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Grünen-Vorstoß für TempolimitRasen ist verpönt

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Grünen-Chef Robert Habeck macht ein Tempolimit von 130 Km/h auf Autobahnen zur Bedingung für eine Regierungsbeteiligung. Das ist schlau.

Eindeutig unter 130 Stundenkilometern: Robert Habeck radelt für die Presse Foto: Carsten Rehder/dpa

S o eine klare Ansage ist für die Grünen ungewöhnlich: Die Ökopartei will nur unter der Bedingung in eine Bundesregierung gehen, dass ihr Koalitionspartner der Einführung eines Tempolimits von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen zustimmt. Grünen-Chef Robert Habeck hat in Aussicht gestellt, dass dieser Punkt die erste Maßnahme einer Bundesregierung mit Beteiligung seiner Partei sein könnte. Das wäre für schwarz-grüne Koalitionsverhandlungen eine Herausforderung – aber keine unüberwindbare. Auch die ChristdemokratInnen wissen, dass das frei-Fahrt-für-freie-Bürger-Denken ein Anachronismus ist.

Dass die Grünen sich ausgerechnet an diesem Punkt aus ihrer ansonsten gut gepflegten Unverbindlichkeit wagen, ist schlau. Umfragen belegen immer wieder, dass eine Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen für eine generelle Begrenzung der Geschwindigkeit auf Autobahnen ist. Sie sind davon überzeugt, dass ein Tempolimit gut fürs Klima ist und Menschenleben rettet. Zu Recht gibt es in den meisten Ländern eine Höchstgeschwindigkeit. Auf niederländischen Autobahnen gilt aus Klimaschutzgründen seit Kurzem tagsüber sogar eine Begrenzung von 100 Stundenkilometern.

In Deutschland hat es die Autoindustrie bislang geschafft, ein Tempolimit zu verhindern. Denn viele ManagerInnen glauben, dass fehlende Geschwindigkeitsbegrenzung gut für den Absatz immer größerer und schnellerer Autos ist. Dieses Denken zeigt die große mentale Krise der EntscheiderInnen in der deutschen Autoindustrie und der ihnen folgenden PolitikerInnen, die noch immer nicht begreifen, wie sich die Mobilitätsbedürfnisse verschoben haben. Die meisten Menschen möchten sicher und umweltschonend fahren. Über die Autobahn zu heizen gilt längst nicht mehr als sportlich, sondern als das Gegenteil – gefährlich, rücksichtslos und unverantwortlich. Rasen ist noch Teil des Macho-Kults postpubertärer und möchte-gern-junger Männer, aber im Großen und Ganzen zum Glück verpönt. Das gesellschaftliche Bewusstsein ist an diesem Punkt viel weiter als die – derzeitige – Regierung.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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63 Kommentare

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  • 0G
    04515 (Profil gelöscht)

    Ich wäre froh, wenn es ein Tempolimit 120 gäbe, weil ich mich dann auf der Autobahn mit meinem kleinen Motorrad, dass kaum mehr als 100 km/h schafft, viel sicherer fühlen würde. Es ist irre, wenn andere mit 200 Sachen und mehr an einem vorbeirasen.

  • Wo auf der Welt gibt es, bitte, ein Tempolimit bei 150 km/h? Und außerdem: Es geht nicht um eine Meinung, dass ein Tempolimit umweltzuträglich sei. Es gibt eine Studie vom Umweltbundesamt, die besagt, dass bei Tempo 100 km/h erheblich CO2 eingespart wird. Bei 130 auch noch einiges. Außerdem wird die vollkommen nutzlose Drängelei mit Auffahren auf 20 m bei 120 geringer und die Stauanfälligkeit auch, die durch häufiges Gas Geben und Bremsen massiv befördert wird ohne dass eine wesentliche Zeitersparnis herausspringt.

  • In jedem Bundesland genau 1 Rennstrecke kostenlos zur Verfügung stellen, nur für echte Männer, gern mit scharfen Kurven und Öl auf der Fahrbahn. Mit Benutzung der Strecke erklärt man sich damit einverstanden, auf Rettung zu verzichten.

