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Gastrosexismus im RestaurantDie mit dem Bier ist immer der Mann

Wird am Tisch serviert, regiert das Geschlechterstereotyp. Über Machismo beim Wein, die Damenkarte und andere Gastrosexismen.

Bis der Teller vor dem Gast steht, kann noch viel schiefgehen Foto: imago/plusphoto

Wer in Deutschland regelmäßig in mittelgute Restaurants geht, weiß, dass die Person, die dort die Bestellung aufnimmt, oft nicht dieselbe ist, die sie dann auch serviert. Das war schon vor Corona so. Nachdem viele Lokale ihr Personal in der Krise entlassen mussten, haben sie jetzt Schwierigkeiten, genug ausgebildete Leute zurückzugewinnen, was mancherorts zu einer verzweifelten Übersprungshandlung führt: Wenn man einen Serviceprofi nicht finden kann, stellt man eben zwei Laien ein. Aber genauso wenig, wie zwei Menschen eine Schwangerschaft in der halben Zeit durchziehen können, wird der Service besser, je mehr Leute sich gegenseitig im Weg stehen.

Da die Information, wer nun eigentlich was bestellt hat, bei derart organisierten Restaurants fast immer verloren geht, werden die Gäste gefragt, wer was hatte. So weit, so unprofessionell. Wenn aber, was oft genug vorkommt, nicht gefragt wird, wird es interessant. Und unangenehm.

Sie können darauf wetten, dass, wenn die Bestellung eines Mannes und einer Frau Aperol Spritz und Pils lautet, der Aperitif an die Frau geht. Denn der Mann ist der mit dem Bier. Wird jedoch gemeinsam eine Flasche Wein bestellt, steht das Probierglas schnell vor dem männlichen Gast, der bitte entscheiden möge, ob der Wein gut genug sei.

Dem Mann wird vom Service offenbar die größere Weinkompetenz zugeschrieben, aber im direkten Biervergleich das geringere Weininteresse. In bester patriarchaler Tradition soll er sogar die Dinge entscheiden, mit denen er sich weniger auskennt, auch 2021 noch und auch in Berlin-Kreuzberg. Und das, obwohl – so die Sterneköchin Tanja Grandits – heute meist die Frau entscheidet, in welches Restaurant gegangen wird.

Dass die Gastronomie, was Geschlechterrollen angeht, noch in der vorletzten Staffel festhängt, ist bekannt. Pöbelnde Gäste, die weiblichen Servicekräften in Bierzelten rumpelige Avancen machen, werden selten kritisiert, und wenn, dann bleibt es folgenlos. Auch wurde in den letzten Jahren verstärkt darüber berichtet, welche fragwürdigen Sitten hinter den Kulissen herrschen, in den Küchen, wo eine Machokultur ungeniert vor sich hin brutzelt, als hätte es #MeToo nie gegeben.

Kein Wunder: von den rund dreihundert Sterneküchen in Deutschland steht nur ein knappes Dutzend unter weiblicher Führung. Obwohl jeder zweite Job in der Gastronomie von einer Frau gemacht wird, liegt der Anteil der weiblichen Auszubildenden in der Küche nur bei etwa einem Viertel. Und während es keinen Mangel an Kochbuchautorinnen gibt, sind weibliche Restaurantkritiker immer noch eine Seltenheit. Vielleicht hört man auch deshalb so wenig vom Sexismus im Service.

Wenn der Gast wie eine Statistik behandelt wird

Zudem kommen die Diskriminierungsgesten gegenüber den Gästen so verhuscht daher, dass sie in der allgemeinen Wurschtigkeit untergehen – und dann ist man natürlich erst mal mit Essen und Trinken beschäftigt und entsprechend nachsichtig. Aber wenn von zwei bestellten Gerichten eines vegetarisch ist, bekommt die Frau den Tofu. Geflügel landet auch bei ihr, Rind und Schwein gehen an den Mann. Ich habe es mehrfach ausprobiert, die Stereotype überschreiben die einfache Nachfrage: Wer bekommt was?

Dabei geht es nicht nur um Zutaten, sondern auch um Mengen: Wenn jemand nur eine Vorspeise nimmt oder einen Salat, dann muss es die Frau sein. Entsprechend heißt bei der die USA emulierenden, aber treudeutschen Steakhauskette Block House das halbe Pfund starke Rumpsteak „Mr. Rumpsteak“, die 180-Gramm-Version „Mrs. Rumpsteak“. Und zwar, von den Zeitläufen völlig ungestört, seit Jahrzehnten. Immerhin ist das Steak für die Frau ein paar Euro billiger.

Ist es schlicht aus der Zeit gefallener casual sexism oder gewieftes Männer-Upselling, weil man Herren mit wacke­ligem Selbstbild (sogenannten echten Kerlen) unterstellt, natürlich kein Frauensteak bestellen zu wollen und dann lieber etwas tiefer in die Tasche zu greifen? Man weiß es nicht. Und wenn sie das jemals ändern, dann vermutlich nur um den Preis, dass das kleine Steak dann à la Starbucks tall heißt und das große venti. Das ist dann einfach auf andere Weise doof.

Damenkarten existieren noch

Der Gastrosexismus indes beginnt schon bei der Bestellung und endet auch bei der Bezahlung nicht. Als ich im Winter 2018 mit einer Freundin in einem südbelgischen Städtchen essen ging, erhielt sie etwas, das ich für ausgestorben hielt: eine Damenkarte, also ein Menü ohne Preise. In der wallonischen Provinz gibt es diese als Dezenz sich gebende sexistische Unsitte noch, anderswo wurde sie durch eine gedankenlose Geste ersetzt, die sich ihren diskriminierenden Kern jedoch erhalten hat: Wenn es ans Bezahlen geht, wird das Kartenlesegerät ganz ungeniert dem Mann hingehalten.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

In Peru musste vor einigen Jahren das Luxusrestaurant La Rosa Naútica wegen sexistischer Diskriminierung 55.500 Euro Strafe zahlen, weil es solche Damenkarten ausgehändigt hatte. Es wurde obendrein dazu verpflichtet, die preislosen Menüs zu entfernen und dem Personal eine entsprechende Schulung angedeihen zu lassen.

Mit besserer Schulung könnte man auch den Problemen hierzulande begegnen. Zu oft arbeiten im Service schlecht bezahlte Minijobber*innen, in deren Ausbildung die Restaurants nicht investieren. Es geht ja hier nicht um Service als Berufung, aber doch wenigstens als Beruf.

Doch selbst in Restaurants mit gehobener Küche rumpelt und knirscht es ganz erheblich im Umgang mit den Gästen, weil oft genug die (meist männlichen) Köche neben der Küche auch das Management des Res­taurants verantworten, sich aber eigentlich nur für die Küche interessieren. Seit Corona drücken wir Gäste noch mehr Augen zu als vorher, weil es der Branche schlecht geht und gute Küche mit schlechtem Service noch besser ist als gar keine Küche. Der Gastrosexismus muss aber trotzdem aufhören.

Was also tun? Selbst wenn tatsächlich in neun von zehn Fällen der Mann das Bier und die Frau den Aperol Spritz trinkt, dann gebietet es schlicht die Höflichkeit, den Gast nicht wie eine Statistik zu behandeln. Voreilige Schlüsse zu ziehen ist uncool, jeden Gast als Individuum behandeln nicht. Aber es ist mühsam, nicht in Automatismen zu verfallen, wenn die Arbeitsbedingungen das Personal zermürben – und man sich dann noch mit rüpeligen Gästen herumschlagen muss. Und so sind die meisten mittelguten Restaurants einfach nur Abbild der allgegenwärtigen schlechten, das heißt wurschtig-sexistischen Umgangsformen.

Neulich saßen wir zu zweit in einem Lokal und bestellten das gleiche Gericht. Der Ober kam an den Tisch, sagte: „Zweimal Eiernudeln mit Huhn“, und blickte fragend in unsere Gesichter, wer jetzt wohl was bestellt hat. Er war aber auch einfach sehr, sehr müde.

