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Warnung vor noch größerer KlimakriseUnfassbare drei Grad mehr für die heute Lebenden

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Es ist Zeit zu handeln. Jetzt. Sofort. Radikal. Die menschengemachte Erderhitzung kann nicht mehr gestoppt, nur noch ein bisschen abgemildert werden.

Nach einem HItzesommer: Ehrenamtliche Hel­fe­r:in­nen retten Fische aus der fast komplett ausgetrockneten Issel am Sonntag den 04.09.2022 in Wesel Foto: Lars Fröhlich/Funke Foto Services/imago

D rei Grad mehr. Weltweit. Und nicht in irgendeiner fern erscheinenden Zukunft, sondern bereits im Jahr 2050. Also quasi übermorgen. Vor allem aber in einem Jahr, dass selbst die heute 60-Jährigen noch gern erleben wollen. In dem die heute 40-Jährigen noch nicht mal in Rente sein werden. In dem die heutigen Grundschulkinder gerade eine eigene Familie gründen werden.

3 Grad mehr. Weltweit. Das ist, so haben in dieser Woche am Rande des Extremwetterkongresses in Hamburg die Deutsche Physikalischen Gesellschaft und die Deutsche Meteorologischen Gesellschaft in einem seltenen gemeinsame Appell betont, keineswegs mehr unwahrscheinlich. Denn es zeige sich, so die For­sche­r:in­nen der beiden Institute, dass sich die Klimaentwicklung erheblich beschleunigt hat – sowohl in der Atmosphäre wie auch in den Ozeanen.

Vor zehn Jahren gab es noch Hoffnung auf eine Kehrtwende. Da hatte sich beim Weltklimaforum in Paris die Nationen der Erde darauf geeinigt, die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 möglichst auf 1,5 Grad, maximal aber auf 2 Grad zu begrenzen. Doch die Kurven des weltweiten CO2-Ausstoßes zeigen dennoch weiter nach oben. Wenn überhaupt ein Erfolg zu messen ist, dann dass der Anstieg etwas langsamer geworden ist. Aber es bleibt ein Zuwachs.

Und wie sich das auf die Temperaturen auswirkt, war gerade in den beiden letzten Jahren unübersehbar. Ein Hitzerekord jagte den anderen. Dennoch ist unter Wis­sen­schaft­le­r:in­nen umstritten, ob sich der Klimawandel tatsächlich beschleunigt. Denn Klimaforschung hat – um seriöse Aussagen treffen zu können – immer die sehr langfristige Entwicklung im Blick.

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Die Auswirkungen sind so oder so dramatisch

Einige Ex­per­t:in­nen halten daher das in dem Klimaappell aufgezeichnete Szenario für sehr unwahrscheinlich. Ausschließen wollen aber auch sie es nicht.

Um wirklich sichere Aussagen treffen zu können, bräuchte man die Daten aus drei Jahrzehnten. Das aber heißt: Ob die Erderwärmung sich in den letzten fünf Jahren essenziell beschleunigt hat, wird man in 25 Jahren wissen. Also 2050 – wenn es heiß sein wird. Und vor allem zu spät.

Denn ganz egal, ob die Temperatur bis 2050 um 2 oder 3 Grad steigen wird, die Auswirkungen sind jetzt schon dramatisch. Und schon die selbst gesteckten Klimaziele der Regierungen weltweit, so heißt es noch mal nachdrücklich im Appell der Forscher:innen, würden dem in keiner Weise gerecht – selbst wenn sie denn erreicht würden. Aber auch davon sind wir weit entfernt.

Kurz gesagt: Es ist Zeit zu handeln. Jetzt. Sofort. Und radikal. Nicht um die menschengemachte Erderhitzung zu stoppen. Dafür ist es längst zu spät. Aber um sie um wenigstens ein bisschen abzumildern. Wann das passieren muss? Unverzüglich, heißt es im Klimaappell. Also: sofort.

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Für alle, die es immer noch nicht wahrhaben wollen, zum Schluss noch eine weitere Zahl. Ein weltweiter Anstieg der Temperaturen um 3 Grad wird laut einigen For­sche­r:in­nen in Deutschland einen Anstieg um 6 Grad bedeuten.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz. 2000 bis 2005 stellvertretender Leiter der Berlin-Redaktion. 2005 bis 2011 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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88 Kommentare

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  • Da sitze ich und gucke über die Landschaft hier und weiß, das beim Buddeln der Entwässerungsgräben Muschelfossilien zutage kamen, die vom Urmeer stammen und ich sehe Steine hier liegen, die die Gletscher aus Skandinavien hier her schoben... und ich weiß, dass wir ganz klein sind und wenn wir 0,000x% CO2 sparen, es sich auch nichts ändert. Warum da in Panik verfallen und Suppe auf Gemälde werfen?

    Warum sich über das Verzögern des Prozesses Gedanken machen, wenn wir ihn doch eh nicht beeinflussen können?

    Man sollte doch einsehen, dass jeder Tropfen Öl auf der Erde genutzt wird und bis er nicht zu selten ist, auch verbrannt wird. Der Mensch wird nicht auf Wohlstand verzichten. Der Mensch will mehr davon. Einige wenige Aussteiger im Westen bringen nicht die Wende, wenn Abermillionen mehr Wohlstand wollen.

    Was hilft? Technik. Forschung. Bauen. Sofort. Evtl. Sonnenlicht abhalten, aber ganz bestimmt Talsperren und Pumpspeicherkraftwerke schaffen. Im Wassermanagement groß denken. Wer hat die letzten großen Dinge hier geplant? War bestimmt der Erich. Wir müssen das Tempo erhöhen. Wenn wir 20 Jahre an drei Windenergieanlagen planen, ist eine neue Talsperre in 1000 Jahren fertig.Mehr Tempo

  • Nach wie vor beunruhigend, wie ruhig wir noch alle sind. Ist es das Stockholm-Syndrom?