    Genau da könnte man auch Wölfe ansiedeln, dann sind auch Umweltschützer glücklich.

    Ich weiß, ich bin voll der Menschenfreund. In letzter Zeit besonders ausgeprägt bei mir.

  • Tempolimit ist wichtig für ein gesünderes, sichereres Leben. Noch wichtiger ist allerdings die Reduzierung der Anzahl der Autos und die Gewährleistung von Mobilität durch sozial-ökologischere Alternativen wie ÖPNV. Ressourcenförderung, Produktion und Nutzung von Autos sind schwer vereinbar in der aktuellen Situation, in der die Lebensgrundlage von Mensch und Tier durch Klimakatastrophe bedroht und ein Massen(aus)sterben von Tieren im Gange ist. Würde mensch bezüglich Produktion und Konsum so weiter machen wie bisher, dann kann mensch nicht mehr lange - auch nicht mit maximal 130 kmh - Auto fahren.

  • Nico Semsrott fragt: Tempolimit oder sollen diese 6 Babykaninchen sterben?



    www.youtube.com/watch?v=6oG4rjGs1V0

  • "Was passieren wird, ist, dass die Leute bei Tempolimt auf Autobahnen aus lauter Langeweile mehr mit ihrem Smartphone herumspielen."

    Wer bei 130 lange Weile hat, hat ein grundsätzliches Problem und sollte schnellstens den Führerschein abgeben.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Kurzweile (im Sinne von "hohe Dichte an Aufmerksamkeit erfordernden Situationen") im Autobahnverkehr lebt von Geschwindigkeitsunterschieden. Wenn es die nicht mehr gibt, weil die Allermeisten sich an der erlaubten Höchstgeschwindikeit orientieren, sinkt die abverlangte Aufmerksamkeit und bei Vileen demnach auch die aufgewandte. Wer häufiger auf einer der längeren Tempolimit-Strecken unterwegs war, kann ein Lied davon singen.

      • @Normalo:

        Das ist eine Frage der Gewohnheit. In D sind die Fahrer gewohnt, dass sie ständig innerlich "auf 180" sein müssen. Dann wirkt enspanntes Fahren auf einige langweilig.

        Ein USA Aufenthalt hat mir gezeigt, dass man auf einer Autobahn auch ganz entspannt uns stressfrei fahren kann. Das ist sehr angenehm. Auch weil man sich darauf verlassen kann, dass nicht plötzlich jemand rauszieht oder von hinten angedonnert kommt. Die Rückkehr nach D war ein Schock. Es kam einen vor wie im Irrenhaus.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die USA und das Verhältnis ihrer Bevölkerung zum Auto und zum Autofahren sind nur partiell vergleichbar. Insbesondere die geografischen Begebenheiten und Straßenführungen dort fördern eine Mentalität des duldsam-entspannten Geradeausfahrens. Wir hingegen schlängeln uns auf - vergleichsweise - "Sprintstrecken" durchs Land.

          Auch lieben zwar die US-Bürger im Schnitt ihren fahrbaren Untersatz, aber wieder auf eine viel gemütlichere Art und Weise als unsere Landsleute. Riesenkarossen mit großhubigen, niedrigdrehenden Buller-V8 als automobiles Idealbild illustrieren das. Sollte man mich dagegen fragen, welches das "deutscheste" aller Autos ist, würde ich sagen: Der Golf GTI.

          Natürlich ist das alles nicht mehr zeitgemäß. Aber wenn man demokratisch zu einem zeitgemäßen Zustand hinwill, sollte man sich klar sein, von wo man startet...

          • @Normalo:

            "Sprintstrecken"

            Gibt es praktisch nur in D. Auch in viel kleineren Nachbarländern fährt man auf Autobahnen entspannter. Auch dort, wo die Straßenführung der Deutschen ähnelt. Es ist und bleibt ein deutsches Problem. Ein über Jahrzehnte anerzogener Wahnsinn, begründet mit angeblicher Freiheit.