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154 Kommentare

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  • Danke für diesen Artikel. Es gibt sicher schlimmere Sorgen, aber als Frau erlebe ich diese "Bier-Diskriminierung" ständig und es ärgert mich. Wenn ich mit meinem Freund in den Biergarten gehe, bestelle ich ein Bier und er eine Apfelschorle (ihm schmeckt einfach kein Bier) und in 99% der Fälle wird ihm das Bier hingestellt. Einfach freundlich fragen würde hier schon helfen.



    Auch in gehobeneren Restaurants erlebe ich es ständig, dass ich den Wein auswähle und er meinem Freund zum Probieren eingeschenkt wird.



    Bei allem Verständnis für die Leute, die in der Gastro arbeiten, aber das ist einfach schlechter Service.

    • @Frau Nasenbär:

      Ok, aber ist das wirklich "Sexismus" oder einfach nur eine bestimmte Art von Service, die einfach nur im Niveau unterhalb von "Ich merke mir jedes Detail der individuellen Bestellung" liegt?

      Ihnen ist sicher klar, dass die Bedienung mit der Vorauswahl "Bier/ Probierglas zum Mann" in der weit überwiegenden Zahl der Fälle faktisch richtig liegen würde und damit ihren Job super mit minimaler Aufdringlichkeit erledigte. Wäre das nicht so, würde sie ihre Praxis wahrscheinlich von allein überdenken. Niemand wird gern korrigiert.

      Gastro heißt umgekehrt natürlich immer (wie die meisten Berufe mit starkem aber kurzlebigem Kundenkontakt-Anteil), den Gast auf einen Blick zu taxieren und auf Basis von Erfahrungswerten - die man auch "Vorurteile" nennen könnte, die Grenze ist fließend - gewisse Kleinjustierungen vorzunehmen, wie man ihn bedient. Das passiert weitgehend unbewusst, und es ist egal, WELCHES Merkmal da Signale setzt - es kann auch Kleidung, Blick, Haltung oder Redeweise sein. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, in den meisten Fällen besonders guten Service zu bieten, weil man den Gast unaufgefordert richtig anpackt, ohne ihn wirklich kennen zu können. Aber umgekehrt fühlt sich natürlich jener Gast, der nicht in die diversen Schublädchen passt, entsprechend stärker fehlverstanden. Es ist Wertungsfrage, ob man dieses Risiko scheut aber dafür deutlich mehr Aufwand treiben muss, der bei vielen Gästen im Zweifel schlechter ankommt als die unfragende Variante.

      Eine Ausnahme würde ich beim Probierglas machen. Das gehört wirklich generell nachgefragt oder zumindest vor die Person gestellt, die den Wein ausgewählt hat.

  • Ich bin da etwas anderer Meinung. Die Geschlechterrollen haben sich in den letzten Jahren doch nur scheinbar geändert. Hauptsächlich wenn es um Äußerlichkeiten geht. Beim Gendern wird zwar einerseits ein unglaublich hoher Aufwand betrieben um nur ja alles richtig zu machen, gleichzeitig nennen viele Menschen Frauen zu erst, Frauen wird nach alter Kavaliersweise die Tür aufgehalten und ein großer Teil der Frauen sieht in der Rolle als Hausfrau immer noch die Erfüllung schlechthin. Und wenn sich dann mal eine Frau, meine Güte wie emanzipiert, ein Bier bestellt, wird gleich so getan als ob sich die Welt wer weiß wie geändert hat.



    Nein, ich finde, das hat sie nicht.

  • Mir gefiel dieser Taz-Beitrag zu Geschlechterstereotypen in der Gastronomie.



    Fühlte mich an ein Essen zu Dritt erinnert, bei dem der Mann in der Runde Salat und hausgemachte Limo bestellte, eine weitere Frau Schnitzel und Bier. Es war etwas peinlich, als die Bestellung von einer anderen Kraft zum Tisch gebracht wurde und die erwähnten Getränke und Gerichte falsch zugeordnet wurden.



    Mir tat v.a. unser Freund leid, dem so vermittelt wurde, er entspräche nicht dem „Normalen“. Wir haben ihm dann - mehr in Verlegenheit - dazu gratuliert, nicht in die Schublade zu passen...



    Einem nicht so souveränen Mann würde dies vielleicht etwas ausgemacht haben und er würde das nächste Mal (oder von vornherein) nicht nach Lust und Appetit sondern nach Erwartungen und Konventionen ordern. Wäre doch schade.

    • @Leena:

      Wieso tat Ihnen der Freund leid und die Frau offenbar nicht? "Entsprach" die nicht genauso nicht dem "Normalen"?

  • Na ja ich finde es nicht sexistisch wenn die Servicekraft nicht fragt. In 99% der Fälle steht das Getränk am richtigen Platz Meist ohne Worte ist die Zustimmung über einen kurzen Augenkontakt eingeholt. Die Neuen werden das schon auch noch lernen.

    Ansonsten wird der Wein von der Person getestet, die ihn auch bestellt hat und solange noch nicht gewählt wurde sollte niemand mit Pad oder Zettel dastehen und rumnerven weil Gast nicht schnell genug ist. Auch das klappt mit der Zeit.

    Ansonsten könnte ich für den nächsten Artikel das "Kinderschnitzel" vorschlagen, das fanden meine Kinder diskriminierend, die wollten viel lieber die leckeren Sachen, die wir auch essen. Vom "Seniorenteller" will ich hier gar nicht reden.

    Gruß vom Mondlicht

    • @Moonlight:

      Die Kindergerichte sind nicht diskriminierend - aber in vielen Restaurants leider Junk-Food. Deswegen essen meine Kinder immer Erwachsenengerichte, was auch den den Vorteil hat, dass es ausreicht, wenn ich mir ein Bier bestelle.

  • Wenn DAS ein vorrangiges Problem unserer Gesellschaft ist, gehts uns doch im allgemeinen ganz gut. Man kann solche Restaurants gerne boykottieren, dass es in bestimmten Lokalen „Damenkarten“ gibt, wird häufig direkt auf der Homepage benannt. Die kann dann jeder gerne meiden, wenn er möchte. Solche Restaurants mit Strafen zu belegen ist meiner Meinung nach schlicht lächerlich. Außerdem reicht EIN freundliches Wort zum Kellner, und die Dame probiert den Wein. Ist NIE ein Problem gewesen. Und wer sich allen Ernstes darüber beschwert, dass die Frau eher den Champagner als das Bier hingestellt bekommt, hat definitiv noch NIE in seinem Leben gekellnert…

    • @Gregor von Niebelschütz:

      Natürlich schreibt das ein Mann. Denn der Mann weiß ja am Besten, was gut für die Frau ist und wie sich dabei fühlt.

      Und dein erster Satz ist ja mal ein Parabeispiel von Whataboutism. Es gibt vielerlei Arten von Problemen und sie sollten alle angegangen werden und nicht mit dem Spruch "das haben wir schon immer so gemacht" abgetan werden.

      Es geht hier um Gleichberechtigung aller Geschlechter. Und ja, ich sehe es als Problem, wenn unser Grundgesetz besagt, dass alle Bürger*innen gleich seien, dies aber gesellschaftlich nicht gelebt wird.

      Vielleicht bitte vorerst über die Problematik nachdenken, auch wenn man als (weißer) Mann nicht betroffen ist. Einfach mal versuchen, sich empathisch in die jeweilige Rolle zu versetzen.

  • "werden die Gäste gefragt, wer was hatte. So weit, so unprofessionell."

    Und mit diesem Satz ist alles gesagt, was zur Qualifikation des Autors bezüglich Servicearbeit gesagt werden muss. Wer ein Problem damit hat, wenn die*der Kellner*in nicht auswendig weiß, wer bei der*dem andern Kellner*in was bestellt hat, der sollte seine Ansprüche überdenken.

    davon abgesehen: Wenn die*der kellner*in dem Mann das Bier und der Frau den Wein bringt, hat das nix mit Sexismus zu tun (Spoileralarm: ihr seit uns viel zu scheißegal dafür), sondern damit, dass sie*er damit in 99 von 100 Fällen richtig liegt. Und der eine Fall ist selten genug, dass man sich das merkt.