  • Solche Artikel führen zur Überforderung der Menschen. Die Menschen sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht: wo sollen wir anfangen? Ist es überhaupt zu schaffen?



    Dazu kommen immer neue Forderungen den Klimaschutz zu verbessern. Das Heizungsgesetz ist ein Beispiel hierzu, welches viele Menschen Existenzängste beschert hat. Bei allendem ist man grundsätzlich schuldig, historisch und gegenwärtig gesehen. Ob andere Länder mitziehen scheint keine Rolle zu spielen. Ob wir als kleines Land irgendetwas entscheidendes zum Weltklima beitragen können, ist mehr als zweifelhaft. Hauptsache Deutschland geht mit gutem Beispiel voran, auch wenn wir uns ökonomisch ruinieren. Ok, wir schaffen es trotzdem nicht, weil wir die Bürokratie lieben und die komplexe Welt noch auch noch komplizierter machen.

    Ich glaube, dass viele Deutsche so denken und als Konsequenz sich dem Klimaschutz komplett verweigern. Apokalypse Meldungen helfen nicht weiter, moralische Schuldzuweisungen auch nicht. Das führt eher zu emotionalen Blockaden.

    Wie können wir den Großteil der Bevölkerung mitnehmen, ohne ihn zu überfordern? Mit einfachen, konkreten und überschaubaren Schritten.

    • @Black & White:

      Nein. Im Unrecht haben Sie mE doch aber dann insoweit recht, dass die Maßnahmen zum Klimaschutz erfolgreich dem Einzelnen in der Bevölkerung aufgedrückt worden sind. Die G20 verursachen den größten Schaden - u.a. auf der Angebots- und Produktionsseite. Gleichzeitig setzen die Neoliberalen und Konservativen die Hütte mit Kulturkampf und auch Grünen- wie Linken-bashing in Brand.

  • Als jemand der älter geworden ist und sich über höhere Temperaturen freut, kann ich nur sagen - drei Grad mehr, gern damit her!

    4° wird es diese Nacht am Donnerstag in Berlin

    • @Usch Bert:

      hoffenlich Satire

    • @Usch Bert:

      Zukunft egal? Nichts kapiert? Kommentare wie Ihrer sind ermüdend und überflüssig. Warum loggen Sie sich dafür überhaupt hier ein? Sie tragen damit nichts aber auch gar nichts zu einer Diskussion bei.

  • Die eizigen "Emissions-Großmächte", die im Moment wirklich etwas für die CO2 Reduktion tun sind - mit grossen Abstrichen - die EU und China.



    USA, Indien, Südostasia, Afrika, Südamerika - Fehlanzeige.



    Und auch hier und in China sind die Prioritäten ganz schnell andere, sobald es wirtschaftliche oder gap politische Heruasforderungen gibt. Das ist die bittere Wahrheit.

    • @T-Rom:

      Die G20.

    • @T-Rom:

      Sie haben Russland vergessen.

    • @T-Rom:

      Die Energiewende kann man nicht nur herbeiwünschen, sondern sie muss auch ökonomisch vertretbsr und politisch durchsetzbar sein. Wer das nicht versteht erweist der Energiewende einen Bärendienst. Da die Energiewende die Voraussetzung für eine Wärme- und Verkehrswende ist, sind die Konsequenzen des energiepolitischen Versagens in Deutschland dramatisch. Die Energiewende wird sicher nicht in Deutschland entschieden. Wissensdefizite lassen sich in Technik und Projektmanagement nur schwer durch Wunschdenken ersetzen. Das gilt besonders wenn kein Interesse an einem Erkenntnisgewinn vorliegt.

  • Schlimme Wörter:



    Deindustrialisierung, Umverteilung, Reparationen in die Länder, deren Rohstoffe für Wachstumswahn der Industrienationen gefressen werden, Individualverkehr eindampfen, weg von der Fossilenergie - ohne Atomkraft. Weniger Fleischkonsum. Flugverkehr auf ein Minimum reduzieren.

    • @aujau:

      Ebenfalls schlimme Wörter:

      Hunger, Verarmung, Massenarbeitslosigkeit, Verelendung, enormes Wohlstandsgefälle, Elitenbildung, Umverteilungskämpfe, Zivilisationsverlust, Bildungsverlust, begrenzte medizinische Versorgung, massiv verkürzte Lebenserwartung.

      • @Nachtsonne:

        Gibt es doch schon, ist nur noch nicht so sehr bei uns angekommen.

    • @aujau:

      Da gibt es leider Zielkonflikte. Nach eine Deindustrialisierung und einer Eindampfung des Individualverkehr gibt es nur noch wenig umzuverteilen, geschweige denn zu reparieren...

      • @Chris McZott:

        Dann können wir uns eben das Weiter so mit 3 Grad plus abschminken.

  • Ja,ja,ja - dennoch, unsere Wirtschaftsministerin zur Besinnung zu bringen ... Können wir vergessen. Den irren Clown Trump zur Vernunft zu bringen ... können alle vergessen. Den größten Schwerverbrecher der Jetztzeit, Wladimir Putin, zu stoppen, gelingt bisher noch immer nicht. Und die größte CO²-Schleuder, China, aufzuhalten, trotz deren Nachhaltigkeitsbemühungen, wie soll das gehen. Und all die anderen? Hängen an der fossilen Energienadel. Besteht also noch Hoffnung? Nur wenn wir ab kommendem Wochenende, jedes Wochenende, überall Millionen von Menschen auf die Straße bringen, mit der Parole: "Wir wollen leben"!

  • Wenn die Menschheit mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen hat, hat sie weniger Kraft und Lust sich gegenseitig zu bekämpfen und Kriege zu führen.



