse immer stärker von einer objektiven Berichterstattung.
Über dieses Netzwerk haben sich auch Vosgerau und seine Anwaltskanzlei Höcker in den vergangenen Wochen medienwirksam in Szene gesetzt. Auch hier ist die Verdrehung der Tatsachen schon fast beeindruckend. In zwei von drei Punkten bekamen wir Recht. Entfernen mussten wir zehn Wörter, die in keiner Weise relevant waren, aus einem Text, der rund 4500 Wörter umfasst."
zum Beitrag01.03.2024 , 20:04 Uhr
Ja! Und der Privatunterricht findet oftmals bei den eigenen Lehrer*innen, aber außerhalb des Unterrichts statt! Teilweise sogar in den Räumlichkeiten der Schule!
Anders ist das ,,osteuropäisch-russische Curriculum" nicht zu schaffen und die Lehrer*innen könnten sich und ihre Familien anders auch nicht finanzieren.
Klaus Iohannis und seine Frau waren auch ,,PrivatschullehrerInnen'' (versteuert wurde und wird dieses Geld in Rumänien definitiv nicht, das gehört zur Alltagskorruption in Rumänien, die keinem mehr wirklich als solche begreiflich wird). Iohannis und seine Frau haben sich über die Nachhilfe Häuser finanziert, das ist in der rumänsichen Presse sogar behandelt worden. Als Präsident hat ihn das ganze Thema nie interessiert, er hat keine Abhilfe geschaffen und hat auch kein Unrechtsbewusstsein, was das eigene Verhalten betrifft.
zum Beitrag01.03.2024 , 19:57 Uhr
Ja! Volle Zustimmung! Und die TAZ berichtete darüber in der Vergangenheit bereits sehr viel kritischer:
,,Da ist Andrea Wolfer, deren Eltern sie zum Exportkind – so nennen es manche in Rumänien – erzogen haben, ausgebildet für ein besseres Leben im Westen.''
Schulen mit deutscher Abteilung (oftmals von ehemals von Siebenbürger Sachsen um die Jahrhundertwende gegründete Schulen) bilden vor allem ,,Exportkinder" aus: taz.de/Kinder-des-Umbruchs/!5644643/
zum Beitrag29.02.2024 , 09:28 Uhr
Haben Sie die Rede denn gehört, um von ,,Floskeln" sprechen zu können?
Er hat seine Rede nicht nur in einem Land gehalten, in dem ,,Antisemitismus blüht" und für ,,Israelfeindschaft herhält", sondern auch in einem Land, in dem Nazi-Höcke gewählt werden will, in dem die AgD-Jugendorganisation verfassungsfeindlich ist und in dem Österreicher mit feuchten Träumen von ,,völkischer Reinheit'' schon wieder ,,willkommen sind" (siehe das ,,Martin Sellner is welcome" Foto im Bericht der TAZ über Vorgänge in Chemnitz).
Es wird höchste Zeit, dass Deutschland sich mit den Opfern des aufblühenden Faschismus in Israel solidarisiert und die Gefahr endlich erkennt, der alle ausgesetzt sind, die Netanjahu und seine Regierungspolitik kritisieren:
Die Siedlerbewegung Gusch Emunim ist laut Uriel Tal und Saul Friedmann eine ,,israelische Version des Faschismus" (Friedmann 2023, S. 25).
Netanjahu unterstützt außerdem die ultrarechte libertäre Organisation Kohelet, die ,,seit etwas zehn Jahren einen Regimewechsel in Israel zugunsten eines extremen religiösen Nationalsimsu fördert." schreibt Saul Friedländer 2023 in ,,Blick in den Abgrund. Ein israelsiches Tagebuch". Dort heißt es weiter:
,,Offenbar setzt Kohelet etwa 150 Forscher ein, die von einem Mosche Koppel koordiniert werden, um ihre Ideen an verschiedene Minister, Knesset Mitglieder und hohe Beamte zu übermitteln. ... Kohelet wird offenbar von zwei amerikanisch-jüdischen Milliardären, Jeffrey Jass und Arthur Dantchik, finanziert, die unter anderem die Randalierer des Sturms aufs Kapitol am 6. Januar 2021 finanziell unterstützt haben. Nette Leute." (S. 55)
Das Vereinigte Tora-Judentum versucht, zusammen mit der Regierungskoalition, neue Klauseln in das Rückkehr-Gesetz einzufügen; es soll nur für ,,Volljuden" gelten, nicht für Enkel aus ,,Mischehen'' (,,Vierteljuden"). Friedländer fragt sie: ,,Erinnert sie das an nichts?" und kommentiert ,,Was für eine Schande!'' (S. 23) Netanjahu ist für Friedländer ein ,,Mafiatyp" (S.38)!
zum Beitrag26.02.2024 , 09:56 Uhr
,,Was wollen die mit Ricarda Lang?''
Ich denke, es dient auch dem u.a. bei der AfD verbreiteten aggressiven Antifeminismus.
Diese ,,archaisch" (H. Zippert)-martialisch-chauvinistische Aktion diente auch in Magedburg nicht nur der Verunglimpfung von Ricarda Lang als Frau und Grüne sondern als Scharnier der Verbreitung der Erzählung vom Erfolg der AfD-Groß-Mann-Ideologie, wie sie M. Krah und anderen vorschwebt (siehe letzte Böhmermann-Sendung).
Heinz Zippert dazu: ,,Dann folgt die Biberacher Bauern-Blockade, und den Abschluss bildet die Schorndorfer Schlangen-Schmähung, wo eine Weibsperson symbolisch und lautstark beschimpft wird." www.welt.de/debatt...urerbe-werden.html
Im O-Ton und mit Gewinn ab Minute 20 nachzuhören auf Satire de Luxe: www1.wdr.de/radio/...ts-deluxe-100.html
zum Beitrag25.02.2024 , 14:04 Uhr
Danke für die Klarstellung! Die KI hat eine Textsortenkompetenz und Kollokationskompetenz und beherrscht die Wahrscheinlichkeitsrechnung auf der Grundlage des Korpus, mit dem sie gefüttert wurde. Aber sie hat kein Bewusstsein und keine Wertvorstellungen. Wie es im Kommentar an anderer Stelle gefordert wird: Der Prompt wäre interessant, wenn man die Vorwürfe wirklich ausräumen wollte.
zum Beitrag20.02.2024 , 10:06 Uhr
Vielen Dank für diesen Beitrag und den Hinweis auf das Buch, dessen Verfassen einen großen Kraftakt darstellen muss. Ich habe es mir bestellt und die Hoffnung, dass das Buch hilft, die niederträchtigen verkrusteten Tiefenschichten unseres Rassismus (im Fall Hanau vor allem gegen Menschen, die als Muslime gelesen werden) aufzudecken und zu bekämpfen:
Die TAZ-Berichterstattung hat geholfen, dass das Gedenken auf Hanaus Friedhof nicht ungefragt instrumentalisiert wird: Wichtiger als ,,gute Presse'' ist das genaue Hinschauen, das Aufarbeiten und das Ziehen von Konsequenzen! Den Friedhof ungefragt zum Ort der Trauerfeier machen zu wollen, zeigt unseren selbtsbezogenen, empathiebefreiten Alltagsrassimus. Hoffentlich hat man eine Lektion gelernt.
Mich interessiert, welche Konsequenzen Hanaus Polizei bisher gezogen hat. Versteht sie, dass sie unter starkem Rassismusverdacht steht? Sieht die Hanauer Polizei ein, dass sie ein Problem hat? Wird aktiv daran gearbeitet, dass es keine Wiederholung gibt?
Ich bin sicher, dass die Lektüre von ,,Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland" in einem Lesekreis der Polizeidienststelle zum Beispiel helfen könnte. Überzeugte Nazis und Rassisten sollte man jedoch aus dem Dienst suspendieren.
Demonstrationen zum Gedenken der Ermordeten von Hanau sollten von niemandem instrumentalisiert werden. Hier muss sich auch die Antifa fragen (zumindest in Bielefeld am 19.2.24), ob z.B. "Refugees welcome"-Rufe nicht auch eine Form von unreflektiertem Rassismus darstellen, indem sie ,,alles ,,Fremde'' in einen Topf werfen''. Wir wissen nicht, wie die Ermordeten zum Thema Migration standen. Wir wissen aber, dass ein waffenbesitzender Rassist sie ermordete, sie durch den Notausgang nicht fliehen konnte, die Polzei nicht auf Notrufe reagierte und der Vater des Attentäters die Hinterbliebenen tyrannisiert. Was sind die konkreten Konsequenzen? Wie kann ,,Nie wieder!" von uns Alltag-Rassist*innenernst genommen werden? Çetin Gültekin hilft uns!
zum Beitrag02.02.2024 , 08:54 Uhr
Wenn man den diesen Beitrag von Hannes Koch zum Thema liest, sieht man auch die Chancen und die Freude an Regelungen. Auf der ,,anderen Seite", bei den Produzent*innen:
,,„Zum ersten Mal hören uns die deutschen Unternehmen zu“, sagt der Gewerkschafter aus Pakistan. "
taz.de/Deutsches-L...432&s=Hannes+Koch/
Im Kommentar weist ein Leser darauf hin, dass es dann auch starke Kontrollmechanismen und Strafverfolgung braucht. Nicht so wie im deutschen Bau zum Beispiel.
Aber in der deutschen Fleischindustrie hat man durch das Verbot von Sub(sub)unternehmertum ja jetzt auch für bessere Arbeits- und Lebensbedingugnen gesorgt (viele sind Arbeiter*innen mit Familien in der Heimat, Rumänien u.a.)
zum Beitrag01.02.2024 , 10:01 Uhr
Monokausale Erklärungen sind schwierig, befördern Autoritätshörigkeit, und wir wissen wohin das führen kann.
Auch ist Ihre spätrömische Dekadenzkritik, mit dem wenig überzeugenden Buchmessen-Exempel und vielleicht ohne dass Sie es wollen, sehr nah an der rechtsextremen Ideologie, die mit dem Slogan ,,Ende der Party!" unser Land verunglimpfen und spalten will.
Gilda Sahebi hat einen sehr guten und beeindruckenden Kommentar verfasst. Sie erklärt die Funktionsweise rechter Diskurse geradezu in Einfacher Sprache und auf höchstem Niveau. Wir alle werden auch dann Opfer dieser Diskurse, wenn wir sie nachplappern!
Bei der CDU/ CSU ist dringend Reflexion nötig im Zusammenhang mit der Hetze gegen den Doppelpass, der 2000 von rot-grün stärker möglich gemacht wurde, immer noch restriktiv. Die Zahl der vom ius solis betroffenen Kinder und Jugendliche liegt bei ca. 600 000 (siehe Link der bpb). Diese verschwindend geringe Zahl, und das ius solis generell, ennervieren CDU-Politiker dermaßen, dass sie diese Menschen bis zum Äußersten kriminalisieren und zu ,,Abschiebungskandidaten'' machen.
Alexander Hoffmann und Markus Söder müssten dringend eine Fortbildung zum Thema ,,ius sanguinis und deutscher Rassismus" bei Gilda Sahebi besuchen, wenn sie ,,ihr Land" wirklich lieben sollten.
,,Kinder mit zwei ausländischen Elternteilen, die über das Geburtsortprinzip (ius soli) seit 2000 mit Geburt in Deutschland auch die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten, zusätzlich zu derjenigen der Eltern (§ 4 Abs. 3 StAG). [...] Damit summiert sich die Gesamtzahl dieser Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf derzeit rund 601.000 Personen bundesweit.
www.bpb.de/themen/...zahlen-und-fakten/
zum Beitrag31.01.2024 , 09:23 Uhr
,,Üben sie an dem angeblichen „Volksfeind“ Verhaltensweisen ein, die 1933 zur Staatsräson werden?"
Auf jeden Fall waren die dann '33 schon ,,geübter"...
Außerdem geübt im Entfesseln ,,vaterlandsverräterischer" Diskurse, was '33 - '45 auch vorbereitet hat, und was bis heute gezielt eingesetzt wird, um Gegner*innen loszuwerden. Gustav Landauer durfte kein Patriot sein, durfte nicht dazugehören, weil er (zu) links war/ zu sehr Gutmensch war. Man musste ihn ,,häßlich machen" und verunglimpfen um ihn loswerden zu können, ähnlich bei Kurt Eisner. Einer wie Eisner durfte nicht als Patriot ,,durchgehen''; dabei wäre er lieber gar nicht in die Politik sondern hätte gerne als Literaturwissenschaftler eine deutsche Literaturgeschichte geschrieben, war also auch ,,Geistesmensch''!
Opfer dieser ausgrenzenden Diskurse werden wir alle auch, indem wir sie mittragen! Im FREISTAAT Bayern gibt es z.B. kein nennenswertes Gedenken an den ,,Namensgeber''. Söder ignoriert Eisner in seinen Reden, wie die TAZ schon berichtete.
Und auch Oskar Maria Graf, ein Zeitgenosse Tollers, nur ein halbes Jahr nach ihm geboren, machte sich in und mit seinem Roman ,,Wir sind Gefangene" 1927 über Eisner lustig. ,,Wir sind Gefangene" wurde ein Erfolg. Graf distanzierte sich später in einem Nachwort ein Stückweit. Aber auch er tapste also in die Falle, einen Gutmenschen und Geistesmenschen als Feind zu sehen/ auszugrenzen/ nicht als Gegenüber ernst zu nehmen.
,,Wie sein Gefolgsmann Ernst Toller ist Eisner kein ferngesteuerter Bolschewist, sondern ein Unabhängiger Sozialdemokrat mit anarchischen Neigungen.''
Das durfte auf keinen Fall so gesehen werden, musste als Extremismus verunglimpft werden; mit Worten und mit Gewalt. So trieben es Hitler und seine Anhänger sehr früh und waren damit sehr lange erfolgreich. Viel zu lange. Beziehungsweise: Es hätte niemals soweit kommen dürfen!
Diese Buchempfehlung dient auch einem ,,Wehret den Anfängen!" - ,,Lernt aus der Vergangenheit!''
Danke, Kurt Darsow!
zum Beitrag31.01.2024 , 08:20 Uhr
,,Heimat ist etwas, wo man sich wohlfühlt, wo man sich zu Hause fühlt, bei Einwanderern können das durchaus auch zwei Länder sein."
Endlich sagt das mal jemand aus der CDU! Man möchte am liebsten eintreten und für den Antrag stimmen!
Als Biodeutsche fühle ich mich aktuell in DREI Ländern Zuhause: Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen! (Geburt/ Kindheit/ Jugend; berufliche Tätigkeit; Wohnort).
zum Beitrag31.01.2024 , 08:04 Uhr
,,Nicht zu schnell ,,Städter'' schreiben",
möchte ich gerne noch hinzufügen!
Bei der Demo am Sonntag (28.2.) in Melle waren es 4000, viele aus den umliegenden ,,Stadtteilen", die eigentlich Dörfer sind (Neuenkirchen (und Schiplage), Buer (und Rabber) etc.) waren auch dabei! Es lohnt sich, die Proteste in den kleineren Städten genauer anzuschauen! Wer macht sich denn da alles auf den Weg und wie viele sind es im Verhältnis, wenn man es auf die Proteste der größeren Städte umrechnet?! Melle konnte da z.Bsp. mit Bielefeld mithalten, denke ich. Denn da kamen gestern Abend ,,nur" 25 000, aber die schafften es sogar in die Tageschau (30.1.24) !!
zum Beitrag28.01.2024 , 06:45 Uhr
Der Abstand zwischen Union und AfD ist sicher nicht klein, wenn man allein an Walter Lübcke denkt. Und die von Ihnen geschilderte Vereinnahmung von vielen Seiten (Veranstalter*innen, Fahnenschwenker*innen, Informationsständler*innen, Stickerträger*innen und ,,Serap Güler-Schicker*nnen") empfinde ich als demotivierend und geradezu paralysierend. (Danke aber für die sensible Schilderung!)
Trotzdem empfinde ich den Kommentar von Sabine vom Orde als etwas zu blauäugig. Dinah Riese hat es meines Erachtens kürzlich treffender auf den Punkt gebracht; was das Problem ist und was zu diskutieren ist: die Nähe der CDU zu extremen Vorstellungen ,,ethnischer Homogenität'' und ,,Deutschtums/ Germanentums''. (z.Bsp. Festhalten am ,,ius sanguinis'', Ablehnung des Doppelpasses mit dem Argument, das ,,Volk würde abgeschafft''...).
Folgt man Dinah Riese, so müssen wir alle (auch die auf der Bühne stehenden, auch die Applaudierenden) unseren Rassismus und unsere Überheblichkeit stärker in den Fokus nehmen: taz.de/Rechtsruck-...-Diskurs/!5983190/
Sie formuliert es positiv: ,,Dazu würde gehören, das Bekenntnis zu einem modernen Einwanderungsland SELBSTBEWUSST für sich stehen zu lassen."
PS: Was Sie als ,,eigene Sache" der Seebrücke bezeichnen, empfinde ich als unser aller Sache, auch wenn nicht alle applaudieren. In Europa ist es möglich geworden, die Seenotretter*innen als Kriminelle zu sehen! Unabhängig davon wie man Flucht und Migration sieht, muss uns das doch erschrecken, über uns selbst! Allein diese Denkbarkeit. Es zeigt Erschreckendes: Menschen mit Überlegenheitsgefühl auf der einen Seite und Menschen, die nicht nicht des Lebens wert erachtet werden auf der anderen Seite. Wie beim Rassismus.
zum Beitrag27.01.2024 , 05:33 Uhr
Was die Dringlichkeit betrifft, so habe ich versucht darzustellen, wie dringlich wir in Deutschland seit Jahrzehnten vor allem unseren ,,arischen Mythos" (nach L. Poliakov, ,,Der Arische Mythos. Zu den Quellen von Rassismus und Nationalismus'') aufarbeiten müssten! Darüber hinaus glaube ich nicht, dass nur ,,Biodeutsche" rassistisch sind und empfinde außerdem die EU-Politik nicht nur ,,demokratischund liberal", sondern auch rassistisch.
zum Beitrag26.01.2024 , 08:56 Uhr
Danke! Wir alle sind rechts, rassistisch, kolonialistisch-ausbeuterisch ..., ob wir es wollen oder nicht. Es geht um überfällige und permanente Aufarbeitung, Reflexion, und Stärke. Gesellschaftlich, institutionell, und individuell. Sektkorken oder ,,Wir sind mehr!"-Rufe etc sind eher deplaziert und machen mich traurig, so geht es mir, als sogenannte Bio-Deutsche, die ihren Stammbaum aber weder vorzeigen kann noch will, auch.
Ich möchte auch nicht von STEINmeier verinnahmt werden, der sich einfach nicht bei Murat Kurnaz entschuldigt und den ,,Asylkompromiss'' der Anfang 90er kürzlich guthieß.
Warum ging Kohl 1992 nicht nach Mölln? Es waren ,,die Anderen", die da Betroffenen waren... www.dw.com/de/m%C3...ssismus/a-63839476
NSU, Halle, Hanau (Hanau: es gibt keine Trauerbeflaggung an hesssischen Schulen oder bundesweit, zum Beispiel) ... . Da gibt es noch viel Aufarbeitung zu leisten; immer sind es ,,die Anderen", die betroffen sind. Das ist einfach Teil (Großteil!) unseres Problems!
Statt Trauer, Fassungslosigkeit und Wut kommt jetzt ein Protest mit Spaß und Sektkorken? Soweit sind wir noch lange nicht und vielleicht gibt es auch gar keinen Anlass dafür.
zum Beitrag08.01.2024 , 09:45 Uhr
Der ,,Kapitalismus''
- in Griechenland ähnelt er eher einer Planwirtschaft, siehe TAZ, taz.de/Nea-Dimokra...riechenland+Laden/
- hängt am Tropf des Marketings, nicht umgekehrt.
Wir alle fallen täglich ständig darauf rein. Aber anders geht es halt nicht.
Manchmal trifft es die Besten und Klügsten unter uns so heftig, dass sie sich schon nichts anderes mehr vorstellen können oder mögen, wie die Kommentarspalte an vielen Stellen zeigt.
zum Beitrag14.12.2023 , 06:01 Uhr
Gesamtschulen sind bereits ,,homogenisiert‘, weil die ,,Gymnasiast/innen fehlen. Die weitere ,,Homogenisierung‘ in Erweiterungs- und Grundkurse funktioniert gar nicht, das wissen alle, die in Grundkursen unterrichten. Auch gibt es keine individuelle Förderung, die Förder-/Forderkonzepte funktionieren nicht. Wegen Personalmangel, Unterfinanzierung und mangelnder Professionalität, Überforderung und, ja, Bias, der Lehrerinnen und Lehrer. Und Schulleitungen, denen es nur um die Aussendarstellung geht/ gehen muss, in der Konkurrenz der Schulsysteme. Ich habe 18 Jahre an verschiedenen Gesamtschulen in NRW unterrichtet. Es funktioniert nicht, sondern wird schöngeredet.
zum Beitrag13.12.2023 , 06:10 Uhr
,,Steuerrecht ist das zweitschärfste Eingriffsrecht des Staates in die Rechte seiner Bürger nach dem Strafrecht."
Das sah Gerda Hofmann laut ZDF-Recherche genau andersherum, als sie 2015 als Leiterin der Abteilung Vermögens- und Erbschaftststeuer in ihrem Haus das Eckpunktepapier zu einer Neuregelung entwickelte, das die ,,Verschonungsbedarfsprüfung" einführte, die z.B. dazu führte, dass Mathias Döpfner bei der Springer- Schenkung GAR KEINE Steuern an das Land Brandenburg zahlen musste, was Esther Schweins und Jochen Breyer zwischen der 34. und 38. Minute in der im Artikel genannten Recherche darlegen.
Die BEAMTIN leitet die Abteilung anscheinend nach wie vor und sieht sich als ,,Handwerkerin'' mit einem ,,Steuerverhinderungswerkzeugkoffer'' für besonders aggressive Reiche, die ihre Steuern nicht mehr nur ,,gestalten" (Jochen Breyer) sondern geräuschlos eliminieren wollen.
zum Beitrag29.11.2023 , 10:59 Uhr
1. Klasse hat man Platz! Und früher in den Abteilen auch!
Die Deutsche Bahn und der Aktiengang sind das Problem, nicht unsere individuelle physische, pschische oder oder mentale Verfasstheit! Wir sollten uns von der Profitgier nicht auch noch pathologisieren lassen bzw. selbst pathologiseiren!
zum Beitrag29.11.2023 , 09:03 Uhr
Die ,,Schocktherapie", im Sinne Naomi Kleins, ist eher D. Tusk zuzuschreiben. Bei der PIS stiegen die Renten. Die PIS hat von der neoliberalen Schocktherapie der Vorgänger profitiert, wodurch die Grundaussage des Artikels gestützt wird: Austeritätspolitik befördert Nationalismus und Faschismus.
zum Beitrag20.11.2023 , 01:12 Uhr
Welche ,,wichtigeren DINGE (?)" denn?!
Es wäre wichtig gewesen, Menschen wie Ludwig Baumann zu Vorbildern zu erklären und in Schulen einzuladen. Mit Schülerinnen und Schülern diskutieren zu dürfen (,,Sind Deserteuer Helden?"). Das hätte der bundesrepubikanischen Nachkriegsgesellschaft bis in die 90er Jahre und bis heute sehr gut getan.
Stattdessen hat Adenauer z.B. mit aus dem Strafvollzug vorzeitig entlassenen Wehrmachtsgenerälen die Bundewehr aufgebaut (Edgar Selge nennt in ,,Hast du uns endlich gefunden'', (2023 S. 247), die Namen Kesselring, von Manstein, von Mackensen, Gallenkamp, Mälzer, Simon, von Falkenhorst, Schmidt, Wolff).
Ludwig Baumann musste sich stattdessen ein Leben lang im Abseits wiederfinden und alle Kräfte für den Kampf um Rehabilitation einsetzen.
Das war ungerecht, unmenschlich und hat uns allen in der dt. Gesellschaft nicht gutgetan, was man , ,,mit Verlaub'', z.B. auch an der Empathielosigkeit und Dreistigkeit Ihres Kommentares erkennt.
Natürlich ist Desertieren ein Straftatbestand, aber es muss eben auch gefragt werden dürfen, ob Desertion in einem Unrechtsstaat nicht straffrei sein muss, sobald dieser Unrechtsstaat abgeschafft wurde und sogar zu einer vorbildlichen Tat werden kann.
,,Unrecht kennt keinen Verrat." sagte Fritz Bauer: www.deutschlandfun...erstorben-100.html
Auf der einen Seite sterben Deserteure wie Ludwig Bauer vorbestraft und/ oder entwürdigt und auf der anderen Seite wurden zu Tode verurteilte Kriegsverbrecher wie Kesselring und von Manstein (das ,,Massaker von Simferopol'') innerhalb kürzester Zeit wieder entlassen und von Adenauer als ,,Wahlkampfhelfer" (Selge, S. 251) eingesetzt. Waren das etwa die ,,wichtigeren Dinge der Nachkriegsjahre"?! Sicher nicht! Im Gegenteil: Es hat uns allen geschadet und schadet uns noch! Ein Film wie der von Annette Ortlieb ist wichtiger denn je!! Danke, auch für den Artikel dazu!
zum Beitrag16.11.2023 , 08:45 Uhr
Sobald Rechtsextreme das Sagen haben, ist man in keinem Land mehr sicher.
,,Laut Shota Kincha, einer Forscherin des in Tbilisi ansässigen Human Rights Education and Monitoring Centers, werden Veganer und andere Menschen mit "alternativen Lifestyles" von Rechtsextremen oftmals mit Homosexuellen und Immigranten in einen Topf geworfen."
www.vice.com/de/ar...aurant-angegriffen
,,Der Angriff passt dabei genau ins Bild der immer größer werdenden Sorgen bezüglich der Rechtsextremen in Georgien."
Das Konstrukt ,,sicheres Herkunfsland" gehört daher abgeschafft. Es dient nur der Hetze, Spaltung und Selbstdarstellung.
Es gibt keinen sicheren Ort. Nirgends.
Deshalb muss das Grundrecht auf Asyl hochgehalten werden, in Deutschland und in der EU. Allein schon weil niemand sicher sein kann, es nicht selbst mal zu benötigen, auch ein Herr Linnemann nicht.
Die ,,Neuregelung" in Deutschland 1993 war ein Fehler und gab und gibt den Rechtsextremisten und Rechsextremistinnen Auftrieb. Das weiß Herr Steinmeier und gießt trotzdem Öl ins Feuer. Man fühlt sich von ,,Biedermann und den Brandstiftern" regiert.
Als freiheitsliebende oder grüne Partei kann man bei dieser ,,Liste" nicht weiter anknüpfen, es sei denn man lässt sich gerne von anderen vor sich hertreiben.
zum Beitrag15.11.2023 , 09:39 Uhr
Man sollte nicht nur den Mindestlohn bei der ,,Lohnabstandsdebatte" (falls sie überhauptsinnvoll ist, siehe die Kommentare hier) in den Blick nehmen, sondern auch bestimmte TARIFVERTRÄGE. Als ungelernte/r Verkäufer*in verdient man zum Beispiel 12,50 Euro die Stunde. Das ist nur 0,50 Cent über dem Mindestlohn...
Und bedeutet unter anderem, dass, selbst wenn man in einer 40-STUNDEN-WOCHE knechtet, man es nichtmals schafft, aus der sogenannten ,,Midi-Job-GLEITZONE" herauszukommen!!
de.wikipedia.org/wiki/Midijob
zum Beitrag13.11.2023 , 16:04 Uhr
Palästina und Israel sind mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Völkermord an den Jüdinnen und Juden sehr stark verbunden. Das geht uns doch alle an, und es beschäftigt uns, sonst müssten auch Sie sich nicht zu Wort melden!
zum Beitrag13.11.2023 , 12:37 Uhr
,,Eine Allianz der Aufgeklärten, der humanistisch gesinnten Menschen tut not. Nur sie kann verhindern, dass sich die Gräben zwischen Nord und Süd, zwischen West und Ost, zwischen den Kulturen aus unterschiedlichen Traditionen weiter vertiefen. Eine Parteinahme für die Sichtweise des israelischen Staates reicht nicht aus und wirkt am Ende sogar kontraproduktiv.
Sollte irgendetwas Gutes der jetzigen Lage folgen, dann wäre es der Zusammenbruch extremistischer Positionen, sowohl in Israel als auch auf palästinensischer Seite, die Wiederaufnahme der gegenseitigen Anerkennung, angefangen mit der Wiederherstellung des verloren gegangenen gegenseitigen Respekts.''
In Köln passiert gerade sowas Gutes!!
Ein Allianz, die ohne Flaggen auskommt und stattdessen Brücken schlägt!
www.instagram.com/...ns_jews_for_peace/
Mehr dazu bei ,,Neugier genügt'' bzw. ,,Redezeit":
www1.wdr.de/radio/...karaosman-100.html
,,Polarisierung zum Trotz Demo für den Frieden:
Israel oder Palästina? Kristina Bublevskaya und Zeynep Karaosman warnen vor schwarz-weißen Sichtweisen. Sie haben die Gemeinschaft "Palästinenser und Juden für den Frieden" gegründet und rufen zur Solidarität mit den Opfern beider Seiten auf.
"Keine Fahnen, nur Blumen und Kerzen zum Gedenken an die Opfer des Krieges." Mit diesem Appell veröffentlichten Kristina Bublevskaya und Zeynep Karaosman die Ankündigung der Demonstration auf ihrer neu gegründeten Instagram-Seite "Jews and Palestinians for Peace". [...] Am 19. Oktober versammelten sich bis zu 500 Gleichgesinnte in der Kölner Innenstadt.
Die beiden jungen Frauen finden es gefährlich, dass in der Debatte in Deutschland die Solidarität mit der einen Seite die gleichen Gefühle für die andere Seite auszuschließen scheint. [...]
Ermutigt durch den Erfolg ihrer ersten Demonstration wollen sie es weiter versuchen. Ihre nächste Demonstration findet am 19.11. in Köln statt.''
Vormerken!
zum Beitrag12.11.2023 , 15:21 Uhr
Hier ein aktuelles WDR-Zeitzeichen über den Jubilar, in dem er unter anderem die unterschiedlichen Vorteile der von ihm beherrschten Genres darstellt (einzelne Zeichungen, Bildgeschichten, Zeichentrickfilm, Film) und über seine und die deutsche Vergangenheit spricht:
www1.wdr.de/radio/...eburtstag-100.html
Autor: Axel Naumer Redaktion: David Rother Onlineproducer: Christoph Tiegel
,,In diesem Zeitzeichen erzählt Axel Naumer:
wie Vicco von Bülow in Berlin und Stuttgart ohne Mutter aufwuchs
was er über seine "merkwürdigen Heldentaten" im Krieg dachte
wie er nach dem Krieg vom Baumfäller zum Grafiker wurde
welcher Zufall ihn zum Karikaturisten werden ließ
wie viel Ärger ihm seine erste Cartoon-Serie im "Stern" einbrachte''
zum Beitrag07.11.2023 , 04:50 Uhr
Die TAZ blendet den Spendenbutton ein, weil sie ihr kostenloses Online-Angebot aufrecht erhalten will, in Zeiten, wo gute Zeitungen wichtiger sind denn je und wo alle anderen wichtigen Zeitungen und Zeitschriften leider eine Bezahlschranke haben.
Die Evangelikalen sammeln Spenden, weil z.B. die Wahl von Barack Obama für sie anscheinend ,,Armageddon'' war (,,Barack Obamas Wahl zum Präsidenten im Jahr 2008 habe sie richtig politisiert, sagt Roberson") und weil sie eine Agenda voran bringen wollen, die von Trump unterstützt wird.
Das sind doch keine ,,Frommen", die ,,nichts anderes als alle anderen machen" !
zum Beitrag05.11.2023 , 20:41 Uhr
,,Aladin El-Mafaalani hat lange positiv auf die Integration in Deutschland geblickt. Nun sagt er: Wenn sich Bildungs- und Sozialpolitik nicht ändern, geht es bergab."
Da gibt es sicher von vielen Seiten Zustimmung und man benötigt keinen weiteren Kommentar dazu.
Nur auf Herrn Volkan Agars aktuelle Forderung aus derselben Wochenende-TAZ , im Zusammenhang mit dem Staatsbürgerrecht, sollte zur Ergänzung noch verwiesen werden, finde ich!
taz.de/Migrationsdebatte/!5967950/
Bildungs- und Sozialpolitik sind wichtig, aber allein reichen nicht!
Wenn wir in Deutschland weg von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung wollen, müssen MEHR mit aller Selbstverständlichkeit dazugehören dürfen.
Wir dürfen Deutschland nicht Leuten wie Merz und Maaßen überlassen. Sie nutzen die Krise als ,,Chance'', zur ,,Homogenisierung", und setzen auf Spaltung, durch Hetze.
Das ,ius sanguinis", das unsere Gehirne vernebelt und unsere Herzen schrumpfen lässt, gehört endlich abgeschafft!
taz.de/Migrationsdebatte/!5967950/
zum Beitrag02.11.2023 , 20:59 Uhr
Danke!!
zum Beitrag01.11.2023 , 07:07 Uhr
Wer kein Smartphone hat kann es GAR NICHT nutzen, also doch nicht so ganz unkompliziert?! Meine Eltern sind z.B. Rentner, fahren weiter Auto. Haben zwar Mobilfunk, aber kein Smartphone.
zum Beitrag01.11.2023 , 07:01 Uhr
,,Da wird der deutsche Bildungsabschluss noch entwertet."
Deutschland entwertet auch Bildungsabschlüsse anderer Länder.
Wer in Siebenbürgen, Rumänien, zum Beispiel an einer Schule mit bilingualem Zweig war und also Deutsch von der Grundschule bis zum Abitur hatte - es nennt sich sogar ,,Deutsch als Muttersprache" - muss dennoch das Deutsche Sprachdiplom II oder das Goethe-Zertifikat (beide auf auf C1 -Niveau) erwerben, um sich an einer deutschen Hochschule einschreiben zu können.
zum Beitrag28.10.2023 , 01:23 Uhr
Die Gedenkstätte Wewelsburg bietet seit seit Jahren ein vorbildliches und attraktives Bildungsangebot.
www.wewelsburg.de/...staette-1933-1945/
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man sich bis zu einem Jahr im Voraus mit Schulklassen für Projekttage anmelden muss, wenn man aus einer Bielefelder Schule anreist.
