piwik no script img

Rohstoffe und KlimawandelBenzin muss kontingentiert werden

Gastkommentar von Klaus-Ulrich Blumenstock

Um das Klima zu retten, brauchen wir gleiches Benzin für alle: Jeder bekommt eine bestimmte Menge zugeteilt – die er dann auch wieder verkaufen kann.

Gute Idee? Benzin rationieren gegen den Klimawandel Foto: imago

A ch, der Klimawandel: Auch wenn er erst jetzt allmählich den längst verdienten Platz auf der weltweiten Agenda erreicht hat, neu ist das Thema wahrlich nicht. Schon 1896 formulierte der spätere Nobelpreisträger Svante Arrhenius die Erwartung, dass durch die anthropogenen Kohlendioxid­emissionen eine globale Erwärmung zu erwarten sei. Als Schwede versprach er sich dabei allerdings durchaus eine Verbesserung für die skandinavische Landwirtschaft.

Mahner gab es seitdem zwar sehr viele, aber da sich die Sache mit der Erwärmung über Generationen hinzieht, dringt das in einen amerikanischen Kopf mit blonder Föhn-Tolle und begrenzter Lebenserwartung bis heute natürlich nicht mehr durch. Dabei könnte sich selbst der einfältigste Klimaleugner klar machen, dass es Auswirkungen haben wird, wenn wir von allen fossilen Ressourcen – entstanden in Jahrmillionen – innerhalb der letzten nur 150 Jahre mittlerweile schon knapp die Hälfte verfeuert haben.

Die Wissenschaft kennt natürlich die Konsequenzen, und selbst die Staatenlenker dieser Welt sehen Handlungsbedarf und hangeln sich seit 25 Jahren von einer Klimakonferenz zur nächsten. In Paris schien 2015 eine konkrete Zielsetzung endlich zu einem weltweiten Konsens zu werden. Die Erwärmung sollte auf möglichst unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden – obwohl wir die 1-Grad-Marke im Vergleich zur vorindustriellen Zeit schon längst erreicht haben.

Wenn das klappen soll, dann mit anderen Konzepten. Nehmen wir nur mal den Verkehrssektor. Der Sachverständigenrat, der die Bundesregierung in Umweltfragen berät, will uns zu einem Volk von Bus- und Radfahrern und das Auto mit zusätzlichen Gebühren unattraktiv machen. Damit wird Autofahren teurer, aber wird es auch weniger? Es bliebe das Modell einer unsozialen Marktwirtschaft.

Das reicht nicht. Soll der Plan mit dem 1,5-Grad-Ziel wirklich aufgehen, brauchen wir für das Klima eine sozialistische Planwirtschaft. Zum Beispiel so: Jedem Bundesbürger müssten pro Jahr nur noch 444 Liter Kraftstoff zustehen, mehr erst mal nicht.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Klaus-Ulrich Blumenstock

70, hat lange als Fachredakteur für Auto- und Technikzeitschriften in Stuttgart gearbeitet.

Noch 1990 wurden vom deutschen Straßenverkehr 61,8 Milliarden Liter Kraftstoff im Land verfeuert. Der weitere jährliche Anstieg ist zwar nicht gewaltig, aber doch da, für das Jahr 2017 hat das Umweltbundesamt den Verbrauch mit 70,4 Milliarden Litern beziffert. Laut dem Weltklimarat IPCC müssten zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels die Emissionen von 2010 bis 2030 aber um 45 Prozent sinken. Für den Personen- und Güterverkehr, der auch noch lange mit Verbrennungsmotoren betrieben wird, bedeutet das: Die verbrauchten Liter Kraftstoff müssten bis 2030 auf 36,9 Mil­liarden sinken. Das ist schon eine Ansage!

Man kann das runterrechnen: Auf jeden der (derzeit noch) 83,1 Millionen Bundesbürger entfielen 444 Liter Kraftstoff – egal ob Fußgänger, SUV-fahrende Oma-Umweltsau oder Trucker-Fahrer.

Klar, wir leben in einer Wirtschaftswelt des permanenten Wachstums, und da erschreckt das Gespenst der Planwirtschaft Wähler wie Politiker gleichermaßen. Gleicher Sprit für alle, das klingt wie Sozialismus in Reinkultur. Dabei wäre es nur die konsequente Umsetzung des vorgenommenen Ziels. Wenn die deutsche Politik wirklich zu ihrem Klimabekenntnis steht, sollte sie die Kraftstoffmengen kontingentieren – natürlich schrittweise, wir wollen ja Planungssicherheit.

Was aus einer solchen Zuteilung folgt, liegt in der Selbstverantwortung eines jeden Einzelnen: Ein 5-Liter-Kleinwagen-Fahrer käme mit seinem Spritkontingent 8.880 Kilometer weit. Der oft gescholtene Fahrer mit seinem 12-Liter-SUV brächte es eben nur noch auf 3.700 Kilometer, der Lkw entsprechend auf viel weniger.

Weil der reale Spritverbrauch auf der Straße zu mindestens 35 Prozent vom Fahrstil abhängt, wäre das auch ein schönes Erziehungsmittel zu effizienterer Fahrweise. Ein Tempolimit wäre vielleicht gar nicht mehr nötig, vielleicht dann eher der serienmäßige Einbau einer Anzeige des Momentanverbrauchs, der Vollgas-Dränglern ihren Kurzzeit-Peak ohne Zeitgewinn an der nächsten Ampel vor Augen hält.

Sozialistische Gleichmacherei?

Aber halt, was soll die Benzinzuteilung für alle Bürger des Landes, höre ich schon fragen, das ist ja sozialistische Gleichmacherei. Den Sprit braucht ja nicht jeder.

Richtig: Hier käme dann der soziale Aspekt ins Spiel. Das zugeteilte Kraftstoffkontingent muss man natürlich kaufen, jeder darf es dann auch zu Marktpreisen wieder veräußern. Und wenn das zugeteilte Benzin gegen Jahresende knapp wird, so lehrt es die Marktwirtschaft, dann steigen eben die Preise. Der gutverdienende SUV-Fahrer darf ruhig weiterhin fahren, doch es wird für ihn dann teurer. Eine CO2-Abgabe der etwas anderen Art und dazu ein schönes Zubrot für Fußgänger, Radfahrer oder Geringverdiener. Und: Es würde dadurch der oft ideologisierte Streit über Fahrzeug- und Antriebstechniken entschärft.

Natürlich lässt sich ein solches Konzept nicht sofort umsetzen, sondern nur schrittweise. Aber das Zieljahr ließe sich festschreiben.

Und es hätte zahlreiche Nebenwirkungen. Der Gütertransport per Lkw würde viel teurer, das würde sich auch auf die Warenpreise niederschlagen. Transport bekäme seinen klimarelevanten Preis. Möglich, dass der Güterumschlag auf der Bahn eine Renaissance erleben würde. Und statt sich Amazon-Pakete bis zur Haustür bringen zu lassen, wäre der Fußweg zur Poststelle wieder angesagt. Und, und, und …

Eine Utopie? Dann wäre auch das Pariser Klimaziel eine solche. Nicht nur für den Verkehrssektor, der ja nur ein Teilaspekt des Treibhaus­effekts ist. Das sollte die Politik auch ehrlich sagen und die absehbaren Konsequenzen in aller Deutlichkeit benennen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

127 Kommentare

 / 
  • „Benzin muss kontingentiert werden“

    Wenn es denn so wäre, wäre es so.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Die Idee ist ja grundsätzlich nicht schlecht. Nur was soll jemand mit seinem Benzinkontingent anfangen, wenn er auf ein Gefährt mit alternativem Antrieb umgestiegen ist. Er könnte das Kontingent zum bestmöglichen Preis verkaufen und davon einen Teil der Stromrechnung bezahlen für ein E-Auto mit fragwürdiger Energiebilanz. Dann kann man aber auch gleich den Stromverbrauch für E-Autos subventionieren, ohne dass der umweltfreundliche Verkehrsteilnehmer zum Börsenzocker mutieren muss.

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Mal abgesehen davon, dass es nicht jedem gegeben ist, im Ölgeschäft mitzumischen. J.R. ist längst tot.

  • Das ist einfach irre, schlägt jeden noch so irrwitzige gescheiterten Planwirtschaft Gedanken. Kann sich keiner nur annähernd vorstellen was sich für ein Schwarzhandel,,was für ein Geschiebe,was für eine Betrugsmafia sich für die Verwertung der unverbrauchten Kontingente der Babys und ähnliche " Nichtverbraucher" aufbaut ?



