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Grüne reagieren auf CDU-AngriffDie „Hauptgegner“ kritisieren Merz

CDU-Parteichef Friedrich Merz erklärte nach dem AfD-Erfolg in Sonneberg, dass die Grünen der „Hauptgegner“ seien. Die Grünen sind irritiert.

Am AfD-Erfolg sind immer die anderen schuld: Unionsvorsitzender Friedrich Merz bei einer Pressekonferenz Foto: Michele Tantussi/reuters

Berlin dpa | Die Grünen haben irritiert auf die Kampfansage von CDU-Chef Friedrich Merz reagiert und daran erinnert, dass es in mehreren Bundesländern schwarz-grüne Koalitionen gibt. „Wir rufen nicht einen Tag, nachdem die AfD eine Landratswahl gewonnen hat, andere demokratische Parteien zu „Hauptgegnern“ aus, mit denen wir in mehreren Bundesländern koalieren“, sagte die Politische Bundesgeschäftsführerin der Partei, Emily Büning, der Rheinischen Post.

Im thüringischen Kreis Sonneberg war am Sonntag erstmals in Deutschland ein AfD-Kandidat zum Landrat gewählt worden. Merz hatte daraufhin eine noch stärkere Auseinandersetzung mit den Grünen angekündigt – diese seien auf absehbare Zeit „die Hauptgegner“ in der Bundesregierung. Der CDU-Vorsitzende und Unionsfraktionschef begründete dies damit, dass die Grünen für die aktuelle Polarisierung in der Energie- und Umweltpolitik verantwortlich seien.

Büning entgegnete, die Grünen setzten lieber auf konstruktive Politik. „Wir konzentrieren uns stattdessen auf die Probleme der Menschen in diesem Land. Über die Frage, wie man diese Probleme am besten löst, begeben wir uns gerne in den demokratischen Wettbewerb um die besten Ideen.“

Die CDU reagiert in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Schleswig-Holstein mit den Grünen als Juniorpartner, in Baden-Württemberg ist die Union der kleinere Koalitionspartner in einem grün-schwarzen Bündnis. In Brandenburg und Sachsen regieren die beiden Parteien ebenfalls zusammen – jeweils in Dreier-Koalitionen mit der SPD.

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56 Kommentare

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  • Was sagte schon Dr. Heinrich Hofmann:

    Der Friederich, der Friederich,



    Das war ein arger Wüterich!

  • Na, in absehbarer Zeit bekommt Merz Nachhilfe in Geschichte (auch das scheint nicht gerade seine Stärke zu sein). Vermutlich von Björn Höcke.

  • Die rechtsradikale Mobilisierung läuft auf allen Ebenen - doch niemand mobilisiert dagegen.



    Soll sich der faschistische Putsch vollenden?

  • "Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with.

    Some men just want to watch the world burn."

  • Will man, dass man mit der AfD redet, auf deren bekloppten Vorschläge auch noch öffentlich eingeht?

    Bitte nicht!

    Parteien, sucht euch Hauptgegner für politische Debatten bei anderen demokratischen Parteien und ignoriert die Feinde der Demokratie!

  • Die Grünen können irritiert sein wie sie wollen. Am 8. Oktober, Landtagswahl Hessen u. Bayern, wird sich die Irritation noch steigern. Allerdings abgeschwächt in Hessen, denn da funktioniert schwarz/grün nahezu geräuschlos.

  • Merz kündigt damit nichts Anderes an, als zukünftig mit (oder unter) der AfD regieren zu wollen.

    Wenn man das schon mit dem Hauptgegner schon macht, warum nicht auch mit einer Partei, die einem ideologisch und dem Demokratieverständnis nach näher liegt?

    Der neue von Papen heißt jetzt Friedrich.

    • @Dorian Müller:

      Geht's nicht auch ne Nummer kleiner?



      Man kann F. Merz auch kritisieren, ohne Holzhammer. Faktisch und historisch ist das sowieso falsch.

  • Da muss ich mal Markus Lanz loben: Gegen das irrlichternde, aber immer wieder wortschwallartige Ereiffern des ehemaligen Gesundheitsministers Spahn, seit neuestem Klimaprofi für antigrüne Stammtischsprüche in Sachen sich abzeichnender Klimakatastrophe, gegen solche Hobbymeteorologen helfen nur anerkannte Fachleute wie Mojib Latif.



    Gut gemacht, Herr Lanz!

