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Merz' Äußerung zum „Stadtbild“Saubere Städte, schmutzige Sprache

Daniel Bax

Kommentar von

Daniel Bax

Bundeskanzler Friedrich Merz redet von Problemen im „Stadtbild“ und fordert im selben Atemzug mehr Abschiebungen. Die Union testet einen neuen Kampfbegriff.

Fehlt heute im Stadtbild: Döner, der nur drei Euro kostet, wie hier in Fürstenwalde 2018 Foto: S. Steinach/imago

N iemand kann leugnen, dass sich das Stadtbild in den vergangenen Jahrzehnten vielerorts stark verändert hat – insbesondere im Osten. Viele Innenstädte wurden dort mit Fördergeldern saniert, marode Bauten aus der DDR-Zeit abgerissen, und wo früher ein „Konsum“ war, zogen Kettenfilialen ein.

Zugleich leidet der Osten unter Abwanderung und Deindustrialisierung. Viele der schmuck sanierten Dorfkerne und Innenstädte in Brandenburg oder Sachsen sind heute menschenleer und nur noch Kulisse für Ausflügler und Touristen – oder Treffpunkt für junge, oft männliche Geflüchtete, die sich dort einfinden, um der Enge ihrer Wohnheime zu entfliehen.

Ohne die Fluchtmigration insbesondere nach 2015 wären manche ostdeutschen Orte komplett ausgestorben, und ohne ausländische Arbeitskräfte würde die Hotellerie und Gastronomie dort zusammenbrechen. Dadurch hat sich das Stadtbild gewandelt. Gerade ältere Menschen im Osten Deutschlands empfinden diesen Wandel oft als Verlust einer vertrauten Umgebung. Sie plagen Phantomschmerzen.

Merz und Söder sprechen auch knallharte Neonazis an, die von national befreiten Zonen träumen

Vor diesem Hintergrund muss man die beiläufige Bemerkung von Friedrich Merz einordnen, die er am Rande einer Pressekonferenz in Brandenburg fallen ließ. Bei der von der Union propagierten „Migrationswende“ sei man schon „sehr weit“ gekommen, sagte der Kanzler in Potsdam. Die Zahl der Asylanträge etwa sei stark zurückgegangen. „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen“, fügte Merz hinzu.

Damit verknüpfte er in einem Satz das Thema Flucht und Migration mit der Rede von einem angeblich problematischen „Stadtbild“ – und indirekt damit auch mit dem Thema Kriminalität, denn abgeschoben werden sollen ja in erster Linie straffällig gewordene Asylbewerber:innen.

Söder und Merz unisono

Erst vor wenigen Wochen hatte Bayerns Ministerpräsident, CSU-Chef Markus Söder, in einem Interview davon gesprochen, das Stadtbild müsse sich „wieder verändern“, und das ebenfalls in einen Zusammenhang mit Migration gebracht: Es brauche einfach „mehr Rückführungen“. Dass Merz und Söder fast wortgleich diese Formulierung wählen, deutet darauf hin, dass die Konservativen einen neuen Kampfbegriff gefunden haben, den sie nun testen.

Die Rede vom „Stadtbild“ ist ein klassisches „Dogwhistle“: eine populistische Aussage, die je nach Publikum unterschiedlich verstanden werden kann – ähnlich wie bei einer Hundepfeife, deren Töne aufgrund ihrer hohen Frequenz nur Hunde wahrnehmen.

In der vermeintlich harmlosen Rede vom „Stadtbild“ können sich besorgte Bürgerinnen und Bürger wiederfinden, die sich an Leerstand, Graffiti an den Wänden oder Müll auf der Straße stören und wollen, dass ihr Dorf wieder schöner wird. Indem Merz und Söder das Aussehen von Innenstädten jedoch mit der Ankündigung verknüpfen, mehr abzuschieben, sprechen sie aber auch knallharte Neonazis an, die von „national befreiten Zonen“ träumen und jeden vermeintlichen „Ausländer“ aus dem Land werfen möchten – egal, wohin.

Merz und Söder machen sich damit einen Kampfbegriff der AfD zu eigen, mit dem diese Erfolg hatte. In Gelsenkirchen warb die Alternative für Deutschland beim Kommunalwahlkampf „für eine saubere Heimat mit einem gepflegten Stadtbild“. Die albanischstämmige AfD-Landtagsabgeordnete Enxhi Seli-Zacharias forderte dort, arabische Ladenschilder aus der Innenstadt zu verbannen.

Die Vagheit ist Programm

Man mag es als Ironie empfinden, dass manche Parteifreunde sie selbst in bestimmten ostdeutschen Orten womöglich als „störend“ empfinden könnten. Aber die Vagheit des Begriffs „Stadtbild“ lässt solche Widersprüche zu. Die „Störung“ des Stadtbilds durch andere Menschen liegt daher ganz im Auge des Betrachters. Man sieht einem Menschen ja nicht an, ob er hier studiert oder arbeitet oder ob er kriminell ist, und ob er hier geboren wurde oder erst gestern als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist.

Zu den Widersprüchen gehört auch, dass die Döner-Bude in vielen kleinen ostdeutschen Orten mittlerweile der einzige soziale Treffpunkt ist. Dort nehmen auch Anhänger der AfD und selbst beinharte Neonazis gerne gelegentlich einen Imbiss zu sich.

Einem ominösen Stadtbild zuliebe diese Orte zu schließen – so weit würde selbst die AfD nicht gehen.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax arbeitet als Themenchef im Regieressort der taz. Er ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus.
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99 Kommentare

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  • In der Stadt, in der ich wohne, dürften wohl einige Ältere das ähnlich sehen, also dass "man sich abends nicht mehr in die Stadt trauen kann", aus Gründen ... naja, das sei mal dahingestellt.

    Die Verödung der Innenstädte hat aber meiner Meinung nach nicht soviel mit der zunehmenden Migration zu tun, sondern mit dem Wegfall von Geschäften. Auch hier machen sich in Leerständen immer öfter Automaten-Kioske breit. Anstatt dass die Städte da gegensteuern, überlassen sie "den Markt" sich selbst.

    Aber vor knapp 10 Jahren hat man - statt sich um die Attraktivität der Innenstadt zu kümmern - auf die grüne Wiese gesetzt, wo es Platz gibt, für Parkplätze, etc. etc. Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Anstatt mal Vorreiter zu sein und eine Stadt zu planen/umzugestalten, die wirklich menschenfreundlich ist, wurde alles dem Individualverkehr geopfert. Nun ist das Jammern groß.