    Endlich ist der Pflegebedürftige Alte* wenigsten für 440 Liter Sprit gut.

    Ist den schon Fasching, ist der Gastkommentator gerade als Bütenredner unterwegs ?

    • @Pace#:

      Wozu braucht es denn Schwarzhandel und Mafia, wenn die legale Handelbarkeit der Kontingente doch Teil des Vorschlags ist?

      • @Ingo Bernable:

        "...wenn die legale Handelbarkeit der Kontingente doch Teil des Vorschlags ist?"

        Da wäre dann noch der Gauner, der Oma Erna beim Verticken ihres Benzins hilf...

      • @Ingo Bernable:

        Wahrscheinlich sind sie noch zu jung um den Missbrauchsskandal um Verbilligungsgutscheine für Benzin miterlebt zu haben. Italien Urlauber konnten beim ADAC und sonstigen Partner Gutscheine erwerben die die , im Vergleich zu Deutschland, irrsinnige ialien. Benzinpreise um 40% reduzierten. Die ganze Familie hat sie gekauft und in Italien nicht nur beim Tanken eingelöst, ganze Urlaube wurden damit super günstig finanziert.



        Jeder im Ausland lebende Deutsche wird die nicht benötigten Kontigente weitergehen, Kinder die im Ausland leben werden Kontingente beantragen, Fälschungen ohne Ende. Grenznahebewohner werden jenseits der Grenze tanken und ihre Kontigente verkaufen, weitere ungeahnte und raffinierte Missbräuche werden über Nacht geboren werden.



        Siehe 100 000 facher Missbrauch von Coronagelder, Kurzarbeit angemeldet es wird vollgearbeitet und Arbeitgeber- und Nehmer teilen sich die Hilfe, Tätigkeiten und Notlagen werden vorgetäuscht....der Mensch ist einfallsreich. Und , leider nicht immer



        gut und anständig

        • @Pace#:

          Demnach müsste der Staat ja generell auf Gesetze und Regelungen verzichten bei denen die Möglichkeit besteht, dass sie nicht eingehalten werden?



          Vieles von dem was Sie beschreiben wäre vermutlich noch im Bereich des (halb)legalen, anderes nicht. Letzteres wäre dann von Polizei und Justiz zu bearbeiten. Der wesentliche Punkt des Vorschlags, nämlich eine feste Obergrenze für den Gesamtverbrauch einzuführen, wäre durch derartige Schiebereien nicht allzu sehr in Frage gestellt da die Anzahl der Anspruchsberechtigten ja vorab bekannt wäre.

  • Man könnte auch planen, das Öl und die Kohle direkt im Boden zu belassen. Dann kann man sich den ganzen Aufwand sparen. Was wir hier einsparen, wird durch Marktmechanismen zu einem niedrigeren Preis führen, der andere dann zu Mehrverbrauch animiert.

    • @Martin_25:

      "Man könnte auch planen, das Öl und die Kohle direkt im Boden zu belassen."

      So ist es. Das ist die mit Abstand beste Lösung.

  • Praktische Frage: wird das Benzin dann als Vermögen gewertet und vom Hartz-IV-Satz abgezogen?

  • Trotz der viel kritisierten Gleichmacherei: Wahrscheinlich ist dies die nachhaltigste Lösung!

  • "Aber halt, was soll die Benzinzuteilung für alle Bürger des Landes, höre ich schon fragen, das ist ja sozialistische Gleichmacherei."

    Unsinn.



    Im Sozialismus erhält nur die werktätige Arbeiterklasse was. Bonzen, Junker und arbeitslose Lumpenproletarier kriegen selbstverständlich nichts.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn man ehrlich ist, müsste man Fahrradfahren einbeziehen. Jede Nahrungskalorien sind zehn Energiekalorien

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Wann krieg ich denn auf dem Dorf meine Straßenbahn, die mich im 10 Minuten Takt fahrscheinfrei in alle Richtungen bringt? Dann würde ich das Auto stilllegen.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Eine Straßenbahn wird man nicht in jede Straße legen können. Aber dafür gibt es ja E-Autos...

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Ziehen sie doch einfach in die Stadt wenn sie sich auf ihrem Dorf benachteiligt fühlen. Der ÖPNV ist dort allerdings ebensowenig kostenlos zu haben wie ihr gewohntes Auto.



      Für ihre Emissionen sind sie in erster Linie selbst verantwortlich also tun sie etwas dafür, dass der Planet auch für folgende Generationen noch bewohnbar bleibt statt darauf zu warten, dass ihnen Staat/Wirtschaft/irgendwer eine Lösung auf dem Silbertablett präsentiert die ihnen erlaubt emissionsärmer aber ansonsten genauso weiterzumachen wie bisher.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Nö, ich fühle mich sauwohl auf dem Dorf und nicht benachteiligt. Aber wenn Großstädter mir das Autofahren verbieten und mich in den ÖPNV stecken wollen, dann geht mir das auf die Nerven.

      • @Ingo Bernable:

        Ich dachte nach dem ersten Satz, Sie würden mit Sarkasmus antworten. Nach dem Zweiten habe ich gemerkt, dass Sie nur mit Dummheit antworten. Unendlicher, grenzenloser Dummheit.

        • @Aphidius colemani:

          Nur schlauer werde ich durch ihre Beleidigungen halt leider auch nicht.



          Bei näherer Betrachtung wird man bei vielen Sachzwängen feststellen, dass sie letztlich keine sind oder allenfalls nur unter Annahme bestimmter Prämissen die angesichts der auf uns zukommenden Katastrophe globalen Ausmaßes recht schnell ihre Relevanz verlieren.

  • also der berliner s-bahn ring bewohner soll bekommen billige wohnung kostenlosen öpnv und noch etwas spritgeld zum verjubeln...... und was bekommen die die nicht das glück haben da mit reinzupassen ? die spaltung in d geht nicht durch arm/reich sondern durch metrople/provinz..... und wird durch solche forderungen noch erhöht.....

    • @Sinulog:

      Stadtbewohner müssen mehr Miete zahlen, sich mit kleineren Wohnungen ohne Garten begnügen und die Luft ist schlechter. Ein PKW-Garagenstellplatz kostet ab 50€/Monat.

      Gleiche Lebensbedingungen auf dem Land? Sehr gern!

    • @Sinulog:

      Ihre Darstellung besagt nur, dass ein auf die Innenstadt beschränkter Ausbau des ÖPNVs unsinnig ist. Wird die Perspektive und der Handlungsrahmen um das Umland erweitert, so erscheint ein Ansatz des Ausbaus von ÖPNV über die Randgebiete hinaus als äußerst sinnvoll, da dieser den allermeisten Stadtumfeldbewohner*innen Mobilität ermöglichte und Abwanderungstendenzen entgegenwirkte. Hingegen bedeutete die Verweigerung eines fahrscheinlosen Ausbaus des ÖPNVs fortgesetzt die Spaltung in arm/reich, da Autos und deren Nutzung teuer sind und entsprechend mehrheitlich Wohlhabenderen Mobilität verschafft. Anderen Ärmeren, die aktuell auf ein Auto angewiesen sind, belastet hingegen das Auto den Geldbeutel und schmälert jenen das Konsumpotenzial für gutes Essen beispielsweise.

  • Wenn man fossile Energieträger durch einen Markt begrenzen will, kann man entweder einen Preis pro Menge festlegen (wie derzeit beim CO2) oder ein Kontigent (wie in diesem Vorschlag), wobei letzteres dazu führt, dass der Markt den Preis festlegt,

    Da Spritverbrauch äquivalent zu CO2-Ausstoß ist, würde es unnötig kompliziert, beides getrennt zu behandeln.

    Wir sollten also grundsätzlich überlegen, ob eine preisbasierte oder kontingentbasierte Begrenzung für CO2 besser ist.

    • @Biks:

      Wir sollten lieber ein Datum festlegen, ab dem keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden dürfen. Ist der direkte Weg. Ohne Umwege und Betätigungsmöglichkeiten für Geschäftemacher.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wie wär's mit: Ca. 5 Jahre nachdem die Technik für alltags- und streckentaugliche Individualmobilität serienreif geworden ist, die NICHT deutlich teurer und fast genauso schädlich ist wie die Verbrenner?