  • Klingt verdammt danach, das Gabriel nie in der Gastro tätig war, weder in der Küche, noch im Service. Wohl auch noch nie ne Doppelschicht oder darüber hinaus ohne Pause gemacht.



    Real first world problems.

    • @Kuno Ratte:

      Warum sollte es für den Inhalt des Artikels irgendeine Rolle spielen, ob der Author mal als Kellner gearbeitet hat oder nicht?



      Der ist Journalist, der darf sogar über Politiker schreiben, ohne vorher Berufserfahrung auf dem Feld gesammelt zu haben.

      • @Ellen Smithee:

        Den Vergleich finde ich super. Denn immerhin scheint der normale Bürger ja ebenfalls genug Ahnung von Politik zu haben, um die Politiker zu kritisieren und zu meinen, dass man es besser könne :D

  • Klingt verdammt danach, das Gabriel nie in der Gastro tätig war, weder in der Küche, noch im Service. Wohl auch noch nie ne Doppelschicht oder darüber hinaus ohne Pause gemacht.



    Real first world problems.

  • ...vielleicht sollte man den generellen Zustand der Servicequalität in der deutschen Gatronomie auch nicht gerade am Beispiel Berlin beurteilen??

  • Ein Artikel den die Welt nicht braucht. Meine Güte was für ein Lusxusproblem.



    Ich gratuliere dem Autor zu seinem glücklichen Leben, wenn er sich die Probleme tatsächlich backen muss.

  • Wie zu erwarten war, tummelt sich in der Kommentarspalte dieses Artikels wieder mal die reflexhaft knurrende "Männlichkeit*", die mit jeder Silbe das eigene Augenrollen zum Ausdruck bringt über etwas, das sie gar nicht betrifft.



    Doch statt das Gelesene einmal zu reflektieren, wird in stabil patriarchaler Manier heruntergespielt, verharmlost oder gar gewitzelt.



    Sexismus betrifft euch nicht und ist dennoch alltäglich, deal with it!

    • @Ferret:

      Ich als Mensch mit Muschi finde den Artikel auch kacke. Darf ich das?

    • @Ferret:

      Ähnlich erwartbar ist dieser rein identitäre Einwand, den es offenbar stört, dass Menschen des falschen Geschlechts überhaupt eine Meinung zu dem Thema äußern, der aber inhaltlich nichts Konkretes zur Diskussion beizutragen hat. Inwiefern soll das weiterbringen?

      Zum Einen ist das hier ein offenes Forum mit unbegrenzter Teilnehmer- und Beitragszahl. Wer das Problem für weniger harmlos oder aufgebauscht hält, kann das jederzeit kundtun. Dass das fast niemand tut, ist eigentlich signifikanter als die Frage, welchen Geschlechts man sein muss, um für das Problem überhaupt ein Verständnis zu haben.

      Zum Zweiten entlarven Beiträge wie Ihrer die Diskussionskultur identitärer Politik: Es geht nicht darum, was wirklich ist. Es geht darum, wer es beurteilen darf (und dabei keine Widerrede dulden muss). Und das sind im Zweifel nicht einmal selbst von Diskriminierung Betroffene sondern Menschen, die mit den Betroffenen ein diskriminierbares Merkmal gemein haben und dieses nutzen, um repräsentativ die Deutungshoheit für sich persönlich zu reklamieren.

      • @Normalo:

        "...Menschen, die mit den Betroffenen ein diskriminierbares Merkmal gemein haben und dieses nutzen, um repräsentativ die Deutungshoheit für sich persönlich zu reklamieren."



        Im Zweifel nicht einmal das... häufig reicht es, wenn diese Menschen ein 'höheres Verständnis' für diese Probleme an sich entdecken als (scheinbar) andere.

        • @Encantado:

          Yup, some animals are MORE equal...

    • @Ferret:

      Trugschluss! Emanzipation ist für alle da.

  • Ich weiß nicht, was sie unter der genannten Restaurantkategorie verstehen. Nur in den Lokalen in denen wir häufiger essen gehen, egal ob Pizzeria oder Sternelokal kenne ich einen solchen Service nicht mehr. Das war mal.



    Bestellt mein Mann den Wein, erhält er das Probierglas, wobei mir auch oft eines mit angeboten wird. Bestelle ich den Wein wird mir das Probierglas hingestellt. Bestelle ich Bier und mein Mann Wein, wird es auch genau so vor uns hingestellt.

    Kurz, das von ihnen geschriebene kann ich aus unserer langjährigen Erfahrung mit divesen Restaurantbesuchen kann ich nicht bestätigen. Hier hat sehr wohl ein Wandel stattgefunden.

  • Dass jemand einen Aperol Spritz bestellt, sagt gar nichts über dessen Weinkompetenz aus. Oder jedenfalls nichts positives.

  • Das Probieren des Weins ist ja nun kein Privileg, sondern eine Gefälligkeit. Es mag schon stimmen, dass es männerverachtend ist, dies immerzu dem Herrn aufzuerlegen. Ich persönlich kann diese Bürde ertragen; dennoch danke fürs Mitgefühl.

    Die Vermutung allerdings, das Probieren erfordere eine besondere Weinkompetenz, kann ich nicht nachvollziehen, denn es geht dabei keineswegs darum festzustellen, ob der gewählte Wein "gut genug" sei, sondern einzig darum, ob er etwa verdorben ist. Ich kann einen quietschsauren Weißburgunder nicht zurückweisen, weil ich dann doch lieber einen Traminer hätte, aber ich kann ihn ablehnen, wenn er dominant nach Essig schmeckt oder nach Kork. Das festzustellen, bedarf es besonders großer Erfahrung jedoch nicht.

  • Einen guten habe ich auch noch. In Deutschland gibt es 12,1 Prozent der Erwerbstätigen die Analphabeten sind. Ist das auch diskriminierend dass man nicht zunächst gefragt wird ob man die Karte vorgelesen bekommt? Hier wird deutlich das durch eine ursächlich übertriebene ichbezogene Betrachtungsweise eine gesellschaftlich-menschliche niemals zu erfüllende Erwartungshaltung gefordert wird.

  • Der Ober im letzten Abschnitt kann aber auch gefragt haben, weil er sicher sein wollte, am richtigen Tisch zu sein. Und nicht, weil er übermüdet, dämlich oder gar sexistisch ist...

  • Dieser Artikel tut weh. Ich selbst bin seit einiger Zeit im Service und muss mich jedes mal zwingen zu fragen, bevor ich Bier und Aperol zuordne. Bei Hochbetrieb stelle ich die Getränke auch mal ganz unisex in die Mitte. Der Gast verzeiht den Scherz meist mit einem Lächeln.

    Der Begriff Gastrosexismus im Kontext des Artikels ist aber meiner Empfindung nach sehr schwer zu ertragen.



    Wer schreibt: "[...] dann gebietet es schlicht die Höflichkeit, den Gast nicht wie eine Statistik zu behandeln." sollte die eigenen KellnerInnen nicht wie eine Statistik behandeln und aus Selbstversuchen ein Problem für eine Branche ableiten, welches schon der Logik nach bei einer Gastronomie als Teil einer grundlegend sexistischen Gesellschaft vorkommen muss. Es geböte wohl auch der Höflichkeit, über diese bedenklichen Erfahrungen zu schreiben, ohne sie gleich symptomatisch für den Beruf zu erklären.



    Vor allem nicht wenn ein weiblicher Gast über Gastrosexismus schreibt und nicht mal einen vollen Satz über den Sexismus in der Gastronomie zu verlieren weiß, der überwiegend von männlichen Gästen auf Kellnerinnen verübt wird. Schicht für Schicht ein Spruch hier, ein Grapscher da, "mehr Trinkgeld wenn du Titten zeigst" und keins wenn du keine hast. Die Erzählungen meiner Kolleginnen sind abartig.

    Ein ganzer Artikel zu "Gastrosexismus" und das Problem soll sein, dass auch Sexisten in der Gastro arbeiten. Welch Überraschung! Der Gast scheint mir aus der Perspektive der Autorin und dieses Gastes kein Problem im "Gastrosexismus".