    Und es ist ja so einfach, den "Ausländern" mal wieder die Schuld zuzuschieben. Schuld sind wir selbst, durch Mieten, die sich kaum noch ein Einzelhändler leisten kann und das Ignorieren von Einkaufsmöglichkeiten per Internet, fehlende Visionen für bewohnbare Städte und so weiter ...

  • Ich würde bei dem Begriff des Stadtbildes intuitiv eher das Aussterben von traditionellen Handwerksbetrieben (Bäcker, Fleischer, etc.) und die deutlich angestiegene Prävalenz von Dönerläden und Friseursalons verstehen aber das ist natürlich etwas das im Auge des Betrachters liegt.



    Geschickt ist der Begriff, weil sich das Stadtbild, auch im Sinne von Ordnung, Verschmutzung, Funktionalität von Infrastruktur, Zufälligen Gewalttaten, etc. schlichtweg klar verschlechtert hat, zumindest überall dort wo ich es aus Erfahrung sagen kann.

    In der ostdeutschen Hotellerie findet man noch auffällig viele Menschen ohne Migrationshintergrund im Team und es scheint mir nicht so, als gäbe es hier Staffing-Probleme, war grade erst für ein paar Tage in Dresden und Leipzig.

  • Wenn ältere Leute ihre gewohnte Umgebung verlieren, ist es kein Phantomschmerz. Diese Aussage ist verletzend.

  • Diese Unsicherheit - dieses elende Bedürfnis der CDU die AfD-Wähler wieder zurück holen zu wollen, ist unerträglich. Und vor allem peinlich. Am Ende dient diese Zuneigung an den klassischen Wutbürger, der aus Empörung die falsche Alternative gewählt hat, genau diesem Zweck: Die Wähler die noch gezögert haben in die elende AfD zu treiben. Ich fass es nicht wie ungeschickt die sind.

  • Merz' "Stadtbild"-Äußerung hat ihn überzeugt: Mann will AfD wählen



    www.der-postillon....erz-stadtbild.html

  • Gibts ernsthaft jemand, der von Merz anderes, als 70er und 80er Jahre-Rezepte erwartet hat? Damals wurden Teile des rechten Randes von der Union mit "schmissigen" Sprüchen eingebunden, es gab Personal, das diese Positionen schlüssig nach außen vertrat (Dregger, Czaja, Hupka und wie sie alle hießen) . Das hielt - jedenfalls nach Überzeugung der Union - den politisch organisierten rechten Rand klein.



    Merz wiederholt die Strategie, und lässt sich dabei von solchen "Nebensächlichkeiten", wie dass die heutigen Braunen seit seinem Amtsantritt um bis zu 8 % gewachsen sind - wie zu erwarten - nicht abhalten.

  • taz: **Merz und Söder machen sich damit einen Kampfbegriff der AfD zu eigen, mit dem diese Erfolg hatte. [...] Merz und Söder sprechen auch knallharte Neonazis an, die von national befreiten Zonen träumen.**

    CDU-Merz und CSU-Söder machen also mal wieder Werbung für die AfD, denn Menschen mit einem Rechtsdrall werden das "Original" wählen, und nicht diese Merz/Söder-Attrappe, die unbedarft mit 'dem Feuer spielt'.

    Hat der BlackRock-Mann nicht sogar mal getönt, dass er die AfD halbieren will? Von dem Ziel ist er weiter entfernt als je zuvor. Laut Umfragen liegt die AfD erstmals vor der CDU. Und damit die AfD noch mehr Zulauf und auch Wähler bekommt, werden die Bürgergeldempfänger jetzt noch mehr schikaniert, damit die armen Menschen aus Frust und Wut die AfD wählen. Der ehemalige BlackRock-Lobbyist hat von Politik keine Ahnung und auch nicht von der Denkweise der kleinen Leute. Merz macht die Reichen nur reicher und die kleinen Leute ärmer - und treibt immer mehr Bürger in die Arme der AfD.

    Wie gesagt, die Merz-Söder-Union macht im Grunde nur Wahlkampf für die AfD, aber merken tut sie es anscheinend nicht - oder vielleicht doch? Aber so etwas "mag man sich gar nicht ausmalen".

    • @Ricky-13:

      Arme Menschen, die AfD wählen, natürlich wahr, aber was für eine Paradoxie. Die AfD ist gegen Instrumente, die Niedrigverdienern helfen: Bürgergeld, Mindestlohn(erhöhung), Tarif(ausweitung), Mietendeckelung, höhere Steuern für Reiche.

      • @Ciro:

        Da gibt es keinen Widerspruch. Die Menschen, die die AFD tatsächlich wählen, machen das nicht, weil sie sich finanzielle Vorteile erhoffen. Um das zu lernen, müsste man die AFD- Wähler einfach nur fragen statt sie als dümmliche Idioten darzustellen.

      • @Ciro:

        Richtig, So ist es ✔️

      • @Ciro:

        Natürlich ist das eine Paradoxie, also etwas Widersinniges. Die kleinen Leute müssten eigentlich 'Die Linke' wählen oder 'Die Grünen'; aber die Zeitung mit den vier Buchstaben - die seit 1952 im Gewand einer Arbeiterzeitung auftritt - gibt ihren Lesern die Richtung an, in die sie gehen sollen. Und das diese sogenannte Zeitung sich langsam der neuen Zeit "anpasst" und immer mehr einen Rechtsdrall bekommt, ist ja auch unübersehbar.

        Und dann kommt noch hinzu, dass Donald Trump (der ja auch alles Soziale in den USA vernichten will) schon sämtliche Fäden in der Hand hat und Merz sich dem Wahnsinn aus den USA auch "brav anpasst". Ein Black-Rocker bleibt eben ein Black-Rocker (BlackRock Inc. ist eine börsennotierte, international tätige US-amerikanische Investmentgesellschaft) und mit Politik für die Bürger hat das ohnehin alles nichts mehr zu tun, auch wenn die Mittelschicht das immer noch glaubt.

        Die Reichen (Neoliberale, Konservative und auch immer mehr Rechte) verteilen doch schon seit Jahren die Welt untereinander auf. Und die Armen müssen für die Reichen arbeiten und bekommen Feindbilder (Ausländer, Bürgergeldempfänger etc.) geliefert, auf die sie dann einprügeln dürfen.

      • @Ciro:

        Menschen, die AgD wählen, geht diese Erkenntnis ab.

