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Habeck gibt Bundestagsmandat abHer mit der neuen Idee

Tobias Schulze
Kommentar von Tobias Schulze

Der Politpromi Robert Habeck sagt zum Abschied laut adieu. Aber was machen die Grünen ohne ihn? Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage.

Sie waren die Zukunft, die Hoffnung, die Menschen, nun wird es Zeit für Neues Foto: Kai Pfaffenbach/Reuters

D ie Selbsthilfegruppen können jetzt zusammentreten. Robert Habeck hat die Bundespolitik tatsächlich verlassen, seine Jünger müssen ohne ihn klarkommen. Die Zehntausenden, die seinetwegen der grünen Partei beigetreten sind, die seine Webvideos verschlungen haben und im vergangenen Winter euphorisiert die Wahlkampfhallen stürmten: Sechs Monate nach der Wahlniederlage müssen sie sich endgültig damit abfinden, dass es mit Habeck und ihnen gemeinsam nicht weitergeht.

Womit sie sich an den Grünen-Stammtischen trösten können: Ein bisschen was bleibt doch. In den sieben Jahren, in denen Habeck in der ersten Reihe stand, hat er die Grünen nachhaltig verändert. Vor ihm war ungeklärt, wer sie grundsätzlich sein wollen: eine Milieupartei, die sich selbst und den eigenen Leuten genügt? Oder wollen sie darüber hinauskommen, neue Gruppen erreichen, einen politischen Führungsanspruch erheben? Heute ist das nicht mehr der zentrale Konflikt. Trotz der Wahlniederlage aus dem Februar streben auch die führenden Köpfe des linken Flügels selbstverständlich in die Breite. Die Frage ist nicht mehr, ob man in neue Milieus vorstoßen will, sondern wie man das schafft.

Die Entwicklung dorthin hat Habeck nicht angestoßen. Andere haben vor ihm daran gearbeitet, besonders herausgehoben Winfried Kretschmann mit dem Selbstbewusstsein des ersten grünen Regierungschefs überhaupt. Leute wie er blieben aber immer Reizfiguren, wirkten nach innen nicht integrativ und konnten den neuen Kurs nicht nachhaltig verankern.

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Dafür brauchte es erst Robert Habeck im Zusammenspiel mit Annalena Baerbock an der Parteispitze. Überzeugungskraft zog er aus seinem Charme, seinem Erfolg und zu Beginn auch noch mit seiner Rücksicht auf die eigene Basis: Neue Milieus erschloss er nicht, indem er die Grünen inhaltlich in die Mitte verschob. In den Anfangsjahren übernahm er in Teilen links-grüne Inhalte, strich sie aber so an, dass sie für die Mitte attraktiv wurden. So nahm er die Partei mit auf den neuen Kurs.

Irgendwann aber funktionierte die Methode Habeck nicht mehr. Er baute weiter fleißig Brücken, auf der anderen Seite indes wartete bekanntlich niemand mehr – weil Union und FDP nach rechts entschwunden waren und weite Teile der Wählerschaft mit ihnen. Die einzige Kursanpassung, die ihm dazu einfiel: Jetzt auch noch inhaltlich hinterherzulaufen. Damit aber konnte er jenseits der Habeck-Ultras bei niemandem mehr punkten.

Die Herausforderung, an der er gescheitert ist und an der seine Nach­fol­ge­r*in­nen jetzt herumkauen: Wie lässt sich der alte Ansatz doch noch in die neue Zeit transformieren? Wie kann es unter erschwerten Bedingungen und ohne sichtbare Machtperspektive gelingen, die Enttäuschten in den eigenen Milieus zurückzugewinnen und gleichzeitig doch wieder auf neue Wählergruppen auszugreifen? Quasi die Eine-Million-Dollar-Frage.

Vielleicht bleibt sie am Ende unbeantwortet. Aber was bleibt den Grünen anderes übrig? Sie können sich nicht dauerhaft damit begnügen, den Diskurs mit gelegentlichen Beiträgen aus der Opposition anzureichern. Diese Rolle ist durch die Linkspartei inzwischen wieder ordentlich besetzt. Sie können aber auch nicht darauf warten, dass die SPD irgendwann mal wieder eine Wahl gewinnt und sie selbst als Anhängsel mitregieren dürfen. Das ging vor zwanzig Jahren, ist aber vorbei. Es braucht nach Habeck eine neue Idee – oder es braucht die Grünen nicht mehr.

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Tobias Schulze
Parlamentskorrespondent
Geboren 1988, arbeitet seit 2013 für die taz. Schreibt als Parlamentskorrespondent unter anderem über die Grünen, deutsche Außenpolitik und militärische Themen. Leitete zuvor das Inlandsressort.
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165 Kommentare

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  • Anders als Herr Schulze finde ich, dass Kretschmann im Vergleich mit Habeck besser wegkommt. Der eine wird als Regierungschef mit der längsten Amtszeit des Landes in die Geschichte eingehen, der andere als letztlich erfolgloser Parteireformer und Wirtschaftsminister. Und was genau wurde in der Ära Baerbock-Habeck nachhaltig verankert? Beide sind weg, die Grünen unbeliebter denn je, die neuen Führungsfiguren planlos. Das ist keine sonderlich gute Hinterlassenschaft.

  • Fairweise muss man sagen, dass das letzte Wahlergebnis ohne Habeck als Spitzenkandidat vermutlich noch schlechter gewesen wäre. Zur Wahrheit gehört aber auch das die Energie-Wende vollkommen in den Sand gesetzt wurde.



    Eine unter ökonomische Aspekten erfolgreiche Energiewende wäre leider nur mit billigem russischen Pipelinegas möglich gewesen. Man muss halt Prioritäten setzen und in diesem Fall wurden sie sehr kurzsichtig gesetzt. Das Traurige an dem Scheitern ist, dass es ein Leuchtturmprojekt hätte sein können, dass andere Länder zum Vorbild genommen hätten.

  • Vielleicht brauchen. Die Grünen eine Abkehr von den quasi-institutionalierten Flügeln mit deren internen Vorabsprachen und dem Anspruch auf jeweils die Hälfte der Quotienten Posten.

    Oder einen dritten Flügel, der die ökologischen Positionen stärker vertritt, wegen denen die Grünen schließlich gewählt werden.

    "streben auch die führenden Köpfe des linken Flügels selbstverständlich in die Breite." heißt wohl eher, sie wollen linke Agenda zu Lasten anderer Themen, also auch den ökologischen, im Personal und auch in Koalitionen priorisieren.

  • „Ein Irrtum namens Robert Habeck



    Der Gernegross der deutschen Politik tritt ab. Am Ende war dem gescheiterten Spitzenkandidaten der Grünen auch der Bundestag zu klein.“

    Heute in der NZZ. Schön zusammengefasst.

    • @Omit Hauf:

      Wenn das AfD- und SVP-Fanblättchen NZZ einen Politiker mit Dreck bewirft, ist das inzwischen fast ein ebenso großes Kompliment, als wenn Springers Schmuddelblättchen das tun.

    • @Omit Hauf:

      Wer von der reaktionären NZZ gebasht wird, hat wahrscheinlich was richtig gemacht😁



      s. zb deren Werbefilmchen pro neuer AKWs👎

      • @ Orab:

        „ s. zb deren Werbefilmchen pro neuer AKWs👎“

        Verstehe ich sie richtig, dass das ihre Begründung dafür ist, dass die NZZ bei Habeck falsch liegt?

    • @Omit Hauf:

      Ach die NZZ, die sich so schön gegen Frauke Brosius-Gersdorf positioniert hat. Gibt es nicht genug in den Schweizer Bergen, an dem man sich abbarbeiten kann? Diese Ratschläge und Kommentare aus den Bergtälern, die einem immer so den Horizont verstellen... danke schön, brauche ich nicht.

      • @Alex59:

        Sie hätten sich ja auch einfach inhaltlich dazu äussern können.

        Bergtäler gibt’s übrigens auch in Deutschland und nicht überall kann man einen solch weiten Horizont geniessen wie z. B. gelegentlich auf Sylt …

        Ansonsten hier die Einschätzung eines Projekts der Bundeszentrale für politische Bildung:

        „Die 1780 gegründete Neue Zürcher Zeitung ist die wichtigste Qualitätszeitung der Schweiz und ein Leitmedium im deutschsprachigen Raum.“

        www.eurotopics.net...e-zuercher-zeitung

        • @Omit Hauf:

          "Qualitätszeitung" bezieht sich auf gute journalistische Arbeit.

          Ob einzelne Kommentare nun vielleicht von persönlicher Antipathie geprägt sein könnten, ist damit noch lange nicht gesagt.

          • @rero:

            „ Ob einzelne Kommentare nun vielleicht von persönlicher Antipathie geprägt sein könnten, ist damit noch lange nicht gesagt.“

            Das könnte sein.



            Genau wie das Gegenteil.

        • @Omit Hauf:

          Und "liberal" auf die NZZ-Art ist man, wenn nicht nur die AfD, sondern auch Fascho Höcke selbst bei jeder Gelegenheit verharmlost (zit.: Ministerpräsident Höcke, na und?) wird.



          "Liberal" ist man, wenn das Vokabular des rechten Randes ebenso komplett übernommen wird, wie die Kampagnen dieser Leute, siehe die Diffamierungskampagne gegen Brosius-Gersdorf

          tsri.ch/a/binswang...ismus-afd-republik

          Die NZZ ist seit langem die Zeitung, die sich am meisten an AfD-Wähler heranschleimt

          www.republik.ch/20...en-freunde-der-nzz

          • @Kaboom:

            Falls Sie in der Schweiz leben, wüssten sie wahrscheinlich, wie sie die Artikel von „tsri“ und „Republik“ einordnen können.

  • "Neue Milieus erschloss er nicht, indem er die Grünen inhaltlich in die Mitte verschob. "

    Wurde der Höhenflug der Grünen in den Umfragen vor den Wahlen 2021 schon vergessen? Da hat sich das Potential einer grünen Partei gezeigt, die auch Kanzler kann.

    • @Rudolf Fissner:

      Nein, der Höhenflug lag i.w. daran, dass Merz und die CDU zuemlich viele dumme Sachen gemacht hatten. Dann sind die Wähler kurzzeitig zu den Grünen gewechselt, da Habeck eine Präferenz für die CDU hat. Aber der Preis dafür war, dass zuemlich viele, denen der Soziale Aspekt wichtig ist, dann von den Grünen zur Linkspartri oder den Nichtwählern gewechselt sind



      Das passiert aber immer mit Zeitverzögerung. S. SPD.



      Auf Dauer lohnt es nicht, so zu tun als sei man so wirtschaftsfreundlich wie die CDU. Im Gegenteil. Siehe auch die SPD

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        Der Höhenflug der Grünen resultierte daraus, dass die Menschen die GroKO satt hatten und etwas anderes wollten. Und natürlich hatte es auch etwas damit zu tun, dass die Grünen in den Jahren zuvor als Partei der Mitte neuerfunden haben und so Für ehemalige GroKO Wähler eine Alternative dargestellt haben. Es sind damals wesentlich mehr Leute aus diesem Wahlspektrum zu den Grünen gewechselt, als entäuschte Grünenwähler zu den Linken gewechselt sind. Die Grünen waren, als sie weit links standen, nicht mehr als eine 5-8% Partei. Und neben einer wiedererstarkten Linken ist dafür auch nicht mehr Wählerpotential vorhanden.

    • @Rudolf Fissner:

      Das war eine Zeit, in der auch über andere Dinge (und Probleme) gesprochen wurde, als die bösen Ausländer.

      • @Kaboom:

        2021 war sechs Jahre nach 2015, Ausländer waren als Thema präsent, natürlich nach Corona.

        • @meerwind7:

          Das stimmt, aber die Merkel-CDU legitimierte die Neubraunen nicht bei jeder Gelegenheit, so wie die Merz-CDU es tut.



          Und vor allem hechelte Merkel nicht jedem AfD-Thema hinterher, so wie die Union es heute tut

          Und hier der Vergleich. Entwicklung, seit Merz CDU-Vorsitzender ist:

          (Union/SPD/Grüne/FDP/Linke/AfD)



          Dezember 2021: 23/27/16/10/6/11



          August 2025: 27/14/12/3/10/25

          Das nennt Merz bekanntlich Halbierung der AfD.



