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Neue WDR-ModeratorinDebatte um „Quarks“-Frau

Nemi El-Hassan distanziert sich von der Teilnahme an einer antisemitischen Demo im Jahr 2014. Moderatorin bei „Quarks“ wird sie dennoch vorerst nicht.

„Mir ist es wichtig, mich gegen jeden Hass und Gewalt jeglicher Art zu positionieren“, so El-Hassan Foto: Tilman Schenk/WDR

Berlin taz | Die Fernsehmoderatorin Nemi El-Hassan hat sich von ihrer Teilnahme an einer israelfeindlichen Demo vor sieben Jahren distanziert. Ihr Job als Moderatorin der Wissenschaftssendung „Quarks“ beim WDR wird dennoch bis auf Weiteres verschoben. „Der WDR wird den geplanten Start der Moderation von Nemi El-Hassan bei Quarks vorerst aussetzen“, steht in einer Stellungnahme vom Dienstag. „Die Vorwürfe gegen sie wiegen schwer. Es wiegt aber auch schwer, einer jungen Journalistin eine berufliche Entwicklung zu verwehren. Deshalb ist eine sorgfältige Prüfung geboten.“

El-Hassan wird in den sozialen Netzwerken und unter anderem in den Zeitungen des Springer-Verlags Extremismus und Antisemitismus vorgeworfen, weil sie 2014 am Al-Quds-Marsch in Berlin teilnahm. El-Hassan bezeichnet dies in einem Statement vom Montag als „Fehler“. Bei der Demo sei sie 19 gewesen.

„Ich distanziere mich daher klar und ausdrücklich von den Al-Quds-Demos, sowie weiteren Demonstrationen in einem ähnlichen Kontext“, schrieb El-Hassan am Montagabend auf Instagram. Sie habe damals Solidarität mit Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen ausdrücken wollen. „Die Mittel, die ich für dieses Anliegen gewählt habe, waren die falschen, das sage ich heute mit Nachdruck.“ Sie verurteile jegliche antisemitischen Äußerungen und Aktionen, sämtliche Arten von Gewalt und „insbesondere die Gewalt, die auf diesen Demos stattgefunden hat“.

Nemi El-Hassan ist Journalistin, Poetryslammerin und Medizinerin. Im Videoformat „Datteltäter“ des öffentlich-rechtlichen Webkanals „funk“ behandelt sie satirisch Rassismus. Zuletzt befragte sie AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla im Interviewformat „kreuzverhör“ (ebenfalls „funk“). Früher trat El-Hassan in Videos stets mit der islamischen Kopfbedeckung Hidschab auf, inzwischen trägt sie diese nicht mehr.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass El-Hassan die Moderation der Wissenschaftssendung „Quarks“ übernimmt. „Quarks“ wird vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) produziert und läuft Samstagvormittag im Ersten. El-Hassan soll zusammen mit der Medizinerin Florence Randrianarisoa die Nachfolge der Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim antreten. Nguyen-Kim wechselt zum ZDF.

2020 und 2021 wurde die Demo untersagt

Der WDR hatte am Montag zunächst erklärt: „Wir sind mit Nemi El-Hassan weiter im Austausch. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu weiteren Fragen erst äußern, wenn diese Gespräche abgeschlossen sind.“ Die Gespräche haben offenbar am Dienstagnachmittag stattgefunden, bis auf Weiteres wird El-Hassan „Quarks“ nicht moderieren. Der Sender schreibt jedoch, Nemi El-Hassan habe „versichert, ihre Teilnahme an den in Frage stehenden Demonstrationen in der Vergangenheit zu bereuen und sich davon komplett abgewendet zu haben.“ Wenn es zu einer abschließenden Entscheidung kommt, ob El-Hassan die Sendung moderieren wird, sagte der WDR nicht.

Seit Montag kursiert vermehrt ein Foto von El-Hassan auf dem Al-Quds-Marsch im Jahr 2014. Diese Demonstration fand bis 2019 jährlich in Berlin statt. Unter anderem traten dort regelmäßig An­hän­ge­r*in­nen der radikalislamischen und israelfeindlichen Bewegung und Miliz Hisbollah auf. Diese ist seit 2020 in Deutschland verboten. In den Jahren 2020 und 2021 wurde die Demo jeweils untersagt.

Die „Quds-Arbeitsgemeinschaft“, die sie für gewöhnlich angemeldet hatte, wird wegen ihrer mutmaßlichen Nähe zur Hisbollah vom Verfassungsschutz beobachtet. 2014, als El-Hassan an der Demo teilnahm, gab es zeitgleich kriegerische Auseinandersetzungen im Gaza-Streifen. Bild griff das Thema am Montag als „Islamismus-Skandal beim WDR“ auf. Die Schwesterzeitung Welt wirft dem WDR vor, er hole „extreme Milieus“ ins Fernsehen.

Auch extrem rechte Medien griffen den Fall auf. Antimuslimischer Rassismus motivierte einige Nutzer*innen, sich zu äußern, ebenso wie populistische Vorbehalte gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Querdenker-Abneigung gegen die Wissenschaftssendung „Quarks“ und gegen El-Hassans Vorgängerin Nguyen-Kim.

„Erst später damit befasst“

Eine Anfrage der taz an El-Hassans Agentur blieb am Dienstag unbeantwortet. Auf Instagram schreibt El-Hassan über den Al-Quds-Tag 2014 weiter: „Keinesfalls habe ich während der Demo antisemitische Parolen von mir gegeben.“ Dass dort Menschen jüdischen Glaubens körperlich attackiert wurden, habe sie erst im Nachhinein erfahren. Mit den Hintergründen der Demo habe sie sich „leider“ erst später befasst. „Mir ist es wichtig, mich gegen jeden Hass und Gewalt jeglicher Art zu positionieren.“

Die Springer-Zeitungen bezogen sich zudem auf einen Videobeitrag der Bundeszentrale für politische Bildung von 2015, der derzeit ebenfalls kursiert, in dem El-Hassan eine friedliche Auslegung des Wortes „Dschihad“ vorträgt. Diese Auslegung von „Dschihad“ als persönliche Selbstverwirklichung von Mus­li­m*in­nen anstatt als „Heiliger Krieg“ existiert. Sie kann schwerlich als Relativierung bezeichnet werden, vor allem, da El-Hassan in dem Video erkennbar für diese Auslegung wirbt und keineswegs behauptet, sie sei die einzige.

Verschiedene Nut­ze­r*in­nen teilten zudem einen Screenshot, laut dem El-Hassan auf Twitter ein Like unter einem Tweet von 2014 gesetzt haben soll, wo Palästinenser als „indirekte Opfer des Holocaust“ bezeichnet werden. Ob der Screenshot echt ist, konnte die taz nicht ermitteln. El-Hassan schreibt dazu auf Instagram: „Es gibt keinen (!) Holocaust gegen Palästinenser und Palästinenserinnen.“ Den Begriff „Holocaust“ auf etwas anderes als die politische und industrielle Auslöschung jüdischen Lebens in Europa anzuwenden, gilt als antisemitisch, weil es deren Einzigartigkeit infrage stellt.

Transparenzhinweis: Von Februar bis Oktober 2016 schrieb Nemi El-Hassan eine regelmäßige Kolumne für die taz.

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147 Kommentare

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  • Kann mal bitte jemand diese Kommentarsektion schließen...

    Sie hat nicht abgestritten, dass sie dort war, sie hat sich davon Distanziert, sie hat sich entschuldigt. Das würde ich mir manchmal echt gerne von der Politik wünschen.

    Ich habe auch echt versucht ihrgend etwas von ihr zu finden wo sie sich Antisemitisch äusert und habe nichts gefunden.

    Dafür das hier alels:

    Am 12.11.2019 hat sie in einem Journalismus Beitrag auf Frontal 21 den Antisemitismus kritisiert. (Schlussworte: "Antesimitismus ist keien Meinung")

    2014 dem Marsch sind mehrer Zivilisten in Palestina getötet worden (Gaza Krieg und so) und El-Hassan hat halt auch Palestinensische Wurzeln.

    Ja vielleicht ist sie Antisemitin, vielleicht hat sie sich auch einfach zu der Zeit nicht genug mit der Situation auseinander gesetzt.

    Klar ist es einfach hier zu schreiben: " Ahh pfui, sie ist Antisemitin, sie war auf der Al-Quds."



    Aber das zu schreiben, ohne sich mit der Situation 2014 ausereinander zu setzen ist nicht nur unfair, es ist sogar ein bischen Rassistisch.

    Hier ausschnitte aus der Jüdischen Allgemeinen.

    Zitat von Josef Schuster vom Zentralrad der Juden »Die Wogen im Fall der Journalistin Nemi El-Hassan schlagen hoch und fördern leider auch Islamfeindlichkeit zutage.«

    Von ihr selbst.



    SCHAM »In meiner Erinnerung habe ich lange geglaubt, nur Dinge wie ›Free Gaza‹ gerufen zu haben. Jetzt, wo ich diese Zeit meines Lebens reflektiere, kann ich nicht ausschließen, Dinge gesagt zu haben, die antizionistisch sind und Israelfeindlichkeit bedienen«, sagte El-Hassan und fügte hinzu: »All das tut mir sehr leid. Ich schäme mich für diese Zeit.« Heute sei ihr klar: »Das ist keine Demo, auf der man sich blicken lassen sollte, wenn man für eine pluralistische Gesellschaft einstehen möchte, wie ich das tue.«

    Ja es sollte objektiv betrachtet werden ob sie als Moderatorin geeignet ist.



    Aber nicht von dieser Community in den Kommentaren.

    Bitte schliesst das jemand.

    • @Upgrade:

      Bedenken wir aber auch, so eine Gelegenheit, darf man sich hierzulande nicht entgehen lassen. Es ist bezeichnend, wie der christliche Antisemitismus auf der Klaviatur des Konfliktes in Middle East zu spielen vermag. Mit dem alten deutschen Ressentiment im Gepäck begibt man sich nun auf den Al Quds Marsch, um die Muslime mit ihrem Ressentiment zu verderben. So extrem entblößt war's nur bei der Selektion in Entebbe, als die „moralisch- politische Einheit“ unseres politischen Spektrums das erste mal erzielt wurde.