    Man muss versuchen, in allem etwas positives zu sehen.

    • @Dr Regina:

      Dieser Versuch, etwas positives zu sehen, ist schlicht und ergreifend abwegig. Dass tatsächliche Not friedlich machen soll, ist in der Geschichte hundertfach widerlegt.

    • @Dr Regina:

      In der Tat.

      Es wäre so wunderbar, wenn sich die Menschheit im Angesicht ihrer größten..und buchstäblich jede/n betreffende/n Bedrohung zusammen finden würde und gemeinsam um ihr Überleben in Würde und (relativem) Wohlstand kämpfen würde.

      Aber irgendwie scheint sich die Vernunft gerade unter dem Teppich zu verstecken..







      Von daher kann man sagen: die Menschheit steht gerade am Scheideweg:



      entweder eine neue Generation schafft es, diese Riesenchance zu nutzen und sich und den Planeten zu retten - und dabei die Menschheit zu vereinen. Oder aber die destruktiven (egoistischen) Beharrungskräfte setzen sich durch und die Menschheit steuert auf Krieg und Chaos zu..







      Ich wäre da sehr für die erstere Lösung..!!

    • @Dr Regina:

      Wegen der Folgen des Klimawandels sind Kriege nur eine Frage der Zeit, vielleicht habe ich auch schon etwas übersehen...

    • @Dr Regina:

      Das ist nur eben kein positiver Blickwinkel. Das ist schlicht ein völliger Fehlschluss. Die Auswirkungen des Klimawandels werden Fluchtbewegungen, Wasserknappheit, Kampf um Lebensraum und Ressourcen massiv befeuern. Im Existenzkampf ist nicht weniger Krieg, sondern eher mehr zu erwarten.



      Dem letzten Satz würd ich aber prinzipiell Recht geben. Immer wieder auf die denkbar apokalyptischesten, wenn auch nicht wirklich wahrscheinliche Szenerien zu verweisen und daraufhin diffus "radikale Maßnahmen" zu fordern, erzeugt eher Abstumpfung und lähmende Zukunftsangst als den nötigen Elan, sich dieser Krise konstruktiv zu stellen.

    • @Dr Regina:

      Ich fürchte nicht. Es wird wohl eher Kriege um Ackerland und Trinkwasser geben.

  • Ja liebe Regierung, haut endlich die nötige Kohle raus! Wir brauchen z.B. volle Förderung für Wärmepumpen, ein leistungsfähigeres Stromnetz, Solar und/oder Begrünung auf jedem Dach, Schwammstädte, Energiespeicher aus Natrium-Ionen-Akkus und Eisenpulver im großen Stil, Bewirtschaftungsverbot für die Wälder, Wiedervernässung aller Moore, beides gegen ausreichende Entschädigung, und, und, und. Das Geld spielt dabei übrigens keine Rolle, da auch laufende Staatsausgaben eine Geldschöpfung aus dem Nichts sind



    ( www.oekologiepolit...fn7gp_CqM0RuxG5kVo ). Und Inflation steht dabei auch nicht zu befürchten ( www.dirk-ehnts.de/...-immer-unschuldig/ )

  • Dann lass ums doch mal einen Plan aufstellen, wie wir das Ruder herumreißen?



    Hier ein paar Angebote:



    - Abschaffung aller Privatautos, dafür 10 Millionen CarSharing Autos, Perspektive selbstfahrend



    - Jeder darf nur einmal alle fünf Jahre fliegen



    - Verbot von Fleischproduktion



    - gerechte Verteilung von Wohnfläche für Einzelpersonen max 50 m² für zwei Personen maximal 80 m², um unnötigen Neubau und Heizbedarf zu reduzieren.



    - jedes Konsum Produkt vom Toaster bis zum Laptop muss reparierbar und modular aufgebaut sein,



    - Jeder sollte davon ausgehen, dass wenn er heute ein Laptop oder Smartphone kauft, dass sein letztes/r ist, weil dieses/r immer wieder repariert wird.



    - jeder Job in der Industrie und Medienproduktion wird auf dem Prüfstand gestellt, ob er wirklich für die Gesellschaft notwendig ist, oder eine Umschulung empfohlen wird.



    -Deutschland braucht keine 15 Tatort Teams und acht SOKO Teams, die immer die gleiche Geschichte erzählen, das sollte mit internationalen Programm Austausch organisiert und die Eigenproduktion auf wirklich relevante Themen fokussiert werden.

    Diese Maßnahmen würden den CO2 Ausstoß um über 50 % reduzieren, sind aber absolut utopisch und nicht umsetzbar.

    • @Paul Schuh:

      "- Abschaffung aller Privatautos, dafür 10 Millionen CarSharing Autos, Perspektive selbstfahrend"

      Das wird das Klima bestimmt beeindrucken, denn dann sind statt 1.500.000.000 Kfz nur noch 1.450.000.000 Kfz auf der Welt unterwegs....

    • @Paul Schuh:

      Auf die Liste gehören unbedingt auch:



      1. Tempolimit von 100 km/h



      2. Böllerverbot an Silvester



      3. Keine öffentliche Weihnachtsbeleuchtung mehr



      4. Schluss mit dem Braunkohletagebau - sofort

    • @Paul Schuh:

      Erstaunlich, was sich so manche Leute an maximaler Maßregelung wünschen.



      Gut, der eine oder andere Punkt Ihrer Liste ist ja nicht schlecht. Aber allein Ihre ersten vier Punkte sind schlicht verfassungswidrig.

    • @Paul Schuh:

      Und zack... AgD auf 100%

      • @nurmalsonebenbei:

        Also ich wähle die auf keinen Fall.

    • @Paul Schuh:

      Ja es bräuchte eine von Wissenschaftlern geleitete öko Diktatur, die einen Massnahmenkatalog erstellt, so ähnlich wie unter der Pandemie. Das möchten die Menschen nicht.