            Danke für die neue Ausrede.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Sie brachten die USA, also habe ich diesen Vergleich analysiert. In anderen Ländern finden sich wieder andere Tendenzen. Wir können das gern einzeln durchgehen, wenn Sie wollen. Aber Ihr Urteil darüber, wie die deutsche Stimmungslage einzuschätzen ist, scheint ja eh festzustehen.

              Nur dass ein deftiges Urteil halt noch keine Veränderung macht...

              • @Normalo:

                Na ja. Ich bin schon auf den Autobahnen vieler Länder unterwegs gewesen. Dieses hektische Gedrängel habe ich bis jetzt nur in D angetroffen.

                "Aber Ihr Urteil darüber, wie die deutsche Stimmungslage einzuschätzen ist, scheint ja eh festzustehen."

                Stimmt. Beruht auf Erfahrung.

  • Ich fahre selten schneller als 130 und bin FÜR ein Tempolimit. Allerdings ist mir das Thema nicht wichtig genug, um dieses als Voraussetzung für gute Politik zu sehen. Diese Forderung ist für mich vor allem Marketing der Grünen. Inhaltlich kam bei Corona wenig von den Grünen, wenn jetzt zu solchen Marketing-Strohalmen gegriffen wird, mache ich mir Sorgen, dass die Grünen Lösungen für die wichtigen Themen haben.

    • 0G
      05838 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      Ich teile bei Tempo 130 Habecks Meinung, was aber nicht reicht, um grün zu wählen.

  • 120. Damit ist mein Kommentar zuende. Außer noch soviel: Machen und dann nicht mehr weiter über dieses überholte Anliegen diskutieren: denn unsere Bude brennt an allen Ecken und Kanten

  • Ich bin zwar durchaus fürs Tempolimit, aber aus verhandlungstaktischer Sicht ist es gewiss nicht "schlau", mit extrem konkreten Bedingungen in Koalitionsverhandlungen zu gehen.

    Sollte eine schwarz-grüne Regierung wichtige grüne Forderungen durchsetzen, das Autobahntempo jedoch nur auf 150 statt auf 130 kmh senken wollen, würde Habeck dann alles platzen lassen?

    • @Totti:

      Würde eine RRG-Koalition (also R&R) kein Generelles Tempolimit wollen?



      Oder die CDU deswegen eine Koalition platzen lassen?

      • @Rudolf Fissner:

        Die Grünen machen sich halt erpressbar. Sprich, bei einem anderen Thema müssen die Grünen nachgeben, egal wie weh es tut, es sei denn sie lassen dann die Gespräche platzen und regieren nicht mit.

        • @Strolch:

          Quatsch.

      • @Rudolf Fissner:

        Weiß ich nicht, ich bin nur der Meinung, dass es nicht ratsam ist, bereits vor Verhandlungen hoch zu pokern und rote Linien zu ziehen.

        Noch häufiger als zu geplatzten Verhandlungen führt es zu Gesichtsverlust...

        • @Totti:

          Hoch pokern?

          Generelle Tempolimits sind in der EU Standard. Nur 33% der Bevölkerung in DE sind dagegen. Das wird also so oder so kommen.

          • 8G
            83492 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            " Das wird also so oder so kommen."

            Spätestens, wenn sich E-Mobile durchgesetzt haben, wird man ohnehin langsam fahren müssen, um schnell von A nach B zu kommen. Die Zeit, die man durch hohe Geschwindigkeit gewinnt, geht beim Ladestopp sonst wieder verloren.

            Deshalb wird wohl die Geschwindigkeit der E-Mobile abgeriegelt, beim VW ID3 z.B. ist bei 160km/h Ende.

            • @83492 (Profil gelöscht):

              Wer noch einigermaßen an gesellschaftlichen Fortschritt glaubt, weiß, dass das Tempolimit irgendwann "so oder so kommen" wird.