    Übrigens wundert mich auch nicht, weshalb grüne Pläne in Baden-Württemberg nur schleppend voran kommen. Als Aussenstehende*r darf ich da (hoffentlich gendermäßig korrekt) nur vermuten, dass Kretschmann vs. Strobl immer noch um die Stimmen an Stammtisch und in auch nach Jahren immer noch cdu-traditionsgefälligen Amtsstuben buhlen. Und keiner kann den Leuten durch jahrzehntelange Übung so gut "aufs Maul schauen" wie CDU/CSU.

    Aber Achtung - gerade in bereits CDU-vorgewärmten Ländern, sh. Thüringen, ist die AfD schwer am Aufholen.

    Also, meine CDU-Herren, die Gefahr droht mehr von rechts als von grün-links.

  • „Wir konzentrieren uns stattdessen auf die Probleme der Menschen in diesem Land..." (Büning)

    Genau nicht leider

  • Mich irritiert besonders, dass Herr Merz damit ausdrücklich die AfD nicht zum politischen Gegner kürt. Heißt dass, dass er seine politische Zusammenarbeit mit der AfD für die Zukunft nicht mehr zu 100% ausschließen möchte? Und was ist, wenn die CDU in einem Parlament sitzt, in dem die AfD das sagen hat? Billigt dann die CDU "schweigend" alle AfD-Beschlüsse?

    • @Veit Heise:

      Die CDU hat einen Parteibeschluss, der eine Zusammenarbeit mit AfD und Linkspartei ausschließt. Der müsste erst mit 2/3 Mehrheit gekippt werden und das ist so Unrealistisch, dass man davor keine Angst haben braucht

      • @Walterismus:

        Woww!

  • 8G
    80410 (Profil gelöscht)

    Klar - der Hauptgegner ist natürlich nicht die antidemokratische, menschenverachtende Partei, sondern die Partei, die gerade, ihre Werte über Bord werfend, im schwarzen Revier wildert.



    Pechstein, Pechstein, wir müssen nur mehr rechts sein ...

    • @80410 (Profil gelöscht):

      Auch wenn es besserwisserisch klingt: Sie sollten bedenken, aus welchem Stall Herr Merz kommt -- die Grünen sind natürlich sein Hauptgegner, weil die Großinvestoren und Großkonzernen die Rendite versauen mit ihrem Klimascheiß.



      Wes Brot ich ess, des Lied ich sing ...

  • Die etablierten streiten sich wer schuld am Desaster ist, die AfD lehnt sich genüßlich zurück und schaut zu, wie immer mehr und mehr Frustwähler zur AfD wechseln.



    53%, nur eine Frage der Zeit, bis es bei der ersten Landtagswahl auch so heißen wird.



    CDU/CSU/SPD/Grüne/FDP/Linke(gibts die noch? :-) , ihr seid alle schuldig.



    Aber ja, das Heizungschaos der Grünen war wie ein Turbo für die AfD.

  • taz: "CDU-Parteichef Friedrich Merz erklärte nach dem AfD-Erfolg in Sonneberg, dass die Grünen der „Hauptgegner“ seien. Die Grünen sind irritiert.

    Warum sind die Grünen irritiert? Kennen die Grünen den "Sylt"-Flieger, der auch mal Lobbyist bei BlackRock war (BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt), immer noch nicht? Dass jemand wie Friedrich Merz CDU-Chef ist, sagt aber auch sehr viel über die CDU aus. Leute wie Merz gehören ins 20. Jahrhundert, aber nicht mehr ins 21. Jahrhundert, wo es um die Zukunft der nachfolgenden Generationen geht.

    • @Ricky-13:

      Ja!



      CDU mit dem Blackrock-Chef; eine Nachmacherpartie der US-Republikaner.

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Sehr ärgerlich das Ganze, vor allem für die Parteiführung und Hauptberuflichen der "Grünen": Nachdem die Koalitionen mit der CDU in vielen Bundesländern ja so reibungslos klappt, seitdem man/frau dort politisch die Nachfolge der FDP angetreten hat, wollten sie sicherlich auch gerne im Bund mit der CDU regieren.



    Das könnte mit Hrn Merz nun ein Problem werden.



    Gut so!

    Klimaaktivisten & Umweltschützern kann es ohnehin egal sein: eine Schwarz-Grüne Bundesregierung wäre schließlich nur eine weitere Verschlimmbesserung ...

  • “Die Grünen haben irritiert auf die Kampfansage von CDU-Chef Friedrich Merz reagiert und daran erinnert, dass es in mehreren Bundesländern schwarz-grüne Koalitionen gibt.”