Eine weitere Bildungsstätte an einem historischen Standort mit ähnlicher Attraktivität ist in Ostwestfalen dringend geboten. Umso trauriger, dass die CDU in Gütersloh das Erinnern an Stalag 326 blockiert hat:
taz.de/NS-Gedenkst...bb_message_4604418
Zwar gibt es inzwischen eine Petition, aber die kommt nur sehr schleppend voran, ist mein Eindruck, zuletzt äußerte sich Britta Haßelmann dort nur sehr ,,wischi-waschi", und das obwohl sie doch selbst Bielefelderin ist:
www.change.org/p/s...nne?redirect=false
zum Beitrag27.10.2023 , 20:19 Uhr
,,Vor 30 Jahren ..."
vielleicht ist genau dies das Problem: anstatt sich mit Lichtenhagen, mit Mölln und mit Solingen zu beschäftigen, vor 30 Jahren und gegen den Rechtsradikalismus vorzugehen und sich mit Türk*innen und Vietnames*innen zu solidarisieren, hat man auf universalistisch-humanistischer Ebene seinen Senf zu Israel abgegeben.
Jetzt haben wir den Salat.
zum Beitrag26.10.2023 , 11:36 Uhr
,,Zeigt ein weiteres Komplettversagen der Ära Merkel."
Für einige in der CDU/ CSU ist es bestimmt eher der Hoffnungsträger und rechte Hebel in der ,,linksversifften Merkelära" (gewesen), weshalb es um so heuchlerischer ist, wenn jetzt ein ,,Nie wieder!" als Staatsräson von ausgerechnet diesen Parteien gefordert wird (siehe der bemerkenswerte Bericht von Cem-Odos Gueler zum Deutschlandtag der Jungen Union:
taz.de/Merz-und-So...bb_message_4618886
).
Wenn ,,dieses Versprechen" (Johannes Winkel) wirklich ,,Nie wieder!" hieße, dann würde JETZT aufgearbeitet, wie Maaßen als Bock zum Gärtner gemacht werden konnte und die NSU-Akten stünden nicht 120 Jahre unter Verschluss, sondern würden JETZT öffentlich.
ECHTER Kampf gegen rechts, auch innerhalb der eigenen Partei/ Partei-Historie, statt Lippenbekenntnisse !!
Maaßen darf weder CDU-Mitglied noch Beamter sein, wenn ,,Nie wieder!" halbwegs ernst gemeint sein sollte.
zum Beitrag25.10.2023 , 09:18 Uhr
,,Der JU-Chef selbst eröffnete den Deutschlandtag mit einer Schweigeminute für Israel und sagte, es sei an der Zeit, dass die Deutschen ein historisches Versprechen einlösten. „Dieses Versprechen heißt: nie wieder.“"
Weil die CDU dieses historische Versprechen ja bekannterMAAßEN zu ,,Leitkultur" erhoben hat, musste Beate Klarsfeld ja auch Kanzler Kurt Kiesinger ohrfeigen ...
www.deutschlandfun...n-kanzler-100.html
Und Kanzler Konrad Adenauer musste die Bundeswehr mit Kriegeverbrechern der Wehrmacht aufbauen, wie es sehr treffend zuletzt im Spiegel-Bestseller von Edgar Selge dargestellt wurde.
www.tagesspiegel.d...rauch-4283521.html
zum Beitrag25.10.2023 , 08:37 Uhr
Ich gebe Ihnen recht!!:
,,Das ganze erträumte Wirtschaftsmodell ist kolossal gescheitert." ?!?
- für mich hört sich Winkels Aussage ganz nach dem ,,Pfeifen im Walde" an...
Planetenausplünderung passé!! Oh je!
So langsam dämmert's also auch den Konservativen, da hilft der Partei der Masken-Dealer und Wirtschaftslobbyisten aber nur striktes Negieren und die Umwandlung der Aussage in einen Vorwurf an die anderen.
Menschen wie Ulrike Hermann oder Kohei Saito ,,erträumen" TATSÄCHLICH andere Wirtschaftsmodelle, haben aber keine Lobby, es interessiert sich in Deutschland keine Partei wirklich dafür.
,,Das ganze erträumte Wirtschaftsmodell ist kolossal gescheitert." -
Man kann eigentlich nur zustimmen. Späte Einsicht, JU!
zum Beitrag04.10.2023 , 11:30 Uhr
Stalag 326 bei Schloß Holte-Stukenbrock erinnnert an die Kriegsverbrechen, die an Kriegsgefangenen verübt wurden. Es spricht nichts gegen Erinnerungsorte in Ostpreußen, die an die dortigen Kriegsverbrechen erinnern. Kriegsverbrecher müssen überall geächtet werden, das schafft man durch Bildungsstätten an historischen Erinnerungsorten zielführender, als durch Pauschalisierungen (,,die Befreier", ,,die Verbrecher"). Weizsäcker sprach 1985 meines Wissens außerdem vom ,,TAG der Befreiung". Eine Binse, auch damals schon, außer für diejenigen, die mit Hitler anscheinend gerne gewonnen hätten.
zum Beitrag04.10.2023 , 11:21 Uhr
das wäre schön, wenn die AgD die Brandmauer durch ihr Abstimmungsverhalten überflüssig machen würde!
zum Beitrag04.10.2023 , 06:36 Uhr
entschuldigen Sie bitte die nervige Rückfrage, aber meinte Herr Mayer nicht vielleicht einfach: ,,selbst wenn es ,,nur" ,,Sowjets'' waren, so waren es doch MENSCHEN"?! Die aber nicht wie Menschen behandelt wurden, und zwar von Unmenschen?!
zum Beitrag03.10.2023 , 21:47 Uhr
Nach meiner Information kann allein Verl das für alle stemmen!
zum Beitrag03.10.2023 , 10:57 Uhr
Vielen Dank für diese interessante Information!
Bestimmt wurde von den Kritiker*innen schon alles gesagt. (,,Das wurde, als es rauskam, vehement kritisiert.").
Trtozdem würde ich von Herrn Brok gern wissen, welche ,,Message" das Mahnmal dort seiner Meinung nach senden sollte: Sowas wie ,,Der Nationalsozialismus war nur die Antwort auf den Kommunismus" ?!
Man kann den Kommunismus ja ablehnen und bekämpfen, aber doch nicht zusammen mit dem Nationalsozialismus, in Form EINER Gedenkstätte an einem der größten historischen Ort der skrupellosen nationalsozialistischen Ausbeutung und ,,Vernichtung durch Arbeit", des angeblichen ,,Untermenschen", für den eigenen Profit.
Die identitäre Bewegung würde sich über diesen Brok'schen Geschichtsrevisionismus und ,,WhatAboutism" freuen... Es muss doch allen klar werden und sein, dass die Einteilung in ,,Über-'' und ,,Untermenschen'' zum Kern des Problems des Rechtsradikalismus, Rassismus und Antisemitismus gehört!
Oder ging es Herrn Brok darum, genau dies zu verhindern?! Das mag man trotz harscher Kritik an ihm kaum glauben! www.telepolis.de/f...erlin-3410748.html
Herr Brok ist in Verl geboren, ein Ort, der seit Jahrzehnten nicht weiß wohin mit seinem Geld - Hauptsache es fließt am Ende des Jahres nicht solidarischer Weise in den kommunalen Finanzausgleich!!
Wenn man WOLLTE: Man könnte sich die Betriebskosten der Gedenkstätte leisten UND eine antikommunistische Bildungsstätte finanzieren, was zum Beispiel in Hohenschönhausen schon geschieht oder z.B. im Geburtsort von Jürgen Fuchs (Vogtland: de.wikipedia.org/w..._(Schriftsteller)) sinnvoll wäre.
zum Beitrag03.10.2023 , 07:48 Uhr
mich interessiert: waren sie in Antwerpen. und haben es gesehen? und was war gut an montana ihrer meinung nach? und was würden sie mit einem hohen funding machen, als ,,großer künstler''?
zum Beitrag02.10.2023 , 22:30 Uhr
Laut WDR 5 wurde seit sieben Jahren an diesem Projekt gearbeitet und auch parteiübergreifend bereits zusgestimmt:
,, ..jetzt schert die CDU-Fraktion im Gütersloher Kreistag aus. Fraktionschefin Birgit Ernst meint, 460.000 Euro pro Jahr aus der Kreiskasse seien zu viel, 200.000 würden reichen. Und dann lässt sie durchblicken, was sie antreibt: "Viele Bürger signalisieren uns, dass sie das nicht wollen. Sollen wir riskieren, dass sie zur AfD abwandern?" Überhaupt sei das Projekt viel zu teuer. Zehn, 15 Millionen, mehr solle die Gedenkstätte nicht kosten.'' ''
www1.wdr.de/nachri...ng-streit-100.html
Jetzt setzt sich eine private Initiative mit einer Online-Petition für den Ausbau von "Stalag 326“ ein:
,,Dass der Kreistag Gütersloh die geplante Beteiligung an den Betriebskosten des Projekts in Schloß Holte-Stukenbrock abgelehnt habe, sei "eine Bankrotterklärung an eine freiheitlich-demokratische Erinnerungskultur", heißt es in der Petition. Über 500 Menschen haben bereits unterschrieben. Sie fordern den Kreistag auf, über die Finanzierung der Gedenkstätte neu zu beraten. ''
www1.wdr.de/nachri...uetersloh-100.html
Hier gehte es zur Petition:
www.change.org/p/s...nne?redirect=false
zum Beitrag01.10.2023 , 21:43 Uhr
,, „La clemenza di Tito“ war damals zwar eine Auftragsarbeit für den Habsburger-Herrscher Leopold II. Der Erzherzog von Österreich, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, war aber auch als Aufklärer und Befürworter einer möglichen konstitutionellen Monarchie bekannt."
Wie ,repressiv' die ,Toleranz' des Habsburgerrreiches sein konnte, beschreibt Gáspár Miklós Tamás in ,,Zweihundert Jahre Krieg - auf der Suche nach den Ursprüngen des Kosovokonfliktes im achtzehnten Jahrhundert" (1999, Boston Review):
,,Natürlich forderten die Reformen Josephs II. und Leopolds II. die lokalen Obrigkeiten, vor allem die ungarischen Adligen und ihre Ständeversammlung, heraus. [...] Aber diese Reformen riefen auch authentisch nationale Gefühle unter dem verarmten Kleinadel und der entstehenden gebildeten Mittelschicht hervor. [...] Rationale, zentralistische politische Reformen wurden künftig in Osteuropa mit der Unkenntnis oder Missachtung der Eigenheit, des Lokalkolorits, der kollektiven Empfindsamkeit und der Tradition gleichgesetzt. Josephinismus war ein aggressiver Versuch eines gesellschaftlichen Wandels von oben ...'' (zitiert nach Gáspár Miklós Tamás, ,,Kommunismus nach 1989", Mandelbaum 2015, S. 103f.)
Vielleicht hat das Habsburgerreich trotz seiner Vielfalt und Multikulturalität die ,,Multitude", die gemeinsam handelnden Singularitäten, nicht ermöglicht?!
Könnten wir somit nicht alle stark vom Erfolg/ Misserfolg des ,,K. und K. Reiches'' lernen, müssten dafür aber genau hinschauen und alle gemeinsam von den ,,Biographien der Laiendarsteller" zu ,,profitieren'' suchen?!
Die Mozart-Inszenierung in Antwerpen scheint am Puls unserer Zeit zu sein! Lokale Antworten auf globale Fragen. Schade, dass dies von der FAZ und NZZ nicht nur nicht gesehen sondern auch noch schlechtgeredet und unter ,,Ego-Verdacht'' (selbst wenn! so what?!) gestellt wird.
Man möchte direkt ein Ticket buchen:
www.operaballet.be...#productionTickets
zum Beitrag09.09.2023 , 22:14 Uhr
Die wiederverwendbaren Becher werden durchaus gerne angenommen, ist meine Erfahrung als Kraft hinter der Ladentheke.
Jedoch gibt es eine Unsicherheit, was die Deckel betrifft. Sie kosten 1€, ebenso wie der Becher. Das macht dann also 2€ ,,Starter-Kit", was aber nicht transparent gemacht wird auf den Informationstafeln. Dort wird der Eindruck erweckt, man sei mit nur 1 Euro ,,dabei".
Die Deckel werden außerdem nicht zurückgenommen, man muss sie also immer dabei haben/ auffinden/ mit sich führen, wenn man nicht auf einen kostenlosen Plastik-Einwegdeckel zurückgreifen müchte oder noch einmal einen Euro loswerden möchte für einen haltbareren ,,Gummi-Deckel".
Manche verzichten ganz auf den Deckel, aber das kann das ,,To-go-Lebensgefühl" stark beeinträchtigen, weil man dann weniger mobil ist.
Die Becher dürfen bei jedem der teilnehmenden Anbieter abgegeben/ eingetauscht werden.
Dass mehr Kund*innen mitmachen als bekannt, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass es für Verkäufer*innen oft zu mühsam ist, die Rückgabe und Neuausgabe des Bechers in der Kasse zu registrieren; man verzichtet als Kassiere*in aus Zeitdruck einfach darauf und berechnet nur den Kaffee etc.
Kürzlich habe ich gehört, dass es auch wiederverwendbare UND eintauschbare Deckel geben soll, die den wiederverwendbaren und NICHT eintauschbaren aber sehr ähnlich sehen sollen. Beide sind eher aus Gummis als aus Plastik, der eine hat aber ,,abgrundetere" Formen. Diese sind aber noch nicht ausreichend in den Filialen angekommen, ist mein Eindruck; außerdem ist das ganze ,,Deckel"-Geschäft sehr intransparent, wie gesagt.
Schade! So wird eine gute Idee und Sache durch schlechte und halbherzige Umsetzung vielleicht scheitern!
zum Beitrag03.09.2023 , 12:41 Uhr
,,Auch aktuelle Trends begutachten die Streetworker – und konnten zum Beispiel herausfinden, dass das virale Meme „Attenzione Pickpocket“ aus der Feder der italienischen Rechten stammt. Der Urheberin, Monica Poli, hat die New York Times sogar ein Porträt gewidmet – und dabei übersehen, dass sie für die Lega im Stadtrat von Venedig sitzt."
Hier wird sichtbar, dass das Problem größer und struktureller ist, finde ich. Denn das Netz wurde in vielen Bereichen von Rechten und Rechtspopulisten gekapert. Kinder und Jugendliche sind z.B. vor allem mit Memes von Leuten wie J Reichelt oder B v Storch ungefragt konfrontiert wenn sie z.B. nur auf You Tube gehen. Diese Memes werden gelikt und geteilt was das Zeug hält und es bleibt im Bewusstsein hängen. Wir können das Internet nicht den Feinden der Demokratie überlassen. Es braucht Politische Bildung, wir brauchen die Bildungszentrale und die Landeszentralen für politische Bildung. Auch, um Gegenbewegungen zu organisieren bzw. Freude an gelbter Demokratie zu vermitteln!
Es darf keine Kürzung für die bpb geben, man kann inzwischen Petitionen gegen diese Kürzungen unterschreiben!
Und es braucht mehr Aufmerksamkeit der Landes-Verfassungsschützer*innen und des Bundesverfassungsschutzes für diese Rechten Tsunamis im Netz.
China und Russland tun alles dafür, ihre Bevölkerungen zu indoktrinieren. Wir überlassen unser Internet den Rechten.
Es braucht eine staatlich unabhängige Institution, die nach antidemokratischen und rechten Inhalten im Netz sucht, davor warnt und zur Anzeige bringt. Wir benötigen MEHR Geld für demokratische Einrichtungen wie die bpb, um mehr Präsenz im Internet zeigen zu können und Menschen für Demokratie und demokratische Podcasts etc. zu begeistern.
www.openpetition.d...politische-bildung
epetitionen.bundes...tition_155248.html
zum Beitrag20.08.2023 , 21:29 Uhr
,,Die Kehrseite der russischen Lügenpropaganda ist die Beschönigungsberichterstattung westlicher Medien."
,,Kehrseite" impliziert eine Gleichwertigkeit, so wie ,,zwei Seiten einer Münze". Ich halte diese Gleichsetzung für sehr gefährlich, weil sie unterstellt, die ,,westlichen Medien'' seien mit den Medien von "Putin's Russia" (Anna Politkovskaya, 2004) zu vergleichen. Man kann und muss ,,beschönigende Berichterstattung'', von der Sie sprechen, kritisieren, sobald Sie einem auffällt. Aber man muss auch aufpassen, WIE man das macht.
Die Journalist*innen ,,westlicher Medien'' (das klingt bereits pejorativ) müssen nicht um ihr Leben fürchten, anders als in Russland oder Belarus.
,,Beschönigungsberichterstattung westlicher Medien" klingt hier implizit nach ,,Hofberichterstattung" wie für Putin oder Lukaschenka. So weit sind wir aber ,,im Westen" noch lange nicht, zum Glück.
Wir sollten uns das ,,Lügenpressen"-Narrativ nicht von der AgD oder Pegida einreden und einflüstern lassen und somit unsere Demokratie zerreden lassen; sollten wachsam sein, welche Diskurse wir in unserer Rede transportieren. Noch gibt es hier viel zu verteidigen. Menschen wie Anna Polikovskaja sind dafür gestorben.
zum Beitrag20.08.2023 , 21:09 Uhr
Mir ging es zu Beginn des Krieges bereits so, dass ich schockiert war zu erfahren, dass ukrainische Männer im Land bleiben müssen und den Wehrdienst nicht verweigern dürfen. Aber Wehrschütz schrieb laut TAZ z.B. für ,,Aula", war FPÖ-Mitglied und verglich 2022 in einer Karikatur ,,Putin's Russia" (Anna Politkovskaja, 2004, Harvill Press) mit einer SCHLAFENDEN Bulldogge.
Ich gehe nicht davon aus, dass es ihm bei dem kritisierten Beitrag um eine allgemeines Kriegsdientsverweigerungsrecht ging, sondern um eine Art ,,Hufeisentheorie", die mit Hilfe von Bildmaterial die Ukraine und Putin's Russia gleichsetzen soll. Putin's Narrativ vom faschistischen Nachbarn soll evoziert werden, mit Bildmaterial aus dem Verteidigungskampf gegen den Aggressor. Ein sehr perfider Schachzug. Wehrschütz' Art der Entschuldigung ist weder glaubhaft noch angemessen, sondern ein weiterer Affront.
Schlimm, dass der ORF ihn beschäftigt, und ausgerechnet als Ukrainekorrespondent.
zum Beitrag20.08.2023 , 16:01 Uhr
„Der Fehler wird mir eine Lehre sein, der erste in 23 Jahren Korrespondent. An der Richtigkeit des Beitrags ändert der Fehler nichts!“
Was ,,gefühlt" ,,wahr'' ist, kann eben auch mit gefaktem Material an den Mann oder die Frau gebracht werden.
Danke für das Fakten checken und ,,dranbleiben", TAZ!
Man sieht an Wehrschütz' Umgang mit der Enthüllung, dass es über Faktenchecks hinausgehende breite Anstrengungen gegen rechts geben muss, auch wenn Faktenchecks bereits mühsam und teuer genug sind.
zum Beitrag22.06.2023 , 16:49 Uhr
In Berlin hat man den hier dargestellten Gleichheitsgrundsatz aber anscheinend noch nicht verinnerlicht. Dies beklagt zumindest CORRECTIV:
,,Die derzeitige Hitze bringt einmal mehr hervor, dass Wasserknappheit bereits jetzt in Teilen Deutschlands zu vermehrten Verteilungskonflikten zwischen Landwirtschaft, Industrie und Privathaushalten führt. Aber totz drohender Trinkwasserknappheit verweigert Berlin gegenüber CORRECTIV die Auskunft zu den größten industriellen Wasserverbrauchern.''
correctiv.org/aktu...&mc_eid=ec684e6ebd
zum Beitrag11.06.2023 , 22:29 Uhr
Ich definiere mich u.a. als Niedersächsin und ,,Melleranerin'' und bin entsetzt, dass die weltoffene Stadt Osnabrück (Erich Maria Remarque Museum (kostenlos!); Felix Nussbaum Museum, konzipiert von Libeskind; Gestapo-Keller-Erinnerungsort u.v.m.) eine solch' orientierungslose Polizei beherbergt, der der verfassungskonforme Kompass echt zu fehlen scheint.
Schon als der Extremist Jürgen Rieger sein ,,Begegnungsszentrum" in der Nähe von OS eröffnen wollte, wurden wir als Demonstrant*innen in Osnabrück (es waren auch viele Jugendliche vor Ort) allein schon durch die schildkrötenartigen, völlig ,,abgespacten'' Schutzpanzer der massiv Präsenz zeigenden Polizei mit ihren Schlagstöcken etc. in die kriminelle Ecke gestellt. Ich war damals 38 Jahre alt und fühlte mich eingeschüchtert und geradezu kriminalisiert. (Zum Rieger-Hintergrund: www.welt.de/welt_p...ueck-schaffen.html Daraus geht übrigens hervor, dass die Osnabrücker Demonstration damals erfolgreich war, ,,against all odds'' der Polizei, möchte man fast sagen.)
Ich versteh's einfach nicht mehr, warum z.B. Fußball-Fans jedes Wochenende ihr wohlverdientes Geleit über alle Kreuzungen und Verkehrsampeln zu den Bahnhöfen der Republik hin und zurück bekommen, egal wie betrunken und schlagstockbewaffnet sie sind (selbst schon gesehen; der Polizist, den ich ansprach, wies mich darauf hin, dass es sich um einen Spazierstock handele), und Polzeibusse zu Dutzenden mit extrem entspannten Beamt*innen dabei Präsenz zeigen können, aber EINE Klinaktivistin, die den Verkehr blockiert, so ,,am Nasenring'' durch die Stadt gezerrt und vorgeführt und kriminalisiert werden muss. Ich verstehe es einfach nicht.
zum Beitrag11.06.2023 , 16:36 Uhr
Warum dann die ,,Verleumdungsklage"? Wenn man doch tatsächlich auf Entkleiden bestanden hat? Auch ich hätte diese Unverhältnismäßigkeit als einschüchternd, grenzüberschreitend und machtmissbrauchend empfunden und würde das auch äußern wollen, ohne als kriminell gebrandmarkt zu werden (spätestens durch das Gerichtsverfahren).
zum Beitrag11.06.2023 , 10:18 Uhr
Nach meiner Lesart spricht aus dieser ,,Chronologie der Auseinandersetzungen'' auch ,,krass'', wie stolz man vor allem auf die Erfolge des Lancierens ist und wie ,,wasserdicht" die Ausstellung gegen Antismeitismusvorwürfe geworden sei. Ich hätte mir eine Chronologie der inhaltlichen Auseinandersetzung (also mit den Positionen und Argumenten) gewünscht.
Ich schreibe das, weil ich eine ehrliche Auseinandersetzung wichtig finde und nicht weil ich etwa finde, dass im Gaza-Streifen oder Westjordanland alle gut leben können.
zum Beitrag11.06.2023 , 10:07 Uhr
Von unten betrachtet ist es vielleicht nicht falsch, was Sie sagen, aber von oben betrachtet muss man sich vielleicht schon fragen, ob nicht hier das ,,Kurator*innenteam" des Kirchentages etwas falsch gemacht hat. Was ist denn das Hauptthema und die Intention des Kirchentages?
Nach meiner kurzen Recherche unter anderem auch Menschenrechte und Demokratie. In diesem Zusammenhang müssten Christ*innen in Deutschland dann durchaus auch eine Ausstellung/ Diskussionen zum Thema ,,Wie war der Holocaust möglich? Welche Rolle spielten Christi*innen und die Kirche? Wie kann man ein ,,Nie wieder!" ernst nehmen und umsetzen und welche Rolle können Christ*innen/ kann Kirche dabei spielen? Was können wir gegen den aktuellen Rechtsradikalismus und Antisemitismus tun?" auf dem Kirchentag wichtig finden und einfordern. Ich finde schon: Als ,,Kuratorin und Kurator" (ja, eine Anspielung auf die zurückliegende Documenta) muss mer do e bissje UFFBASSE !!
zum Beitrag11.06.2023 , 07:47 Uhr
Argumente zu welcher These? zu: ,,Ausziehen lassen ist in diesem Fall berechtigt" oder: ,,die Anklage wegen Verleumdung war berechtigt" oder: ,,das Strafmaß ist berechtigt" ?
In jedem Fall sollte die ,,Gegenseite", wie Sie es nennen, bei der Beantwortung dann aber auch mal die ,,Hosen runterlassen" und sich gnadenlos ehrlich machen. Argumente wären da zum Beispiel:
Einschüchterung, Machtmissbrauch, Grenzüberschreitung (steht alles so im Artikel) und ,,Abschreckung mit allen Mitteln, auch illegitimen", und Mysogynie und Wagenburg-Mentalität (trotz Eid auf Verfassung und Rechtsstaat) und Karrierismus.
Diese ,,Arguemente" wird das weitere Verfahren hoffentlich noch weiter sichtbar machen, alles andere wäre sehr ,,einseitig".
zum Beitrag10.06.2023 , 13:44 Uhr
Danke Lynn, für Deinen Mut, Deine Konsequenz, Deine Ehrlichkeit und Offenheit. Danke TAZ, für die Unterstützung, mit der Berichterstattung und im Gerichtssaal.
zum Beitrag28.05.2023 , 21:08 Uhr
,,Hachleitner glaubt nicht an einen Masterplan für den Putsch. Doch sehr schnell ließen die Austrofaschisten die demokratischen Institutionen per Notverordnung ausschalten. Zuerst den Verfassungsgerichtshof, der die antidemokratischen Verordnungen nicht toleriert hätte. Autoritäre Regimewechsler, sagt Co-Kurator Werner Michael Schwarz, würden sich immer zuerst Verfassung und rechtsstaatliche Justiz vornehmen.''
Ralf Leonhard macht neugierig, auf eine Ausstellung, die nach Kontinuitäten zu suchen scheint. Wie konnte sich der Faschismus etablieren? Und: Sind wir aktuell gegen ,,autoritäre Regimewechsler" imprägniert?
Ralf Leonhard fehlt so sehr.
Ich hätte ihn gerne gefragt:
Wie stark waren die Geschehnisse 1927 bereits vorbereitend?
,,Der Augenzeuge Rudolf Geist berichtet, persönlich mehr als betroffen, über die Geschehnisse des Justizpalastbrandes in Wien am 15. Juli 1927. Es gab 89 Tote und Hunderte Verletzte. Dieser Tag ist der Wendepunkt des Austromarxismus der österreichischen Sozialdemokratie. [...]. Am Ende dieser tragischen Entwicklung stand die Katastrophe vom 12. Februar 1934. Sie begann um 7.00 Uhr früh mit den Schüssen der Linzer Polizei auf das “Hotel Schiff”, die Zentrale der oberösterreichischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP). Daraus entwickelte sich ein vier Tage währender blutiger Kampf: Heimwehr, Polizei und Militär des Dollfuß-Regimes vereinigten ihr Gewaltpotenzial in der Bekämpfung der österreichischen Sozialdemokratie und ihres Schutzbundes. Am Ende stand der Tod von mindestens 300, möglicherweise sogar mehr als 1 000 Menschen. Das durch den inneren Kampf zerrissene Österreich wurde so zur leichten Beute Hitlers.'' diebuchmacherei.de...iener-julirevolte/
www.deutschlandfun...e-in-wien-100.html
Ich möchte die Ausstellung besuchen, nach den unterschiedlichen Spuren der Kuratoren Hachleitner und Schwarz suchen, und nach den Antworten Ralf Leonhards.
R.I.P.
zum Beitrag28.05.2023 , 19:04 Uhr
Martin Reichert verdanke ich viel, zum Beispiel kannte ich Boris Pahor nicht und über Triest wusste ich nicht, wie stark es eine Vielvölkerstadt war bzw. Slowen*innen dort in der Mehrheit waren. Es hat mich einerseits beschämt, dieses alles nicht zu wissen, aber andererseits habe ich mich durch die Artikel so sehr beREICHERTt gefühlt und war dankbar.
taz.de/Autor-Boris...schismus/!5548913/
taz.de/Nachruf-auf...is-Pahor/!5857559/
Wie gerne hätte ich noch mehr von Martin Reichert gelesen, ,,notfalls" auch als Spiegel-Journalist...
Danke für diesen sehr einfühlsamen Nachruf.
Mein Beileid (an Herrn Bostjan; an die TAZ)
aber eigentlich fehlen mir die Worte.
zum Beitrag20.05.2023 , 09:59 Uhr
Ja, ich habe nichts hinzuzufügen. Außer Bestätigung:
Habe mich an meiner aktuellen Schule jetzt drei Jahre lang mit der inneren Differenzierung abgemüht (u.a. Klassenarbeiten auf 3-4 Niveaus) und zuvor an einer Gesamtschule mit äußerer Differenzierung in Englisch und innerer in Deutsch. Und immer (über 20 Jahre) auch Klassenleitung.
Wenn man es halbwegs ernst nimmt, kommt man aus dem Arbeiten nicht mehr raus und ist in kürzester Zeit ,,reif für die Insel" (mit der Kombi Deutsch und Englisch ja ohnehin).
Entlastungsstunden gibt es keine. Außer man reduziert selbst, was ich seit Jahren auch mache. Aber auch eine 60%-Stelle fühlt sich nach einer vollen Stelle an, wenn man nur vollbesetzte Korrekturgruppen hat.
An der Sekundarschule hat man kleinere Lerngruppen (ca. 25), das ,,muss als Entlastung reichen''. Wenn ich sehe, dass am Gymnasium 33 Kids pro Klasse keine Seltenheit sind, trau' ich mich auch nicht zu meckern...
Man kann nur persönlich sehen, dass man ,,Land gewinnt", was auch nicht einfach ist, weil man als Pauker ja alles und nichts kann.
Danke für den die Möglichkeit zum Austausch und alles Gute!
zum Beitrag19.05.2023 , 19:23 Uhr
ok, stimme zu, wir arbeiten in einem kranken System.
Als Lehrer*in kann man ja noch aussteigen...
Vieles wäre besser, wenn das Bürgertum in seiner Verantwortungslosigkeit nicht auf dem Gymnasium bestehen würde, denke ich. Aber daran wird sich in der deutschen Ständegesellschaft nie etwas ändern; haben bereits einige kluge Menschen festgestellt, glaube ich.
zum Beitrag18.05.2023 , 15:35 Uhr
Ich arbeite auch an einer sogenannten Sekundarschule.
Es geht bei schulischer Bildung doch auch darum, dass man für sein Elternhaus nichts kann. Wer schlechter liest, muss nicht weniger intelligent sein, kann eine steile Lernkurve hinlegen, sobald man ihm/ ihr dieses ermöglicht.
Sekundarschulen scheinen vor allem ,,Paukschulen" zu sein. Die klassischen Realschulen, die vor allem auf Reproduktion von Wissen und Sekundärtugenden achten. Wer schlechte Noten hat, ist grundsätzlich selber Schuld, ,,muss sich halt eine Lehrstelle suchen.'' Gepaart ist das Ganz dann noch mit nicht zu überbietendem Zynismus, Arroganz und Selbstgefälligkeit im Großraumbüro Lehrerzimmer. Bevölkert vor allem von Lehrer*innen, die lieber am Gymnasium wären. Und die alle ,,genau wissen", was in der gymnasialen Oberstufe ,,alles verlangt'' wird.
Der Philologenverband hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, wonach die Lehramtsstudierenden alle nicht an Hauptschulen, Gesamtschulen oder Sekundarschulen unterrichten wollen. Verstehen kann man's. Es sind die ,,Lehrer-Restschulen''. Und als einzelne Lehrkraft kann man auch nichts ausrichten, siehe der aktuelle Film ,,Lehrerzimmer".
zum Beitrag18.05.2023 , 11:53 Uhr
Als Lehrer*in diene ich vor alllem der Selektion, Allokation (Zuweisung eines ,,Platzes") und der Reproduktion (Klassengesellschaft), ob ich will oder nicht.
In Deutschland ,,funktioniert'' es durch das dreigliedrige Schulsystem, durch die Schulempfehlung bereits nach Klasse 4, durch die hohe Frequenz von Klassenarbeiten in den Hauptfächern, durch Bewertung der ,,mündlichen Mitarbeit" etc.
In anderen Ländern (z.B. auch das EU-Land Rumänien) kennt man den Begriff der ,,Mündlichen Mitarbeit/ Sonstigen Leistungen" nicht. Die Anzahl der Klausuren/ Klassenarbeiten ist sehr viel geringer. Die Selektion funktioniert dort aber durch die private Nachhilfe, die teuer bezahlt werden muss, bei den eigenen Lehrkräften. In dieser 1:1 - Betreuung wird tatsächlich viel gelernt. Bereits ab der Grundschule, bereits in Vorschulklassen. Es liegt auf der Hand, dass sich das nicht alle leisten können (sollen). Es werden Schulplätze für Sint*izze und Romn*ja freigehalten, offiziell sind alle gleich, aber ohne private Nachhilfe kann man es in Wirklichkeit nicht schaffen. Das gilt für einige osteuropäische Länder.
Auch unser deutsches System steuert in diese Richtung (oder befindet sich bereits auf dieser Straße/ Sackgasse). Lehrer*innen, vor allem in den Hauptfächern, heben keine individuellen ,,Schätze'' sondern sind den ganzen Tag (u. die ganze Nacht) beschäftigt, ,,Stoff'' einzutrichtern, ,,Stoff'' abzufragen und abzutesten und das Ergebnis ,,juristisch wasserdicht" zu dokumentieren (,,Quartalsnoten'' im PC). Die Tatsache, dass der ,,Stoff" inzwischen ,,Kompetenzen" heißt, hat daran nicht nichts geändert.
Schüler'innen mit individuellen Stärken und Schwächen haben ,,Pech gehabt'': Tükisch, Arabisch zu sprechen gilt nicht als Kompetenz. Wer mit LRS diagnostiziert wird, muss ich privat kümmern, denn man gewährt ihm/ ihr allenfalls einen ,,10 minütigen Nachteilsausgleich", obwohl es anderslautende Vorschriften gibt.
Für die Freude am Lesen bleibt den Lehrern und Kids keine Zeit.
zum Beitrag30.04.2023 , 08:03 Uhr
Die Debatte um rassistische Sprache, ausgelöst durch Jasmin Blunts Petition, verbunden mit ihrem Antrag auf Beurlaubung ohne Besoldung, konfrontiert uns als Deutschlehrer*innen im Grunde damit, dass wir uns seit Jahrzehnten um die Diskursanalyse herumdrücken, dabei wäre sie hervorragend geeignet, zur Mündigkeit unserer Abiturient*innen beizutragen. Vielleicht war/ ist sie auch politisch nicht gewollt/ durchsetzbar in unserem konservativen (besser: rassistischen) Land, gilt als ,,links" etc.