              Die sich durch den Artikel ergebene Frage ist jedoch, ob dies in der nächsten Regierung mit vielleicht grüner Beteiligung geschehen wird und ob es "schlau" ist, diesen Programmpunkt zur Bedingung für eine Regierungsbeteiligung zu machen (insbesondere wenn sich das Problem gemäß einiger Forist*innen von selbst lösen wird).

              Wäre schade, sollte das nächste Mal Habeck den Lindner machen...

  • Die Forderung ist vor allem deshalb schlau, weil sie die Grünen davon entbindet bei Schwarz-Grünen Koalitionsverhandlungen steuerliche Umverteilung, Bürgerversicherung und andere wichtige Dinge durchzusetzen: "Bei Steuern und Sozialstaat war mit CDU/CSU nicht viel zu machen, aber wir haben das Tempolimit und den Veggie-Day durchbekommen. Daher empfehlen wir dem Parteitag die Annahme des Koalitionsvertrages." Wirklich schlau!

  • Ich fahre fast nie schneller als 130, trotzdem bin ich gegen ein generelles Tempolimit, weil es für Klima und Unfallzahlen kaum etwas bringt und in meinen Augen nur dazu gedacht ist, die individuellen Freiheiten, die derzeit schon genug beschränkt werden, noch weiter einzuschränken. Das passt auch gut zu den Kampagnen gegen das Fliegen, etc. Immer mehr Kontrolle und Gängelung, das ist nicht der Staat, in dem ich leben möchte.

    • @Peter Müller:

      Wieder die Standardausrede.

      Im angeblich freisten Land der Welt gibt es seit Jahrzehnten strenge Geschwindigkeitsbeschränkungen. So gut wie niemand stellt das in Frage. Weil es vernünftig ist. Warum sollen die Deutschen nicht vernünftig sein, wenn es selbst die son unvernünftigen Amerikaner können?

      PS: Ich finde die Knebelgesetze, die mir verbieten, laute Motorradfahrer zu erschießen, auch sehr gängelnd. Aber eine innere Stimme sagt mir, dass diese Gesetze trotzdem sinnvoll sind...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "PS: Ich finde die Knebelgesetze, die mir verbieten, laute Motorradfahrer zu erschießen, auch sehr gängelnd."

        Selbstverteidigung gegen trommelfellschädigenden Lärm. Da, jetzt müssen Sie nur noch wirklich gut schauspielern, extrem empfindliche Ohren haben und sehr gut mit vielen HNO-Ärzten können. Ansonsten wird man Sie wegen des Vorliegens milderer Mittel belangen. Zu Recht, wie Ihre innere Stimme weiß.

  • 0G
    04515 (Profil gelöscht)

    "Rasen ist noch Teil des Macho-Kults postpubertärer und möchte-gern-junger Männer, aber im Großen und Ganzen zum Glück verpönt."

    So viele junge Männer, die vervnünftig fahren und bei FFF mitmachen. Mein Eindruck ist eher, dass das Rasen zum Sport der Alpha-Männer und-Frauen im BMW, Mercedes, Audi u.s.w. gehört.

  • Das funktioniert ist den meisten Ländern, nur in Deutschland nichts. Begründung: Als damals während der Ölkrisen Tempo 90 auf den Autobahnen empfohlen wurden, fand sich immer zwei die auf der Autobahn nebeneinander gestochen 90 gefahren sind. Kein Vorbeikommen möglich.



    Und genau das wird jetzt wieder passieren, Fahrer die andere tyranisieren. Weil die Polizei auch nicht einschreiten kann, denn die selbsternannten "Ordnungshüter" tun ja nichts falsches. In Österreich gibts auch Tempo hundertdreissig, will aber jemand vorbei, lässt man ihn. Hab ich auch in Frankreich und Spanien erlebt. In De wirds nur Ärger geben.

    • @Jakob Cohen:

      Mit der Zeit wird sich fahren in Fahrspuren ergeben. Die Umgewöhnung dauert aber eine ganze Weile.