          Und seit Merz Kanzler ist, haben die Neubraunen nochmal 4% zugelegt.



          Wenn Merz in dem Tempo weitermacht, knabbern die Blaunen 2029 an der absoluten Mehrheit.

      • @Kaboom:

        Vor der Wahl 2021 war Merz ein drittrangiges CDU-Mitglied und die Linke schwach.



        Die Nominierung von Baerbock brachte den Knick in den Umfragen.

        • @meerwind7:

          Es war nicht die Nominierung von Baerbock, die den Knick in den Umfragen verursacht hat, sondern die diffamierende Hetze gegen Baerbock in den rechten "Medien" wie Springer oder Nius.

          • @Truhe:

            Sie meinen, die damalige Wählerschaft der Grünen las vor allem Springer und Nius?

            Kann ich mir nicht vorstellen.

          • @Truhe:

            Nein, sie hat es selbst vergeigt. Es ist keine gute Angewohnheit, Wählerentscheidungen, die einem nicht passen, auf rechte Hetze zu schieben. Erstens, weil man den Wählern so ihre Intelligenz abspricht. Zweitens, weil gute Verlierer sympathischer sind.

    • @Rudolf Fissner:

      Leider erwies sich das „Potential“ der Grünen als medial gehypter Luftballon (und Habeck war wesentlicher Bestandteil dieser Luftnummer) … man musste nur mit der Nadel reinstechen.



      Und jetzt kämpfen die Grünen mit der SPD und der Linken um Rang 3, 4 und 5 im Parteienspektrum, um mindestens 10 Prozentpunkte weit abgeschlagen hinter Union und AfD. Das Mitte/Links-Spektrum kann zusammen gerade mal noch etwas mehr als ein Drittel aller deutschen Wähler mobilisieren.

  • Die neue Idee ist eigentlich sehr einfach. Gerechtigkeit muss mit Klimaschutz und Wirtschaft wieder vereint werden. Nur dann wird diese Demokratie überleben. Dass alleine die Reichsten 500 Deutschen alleine von 2020-2024 aus der Wirtschaft 500 Mrd. € herausziehen, um damit ihr Vermögen zu vergrößern, während weder für Klimaschutz noch für die Sanierung der Infrastruktur noch für Kindergrundsicherung noch für vernünftigen Wohnungsbau genug Geld da ist, sondern man ein Schuldenpaket über 500 Mrd. aufnehmen muss, von dem pro Jahr nach Abzug der höheren Zinsen aber nur 25 Mrd. Übrigbleiben, kann auf Dauer einfach nicht funktionieren. Und immer Menschen merken dies und verlieren das Vertrauen in dieses System und diesen Staat. Inzwischen über 50%. Und nachdem unter der Ampel 70=80% der Bevölkerung jahrelang unzufrieden waren, sind es jetzt schon wieder 70%. Das kann auf Dauer nicht funktionieren.



    Im Augenblick ist das Hauptziel dieser Gesellschaft, zu gewährleisten, dass einige wenige Personen riesige Vermögen anhäufen können und dass deren Eigentum geschützt wird. Dieses System wird nicht auf Dauer überleben können.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Wirtschaft ist anscheinend nicht so ganz ihr Fach. Der Staat beschaft sich das Geld nicht bei einer Bank, sondern auf dem Kapitalmarkt in dem er Staatsanleihen ausgibt. Diese haben eine feste Laufzeit. Da die Kreditwürdigkeit Deutschlands sehr hoch ist, sind deutsche Staatsanleihen auf den Kapitalmärkten begehrt und die Zinsen relativ niedrig. Und übrigens beim Schuldenmachen verringert sich nicht der aufgenommene Betrag durch die Zinsen sondern er bleibt gleich. Die Zinsen kommen obendrauf. Zum 1x1 gehört auch, wird Kapital aus einem Sektor entnommen wird es über andere Sektoren dem Wirtschaftskreislauf wieder hinzugefügt. Geht gar nicht anders. Die von ihnen erwähnten 500 Milliarden Euro der Superreichen füllen durch eine Entnahme sogar noch die Staatskasse und der Rest reiht sich wieder in den Kreislauf ein.

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      Die Moderation

      • @Sam Spade:

        Kleiner Nachtrag. Das Schuldenpaket ist für eine Nation wie Deutschland auch keine Hypothek sondern ganz im Gegenteil, es trägt zur Wertschöpfung bei, wenn der Staat die richtigen Investitionen tätigt und diese schwerpunktmäßig im Inland. Schafft und sichert Arbeitsplätze und ermöglicht Investitionen der einheimischen Wirtschaft und bringt dazu noch Steuereinnahmen, welche die Zinsen die auf das Schuldenpaket fällig werden zu einem Großteil neutralisieren.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Danke, für den Kommentar.



      Ich stimme zu und ergänze, dass auch eine neue solidarische Werte- und Gesprächskultur entwickelt und gesellschaftlich etabliert werden muss um der aktuellen rechten Dominanz aktiv eine menschlichere Alternative entgegen zu setzen.

      Das funktioniert aber, denke ich, nur auf der Grundlage von struktureller Gerechtigkeit, und allgemeiner gesellschaftlicher Teilhabe.

      • @J. H.:

        Es ist nicht böse gemeint, bitte nicht übelnehmen:

        Diese Gedanken sind ein Stoff für einen Science-Fiction Film, vielleicht auch für eine reine Fantasy-Produktion.

        Mit dieser Menschheit: Niemals!!!

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Danke für den guten Kommentar. Volle Zustimmung!

  • Was doch im Debattenraum etwas fehlt, sind Vorstellungen von gesellschaftlicher Organisation abseits der parlamentarischen Demokratie oder gar einer Hinwendung zum Autoritären. Grade weil es nicht "die Gesellschaft" gibt und alles sehr komplex ist, finde ich die Vorstellung sehr passend, dass sich alle selbst dezentral von unten organisieren und dezentrale Planwirtschaft betreiben, welche wesentlich effektiver Bedürfnisse befriedigen könnte als Marktwirtschaft die Massen produziert und dann schaut ob es jemand haben will. Und einer Politik welche lediglich etwas steuern und für Infrastruktur sorgen kann. Ohne dass es an realen menschlichen Bedürfnissen orientierte von unten organisierte Pläne gäbe. Wie z.B. tempo 30 oder weniger, frei festgelegt vor Ort und Radweg, Bahn und Busnetze die effektiv, alle erreichen und sicher sind. Für vieles kann es Konzepte geben welche an reale lokale Strukturen angepasst sein können und auf welche sich Wirtschaft sicher auch, transparent geplant, einstellen kann. Natürlich bedeutet es, dass Menschen sich beteiligen müssten und viel Zeit den Menschen den Eltern-staat abzugewöhnen, gibt es wohl nicht. Lieber ins kalte Wasser als in den Faschismus.

    • @AntiAuA:

      Ihnen fällt doch bestimmt ein Beispiel ein, wo eine wie auch immer geartete Planwirtschaft funktioniert hat, nehme ich an?

      • @Kaboom:

        Oder etwas anders formuliert:



        Die Idee einer Wirtschaft, die wirklich das produziert, was benötigt wird klingt verlockend - hat aber wirklich noch nie im größeren Maßstab funktioniert. Zumal man dafür das komplette Wirtschaftssystem umkrempeln müsste. Das macht diese Idee leider zu einem Luftschloss.



        Viel sinnvoller wären meiner Ansicht nach einige weiter oben stehenden Beiträge, welche eine gerechte Besteuerung großer Vermögen und eine Reform des Sozialstaats vorschlagen.

    • @AntiAuA:

      Genau, wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht!

  • Da hier ja d.Frage nach einer Perspektive für grüne Politik und der Partei an sich gestellt wurde, hier eine Untersuchung zum Meinungsbild in Deutschland zum Klimaschutz, was ja ein Kernanliegen grüner Politik ist:

    www.klimafakten.de...-die-einstellungen

    "In der aktuellen Befragung nahmen weniger Menschen Veränderungen des Klimas wahr als vor 3 Jahren (66 Prozent statt damals 74 Prozent), und weniger Menschen stimmen zu, dass die Veränderung auf menschlichen Einfluss zurückzuführen ist (52 Prozent gegenüber 62 Prozent). Außerdem stimmen heute weniger Menschen der Einsicht zu, dass der Klimawandel das Leben auf der Erde wesentlich verschlechtern wird (61 Prozent statt 70 Prozent)



    .



    In Deutschland besteht eine breite Zustimmung zu Klimaschutz, doch es mangelt am Glauben an die politische Umsetzung. Die meisten Menschen wünschen sich mehr Klimaschutz – und zwar sowohl von der [präferierten] Partei... - als auch von der aktuellen Bundesregierung"

    Also ein gespaltenes Ergebnis, Klimaschutz ist aber politisch nicht "Tod', hat aber an Bedeutung verloren

    Nötig wäre mehr mediale Vermittlung dazu❗

    • @ Orab:

      Nach drei Jahren Ampel bekomme ich Pickel, wenn ich das Wort "Klima" oder gar "Klimaschutz" höre.



      Dennoch treibt mich die Sorge um, wie es mit unserer Welt weitergeht, wenn die Wälder abbrennen, kein Schnee mehr fällt und das Wasser knapp wird.



      Da muss etwas passieren, z.B. mit einer Wärmepumpe bei mir daheim.



      Allerdings hilft Aktionismus auch nicht. Dafür braucht es einen langen Atem und Verlässlichkeit, ganz besonders vom Staat.

      • @Carsten S.:

        "bekomme ich Pickel wenn ich das Wort "Klima" oder gar "Klimaschutz" höre



        .. Da muss etwas passieren"

        Verstehe ich nicht, wie passt das zusammen❓

        Ansonsten, lieber Sie bekommen Pickel, als das ua durch Klimaschutz-Bashing zb der Golfstrom abreisst und wir in einer +3,5°C Welt landen❗

        www.tagesschau.de/...golfstrom-100.html

        "Eine neue Studie hält es für sehr wahrscheinlich, dass die Meereszirkulation schwächer wird, die südliche Wärme nach Norden transportiert. Für Europa hätte das schwerwiegende Folgen"

        Und jetzt nicht der AfD / Klimaleugner Move, Super, das hebt sich ja auf - Blödsinn ❗

    • @ Orab:

      Weniger eine mediale Vermittlung sondern mehr ein vermittelbares Konzept. Das gegenwärtige, welches vor allem darin besteht die eigene Klimaneutralität als anzubetenden Götzen abzufeiern, ist es jedenfalls nicht.

      • @Tom Tailor:

        Laut Statistisches Bundesamt www.destatis.de verursachen die G20 Länder etwa 83 & der globalen fossilen CO2 Emissionen...

        • @Alex_der_Wunderer:

          Dem ist so. Darum geht es mir aber nicht. Mein Punkt ist, das die G20 Staaten ihre Emissionen senken müssen, nur die gegenwärtige Herangehensweise, um das zu erreichen, falsch ist.

      • @Tom Tailor:

        Ist es also nicht❓

        "ein [neues] vermittelbares Konzept" soll her, "Das gegenwärtige" der "eigenen Klimaneutralität" sei nur ein "Götze", den man anbete,... geht's noch?

        FRAGE:

        Was halten Sie von der "These" des anthropogenen Klimawandels, gibt es den❓

        Wenn Sie glauben Nein, erübrigt sich jede Diskussion, so Leute sind idR nicht lernfähig👎✔️

        Anderen Falls, wie soll denn die Klimakatastrophe aufgehalten werden, ohne das Einhalten der nationalen Klimaziele und damit des völkerrechtlich bindenden Paris Abkommens❓

        Ich höre...

        • @ Orab:

          Ich habe dies bereits einige Male hier im Forum geäußert. Grundprinzip: anstatt das jedes Land ein eigenes Budget aufwendet um irgendwann Klimaneutral zu werden, sollte damit ein globaler Fonds gestiftet werden. Aus dessen Mitteln werden Personal und Technik finanziert, die dann mit übergreifendem Mandat in allen Ländern (angefangen bei denjenigen mit den höchsten CO2 Emissionen) in kürzester Zeit die Wirtschaft auf Klimaneutralität umstellt. Es macht global gesehen überhaupt keinen Sinn, wenn wir mit viel Geld in D unsere Wirtschaft ummodeln um von 2 % auf 1 % Co2 zu kommen, während mit dem gleichen finanziellen Einsatz in z.B. Indien oder China die Emissionen um 20 Prozent gekürzt werden können.