        Zugegeben, ich habe keine Ahnnung, wann das sein könnte...

        • @Normalo:

          Also ab 1.1.25? Sie gehen aber forsch ran. Ich hatte an 2030 gedacht...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Wissen Sie von irgendwelchen bahnbrechenden Neuentwicklungen, die Li-Akkus überflüssig machen und von E-Modellen, die als mittelmäßig verarbeitete Kompaktautos merklich weniger kosten als eine Prämium-Kutsche der oberen Mittelklasse? Ich lasse mich gerne belehren.

            • @Normalo:

              "Wissen Sie von irgendwelchen bahnbrechenden Neuentwicklungen, die Li-Akkus überflüssig machen und von E-Modellen, die als mittelmäßig verarbeitete Kompaktautos merklich weniger kosten als eine Prämium-Kutsche der oberen Mittelklasse?"

              Ja. Z.B. der Skoda Citigo e iV. Absolut alltagstauglich und nach Abzug der Förderung für 12.000,-€ zu haben. Und die Preise werden weiter fallen. Es ist eine Legende, dass es nichts gibt.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Jetzt echt? Ein Zweisitzer mit fast keinem Kofferraum und gerademal 260 km nomineller(!) Reichweite mag zwar wenig kosten, aber außer für die Kurzstrecke ist das Ei nicht wirklich geeignet. Der macht eher Rad und ÖPNV Konkurrenz - und verusacht damit netto mehr Emmissionen, als er spart.

                Ich dachte eher an etwas in der Tesla 3-Klasse, aber eben unter 40.000 €, mit einer Reichweite wie ein Golf (oder Skoda Fabia) TDI, und möglichst auch nicht mit einem dicken, umweltschädlichen, langsam ladenden Akkupaket unterm Boden.

                • @Normalo:

                  Jetzt echt? Sie haben sich das Fahrzeug nicht angeschaut, bevor Sie es verwerfen?

                  Tatsächlich handelt es sich um einen 5-Türer mit natürlich 4 Plätzen. Zweisitzer gibt es für wesentlich weniger Geld.

                  Und wir sprachen von alltagstauglich. Wie sieht die Fahrzeugnutzung denn bei den meisten Menschen aus? Das Auto wird für den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen und für andere Wege in der näheren Umgebung genutzt. Da kommen doch keine 200 km am Tag zusammen. Und Nachts kann (besser sollte) geladen werden.

                  Natürlich ist das Auto als Ersatz für einen Mittelklassewagen nicht geeignet. Aber den gibt es als Verbrenner auch nicht für 15.000,-€. Hier mal eine Liste, was 2020 so erhältlich sein soll:

                  efahrer.chip.de/el...d&probefahrt=false

                  Wenn man dort die 9000,-€ Förderung abzieht, ist man meist im erschwinglichen Bereich.

                  Das Problem liegt aber auch in der Herangehensweise vieler Autofahrer. Das Auto wird nicht für die Nutzung im Alltag ausgelegt, sondern es wird der "Maximalfall" angesetzt. Den Fehler habe ich früher auch gemacht. Bis ich gemerkt habe, dass ich auf diese Art 98% des Jahres für viel mehr Auto zahle, als ich benötige.

                  Heute reicht mir ein Auto, mit dem ich meinen Alltag gut bewältigen kann. Für lange Strecken gibt es die Bahn. Und wenn es mal viel zu transportieren gibt, kann ich mir immer noch ein größeres Auto mieten. Unterm Strich ist das billiger.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Erwischt...

                    Das zweite Paar Türen habe ich übersehen - und ich gebe zu, dass mich das Kugeldesign da schlicht in die Smart-Schublade hat rutschen lassen. Also ok: 4 Personen oder eine gewisse Menge Staugut sind schon drin, Reisen über das unmittelbare Umfeld hinaus aber nicht wirklich.

                    Sorry, für mich ist das eben nicht der Ersatz für den Verbrenner. Denn ja, ich nutze mein Auto vielleicht nicht. ständig für Langstrecken - aber doch häufig genug, dass es das können muss, um für mich brauchbar zu sein. Dafür müssten halt die 500 km sicher möglich sein. Und gerade bei der Reichweite sind leider die Angaben für E-Autos auch nicht mehr wert als für "Pfusch-Verbrenner" (Ihr Beispiel Citigo e IV bringt es z. B. laut der Website, auf die Sie verlinken, bei Autobahntempo gerade mal auf 147 km - und das wahrscheinlich mit allenfalls moderater Zuladung).

                    Hauptproblem aber: Die Flexibilität.Wenn man so ein Ding für 3-5 Minuten überall einstecken könnte, um es wieder voll aufzuladen, wäre das etwas Anders. Aber selbst die stärksten Schnelllader schaffen nur x Prozent in wenigen Minuten und sind außerdem wohl echtes Gift für die Lebensdauer des Akkus.

                    Kurz: Ihnen mag so ein E-Mobil reichen. Und ich bin total dafür, dass Jeder PS-Jünger sich vor einer Neuanschauffung ernsthaft Gedanken macht, ob das nicht auch für ihn nur "gefühlt" ein Minusgeschäft wäre, keine Frage. Aber ein so gleichwertiger Ersatz, dass man mit einem Verkaufsverbot für Verbrenner durchkäme, ist da (noch) nicht in Sicht.

        • @Normalo:

          Hui, Sie heben aber ganz schön auf Bedingungen ab, welche Teil des Problems sowohl einer gelungenen (Erhaltung des wenigstens mittleren aktuellen Zustandes der Schöpfung) Transformation, aber ebenso Anerkennung (Ursache) des eingetretenen Schadens an der Schöpfung sein dürften.

          Diese Haltung dürfte man wohl auch als Verhinderungshaltung charakterisieren können.

          Das ist schade.

          Inzident legen Sie mE den Finger in die natürlich richtige Wunde: Interessen.

          • @Gerhard Krause:

            "Inzident legen Sie mE den Finger in die natürlich richtige Wunde: Interessen."

            Eben. Aus meiner Sicht führt es genauso ins Desaster, ständig von irgendwelchen selbstgebauten Kanzeln herunter den rigorosen Verzicht auf alle möglichen Errungenschaften der Zivilisation zu predigen, wie umgekehrt nach dem Motto "Nach mir die Sintflut" weiterzumachen wie bisher. Wenn Menschen im großen Stil davon zu überzeugen wären, ihre (Komfort-)Interessen denen der Gesamtheit unterzuordnen, wären wir längst alle längst glückliche Kommunisten. Die Logik auch dieses Prinzips ist schließlich vom Feinsten. Sind wir aber nicht, und werden wir in absehbarer Zeit auch nicht werden.

            Deshalb ja: Menschen werden Opfer bringen müssen, um eine Klimakatastrophe zu verhindern. Aber die Energie des Fortschritts darf nicht auf die Maximierung dieser Opfer gerichtet sein, sondern sollte im Gegenteil vor allem nach Möglichkeiten suchen, wie man den Verzicht minimiert oder kompensiert.

            Wir als Spezies haben in der Vergangenheit immer die Probleme, die uns der Fortschrtitt gebracht hat, durch weiteren Fortschritt gelöst. Ich will nicht zu wild spekulieren, aber es nicht auszuschließen, dass es uns ohne diese Neigung nicht gäbe. Sie zu ignorieren, stellt nicht weniger als den Versuch dar, unsere Urinstinkte auszuhebeln. Da ist der verlorene Posten vorprogrammiert. Denn "es "immer schon gewusst zu haben", senkt leider die Temperatur nicht im Geringsten.

            • @Normalo:

              Im Idealfall ein nettes Denkmodell, welches Sie darlegen, sowie dafür eintreten, aber wohl, zu meiner Überzeugung ergibt sich dies im Wesentlichen zwingend aus der Dynamik des Schadenverlaufs, überwiegend untauglich.

              Ich wünschte durchaus selbst, man könne mit der Natur verhandeln.

              Leider blieb bei Ihnen unvertieft, was für Sie Fortschritt inhaltlich bedeutet. Daher antworte ich ebenso allgemein, dass Fortschritt sicherlich nicht zwingend erforderlich ist, aber zumindest nicht für jeden, zB technischen, Haupt- und/oder Unterthemenbereich.