Der Lektüreprozess ist in deutschen Schulen vor allem ,,die zumindest approximative Erarbeitung des Textsinns" (J. Fohrmann), ein Erbe des Literaturverständnisses von REZEPTIONSästhetikern wie H.R. Jauß, dessen Biographie selbst nicht frei von rassismusimplizierenden Lebensentscheidungen ist.
Schüler*innen in Deutschland werden nicht ausreichend ermutigt und befähigt, literarische Texte AKTIV einer Diskursanalyse zu unterziehen. Was zum ,,Kanon'' gehört, muss quasi aus einer genialischen Feder geflossen, daher frei von rassistischen oder antisemitischen oder sexistischen oder homphoben oder ableitistischen Diskursen sein.
Dr. Ulrike Schrader forscht und publiziert z.B. seit Jahren zum antisemitischen Diskurs in der Schullektüre ,,Damals war es Friedrich". www.youtube.com/watch?v=PNQhUwsv4WQ Konsequenzen für den Verlag oder den Schulbetrieb: Keine!
Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) unterzieht seit Jahrzehnten nicht-literarische Texte einer wissenschaftlichen Diskursanalye, die Siegfried Jäger methodisch transparent gemacht hat. Sie findet offiziell keinen Eingang in den Deutschunterricht. Helmut Kellersohn hat bereits 1989 mit dem Arbeitskreis Schule & Politik Materialien zum Rechtsextremismus veröffentlicht. Er analysierte das rassistische Heidelberger ,,Austausch"-Manifest dt. Hochschullehrer von 1982 (!)
Koeppen war ein Anti-Rassist. Es gibt bei ihm rassistische DISKURSE, die diskursanalytisch analysiert gehören, auch im Abitur.
zum Beitrag18.02.2023 , 11:19 Uhr
Glückwunsch!!
Mein Lebensgefährte ist auch der erste in seiner Familie (Handwerkerfamilie, selbstständig) gewesen und das ,,Schwarze Schaf".
Mit dem abgeschlossenen Studium, auch er war über 31, war klar, dass ,,aus ihm nichts mehr wird'' und er die ,,Firma nicht übernehmen kann''.
Die Schwester meiner Schul- und Studienfreundin wiederum hat ebenfalls drei Geschwister, außerdem Eltern mit Doktortitel, und war die einzige ohne Abitur! Somit das ,,Schwarze Schaf" der Familie! Was ihr ebenfalls psychisch zu schaffen macht(e).
Klassismus ist die Pest. Familie auch.
zum Beitrag05.02.2023 , 14:06 Uhr
Wer unter den 90ern im ,,Osten" und der mangelnden Aufarbeitung (s. auch das damalige Konzept der ,,niedrigschwelligen akzeptierenden Jugendarbeit") litt und leidet, der litt und leidet meines Erachtens auch genau darunter:
,, Wahlerfolge der NPD und der "Republikaner",gegen Willy Brandt die rechte "Aktion Widerstand ", von den fünfziger Jahren ganz zu schweigen , in den ehemalige Nazis hohe und höchste Posten in Politik und Justiz bezogen. Und auch Mölln und Solingen liegen im Westen. Auch die AfD war zunächst eine rein westdeutsche Gründung, Lucke, Adam etc.''
zum Beitrag04.02.2023 , 14:48 Uhr
Danke für die ausführliche und umfassende Einordnung und die klaren Worte, auch zu Juli Zeh, deren Werke in manchen Bundesländern zum literarischen Abiturkanon gehören und zu wenig kritisch reflektiert werden, finde ich.
,,Literarische Wertung" gehört ohnehin zu wenig zum Curriculum.
Leider gibt es zu wenig Interesse und Willen, Lektüren wie Manja Präkels de.wikipedia.org/w...pskirschen_a%C3%9F stärker in den zeigenössichen (Schul-Kanon) aufzunehmen.
zum Beitrag22.01.2023 , 19:08 Uhr
,,Sie dürfen sich von der Lobby aus Industrie und Bauernverband nicht länger einschüchtern lassen."
Oftmals ist sie gar nicht als Lobbyisten zu erkennen. Ein Beispiel:
Im Heft ,,Bildung aktuell. Wir machen Schule" des Philologenverbandes vom September 2022 empfiehlt der Journalist (?!) und Pressesprecher von ,,ima-agrar", Bernd Schwintowski, Lehr- und Lernmaterialien des Bauernverbandes.
Bernd Schwintowski schreibt:
,,Als klar war, dass Ernteausfälle infolge des Krieges in der Ukraine zu einer Hungersnot auf dem afrikanischen Kontinent führen würde, plädierte die deutsche Landwirtschaft für eine Ausweitung der Ackerflächen in Deutschland. Damit wollte man einen Beitrag zur Kompensation fehlender Ernteerträge und gegen die drohende Hungersnot leisten. Hierzu sollten für den Artenschutz brachliegende Flächen zum Anbau von Getreide genutzt werden. Doch gerade jungen Menschen, die sich für Artenvielfalt und Klimaschutz begeistern, war dies nur schwer zu vermitteln. Dort wo Kenntnisse fehlen, welchen Beitrag die Landwirtschaft zur Ernährungssicherheit nicht nur in Deutschland leistet, werden deren Mehrleistungen nur allzu schnell als Profitmaximierung abgetan. Wer hingegen weiß, was di eBauernfamilien schonlange für den Erhalt der Artenvielfalt tun, kann ihr Engagement (besonders in Krisenzeiten) realistischer einschätzen." (Ausgabe 5/2022, Seite 20)
Zur IMA: ,,Heute sind alle Landesbauernverbände sowie der Deutsche Bauernverband e.V. Vereinsmitglieder" der IMA www.ima-agrar.de/verein/informationen;
IMA-Vorsitzender ist Joachim Ruckwied: ,,An die Spitze des Deutschen Bauernverbandes e.V. wurde Joachim Rukwied wiedergewählt. Der i.m.a-Vorsitzende erhielt 373 der 457 abgegebenen Stimmen.'', www.ima-agrar.de/v...-im-amt-bestaetigt
Joachim Rukwied bekam 2017 bereits den ,,Dinosaurier des Jahres'': de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Rukwied
zum Beitrag28.12.2022 , 09:34 Uhr
Ob jüdisch oder nicht, ich finde man kann die von Herrn Kugelmann geäußerten Sorgen gänzlich teilen UND sich Israel ,,irgendwie verbandelt'' fühlen (ob man will oder nicht). Das eine schließt das andere nicht aus, im Gegenteil.
zum Beitrag27.12.2022 , 14:01 Uhr
In der Gedenkstätte Bergen-Belsen bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/ habe ich einmal ein Video gesehen von einer Holocaust-Überlebenden, die als ,,displaced person" nach dem Krieg entschied, dass sie nie mehr und nirgends mehr zu einer jüdischen Minderheit gehören wollte. Deshalb entschied sie sich für Israel.
Israel geht uns im diesem Sinne doch alle an!
Nach dem Holocaust sind wir alle ,,irgendwie mit Israel verbandelt", vor allem als Deutsche, aber auch generell als Menschen, die Antisemitismus und Rassismus zwar hassen und bekämpfen wollen, aber auch ahnen, dass es noch ein langer Weg sein wird, bis er beseitigt ist.
zum Beitrag20.12.2022 , 18:45 Uhr
,,Merken die nicht, dass diese Art von Protest den Leuten echt auf den Geist geht? So wird man nicht populär, so sammelt man keine Sympathien.''
Vielleicht geht es ihnen gar nicht darum? Vielleicht wollen sie einfach keine ,,Menschen ohne Rückgrat'' sein, von denen wir doch ,,schon genug'' haben?!!
zum Beitrag18.12.2022 , 12:28 Uhr
Ulrike Herrmann hat in der gleichen Ausgabe der TAZ doch schon alles gesagt zu dem Thema!
(Warum erscheint ihr Leitartikel eigentlich nicht auf Seite 1 sondern nur auf Seite 2?! Und warum darf in der gleichen Ausgabe weiter an der ,,Hufeisentheorie'' (,,Klimakleber = Reichsbürer) gearbeitet werden, nachdem Herrmann diese Vorgehensweise bei Lindner bereits dekonstruiert hat (Lindner spricht von eingeweihten und ,,Autoritären/ Autoritäten", Kersten Augstin unterstellt ,,Anvantgardismus") ?!)
Mit zwanghaftem und pseudo.neutralem ,,pro und kontra'' hat man im Journalismus doch über Jahrzehnte bereits die Klimawandelleugner zu stark zu Wort kommen lassen - iwe man inzwischen weiß, unterstützt von der Ölindustrie!
Ich wünsche mir mehr klare Kante von der TAZ!
siehe, wie gesagt, bei Ulrike Herrmann:
taz.de/Archiv-Such...&SuchRahmen=Print/
zum Beitrag11.12.2022 , 12:54 Uhr
Kann man da wiederum jetzt so sicher sein? Die FIFA verbietet ja Beflaggung (außer der antisemischen). Und in Marokko steht auf Solidarität mit der Westsahara doch wahrscheinlich sowas wie Todesstrafe!
zum Beitrag10.12.2022 , 07:02 Uhr
,,Aufrüttelnd! Immer noch!(Wieder)" (Ringelnatz1)
Ähnlich aufrüttelnd und mit Parallelen ausgestattet ist auch das Leben Joseph Wulfs:
Der als Jude in Deutschland forschen, arbeiten, publizieren und für Gerechtigkeit sorgen wollte.
Der sich ebenfalls das Leben nahm.
Und dem die Deutschen unter anderem Folgendes anscheinend ,,nicht verzeihen/ verziehen'': Die Nicht-Nachweisbarkeit des Doktortitels/ Universitätsabschlusses.
Dies habe unter Umständen dazu beigetragen, dass Wulf in den 70ern nach den vielen Auszeichnungen doch keine Stelle im deutschen Wissenschaftsbetrieb erhielt, so stellt es Klaus Kempter in der Biographie zu Joseph Wulf dar.
Wulf selbst fand es wohl sehr pikant, dass sein Lebenswerk in den 70ern in der BRD daran gemessen wurde, ob er als Shoa-Überlebender ein Stück Papier aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg vorlegen konnte, das im untergegangenen Galizien erworben sein musste...
In jedem Fall, ob mit oder ohne legitimem Doktortitel, hätte ihm die Stelle an einer Universität sicher zugestanden und nach all seinen Verdiensten gut getan. Und sowohl ideell als auch materiell wahrscheinlich das Leben gerettet!
Joseph Wulfs Biographie müsste neu geschrieben werden. Ähnlich einfühlsam und analytisch wie die hier besprochene Biographie H. H. Klares von Philipp Auerbach, die anscheinend einen Meilenstein darstellt.
Damit einhergehend würde endlich die Perfidie der 50er und 60er (und 70er? ...) Jahre der Bundesrepublik weiter aufgearbeitet. Auch dies ist eine Voraussetzung um ein ,,Nie Wieder!" beim Wort zu nehmen:
Wie perfide durften Nationalsozialisten nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland ,,Recht" sprechen'', psychische ,,Gutachten" erstellen, die Verfassung ,,schützen" und ,,Moral" etablieren etc?!
Wie stark durfte der Nationalsozialsimus also weiter fortleben, wie konnte diese Perfidie überhaupt funktionieren und zugelassen werden und welche Schäden wurden damit in der Gesellschaft angerichtet (unter denen wir alle noch leiden?!).
zum Beitrag04.12.2022 , 18:20 Uhr
Und wie die TAZ aktuell berichtet, wird Schweden schon in vorauseilendem Gehorsam aktiv.
Finnland folgt der Marschroute und macht schon mal einen vorausschauenden Bückling bei Orban, heißt es im selben TAZ-Artikel.
Es scheint nur eine Frage der Zeit: Welches Land benötigt als Nächstes ein Medium wie Özgürüz?!
,,Schweden hat am Freitag zwei Kurden in die Türkei abgeschoben.''
taz.de/NATO-Beitri...innlands/!5900008/
zum Beitrag04.12.2022 , 13:12 Uhr
, „Es geht nicht nur um Deutschland. Länder wie Schweden ändern für Erdoğan ihre Verfassung“, sagt Dündar. '
Ja! Eine kritische Erdogan-Berichterstattung ist wichtiger denn je. Es geht nicht ,,nur“ um Länder, es geht auch generell um den Glauben an die Demokratie bzw. die Glaubwürdigkeit der Demokratie, die, laut Adopt a Revolution, aktuell von Erdogan zusammen mit den USA und Russland untergraben wird:
,,Die Türkei hat am 19. November mit Bombardierungen auf den Nordosten Syriens begonnen und damit ihren völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die nächste Stufe gehoben. Tatsächlich gab es aber nur einen kleinen Moment an Aufmerksamkeit, der innerhalb kürzester Zeit wieder verpufft ist. Die deutsche sowie die internationale Politik versuchen dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg möglichst wenig Beachtung zu schenken. Öffentliche oder gar politische Reaktionen: Mangelware. Tatsächlich ist sogar davon auszugehen, dass die Angriffe mit Zustimmung der USA und Russland laufen, denn beide kontrollieren den Luftraum. Leidtragend ist die Zivilbevölkerung vor Ort, bei der die Bomben mit voller Wucht in die Schulen, sozialen Einrichtungen und Wohnhäuser einschlagen. Es sind dabei nicht nur akut die Leben von Zivilist*innen bedroht, sondern eine ganze Gesellschaft, die sich in den letzten Jahren demokratisiert, Konflikte abgebaut und Zusammenhalt aufgebaut hat […]. Der bereits Monate andauernde Ausnahmezustand wird immer kritischer, während die Welt schweigend zusieht.'' (Svenja Borgschulte, Newsletter adoptrevolution.org/)
adoptrevolution.or...nser-letztes-sein/
zum Beitrag29.11.2022 , 15:45 Uhr
Als ,,teaching assistant" durfte ich in den 90ern in Schottland bei kommunalen Wahlen mitmachen. Einfach weil ich ,,da" war. Es klopfte zur Registrierung für die Wahl jemand an unserer WG-Tür und ohne dass wir überhaupt unsere Pässe zeigen mussten (in Großbritannnien gab es damals gar keine Personalausweis-Pflicht), wurden unsere Namen und die Wohnungsadresse notiert. Vom Österreicher, vom Spanier, von der Französin und von der Deutschen. Auf verunsicherte Nachfragen bestätigte man uns freundlich, unsere Anwesenheit könne doch niemand bestreiten und damit seien wir wahlberechtigt. Danach erhielten wir die Wahlbenachrichtigungen und fühlten uns sehr integriert. Auch die Identifikation mit dem Land stieg immens.
zum Beitrag28.11.2022 , 22:17 Uhr
Ferda Atamann hat die ,,guten alten Zeiten", in denen von ,,Kindern statt Indern" die Rede war, als eine Zeit positiver Aufbruchsstimmung in Deutschland beschrieben. So ging es mir als ,,Kartoffeldeutsche" auch! Endlich eine Abkehr vom ,,ius sanguinis" und somit der ,,Nazi-DNA". Aber dann kam direkt auch schon der ,,Backlash" in Form von - Merz natürlich, der den Begriff der ,,Leitkultur" okkupierte und für seine sauerländisch-sauertöpischen Zwecke verwendete. Ferda Atamann sieht damals eine Spaltung der Gesellschaft entstehen. Ob Bildung und ,,Integrationskurse" in ,, Rechtsstaatlichkeit, basaler Politikwissenschaft und fundamentalen Menschenrechten" 22 Jahre später noch helfen können?
,,die Nullerjahre.
Was waren das für politisch spannende Zeiten. Je mehr mir einfällt, desto mehr glaube ich: Die Politik von damals erklärt den Riss durch die Gesellschaft viel besser als die läppische Million Geflüchtete seit 2015 und die paar Sprüche von der AfD. Denn das, was die rot-grüne Regierung damals umsetzte, ging ans Eingemachte der deutschen Befindlichkeit. Es spaltete die Nation. Bis heute.
Was ich meine?
Am 1. Januar 2000 fing nicht nur ein neues Jahrtausend an. An dem Tag hat sich auch die deutsche Gesellschaft neu erfunden. Während die Menschheit ihren Milleniumskater auskurierte, trat bei uns ein Gesetz in Kraft, das die Frage "Wer ist deutsch?" neu beantwortete.'' [...] ,,Bis dahin hatten wir ein verstaubtes Staatsbürgerschaftsrecht aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Es war das gute, alte Blutrecht - zu Latein: ius sanguinis. Seit 2000 aber ist nicht nur Deutscher, wer von Deutschen abstammt, sondern auch, wer hier geboren wird. Unter bestimmten Bedingungen. Aber ohne Sprachtest, ohne Gesinnungsprüfung.''
Ferda Ataman, 03.11.2018, www.spiegel.de/kul...cdu-a-1236513.html
zum Beitrag21.11.2022 , 13:55 Uhr
Infantinos Strategie erinnert an Putins Rede zur ,,Aufnahme von Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson":
,,Mehrfach bezog er [Putin] sich auf die Kolonialgeschichte, die von westlichen Staaten bis heute fortgeführt werde." www.tagesschau.de/...-russland-101.html
Während Putin noch von Jahrhunderten des Kolonialismus sprach, spricht Infantino eben von Jahrtausenden. Er verwendet das Stilmittel der Übertreibung oder er okkupiert Christentum (und Judentum?!) gleich noch mit, für die Kritik an der Kolonialgeschichte?!
Vielleicht hat er ja bei den ,,Katar-Scheichs" ein Briefing zur Argumentatonshilfe erhalten und es ist bei ihm was hängengeblieben.
Immerhin gab es/ gibt es ja z.B. die europäische Kolonialisierung Afrikas und Südamerikas und die nordamerikanische Kolonialisierung der indigenen Bevölkerung.
Durch diesen ,,Whataboutism" bringt man vielleicht ein paar kritische Stimmen zum Grübeln und zum ,,Schweigen".
Interessanterweise übernimmt Infantino nicht die Kritik der ,,Katar-Scheichs", man sei in Qatar für den Gaseinkauf gut genug, aber nicht für die Austragung der WM. Mit der Gasindustrie will Infantino es sich sicherlich nicht anlegen.
Dann lieber ,,3000 Jahre" Ruhe für die weitere ungestörte Ausplünderung des Planeten und der Menschen einfordern - quasi als ,,Wiedergutmachung",- an allem, was Qatar 3000 Jahre lang angetan wurde (?!!). Oder als ,,stellvertretende Wiedergutmachung": Nachdem Europa und seine Verbündeten den Planten 3000 Jahre geplündert haben, muss das jetzt auch Russland und Qatar 3000 Jahre lang erlaubt sein dürfen.
Putin und Infantino identifizieren sich (heroisch?) mit der ,,Rolle des Gekränkten": des „Obischenny“ ?! taz.de/Die-Rede-de...sidenten/!5837271/
zum Beitrag21.11.2022 , 08:42 Uhr
Ich stimme Ihnen zu.
Mein Eindruck ist dann aber, dass diese Pressemappe nicht besonders stark von der Presse benutzt wurde, um die Öffentlichkeit zu erreichen, kann das sein? Dann wäre es auch ein Medienversagen?!
Vielleicht hätten die Bürgermeister*innen die Pressemappe aber auch mit einem größeren, öffentlichkeitswirksameren ,,Paukenschlag" rausbringen sollen?
Die Stimmung der Anfang bis Mitte 90er bringen Sie auf den Punkt. Manche schreiben, sie habe sich in den Jahren nach 2015 ,,wiederholt". So z.B. ,,Kontext":
,,Mindestens zwei Mal in ihrer jüngeren Geschichte hat die CDU mit ihrem Ruck nach rechts die politischen Verhältnisse in Baden-Württemberg entscheidend verändert. Anfang der Neunziger mit der unsäglichen Das-Boot-ist-voll-Rhetorik in der Flüchtlingspolitik, die für zwei Legislaturperiode die "Republikaner" ins Parlament schwemmte. Und 2016, als in Abkehr von Angela Merkels "Wir schaffen das", wieder Populist:innen so sehr nach dem Munde geredet wurde im Wahlkampf, dass die AfD in den Landtag einzog, um zu bleiben. Die jüngste Umfrage sieht die Schwarzen zum ersten Mal seit zwei Jahren mit 28 Prozent ein Pünktchen vor den Grünen und die Rechtsaussen-Opposition wieder satt zweistellig. Wer die Zahlen richtig interpretieren will, könnte die Warnzeichen lesen. 2025 ist Bundes- und 2026 Landtagswahl.'' www.kontextwochenz...abbiegen-8527.html
zum Beitrag18.11.2022 , 12:33 Uhr
Fatma Aydemir beschreibt das Versagen der deutschen Öffentlichkeit im Zusammenhang mit den Brandanschlägen so, in ihrem Roman ,,Dschinns" (2022):
,,Nur eine Sache brannte Sevda auf der Zunge [...] : ,,Was haben die Polizisten über das Feuer rausgefunden? Warum ist es ausgebrochen?''
,,Sie wissen es nicht.''
,,Wie? Sie wissen es nicht?"
,,Höchstwahrscheinlich irgendwas Technisches, sagen sie. Ein Kabel oder vielleicht eine Zigarette."
,,Ein Kabel oder vielleicht eine Zigarette? Sag mal, schauen diese Polizisten keine Nachrichten?"
Ihsan nickte wissend. Er schaute nämlich die Nachrichten.
[Anmerkung: Zuvor geht es unter anderem um ,,angezündete Flüchtlingsheime''. Hier aber geht es um die in Flammen aufgegangene Dachwohnung von Ihsan und Sevda.]
Und Sevda schaute auch die Nachrichten. Schon als sie den Feuerrauch am Himmel über ihrem Haus gesehen hatte, hatte sie gewusst, was Sache war. [...]
Anders als in Solingen und Mölln hatte es bei ihrem Brand keine Toten gegeben. Doch dass es keine Toten gab, bedeutete auch, dass die Brandursache niemals wirklich untersucht werden würde, [...].
Niemand würde jemals von diesem Brand erfahren, niemand würde sich jemals für ihn interessieren, und es gab Tausende solcher Brände, so würde niemand jemals von diesen Tausenden Bränden erfahren. Es war, als wäre das alles Sevda und ihrer Familie und ihren Nachbarn niemals zugestoßen.
Es war als sei Sevdas Angst vor Nazis, die ihre Kinder nachts im Schlaf verbrennen wollten, nicht mehr als ein Hirngespinst, [...]. ''
(Hanser Verlag, S. 132f.)
zum Beitrag17.11.2022 , 17:55 Uhr
Es hätte uns allen gut getan, von diesen Briefen zu erfahren. Leider schrieb ich damals keinen der Briefe.
Aber ich war damals schockiert von dem, was möglich war, in meinem Land und riet als Anfang Zwanzigjährige phasenweise ausländischen Touristen, nicht nach Deutschland zu kommen, um ihr Leben nicht zu gefährden. Es war eine Zeit, die einen sehr vereinsamen ließ. Man schämte sich für Helmut Kohl, der von ,,Beileidstourismus" sprach und fühlte sich hilflos den Hetzern in der Gesellschaft ausgeliefert, die den Ton angaben, zumindest schien es ja so. Was für ein Jammer, dass diese Breife nicht sehr früh mit Erlaubnis der betroffenen Familien zum Beispiel in die Zeitungen kamen. Vor allem aber schlimm, dass sie nicht an die Adressaten gelangten.
Ob Solingen verhindert worden wäre, wenn diese Briefe an die Öffentlichkeit gelangt wären?
zum Beitrag06.11.2022 , 14:40 Uhr
„Jeder hat im Himmel einen persönlichen Himmel, in dem nicht nur die Sterne, sondern auch die Menschen, die uns sehr berührt haben, ständig leuchten. Einer davon ist mein Bruder Georg Büchner.“
Hier berichtet Emine Sevgi Özdamar von ihrer ,,Schwester Else Lasker-Schüler":
www1.wdr.de/mediat...enstlerin-100.html
Was für ein Glück, wenn man sich mit Menschen verschwestern und verbrüdern kann, auch über deren Tod hinaus!
zum Beitrag06.11.2022 , 08:14 Uhr
‚Mein Kind, bleib von den Fenstern zur Straße fern.‘“
Hier treffen sich Istanbul und Berlin! Meine 1924 in der Tilsiter Straße (heute Richard Sorge - Straße) geborene Großmutter, also ,,Friedrichshainerin", durfte in ihrer Kindheit und Jugend laut ihrer Erzählung nicht draußen spielen und ,,nicht ans Fenster", weil es laut der Mutter ,,zu gefährlich" war.
,,Friedrichshain war in den 1920er und 1930er Jahren eine Hochburg der Sozialdemokraten und Kommunisten und zugleich ein Hauptschauplatz der Kämpfe, die die Arbeiterparteien untereinander und gegen die Nationalsozialisten in Berlin führten. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Jahr 1933 entwickelte sich im Bezirk ein umfangreicher und vielfältiger Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Am 28. September 1933 benannten die neuen Machthaber Friedrichshain nach einem ihrer Idole, dem 1930 von Kommunisten getöteten Friedrichshainer SA-Führer Horst Wessel, in Horst-Wessel-Stadt[3][4] um (von 1936 bis 1945: Horst-Wessel)'' (nach: Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand Friedrichshain und Lichtenberg (= Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Hrsg.): Schriftenreihe „Widerstand in Berlin 1933–1945“), Selbstverlag Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 1998, passim)
de.wikipedia.org/w...lin-Friedrichshain
zum Beitrag01.11.2022 , 02:17 Uhr
,,„Ich habe jetzt einen Job bei einer radikalen Partei“, sagt Sipho R. aus dem Township Nyanga bei Kapstadt. Seit vier Jahren ist er trotz gutem Schulabschluss arbeitslos. „Die Partei will alle Weißen enteignen in Südafrika [...]"
Ich frage mich, wie ,,radikal" diese Parteien wirklich sind, die die Enteignung wollen. Dass die Buren und die Engländer und ihre jeweiligen Nachkommen diese Parteien als ,,radikal" brandmarken und dies auch zur Mainstream-Kritik wird, ist ,,nachvollziehbar", aber müsste man als Experte für Südafrika beim Thema ,,Reich gegen Arm" nicht genau diese Hintergründe ausleuchten?
Was ist denn vielleicht noch unter Mandela schief gegangen? Warum wurde und wird das Thema Enteignung bzw. Re-Kommunalisierung bzw. Aufarbeitung der Kolonialisierungen durch Niederländer und Engländer nicht stärker angegangen? Auch in deutschen Schulbüchern findet sich dazu nichts. Unterm Strich bleiben doch dann die rechtsradikalen und rassistischen Lesarten, nach denen ,,die Schwarzen" / ,, die Afrikaner" irgendwie ,,Staat nicht können". Dabei liegt die Ursache doch tatsächlich sehr stark im weißen Europa, das mit seinen ,,Ostindien-Kompanien" loszog und Land und Länder in Besitz nahm und ausplünderte.
Man erfährt zu wenig!
zum Beitrag24.10.2022 , 14:59 Uhr
: - )
zum Beitrag24.10.2022 , 14:58 Uhr
Jan Kott sagte, glaube ich, über Shakespeare, dass die Größe seiner Texte auch darin bestünde, dass sich jedes Zeitalter darin finden kann.
Welche der Interpretationen/ Aktualisierungen ,,Fausts" auf dieser Seite würden Sie am liebsten ,,rauskürzen", weil sie nicht zum ,,Faust" gehören? Wie lesen Sie den ,,Faust"?
zum Beitrag23.10.2022 , 20:36 Uhr
Verlängerung von Aydemirs Liste zur Modernität Fausts:
- ,,die homoerotische Ebene zwischen Faust und Mephisto etwa, oder
- die Pro-Choice-Dimension in Gretchens Kindsmord.'' (Aydemir)
oder
- Gretchens ,,Me too - nahe" (?) Manipulierbarkeit durch den ,,male gaze" (und durch Geschenke) oder
- Fausts psychische Abhängigkeit vom Vater, in seinem ,,ersten Leben'', was verhindert, dass er sich bei einem tödlichen medizinischen Massenexperiment an Patient*innen verweigert und stattdessen brav die väterlichen Befehle ausführt.
Kanon-reife Qualität von Fatma Aydemirs aktuellem Roman ,,Dschinns":
- Erwachsenwerden als (unmögliche?!) Aufgabe, sich von den elterlichen Projektionen zu befreien
- die Nachkriegsgeschichte Deutschlands ist auch die Geschichte von Brandanschlägen. Polizei und Zivilgesellschaft schauen weg.
-
-
(Wer ist auch so begeistert und verlängert die Liste (?!))
Danke jedenfalls für die sehr zu Herzen gehende Lektüre!
zum Beitrag18.09.2022 , 14:32 Uhr
Ulrike Hermann kritisiert Erhard mit vielen Argumenten, für seine NS-Vergangenheit, seine Lüge bei der Entnazifizierung, für seinen ,,Homburger Plan''' und die Preis-Freigabe. Dass sie ihn angeblich ,,nicht leiden kann" hat sie anscheinend mit Adenauer gemeinsam:
Ludwig Erhard, zweiter Bundeskanzler (Geburtstag, 04.02.1897) WDR ZeitZeichen. 04.02.2022. 14:46 Min.. Verfügbar bis 05.02.2099. WDR 5. Ludwig Erhard, zunächst Wirtschaftsminister, dann zweiter Bundeskanzler der BRD, gilt bis heute vielen immernoch als "Vater der sozialen Marktwirtschaft" und "Begründer des Wirtschaftswunders". Diese Annahme ist jedoch historisch falsch und undifferenziert. Autor: Thomas Pfaff www1.wdr.de/radio/...ig-erhard-100.html
zum Beitrag18.09.2022 , 14:10 Uhr
Georg Fülberth, ,,Basiswissen Kapitalismus", in ,,Kapitalismus" (Köln: 2011, 2. Auflage):
,,Die ständige Audehnung der Kapitalmasse - ihre Akkumulation - aber ist ein Merkmal des Kapitalismus." (S. 20)
,,Gewinn (über den Zins hinaus) entsteht erst dann, wenn der ,,Unternehmer" auftritt. Dieser ist nicht irgendein Kapitaleigentümer, sondern er zeichnet sich durch folgende Besonderheit seines Handelns aus:
er zerstört das Gleichgewicht [aus Angebot und Nachfrage], indem er Arbeitskräfte, Produktionsmittel und Geld, die bislang ausschließlich innerhalb dieses Gleichgewichts genutzt wurden, den bisherigen Eigentümern von Produktionsmitteln entzieht und sie für die ,,Durchsetzung neuer Kombinationen" (Schumpeter) verwendet.
Der Begriff ,neue Kombinationen deckt
,,folgende fünf Fälle: 1. Herstellung eines [...] neuen Gutes [...] oder einer neuen Qualität eines Gutes. 2. Einführung einer neuen [...] Produktionsmethode [...] 3. Erschließung eines neuen Absatzmarktes [...] 4. Eroberung einer neuen Bezugsquelle von Rohstoffen [...] 5. Durchführung einer Neuorganisation, wie Schaffung einer Monopolstellung [...] oder Durchbrechen eines Monopols"
[zitiert von Fülberth (2011: S. 12 ) nach J. Schumpeter, ,,Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung", 9. Auflage, Berlin 1997, S. 100]
zum Beitrag04.09.2022 , 19:34 Uhr
Es ist äußerst irrational anzunehmen, dass Putin tatsächlich an den Rechten von Minderheiten interessiert sei. Und dass er Krieg führen würde um Menschen zu schützen.
Anna Poltikovskaja schrieb 2004 in ''Putin's Russia":
"[h]e believes he can do anything he likes with us, play with us as he sees fit, destroy us if he wishes. We are nobody, while he whom chance has enabled to clamber the top is today czar and God."
,,Pussy Riot'' veröffentlichten 2012 eine CD mit den Titeln: 1) Raze the Pavement 2) Kropotkin-Vodka 3) Putin Got Scared 4) Kill the Sexist
zum Beitrag04.09.2022 , 13:47 Uhr
Naomi Klein beschreibt in ,,Schockstrategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus (2007)" wie Gorbatschow vom Westen allein gelassen und ,,abgezockt" wurde.
Dadurch wurde Jelzin möglich und die ,,Schocktherapie" für Russland.
Im Kapitel ,,Scheiterhaufen einer jungen Demokratie. Russland wählt die ,Pinochet-Option' '' sagt Klein, dass die G7, der IWF, die Weltbank, John Major, Bush, der kanadische Ministerpräsident Mulroney und der japanische Ministerpräsident Kaifu Russland eine ,,Schocktherapie" verordeneten, anstatt Gorbatschows Vision von einer Sozialdemokratie nach skandinavischem Vorbild und somit ein ,,sozialistisches Leuchtfeuer für die gesamte Menschheit" zu realisieren.
Jelzin setzte Gorbatschow außer Gefecht und ließ in kürzester Zeit über 200 000 Unternehmen privatisieren, die in Staatsbesitz gewesen waren. die Preiskontrollen wurden aufgehoben, ein Investmentmarkt entstand. 1993 setzte Jelzin die Verfassung außer Kraft und löste das Parlament auf, um IWF-Vorgaben durchzusetzen und demokratische Proteste niederzuschlagen. Hunderte von Menschen starben, noch mehr wurden verletzt. Unterstützt wurde Jelzins Staatsstreich von den USA. Privatbanken wurden gegründet, die Ölfelder ,,versteigert", der Bergbau privatisiert. Pofessoren der Harvard Universität ,,unterstützten'' das Ganze (Klein nennt z.B. A. Shleifer und J. Hay plus Ehefrauen).
Gezielt beförderten die USA in Russland einen ,,ungezügelten, unregulierten Kapitalismus'' (Wayne Merry), weil ,,Marktinteressen der Demokratie im Wege standen".