    Die Frage woher die sexistischen Zuordnungen der Getränke und Speisen kommen ist interessant. Auch die veraltete Zalungsmentalität; mehr als bedenklich. Sie sind Teil von gesellschaftlichen Stereotypen, auf Seiten von Personal und Gästen. Doch wird hier vergessen, dass die meisten Täter des Gastrosexismus Gäste sind. Das kann leicht vergessen werden, während man das unterbezahlt Personal mal wieder auf Tauglichkeit prüft und testet, wo das Bier jetzt landet. Prost.

    • @Gionny:

      Dieser Kommentar ist für mich als einer der wenigen hier absolut nachvollziehbar. Daran krankt dieser Artikel tatsächlich. Die Erwartungshaltung als Kunde vom Servicepersonal noch besser, noch zuvorkommender, noch aufmerksamer behandelt zu werden, ist anmaßend. Das dann der Regel auch noch gegen einen Hungerlohn und mit einem Lächeln im Gesicht.

      Vielleicht habe ich diesen Artikel etwas zu wohlwollend gelesen. Da haben Sie mir ein wenig die Augen geöffnet.



      Diese Erfahrungen kann ich allesamt bestätigen. Weibliche Tresenkräfte die respektlos angebaggert werden, sie können ja nicht weglaufen. Oder"Lächel doch mal"-Sprüche während der Laden auf Hochbetrieb läuft und alles eskaliert.

      Dennoch vermag ich abseits dieser berechtigten Kritik noch etwas interessantes in diesem Artikel zu finden. Das geschlechterspezifische Konsumverhalten und die gesellschaftliche Erwartungshaltung, gehören durchaus genauer beleuchtet

    • @Gionny:

      Danke für diesen großartigen und um Objektivität (die im Artikel z.T. fehlt) bemühten Kommentar. Er fasst meine Gedanken nach dem Artikel besser in Worte als ich es könnte.

    • @Gionny:

      Keine Sorge, es ist Ihnen hoffentlich auch aufgefallen, dass die Gäste Ihnen das in der Regel nicht übelnehmen.

      Erfahrung ist letztlich auch nur intuitive Statistik. Wenn wir alle jede Situation jedesmal ohne Berücksichtigung von Erfahrungswerten neu beurteilen würden, kämen wir nicht wirklich voran. Und die Gäste müssten länger auf ihre Getränke warten.

      Sowas als Sexismus zu bezeichnen ist albern.

  • Das ist doch ein Thema der Kategorie "Wurst mit Senf".

    Dem Mann das Bier zuerst hinzustellen ist Statistik (klappt meistens). Das ist nun nicht unbedingt schön, aber auch nicht zwingend Sexismus.

    Sexismus wäre, wenn der Maître einer alleinessenden Dame beim Bezahlen noch sagen würde, dass er "gleich frei hat"..

    • @Bunte Kuh:

      Wieso wäre das Sexismus? Kann man bzw. frau auch als Kompliment auffassen. Oder einfach nur als Angebot / Option. Außerdem ist es IMHO sexistisch, dem Maître da gleich "böse" Absichten zu unterstellen. Kann ja auch einfach nur für einen Absacker in einem Pub/einer Bar sein.



      Mich als Frau nervt es gewaltig, dass heute bei allem gleich jedem Sexismus unterstellt wird. Es wird oft (nicht immer) etwas herbeigeredet, was so gar nicht vorhanden ist. Man kann sich das Leben auch unnötig kompliziert machen!



      Und noch eine Frage zum Abschluss: Würde man einer Frau Sexismus unterstellen, wenn sie nach dem Essen fragen, wann der Maître / Ober Feierabend hat???

      • @Wibbedibbe:

        Aber klar doch. Sexuelle Belästigugn des Kellners ;-)

        Ernsthaft: Wie so oft macht hier der Ton die Musik. Und die Bereitschaft, ein evtl. "Nein" auch zu akzeptieren, und wenn es mit einem kurzen "Ach, schade" ist.

      • @Wibbedibbe:

        Erfahrungsgemäß hängt, wie übergriffig/sexistisch der komplimentierende, zweideutig anbietende Mann eingeschätzt wird, häufig davon ab, wie attraktiv ihn die Adressatin findet. Der Erwartungshorizont scheint in diesen Fällen zu sein, dass der Mann sich eigentlich bewusst sein müsste, wie wenig Erfolgsschancen er hat, so dass es im Zweifel auf einer geschlechtsbedingten Überheblichkeit basieren muss, dass er sich trotzdem ranmancht. Oder so ähnlich...

        Zu Ihrer Abschlussfrage: Frauen können nach identitärer Lesart nicht sexistisch sein, weil Sexismus erfordert, zum Tätergeschlecht zu gehören. Bösartige Vorurteile über Angehörige dieses Geschlechts sind hingegen - kollektiv aufgrund der kumulierten Untaten aller Täter - wohlverdient und daher nicht als irgend wie "-istisch" zu beanstanden.

  • Ich habe selten über einen Artikel hier so oft den Kopf geschüttelt. Echt jetzt? Gastrosexismus?

    Dass das ja nicht von ungefähr kommt, da dies ja wohl auf die meisten Gäste so zutreffen dürfte sollte ist den meisten Lesern hier scheinbar klar. Und wenn nicht, Gläser tauschen, fertig.

    Meine Frau und ich sind jedenfalls sehr froh wenn wir dann nicht mit ständigen Zwischenfragen unterbrochen werden und einfach unsere Getränke bekommen.

    Und wer dann am Ende bezahlt ist auch völlig wumpe, kommt eh vom gleichen Konto.

  • Hübsch ist auch, dass in einem Aachener Sternelokal (wer rätseln möchte: Gallinago gallinago) auf dem Männerklo über dem Pissoir ein Ipad hängt, auf dem sehr nackte weibliche Tatsachen hochauflösend gezeigt werden. Ein analoges Angebot auf dem Damenklo fehlt leider.

    • @therealPeterPan:

      Dazu braucht es nun ein iPad? Ich will die Tatsache als solche gar nicht werden, aber "früher" wurden zu diesem Zwecke mal Fotos/Poster aufgehängt. ipad.. ich fass es nicht..

    • @therealPeterPan:

      Hallo Öcher:in!



      Ich möchte gar nicht so sehr in die Wertung gehen, aber interessant ist in diesem konkreten Fall folgendes: Das Äquivalent auf dem Damenklo mit sehr nackten männlichen Tatsachen gab es auch. Es ist aber wohl mehrfach zerstört oder zumindest zerkratzt worden, was man im Restaurant wohl als Abstimmung der weiblichen Gäste gegen nackte Männerkörper während des Geschäfts gewertet hat.



      Hier stellt sich also eher die Frage nach den Gründen für die einseitige Ablehnung des - streitbaren - Angebots.

      Um einen anderen Punkt des Artikels aufzugreifen: Meines Wissens ist das Geschlechterverhältnis in der Küche sehr ausgeglichen. Das ist, nach dem Artikel zu urteilen, wohl keine Selbstverständlichkeit.

      • @ccfh:

        Spannend. Wir grinsen seit Jahren über die Ungleichbehandlung und die Gästin behauptet steif und fest, in den letzten 15 Jahren keine Tatsachen gesehen zu haben... Hierfür spricht auch, dass das große Plakat mit den Ausschnitten aus dem Playboy o.ä. im gemeinsamen Zugang auch nie Männer enthielt. Vor allem grinsen wir darüber, dass offensichtlich die sehr expliziten Fotos nicht die gewünschte Folge zu haben scheinen.... Denn ansonsten wäre das über dem Pissoir anlassorientiert ja eher kontraproduktiv....

