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„Volt“ bei der EuropawahlWenn Expatschnösel politisch werden

Es ist seltsam, dass plötzlich alle „Volt“ für eine wählbare Partei halten. Nichts könnte falscher sein, als diese Populisten zu unterstützen.

In einer seltsamen Neunziger-Jahre-Jungvonmatthaftigkeit mit flotten Werberzoten auftrumpfen Foto: Sascha Steinach/imago

Z um Glück heißt diese Rubrik „starke Gefühle“ und nicht „schlaue Gedanken“, denn dieser Text wird sich vollkommen haltlos, oberflächlich, übertrieben, ungerecht und gemein an dieser Partei mit dem lächerlichen Automodellnamen „Volt“ abarbeiten, die bei den Europawahlen 2,6 Prozent der Stimmen bekommen hat und künftig drei Sitze im Europäischen Parlament haben wird. Vor allem geht es aber um die Frage, warum mir diese Partei so grundunsympathisch ist.

Klar – es gibt schlimmere, aber in dieser Beurteilung sind sich die vernünftigen Menschen ja auch weitestgehend einig.

Gegen „Volt“ allerdings scheint niemand so wirklich was zu haben.

Warum auch?

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Nette junge Menschen sind das doch, die sich für „Europa“ einsetzen, dabei irgendwie auch „grün“ und „sozialliberal“ daherkommen und niemandem ernsthaft was Böses wollen. Und anscheinend können sie die sogenannten Jungwähler begeistern und gelten manchem bereits als das Bollwerk gegen die AfD im Wählerspektrum der 16- bis 24-Jährigen, von denen 9 Prozent „Volt“ gewählt haben.

Und es klingt ja auch alles ganz okay, was die Partei so fordert: ein vereintes Europa mit föderaler Demokratie, Umstieg auf Ökoenergie bis 2035 und bis 2040 soll die gesamte europäische Wirtschaft komplett klimaneutral sein.

Sie will außerdem die Seenotrettung legalisieren und einen Rechtsrahmen für Klima-Geflüchtete schaffen.

All diese Dinge gelten dem einen oder anderen politischen Beobachter als Beweis dafür, dass es sich bei „Volt“ um eine linke Partei handelt, aber meine Beobachtung ist das nicht.

Ich glaube, es handelt sich bei „Volt“ um eine Expats-Schnösel-Partei, die vor allem deshalb so für „Europa“ ist, damit man an den Ländergrenzen nicht mehr seinen Ausweis zeigen muss, sondern mit Papas Tesla durchbrausen kann, um pünktlich zur Semesterauftakt-Party nach Aix-en-Provence zu kommen.

Ja, ja, ich weiß – man darf nicht nur von den Namen der Vorstandsmitglieder ausgehen oder davon, was der eine oder andere im Leben vor dem politischen Engagement so getrieben hat. Aber ich hätte große Bauchscherzen, einen Mann zu wählen, der mit vollem Namen Damian Hieronymus Johannes Freiherr von Boeselager heißt und für die Unternehmensberatung McKinsey gearbeitet hat.

Und dann waren da noch diese Plakate, mit denen die Partei auf sich aufmerksam gemacht hat und die in einer seltsamen Neunziger-Jahre-Jungvonmatthaftigkeit mit flotten Werberzoten auftrumpften wie „Sei kein Arschloch“ oder „Für mehr Eis“ oder – Obacht! Revolutionssimulation! – „Power to the People“, einem Slogan also, der überhaupt nichts mit Europa, dafür aber sehr viel mit den USA zu tun hat, denn dort kam diese Forderung in den sechziger Jahren auf, skandiert von jungen Menschen, die gegen die Unterdrückung durch die Generation der Alten protestierten und gegen den Vietnamkrieg.

Man lehnt sich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass „Volt“ eventuell nicht so ganz in dieser Tradition steht.

Abgesehen davon wirken ihr Profil und ihre Forderungen wie ein Best-of aus den Profilen und Forderungen von Grünen, SPD und FDP, nur eben ohne dieses nervige Regierenmüssen und Kompromissefinden. Und so ist es auch kein Wunder, dass sie, wenn Jung- oder Erstwähler die Verdummungsmaschine Wahl-O-Mat ausfüllen, zuverlässig auf den vorderen Plätzen landet, denn das, was „Volt“ will, wollen doch eigentlich alle.

Und vielleicht ist es genau das, was mich so stört und wütend macht: dass es eine durch und durch populistische Partei ist, die mithilfe von Werbung aus der Mottenkiste aber so tut, als sei sie progressiv oder neu oder anders oder links.

„Volt“ ist ein Politik-Start-up von reichen Schnösel-Kids, die versuchen, die Leere in ihren Herzen mit Sinn und Inhalt zu füllen. Ist aber auch nur so ein Gefühl.

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78 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Danke für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Die Familie Boeselager hat wie solche Familien eine vielfältige Geschichte unteranderem Wiederstand gegen Hitler, was dieser Versuch damit einen Menschen zu diffamieren fällt auf den Schreiber zurück. Der Artikel präsentiert das Gefühl des Autors frei von Fakten, falls es jemanden interessiert, aber ich wünsche mir einen Text über Volt von einen taz-Journalisten.