          Dies entbindet natürlich nicht von der eigenen Verantwortung, denn irgendwann ist auch D dran. Nur ist es der Bevölkerung viel leichter zu vermitteln, dass ihre Entbehrungen dazu dienen das tatsächlich massiv Co2 verringert wird, anstatt man hier mit Einschränkungen, Verboten und Abgabenerhöhungen droht um evtl. ein halbes Prozentchen einzusparen, während in anderen Ländern weiterhin die Schornsteine qualmen. Denn an eine Vorbildfunktion mit Nachahmungseffekt glaube ich nicht.

          • @Tom Tailor:

            China baut derzeit massiv Kapazitäten im Bereich der Erneuerbaren aus, manche Quellen sprechen sogar davon, dass es führend bei Wind- und Solarenergie ist. Auch die gigantischen Stauseeprojekte sind bekannt, auch an der noch weit entfernten Kernfusion forschen sie.



            Leider hat sich es bei uns durchgesetzt, die eigene Untätigkeit mit einem Verweis auf China zu begründen. Mag ja sein, dass China auch noch Kohlekraftwerke baut - aber wenig im Vergleich zu den erneuerbaren Energien.



            Hier noch ein Link:



            www.agora-energiew...sanstieg-flacht-ab

    • @ Orab:

      Aus der verlinkten Untersuchung kann also geschlossen werden, dass [immer?] "weniger Menschen Veränderungen des Klimas wahr[nehmen]", weil sie diese immer (?) weniger "auf menschlichen Einfluss" zurückführen und nicht einsehen [wollen], "dass der Klimawandel das Leben der Menschen wesentlich verändern wird."

      Wenn dem so ist (woran wohl kaum zu zweifeln ist), dann nimmt also die Zahl derer ab, die den Klimawandel mit seinen Folgen als menschengemacht und insgesamt als existenzbedrohlich zu sehen vermögen bzw. willens (!) sind, ihn überhaupt wahrzunehmen...



      Dann gäbe es also immer mehr 'Leute' unter uns, die lieber den Kopf in den Sand stecken und glauben, es werde sie schon persönlich nicht so hart treffen wie andere (wo auch immer in der Welt), und da sei ja auch noch "der Staat", der einem in der Not helfen müsse, und...

      Ja, 'Leute' - dann weiß ich jetzt aber, warum die Partei der "alternativen" Klimaleugner (und deren heimliche Mitläufer in den "traditionellen" Parteien)



      immer mehr Zulauf haben. Ganz zu schweigen von den Propagandamühlen, die ja auch auf neue Atommeiler statt auf Windräder setzen, auf Gaskraftwerke statt auf Wärmepumpen - auf die gesammelte Unvernunft eben.

      • @Auweiowei:

        Ja, leider richtig



        .



        Möchte aber noch folgendes zu bedenken geben:



        Der Link oben war eine Zusammenfassung nicht von PACE, u. nicht ganz korrekt (nur 1200Z. hier)



        Original hier



        projekte.uni-erfur...les/PACE_MAI25.pdf

        Richtig (!) gelesen bejahen zb 72%(2022: 79%) das der "Klimawandel" Menschen gemacht ist, Ablehnung 28% (21%)

        In dem Zitat oben bezog man sich nur auf "starke oder sehr starke Zustimmung" hier habe ich die "mittlere" hinzugerechnet❗

        Die Werte für Ablehnung dagegen haben sich kaum verändert, außer den o.g.

        ABER, fast ⅓ die den anthropogenen Klimawandel leugnen, dies sogar zunehmend, ist natürlich mehr als ein Warnsignal, dass ist ein katastrophaler Wert, politisch, aber auch was den Intellekt jener Menschen betrifft👎

        Wie schon gesagt, dem entgegen steht KLAR, dass alle Anhänger außer FDP/AfD ler, von ihren Parteien und auch der akt Regierung MEHR Klimaschutz fordern, so ca. 50% ❗

        Das zeigt natürlich wo da das Potential ist, was politisch nicht umgesetzt wird, mE Schuld & Ursache sind Medien & Lobbyverbände

        Leider wird dies bzgl die akt. Regierung uns weiter in den Abgrund reißen.. auweia

        Ob FFF & d. Klimabewegung wieder auferstehen❓



        Hoffe ja

        • @ Orab:

          Demnach besteht also eine Tendenz, sich immer mehr mit der vermeintlich von den Launen der Natur gewollten 'Schicksalhaftigkeit' irgendwie abzufinden - anstatt alles Menschenmögliche zu tun, den weiteren Klimawandel aufzuhalten. Dass (noch) etwa die Hälfte der Mitbürger*innen mehr Klimaschutz fordert, ist - innerhalb dieses 'framing' -wohl in Teilen so etwas wie ein letztes Aufbegehren gegen die ganze Unumkehrbarkeit, in Teilen aber auch das Produkt der Meinungsmache von Medien und Lobbyverbänden, wie Sie sagen.



          Es kann uns nur Angst und Bange werden...

  • Ja tragisch, wenn die linksgrüne Traumwelt auf die Wirklichkeit trifft oder an der Frauenquote scheitert.



    Aber man muß ihm zugutehalten, daß er nicht der Erste ist, der scheitert und verschwindet oder sich einen Job bei der UN auf Kosten einer qualifizierten Frau ergaunert.

    • @Markus Junker:

      Die angebliche "linksgrüne Traumwelt" ist der Strand der Wissenschaft. Und das, was Sie als "Wirklichkeit" bezeichnen, sind die Lügen von Mietmäulern der CO₂-produzierenden Konzerne,



      und natürlich die Äußerungen von Leuten, schlicht keine Ahnung haben, wovon sie reden.

      • @Kaboom:

        Oh, das ist jetzt aber wirklich ein sehr hübscher Verschreiber: der Strand der Wissenschaft! :o)



        Ansonsten haben Sie natürlich recht, auch wenn ich persönlich angesichts der Markus Junkers in diesem Forum allmählich an dessen Sinn und Zweck zweifle …

  • Die Grünen und auch Robert Habeck hatten in der Ampel nie eine Chance, denn 'Springer-Presse (BILD, WELT) & Kumpane' hatten sich sofort auf die Grünen eingeschossen. Sogar jetzt tritt der Springerblatt-"Intellektuelle" Henryk M. Broder in der WELT gegen Robert Habeck noch nach.

    Und Rückhalt von der SPD hatte Habeck in der Ampel auch nicht, denn die SPD hat sich nur von einem neoliberalen Blondschopf an der Nase herumführen lassen und vernünftige Ideen von Habeck und den Grünen nicht mitgetragen.

    Die Grünen müssen wieder 'grün' werden und nicht sofort ihre grüne Politik vergessen wenn sie an den Fleischtöpfen der Macht sitzen. Und auch keine Ausreden mehr, z.B. 'Zwänge der Realpolitik', weshalb sie jetzt doch keine Umwelt- und Klimapolitik machen könnten. Und zuzusehen wie man bei den Armen die Schere ansetzt, anstatt eine Reichensteuer zu fordern, ist auch keine grüne Sozialpolitik.

    'Die Linke' ist momentan die einzige Partei die man als 'sozialer und umwelt-/klimabewusster Bürger' noch wählen kann, denn alle anderen Parteien sind unsozial, kümmern sich nicht um Klimaschutz und machen auch nichts gegen den immer größer werdenden Rechtsruck in diesem Land.

    • @Ricky-13:

      Es gibt noch mindestens eine weitere Partei, die man als ökologisch demokratisch denkender Bürger wählen könnte.



      Die Spitzen diese Partei sind keine Traumtänzer, ein früherer Bundesvorsitzender war Kernphysiker, ohne dass er das Land mit AKW verseuchen wollte.



      Aber es ist wie immer: Umweltbewusst, offen für unbedingt notwendige grundsätzliche Veränderungen, am Ende noch gesellschaftliche Gerechtigkeit: So jemand wird nie gegen die Wohlstandsverwahrlosung eine Chance haben.

    • @Ricky-13:

      Abgesehen davon, dass NUR noch die Linke als einzige ökologisch, soziale Partei wählbar wäre, stimme ich tw zu



      .



      In der oben von mir zitierten Studie kommt zb heraus, dass die Wähler (selbst die eigenen) das anders sehen, d.Linke hat zb da mit 0.9 das größte Defizit zw. den Erwartungen der Wähler und deren realen Politik bzgl Klimaschutz❗

      Auch wurde zu Beginn der Ampel diese schon medial extrem gehypt, vor allem die neue "progressive Allianz" von Grünen & FDP - NATÜRLICH ein Trugbild, nur eine Fatamorgana



      .



      Als es dann Ernst wurde, war es vorbei mit dieser medialen Liebelei:

      Wärmepumpen ➡️Teufelszeug👹

      hallte es unisono uns entgegen, von Atombomben Hammer war zu lesen... WO❓Natürlich bei Springer, Welt & BLÖD👎



      Ignoriert wurde zu 99% dass die Wissenschaft, ja, man stelle sich vor, da ganz anderer "Meinung" war und ist (jenseits von Lobbyisten)

      Man höre & staune, das MIT Karlsruhe, führend in D, hat doch tatsächlich jahrelange Feldversuche mit WP durchgeführt und resümiert, dass diese quasi immer ökologischer, praktikabel & günstiger waren❗



      .



      Statt dessen ein polit.Feuertsturm gegen Habeck der -ganz nebenbei- d.AfD einen massiven stetigen Aufstieg beschert hat, bis heute



      IRRE!

    • @Ricky-13:

      Ach ist die Linke das.



      in Bremen ist die Linkspartei in der Regierung, und von ihr geht der Vorschlag aus, die Grünflächen der ehemaligen Galopprennbahn gegen den Willen des Volksentscheids doch noch zu bebauen.



      Und bei der letzten Bundestagswahl hat die Linkspartei das Klimathema geflissentlich außen vorgelassen, um bloß nicht bei potentiellen Wählern anzuerkennen

      • @Rudolf Fissner:

        Ist doch sinnvoll, eine Galopprennbahn zu bebauen, auf der vorher dekadente Tierquälerei stattgefunden hat.

        Ich halte das für sehr viel intelligenter, als wenn demokratische Jugendzentren geschlossen werden, um da Luxusappartements zu bauen und dadurch Orte zerstört werden, an denen Jugendliche gesellschaftlich notwendige Kompetenzen wie z. B. soziale Kompetenz und Demokratie lernen konnten. Die Rechtsextremisten freuen sich, besetzen solche entstandenen Lücken und nutzen diese, um Jugendliche mit Menschen verachtendem Hass zu indoktrinieren.

      • @Rudolf Fissner:

        Tja, dann müssen Sie sich halt ne' andere Strecke zum joggen suchen. Vielleicht brauchen auch in HB noch ein paar Leute ein Dach über'n Kopf. Klimaneutrales bauen, Stichwort Dach & Fassadenbegrünung pp.



        Außerdem empfehlt es sich schon - lokale Politik von Parteien und Politik von Parteien im Bundestag ruhig differenziert zu betrachten.

        • @Alex_der_Wunderer:

          **Vielleicht brauchen auch in HB noch ein paar Leute ein Dach über'n Kopf.**

          Bremen ist eine sehr schöne Stadt, hat aber auch mit 25,9 Prozent die höchste Armutsquote aller deutschen Bundesländer, was laut dem Paritätischen Armutsbericht 2025 einen deutlichen Anstieg seit 2023 darstellt. Die Ursachen sind vielfältig, darunter ein hoher Anteil an Niedriglohnjobs und eine hohe Teilzeitquote, die auch Erwerbstätige in Armut treiben, sowie hohe Wohnkosten.