    Ach was! Wenn den Grünen erst jetzt auffällt, dass die CDU sie von vorne umarmt, um sie von hinten dann um so kräftiger in den Allerwertesten zu treten, kann ihnen auch nicht mehr geholfen werden.

  • Solange er es nicht schafft, seine Partei endlich zu entmerkeln, braucht er keine Gegner außerhalb der CDU.

    • @Don Geraldo:

      Es ist überhaupt nicht notwendig, die CDU zu “entmerkeln”. Die “Merkel-CDU” bzw. ihr Linksrutsch in der Merkel-Ära war ohnehin nur ein Narrativ derjenigen, die es nicht begriffen haben oder aber ein Interesse an der Verschiebung des politischen Diskurses nach rechts haben (Rechtskonservative in Union und AfD). Was ihnen auch gründlich gelungen ist.



      Meine Kritik an der CDU - und damit an der Merkel- wie auch der Merz-CDU - ist eher ihr chamäleonartiger politischer Charakter, womit sie sowohl gegenüber den Grünen als auch der AfD “anschlussfähig” bleibt. Keine zuverlässige Verbündete der Demokratie, wenn dieser der Wind ins Gesicht bläst, sondern schiere Machtmaschine.



      Und Wüst wie Günther passen ebenso gut in den Verein wie ein Merz oder ein Maaßen.

  • Jetzt, wo die Grünen (die Parteioberen) sich von ihrem einstigen Essentiellen Richtung Biedermann-Mainstream verabschieden und parallel die Aktionsgruppe für ein faschistisches Deutschland aus der Höcke hochklettert als wär’s Weimar reloaded, fällt dem Merz nix anderes ein... Es hat frappant den Anschein, als wolle dieser ... (Nettikette verbietet mir ihn beim mir zutreffenden Namen zu nennen) mit der CDU exakt das voll- oder ver-führen, was Trump mit der GOP und unser Bolsonaro mit der Tropenbürgerlichen getan hat: Entdemokratisierung und Elitenfaschistisierung volle Pulle.

    • @Ardaga:

      Wenn Sie regieren wollen, aber nicht die absolute Mehrheit haben, müssen Sie koalieren. Die FDP schlachtet das gnadenlos aus, aber jetzt auf die "Parteioberen" der Grünen zu schimpfen, weil die in dieser wirklich krassen Gemengelage von Weltkrisen versuchen, zu retten, was zu retten ist, ist, mit Verlaub, entweder sehr naiv oder sehr billig, weil wohl verhaftet in dem gemütlichen Zuschauerklischee "Wir hier unten, die da oben". Trotz aller möglichen Fehler und Fehleinschätzungen ziehe ich meinen Hut vor den Dingen, die diese grünen "Parteioberen" in den letzten beiden Jahren durchgezogen haben. DAS müssen die Herren Merz, Söder, Spahn etc. erst einmal verkraften, denn von denen kam bisher nur rechter Opportunismus.

      • @HaKaU:

        Mir scheint, dass Sie und @Ardaga aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven argumentieren. Wenn wir uns die Entwicklung (Genese?) der Grünen in den letzten 40 Jahren anschauen - immerhin gibt’s diese Partei schon seit 1980 - , kann m.E. nicht bestritten werden, dass der Einfluss der Grünen auf die öffentliche Meinung und das Bewusstsein über die ökologische Krise, auf politische Kurskorrekturen anderer Parteien (v.a. der SPD) etc. in ihrer radikaloppositionellen Phase in den Achtzigerjahren deutlich ausgeprägter war. Die Grünen haben seinerzeit somit gesellschaftspolitisch weitaus mehr erreicht als sie es zu einem späteren Zeitpunkt vermochten.



        Die Anpassung an den neoliberalen Zeitgeist - an dem Joschka Fischer dann wesentlichen Anteil hatte, sichtbar geworden v.a. in der rot/grünen Koalition unter Schröder - war ein langer, schleichender Prozess, der unter den Chiffren “Realismus”, “Pragmatismus”, “Koalitions- und Regierungsfähigkeit” usw. lief und mit der Verächtlichmacbung und dann Aufgabe der utopischen Perspektive erkauft wurde. Gerade darin jedoch lag einst die Stärke der Grünen.



        Im Grunde haben sie damit den Weg nachvollzogen, den die SPD etwa hundert Jahre zuvor eingeschlagen hat.