    • @Upgrade:

      Das sind interessante Äußerungen von Frau El-Hassan (die so im Artikel nicht vorkamen). Danke dafür. Ich würde mich zwar noch dafür interessieren, was sie heute meint, was genau sie damals geritten hat, sich so zu verhalten, aber wenn sie dazu schweigt, soll es aus meiner (subjektiven) Sicht auch gut sein.

      Ihre Forderung, doch dann jetzt bitte auch die Spalte zu schließen, halte ich dagegen für fehl am Platze. Die Frage, welche Rolle Antisemitismus in der Palästina-Sympathisantenszene spielt, ist von allgemeiner Bedeutung. Und im Gegensatz zu Ihnen bin ich ganz und gar nicht der Meinung, dass Antisemitismus hier in Deutschland vor IRGENDEINEM Hintergrund als verständlich oder gar hinzunehmen betrachtet werden kann. Dieses "Ach schaut mal, was denen angetan wird, so ein wenig Judenhass ist da doch ganz natürlich" kotzt mich an, und das will ich auch Jedem sagen dürfen, der sich für einen guten Menschen hält, weil er das dulden kann. Also sage ich es hiermit auch Ihnen: Antisemitismus zu relativieren oder gar zu rechtfertigen ist an sich antisemitisch. Von daher sollten Sie den Mittelteil Ihres Postings vielleicht nochmal überdenken.

      Nüchterner betrachtet ist Antisemitismus zwar im Rechtssinne sehr wohl eine "Meinung", aber eine, die über die Schutzgrenzen der Meinungsfreiheit nach Art. 5 GG hinausgeht und daher auf Demos nichts zu suchen hat. Des weiteren ist manifestierter Antisemitismus ein starkes Indiz, dass seinem Träger die charakterliche Zuverlässigkeit fehlt, die eine journalistische Rolle vor der Kamera in öffentlich-rechtlichen Medien erfordert. Sich vom eigenen Verhalten früherer Tage zu distanzieren, ist zwar ein guter Ansatz, dieses Indiz zu entkräften, aber das muss auch glaubhaft geschehen. Und darüber mal etwas ausgedehnter zu diskutieren, ist absolut gerechtfertigt - deutlich mehr als Ihr Versuch, hier einer Diskussion, deren Richtung Ihnen nicht gefällt, einen Riegel vorschieben zu lassen.

    • @Upgrade:

      Es ist ein starkes Stück zu fordern, dass die Kommentarfunktion geschlossen wird, nur weil die Meinungen, die hier vertreten werden, Ihnen nicht passen. sie haben offensichtlich nicht verstanden, was eine pluralistische Gesellschaft ist. Eine solche Einstellung ist schon faschistoid.

      • @Counsel:

        Wie öde Ihre Replik ist. Wie öde und überzogen Ihr Gejammer, Ihre Funktionalisierung der Zuschreibung "faschistoid"

        Die berufsmässigen Anti-Antisemitismus Mantristen, stehen selbst in der Tradition des Antisemitismus. Das ist der, bei dem man gleichzeitig FAZ-Herausgeber und Leitartikler sein konnte und den Massenmörder und Kriegsverbrecher Albert Speer mit seinen geradezu für diesen "Mittelstand" identitätsstiftenden Lügernerzählungen featuren.



        Sein Sohn Niklas Fest hat ja auch nüscht gelernt und verdingt sich als graue reaktionär-völkische Eminenz im parlamentarischen Arm des Rechtsterrorismus AfD.

        Klar. Da schlachten wir am besten mal jemand mit palästinensischen Wurzeln, die als Heranwachsende an eine Demo teilnahm. Verweigert jede redliche Diskussion. Ignorieren jeden Satz den die "Beschuldigte" zur Sache zu sagen hat. Das allemal mehr, als die Anti-Antisemiten in auch nur irgendwas als Proklamation vorzuweisen haben.



        Und jammern dann - sich dieses funktionale Pharisäertum nicht länger anhören zu wollen sei "faschistoid"



        Nee - es ist nicht faschistoid, sich nicht jede durchschaubare "Argumentation" endlos anhören zu wollen.



        Nächstes mal will aus dem selben Milieu wieder keine Hetzjagd, keine Bedrohung erkannt werden. Ist der bedrohte Besitzer des jüdischen Restaurants in Chemnitz nicht existent.



        Und der Maaßen aller Dinge wird in Thüringen von der CDU als Kandidat aufgestellt.



        Mit solch falschem Interesse und Hintergrund, muss man natürlich händeringend "Haltet-den Dieb! ruft der Dieb" Projekte am laufen halten.



        Ja ist klar. Das zu durchschauen ist..."faschistoid"



        Wir sind ja alle grenzdebil.

        • @Martinxyz:

          Ich halte Ihre Wortwahl für ziemlich daneben. Niemand wird hier "geschlachtet". Überdies ist man mit 20 Jahren - so Frau El-Hassans neueste Angaben zu ihrem Alter bei der Teilnahme :uebermedien.de/636...ie-blinden-flecke/ - mit dem Heranwachsen fertig. Das heißt nicht, dass man nicht lebenslang lernen kann. Eine Möglichkeit dazu hätte sich z.B. für Sie bei der Auseinandersetzung mit Meinungen, die Sie eventuell nicht teilen, geboten. Das wäre smart gewesen und keineswegs "grenzdebil".

  • Nicht zu fassen das diese Dame beim WDR auch nur in Erwägung gezogen wird. Ich dachte der WDR wäre klar gegen Antisemitismus?



    Es ist immer wieder erstaunlich wie die eigene - eigentlich immer vehement vorgetragene Meinung - dann doch nicht so ganz klar ist.



    Klar entschuldigt sie sich jetzt, was soll sie auch sonst machen. Oder meint irgendjemand es geht nicht um Geld.

  • Ich verurteile El-Hassan nicht. Bin allerdings auch kein Moralweltmeister.

    Lassen wir ihr ihre Wandlung glauben.

    • @Robert Zeisig :

      Ich glaube ihr erst, wenn sie das Gespräch mit Herrn Schuster vom ZdJ sucht.

  • Der weiße Elefant, der momentan hier im Kommentarthread randaliert ist die unausgesprochene Gleichsetzung propalästinensisch = antisemitisch. Diese Gleichsetzung ist Bullshit. Es ist nicht antisemitisch, wenn man Empathie für Unterdrückte empfindet und den Unterdrückten wünscht, dass ihnen ihre unteilbaren und unveräußerlichen Menschenrechte gewährt werden. Man stellt nicht das Existenzrecht Israels in Frage, wenn man fundamentale Menschenrechte einfordert.



    Hamas, Islamischer Jihad usw. sind - genau so wie die von unseren Freunden in Saudi-Arabien unterstützten Milizen in Syrien oder dem Jemen fremdgesteuerte Akteure im Kampf um die Hegemonie im Mittleren Osten. Das sind diejenigen die bekämpft werden müssen, nicht das palästinensische Volk, das in seiner großen Mehrheit einfach in Frieden und Freiheit leben möchte momentan aber nur eine Geisel in diesem Konflikt ist.

    • @Paco:

      Ich kann mich Ihrer Meinung nur anschließen. Furchtbar diese hysterische, inquisitorische Gnadenlosigkeit. Die Frau ist doch schon zu Kreuze gekrochen. Was wird demnächst sanktioniert? Wenn jemand Radio Eriwam gehört hat? Oder doch schon BBC?

    • @Paco:

      "Man stellt nicht das Existenzrecht Israels in Frage..."

      "Man" vielleicht nicht. So einige Leute, die ausgerechnet bei dieser Demo nachweislich eine herausragende Rolle spielten, aber schon. Genau da liegt das Problem.

      Beispiel aus anderer Richtung: Wem die Migrationswelle von 2015 Angst eingejagt hat und deshalb sehr daran gelegen wäre, dass so ein Fluchtchaos nicht nochmal passiert, der ist nicht per se fremdenfeindlich. Wer daraufhin aber der AfD (als der Partei die am lautesten "Nie wieder 2015!" ruft) seine Stimme gibt, der BETREIBT faktisch Fremdenfeindlichkeit und auch sonst ein paar fiese -ismen. Das muss er sich ankreiden lassen. Genau dasselbe gilt für jemand, der meint, er täte den Palästinensern etwas Gutes, indem er ausgerechnet in Deutschland mit lautstarken Antisemiten demonstriert (und/oder z. B. meint, die Juden pauschal für das Handeln der israelischen Regierung in die Verantwortung ziehen zu können etc.).

    • @Paco:

      Wären Sie bei den Al-Quds´-Demos in Berlin dabei gewesen, würden Sie nicht relativieren. Bei dieser Demonstration geht es um die Zerstörung Israels - in gewissen Kreisen nennt man das "Palästina"-Solidarität.

  • Worum es bei dem Al Quds-Tag geht, können wir uns hier in Erinnerung rufen:



    www.hagalil.com/2020/05/al-quds-tag-4/

  • Ich schlage vor, alle Taz-Journalisten sowie alle Kommentierenden hier legen mal in einem schriftlichen Lebenslauf dar, an welchen Demos sie in den letzten 20 Jahren teilgenommen haben. Ebenso ist zu notieren, wer dort noch so alles mitlief.



    Anschließend sollte die überparteilich-unabhängige Redaktion der Bildzeitung das Ganze bewerten...

    • @Linksman:

      Es geht nicht um irgendwelche Demos, es geht um eine Demo die unter anderem gegen Juden hetzen. Ganz klar verbreitet diese Demo Hass und Hetze.

    • @Linksman:

      "Man wird doch wohl an einer antisemitischen Demo teilnehmen dürfen" - definitiv nicht antisemitischer Israelkritiker

    • @Linksman:

      Gute Idee!

      Nur würde ich das gern auf 40 Jahre ausdehnen.

      Und ich gebe zu, ich war auf Demos, auf denen auch Leute zugegen waren, die antisemitische Antiimperialisten waren.

      Das habe ich leider erst ein paar Jahre später so gesehen.