              • @Gerhard Krause:

                Technischer Fortschritt ist relativ schnell dargestellt: Das Finden von technischen Lösungen, die gegenüber bislang gefundenen Lösungen mehr zusätzlichen Nutzen produzieren, als sie zusätzlichen Schaden verursachen. Ein E-Mobil ist so ein Fortschritt: Es ist zwar auch umweltschädlich aber nicht SO schädlich wie ein Verbrennerauto. Nun müsste es halt noch praktisch und erschwinglich werden und im Idealfall noch deutlich weniger schädlich...

                Es gibt sicher auch Menschen, die einen Rückscshritt in Sachen Technisierung und Forschung als einen gesellschaftlichen Fortschritt bezeichnet würden. Die gab es schon immer. Aber mit Ausnahme des Mittelalters haben sie sich hierzulande nie für längere Zeit durchgesetzt.

        • @Normalo:

          An genau dieser Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass-Haltung scheitert die notwendige Veränderung doch schon seit Jahr(zehnt)en. Die Option ewig genau so weiterzumachen bzw. auf Autos zu warten die auch ohne Sprit fahren existiert aber nicht. Die Alternativen sind etweder noch rechtzeitig genug politische Entscheidungen zu treffen die weitreichend genug sind die allerschlimmsten Folgen des Klimawandels doch noch zu vermeiden und die damit verbundenen Veränderungen zu akzeptieren oder aber sich mit dem arrangieren zu müssen was mit einem völlig kaputten Klima dann eben noch möglich ist. Wer Ersteres nicht will sollte besser schon mal lernen wie man ein Kamel reitet.

          • @Ingo Bernable:

            "Wer Ersteres nicht will sollte besser schon mal lernen wie man ein Kamel reitet."

            Es gibt zu viele Menschen, die lieber das Risiko eingehen, am Ende genau das tun zu müssen, als jetzt Verzicht zu üben. Es bringt überhaupt nichts, ständig "die Politik" zu beknien, doch endlich über die Köpfe dieser Kurzsichtigen hinweg zu entscheiden. die haben alee Stimmen, und wenn man denen mit "Fahrt halt Rad" kommt, schreien die "Veggie-Day-Alarm!!" und wählen jemanden mit einer verträglicheren Agenda.

            Von daher reicht es halt nicht immer aus, einleuchtende Argumente zu haben, denen die zu viele Leute dann doch nicht folgen.

  • Ist auch nichts anderes als ein Grundeinkommen, in einer Freigeld-ähnlichen Währung (weil verfallend)

    • @R R:

      Naja, ob das ein Grundeinkommen sein kann, ist etwas unklar. Der Verfasser schreibt ja "Das zugeteilte Kraftstoffkontingent muss man natürlich kaufen" (offenbar auch initial). Da ist nicht so ganz klar, ob das für den Erwerber in irgendeiner Weise ein Plusgeschäft sein kann, solange er keinen darüber hinausgehenden Veräußerungsgewinn macht. Und wer die Erlöse aus dem initialen Verkauf erhält. Also scheinbar geht es um eine Art Bundle an Besitz- und Emissionsrecht. Aber vlt hat man auch einfach nicht so weit gedacht.

  • Klingt super. Nimmt man den Verkaufsaspekt mit rein und unterstellt, der Staat würde dafür sorgen, dass alle Kontingente gehandelt werden könnten, so dass sich jeder Autofahrer Sprit an der öffentlichen Ausgabeeinrichtung ("Tankstelle") kaufen kann, unabhängig vom Kontigent, aus dem er stammt, wird das praktikabel. Um einen völlig chaotischen Verteil-Mechanismus zu vermeiden und arme Menschen davor zu schonen, ihr Kontingent erstmal bezahlen zu müssen, könnte er dann noch die eingezahlten Kaufpreise (abzüglich Kostendeckung des Verteilsystems) einfach insgesamt vergemeinschaften. Dann hätte man ein praxistaugliches, revolutionäres Gesamtkonzept.

    Ich nenne es mal "Mineralölsteuer"...







    Richtig, die gibt's schon. In die Praxis rübergedacht ist der Plan nämlich effektiv nichts anderes als eine harte Obergrenze der jährlich verkäuflichen Menge Sprit, und das war's. Der Rest nivelliert sich absehbar zu einer Gemeinabgabe auf jeden verbrauchten Liter.

    Und da wird dann auch der Haken an der Geschichte klar: Selbst wenn der Spritpreis zu 75 oder 80 Prozent aus Abgaben besteht, kaufen die Leute weiter, egal ob der gesamtwirtschaftliche Zielverbrauch schon überschritten ist oder nicht. Die Folge bei harter Kontingentierung wäre einfach, dass Mangel entsteht, Sprit gehamstert würde etc.. Wenn Einer seinen 14-Liter-SUV vor der 1,5-Millionen-Villa stehen hat, hätte die im Zeifel einen hübschen 5000-Liter-Tank im Garten vergraben, der einmal nach Neujahr mit früh abgegriffenen Kontingenten (z. B. aus einem Altenheim) aufgefüllt würde. Sollen doch die Anderen die Mangelpreise in der zweiten Jahreshälfte zahlen...

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Dry Satz -;)

    “ Glückauf!







    Es geht um Kohle. Oder um Sprit. Wie fast immer. taz.de/Rohstoffe-u...mawandel/!5688458/







    Planwirtschaft, die mit einem Dreisatz arbeitet. Das ist doch zu einfach. Das kann nicht richtig sein [/Ironie off]



    btw.: Als Zwei Personen-Haushalt im Speckgürtel einer Nds.-Großstadt haben wir das 2030er-Ziel schon fast erreicht.“

    kurz - aller guten Dinge sind drei - 🥳 -



    (Pfeife Feuer Stanwell;)

  • Wo ist eigentlich das Gesamtkonzept dazu? Kontingentierung ergibt eigentlich nur innerhalb eines Konzeptes Sinn, das auch die notwendigen gesellschaftlichen Umbauten berücksichtigt,wie Wohnortnahe, gut erreichbare Grundversorgung mit Lebensmitteln, Dienstleistungen, Arbeitsplätzen, erreichbarem, sinnvoll getaktetem ÖPNV,Auflösung von Ballungsgebieten usw.



    Diese Vorstellung fehlt mir, es wird mal kurz etwas in den Raum gestellt und das Drumherum ignoriert, das notwendig wäre, um da sinnvoll umzusetzen.

  • Genau: Von der Oma bis zum Kleinkind bekommt jeder Sprit zugeteilt. Dieser wird dann automatisch schwarz gehandelt und in jeder Garage und in jedem Keller liegt dann verbotenerweise und gefährlich für alle das Schwarztauschgut rum. Diese Idee ist -sorry- dermaßen bekloppt, daß ich auch angesichts der Netiquette kein freundlicheres Wort dafür finden kann.

  • Wie sieht es aus mit Kontingentierung von Strom? Strom ist ja auch schmutzig. Und bei der Herstellung von Batterien für E-Autos in Asien wird besonders schmutziger Strom aus kalorischen Kraftwerken benutzt.

  • Will mir jemand 444 Liter Benzin abkaufen?

    • @Jim Hawkins:

      Gekauft, machen wir 600 CHF plus ein Essen in Herzlia im Fischrestaurant meiner Tante :-) aber ich glaube, da muss ich mein Kerosin zusätzlich ins Flugzeug kippen und dann kommen wir wahrscheinlich auch nicht mehr weg vor dem nächsten Jahr ;-)

    • @Jim Hawkins:

      Ich nehm sie. Biete 400€.

    • @Jim Hawkins:

      Habe keine Lagermöglichkeiten :-)

  • wem gehört eigentlich das Wasser? wem gehört die Luft? wem gehört das Erdöl? wem gehört das Land?

    Interessant ist auch, dass bei wachsender Nutzung das Erdöl vermutlich nicht mehr lange reicht. Vermutlich nur einige wenige Generationen. Man braucht also nicht einmal das Klima zu bemühen, um die Notwendigkeit des Umdenkens zu erkennen.

    Fossile Energie wird bald zu teuer werden und Erdöl brauchen wir auch für andere Nutzungen als nur zum Verbrennen. Es wird ein wertvoller Rohstoff zerstört.

    Also geht sowieso kein Weg daran vorbei, nachhaltig zu wirtschaften.

    • @haribo:

      "wem gehört eigentlich das Wasser?"

      In Australien, dem der es bezahlen kann und das kann auch hier so kommen.