  • Wenn ich Volt höre denke ich an die Spannung im physikalischen Sinne!



    Volt eine Automarke??

  • Watt will Volt?

    Für kurzfristige Spannung sorgen, wie ein Horrorfilm, der zum Vergnügen folgenloses Schaudern bietet?

    Da sind mir die Watt lieber, denn die würden etwas leisten, wenn es sie nur gäbe.

    Spaß beiseite:

    Volt steht m.E. für das Ziel, die elitäre Wahloligarchie von den Fesseln der Nationalstaaten zu befreien und auf ein europäisches Niveau zu heben. Darüber hinaus bieten sie nur ein eine bunte Wundertüte von sich progressiv gebenden Wahlversprechen.

  • Also Studienabbrecher sind mir auch sympathischer als McKinsey-Streber. Manchmal kriegt man dann aber einen Kühnert - oder gar einen Bardella.

    Zur Frage, ob man Menschen nach ihren Vornamen beurteilen soll: Da muss ich mal die Berliner CDU fragen, wie die das finden.

  • @Matthias_Kalle: Anke Domscheid-Berg von den Linken war auch mal bei McKinsey und hat als Lobbyistin für Microsoft gearbeitet und einen Doppelnamen hat sie vorzuweisen, das ist zwar nicht adelig, aber auch mehr als Prekariat. Trotzdem ist sie, soweit ich das beurteilen kann, durchaus eine anerkannte Fachpolitikerin. Bisschen viel Meinung in dem Artikel. Wenn die etablierten Parteien versagen, braucht es neue politische Kräfte und es dauert nun mal ne Weile, bis sich so eine Partei gefunden hat. "Nichts könnte falscher sein, als diese Populisten zu unterstützen." - Hm, da würde mir aber so einiges einfallen, was falscher sein könnte. Bisschen weniger Gefühl und mehr Substanz wäre hilfreich. Meinen und fühlen kann ich auch ohne die Reste von Journalismus in DE ... es wäre gerade die Aufgabe von Journalisten, mal substanziell über VOLT und Co. zu schreiben. VOLT Ist übrigens vor allem erst mal die Maßeinheit für Spannung. Da gibts schlimmere Parteinamen. Sowas wie Bibeltreue Christen zum Beispiel. (Da stellen sich deutlich mehr Fragen, sowas wie: Altes oder neues Testament?)

    • @Lee Ma:

      "Da gibts schlimmere Parteinamen. Sowas wie Bibeltreue Christen zum Beispiel."

      Diese Aussage verträgt auch etwas Änderung an der Substanz - die firmieren nämlich seit einiger Zeit unter "Bündnis C" 😎. Und waren auch vorher nicht unbedingt die schlimmste Entgleisung auf den Stimmzettelvordrucken.

    • @Lee Ma:

      Ja, und wenn sie eine Machtoption wittern, geht es Ihnen wie den Grünen: Sie greifen zu und vergessen ihre Grundsätze im Kompromissumpf.Damit erreichen sie in der nichts für das Klima, sondern werden, wie in Berlin Land, in die Opposition geschickt (wo sie auch hingehören, denn es gibt für echten Klimaschutz im Kapitalsmus keine Mehrheit)

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Vllt. wurde aus Bösel-Äitscher Schnösel-Äitscher.

  • Was soll denn dieses Gedisse?



    Genau wie ein Parteiblatt.

  • 》Aber ich hätte große Bauchscherzen, einen Mann zu wählen, der mit vollem Namen Damian Hieronymus Johannes Freiherr von Boeselager heißt und für die Unternehmensberatung McKinsey gearbeitet hat. [...] „Power to the People“, einem Slogan also, der überhaupt nichts mit Europa, dafür aber sehr viel mit den USA zu tun hat, denn dort kam diese Forderung in den sechziger Jahren auf, skandiert von jungen Menschen, die gegen die Unterdrückung durch die Generation der Alten protestierten und gegen den Vietnamkrieg.

    Man lehnt sich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass „Volt“ eventuell nicht so ganz in dieser Tradition steht.《

    Was wäre denn mit jewandem, der mit vollem Namen Philipp Leopold Michael Hubertus Antonius Maria Freiherr von Boeselager hieß? Berufsoffizier derWehrmachtundReserveoffizierderBundeswehr war?

    Auch Bauchschmerzen, wg. Tradition?

    Sehen Sie mal nach, hier: de.m.wikipedia.org...err_von_Boeselager

    Und stellen Sie fest, dass der, Namen hin oder her, immerhin 1944 versucht hat, Hitler umzubringen...

  • ...wenn schon die Schickeria ihren Porsche gegen 'nen 2CV eintauscht...



    Sang Konstantin Wecker in den Achzigern, heute sind die Grünen in der Regierung.

  • Ich finde es gut, dass es bei Europawahlen keine Fünfprozenthürde gibt.

    Da kann man experimentieren.

    Warum ist bei so vielen die Bereitschaft dazu so groß? Weil die Ratlosigkeit über das politische Angebot so groß geworden ist.