          Auf der einen Seite gibt es das märchenhafte Glockenspiel in der Bremer Böttcherstraße für die Touristen, und auf der anderen Seite sind überall Obdachlose in Bremen. Selbst im Schnoor (ein bis in das Hochmittelalter zurückreichendes Gängeviertel in der Altstadt Bremens und eine touristische Sehenswürdigkeit) bin ich schon angebettelt worden, und habe dem armen Mann dann etwas Geld gegeben. So geht das natürlich nicht weiter, aber ändern wird sich wohl nichts in diesem Land, wo die Reichen immer reicher werden und die ganz Armen wie im Mittelalter betteln müssen (da war der arme Kerl, dem ich etwas Geld zugesteckt habe, im Schnoorviertel aber "baulich" wenigstens schon mal in den richtigen ('mittelalterlichen') Jahrhunderten).

          • @Ricky-13:

            Bremen an'ne Weser is' von uns nur einen Katzensprung entfernt - darum gehört in HB ja auch das " 🐈‍⬛ Cafe " im Schnoor zu einer unserer Lieblings Gastronomien. Also " angeschnorrt " zu werden, kann einem aber auch in Oldenburg durchaus mal passieren, wobei wohl meist extra angereiste Leutz , wenn ich was gebe - aber nicht ohne einen Fleyer der Linken dabei auszuhändigen & mir ein Ehrenwort geben zulassen - bei der nächsten Wahl die z. Z. einzige solidarische und noch nicht brutal neoliberale Partei in unserem politischen System - zu wählen 😉 ein wenig politisch is man dann ja doch.

    • @Ricky-13:

      Hier der Presse die Schuld am scheitern der Grünen/Habeck zu geben ist eine steile These. Keine anderen Politiker wurden so von Journalisten gehypt wie Baerbock und Habeck, zu gerne hat man ihnen eine Aura von Omnipotenz angedichtet. Nur hat ihre geleistete Arbeit ( oder Lebenslauf ) dies ganz schnell widerlegt. Das die letzten paar Journalisten die nicht Anhänger der Grünen sind das nutzten um Stimmung zu machen ist keine Gotteslästerung, das ist das normale Politische Geschäft.

      • @Günter Witte:

        **... paar Journalisten die nicht Anhänger der Grünen sind das nutzten um Stimmung zu machen ...**

        Das sind nicht "ein paar Journalisten", sondern die geballte Macht der Springerpresse, die gegen alles Grüne und alles Linke seit Jahrzehnten 'Stimmung macht'.

        Es gibt auch Indizien dafür, dass der Springer-Hauptaktionär KKR die Springer-Medien, insbesondere die BILD, nutzte, um Lobbyarbeit für seine wirtschaftlichen Interessen im fossilen Energiesektor durchzusetzen, was zu einer negativen Berichterstattung gegen die Grünen führte, etwa beim Heizungsgesetz.

        Siehe hierzu auch Lobbypedia: "Als Beispiel dafür dient die Debatte um das Heizungsgesetz, gegen das die BILD-Zeitung Stimmung gemacht hatte. [...] KKR hat als Anteilseigner fossiler Firmen – wie unter anderem LNG-Terminals – ein geschäftliches Interesse daran, Klimaschutzgesetze zu verhindern oder zumindest zu verwässern."

        ***Wirtschafts-Zerstörer Habeck im BILD-Krisen-Küchengespräch | Die Anstalt*** www.youtube.com/watch?v=xumg9nDJZDI

        • @Ricky-13:

          Nach der Langzeitstudie der Universität Dortmund wählen über 60% der Journalisten Grüne/SPD/ Linke ( www.focus.de/polit..._id_260435762.html ), das ist für mich eine satte Mehrheit. Als Argument ein Beitrag von "der Anstalt" ist nicht ihr ernst ?? Wer für eine Partei (die Linke) aktiv Wahlkampf macht ist niemals objektiv !!

      • @Günter Witte:

        Lieber Herr Witte, gehen Sie zum Bücherregal und nehmen sich nochmals " die verlorene Ehre der Katharina Blum " von Heinrich Böll zur Hand....

        • @Alex_der_Wunderer:

          In einer Vorbemerkung zu 'Die verlorene Ehre der Katharina Blum' hatte Böll geschrieben: „Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.“

          Das hatte Heinrich Böll im Jahr 1974 geschrieben, aber geändert hat sich bei dieser sogenannten "Zeitung" immer noch nichts - und schon gar nicht zum Guten.

          • @Ricky-13:

            Warum sollte sich auch etwas ändern ? Das Modell mit der Indoktrinaton der breiten Masse, im Sinn des politischen Systems läuft doch hervorragend. Dazu finanzieren die indoktrinierten Leser ihre eigene Indoktrinaton auch noch. Was braucht es schon mehr, um funktionierende Machtstrukturen aufrechtzuerhalten, wenn professionelle die Unterdrückung und die Macht über die Kognitivität der zu Beherschenden ausübt wird ?

            • @Alex_der_Wunderer:

              **Dazu finanzieren die indoktrinierten Leser ihre eigene Indoktrination auch noch.**

              Fatal ist es auch, dass "diese Leute" die taz vor einigen Jahren entdeckt haben (man muss sich nur mal einige taz-Kommentare anschauen) und ihr indoktriniertes konservativ/neoliberales Weltbild mit einer Dreistigkeit hier zum Besten geben, dass man schon denken könnte, man ist aus Versehen in einer Kommentarspalte der WELT, der FAZ oder des FOCUS gelandet. So langsam kenne ich meine "Pappenheimer" aber schon, und weiß sofort, mit wem ich es da zu tun habe.

              Aus dem Grund werden aber wohl schon einige 'Linke-taz-Leser' das Handtuch geworfen haben, denn irgendwann hat es keinen Sinn mehr, hier gegen eine immer größer werdende 'festgefahrene indoktrinierte Dummheit' anzuschreiben.

              Wenigstens ist aber 'Dennis the Menace' auf meiner Seite. *LOL*

              • @Ricky-13:

                Ich habe einmal eine äußerst interessante Studie vorliegen gehabt, in der wurde beschrieben wie ein Elternpaar ihren Zwillingen die Alltagsbegriffe, über einen Zeitraum von 5 Jahren vertauscht beigebracht haben.



                Tisch = Schrank



                Bett = Tür



                Löffel = Messer



                Bleistift = Buch usw.



                Was meinen Sie was da los war, als die Kid's in die Schule kamen. 😇

  • Habeck Aufstieg fiel damit zusammen, das ab 2018 einer größeren Öffentlichkeit die dringliche Gefahr des Klimawandels bewusst wurde.

    Mit Fridays for Future gab es ein Momentum, das das auch an die Esstische der Familien trug. Viele Menschen waren damals bereit, auch selber etwas für Klimaschutz zu tun sei es, das Kreuz bei den Grünen zu machen.

    Bald zeigte sich jedoch, dass konsequenter Klimaschutz und Kapitalismus mit seinem Wachstumszwang nicht zusammen geht, ein Dilemma, dass auch die Grünen mit dem angeblich grünen Wachstum nicht auflösen konnten.

    Mittlerweile, haben viele Menschen resigniert und sagen, dass der Klimawandel im alternativlosen Kapitalismus nicht aufzuhalten ist. Selbst mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien landen wir wahrscheinlich bei 2,5° bis 3° Erwärmung.

    Dieser Ernüchterung vieler Menschen fiel zusammen mit den realpolitischen Zumutungen (Ukraine-Krieg, Gaza) die eine Partei in Regierungsverantwortung bewältigen muss, die am Ende mich und sicher viele andere von den Grünen entfernt haben.

    Zu oft gab Habeck den Schmerzensmann und konnte doch zu wenig Optimismus vermitteln

    • @Paul Schuh:

      Die Akzeptanz für den Klimaschutz ist zurück gegangen als die Bevölkerung erkannt hat das es nur funktionieren kann wenn JEDER persönliche Opfer/Einschränkungen leisten muss.



      Klimaschutzmaßnahmen sind total einfach wenn man ihn von anderen verlangen kann.

      • @Günter Witte:

        Ja, das ergibt Sinn, stattdessen zerstört man lieber die Lebensgrundlage noch schneller, damit die "geliebten" Kinder am Ende so richtig leiden müssen, während sie zu Dörrfleisch werden.

        Wenn mich jemand fragt, ob ich Kinder habe, lautet meine Antwort: "Ich liebe meine Kinder, deshalb habe ich keine!"

      • @Günter Witte:

        " wenn JEDER persönliche Opfer/Einschränkungen leisten muss"

        Absolut richtig, aber auch hier haben sich die Grünen als Volkspartei weggeduckt, bloß das Wort "Verzicht" nicht in den Mund nehmen, dabei wäre ein persönliches CO2 Konto denkbar, wo alle Einkäufe drauf gebucht werden, wer das ganze Jahr über kein Fleisch isst, oder nur mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt und das Auto stehen lässt, kann dann am Ende vielleicht doch noch ein Flug buchen?

        Aber um realistisch zu bleiben, die Politik kann nur das umsetzen, wozu die Mehrheit der Bevölkerung prinzipiell bereit ist und das eben organisieren. Alles andere wäre eine Diktatur und auch nicht wünschenswert.

        Wir alle in Europa sind in den letzten 50-60 Jahren durch die Werbung & Kultur konditioniert worden: "Ich kaufe also bin ich." Der Kauf eines Autos, eines Kleidungsstückes oder einer Uhr wird zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Das wieder neu zu konditionieren würde Generationen dauern, wenn es denn überhaupt möglich ist. So viel Zeit haben wir in Anbetracht des Klimakatastrophe nicht.

      • @Günter Witte:

        "Die Akzeptanz für den Klimaschutz ist zurück gegangen als die Bevölkerung erkannt hat das es nur funktionieren kann wenn JEDER persönliche Opfer/Einschränkungen leisten muss."

        Das stimmt. Nicht zuletzt deshalb, weil Liberale und Konservative den Bürgern über Jahrzehnte die Lüge eingebleut haben, dass Klimaschutz umsonst ist. Sehr gut nachweisbar dadurch, dass Merkel das Pariser Abkommen unterzeichnet hat, es aber keinerlei Pläne der Union oder der FDP gegeben hat, irgendwann den Einbau von Öl- und Gasheizungen einzustellen.

        "Klimaschutzmaßnahmen sind total einfach wenn man ihn von anderen verlangen kann."

        Ganz Recht. Und genau das ist die Politik, die die Union über 15 Jahre gemacht hat. Abkommen, Erklärungen, Sonntagreden ohne darauf folgende Maßnahmen.

    • @Paul Schuh:

      Sie mögen mit Einigen recht haben, aber das Klimaschutz im Kapitalismus nicht funktionert, stimmt einfach nicht. Finden Sie Mehrheiten, den Verbrauch von (öffentlichen) Gütern (Luft, fossile Energieträger etc) entsprechend höher zu besteuern, wird sich das Verhalten von Verbrauchern und Produzenten ändern. Und nur dann.



      Auch in einer alternativen Gesellschaftsform (um das Wort Sozialismus zu vermeiden) werden Sie dafür Mehrheiten für solche Maßnahmen benötigen. Oder ein wohlmeinender Diktaor ordnet das an. Dann ist aber nicht der Kapitalismus das Problem, sondern die demokratischen Rechte in Form von Wahlen und Mitbestimmung, die wir genießen. Das müssten Sie dann aber auch so sagen.

    • @Paul Schuh:

      naja, "dass konsequenter Klimaschutz und Kapitalismus mit seinem Wachstumszwang nicht zusammen geht"

      Ich bin auch kein Freund der Wachstums Ideologie, aber man muss auch mal zur Kenntnis nehmen, dass es empirisch einigen Staaten (ua Deutschland) gelungen ist, ein Wirtschaftswachstum zu produzieren und trotzdem die THG Emissionen stärker zu senken, wenn auch nicht im nötigen Ausmaß.

      Das hat aber andere Gründe..

      Außerdem sehe ich den Abstieg der Grünen in den Wahlen (noch recht moderat) und Umfragen, nicht so begründet wie Sie, sondern eher in einem kulturellen & medialen, zudem globalen Kurswechsel, denn dies betrifft ja nicht nur Deutschland!