    • @Ricky-13:

      "die armen Menschen aus Frust und Wut die AfD wählen"

      und damit sich ins eigene Knie schießen, vom Regen in die Traufe kommen, oder anders gesagt, beim menschenverachtenden, sozialdarwinistischen Faschismus landen

      Auch traurig dabei, welches beschränkte "intellektuelle Niveau" da offensichtlich viele Menschen in diesem Land nur haben, um nicht zu erkennen, dass sie so den Bock zum Gärtner machen, der sowohl sie persönlich als finanziell Hilfsbedürftigen schaden würde, als auch der Gesellschaft insgesamt, in jeder Hinsicht, aber eben auch wirtschaftlich, und so in den Abgrund ziehen würde❗

      Die größte Farce dabei ist aber vor allem, dass der Mainstream der deutschen Medien, eben auch die ÖRR, diese völlig irrationalen Mechanismen



      (das Betroffene glauben, die Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Existenz, oder ihres entsprechenden Status, mit der Wahl einer rechtsextremen AfD abwenden zu können)



      nicht offenlegen können, da sie selbst Teil dieser sozialdarwinistischen Glaubensgemeinschaft sind, wenn auch meist in der etwas milderen Form, des Neoliberalismus, manche aber auch als Libertäre 👎

      Daher existiert kein gesellschaftliches Korrektiv, keine soziologisch politische Gegen-Kraft ☹️

  • Merz recht mit seiner Aussage. Wer das nicht sehen will ist ignorant.



    Und Merz hat auch recht, dass das mit Migranten einhergeht.



    Das Problem ist aber hausgemacht.



    1. Wenn wir Migranten in winzige Massenunterkünfte pferchen, darf es keinen wundern, dass sie sich an öffentlichen Plätzen treffen, wo sie den Raum finden, der ihnen in ihrer Unterbringung verwehrt bleibt.



    2. Wenn wir Migranten nur unterbringen, ohne sie zeitnah am Arbeitsmarkt oder Ausbildungen teilhaben zu lassen, darf es auch keinen wundern, dass sie sich ihre elende Langeweile herumlungernd vertreiben.



    3. Wenn wir die Zuwanderung nicht steuern, darf es auch keinen wundern, dass fast nur junge Männer das 'neue Stadtbild' zieren.



    Zuwanderung ist kein Problem, sie nicht zu steuern ist das Problem.



    Entweder wir schaffen Kapazitäten und Programme die integrationsfördernd sind oder wir begrenzen die Migration.



    Nichts tun und es einfach nur weiterlaufen zu lassen geht schief - mit immer mehr Rechtsdrall in der Bevölkerung ob der zunehmenden Verwahrlosung und angespannten Sicherheitslage an neuralgischen Punkten wie Innenstädten.



    Migration erfordert Integration - die aber ist kein Selbstläufer.



    Leider tut die Politik nichts.

    • @Saskia Brehn:

      Markige Worte, die aber auch nur in die 'wohlfeile' Sentenz münden: "Migration erfordert Integration - die aber ist kein Selbstläufer." Wer wüsste das nicht?

      Und wenn Sie schon eingangs Herrn Merz pauschal rechtgeben, müssten Sie dann nicht diese Sentenz auf seine Aussage (rück-)beziehen?

      Davon abgesehen, glaube ich, dass Sie sich nicht wirklich die Mühe gemacht haben, auf die Kritik (und zwar im ursprünglichen Wortsinn: analytisch und differenzierend...) des Kommentators einzugehen, dass nämlich der Begriff "Stadtbild", so wie Herr Merz ihn in der Raum stellt, viel zu viele Interpretationen zulässt. Es stimmt schon, wenn Herr Bax sagt: "Die 'Störung' des Stadtbilds liegt ganz im Auge des Betrachters."



      Und genau diese Unschärfe, Vagheit, Unverbindlichkeit der Merzschen Aussage ist fatal, politisch untauglich. Weil es Verwirrung stiftet und, wie es meistens bei den letzten 'Kanzlerworten' der Fall war, von der Partei der Kurzschließenden (bzw. der Alternative für Denkfaule) leicht missbräuchlich ausgelegt werden kann.

    • @Saskia Brehn:

      Sie sind sind der "neutrale" Link, um solche Aussagen sagbar zu machen. Durch Sie wird das Gedankengut der AfD in der CDU legitimiert und greift in die Mitte der Gesellschaft.

      1. Verschwinden nicht arische wirkende Menschen aus dem Stadtbild, wenn sie integriert sind, eine größere Wohnung und einen guten Job haben?



      2. siehe Punkt 1



      3. siehe Punkt 1

      Warum die Politik nichts tut: Die Probleme sind strukturell. Mit dem Begriff "Stadtbild" wird ein Sündenbock etabliert. Dieser muss reduziert werden, damit das Stadtbild wieder weißer wird. Mit dem eingeführten "Südenbock" sind die Deutschen mit dem Mindset "das wird man ja wohl noch sagen dürfen" befriedet. Es geht gar nicht darum, die Dinge inhaltlich zu verstehen. Es geht darum, die "Ignoranz" der Anderen zu erkennen und mutig die "Wahrheit" auszusprechen. Der "Bürger" ist emotional befriedigt, fragt nicht weiter nach Zahlen, Fakten, Strategien oder juristische Legitimation.



      Die Metapher "Stadtbild" dient dazu nichts zu tun und es einfach weiterlaufen zu lassen. Und wenn nach 6 Monaten keine Veränderung eintritt, überlegt man sich eine neu Metapher mit der man die Massen emotionalisiert. Social engineering.

    • @Saskia Brehn:

      Zuwanderung wird ja teilweise in die Richtung der Männer gesteuert, indem Familiennachzug verhindert wird und so das Geschlechterverhältnis unausgewogen bleibt.

      • @Ciro:

        Frauen und Kinder bei Jugendlichen?

    • @Saskia Brehn:

      Merz hat nicht recht mit seiner Aussage, wenn er die Symptome beklagt, aber zu den Ursachen schweigt. Im Gegenteil, er macht nur die Migranten selbst dafür verantwortlich. Er Urteilt allein nach dem Äußeren. Menschen nach Hautfarbe zu kategorisieren ist klassischer Rassismus und eines Bundeskanzlers unwürdig. Mit der Äußerung macht er auch Menschen mit deutschen Pass und Migrationshintergrund zu deutschen zweiter Klasse. Merz spaltet unsere Gesellschaft. Es ist seiner Aufgabe moralisch nicht gewachsen.

    • @Saskia Brehn:

      "Nichts tun und es einfach nur weiterlaufen zu lassen geht schief - mit immer mehr Rechtsdrall in der Bevölkerung"

      Man kann in Polen sehr gut beobachten, dass der Rechtsdrall keine Flüchtlinge oder Migranten benötigt. Ein Grund findet sich immer.



      Denn nach wie vor gilt das, was Schopenhauer einst sagte:

      Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. [...] jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. [...]