    Die Spitzenkandidatin ist Sekundarschullehrerin in Hamburg - kenne sie jetzt nicht persönlich, klingt aber erstmal nicht nach Schnöselin.

    Eine Volt-Plakateaufhängerin, die uns im Nachtbus half, als unsere Koffer hin und herflogen, auch nicht (das Hin und Herfliegen war mein Fehler, zugegeben).

    Ich habe Volt nicht gewählt, aber ich verstehe vollkommen, dass viele auf der Suche nach einem anderen Angebot sind.

  • Ich verstehe dass der Autor polemisieren wollte, aber das erscheint mir ein wie ein Schlag unter die Gürtellinie.

    Vor allem stört mich dieser implizite Essentialismus.

    à la: "Der/die darf keine progressive Politik machen, der/die stammt aus einer Adelsfamilie/fährt Tesla/hat BWL studiert/kann "das Kapital" nicht auswendig rezitieren" etc. pp.

    Diesen Elitismus von vermeintlich unten (denn auch die meisten Genossen/Genossinnen am linken Rand kommen nicht wirklich aus der "Arbeiterschicht") empfinde ich als befremdlich.

    Gerade in Zeiten, in die grössten Länder Europas krass nach rechts abdriften, das Infrage stellen fundamentalster Rechte salonfähig wird, wäre es doch vernünftig sich über sämtliche Verbündete gegen den reaktionären Rechtsextremismus zu freuen, oder nicht?

  • "Politik-Start-up von reichen Schnösel-Kids" ... ich lach mich scheckich.



    Übrigens war Friedrich Engels erfolgreicher Unternehmer in der Textilindustrie. Ohne seine Unterstützung hätte Karl Marx nicht lange den Kapitalismus analysieren können. Und Engels schaffte die Grundlage für Marx' spätere Arbeit.



    Schon krass, was reiche Schnösel alles auf die Beine stellen können. Würde man doch garnbicht denken, oder? Es sei denn, man sieht die Wlt nur schwarz-weiß...

    • @hechtmaus:

      ""Politik-Start-up von reichen Schnösel-Kids" "

      da musste ich doch an Luisa Neubauer, Carla Reemtsma und Greta Thunberg denken. Deren Eltern stammen ja auch nicht geade aus der Arbeiterklasse,

    • @hechtmaus:

      Alles richtig die haben aber nirgendwo "sei kein Arschloch plakatiert" .... Sonst würden wir wohl heute nicht mehr von ihnen sprechen.

      Also diese gewollt witzigen Plakate kann ich überhaupt nicht ernst nehmen, die Urheber*innen folglich auch nicht...

  • Ich hätte den Beitrag ignoriert oder lustig gefunden, wenn ich nicht eine Person bei Volt aus der Schulzeit gekannt hätte die genau diesen Schnösel-Hintergrund hatte. Das hat mich durchaus auch vorsichtig werden lassen. (Auch wenn ich hoffe, dass dieser Mensch reifer geworden ist und ein bisschen mehr von der Welt gesehen hat.)

    Ich denke, dass da vor allem das Marketing gestimmt hat. Wenn über alle anderen schlecht berichtet wird und sie irgendwie dieselbe Sprache sprechen und nirgendwo anecken, dann muss das doch gut sein. Ich habe auch gelesen, dass sie in queeren Kreisen empfohlen wurden, auch wenn ich sie auf der Ebene gar nicht wahrgenommen habe.

    Das Problem das Kleinparteien irgendwie haben ist dass die Mitgliederzahlen so klein sind dass jede Beitrittswelle das Kerngeschäft umdrehen könnte. Dennoch halte ich es für eine gute Entwicklung, dass es Zusammenschlüsse gibt die Themen aus anderen Perspektiven angehen möchten. Was sich daraus entwickelt und wie sie Verantwortung verkraften zeigt sich immer hinterher, wie auch bei allen anderen in der Politik. Versprechen und Wollen ist das eine, Machen und Diskurs das andere.

  • Name und Beruf scheinen auszureichen,



    um bei Politiker mit Wettbewerbsideen das passive Wahlrecht quasi in Frage zu stellen. So geht Demokratie jedenfalls



    nicht.

  • Wie sagte schon das Kämguruh kurz vor der Wahl: Wählt die DKÜ, Das Kleinere Übel. Welches das kleinere Übel ist, muss jeder selbst entscheiden. Es kamem dann noch einpaar Tips, woran man Politiker des kleinern Übels erkennt



    Jemand anderes bei der Demo in Leipzig sagte: "Wählt keine Partei mit nur 3 Buchstaben.". Naja, da wären dann aber auch ein paar große Übels dabei.



    Volt ist für mich aber definitv eine DKÜ-Partei. Alles recht machen kann sowiso keiner.

  • Ich habe verstanden:



    1. VOLT will eine europäische Partei werden, keine nationale.



    2. VOLT will ein demokratischeres Europa, wo die Dinge nicht unter den Regierungseliten entschieden werden, sondern von den Abgeordneten in der Kommission. Und das finde ich gut.