In diesem System war Putins Karriere möglich, den Anna Polikovskaja 2004 so charakterisiert: ''[Putin] is not a born tyrant or despot; rather, he has been accustomed to think along these lines incalculated in him by the KGB, an organization he considers a model, as he has stated more than once. Thus, as soon as anyone disagrees with him, Putin demands that the "hysterics" be dropped. [...] I dislike him because he does not like people. He despises us.''
zum Beitrag04.09.2022 , 13:16 Uhr
Anna Polikovskaja sah ihn eher positiv. In den letzten beiden Abschnitten ihres 2004 erschienen Buches ,,Putin's Russia" heißt es:
,,We cannot just sit back and watch political winter close in on Russia for several more decades. We want to go on living in freedom. We want our children to be free and our grandchildren to be born free. This is why we long for a thaw (dt. Tauwetter) in the immediate future, but we alone can change Russia's political climate. To wait for another thaw to drift our way from the Kremlin, as happened under Gorbachev, is fooolish and unrealistic, and neither is the West going to help. It barely reacts to Putin's antiterrorist politics, and finds much about today's Russia entirely to its taste: the vodka, the caviar, the gas, the oil, the dancing bears. The exotic Russion market is performing as the West has come to expect, and Europe and the rest of the globe are satisfied with the way things are progressing on our sixth of the woorld's landmass. All we hear from the outside world is "al Qaeda, al Qaeda," a wretched mantra for shuffling off reponsibilty for all the bloody tragedies yet to come, a primitive chant with which to lull a society desiring nothing more than to be lulled back to sleep."
zum Beitrag03.09.2022 , 11:20 Uhr
Unter anderem vertritt sie überzeugend die These, dass Klaus Barbie 1973 an der Erschießung von Monika Ertl in Bolivien federführend beteiligt war oder sie sogar selbst durchführte. Sie verweist im gesamten Werk ,,Transnationale Spurensuche" auf viele weitere Quellen. Auch würdigt sie die Arbeit und den Mut von Beate Klarsfeld in Bolivien.
zum Beitrag02.09.2022 , 20:00 Uhr
,,Sein Jurastudium in Heidelberg und West-Berlin betrieb er nicht übereifrig, schon vor dessen Abschluss heiratete er 1967 die Diplomatentochter, Schauspielerin und Ethnologin Juliana Gregor, mit der er bis zuletzt zusammenlebte.''
Juliana Ströbele-Gregor ist auch eine interessante Historikerin, wie sie mit ,,Transnatoinale Spurensuche in den Anden" gezeigt hat:
metropol-verlag.de...uche-in-den-anden/
www.juedische-allg...utsche-unter-sich/
zum Beitrag28.08.2022 , 20:06 Uhr
Der Kampf gegen Faschist*innen und Nazis braucht viel mehr als die beobachtende Vogelperspektive. Gegen die ,,drei schwarzen Milane“, gegen die Anhänger Francos, Hitlers und Mussolinis müssen wir stärker kämpfen. In Deutschland, Spanien, Europa, weltweit. Egal, ob man an der Front kurzsichtig ist und zwei linke Hände hat oder am PC lieber alles ,,neutral“ dokumentieren würde. > > Kämpfen und Erinnerung brauchen den Mut und die Meinungsstärke von Menschen wie Simone Weil, siehe auch Eilenberger, 2020, ,,Feuer der Freiheit". > > Mutig sein kann man auch mit Kunst, wie Danger Dan uns gezeigt hat, 2022 noch erschreckend aktuell: www.youtube.com/watch?v=mFML30AQuT8
zum Beitrag28.08.2022 , 20:04 Uhr
Simone Weil ist laut W. Eilenberger VERSEHENTLICH, befördert durch ihre extreme Kurzsichtigkeit, in einen Topf heißen Öls getreten, welchen Kameraden zum Abkühlen in ein Loch im Boden gestellt und sogar mit Laub oder Lappen abgedeckt hatten (,,Feuer der Freiheit“, 2020). Sicherlich findet man bei Bedarf Beispiele, um sich über Weils Nutzlosigkeit und eventuelle Selbstbezogenheit als Intellektuelle an der Front zu belustigen und zu erheben. Immerhin hat sie aber eine Entscheidung getroffen und ihr Leben riskiert. Sie hat sich positioniert und Partei ergriffen, davon sollten wir heute noch lernen. > > Simone Weil hätte es inakzeptabel gefunden, wenn der spanische Staat oder die autonome Regionalregierung Aragoniens in Form von Plaketten, die an Franco-Denkmäler montiert werden, wie in Carenia, ,,an ALLE Opfer des Bürgerkrieges erinnern“. Weils Analyse des Totalitarismus (der struktureller Gemeinsamkeiten von Faschismus und Kommunismus) war keine Gleichmacherei, sondern sie blieb als Denkerin immer auf der Seite der Opfer des Kapitalismus und der Entfremdung, auf der Seite des Individuums. > > Plaketten wie die in Carenia sind nicht mutig genug, ergreifen nicht genügend Partei, positionieren sich zu wenig. > > Wenn in Spanien wenig ambitionierte ,,Plaketten, die an alle Opfer des Bürgerkriegs“ erinnern, von den Franco-Anhängern sogar problemlos beseitigt werden können, dann sind auch die Zivilgesellschaft, die Polizei, die Politik und die Strafverfolgung, die Tourismusindustrie und der Journalismus nicht mutig genug, ergreifen nicht genügend Partei und positionieren sich zu wenig. Wir könnten von Simone Weils Verzweiflung, Tatkraft, Mut und Intellekt lernen! > > Simone Weil hätte die mutlosen Bemühungen des spanischen Staates oder der Regionalregierung Aragóns einerseits und diese Exzesse der Rechten andererseits nicht als ,,Kämpfe um die Deutungshoheit“ verharmlost und neutralisiert, wie es am Ende des Artikels leider geschieht.
zum Beitrag27.08.2022 , 21:47 Uhr
Walter Lübcke ist bis zum Schluss für den Rechtsstaat eingetreten und hat dafür mit seinem Leben bezahlt. Es ist höchste Zeit, dass die CDU eine Stiftung gründet, die seinen Namen trägt und sich an die Seite der Opfer rechter Gewalt und ihrer Angehörigen stellt.
zum Beitrag04.08.2022 , 14:51 Uhr
Vielleicht sollten wir uns als (eher) Nicht-Konservative stärker zusammenschließen und gegenseitig stärken und kämpfen, anstatt naiv auf den ,,Ritterschlag" durch den ,,Konservatismus" zu warten, und sei es auch nur durch einen gemeinsamen ,,Drink''.
Der Konservatismus ,,zieht sein Ding durch'' (Extravismus, Wirtschaftswachstum, Absatzmärkteexpansion, Druck auf die Lohnarbeiter - Löhne sind ,,variables Kapital'') und tut freiwillig doch nichts gegen Klassismus/ Rassismus/ Sexismus ...(es sei denn ,,die Frauen" oder ,,Diversität" werden als Produktivitätsfaktor ,,entdeckt''...). Wirklich ,,dazugehören" kann man sowieso nicht. Ein Beispiel: Die ,,Quandt-Stiftung'' besitzt in Berlin das Elternhaus von Max Liebermann, der u.a. Vorsitzender der Akademie der Künste war. Man wird ausgeplündert, ob man dazugehört/ -gehören will oder nicht.
Cognac für alle oder gar nicht!
zum Beitrag03.08.2022 , 01:32 Uhr
Eine kritische Presse-Berichterstattung zu den BASF-Verflechtungen trägt auch zur Vertrauensbildung bei:
,,Mit diesen Pipelines durch die Ostsee sollten Zwischenhändler und Transitländer in Osteuropa umgangen werden. Das hatte für Gazprom zwei Vorteile. Einmal fließt mehr Gewinn in die eigene Tasche, außerdem würden die osteuropäischen Länder wie die Ukraine und Polen erpressbar. An dem Deal rund um Nord Stream war unter anderem das Unternehmen Wintershall beteiligt, das damals von Rainer Seele geleitet wurde. Wintershall gehörte zu 100 Prozent dem Chemiekonzern BASF. [...] Alexandros Petersen vom Atlantic Council bezeichnete das Projekt Nord Stream schon im Jahr 2009 als „Molotow-Ribbentrop Pipeline“ – in Erinnerung an jenen Pakt, mit dem das NS-Regime unter Adolf Hitler und Josef Stalin 1939 Osteuropa unter sich aufteilten. [...] Im Jahr 2008 allerdings, als Gazprom Druck machte, stärker ins deutsche Geschäft einzudringen, gelang es Russland, den eigenen Anteil an Wingas auf 50 Prozent zu erhöhen. Gazprom-Chef Alexej Miller war damals überglücklich. „Damit ist Gazprom Miteigentümer von Gastransportnetzen in Deutschland.“ Dafür bekam die BASF eine Beteiligung an einem Gasfeld in Russland. [...]'' (Frederik Richter, David Schraven)
correctiv.org/aktu...&mc_eid=ec684e6ebd
zum Beitrag24.07.2022 , 22:11 Uhr
Unglaublich, dass die Rumäninnen und Rumänen und die ungarische Minderheit in Rumänien und überhaupt Siebenbürgen (Klaus Johannis, wo bist Du?!) dieser Hasskappe seit mehr als 20 Jahren in einem der schönensten Badeort eine Bühne bieten. Danke für diesen ausführlichen und informativen Artikel, auch wenn er sehr traurig und wütend macht.
zum Beitrag27.06.2022 , 12:31 Uhr
Zur Aktualität (?!) von Rathenaus Schriften (,,Teil II", aus seiner Reichtagsrede vom 29. März 1922):
,,Soll, meine Herren [über 25 abgeordnete Frauen wurden hier nicht angesprochen], aus dem Chaos der Welt ein Ausweg gefunden werden, so ist es nötig, den Rahmen weiter zu spannen, als es durch die Note der Raparationskommission geschehen ist. Es ist schlechterdings nicht möglich, dass eine niedergebrochene Welt aufgerichtet werde lediglich durch die Arbeit eines einzelnen Landes, auch wenn dieses Land noch so gutwillig an diesem Aufbau mitzuwirken gewillt ist. Alle Nationen der Erde, nicht nur die ehemaligen Kämpfer, müssen erkennen, dass sie sämtlich am Aufbau der Welt in gleichem Maße interessiert sind. Sie müssen erkennen, dass sie einander wechselseitig bedürfen als Produzenten und als Käufer, sie müssen erkennen, dass sie alle die gleichen Rohstoffe dieser Erde nötig haben. Sie müssen sich vereinigen zu einer Sanierungsaktion der Welt, von der sich niemand ausschließen darf, der aus den Vorräten der Welt schöpft.'' in: ,,Die Geschichte der Wahrheit", Essays, Klöpfer und Meyer 2002
zum Beitrag27.06.2022 , 11:52 Uhr
Zur Aktualität (?!) von Rathenaus Schriften (Teil I):
,,Wenn die Russen mit klarer Überlegung mehrere hunderttausend Menschen und Existenzen vernichten und die Mechanik ihres Landes zugrunde richten, um die sogenannte Ausbeutung zu beseitigen, nämlich um eine harte Form der persönlichen Ausbeutung durch eine härtere Form der anonymen Ausbeutung zu ersetzen, so schaffen sie nicht nur der Gewalt der Ressentiments Luft, sondern sie leiten eine Reihe von Experimenten ein, denen auf Jahrhunderte bestimmender Studien- und Agitationswert zukommt. [...] Wir sind in tiefer, dogmatischer Abhängigkeit, heute vom Osten, morgen vom Westen. Wenn uns noch Eigenkräfte beschieden sind, so müssen sie frei gemacht werden. Das kann nicht geschehen durch Interessenkampf, Dialektik, mechanisches Richtungsgrübeln, gewollte Chaotik und endloses Geschwätz, sondern durch strenge und bewußte Arbeit an der Bildung unser selbst und der Kommenden." (Walther Rathenau (1920): ,,Reden wir Deutsch!", in: ,,Die Geschichte der Wahrheit", Essays, Klöpfer und Meyer 2002)
zum Beitrag27.06.2022 , 10:40 Uhr
Ja. Noch trauriger wird es, wenn man bedenkt, dass der Antisemtismus/ der ,,arische Mythos (Poliakov)" bei Rathenau bereits dazu geführt hatte, dass das rassistische Fremdbild sogar ein Stückweit zum ,,Selbst''bild gworden war: ,,1879 bezeichnete der künftige Staatsmann, als er sich erstmals in der Literatur versuchte, seine Glaubensbrüder als ,,orientalische Horde" [...]: ,,Seht euch im Spiegel! Das ist der erste Schritt zur Selbstkritik. Leider ist nichts daran zu ändern, dass ihr einander zum Erschrecken ähnlich seht und dass daher jedes einzelnen Unart auf die Rechnung aller gesetzt wird. Auch hilft es nicht, festzustellen, dass eure südöstlich gestimmte Erscheinung an sich für die nördlichen Stämme nichts Sympathisches hat.“ (Léon Poliakov zitiert hier Rathenau im Jahr 1897, in: ,,Der arische Mythos" (1971) , den er außerdem, und vielleicht in mehrfacher Hinsicht, als ,,das erste symbolträchtige Opfer des arischen Mythos'' bezeichnete).
Man könnte den kämpferischen Rathenau auch als Opfer des Rassismus seiner Zeit (= unserer Zeit ?!) bezeichnen: Bei Poliakov heißt es weiter: ,,Folglich ermahnte Rathenau die Juden, sich im preußischen Stil zu üben, sich so weit wie möglich umzuerziehen, um nicht länger von den Deutschen verspottet zu werden. [...] In dem Essay ,,Von Schwachheit, Furcht und Zweck (1904) unterscheidet er zwischen einer mutigen, aggressiven und einer furchtsamen, defensiven Rasse. Aus seiner ,,Kritik der Zeit (1912) geht hervor, dass die germanische Rasse die Rasse des Muts und der Mannhaftigkeit sei. Diese Schrift beinhaltet Probleme der neuen industriellen Zivilisation, der Rathenau eine freud- und poesielose Zukunft vorhersagt; in einer Zwischenbemerkung nennt er diese Ära der Mechanisierung und Nivellierung das Zeitalter der ,,Entgermanisierung". In diesem Zusammenhang schreibt er, die südeuropäischen Länder, in denen das germanische Blut schon seit langem verdünnt sei, wären unfähig geworden, kulturellen Fortschritt herbeizuführen [...]"
zum Beitrag22.06.2022 , 19:11 Uhr
Genau. Mit Info-Tafeln und einem public book shelf. Dort könnte z.B. ,,Hört ihr nicht mein Schreien?" stehen. Wer in die ,,City" hat vielleicht durchaus Bildungsbedarf und möchte nicht für blöd eingekauft werden.
Vor allem verdient Herrn Brenners Denkmal eine Info Tafel und Bänke und einen überdachten Tisch. Hier sollen Menschen ins Gespräch kommen dürfen!
Alles am besten finanziert von Herrn Schaller. Schön handeln statt schön sprechen.
zum Beitrag04.06.2022 , 11:00 Uhr
Internationale Solidarität als Ideologie des Kommunismus zu dekonstruieren ist eine gedankliche Leistung, die einen auch befähigen sollte, sie auf den ,,heute demokratischen Westen'' anzuwenden. Es sei denn man ist eben eher ein Apologet desselben.
Eine so starke affirmative Haltung (dem Kapitalismus gegenüber, der die Demokratie als ,,Schmierfett" benutzt) haben aber selbst die ,,historischen Avantgarden" nicht verdient (der ,,voluntaristische[n] Subjektivismus, radikale Individualität als Grundlage wahrer Kollektivität und hedonistischer Lebensweisen"), auch wenn sie nach der Phase der Subversivität immer vom kapitalistischen System aufgesogen und zum Mainstream gemacht wurden.
zum Beitrag02.06.2022 , 19:03 Uhr
Danke für Ihre Zustimmung, wenn auch prognostisch-pessimistisch. Vielleicht sollen wir uns zusammentun und was anstoßen? Bin leider nicht vermögend und habe kaum Ersparnisse. Leider auch keine ,,Netzwerke", aber vielleicht macht noch jemand mit?!
zum Beitrag01.06.2022 , 22:02 Uhr
Vielen Dank für diese kurze ,,Gesamtschau" des Desasters. Die Lage ist so deprimierend, auch wenn man auf die Kontinutitäten des Versagens von Verfassungsschutz, Polizei und Untersuchungsausschüssen blickt, dass man anfängt zu verdrängen.
So kann tatsächlich keine Zäsur entstehen.
Die Opfer und ihre Familien und Freunde können aber nicht verdrängen! Schlimmer noch, sie werden chronisch allein gelassen mit dem Verlust und den Traumatisierungen!
Vielleicht sollte sich eine Stiftung ,,Gegen das Vergessen und Verdrängen" gründen, gemeinsam, gegründet von den Angehörigen und Hinterbliebenen. Die Menschen, die vom NSU, die in Hanau, die in Halle, die in Mölln, die in Solingen ermordet wurden oder beinahe ermordet wurden, auch Dessau darf man nicht vergessen, haben eine Recht auf schonungslose Aufarbeitung.
Aber es passiert zu wenig bis nichts bis: das Gegenteil.
Bei einer Gedenkveranstaltung am 19. März 2022 in Bielefeld (Kesselbrink), sagten Angehörige aus Hanau, der endlich anberaumte Untersuchungsausschuss behindere sie eher, als dass er helfe. Der Anwalt bekomme keine Akteneinsicht, es wurde lapidar gefragt, was die Polizei denn überhaupt ,,hätte anders machen können", in Kesselstadt. Was suggeriert diese Frage? Und selbst, wenn man sie ernsthaft beantworen möchte - ohne Akteneinsicht?!
Eine Stiftung ,,Gegen das Vergesen und Verdrängen" sollte von uns allen gegründet werden und reichlich mit Spenden ausgestattet werden. Um die Demokratie zu retten und den Glauben daran nicht zu verlieren.
Vili Viorel Păun verfolgte den Täter mit seinem Auto! Er setzte Notrufe ab! Er glaubte an den Rechtsstaat und die Polizei! Ein junger Mensch, der leben und mutig helfen wollte, und sterben musste. Eine Stiftung, die seinen Namen trüge, würde, könnte für eine Zäsur in Deutschland sorgen. Vorausgesetzt, seine Eltern, die sicher sehr alleine gelassen wurden, sind einverstanden.
Eine Zäsur: Die,,Vili Viorel Păun und Walter Lübcke-Stiftung" (mit Mevlüde-Genç?)
Wer hilft?!
zum Beitrag29.05.2022 , 16:02 Uhr
Hat es Karl Poppers Falsifizierungsdoktrin jetzt wirklich schon in den Olymp des ,,klassischen Liberalismus'' geschafft?
zum Beitrag29.05.2022 , 14:13 Uhr
Danke für die interessante Antwort!
Die (angebliche) ,,Gleichheitsreligion des Christentums" war (und ist ?!) anscheinend keine ,,Wahrheitsreligion". Juden und Muslime gehören enfach nicht dazu, da können sie sich abrahamitisch noch so sehr anstregen.
,,Und das gilt noch bis weit in die Neuzeit hinein.''
zum Beitrag29.05.2022 , 14:01 Uhr
Carl Zuckmayer
Jeder denkt, sein Englisch wäre gut, Wenn er nur den Mund verstellen tut, Jeder hört so gern die Komplimente, Daß man es ja gar nicht glauben könnte: Die Geläufigkeit In so kurzer Zeit und fast frei vom störenden Akzente!
Aber ach, in Deiner stillen Kammer Spürest Du der Sprachverbannung Jammer. Krampfhaft suchend die korrekte Wendung Für Beseeltheit und Gefühlsverblendung. Auch scheint's solches nicht auf deutsch zu geben Wie: zu seinem Rufe auf zu leben. (to live up one's reputation) Und Du ziehst betrübt die Konsequenz: Dort ,,Erlebnis", hier ,,experience.
Aus: Kleine Sprüche aus der Sprachverbannung, 21. Dezember 1945, Aufbau, New York (aus: Inge Deutschkron: ,,Emigranto", Transit (2001), S. 90)
zum Beitrag29.05.2022 , 07:15 Uhr
,,Was uns heute unerträglich erscheint, war damals common sense."
Ohne mich in die Debatte insgesamt einmischen zu wollen, bitte ich hier um eine Überpüfung. Meiner Überzeugung nach war die antisemitische Hetze durch Missbrauch der ,,Sauen" eine propagandistische Maßnahme der ,,Kirchenoberen", die ,,einhämmernd'' Realität schaffen sollte (,,us" vs. ,,them"). Sie reflektierten eben nicht einen ,,common sense".
Ich erinnere mich an eine Führunng im Stadmuseum Münster zur Stadtgeschichte Münsters im Frühjahr 2022. Da wurder uns von der Dozentin gesagt, ,,das war damals eben noch so", ,,man glaubte halt wirklich, die Juden haben die Brunnen vergiftet".
Für mich ist es Teil des antisemitischen Diskurses, wenn sich hinter das ,,gemeine Volk", ,,thumbe Toren" und ,,,common sense" zurückgezogen wird. Weil man die gezielte antisemitische Hetze durch die Meinungsführer der Zeit (z.B. die Kirche) verschleiert und mit einem Achselzucken an einen angeblichen ,,Mob" abgibt. Anstatt Herrschaftsstrukturen, ,,Meinungs"bildungsprozesse und die Diskriminierung wirklich zu durchleuchten, um sie besser zu verstehen und einer Wiederholung entgegenzuwirken. Die Vergangenheit besser verstehen um uns selbst besser zu verstehen. Wozu Geschichte und Erinnerung? Doch nicht um uns aufzuwerten, im Vergleich mit der angeblich ungebildeten Bevölkerung in vergangenen Jahrhunderten. Doch nicht um uns selbst zu attestieren wir seien im 21. Jahrhundert ja gegen Antisemitismus ,,geimpft''.
zum Beitrag28.05.2022 , 06:57 Uhr
MDARGE schreibt: ,,Vielleicht gibt ja diese Instanz dem Kläger Recht.'' Das heißt er stützt Michael Düllmann ganz klar. Wenn er schreibt ,,Warum darum ein Prozess geführt werden muss, ist schwer zu verstehen. " kritisiert er also die Kirche und nicht Düllmann. Zumindest verstehe ich es so. Dennoch führt er an, der Stein sei ,,schick behauen": Er wurde für Geld von der Kirche in Auftrag gegeben, an jemanden, der das konnte. Von daher greift der Vergleich mit ,,Hakenkreuzschmierereien'' nicht, auch wenn sie aus dem Nationalsozialismus stammen sollten. Der Stein ist kommunikationsanalytisch (wie MDARGE weiter unten ausführt) und künstlerisch und gesellschaftspolitisch bedeutsam. Dies selbstkritisch zu analysieren und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, verbunden mit Entschuldigungen und Wiedergutmachung, ist meines Erachtens der Auftrag an die evangelische und die katholische Kirche. Im Zusammenhang mit den ,,Katholiken" verweise ich z.B. mal auf Regensburg. Hier heißt es lapidar und wenig selbstkritisch auf Wikipedia:
,,An der Außenseite befindet sich auch eine Judensau in Form einer Sau, an deren Zitzen drei Juden hängen. Die Judensau ist zudem in Richtung auf das ehemalige Judenviertel am Neupfarrplatz ausgerichtet. Im Jahr 2005 wurde nach einer Kontroverse ein Hinweisschild aufgestellt.'' de.wikipedia.org/wiki/Regensburger_Dom
Das unsägliche ,,Hinweisschild" wird in der URL des Links zur ,,Mahntafel'' sogar als ,,Gedenkstätte" bezeichnet:
de.wikipedia.org/w...urg_2022_01_09.JPG
Der Text der Mahntafel beinnhaltet außerdem Elemente eines antisemischen Diskurses. Und gilt, wie gesagt, als ,,Gedenkstätte"!
Hier zeigt sich im Mikrokosmos was in der Erinnnerungskultur schief läuft.
Ergo: Ja: ,,Man [Historiker! Diskursanalytiker! Theologen!]sollte das alles wieder herstellen und [wissenschftlich aufbereitet] kommentierend einordnen!"
zum Beitrag28.05.2022 , 06:31 Uhr
Auch die Mahntafeln können eine antisemitischen Keulenschlag darstellen, entgegen angeblich bester Absichten. Ich zitiere ,,Regensburg'':
,,Oben an diesem Pfeiler, der zum mittelalterlichen Judenghetto wies, befindet sich die Spottfigur der sog. ,,Judensau“. Dargestellt wird ein Schwein an dessen Zitzen sich Juden zu schaffen machen. Diese Skulptur als steinernes Zeugnis einer vergangenen Epoche muss im Zusammenhang mit ihrer Zeit gesehen werden. Sie ist in ihrem antijüdischen Aussagegehalt für den heutigen Betrachter befremdlich. Das Verhältnis von Christentum und Judentum in unseren Tagen zeichnet sich durch Toleranz und gegenseitige Achtung aus.‘‘
de.wikipedia.org/w...urg_2022_01_09.JPG
Übersetzen Sie einer geschockten Touristin aus dem Ausland, die fassungslos vor der Skulptur steht (Fußgängerzonenbereich!), mal den Euphemismus ,,Spottfigur" und die hämische Formulierung ,,sich an den Zitzen zu schaffen machen". Da wird der Behauptung des Reliktes einer ,,vergangenen Epoche" Hohn gesprochen. Und dass sich das ,,Verhältnis von Christentum und Judentum in unseren Tagen durch Toleranz und gegenseitige Achtung auszeichnet", hat spätestens seit dem Anschlag in Halle und was dadurch alles rauskam (,,Sicherheitstüt selbst finanziert'' etc.), an Wahrheitsgehalt und Aktualität eingebüßt.
Durch Wiederholung werden diese Behauptungen nicht wahrer aber ,,hämmern sich ein", wie der Leser MDARGE in den Kommentaren sehr überzeugend ausführt. Da bezieht sich die treffsichere Kommunikationsanalyse aber auf die Funktion der SKULPTUREN für die Zeitgenossen. Sollen die Mahntafeln der Skupturen in die antisemitischen Fußstapfen der ,,Spottfiguren" der ,,Judensauen" treten? Oder ist eine Aufarbeitung der Täterrolle der katholischen und evangelischen Kirche gewünscht? (,,Es sind die ,,Christensauen", stupid!'')
In Regensburg könnten sich die Universität oder der Pustet-Verlag mal gescheit kümmern.
zum Beitrag27.05.2022 , 16:04 Uhr
,,sie muss mehr denn je zum kritischen Denken, Hinterfragen und zum Widerspruch erziehen. Nur sind leider die erziehlichen Zielvorgaben systemangepasst''
Ich finde Sie bringen es auf den Punkt. Es ist zum Heulen. (Inge Deutschkron heult im Himmel vielleicht mit uns.)
zum Beitrag26.05.2022 , 12:29 Uhr
Inge Deutschkron sieht es/ sah es ein wenig anders (auch wenn sie die Kapitalismuskritik wohl sogar teilte):
,,Die Menschheit wird aber von den Gefahren solcher Verbrechen erst frei sein, wenn die gesellschaftlichen, sozialen und politischen Hintergründe, die den Nazis den Weg zur Macht bereiteten, wirklich aufgeklärt sind. Und das ist nicht Aufgabe der Schule." Inge Deutschkrons abschließende Sätze in ,,Offene Antworten. Meine Begegnungen mit einer neuen Generation." (2004, Transit Verlag)
zum Beitrag26.05.2022 , 08:22 Uhr
Die Kolonialzeit, die Kaiserzeit, der 1. Weltkrieg, die Weimarer Republikund der 2. Weltkrieg hängen für mich als deutschsprechend sozialisierte Person zusammen. Diese Zusammanehänge zu untersuchen ist ein legitimes Identifikationsangebot für alle Bürger*innen. Rudolf Manga Bell hat sich sehr stark mit dem deutschen System identifiziert und seine Zuverlässigkeit geglaubt. Mich berührt das. Das ist eben gerade nicht nationalistisch (und Bell auch nicht). Wie war der deutsche Kolonialismus möglich? Was unterscheidet ihn von anderen Kolonialismen? Wird er dadurch ,,besser''? Die Suche nach Antworten auf diese Fragen ist für mich identitätstiftend, besonders aber friedensbewahrend (und - einfordernd), gerechtigkeitsbewahrend (und -einfordernd) und demokratisch. Wenn Rudolf Manga Bell schon an die Gerechtigkeit deutsche Institutionen glaubte, ist das für mich eher ein Ansporn, einzufordern und zu kämpfen. ,,Nationalistisches Denken" ist kein Beweggrund dieses Kampfes und die Unterstellung desselben zeugt vielleicht selbst von subtilem Nationalismus, auch wenn man sich davon ja gerade freisprechen will?!
zum Beitrag26.05.2022 , 08:02 Uhr
,,So erscheint die Geschichte Kolumbiens als Abfolge von Gewalttätigkeiten, die einander ablösen. '' Wird diese scheinbar vom Himmel gefallene Gesetzmäßigkeit nicht auch in Gabriel García Márques ,,Hundert Jahre Einsamkeit" schon deutlich? Sind ,,Stadt" und ,,Land" am Ende gar nicht so verschieden?
,,Es gab keine Diktaturen, weil sie nicht notwendig waren. Die Rechte und die gewalttätige Rechte haben das politische Leben immer kontrolliert. Die extreme Rechte hat ihre politischen Gegner immer mit einer verblüffenden Leichtigkeit und absoluter Straflosigkeit eliminiert. Deswegen bedurfte es keiner Militärdiktatur.''
Diese nur auf Nachfrage erteilte Einschätzung hätte es in die Titelzeile schaffen sollen, nicht die ,,Gespenster" in der digitalen Ausgabe und nicht die Gefährdung Petros in der Papierausgabe.
Eine ernüchternde Bilanz, wie wir im Kampf gegen rechts weltweit permanent versagen, im Süden und Norden, im Westen und Osten. Wie ist das nur möglich? Ist es das kapitalistische ,,Hamsterrad''? Braucht es noch weitere Romane um diesem ,,Geheimnis" auf die Spur zu kommen? Ist nicht alles bereits gesagt?
zum Beitrag18.05.2022 , 21:33 Uhr
Zu diesem Kernthema des Sozialstaates wird eine dpa-Meldung einfach übernommen und diese zitiert als erstes ein BILD-Interview?!
Die Unter-Überschrift spricht von ,,mehreren Wirtschaftsissenschaftlern" und der von der BILD-Zeitung interviewte ,,Schnabl" und der ,,Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen" sind gemeint?!
Das kann die TAZ doch Ulrike Herrmann und der gesamten TAZ-Leserschaft nicht antun!
Hier die gängigen und schnellen Infos zu Raffelhüschen: ,,Raffelhüschen ist ,,Aufsichtsratsmitglied bei der ERGO-Versicherungsgruppe und bei der Volksbank Freiburg eG, Berater des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft ist und so genannter „Botschafter“ der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, einer Lobbyorganisation des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall / Elektro, die 2011 über einen Gesamtetat von über 7 Millionen Euro verfügt. Sein Forschungszentrum Generationenverträge an der Universität Freiburg […] wird über einen Förderverein von der Industrie, Versicherungsbranche und eben von der Arbeitgeberlobby Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft finanziert.‘‘ (Wolfgang Lieb) www.nachdenkseiten.de/?p=11081
Hier Infos zur Kritik: www.bpb.de/themen/...ng-und-demografie/ www.sueddeutsche.d...-theorem-1.2991036
zum Beitrag13.05.2022 , 13:49 Uhr
Das ,,dialogische“ (Aleyda Assmann) Erinnern kann nicht das eigentliche Ziel sein, sondern, was ,,einmal möglich war ist immer möglich‘‘ (taz.de/!5816122/), deshalb: Was tun wir für das ,,Nie wieder!“ ??
Wenn wir uns erinnern, dann bitte mit der Zielsetzung ,,Nie wieder!“. Dazu gehört die vielschichtige Analyse ,,Wie war es möglich?“: Wie war der Nationalsozialismus möglich, wie war der Völkermord möglich, wie war der Genozid an den Juden möglich? Wie war der Stalinismus möglich? Wahrscheinlich gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Wie war es möglich, dass Deutsche ,,wirklich glaubten (?!)“ Jüdinnen und Juden seien ,,Untermenschen“, und ,,Scum“? Wie konnten sie dazu gemacht werden? Wie war es möglich, dass so viele ,,nicht wussten,“ dass es falsch war, wenn der jüdische Mitmensch verschwand und man nicht ,,nachhakte“ und protestierte? Wie war es möglich, dass der moralische Kompass und die Zivilcourage so sehr fehlten?
Wie war es möglich, dass die Kommunisten und Sozialdemokraten in die KZs kamen?
Und andere ,,andere'' (?!)?
Wie war es möglich, dass einer wie Hitler nach seinem Putsch und ,,Mein Kampf“ nach oben kommen konnte? Was Nazis und Anti-Kommunisten häufig gemeinsam haben, ist die Fixierung auf die ,,eigene Volksgruppe".
Wofür steht Stalin? Wer ,,adlig“ oder ,,bürgerlich“ war, musste weg? Und willkürlicher Weise konnte es JEDEN treffen? Gedächtnisorte wie in Perm wurden unter Putin leider zerstört, Memorial verboten. Die ex-kommunistischen Staaten haben unter den Folgen des 2. Weltkrieges viel länger gelitten. In Belarus bis z.B. heute. Kein Wunder, dass man dann vielleicht die Nazis für das kleinere Übel hält: ,,Immerhin haben sie gegen den Kommunismus gekämpft.“ Hier hilft nur der Besuch von Konzentrationslagern und Gedenkstätten und die schonungslose permanente Aufarbeitung Deutschlands, wie ,,es möglich war“: Wir sind erst am Anfang! Zu wenig Interesse in Deutschland gibt es aktuell zB. für ,,Final Account“ von Luke Holland.
zum Beitrag08.05.2022 , 13:14 Uhr
Wie gern würde ich über die Großama mehr erfahren - in Fom eines biographischen Romans oder einer literarischen Biographie!
zum Beitrag02.05.2022 , 19:07 Uhr
,,Das Autopatriarchat eines Henry Ford war zwar schlecht, aber immerhin noch egoistisch fürsorglich.''
Das galt aber nicht für die jüdische Bevölkerung bei unserem alten antisemitischen Okkupator des Wohlfahrtsstaates:
de.wikipedia.org/wiki/Henry_Ford
de.wikipedia.org/wiki/Fordismus
,,Doch die offene Gesellschaft ist für viele zum Synonym für das ungeschützte Individuum geworden.''
Das Individuum ist in Poppers anzustrebender ,,offener Gesellschaft" von Vornherein ,,neoliberal-ungeschützt". Es ist bedauerlich, dass der Poppers Begriff der ,,offenen Gesellschaft" überhaupt mit irgendwie als ,,links" empfundener Politik assoziiert und verknüpft wurde und wird.
de.wikipedia.org/w...ffene_Gesellschaft
Noch bedauerlicher aber ist, was unter dem Deckmantel ,,linker Politik" alles angerichtet wurde, z.B. unter Blair und Schröder.