      Viel grusliger ist aber, dass die Menschen jubeln, wenn harte Einschnitte von Demagogen angekündigt werden, die eine Kleptokratie mit massiver Verteilung von unten nach oben und beispielloser Korruption anstreben. Solang auf Migranten eingedroschen wird, nehmen die Massen also durchaus gerne den Verlust der Demokratie sowie ein massives Absenken des eigenen Lebensstandard in Kauf.

      Dieses Modell scheint sich überall durchzusetzen. Wenn der Klimawandel da ist, wird im Rahmen kapitalistischer Logik eine rigorose soziale Auslese stattfinden. Heute ertrinken Flüchtlinge unbeachtet im Mittelmeer, morgen werden es alle hier sein, die sich kein klimasicheres Zweitdomizil leisten können. Die Szenen, die man in der Pandemie in den USA gesehen hat (wer sich keine gute Krankenversicherung leisten kann, erhält kein Beatmungsgerät und erstickt) sind schon der Vorgeschmack.

      Dank AI, sozialer Medien und Demagogie bricht nun auch ein Zeitalter der Lügen an, welches das Identifizieren/Lösen von Problemen behindert.

    • @Paul Schuh:

      Eine Diktatur könnte Deutschland in die Steinzeit à la Kambodscha der roten Khmer zurückversetzen, es spielt nur keine Rolle.



      Sie gehen irrtümlicherweise davon aus dass solche lokalen Aktionen in Deutschland einen Einfluss auf das Klima hätten. Dafür ist Deutschland viel zu klein und hat schon zu viel Produktion nach China verschoben. Dort spielt die Musik. Deindustrialisierung und Wohlstandsverlust werden sicher keine Nachahmer finden.

      • @Descartes:

        Ein Zurückdrehen unseres gesellschaftlichen Überkonsums bringt uns nicht in Steinzeit, eher so in die 1950er–Jahre (zumindest ideologisch sind einige dort ja ohnehin bereits angekommen, haha).

        Und wir müssen ja nicht alle der technischen Möglichkeiten aufgeben, insofern: keine Sorge, unser Alltag verträgt ein deutliches Maß an „Degrowth“, dafür z.B. mehr Zeit.

      • @Descartes:

        Descartes, recht hast du! Läuft aber alles auf dasselbe hinaus: "... zurück in die Steinzeit a la Kambodschada ..." 5 Grad plus in 25 Jahren, da gehen die schönsten Aircons in die Knie, denn das überlebt keine Demokratie! Der rote Khmer wird die KI der Tec-Bros und die haben einen Plan für uns, die große Mehrheit:



        Schnelles, sozial verträgliches Ableben durch Hitzeschlag, Ertrinken bei Überschwemmungen oder Infektionskrankheiten. Falls dafür zu widerstandsfähig aber sicherTatort gucken in hochradig beengter Wohnsituation (... ganz Afrika ist schon angekommen in Mitteleuropa!). Das ganze bei fleischloser Basisernährung. Paul Schuh hat es oben vorschlagen, aber vielleicht mit noch ein bisschen Demokratie, wäre doch schön oder?

        • @Tinus:

          An welcher Stelle findet sich denn da "ein bisschen Demokratie"? Die Vorschläge sind nur in euiner knallharten Diktatur mit enormer Repression umsetzbar. Staats- und Wirtschaftssytem müssten mit der Brechstange geändert werden. Sämtliche förderalistischen Strukturen müssten aufgegebn werden. Es müssten Millionen Leute zwangsumgesiedelt werden. Es würde zu einer Massenarbeitslosigkleit kommen. Und bevor Millionen Leute umgeschult sind, ist überhaupt keine Wirtschaftsleitung mehr da, mit der man auch nur halbwegs diese Menschen wieder in Arbeit bringen könnte. Nichts, aber auch gar nichtts daran ist in einer Demokratie umsetzbar.

  • Kollateraleffekt

    Ein verbreitetes Argument lautet, die Klimaziele blieben eine Illusion, solange das seit der Ersten Industriellen Revolution mit der Erfindung der Dampfmaschine und der Elektrizität in (West)Europa initiierte, auf der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der lebendigen Arbeit ruhende globale Wirtschafts- und Wachstumsmodell, also der Kapitalismus, obwaltet.

    Dieses Modell mit seinem historisch beispiellosen Großen Sprung in der Entwicklung der Produktivkräfte ist zugleich der Springquell für die gleichermaßen beispiellose Entwicklung der militärischen Destruktivkräfte als deren notwendige Folge, wenn nicht entscheidender Antrieb. Allein mit emissionslose Energieumwandlung, um nicht die semantisch inkorrekte Bezeichnung „Erneuerbare Energien“ zu gebrauchen, lassen sich Gott lob keine „kriegstüchtigen“ Volkswirtschaften am Leben erhalten oder gar Kriege führen. Wer A sagt zur konsequenten Dekarbonisierung muß auch B sagen zur konsequenten Demilitarisierung in Wirtschaft, Politik, Denken und Lebens- und Konsumtionsweise. Dies wäre der erfreulichste Kollateraleffetkt der ganzen Klima-Debatte.

    Allerdings scheint es derzeit gerade in die Gegenrichtung zu laufen.

  • Die Fakten liegen auf dem Tisch, nur interessiert es kaum jemanden. Und was tut unsere Regierung? Sie gibt nochmal ordentlich Gas (im doppelten Sinne des Wortes) um den Karren noch ein paar Jahre früher an die Wand zu fahren. Es ist wahrlich zum verzweifeln.

    • @Klabauta:

      Warum? In dem hier beschriebenen Szenario spielt es global gesehen gar keine Rolle welche Maßnahmen unsere Regierung ergreift oder auch nicht ergreift.