  • Schreibt Julian Reichelt jetzt unter Pseudonym Gastbeiträge für die TAZ...?

    • @Gerald Stolten:

      Den Gedanken hatte ich auch.

  • Der Wahlzettel war an die 30 Positionen lang. Und da sollen die Parteien auf "markige Sprüche" verzichten ?



    Da muss jeder Laden, der nicht zu den gesetzten Gründungsparteien der EU gehört sich auf alle kreative Weise bemerkbar machen.



    Wenn Sprüche nicht "erlaubt" sind, bleibt nur der Flitzerinnen-Auftritt in der Bundesliga. Schweigend, natürlich. Europameisterschaftseröffnungsspiel wär ja zu spät gewesen...

  • Ich verstehe ich das Statement in der Kolumne, er hätte Probleme damit, Ex-Unternehmensberat-Ende zu wählen, so dass Parteien mit solchen Kandidaten gar nicht gewählt werden sollten.



    Puuuh, was bleibt dann noch. CDU (Blackrock) weg, CSU weg, die SPD eigentlich auch - auch wenn Scholz sich an seine "Unternehmensberatungen" gar nicht erinnert... Für die FDP ist gefühlt die Vita-Position "Unternehmensberatung" Vorraussetzung für eine Mitgliedschaft....



    Gut, die AfD ist ein Unternehmen, das Beratung braucht, wie man russische Spenden so verbucht, dass es nicht auffällt....



    Ich will nicht den ganzen Wahlzettel durchgehen, aber viel Nennenswertes bleibt dann nicht...

  • >„ wirken ihr Profil und ihre Forderungen wie ein Best-of aus den Profilen und Forderungen von Grünen, SPD und FDP“

    Ein Best-of kann doch nur gut sein. Die wären koalitionsfähig. Es bräuchte keine Brandmauer.

  • Hm.

    Einerseits... was dran. Andererseits klingt der Artikel wie ein Ressentimentkonzentrat. Ein wenig wie jene Partei, deren Name ich nicht erwähnen will.

    Was ich Volt zugute halte (und weshalb sie bei mir in der engeren Auswahl waren! ist, dass sie sich gerade trauen zu sagen, dass Klima ein Thema ist.

    Die meisten anderen (inklusive der Grünen, verdammt noch mal!) trauen sich nicht einmal das.

    Nur noch die Linkspartei.

  • Colombe Cahen-Salvador möchte übrigens UN Generalsekretärin werden



    www.colombecahensalvador.com/



    Andrea Venzon



    www.andreavenzon.com/



    Damian Boeselager



    de.wikipedia.org/wiki/Damian_Boeselager



    Paneuropäer, so wie es im Parteiprogramm steht und wie schon SONICPRISMA schrieb:



    BTW: der Name, die Herkunft, der Ex-Arbeitgeber, das sind keine Argumente, sondern nur Vorurteile.

  • Ja sowas. Da haben 3% der Wähler eine Partei gewählt, die mehr verspricht als sie halten kann und die sich mit markigen Slogans als Wahlalternative anbietet. 3% die sie vermutlich aus dem Lager der Ampel Wählerschaft stiebizt haben. Von Grünen, die ihre sozialen Wurzeln komplett über Board geworfen haben und handwerklich minderbegabt eine Politik für die "Hafermilchblase" machen. Von Sozen, die bis auf eine kurze Amtszeit seit rund 20 Jahren in der Regierung sitzen und mit ihrer aalglatten Profillosigkeit sowohl Merkels Reformstau als auch das Ampel-Chaos mitverwalten. Von Liberalen, die den Sozialstaat verachten und deren Freiheitsbegriff sich auf die oberen 5% beschränkt. Und vielleicht auch noch von visionslosen Linken, die sich seit Jahren fast ausschließich mit ihren parteiinternen Differenzen beschäftigen und mittlerweile auf ein Rudiment zerlegt haben.



    24% halten die AfD und BSW für "wählbare Parteien". Dazu noch 30 die Merz CDU. Und da stürzt man sich ernsthaft lieber auf den "Europa-Populismus" einer 3% Kleinstpartei, als mal mit dem politischen Scherbenhaufen der vermeintlich "Wählbaren" aufzuräumen?



    Ließt sich wie die Kerze auf der Ratlosigkeitstorte.

    • @Deep South:

      Die Grünen, die AfD, die FDP..



      Die Islamisten, die Palästinenser, die Isrealis..



      Es sind alles Menschen. Nicht pauschal be und verurteilen bitte.



      Man kann auch selbst mitmachen und nicht nur zu Wahlen gehen. Manche machen nicht mal das. Aber meckern geht immer!

  • Schon richtig, dass Volt ein Mittelschichtsprojekt ist (wie die EU überhaupt). Aber das sind alle politischen Projekte. Die Unterschicht interessiert sich nicht für Politik, oder nur so weit, um festzustellen, dass es keine Politiker gibt, die mit ihnen ein Bier trinken würden. Deshalb wählen sie nicht, oder AfD, weil die den weniger elitären Sound drauf haben, denn sie sind ja traditionelle Mittelschicht und nicht akademisierte Mittelschicht. Außerdem hat die Unterschicht auch in unserem Sozialstaat genug damit zu tun, sich über Wasser zu halten. Gibt es eine Lösung für das Problem? Ich fürchte nein. In einer einigermaßen sozial mobilen Gesellschaft, ist gesellschaftlicher Aufstieg allemal attraktiver als Volkstribun zu spielen.