  • Was mich als oft allein reisende und allein in Restaurants essende (nicht mehr ganz junge) Frau eher nervt, ist, dass "Frau allein" oft nicht gerne gesehen ist. Vielleicht glaubt man, dass Frau weniger Geld ausgibt, als Mann. Nie werde ich den Ausruf eines französischen Kellners ins Innere des Restaurants vergessen: "Une femme seule!" Als wenn ich der Teufel in Person wär. Dem gleichzeitig eintretenden "alleinigen" Herrn wurde sofort ein Platz angewiesen. Wie oft wollte man mich schon ganz hinten direkt neben die Toilette setzen! Weit weg von allen, obwohl noch überall Platz war. Sogar von meinem Tisch (an dem ich schon aß), wollte man mich schon mal "versetzen", von der sonnigen Terrasse ins Innere, weil nun doch eine 4-köpfige Familie an den schöneren Tisch sollte.

    Aber stimmt: ein Thema für eine Tageszeitung wie die TAZ ist das sicher nicht.

    • @Henni:

      Sie verwechseln hier wohl einiges und interpretieren eigene Haltungen ins Verhalten anderer.



      Dass einem Restaurant eine ganze Gruppe zu platzieren (diese Familie in ihrem Beispiel) wichtiger ist als eine Einzelperson, das ist ja wohl einleuchtend. Mit Geschlecht hat das nichts zu tun... ausser in Ihrer Wahrnehmung.



      Wenn man es dann noch mit grundsätzlich schlechtem Stil des Service-Personals kombiniert, erlebt man solches, auch als einzelner Mann.

  • Denjenigen, die unter dem hier angeprangerten "Gastrosexismus" - mich schüttelt es schon bei dieser Wortkreation, meinen leiden zu müssen, empfehle ich, als jemand, der seit vielen Jahren in der Gastro tätig ist, sich ein Fertigmenü zu Hause in die Mikro zu schieben und unsereins nicht mit seiner /ihrer Anwesenheit zu "beglücken". So langsam sprengt dieses Thema jede Dimension und nervt nur noch. Ein Bärendienst für diejenigen, die wirklich unter "Sexismus" zu LEIDEN haben und über einen solchen Quatsch nur lachen können.

  • 4G
    45408 (Profil gelöscht)

    Was muss Deutschland für ein glückliches Land sein, wenn über solche Themen gesprochen wird.



    Man scheint keine Probleme mehr zu haben.

  • Entweder ist meine Heimatstadt Leipzig da weiter als Berlin, oder ich gehe in die richtigen Restaurants.



    Meine Mutter trinkt Bier, wenn ich (männlich und sichtbar ü-18) mit ihr in einem Restaurant bin, wird mir nicht das Bier automatisch zugeschanzt. (Das könnte natürlich Gastrogentrismus sein. Alte Leute trinken Bier, junge Leute nicht.)

    Wenn ich mit meiner Mutter und meiner Frau Wein bestelle und wir 3 Gläser ordern, wird entweder gefragt wer probiert, oder wir alle 3 erhalten einen Schluck und werden alle gefragt ob der Wein zur Zufriedenheit ist.

    Und was war auch vor Corona so.

  • Kann mir jemand den Sexismus im letzten Artikel-Abschnitt erklären?

    "Neulich saßen wir zu zweit in einem Lokal und bestellten das gleiche Gericht. Der Ober kam an den Tisch, sagte: „Zweimal Eiernudeln mit Huhn“, und blickte fragend in unsere Gesichter, wer jetzt wohl was bestellt hat. Er war aber auch einfach sehr, sehr müde."

    Zwei Gäste bestellen das gleiche. Wo ist das Problem?

    • @genova:

      wenn beide das gleiche bestellt haben, kann das fragende Gesicht eigentlich nur bedeuten, daß der Ober sich nicht sicher ist, ob er vor dem richtigen Tisch steht, oder die richtigen Teller aus der Küche mitgebracht hat.

    • @genova:

      Ich sehe da auch keinen Sexismus. Die Frage war von der Servicekraft wohl eher so gemeint:



      "Sie haben Eiernudeln bestellt oder steh ich jetzt am falschen Tisch?"

      Aber wer krampfhaft weiße Kaninchen sehen will, der sieht irgendwann überall weiße Kaninchen...

    • @genova:

      Unter Gastrosexismus hätte ich spontan verstanden, weibliche Kellnerinnen zur Steigerung des Alkoholkonsums einsetzen oder die werden dann begrapscht. Aber nein, auch die taz bewegt sich ja in gehobenen Kreisen, da geht es dann um vertauschte Teller. Wer ist eigentlich das Opfer, der Mann, weil ihm kein vegetarisches essen zugetraut wird?

    • @genova:

      ein gag, ein Gähäg!

    • @genova:

      Der Kellner hat die Person aus der diskriminierten Gruppe nicht sofort identifiziert, weil das (auch bestellte) Bier fehlte.

  • Gastrosexismus? Nun macht mal langsam halblang.

  • Wenn die woke Wiese abgeweidet ist, dann muss auf die Randstreifen ausgewichen werden. Kein Problem ist zu klein, um nicht als Sexismus gelten zu können.

    • @TazTiz:

      haha, sehr wahr

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Gastrosexismus! Großartig!



    Das "Große Fressen" ist steigerbar.

  • Ich bin einfach dankbar, dass Restaurants wieder geöffnet haben. Solange das Personal freundlich ist, dürfen die bestellten Getränke und Speisen auch meinetwegen in die Mitte des Tisches gestellt werden und jeder nimmt sich sein Zeug ohne rumzuheulen. Der Artikel geht mir ordentlich auf den Zeiger.

    • @Katrina:

      Die Schuldzuweisung in Richtung Gastronomie nervt tatsächlich an diesem Artikel. Abseits dessen, finde ich das Thema nicht irrelevant. Warum lassen sich Menschen bis in das Genußverhalten im Privaten, auf ihre Geschlechterklischees zuschneiden?

      • @Alfonso Albertus:

        Vielleicht weil dieser "Geschlechterfetisch" der Lifestyle Linken der überwiegenden Mehrheit der Menschen einfach völlig schnuppe ist?

        • @charly_paganini:

          "Sei ein Mann, trink dein Bier!"-als ob diesen Fetisch ums Geschlecht eine Lifestyle-Linke erfunden hätte.



          Die Alphamann-Theorie kommt von wem?

          • @Alfonso Albertus:

            Diesen Fetisch hat aber auch niemand anderes erfunden der war schon immer da glaube ich. Belegen ließe sich dies vielleicht dadurch zu beobachten ob sich mehr männliche oder weibliche Primaten um gegorenes Fallobst bemühen. Es gibt doch sonst auch immer ´ne Studie zu allem Möglichen und Unmöglichen.

            • @Suchender:

              „Den Fetisch hat niemand erfunden,der war schon immer da“-Fehleinschätzung,die ersten Bierbrauerinnen waren grösstenteils Frauen.



              und genau dieses Selbstverständnis,“Dieses,was dem Mann zum Vorteil gereicht,war schon immer so,sollte so bleiben,alles andere ist Fetisch“ das- das ist der Fetisch.

              • @pippilotta_viktualia:

                "...die ersten Bierbrauerinnen waren grösstenteils Frauen."



                Ach was! Aber jetzt, wo Sie's sagen. Solche kleine Späßchen bringt das korrekte Gendern halt so mit sich. Danke dafür. ;-)

              • @pippilotta_viktualia:

                Der erhöhte Alkoholkonsum von Männern ist kein Vorteil.

              • @pippilotta_viktualia:

                Ich gehe noch weiter. Ich sage sogar, dass alle Bierbrauerinnen auch Frauen waren (und es noch sind).

            • @Suchender:

              Fallobst wäre wohl eher Wein

  • "Gastrosexismus im Restaurant



    Die mit dem Bier ist immer der Mann"



    Kenn ich. Meine Freundin trinkt Bier, ich nicht. Und? Kurz geschmunzelt und Gläser getauscht.



    Die habe halt ihre Erfahrungswerte. Meistens kriegt der Mann ja auch das Bier.



    Problem?



    Gastrosexismus, gütiger Himmel...

    • @Encantado:

      Die übergeordnete Frage die sich stellt. Warum trinken Männer in der Regel Bier? Was biologisches, oder einfach nur nicht hinterfrages Rollenklische?