    • @Saskia Brehn:

      Grundsätzlich haben Sie Recht. Dass aber hauptsächlich junge Männer kommen, liegt nicht an einer Unter-, sondern einer Überregulierung, die Flucht hauptsächlich auf gefährliche Wege verdrängt.

  • Tja, Herr Bundeskanzler Merz ist mal wieder auf Stimmenfang am ganz rechten Rand. Ein Bundeskanzler, der aus der tiefsten Provinz hier in NRW kommt, weiß natürlich ganz genau, daß ein "schlechtes Stadtbild" ausschließlich von den "bösen Migranten", die "überall herumlungern" kommt. Komisch, ich als Kölnerin sehe eher, daß die Städte und Kommunen viel zu wenig Geld bekommen, alle ihre Aufgaben zu erfüllen. Aber auch, daß prestigesüchtige Politiker meinen, größenwahnsinnige Projekte durchpeitschen zu müssen (U-Bahn Bau hier in Köln), anstatt in den einzenen Stadtteilen oder auch der Innenstadt endlich die Dauerbaustellen zu beenden. Zwei kleine Beispiele aus meinem Stadtviertel: Ein riesiges Gebäude, das der Stadt gehört, steht seit inzwischen vielen Jahren leer, ein Frevel, bei der Wohnungsnot hier in Köln. Auf einem Spielplatz, wurde der Boden des vorher sehr gut von Kindern besuchten Bolzplatzes vor Jahren aufgerissen, damit unbenutzbar gemacht und gammelt jetzt vor sich hin. Ich wüßte nicht, daß solche "Verschandelungen" irgendetwas mit Migranten zu tun haben.

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Schauen Sie mal in den Haushaltsplan Ihrer Gemeinde, wie viel geld dort für Integration und integrationsbegleitende Maßnahmen pro Jahr veranschlagt ist. Dann ist eventuell ersichtlich, warum keine Spielplätze mehr gebaut werden.



      Das soll kein Appell gegen Zuwanderung sein. Es ist nur ein Hinweis darauf, dass die Menge der Zuwanderer inzwischen eine kritische Größe gewonnen hat und wir daher mit der Integration zunehmend Schwierigkeiten bekommen.

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      Also das letzte Beispiel klingt schon stark danach. Ganz ähnlich gehen doch juristische Personen aus den Bahamas oder Panama schon seit Jahren in europäischen Großstädten vor ;)

    • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

      "Ich wüßte nicht, daß solche "Verschandelungen" irgendetwas mit Migranten zu tun haben."

      Haben sie auch nicht. Aber was würde Fritze machen ohne seine Sündenböcke?

      Die unschönen Stadteile dieser Welt haben natürlich nichts mit der Gegenwart armer Migranten zu tun, sondern damit, dass die Politik lieber den Interessen der nationalen Wirtschaft und den Bedürfnissen von Polizei und Militär frönt.

      Darin unterscheiden sich CDU und AfD nicht. Die SPD sollte sich eigentlich davon unterscheiden, aber ... nun ja ...-

  • Derlei unterschwellig rassistische Auslassungen sind ein Teil des Problems. Der andere Teil ist eine Linke, die die offensichtlichen Probleme in den Großstädten ausblendet und so tut als wäre ein lebenswertes Leben ohne soziale Verwerfungen, Müll, Leerstand und Gewalt irgendwie ein bürgerlich-konservatives Ideal irgendwelcher Spießer, die sich mal nicht so haben sollen.

    • @Axotono:

      Die Linke ist für "soziale Verwerfungen, Müll, Leerstand und Gewalt" verantwortlich? Das ist eine sehr steile These von Ihnen.

    • @Axotono:

      Die Probleme in den Großstädten entstehen durch eine fehlgeleitete Sparpolitik auf Kosten der nicht so reichen Bevölkerungsschichten. Dies wird sehr wohl von Linken angesprochen und kritisiert.

  • Viele Innenstadt sind verrottet, verwahrlost und vermüllt.

    Das Ruhrgebiet kann man weitgehend abhaken, Teile von Berlin, Hamburg und München, Köln sowieso. Seit einer Weile auch immer mehr ACAB und das auf dem Kopf stehende rote Dreieck an die Wände geschmiert.

    Auch kleinere Städte turnen zunehmend ab. Wer umziehen möchte weil vielleicht die Mieten günstiger sind sollte sich dort genau umschauen.

    Ein weiteres Problem von kleineren Städten ist, dass durch das ätzende Online-Shopping die Infrastruktur an Geschäften wegbricht. Und den Gemeinden dadurch die Gewerbesteuern. Die Kommunen zudem längst eine Wahnsinnslast an Sozialausgaben tragen.

    Wäre das Land weniger bewohnt wäre das wunderbar für Natur und Tierwelt.

    Zudem werden hier Millionen Jobs wegfallen.

    Handelsblatt: "Gita Gopinath, Vizechefin und ökonomische Vordenkerin des Internationalen Währungsfonds (IWF), befürchtet, dass der nächste wirtschaftliche Schock bevorstehen könnte: die Rückkehr der Massenarbeitslosigkeit. Etwa 40 Prozent der Arbeitnehmer seien der KI-Revolution ausgesetzt.



    www.handelsblatt.c...-ki/100081965.html

    • @shantivanille:

      Welche Partei fährt das Land seit mehr als 40 Jahren an die Wand? Wer wählt diese Partei immer wieder?

  • Mh, also Merz macht hier die selbe Nummer wie Trump, nur nicht so "laut". Ich weiß nicht was man dazu noch sagen soll, ich wundere mich immer warum in den USA so wenig Menschen dagegen auf die Straße gehen, aber hier ist es ja nicht wirklich anders.

    Eine Sache muss ich trotzdem sagen, wir haben ein Problem in den Innenstädten, Drogen und der Missbrauch von Waffen steigen und werden immer häufiger ohne Rücksicht auf Verluste eingesetzt, bestes Beispiel gestern ein Schusswechsel in Kreuzberg um 16 Uhr am Tag mitten in Wohngebieten.

    Abschieben ist nicht der richtige Weg, aber wir brauchen eine Ordnungsmacht die nicht nur zum Schein durch die Stadt fährt sondern aktiv sich den Problemen annimmt. Wer halt wirklich denkt, dass wir kein Problem mit Gangs und Drogen haben, der verkennt tatsächlich die Realität, dem kann ich nur mal empfehlen nach Berlin, und zwar mitten ins Stadtzentrum, zu kommen, abseits der Touristenrouten.