      • @Tom Tailor:

        Das ist natürlich logisch. Da jeder Mensch sich in einer Gruppe sieht, die nur einen verschwindend geringen Anteil an der Misere hat, braucht keiner etwas zu tun, weil bringt ja nix. Vogel Strauß machts vor.

        • @TV:

          Das entspricht nicht den Tatsachen. Es gibt durchaus Länder/Gruppen, die einen deutlich höheren Anteil an der Misere haben. Meine Antwort galt daher auch explizit der Einlassung von @Klabauta, die den Inhalt hatte dass die deutsche Regierung durch alleiniges Handeln etwas an der Bedrohung ändern könnte.

    • @Klabauta:

      Meinen Sie wirklich, Verzweiflung ist ein guter Ratgeber?



      Was hatten wir alle Panik vor dem Ozonloch. Hört man heute nicht mehr viel von.



      Vielleicht ist diese Potenzierung von Panik auch einfach kontraproduktiv.

      • @Katharina Reichenhall:

        Und warum ist das Ozonloch gerade dabei sich zu schließen (wenn es auch noch ein paar Jahrzehnte dauern wird, bis es vollkommen verschwunden ist)? Weil gehandelt wurde (Verbot von FCKW).



        Verzweifeln kann man an der Untätigkeit der Regierenden und an der Ignoranz zu vieler Menschen, die Ihr Satz "Was hatten wir alle Panik vor dem Ozonloch. Hört man heute nicht mehr viel von." leider einmal mehr belegt.

  • Bei aller Empathie und Engagement für die Umwelt: Eine derartige Panik ist weder angezeigt noch von Fakten gedeckt. Selbst im absoluten worst-case rechnen die Wissenschaftler für z.B. Berlin mit einem Klima wie es derzeit am Gardasee vorherrscht. Wer schon mal da war weiß: Das ist auszuhalten. Der absolute Place-to-be ist aktuell Dubai (warum auch immer), Jahresdurchschnittstemperatur 27*C und damit 14 mehr als Berlin. Will damit sagen: Der Mensch ist anpassungsfähig, das Weltenende fällt aus.



    Ich bin ja selbst auch für mehr Klimaschutz aber die derzeit um sich greifende Panik ist substanzlos und schadet nur.

    • @Samvim:

      Ernsthaft?







      Wenn es erst in Berlin so schön warm ist wie am Gardasee, ist der Gardasee selbst aber nicht mehr da, weil die einspeisenden Gletscher schon endgültig geschmolzen sind. Italien, Spanien und Griechenland werden zur Nordsahara, jetzt schon bestehender Wassermangel in weiten Teilen Südeuropas wird zum Dauernotstand. Aber halb so wild, der Mensch kann sich ja anpassen, in der Sahara gibt es ja auch Oasen.







      Alle Nordafrikaner können ja dann nach Dubai gehen und die Holländer in die Alpen umziehen.







      Klimawandel ist ja nicht einfach nur ein paar mehr Grad im Durchschnitt, sondern auch eine daraus folgende komplette Veränderung der klimatischen Bedingungen inklusive Dürren, Überschwemmungen, Tornados, extremen Hitzewellen u.ä., und zwar nicht hin und wieder, sondern jedes Jahr und zunehmend.



      Daraus folgen dann z.B. Ernteausfälle, Fluchtbewegungen irren Ausmaßes, wirtschaftliche Zusammenbrüche und alles, was sich daraus ergibt bis hin zu Kriegen.

      Unvorstellbar? Irgendwie geschehen unvorstellbare Dinge leider immer wieder!







      Vielleicht schadet die Panik; substanzlos ist sie aber nicht.

  • Die Verdrängung ist sehr stark, die einzigen Parteien, die das Thema überhaupt noch oben auf der Agenda haben sind Grüne und (ein bißchen) die Linke. Von SPD bis AfD läuft das Thema absurderweise unter ferner liefen, oder wird von den Faschisten sogar komplett geleugnet. Es ist noch lange nicht in die Hirne eingesickert WIE katastrophal die Auswirkungen sein werden.



    Natürlich kann das Deutschland nicht allein, aber Deutschland sollte eine Führungsrolle einnehmen, schon aus wirtschaftlichem Eigennutz. Die Technologien der Erneuerbaren, die Maßnahmen, um sich gegen den Klimawandel zu stemmen werden kosten und massiv nachgefragt werden.

  • Nicht unwahrscheinlich, dass es so weit kommen wird. Solange jedoch die Grundlage der Katastrophe weder benannt noch bekämpft wird, hilft ein Schrei der Verzweiflung auch nicht. Ursächlich ist der Kapitalismus, dieser zerstört die Grundlagen des menschlichen Lebens, die Statistiken sind dazu eindeutig. Also müssen wir uns vom Kapitalismus verabschieden. Degrowth-Sozialismus (Kohai Saito) wäre eine Alternative. Darüber wird nicht geredet, das wird nicht gewollt. Tja, dann werden wir solange zerstörerisches Wirtschaftswachstum als Nonplusultra verfolgen, bis die Temperaturen tödlich sind, unsere Böden nur noch als Sondermüll taugen und das Amazonasbecken eine einzige große Steppe ist. Aber bis dahin leben wir in den industrialisierten Staaten weiterhin auf ganz großem Fuß.

    • @Favier:

      " Ursächlich ist der Kapitalismus, dieser zerstört die Grundlagen des menschlichen Lebens, die Statistiken sind dazu eindeutig. Also müssen wir uns vom Kapitalismus verabschieden. "

      Gute Idee - wurde schon öfters mal versucht und gegenwärtig läuft noch ein Freifeldversuch in Nordkorea. Die Umweltbilanz aus den gemachten Erfahrungen spricht allerdings nicht für Ihr Modell.