        Nur, wie es Wiglaf Droste mal sinngemäß formulierte, hätten die Grünen in viel kürzerer Zeit das geschafft, wofür die SPD noch 100 Jahre brauchte: nämlich der Nation in den Arsch zu kriechen. Ich würde es im Gegensatz zu Droste nur etwas abmildernder formulieren: dem Zeitgeist in den Allerwertesten zu kriechen.

  • Wüst, Rhein und Günter können Merz gefährlich werden, wenn er Kanzlerkandidat werden will, BW mit seinem streckenweise auch rechtspopulistischen (EU-"Asylkompromiss") Ministerpräsidenten ist für die ihn auch eine Bedrohung.

    Und viel mehr als 'Gendergaga' und 'kleine Paschas' hat Merz nicht drauf, was er für "brilliant" hält, durfte gerade erst Claudia Pechstein, in Polizeiuniform dumpfes AfD-Zeug stammelnd, präsentieren...

    Vor allem Wüst scheint er als echten Konkurrenten wahrzunehmen, und richtig ist sicher, dass die Grünen durch den Giffey/Wegner-Coup in Berlin machtpolitisch entscheidend geschwächt sind.

  • Motive zu erklärten "Hauptgegnerschaften" gibt's genug. Auch die Nachwuchsarbeit ist nicht gerade erfolgreich im Lager der Konservativen, die sich traditionell selbst gern in der Mitte verorten.



    //



    "In den vergangenen fünf Jahren verlor die Union in Sachsen 2.100 Mitglieder, in Thüringen waren es 1.650 und in Sachsen-Anhalt 900. In den drei Bundesländern vollzieht sich das, was bundesweit zu beobachten ist. 2017 hatte die CDU Deutschland 426.000 Mitglieder. Ende 2022 waren es noch 372.000. Jedes sechste Mitglied der Union ist mittlerweile älter als 80 Jahre und nur jedes zwanzigste jünger als 30."



    Quelle s.u.



    //



    www.mdr.de/nachric...itglieder-100.html



    //

  • Merz ist - und war immer - jemand, dessen Denke in den 80ern festgewachsen ist. Als Töpfer im Ganzkörper-Neopren den Rhein durchquerte, als die Herren Czaja und Hupka regelmäßig die Oder-Neisse-Grenze in Frage stellten, und als "Old Schwurhand" Zimmermann GUT integrierte Ausländer abschieben wollte. Das ist die Welt des Herrn Merz. Entsprechend ist in seiner Welt der Haupt-Gegner NIE am rechten Rand zu finden.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Jetzt ist Merz völlig aus der Realität gekippt.



    Unter seiner Führung hat die CDU wirklich garnichts auf die Schippe gebracht.



    Versatzstücke aus dem Meckerbaukasten gegen die Regierung - mehr ist das nicht.



    Und sein kongenialer Partner CSU sitzt in Person des Fraktionschefs Kreuzer auf dem Bild passenderweise neben Merz.



    Dabei gäbe es wirklich genügend was bei der Regierung inhaltlich zu kritisieren wäre und wo die Union politisch Akzente setzen könnte.



    Das haben selbst CDU-/CSU-nahe Medien inzwischen erkannt und sehen nicht viel positives in Merzens "Politik" - nicht im Stil und schon garnicht inhaltlich.



    Nur einige wenige "Jubelperser" wie die Berliner Parlamentsredaktion des eine schwäbisches Provinzblättchens "Augsburger Allgemeine" bleiben in Treue fest an Merzens Seite.



    (Ich bin dort gelegentlich und sehe die AA - was die Parlamentsredaktion angeht - als legitime Nachfolgerin des "Bayernkurier".)



    Wer sich über völlig unkritischen Gefälligkeits-Journalismus amüsieren will, dem sei das heutige Interview mit Bierdeckel-Fritz empfohlen.



    So, CDU, bekommt ihr einen Kanzlerkandidaten, der noch blasser ist, als der letzte.

  • Merz ist ein populistischer Wichtigtuer.

    Mit rechtsradikalem Gelärme will er nur Stimmen von der Nazipartei ziehen, nichts Anderes.

    Die CDU kann ja nicht mal den rechtsradikalen Maaßen rauswerfen, der wird von Steuergeldern noch durchgefüttert.

    Und Kirche und Staat konnte die CDU auch noch nie trennen.

    Kehre erstmal vor der CDU-Tür bevor du gegen "die Grünen" hetzt.

  • Merz hat eben ein sicheres Gespür dafür, was "die Leute" so umtreibt, welche Ressentiments sie gerade so pflegen.

    Ich denke schon, dass die Grünen noch nie so gehasst wurden, wie in diesen Zeiten.