      Danach habe ich nie mehr an solchen Demonstrationen teilgenommen.

      Schon gar nicht an antisemitischen Israel-Hass-Demos und der Berliner 1. Mai war auch irgendwann gegessen.

      Gelegentlich habe ich dann gegen solche Demonstrationen demonstriert und das war dann gar nicht lustig.

      Sondern meine beeindruckendsten Erfahrungen mit Hass im öffentlichen Raum.

  • "Im Videoformat „Datteltäter“ des öffentlich-rechtlichen Webkanals „funk“ "



    Aha, sie war also lange bevor sie sich von de al-quds Demo distanziert hat für den ÖR tätig. Interessant, was sagt denn "funk" dazu?, Ich kann ihre Entschuldigungngen und Distanzierungen erst dann ernst nehmen, wenn sie das Existenzrecht Israels anerkennt. Ausserdem ist sie wohl Schiitin, da ist taqiya immer auch zu berücksichtigen.

  • Mal ehrlich, die Frau war mit 19 auf einer genehmigten (!) Demonstration und soll jetzt deswegen jetzt abgestraft werden.

    In Nordrhein-Westfalen läuft ein Typ rum, der hat 30 Millionen Euro Steuergeld verprasst, um ein paar Baumhäuser mit fadenscheinigen Argumenten abreißen zu lassen, wobei dann sogar noch ein junger Mensch zu Tode gekommen ist, und Typ will (und könnte) Bundeskanzler werden!

    Was genau stimmt da mit der Wertung nicht?

    • @Gefahrengebietler:

      1. Der Typ, über den Sie sich auslassen, ist demokratisch legitimiert, NRW zu regieren und sich um das Kanzleramt zu bewerben. Dass seine Rechtfertigung zum Abriss der Baumhäuser richterlicher Überprüfung - in erster Instanz - nicht standgehalten hat, ist kein hinreichender Grund, Wählerentscheidungen umzuschmeißen (und wenn wir schon bei Whatabouttisms sind: Wie legal waren denn Existenz und physische Verteidigung besagter Baumhäuser??)

      Die Besetzungsentscheidungen des WDR hingegen erfolgen nicht im rahmen eines demokratischen Mandats sondern exekutiver Wertungsenscheidung. Dabei sind bestimmte Regeln einzuhalten, und des Antisemitismus begründet Verdächtige stehen auf deutlich wackligeren Füßen als der gewählte Ministerpräsident eines Bundeslandes.

      2. Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Wird Antisemitismus jetzt auf einmal erträglicher, weil Armin Laschet den Hambi hat räumen lassen?

      • @Normalo:

        *des antisemitismus begründet verdächtig* was wollen Sie denn mit diesem getüm sagen?



        wenn ich's richtig erinnere, dann gab es im sommer 2014 ne menge gründe, gegen Israel zu protestieren.

        • @christine rölke-sommer:

          Auszug aus einem SPIEGEL-Kommentar aus dem Jahr 2014:

          ""Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein", schallte es etwa am vergangenen Donnerstag über den Kurfürstendamm in Berlin. Zwei Tage später musste ein Mann mit einer Kippa auf dem Boulevard Unter den Linden vor Angreifern flüchten. Siebzig Jahre nach dem Holocaust war es wieder möglich, in Berlin antijüdische Hetze zu betreiben, ohne dass die Polizei einschritt."

          www.spiegel.de/pol...land-a-982351.html

          • @Elena Levi:

            Siebzig jahre nach dem Holocaust...und vergessen wir nicht was bereits 31 Jahre nach dem Holocaust wieder möglich war. zeithistorische-fo...gen.de/2-2004/4742



            Zitat:



            " Was in der Berichterstattung zunächst als Anschlag palästinensischer Terroristen auf ein israelisches Ziel erschien, erwies sich bei genauerem Hinsehen als eine ebenso einfache wie hochkomplexe Verlängerung deutscher Geschichte in den Nahen Osten. Es stellte sich nämlich heraus, dass die beiden Wortführer des Entführungskommandos keine Palästinenser waren, sondern Angehörige der deutschen „Revolutionären Zellen“, die sich, ähnlich wie die RAF, den militanten Kampf gegen den Imperialismus zum Ziel gesetzt hatten. Diese beiden Deutschen, die man später als Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann identifizierte, waren mitverantwortlich für die Entscheidung, allein die jüdischen Passagiere als Geiseln festzuhalten."



            Zitat Ende

        • @christine rölke-sommer:

          Auf einer antisemitischen und islamistischen Demo?

        • @christine rölke-sommer:

          Ich denke, darüber müssen wir zwei hier kein Fass aufmachen (die Standpunkte sind eh bekannt). El-Hassan hat selbst eingesehen, dass eine Distanzierung von der in Rede stehenden Art des "Israel-Protestes" notwendig ist. Die Frage ist nur, warum sie dann ursprünglich dabei war und warum ihr das erst jetzt klar wird bzw. ob die Distanzierung ein Lippenbekenntnis ist. Ob mein "Getüm" auf sie zutrifft, hängt von der Beantwortung dieser Fragen ab.

          • @Normalo:

            Vermutlich ist sie nicht die einzige, die gehofft hat, dass Jugendsünden unentdeckt bleiben. Ist halt doof, wenn ein großer Verlag gern negativ über ÖR und Muslime berichtet und dieser Verlag auch eher großzügig operiert, was die Sauberkeit von Recherchen angeht. So ein kompromitierendes Foto kann man da schon mal versilbern.

            • @LeSti:

              Soll das jetzt ein Seitenhieb gegen jounalistisches Denunziantentum sein?

              Falls ja: Fingerzeigerei hilft nicht. Entweder man kann das vertreten, was man in seinem Leben so alles angestellt hat, oder man muss auf die Gnade der Umwelt hoffen. Die (oder UNgnädige Teile davon) dafür verantwortlich zu machen, dass einem jetzt irgendwas auf die Füße fällt, ist eine GANZ schwache Verteidigung.

              • @Normalo:

                Vermutlich ist ihr schon länger klar. Nur veröffentlicht die Bild halt nicht beliebig "ich distanziere mich von x, y, z von vor 7 Jahren. Das war falsch." Die Bild veröffentlicht aber "Muslima die jetzt ein Hauptformat der Politaktivisten beim WDR (Poschardt, Welt) moderiert war auf antisemitischer Islamistendemo".

  • deutsche moral panic mal wieder!



    und wann muß Constantin Schreiber gehen?

    • @christine rölke-sommer:

      Unterstützt Constantin Schreiber ebenfalls die Abschaffung eines Staates, welcher nach Holocaust gegründet wurde, damit Juden einen Zufluchtsort vor Antisemitismus haben, und dessen Existenzrecht zu deutscher Staatsräson gehort?

    • @christine rölke-sommer:

      Vermutlich nicht bevor in Israel Sozialisten regieren.

    • RS
      Ria Sauter
      @christine rölke-sommer:

      Was hat Constantin Schreiber damit zu tun?

    • @christine rölke-sommer:

      Na, wenn er auch mal an einer faschistischen, antisemitischen Demo teilnimmt.

      Gleiches Recht für alle.

  • ich verstehe nicht so wirklich, was für ein riesen ding aus dieser sache gemacht wird. israel zu kritisieren muss doch legitim sein, egal auf wessen seite man nun steht. ich habe eine freundin aus gaza, die seit 8 jahren nicht mehr in der lage war ihre familie vor ort zu besuchen. während der letzten eskalation gab es mehrmals bombendetonationen in der nähe des hauses ihrer eltern. ihr onkel und dessen zwei kleine kinder wurden bereits von israelischen bomben getötet. nichts desto trotz ist es natürlich absolut widerlich wenn man jetzt sagen würde "die juden sind schuld" o.ä... meine freundin wäre aber auch fast auf einer solchen demo mitgelaufen vor einigen monaten, einfach weil sie sich nicht damit beschäftigt hat, wer da noch so mitläuft. ich habs ihr dann gesagt und sie hat es nicht getan. fr. el-hassan ist da mit 19 mitgelaufen und das war sicherlich falsch. aber sie sagt dies ja auch deutlich. und wenn man sich anguckt, was sie sonst so macht, wird eigentlich schnell klar, dass diese frau keine rassistin oder judenhasserin ist. sie ist/oder war für palästina, punkt. und das ist ja legitim. und wie sie sagt, die mittel waren falsch und es ist damit durchaus gerechtfertigt, dass sie dies erklären muss. aber das hat sie meiner meinung nach getan. und weil so viele immer wieder fragen, was wäre wenn es eine neonazi demo gewesen wäre.. ja auch dann fände ich es oki, wenn jemand, der sich davon distanziert hat und nun aktiv gegen diese idiologie einsteht, so einen job bekommt.

    • @Jule verne:

      Eigentlich stimme ich Ihnen in allen Punkten zu. Leider hat sich aber Frau El-Hassan erst jetzt davon "distanziert", was ich ihr nicht abnehme, denn sie betreibt nun eine Verschleierungstaktik, indem sie alle möglichen Tweets löscht. Dennoch sind noch genügend in Umlauf, die für sich sprechen. Ich finde, dass gerade in Deutschland und vor allem im ÖRR sehr sensibel damit umgegangen werden sollte. Und der WDR hat sich hier leider nicht vorbildlich verhalten.

  • Würde sie das Thema wirklich anders sehen als damals hätte sie sich a) schon vorher davon distanziert oder b) würde jetzt reinen Tisch machen und ihr Social Media etc. nicht verschleiern.

    • @FancyBeard:

      Man sollte fair bleiben.

      a) Wer von uns rennt denn von sich aus rum und distanziert sich ungefragt von seinen Jugendsünden?

      b) Sehr viele Social Media-Äußerungen sind leicht verfälschbar, indem man sie aus dem Kontext herauslöst und/oder böswillig zwischen den Zeilen liest. ein gelöschter Tweet in einer Shitstorm-Situation ist also kein stillschweigendes Schuldbekenntnis (soviel zum Thema "Interpretationsfähigkeit"...).

      • @Normalo:

        Ein gelöschter Tweet?