    MfG

    • @Impe:

      Ich wohne dort und sehe sehr wohl viele Menschen, die versuchen, trotz der genannten Probleme vernünftig klar zu kommen. Ordnungsmacht ist wie auch Sozialbehörden der unverantwortlichen Sparpolitik zum Opfer gefallen.

  • Auch ich bin nicht mehr zufrieden mit dem Stadtbild deutscher Innenstädte. Überall dieselben Modeketten und Fressbuden im Zentrum. Es ist ja mittlerweile fast egal, ob man in Wiesbaden, Wuppertal oder Hamburg durch die Einkaufsstraße schlendert. Wohnt da überhaupt noch wer, was ist mit dem Kneipensterben?

    Dazu die sogenannte defensive Architektur, die nicht nur Obdachlose fernhält, sondern auch Sitzflächen und Aufenthaltsmöglichkeiten für alle anderen ungemütlich macht. Diese komischen ungemütlich gebogenen Bänke...

    ....und dann natürlich all die verschwundenen kostenlosen öffentlichen Toiletten, die es vor 20 Jahren noch überall gab, so das man als Sparfuchs das Urinieren besser vor dem Gang in die Innenstadt einplant. Ja, es hat sich viel zum Schlechten geändert.

    Mir fehlen auch die Punks/Subkultur, die früher die Innenstädte dekoriert und für Stimmung gesorgt haben. Alle nur noch genormt....

    Das meinte Merz bestimmt nicht damit, aber auch ich bin unzufrieden mit dem Stadtbild von Heute.

    • @R. Mc'Novgorod:

      "Mir fehlen auch die Punks/Subkultur" ... vielleicht sollten Sie mal die Subkultur bei Migranten bewerben. Besonders divers sind Punks nicht.

    • @R. Mc'Novgorod:

      Sehr passend formuliert. Schließe mich an.

  • Viel zuviele Menschen scheinen von einem Deutschland zu träumen, das einem Disney-Zuckerbäcker-Fachwerk-Museum gleicht, in dem eine *weiße* Mehrheit sagt, wo's langgeht, und nicht-weiße Menschen nur als willfährige Arbeitskräfte ohne Mitspracherecht geduldet sind. Denen spricht Herr Merz aus der Seele.

    • @Klabauta:

      Zurück in die Vergangenheit, dass Motto derjenigen die diesen inkompetenen Mann zum Kanzler gemacht haben.

  • Wenn Menschen zum "Stadtbild" herabgewürdigt werden, sollte es doch ein leichtes sein, einige Schauspieler anzuheuern (können ja gerne Amateure sein), die den ganzen Tag durch die Stadt flanieren, damit wir ein schönes Bild bekommen (müsste ich Bild jetzt durchgehend groß schreiben?). Das ist dann ähnlich wie in Computerspielen, in denen die NPCs im Hintergrund herumwuseln, um eine lebendige Stadt vorzutäuschen.



    Vielleicht kann man den Schauspielern auch noch beibringen wie diese NPCs ausdruckslos stehen zu bleiben, wenn man sich in den Weg stellt.



    Moderne Alternative - diese Robotniks aus Supermärkten, die mir immer in den Weg fahren in der Fußgängerzone loslassen.

  • Deutschland, drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt, doch das Bewusstsein der führenden Politikerinnen geht nicht über eine „Stammtisch-Haltung“ hinaus.

  • Ein CDU Laternen - Plakat in kürzlichen NRW Wahlkampf war: "Sicher, Sauber, Stark". Ordnungsämter etc. sind Kommunalpolitik. Leerstände gehören Mittelständlern, kurzer Blick in die Mitgliederkartei reicht. Städte mit Nachholbedarf im Stadtbild: Kurzer Blick auf die Parteizugehörigkeit des Bürgermeisters und Rücksprache , mit möglichst konkretem Anliegen dort. So einfach kann Politik sein. Klementine , Meister Propper machen´s vor.

  • Es ist ja gut gegen Rechts zu streiten und zu kämpfen, aber in dem man die "Probleme" lapidar abtut, damit ist beim besten Willen keinem geholfen. Oder wird von Links geplant, die nervige Bevölkerung auszutauschen?



    Die Menschen machen sich ein Bild: Und wer sagt, dieses Bild ist falsch, handelt wie ein Faschist. Wir müssen das ausdiskutieren.

    Es gibt nur einen Weg, die Logik.



    Gibt es da Probleme? Ja oder Nein?



    Wenn ja, was können wir dagegen tun?



    Nur weil wir uns selbst über Jahrzehnte in die Scheiße geritten haben, siehe Infrastrucktur, Schulen, Vermögenverteilung usw., können wir es uns nicht erlauben, darüber zu schweigen. Wir haben mit der Menscheitskatastrophe Klimawandel und Umweltzerstörung eine Mammutaufgabe vor uns, die wir nur bewältigt bekommen wenn wir von jedem einen Beitrag erwarten. Wenn die Linke meint, sich erlauben zu können, ihre ideologischen Träume verwirklichen zu können, dann liegt sie falsch. Dann verhärtet sich der Diskurs noch mehr und die Rechten werden über kurz oder lang gewinnen.

    • @BS:

      Diejenigen, die uns die Probleme "beschert" haben, beschweren sich jetzt darüber. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte ich darüber lachen. Übrigens, was genau ist die Schuld von Links an der neoliberalen kaptalistischen Politik und dem Festhalten an der schwarzen Null von schwarzen Nullen, wie Merz, die uns das eingebrockt haben?

    • @BS:

      Ich verstehe Sie vermutlich noch nicht?



      Weil die Bild meint, etwas wäre ein Problem und dies täglich gemeinsam mit den Opportunisten einhämmert, müssten - mutmaßlich weder zielführende noch nötige - Punkte gemacht werden? Ist das dann noch repräsentative Demokratie oder Allensbach?

      Ansonsten bei Ihnen: Wir haben genügend Punkte, wo es wirklich etwas zu tun gibt: Klima, Infrastruktur, Soziales und auch tatsächlich eine kluge Regelung und Organisation der aus verschiedenen Gründen wohl sehr sinnvollen Einwanderung.

      • @Janix:

        Nicht die Bild-zeitung. Sich ein Bild machen. Die Dinge verstehen wollen.

      • @Janix:

        Nicht die "Bild" meint, wir machen uns jeder Einzelne ein Bild von dieser Welt. Das was wir Sehen nehmen wir auf und versuchen uns diese Welt verständlich zu machen.

    • @BS:

      Ewig die Schuld bei der die Linke zu suchen ist schon mal ein ziemlich dummer Ansatz und indem man sie als ideologische Träumer abstempelt, ein super Beispiel für verhärteten Diskurs. Was hatte die Linke denn bisher bei politischen Entscheidungen zu melden? Herzlich wenig. Wird die Linke erst glaubhaft wenn sie den selben Scheiß macht wie die anderen Parteien, die uns in diese Situation gebracht haben? Was soll das werden? Wandel ohne Veränderung?