      Gibt inzwischen sogar eine Wasserbörse, mit einem Click, können Sie Wasser zehntausende Kilometer entfernt kaufen, aktuell ist der Preis aufgrund des Regens in Australien aber schlecht.

      www.waterexchange.com.au

      Water Price ($/ML) 150, aktuell in Victoria ;-)

      Doku dazu



      www.arte.tv/de/vid...er-der-finanzhaie/

    • @haribo:

      "wem gehört eigentlich das Wasser? wem gehört die Luft? wem gehört das Land?"

      Das hat Heinrich Heine schon beantwortet.

      Den Franzosen und Russen gehört das Land. Das Meer gehört den Briten. Wir aber haben im Luftreich des Traums die Herrschaft unbestritten.

      So ist auch der Artikel zu bewerten, ein Luftreich des Traums.

    • @haribo:

      schöner wär's wir könnten einfach drauf warten, bis das Zeug alle ist...

  • Warum werden eigentlich CO2 reduzierende Vorschläge alleinig bzw. zuerst kritisiert oder gar abgelehnt als anzuerkennen, dass CO2-Emissionen reduziert werden müssen und konstruktive weitere Forderungen gestellt, wie Ausbau von Bahn und ÖPNV und die Ermöglichung, diesen fahrscheinfrei zu nutzen? Was glauben die, die das kritisieren/ablehnen denn, wieviel Zeit noch für Veränderungen/Maßnahmen bleibt?

    • @Uranus:

      "Warum werden eigentlich CO2 reduzierende Vorschläge alleinig bzw. zuerst kritisiert oder gar abgelehnt als anzuerkennen, dass CO2-Emissionen reduziert werden müssen..."

      Das ist doch nicht der Fall. Aber Vorschläge, die derart weit an der Praxis vorbei gehen, helfen nicht weiter. Es gibt wesentlich bessere Möglichkeiten.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Was ist denn an einem fahrscheinfreien Ausbau des ÖPNV praxisfern? Imho eine der am einfachsten umzusetzenden Maßnahmen.

        Bei der geiz=geil Mentalität hier koppelt man das noch mit hohen Benzinpreisen und hat eine Einsparung.

        Und den Kapitalistenassis verkauft man das als Infrastrukturmaßnahme für mehr Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Bevölkerung.

        • @Gostav:

          "Was ist denn an einem fahrscheinfreien Ausbau des ÖPNV praxisfern?"

          Nichts. Der Vorschlag ist gut und sollte schnellstmöglich umgesetzt werden.

          Er ist aber leider nicht der Kern des Artikels. Da geht es um Kontingente und den Handel damit. Und das ist weltfremd.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Schön, dass Sie das so sehen. Mein Eindruck ist leider, dass, wie gesagt, kaum konstruktive Vorschläge gemacht werden, sondern diese und jene (Rand)probleme angeführt werden, warum dieser oder jener Vorschlag nicht funktionierte. Anstatt also allein auf Handwerker*innen oder Pendler*innen zu verweisen, Fahrten zur Bäckerei, Fitnessstudio u.ä. zu verschweigen, um damit zu sagen, dass das (momentan) nicht anders ginge, sie eigentlich auch nicht anders wollten, sollte sich gefragt werden, was denn ökologisch gesehen bzw. eigentlich aus egoistischen Interesse des Selbsterhaltes an radikalen Veränderungen notwendig ist, damit die Menschen samt unzähliger anderer Tiere - auf die unmittelbare Lebensrealität der Menschen heruntergebrochen: die Kinder, Neffen und Nichten und Enkelkinder - überleben können.

            • @Uranus:

              "Mein Eindruck ist leider, dass, wie gesagt, kaum konstruktive Vorschläge gemacht werden..."

              Die gibt es schon. Sie treten aber in den Hintergrund, wenn undurchführbare Auftreten. Man sollte nicht vergessen, dass die Politiker und Medien, denen der Klimawandel egal ist, nicht schlafen. Sie greifen solche Dinge im Wahlkampf auf und übertreiben ihre Bedeutung. Sie erinnern sich bestimmt an den Veggeeday. Eigentlich nur eine Idee bzw. Empfehlung. Die "Bürgerlichen" haben darauf den Grünen unterstellt, sie wöllten die Kochtöpfe der Bürger kontrollieren. Das Ergebnis waren starke Verluste für die Grünen. Was glauben Sie, was Union, FDP und AfD aus einem Vorschlag zur Rationierung von Benzin machen?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Das hab' ich mir dann auch gedacht, dass sich das "an der Praxis vorbei gehen" auf den Artikel und nicht den auf den beantworteten Kommentar bezieht.

            Das mit den Benzinkontingenten ist natürlich unsinnig. Die fossilen Energieträger sind als chemischer Rohstoff viel zu kostbar um verbrannt zu werden.

  • Aaah. Man entdeckt wieder, was "Privatisieren" eigentlich bedeutet.

    """



    ... Privatizing is nothing more than establishing the institutional arrangements by which the individual or group who pays for the benefit gets it and the one who does not pay for it does not get it. ...



    """

    Abba P. Lerner - The Economics and Politics of Consumer Sovereignty

    Und das, nachdem man Jahrzehnte damit verbracht hat "Marktradikalen" und "Neoliberalen" die Schuld daran zu geben, dass "Privatisieren" heute von vielen so verstanden wird, dass der Staat irgendetwas an einen Konzern verkauft und der Minister, der das durchgewunken hat, dafür 3 Jahre später dort CEO wird.

    • @Shaftoe:

      Kontingentieren=Privatisieren oder was?

      • @haribo:

        """



        Kontingentieren=Privatisieren oder was?



        """

        Letztendlich geht es in dem Artikel darum, dass der Staat seine internationalen Klimaverpflichtungen dadurch löst, dass er die daraus resultierenden Verschmutzungsrechte vollumfänglich in Privateigentum umwandelt.

        Daran ändert auch der Umstand nichts, dass die Ausgabe dieses Privateigentums in jährlichen, gleichverteilten Blöcken erfolgt. Ganz im Gegenteil, das ist eine sehr vernünftige Idee.

        Der Vorschlag ist größtenteils deckungsleich mit einem Zertifikatehandel auf Emissionsrechte mit einem festen Gesamtdeckel (ich gehe mal davon aus, das man die 444 Liter nicht in natura an die Bürger ausliefern möchte).

        Es gefällt dem Verfasser vlt, dass er seinen Vorschlag gegen irgendwelche behaupteten "Planwirtschafts"-Attacken verteidigen kann; in Wirklichkeit baut er damit selbst einen Strohmann auf, er schlägt ja eine sehr marktliche Lösung vor.

        Am effizientesten wäre so ein System natürlich, wenn es nicht nur national, sondern international umgesetzt wird. Die internationalen Klimaverträge lassen das übrigens explizit zu.

        Es ist ja nicht einzusehen, dass der gutverdienende SUV-Fahrer nur radfahrenden Deutschen und nicht auch fußgehenden Afrikanern ein schönes Zubrot verschaffen darf.

  • Nochmal zur Erinnerung: Deutschland ist verantwortlich für ca. 2-3% des weltweiten CO2 Ausstoßes, der Straßenverkehr soll ca. ein Fünftel davon ausmachen. Selbst wenn alle auf E PKW umsteigen würden und es auch E LKW gäbe (unrealistisch) , wäre der Effekt also kaum messbar. Der eigentliche Punkt, um den es hier geht, ist nicht die Klimarettung, sondern das beschränken individueller Freiheiten, das macht mir mehr Angst!

    • @Peter Müller:

      Diese Prozentzahl auf die Anzahl der Bevölkerung im Vergleich zu bevölkerungsreichen statten und deren LANDESWEITE Prozentzahl übertragen, lässt das alles in einem SEHR wirkkräftigerem Zusammenhang stehen – dann zeigt sich die Verschwendungssucht der Deutshcen erst richtig.



      Trau' keiner Prozentrechnung, die du selbst aus dem Kontext gerissen hast. "Schönrechnen" nennt frau das.



      Manche sagen auch Klimawandel-Leugner dazu.



      Jaja, und – aufgemerkt – die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden, besonders der ärmeren 80 % Menschen dieser Erde.



      Haben Sie wirklich Angst davor, lieber mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren anstelle vor einem unmöglich gewordenen Leben auf einem verwüsteten Planeten?



      Echt jetzt?!