    • @Favier:

      Solange noch einige wenige von diesem Wirtschaftssystem profitieren und darüber hinaus ausreichend Gefolge haben, daß die breite Masse beeinflusst, wird es keinen Abschied davon geben.

    • @Favier:

      Schöner Kommentar.



      Leider so viel Wahres drin.

  • Beginnen wir beim Militär

    Zitat: „Es ist Zeit zu handeln. Jetzt. Sofort. Und radikal.“

    Sehr einverstanden. Beginnen wir doch mit den größten Emissions-Dreckschleudern, den Militäraparaturen. Also sofortiges Verbot jeglichen verbrennerbetriebenen Militärgerätes, z.B. E-Panzer statt Leopard usw., was den Vorteil hätte, daß die Panzerschlachten wegen der Wiederaufladepausen an den Ladesäulen des Schlachtsfeldes regelmäßig und menschenlebenschonend unterbrochen werden müßten…

    • @Reinhardt Gutsche:

      Aha und wenn die anderen nicht mitspielen feuern wir E-nukes auf sie?

      • @Machiavelli:

        Wir gehen wie immer mit gutem Beispiel voran. Was andere Länder nicht tun gegen die baldige Erdverglühung , ignorieren wir wie alles andere auch.

        • @Alterchen:

          Ich denke Leute wie Putin interessieren sich einen Sch**** dafür ob Deutschland CO2 freundliche Panzer baut oder nicht.

  • Es ist IMO davon auszugehen, daß China früher klimaneutral sein wird, als der Westen. Was die größte denkbare Peinlichkeit der letzten Jahrzehnte sein dürfte.

    • @Kaboom:

      Der Bau vieler Kohlekraftwerke führt dazu, dass man als Land klimaneutral wird? Das ist eine interessante Neuigkeit.

    • @Kaboom:

      China hat gar nicht die Absicht klimaneutral zu werden. Der Umstieg auf z.b. E-Mobilität hat allein geostrategische / militärische Gründe. China möchte sich von den Energieträgern unabhängig machen, die es selbst nicht besitzt und importierten muss und das sind Öl und Gas. Mit Kohlestrom hat China keine Berührungsängste, denn Kohle haben sie selbst in Hülle und Fülle.

    • @Kaboom:

      China klotzt und kleckert nicht, die Dynamik dort ist ein massiver Antrieb für den weltweiten Umstieg. Kein Ruhmesblatt für den Westen, fürwahr.

  • So ganz klar ist es noch nicht, was das Ergebnis des „Extremistenkongresses“ ist. Noch sind die meisten Staaten doch auf den vereinbarten Pfaden nach dem 2015er Beschluss. Das die Pfade, die Reduktionsziele, 2035 unwahrscheinlich werden, ist aber eine andere Frage. Aus den heutigen Daten kann man die Katastrophe nicht ohne weiteres ableiten. Sind halt alles Modellrechnungen.



    Leider ist Pessimismus wohl trotzdem gerechtfertigt.

  • Radikal mehr Freibäder aufmachen, sofort Eiscreme kaufen und jetzt YOLO schreien. So siehts doch aus beim homo consumensis

  • "Es ist Zeit zu handeln. Jetzt. Sofort. Radikal."

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

    • @Verboten:

      Ich würde es nicht Furcht sondern Einsicht nennen.



      Das stetige ignorieren oder Verharmlosen von Problemen führt auch zu unsäglichem Leid und zwar auf globaler Ebene.

  • Wie wollen wir sofort und radikal handeln? Was können wir überhaupt tun? Haben wir das Problem überhaupt verstanden?

    • @JolandA:

      Eine mögliche Massnahme wäre beispielsweise, alle Grössen Dienstwagen mit einer Zusatzsteuer von 50% zu belasten, womit dann kleine e=Autos so subventioniert werden, dass sie weniger Kosten als Verbrenner.



      Oder Business-Tickets so hoch zu besteuern, dass damit klimaneutraler Treibstoff gekauft werden kann.



      Oder Manager Gehälter nur noch bis max. 500.000 € von der Steuer absetzbar zu machen, und mit dem gewonnen Geld das Gesundheitssystem zu verbessern. ...

  • Das hört sich langsam mal ehrlich nach etwas Verzwei flung an. Weil der Autor selbst plötzlich Angst hat, dass er betroffen ist. Nicht erst seine Kinder.



    Vielleicht hilft das den Autor ja, so langsam etwas Verständnis zu entwickeln für Menschen, die wirklich schön jetzt in Verzweifelung sind. Nicht wegen etwas, das in 20 oder 30 Jahren passiert, sondern wegen Dingen, die vielleicht schon nächsten Monat passieren oder nächstes Jahr. Dass sie ihre Miete nicht mehr zahlen können oder nicht mehr genug Essen für die Kinder haben.



    Und vielleicht versteht er ja dann auch, dass es eine wirklich dumme Idee ist, von diesen Menschen eine höhere Miete zu verlangen, weil sonst in 20 Jahren das Wetter zu heiss ist.



    Und vielleicht versteht er dann, dass jeder Artikel, der verlangt, dass etwas gegen den Klimawandel getan wird, auch verlangen sollte, dass dies von den bezahlt werden muss, die mit diesem fossilen Wirtschaftssystem reich geworden sind. Und auf keinen Fall von denen, die in diesem Wirtschaftssystem gerade mal zurechtkommen.



    Ansonsten werden wohl immer mehr die AfD wählen.