Es braucht mehr internationalen kapitalismuskritischen ,,Patriotismus''.
zum Beitrag30.04.2022 , 08:08 Uhr
,,Nach dem Sturm aufs Kapitol ist Schluss mit feuerspeiendem Maskulinismus.''
Wäre ja ganz schön, aber auch die US amerikanische Gesellschaft scheint ja gespalten hinsichtlich des ,,Sturms". Für diese Menschen sind ,,Rammstein" vielleicht weiter ein Angebot. Sich beheimtatet oder zu Hause fühlen zu können. ,,Rammstein'' wiederum hat es noch letztes Jahr nach Russland gezogen (ein ,,Konzert für den Führer Putin'') wie in einem aktuellen Zeitzeichen des WDR gut herausgearbeitet wird: www1.wdr.de/radio/...erenz-ddr-100.html
Was tun gegen die Identifikation mit Großmachtfantasien und mit Machismus/ Sexismus? Vielleicht zu verstehen, dass es sich um eine ,,Reprise völkischen Denkens" handelt? Wie von Heinz Gess analysiert, in der Mai/Juni 2022 Ausgabe des Heftes des iz3w (und auf Kritiknetz). Pangermanismus und Panslawismus (,,Caucasanism'') teilen die Welt in ,,echte" und ,,unechte" Völker und wollen ,,Raum" erobern? Sie schrecken dabei auch nicht davor zurück, demokratische Werte einzufordern (,,freie Rede") und die Gegner als ,,Nazis" zu bezeichnen (wie jetzt in der Ukraine). Was für ein K(r)ampf.
www.kritiknetz.de/..._Ukraine_Krise.pdf (,,Ukraine – zwischen Krieg und Frieden: Über die Wiedergeburt des differenti- alistischen Kulturrassismus in Russ- land und seine Auswirkungen für die Ukraine'')
zum Beitrag20.04.2022 , 19:13 Uhr
Denken Sie bitte nach: Was hat jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern die ,,Assimilierung'' in den 30er Jahren gebracht? Inge Deutschkron durfte unter den Nazis nicht mal ihren Namen behalten, sie ,,hieß auf einmal Sara": ,,„Ab heute heißt Du Sara“, ist der Titel eines der bekanntesten Grips-Theaterstücke. Es geht zurück auf die Autobiografie, die Inge Deutschkron 1978 berühmt machte: „Ich trug den gelben Stern“.
Dass sie Jüdin war, erfuhr sie erst 1933. Ihre Mutter sagte es ihr. Religion hatte in der Familie keine Rolle gespielt, tat es auch später nicht in ihrem Leben. Ihr Vater, SPD-Mitglied und Gymnasiallehrer, wurde nach der Machtübernahme der Nazis wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ aus dem Schuldienst entlassen.'' www.tagesspiegel.d...rieg/28147132.html
Oder inwiefern hat die ,,Assimilierung'' Esther Bejeranos Eltern geholfen?:
,,Zu Hause wurde Deutsch, kein Jiddisch gesprochen, koscher gegessen, Literatur deutscher Autor*innen gelesen und am Sabbat in die Synagoge gegangen. [...] Wie die meisten anderen jüdischen Menschen in Deutschland identifizierten sie sich mit der ,,deutschen Kultur" und der deutschen Sprache, waren feste eingebunden in das soziale Gefüge ihrer Nachbarschaft und verstanden sich selbst als ,,deutsche Statatsbürger jüdischen Glaubens". [...] Die Staatsform der parlamentarischen Demokratie war den Eltern ein persönlihces Anliegen, sahen sie in ihr doch den Garant dafür, ein gleichberechtigtes Leben führen zu können." [...] Am 24. oder 25. November 1941 drang die Gestapo in die Wohnung der Loewys ein. [B]eide wurden in das litauische Kowno deportiert, wo sie kurz nach ihrer Ankunft erschossen wurden. [...] Bejerano betonte später, dass die Vorstellung an ihre Eltern, ermordet und begraben in einem Wald, schlimmer sei als alles, was sie selbst in Aschwitz erlebt hatte.'' Benet Lehmann, Blätter für dt. u internationale Politik 2/22
zum Beitrag18.04.2022 , 19:22 Uhr
Danke für die interessante und schöne Rückmeldung!
So wie Sie den ,,Religionsunterricht im Idealfall'' beschreiben, findet er, so optimistisch darf man, denke ich, sein, oftmals sogar statt. Aber er darf eben nur von Christen erteilt werden. (Warum eigentlich?!)
Im Grunde möchte ich Ihnen aber aus ganzem Herzen und vollumfänglich zustimmen. Das, was Sie skizzieren, könnten auch Atheist*innen oder Angnostiker*innen oder säkularisierte Christ*innen, oder eben auch alle anderen mehr oder weniger oder gar nicht säkularisierte Religionsvertreter*innen unterrichten bzw. moderieren, solange sie sich dafür ausgebildet und berufen fühlen und sind. Wie gut, wahr und schön könnte Bildung sein! Weniger pathetisch: wie integrierend und inspirierend!
zum Beitrag17.04.2022 , 18:46 Uhr
Integration heißt für mich nicht ,,deutsch sein" (,,Was soll das auch genau sein?" heißt es bei bei Frau Topçu), sondern dass man gleichberechtigte Teilhabe- und Aufstiegsmöglichkeiten hat, wenn man diese wahrnehmen möchte.
Anstatt bigotter Feierlichkeiten nach ,,1700 Jahren" oder ,,60 Jahren" hätte man in der Kultusministerkonferenz auf den Weg bringen können, dass z.B. Türkisch, Kurdisch, Italienisch, Griechisch, Hebräisch, Russisch problemlos als ERSTE Fremdsprachen eingeführt werden. Oder dass man die doppelte Staatsbürgerschaft weiter voranbringt und das Wahlrecht reformiert.
Wie viele Kinder werden bis zum heutigen Tag benachteiligt, gegenüber ihren ,,deutschen" Mitkonkurrent*innen" am Markt! Sie sprechen z.B. bereits fließend deutsch und türkisch und müssen sich aber trozdem noch in der ,,1." (Englisch) und ,,2." (Latein/ Französisch/ Spanisch) Fremdsprache ,,beweisen"!
Warum es immer noch so viele Schulen gibt, die nur von christlichen Lehrkräften unterrichtete ,,Religion" anbieten, und im Grunde Teilnahmezwang verordnen, bleibt rätselhaft oder muss als rassistisch und antisemitisch bezeichnet werden. Jede Konfession und Religion sollte für alle ,,Religion" unterrichten dürfen. ,,Ethik" müsste es IMMER als zusätzliches Alternativangebot geben. Oftmals sitzen die Kinder, die nicht an Religion Teil nehmen wollen, unbeaufsichtigt in einem Nebenraum. Anstatt dass man ihre Wünsche respektiert und geradezu zelebriert. Es gibt viele religionskritische Kinder. Warum denn nicht!? Willkommen an Bord!
Allein die Vielsprachigkeit unserer Kinder ist uns in Deutschland einen Dreck wert, man entschuldige die Ausdrucksweise, aber auch die TAZ berichtet regelmäßig z.B. über negatives Feedback von Lehrkräften, weil man angeblich ,,kein deutsch könne". Hier helfen nur strukturelle Maßnahmen, damit endlich ein Mentalitäswandel eintritt.
Und die Aufarbeitung der Nazivergangenheit, des NSU, des NSU 2.0, der Anschläge in Halle und Hanau zur Integration der DEUTSCHEN dazu!
zum Beitrag17.04.2022 , 17:43 Uhr
Unglaublich, dass sich unter den reichsten EU-Ländern dann auch noch eines der reichsten deutschen Bundesländer (das mittlerweile immer über die Solidarität via Bundesfinanzausgleich klagt, nachdem es nach dem Krieg davon profitierte,) sich erdreistet, EU-Mittel des Sozialfonds für eine Ungleichheit zu beantragen, die durch die rigide ständestaatliche Bildungspolitik größtenteils selbst erzeugt wurde.
Ich schäme mich für diese ,,EU-Abzockerei'', auch wenn sie legal ist. Da wusste halt mal wieder jemand, wie man Mittel beantragen kann. Und dann wie gesagt, für ein in erster Linie selbst geschaffenes rigides dreigliedriges ,,Bildungs''problem.
Individuelle Berufseinstiegsbegleitung sollte Bayern so wichtig sein, dass sie sie jetzt selbst finanziert.
Individuelle Berufseinstiegsbegleitung, so wie sie hier beschreiben wird, scheint mir sehr viel wirkungsvoller und zielführender als z.B. die gießkannenmäßige ,,KAoA"-Förderung in NRW. (Bei ,,Kein Anschluss ohne Abschluss" bekommen vor allem ,,Koordinatoren" (A 14, A 15 etc.) eine Unmenge an Entlastungsstunden, die sie dann an überforderte Klassenlehrer*nnen und bestenfalls Politiklehrer*innen (wobei Sozialwissenschaften ja auch zu Gunsten von ,,Wirtschafts"wissenschaften gerade in NRW abgeschafft wird) eben gerade NICHT verteilen, sondern nur die damit verbundene Arbeit.)
Individuelle Berufseinstiegsbegleitung sollte von der Kultusministerkonferenz für alle Bundesländer beschlossen werden. EU-Gelder sollten dafür nicht abgeschöpft werden.
zum Beitrag16.04.2022 , 13:02 Uhr
Vielleicht muss die Mittelschicht sich auch mal ,,ehrlch machen" und außer ,,den Reichen" sich selbst in den Blick nehmen. Dass ich bereits ab 4.837,50 Euro Brutto beitragsfrei Geld verdienen kann und außerdem in die private Krankenversicherung wechseln kann empfinde ich als skandalös.
Aus meiner Sicht gehört die ,,Beitragsbemessungs-Grenze'' komplett abgeschafft. Wer 4.837,50 Euro Brutto oder mehr verdient, kann sich auch den GKV-Beitrag für jeden Euro leisten, die er oder sie verdient.
Die Private Krankenversicherung gehört sowieso abgeschafft.
zum Beitrag04.04.2022 , 16:20 Uhr
Ich bin Genossin und gegen die Kündigung der drei Mitarbeiter*innen aus dem Norden. Ich kritisiere den mangelnden Willen und die fehlende Kreativität! Vorschläge liegen doch auf dem Tisch! TAZ, da geht noch was!
zum Beitrag02.04.2022 , 19:23 Uhr
Danke ebenfalls, für den Link! Zum Glück wurden 2008 wenigstens die ,,Bauernhilfe'' und das ,,Collegium Humanum'' verboten. Anfang der 2000er Jahre sah ich noch viele Plakate für die ,,Kongresse" des ,,Collegium Humanums". Vom ,,Weltbund zum Schutz des Lebens" hatte ich noch nicht gehört. Grusel.
zum Beitrag02.04.2022 , 13:19 Uhr
Ursula H. und ihr verstorbener Mann halten/ hielten sich sicher für ,,klug'' und sehen sich als Kämpfer für eine ,,gute Sache''. Wenn Ursula jetzt wieder in den Knast muss, kann sie wenigstens nicht mit der Partei ,,Die Rechte" tingeln und die ,,Rechte'' kann auch nicht mit ihr kuscheln sondern nur bei Besuchszeiten evtl. Händchen halten. taz.de/!5083297/
So gesehen bringt das Urteil doch was!
Und es ist auch erhellend, sich mal kurz mit ihrer Biographie zu beschäftigen: de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Haverbeck
oder mit der Biographie ihres Mannes: de.wikipedia.org/w...er_Georg_Haverbeck
Nicht uninteressant ist auch, dass W.G. Haverbeck zur Sekte der ,,Christengemeinschaft'' gehörte, der von Steiner gegründeten religiösen Körperschaft der Anthroposophen.
zum Beitrag02.04.2022 , 05:46 Uhr
Danke TAZ. Danke Daniel Schulz. Danke an die Polizeibeamt:innen, die Franco A. (,,David Benjamin") am 11.2.22 am Bahnhof in Offenbach kontrollierten. Danke an das Spezialeinsatzkommando, das ihn am 13. Februar '22 festnahm. Danke an Richter Koller, der den Haftbefehl erließ. Danke an das Oberlandesgericht Frankfurt.
Es ist unglaublich. Die Abgezocktheit und kriminelle Energie dieses Menschenfeindes. Und dass kein Aufschrei durch die Presselandschaft geht (,,BILD wo bist Du?!'')
zum Beitrag01.04.2022 , 08:15 Uhr
Danke TAZ!!!!! Moderne Versklavung. In der regionalen Berichterstattung fehlt es an dieser Sorte kritischer Berichte und Kommentare zu Tönnies nach meiner Wahrnehmung. Neue Osnabrücker Zeitung und Neue Westfälische z.B. halten sich da sehr zurück.
zum Beitrag28.03.2022 , 14:31 Uhr
Ein Gedicht von Nâzım Hikmet, auch für Aydın Engin ?
,,Wenn du die Hoffnung auf die Welt auf dein Land auf die Menschen nicht aufgegeben hast und wenn man dich deswegen nicht aufhängt sondern ins Gefängnis steckt wenn du schon zehn Jahre fünfzehn Jahre sitzt nicht gezählt die Zeit, die du noch sitzen wirst ,,Hätte ich doch wie eine Fahne am Strick gehangen" darfst du nicht sagen du musst dich anstrengen um weiterzuleben.
Vielleicht ist es kein Vergnügen mehr aber nun ist es deine Pflicht dem Feinde zum Trotz noch einen Tag länger zu leben. [...]
Drinnen auf einen Brief warten traurige Lieder singen und die Augen auf die Decke gerichtet die Nacht durchzuwachen ist schön aber gefährlich.
Nur beim Rasieren schau in den Spiegel vrgiss dein Alter hüte dich vor Läusen und auch vor Frühlingsabenden und vergiss nicht das Brot bis zum letzten Krümel aufzuessen und aus vollem Halse zu lachen.
Und noch etwas vielelicht wird die Frau die du liebst dich nicht mehr lieben sage nicht: ,,das macht doch nichts" der Mann drinnen empfindet das so als wenn ein grüner Ast abgebrochen wird.
Drinnen an Rose und Nachtigall zu denken ist schlecht an Berge und Meere zu denken ist gut ich empfehle dir ununterbrochen zu lesen und zu schreiben zu weben und auch Spiegel zu beschichten.
Also drinnen zehn Jahre fünfzehn Jahre sogar noch länger zu verbringen ist nicht unmöglich es ist möglich nur der Edelstein in deiner linken Brust darf sich nicht verdunkeln.
Mai 1949 (Buntbuch, Hamburg, 1983 ("Leben! Einzeln und frei wie ein Baum und brüderlich wie ein Wald.Gedichte"))
zum Beitrag28.03.2022 , 14:06 Uhr
Hessen braucht Druck! Die schaffen das nicht alleine: NSU, Hanau,. Lübke, NSU 2.0 ...
Und auch die mutigsten Frauen braucehn einfach mal echte Untestützung!
(,,Die Ermittler fanden mindestens 70 Verdachtsfälle rechtsradikaler Polizisten in Hessen und weitere in anderen Bundesländern. Tausende illegale, bis dahin kaum kontrollierte und sanktionierte Datenabfragen bei deutschen Polizeibehörden wurden bekannt. Daher werden rechtsradikale Polizisten als Urheber oder Beihelfer der Drohschreiben vermutet. " de.wikipedia.org/wiki/NSU_2.0), ,, Ditfurth betonte, sie erlebe solche Bedrohungen seit den 1980er Jahren und habe nun über ihren Anwalt Strafanzeige gestellt. Ihr fehle jedoch das Vertrauen, dass die hessische Polizei die Sache aufklären könne oder wolle.'' de.wikipedia.org/wiki/Jutta_Ditfurth ,,Am 18. Februar 2021 kündigte die Stadt Wiesbaden an, ihr einen Preis für Zivilcourage zu verleihen. Am nächsten Tag, dem Jahrestag des Terroranschlags in Hanau mit zehn Mordopfern, erhielt sie eine weitere Drohmail von „NSU 2.0“ an ihre neue Adresse. Başay-Yıldız vermisste Opferschutz für ihre Familie und verwies darauf, dass der Mörder von Hanau seine Tatwaffen legal besessen hat'' de.wikipedia.org/wiki/NSU_2.0 ,,Am 5. März 2019 hatten drei Polizeibeamte unberechtigt Baydars persönliche Daten von einem Polizeicomputer abgefragt:[28] einer im 4. Revier in Wiesbaden" de.wikipedia.org/wiki/NSU_2.0 ,,Als Abgeordnete im Hessischen Landtag erhielt Faeser zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren.[" de.wikipedia.org/wiki/Nancy_Faeser
zum Beitrag27.03.2022 , 18:07 Uhr
Und selbst wennn? Warum sollte man in Syrien leben müssen und nicht nach Deutschland kommen dürfen? Man möchte ununterbrochen weinen. Angenommen es ist einfach so, wie die Familie es darlegt. Man möchte schreien.
zum Beitrag10.03.2022 , 19:15 Uhr
What a woman. Inge Deutschkron. Deutscher geht's nicht.
Wie heißt es in ihrem Buch ,,Emigranto":
,,Niemand war weniger auf eine Auswanderung vorbereitet, als die deutschen Juden: sie waren gesetzestreue Bürger, selbst wenn die eigenen Behörden die Gesetze missachteten. Die russischen Aristokraten hatten Juwelen in die Taschen gesteckt, als sie nach der Revolution von 1917 aus Russland fliehen mussten. Die deutschen Juden machten genaue Listen von ihrem Schmuck und lieferten ihn ab. So waren sie in England angekommen, Tausende von ihnen, mit den vorgeschriebenen 10 Reichsmark, die sie mitnehmen durften, als einzigem Vermögen." (Deutschkron zitiert hier Herbert Freeden, S. 88f., in ,,Emigranto").
Als Inge Deutschkorn zum zweiten Mal emigrierte, von Deutschland nach Israel, hatte sie genug von den deutschen Nazis und vom Imperialismusvorwurf der "68er" an Israel, wie sie in dem großartigen Interview von Waltraud Schwab erzählt:
taz.de/Montagsinterview/!5184057/
Wie einsam muss sie sich gefühlt haben, beim Frankfurter Auschwitz-Prozess, und hat immer weiter gekämpft: taz.de/Autorin-Ing...tschkron/!5595747/ Ihr daraus resultierendes Buch: Inge Deutschkron: „Auschwitz war nur ein Wort. Berichte über den Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963–1965“. Metropol Verlag, Berlin 2019, 328 S., 24 Euro
sollte die Grundlage für ein neues Theaterstück bilden, ähnlich wie beim Grips-Theater. Oder für einen Film, ähnllich wie bei Fritz Bauer?!
Und man sollte, ähnlich wie Adriana Altaras, die Tage nur auf dem Boden sitzend und liegend zubringen, und lesend.
zum Beitrag10.03.2022 , 18:38 Uhr
Was für ein wunderbares Interview und was für eine besondere und bemerkenswerte Frau. Was für ein Gewinn für Deutschland, besonders die jungen Menschen, die sie kennenlernen durften. Was für ein Jammer, dass die Kommentarspalten nicht überquellen, von 2008 bis heute und die Titelseiten der Zeitungen heue nicht mit ihrem Foto geschmückt sind. Mit Fotos von ihr und ihren Eltern.
zum Beitrag09.03.2022 , 17:06 Uhr
Wer sich für Inge Deutschkorns Vermächtnis wirklich ernsthaft einsetzen möchte, sorgt dafür, dass die Vergangenheit aufgearbeitet wird: ,,Die Menschheit wird aber von den Gefahren solcher Verbrechen erst frei sein, wenn die gesellschaftlichen, sozialen und politischen Hintergründe, die den Nazis den Weg zur Macht bereiteten, wirklich aufgeklärt sind. Und das ist nicht Aufgabe der Schule." Inge Deutschkrons abschließende Sätze in ,,Offene Antworten. Meine Begegnungen mit einer neuen Generation." (2004, Transit Verlag)
zum Beitrag08.03.2022 , 20:57 Uhr
Was dem gemeinen Lehrer oder Studienrat bzw. der gemeinen Lehrerin/ Studienrätin im Allgemeinen Menschenhass gepaart mit Selbstüberschätzung sind, manifestiert sich im Besonderen eben auch im Rassismus und der ,,Fremden"feindlichkeit. Es darf nicht wahr sein, dass wir im Schulbetrieb seit Jahrzehnten auf der Stelle treten. Leider werden feine, vornehme, selbstkritische, menschenfreundliche, kluge Menschen meist keine Pauker/ Paukerinnen. Das deutsche Bildungssystem befördert vor allem Leute mit großer Fresse, SUV und Bausparvertrag in den Lehrer*innenberuf. Von denen ist keine Veränderung zu erwarten, im Gegenteil. Sehr traurig.
zum Beitrag28.02.2022 , 14:42 Uhr
So muss man es wohl sehen, wenn Demokratie/ demokratische Werte nicht nur das Schmierfett für den Kapitalismus sein sollen. Aber was bedeutet das also für andere Wirtschaftsbeziehungen: China, Saudi Arabien, Ägypten, Quatar, ...? Und wo und wie zieht man die ,,Grenze'', wann ist der Handel ,,ok", wann nicht? Wer ,,Wandel durch Handel" propagiert, will vielfach vor allem Geld verdienen. Müsste man sich nicht ehrlicher und verbindlicher um das Aufstellen von Kriterienkataloge kümmern, ähnlich wie beim Lieferkettengesetz?! (Und wir sehen ja, wie beim Lieferkettengesetz in Deutschland ,,Hurra!" gerufen wird.)
zum Beitrag26.02.2022 , 14:41 Uhr
Bruder Abraham, Schwester Juliana und Schwester Mechthild sind für mich drei gute Gründe, um Mitglied in der Kirche zu bleiben!
zum Beitrag26.02.2022 , 13:59 Uhr
Vielleicht ist auch die Swift-Abkopplung bei Putin schon mit-eingepreist?!:
Krieg als ,,Antimodernisierungsvehikel":
www.dekoder.org/de...tzen-putin-analyse
zum Beitrag26.02.2022 , 13:57 Uhr
Krieg als ,,Antimodernisierungsvehikel": www.dekoder.org/de...tzen-putin-analyse [Hier kämpfen vor und nach dem Kriege ,,Füchse" gegen ,,Löwen" in einer durchkapitalisierten Freihandels- und Privatisierungs-Welt. Die einen wollen schlau sein, mitmachen und verdienen, die anderen vor allem verdienen, und ansonsten stark und uangreifbar sein, auch wenn allle anderen dann kuschen müssen.]
zum Beitrag25.02.2022 , 18:27 Uhr
Krieg als ,,Antimodernisierungsvehikel": www.dekoder.org/de...tzen-putin-analyse
zum Beitrag25.02.2022 , 18:21 Uhr
Krieg als ,,Antimodernisierungsvehikel": www.dekoder.org/de...tzen-putin-analyse
zum Beitrag21.02.2022 , 20:11 Uhr
Bravourös. Deniz Geuner hält eine flammende, universale aktuelle Rede, mit der er auch beim SPD-Parteitag und beim Grünen-Parteitag noch einige Kandidatinnen und Kandidaten der Heuchelei (,,Thema ,,Listen-Vielfalt" '') hätte überführen können. (Weshalb man ihm wohl auch nicht empfehlen kann, die Partei zu wechseln.) Man kann ihm und uns allen nur wünschen, dass dieser Kampf endlich uneingennützig von uns allen geführt wird. Dass man auch in der CDU inzwischen soweit ist, zeigen die 77,1 % für Liminski. Weg von den Seilschaften und Strippenziehern. (taz.de/Nathanael-L...52330&s=Liminski/). Stattdessen Fairness. Dem ,,anderen" den Vortritt lassen. Nicht nur reden, sondern handeln.
zum Beitrag13.02.2022 , 21:00 Uhr
Wie viel Lebensweisheit in so kurzen klaren Sätzen!
,,als wir von einer bürgerbetriebenen zu einer investorengetriebenen Planung wechselten. Die Folge war, dass die Leute sich nicht mehr mit der Energiewende identifizieren konnten … Diese politische Planung fördert einen Lebensstil, bei dem nichts überlebt, was nicht einen riesigen Parkplatz hat. Und wenn ich eh Auto fahren muss, kann ich auch noch weiter raus ins Neubaugebiet ziehen. Und gleichzeitig verödet der Ortskern. … bis man rausgefunden hat, wann der nächste Bus fährt, hat man schon seinen Führerschein gemacht‘‘ ... Danke!
zum Beitrag13.02.2022 , 20:53 Uhr
Erst haben die Supermärkte, auch Aldi & Co, auf der ,,Grünen Wiese'' gebaut und man hat die ,,Kreisel" dort hingelegt, wie Rottmann sagt. Und dabei die Läden und damit alle Lebensmittel-Infrastruktur in den Dörfern kaputt gemacht. Als es keine Lebensmittelläden, Bäcker und Metzger in den Dörfern und Kleinstädten mehr gab, zogen (und ziehen) die Supermärkte und Discounter in die Dörfer, Kleinstädte und mittelgroßen Städte. Supermärkte und Lebensmittelindustrie bilden ein Monopol, das veboten werden muss, ähnlich auch die Autoindustrie. Es geht anscheinend um Monopolbildung, Aufteilung des Marktes und Marktmacht. Nicht so sehr um ,,Land" gegen ,,Stadt" oder ,,Stadt" gegen ,,Land". Wir dürfen uns in diesem ,,Gegensatz" nicht verlieren. Wertschöpfung und Energiegewinneung regional und dezentral, dann braucht man auch keine 4-5 Autos pro Haushalt mehr.
zum Beitrag08.02.2022 , 20:45 Uhr
Im Zweifel hetzen und zündeln Merz und Söder auch unisono, z.B. gegen Nancy Faeser und die Vereinigung der Verfogten des Naziregimes. Da wird man noch viel aushalten müssen, bevor die Hasskappen sich wieder in die Regierungs,,verantwortung'' durchgebissen haben.
zum Beitrag28.01.2022 , 19:58 Uhr
Damit rauskommt, wer davon ausging und evtl noch ausgeht er/sie könne Herrn Kirkpatrick ohne gesetzliche Grundlage überwachen und infiltrieren.
Möchten Sie denn gerne, dass sich jemand wonneproppenmäßig an Sie ranwanzt und durch ihren Freundeskreis poppt?!
zum Beitrag28.01.2022 , 19:52 Uhr
,,Ganze Straßenzüge abzufackeln oder hunderte Polizisten verletzen ist keine Meinungskundgebung. Und wenn man es nicht anders aufgeklärt bekommt, muss der Staat leider diese (erlaubten) Mittel anwenden.''
Warum unterstellen sie das Jason Kirkpatrick? Ihre Unterstellung beinhaltet auch, dass Sie dem Autor unterstellen, Unwahres zu schreiben. Aus dem Artiekl wird ganz klar deutlich, dass es sich um einen aufrechten Bürger handelt, der sich der Demokratie gegenüber in der Verpflichtung sieht.
Ich kann hier keine ,,Gegenseite" sehen, die man ,,erfrischend im Sinne der Wahrheitsfindung zu Wort kommen'' lassen müsste.
Es sei denn man setzt auf einen autoritären Staat als ,,Gegenseite'', die ihre ,,Wonneproppen" überwacht und kontrolliert. Nach dem Motto ,,wer sich nichts zuschulden kommen lässt, der hat ja auch vor der Stasi oder V-Leuten nichts zu verbergen".
zum Beitrag28.01.2022 , 19:39 Uhr
,,Wer waren die Typen ...?"
Genau! Waren Sie denn bei Heiligendamm oder Hamburg einmal dabei?
Der Artikel zeigt wie aufrechte Bürger*innen unterwandert werden. Und wie die Spitzel sich instrumentalisieren lassen.
Ich denke da vor allem an die Stasi und hätte es der Bundesrepublik in der Dimension nicht zugetraut. (Aber nach den NSU - Nicht-Enthüllungen wundert man sich vielleicht auch über nichts mehr.)
Traurig und erschreckend das Ganze. Auch, wie einer, der ganz sympathisch rüberkommt, dann eben auch gemocht wird. Grusel.
zum Beitrag28.01.2022 , 19:00 Uhr
Hilfe!
Vonovia - Blackrock - Friedrich Merz
Man möchte heulen ...
oder Max Beckmann zitieren.
TRAURIG!!!
zum Beitrag28.01.2022 , 18:54 Uhr
Dass junge Menschen aus Libyen fliehen wollen, auch wenn es dort manche noch aus Liebe zum Land hält, selbst wenn sie wandelnde Leichen sind und jeden Tag kämpfen, kann man und muss man einfach verstehen! EU - wo bist Du?!
Überleben nach dem Bürgerkrieg - Libyens junge Generation sucht den Frieden Dok 5 - Das Feature. 16.01.2022. 53:16 Min.. Verfügbar bis 18.01.2027. WDR 5. Von Bettina Rühl. Asaad Jafar ist Anfang 30. Ein Drittel seines Lebens hat er unter dem libyschen Bürgerkrieg gelitten.
www1.wdr.de/radio/...t-frieden-100.html
wdrmedien-a.akamai...enfrieden_wdr5.mp3
zum Beitrag23.01.2022 , 16:47 Uhr
Nein, wir sind keine Diktatur. Niemand will wahrscheinlich aktuell z.B. im Syrien oder in Belarus leben.
Aber wir sind auch keine Demokratie im besten Sinne. Wir werden von Politikern wie Alfred Sauter, Georg Nüßlein und Nikolas Löbel, aber auch Schröder, Steinmeier (taz.de/Der-bleiben...esident/!5825912/) oder Schäuble (CumEx) und Merz (,,PublicPrivatePartenrship", also Privatisierung der Profite und Vergesellschaftung der Risiken, bei Altesvorsorge und Gesundheit) eben auch ausgeplündert.
An diesen Frust knüpfen die Rechten erfolgreich an. Fordern nach außen hin demokratische Tugenden und Werte ein und und beklagen die angebliche Gleichschaltung und Diktatur, um sie zu errichten. Durch Zersetzung der Demokratie. Ihre ,,Feinde'' sind dabei nicht die abgezockten und abzockenden Politiker, sondern emanzipierte Frauen, Transpersonen, Nichtbinäre, Geflüchtete und Flüchtende, Muslim*innen, Jüd*innen, Migrant*innen, Menschen mit Einwanderungshintergrund und und.
Weil bestimmte ,,Menschen mit Nazihintergrund" Demokratie gar nicht wollen, müssen sie sich mit korrupten Politikern gar nicht auseinandersetzen, haben gar kein großes Problem mit ihnen. Im Gegenteil. Alle ,,Sargnägel'' der Demokratie sind willkommen. Bis hin zu der Lüge, man bekämpfe eine Diktatur.
zum Beitrag17.01.2022 , 20:14 Uhr
,,Die BBC gehört zu Großbritannien wie der Tower zu London, warmes Bier zum Pub und Malzessig auf die Fritten. Sie ist Institution und Klischee in einem und ähnelt so jener anderen großen britischen Marke ... – dem NHS.''
zum Beitrag15.01.2022 , 18:41 Uhr
Der hier Hintergrund liefernde ,,Ruhrbaron" (warum eigentlich nur als ,,Gastautor"), dessen Beitrag auch von der ,,Kasseler Initiative" veröffentlicht wurde, scheint mir ein sehr gebildeter und belesener (Vulgär)Marxist zu sein, mit Affinität zum Extremismus. Der es nicht ertragen kann, dass es auch im Kunstbetrieb unliebsame, ,,extreme" oder ,,extremistische" Positionen (Provokationen?) gibt. Mit denen man anders umgehen könnte, ohne überall die Kontinuitäten eines braunen und/ oder kapitalistischen Regimes aufzuzeigen. Der minutiös beschriebene Khalili, der hier geradezu ,,gestalked" wird, finde ich, scheint mit dem ,,Ruhrbaron'' eigentlich mehr Gemeinsamkeiten als Verschiedenheit aufzuweisen.
zum Beitrag15.01.2022 , 18:06 Uhr
Es geht doch nicht darum, ob man Israel postiiv oder negativ sieht oder Deutschland ,,postitiv sieht'' oder ,,negativ'' sieht oder die USA oder Russland oder die Türkei oder oder ... Jedes Land hat anscheinend , so traurig das ist, sein ,,Recht auf gewaltbereiten Extremismus" . Die ,,Initiative Kassel'' scheint, wie die Kommentare zeigen, selbst ein Beleg dafür zu sein (ist sie überhaupt authentisch? und keine ,,Troll-Seite"? Was man da sieht ist kaum zu glauben!). Nach der aktiuellen Antisemitismus-Definition ist es antisemitisch, wenn man bei Israel ,,double-Standards" anlegt. Wer zum Kauf-Boykott Israels aufruft, müsste auch zum Boykott der USA oder Russlands oder Deutschlands oder der Türkei oder oder ... aufrufen. Wenn er oder sie das nicht tut, ist sie - vielleicht ohne es zu merken ? - antisemitisch. Oftmals stammt der linke Antisemitismus auch aus einem Philosemitismus, der Israel zur Projektionsfläche mach und nicht akzeptieren kann, dass es hier, wie überall, leider auch gewaltbereiten Extremismus gibt.
zum Beitrag11.01.2022 , 18:10 Uhr
Seit Jahren/ Jahrzehnten empfinde ich das Morden und Verschwindenlassen von Menschen in Mexiko als so niederschmetternd, dass ich nur schwer Berichte darüber lesen kann. Was für ein Luxusproblem meinerseits. Was Marcela Turati und viele andere mutige Menschen Tag für Tag und Nacht für Nacht durchmachen und wie sie dennoch weitermachen, erscheint mir übermenschlich. Man kann im Kampf für eine gute Sache nur einmal sterben. Und in Mexiko ohne Gewissheit, ob sich auch nur ein Bürostuhl auf einem Revier anfängt anders zu drehen, geschweige denn ein Mensch der darauf sitzt beginnt, sich zu bewegen. In Mexiko werden Leichen ,,zur Abschreckung'' über Zäune gehängt. Oder sie verschwinden. Alle die in diesem Umfeld für das Gute kämpfen, verdienen so viel mehr Unterstützung. Ich wünschte das Auswärtige Amt würde mehr tun. Vielleicht bräuchte es Boykotte und Sanktionen? Gejammer wie meines hilft ja keine/m. Ich wünsche Marcela Turati ganz viel Kraft und Erfolg.
zum Beitrag10.01.2022 , 17:05 Uhr
,,Die Niederlassungserlaubnis des Mannes war vor dessen Wiedereinreise in das Bundesgebiet aufgrund der Dauer des Auslandsaufenthaltes kraft Gesetzes erloschen."