    Wir erinnern uns: der enorm erfolgreiche Volkstribun Clodius Pulcher musste sich erst von einem Proletarius adoptieren lassen, um Volkstribun werden zu können. Proletarii mit seinen Fähigkeiten gab es nicht. Hat damals schon kein gutes Ende genommen.

    • @Kurt Kraus:

      Die EU ein Mittelschichtprojekt? Guter Witz. Oder meinen Sie vielleicht die Privatjet-fliegende Mittelschicht?

  • wenn jetzt alles als populistisch abgestempelt wird, was nicht eine etablierte Partei ist, stecken wir fest. ich finde, dass eher noch mehr Parteien mit verschiedenen Scbwerpunkten das Meinungsspektrum einer pluralistischen Gesellschaft abbilden als lebenslange Stammwähler einer Partei. Eine Herausfirderung für Entscheidungen, die wir annehmen sollten.

  • Was für eine coole Formatidee „Starke Gefühle“ – emotionale Orientierung wünschen wir uns in diesen Zeiten.



    Nur – gerne auch eine Spur evidenzbasiert. Denn sonst werden aus Real Feelings gerne schnell Fake News. Gerne mal nachlesen und informieren – und dann nochmal nachfühlen. Danke! damianboeselager.o...ility-Report-5.pdf

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)
    • @95820 (Profil gelöscht):

      Passt doch: Das Wappen hat sehr viel blau und sehr viel Gelb - das verspricht EU-Fahnentreue oder wahlweise Ukraine-Unterstützung.



      Die Schaufeln müsste man vielleicht durch Bohrer ersetzen (den EU bedeutet dicke Bretter zu bohren), weil sonst "die anderen" Angst bekommen Boeselager wollte sie (politisch) begraben....



      Und besser der alte Westfälische Landadel macht in "Mittelstandprojekt" als in "Unterschichten-Flötenspieler" wie jener Prinz Reiß.



      Und was der Begriff "Mittelschicht" ist schließlich dehnbar, wie wir aus dem Sauerland erfahren...

  • Erinnert sehr an die Piraten. Ursache ist eine große Unzufriedenheit mit Grünen und SPD, die jeden Kompromiss seit Jahren als Erfolg verkaufen, obwohl sie gefühlt komplett abgezockt werden.



    Da so viele behaupten, links/sozial, progressiv oder liberal zu sein, sind die Begriffe inzwischen auch komplett ausgehöhlt und bedeuten nichts mehr.



    Es gibt eine Marktlücke, ja, nämlich bei sozialliberaler Politik, die aber niemand ansatzweise auszufüllen bereit ist. Sie wäre liberal, indem sie auf Gleichwertigkeit aller Menschen besteht und ihnen traut, links oder sozial, indem sie starke Schultern viel tragen lässt und die öffentliche Daseinsvorsorge stabil finanziert, und progressiv, indem sie die verschiedenen gesellschaftlichen Subsysteme ihre jeweiligen Jobs erledigen lässt, und z.B. Wissenschaft oder Politik vor Einflussnahme durch die Wirtschaft schützt, statt immer nur umgekehrt die Industrie zu subventionieren und dafür gegen Arbeitssuchende zu hetzen und die Infrastruktur verrotten zu lassen.

  • VOLT sind die Realos der Grünen, die von den Fundis verdrängt würden.



    Ersetzen wir das Wort Tesla durch Lastenfahrrad, dann wäre es ein grüner Glaubenssatz.



    Übrigens ein Großteil der FfF und LG Ikonen sind Multimillionär, wo ist da der Unterschied zu VOLT?

  • "„Volt“ ist ein Politik-Start-up von reichen Schnösel-Kids, die versuchen, die Leere in ihren Herzen mit Sinn und Inhalt zu füllen. Ist aber auch nur so ein Gefühl."



    Gilt das dann auch für Carla Reemtsma, Luisa Neubauer und Carla Hinrichs? Die sind ja auch allesamt Sprösslinge aus Multimultimillionärsfamilien... 🤷‍♂️



    Urlaubsfotos aus aller Herren Länder haben (oder hatten) die teilweise auch in den Zeitleisten ihrer Social Media Profile stehen (das Internet vergisst halt nie, löschen hilft da nicht...)



    Oder sind die als reinen Herzens zu bewerten, weil sie auf Seiten der 'richtigen' Organisationen kämpfen?

  • Ja es stimmt dass das Programm wie ein Best-of aus den Profilen und Forderungen von Grünen, SPD und FDP wirkt. Das ist genau der Punkt: wenn Grüne, SPD und FDP es schaffen würden, zusammenzuarbeiten, und sich nicht im Klein-Klein der Kompromissfindung, Klientelbedienung und Profilschärfung gegenseitig fertigmachen würden, wenn sie eine positive, für alle tragfähige Zukunftsperspektive aufzeigen könnten, dann wäre Volt komplett überflüssig. Ist aber nicht so. BTW: der Name, die Herkunft, der Ex-Arbeitgeber, das sind keine Argumente, sondern nur Vorurteile.