    Arbeiter haben das Gefühl, dass es ihnen an den Kragen, ans Auto, an den Urlaub gehen soll, Immobilienbesitzer haben Sorge wegen der Heizung und die Mieter genauso, weil sie davon ausgehen, dass sie das auch ausbaden müssen.

    Die grüne Blase merkt das alles nicht, sie war wohl noch nie so isoliert.

    Für populistische Trüffelschweine ein gefundenes Fressen.

    • @Jim Hawkins:

      "Ich denke schon, dass die Grünen noch nie so gehasst wurden, wie in diesen Zeiten."

      Das betrifft nur die Springerpresse (mit Hunderten Hetzartikeln gegen Habeck und Baerbock wöchentlich), Putintrolle und Leute, die darauf hereinfallen. Die braune Blase merkt das alles nicht, weil sie noch nie so von der Realität isoliert war.

      • @Dorian Müller:

        Wie können Sie da so sicher sein?

        Oder anders gesagt, alles ist nur Kampagne und Propaganda, das ist meistens zu einfach gedacht.

        Was die "braune Blase" angeht, die ist bedauerlicherweise, im Gegensatz zur grünen, auf der Siegerstraße.

        Man kann freilich so tun, als wäre das nicht so, aber was bringt das?

    • @Jim Hawkins:

      Wenn sie nicht so populistisch wären, hätten Trüffelschweine doch eigentlich eine ehrenvolle Aufgabe.



      Zuviel der Ehre für Monsieur M.

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Da ist natürlich wahr.

        Das haben die Trüffelschweine nicht verdient. Fördern sie doch edles, erlesenes zutage.

        Merz hingegen, nur Fiesitäten.

        • @Jim Hawkins:

          Ich habe mal versucht, "Fiesitäten" zu übersetzen, und bin natürlich nur auf "méchancetés" gestoßen.



          Das trifft aber lange nicht so gut, wie die absolut poetischen "Fiesitäten", auch wenn sie negativ konnotiert sind.

          • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

            Ich liebe solche alten Wörter.

            Fisimatenten zum Beispiel. Oder blümerant.



            Springinsfeld oder Backfisch. Herrlich.

            Verwendet fast keiner mehr. Alle labern den gleichen Mist.

            • @Jim Hawkins:

              Ich bin gerne dabei. Nichtsdestotrotz stößt man bei der Übersetzung solcher Wörter immer wieder an die Grenzen der Nichtübersetzbarkeit.



              Beispiel Fingerhut - meine französische Frau findet die direkte, literatürliche Übersetzung "chapeau de doigt" ganz reizend und parlierend.



              Es könnte aber auch "dé à coudre" heißen, oder auch "dygitaline"

              • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                Übersetzungen wohnt oft ein gewisses Risiko inne.

                Bei einem Schüleraustausch sagte ein französischer Jugendlicher auf die Frage, ob ihm seine Mutter dieses oder jenes erlauben würde: "Sie will gut."

                "Elle veut bien" hätten wir besser verstanden.

    • @Jim Hawkins:

      Nur was sollte die 'grüne Blase' tun? All die verhassten derzeitigen Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen und Klimaneutralität zum Nulltarif bei weiter steigendem Wohlstand ist kaum eine realistische Option. Und das Vertagen und Verzögern der Klimawende wie es die Union will mag das akute Mütchen kühlen, führt aber im Wesentlichen dazu, dass und die Katastrophe morgen noch viel heftiger um die Ohren fliegt.

      • @Ingo Bernable:

        Fragen wir das gute alte, im Erscheinen bedrohte Neue Deutschland:

        "Die Grünen gelten vielen Arbeitern als Hauptfeind. Sie und die Klimabewegung werden so wahrgenommen, dass sie Klimaschutz ohne soziale Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit buchstabieren.« Das hat verschiedene Gründe. Eine Transformation, die Klimakampf ohne soziale Abfederung betreibt, so wie die Parteien der Ampel es derzeit tun, wirkt hier wie ein politischer Brandbeschleuniger."

        Und:

        "Dörre zufolge haben viele Arbeiter*innen keine Lust, für die grüne Transformation zu zahlen, die sie nicht verbockt haben. Denn der CO2-Fußabdruck der unteren 50 Prozent erreicht bereits jetzt die Pariser Klimaziele, während das wohlhabendste Prozent der Bevölkerung 26 Prozent mehr emittiert als noch vor 30 Jahren, wie Zahlen zeigen."

        www.nd-aktuell.de/...nen-nutzt-afd.html

        Das wissen die unteren 50 Prozent wahrscheinlich nicht, womöglich gibt es ihnen aber ein Rest von Klassenbewusstsein ein.