      Insgesamt und pauschal gesagt, sind Menschen wie Habeck, die es immerhin versucht haben, und die grüne Partei, klar eher Opfer dieser Entwicklungen, als deren Verursacher❗

      Das ist mE doch völlig klar ersichtlich ✔️

      • @ Orab:

        Aktuell sind noch 80 % unseres Gesamtenergiebedarfes (Öl, Gas, Kohle, Holz, Wasser, EEG) aus fossilen Quellen und nur 20 - 22 % aus erneuerbar Quellen. Bei Strom sind wir bei 50 - 60%. Ulrike Hermann hat das in ihrem Buch "Das Ende des Kapitalismus" gut beschrieben, erneuerbare Energie wird noch lange knapp bleiben, weswegen wir sparsam mit ihr umgehen müssten, also nur das Notwendigste produzieren, konsumieren und reisen. Das steht dem Wachstumszwang des Kapitalismus entgegen, weil nur der den Kapitalismus stabil erhalten kann.

        Ich denke ein Großteil der Menschen hat dieses Dilemma erkannt und resigniert. Der verkündete und zum Teil auch praktizierte Klimaschutz der Regierung und Industrie ist eine Beruhigungspille für die Massen, weil ganz so ungebremst will man nun doch nicht in den Abgrund (wenn nicht Abgrund dann doch die Klimakatastrophe) rasen.

        • @Paul Schuh:

          Die Anteile an den erneuerbaren Energien könnten sehr viel höher sein, wenn es der xxU nicht wichtiger gewesen wäre, Russland zu finanzieren, damit die genug Geld für ihre Kriege haben.

        • @Paul Schuh:

          Fr. Hermann stimme ich soweit auch zu, obwohl eben doch empirisch eine Abkopplung von Wirtschaftswachstum u. steigender THG Emission bei vielen Staaten gegeben ist!

          Aber natürlich reicht das nicht



          .



          In Deutschland zb ist der von Ihnen beschriebene erneuerbarer Energien Anteil 2024 bei 22,4%, müsste aber 2030 schon bei 41% liegen, bei einer Steigerung zuletzt nur von 0,8%P /J. ➡️ unmöglich so zu erreichen❗

          "Ich denke ein Großteil der Menschen hat dieses Dilemma erkannt und resigniert"

          Denke ich nicht, dass dies so erkannt wurde❗



          Denn der Konsum, zb vor allem das Fliegen (so mit das schlimmste was man dem Klima antun kann, privat) steigt weiter an, überhaupt, insofern der Konsum zurück geht, doch nur aus wirtschaftlichen Gründen, nicht aus Verzicht fürs Klima☹️



          .



          Was sollen jetzt die Grünen (oder Linke) da jetzt machen❓

          Wo kein gesellschaftliches Bewusstsein entsprechend vorliegt, wo ein paar Irre mit Anschlägen die MEDIALE😡 & polit. Agenda bestimmen, Leute mehrheitlich Ruck Zuck durch irrationalen technischen & ökonomischen unhaltbaren Unsinn wieder Pro AKWs sind, ~40Gaskraftwerke (LNG👎) wie Pilze aus den Boden schießen sollen (gemäß Reiche)



          -



          ist Konsumverzicht etc Utopie☹️

      • @ Orab:

        Zudem man auch in der Wirtschaftswachstum förderlichen Rüstungsindustrie unbedingt auf möglichst Klimaneutrale Herstellung der Produkte achten sollte 😉

        • @Alex_der_Wunderer:

          Nach dem Motto: Bomben und Granaten sind schon okay, solange deren Emissionen bei Einschlag CO2 frei sind :D

          • @Tom Tailor:

            Das geht. Da gibt es doch bald diesen neuen N6 Sprengstoff. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass Bomben und Granaten nicht auf etwas fallen, was bei Explosion CO2 freisetzt. Problem gelöst!

  • Habeck Aufstieg fiel damit zusammen, das ab 2018 einer größeren Öffentlichkeit die dringliche Gefahr des Klimawandels bewusst wurde.

    Mit Fridays for Future gab es ein Momentum, das das auch an die Esstische der Familien trug. Viele Menschen waren damals bereit, auch selber etwas für Klimaschutz zu tun sei es, das Kreuz bei den Grünen zu machen.

    Bald zeigte sich jedoch, dass konsequenter Klimaschutz und Kapitalismus mit seinem Wachstumszwang nicht zusammen geht, ein Dilemma, dass auch die Grünen mit dem angeblich grünen Wachstum nicht auflösen konnten.

    Mittlerweile, haben viele Menschen resigniert und sagen, dass der Klimawandel im alternativlosen Kapitalismus nicht aufzuhalten ist. Selbst mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien landen wir wahrscheinlich bei 2,5° bis 3° Erwärmung.

    Dieser Ernüchterung vieler Menschen fiel zusammen mit den realpolitischen Zumutungen (Ukraine-Krieg, Gaza) die eine Partei in Regierungsverantwortung bewältigen muss, die am Ende mich und sicher viele andere von den Grünen entfernt haben.

    Zu oft gab Habeck den Schmerzensmann und konnte doch zu wenig Optimismus vermitteln.

  • Bei aller berechtigten Kritik - finde den Text doch problematisch❗

    Klar ist es mE auch, dass die Grünen, meinetwegen auch durch Habeck, zu wenig Wert auf Sozialem gelegt haben, Habeck hat sich zuletzt gar eingestimmt im sozialdarwinistischen Chor des Bürgergeld Bashings👎

    Einen immens großen historischen Fehler sehe ich darin, dass er Baerbock den Vortritt ließ, oder lassen musste(?), zur Kanzlerkandidatin👎

    Ich weiß nicht ob er da eine Wahl hatte, zudem, das wird ja auch völlig ignoriert, war dies eine sexistische Diskriminierung, die zudem noch strukturell in der Partei verankert ist



    Das ist Fakt

    Dies in einer historischen Situation: die Grünen & Habeck waren im Umfrage Hoch, eine Grün-Rote, oder zumindest Rot-Grüne Regierung wäre wahrscheinlich gewesen, mit Habeck als Spitzenkandidat❗



    .

    Sie haben dabei das Prinzip "Feminismus" über Ökologie und einer Machtoption gestellt

    Statt dessen eine Ampel, mit einer radikalen extrem destruktiven FDP, medial undifferenziert betrachtet und insgesamt in Verruf geraten

    Jetzt danach ist auf mind. 1 Jahrzehnt die Chance vertan für progressive Politik im Bund, die Grünen werden wieder zur Opposition, aber diese ist auch wichtig❗

    • @ Orab:

      Ergänzend merke ich noch an, dass Hr. Habeck über die Zeit der "Ampel" immer im Kreuzfeuer der Kritik stand (und dort stehenblieb), während Fr. Baerbock, deren außenpolitische Ansätze in weiten Teilen der Bevölkerung weder vermittelbar waren noch verstanden wurden, mehr und mehr "abhob" und nicht mehr sichtbar war (und nach Ende der Koalition sich fast geräuschlos "vom Acker gemacht hat"). Auch hier zieht ihr "Beifahrer" den lauten und klaren Schlussstrich.



      Allerdings haben beide (wie manche andere Grüne) jetzt die Abbiegung zum "Elder Statesman" genommen und wir dürfen sie in einigen Jahren in diversen Talkformaten, als "Berater" oder ggf. als GF eines "Thinktanks" wiederbegrüßen.

  • Ich will mich mal als Grünenwähler der ersten Stunde bezeichnen. Bin absolut Realo, und was grünes Verhalten angeht absolut widersprüchlich (Autofahrer, Motorradfahrer, kaufe in Plastik eingepacktes Zeugs usw.). Meiner Meinung nach müssten die Grünen wirklich bereit sein ihre eigene Existenz riskieren, und jetzt wirklich mal (von A bis Z durchdacht) sagen wo es in Zukunft langgehen soll. Und dafür werben und die Schlaffis wie mich aktivieren. Für die Erdenbewohner geht es nur noch sehr steinig und schmal weiter, der breite, bequeme Weg führt mindestens noch schneller in den Abgrund. An die Grünen gerichtet:Schenkt allen endlich reinen Wein ein, und verhakt euch nicht an Kleinigkeiten! Habeck war halt hauptsächlich lieb und nett, hat gewichtig und kompliziert pariert. Keine Power. War für mich "zum Abschalten". Das er so früh aufgibt spricht Bände.

  • Die sehr wohl geäußerte Kritik am inhaltlichen Kurs der Partei wurde auf den Parteitagen durch RH, AB und den Real-Flügel schlich wegmoderiert.



    Folge war damals ua der Austritt der grünen Jugend.

    Die Verluste bei der Europa-Wahl und einigen Landtagswahlen wurde nie korrekt analysiert. Es hieß dann plötzlich die Grünen müssten sozialer werden...

    Das sich da Teile der Kernwählerschaft (sprich: die von RH sogenannte "Nische") wegen der inhaltlichen Annäherung an CDU Positionen bei Landwirtschaft, Klima, Frieden und Asyl von der Partei abgewendet haben, wurde nur von der grünen Jugend und wenigen Abgeordneten thematisiert.



    Alle haben sich geschlossen hinter RH und seiner machtpolitisch motivierten Agenda versammelt und irrsinnigerweise gehofft, die vertriebenen Stammwähler könnten nun durch rechtskonservative Stimmen ausgeglichen werden.

    Jetzt macht sich der charismatische Frontmann vom Acker und hinterläßt einen inhaltlichen Scherbenhaufen.

    Wenn die Partei hier jetzt nicht einen sauberen Schnitt macht und zu ihrer DNA zurückkehrt (siehe Wahlprogramm 2021), wird es die Partei bald nicht mehr geben.

  • Es braucht keine 'neuen Ideen'. Die Ideen sind bereits vorhanden und wurden im Wahlkampf vielfach benannt.



    * Unsere liberale vielfältige Demokratie bewahren und stärken, Minderheiten schützen, Vielfalt fördern.



    * In diesem Zusammenhang unbedingt die Ukraine unterstützen und ihren Kampf für Demokratie und Freiheit zu unserem machen; denn es geht um uns in diesem Krieg.



    * Die Grünen sind im Übrigen die einzige Partei in diesem Land, die das begriffen hat und dafür kämpft.



    Keine Putin-Versteher wie die Linke, keine SPD-Moskau-Connection die die SPD, keine wirtschaftlichen Verflechtungen wie die CDU/CSU - von AfD und BSW ganz zu schweigen - dass die Moskaus Trolle sind, weiß sowieso jede/r der/die es wissen will.



    * Klimaschutz befördern und d a m i t auch die Industrie in unserem Land - im Sinne von Planungssicherheit und internationale Konkurrenzfähigkeit.



    * Ausbau erneuerbarer Energien.



    * Ansiedlung von Technologien um uns von China unabhängig zu machen....



    Nun geht es darum, diese Ideen trotz aller Widerstände unters Volk zu bringen.

    • @Margit Wolf Wolf:

      Stimme Ihnen zu in den genannten Punkten👍

      Aber für eine erfolgreiche Politik braucht es mehr, eine Strategie die einen deutlichen Wählerzuwachs wahrscheinlich macht, dazu eine Machtoption, zu der es Koalitionspartner bedarf die eine Mehrheit herstellen könnten❗

      Nehmen wir mal an, ersteres gelänge, mit wem sollen sie denn Regieren❓

      Im Sinne Ihrer Punkte ist eigentlich ja eine Koalition mit der Union ausgeschlossen, es sei denn, die würden ihren Kurs ändern - ist nicht in Sicht👎

      Die SPD verliert an Bedeutung und würde wahrscheinlich alleine als Koalitionspartner nicht ausreichen, also dann noch dazu die Linke ❗❓

      Ohne Wagenknecht scheint dies immerhin möglich, aber nicht bei deren derzeitigen außenpolitischen Kurs👎

      Zusammen kämen die aktuell i.Bund gerade mal auf 36,5% laut Prognosen☹️

      Wo sollen die restlichen mind. 20% herkommen🤔❓

      Und dies ohne die Grundsätze zb im Bereich Humanismus (Migration, soz. Gerechtigkeit) aufzugeben❓

      Eine größere Bevölkerung zu erreichen würde zur Zeit daher sehr schwer fallen, zumal dabei ja auch noch Linke im potentiellen Boot gehalten werden müssten

      mE im Gegensatz(?) zum Autor sehe ich aber eben auch eine wichtige Rolle i.d. Opposition

    • @Margit Wolf Wolf:

      Stimme Ihren Punkten zu 👍

      Aber für eine erfolgreiche grüne Partei braucht es ja mehr..