        Das ganze Profil ist nicht mehr zugänglich.

        Und wie kann man aus einem Tweet, der 280 Zeichen umfasst, etwas aus einem Kontext lösen?

        Wissen Sie, was ich tragisch finde?

        Hier wird auf übliche Art und Weise gefochten, wie immer, wenn es um Israel geht.

        Unter dem Artikel über den geplanten Bombenanschlag auf die Synagoge, da steht gar nichts.

        • @Jim Hawkins:

          Sie wissen schon, dass sich Tweets häufig auf andere Tweets oder Medienberichte oder Ereignisse beziehen? Der Kontext ihres Kommentars steht schließlich auch außerhalb der paar Hundert Zeichen, die Sie da gerade getippt haben. Wissen Sie aber selbst, nächstes Mal bitte etwas mehr Mühe bei rhetorischen Figürchen.

          • @LeSti:

            Na, wenn Sie kein Lehrer sind, dann weiß ich auch nicht.

            • @Jim Hawkins:

              Wenns zur Sache kein Argument mehr gibt, geht's eben ad personam. Hatte ich nicht mehr Mühe bei der Rhetorik erbeten?

        • @Jim Hawkins:

          @Jim: Sie haben so recht!

        • @Jim Hawkins:

          Zum Einen: Haben Sie etwas GEGEN Fairness, wenn es um Israelkritik geht? Ich lege mich hier gerne mit Jedem an, der meint, so ein wenig Antisemitismus sei verständlich, wenn man das Leid der Palästinenser beenden will. Aber ich habe kein Verständnis für Hexenjagden, und Menschen sollten auch nicht ewig an ihren Jugendsünden gemessen werden.

          Zum Zweiten hat ein Tweet in der Regel eine Kontext, der NICHT Teil des Tweets ist. Und welchen von zig Tweets jemand "missverstehen" kann, weiß man im Zweifel erst, wenn es zu spät ist. Jedenfalls sollte das Abschalten des Twitter-Accounts nicht pauschal als Eingeständnis weiterer Verfehlungen gewertet werden. Derartige Unterstellungen sind Inquisitionslogik - nichts was eine aufgeklärte Gesellschaft verwenden sollte.

          Zum Dritten: Dass möglicherweise ein Anschlag auf eine Synagoge geplant gewesen sein könnte und der (hoffentlich) verhindert wurde, scheint mir kein wirklich kontroverser Diskussionsstoff zu sein. Dazu gibt es hier - auch bei den Israel-Kritikern - nur eine Meinung (und jede andere verstieße im Zweifel gegen die Netiquette).

          • @Normalo:

            Na gut, ich neige bei dieser Thematik gern mal zu Äußerungen im Affekt.

            Meinetwegen könnte sie den Job haben.

            Was ich anmerken will ist, das Internet vergisst nichts. Es ist selbst einem technischen Loser wie mir möglich, Tweets zu finden, die gelöscht sind.

            Aber lassen wir das.

            Was den geplanten Anschlag angeht, den möchte ich ja nicht kontrovers diskutieren.

            Ich vermisse nur etwas die Empathie. Die anscheinend schlicht nicht vorhanden ist.

            Was allerdings auch nicht sehr verwunderlich ist in einem Land, in dem ein Gericht einen Anschlag auf eine Synagoge mit Molotow-Cocktails als "Israel-Kritik" begreift.

            • 9G
              97760 (Profil gelöscht)
              @Jim Hawkins:

              " technischer Loser".. gehören Sie etwa auch zu denen, die das System " paywall" bei Medien total unlogisch finden? Denn den "gewallten" content gibts doch ein paar swipes weiter bei anderen Zeitungen gratis oder jemand zahlt 1 EURO, screenshotet und zeigt es in seiner Galerie tausend anderen.

              • @97760 (Profil gelöscht):

                Also da sage ich mal: Hä?

                Mir ging es doch nicht um das Umgehen von paywalls.

                • 9G
                  97760 (Profil gelöscht)
                  @Jim Hawkins:

                  Mir ging es um "t L". hätte auch schreiben können"Wahrscheinlich gehören Sie auch noch zu denen, die immer noch keine Freisprecheinrichtung im Auto haben, sondern das Handy im Aschenbecher platzieren". So wie ich..

                  • @97760 (Profil gelöscht):

                    Das kann ich steigern:

                    Ich habe gar kein Auto.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Also nach ihrem jüngsten Spiegel Interview heute halte ich sie für altersgerecht naiv.



    Bis 28 ist man in der Spätpubertät. Vielleicht brauchen wir eine Überprüfung wie im Öffentlichen Dienst in der Zone. Dann filtern wir biodeutsche und migrantische Rassisten raus.

  • Der WDR hat ja schon bei „Meine Oma ist ´ne alte Umweltsau“ die Konsistenz seines Rückgrates der interessierten Öffentlichkeit vorgeführt. Insofern also nichts Neues.

    Zum eigentlichen Problem: Die Shoa, das waren wir — nicht die „Araber“. Wir „biodeutschen“ sind die direkten Nachkommen einer Generation von Mördern und denjenigen, die das Morden nicht verhindert haben.

    Davon ausgenommen sind natürlich Widerständler und Verfolgte, das war aber nur ein Bruchteil der Bevölkerung.

    Also haben wir eine besondere Verantwortung gegenüber den verbleibenden Juden auf dieser Welt— was nicht heißt, dass man in bedingungsloser Solidarität zum Staat Israel stehen muss.

    Als Mensch ohne Nazihintergrund hat man nicht unsere besondere Verantwortung gegenüber Juden. Da darf man durchaus auch mal unreflektiert solidarisch mit dem palästinensischen Volk sein.



    Und dass das palästinensische Volk Opfer von Kolonialismus war und ist, steht ja wohl außer Zweifel. Die Engländer haben die Palästinenser nunmal nicht gefragt was mit dem Mandatsgebiet denn nun geschehen solle….

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Paco:

      "Davon ausgenommen sind natürlich Widerständler und Verfolgte, das war aber nur ein Bruchteil der Bevölkerung."

      Putzig, meine Vorfahren waren bei Bücherverbrennung dabei und in der Waffen-SS. Bei meiner Frau waren es Kommunisten und Juden.



      Sind meine Kinder jetzt erlöst von deutscher Schuld?

      Ich würde eher sagen, dass jeder der nach Deutschland zieht, Antisemitismus abzulehnen hat, als Teil der Landeskultur.



      Ansonsten ist er hier falsch, gibt ja genug Länder, in die man ziehen kann, wenn man darauf besteht irgendjemanden zu hassen.

      Das heißt nicht das man Israel mögen muss.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        „Schuld“ ist der falsche Begriff, weil religiös konnotiert. Hier geht es um Verantwortung.



        Verantworten tun wir aber im hier und jetzt allein die Konsequenzen unserer Handlungen, wir haben allerdings eine besondere Hypothek von unseren Vorfahren geerbt, mit der wir irgendwie umgehen müssen.



        Wenn ich von meinen Vorfahren ein Haus erbe, kann ich ja auch nicht sagen: das Haus nehme ich, die Grundschuld könnt ihr aber behalten.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Paco:

          Wie immer zieht Ironie nicht, wie bei meiner Verwendung des Begriffes Schuld.



          Ich lehne auch ihre Hypothek Hypothese ab. Sondern:



          Die Deutsche Kultur hat etwas gelernt. Die staatlich organisierte Ermordung einer Bevölkerungsgruppe zum Zwecke der Lösung von Problemen einer Gesellschaft ist kein gangbarer Weg.



          Hört sich rational und kalt an. Erreicht dann aber auch die nicht Emotionalen.

    • @Paco:

      Das halte ich für eine äußerst problematische Differenzierung - vor allem, wenn es um die aktive Rolle eines Menschen im deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht. Denn so eine Rolle geht über die reine Selbstverwirklichung hinaus.

      Aber auch sonst sollte klar sein, dass die ererbte historische Verantwortung nicht ethnisch bedingt werden kann. Wer in Deutschland (oder wo auch immer sonst!) Antisemitismus betreibt oder propagiert, befindet sich im Widerspruch zu einem zentralen Pfeiler der hier geltenden Werteordnung. Da gibt es nichts zu relativieren.

    • @Paco:

      "Die Engländer haben die Palästinenser nunmal nicht gefragt was mit dem Mandatsgebiet denn nun geschehen solle…."

      Zu Zeiten des Mandatsgebiets Palästina gab es noch keine "Palästinenser" im heutigen Sinne. Die Bevölkerung setzte sich auch aus dort geborenen Juden zusammen. Und der UN-Teilungsplan sollte ja Arabern und Juden zu einem eigenen Staat verhelfen....

    • @Paco:

      Welch ein Glück, dass ich der Nachfahre zweier Russlandsdeutscher bin!

      • @Luftfahrer:

        Das ist übrigens auch noch eine offene Baustelle: Der Vernichtungskrieg unserer Vorfahren (mit „uns“ meine ich die Menschen mit Nazihintergrund) hat in der Sowjetunion ca. 25 Millionen „Todesopfer gefordert“, sprich: Wehrmacht, SS und lokale Kollaborateure haben 25 Millionen Menschen ermordet- wobei ich „im Kampf gefallene“ Rotarmisten als „ermordet“ mitzähle.



        Daraus folgt auch eine besondere Verantwortung gegenüber den Völkern der ehemaligen Sowjetunion, der wir bei weitem nicht gerecht werden.

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Paco:

      Oho !

      Haben Sie gerade alle Bio-Deutsche als "Deutsch" klassifiziert, ohne nachzufragen ob die von Ihnen Angesprochenen sich auch als Deutsche sehen?

      Wenn ich mich z.B. als Europäer, Weltbürger oder einfach nur Bayer betrachte, muss ich mich dann gleichzeitig zusätzlich als Deutscher mit historischer Verantwortung sehen ?

      • @83191 (Profil gelöscht):

        "Wenn ich mich z.B. als Europäer, Weltbürger oder einfach nur Bayer betrachte, muss ich mich dann gleichzeitig zusätzlich als Deutscher mit historischer Verantwortung sehen?"