      … … … immer dieses Gejammer auf hohem Niveau - vor allem auf hohem selbstverursachtem -Zerstörungs-Niveau. 😛 .

      • @Frau Kirschgrün:

        "Diese Prozentzahl auf die Anzahl der Bevölkerung im Vergleich zu bevölkerungsreichen statten und deren…"



        muss natürlich "… im Vergleich zu bevölkerungsreichen STAATEN … " heißen… 🙄 🙄 🙄

    • @Peter Müller:

      E-LKW mit Oberleitungen (auf der Autobahn) sind keineswegs unrealistisch sondern werden bereits getestet...

      • @Saile:

        Solch eine Transportlösung gibt es schon, und nennt sich Bahn. Da brauchte es lediglich mehr Güterbahnhöfe und Rangierbahnhöfe für eine regionale Verteilung. Auch die waren schon da, wurden aber vom Neoliberalismus seit den 80ern wegrationalisiert . Da haben etliche CSU Verkehrsminister ganze Arbeit geleistet.

    • @Peter Müller:

      Nach der Logik könnte ich sofort aufhören, Steuern zu zahlen. Ist ja nur ein verschwindend geringer Anteil des Staatshaushaltes. Merkt eh' keiner!

      Mannmannmannmannmann.

      • @tomás zerolo:

        Benzinkontingente? Warum nicht gleich Kontingente für alle begehrenswerten Güter. Ich würde meinen Anteil an dem knappen Berliner Wohnraum in Innenstadtlage gerne meistbietend gegen etwas Sprit tauschen ... Allerdings passiert das heute schon auf dem feien Markt, nur ohne Planwirtschaft. Die Frage ist doch immer: wem gehört was und warum? Daran werden alle Träumereien von der Gleichheit der Menschen nichts ändern.

        • @TazTiz:

          Tja. Unbequem, wie immer bei knappen Gütern. Kontingentieren wir nicht, dann können sich die nur die Reichen leisten.

          Und da, wo wir hinlaufen wird so einiges knapp. Mitunter überlebenswichtige Dinge.

          Das Grundproblem der sogenannt "freien" Marktwirtschaft.

    • @Peter Müller:

      JEDES Land muss sein Teil tun. Und das funktioniert nicht, wenn Egoisten so tun, als würde sich der eigene Beitrag nicht lohnen. Auch 2...3% sind nicht wenig.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        E-Autos sind in der Massenproduktion nicht ökologisch und wirtschaftlich. Kobald würde erst knapp und teuer.

        • @JM83:

          Mehrere Dinge:

          - motorisierter Individualverkehr, wie wir ihn (in der verwöhnten, "ersten" Welt) kennen hat fertig. Es muss viel weniger werden.

          - Kobalt ist tatsächlich eine problematische Komponente in Akkus. Zwar durch Recycling gut zurückzugewinnen, aber beim momentan zu erwartenden Wachstum wird das nicht ausreichen. Zum Glück gibt es bereits Substitute [1] [2] -- die derzeit allerdings Akkus mit einer kleineren Energiedichte liefern (lange gibt es die mit Eisenphosphat in der Kathode statt Kobalt -- aber auch Mangan ist im Gespräch). Daran wird gearbeitet.

          [1] www.wired.com/stor...mond-of-batteries/

          [2] techxplore.com/new...eries-goodbye.html

        • @JM83:

          Mehrere Dinge:

          - motorisierter Individualverkehr, wie wir ihn (in der verwöhnten, "ersten" Welt) kennen hat fertig. Es muss viel weniger werden.

          - Kobalt ist tatsächlich eine problematische Komponente in Akkus. Zwar durch Recycling gut zurückzugewinnen, aber beim momentan zu erwartenden Wachstum wird das nicht ausreichen. Zum Glück gibt es bereits Substitute [1] [2] -- die derzeit allerdings Akkus mit einer kleineren Energiedichte liefern (lange gibt es die mit Eisenphosphat in der Kathode statt Kobalt -- aber auch Mangan ist im Gespräch). Daran wird gearbeitet.

          [1] www.wired.com/stor...mond-of-batteries/

          [2] techxplore.com/new...eries-goodbye.html

        • @JM83:

          Sie jedenfalls nicht schlechter als die alten Verbrenner. Und im Gegensatz zu denen haben sie noch erhebliches Entwicklungspotential.

          Es sind z.B. gleich mehrere neue Batterievarianten in Entwicklung, die sowohl umweltschonender, als auch billiger sind.

        • @JM83:

          E-Autos werden erst durch die Massenproduktion ökologisch und wirtschaftlich! Haben nämlich eine viel längere Nutzungsdauer als die jetzigen Verbrennerkisten und der Kobaltanteil in den Akkuzellen sinkt von Jahr zu Jahr, wird in ein paar Jahren sogar womöglich garnicht mehr benötigt! Wir stehen bei den E-PKW gerade einmal dort wo Herr Ford vor 100 Jahren mit seinem Model T war!

          • @Saile:

            "Wir stehen bei den E-PKW gerade einmal dort wo Herr Ford vor 100 Jahren mit seinem Model T war!"

            Naja. Elektroautos als Massenprodukt sind vielleicht noch relativ neu, aber das Konzept ist es nicht. Vor allem aber werden ihre einzelnen Komponenten seit mindestens ähnlich langer Zeit wie Verbrennerautos anderswo verwendet und entsprechend weiterentwickelt. Insbesondere stecken weder Batterien noch Elektromotoren auch nur annähernd so in den Kinderschuhen wie Verbrennungsmotoren vor 120 Jahren. Insofen ist es zwar denkbar, dass es da noch echte Entwicklungssprünge gibt. Aber ein zwangsläufiger Prozess ist das nicht.

        • @JM83:

          @JM83: Wer oder was ist Kobald? Wer nicht mal die Schlagwörter Korrekt schreiben kann, die er um sich wirft, dem nimmt man auch nicht ab, dass sie oder er die Zusammenhänge dahinter versteht... oder im Chemieunterricht in der Schule zumindest anwesend war...

          Oder das war eine Parodie auf die ebenfalls schulbildungstechnisch unberührte Frau Künast, mit ihrem „Kobold“ Spruch, letztesJahr, dann war es nicht schlecht...

          • @hup:

            "Frau Künast, mit ihrem „Kobold“ Spruch"

            War das nicht Frau Bearbock?

            (ich hoffe, den Namen richtig geschrieben zu haben)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wenn man denn das Ganze glaubt ...

        • @Peter Müller:

          Skeptisch rumstehen hilft definitiv nicht. So lange jeder auf den anderen zeigt und verlangt, dass der Andere doch bitte anfangen soll, erreichen wir nichts.

        • @Peter Müller:

          Sie glauben nicht, dass die Klimaerhitzung menschengemacht ist?

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Peter Müller:

          Glauben sollte man nur in der Kirche.



          Hier geht's um Wissen.



          Und um nicht wissen wollen.

  • Hauptursache des Klimawandels ist nicht der Autoverkehr, sondern die Überbevölkerung des Planeten. Auf dem Gebiet der Fortpflanzung wäre eine Kontingentlösung daher viel effektiver. Jeder bekommt ein Kontingent für 0,5 Kind, also ein Kind pro Paar. Paare, die mehr als ein Kind wollen, müssen Zertifikate von Kinderlosen kaufen. Dadurch erhalten diese eine Belohnung für ihre klimaschonende Lebensweise und die Zahl der CO2-Emittenten halbiert sich mit jeder Generation.

    • @Thomas Friedrich:

      Also wären ein paar zünftige Kriege doch eine topp Maßnahme für den Klimaschutz...

    • @Thomas Friedrich:

      Sie wollen also lieber Menschen reduzieren, als den Spritverbrauch pro Mensch? ...jedem seine Prioritäten, aber denken sie mal weiter, wenn man hie und da ein paar Atombomben auf dichtbesiedeltes Gebiet werfen wurde, dann könnt man doch glatt allen Verbliebenen einen Hummer H2 hinstellen. Wär das nicht toll?

    • @Thomas Friedrich:

      Nein, das Problem ist nicht die Anzahl der Menschen an sich, sondern der individuelle CO2-Ausstoß des einzelnen Menschen.



      Und der hängt von seiner Lebensweise ab und ist je nach Lebensort (weltweit) sehr unterschiedlich.



      de.wikipedia.org/w...-Emission_pro_Kopf

      Nicht Menschen müssen kontingentiert werden sondern CO2 Emissionen.