      Eine politische Strategie wie man mehr Wähler und Einfluß gewinnen kann und eben auch entsprechende Koalitionspartner❗

    • @Margit Wolf Wolf:

      "...denn es geht um uns in diesem Krieg."

      Definitiv nicht.

  • Die Kritik an Habeck war teilweise berechtigt. Doch im Gegensatz zur jetztigen Wirtschaftsministerin aus den Reihen der CDU war Habeck wesentlich kompetenter. Die Angriffe gegen Habeck wären jetzt gegen Frau Reiche wesentlich angebrachter. Ich vernehme da aber nichts von Welt, FAZ und Konsorten.

    • @Hannah Remark:

      Das ist doch bei Springer & Co. schon immer so gewesen. Als Helmut Kohl Mitte / Ende der 90er 5 Mio Arbeitslose hatte, lautete der Tenor der konservativen Kampfpresse, "der Aufschwung geht weiter". Als Gerd Schröder ein paar Jahre später 5 1/2 Mio Arbeitslose (übernommen) hatte, wurde täglich der Untergang des Landes herbeigeschrieben.



      Diese Leute KÖNNEN keinen ansatzweise objektiven Journalismus, und sie wollen auch keinen.

  • Was für ein Quatsch. Die Grünen sind die einzigen im Parteienspektrum, die eine tragfähige Zukunftsvision für Deutschland haben. Keine Lügnerpartei wie die CDU, keine Verwaltungspartei ohne Haltung wie die SPD, keine Nostalgie- und Ideologiepartei wie die Linken. Von der Menschenverächter-Partei XfD gar nicht zu reden.

    Das hat nichts mit Personenkult zu tun. Der war sowieso nur für die Medien wichtig und für Leute, die nicht auf Augenhöhe diskutieren können.

    • @Maradine:

      Jaja, die Zukunftsvision der Grünen war bekanntlich 2003 besonders gut sichtbar, als die Grünen gemeinsam mit der SPD die Agenda2020 durchboxten. Oder auch 2024 mit der 2. Novelle des Klimaschutzgesetzes, das die Klimaziele der einzelnen Sektoren verwässerte.

    • @Maradine:

      Ach ja, der ewige Ideologievorwurf an die PdL. Die seit Jahrzenten dominierende Ideologie heißt Neoliberalismus und dieser hängen alle im Parlament vertretenen Parteien außer die PdL an, inklusive AfD. Ob progressiver, konservativer oder autoritärer Neoliberalismus, für die Lebensrealität der Mehrzahl an Menschen macht das schlussendlich keinen gewaltigen Unterschied. Und was am betriebenen Militarismus der Grünen progressiv sein soll, bleibt wohl eher schleierhaft

      • @Marlon22:

        Ist es "Militarismus", wenn man die Notwendigkeit erkannt hat, dass sich Deutschland gegen Eroberungsangriffe durch faschistische Diktaturen wehren können MUSS?

        • @Truhe:

          "... dass sich Deutschland gegen Eroberungsangriffe durch faschistische Diktaturen wehren können MUSS?"

          Das heißt nur, dass man immer noch in völlig kleinkariertem nationalistischen Denken verhaftet ist.



          Nicht DEUTSCHLAND muss sich gg Diktaturen wehren können; EUROPA (dh die EU) muss sich gg Diktaturen wehren können.



          Das ist das, was in den Verträgen von Lissabon schriftlich festgehalten und unterschrieben wurde.

          Die Tatsache, dass Zeitungen wie die TAZ inkl. ihrer Leserschaft, das völlig vergessen haben und stattdessen der Meinung sind zur Verteidigung Europas braucht man die USA oder die NATO oder man muss als einzelnes Land hochrüsten, dass ist die eigentliche Katastrophe.

          Auf der anderen Seite: Das spiegelt die aktuelle Lage wahrscheinlich realistisch wieder: Die Mitgliedstaaten der EU vertrauen sich gegenseitig keinen Millimeter, wenn es um Verteidigung geht; dann noch eher Vertrauen in die NATO oder die USA.



          Auf dieser Ebene hat die EU komplett und total versagt...



          und keine einzige Zeitung oder Kommentar, der das laut ausspricht.



          Stattdessen unqualifiziertes Habeck Bashing.



          Einfach nur zum verzweifeln.

  • Ein charismatischer Politiker in der falschen Partei. Er wird fehlen. Schade, dass er sich so stillos verabschiedet. Das Nachtreten gegen die Union ist überflüssig und inhaltlich so auch einfach falsch. Die Grünen haben bald nur noch Özdemir und Hofreiter. Der Rest der Truppe ist wahlweise mausgrau oder in der politischen Mitte nicht vermittelbar.



    Die Linken und die grüne Jugend werden Anna-Lena und Robert noch bitter vermissen, wenn die nächsten Wahlergebnisse kommen.

    • @Franz Strauß:

      Ich bin nicht Ihrer Meinung zum 'Rest der Truppe'.



      Da ist noch z.B. Toni Schuberl im bayrischen Landtag, da sind gut Leute wie Sven Giegold und andere ....



      Das Problem ist aber auch, dass der bayrische Wurst-Influencer auf Helgoland an einem Tag mehr Aufmerksamkeit kriegt als 10 Grüne zusammen, dann stimmt auch was nicht mit dem ÖRR.

    • @Franz Strauß:

      Nicht vergessen, es gibt da auch noch ein paar Frauen..

      • @Hektor Rottweiler:

        Welche denn? Brantner? Schulze? Lang?! Genau! Wahlweise grau oder in der Mitte nicht anschlussfähig. Da war Baerbock trotz aller Schwächen in jeder Hinsicht ein anderes Kaliber.

  • Dass man sich diesen Hass und der Häme nicht unbedingt aussetzen muss ist verständlich, ich hätte mir allerdings mehr Standhaftigkeit gewünscht.



    Ich hätte mir gewünscht, dass man jetzt in der Opposition die politischen Konzepte/Ideen mit nahestehenden gesellschaftlichen Gruppen/Verbänden und Wissenschaftlern diskutiert und im Detail nachprüfbar ausarbeitet und vorstellt. Damit könnte man auch den unsachlichen Kampagnen von Rechts einfach Fakten entgegensetzen und etwas Konkretes in die Diskussion einbringen.



    Die Antworten auf krawalligen Anwürfe im BT können ja andere geben. Sachliche Vorträge mit ebensolchen Antworten auf alle frechen Zwischenrufe von Rechts wär doch mal was.

  • Habeck mag ja eine wichtige Figur bei den Grünen gewesen sein. Sein kumpelhafter integrer Stil hat viele begeistert. Aber das war ja hoffentlich nicht alles, was die Grünen zu bieten haben, oder?

    Sie können ja vielleicht einfach mal darüber nachdenken, was sie wollen. Denn was sie so in der Opposition erzählen hat nicht unbedingt etwas mit dem zu tun, was sie in der Regierung (mit)gemacht haben. Die Abschaffung des Menschenrechts auf Asyl mit durchzuwinken, war ein Sündenfall, von dem sie sich so schnell nicht wieder erholen werden.

    Dass die Grünen nicht mehr sozial sind seit sie in den 90ern ihren linken Flügel "abgestoßen" haben, ist nicht neu. Wenn das ihre Linie ist, dann so be it. Das wäre dann ein weiterer Kernpunkt, in dem sie sich nicht mehr viel von sPD, cdsU, fDP und AfD unterscheiden. Aber da gibt es noch ein paar zarte Pflänzchen, wie Lisa Paus zum Beispiel. Die sich freilich in der Partei nicht werden durchsetzen können. Oder doch?

    Ich als ehemaliger Grünen-Wähler weiß jedenfalls schon lange nicht mehr, was sie eigentlich wollen. Und ob sie am Märchen vom "Grünen Wachstum" festhalten wollen?! Das ist auch so eine Hinterlassenschaft von Habeck, die weg kann.

    • @Jalella:

      Wachstum meint ja genau genommen nur Wachstum des BIP, also mehr €. Die meisten aber, die Degrowth fordern, meinen weniger Rohstoffverbrauch und weniger Klima- und Umweltschädlichkeit. So gesehen könnte es schon so etwas wie grünes Wachstum geben, indem man z.B. Kreislaufwirtschaft gesetzlich vorschreibt (Mehrwegbehälter, Gebrauchsgegenstände mieten statt kaufen usw.).

      • @Earth & Fire :

        "... Kreislaufwirtschaft gesetzlich vorschreibt (Mehrwegbehälter, Gebrauchsgegenstände mieten statt kaufen usw.)."



        Das ist genau die Politik, die die Partei hat abstürzen lassen.

        • @anton3:

          Nope. Abgestürzt sind sie vor allem durch den gelben Juniorpartner. Sie hatten für die Energiewende einen sozialen Ausgleich namens Klimageld gefordert, der dann aber durch die Koalitionspartner bzw. Hr. Lindner eingestampft wurde. So standen die Grünen dann völlig zu Unrecht als Verbotspartei ohne sozialen Ausgleich da.

          • @Earth & Fire :

            Danke für die Richtigstellung.

  • "...dass die SPD irgendwann mal wieder eine Wahl gewinnt und sie selbst als Anhängsel mitregieren dürfen. Das ging vor zwanzig Jahren, ist aber vorbei. Es braucht nach Habeck eine neue Idee – oder es braucht die Grünen nicht mehr."



    Das könnte eine Kopie einer Idee sein: Die ehemaligen AkteurInnen aus d. BoomerInnen-Lager können sich hier auch unterstützend einbringen, quasi "in memoriam" Ströbele, Trittin uvm, denn bei d. Linken war das letzte bundesweite Revival auch in Teilen eine "späte Auszahlung der angesparten Lebensversicherung" bei der zunächst schwierig adressierten Lage zur Bundestagswahl.



    In Sachen Pazifismus sehe ich aber wenig Tauben, viele Falken, vielmehr ist der scheinbar konsensfähige Ton zu Staatsräson und Waffenlieferungen ein anderer als in den achtziger Jahren.



    Die Friedensbewegung hat mit den Grünen geringere Schnittmengen als vor der Jahrtausendwende.



    "In den Achtzigern galten die Grünen als Heimat der Friedensbewegung. Heute rufen Politiker der Partei laut nach neuen Waffen für die Ukraine. Der Verkehrsminister von Baden-Württemberg möchte das nicht akzeptieren – und seine Partei an ihre Wurzeln zurückführen."



    sueddeutsche.de



    Wer kennt noch General Bastian?

    • @Martin Rees:

      "In Sachen Pazifismus sehe ich aber wenig Tauben, viele Falken, vielmehr ist der scheinbar konsensfähige Ton zu Staatsräson und Waffenlieferungen ein anderer als in den achtziger Jahren."



      Immerhin das haben Sie richtig erkannt: Wir leben nicht mehr in den 80er Jahren. Und daraus haben die Grünen sicherheitspolitisch die richtigen Kosequenzen gezogen. Die Rezepte von damals taugen eben nicht mehr für heute. Dagegen möchten sich die Linkspartei und die Stegneristen auch weiterhin nicht aus ihrer Phantasiewelt vertreiben lassen. Ein Pazifismus, dessen Quintessenz darauf hinausläuft, ein überfallenes Land dem Aggressor auszuliefern, braucht im Jahre 2025 aber kein Mensch - Putin und seine hiesigen Fans in BSW&AfD natürlich ausgenommen.

      • @Schalamow:

        Mit vielen Kolleginnen und Kollegen sehe ich mich nicht in den adressierten Gruppen:



        "braucht im Jahre 2025 aber kein Mensch - Putin und seine hiesigen Fans in BSW&AfD natürlich ausgenommen."