        Es reicht vermutlich, wenn man sich als Europäer, Weltbürger oder Bayer mit historischer Verantwortung sieht.

        • 8G
          83191 (Profil gelöscht)
          @Encantado:

          Dem muss ich leider in einem Detail widersprechen.

          Historisch.

          Ich bin sehr wohl bereit Verantwortung für meine Taten bzw. die meiner Eltern zu übernehmen. Darüber hinaus.. Nein. Unberührt davon ist aber das generelle Schutzrecht der Menschen in Israel, dass ich so wie bei Allen Anderen Menschen klar Bejahe. Und damit geht natürlich auch Antifaschismus bzw. die Ablehnung ähnlicher Ziele einher.

          Aber zu einer geschächteten Extrawurst bin ich nicht bereit ;-)

          • @83191 (Profil gelöscht):

            ungeschächtete bayerische Extraweißwürste mit braunem Kern sollten aber eigentlich auch nicht durch die Aufsicht.

          • @83191 (Profil gelöscht):

            "Aber zu einer geschächteten Extrawurst bin ich nicht bereit"

            Ist vermutlich die Frage, wie man historische Verantwortung definiert.

            Was wäre solch eine "Extrawurst"?

            • 8G
              83191 (Profil gelöscht)
              @Encantado:

              Wenn ich gegen Waffenlieferungen in Spannungsgebiete bin, schließt das Israel als Nation mit ein.

  • So einfach geht das aber nicht! Jegliche Form der Verfehlung ist öffentlich anzuprangern und nachhaltig den weiteren Lebensweg zu blockieren. Wo kommen wir den Hin, das persöhlichkeitsenwicklung und Kontext zu einem Maßstab herangezogen werden!?!

    • @Andi S:

      Da haben Sie vollkommen recht und das meine ich im Gegensatz zu Ihnen ohne Ironie.



      Denn wenn man anfängt "Persöhlichkeitsentwicklung und Kontext " heranzuziehen hat man am Ende nicht nur ehemalige Teilnehmer der AlQuds Demo in den Öffis, sondern auch Leute die bei PEGIDA mitgelaufen sind, mit AfD Mitgliedern verkehren oder bei Querdenkerfestivals neben Reichsbürger hergeschlurrt sind. Wollen Sie das?

  • Klar - die „Welt“ möchte stattdessen natürlich lieber eine RechtsdreherIn wie etwa Wolfram Weimer auf diesem Sendeplatz sehen. Solches Personal ist ja bekanntlich eines Antisemitismus völlig unverdächtig.

    • @Rainer B.:

      Das wäre was. Mir reicht schon die gute Dame vom literarischen Quartett.

  • Das hält der WDR also von der Religions- und Meinungsfreiheit. Schönen Dank dafür. Nur weil ein paar Ultrarechte aufmucken, wird sofort nachgegeben.

    • @V M:

      Antisemitismus ist keine Meinung.

      • @Elena Levi:

        PS. Und auch keine Religion.

  • Es ist so abgefahren. Sie kann ja glauben was sie mag. Sie soll ihren Job behalten. Natürlich macht Israel starke Dinge gegen Palestina. Gleichzeitig dürfen wir nie vergessen, was Antisemitismus bedeutet. Was passiert ist. Ich muss gestehen, dass ich nicht mehr weiß was ich denken soll. Ich meine wenn Frau El-Hassan bei ner Querdenker Demo spazieren gegangen wäre, dann könnte man Stellungnahme nehmen. Aber so vermischt sich alles. Ich wünsche allen jüdischen Mitmenschen das gute, und Palestina seine Freiheit und sein Recht. Ach man...

  • Im letzten Satz ergreift der Artikel, der ansonsten recht neutral geschrieben ist, plötzlich, ohne es zu markieren, Partei in einer komplexen und stark aufgeladenen Kontroverse. Der Satz ist in zweierlei Hinsicht falsch.

    Zum einen "gilt" die Infragestellung der Singularität des Holocaust nicht allgemein als antisemitisch; das ist vielmehr eine Position, die von vielen vertreten und von vielen bestritten wird. Differenzierte Beiträge zu dieser Debatte finden sich z.B. hier: www.berliner-zeitu...en-blick-li.176050. (Und hier ein bekanntes Lied, in dem der Begriff "Holocaust", meines Erachtens völlig harmlos, anders verwendet wird: www.youtube.com/watch?v=HLUX0y4EptA.)

    Zum anderen wendet der mutmaßliche Tweet den Begriff "Holocaust" gar nicht auf etwas anderes an, sondern bezeichnet die Palästinenser:innen als indirekte Opfer dessen, was mit dem Begriff normalerweise gemeint ist, der Shoah. Die mutmaßliche Aussage ist ja nicht "Es gibt einen (zweiten) Holocaust gegen die Palästinenser:innen" (was tatsächlich problematisch wäre, auch wenn man nicht der Einzigartigkeitsthese folgt), sondern "Die Palästinenser:innen sind indirekt auch Opfer des (einen) Holocaust". Diese Aussage kann man natürlich auch kritisieren und die dahinterliegende historische Annahme hinterfragen, dass Israel nicht mit ebenso viel Gewalt und Unrecht gegen die Palästinenser:innen entstanden wäre, wenn es die Shoah nicht gegeben hätte, aber er wendet sich weder gegen die Einzigartigkeit der Shoah, noch macht er Jüd:innen oder Israelis zu ihren Täter:innen.

    • @Felix Pahl:

      "... aber er wendet sich weder gegen die Einzigartigkeit der Shoah, noch macht er Jüd:innen oder Israelis zu ihren Täter:innen."

      ...und das kann man eigentlich auch nur mit bösem Willen missverstehen.

    • @Felix Pahl:

      Die Infragestellung der Singularität ist ja derzeit der heißeste Scheiß.

      Denke man nur etwa an die post-kolonialen Thesen und Debatten.

      Natürlich kann man Vergleiche anstellen. Die Auffassung, dass der Holocaust singulär ist, ist ja erst durch Vergleiche zustande gekommen.

      Nur hinken eben manche Vergleiche. Und in dem Milieu, dass diese Demonstration trägt, gehen Vergleiche so:

      "Was die Nazis den Juden angetan haben, tun heute die Israelis den Palästinensern an."

      Ein Teil des Problems in diesem Fall scheint mir aber zu sein, dass jemand überhaupt an so einem Aufmarsch teilnimmt.

      Bis vor wenigen Jahren wurde dort noch munter die Fahne der Hisbollah geschwungen.

      Man will ein Palästina "from the river to the sea" und bemüht ganze alte antisemitische Stereotype, in dem man "Kindermörder Israel" skandiert.

      Nazis marschieren dort auch mit, jeder der Juden hasst, ist dort willkommen.

      Würde die Frau ein paar offene Worte von sich geben und nicht so herumeiern, würde das ihrer Sache mehr dienen.

      • @Jim Hawkins:

        "Würde die Frau ein paar offene Worte von sich geben und nicht so herumeiern, würde das ihrer Sache mehr dienen."

        Wie deutlich soll's denn sein? Im Artikel steht doch schon, dass sie sich von ihrem eigenen Demo-Auftritt distanziert.

      • @Jim Hawkins:

        Da sie ihre Sozialen Netzwerke verschlüsselt hat gehe ich mal stark davon aus es hat sich seit damals nicht viel geändert.

      • @Jim Hawkins:

        Hinterfragen wir doch einmal die Anwendung des Singularitätsarguments in der Debatte.



        Richtig. Es gibt Auffassung, bei der mörderische, menschenverachtende, vernichtende, versklavende, antidemokratische, völkische, rassistische Agenda und politische Praxis gerne sagen möchte: Shoah wird immer übertrieben. Die anderen haben ja auch...



        Woran schlicht nur stimmt: Die anderen haben auch. Und selbstverständlich wie immer in der Geschichte: War es konkret und nicht das eine wie das andere.

        Anderseits - und das ist aus meiner Perspektive der Stand, der Bruch um den es jetzt gehen muss:



        Sind die Verbrechen des Nazistaates und der mehrheitlich zustimmenden gutbürgerlich-christlichen Mitte Messlatte, so kann getrost behauptet werden, alles was sich zweifellos, isoliert betrachtet unterhalb dieser unfassbar durch Nazis hoch gelegten Messlatte an Menschheitsverbrechen oder Haltungen abspielt, ist irgendwie OK. Weil ja noch nicht wie Ausschwitz, Treblinka, Sobibor.



        Das aber würde einen späten Sieg der Nazis bedeuten. Sie hätten die Messlatte so hoch gelegt, das darunter nun alle Verbrechen stattfinden können, ohne auch nur darüber nachzudenken, dass die vielleicht nicht das Aussmass des findigen deutschen Ingenieurswesen erreichen - aber das war ja nur eine Eskalation aus Grundhaltungen und gesellschaftlichen Strömungen, die heute noch virulent sind. Und sich übrigens in allen Europäischen Gesellschaften finden.

        Zudem: Kein Mensch arabischer Herkunft, muss im Hinblick auf Israel die derart schuldbeladene Perspektive europäischer Gesellschaften einnehmen. Deren kollektive Erfahrung ist der Kolonialismus. Nicht die Verantwortung für die Shoah. Das bedeutet nicht das er sie deshalb bestreitet oder relativiert.

        Es muss sich endlich redlich interessiert werden, was die europäisch-arabische (Kolonial)Geschichte ist. Für die Perspektive von anderen. Statt Identität darin zu behaupten, man müsse "für Israel" sein. Und hätte dann schon was geleistet.

        • @Martinxyz:

          Im arabischen Raum hat auch das osmanische Reich eine lange Kolonialgeschichte.

        • @Martinxyz:

          "Sind die Verbrechen des Nazistaates und der mehrheitlich zustimmenden gutbürgerlich-christlichen Mitte Messlatte, so kann getrost behauptet werden, alles was sich zweifellos, isoliert betrachtet unterhalb dieser unfassbar durch Nazis hoch gelegten Messlatte an Menschheitsverbrechen oder Haltungen abspielt, ist irgendwie OK. Weil ja noch nicht wie Ausschwitz, Treblinka, Sobibor"

          Es geht nicht um Messlatten, das ist kein Ranking und auch keine Völkermord-Hitparade.