    • @Thomas Friedrich:

      Klar, wegen CO2 auf Kinder verzichten um weiter Auto fahren zu können. In der Dritten Welt gibt es mehr Kinder aber der C02-Ausstoß ist viel geringer. Zuviel CO2 hat vor allem mit, es sich leisten zu können, zu tun. Mir sind Kinder lieber als Autos.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wie, meine Familie muss jetzt 32000 km pro Jahr im Auto zubringen?



    Will ich aber nicht.



    Darf ich auch fliegen? Kerosinverbrauch ist ja wie beim Kleinwagen

  • handwerker ...

    444 liter im jahr zur verfügung ?

    leute, repariert eure wasserhähne selbst.



    und nicht nur die.



    baut auch eure wohnungen selbst.

    • @adagiobarber:

      warum der Klempner mit einem Kastenwagen anrücken muss, um meinen Wasserhahn zu reparieren, hat sich mir sowieso noch nie erschlossen.

      • @Rowena Ravenclaw:

        kann man gerne Ändern. Dann besorgen Sie halt das ganze Material und Werkzeug, und der Mann kommt mit dem Fahrrad.

        Im Ernst soll er sich dann für die Installation von Badewannen einen Zweitwagen leisten, oder nach jeder Reparatur erst wieder zur Werkstatt zurück um neues Material zu holen?

        • @Martin_25:

          Leute, habt ihr denn echt keine Fantasie? Wenn ich losfahre, um einen Wasserhahn zu reparieren, brauche ich auf jeden Fall nicht mehr Material und Werkzeug, als ich auf einem Fahrrad transportieren kann. Das könnte sich der Handwerker schon durch den eingesparten Sprit leisten. Wenn man dann noch darauf achtet, dass die einzelne Handwerkerin keine unnötig grossen Strecken zurücklegen muss und die Möglichkeit hat, ihre Einsätze logistisch sinnvoll zu organisieren, ist das doch alles keine Hexerei. Und im Übrigen finde ich eh, dass eh in jedem Kiez und jedem Dorf eine Person zu finden sein müsste, die einen Wasserhahn reparieren kann. Und wenn nicht, ist das schnellstens zu ändern! :-)

      • @Rowena Ravenclaw:

        Vielleicht weil er sich keinen Fuhrpark, mit dem passenden Modell für jeden Einsatz, leisten kann?

    • @adagiobarber:

      Da muss man wohl oder über ein paar Liter dem Handwerker zur Verfügung stellen...

    • @adagiobarber:

      Überhaupt sollte man sein Wasser dann wieder am (selbst gegrabenen) Brunnen holen. Die Wartung der Wasserversorgung würde jedenfalls sehr kompliziert...

  • Momentan ist es ja ohnehin durch Corona so, dass Benzin durch den Lockdown weniger gefragt ist.

    Dieser Zustand sollte beibehalten werden, denn es zeigt sich ja zugunsten der Umwelt, dass es auch mit vermindertem Kraftstoffverbrauch durch fossile Energieträger möglich ist. Die Leute fahren mehr Bahn, Fahrrad ...

    Wenn Mutter Natur durch das Virus erreichen wollte, dass die Ressourcen geschont werden, so hat sie ihr Ziel erreicht ...

    • @Tork Poettschke:

      "Die Leute fahren mehr Bahn, Fahrrad ..."

      Nein. Durch Corona sind (oder besser waren) weniger unterwegs. Einige sind sogar aufs Auto umgestiegen, weil man sich im eigenen Auto, im Gegensatz zum Nahverkehr, kaum anstecken kann.

  • Wie soll denn der Sprit für LKW, Busse, Lieferwagen, Servicefahrzeuge mit dem Kontingent verrechnet werden? Das lässt sich doch meist nicht genau zuordnen. Und natürlich hat er einzelne darauf auch nur einen begrenzten Einfluss.

    Und natürlich hat der Autor nicht bedacht, dass die Verhältnisse in D sehr unterschiedlich sind. In Berlin braucht man kein Auto. I

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.,

    Die Moderation

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Gna gna gna, wo ist die Lücke, wo kann ich welchen Fehler finden und rausposaunen? Eine beliebte Freizeitvetreibung. Hilft aber nicht, vor allem bei Ihrem nick!



      Wenn es jeder Bürger kriegt, dann auch die Kinder, Oma Opa...auf dem Land. Ein erheblicher sozialer Hebel.



      Dann gibts die Möglichkeit von Regionenrabatten, Rabatt je nach eigenem Vehikel, also abhänngig von z.B. e-bike-Anwendung, ...usw. Einfach mal optimieren einen Grundgedanken anstatt ihn abzulehnen.



      Kurzum: Ich bin dafür, Rationierung von Diesel und Benzin. Sofort. UNd wer dagegen ist bekommt sofort 10 % Kontingent gestrichen. :-)

      • @Tom Farmer:

        "Gna gna gna, wo ist die Lücke, wo kann ich welchen Fehler finden und rausposaunen?"

        Wenn jemand ein Konzept vorstellt, sollte er länger als 5 Minuten darüber nachgedacht haben.

        "Kurzum: Ich bin dafür, Rationierung von Diesel und Benzin. Sofort. UNd wer dagegen ist bekommt sofort 10 % Kontingent gestrichen. :-)"

        Genau. Mal schnell was raushauen...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Der Autor scheint das getan zu haben, bei Ihnen habe ich da meine Zweifel. Sie sollten sich auch den Unterschied Konzept zu einem Grundsatzgedanken mal klar machen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Im Artikel steht, dass die Kontingente handelbar sein sollen. Die Landbewohner würden ihren Sprit demnach nicht mehr an der Tanke sondern von den Städtern erwerben die ihn nicht selbst benötigen. Das wäre doch eigentlich auch ein ganz guter Ausgleich für die zwischen Stadt und Land immer weiter auseinanderdriftenden Mietniveaus.

      • @Ingo Bernable:

        Also die Städter verdienen an der schlechten Infrastruktur auf dem Land? Tolle Idee!

      • @Ingo Bernable:

        Das die Gehälter auf dem Land aber auch nicht die höchsten sind wäre das eine erhebliche Benachteiligung der Landbewohner.

      • @Ingo Bernable:

        Vielleicht würden die Landbewohner dann aber die Zuschüsse für Infrastruktur der Städter, Opernhäuser, Clubs, Museen, Kankenhäuser nicht mehr mittragen.



        Und, da alle Landbewohner Bauern sind, die Lebensmittel entsprechend verteuern.

        Abgesehen davon, wer erlaubt denn, dass die Menge in D verteilt wird? Die Ressourcen der Erde gehören alle. Also muss die erlaubte Menge durch alle dividiert werden. Man kann sich ausmalen, wieviele da mitziehen und dem Motto, we first, abschwören.

        • @fly:

          Die Bauern werden immer weniger und bewirtschaften immer größere Flächen. Entsprechend groß ist der Anteil derjenigen die aus freien Stücken auf dem Dorf lebt, etwa weil sie Haus und Garten einer Zweizimmerwohnung vorziehen. Es hat eben alles Vor- und Nachteile. Aber die Leute treffen individuelle Entscheidungen, nehmen die damit verbundenen Vorteile als selbstverständlich an und fühlen sich für die Nachteile als benachteiligte Opfer und der Staat soll es dann richten. Die vielzitierten gleichwertigen Lebensverhältnisse meinen eben nicht identische Lebensverhältnisse. Sonst müsste man ja tatsächlich steuerfinanziert jedes Kuhkaff mit Opernhaus, Museen, Krankenhaus, hipper Subkultur und ÖPNV im 10-Minuten-Takt ausstatten.



          Der Individualverkehr wird sich nur reduzieren lassen wenn es Druck zur Veränderung gibt (und nicht in dem man alle paar Jahre Autokaufprämien verteilt), höhere Kosten sind neben der Schaffung von Alternativen ein Schritt dazu.

        • @fly:

          "...da alle Landbewohner Bauern sind..."

          Sehr steile These :-)

  • Eine ziemlich schlechte Idee, jemand der wie ich in Dresden wohnt kann ohne Auto problemlos leben. Aus dem Land ist das schlicht unmöglich. Und nein, Pattensen bei Hannover ist nicht auf dem Land. Das sind Schnakenburg, Arendsee, Kalbe oder Spranz.