        Eher ist unsere Einstellung hier nachzulesen:



        www.friedenskooper...rgen-huesmann-unna

      • @Schalamow:

        Der Unterschied zu den 80ern ist tatsächlich, dass es damals eine Friedensbewegung gab, die verstanden hatte, dass es nach einem Atomkrieg keine Freiheit mehr gibt. Nur noch Leichen. Die Parolen der Hassadeure haben sich kaum geändert.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Der wirkliche Unterschied zu den 80ern ist, dass der UdSSR an der Erhaltung des Status Quo in Europa gelegen war, während Putins faschistisches Russland - wie er selbst geschrieben hat - den geopolitischen Status Quo von vor 1998 wieder herstellen will. Was ganz schlicht einen Eroberungskrieg Russlands zwingend erforderlich macht, da die ehemaligen WP-Staaten nicht freiwillig unter die Knute Russlands zurückkehren werden.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Das ist korrekt, allerdings ist die politische Situation, und damit die Gefahr eines Atomkrieges, heute deutlich anders und keine realistische Option, die kriegsführende Mächte in Erwägung ziehen, allem Säbelrasselns zum Trotz. Aber wenn ich mich natürlich hinstelle und sage, entweder halte ich mich aus dem Konflikt heraus oder es gibt einen Atomkrieg, dann ist natürlich leicht eine pazifistische Haltung einzunehmen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Also, weil Putin über Atomwaffen verfügt, darf er machen was er will? Auch das kann man natürlich als Pazifismus labeln.



          Und was die Friedensbewegung der 80er Jahre angeht: Auch wenn ich damals auf der anderen Seite stand. Im Nachhinein betrachtet hatte Helmut Schmidt recht und die Friedensbewegung lag daneben. Insbesondere jener nicht gerade geringe DKP-hörige Teil, dessen Veteranen auch heute wieder mit den gleichen Uralt-Parolen aufwarten.

          • @Schalamow:

            "Also, weil Putin über Atomwaffen verfügt, darf er machen was er will?"

            Die Atommächte haben durch diese Waffen so zu sagen einen Freischein. Und sie nutzen ihn. Alle. Nicht nur Russland.

            Deshalb braucht es mindestens ein paar Beschränkungen. Sonst gibt es irgendwann nichts mehr zu verteidigen. Als einige SPD Politiker darauf hinwiesen, wurden sie massiv angegriffenen...

            Das bedeutet übrigens nicht, wehrlos dazusitzten. Ich bin keine Pazifistin. Nur Realistin, die sieht, dass alleinige Konfrontation in die Katastrophe führen wird.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Keine Atommacht außer Russland versucht, die völkerrechtlich anerkannten Grenzen in Europa zu verändern.



              Ihr "Nicht nur Russland." ist die übliche Verharmlosung, die man leider immer wieder liest, wobei mir noch niemand erklären konnte, warum viele Linke eine Affinität zum Putin-Russland haben.

  • Puuuh, habe hier eben diverse negative Kommentare zum harten Kommentar über Harbecks "neue Türen" und die nun sinngemäß orientierungslosen Grünen gelesen.



    Und finde diese negativen Kommentare nicht nur ziemlich unemphatisch bezüglich des Menschen Robert Harbeck, sondern auch von mangelnder Erinnerung an die seinerzeitigen Tatsachen geprägt.



    -> Er kennt mich nicht, doch ich erinnere mich noch sehr genau an seine Anfänge in der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung, weil ich damals ziemlich erstaunt war, dass die Grünen nach Klaus Müller "mal eben" einen zweiten Umweltminister präsentieren konnten, der absolut aktenfest und unerschrocken war und den Menschen die politisch eigentlich unaussprechlichen Notwendigkeiten nahebringen wollte und lange auch ziemlich ungewohnt konnte.



    -> Ungewohnt, weil ich seit Willi Brandts "mehr Demokratie wagen" so eine erläuternde Offenheit politisch nicht mehr bewusst erlebt habe.



    -> Nicht mehr KONNTE, nachdem ihn quasi alle Medien wg dieses eigentlich banalen HeizungsG "nachhaltig" zum Buhmann der Nation erklärt hatten.



    Jedenfalls kann ich als ehemals recht hochrangiger Beamter, der immer für das "Große Ganze" gearbeitet hat, gut nachvollziehen..

  • 2. Die Schuldenbremse so reformieren, dass sie erst bremst, wenn die Wirtschaft ausgelastet ist und nahezu Vollbeschäftigung herrscht, z.B. max. 0,5 % Arbeitslosigkeit. Erst dann könnte mehr Geld im Umlauf allmählich preistreibend wirken. Ein häufiges Missverständnis besteht hierbei, dass Hyperinflationen in verschiedenen Ländern durch Gelddrucken verursacht worden seien. Das Gelddrucken begann aber immer erst nach der Inflation als Gegenmaßnahme. Dies jedoch erfolglos, denn Hyperinflationen haben ihre Ursachen i.d.R auf der Angebotsseite und nicht auf der Nachfrageseite.



    Auch glauben die meisten, dass Geldschöpfung nur dann stattfindet, wenn eine Bank einen Kredit vergibt. Dabei findet sie ebenso statt, wenn ein Staat Staatsanleihen verkauft (www.bundestag.de/r...9-20-pdf-data.pdf), und sogar immer dann, wenn der Staat eine Zahlung tätigt, denn das geschieht immer über die Zentralbank:



    politischeoekonomi...ben-taetigen-kann/



    Im Umkehrschluss wären Steuereinnahmen dann eine technische Geldverbrennung.

  • Zwei Sachen könnten die Grünen ins Programm aufnehmen:



    1. Negative Einkommensteuer.



    Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und die Arbeitgeber-Sozialabgaben (zusammen etwa 50 Prozent Erwerbsbelastung) werden zusammengefasst zu einer Negativen Einkommensteuer zu 50 Prozent. Der Grundfreibetrag wird dabei nicht erst bei der Steuerfestsetzung berücksichtigt sondern schon vor Erzielung der Einkünfte an jeden Menschen ausbezahlt, genauer gesagt der Steueranteil des Grundfreibetrages (mit Grundfreibetrag= Prokopfeinkommen, ausgezahlt wird also ein halbes Prokopfeinkommen pro Person, z.B. monatlich.



    Es gäbe viele Vorteile, z.B.: Eine negative Steuer hat trotz Flat Tax eine indirekte lineare Progression, sogar eine höhere als mit Stufentarif. Es entfallen Lohnsteuer, Kapitalertrag-Bauabzugsteuer, Ehegattensplitting. Da jeder das Existenzminimum ausgezahlt bekommt, wäre das Bürgergeld Geschichte, weil dieses Grundeinkommen höher wäre. Die enthaltenen AG-Sozialabgaben können für eine KV/PV-Kopfpauschale verwendet werden, jeder wäre automatisch versichert. Die RV und AV kosten auch für Selbständige nur noch den AN-Anteil, die gesetzliche Rente wäre für alle attraktiver als die private.

  • Mensch könnte das bündnisgrüne Erfolgsrezept probieren. Kulturelle Dominanz durch hart ausdiskutierte verflixt gute Ideen und Konzepte, die universalistisch konsequent auf unsere gemeinsame Zukunft zielen.



    Erst der Inhalt und das Versprechen, dann erst die Verpackung. Habeck mutete seinen Zuhörers immer auch etwas zu.

    • @Janix:

      Ja, es gäbe so viele gute Geschichte, die nicht erzählt wurden. Ein paar Beispiele:



      - die Milliarden, die wir täglich den Staaten mit Gas- Öl- und Kohlereserven vor die Tür kippen, könnten eingespart werden



      - In Krisensituationen sind hundertausende Kleinkraftwerke besser als 20 Große.



      - Wir brauchen Gas für die dunklen Tage? Wir haben Gas! Derzeit wird Biogas tagein tagaus sinnlos verstromt. Das kann man aufbewahren.



      - Speicherbatterien werden immer preisgünstiger. Kauft sie euch und kauft Strom nur noch, wenn er billig ist!

  • Habeck hat viel geformt. Danke!

  • Habeck hat nichts mehr zu sagen. Im doppelten Sinne des Wortes.



    Den lamoryanten Abgang hätte er eigentlich nicht nötig gehabt.

    • @Ignaz Wrobel:

      Wieso bezeichnen Sie reflektierte Analysen als "weinerlich"?

      • @Truhe:

        "Fetischhafte Wurstfresserei" mag ja eine lustige Ansage sein, aber mit einer reflektierten Analyse hat das wohl eher nichts zu tun.

  • "-oder es braucht die Grünen nicht mehr."



    Was tatsächlich so wirkt.



    Die Grünen sollten Habeck klar und endgültig gehen lassen, um sich neu zu finden.

  • Ich kann Habeck schon verstehen, dass er als gescheiterter Minister jetzt auch den Bundestag verlassen will. Aber geht das einfach so, weil man keinen Bock mehr hat, was ist mit den Wählern von Habeck ?



    Ich dachte man kann nicht gerade mal aus Lust und Laune alles hinwerfen sondern muss einen triftigen Grund, wie z.B. Krankheit oder Pflege eines Angehörigen, was dazu führt, dass dem Mandat nicht mehr nachgekommen werden kann, nachweisen ? Habe ich mich wohl geirrt. Wie hoch ist eigentlich Habecks Ruhegehalt, oder verzichtet er darauf ?

    • @Filou:

      Immerhin geht Herr Habeck nach seiner Zeit im Bundestag in die Forschung. Wenn Sie sich über die Höhe von Ruhegehältern aufregen wollen, dann addressieren Sie das doch bitte erst mal an diejenigen, denen das Ruhegehalt zu niedrig ist und - wie in der xxU üblich - nach ihrer Lobbyartbeit im Bundestag, hochdotierte Stellen in Wirtschaftsunternehmen annehmen, für die sie schon IM Bundestag gearbeitet haben, statt ihrer Pflicht nachzukommen, das Beste für die GESAMTE Bevölkerung zu erreichen.

    • @Filou:

      Vielleicht hätten Sie das Interview lesen sollen.



      Dann wüssten Sie, ob Habeck die Politik verlässt, weil er "keinen Bock mehr hat".



      Allerdings hat er nichts über seine Bezüge gesagt, diese für Sie so wichtige Info bleibt er Ihnen schuldig.

    • @Filou:

      Es darf nicht sein, dass jemand rausgemobbt oder sonst unter Druck gesetzt wird, das Mandat zurückzugeben.



      Doch dass Habeck sein profundes Wissen jetzt so weitergeben will, halte ich für nachvollziehbar. Auch wenn er wie wenige andere das erwachsene Ich des Gegenübers versuchte anzusprechen, was ich gerne noch viel häufiger hören würde.

      • @Janix:

        Das "erwachsene Ich" ist ein Stichwort. Es scheint nur bei etwa 10% des Wahlvolkes vorhanden zu sein.

      • @Janix:

        UNZER anderem bei Northvolt hat er sein profundes Wissen klar gezeigt, aber jeder macht Fehler, sogar so ein allwissender Mensch wie Habeck.

        • @Filou:

          Habeck hat in diesem Punkt vielleicht einen Fehler gemacht, allerdings war es ein Fehler, der kompensiert werden könnte, da Northvolt nicht der einzige Batteriehersteller auf der Erde ist.

          Da empfinde ich es als sehr viel schlimmer, dass jetzt Gestalten die Politik bestimmen, die einen Fehler nach dem anderen begehen - und das mit voller Absicht aus egoistischer Gier.

  • Pleitezeiten sind Gründerzeiten.



    Es kann Grünen in anderen Wahlsystemen auch viel schlechter gehen. Einfach Mittwochs um 13 Uhr auf sky news die Fragestunde im UK-Unterhaus ansehen, da sitzt genau 1 Grüne. Und kommt nie dran.



    Nur in Brighton kommen die "first past the post" zum Parlamentssitz. Brighton ist das britische Amsterdam.



    Dass sky news zu Murdoch's news group gehört, weiss ich - das wirkt sich aber hier nicht aus.

    • @Plain Jane:

      Nun, wer - wie GB oder den USA - durchgeknallte, vom rechten Rand unterwanderte Konservative will, wer ein völlig gespaltenes Land will, sollte unbedingt ein Mehrheitswahlrecht anstreben.



      Achja, und Murdoch dominiert mit dem nationalistischen Irrsinn seiner Produkte die Medien in GB in einem Ausmaß, gegen das Berlusconi in Italien selbst zu seinen besten Zeiten wie ein Pausenclown wirkt. Und natürlich wirkt sich das aus. In jedem Bereich.

  • Die richtige "neue Idee" ist eigentlich alt. Die Grünen sollten sich besinnen, wo sie herkommen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das geht nicht. Das letzte Atomkraftwerk ist bereits ausgeschaltet.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wo sie herkommen, ist das eine, wo sie hinwollen, das andere. Beides gehört zusammen, finden Sie nicht?