      • @Alfonso Albertus:

        "Die übergeordnete Frage die sich stellt. Warum trinken Männer in der Regel Bier?"



        Ja, dieser Frage könnte man bei Gelegenheit nachgehen. Von akademischem Interesse ist das durchaus.



        Aber ein Problem kann ich da nicht sehen.

        • @Encantado:

          Sind Sie ein Mann? Ich vermute das, weil Sie das Problem nicht erkennen. Viele Frauen erkennen das Problem mittlerweile und erweigern deshalb die geschmackliche Reduzierung auf "Mädchentrinks". Viele Frauen trinken Bier heutzutage, während Männer niemals einen Aperol-Spritz bestellen würden. Einfach nur aus Prinzip. Ist das ein Problem? Isoliert betrachtet kein großes Problem, übertragen auf andere Themenfelder durchaus

          • @Alfonso Albertus:

            Wo leben Sie denn, um solche pauschalisierenden Aussagen treffen zu können. Meine Erfahrungen sind ganz andere: Männer und Frauen trinken Bier, Aperol, Wein, Schnaps - je nach Tageslaune. Und das schon, seit ich denken kann. Und das Bezahlen ist ebenso wenig auf ein Geschlecht beschränkt. Das ganze war einmal ein Thema in den 70ern (auch wer wem in den Mantel hilft), aber für mich galt das Thema schon lange als abgehakt. Im übrigen ist es doch sowieso Wurscht, wer was trinkt.

            • @resto:

              Ich sage es Ihnen ganz simpel auf persönliche Art. Jahrelange Gastronomie-Erfahrung geben mir diesen Wissensvorsprung, was das Trinkverhalten der Geschlechter angeht.

              Frauen trinken Sekt, Weißweinschorle, Aperol Spritz, aber auch Bier und Gin Tonic.

              Männer trinken Bier, nochmal Bier, Korn, Vodka, Rum-Cola. Beim Gin Tonic treffen sich die Geschlechter. Gin Tonic und Rotwein können als die geschlechtsneutralen Getränke durchgehen. An Aperol Spritz Bestellungen für Männer erinnere ich mich nicht. Weißweinschorle kann schon als höchst ungewöhnliche Männer-Bestellung gelten.

              Ausnahmen bestätigen die Regel

              • @Alfonso Albertus:

                Weißweinschorle ist kein Getränk sondern Körperverletzung.

                • @charly_paganini:

                  Genau wie Radler/Alster ;-)

                • @charly_paganini:

                  Der war nicht schlecht

          • @Alfonso Albertus:

            "Ist das ein Problem? Isoliert betrachtet kein großes Problem, übertragen auf andere Themenfelder durchaus"



            Wenn ein Problem nur auf anderen Feldern eins ist, ist es keins.



            "Sind Sie ein Mann? Ich vermute das, weil Sie das Problem nicht erkennen."



            Kleiner Sexismus am Rande?



            Aber ab davon: in meinem Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis ist das Phänomen bekannt. Aber ein Problem hat damit keine und keiner.

            • @Encantado:

              Nun können Sie Ihrem Bekanntenkreis nicht in den Kopf kucken. Einen Cosmopolitan zu trinken ist für viele Männer genauso schambehaftet, wie für die feine Dame eine Bratwurst mit Senf.

              Wer sich nicht bewegt ,der spürt seine Fesseln nicht.



              Das gilt auch für die eigene Akzeptanz der auferlegten Rolle.

              Der Überbau ist durchaus wichtig. Themen können nicht ausschließlich isoliert betrachtet werden, sondern finden in einem Kontext statt.

              Auch Ihnen sage ich es an dieser Stelle einmal aus ganz persönlicher Sicht. Ich bin männlich und ich mag kein Bier! Es ist nicht dramatisch und keine Frage an denen unser aller Leben hängt, das nicht. Es nervt! Das ist mein Punkt, es nervt mitunter gewaltig.

              Die doofen Blicke und Sprüche, wenn das Getränk unter "Mädchendrink" eingeordnet wird. Die männerdominierten Privatpartys, wo es ausser Bier nur Bier gibt und der Rest für sich selbst zu sorgen hat.



              Dieses Gerede von "der will eine Extrawurst", wenn dieses flüssige Brot nicht angerührt wird.

              Sie kommentieren hier um zu sagen, das es unwichtig ist. Dann widmen Sie sich doch einfach Ihre Aufmerksamkeit wichtigen Themen, die für Sie von Relevanz sind. Die Thematik knüpft an Mädchen und Jungs-Farben an, an die mangelnde Bereitschaft sich zu hinterfragen. Bier trinken kann selbstverständlich weiterhin wer das möchte



              Niemand nimmt Ihnen das weg

              • @Alfonso Albertus:

                "Nun können Sie Ihrem Bekanntenkreis nicht in den Kopf kucken."



                Das sicher nicht. Aber zumindest in meinem Bekanntenkreis ist man mit derartigen eher als humoristisch besetzten Themen sehr offen.

                "Sie kommentieren hier um zu sagen, das es unwichtig ist. Dann widmen Sie sich doch einfach Ihre Aufmerksamkeit wichtigen Themen, die für Sie von Relevanz sind."



                Die Erfahrung lehrt, dass Leute, die gesellschaftliche Probleme aufreißen, im Allgemeinen der Gesellschaft Probleme schaffen. Damit steht zu befürchten, dass mich dieses Thema früher oder später dann doch betrifft. Ich fürchte, Sie müssen meine Anwesenheit aushalten.

                "Bier trinken kann selbstverständlich weiterhin wer das möchte. Niemand nimmt Ihnen das weg"



                Ich trinke keins. Und hab deswegen auch noch keine Probleme gehabt.



                Sorry not sorry.

                • @Encantado:

                  Ich habe kein Problem mit Ihrer Anwesenheit, ich frage nur nach der Motivation. Das haben Sie nun beantwortet. Anderer Meinung bin ich natürlich trotzdem weiterhin. Es gibt eine Menge Probleme die nicht unter den Teppich gekehrt werden sollten.



                  Zugegeben, dieser Artikel mit der Kritik am Servicepersonal zielt ins Leere. Das habe ich nun erkannt.

                  Abseits dessen bleibt das Thema von geschlechtsspezifischem Konsumverhalten interessant und in gewisser Weise problematisch. Weil die Erwartungshaltung subtil die Freiheit einschränkt, darum geht es. Mein Versuch zwischen "nicht superwichtig" und "nervt trotzdem " eine Unterscheidung herauszustellen, kam wohl nicht bei Ihnen an.

                  • @Alfonso Albertus:

                    " Es gibt eine Menge Probleme die nicht unter den Teppich gekehrt werden sollten."



                    Das ist zweifellos richtig, auch insbesondere im... wie soll ich's nennen... geschlechtlichen Bereich. Aber das hier ist keins davon.

                    "Abseits dessen bleibt das Thema von geschlechtsspezifischem Konsumverhalten interessant und in gewisser Weise problematisch. Weil die Erwartungshaltung subtil die Freiheit einschränkt, darum geht es."



                    Auch da bin ich durchaus bei Ihnen. Ich setze nur - in diesem besonderen Fall - die Bewertung der Freiheitseinschränkung offenbar wesentlich niedriger an als Sie.



                    Sollte es tatsächlich Belege für Ihre These geben, dürfen Sie mich gerne neu überzeugen. Bis dahin ist dieses spezielle Thema in meinen Augen kein Problem, ganz im Gegenteil schafft es welche, wenn man es als solches betrachtet.

          • @Alfonso Albertus:

            Sie kennen wohl keine Männer.

            • @martin.a.d:

              Ich kenne meine Geschlechtsgenossen vor und hinter dem Tresen

  • Bernhard Schulz , Autor*in ,

    In Zukunft sollte die Bedienung beim Bezahlen laut in die Runde fragen: "Zahlt hier der Mann oder die Frau?" (oder in umgkehrter Reihenfolge). Damit jeder weiß, bei wem die Kohle gehütet wird. - Im Ernst: Wer bestellt, der zahlt. Alte Bauernregel. Wird von den allermeisten Bedienungen auch angewendet.