          Es geht um Spezifisches. Der Antisemit tötet Juden, damit die Welt besser wird. Er glaubt, die Juden verkörpern alles, was er als schlecht ansieht.

          Kommunismus, Kapitalismus, Wall-Street, die Westküste, Corona, der große Austausch.

          Alles und das Gegenteil davon.

          Zudem verkörpern für ihn die Juden die abstrakte Sphäre des Kapitalismus. Die ist undurchsichtig, nicht richtig greifbar und bevor er sich eingehend damit auseinandersetzt, sucht er nach einfachen Antworten und findet sie bei den Juden.

          Der große Moishe Postone hat dies in seinem Aufsatz "Nationalsozialismus und Antisemitismus" heraus gearbeitet:

          thecharnelhouse.or...r-Versuch-1991.pdf

          de.wikipedia.org/wiki/Moishe_Postone

          Antisemitismus, zu Ende gedacht, ist immer eliminatorisch. Eben weil die Juden wegmüssen, sonst ändert sich nichts auf der Welt.

          Es handelt sich um ein Welterklärungsmodell, anders als etwa der Rassismus. Der Rassist will nicht alle Schwarzen oder Asiaten töten, er will sie nur nicht um sich haben.

          Die Nazis hatten eine Mission, die Erde judenfrei zu machen. Und sie sind ziemlich weit damit gekommen.

          Das ist das Singuläre am Holocaust.

          • @Jim Hawkins:

            "Das ist das Singuläre am Holocaust."

            Das ist richtig, aber ich würde nicht "Antisemitismus" pauschal darauf reduzieren. Was Sie beschreiben, ist eine besonders bösartige Ausartung desselben. Aus meiner Sicht ist selbstverständlich auch jemand, der auch "nur" keine Juden um sich haben will, ein Antisemit. Dafür muss man nicht genozidal drauf sein. Es reicht jede Antipathie, die auf der Tatsache gründet, dass jemand Jude ist.

        • @Martinxyz:

          "Deren kollektive Erfahrung ist der Kolonialismus."

          Meinen Sie arabischen Kolonialismus und daraus resultierende Besatzung von urspünglich jüdischen Gebieten?

          • @h3h3y0:

            Ich bin gespannt auf Ihren kurzen Abriss "arabischer Kolonialismus" in den letzten 500 Jahren.

            Im Verhältnis zu 1000 Jahren europäischer Kolonialismus im arabischen Raum.

            Sie sind das Problem in Ihrer Geschichtsklitterung und -vergessenheit.



            Niemals wird es mit solcher Haltung, mit solcher (europäischen) Geschichtsvergessenheit, Verantwortungs-Ablehnung, ein gute, respektvolle oder zukunftsfähige Entwicklung und Nachbarschaft mit den arabischen Nachbarn geben.

            • @Martinxyz:

              Meinen Sie die Kreuzzüge? Dieses Reich hat nur knapp 200 Jahre gehalten. Die längste Kolonialgeschichte dort hat das osmanische Reich. Frankreich und England waren dort erst nach dem Ersten Weltkrieg Kolonialmacht.

      • @Jim Hawkins:

        Die Dame hat sich auch erst öffentlich davon distanziert, als ihr klar wurde, dass der neue Job beim WDR in Gefahr wackelt. Sie soll auch jede Menge Tweets gelöscht haben, also Beweise...

        • @Elena Levi:

          "Die Dame hat sich auch erst öffentlich davon distanziert, als ihr klar wurde, dass der neue Job beim WDR in Gefahr wackelt."



          Anders formuliert: als ein Jugendfehler ins öffentliche Interesse rückte. Warum sollte sich jemand sonst öffentlich von seinen Jugendfehlern distanzieren? Ich verstehe grundsätzlich jeden, der Fehltritte der Vergangenheit nach Möglichkeit unter der Decke halten möchte. Wer hat in Kindheit oder Jugend noch nie Mist gebaut?



          "Sie soll auch jede Menge Tweets gelöscht haben, also Beweise..."



          A propos Beweise: gibt es dafür welche?

          • @Encantado:

            Ja, wenn man auf ihren Tweet-Account geht, findet man nichts "Anstößiges" mehr.

            • @Elena Levi:

              Die Argumentation "Man findet nichts Anstößiges, also MUSS da früher was gewesen sein." klingt ein wenig nach Inquisitionstribunal, muss ich sagen. Etwas positivere Beweisführung wäre schon angebracht.

            • @Elena Levi:

              "Wenn man auf ihren Tweet-Account geht, findet man nichts "Anstößiges"."

              Ich nehme an, das ist jetzt verkürzt dargestellt? War denn da was? Wieviel? Von wann?

              • @Encantado:

                Wenn Sie sich die Mühe machen möchten, es gibt Plattformen wie etwa die "Wayback Machine", mit der man den Stand einer Website zu praktisch jedem Zeitpunkt in der Vergangenheit darstellen kann.

                Das Internet vergisst nichts.

        • @Elena Levi:

          Das ist ein klassischer logischer Fehlschluss, bekannt als „ad hominem“ Argument, verbunden mit unsubstantiierten Behauptungen („sie soll…“). Das trägt rein gar nichts zur Diskussion bei. Sechs. Setzen.

          • @Paco:

            Ich war nicht dabei, als sie es gelöscht hat, und kann mich nur auf die Medien berufen. Daher "soll". Ich hätte auch "mutmaßlich" schreiben können. Wenn Sie die Nachrichten verfolgen, wird Ihnen aufgefallen sein, dass bei Verbrechen, bei denen jemand festgenommen wurde, immer von "mutmaßlichen" Täter:innen gesprochen wird. Ich weiß auch nicht, wieso das nicht zur Diskussion beitragen soll....Gehen Sie mal einfach auf Twitter und versuchen Sie mal, El Hassans Beiträge zu lesen.

        • @Elena Levi:

          Sowas kommt von sowas.

          Und zu befürchten ist, dass jetzt wieder das übliche "man wird ja wohl noch sagen dürfen", beziehungsweise "man darf Israel nicht kritisieren" Lamento angestimmt wird.

          • 3G
            32533 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            Stimme zu.

            Kritisiert werden darf ein Jeder.

            Paracelsus: auf die Dosis kommt es an.

            Der Kapellmeister: der Ton macht die Musik.

            Der Optiker: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.

            Der Äthü - mo -loge auf gut Deutsch:



            das Lametta bleibt aus.

            °:°

  • Erinnert mich an den Radikalenerlaß aus den 70ern und 80ern. Dadurch haben viele Personen erhebliche Nachteile erfahren. Hat auch zu einer Gesinnungsschnüfflei geführt. Ist ja ärmlich, wie sich der WDR verhält: Entweder soll sie ihren Job machen können oder nicht. Da traut sich Mal wieder keiner...

    • @Surfbosi:

      Wäre für Sie also OK, wenn sich herausstellen würde, dass ein designierter Moderator früher auf einer Neonazi-Demo mitmarschiert ist und rechtsradikale Thesen gepostet hat?



      Weil alles andere ärmliche Gesinnungsschnüffelei wäre?

    • @Surfbosi:

      Unpassender und damit völlig unredlicher und zynischer Vergleich; wie im Übrigen die meisten Vergleiche!

      Wer an offen antisemitischen und israelfeindlichen Demos der pro-iranischen Al-Quds, ausgerufen & initiiert durch einem Ajatollah Chomeini, der die Vernichtung Israels als iranische Staatsdoktrin etabliert hat, teilnimmt, muss sich -gerade im Kontext der Schoah- eine Prüfung gefallen lassen. Insb. dann, wenn man von gerne von Rundfunkgebühren leben möchte…

      So ist das Verhalten des öffentlich-rechtlichen WDR eben diametral etwas völlig anders, als Sie darstellen, nämlich: den Sachverhalt prüfend, transparent diskutierend und fair; genau so kommt es eben nicht zu voreiligen Vorverurteilungen.

  • Jeder 1989 in der DDR 19jährige, aus naiv ideologischer Motivation als IM geworben und verpflichtet, muss noch heute befürchten, z.B. bei einer Überprüfung auf Eignung für den öffentlichen Dienst "aussortiert" zu werden.

    • @Trabantus:

      Genau so ist es! Diese "Überprüfungen" laufen noch heute für alle Bewerber zum öffentlichen Dienst, die vor dem 9.11.1989 das 18. Lebensjahr erreichten. Eine Amnestie nicht in Sicht.

  • Natürlich sind Palästinenser indirekt Opfer von Holocaust und Antisemitismus in Europa. Die große Flucht unserer jüdischen Mitbürger wurde notwendig durch die tödliche Verfolgung in Europa. Andernfalls hätte sicher der eine oder andere in Nahost eine neue Heimat gesucht, klar, aber nicht als eine große Fluchtwelle, für eine neue Heimat suchen muss. Ganz wertungsfrei. In dem Sinne stimmt das schon, unabhängig davon ob die Dame irgendwas in dir Richtung gesagt hat oder nicht.

    • @sachmah:

      Für mich sind nur die europäischen Juden aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 Opfer des Holocaust und des Antisemitismus in Europa. Es gibt keine "indirekten Opfer" des Holocaust unter den Palästinensern, es sei denn, sie waren/sind Juden. Sie sprechen von einer großen jüdischen Fluchtwelle, die es damals nach Palästina gegeben haben soll. Bis Ende 1938 wanderten über 200.000 Juden aus West- und Mitteleuropa nach Palästina ein. Von Oktober 1939 bis April 1940 verhängten die Briten eine Einwanderungssperre. Während des Zweiten Weltkriegs kamen noch einmal ungefähr 80.000 Juden nach Palästina, davon der überwiegende Teil auf illegalem Wege. 280.000 Juden, die von den Nazis verfolgt wurden und um ihr Leben fürchten mussten. 2015 versuchten insgesamt mehr als eine Million Syrer die Einwanderung über das Mittelmeer in die EU. Würden Sie auch davon sprechen, dass die EU-Bürger indirekt Opfer des Krieges und der Verfolgung und des Terrors in Syrien sind?