      • @Auweiowei:

        Wenn man falsch abgebogen ist, ist es häufig sinnvoll, zum Ausgabspunkt zurück zu gehen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Um in Ihrem Wegeplan(spiel) 'vom Ausgangspunkt-Abbiegestelle- Ziel' zu bleiben:



          Da wäre es eigentlich gar nicht nötig, bis zum Ausgangspunkt zurückzugehen, sondern bloß bis zur Abbiegestelle.



          Aber an dieser Weggabelung kommen wir wohl um so etwas wie eine zielbestimmte Neuorientierung nicht herum -unabhängig davon, wo wir einmal hergekommen sind.

  • Die These "Robert Habeck hat die Bundespolitik tatsächlich verlassen, seine Jünger müssen ohne ihn klarkommen" - das klingt unüberhörbar an die biblische Abendmahlsgeschichte an. So wie das vorweg positionierte R.H. "sagt zum Abschied laut adieu" an den Schlager "Sag zum Abschied leise servus" erinnert - und hintersinnig [à Dieu!] sogar an die gleiche 'Geschichte'.



    Natürlich zugeschnitten auf die Schlussfolgerung des Kommentators:



    "Es braucht nach Habeck eine neue Figur - oder es braucht die Grünen nicht mehr."



    Aber so ist die ganze Jesus-Metaphorik in meinen Augen maßlos überzogen und wird dem 'von uns Gegangenen' auch nicht gerecht. Er ist ja nun nicht in den (Grünen) Himmel oder in irgendwelche ewigen Jagdgründe - als (Un-)Toter? - entschwunden.



    Er will neue Räume betreten, so habe ich ihn verstanden, und Købnhavn ist da für ihn ja gewissermaßen "gleich nebenan".



    Naheliegend. (Auch Berkeley wäre nicht außerhalb der Welt, selbst wenn Trump dräut.)



    Jemand hat zum taz-Interview kommentiert: "Junge, komm bald wieder...". Für meinen Teil würde ich, wenn schon nostalgisch (und natürlich nur im übertragenen Sinn!) lieber singen und wollen:



    "Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise..."

    • @Auweiowei:

      Schade, das man hier keine Daumen / Likes vergeben kann....

      und ja - zugegeben - ich beneide ihn schon etwas, um diese Möglichkeiten.

  • Megapeinlicher Abgang. Wahrscheinlich dachte er, er zahlt es jetzt allen heim, die ihn nie ernst genommen haben. Dass er die Grünen an die Wand gefahren hat, interessiert ihn wohl gar nicht.

    • @Zven:

      Was ist denn an der Äußerung von Wahrheiten "megapeinlich"?

    • @Zven:

      Ach was. "fetischhaftes Wurstgefresse" ist eine noch recht freundliche und und treffende Umschreibung von Populismus.



      Lustig wird es, wenn Frau Weidel versucht, es unserem Wurst- und Dönerkönig nachzutun. Auch schon vorgekommen...

    • @Zven:

      "Wahrscheinlich dachte er, er zahlt es jetzt allen heim, die ihn nie ernst genommen haben." Zum Beispiel Frau Klöckner...? Was hatte denn eigentlich Habeck mit ihr bzw. sie mit ihm während der drei verflossenen Ampel-Jahre zu tun (um es ihr also jetzt entsprechend "heimzuzahlen")? Das wäre ja nun ganz etwas Neues.



      Von daher fällt Ihr "megapeinlicher Abgang", so fürchte ich, auf Sie selbst und Ihren 'spekulativen Abgesang' zurück.

  • "Irgendwann aber funktionierte die Methode Habeck nicht mehr. Er baute weiter fleißig Brücken, auf der anderen Seite indes wartete bekanntlich niemand mehr – weil Union und FDP nach rechts entschwunden waren und weite Teile der Wählerschaft mit ihnen."

    Glaskar und richtig analysiert! Habeck und die Grünen wehrten sich nicht gegen den populistischen Grünenhass von AFD, FDP, CDU/CSU und Bild.



    Die SPD und die Wirtschaft schauten bequem zu, als Habeck als Minster mit üblen Vorwürfen überzogen wurde.



    Da die Grünen das Soziale viel zu spät thematisierten, sackten sie sie ab.



    Ausgrechnet Ricarda Lang, aufrechte Vertreterin des Sozialen bei den Grünen, fiel 2024 nichts Besseres ein, als ausgerechnet eine Kolumne beim Grünenhasserverein FOCUS anzutreten. Mein Gott!

    Sozial und grün wäre z. B. zu kritisieren, dass im Windkraftland McPomm Strom sauteuer ist, dass niemand ein 265-Meter-Windrad in seiner Nähe haben möchte, wogegen Bürgergegenwehr fast unmöglich wurde.

    Was es braucht? Eine neue, radikale, unbequeme Umweltbewegung und Partei, die nachhaltigen Umbau und Profite nicht den Stromkonzernen überlässt.

    Habecks Brückenbauerei ist gescheitert!

    • @Lindenberg:

      Bei mir gegenüber ist ein Friedhof, da kann gerne ein 265 m hohes Windrad errichtet werden, denn dadurch könnte der durch Nutzung fossiler Brennstoffe (bei der Stromerzeugung) verteuerte Strom günstiger werden.

    • @Lindenberg:

      Die Hilflosigkeit gegenüber Attacken war schon im Wahlkampf auffällig. Stichworte Lebenslauf und Buch von Frau Baerbock.



      Spahn macht vor wie es geht: Ein paar Milliarden für Masken aus purer Dämlichkeit versemmelt? Schwamm drüber!

  • Söder hat genau die richtigen Worte gefunden: Habeck war in der Politik erfolglos unterwegs, bleibt zu hoffen, dass er woanders es besser macht. Glauben tue ich es nicht ...

    • @Pico :

      Ich sag mal so: Wenn Söder, der bekanntlich primär einerseits durch "Wurstfressen", andererseits durch die Fähigkeit, jeden möglichen Standpunkt zu einem Thema schon vertreten zu haben glänzt, mehr Erfolg hat als Habeck, dann zeigt das nachdrücklich, dass nicht die Qualität des politischen Personals das primäre Problem ist, sondern das Urteilsvermögen des Wählers.

      • @Kaboom:

        Danke.

  • "...oder es braucht die Grünen nicht mehr."



    Doch es braucht die Grünen! Denn die uralte Idee der Grünen ist und bleibt, dass das zentrale Problem der Menscheit ihr Verhältnis zu unserem Planeten ist und soziale Fragen, sowie Fragen der persönlichen Freiheit nur auf der Grundlage dieses Problems gelöst werden können. Bei allen anderen Parteien ist der Umwelt/Klimaschutz auch heute noch nur Anhängsel an ihre zentrale Ideologie... und wird beim Regieren noch schneller geopfert als bei den Grünen.

    • @Tinus:

      Wenn man genau hinsieht, wurde bei den Grünen nicht viel geopfert. Sie wurden blockiert.

  • Ich sags mal so: Ist der Rückgang der Umfragewerte bzw. Wahlergebnisse der Grünen ohne die Diffamierungs-, Schmutz- und Lügenkampagnen der konservativen Kampfpresse vorstellbar?



    IMO nicht, in jedem Wahlkampf seit 2013 haben diese eine relevante Rolle gespielt. Angefangen mit dem Veggie-Day (wo bekanntlich die Springer-Schmierblättchen aus dem "[...]Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein „Veggie Day“ sollen zum Standard werden" die Lüge von "Die Grünen wollen uns das Fleischessen verbieten" wurde), der das Image von der Verbotspartei begründete, bis hin zu der Lügenkampage über das "Heizungsgesetz".



    Das Haupt-Problem, und das hat nichts mit der politischen Ausrichtung der Grünen zu tun, ist die Unfähigkeit der Partei, sich gegen solche Kampagnen zu wehren.

    • @Kaboom:

      "Diffamierungs-, Schmutz- und Lügenkampagnen der konservativen Kampfpresse".



      Es war nicht nur die Presse, sondern auch die Konservativen in der Politik.



      Die Frage ist: Warum müssen Konservative lügen? Ist das, was sie wirklich zu bieten haben, vielleicht inakzeptabel?

      • @Jörg Schubert:

        Zitat: "Die Frage ist: Warum müssen Konservative lügen? Ist das, was sie wirklich zu bieten haben, vielleicht inakzeptabel?"

        Die Frage ist leicht zu beantworten, die Antwort lautet: Ja!

    • @Kaboom:

      Umgekehrt wird ein Schuh draus: Ohne die den Grünen wohlwollende Presse, insbesondre beim ÖRR, wären sie nie in die Position gekommen, in der sie sich in den Jahren 2019 bis ca. 2022 befunden haben. Die Grünen sind an ihrem Unvermögen gescheitert, Politik für die breite Masse zu machen.

      • @Zwanzigab:

        Dieser Unsinn wird ja fleißig vom äußersten rechten Rand in die Gesellschaft posaunt. Ungeachtet der schlichten Tatsache, dass die Rundfunkräte nach Parteiproporz besetzt sind.



        Achja: Wer guckt denn heutzutage noch die ÖRR? Ü70 vielleicht.

    • @Kaboom:

      >konservative Kampfpresse<

      Gemäß Umfrage würden fast 57,1 Prozent der ARD-Volontärinnen und -Volontäre die Grünen wählen, weitere 23,4 Prozent die Linke.

      der konservativen Kampfpresse steht wohl ein grün-dominierter öR entgegen.

      An der Presse liegt es nicht, dass Habeck abgewählt wurde.

      • @A. Müllermilch:

        Ich finde diese Art von "Belegen" zeigt nachdrücklich die Unfähigkeit gewisser Kreise, mit Informationen umzugehen.



        Das schlichte Faktum, dass NICHT der Journalist, sondern der Eigentümer eines Mediums die Ausrichtung eben dieses Mediums bestimmt, ist offenkundig für den einen oder die andere schon jenseits des geistigen Horizontes.

  • „Aber was machen die Grünen ohne ihn?“

    Vielleicht holen sie einfach das Wahlprogramm von 2022 raus und versichern glaubhaft, es diesesmal auch umsetzen zu wollen?



    Dh ein Klima-, Umwelt- und Friedenspolitik, die ihren Namen verdient.

    Das wird freilich nicht ohne Distanzierung vom rechts-konservativen Realoflügel gehen, der es ja am Ende auch verbockt hat.

    • @hsqmyp:

      Eine Friedenspolitik, die ihren Namen verdient, sollte nicht zulassen, dass ein Nachbarland einfach so mit einem Eroberungskrieg überfallen wird. Da ist nichts falsch gelaufen.

    • @hsqmyp:

      Vielleicht braucht man als allererstes eine politische Mehrheit.

      • @Tom Tailor:

        Politischen Mehrheiten kann man kaufen: Es braucht eine gut aufgestellte Propagandatruppe in den Socialmediakanälen, Übernahme des Springerverlags, u.s.w.



        Unrealistisch? Unsinn, das ist passiert und ist die Realität! AgD ist gut in Social Media und Springer gehört einer weitestgehend fossil orientierten Investmentgesellschaft.

        • @Jörg Schubert:

          Na wenn s so einfach ist :D

          Die Frage ist nur ob KKR & Co. Inc. seine Springer Anteile überhaupt verkaufen möchte. An der Börse kann man jedenfalls nichts von diesem Verlag erwerben.

    • @hsqmyp:

      Alles gut und schön, aber man kann es nur immer wiederholen: Politik kann in einer Demokratie nur über Mehrheiten umgesetzt werden. Die sind für linke Ideen oder linke "Parteienflügel" derzeit in weiter Ferne. Sollte sich der "linke" Flügel bei den Grünen mal durchsetzen, wird man die an Die Linke verlorenen Stimme eventuell zurückholen, aber keine gesamtgesellschftlichen Mehrheiten organisieren können.



      So stehts...

      • @Vigoleis:

        Es bringt nichts, wenn sich die demokratischen Parteien gegenseitig die Stimmen wegnehmen. Wenn wir eine progressive, zukunftsorientierte Politik wollen, müssen die Wählerstimmen von den sehr rechten bis rechtsextremen Parteien zurückgeholt werden.