  • Nirgendwo werden entwurzelte Parallelgesellschaften so sichtbar wie in den heruntergekommenen Innenstädten . Die Viertel und ihre Symptome fressen sich tiefer und tiefer in die Innenstädte. Wer ( mit oder ohne Migrationshintergründen) kann flüchtet. Echter und gefühlter Kontrollverlust vermischen sich und entfremden die Gesellschaft in einem Rattenrennen nach unten. Rezepte? Wohlfeil.

    • @Dromedar:In:

      Wertes Höcker-Tier,



      Sie geben Meinungen und arg wertende Wörter als Diagnosen aus. Wie weit soll uns das gerade weiterhelfen? Wollen Sie noch einen Anlauf machen für uns?

    • @Dromedar:In:

      Flucht aus den Städten ist kaum noch möglich.

      Auch Dörfer und kleinere Städte machen einen zunehmend abgefuckten Eindruck und haben üble Probleme.

      • @shantivanille:

        Herrjeh, wasn Quark.

  • Na dann machen wir es doch wie die USA und schicken die Bundeswehr in die Städte um das Stadtbild zu verschönern.....

    • @PartyChampignons:

      Darüber denken einigen von den schwarzen Nullen bestimmt schon nach.

  • Wenn die Blaskapelle durch die Stadt - und Männer Lederhosen tragen - gibt es nicht viel zu sagen. Mancher scheint stets die geballte Faust in der Tasche zu haben. Die Neonazis holen sie dann raus. Aus die Maus !

  • Aus sehr vielen Diskussionen besonders mit meinen älteren Nachbarn hier in einer dieser ostdeutschen Kommunen kann ich Eines sagen. Die wichtigste Maßnahme um mehr Akzeptanz für Migration zu schaffen wäre es die herumlungernden Gruppen junger Männer aus dem Stadtbild zu entfernen. Egal wie oft ich da versuche auf die Situation in den Einrichtungen mit Überbelegung und Mehrbettzimmern verweisen, lassen sich die Skeptiker nicht überzeugen. Eine Gruppe junger Männer an der Straßenecke wird in überalterten Kommunen immer als bedrohlich empfunden werden.

    • @Šarru-kīnu:

      Auch wenn die Augen blau, die Haare rot-blond und die Schnürsenkel weiß sind?

      • @Eichhörnchen99:

        Ja natürlich. Kann man schön an den Interviews aus den 60er/70ern sehen, wie die damaligen Rentner Gruppen junger Männer fanden...

      • @Eichhörnchen99:

        Auch dann.

        Wenn Gruppen junger Männer herumlungern, heißt das meistens sie arbeiten nicht.

        Geht die Energie nicht in Kreativität, geht sie in Destruktivität. Frustration erzeugt Aggression. Psychologische Binsenweisheiten, leider fast immer zutreffend.

      • @Eichhörnchen99:

        "Auch wenn die Augen blau, die Haare rot-blond und die Schnürsenkel weiß sind?"



        Die lungern ja nicht. Die passen auf.

        Ernsthaft: ja, natürlich. Jede herumlungernde Gruppe, die zudem noch kesse Sprüche loslässt (und das ist in den entsprechenden Altersgruppen offenbar unausweichlich) wird als Bedrohung empfunden.

      • @Eichhörnchen99:

        Klar. Nur sind wir hier die zweitälteste Kommune des Landes und junge Männer dieses Zuschnitts sind im Stadtbild einfach relativ selten geworden.



        Für die Rentner hier sind Faschos und Identitäre wegen Unkenntnis der szenetypischen Erkennungsmerkmale meist kaum auszumachen. Die Gruppe junger Männer die den ganzen Tag vor dem Bahnhof stehen, sind da leider deutlich auffälliger. Allein bei uns im Haus gibt es 2 Seniorinnen die sich ab einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr auf die Straße trauen. Das ist beim Blick auf die Statistiken natürlich total übertrieben aber hier geht es nicht um rationale Entscheidungen. Deshalb würde es sehr viel bringen diese Gruppen aus dem Stadtbild zu holen. Es muss doch eine Möglichkeit geben die Betreffenden zu beschäftigen? Das würde die Situation im Stadtbild schon deutlich entspannen. Ich war in den letzten Monaten mehrfach in Mannheim und Ludwigshafen bei Kundenterminen. Wenn ich dort den Bahnhof verlasse, bekomme ich direkt Angst. In Hamburg hat mir gerade ein Kunde angeboten mich nächste Woche direkt persönlich abzuholen am Bahnhof, weil es dort zu gefährlich sei. Diese Zustände müssen mal angegangen werden.

        • @Šarru-kīnu:

          Da ich erst vor kurzem Mannheim sehr entspannt als Besucher überlebte, einschließlich des Bahnhofs (ziemlich voll fand ich ihn nur), stimme ich Ihnen zu, dass auch bei solchen Dingen rational eher wenig dran ist, nach meinem Eindruck zumindest.



          Dass bei einigen aber das keine rationale Sache ist, und Ängste kann mensch selten rational angehen. Gegen die Angsteinreder mit eigener Agenda werden wir andere Kanäle nutzen müssen.

          Im öffentlichen Raum durfte man früher als Jugendlicher ja sein, oder? Wieso auch nicht? Der war auch nicht so zugestellt durch Autos, es gab mehr freie Grundstücke.

          Manche haben nur eine Flüchtlingsunterkunft zu mehreren im Zimmer, sollen die darin angebunden werden?

          Verlangen, um eine mögliche gemeinsame Basis zu erfragen, lässt sich anständiges Benehmen: Füße von der Bank, für Ältere aufstehen, ... Aber natürlich darf jeder am öffentlichen Leben teilnehmen, unabhängig von der Hautfarbe etc.

          Eine Anti-Angst-Therapie geht so, dass man immer mehr an die Spinne rangeht und immer wieder merkt, dass es gar nicht so schlimm ist. Vielleicht ist das etwas, gemeinsame Orts-Feste, ...

  • Die Beiläufigkeit mit der Merz sich äußert zusammen mit diversen früheren Äußerungen deuten darauf hin, dass wir einen Rassisten zum Kanzler haben. Mittlerweile scheint klar, dass es sich weder um unbeabsichtigte Entgleisungen noch um kalkulierte Statements handelt, sondern schlicht um seine Überzeugung.

    • @Flix:

      Und die seiner Wähler.