    • @Jakob Cohen:

      Genauso wirds kommen. Auch wenn ich ein Tempolimit befürworte. Ich kenne kein anderes Land, wo die Straße dermaßen zum gegenseitigen Frustabbau und "Erziehen" genutzt wird. Es wird nicht nur gedräneglt, sondern eben auch der bewußt ausgebremst, nicht vorbeigelassen. Nirgendwo gibts soviele Straßensheriffs, die glauben, mit ihrem Fahrverhalten andere erziehen zu müsse (gilt übrigens auch für Radfahrer).

      Wenn man zum Beipiel durch Polen fährt, dann gibts da genauso viele Raser. Aber es gibt auch den Überholsreifen, auf den man ausweicht, um die Drängler vorbeizulassen. Dadurch entspannt sich Einiges. Fährt man in einer endlosen aufgestauten Kolonne, kann man sich fast zu 100% sicher sein, dass da ganz vorn ein deutsches Auto fährt.

      Kurt Tucholski hat mal gesagt: "Der Deutsche fährt nicht wie andere menschen. Er fährt, um Recht zu haben."

    • @Jakob Cohen:

      Weil Österreich ja so eine urfreundliche Gesellschaft darstellt, zuvorkommend, hilfsbereit und ohne Frust und Spießigkeit beschreitet man dort seinen Alltag.



      Warum sollte bei Tempo 130 eigentlich überholt werden, wenn das die Höchstgeschwindigkeit ist?

      • 0G
        04515 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        Sehe ich genauso. Platz machen wäre dann ja sowas wie Beihilfe zur vorsätzlichen Geschwindigkeitsüberschreitung.

      • @Hampelstielz:

        Ich habe die Österreicher wahrlich als Volk nicht gelobt. Ich habe sehr lange in dem Lsnd gelebt, als Ausländer!



        Aber auf der Autobahn sind sie vernünftig. Und warum nicht überholen lassen. Man sollte doch jedem ermöglichen zu tun was er will. Aus deinen letzten Satz spricht genau das ich in meinem Kommentar geschrieben habe. Warum soll ich den Überholen lassen, ist eh verboten schneller zu fahren. Genau die Meinung und das Verhalten was ich erwarte

  • 8G
    8786 (Profil gelöscht)

    Aber ihr habt euch schon vorher mal die Zahlen aus dem Ausland angesehen, oder?



    Z.B. in Frankreich (Tempo 130) oder in Belgien (Tempo 120) gibt es anteilig mehr Tote auf Autobahnen als in Deutschland (Quelle: Statistisches Bundesamt, Unfallentwicklung auf Deutschen Strassen 2017).



    Was passieren wird, ist, dass die Leute bei Tempolimt auf Autobahnen aus lauter Langeweile mehr mit ihrem Smartphone herumspielen.



    Und schon jetzt ist das Smartphone im Auto Unfallursache Nr. 1, vor Alkohol und Geschwindigkeitsüberschreitung.

    • @8786 (Profil gelöscht):

      "Was passieren wird, ist, dass die Leute bei Tempolimt auf Autobahnen aus lauter Langeweile mehr mit ihrem Smartphone herumspielen."

      Wer bei 130 lange Weile hat, hat ein grundsätzliches Problem und sollte schnellstens den Führerschein abgeben.

  • Bis September 2021 hat auch der letzte CDUler begriffen, dass sich die Absatzzahlen für 2,5 Tonner E-SUV nur durch ein Tempolimit in die Höhe schrauben lassen. Erst recht für kleine E-Mobile, mit geringer Ladekapazität.

    Also von wegen, die Grünen gehen mit dieser Forderung ein Risiko ein. Was spricht oder sprach jemals gegen ein Tempolimit 100 auf Autobahnen, 80 auf Außenortsstraßen oder generell 30 in Städten? Aus Umwelt und Verkehrssicherheitsgründen nichts! Es waren und sind ausschließlich Marketinggründe.

    Vielleicht findet sich ja ein üblicher Kompromiss: Tempo 30 pro Reifen! Dann könnten demnächst Autos mit Zwillingsreifen den Absatz in die Höhe treiben!