Erloschen wohl auch alles Bemühen, Gesetze nicht mit aller Härte anzuwenden, sondern Menschen aufzuklären und Lösungen zu finden.
Erloschen anscheinend auch die Fähigkeit zu menschlicher Kommunikation.
Es gibt sicher neben der Abschiebung andere Möglichkeiten zu strafen, wenn das Bestrafen einem so wichtig ist.
Und alternativ hätte man nach Lösungen suchen können, die Straffreiheit ermöglichen, wie man im Kommentar lesen kann: ,,Wenn die Gründe für eine verzögerte Rückkehr dargelegt werden können: Greift die sechs-Monats-Frist nicht.''
Man kann wohl nicht nicht sondern will nicht. Sehr traurig und schockierend. Auch die Aussage der Polizei, die angstmachend und einschüchternd auf die Unterstützer wirken muss..
Ein grausamer struktureller und individueller Rassismus scheint das Problem zu sein.
Wenigstens berichtet die TAZ, aber man fühlt sich hilfols und in Sorge, um die Familie und um Chemnitz und Sachsen. Was ist da los?
zum Beitrag09.01.2022 , 19:24 Uhr
Sehr gerne! Durch Sie wurde ich auch auf Harry Mulisch aufmerksam, wenn ich mich nicht täusche!
zum Beitrag09.01.2022 , 15:52 Uhr
,,Seit dem 50. Spiegel-Jubiläum haben Institutionen wie das BKA, das Justizministerium, das Auswärtige Amt oder der BND Historiker damit beauftragt, aufzuarbeiten, wie Angehörige der ehemaligen NS-Funktionseliten in ihnen über viele Jahrzehnte wirkten, sie teils sogar prägten. Der Spiegel widmete sich im Jahr 2012 […] auf einer Konferenz seiner Vergangenheit ‘‘ (, was wohl nicht in einer Titelseite mündete…)
Joseph Wulf hat diese Aufarbeitung bereits in den 1950ern und 60ern durchgeführt. Man hätte ihm beim ,,Spiegel“ 50 Jahre vor der Konferenz in 2012 einfach das schriftliche Wort geben sollen, um zu ,,sagen, was ist“. Damit hätte man Wulffs Leben vielleicht retten können und hätte ,,Aufarbeitung in den Institutionen wie das BKA, das Justizministerium, das Auswärtige Amt oder der BND“ um mindestens eine Generation beschleunigen können. Titel aus Wulffs Publikationsliste: Das Dritte Reich und seine Diener (1956) Das Dritte Reich und seine Denker (1959) Das Dritte Reich und seine Vollstrecker (1961) Die bildenden Künste im Dritten Reich (1963) Literatur und Dichtung im Dritten Reich (1963) Theater und Film im Dritten Reich (1963) Presse und Funk im Dritten Reich (1964)
de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Wulf
ghwk-bibliothekska...iew&shelfnumber=63
www.ghwk.de/de/bibliothek/joseph-wulf
Im Grunde wäre es noch nicht zu spät und außerdem angesagt, diesen Skandal der Verdrängung aufzuarbeiten und zu ,,sagen, was war.“
zum Beitrag08.01.2022 , 20:41 Uhr
Auch von der SPD-Seite kommt entschiedene und klare Kritik: Der SPD-Europaabgeordnete Joachim Schuster, seit 2014 im EU-Parlament und Mitglied im Auschuss für Wirtschaft, will gegen die geplante EU-Taxonomie stimmen, die vorgelegte Taxonomie betreibe ,,Greenwashing":
wdrmedien-a.akamai...neenergie_wdr5.mp3
zum Beitrag08.01.2022 , 20:36 Uhr
Der SPD-Europaabgeordnete Joachim Schuster, seit 2014 im EU-Parlament und Mitglied im Auschuss für Wirtschaft, will gegen die geplante EU-Taxonomie stimmen, die vorgelegte Taxonomie betreibe ,,Greenwashing":
wdrmedien-a.akamai...neenergie_wdr5.mp3
zum Beitrag29.12.2021 , 08:45 Uhr
,,.. bundesrepublikanischen Wiedergutmachungsbürokratie" ist wahrscheinlich recht euphemistisch formuliert, wenn man sich vor Augen führt, wie schwer es z.B. Fritz Bauer in der Bundesrepublik hatte : ,,Die Frankfurter Auschwitzprozesse (1963–1981) wären ohne Bauers hartnäckigen Einsatz wohl nicht zustande gekommen. Die Tatbeteiligten wurden größtenteils nur zu wenigen Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt, auch lehnten breite Schichten der Gesellschaft die Verfahren ab. .'' de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Bauer und wie einfach z.B. dagegen Fritz Ries: ,,Anfang der 1950er Jahre meldete Ries Ansprüche als Vertriebener in Höhe von vier Millionen D-Mark an. Aufgrund des Lastenausgleichsgesetzes beantragte und erhielt er eine (teilweise) Entschädigung für seine Produktionsstätten in der SBZ. Mit dem Geld gründete er die Pfälzischen Gummiwerke in der Pfalz sowie die Badischen Plastic-Werke in Baden.'' (,,Alleine bei den von ihm übernommenen Betrieben der Oberschlesischen Gummiwerke in Trzebinia (Westgalizien) beschäftigte er, laut einer Gefolgschaftsübersicht vom 30. Juni 1942, insgesamt 2.653 jüdische Zwangsarbeiter, davon 2.160 Frauen und Mädchen. Mit deren Ausbeutung stieg der Umsatz in Trzebinia um das Zwölffache. Im polnischen Łódź übernahm Ries einen „arisierten“ Großbetrieb mit 15 Walzwerken. Nach eigenen Angaben sah er später den Einmarsch der Roten Armee voraus und verlagerte rechtzeitig „Maschinen für etwa RM 1,5 Millionen“ sowie „einige hunderttausend Meter Stoff“ nach Westen. '') de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Ries
Struktureller Antisemitismus wird in der Bundesrepublik bis heute nur äußerst schwerfällig erkannt und eingeräumt, wie man z.B. merken kann, wenn man sieht, wie Dr Ulrike Schrader noch 2021 ihre Kritik am Einsatz des Kinder- und Jugendbuch ,,Damals war es Friedrich" üben muss, das von Antisemitismus durchdrungen ist. Mit der Kritik steht Schrader seit Jahren außerdem fast alleine da: www.youtube.com/watch?v=PNQhUwsv4WQ
zum Beitrag28.12.2021 , 17:53 Uhr
Alle an die Jurij Dmitriew erinnerte und alle an die in Perm erinnert wurde sind jetzt ein zweites Mal gestorben. Wie groß muss die Angst sein bei Wladimir?
zum Beitrag28.12.2021 , 15:49 Uhr
Verstehe! Aber ,,strukturell" meint ja gerade, dass da kein antisemitisches Individuum bewusste Entscheidungen trifft und Strippenzieht. Bei den ,,detuschstämmigen Spätaussiedlern" sehe ich genauso einen strukturellen Rassismus am Werk. Dieses Nachweisen von ,,Deutschstämmigkeit" allein schon. Schon wieder irgendwelche Stammbäume. Man wollte Arbeitskräfte, die sich ,, anpassen''/ als ,,integrierbar" gelten und hat dafür strukturell rassistische und strukturell antisemitschen Regelungen getroffen. Damit nicht jede/r kommen konnte, damit es nicht zu teuer wurde (keine Anerkennung von Ausbildung und Abschluss, keine Anerkennung von Rentenansprüchen, die bereit serworben wurden), damit die ,,Mehrheitsgesellschaft'' nicht zu sehr unter berfulichen Konkurrenzdruck geriet. Deutschland durfte ja kein ,,Einwanderungsland'' sein. Aber strukturell rassistisch und strukturell antisemitisch sein durfte (darf?) man schnurz und blöd halt schon.
zum Beitrag28.12.2021 , 11:01 Uhr
Frage an die TAZ: Die Verbrennung von Israelfahnen bei ,,Demonstrationen" zum Beispiel ist ja keine ,,Israelkritik", wie z.B. auch Sigutina in ihrem Artikel das Kompositium ,,Israelkritik" kritisiert, indem sie u.a. Anführungszeichen setzt. Hier die Frage: Warum wird als zusätzlich thematisches Hashtag (zusätzlich zu ,,Antisemitismus") ,,Israelkritik" von det TAZ anfgeführt? (Zusammen mit ,,#Juden" und ,,#Judentum" )? Warum steht bei den zusätzlich genannten Themen in diesem Zusammenhang also nicht: ,,#Israelfeindschaft" statt ,,#Israelkritik"? Wenn überhaupt?! Denn im Artikel geht es doch vor allem um die Diskrepanz zwischen ,,Gedächtnistheater" einerseits und Gefährdungssituation andererseits für Jüdinnen und Juden in Deutschland. Außerdem um die Kritik am ,,Gedächtnistheater".
Anm. der Red.: Wir haben in separatem Kommentar geantwortet
zum Beitrag28.12.2021 , 10:27 Uhr
Bereits die Wahl des Jahres ,,321" erscheint mir gewollt, unhistorisch, provinziell und ,,germanisch-selbstzentriert''. (Schließlich ging das Christentum doch aus dem Judentum hervor!) Nachum T. Gidal z.B. lässt die Geschichte der Juden in Deutschland so beginnen: ,,Die Weisen von Aschkenas ...erhielten die Thora als Erbe von ihren Vorfahren in den Tagen der Tempelzerstörung" schrieb der Talmudgelehrte Ascher ben Jechiel (um 1250-1317), eine anerkannte Autorität der Juden in Deutschland. Dies ist einer der frühresten Hinweise auf die Aschkenasim als religiöse und kulturelle Einheit in Europa, von Frankreich über das Heilige Römische Reich bis nach Rußland hinein.. Mit den ,,Tagen der Tempelzerstörung" bezog sich Ascher ben Jechiel auf die Zerstörung des zweiten, des Herodianischen Tempels in Jerusalem im Jahr 70 durch die römischen Legionen unter Titus. Dieser Zeitpunkt gilt auch als das Ende des jüdischen Staates und als Beginn der Diaspora, der Zerstreuung. [...] Im Jahr 321 muss es in Köln eine blühende jüdische Gemeinde gegeben haben. Der römische Kaiser Konstantin hatte möglicherweise einige ihrer Mitglieder kennengelernt, als er im Jahr 306 bei Köln eine Rheinbrücke errichten ließ. Als Kaiser sandte Konstantin 321 und 326 Dekrete an den Kölner Magistrat [...]. Diese Dekrete sind älteste Hinweise auf das Vorhandensein einer jüdischen Gemeinde in den germanischen Provinzen des Römischen Reichs." (N. T. Gidal, ,,Die Juden in Deutschland", Könemann-Verlag: 1997, S. 10)
Säkular gesehen war Jesus ein Jude, der erfolgreich eine Sekte gründete, die, unterstützt von den Römern, zu einer weiteren ,,Weltreligion'' wurde, dem Christentum. So gesehen ist die ,,Zäsur" 321 ein Witz. Dass man als gläubiger oder säkularer Mensch in Deutschland keinen ,,safe space" hat, sobald man Jude oder Jüdin ist, ist traurig und erschreckend. Hoffentlich kann das verlängerte ,,Programm 321" bis Mitte 2022 daran noch etwas ändern.
zum Beitrag28.12.2021 , 09:48 Uhr
Klavierlehrerin wird Hausfrau, Ingenieur wird ,,Verkäufer auf Ebay": Auch der Film ,,Masel Tov Cocktail" thematisiert diesen strukturellen Antisemitismus in Deutschland sehr pointiert und schmerzhaft. Von Bildungsportalen wird er u.a. unter Stichworten wie ,,Judentum", ,,Rechtsextremismus" und ,,Toleranz" gelistet, beim Stichwort ,,Antisemitismus" fehlt das Attribut ,,strukturell". (Am besten man ergänzt ,,individueller und struktureller Antisemitismus"). Ein bequemer blinder Fleck. Alles andere würde ja richtig Geld kosten und ,,die'' Mehrheitsgesellschaft am Ende noch aus sicher angesehenen Arbeitsplätzen verdrängen. Hier ist der Kurzfilm noch bis Juni 2022 zu sehen:
www.ardmediathek.d...tdG92LWNvY2t0YWls/
Kurzspielfilm - Arkadij Khaet, Mickey Paatzsch - Deutschland 2020
Laufzeit: 32 Minuten
Empfohlen: ab 12 Jahren - FSK ab 12 freigegeben
zum Beitrag24.12.2021 , 09:07 Uhr
Robert Habeck bei kritischen Nachfragen der Grünen Jugend zum 1,5 Grad-Ziel , vor der Verabschiedung des Wahlprogramms: ,,DIE Wissenschaft gibt es nicht.“
Katharina Huth von Correctiv correctiv.org/: ,,Die neue Bundesregierung hat also einiges vor sich. Doch wie sieht es im Koalitionsvertrag in Sachen Klimaschutz aus? Das können Sie im Podcast des Energieexperten Volker Quaschning und seiner Frau Cornelia Quaschning ab Minute 7:15 nachhören.‘‘
Wie viel Klimaschutz steckt im Ampel-Koalitionsvertrag? (Das ist eine gute Frage Podcast) open.spotify.com/e...id=ec684e6ebd&nd=1
zum Beitrag24.12.2021 , 07:24 Uhr
Falls Habeck wirklich Freunde wie ,,Daniel" haben sollte, braucht er gar keine Feinde oder anderen Trolle mehr.
zum Beitrag24.12.2021 , 07:19 Uhr
Auch die reale ,,Debattenkulur'' kann Quatsch sein. Wenn die einen sich als ,,Lobby" des Planeten sehen und die anderen auf der ,,Payroll" der ,,Mittelstands"vereinigung stehen. Wenn die einen nicht an einen Gott glauben, der schon alles richten wird, solange wir furchtlos finster wandern und den anderen dieser Gott sehr recht ist.
zum Beitrag19.12.2021 , 17:28 Uhr
Frosts Abschiedsbotschaft könnte auch die Begrüßungsbotschaft von Merz sein: ,,Ich hoffe, wir werden uns so schnell wie möglich dorthin bewegen, wo wir hinmüssen: eine wenig regulierte, unternehmerorientierte Niedrigsteuerwirtschaft".Man sollte stark beobachten (un Ulrike Herrmann macht es), ob die FDP einen sozial-ökologischen Umbau in D wirklich mitträgt und nicht zielstrebig hinarbeitet auf eine Koalition mit der ,,CDU'', also mit den ,,CDU-Rechten, denen Merkel/ Laschet/ Röttgen an der Macht nicht rechts genug waren/ sind/gewesen wären". (,,Mittelstands"union und ,,Wirtschaftsrat"). Es gibt ja noch so viel zu privatisieren in Deutschland. Gesundheit, Rente. Da ist noch viel zu holen.
zum Beitrag18.12.2021 , 10:12 Uhr
Wie denn?! Na, z.B: - Die ,,Einbeziehung der Eigentümer'' (= ,,um Erlaubnis bitten") kann doch durch den/ die Bürgermeister*in/ das Bürgerbüro erfolgen. (Warum muss man die Antragssteller*innen denn zu Bittsteller*innen bei den Eigentümer*nnen machen?! Da kann es doch eine vermittelnde Instanz geben. Das kann man als Bürgermeister*in bisher außerdem nebenher erledigen, denn es gibt doch gar keine ,,Flut'' von Anträgen bisher!) - Menschen können Patenschaften für Stolpersteine übernehmen (z.B. Schulklassen) und sie auf diese Art schützen.
zum Beitrag16.12.2021 , 17:19 Uhr
Ausgerechnet Detmold, mit seinem Bezirksregierungssitz, bekommt irgendwie nichts hin. Wie unendlich traurig.
zum Beitrag15.12.2021 , 18:18 Uhr
Ja, warum eigentlich nicht. Jedem ,,Kietz'' sein kleines ,,Heimatmuseum''/,,Migrationsmuseum'', vielleicht sind viele viele kleine Museen in der ganzen Republik ja besser als eine zentrale Stelle.
(Aber möchte man ausgerechnet am Anhalter Bahnhof so einen Ort einrichten? Dort, wo Menschen, jung und alt, 1938 und 1942, abtransportiert und deportiert wurden, weil sie aus Sicht der Mehrheitsgesellschaft nicht dazu gehörten, weil sie angeblich ,,lebensunwertes Leben" waren? Und von wo auch die, die sich ,,einheimisch" fühlten ab 1943 die Flucht antraten? Der Anhalter Bahnhof sollte vielleicht eher eine Dauerausstellung zur Geschichte des Anhalter Bahnhofs beherbergen, oder?)
zum Beitrag14.12.2021 , 15:36 Uhr
,,Sie wurden erniedrigt und gequält: Für viele Kinder wurde eine Kur in den 1950er- bis 1980er-Jahren zum Albtraum. Recherchen von Report Mainz zeigen: Mehrere Heime wurden von hochrangigen NS-Funktionären geleitet.' [...] Anja Röhl von der "Initiative Verschickungskinder" sagte Report Mainz, dass man verrohe, wenn man so viel morde wie in der Zeit des Faschismus. "Diese Verrohung schlägt sich auf das Menschenbild nieder und auch auf den Umgang mit Kindern", so Röhl.'' www.tagesschau.de/...ktionaere-101.html
zum Beitrag12.12.2021 , 08:34 Uhr
Vieelleicht hat die TAZ ja auch Lust, mitzumachen? Bei der Aufarbeitung und Dokumentation? siehe zum Beispiel Deniz Yücels ,,Mathe für Ausländer. „Deutsch für Ausländer“ war mal Pflichtfach. Wenigstens konnten Kinder dort lernen, was es heißt, Widerstand zu leisten." taz.de/Vorlaeufer-...tdebatte/!5026419/
zum Beitrag12.12.2021 , 08:12 Uhr
Ost und West sind sehr vereint im Weggucken und Wegducken, in Täterschaft und Opferrolle, siehe Kurt Biedenkopf in persona. Daniel Schulz fordert nichts andere als Hingucken. Den Mut sollten wir alle haben:
Biedenkopf wurde Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und blieb es bis zum Januar 2002. Dem Landtag gehörte er bis zur Landtagswahl 2004 an. Von 1991 bis 1995 war er zusätzlich CDU-Landesvorsitzender in Sachsen. […] Seine umstrittene Aussage aus dem Jahr 2000 über die angeblich vorhandene Immunität der Sachsen gegen Rechtsradikalismus wiederholte Biedenkopf 2017 in einem Gespräch zum „AfD-Triumph in Sachsen“ mit Martin Machowecz von der Wochenzeitung Die Zeit. [...] de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Biedenkopf [Zugriff vom 12.12.21] Bernt Engelmann hat erstmals 1974 in seinem Dokumentarroman Großes Bundesverdienstkreuz die Karriere von Fritz Ries im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit öffentlich gemacht.[10] Ries klagte gegen Engelmann, der jedoch keine der Aussagen des Romans widerrufen musste. Engelmann erhob im Gegenzug Klage gegen Ries, und zwar auf Feststellung der Richtigkeit all jener Punkte, auf die es ihm ankam. Von den am Ende 42 strittigen Tatsachenbehauptungen sahen die Richter vierzig als voll erwiesen an, während bei zweien der Wahrheitsbeweis nicht erbracht werden konnte. Bereits zu Prozessbeginn gab der Vorsitzende Richter zu erkennen, dass Ries wohl den Vorwurf hinnehmen müsse, er sei der Unternehmer gewesen, der im NS-Reich jüdische Betriebe arisiert habe, dem es gelungen sei, Vermögenswerte in den Westen zu bringen, und dem es gelungen sei, im Nachkriegsdeutschland abermals zum erfolgreichen Unternehmer aufzusteigen. Beachtung fand auch die Aussage von Ries, dass er sein damaliges Verhalten moralisch nicht für verwerflich halte.
de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Ries [Zugriff vom 12.12.21]
Ries erhielt 1972 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern.
1988 entstand Land der Väter, Land der Söhne von Nico Hofmann.
zum Beitrag12.12.2021 , 07:38 Uhr
Vielleicht wäre es sinnvoll, die gesamtgesellschaftlichen Anstrengungen für ein Dokumentationszentrum + Ausstellungsräumen (+ Seminarräumen + Forschungsstelle + Kursangebote + Beherbergungsmöglichkeiten für z.B. Schulklassen ?!) stärker zu bündeln? Zum Beispiel gibt es in NRW ja auch DOMiD, das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V., die kürzlich auch ein Buch im Transcript-Verlag herausbrachten: Manuel Gogos (2021): ,,Das Gedächtnis der Migrationsgesellschaft". Wenn man in die Namensliste des Vorstandes von DOMiD schaut, hat man den Eindruck, dass hier Menschen versammelt sind, die ein solches Projekt wissenschaftlich begleiten könnten, wahrscheinlich schon damit begonnen haben.
Vielleicht würden sich ja auch Menschen, die aus der ehem. Sowjetunion einwanderten, dem Projekt anschließen. Zwar gab es hier keine ,,Gastarbeiter-Anwerbeabkommen", aber die Politik hat auf anderen Wegen Möglichkeiten geschaffen, dass man einwandern konnte, z.B. indem man sein ,,Deutschtum" bis in die x. Generation nachweisen musste oder indem man beweisen musste, dass man Jude/ Jüdin war. Gerade die letztgenannte Einwanderungsgruppe hat in dem Kurzfilm ,,Masel Tov Cocktail" (u.a Arkadij Khaet) ein ,,Denkmal" gesetzt bekommen, das aber mit einem ,,open ending" ausgestattet ist. Es werden vor allem Fragen aufgeworfen: Wieso hat man es den Eltern mit der Anerkennung von Abschlüssen so schwer gemacht? Wieso kommt die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit und -Gegenwart bis zum heutigen Tag so schlecht voran?
Es geht bei dem Projekt auch um die Aufnahmegesellschaft, die deshalb ebenfalls ein Interesse daran haben muss, dass es voran gebracht wird.
Es kann nicht alles ehrenamtlich geleistet werden, auch wenn dabei grandiose Projekte entstehen, wie z.B. ,,Angekommen. Buer und seine Gastarbeiter. Ein Projekt mit Jugendlichen" (2014), u.a. von Vahdettin Kilic vom Netzwerk Jugendhaus Buer herausgebracht, zur Dokumentation der 50jährigen Einwanderungsgeschichte.
zum Beitrag05.12.2021 , 09:59 Uhr
Die U.S.A: sind von Anbeginn bis heute leider auch ein großes W.A.S.P. - Projekt. Wer dazu gehören will, muss sich dieser Ideologie anpassen. Dass die Sklaverei von dem Repbulikaner Lincoln überhaupt abgeschafft wurde, war wahrscheinlich vor allem eine Entlscheidung, die den Wirtschaftsstandort der Nordstaaten verbessern sollte, um globalen Handel nicht zu gefährden. Nur eine Minderheit lebt nach dem Grundsatz, dass ALLE gleich geschaffen wurden ("are created equal"). Die Republikaner*innen und viele Demokrat*innen sind schlicht und einfach Rassist*innen.
,,Die Immobilienfirmen haben bereits angefangen, die Einfamilienhäuser in der Gegend aufzukaufen. Um die Ecke hat eine Tierklinik aufgemacht. „Wenn die Weißen hier ihre Hunde ausführen, sind wir weg vom Fenster. Ich kenne hier niemanden, der ein Hündchen hat“, sagt die Schulleiterin Samantha Quaterman.''
monde-diplomatique.de/artikel/!5662502
,,Weiße Eltern schicken ihre Kinder nicht nur auf andere Schulen, sie wollen auch zusätzliche Exzellenz-Krite¬rien einführen. Neben Noten und Prüfungsresultaten sollen weitere Bewertungsfaktoren zählen – zum Beispiel vielfältige und „ausgewogene“ Interessen und ein „normales“, stressfreies Schülerdasein. […] Doch was normal ist, hängt davon ab, wie man „anormal“ definiert. In den USA fiel das Normale stets mit weißer Identität zusammen. ….Indem Schwarze und Latinos als Faulenzer dastanden, blieben die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – und nicht der rassistischen Diskriminierung. Wie die asiatischen US-Amerikaner demonstrierten, war der soziale Aufstieg ja zu schaffen, wenn man nicht so faul war wie die „Braunen“ und die „Schwarzen“. Das war einmal. Heute gelten asiatische US-Amerikaner nicht mehr als nacheifernswerte Vorbilder für Bildungsdrang und Familiensinn. […] Statt den Ehrgeiz und die Disziplin zu bewundern, […] wird ihnen übertriebenes Leistungsstreben angekreidet.''
monde-diplomatique.de/artikel/!5716631
zum Beitrag25.11.2021 , 15:16 Uhr
Ein Verein könnte Privatpersonen auch noch dabei unterstützen, keine Kosten und Mühen zu scheuen und den juristischen Weg zu gehen. Auch Geld- und Freiheitsstrafen können durch ihre abschreckende Wirkung das Problem zu lösen helfen. Sowohl das Grundgesetz (,,Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."; ,,Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlicher Gewalt.") als auch das Kunsturhebergesetz (§§ 22,23) schützen das Recht am eigenen Bild. Sie ermöglichen Unterlassungsklagen und Anspruch auf Beseitigung, Löschung und Vernichtung. Außerdem eventuell Anspruch auf Schadensersatz und Geldentschädigung. Strafgesetzlich können § 184 und § 240 wirksam werden, außerdem § 33 des KUG, was Freiheisstrafen nach sich ziehen kann.
zum Beitrag01.11.2021 , 02:39 Uhr
,,Mein Name ist Mohamed, und ich mache mir große Sorgen um meine körperliche Unversehrtheit, meine Existenz, mein Leben in Deutschland, in Europa, im sogenannten Westen. Denn es hat sich in den vergangenen Jahren so einiges getan: Westliche Demokratien, und das kann man deutlicher denn je sehen, sind - anders als von vielen wahrgenommen - eben nicht immun gegen politisch organisierten Hass und Menschenfeindlichkeit. Donald Trump, Viktor Orbán oder Matteo Salvini zeigen exemplarisch, dass es möglich ist, in westlichen Gesellschaften Mehrheiten für Sexismus, Rassismus, Antisemitismus oder Queerfeindlichkeit - jeweils mit Gewaltandrohungen gepaart - zu gewinnen. Die politischen Erfolge der ,,Alternative für Deutschland", der Freiheitlichen Partei Österreichs oder der Schweizerischen Volkspartei zeigen: Demokratie wird schon wieder zur großen Gefahr für verletzbare Gruppen in mehrheitlich weißen Gesellschaften. Gleichzeitig sind viele Angehörige dieser Gruppen sprechfähger denn je. Es wurde noch nie so viel übe Machtstrukturen und die Benachteiligung von Minderheiten gesprochen - was wiederum eine Welle des Widerstands nicht nur an den Rändern der weiß-privilegierten Mehrheitsgesellschaft erzeugt hat. Dieser heimatnostalgische, hasserfüllte und wütende Gegenschlag spiegelt sich in Politik, Kultur, Medien und im Altag wieder."
Mohamad Amjahid, ,,Der weisse Fleck" (2021), Piper, 16 €
zum Beitrag23.10.2021 , 09:42 Uhr
Wichtiger, als ,,Diversität nicht zu verkleinern" ist es, Leib und Leben zu schützen. Wer aus Köln wegen Morddrohungen wegzieht, kann schlecht neben Nazis auf der Buchmesse aufschlagen. Auch Seda Basay-Yildiz fühlt sich nicht ausreichend geschützt. Wer Jasmina Kuhnke und andere auf der Buchmesse haben möchte, muss bereit sein zu klagen und sich um ein ausreichendes Polzieaufgebot zu kümmern. Wenn das Kartellrecht einen rechten Verlag zulässt, kann es andere Verlage aber auch nicht behindern. Ein abschlägiges Gerichtsurteil wäre kein ,,Desaster", sondern der Auftakt zur Forderung nach starker Polizeipräsenz und starkem Polizeischutz. Als Justiziar und als Zivilgesellschaft sollte man nicht zu schnell aufgeben, wenn andere fröhlich ,,Schermaschinen" ansetzen wollen und von ,,Frakturschrift" träumen. Mehr Will und mehr Mut und Wut! Das wünschen sich sicher auch diejenigen, die der Buchmesse jetzt fernbleiben. Wie abgewixt die Nazis auf der Demokratie-Tastatur spielen, zeigen hier die Posts von C.O.Zwei. Wir (die 99,9 % ?!) haben alle keine Zeit zu verlieren.
zum Beitrag12.10.2021 , 09:43 Uhr
Ist Höcke nicht irgendwie Sauerländer?! Und hatte in Hessen als Beamter im Schuldienst Unterschlupf gefunden?! Und sind nicht so einige andere ,,Identitäre" nach dem Mauerfall aus Westdeutschland ,,in den Osten'', um sich hinter Apfelbäumen und Honig zu tarnen?
zum Beitrag12.10.2021 , 09:37 Uhr
Vielleicht hat der Wirtschaftswissenschaftler (?!) Meuthen sich ja auch ,,verzockt‘‘: Wenn man die Arbeit von ,,Correctiv‘‘ - correctiv.org/ - ein kleines bisschen verfolgt, kann man noch mehr im Zusammenhang mit illegaler Parteienfinanzierung wissen. Marcus Bensmann von ,,Correctiv“ schreibt zum Beispiel: ,,Aber es ist nicht nur der verlorene Machtkampf, der über Meuthens politischem Werdegang lastet. Die Spendenaffäre zieht immer engere Kreise um den Noch-AfD-Vorsitzenden. Die Recherchen von CORRECTIV und ZDF-Frontal führten dazu, dass das Europaparlament correctiv.org/in-e...&mc_eid=ec684e6ebd darüber befindet, die Immunität des AfD-Abgeordneten aufzuheben. Und die neuesten Auswertungen der Buchungsunterlagen des Außenwerbers Ströer zeigen correctiv.org/aktu...&mc_eid=ec684e6ebd dass Meuthens Freund aus der Schweiz für die AfD eine millionenschwere Unterstützungskampagne organisierte.‘‘ correctiv.org/aktu...&mc_eid=ec684e6ebd
zum Beitrag12.10.2021 , 09:35 Uhr
Vielleicht hat der Wirtschaftswissenschaftler (?!) Meuthen sich ja auch ,,verzockt‘‘: Wenn man die Arbeit von ,,Correctiv‘‘ - correctiv.org/ - ein kleines bisschen verfolgt, kann man noch mehr im Zusammenhang mit illegaler Parteienfinanzierung wissen. Marcus Bensmann von ,,Correctiv“ schreibt zum Beispiel: ,,Aber es ist nicht nur der verlorene Machtkampf, der über Meuthens politischem Werdegang lastet. Die Spendenaffäre zieht immer engere Kreise um den Noch-AfD-Vorsitzenden. Die Recherchen von CORRECTIV und ZDF-Frontal führten dazu, dass das Europaparlament
correctiv.org/in-e...&mc_eid=ec684e6ebd
darüber befindet, die Immunität des AfD-Abgeordneten aufzuheben. Und die neuesten Auswertungen der Buchungsunterlagen des Außenwerbers Ströer zeigen
correctiv.org/aktu...&mc_eid=ec684e6ebd
dass Meuthens Freund aus der Schweiz für die AfD eine millionenschwere Unterstützungskampagne organisierte.‘‘
correctiv.org/aktu...&mc_eid=ec684e6ebd
zum Beitrag11.10.2021 , 18:24 Uhr
Danke für die klaren Worte. Eigentlich ist nichts hinzuzufügen, aber interessant bleibt doch, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass der §219a aus dem Kaiserreich und dem Nationalsozialismus stammt. Also Zeiten, in denen Frauen nicht würdig erachtet wurden, überhaupt wählen zu gehen oder zu studieren und stark auf ihre Rollen als Mütter und Hausfrauen festgeschrieben waren. Bei Kristina Hänel heißt es in ,,Das Politische ist persönlich" (2019): ,,Liebe Frau Hänel, wir sprachen darüber, warum es für die NS-Ideologie so fundamental war, nicht nur schwule Männer sondern auch Prostituierte und Abtreibungsärzte zu verfolgen. Ich denke es hat damit zu tun, dass in allen drei Bereichen ein zentrales Element der Selbstbestimmung berührt wird: die Sexualität und die Verfügung über den eigenen Körper. [...] Jede autoritäre Ideologie ist in ihrem Kern anti-individualistisch, gegen jedwede ,,Freiheit" eingestellt, so auch die NS-Ideologie, und hat zudem ein gutes Gespür für ihre ,,Gegner", d.h. Menschen, die die Freiheit lieben. [...]" (S. 73). Und am Ende der Begründung des Rechtsanwaltes Dr. K. Merkel heißt es in Frau Hänels Buch: ,,[...] § 219a StGB vereltzt auch den aus dem Rechtsstaatsprinzip folgenden Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, wonach der Staat nur dann strafen darf, wenn die Sanktion zur Erreichung des gesetzgeberischen Ziels geeignet ist und es kein anderes Mittel gibt (Verbot der übermäßigen Freiheitsbeschränkung, BVerfG E 17, 306 Rn.28). Das ist zugleich eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts aus Art. 1 und Art.2 Abs. 1 GG der Ärztinnen und Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, und auch eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte der schwangeren Frauen selbst." (S. 220). Wie stark rechte ideologische Kräfte unter dem Deckmantel des ,,Lebensschutzes" wirken, hat die TAZ vor 20 Jahren festgehalten: taz.de/Aktion-Lebensschutz/!1615266/ Es wird wirklich Zeit, dieser Wirkmächtigkeit autoritärer Ideologien ein Ende zu bereiten.
zum Beitrag11.10.2021 , 07:45 Uhr
Mit der Logik, mt der Wilder ,,Afroamerikaner" genannt wird, müsste man Fury ,,Gaelobrite" (in Zeile 19) nennen. Falls es überhaupt zur Sache beiträgt!
zum Beitrag09.10.2021 , 16:50 Uhr
Spielgein, Spieglein an der Wand, wer ist offensichtlich NICHT die Gelangweilste im ganzen Land?