      Wieviel Nazi-Sprech muss eine Union noch betreiben bevor in der Öffentlichkeit ankommt dass das Einzige was die Union von der AfD unterscheidet die Erfahrung in "schlechte Politik machen und blenden" ist.

  • Söder, der weiter Waffen nach ISrael exportieren wollte und will um weiter kleiner palästinensische Kinder lebendig zu begraben oder bei lebendigem Leib zu verbrennen.

    Und auch Merz, der den Völkermord unterstützt hat, und zuvor auch mit Araberfeindlichen Kommentaren, wie kleine Paschas, der Zahnarztbesuch des Asylanten oder der palästinensische Taxifahrer, der auch von Merz aufgrund seiner Herkunft einen Ellbogen verpasst bekommen hat.

    Die CDU/CSU ist schon längst eine rassistische Partei und hat einen neuen Sündenbock gefunden: Den Araber, Den Ausländer

    Die Leute denken jedoch die AFD wäre die einzige rassistische Partei.



    Die AFD hat zumindest nicht den Völkermord gegen die Palästinenser unterstützt, komme was wolle

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Die brutale Reaktion Netanjajus, mit den unverhältnismäßigen Bombardierungen Gazas als Reaktion auf den Terroranschlag der Hamas, ist eindeutig zu verurteilen. Ob dies ein Genozid an der palästinensischen Bevölkerung ist, kann ich nicht beurteilen.



      Aber Ihre Aussage, dass wenigstens die 'AFD zumindest nicht den Völkermord gegen die Palästinenser unterstützt hat, komme was wolle' ist natürlich grenzwertig. Wer will, findet bei der AFD in Teilen immer Aussagen, der man irgendwie ein bißchen zustimmen kann. Das widerlegt aber nicht, dass die AFD eine rechtsextremistische, antidemokratische, antisemitische und rassistische Partei ist.

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Na ja, erstens fährt Deutschland seit über eineinhalb Jahren ein praktisches Waffenembargo gegen Israel, was eine Schande ist. Die Ukraine bekommt im gleichen Zeitraum etwa den siebzigfachen Betrag.

      Zweitens geht es nicht um "den Araber", sondern Leute, die "Ungläubige", Frauen, LGBTQler, Juden und andere diskriminieren.

      • @shantivanille:

        Hauptsache, Sie können etwas gegen Araber rausholen, oder?

  • de.wikipedia.org/w...Begriffsgeschichte



    „Der Zufall wollte es, dass er [K.S.] beim Gestalten einer Collage die dabei verwendete Anzeige mit dem Wort ,Kommerz' darin so zerschnitt, dass nur die Silbe Merz übrig blieb, was Reime wie ,Scherz', ,Nerz' und ,Herz' zu assoziieren erlaubte und einen ähnlich sinnfreien Zug wie Dada besaß."



    Sinnfreier Zugang... zum Stadtbild. Merz.

    • @StarKruser:

      Wenn Sie ein gepflegtes Stadtbild nur mit Kommerz verbinden können, ist das traurig.

      Man kann auch links sein und gleichzeitig sauber und gepflegt rüberkommen.

      Ich glaube, das was Sie ansprechen ist ein grundsätzliches Problem gewisser Linker, die sich vorwiegend in einem gewissen Kiez, einer gewissen Szene bewegen und sich nur dort zu Hause fühlen, dies zu ihrem Ego gemacht haben.

      Glauben Sie mir, man kann wunderbar links sein und sich in absolut bürgerlichem Umfeld bewegen und wohlfühlen.

      Kann einem aufgeräumten Mind dienlich sein.

      • @shantivanille:

        Sie sind links?

      • @shantivanille:

        Ich wiederhole mal: „dass nur die Silbe Merz übrig blieb,. was Reime wie ,Scherz', ,Nerz' und ,Herz' zu assoziieren erlaubte "



        --



        Was Schwitters mit der Schere trieb,



        dass von Kommerz nur Merz noch blieb... -



        Das hammse wohl nicht verstanden.



        „Der letzte Sinn,



        da geht er hin.



        Sinnverlust ist Lustgewinn.



        (F.W. Bernstein)



        --



        Machen Sie sich mal bitte keine Gedanken über mein Sein und über mein Ego.

  • Ich empfinde da nichts zweideutig, jeder weiss wer gemeint ist wenn ein Politiker von Menschen redet die das Stadtbild stören:



    Junge, aggressive Männer die die Überforderung des Rechtsstaat ausnutzen und regelmäßig Straftaten begehen und „ihr Revier“ beherschen wollen. Und leider sind das zu einem erheblichen Abteil Männer die in Deutschland angeblich Schutz suchen, aber nicht nur.

    • @Shan Yun:

      Na dann fahr mal aufs Land, da findest du junge aggressive Gewalttäter und Brandstifter, die das Land nur vor Gewalttätern schützen wollen.

    • @Shan Yun:

      Googlen Sie mal Halbstarkenkrawalle Schwabing. So simpel ist es _nicht.

      Junge Männer sind auch hier überproportional. Eher die mit weniger Chancen, doch selbst das ist nicht zwingend, es gibt auch die Wohlstandsverwahrlosung.



      Seien wir ansonsten etwas vorsichtiger mit zu einfachen Zuschreibungen, wäre mein Tipp.

      • @Janix:

        Junge (ungebildete) Männer stellen immer und überall den Schwerpunkt von Gewalt und Kriminalität. In jedem Land und zu jeder Zeit.

        Das Problem ist nur, dass wir Deutschen statistisch ein Volk alter Frauen sind, während die Zuwanderer mehrheitlich junge Männer sind. Da braucht man keine Zuschreibungen von angeblichen Volksmerkmalen um das Problem zu sehen.

  • Wenn die Leute auf Bild etc. fast täglich lesen, dass jetzt irgendwo jemand arabischer Herkunft oder so wieder mit dem Messer unterwegs war, kommt gerade dort Unruhe auf, wo nur selten jemand zu sehen ist. In Hamburg und Berlin natürlich nicht. Je weniger Migranten...

  • Politik auf dem Rücken derer die sich nicht wehren können, ist wohl christlich im Jahr 2025, dazu kommt noch das Interview mit Mutter Merkel welches absurde Theorien verbreitet die in den Medien nicht zerrissen werden. Kriegsangst und wirtschaftlicher Abstieg bringen das wahre Gesicht der Gesellschaft zum Vorschein.

  • Manche wollen eine Stadt, andere lassen sich von BILD etwas von "Stadtbild" einträufeln.