        Wie heißt es bei Tucholsky:

        „Aus seiner Haut kann keiner – aus ihrer Klasse heraus können nur wenige.“

        So planen die Bildungsbürger in guter Absicht den Klimaschutz und den meisten geht es am Arsch vorbei.

        Was tun?

        Wie immer das schwerste, zwei anscheinend gegensätzliche Dinge zusammen denken.

        Und: Je öfter man betont, dass allen bald alles um die Ohren fliegt, desto gleichgültiger reagieren die Leute.

        Das ist wie wenn man Kindern den lieben langen Tag sagt, iss nicht so viele Süßigkeiten.

        Man erntet nur Stoßseufzer.

        • @Jim Hawkins:

          Die Studie die Dörre da zitiert und die auch im nd verlinkt ist bezieht sich allerdings auf die globale Bevölkerung, für die europäischen (incl. Ländern wie Bulgarien, Rumänien, ... ) Armen konstatiert sie Emissionen von 5,1t pro Kopf und Jahr. Klimaverträglich wären maximal 2,5t. Daraus lässt sich also kaum ableiten, dass die deutschen Arbeiter mit ihren Emissionen längst im grünen Bereich wären und lediglich die Reichen und die ohnehin der Ideologie verdächtigen Bildungsbürger ins Handeln kommen müssten.

          • @Ingo Bernable:

            Na gut, knapp vorbei ist auch daneben.

            Das ändert aber nichts am übrigen Befund.



            Wohlverstanden, ich bin natürlich für harte Einschnitte auf allen Ebenen.

            Ich habe mich nur an einer Beschreibung der Auswirkung der diskutieren Maßnahmen auf das Befinden breiter Kreise der Bevölkerung versucht.

            Es ist eben ein Dilemma, für das es wohl keine einfache Auflösung gibt.

            2025 sind die nächsten Wahlen. Die AfD ist auf Höhe der SPD. Wir gehen gruseligen Zeiten entgegen.

            • @Jim Hawkins:

              Ich denke wenn man ehrlich kommunizieren würde, dass ein immer weiter wachsender Wohlstand nicht drin ist, man aber natürlich über eine gerechte Verteilung und auch Umverteilung sprechen kann wäre schon sehr viel gewonnen. Solange man den Leuten aber verspricht, dass es für Alle immer noch besser wird und dieser Anspruch dann mit der Realität kollidiert kann man mit der Versuch darauf eine seriöse Politik aufzubauen nur scheitern.

              • @Ingo Bernable:

                "Ich denke wenn man ehrlich kommunizieren würde, dass ein immer weiter wachsender Wohlstand nicht drin ist, man aber natürlich über eine gerechte Verteilung und auch Umverteilung sprechen kann wäre schon sehr viel gewonnen."

                Wer ist "man" und wie geht der damit um, dass es nebenan immer mehr oder minder poupulistische "man"s geben wird, die genauso kommunizieren, dass das Klimaproblem auch ohne allzu schmerzhafte Einschnitte im Wohlstand zu bewältigen ist?

                Diese Optimismusapostel liegen ja nicht mal nachweislich falsch, weil Alles nur Prognose ist, und so eine sich jederzeit als überholt herausstellen kann. Und Umverteilung ist beileibe nicht für Jeden, der sich Sorgen um die Zukunft macht, automatisch ein goldener Weg zurück zum Glück.

                Auch das sollte "man" sich mal klarmachen.

                • @Normalo:

                  "Man" könnte ja doch einfach mal den Versuch machen ob eine ehrliche Kommunikation von Fakten die nüchtern betrachet eigentlich auch allgemein bekannt sind nicht vielleicht doch von den Wählenden honoriert wird weil die dann zur Abwechslung mal den Eindruck bekämen dass man ihnen reinen Wein einschenkt und sie im deliberativen Diskurs als Erwachsene behandelt auch wenn nicht jede Wahrheit mit der man sich befassen muss nett und angenehm ist.



                  "Diese Optimismusapostel liegen ja nicht mal nachweislich falsch, weil Alles nur Prognose ist, und so eine sich jederzeit als überholt herausstellen kann."



                  Wissenschaftstheoretisch ist das so. Von dieser Warte aus ist es aber auch nur eine ungesicherte Vermutung, dass die Erde morgen nicht durch den Einschlag eines Meteoriten komplett vernichtet wird. Rein alltagspraktisch allerdings kann man Prognosen deren Wahrscheinlichkeit vor allem sehr viele Neunen enthält durchaus als Fakten behandeln.