      • @Elena Levi:

        Eine Frage des Verhältnisses aus Siedlungsplatz und Zuwanderern. Wären es viel mehr Flüchtlinge und würde tatsächlich ein Engpass entstehen, dann wären die Europäer auch durch Assad und IS in Mitleidenschaft gezogen: also ja, das wäre möglich. Wenn zB alle Syrer nach Dänemark mit seinen acht (?) Millionen Einwohnern gezogen wären.

    • @sachmah:

      ja, ganz offensichtlich. Und ich glaube, wenige meiner Politikwissenschafts-ProfessorInnen-Kollegen würden das bezweifeln; aber das ist ja was anderes, das sind ProfessorInnen, keine junge Frau mit Migrationshintergrund. Und die sagen es dann auch in den Medien nicht so laut, weil ... *zeigt auf alles hier*

      Ausserdem wird doch umgekehrt ein Schuh draus. Die Idee, dass Kritik an der seit Jahrzehnten nicht zu ertragenden Siedlungs-, Einsperrungs-, Bombardierungs- und Kontrollpolitik Israels gegenüber Palästina antiSEMITISCH wäre, ist es doch, die die Politik eines Staates mit den Angehörigen einer Religion gleichsetzt. Es gibt eine Menge staatlich legitimierten Terror in der israelischen Politik, wie in der US-Amerikanischen. Und in einigen mehr. Das ist erst einmal keine Feststellung, die irgendetwas mit ethnischen oder religiösen Zugehörigkeiten zu tun hat.

    • @sachmah:

      Die Forderung nach einem israelischen Staat entstand Ende des 19. Jht. Die NS-Zeit hat die Staatsgründung deutlich beschleunigt, jedoch wanderten nach Zusammenbruch des osmanischen Reiches zunehmend Juden ins damalige Palästina ein und es gab Spannungen und Progrome bereits ab 1920. de.wikipedia.org/wiki/Nabi-Musa-Unruhen

  • "Kein Fußbreit den Faschisten:innen, Rassisten:innen, Antisemit:innen und Islamisten:innen in diesem Land!"

    Dem kann ich mich nur anschliessen. Und - wie taztiz richtig bemerkt - muss sie die Diskussion aushalten.

    Dennoch - die Vorwürfe liegen 7 Jahre zurück (sie war knapp noch im Teenie-Alter) und hat sich von diesen Vorwürfen distanziert.Man sollte Menschen stets eine zweite Chance geben. Aber wir mir scheint frisst auch hier die Revolution (in Form der Cancel Culture) ihre eigenen Kinder...

    • @Emmo:

      Sollen etwa auch Teilnehmer von PEGIDA Demos, AfD-Sypathisanten, Reichsbürger-Querdenker und Stasi-IMs zweite Chancen bekommen? Das kann ja wohl nicht Ihr Ernst sein?

    • @Emmo:

      Würde man einer Moderatorin eine zweite Chancen geben, die bei Naziaufmärschen mitgelaufen wäre? Ich bezweifle es.

  • Da El-Hassan offensichtlich in den letzten Tag bei Twitter "aufgeräumt" hat und zahlreiche alte Tweets und Likes gelöscht hat, wird das schwierig sein alle im Umlauf befindlichen Screenshots auf Echtheit zu verifizieren.

  • Kein Fußbreit den Faschisten:innen, Rassisten:innen, Antisemit:innen und Islamisten:innen in diesem Land!

  • Ich finde das immer witzig wenn "Likes" in den sog. Sozialen Netzen für irgendwas herhalten sollen.

    Wenn man es ernst nimmt, müsste eigentlich als disqualifiziert gelten wer in den sog. Sozialen Netzen irgendetwas liked hinter dem er tatsächlich steht.

    Ich hab jedenfalls z.B. einen Facebook-Account bei dem ich alles mögliche Like und Nicht-Like und mit Absicht ohne Sinn, Verstand und Herz: Weil ich es Facebook aus nachvollziehbaren Gründen schwerer machen möchte zu verstehen wer ich bin und weil ich aus meiner Filterbubble raus will.

  • Diese Auslegung ist alles andere als naiv sondern entspricht der linguistischen Bedeutung des Wortes und ebenso der Auslegung des nichtradikalen Teil des Islams. www.deutschlandfun...:article_id=427771



    Irgendwie traurig, dass der Versuch dem Wort seinen ursprünglichen Sinn wiederzugeben damit belohnt wird, dass man selber ins Fadenkreuz der Personengruppen gerät, die eigentlich eine wachsende Radikalität des Islams beklagen.



    Typische bild hetze halt. www.watson.de/unte...dr-reagiert-scharf

    Weitaus kritischer zu sehen ist da natürlich ihre Teilnahme an besagter Demo. Wobei ich persönlich finde, dass sie es glaubhaft schafft sich von Inhalten dieser Demo und auch Antisemitismus zu distanzieren und gleichzeitig für Toleranz einzusstzen, was man von den meisten ex npdlern nun wirklich nicht behaupten kann.



    Ihr damaliges alter war btw 19.

    • @stillill:

      Ihr damaliges alter war btw 19.

      Ach so, dann ist ja sooo lang her.

      Volljährig war sie und sicher ganz schlau und politisch aktiv!

      Wer fordert das Wahlrecht mit 16?

      • @jeggert:

        gute Frage....

    • @stillill:

      Frau El-Hassan ist sehr intelligent, wer ihr glaubt das Sie mit 19 Jahren nicht wusste wo Sie weswegen demonstriert möchte hier relativieren.

    • @stillill:

      Sie sollten vielleicht das was zu Ihrem Link führt nochmal genau und aufmerksam lesen.

      • @Lars B.:

        ?

    • @stillill:

      Für mich klingt es nach einer Schutzbehauptung. Sie hat nämlich an mehreren anti israelischen Demos teilgenommen und auch auf einem Poetry Slam antizionistische Phrasen rausgehen die schon stark am Antisemitismus grenzten.

      Leider ist ihr Twitter Account mittlerweile privat und bevor sie ihn auf privat geschaltet hat, daher kann ich keine Links posten.

      • @Nils Steding:

        Israelkritik und Antisemitismus ist ein schmaler Grat, das heißt aber nicht, dass das eine das andere 100% bedingt.



        Wo sind also die antisemitischen Statements dieser Person? Wenn keine vorhanden sind beruht der Antisemitismusvorwurf alleine auf Behauptungen . Das kann und darf in einem Rechtstaat kein Grund für eine Aussetzung sein. In dubio pro reo!!

        "Frau El-Hassan ist sehr intelligent",



        "Für mich klingt es nach einer Schutzbehauptung"



        "Mit 19 sollte sie wissen, dass..."

        Was sind das bitte für Argumente? Das sind persönliche Eindrücke, die auf Empfindungen und nicht auf Fakten basieren.



        Außerdem sprechen Sie alle einer Person, die Sie nicht kennen, ab ihren Standpunkt ändern zu können, sich weiterzuentwickeln, also aufgeklärt zu sein.

        • @stillill:

          "In dubio pro reo!!"



          Hattest du den Standpunkt auch bei Kachelmann, Kevin Spacey, usw.?

        • @stillill:

          Na klar ist das ein vernünftiges Argument, oder sind Sie der Meinung das Sie mit 19 Jahren nicht in der Lage war sich und die Demonstration zu reflektieren. Ich war mit 19 auf Demos und ich wusste genau worum es da ging. Ach ja, und erklären Sie mir bitte warum Sie fleißig Tweets gelöscht wenn Sie doch nix schlimmes gesagt bzw geschrieben hat? Bestimmt nicht grundlos, oder denken Sie das Sie es grundlos tat?

        • @stillill:

          Fakten sind dass sie die Blaue Moschee besuchte und an einer antisemitischen und islamistischen Demo teilnahm.

    • @stillill:

      So ist es!

    • @stillill:

      Wie kann man ernsthaft behaupten, nicht mitbekommen zu haben, das auf der Demo antisemitische Sprüche gekloppt werden und in Teilen Gewalt ausgeübt wird....



      Gerade mit 19 sollte sie wissen, was da abgeht. Ansonsten empfehle ich, sich das mal anzuschauen und dann nochmal neu kommen.



      Klar ist es etwas her, aber die Gesinnung eindeutig . Wenn es der Karriere schadet, ist es eben eine Jugendsünde.



      Dafür war sie aber viel zu aktiv....

  • Durchsichtige Kampagnen der Bildzeitung (fanatisch pro-Israel) sollte man generell ignorieren.



    Al-Quds ist übrigens lediglich der arabische Name Jerusalems.



    Fazit: Hier soll eine Moderatorin mit Migrationshintergrund von einer alten, weißen Zeitung verhindert werden.

    • @Linksman:

      Genau, weil es ja im deutschen Fernsehen sonst keine Moderatoren und Moderatorinen mit Migrationshintergrund gibt.

      Für sie scheint alt und weiß schlimmer zu sein als islamistischer Antisemitismus?

      Antisemitismus ist immer klar zu benenn und zu verurteilen, egal ob es unsere du..... Biodeutschen Nazis sind oder Deutsche mit Migrationshindergrund.

      Da gibt es keine Abstuffungen und keine Rangliste.

      • @Müller Christian:

        Nunja, der Antisemitismusvorfwurf ist immer eine leichte Art politisch Korrekt gegen Leute vorzugehen, die nicht weiss genug sind. Der von BILD oder beispielsweise den Antideutschen kultivierte Rassismus gegen MigrantInnen wird als Kampf gegen Antisemitismus unangreifbar gemacht.

        Persönlich wiederum fühle ich mich zutiefst dem Kampf gegen Antisemitismus verpflichtet. Gerade deshalb halte ich es für sehr gefährlich Neonazis und MigrantInnen in eine Kiste zu packen - denn auch dies ist eine perfide Art Deutsche Verbrechen und Naziideologie zu relativieren. Ja, "Israelkritik" trägt leider zu oft antisemitische Züge - aber dies mit Nazis auf eine Stufe zu stellen ist eine gefährliche Verharmlosung des Nationalsozialismus, finde ich.