Claudia an Herrn Hillebrand
Aber hiner den sieben Begen bei den sieben Zwergen lässt sich das eigene Erregungspotenzial noch viel besser verbergen als durch Ehrlichkeit. Antisemitismus in Deutschland: versteckt sich gerne feige : Gähn? Wenn es nicht so traurig wäre.
zum Beitrag09.10.2021 , 16:39 Uhr
Vielen Dank für diesen Beitrag und den Beitrag von Waltraud Schwab am 9.10.21 ( taz.de/Archiv-Such...&SuchRahmen=Print/ ). Unter Schwabs Beitrag steht, dass er auch vom Auswärtigen Amt gefördert wurde. Das tut gut zu lesen. Es ist noch sehr viel Aufarbeitung zu leisten, es macht Hoffnung, dass damit begonnen wird, von allen oder zumindest vielen Seiten. Die ,,Effizien des Mordens'' von Baby Jar lässt Zweifel aufkommen, ob die absolute Auslöschung des jüdischen Volkes sich erst nach der Wannseekonferenz 1942 stattfand und durchgeführt wurde. Es ist noch so viel Erinnerungsarbeit zu leisten. Ellie Wiesel hat einmal gesagt, ihn schockierte besonders, nach dem Krieg zu erfahren, dass die Sonderkommandos besonders aus Akademikern und Universitätsprofessoren bestanden haben. Diese ,,Verrohung der Bürgerlichkeit" schockierte und schockiert und muss in der Gedenkkultur stärker mitbedacht werden, auch um die Gegenwart besser zu begreifen und wirklich für ein ,,Nie wieder! zu sorgen. Wer im Sonderkommando war musste viel weniger um sein Leben fürchten als der Wehrmachtssoldat und war sich seiner Auszeichnugn und seines gesellschaftlichen Aufstieges sicher. Auch das: Erschütternd und entsetzlich. Auch Deutschland hat noch so viel aufzuarbeiten, wie man bei der von Steinmeier besuchten Gedenkveranstaltung in der Ukraine und in der Berichterstattung lernen und erfahren konnte. Davon könnte und müste es noch mehr geben, zum Beispiel in Lemberg. Das Auswärtige Amt könnte auch hier Unterstützungsarbeit leisten. Es könnte ein Ort sein, an dem Deutschland, Polen, Russland und die Ukraine gemeinsam einen Gedenkort schaffen.
zum Beitrag06.10.2021 , 18:29 Uhr
Ja, schockierend. C. Butterwegge z.B. prangert die Kinderarmut seit Jahrzehnten an und seine Forschung für den ,,Armutsbericht'' wird von der Regierungskoalition hinsichtlich der Aussage geradezu frech ins Gegenteil verkehrt (s. TAZ: taz.de/Politologe-...tschland/!5765942/ ) Und in der Pflege ließ die Caritas (und die Diakonie) eine Verbesserung der Situation platzen: "Ein allgemeinverbindlicher Tarif Altenpflege hätte für tausende zumeist bei privaten Anbietern beschäftigte Menschen ein Ende von Dumpinglöhnen bedeutet." (www.sueddeutsche.d...-caritas-1.5218166 ) Dennoch ist es wichtig, die Geschundenen dieser Erde nicht gegeneinander auszuspielen sondern zu sehen, wie sie alle auch Opfer einer bestimmten Poltik sind. Unsere Alten liegen in privaten Heimen, die höchste Pflegestufe wirft den höchsten Profit ab. ,,Gesundheit" ist in Deutschland und weltweit einer der größten Profitbereiche. Zu Hause und möglichst selbstbestimmt sterben zu können müsste stattdessen ermöglicht werden. Aber die privaten Altenheime sind Profitmaschinen. Und alle die noch arbeiten können und wollen werden ja rund um die Uhr gebraucht. 3-Schicht-Modelle etc.Anstelle der Daseisnvorsorge steht die Maloche bis zum Umfallen. Um bei Kräften zu bleiben, brauchen wir das von Arbeitssklaven produzierte Gemüse und den Kaffee von den Monokulturen dieser Welt. Migration entsteht durch unseren Lebensstil und unser ,,Hamsterrrad". Unser ,,Hamsterrad'' ist kein zu schützendes ,,Biotop", das gegen diejenigen verteidigt werden müsste, die ,,Menschenrechte mit der Gießkanne verteilen wollen". Unser ,,Hamsterrad''', unsere dauerbeschäftigten Arbeitnehmer mit Mehrfach-Minijobs oder Nullstunden-Verträgen, unsere osteuropäischen Arbeitssklaven auf den Feldern und bei Tönnies und Co, unsere Kinderarbeit und unsere von SAP-Software ,,betreuten"/ gehetzten Alten/ Pfleger*nnen in der Pflegestufe 5 sind Teil des globalen Migrationsregimes.
zum Beitrag06.10.2021 , 17:52 Uhr
FFF fordern geradezu ,,patriotisch", dass Deutschland im Klimaschutz vorangehen möge. Zum einen wg der industriellen Klimaschulden, aber zum anderen auch, weil es es kann! Mangelnden,, Patriotismus'' sehe ich, wenn überhaupt, bei denen, die das verneinen.
zum Beitrag03.10.2021 , 18:13 Uhr
Ex-Gesundheitsminister Vlad Voiculescu (USR +) kann/ konnte das Gesundheitsystem auch nicht alleine von ,,am Boden liegend'' auf die Beine stellen. In den Präfekturen/ Landratsämtern ist die USR Plus nicht ausreichend an der Macht. Wenn man ihn in dem Film über ,,Colectiv" agieren sieht, denkt man nicht an den Vertreter einer verantwortungslosen oder ,,ultra-neoliberalen'' Politik, sondern sieht, wie jemand unbeirrt und eisenhart versucht gegen Korruption vorzugehen und bei den populistischsten Anfeindungen (von Seiten der PSD) ruhig bleibt. Dass man ihm von Seiten der PNL nicht stüzt sondern absägt ist ein Desaster. Aus ihm wird eben kein Populist mehr. Populismus, Unehrlichkeit, Machtmissbrauch: Eine Klaviatur, auf der die PNL anscheinend genausogut spielt wie die PSD. Traurig, dass Johannis und somit die ,,Siebenbürger Sachsen'' da mitmachen, wobei Kritik ja immerhin von Ovidiu Gant zu kommen scheint, der unter diesen Bedingungen nicht mehr ,,in den Spiegel schauen kann". Wenn Johannis als Ex-Lehrer wenigstens dafür gesorgt hätte, dass das aus dem Kommunismus stammende Schulcurriculum entschlackt wird und private Nachhilfe bei den eigenen Lehrern von der Grundschule bis zum Abitur nicht mehr nötig ist. Aber diese Nachhilfe hat er ja selbst erteilt, als er noch Lehrer war (und sich so seine Häuser finanziert), und er kapiert nicht/ will nicht kapieren, wie hier schon von Kindesbeinen an die Akzeptanz für Korruption erzeugt wird. Stattdessen radelt er mit blondierten Haaren pressetauglich auf einem E-Bike durch die Gegend. In einem Land, in dem Fahrradfahren lebensgefährlich ist. Für die geistige und körperliche Gesundheit der Menschen wird einfach nichts getan in Rumänien und jetzt hat man auch noch Voiculescu verloren. Aber der wurde ja bereits von seinem eigenen Vater davor gewarnt, in die Politik zu gehen, wie man in dem Film sieht: variety.com/2019/f...review-1203325599/
zum Beitrag02.10.2021 , 15:08 Uhr
Wenn man z.B. allein die Plakataffäre (bzw. eher Hass- und Schmutzkampagne), über die übrigens nur Correctiv ordentlich berichtete und recherchierte, und den an antisemitische Kampagnen erinnernden Versuch des Rechtsaußen-CDU-Ablegers (,,Wirtschaftsrat'' ?/ ,,Neue soziale Marktwirtschfft?") bedenkt, der Baerbock mit hebräischen Zitaten und Visualisierungen zum ,,Dikatator à la Moses" stilisieren sollte, dann muss man sich doch über die 15 Prozent wundern. Medienversagen auf ganzer Linie, auch die TAZ hat die hier zitierte Instagram-Zielgruppeim Wahlkampf im Stich gelassen und die anderen Parteien haben sich bei den Hass-, Schmutz-, und Dreckkampagnen viel zu wenig solidarisiert und distanziert. Offensichtlich mit gewissem Erfolg. Wenn das mal nicht zu kurz gedacht ist.
zum Beitrag22.09.2021 , 20:47 Uhr
Der Artikel: inhaltlich sehr treffend und niederschmetternd Jedoch: Den ,,Laborschul-Mythos'' braucht kein Mensch mehr, im Gegenteil, es schmerzt, wenn das Schreien nicht gehört wird: www.fr.de/zukunft/...kele-90059245.html Hartmut von Hentig gratulierten in der FAZ 2020 zum 95.: hpd.de/artikel/una...ueckwuensche-18566
zum Beitrag29.08.2021 , 16:08 Uhr
Wer in der DDR sozialisiert wurde, sich eine gerechte Gesellschaft wünschte und dabei in Opposition zur etablierten Politik stand, der musste bis zum letzten Hemd für die Freiheit des Individuums eintreten. Wer zur selben Zeit in der BRD sozialisiert wurde, sich eine gerechte Gesellschaft wünschte und in Opposition zur etablierten Politik stand, kämpfte als ,,68er" für eine bessere GESELLSCHAFT - z.B. nazifrei, gleichberechtigt, chancengerecht, sozial(istisch)... Der Artikel zeigt, wie schwer es für ,,Ost'' und ,,West'' ist, einander zu verstehen und zu schätzen. Ausgerechnet die 68er bieten für oppositionelle DDR-Bürger*innen oftmals leider gar kein Identifikationspotentzial. Imaginierte ,,Nachfolgeorganisationen" der ,,68er'' wie St. Pauli bekommen von ihnen keinen Vertrauensvorschuss. Gesucht wird nach der Verletzung der Freiheitsrechte des Einzelnen anstatt zu bedenken, dass in St. Pauli nach Wegen gesucht wird, das Stadionerlebnis für möglichst viele und möglichst gerecht zu ermöglichen. Hier ist in der ,,Nussschale" ganz viel vom Dilemma nach 1989. Wer im ,,Westen'' für eine bessere Gesellschaft eintrat, war für den ,,Osten'' ein linker Spinner. Da musste man sich fernhalten um nicht in einen Rückwärtsstrudel gezogen zu werden... Dadurch wurde auch alles Progressive im Westen gebremst und zurückgeworfen. Wer die Erzählung von den ,,Blühenden Landschaften" von links kritisierte, wusste angeblich nicht, wie gut er/ sie es hatte oder wollte anscheinend Kommunismus für alle. Schmerzhaft zu sehen, wie wenig Überschneidung es zwischen ,,Oppositionellen'' (,,ostsozialisierte TAZ-Autoren'' und ,,St. Pauli'') bis heute gibt. Wenn hier (,,unter Linken") schon kein Schulterschluss möglich ist, keine Sympathie ist, keine wohlwollende Interpretaion der Beschlusslage möglich ist, dann ist die Karre eben sehr verfahren.
zum Beitrag21.07.2021 , 11:00 Uhr
jetzt ist mir der gleiche Fehler erneut passiert, leider kann ich meinen falsch platzierten Kommentar nicht löschen, ich gebe es auf, sorry
zum Beitrag21.07.2021 , 10:58 Uhr
Ja, auch da funktioniert es also. (Ich nehme an, dass es eine gesetzliche Krankenversicherung war.) Gesetzlich geregelte Solidarität kann sehr wohl ein Erfolgsmodell sein. Es ging mir bei meinem etwas ironischen Kommentar darum, dass es die unregulierte private Versicherungswirtschaft (,,der Markt wird's richten") nicht braucht. Zum Thema Erfolg der gesetzlichen Rentenversicherung hält auch die TAZ auf dem Laufenden (Gabriele Goettle im Gespräch mit Statistikprofessor Gerd Bosbach): taz.de/Demografie-...stmacher/!5049986/
Merh zu Bosbach: de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Bosbach
zum Beitrag21.07.2021 , 08:34 Uhr
Ich habe es überspitzt und außerdem leider an der falschen Stelle geantwortet, als neuer Eintarg oben. Wenn Sie sich die Mühe machen wollen
zum Beitrag21.07.2021 , 08:28 Uhr
Ok, dann eben Lösungen, die nicht das ,,Gelbe vom Ei sind", aber bitte nicht auf der Grundlage von Argumenten, die die Rentner und den öffentlichen Dienst zum Sündenbock machen. Wenn es um die finanzielle Absicherung geht, sollte man eher verhindern, dass sowas wie bei Wirecard, Cum Ex oder auch beim Maskendeal passiert. Und Finanzbeamte, die Steuersündern im großen Stil auf der Spur sind, sollten nicht, wie in NRW, in die Privatwirtschaft versetzt und/oder ,,pathologisiert'' werden, sondern personell verstärkt und mit Preisen überhäuft werden.
zum Beitrag21.07.2021 , 08:21 Uhr
Ich habe es überspitzt, weil ich nicht glaube, dass die von Ihnen genannten Fälle quantitativ repräsentativ sind und die Debatte bestimmen sollten. Wer frei wählt und frei entscheidet, entgegen aller Prognosen, ist normaler Weise auch bereit, für die Kosten selbst aufzukommen bzw. das Risiko zu tragen, möche also gar keine unsoziale Vergesellschaftung des Risikos. Wenn Naivität, Verantwortungslosigkeit und Gewinnsucht bei Käufer, Bauamt und Verkäufer zusammen kommen, ist das so weit ich das beurteilen kann, auch kein quantitativ repräsentativer Fall, aber sicher einer, dessen man sich annehmen sollte. Wenn ich die Nachrichten richtig verfolgt habe, war es eine ,,Krise der kleinen Flüsse'', die teilweise dreimal so hoch anstiegen wie beim zuletzt zu verzeichneten Hochwasser (auf 9 Meter statt 3, zum Beispiel). Und Hagen z.B. ist meiner Erinnerung nach eher ein ,,Kessel'', mit Waldböden an den Hängen drumrum, die von der konventionellen Waldwirtschaft auf Ewigkeiten maximal verdichtet wurden. Es war keine Krise der Besitzer wunderschöner Ufergrundstücke.
zum Beitrag20.07.2021 , 20:41 Uhr
Danke Noa K. Ha, Mnyaka Sururu Mboro, hn. Lyonga und alle anderen Aktivisten. Alle O-Töne, die hier versammelt sind, sprechen mir aus dem Herzen. Länder wie Namibia, Tansania, Togo benötigen die Restitutionsobjekte um ihre Geschichte verarbeiten zu können - genauso dringend, wie wir ein Humboldt-Forum benötigen/ nicht benötigen. Außerdem braucht es Wiedergutmachung, die den Namen verdient, keine beschämende Um-Etikettierung der Entwicklungshilfe, die sowieso gezahlt worden wäre. Traurig und beschämend, dass von Rassismus und Kolonialismus Betroffene anscheinend mal wieder die ganze Arbeit leisten müssen. Eigentlich wäre es ja die Aufgabe des Nachfahren der Täter.
zum Beitrag20.07.2021 , 20:17 Uhr
Ich bin sehr dankbar für die regelmäßige Berichterstattung in der TAZ zu Belarus. Zwar war ich dort noch nicht und kenne auch niemanden persönlich, weder von dort noch im Exil, aber es berührt mich sehr, wie mutig die Menschen in Belarus gekämpft haben und immer noch kämpfen, manchmal einfach nur durch ein Autohupen oder ein Armband, das sie tragen. Vitali Alekseenok hat das sehr bewegend in ,,Die weißen Tage von Minsk. unser Traum von einem freien Belarus" dargestellt (S. Fischer, 2021). Man muss sich die Augen aus dem Kopf weinen bei der Lektüre. Gleichzeitig wünscht man sich, dass möglichst viele davon erfahren. Man empfindet eine ,,neue Ebene der Dankbarkeit für das, was [man] hat [...]. [Denn] Was wir aufhören zu schätzen, hören wir auch auf zu schützen, und irgendwann, unmerklich und unerwartet, könnte es ganz verloren gehen." (S. 175, letzter Abschnitt des Buches von Alekseenok).
Die Belarus*innen helfen uns, die Demokratie schätzen zu lernen. Sie sind auch Vorbilder für Mut. Man muss hoffen und bitten/ beten, dass auch ihnen geholfen wird. Leider kann ich nicht viel tun, zumindest scheint es mir so. Immerhin kann ich hier Alekseenoks Buch empfehlen und auch noch eimal auf den Skandal hinweisen, der kürzlich in der TAZ behandelt wurde, nämlich dass Swetlana Alexijewitsch unter dubiosen Umständen und auf äußerst unfreundliche Art und Weise stundenlang am Berliner Flughafen festgehalten wurde, sodass sie ihren Flug zu einer Lesung verpasste: taz.de/Nobelpreist...gehalten/!5782538/
www.faz.net/aktuel...flug-17440583.html
Mehr zu und von Vitali Alekseenok: www.ardaudiothek.d...ikowa-ist/80051300
www.daserste.de/in...ation-aus-100.html
zum Beitrag20.07.2021 , 17:25 Uhr
Wie SVEN GÜNTHER in seinem Kommentar in taz.de/Ueberschwem...tschland/!5781668/ schreibt, klappt es in der Schweiz: "Die Schweiz ist stolz auf ihr weltweit einzigartiges System zur finanziellen Absicherung von Naturereignissen. Diese Elementarschaden-Versicherung beruht auf dem Solidaritätsgedanken – nur so können sich Menschen in besonders gefährdeten Gebieten zu tragbaren Konditionen versichern. Das Prinzip: Alle zahlen gleich viel, und weil das Risiko auf sehr viele Versicherte verteilt ist, sind die Prämien tief. Der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) begründet diesen Grundsatz in einer Broschüre so: «Die Risiken der Naturgefahren sind in der Schweiz ungleich verteilt – im Mittelland ist eher mit Überschwemmungen, Hagel oder Sturm zu rechnen, in Berggebieten kommt es eher zu Steinschlag, Felssturz, Erdrutsch oder Lawinenniedergängen. Doch weil die Elementarschaden-Versicherung für neun verschiedene Naturgefahren gilt, profitieren von ihr alle versicherten Privatpersonen und Unternehmen gleichermassen."
zum Beitrag20.07.2021 , 17:09 Uhr
Danke! Es gibt also durch den Bund eine Pflichtversicherung für Elementarschäden und in 17 Kantonen hat man die Sache ganz ohne Privatwirtschaft geregelt und in (nur) 9 Kantonen läuft es über die Versicherungskonzerne, die aber stark reguliert werden. Da möchte man als Laie einfach nur ,,Geht doch!" rufen und ,,In die Richtung muss es gehen!" (Lasst es uns machen wie diese 17 Kantone! Und wenn ein Bundesland partout nicht möchte, dann eben wie die verbleibenden 9!). Danke nochmals für die Infos!
zum Beitrag20.07.2021 , 13:00 Uhr
Gibt es einen Beleg für diese Forderung nach einem ,,Recht auf risikofreies Wohnen am schönen Ufer''? Wer hat das in der aktuellen Debatte bisher denn gefordert?
zum Beitrag20.07.2021 , 12:53 Uhr
Gegen die Bodenverseuchung in Bitterfeldund Umgebung gab es leider keine ,,DDR-Versicherung'', wie man in der TAZ zuletzt lesen konnte. (Da kann man jetzt nur noch ein ,,Ewigkeitskosten-Verwaltungsmanagment" - ,,Start up'' gründen und dieses ,,Know-how'' global vermarkten.)
zum Beitrag20.07.2021 , 12:45 Uhr
Wenn alle so denken und handeln wie Sie, bräuchten wir gar keine Versicherungen mehr, wo kämen wir denn da hin?
zum Beitrag20.07.2021 , 12:44 Uhr
Ganz platte Frage: Warum dann überhaupt die Versicherungen dazwischenschalten?
zum Beitrag20.07.2021 , 12:42 Uhr
Die Niederlande und New Orleans z.B. müssten dann umgesiedelt werden.
zum Beitrag19.07.2021 , 22:33 Uhr
Genau, am besten wir zahlen solidarisch alle eine Gebühr (,,Elementarschadengebühr"). Von dem Geld bildet der Staat teilweise Rücklagen und ein verbleibender Teil steht denen zur Verfügung, die zu Schaden kamen. Provisionen etc. fallen auch nicht mehr an.
zum Beitrag11.07.2021 , 13:20 Uhr
Man kann eine Debatte doch gutheißen, ohne sich als ,,vorderste Speerspitze" daran zu beteiligen! Kann man die Diskussion, ob Frau Baerbock den Klimawandel jetzt für uns noch stoppen kann oder welche Fehler sie gemacht hat, nicht einfach denen überlassen, die das wichtig finden? Anstatt zu den ersten zu gehören, die Rücktritte fordern oder schlaue Thesen wie die von ,,Merkels gelehriger Schülerschaft" aufstellen? Im ,,Veggie" - Wahlkampf war man als Grüne zu ,,radikal", man wurde auch von der TAZ in die ,,Mitte" geschrie(b)en. Anstatt im aktuellen Wahlkampf die Radikalität des Programms zu untersuchen und darüber zu schreiben, ob und wie die Welt noch zu retten ist, möchte man anscheinend ,,Recht gehabt haben", falls es zu einer Wahlniederlage kommt. Nach dem Motto: Wenn man sich schon nicht mehr auf der Seite der Sieger sieht, möchte man wenigstens die Niederlage vorausgesehen haben. So können antizipierte Ego-Verletzungen die Realität, die sie befürchten, auch erzeugen, wie von Noelle-Neumann auch schon mal behauptet. Im Grunde verbirgt sich dahinter vielleicht die ganze deutsche Misere: lieber Hofmeister sein als für Revolutionen zu kämpfen.
zum Beitrag23.06.2021 , 21:39 Uhr
Volker Weidermann in ,,Das Duell" (2019): ,,Marcel Reich-Ranicki ...[schildert] in seiner Autobiographie seine Überraschung [...], die er empfand, als er im Jahr 1986 den Text las, in dem ihn Hans Werner-Richter porträtierte. [...] Reich-Ranicki schreibt in seinen Erinnerungen: Richter ,beanstandete, daß ich mir erlaubt hatte, das Wort ,wir" zu verwenden. [...] Als ich dies 1986 las, begriff ich erst, wie groß damals mein Irrtum, mein Mißverständnis war. Ich war überzeugt, dass Richter und die Leute der Gruppe 47 in mir einen Kritiker sahen, den die deutsche Literatur geprägt hatte und dessen Arbeitsgebiet ausschließlich eben die deutsche Literatur war. [...]. Beschämt will ich die peinliche Wahrheit gestehen: Ich meinte wirklich, daß ich ganz selbstverständlich dazugehörte. Darauf zielte das Wort ,wir' ab. [...] [Richter über Reich-Ranickis Deportation:] ,,Immer hat er gelseen, ganz gleich in welcher Sitautaion er sich befand. Auch als er von Berlin nach Warschau gebracht wurde, las er während der ganzen Fahrt." ,,Nach Warschau gebracht" - ja, so kann man es natürlich formulieren. Und so wundert sich Reich-Ranicki, das in Richters Text, der so voller Verwunderung über Ranickis Fremdheit ist, nicht einmal das Wort ,,Jude" vorkommt. ,,Nichts liegt mir ferner, als Richter auch nur des geringsten antisemitischen Ressentiments zu verdächtigen. Aber er hielt es für richtig und erforderlich, das Judentum der von ihm Porträtierten (auch bei Peter Weiss, Wolfgang Hildesheimer und Hans Mayer) konsequent auszusparen." Richter sei in dieser Frage, so Reich-Ranicki, ,,befangen und verkrampft gewesen, das mache ihn zu einer typischen Figur seiner Zeit." (Weidermann, S. 161, 162)
Typische Wehrmachtsfiguren ihrer Zeit.
Unfähig zu trauern und die ganze Zeit mit der Rekonstruktion ihres Selbst beschäftigt. Nicht in der Lage, z.B. Paul Celan auf einen Sockel zu heben. Stattdessen Deutschstunde für Deutschstunde Leute wie Nolde rehabiltierend ...
zum Beitrag21.06.2021 , 18:13 Uhr
In der jungen BRD gehörten jüdische Künstler*nnen allzu oft nicht dazu. Wurden aktiv ausgeschlossen. Der Neuanfang war kein Neuanfang, wie der Titel des Artikels prägnant sagt. Menschen wie Haftmann waren nicht ehrlich mit sich selbst, es steht ja alles im Artikel. Im Grunde töteten sie ihre jüdischen Mitbürger*innen erneut, durch Ausschluss, es steht ja z.B. im Artikel, die Moderne sei ,,nicht jüdisch" gewesen (Haftmann). Liebermann war ein Künstler der Moderne. In Reaktion auf Haftmanns Vergangenheit und seine kuratorische Tätigkeit bei der Dokumenta passt einfach Liebermanns Zitat vom stundenlangen ,,Kotzen''. Man könnte einfach stundenlang nur ,,kotzen'', wenn man sieht, wie wenig in den 50er und 60ern und 70ern wirklich ehrlich aufgearbeitet wurde. Die ,,Akademie" wurde von den Nazis gleichgeschaltet. Das ist etwas anderes als ,,die Verwobenheit von Kunst und Politik''. Liebermann äußerte sich zur Gleischschaltung der Akadmie mit Worten, die seine Trauer zum Ausdruck bringen. Wenn ich sie lese, emfinde ich auch Trauer. Ich empfinde keine Abwehr ob seiner ,,Naivität" zu diesem Verein gerne dazugehören zu wollen/ gerne gewollt zu haben. In den frühen 30er durften Menschen plötzlich nicht mehr Mitglied der Akademie sein. Nach dem Holocaust bestimmten Täter wie Haftmann in der BRD darüber was ,,Kunst" ist und schlossen skrupellos die Kunst derjenigen aus, die kurz zuvor im ,,3. Reich" noch verfolgt und ermordet wurden. Das kann man doch mal zum Kotzen finden?! Da kann man doch mal trauern? Anstatt Menschen wie Liebermann irgendwie verklausuliert vorzuwerfen, sie seien selber Schuld gewesen? Nach dem Motto: ,,Was wurden sie auch Künstler?'' oder ,,Warum haben sie das Land nicht verlassen?" (@SCHNURZELPU) Ich versteh's nicht!
zum Beitrag20.06.2021 , 08:55 Uhr
Vielleicht kann man eine große Identifikation Haftmanns mit Künstlern wie Kirchner annehmen? Und eine bewusste ,,judenreine“/ ,,judenfreie“ Etablierung von ,,moderner BRD-Kunst‘‘ nach ‘45 um sich nicht mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen zu müssen, so wie es im TAZ-Artikel so treffend dargestellt wird? (Und um sich gleichzeitig ,,reinwaschen" zu können, schließlich galt Kirchner z.B. als ,,entartet" ?)
,,Kirchner: […] Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten blieb er zunächst noch Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, wurde aber im Juli 1937 endgültig ausgeschlossen.[16] Im selben Monat wurden in Deutschland 639 Werke Kirchners aus den Museen entfernt und beschlagnahmt, 32 davon wurden im Rahmen der diffamierenden Ausstellung „Entartete Kunst“[17] gezeigt, darunter das Selbstbildnis als Soldat. Einige dieser Werke wurden später postum auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und auch der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt. […] de.wikipedia.org
/wiki/Ernst_Ludwig_Kirchner www1.wdr.de/mediat...angenheit-100.html
Kunsthistoriker Werner Haftmann hat NS-Vergangenheit WDR 5 Scala - aktuelle Kultur. 08.06.2021. 08:33 Min.. Verfügbar bis 08.06.2022. WDR 5.
Werner Haftmann gilt als prägender Kunsthistoriker der jungen BRD. Doch jetzt kommen mehr brisante Details seiner Biografie ans Licht: Haftmann war unter anderem Mitglied der NSDAP und der SA. Historiker Carlo Gentile beschäftigt sich mit dem Fall.
zum Beitrag20.06.2021 , 08:02 Uhr
C.O. ZWEI faked bzw. parodiert hier eine aus seiner Sicht ,,linksversiffte" oder ,,gutmenschelnde'' Haltung um Kritik zu üben an der angeblichen Unvernunft und dem angeblichen Radikalismus von uns Menschen mit einer humanitären oder christlichen oder menschlichen oder selbstkritischen Einstellung. Die kritische Nachfrage ,,Welche Fakten stimmen nicht ..?" dürfte C.O. ZWEI erfreuen und zum intendierten Spott über die Willkommenskultur geradezu dazu gehören.
zum Beitrag20.06.2021 , 07:39 Uhr
Preußische Akadmie der Künste, Berlin W 8, Pariser Platz 4 13. Juli 1937
An den Herrn Reichs- und Preußischen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Berlin W 8
Betr.: Austritt von Mitgliedern der Akademie, Abteilung für bildende Künste.
[…] beehre ich mich ergebenst zu berichten, daß folgende Mitglieder der Akademie der Künste, Abteilung für bildende Künste, ihren Austritt aus der Akademie erklärt haben: Der Bildhauer Ernst Barlach Der Bildhauer Professor Ludwig Gies Der Architekt Bruno Paul Der Maler Professor E.R. Weiß und Der Architekt Mies van der Rohe. Der Maler Ernst Ludwig Kirchner in Davos hat der Akademie telegrafisch mitgeteilt, daß er ihr die Entscheidung überläßt. Wir werden diesem Künstler antworten, daß wir seinen Bescheid in seinem Sinne als Austrittserklärung auslegen. Der Maler Max Pechstein hat in einem längeren Schreiben die Akademie um Angabe der Gründe ersucht, aus denen ihm der Austritt aus der Akademie nahegelegt worden sei. Der Maler Emil Nolde zurzeit in Seebüll bei Neukrichen (Schleswig) hat telegrafisch einen Bescheid in Aussicht gestellt, der jedoch bis zur Stunde noch nicht eingegangen ist. Der Bildhauer Rudolf Belling ist zurzeit von Istanbul nach Berlin unterwegs und deshalb leider nicht erreichbar.