    Wie sollen denn die Einwohner von Schnakenburg, Arendsee, Kalbe oder Spranz ihr Leben aufrecht erhalten?

    Und ich muss ja noch nicht mal bis in die kleinen Dörfer gehen, Dessau und Gifhorn reichen schon aus, hier ist es ohne Auto schon sehr eingeschränkt.

    Halle und Magdeburg funktionieren hingegen.

    Sinnvoller wäre eher der massive Ausbau der Bahn und des ÖPNV. Damit würde man schon einige Menschen von Auto weg bekommen.

    • @Marcus Dresden:

      Mal abgesehen davon, dass man auch auf dem Land durchaus ohne Auto auskommen kann (Es wird ja immer ohne Beleg pauschal das Gegenteil behauptet), Fahrgemeinschaften und öffentlicher Verkehr sind auch in vielen ländlichen Gebieten zumutbar. Ich beispielsweise habe Jobmässig im gesamten Rheinland zu tun, es gibt praktisch keine Kommune die viel weiter als 10 km vom nächsten Bahnhof entfernt ist. Da nehm ich mir halt mein Rad mit, wenn so ein Ort erreicht werden muss. Außerdem ist die miserable Einkaufssituation und die kulturelle Ödnis auf dem Land eine direkte Folge des MIV. Das würde sich deutlich bessern, wenn die Landeier nicht für jeden Pup in die nächste Stadt gondeln könnten. Dann kämen die wichtigen Dinge zurück.

      • @guzman:

        Die Entfernung von Spranz zum nächsten Bahnhof beträgt 16,7 km. In Dannenberg Ost halten nur wenige Züge.

        Die Entfernung zum nächsten Richtigem Bahnhof (Uelzen) beträgt 30,2 km.

      • @guzman:

        Landeier?

        warum diese Aggression gegen Menschen die auf dem Land wohnen?

      • @guzman:

        "Da nehm ich mir halt mein Rad mit, wenn so ein Ort erreicht werden muss." Das finde ich gut. Aber sehen Sie, mir fiele das schon mal schwer, denn ich bin Rollstuhlnutzerin und mit 10 Kilometern zum Bahnhof, bzw. zurück wäre das Tagespensum meines E-Rollstuhles ziemlich ausgereizt. Glücklicherweise wohne ich in der Stadt mit einem ziemlich guten (da grossteils barrierefreien) ÖPNV. Anders sieht es auf dem Land aus. Da wohnen übrigens mehr ältere und alte Menschen, weil die Infrastruktur auf dem Land häufig miserabel ist.

        Wenn Sie also z.B. alte Menschen davon abbringen wollen, auch hochbetagt und nicht mehr so aufmerksam, das Auto stehen zu lassen, ist so ein Tipp ziemlich für die Tonne! Noch dazu sind gerade die Bahnhöfe oft nicht barrierefrei. Die Treppen muss man also schon mal schaffen, den Einstieg/Ausstieg auch.

        Das Fahrrad als Tipp für die, die das können, okay, aber was machen all die, die das nicht (mehr) können (zu jung, zu alt, geheingeschränkt, rollator-/rollstuhlnutzend), oder die auch mit dem Rollator eine solche Strecke nicht einmal annähernd schaffen? Ohne Barrierefreiheit nutzen also auch der schönste Überlandbus oder ein regelmässiger Zugverkehr nichts.

        Und nicht zuletzt: warum Sie Menschen auf dem Land verächtlich "Landeier" nennen, muss ich nicht verstehen, oder?

        • @Lesebrille:

          Korrektur: "Wenn Sie also z.B. alte Menschen dazu bringen wollen, auch hochbetagt und nicht mehr so aufmerksam, das Auto stehen zu lassen, ..." Das kommt davon, wenn man zwei Formulierungen gleichzeitig im Kopf hat... .

      • @guzman:

        " Das würde sich deutlich bessern, wenn die Landeier nicht für jeden Pup in die nächste Stadt gondeln könnten. Dann kämen die wichtigen Dinge zurück."

        Glaube ich ihnen sofort, wenn Sie mir glauben, dass gerade ein Schwein am Fenster vorbei fliegt...

        "...keine Kommune die viel weiter als 10 km vom nächsten Bahnhof entfernt ist."

        Klar. 10 km sind ja auch eine Kleinigkeit. Das läuft man doch bei jedem Wetter in ein paar Minuten. Oder man fährt im Winter einfach mit dem Rad. Natürlich mit Schneeketten, denn geräumt ist selten. Außerdem ist es auch keine große Sache, ohne nennenswerten Wetterschutz auf den heutigen "Landbahnhöfen" auszuharren, bis der Zug geruht zu erscheinen. So macht die Fahrt zum Arzt erst richtig Spaß...

        Sie scheinen zwar viel unterwegs zu sein (mit dem Auto?), aber die reale Situation ist Ihnen offensichtlich nicht klar.

        • 0G
          05653 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Klar, Guzman scheint ein realitätsentfremdeter Städter, der das Landleben allenfalls aus einem Hühnerhof-Videospiel kennt. Trotzdem sind alltägliche Strecken auf dem Land auch komfortabel mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zu bewältigen. Bei einer entsprechend hohen Anschaffungsförderung und Gratisstrom für diese Fahrzeuge wäre die infrastrukturelle Benachteiligung auf dem Land zu wohnen etwas ausgeglichen.

          • @05653 (Profil gelöscht):

            "Trotzdem sind alltägliche Strecken auf dem Land auch komfortabel mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zu bewältigen"

            Natürlich. Bei mir ist der Umstieg schon fest eingeplant.

  • Wenn ich mich richtig erinnere hatte die FDP sowas mal im Petto und das auch noch viel einfacher, es gibt ja auch noch andere Treibhausgasemittenten als Benzin: jeder Bürger hat ein CO2bzw. Verschmutzungsbudget aka eine bestimmte Anzahl an Zertifikate. Diese sind dann frei handelbar. Das halte ich persönlich für die beste Lösung, wenn die Anzahl der Zertifikate, wie beim schon implementierten Zertifikatehandel der Industrie (der mittlerweile besser ist als sein Ruf, Fehler müssen sich ja nicht wiederholen), über die Zeit abnimmt.

    • @FancyBeard:

      Das Modell dürfte nicht alltagstauglich sein. Der Grad der persönlich gefühlten Betroffenheit dürfte wohl zu (noch mehr) Gegenverhalten führen.

      Womöglich ist zum Beispiel mit "Wissenschaftsfälschung", der Manipulation von Statistiken, illegalem Fördern und Herstellen sowie Handeln von Öl und zB ölbasierten Treibstoffen zu rechnen, bis hin zur politischen Manipulation. Zum Reichsbürger und Klimawandelleugner gesellt sich dann noch der Benzinbürger.

      Auffällig dürfte dann noch eine verringerte Sterberate, oder die sprunghafte Zunahme von 150jährigen Menschen werden.

      Verbriefung ist, wenn man trotzdem lacht.

    • @FancyBeard:

      richtig

    • @FancyBeard:

      Ein Grund für den Klimawandel ist, dass alles zur Ware gemacht wird. Also ist Handel dann wohl doch nicht die Lösung.

      PS: Seit wann bringt der Zertifikatehandel etwas für das Klima? Können Sie die "Verbesserungen" belegen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich meine, dass man Ihrer Einschätzung im Wesentlichen beitreten muss.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Der CO2 Preis ist seit 2 Jahren so hoch, dass sich die Produktion von Kohlestrom nur noch selten lohnt.



        www.handelsblatt.c...0dddkwqrqfRAwK-ap4

        • @FancyBeard:

          Und genau deshalb haben die Energieversorger lange Laufzeiten für ihre Kohlekraftwerke durchgesetzt. Merkwürdig.

  • „Das zugeteilte Kraftstoffkontingent muss man natürlich kaufen, jeder darf es dann auch zu Marktpreisen wieder veräußern. Und wenn das zugeteilte Benzin gegen Jahresende knapp wird, so lehrt es die Marktwirtschaft, dann steigen eben die Preise“



    Hartgesottene Kapitalismuskritiker werden nicht glücklich sein, wenn mit diesem ur-kapitalistischen Prinzip das Klima gerettet werden soll. Wurde nicht in bisherigen Beiträgen hauptsächlich der Kapitalismus für Umweltzerstörung und Klimakatastrophe verantwortlich gemacht?