    • @Bernhard Schulz:

      Echt jetzt? Ich habe es selten erlebt, dass nicht jeder für sich selbst bestellt hat. Auch dann, wenn dann nur einer bezahlt.

    • @Bernhard Schulz:

      Hm. Also in allen Situationen die mir bisher untergekommen sind hat jede Person für sich selbst bestellt. Ganz unabhängig davon ob die Rechnung geteilt wurde (da geht es mit ihrer Bauernregel noch konform), ich eingeladen wurde oder ich eingeladen habe.

  • RS
    Ria Sauter

    Gastrosexismus? Danke für den Lacher!



    Die Damenkarten haben mich immer amüsiert und sind ja fast überall verschwunden.



    Wo ist das Problem? Ich melde mich zu Wort, wenn die Bestellung zum Tisch kommt. Der Klare nach dem Essen ist nämlich immer nur für mich.

  • Ich empfehle das Buch "Schnelles Denken, langsames Denken" - seit Jahren auf der Bestsellerliste für Sachbücher. Unser Gehirn arbeitet nun mal so, gerade wenn man sich auch auf andere Dinge konzentrieren muss, welcher Tisch noch nicht bestellt hat, wer die Rechnung wollte usw. - man geht von der bisher erlebten Wahrscheinlichkeit aus, wenn man sich nicht konkret Gedanken macht.

  • Beim Lesen des Textes dachte ich mir und so lebt eben jeder in seiner Blase von gefühlten Wichtigkeiten.

  • Warum entscheidet "meist die Frau", in welche Restauranz gegangen wird? Kann man das nicht vorher ergebnisoffen ausdiskutieren und bei bleibender Dissenz eben getrennt in zwei Lokale gehen? DAS wäre doch mal Gleichberechtigung.

    • @Laurenz Kambrück:

      Wenn es wirklich nur um das Essen als Handlung geht, dann ja. Allerdings ist es nicht ganz so einfach, weil das Essen ja auch immer eine soziale Komponente hat. Es geht nicht nur um das Stillen des Hungers, sondern eben auch um das Beisammensein. Ein Vorschlag wäre auch: Das eine Mal geht man dahin und das andere Mal dorthin. Klingt fair.

  • "Sie können darauf wetten, dass, wenn die Bestellung eines Mannes und einer Frau Aperol Spritz und Pils lautet, der Aperitif an die Frau geht. Denn der Mann ist der mit dem Bier."

    Man kan ebenfalls darauf wetten, dass die Bedienung zuvor nachgefragt wer was möchte und sich die Zuordnung gemerkt hat. :-)

    • @Rudolf Fissner:

      Nuja, hätte man den Text gelesen, wäre klar geworden, dass es hier um das häufige Szenario geht, dass nicht die selbe Person das Essen bringt, die die Bestellungen aufgenommen hat.

      • @Wadlbeißer:

        Selbst wenn: kann ja durchaus sein, dass eine der beiden Personen für beide bestellt. Und dann?



        Und was ist überhaupt schlimm daran? Nehmt euch doch mal locker.

  • Man kann auch hartnäckig nach Problemen suchen, wo es keine gibt. Einfach die Getränke tauschen und schon passt es schon.

  • Das schöne an der woken älteste ist, das garantiert immer jemand ein Gefühl hat, welches ihn zum hemmungslosen Schimpfen (oder shitstormen) berechtigt.

    Meine Tante hat früher immer an der Tür gelauscht, um ja zu hören, ob jemand über sie (schlecht) redet.

  • Der Debatte würde es besser zu Gesicht stehen, wenn über Geschlechterklischees im Allgemeinen gesprochen würde. Von der anderen Seite betrachtet verhält es sich ähnlich.

    Männer sind in der Reflexion ihrer Gefangenheit in Geschlechterrollen noch nicht so weit wie Frauen. Frauen haben schon deutlich weiter gedacht in dieser Thematik. Es besteht allerdings Hoffnung für beide Seiten, wenn Männer bereit wären (auch aus Eigeninteresse) von Frauen zu lernen.

    "Stell dem Typen ein Bier hin. Der ist ein Mann, der muss das mögen...und ein Korn dazu. So hart wie das leben..austrinken, kotzen, weitermachen...das Likör schmeckt zu süß, das mag ich nicht..schenk mal den Whiskey ein. Schmeckt wie Motoröl, so soll es sein.."

    Manchmal können einem die Geschlechtsgenossen auch leid tun.

    • @Alfonso Albertus:

      Darf ich mal lachen?

      Ich werde, seitdem ich meine Frau kenne, bei jedem Eintritt in ein Restaurant vorgeschickt, wobei ich mir blöd und spießig vorkomme.

      Habe ich kein Geld bei, gibt mir meine Frau ihr Portemonnaie zum Bezahlen.

      Ich kannte das so nicht, bei meinen Eltern hat immer meine Mutter bezahlt.

      Und meine Frau hält sich für durch und durch feministisch.

      Ich kenne mehrere ähnliche Beispiele aus anderen Beziehungen.

      Soviel zum Thema "Männer sind in der Reflexion ihrer Gefangenheit in Geschlechterrollen noch nicht so weit wie Frauen."

      Was soll ich da von Frauen lernen?

      • @rero:

        Wie begründet Ihre Frau diese Diskrepanz zu ihrer Einstellung? Sie werden wohl darüber gesprochen haben?

        Es gibt derartige Verhaltensweisen auch bei Frauen. Wenn Menschen einen Vorteil für sich selbst sehen, dann wird das Ideal dem Pragmatismus hinten angestellt. Das kommt wohl geschlechterübergreifend des öfteren vor und davon kann sich kaum jemand frei machen.

        Es ging um die freiwillige Selbtbeschränkung der Männer auf ihre Rolle. Frauen trinken Bier und das ist heute keine Besonderheit mehr. Frauen hatten es irgendwann satt sich derart zu beschneiden. Wenn ein Mann sich in einer Bar einen Cosmopolitan oder einen Aperol Spritz bestellt, dann gilt er mindestens als Schnösel und seine Heterosexualität wird in Frage gestellt. Zumeist von anderen Männern

        • @Alfonso Albertus:

          Sie sind eingeladen zum Mitlachen: meine Frau sieht da keine Diskrepanz.

          Natürlich haben wir darüber gesprochen. Eine verständliche Begründung habe ich nicht erhalten.

          Nun ist das kein Thema, was man in einer Beziehung zu Tode diskutieren muss.

          Ich bin grundsätzlich voll bei Ihnen. Ich folge Ihnen sogar, dass es gesellschaftlich stärker akzeptiert ist, wenn Frauen männlich zugeordnet handeln als umgekehrt.

          Allerdings, so mein Eindruck, sind Männer in der Reflektion ihrer Rolle deutlich weiter.

          Sie passen sich nur den weiblichen Erwartungen mehr an, denn – so meine Beobachtung - bei der Partnersuche bestimmt vorrangig frau, ob es eine Beziehung gibt oder nicht.

          Männer bewerben sich.

          Und frau registriert sehr genau, wenn mann sich nicht rollenkonform verhält.

          Sie macht keine Witze drüber, aber rums – ist mann aus dem Kreis potentieller Partner rein in die Friendzone gerutscht.

          • @rero:

            Mit Männern die sich über die „Friendzone“ beschweren,wollen die meisten Frauen ehrlich gesagt nicht einmal befreundet sein.

            • @pippilotta_viktualia:

              Sehen Sie, genau das wollen diese Männer eben auch gar nicht - genausowenig wie die Frauen, die sie in die Friendzone eingeordnet haben, mit ihnen eine Beziehung wollen. Beides sind unterschiedliche Arten von Verhältnis, und wer mit einem Menschen das Eine sucht, ist häufig genug mit dem Anderen nicht glücklich zu machen. Sollten Sie, wie es Ihr Posting durchscheinen lässt, hier eine ansozialisierte Erwartungshaltung haben, dass Mann zu akzeptieren habe, wo Frau ihn einsortiert, dann bestätigen Sie nur die These von @Rero, dass es bei der Partnerwahl nicht wirklich "gleichberechtigt" zugeht.