    • @sonicprisma:

      Die FDP hat nur wenig Interesse am Erfolg der Ampel. Es soll gerade so reichen, daß der Koalition nicht durch eine Vertrauensfrage der Strom zum Blinklichtern abgeschaltet wird. Und man ohne Verhandlungsmacht rüber machen muss zum Merz. Wäre die 3lichternde Politik erfolgreich, böte sich keine Wechselchance zu Schwarzgeld, weils nicht reichen würde. Und dann hieße es wieder schwarz-was anderes, und die FDP wäre bei Neuwahlen raus.



      Also wird mehr oder weniger offen sabotiert.

  • Man darf Volt natürlich doof finden, klar. Und ja, sie beleihen andere Parteien bei ihrer Themenwahl - aber welche Partei erfindet denn bitte das Rad neu? Was ich allerdings völlig daneben finde, ist, wenn jemand in der taz schreiben darf, der seine Hausaufgaben nicht macht. Wir machen Begriffe unbrauchbar, wenn wir sie falsch einsetzen. Volt ist ja gerade NICHT populistisch. Um die Bundeszentrale für politische Bildung mal zu zitieren: Als Populismus bezeichnet man eine politische Grundhaltung, die in radikaler Opposition zu den herrschenden politischen und gesellschaftlichen Eliten steht und für sich selbst reklamiert, den „wahren“ Volkswillen zu erkennen und zu vertreten.



    Also ist die These, Volt sei populistisch, ein ausgemachter Blödsinn. Gerade Meinung brauch ein seriöses Fundament - sonst wird sie zu Gelaber.

  • Unlängst hatten Erstwähler ja noch in unerwartet hoher Zahl bei der FDP das Kreuz gemacht und ohnehin sind nicht alle Jungen rot-rot-grün. Gerade bei der Jugend soll neben Klimabewusstsein auch der Wille zum Konsum sehr ausgeprägt sein. Mal sehen wie diese Gefühlswelten künftig in Einklang gebracht werden können

  • ich hab zunehmend den Eindruck, dass alles als populistisch abzulehnen ist, was nicht etabliert ist, besonders in Bezug auf politische Parteien. Warum nicht flexibel sein und alle möglichen Kombinationen anbieten? In einer pluralistischen Gesellschaft sollte es meiner Meinung nach eher noch mehr Parteien mit verschiedenen Schwerpunkten geben. Eine Partei mit lebenslangen Stammwählern find ich nicht mehr zeitgemäß. Ist allerdings eine Hersusforderung für Entscheidungen, Veränderungen sind schwer, aber nicht unmöglich.

  • Ich hab sie gewählt. Warum auch nicht?

  • Die Forderungen sind zu gut, deshalb mag ich die nicht?



    Junge Menschen engagieren sich politisch und in einer Partei um ihrem Leben mehr Sinn zu verleihen?



    Die Kritik scheint mir reichlich verquer und wenn von "Schnösel" und "leerem Herzen" die Rede ist, dann reichlich spekulativ und mindestens ebenso populistisch, wie der Wahlkampf von Volt!



    Ein überflüssiger Kommentar.

  • "...ich hätte große Bauchscherzen, einen Mann zu wählen, der mit vollem Namen Damian Hieronymus Johannes Freiherr von Boeselager heißt und für die Unternehmensberatung McKinsey gearbeitet hat."



    Nur gut, dass wir ausschließlich an Sachargumenten abarbeiten.



    Schade, ich hatte gehofft, wenigstens ein paar Informationen zu erlangen.

  • Ein bisschen Populismus ist schon o.k..



    Die Slogans ähnelten in ihrer Witzigkeit denen der Partei.



    Was im Europaparlament gut sein kann, die Kleinstparteien haben ja Sitze und die Möglichkeiten Teil einer sichtbaren Fraktion zu werden , würde für die Bundestagswahl zum Problem:



    Wenn 20% solche Pateien wählen, die unter 5% bleiben,



    sind die Stimmen für Parlaments Debatten und mögliche Koalitionen verloren.



    Was derzeit allerdings politisch ansteht, ist der Widerstand gegen Rechts. Da helfen verlorene Stimmen Nichts!

    Im Übrigen: der Name "von Boeselager" wird für mich, aufgrund von Philipp Freiherr von Boeselager, einer der Verschwörer um das Hitler Attentat , immer einen guten Klang behalten.

    • @Philippo1000:

      "einen guten Klang behalten..."?



      Diese Verschwörer haben erst brav 4 Jahre lang für den Tyrannen Krieg geführt und als klar wurde daß das Ende nicht karrierefördernd sein würde, an ihrer einzig sinnvollen militärischen Aufgabe Tyrannenmord kläglich versagt.

  • Weckt mich bitte wenn hier ein Text zu Volt kommt, der Argumente enthält.