                  • @Ingo Bernable:

                    Nochmal: Wer IST "man"?

                    Und warum sollten die Optimismusapostel sich von Ihrem Meteoritenvergleich beeindrucken lassen? Der ist so überzogen, dass er niemanden von seinem Fortschrittsglauben abbringen wird.

                    Verstehen Sie mich nicht falsch - ich bin auch dafür, die Fakten ehrlich zu benennen, selbst wenn die dann nur unangenehme Schlüsse zulassen. Aber harte Fakten helfen gar nichts, wenn man nur nebulöse, längst probierte Handlungsvorstellungen zu ihnen hat. Irgendwelche "man"s, die schonungslos ehrlich das Ende allen Wohlstands, das Versiegen der Ölquellen oder gleich den völligen Untergang im nuklearen Holocaust prophezeien, gibt es seit Jahrzehnten. Und etliche dieser Prophezeiungen hätten auch schon vor längerer Zeit eintreten sollen. Und? Hat's gefruchtet?

                    Solange es niemanden gibt, der es wirklich schafft (im Zweifel mit mehr als nur naivem Predigen der eigenen Wahrheit) die Menschen auf individueller Ebene wirklich didaktisch zu packen, bleibt das ein Hase-und-Igel-Rennen, wobei die Beschwichtiger die Igel sind.

      • @Ingo Bernable:

        Für den Anfang sollte man mal zu dem stehen, was man gewollt und beschlossen hat. Einbau neuer Heizungen mit begleitenden Sanierungen und einer sozial gestaffelten Förderung von bis zu 80% und der Möglichkeit, den Rest über zinsgünstige Kredite zu finanzieren. Das ist seit Jahren grüne Beschlusslage. Verhindert hat es eine wortbrüchige FDP, wobei auch noch ein unfertiger Entwurf an die Springer-Presse durchgestochen wurde. Jetzt verkaufen die Grünen – nicht etwa nur die Minister – das als Erfolg statt einfach deutlich Ross und Reiter zu benennen.

        Und man kann auch ganz konkret Betroffene nennen, nämlich jede:n, die jetzt noch aus lauter Not eine ältere Gasheizung flickt, weil die Liquidität für die Alternative nicht da ist. Manche werden vielleicht sogar auf die Wasserstofflüge reinfallen und dann in einigen Jahren richtig draufzahlen, wenn der CO2-Preis durch die Decke geht.

        Auch auf die Zerstörung der deutschen Solar- und Windkraftenergie wie auf das systematische Verschleppen der E-Mobilität durch CDU, FDP und SPD kann nicht oft genug hingewiesen werden. Aber die Grünen ziehen den Schwanz ein und halten still!

        • @Zangler:

          Das ist ja der wahre Jammer!

          Die Grünen wollen ihre Mitregentschaft um nix in der Welt riskieren, und selbst wenn es die Klimarettung kostet. Braunkohlestrom!!!

          Dass sie sich damit für die nächsten Bundestags-Wahlen immer mehr als schwache Partner outen, scheint sie nicht zu stören!

          Mein Rat an die Grünen:

          Kopf hoch, Brust raus -



          Ihr habt viel geleistet, aber weniger als dringend nötig erreicht!

          Verlasst Euch nicht auf SPD und/oder Koalitionsverträge und schon gar nicht auf die FDP. Jede andere Partei ist ein Konkurrent!

          Geht Euren Weg! Schaut nach, wo Lücken fürs Durchstechen sein könnten - das war fatal und gehört energisch abgestellt. Dazu der feixende und grölende Gegenwind von FDP und Opposition gegen die (nur vorgeschlagene) durchaus vernünftige Wärmepumpe - Ein Tiefschlag gegen Euch von FDP, CDU/CSU und BILD & Co.!

          Lasst Euch nicht den Schneid abkaufen und zeigt die Bereitschaft zum Risiko, auch wenn nötig, die Koalition zu verlassen.

          Ich bin sicher, Ihr werdet mehr als nur widerwilligen Respekt bekommen. Und die FDP den Platz, der ihr zukommt..

          Wo kommen wir denn hin, wenn immer nur der Schwanz mit dem Hund wedelt?

          Setzt auch auf die Erfahrenen, vernünftigen Alten - aber hauptsächlich auf die Jungen, die verzweifelt um eine Zukunft ringen, die ihnen noch ein erträgliches Leben auf diesem geschundenen Planeten ermöglicht.