Der Präsident Im Auftrage Amersdorffer
zum Beitrag20.06.2021 , 07:09 Uhr
Ernst Ludwig Kirchners Brief Davos, den 12. Juli 37 Sehr geehrter Herr Schumann [stellvertretender Präsident der Preußischen Akademie der Künste], […] Ich lebe seit 20 Jahren im Ausland und infolge meiner Krankheit sehr einsam und zurückgezogen. Ich bin nicht orientiert über die künstlerischen Vorgänge in Berlin. Ich will gewiss niemandem im Wege stehen oder Aufsehen erregen. Ist mein Name in der Akademie lästig so streichen Sie ihn. Ich würde mir arrogant oder albern vorkommen, wollte ich von mir aus aus dieser großen ehrenwerten Institution austreten, der schon mein Großvater angehörte. Ich bin doch kein Feind. Wenn ich gesund wäre, würde ich ja so gern mitarbeiten am Aufbau einer neuen deutschen Kunst. Ich habe ja mein ganzes Leben hindurch daran gearbeitet und bin oft genug dafür angefeindet worden.. Ich habe nie einer politischen Partei angehört. Meine Arbeit kommt aus dem einfachen menschlichen Empfinden und richtet sich an dasselbe. Ich gedachte das beste davon meinem Land zu schenken bei meinem Tode, um so meinem Land zu dienen. Manchen jungen Künstler interessiert sie. Ich wünsche von Herzen, daß Deutschland eine neue, schöne und gesunde Kunst erwachse. Ich und mancher andere ältere haben ehrlich und treu daran gearbeitet, das wird man früher oder später einmal einsehen. Mit deutschem Gruß Ihr ergebener E.L. Kirchner Aus: Joseph Wulf (1989): Kultur im Dritten Reich: Die bildenden Künste, Ullstein [Naomi Léa Wulf (1982)], S. 348
zum Beitrag19.06.2021 , 20:30 Uhr
,, Die Ausgrenzung des Jüdischen verfolgte natürlich einen Sinn. So wie Bode und Haftmann auf Abstrakte wie Fritz Winter, Georges Braque oder Alexander Calder setzten, sollte das die Abgrenzung zum NS-Kunstverständnis und den Anschluss an das ästhetische Credo West markieren. Wären jüdische Künstler berücksichtigt worden, hätte unweigerlich die Frage nach dem Terrorsystem der Nazis im Raum gestanden, das sie ermordete und an dem etliche der Mitarbeiter:innen der ersten vier documentas beteiligt waren. Vielleicht schrieb deshalb Haftmann wider besseres Wissen den ungeheuerlichen Satz: „Die moderne Kunst wurde als jüdische Erfindung zur Zersetzung des ‚Nordischen Geistes‘ erklärt, obwohl nicht ein einziger der deutschen modernen Maler Jude war.“
,,Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte."
wdrmedien-a.akamai...enmoechte_wdr5.mp3
[…] „Das Natürliche wäre auszutreten. Aber mir, als Juden, würde das als Feigheit ausgelegt worden.“[74] Am 7. Mai 1933, nach dem Beginn der Gleichschaltung im Sinne der nationalsozialistischen „Deutschen Kunst“, legte Liebermann Ehrenpräsidentschaft, Senatorposten und Mitgliedschaft in der Preußischen Akademie der Künste nieder und erklärte in der Presse: „Ich habe während meines langen Lebens mit allen meinen Kräften der deutschen Kunst zu dienen gesucht. Nach meiner Überzeugung hat Kunst weder mit Politik noch mit Abstammung etwas zu tun, ich kann daher der Preußischen Akademie der Künste […] nicht länger angehören, da dieser mein Standpunkt keine Geltung mehr hat.“ [---] Als eine Deportation ins KZ Theresienstadt unmittelbar drohte, nahm Martha Liebermann eine Überdosis Veronal und starb am 10. März 1943 im Jüdischen Krankenhaus von Berlin. de.wikipedia.org/wiki/Max_Liebermann
zum Beitrag13.06.2021 , 17:56 Uhr
isurvived.org/Surv...ig_Oliver/Bio.html isurvived.org/Lust...ry/CCD-00_TOC.html Concentration Camp Dictionary. („Dicționar de lagăr“, 1982; 2. Aufl. 2002, Internet Edition, 2005) de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Lustig
zum Beitrag13.06.2021 , 17:47 Uhr
,,Ich bin Sophie", weil ich mir gut vorstellen kann, vom Nationalsozialismus mindestens ein Stückweit begeistert gewesen zu sein und mitgemacht zu haben. So verhält es sich ja anscheinend bei Sophie und ihrem Bruder Hans. Die Eltern der beiden waren zunächst ob der Begeisterung des Nachwusches sogar geschockt/ betroffen, konnten aber nichts dagegen tun. Diese Ambivalenz der Biographien kann man durch das Projekt oder wenn es besser didaktisiert würde sicher auch lernen. ,,Ich bin nicht Sophie", weil ich auch bei einer sich stark verändernden Einstellung (wie es bei Sophie und Hans ja der Fall war) zum Nationalsozialismus unter Umständen nicht den Sprung in den Widerstand geschafft hätte. Wenn ich es aber einsehen und reflektieren kann, so wie hier von BENEDIKT BRÄUTIGAM angeregt, dann bin ich ja auch bereits ein Stückweit ,,geimpft" gegen rechts, wenn auch nicht zu 100 %. ,,Ich bin Sophie" muss komplexer konzipiert werden und ,,Ich bin nicht Sophie" muss mit dazu! Außerdem die von Zingher geforderte stärkere Inblicknahme des jüdischen Widerstands. Es ist ein Skandal wie wenig hier Eingang in Schulbücher und das kollektive Gedächntis gefunden hat. Außerdem: Wie fand Widerstand in KZ statt und wie wurde er erschwert? Wie perfide funktionierte das System (u.a. beschrieben von Oliver Lustig im ,,dicionar de lagar") Auch war der Widerstand vielleicht durchaus ambivalent und auch hier kann man sich identifizieren. Georg Elser wird in letzter Zeit wieder stärker in den Blick genommen. Er galt als tabu, weil er bewusst weitere Mesnchenleben in Kauf nahm, bei seiner Aktion, habe ich mal gelesen. Aber wir brauchen ja auch gar keine ,,monolithischen Sockelhelden". Im Gegenteil, es muss ja auch was zum Nachdenken und Diskutieren geben, damit Transfer nachhaltig ermöglicht wird. Erinnerungskultur, die nicht unterkomplex ist, ,,impft'' uns doch und hilft beim : Nie wieder! - welches ja nicht nur ein Lippenbekenntnis sein darf.
zum Beitrag12.06.2021 , 12:33 Uhr
Sorry, Fehlpost! Nein, keine Vorwürfe, sondern nur feststellen, dass diese Menschen nicht die ,,eindimensionalen" (,,monolitischen''?) Helden sind, zu denen wir sie anscheinend so gerne machen. Arminius wurde doch sogar in den Adelsstand erhoben bei den Römern, habe ich gelesen. Und Gandhi fand die Apartheid in Südafrika übrigens ok, während er das Kastenwesen in Indien ja ablehnte.
zum Beitrag11.06.2021 , 17:02 Uhr
Nein, keine Vorwürfe, sondern nur feststellen, dass diese Menschen nicht die ,,eindimensionalen" (,,monolitischen''?) Helden sind, zu denen wir sie anscheinend so gerne machen. Arminius wurde doch sogar in den Adelsstand erhoben bei den Römern, habe ich gelesen. Und Gandhi fand die Apartheid in Südafrika übrigens ok, während er das Kastenwesen in Indien ja ablehnte.
zum Beitrag07.06.2021 , 19:28 Uhr
Der sich vor dem Freiheitskampf gut mit den Römern identifizieren und bei ihnen Karriere machen konnte, stimmt das? Mindestens eine ,,hybride'' Identiät, oder?
zum Beitrag06.06.2021 , 20:37 Uhr
Arminius, der alte TEUTONE?! Die ,,Slawen", also SKLAVEN, wenn es nach der Etymologie geht?! : - )
zum Beitrag06.06.2021 , 17:47 Uhr
Ja, klar. Aber ich möchte noch mal fragen: Müsste jemand, der bei der SS war, müsste jemand, der Nobelpreisträger werden wollte und wurde, nicht MEHR Mut haben? Müsste er das ,,Opfer", wenn der ,,schlimmste" Fall eintritt (s. Buchhändlerin), nicht ein Preis sein, den man zu zahlen bereit ist? Und ist die Buchhändlerin nicht gerade deshalb so empört? Weil es so lange dauerte und kein Mut daraus spricht? Also nicht die Tatsache, dass ein Minderjähriger sich begeistern ließ, wie es auch von Dieter Wellershof z.B. vielfach einfühlsam beschreiben wurde?
zum Beitrag06.06.2021 , 12:43 Uhr
Ja, absolut. Er hätte es nur ein wenig früher zugeben können und sollen, denke ich. Die Ambivalenz seines Lebensweges hätte auch andere bewegt, darüber zu sprechen und allen gut getan. Er ist ja nicht der einzige, der es nicht geschafft hatte (und stattdessen vielleicht irgendwie versuchte zu ,,überkompensieren", aber dann hätte er z.B. Paul Celan stärker protegieren müssen, finde ich). Menschen wie Joseph Wulff hat dieses ,,Schweigekartell" von ,,links bis rechts" in den 50ern und 60ern zum Selbstmord gebracht. (Auch Paul Celan hat sich umgebracht.) Joseph Wulff wenige Monate vor seinem Tod 1974 an seinen Sohn: ,,Ich habe hier 18 Bücher über das Dritte Reich veröfffentlicht und alles hat keine Wirkung. Du kannst Dich bei den Deutschen toddokumentieren, es kann in Bonn die demokratischste Regierung sein - und die Massenmörder gehen frei herum, haben ihr Häuschen und züchten Blumen ..." Da kann man 2021 dazu sagen: ,,Nichts Neues". Aber mir geht es darum, dass es nicht so hätte sein müssen und dass das noch zu wenig aufgearbeitet ist. Was genau lief alles schief? Grass' Umgang mit seiner Vergangenheit gehört dazu.
zum Beitrag06.06.2021 , 10:12 Uhr
Hölderlin ist nicht fürs Vaterland gestorben. Er hat nur ein Gedicht so benannt. Gestorben ist ihr, indem er sich über Jahrzehnte von weiblichem Pfelgepersonal betreuen ließ, um in Ruhe ,,verrückt'' sein und Schriftsteller sein zu können. Finanziert wurde das, glaube ich, durch das Erbe seiner früh verstorbenen Ehefrau.
zum Beitrag06.06.2021 , 10:01 Uhr
Ja, die wenigsten (hoffentlich) studieren ,,Germanistik'' weil sie rechts sind. Ich habe es auch so einige Semester studiert. Und bin eigentlich immer noch dabei, obwohl nicht eingeschrieben an einer ,,Unität". Man lernt nie aus, danke für die ,,Ösi-Recherche"... (Ich würde mich sehr freuen, wenn die ,,Germanistik" ihre Vergangenheit schonungslos aufarbeiten würde, dann darf sie auch meinetwegen weiter so heißen. Hauptsache, man konnotiert damit dann in der Öffentlichkeit noch viel mehr als ,,Hölderlins Tod fürs Vaterland", indem es z.B. um vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft geht und um Diskursanlyse, die auch u.a. aus der Uni heraus- und in die Allgemeinbildung eintritt.)
zum Beitrag05.06.2021 , 21:39 Uhr
Der ,,alte weiße Mann", von dem hier gesprochen wird, wurde doch nicht millionenfach in einem industriellen Genozid mit Gas und mit Sonderkommandos ermordet. Ich kann das ,,totalitäre Projekt der Gegenwart", das seine Ermordung plant, nicht erkennen. Man sollte sich in die Opferrolle nicht künstlich reinsteigern, schon gar nicht, wenn man zu den prvililegierten Menschen gehört (zu denen ich mich auch zählen würde, auch wenn ich kein Mann bin.)
zum Beitrag05.06.2021 , 21:30 Uhr
Die Japaner sind ja auch ganz schön rassistisch... Nein, im Ernst, man studiert an anderen Orten der Welt ,,Literature". Es als ,,Germanistik" zu bezeichnen (oder den Begriff ,,Amerikanistik" zu verwenden für die USA) ist schon sehr speziell. Warum nicht ,,Deutsche Sprache und Literatur", warum ,,Germanisitik"?! Für mich hat es was mit ,,Germanentum" und ,,Deutschem Essenzialismus" zu tun, dass es überhaupt zu diesem Begriff kam. Professoren wie F.W. Wentzlaff-Eggebert, der sich zum Beispiel am 26.2.1942 vom Studentenführer (und SS-Mitglied) der ,,Reichsuniversität Straßburg" zu einem Vortrag zu ,,Opfer und Schicksal in Hölderlins Hyperion und Empedokles"" einladen ließ, war auch nach dem WW II eine ,,Größe" , an der man nicht vorbeikam im Wissenschaftsbetrieb. Zum Beispiel promovierte Dieter Kafitz bei ihm über Lohensteins ,,Arminius". Der Begriff ,,Germanistik" gehört abgeschafft, ich bleibe dabei, empfinde keine Arroganz sondern Trauer. Über mangelnde Aufarbeitung im Wissenschaftsbetrieb und mangelnden Willen über den Tellerrand zu blicken. Inder Schweiz und in Österreich heißt das Fach sicherlich auch nicht ,,Germanistik".
zum Beitrag05.06.2021 , 19:09 Uhr
Ein starker Text. Er zeigt zum Beispiel, wie sehr die ,,nazi-affinen Menschen" dieses Bild der Abstammung vom weißen starken Krieger in immer neuen Varationen benötigen und deshalb ,,immergleiche Genealogien" entdecken/ konstruieren. Ein Phänomen das auch sehr gut zuletzt in zwei ,,Zeitzeichen'' beleuchtet wurde.
www1.wdr.de/radio/...inghausen-100.html
www1.wdr.de/radio/...-waldburg-100.html
Der Historiker Gerd Althoff hat sich anscheinend auch aus persönlicher, familiengeschichtlicher Motivation heraus mit dem Mittelalter beschäftigt und u.a. in ,,Spielregeln der Poltiik im Mittelalter" herausgestellt, wie stark es in dieser Zeit eben gerade KEINEN ,,nibelungentreuen Ehrbegriff" gab und man für den kämpfte, der am meisten bezahlte oder von dem man sich am meisten Vorteile versprach, und das galt keineswegs als unredlich.
Leon Poliakov hat dieses individuelle Phänomen auf soziologischer Ebene untersucht. Es sind die ,,Deutschen'', die eine Sehnsucht haben, nur von einem ,,Tribe", dem der ,,Germanen" abzustammen. Wenn es nicht bis ins heutige Selbstverstädnis vieler Menschen ,,hineinwabern" würde, wäre es ja kein Problem. Aber sogar ,,Germanist" sehen viele noch als Studienfach oder Berufsbezeichnung. (Die Germanisitik hat ihre Nazi-Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet.)
Wir alle müssen unseren Nazihintergrund stärker reflektieren und Schlüsse daraus ziehen. Ob wir in der Familie betroffen sind oder nicht.
In Rumänien hat man kein Problem damit, vom ,,Daker'', ,,Römer" UND ,,Tataren" abzustammen. Hier ist die extreme Rechte jetzt ins Parlament gekommen, von der es zuvor hieß, sie existiere nicht. Das heißt, Abstammung von ,,Multikultur" schützt vor Rechtsradikalismus nicht. Aber als Deutsche/ oder Deutscher hat man nun mal den Nazihintergrund der auf dem ,,Arischen Mythos'' fußt, der von Léon Poliakov untersucht wurde.
Danke f.d.A.
zum Beitrag31.05.2021 , 20:43 Uhr
In Deutschland hätte er wohl nicht mehr leben können, weil ihm Moria, Lesbos, das blutrote Mittelmeer und Abschiebungen von Deutschland nach Afghanistan und Syrien sicher zu nahe gegangen wären. Er hat sein Leben lang versucht, Denken, Reden und Handeln in Einklang zu bringen. Dabei zu scheitern, vielleicht auch an sich selbst, und todkrank zu werden, ist nicht das schlimmste Leben und nicht der schlechteste Tod. Auch Venezuela mit seiner Ausbeutung der Natur, dem Missachten indigener Rechte (trotz Chaves) und seiner Korruption können einem sicher die Lebensfreude nehmen, wenn man sich mit dem Land oder Projekt ,,Chavez" identifiziert hat. Sein Antreten der Gefängnisstrafe hat auch den Charakter von Loyalität und vielleicht sogar Reue. Mich freut, dass es Menschen wie ihn gibt und gab.
zum Beitrag27.05.2021 , 18:48 Uhr
Nach Wolfgang Gessenharter sind die Strukturen selbst so ,,affin", es will nur niemand wahrhaben (in der Bundeswehr, an der Bundeswehr-Uni, in der Polizei (?!): Wolfgang Gessenharter 2007 in seiner Abschiedsrede an der Helmut Schmidt Universität: www.prof-gessenhar...harter_19-4-07.pdf
‘‘Ein Beispiel aus der Frühzeit unserer Universität ist der Fall des in den 80er Jahren wohlbekanntesten Neonazis, Michael Kühnen. Der hatte, wie ich von einem seiner Schul- und späteren Offizierskameraden persönlich erfuhr, schon während seiner Schulzeit und seiner bis zum Leutnant fortgeschrittenen Bundeswehr-Karriere nie ein Hehl daraus gemacht, dass er bekennender Nationalsozialist und Hitler-Verehrer wäre. Erst als er 1976 hier an der Universität als studierender Offizier mit dieser Einstellung doch ziemlich bald bei den Dozentinnen und Dozenten auffiel, wurde er vom Dienstherrn wie eine heiße Kartoffel fallengelassen. Völlig unausgeleuchtet ist bis heute, wie er es mit dieser ganz und gar offen zur Schau gestellten Nazi-Haltung immerhin bis zum Leutnant und zu einem Studienplatz an unserer Universität bringen konnte. So viel hat sich seit damals im Ablaufmuster der Behandlung eines Skandals offenbar nicht geändert, wie der Fall der kürzlich bekannt gewordenen obszönen Fotos von Bundeswehrangehörigen mit Gebeinen verstorbener Afghanen zeigt. Nach der Skandalisierung folgte die öffentliche Verdammung, eine tiefergehende Erörterung von Gründen für dieses soldatische Fehlverhalten fand meines Wissens bislang nicht statt. Angesichts dieser immer wieder festgestellten gleichen oder ähnlichen Abläufe …‘‘
zum Beitrag26.05.2021 , 15:13 Uhr
,,Vonovia verfolgt als börsennotierter Konzern natürlich die gleichen Interessen – aber er ist kein Hassobjekt, wie es für viele MieterInnen und AktivistInnen die Deutsche Wohnen ist.'' - in Osnabrück sieht man das sicher anders. Wie die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) in den vergangenen Jahren erfolgreich recherchierte und publizierte. Vonovia hat in OS alles getan, um ANGEBLICHE Modernisieurung als Vorwand für unverschämte und gemeine Abzocke zu verwenden.
zum Beitrag26.05.2021 , 15:08 Uhr
Gut, dann muss man nur noch EINEN enteignen.
zum Beitrag20.05.2021 , 17:32 Uhr
Bin bei den Grünen gerade erst eingetreten, denke schon wieder über Austritt nach. Selbst schuld, klar, aber dass man die Opfer und die Angehörigend der Opfer des NSU 2021 NOCH mal mit Füßen tritt, nämlich von grüner Seite, das hätte ich nicht gedacht. Gerade auch auf Grund der TAZ-Recherchen sah es gut aus für eine Offenlegung der Akten. Es ist zum Weinen.
zum Beitrag19.05.2021 , 17:58 Uhr
Noch nicht mal in diese Sendung passte alles, was die Union auf dem Kerbholz hat: www.zdf.de/comedy/...-mai-2021-100.html
zum Beitrag12.05.2021 , 10:12 Uhr
Danke! Also wollte er eine Lanze für Lehmann UND Aogo brechen! Sozusagen salomonisch! Schade, dass er dafür so unter die Gürtelline gehen muss. Vielleicht doch nicht ,,Salomon" sondern doch ,,Kraftmeier"?! Sein Kommentar zur DB- Werbung ,,welches Deutschland soll das abbilden" in diesem Zusammenhang geht dann auch in diese Richtung der ,,Kraftmeierei"? Und wen will man damit beeindrucken? Beeindrucken lassen sich doch dadurch vor allem diejenigen, die sich als ,,Opfer'' von ,,Zensur" und ,,Überfremdung" stilisieren. Endlich lässt mal einer die Muskeln für ,,uns''' spielen ... (,,us" vs ,,them" : wir ,, geknechteten Einheimische" vs ,,die Migranten"; ,,wir geknechteten Männer mit losem Mundwerk" vs. ,,die politisch korrekte Übermacht".
zum Beitrag11.05.2021 , 14:10 Uhr
,,Running Man" hat das Elend, hier, weiter oben, um ca 8 Uhr am Dienstag, den 11.5., zusamnengefasst. Mich beruhigt es nicht.
zum Beitrag11.05.2021 , 14:02 Uhr
Danke für die konzise Darstellung. Mich bestätigt sie bei meiner Kritik an BP. Dass BP bei der Kritik an Lehmann (egal ob der Rassismus-Vorwurf berechtigt ist oder nicht) so massiv ,,reingrätscht", indem er fragwürdige Posts verbreitet und diese redundanterweise aufnimmt, ob ironisch oder nicht, zeigt mir, dass er sich - wie viele Rechte - vor allem an einem angeblichen ,,Austausch" abarbeitet, mit sehr viel Energie. Ganz ähnlich seine Reaktion damals auf die Deutsche Bahn-Werbung. Für mich ist das permanentes Fischen im rechten Rand und Energieverschwendung dazu, denn wenn man ein OB-Amt inne hat, hat man doch fokussierter zu sein. Es sei denn, wie gesagt, man findet es eben wichtig, die feige Angst vorm ,,Großen Austausch'' zu bedienen, dann ist man aber bei den Grünen nicht zu Hause.
zum Beitrag11.05.2021 , 13:47 Uhr
O wir ihn mögen oder nicht ist ja auch nicht das wichtigste, aber permanentes Fischen am rechten Rand geht bei den Grünen nicht, das ist doch das Wichtigste, oder?!
zum Beitrag10.05.2021 , 20:02 Uhr
Palmer fischt mit seinem Kommentar zur DB-Werbung und mit dem ,,was er jetzt wirklich und in welchem Zusammenhang" gesagt hat, auf jeden Fall bei denen, die (angeblich) ,,Angst'' vor einem ,,Austausch" haben. Darauf kann man verzichten. Ob Palmer ,,wirklich" ein Rassist ist, ist doch egal. Das macht sein schlechtes Benehmen weder besser noch noch schlechter.
zum Beitrag10.05.2021 , 19:43 Uhr
Vielen Dank! Auch hier evtl: www.investigate-eu...e-covid-trips-wto/
zum Beitrag27.04.2021 , 07:34 Uhr
Hier finden sich viele Stimmen aus der Bio-Landwirtschaft, die an Timmermanns appellieren, Crisp/cas kritisch zu sehen: navdanyainternatio...-gm-crops-animals/
zum Beitrag10.04.2021 , 09:52 Uhr
,,Göttlich!" (definitiv NICHT als Beleidigung gemeint!) Habe gerade Tränen gelacht! Vielen Dank! Das Schmähgedicht muss wohl die ,,höchste literarische Gattung'' darstellen, vor allem wenn es nationale Erzählungen mit biographischen verknüpft. Falls das nicht bereits Teil der Gattungsdefinition darstellt! (Man könnte es vielleicht auch auch ein ,,Lebenselexier in schlechten Zeiten'' nennen?! Aber dann wird man vielleicht dieser ,,hohen Form der Poesie" (Hymne, Ode, Elegie, Schmähgedicht) nicht gerecht?!
zum Beitrag09.04.2021 , 20:20 Uhr
Schade, dass Palmer den Artikel von Dirk Knipphals nicht gelesen hat und auch wahrscheinlich gar nicht kapieren wird: taz.de/Debatte-um-...!5758644&s=Gorman/
zum Beitrag09.04.2021 , 17:54 Uhr
Gezündelt wird bei uns von rechts. Wer sich da ,,tummelt", wird dadurch schnell selbst zum ,,Brandstifter''. Der Artikel macht diese Kritik oder Warnung durch aufklärende Informationen möglich. Natürlich sollte ich sie noch überprüfen, indem ich den Originaltext lese. Für mich ist das Vorgehen des Autors aber guter Journalismus, eben gerade KEINE ,,Brandstifterei''. Und für den NRW-Landesverband der Linken kommt die Debatte vielleicht dadruch auch nicht zu spät. Dazu gehört ja auch die Autorin des besprochenen Buches. Die können sich jetzt alle einfach noch mal schön diskursiv miteinander auseinandersetzen. Auch das ist kein ,,Öl ins Feuer gießen", sondern investigativer Journalismus, macht ehrliche Debatten in der Linken möglich.
zum Beitrag09.04.2021 , 11:15 Uhr
,,Auch Adolf Hitler hat ja die Autobahnen gebaut, uns damit Arbeit gegeben und nicht zuletzt zu unserer nationalen Erzählung beigetragen.'' Diesen ,,Heimatschutz" braucht kein Mensch. Es sei denn man ist vielleicht symbiotisch mit einem ,,Arbeiter", den man für besser als den ganzen Rest der Gesellschaft imaginiert, dem man keine Empathie, (inter)nationale Solidarität und Abstraktionsfähigkeit zutraut und von dem man ,,geliebt" werden möche.
zum Beitrag09.04.2021 , 10:53 Uhr
Premier Boris Johnson und Ministerpräsident (Taoiseach) M. Martin haben z.B. bereits miteinander telefoniert. Johnsons verharmlosende Darstellung der Konsequenzen eines ,,Hard Brexit" in der Vergangenheitgilt manchen übrigens als weitere Ursache für die Eskalationen. www.theguardian.co...iolence-broken-out
zum Beitrag08.04.2021 , 23:27 Uhr
Martin Friedrichs, u.a. ehemaliger Arzt, im aktuellen Spiegel, S. 58: ,,Ich finde es unanständig", sagt er in seiner Küche, ,,mich an einer Pandemie zu bereichern. Diese Honorare sind Steuergeld, und seien wir ehrlich, sie stehen in keinem Verhältnis zum Arbeitsaufwand. Ich dache es eht hier um Engagement, aber es ist ein Geschäft, wie die FFP2-Maske der Unionsfritzen." Sowohl Baerbock als auch Habeck nimmt man ihre Anständigkeit ab, sie sind noch nicht von ,,Beratern" umzingelt, denen es nur um das ,,Geschäft" geht, treten für Transparenz und Lobbyregister ein und für das Allgemeinwohl. Wenn Deutschland nicht zu einem hoffnungslosen Korruptionsfall werden soll, wie man sie in der EU bereits finden kann, wird es höchste Zeit, dass Menschen wie sie kandidieren, gewählt werden und Mehrheiten bekommen. Ich stimme der Autorin zu: Der Besitzstand kann und darf nicht mehr durchs Bewahren bewahrt werden.
zum Beitrag23.03.2021 , 22:31 Uhr
Mehr Information über Leben und Selbstmord von Alpha Oumar Bah führt vor allem zu mehr Verständnis für seine Situation. Wie man sieht: Verständnis für die Zwickmühle, die Funktionsweise kapitalistischer Abzocke, die wichtige Rolle in der Familie, die Ängste, die Furcht vor ,,Delegationen" aus Unrechtsstaaten. Jede/r von uns könnte und würde so handeln wie Alpha Oumar Bah. Jede/r von uns würde auch die ,,Lügengeschichten über das Schlaraffenland" erzählen, die sowieso keine/r glaubt, die es dem andern aber erleichtern, das Geld anzunehmen. Die ,,Gefahr'' von mehr Berichterstattung liegt nicht darin, dass sich mehr Menschen umbringen, sondern dass mehr Menschen verstehen, mitfühlen und mit dem Abschreckungsregime nicht einverstanden sind. Allein schon, weil es die Probleme nicht wirklich löst, aber auch, weil es unmeschlich ist. Warum sollte man in Deutschland als Reinigungskraft denn NICHT wenigstens angstfrei leben dürfen, wenn man sonst schon nichts hat? WEN stört man denn? Sind DIE nicht das Problem?
zum Beitrag21.02.2021 , 20:21 Uhr
Produktion: DLF Kultur/WDR 2021 www1.wdr.de/mediat...von-hanau-102.html Am 19. Februar 2020 hat sich Jaweid Gholam zum Fußballgucken in einer Bar verabredet. Aber er entscheidet sich spontan um und bleibt zu Hause. Sein Freund Ferhat Unvar wird den Abend in der Bar nicht überleben. Ferhat Unvar wurde aus rassistischen Motiven ermordet. Genauso wie Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun und Fatih Saraçoğlu. Anschließend tötete der Attentäter seine Mutter und sich selbst in seinem Elternhaus. Nur wenige Meter vom Jugendzentrum entfernt. Die Radiodokumentation rekonstruiert mit Angehörigen und Überlebenden den Tag des Anschlags und zeigt auf, wie Alltagsrassismus, Segregation und kaum überwindbare Klassenunterschiede den Alltag in der Hanauer Weststadt prägen.
zum Beitrag21.02.2021 , 20:17 Uhr
Produktion: DLF Kultur/WDR 2021 www1.wdr.de/mediat...von-hanau-102.html Am 19. Februar 2020 hat sich Jaweid Gholam zum Fußballgucken in einer Bar verabredet. Aber er entscheidet sich spontan um und bleibt zu Hause. Sein Freund Ferhat Unvar wird den Abend in der Bar nicht überleben. Ferhat Unvar wurde aus rassistischen Motiven ermordet. Genauso wie Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun und Fatih Saraçoğlu. Anschließend tötete der Attentäter seine Mutter und sich selbst in seinem Elternhaus. Nur wenige Meter vom Jugendzentrum entfernt. Die Radiodokumentation rekonstruiert mit Angehörigen und Überlebenden den Tag des Anschlags und zeigt auf, wie Alltagsrassismus, Segregation und kaum überwindbare Klassenunterschiede den Alltag in der Hanauer Weststadt prägen.
zum Beitrag19.02.2021 , 14:34 Uhr
Auch in den USA ist vor allem zum Beispiel ,,white flight" das Problem, also der latente oder offensichtliche Rassismus der ,,weißen" Mittel- bis Oberschicht, der zu räumlicher Segregation führt, wie kürzliche in LeMondeDiplomatique dargestellt. (,,Flucht vor den Fleißigen", R.A. Keiser, LMd 10/20) Und auch Leon Poliakov hat vor ca einem halben Jahrhundert festgestellt, dass es vor allem die ,,weißen" ,,Eliten" sind, den den Rassismus und Antisemitismus befördern und zu verantworten haben. Vielleicht in einer verzweifelten Suche nach Identität/ ,,Vaterfigur" etc. Aber trotzdem eben rassistisch, nationalsozialistisch, you name it. m.tagesspiegel.de/...-auf/26930038.html
zum Beitrag19.02.2021 , 14:24 Uhr
m.tagesspiegel.de/...-auf/26930038.html
zum Beitrag15.02.2021 , 13:06 Uhr
Theweleits Frau ist eine super kompetente Psychologin, und er hat seit Jahrzehnten viel von ihr gelernt und übernommen, wie er zuletzt auch in Interviews deutlich machte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Text psychologische Schwachstellen hat, außer denen, die es in jedem wissenschafltlichen Diskurs versuchsweise oder ernsthaft aufzudecken gilt, um ihn wissenschaftlich ernst zu nehmen. Was mir eventuell noch fehlt, ist der Hinweis auf die herrschenden rassistischen Diskurse, die ,,lone wolf warriors" erst ,,stark" machen. Ganze ,,Nationen" und ,,Volksstämme" such(t)en nach starken ,,Vaterfiguren" wie Leon Poliakov mehrfach deutlich gemacht hat, zum Beispiel im ,,arischen Mythos". (Allen voran die deutsche ,,Kulturnation" mit ihren Eliten, die für die Nazis nicht nur den Boden bereitet hatten sondern sie geradezu einluden, den Laden zu übernehmen. 1923 waren so gesehen vielleicht eine Horde ,,lone wolves" am Putschen.)
zum Beitrag04.02.2021 , 20:31 Uhr
Ich schäme mich.
zum Beitrag26.12.2020 , 11:26 Uhr
Sehr sehenswert und liebenswert ist auch ,,Schönborn", ein Dokumentarfilm (2020) über die Gemeinsamkeiten zweier Dörfer mit gleichem Namen, aus (gar nicht) so unterschiedlichen Regionen wie Brandenburg und die Transkarpaten der Ukraine. Der Film stammt von Maxim Melnyk und Chritiane Seiler. Auch hier (wie im Artikel oben gelobt) keine Kommentierung, stattdessen versteht und interpretiert der Zuschauer z.B. gemeinsam mit einer geflüchteten Familie das gesehene. Viele Bilder sind wie Gemälde, der Film ist herrlich geschnitten und vielfach herzergreifend, z.B. wie ernst die Kommunalwahl von allen Dorfbewohnern im ukrainischen Schönborn genommen wird und die Frauen des Dorfes die Stimmauszählung übernehmen (müssen?). Ich wurde über Startnext auf den Film aufmerksam und bedaure, dass ich bei meiner Spende nicht ,,DVD" als ,,Entgelt" angekreuzt habe. Ich will den Film bis zum Ende des Jahres noch einmal im Streaming sehen und ihm im Herzen einen Platz einräumen. Der Vorfilm über die Tartaren erscheint mir etwas zu ,,gekünstelt", hier wird ein Minderheitenthema aus meiner Sicht überstrapaziert. Im Hauptfilm ,,Schönborn" werden die (schwäbischen?) Minderheiten (als gemeinsames Thema der beiden Dörfer?) dagegen fast zu wenig thematisiert. Wer sich für mehr rund um den Film ,,Schönborn" interessiert, z.B. einen Trailer sehen möchte: katzentisch.eu/ Hier habe ich auch gelesen, dass Melnyk aus der Region der ,,Transkarpaten" stammt und Melnyk und Sailer schon häufiger zusammen gearbeitet haben: katzentisch.eu/wp-...erial-Webseite.pdf
zum Beitrag06.11.2020 , 18:19 Uhr
Unsere Türken und unsere Deutschen und ... in einen Sack und draufgehauen - triffst immer den richtigen, meist konservativen.
zum Beitrag06.11.2020 , 18:18 Uhr
Auch die ,,Daheimgebliebenen", also ,,Nicht-Einwanderer" sind konservativ. Wer regiert denn z.B. in der Bundesrepublik seit dem WW II?!
zum Beitrag27.10.2020 , 21:50 Uhr
Mus es im Teaser nicht heißen: ,,Ein auf der Bank sitzender Trainer wird in einem Fußballspiel homophob beleidigt. Das nimmt der Schiedsrichter Harald Hagen zum Anlass für sein Coming-out.'' ?
zum Beitrag21.10.2020 , 09:31 Uhr
Sie sondern im ersten Satz des ersten Absatzes bereits Hass und Feindschaft ab. Wahrscheinlich geht es genau um diese Platzierung und das ,,Einhämmern" von Ressentiments, Hass und Lügen? Siehe auch Nazi-Sprech ,,selbstgemachtes Elend" im letzen Satz des ersten Absatzes. Im zweiten Absatz relativieren Sie Hass und Gewalt, indem Sie Antisemitismus mit Diskursen gleichsetzen, wie ,,die Bayern", ,,die Bänker" oder ,,die USA", um Rassismus zu einer legitimen Form von ,,Kritik'' zu machen, die ,,alle" üben (als ,,alle" setzen Sie via Konnotation ,,Linke" und ,,Juden", um Ihren antsemitischen Diskurs zu verstärken). Im letzen Abschnitt widersprechen Sie sich selbst, aber das ist jetzt auch egal, Sie haben Ihre rassistische und antisemitische Hetze ja bereits abgesondert. Die Parallelklasse ,,scheiße" finden stellt sich als Vorurteil heraus, sobald man mit ihnen in Kontakt komme, die ablehnende Haltung und die Fäkalsprache entbehren also der ,,Ursachen und Gründe", die ,,jede Feindschaft'' angeblich habe. Rassismus und Antisemitismus sind keine ,,Parallelklassenfeindschaften" sondern kriminell. Aber sie fangen auch an solchen ,,harmlosen" Stellen an. Wo z.B. ,,Fotze", oder ,,Scheiße" unreflektiert und unkommentiert und unsanktioniert gesprochen wird. Wo Kommentare wie Ihrer an erster Stelle stehen. Es kann nicht sein, dass z.B. Frauen oder Mädchen verantwortlich gemacht werden, Beleidigungen wie ,,Fotze" oder ,,Hure" etc aus der Welt zu räumen, indem sie sich auf rationalen Diskurs einlassen (,,frei und ohne Scheu und Vorurteile diskutieren"). Es kann nicht sein, dass Juden dafür verantwortlich sein sollen, dass ,,Du Jude" nicht mehr als Schimpfwort verwendet wird. Ebenso ,,Neger". Ist unser aller Problem. Ist AUCH ein Problem von Erziehung, Bildung und rationalem Diskurs. Ist vor allem aber, wie Sie wissen !!, ein Problem der Sanktionierung. Ohne viele Worte. Durch Mitmenschen, Betroffene, Nicht-Betroffene, Autoritäten wie Lehrkräfte, Schulleitung, Ministerien, Polizei.
zum Beitrag21.06.2020 , 20:42 Uhr
Ich frage mich auch ob meine (berechtigte) Kritik an ihrer Lesekompetenz nicht als wirkliche Kritik bei ihnen ankommt sondern sie sich dadurch nur weiter in ihren Denkmustern bestätigt fühlen. Ich glaube wir haben ein ernstes Lesekompetenzproblem.
zum Beitrag21.06.2020 , 19:50 Uhr
Satire darf das, muss aber auch verstanden werden. Laut Pisa liegen wir in der Lesekompetenz ja ganz weit hinten. www.deutschlandfun...:article_id=478845
zum Beitrag21.06.2020 , 19:48 Uhr
Satire muss grundsätzlich erst mal alles alles dürfen und muss grundsätzlich verstanden werden. www.deutschlandfun...:article_id=478845 Wer trotz Lesekompetenz Fehler attestieren möchte, so wie Rainer Wendt oder KDITD hier, will eine ,,POC-gegen-Weiße-Grundsatzdiskussion" etablieren um über Rassismus nicht sprechen zu müssen. Das ist perfide, weil Opfer von Rassismus und Anti-Rassisten zu Tätern gemacht werden. Man kann als Rainer Wendt oder KDITD auch mal die Klappe halten. Und bevor man ,,HY" einen Fehler attestiert, kann man darüber nachdenken, ob man Rainer Wendt wirklich unterstützen möchte bei dem kalkulierten Pseudo-Angriff eines ,,Goliath-Gorillas".
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