    Ich vermute, dass tatsächlich Fokusgruppenbefragungen auf diesen Begriff kamen. Die rückwärtige Form der ländlichen Stadtkritik aufgegriffen, Visualisierung erzeugt. Da hat jemand seine 30 Schillinge verdient.

  • Offener Rassismus von unserem Bundeskanzler. Diese Regierung wird zunehmend unerträglich.

  • Mit Blick auf den Autoren des Artikels finde ich den Vorwurf der Doppeldeutigkeit schon interessant, bei Landkarten ohne Israel ist er ja weniger kritisch.

    Zudem verstehe ich den Begriff "Stadtbild" noch anders, nämlich auf junge aggressive Männer an bestimmten immer gleichen Orten und Bettelei bezogen.

    • @Dr. McSchreck:

      Es gibt auch junge deutsche, aggressive Männer und die Bettler kommen meist osteuropäischen Ländern der EU. Das sind keine Flüchtlinge die man abschieben kann. Sie relativieren die rassistische Aussage von Merz.

    • @Dr. McSchreck:

      Klar Bettler stören das heile Weltbild.

      Oder anders ausgedrückt : "Eure Armut kozt mich an."

      Oder hab ich was falsch verstanden?

  • Ich mag dies alles nicht mehr ertragen. Statt sich den echten Problemen zu widmen, machen diese Leute nur alles lebensunwerter.



    Jedem, der sich abwendet und ins private zurück ziehen will, kann ich gut verstehen.

    • @Nansen:

      Verstehen kann ich es auch, schlau ist es trotzdem nicht. Zu erinnern ist an Hannah Arendts Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft, wo es irgendwo heißt, Voraussetzung des Erfolgs faschistischer Parteien sei die Einsamkeit der isolierten, auf sich selbst zurückgeworfenen Individuen.

    • @Nansen:

      Das Wort "lebensunwert" stammt aus dem nationalsozialistischen Sprach"schatz" und ich verstehe nicht, wie irgendjemand es noch benutzen und morgens noch in den Spiegel schauen kann.

      www.duden.de/recht...ibung/lebensunwert

      • @Klabauta:

        Ist recht einfach, man googlet nicht jedes Wort. Die Nazis hatten im Sprachschatz auch "der, die, das"... Schreckgesprenst lass nach.

    • @Nansen:

      Volle Zustimmung. Es ist sinnlos, sich dem in progressiver Umnachtung und doch zielbewusst voran getriebenem Verfall entgegenzustellen. Also go with the flow - Müll ist bunt, Kopftuch macht frei, und wer mehr zum Leben hat als ich ist ein Schwein.

      • @KruegerParc:

        Oder aber: Gesetze brechen ist doch der Volkswille, Häuser anzünden um Terroristen fernzuhalten, wer nicht mit ner Million auf dem Konto geboren wird ist ein fauler Schnorrer.

    • @Nansen:

      Ignoranz und Desinteresse öffnen Tür und Tor nur noch weiter für die Faschisten. Siehe auch USA.

  • "Mit meinem Stadtbild ist alles super in Ordnung!" Ein Pappeschild mit dem Text, sich an einen passenden Platz am Wohnort hinstellen, Foto machen (lassen) und die sozialen Medien damit fluten. Sind Herrn Merz die Tassen ausgegangen?

    • @MaTaBe:

      Ich empfehle Ihnen den Gießener Marktplatz.

      Die Gegend um den Franfurter Hauptbahnhof soll auch sehr vielfältig sein.

      • @Desti:

        Die Gegend um den Frankfurter Hauptbahnhof war schon vor 40 Jahren ein Problem. Nur hat man das damals nicht zu einem Weltuntergangs-Szenario aufgeblasen.

  • "Es brauche einfach „mehr Rückführungen“. Dass Merz und Söder fast wortgleich diese Formulierung wählen..."



    Rückführung. Die neue Remigration.



    Wo kam das doch gleich her?

  • Also, ich finde, nicht Migant:innen, sondern bestimmte rechtsgerichtete Politiker:innen stören sind sowohl optisch als auch inhaltlich eine Zumutung und das eigentliche Problem (nicht nur) unserer Zeit.

    Es wäre insofern eine Wohltat für das ästhetische und intellektuelle Wohlbefinden, solche Figuren aus der Öffentlichkeit heraus zu halten, vor allem auch aus den Medien.

  • Söder und Merz bleiben bewusst wage. Ich nenne es "im Trüben fischen", d.h. mit populistischen Parolen auf Stimmenfang gehen; in demokratiefeindlichen Milieus um Wählerstimmen werben.



    Sie sprechen damit die Oma an, "die die Welt nicht mehr versteht"; die Saubermänner, die den "ganzen Müll" weghaben möchten; die rechten "Kampftruppen", die alle Fremden am liebsten wegsperren oder "auslagern" möchten.



    Je wager die beiden Herren da bleiben, umso mehr verunsicherte Bürger erreichen sie. Das ist so gewollt! Wenn dann Kritik laut wird, dann haben sie "da alles ja ganz anders gemeint".

  • Es ist schon mehr als peinlich, was aus der Partei mit dem C im Namen geworden ist. Unchristlich, unmenschlich, ... aber Leitkultur schwärmen.



    Und dann noch jammern, wenn durch das Verhalten der Union die AfD mittlerweile so stark wie die Union ist, im Osten sogar teilweise stärker.



    AfD bekämpft man nicht, indem man ein schwaches Abbild ist, sondern durch echte Lösungen!

  • Wie in den 1930-er Jahren, als die NSDAP jüdische Läden sichtbar machte, um sie aus den Städten zu drängen, um die jüdischen Mitbürger nicht abzuschieben, sondern zu vertreiben. Auch damals galt es ein im sinne der Rassenideologie saubers Stadtbild zu erhalten. Das gleiche machen heute CDSU, SPD und AfD nur mit etwas anderen Worten und Taten, der Zeit angepasst. Doch ist es Rassismus pur. Es hat nicht einmal 100 Jahre gedauert damit sich Geschichte auf unseren Strassen wiederholt. Das erschreckende dabei ist, das dies von christlichen Parteien gelebt wird.

    • @Sonnenhaus:

      Welche christlichen Parteien? Die Parteien mit dem "C" vorweg haben offensichtlich nichts mit Christentum zu tun. Die kennen anscheinend nicht mal die zehn Gebote.



      So was nennt man in der Wirtschaft Markenbetrug - beispielsweise bei einer gefälschten Rolex.



      "Sauberes Stadtbild" durch Entfernen bestimmter Personen ... das hätte Joseph Goebbels nicht zynischer formulieren können.

  • Leute, die das Stadtbild von Menschen gestört sehen, sollten dringend einen guten Arzt aufsuchen...