  • Was kein ein Mensch den für seinen Namen?

    Den haben seine Eltern ausgesucht.

    Schon recht befremdlicher Artikel.

    Viele Vorurteile, kaum Inhalte.

  • Populisten? So wie "Reichtum für alle!", "Unverteilen jetzt!"?

  • Der Autor hat also ein schlechtes Bauchgefühl. Auch ja. Und regiert haben sie auch noch nicht.

    Echt schlagende Argumente gegen eine Partei 😉

  • Danke! Keiner braucht noch eine neoliberale Partei die so tut als wäre sie links. Wir brauchen eine vereinte echte Linke!

    • @Matthias Schindler:

      Wer ist wir?

    • @Matthias Schindler:

      Tja - woher nehmen und nicht stehlen …

  • So ganz nebenbei propagiert Volt auch Atomkraft, was aber vielen, die die Partei wählen,, nicht bewusst ist.

    • @Bartl:

      Verbreiten Sie hier bitte keine Fake News !



      Aus dem Volt-Grundsatzprogramm:



      "...Der für Deutschland beschlossene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie (Atomausstieg) hat wie geplantzuerfolgen. VoltsgegenwärtigerFokusliegtvollundganzaufdemAusbauvonerneuerbaren Energien, um die Klimaziele zu erreichen. Sub-Kritische Kerntechnik, die nicht das Problem der Endlagerung besitzt und auch nicht dem Risiko einer unkontrollierten Kontamination im Falle äußerer Ereignisse unterliegt, steht Volt dennoch offen und ideologiefrei gegenüber. Wir unterstützen die ForschungindiesemBereich,allerdingsdürfendieFördermittelzurErforschungentsprechenderTechnologien die Technologieentwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien nicht hemmen...."

  • Mir sind sie hauptsächlich dadurch positiv aufgefallen, dass sie überhaupt mal Plakate aufgehängt haben. Die Plakate der anderen Parteien kamen reichlich spät, was einfach den Eindruck hinterlässt, dass die Europawahl denen nicht so wichtig war.

    Was auf den Plakaten stand... Naja... aber ich bin ihnen dankbar, dass sie wenigstens auf die Wahl aufmerksam gemacht haben.

    Was der Autor gegen den Wahlomat hat, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Es steht doch jeder Partei frei sinnvolle Forderungen aufzustellen. Dass die dann nicht 1:1 umsetzbar sind, wenn man mit anderen Parteien Kompromisse finden muss, sollte doch jedem klar sein.

    • @fifaltra:

      Die Plakate ohne Gesichter und mit lustigen Sprüchen nerven wenigstens nicht so krass.

  • Ich teile durchaus die Perspektive des Autors.

    Ich habe nur nicht verstanden, wo die Partei sich als links darstellt.

    Was sie an linkskompatiblen Positionen drin hat, sind die heutigen moralischen Must-Haves der aufgeklärten Oberschicht.

    Eine Projektion linksliberaler Journalisten, die sich wünschen, dass es nicht noch eine rechte Partei gibt und dass an der Jugend doch bitte zum Teil wenigstens rechte Ideen abperlen?

  • Wie schon die Piraten bekommt jeder auch nur einigermaßen vernünftige Versuch die sperrangel weit offene Marktlücke für eine alternative Partei zu füllen einen Anfängerrabatt. Alles ist besser als die alternativlosen Alten.

  • Entschuldigung, aber was hat dieser Artikel bitteschön mit Journalismus zu tun? Irgendwelche Recherchen zu Fakten und Hintergründen? Fehlanzeige. Stattdessen Gefühle und Anschuldigungen. Der Name eines der Gründer ist zu lang. Aha. Und er hat früher einmal bei McKinsey gearbeitet. Ist das alles? Sorry, aber von gutem Journalismus erwarte ich ein kleines bisschen mehr.

    • @Andreas Klein:

      Eine Kolumne ist nun mal Meinungsjournalismus... Hier wäre Glosse vielleicht passender gewesen, aber der Autor hängt die Latte mit den ersten Sätzen ja gleich entsprechend tief.

    • @Andreas Klein:

      Es ist die Kolumne „starke Gefühle“, und der Text sagt im ersten Absatz schon, was zu erwarten ist.

      Dann anderes zu erwarten, ist irgendwie seltsam.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Na ja, aber in diesem Beitrag finde ich statt starker Gefühle doch eher "starke Vorurteile" gegen eine bestimmte Gruppe, die der Autor und einige Mitforisten nicht mögen.

        Solche Glossen kann man schreiben, sie zeigen in meinen Augen aber eher, daß es auch auch auf der linken Seite des politischen Spektrums Menschen gibt, deren Denkweise man "spießig" nennen würde, wenn es aus dem rechten Lager käme.

  • wenn sie der fdp ein paar stimmen ziehen, solls mir recht sein. aber die fdp bekommt ja eh schon fast keine stimmen mehr und die vermutlich inzwischen auch nur noch von durchgeknallten hayek-anhängern, die den rechtstaat nur als instrument der durchsetzung von neoliberaler marktwirtschaft und privaten eigentumsrechten mit verstehen und dafür zur not auch ganz pragmatisch einen pinochet oder einen milei unterstützen...