    • @Drabiniok Dieter:

      Den Punkt mit den Absatzzahlen für 2.5-Tonner SUV finde ich wichtig. Schade, dass der ein wenig untergeht im eher unsinnigen Vorschlag mit den Tempo 30 pro Reifen.

      Es wird immer wieder behauptet, dass ein Tempolimit in Sachen Schadstoffausstoß wenig bringt. Ich denke, das gilt nur so lange, wie irgendwo in Europa noch schneller als 130 km/h gefahren werden kann.

      Viele Autos sind motor- und gewichtsmäßig auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegt, auf dem Tacho steht ja gerne mal 240 km/h. Wenn Deutschland also als mehr oder weniger letztes Land in Europa 130 km/h einführt, dann gibt es wirklich keinen Grund mehr, ein dickes schnelles Auto zu kaufen – wer dann noch eines kauft, will nur herumprahlen. Und wenn die Autos leichter werden, dann geht auch der Schadstoffausstoß runter.

      Bisher konnte man davon wenig sehen, weil alle Autohersteller eben immer auch Deutschland als Absatzmarkt im Blick hatten.

      • @derzwerg:

        Und wie kommen Sie auf die Idee, dass in Rest-Europa und anderswo auf der Welt potenziell schnelle Autos gekauft werden, weil man die in Deutschland auch tatsächlich ausfahren könnte?

        Und nein, Deutschland ist für die japanische, chinesische oder US-Autoindustrie nicht groß genug, als dass man dort Autos extra für den hiesigen Markt hochrüstet. Das tut man, weil Autos, die ein Leben auf der Autobahn abkönnen, eben auch bei geringeren Geschwindigkeiten BESSER sind als der Rest - langlebiger, sicherer, manövrierfähiger, sparsamer. Daran würde sich nichts ändern. Nur die deutsche Autoindustrie, die ihre Premiumpreise mit genau diesem Vorsprung rechfertigt, müsste sich eine neue Testmatrix bauen - oder aufhören, ihren Mitarbeitern deutsche Premiumlöhne zu zahlen.

  • Wie wäre es mit einer ausgewogenen Vorgehensweise?

    Firmen Verbieten für Firmenwagen den Sprit zu bezahlen... ja das ist die Mehrheit der dicken fetten Autos. Da ist rasen billig!

    Dann deutschlandweit elektronische Straßenschilder die die Geschw. verkehrsabhängig regeln.

    Dann noch ne schöne fette Luxussteuer auf schwere und hoch motorisierte PKW. und zwar jährlich! Keine Einmalzahlung.

    Für die Umwelt bringts auch kaum was... LKW und alte Industrieanlagen, Kreuzfahrt und Containerriesen... überall kann man in kürzerer Zeit mehr rausholen für die Umwelt als bei den PKW.

    Also Symbolpolitik die nach hinten los geht (Vergiday...)

    • @danny schneider:

      130 Schilder sind wesentlich unkomplizierter.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Weil einfache Symbolpolitik ohne Sinn und Verstand nur eines ist: populistisch

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Meinen Sie, 130 Schilder reichen? Braucht es nicht mehr? Mindestens als Reserve!

        • @Devil's Advocate:

          Für Sie ausführlich:

          Schilder mit der Aufschrift "130" (km/h)

          :-)

  • Mit einem Rennrad auf einem schmalen Wiesenpfad. Man achte auf den rechten Fuß. Ein Fakefoto für die Presse? Oder ein Angebot, dass man rechts für die Söders und Co. offen ist?



    So ist er nun mal der Robert H.

    • @Rolf B.:

      Wie viele Pressefotografen wohl mit ihrem SUV zu dem Fototermin in der Wiese gefahren sind?

    • @Rolf B.:

      Das ist kein Rennrad.

      Es hat nur einen Rennradlenker.



      Das ist ein Crossover Bike, man sieht deutlich die etwas dickeren Reifen mit Profil als man sie bei einem Rennrad hätte.



      Ich habe auch so eines - nur mit einem geraden Lenker.