          Hieß es denn nicht jahrzehntelang, dass wir das und jenes nur für die gute Zukunft unserer Kinder tun?

          Das war eine faustdicke Lüge, wie wir längst erkennen. Wir haben sie gerne geschluckt. Denn in Wahrheit ging es nur um uns .. und ums liebe Geld! Die Kinder sollen es mal besser haben.. Wie wichtig Grundbedürfnisse wie saubere Luft, genug reines Wasser sowie ausreichend gesundes Erdreich für die Zukunft unserer Kinder sind, wollen unglaublich viele - sogar von den verheerenden Umweltfolgen selbst Betroffene - bis jetzt noch nicht einsehen.

          Geht's noch dümmer?

  • die CDU schifft sich immer weiter in afd Gewässer ein.



    Mit wem will Merz regieren?



    Auf Parteiebene findet sich schon ein Kompromiss mit den Grünen, wenn es denn laut Wahlergebnis nicht anders gehen wird, aber schwört man die Basis erstmal auf Anti-grün ein, dann wird solch ein Bündnis unmöglich...



    Auf die FDP kann Merz nicht hoffen, will er die SPD zurück...?



    Etwas Strategie wäre ihm dringend anzuraten, anstatt den Brunnen zu vergiften aus dem er dann trinken muß.

    • @nutzer:

      Nein, er wird sich von der AfD tolerieren lassen.

      • @Tz-B:

        Genau, er wird es tun, wenn sich die Gelegenheit bietet.



        Er will in's Geschichtsbuch - egal wie.

  • der Merz neigt sich dem Ende zu.



    mit seiner Politik hat er, gegen seinen Willen, eine(n) Wüst(e) hinterlassen.

    Das sind nur noch Rückzugsgefechte.



    Der alte Mann kann nicht über seinen Schatten springen.



    Bald wird er nach Hause fliegen.

    Lassen wir ihm den vermeintlichen späten Triumpf über seine eigentliche Widersacherin Angela Merkel.



    Ein kurzzeitiges Aufbäumen und dann platzt der Traum.

    Sich mit ihm noch sachlich ( ??) auseinanderzusetzen lohnt kaum.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Friderike Graebert:

      "mit seiner Politik hat er, gegen seinen Willen, eine(n) Wüst(e) hinterlassen."



      Das war mein Satz. 👌 🚀



      Damit nicht das Wüst(e) wieder grün wird, muss er handeln und die Welt mit braun verschandeln.(Die Roten, die vielleicht jetzt johlen, wird er sich zur Mehrheit hoilen).

    • @Friderike Graebert:

      Sie sagen es - “Triumph krönt die Figur!“



      Unser aller Mofatuner - rotzig stur!



      Ist längst auf seiner Abschiedstour!



      Hie&da noch Raushautes - Unverdautes!



      Für die Galerie & sei bräunlich Fan-Family



      Eh er ne Bayernkurve 🛬landend dreht



      Und in die Wanne 🛁 nieder 🪣 geht!



      Ja Westfälisch Sibirien - das issei Land.



      Sauerland - Powerland* - voll den Rand!



      Mutter Direktorin ausbreitet ArmumArm



      & Däh 🍻 & die Bratskartoffeln sind noch warm!;) - 🙀🥳🤠 -

      unterm——*



      commons.wikimedia....d-Bild-26263-2.jpg



      & in Brilon 🌳 🌲 🌳 war der 😈 los!



      www.spiegel.de/pol...-0000-000018124488



      Was eine Performance! Woll



      “…Durch das Foyer des Gymnasiums Petrinum segelten Daunenfedern, aufgewirbelt aus einem aufgerissenen Kopfkissen mit Hilfe eines umgepolten Staubsaugers. Zum Höhepunkt ihres Schulfestes versammelte sich eine Gruppe von Gymnasiasten im Biologieraum und pinkelte ins Aquarium.“ usw usf & “…mein Opa war kein Nazi!“ Wollnichwoll.



      & die Mutter schaute grimmig-stumm!



      image.gala.de/2288...rche-sylt-merz.jpg



      Unter ehra kleidsam Trockenlaube -



      “Manno bringmer den Lindner bloß bald unter die Haube!“



      Die Schuh schon drücken & ihr Fritze!



      In sojet 🥶Kledage - bringt zusätzlich sie in Rage => wat für dee Achterpuurt!



      “Der Blindenhund hat dich doch soo laut geknurrt!“