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Hallo @EchteDemokratieWäreSoSchön,



      falls das Ihre größte Sorge ist, kann ich Sie beruhigen. Der Autor beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit dem Thema Klimawandel und drückt das auch in sorgenvollen Texten aus. Zum Beispiel hier in einer Berechnung über die Hitzetoten in Deutschland aus dem Sommer 2022: taz.de/Hitzetote-i...tschland/!5873299/



      Und was Ihre Sorge betrifft, der Autor würde nicht um die Probleme der Mieter:innen sorgen, kann ich Sie auch beruhigen. Hier um Beispiel ein Debattentext aus dem Jahr 2016: taz.de/Debatte-Woh...spolitik/!5335613/



      Die immer wieder zu Mietsteigerungen genutzten Isolierungen sind tatsächlich ein Problem. Aber das liegt weniger an den sinnvollen Dämmungen, als an der für Vermieter:innen staatlich garantierten Möglichkeit auch damit Profite zu Lasten der Mieter:innen zu machen. Daher wäre ein radikaler Schwenk bei Mietenpolitik genauso nötig, wie in der Klimapolitik.



      Eins aber ist sicher. Wer aber aus Verzweiflung über Spekulantion und Klimawandel die AfD wählt, setzt defintiv aufs falsche Pferd.



      Gruß aus der taz,



      Gereon Asmuth (der Autor)

      • @Gereon Asmuth:

        Sie schreiben "Wer aber aus Verzweiflung über Spekulantion und Klimawandel die AfD wählt, setzt defintiv aufs falsche Pferd."



        Das ist absolut richtig. Die AfD wird eine Politik machen, die für Mieter noch viel schlimmer ist als die bisherige Politik. Sordy, dass ich das nicht klar zum Ausdruck gebracht habe.



        Aber das Paradox ist ja, dass die AfD trotzdem von diesen gewählt wird. Genauso wie viele in Argentinien, die Milei gewählt haben, jetzt unter seiner Politik leiden.



        Gut zu hören, dass Sie sich auch um die Mieter sorgen. Aber es wäre eben wuchtig, dass das immer zusammen kommt, also Forderungen nach Klimaschutz immer zusammen mit den Forderungen, dass damit auch unterm Strich Kostentlastungen für Mieter einhergehen müssen. Damit sich festsetzt "Klimaschutz wird sich von Tag 1 positiv auf meinen Geldbeutel auswirken" Denn im Augenblick hat sich festgesetzt "Klimaschutz kostet mich erstmal eine Menge. Und dadurch wird dann vielleicht in n 10-30 J. die Klimakatastrophe nicht ganz so schlimm. " Könnte mAn z.B. Dadurch machen, dass es überhaupt keine Modernisierungsumlage gibt, sondern Mieter von Tag 1 nur noch 80% der alten Heizkosten zahlen.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Thema verfehlt mit der Miete - hätte mein Deutschlehrer gesagt und mir eine fünf eingetragen.

      • @Der Cleo Patra:

        Tja, Lehrer haben oft nicht begriffen, wie viele Dinge miteinander zusammenhängen.



        Meine Lehrer haben erzählt, wie toll doch Flussbegradigungen sind. Und nicht verstanden, dass es dadurch dann auch zu mehr Überschwemmungen kommt.viele



        Da muss man sich dann nicht wundern, dass deren Schüler so viel Mist gebaut haben, mit dem wir uns dann heute rumschlagen müssen.

  • // Kurz gesagt: Es ist Zeit zu handeln. Jetzt. Sofort. Und radikal.



    .



    Und wie? Es sind nicht nur Kraftwerke für die Stromerzeugung die mit Kohle betrieben werden sondern auch die Industrie die mit allem Möglichen die Welt aufheizt.



    Strom wird überall auf der Welt benötigt mit steigender Tendenz. Und nur mit Sonne und Wind Strom zu erzeugen wird nicht funktionieren. BatterieSpeicher sind zwar im kommen aber ob das viel ausmacht kann ich nicht beurteilen weil der Stromverbrauch weltweit steigt.



    Wie soll denn die Radikalität aussehen ohne das es Aufruhr gibt.

  • Dafür müsste man einen Weg finden, CO2 Reduktion / Begrenzung in Ländern wie Indien, Indonesien oder Afrika attraktiv zu machen.



    Solange die Menschen dort - jedenfalls ökonimisch - ums Überleben kämpfen wird das schwierig. Jedenfalls gibt es noch keinen erfolgversprechenden Ansatz.



    In Afrika wird idR über offenen Feuerstellen gekocht. Weil andere Technologien für die Mehrheit dort nicht bezahlbar sind. In Indonesien wird Müll meist einfach verbrannt.



    Von den USA erst mal gar nicht zu Reden....

    • @T-Rom:

      Jaja, die anderen, nur nicht wir! In der Gesamtstatistik ist der CO2 Verbrauch des gesamten Kontinents Afrika wirklich gering da die Menschen dort nicht den rohstoffintensiven Konsumenten- Lifestyle führen wie wir. Deutschland ist hingegen beim CO2 Verbrauch führend in Europa.

      Und der Müll, der in Indonesien verbrannt wird, ist unter anderem unser Einweg-Plastikmüll, der für die Müllkippe und Natur- Verseuchung dorthin exportiert wird. Es sind übrigens auch unsere Berge an Textilien aus Kunststofffaser-Mischgewebe, die in den Deponien in Afrika für die nächsten 1000 Jahre vor sich hin rotten werden.

      • @Schwabinger :

        Für diese Feuer werden Bäume gefällt, beziehungsweise Wälder gerodet und nicht wieder aufgeforstet.

        Dies führt zu Bodenerosion und ist somit menschengemacht.



        Mehr Menschen bedeuten auch mehr Kochfeuer.

        Kochfeuer in Afrika sind ein Problem, auch wenn das nicht in Ihr eurozentrisches Weltbild passt.

        • @Desti:

          Ja, klar, sollen die doch ihre Wälder schützen, damit wir unsere wenigen noch verbliebenen weiter roden, Moore trockenlegen, Tiere ausrotten und ungehemmt fossile Rohstoffe importieren und hier verballern können um doppelt so viel CO2 zu auszustoßen wie unser Anteil an der Weltbevölkerung beträgt.