    • @Pflasterstrand:

      Und von in Mittelstandsvereinigungen organisierten "Familien"-Unternehmern, die entweder keinen ökonomischen Sachverstand im Unternehmen haben und deswegen eiskalt gegen die eigenen Interessen lobbyieren, oder deren Geschäftsmodell tatsächlich derart exklusiv auf billige Löhne und Export ausgerichtet ist, dass schon der Gedanke an eine nachfrageorientierte Politik ihnen (zu Recht) den Garaus machen würde.

  • Danke und nochmals Dsnke!

  • Witzigerweise habe ich dasselbe Gefühl. Ich sehe einfach keinen Grund warum es Volt braucht. Man könnte genauso gut Grüne oder vlt eher Linker wählen. Ich wette einziger Grund für die Existenz dieser Partei ist, dass denen die Linke zu links und die Grünen zu angestaubt waren (es wäre ja peinlich dasselbe zu wählen wie die Eltern).



    Positiv gesehen beleben sie die Konkurrenz im liberalen Lager und schaffen Aufmerksamkeit für Themen wie Seenotrettung oder Klimawandel. Also vielleicht nicht alles so schlecht.

    • @wirklich?:

      Ein Auffangbecken für die, die von den Kompromissen der Grünen entttäuscht sind, aber eher weiter Richtung FDP statt weiter nach links wollen?

      • @Arne Babenhauserheide:

        Volt wird als sozial-liberal, progressiv und europäisch-föderalistisch eingeordnet.Und im Programm sind diverse linke Ansätze vorhanden.



        Also für mich ist Volt eine Alternative.



        Und Volt ist primär erst mal die Einheit der elektrischen Spannung. Wahrscheinlich ist der Parteiname genau deswegen gewählt worden, damit's spannend bleibt auf der politischen Bühne (weg vom populistsicen Einheitsbrei), und weil diese Einheit keine nationalen Kurzschlüsse impliziert.



        Und warum die Autorin bei Volt gleich an Autos denkt, bleibt mir ein Rätsel...

        • @hechtmaus:

          Wahrscheinlich weil es ein Auto namens "Chevrolet Volt" gibt, ein E-Auto. E-Autos sind der Alptraum aller Grünen (und wohl auch des Autors, weil er "Automarke" als Negativum darstellt), weil sie ihnen das wichtigste Argument gegen das Automobil, die Abgase, aus der Hand schlagen.

          Sie sind deshalb seit ein paar Jahren auf Ersatzargumente wie Kinderarbeit für Batterien, Reifenabrieb, Energieeffizienz oder Flächenverbauch umgestiegen, um zu verbergen, dass sie das Auto an sich verteufeln, weil es als Mobilität maximale Freiheit bietet und als Statussymbol der sichtbarste Ausdruck der Ungleichheit ist. Der Bus dagegen ist die erträumte klassenlose Gesellschaft, auf den reich und arm gleichberechtigt vergeblich warten.

          Dass die Grünen aber dabei sind, mit der Fundamentalopposition gegen das Auto den Klimaschutz zu torpedieren, sehen sie nicht. Klimaschutz gleich neues Auto, das wäre gegangen. Klimaschutz gleich Lastenrad, das geht nicht. Zulassungszahlen und Wahlergebnisse zeigen es.

  • "Sie will außerdem die Seenotrettung legalisieren und einen Rechtsrahmen für Klima-Geflüchtete schaffen."

    Also: die Seenotrettung ist eine allgemeine globale Pflicht. Da gibt es nichts zu legalisieren udn es ist eine Schande, dass man sowas überhaupt fordern muss. Man höre sich z.B. an, was Carola Rackete dazu sagt. Menschen auf dem Meer NICHT zu retten, ist strafbar.

    Aber was auch immer man gegen sie haben mag, weil einer aus dem Adel stammt (ich kann auch nichts für meine Eltern), finde ich es nicht verwerflich, für Asyl zu sein und etwas gegen die Klimakatastrophe tun zu wollen. Wenn das Populismus ist, dann ok. Aber für Asyl zu sein, scheint mir LEIDER in Deutschland überhaupt nicht populistisch zu sein, denn alle Parteien (außer den Linken) feiern sich gerade, das Asylrecht abzuschaffen. Die CDU fordert, was die AfD schon vor Jahren gefordert hat und es gibt keinen Aufschrei nirgendwo. Was ist da bitte schön an der Forderung, Klimaflüchtlinge aufzunehmen, populistisch? Populär ist es nämlich leider gerade nicht.

    Aber ich kann das neutral sagen, denn ich habe Volt tatsächlich nicht gewählt. Immerhin hat der Wahl-O-Mat sie mir aber recht weit oben angezeigt (86%).

  • Ich dachte zuerst, das wäre ein neuer Stromanbieter!

  • Absolute Zustimmung. Volt ist nichts weiter als eine grüne Version von Turbokapitalisten.

  • Sehe ich ebenso. Danke für den Artikel.