      Das schaut auch nach hydraulischen Bremsen aus... scheint kein all zu großer Schrott zu sein

    • @Rolf B.:

      Oder Herr H wurde in flagrante gut gelaunt auf dem Weg zum Fahrradläden erwischt um seine schnelle Schnalle reparieren zu lassen.

      Mensch könnte auch lesen: Is mer mitm rechten zu locker kann mer schnell abrutsche...

      Hachja Herr H. so vielfältig interpretierbar - so schön wie ein Gedicht

  • Hut ab !

    Ich traue den Grünen schon seit Jahrzehnten nichts Gescheites mehr zu.



    Aber hier muss ich wirklich sagen: Hut ab!

    Aber hoffen wir das Beste dass es nicht wieder nur das typisch grüne, leere Gelaber ist.

  • "Das ist schlau"?? Weiss nicht, die Zahle der Verkehrstoten hat gerade einen absioluten Niedrigststand erreicht. Irgendetwas wird also derzeit richtig gemacht. Auf der anderen Seite lenkt es natürlich von ur-grünen Anliegen ab wie z.B. dem Stop der Flächenversiegelung,in den Innenstädten, der von den Grünen gerade ins Gegenteil verkehrt wird.

    • @Gerald Müller:

      Es wären aber noch weniger, wenn nicht so schnell gefahren würde...

  • Ich mache dann mal meine Stimme für die Grünen abhängig von der flächendeckenden Einführung von Tempo 30 Zonen in Wohngebieten in RRG geführten Kommunen und Bundesländern abhängig.

    Buxtehude ist mir da zu wenig. de.wikipedia.org/w...0-Zone#Deutschland

  • Sehr gut.

    Inzwischen ist ja auch nachgewiesen, dass >50% für ein Tempolimit sind, insofern ist das auch ein Fischen in guten Gewässern.

    Also ein klarer Grund, grün zu wählen.



    Jetzt noch ein paar klare Klimaansagen und man weiss was man bekommt.

  • Ich finde Tempo 130 gut, hoffe aber, das die Grünen im Fall einer Regierungsbeteiligung noch andere Punkte durchsetzen werden.....

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Die 130 sind schon lange überfällig. Ich gebe zu, dass ich selbst auch schon mal 140-155 fahre. Trotzdem sollten wir auf 130 begrenzen. Meine Unterstützung hat Herr Habeck in dieser Frage allemal.

  • Gut gemacht, Herr Habeck, ein Tempolimit auf Autobahnen ist wirklich das momentan drängendste Thema. Nicht etwa: Altersarmut, Rentenreform, explodierende Miet- und Energiepreise, Digitalisierung, Bildung, Infrastruktur, alternative Antriebe, Robotik, Artensterben, Rezession, Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung oder aufgeblähte Bilanzen der Zentralbanken.

  • Na prima, das ist also das zentrale soziale, ökologische, politische und gesellschaftliche Thema. Knallharte Forderung.

    • @Jim Hawkins:

      Bei Nebensächlichkeiten Profil zeigen, ist doch nicht dumm. Schließlich ist das der Kern moderner Politik.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das kann schon sein.

        Dennoch ist es peinlich, so zu tun, als hätte man gerade die Schwerkraft entdeckt.

        • @Jim Hawkins:

          "Dennoch ist es peinlich, so zu tun, als hätte man gerade die Schwerkraft entdeckt."

          Auch das gehört zum modernen Politiker :-)

        • @Jim Hawkins:

          Ich finde es eigentlich auch gut, wenn machbare Themen angegangen werden. Das schafft auch breite Akzeptanz und unterm Strich können so vielleicht mehr Dinge verändert werden.

          Wenn sich die Grünen nur auf einzelne Riesenthemen konzentrieren wie 100% neue Energien brauchen sie ewig und das alleine rettet auch nicht die Welt. Denke solche Sachen kommen von alleine, wenn der Rest realisiert wird. Die Grünen sind ja auch längst nicht in der Position großartig Initiativen auf Bundesebene lenken zu können.