          • @Life is Life:

            Was dann halt in der absoluten Summe immer noch so wenig ist, dass unsere Maßnahmen nichts bringen, wenn die anderen nicht mitziehen.



            Wie oft fliegen Sie so?



            Ja, ich weiß, es ist nicht sehr sachlich, was ich schreibe, aber den Ton haben Sie ja vorgegeben.

  • Es wäre schon viel gewonnen, wenn viele es dem Autoren gleich täten und einsähen, dass wir heute eine klimaneutrale Welt wohl kaum noch erleben werden, eine Begrenzung auf 2 Grad mehr erst recht nicht.



    Das heißt, dass es eben nicht um das magische Totalziel "Null-Emission" gehen muss. Sondern, dass jede Einsparung ein Erfolg ist - und dass man Reduktion von Emissionen auch priorisieren und optimieren kann.



    Wenn das nicht viele Politiker und Journalisten das in den letzten Jahren "radikal" anders propagiert hätten, wäre Klimaschutz heute nicht so unbeliebt ...

    • @Frauke Z:

      Der Großteil der Menschheit ist näher an der Klimaneutralität als wir. Die haben gar nicht die finanziellen Mittel für unseren klimafeindlichen Live-Style.

    • @Frauke Z:

      Danke, meine Rede.



      M.e. ist eine 50 %-Lösung, die funktioniert, einer 150 %-Lösung, die nicht funktioniert, vorzuziehen.



      Oder, um mit einem ehemaligen Verkehrsminister zu sprechen: CO2 sollte dort eingespart werden, wo man es einsparen kann.

      • @sollndas:

        Wenn denn damit wirklich "kann" gemeint wäre und nicht nur "möchte".



        Für die von Ihnen genannten 50% im Verkehr geht bei vielen doch leider schon gedanklich fast die Welt unter.

  • Und was soll bitteschön unternommen werden?

    • @Zwanzigab:

      1. Das Steuersystem klimagerecht umbauen..also klimaschädliche Subventionen sofort stoppen und klimaschädliches Verhalten hoch besteuern.



      2. Das Verbrenneraus auf 2030 vorziehen.



      3. alle Maßnahmen sozial abfedern, z.B. durch ein Klimageld.



      4. massiv in Klimafreundliche Technologien (z.B. Speicher, Wärmepumpen, Wärmedämmung investieren)



      5. ein schneller Umstieg von Beton auf klimafreundliche Baustoffe.



      6. eine Rückkehr zu ökologischer Landwirtschaft.



      7.



      8.



      9...







      ..und wer darin jetzt das Ende des Wirtschaftsstandortes D-Land sieht, hat nicht verstanden, daß ein solcher Kraftakt erstens sowieso kommen muss..vor allem aber, daß sich jedes Land daß sich auf diesen Pfad begibt, schon sehr bald die Nase vorn haben wird, wenn es sich für die in Zukunft auf den Weltmärkten gefragten Produkte ausrichtet.!!







      -> so geht intelligente und langfristig orientierte Wirtschaftspolitik, Fr. Reiche..

      • @Wunderwelt:

        Vielleicht in einer Wunderwelt, aber nicht in der Realität.



        Jaja, ich weiß, pöhse Katharina, erzählt wieder Boomer-Kram, obwohl sie keine Boomerin ist, aber was spielt das schon für eine Rolle in der Wunderwelt.

        • @Katharina Reichenhall:

          Ne klar, bei einer Regierung die Klimapolitisch den Verstand verloren hat, wäre das ein Wunder. Aber das muß ja nicht so bleiben. Ansonsten sind diese Vorschläge sehr wohl machbar..und setzen nicht mal einen grundlegenden Wandel des Wirtschaftssystems voraus.







          Niemals die Hoffnung verlieren..liebe Katharina.

    • @Zwanzigab:

      Es gibt einen sehr einfachen Weg: Geld. Wenn dem Menschen die Möglichkeit geboten wird, Geld zu sparen, nutzt er diese i.d.R. auch. Also alle Maßnahmen, die CO2-reduzierend wirken, in einem Punktesystem zusammenfassen. Dann gibt es z.B. für eine Dachdämmung vier Punkte, fürein E-Auto einen usw. Das müßten die Fachleute in den Ministerien ausrechnen, da könnten die direkt mal einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, statt den Bürger mit imer mehr Vorschriften zu kujonieren. Dann erhält jeder bei der Steuererklärung pro Punkt eine Steuerersparnis von z.B. € 100.- Gleichzeitig werden alle Subventionen, Förderungen, Zuschüsse etc. gestrichen. Der Nachweis erfolgt über die ausführenden Betriebe, oder, bei Eigenbau, über Vorher-Nacher-Photos und Rechnungen über die Materialien und wird unter einer sehr hohen Strafandrohung im Betrugsfall stichprobenartig geprüft. Das spart Personal, Papier, Geld und nichts motiviert die Menschen so sehr, wie die Möglichkeit, weniger Steuern zahlen zu müssen. Und bevor wieder die Bedenkenträger und Verhinderungsfrager die Tastatur ölen: Das wird in anderen Ländern mit Erfolg praktiziert.

  • Statt nach Lösungen für die Klimakrise zu suchen und sie umzusetzen, nehmen die Kriege zu. Keiner spricht davon, was diese zur Klimakrise beitragen. Es ist schlichtweg zum Verzweifeln.

    • @Retko:

      Und wenn über den CO²-Fußabdruck nur genug gesprochen wird, überlegt es sich der Kreml doch endlich anders?



      Kriege sind aus vielerlei Gründen eine Katastrophe für Mensch und Umwelt. Das ist hinlänglich bekannt, hält aber leider viel zu selten irgendwen ab.