        • @Fiorucci Revival 2:

          Ich verstehe ihr Anliegen, aber auch da muss man sehr aufpassen. Wichtig ist es Antisemitismus zu bekämpfen, unabhängig von wem er ausgeht. Sie haben natürlich Recht, manche benutzen dieses Feigenblatt (Kampf gegen Antisemitismus) um mal "legitim" auf Muslime oder Migranten zu schimpfen.

          Aber wenn man lieber "biodeutsche" Antisemtiten bekämpft und die "islamistischen" Antisemiten relativiert bzw. diese nicht mit den selben Anspruch/Ehrgeiz bekämpft dann ist das nur die andere Seite der Medallie.

          Wenn der eine lieber deutsche Judenhasser bekämpft und der andere lieber die islamistichen Judenhasser, dann geht es diesen Menschen primär eher um die Täter als um die Opfer. Das empfinde ich als extrem Bitter.

          Wir haben aber in Deutschland eine Verantwortung den Juden gegenüber und verdammt nochmal, uns steht es nicht zu die Täter zu "gewichten" die Juden bedrohen. Manche machen das aber, rechts wie links. Das ist das Traurigste von allen.

          • @Müller Christian:

            Ich möchte hier überhaupt nicht über die Gründe spekulieren warum sich jemand darüber empört.

            Der Besuch der Demos und der radikalen Moschee in Hamburg geht einfach überhaupt nicht klar.

            Das sich über Nazis kaum empört wird sehe ich auch nicht. Natürlich gibt es einzelne Menschen die sich gerade jetzt aus rassistischen Gründen empören, nur weil sie nicht "biodeutsch" ist.

            Aber gesellschaftlich wird doch auch Fehlverhalten von rechts stark angeprangert. Seien es die Ausrutscher von Höcke z.B., oder auch der dramatische Terror an Hanau, und vieles mehr. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das in den Medien zu wenig behandelt wurde.

        • @Fiorucci Revival 2:

          Denken Sie es macht für einen Juden einen Unterschied, ob er von einem Nazi verprügelt/beleidigt wird oder von einem Islamisten? Ich denke nicht.

          Und wenn auf der Demo Leute "Sieg Heil!" rufen muss man davon ausgehen, dass selbst ideologisch die Islamisten und die früheren Nazis nicht all zu weit auseinanderliegen.

          • @Nils Steding:

            Ehm, darum ging es mir doch garnicht, vielleicht lesen Sie nochmal was ich geschrieben habe. Es geht mir doch darum, dass ich weder der BILD Zeitung noch den Antideutschen ihren hehren Kampf gegen Antisemitismus abnehme. Ich bin davon überzeugt, dass es hier einfach, ok ich sag's jetzt mal, Rassismus gegen AraberInnen oder Arabischstämmigen geht. Dass eine überwältigende Mehrheit hier Israel kritisch sieht ist doch eine feine Vorlage um verkappten Rassismus ausleben zu können. Nochmal: Ich nehme diesen Leuten BILD, etc... und vielen hier in den Kommentaren nicht ab, dass Ihre Hauptmotivation sich hier zu echauffieren die Empörung über Antisemitismus ist. Zudem finde ich diesen paternalistischen und verallgemeinernden Ton über bzw. ggü. "Juden" hier im Kommentarteil höchst unangenehm. Al Quds Demo ist natürlich antisemitisch und totaler Mist - aber es ist doch hochverdächtig, dass sich weisse deutsche über "Israelkritik" viel mehr echauffieren, als über Nazi - Übergriffe. Sorry, ich bin nicht überzeugt.

    • @Linksman:

      Gretchenfrage: Würden Sie genauso urteilen, wenn es eine rechte Demo gewesen wäre?

  • Sich erst nach der Aufdeckung zu distanzieren, anstatt schon lange Zeit vorher, macht das alles nicht glaubwürdiger.

    • @Gambitus:

      Genauso sieht es aus.



      Die Frage stellt sich, was wäre wenn es Wiebke Müller wäre die mit 16 bei der NPD mitgelaufen wäre.



      Jungendsünde und zweite Chance ?

      • @Gretchen Müller:

        Das ist eine interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt habe.

        Gespannt erwarte ich das Ergebnis dieses aktuellen Falles.

        • @Schwarmgeist:

          Die Ftage brauche Sie sich nicht zu stellen, wer bei einer NPD Demo mitläuft bekommt keine zweite Chance. Und das ist richtig so !

  • Wer bei anderen (beliebt sind da AfD-Aktive) nach NPD-Nähe oder ähnlichem gesucht und das trotz Jugend und lange her als Beweis für was auch immer nimmt, muss diese Diskussion jetzt aushalten. Es wird sich ja zeigen, ob was an den Vorhaltungen dran ist. Die Auslegung des Dschihad ist zumindest naiv. Solche (naive?) Person soll dann unseren Kindern die Welt erklären?

    • @TazTiz:

      an einer Demo teilnehmen und aktiv eine gewisse Art von Politik zu machen/vertreten, sind 2 paar Schuhe.



      Wenn ich nur auf Demos gehe, die 100% meine Meinung vertreten, würde ich auf keine Demo gehen können.



      Diese Demos mögen nicht in Ordnung gewesen sein, aus unserer dt Mehrheitssicht, können aber aus einer migrantischen Sicht ganz anders bewertet werden. Für uns steht der Antisemitismus im Vordergrund für die arabischstämmigen evtl. das was in Palästina geschieht. Einige hier dürften schon mal bei Veranstaltungen gewesen, bei denen erst hinterher dämmerte was für unmögliche Zusammenhänge da bestehen.



      Die Demo mag antiisraelisch motiviert gewesen sein, und die Grenze zum Antisemitismus ist dann oft nicht weit entfernt. Wenn aber hinterher eine Erkenntnis einsetzt, das die Teilnahme evtl doch nicht so gut war, ist das zu akzeptieren.



      Einem Nazi würde ich solch eine Entschudigung nie abnehmen, jemand mit migrantischer Herkunft, aber sehr wohl. Es gibt eben einen Zusammenhang und nicht nur 1 oder 0, ja oder nein, schwarz oder weiß. Gerade mit 19 ist man nicht so abwägend und differenzierend, da geht es öfters um die "maximale" Botschaft, wenn hinterher eine Einordnung und Reflektion einsetzt, ist das aber mindestens gleichwertig zu beurteilen.



      Wenn Entschuldigungen nicht mehr akzeptabel sind, weil Unfehlbarkeit vorausgesetzt wird, sind wir eigentlich schon in einer Gesinnungsprüfung und sehr weit stalinisiert.

      • @nutzer:

        "Wenn Entschuldigungen nicht mehr akzeptabel sind, weil Unfehlbarkeit vorausgesetzt wird, sind wir eigentlich schon in einer Gesinnungsprüfung und sehr weit stalinisiert."



        word!

      • @nutzer:

        Nur das ich das richtig begreife. Sie meinen, dass Nazis, also Menschen, die die Ideologie von Adolf Hitlers NSDAP teilen, keinen Migrationshintergrund haben können. Wieso nicht? Es gab genug Flüchtlinge (Menschen mit Migrationshintergrund) nach 1945, die Hitlers Antisemitismus und Politik geteilt haben. (Ich weiß von mind. Einem in meiner Familie).



        Oder geht es darum, dass Nazis nur weiße Haut haben können? Wobei ich dann fragen würde, was die Hautfarbe damit zu tun hat einige Ideologien zu teilen oder eben nicht.

        • @curiouscat:

          nein das meine ich nicht, Nazis können auch Gianluca heißen und italienische Eltern haben...



          Lesen Sie noch einmal was ich geschrieben habe.

      • @nutzer:

        "Einem Nazi würde ich solch eine Entschudigung nie abnehmen, jemand mit migrantischer Herkunft, aber sehr wohl."

        Merkel Sie eigentlich wie heuchlerisch das ist?

        Übrigens reden wir hier nicht von einer Demo, sondern von mehreren an der die Dame teilgenommen hat. Und auf mindestens einem Poetry Slam hat sie auch selber aktiv anti Israelische Aussagen gemacht.

        Für mich wurde hier ganz klar eine Grenze überschritten. Immerhin reden wir von einem öffentlich rechtlichen Sender der einen Bildungsauftrag hat. Dort sollten nicht Menschen mit so einer Vergangenheit eingestellt werden. Weder Nazis, noch Islamisten.

        • @Nils Steding:

          "Merkel Sie eigentlich wie heuchlerisch das ist?"



          Erklären Sie das einmal bitte?

          • @nutzer:

            "Merken" sollte dort stehen.

            Eine Person die eine Demo mit Rechtsradikalen besucht hat kann das natürlich genau so bereuen wie eine Person die eine Demo mit Islamisten besucht hat.

            Die Frage ist wie glaubwürdig man sich davon distanziert.

            Und eine knappe Aussage, dass der Besuch der Demo ein Fehler war hört sich für mich nicht glaubwürdig an.

            Wie gesagt: Die Frau hat weitere problematische Demos besucht, eine problematische Moschee besucht und auf Poetry Slams israelfeindliche Aussagen getroffen.



            Davon hat man von ihr nichts gehört.



            Im Gegenteil sie hat Ihren Twitter Account auf privat geschaltet und auf instagram Beiträge gelöscht.

            Das sieht für mich nach Vertuschungs-, statt Aufklärungsmaßnahmen aus.

        • @Nils Steding:

          nun diese Frau wird weder Nazi noch Islamistin sein. Antiisrael ist nicht immer antisemitisch. Aber das driftet schon wieder in eine Gesinnungsdiskussion ab.

          • @nutzer:

            Zumindest ist eine anti israelische Haltung ein Extremismus und eine Haltung die nichts im Öffentlich-Rechtlichen zu suchen haben sollte.

            Man kann die Politik und die Regierung von Israel kritisieren. Aber die Existenzberechtigung von Israel sollte außer Frage stehen.

    • @TazTiz:

      Antwort s.o. ;)

    • @TazTiz:

      Antwort s.o. ;)