          • @rero:

            Das wird gesellschaftlich mehr akzeptiert, weil Frauen seit Jahrzehnten gegen ihr auferlegtes Rollenbild angehen. Eine biertrinkende Frau am Tresen war vor 50 Jahren noch sehr ungewöhnlich und unangepasst.

            In der Friendzone landen Männer wie Frauen in aller Regel wenn die sexueller Anziehungskraft nicht ausreichend ist, um etwas anderes daraus werden zu lassen. Das ist nicht die Ausnahme, sondern der Regelfall wenn Menschen aufeinandertreffen. Ich habe schon tolle Frauen in die Friendzone "gesteckt", obwohl objektiv betrachtet alles stimmte.

            Viele Frauen stehen auf selbstbewusste Männer. Eigentlich gilt das Gleiche für Männer im Bezug auf Frauen. Menschen die sich ihrer Attraktivität bewusst sind, wirken anders.



            Wer hat mehr Selbstbewusstsein? Der Aperol Spritz Trinker in der Kneipe, dem egal ist was andere sagen? Oder der Mann der sich verpflichtet fühlt Bier zu trinken, um seine Männlichkeit zu beweisen?

            Männer müssen sich nicht bewerben. Es geht auch anders

            • @Alfonso Albertus:

              Ich würde das Bier-Aperol-Beispiel nicht ausreizen.

              Ich mag kein Bier und verkünde das auch völlig offen. An Spirituosen trinke ich nur fruchtige Liköre, also typischen "Frauenschnaps".

              An blöde Sprüche kann ich mich nicht erinnern. Andererseits wären sie mir auch egal.

              Würde ich Aperol Spritz mögen, würde ich ihn auch bestellen.

              Das liegt aber nicht am Selbstbewußtsein, sondern daran, dass ich dieses Identitäre nicht peile. Da fehlt es mir einfach.

              Ich käme nicht auf die Idee, mich über ein Getränk zu definieren oder mich diskriminiert zu fühlen, weil die Kellnerin mir ein falsches hinstellt.

              Deshalb hat der Artikel für mich auch etwas Skurriles.

  • Luxusproblem.

  • Man kann an der modernen Gastronomie jede Menge bemängeln, besonders an der gehobenen Gastronomie, die oft Menschen ohne Erfahrungen mit dieser Gastronomie verunsichert oder sogar diskriminiert.



    Ich bezweifele, dass es zielführend ist, jetzt die - oft überarbeiteten und wie beschrieben ja sogar oft ungelernten und unterbezahlten - Servicekräfte in ihrem anstrengenden Job noch weiter zu verunsichern.

    Und - "Sexismus"? Fühlen sich die GÄSTE denn wirklich diskriminiert, wenn ihnen mal das falsche Getränk oder Essen vorgesetzt wird? Meist klärt man dann schnell das Missverständnis und stört sich nicht weiter daran.

    Ich habe auch mal "Mr" und "Mrs" Rumpsteak gegessen und das nur als Name verstanden, nicht so, dass ich bitte das Mrs-Steak und mein männlicher Begleiter das Mr-Steak bestellen sollte.



    Genauso darf ja auch nicht nur der Deutsche das "deutsche Beefsteak" (Frikadelle) und der Amerikaner den "amerikanischen Salat" bestellen.

    Wer kommt auf solche Ideen?

    • @BlauerMond:

      Vielleicht ist Diskriminierung zu hoch gegriffen, aber darüber nachzudenken schadet wirklich nicht.



      Warum sind Nahrungsmittel und Genussmittel derart geschlechterspezifisch behaftet, daß es Männern schon peinlich ist einen Aperol Spritz zu bestellen und Frauen sich verpflichtet fühlen, zur Weißweinschorle einen Salat zu bestellen?

    • @BlauerMond:

      "Wer kommt auf solche Ideen?"



      Vermutlich die selben Marketing-Exptert*innen die den Menschen beispielsweise Rasierer identischer Bauart in blau-metallic und pastell-rosa für unterschiedliche Beträge andrehen. Auch das ist kein Missverständnis, sondern bestens analysiert und voll beabsichtigt. Und eine systematische, geschlechtsspezifische Ungleichbehandlung ist Diskriminierung und zwar auch dann, wenn das nicht jeder sofort als solche versteht.

      • @Ingo Bernable:

        "...eine systematische, geschlechtsspezifische Ungleichbehandlung ist Diskriminierung..."

        Nein, das ist nur völliger Blödsinn. Es steht Ihne völlig frei, als Mann das rosafarben Modell zu kaufen oder eben umgekehrt.

      • @Ingo Bernable:

        "Rasierer identischer Bauart ... für unterschiedliche Beträge andrehen. ... systematische, geschlechtsspezifische Ungleichbehandlung ist Diskriminierung ..."



        Systematisch ist in einem solchen Fall, sorry, die Dummheit der Beteiligten, die bei baugleichen Modellen nach dem teureren greifen.



        Und das wussten schon die ollen Griechen: gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens.

  • "DAMENKARTEN" gab es mal, damit die "Dame", die eingeladen wurde, entweder als Ehefrau oder als Date, das man beeindrucken wollte, sich ungeniert ihr Lieblingsgericht aussuchen konnte, ohne aus Rücksicht das günstigere Gericht zu nehmen.



    Man könnte, wenn man wollte, so eine Karte heute "Gästekarte" nennen, für jemanden, der halt eingeladen werden soll, ohne sich Gedanken um die Preise zu machen.



    Das setzt natürlich voraus, dass der Gastgeber das nötige Kleingeld hat, wirklich jedes Gericht zu bezahlen.

  • "DAMENKARTEN" gab es mal, damit die "Dame", die eingeladen wurde, entweder als Ehefrau oder als Date, das man beeindrucken wollte, sich ungeniert ihr Lieblingsgericht aussuchen konnte, ohne aus Rücksicht das günstigere Gericht zu nehmen.



    Man könnte, wenn man wollte, so eine Karte heute "Gästekarte" nennen, für jemanden, der halt eingeladen werden soll, ohne sich Gedanken um die Preise zu machen.



    Das setzt natürlich voraus, dass der Gastgeber das nötige Kleingeld hat, wirklich jedes Gericht zu bezahlen.

    • @BlauerMond:

      Dann müsste aber zuvor gefragt werden, wer welche Karte nehmen möchte.



      Was ich auch eingeladen nicht wollte denn die Preise dienen auch der Orientierung, wie groß das Gericht wohl ist.

  • "Sie können darauf wetten, dass, wenn die Bestellung eines Mannes und einer Frau Aperol Spritz und Pils lautet, der Aperitif an die Frau geht. Denn der Mann ist der mit dem Bier."



    Man nennt das einen Erfahrungswert. Höfliche Kellnerinnen&Kellner fragen trotzdem nach.

  • Das Getränk landet immer rechts, auch bei dritten und wenn es vorher selbst und teils ostentativ immer nach links gestellt wurde.

    Es wird in den meisten eben daher auch nur mittelguten Restaurants einfach programmierte Verhalten abgespult und gut ausgebildetes aufmerksames Personal ist in diesen Kategorien eben nicht vorhanden oder dem Betrieb zu teuer.

    • @J_CGN:

      ach, das gefällt mir. Linkshänder werden auch sehr sehr benachteiligt!

  • Wau - Erfahrungswerte sind jetzt auch schon Sexismus. Was tun gegen die ganzen Apérolspritztrinkerinnen? Apéroltrinkförderprogramme für Männer oder lieber eine Biertrinkquote für Frauen?

    Nach meiner Erfahrung bekommt die Person das Kartenlesegerät hingehalten, die die Rechnung bestellt und in guten Restaurants wird die Rechnung sowieso dezent verdeckt auf den Tisch gelegt und dann kümmert sich diejenige darum, die zahlen möchte. In allen anderen Fällen lautet die Standardfrage zumindest in D, A und der CH "Zusammen oder getrennt?".

    • @Carine Salazar:

      Warum trinken Männer den Bier? Das ist die Frage. Warum ist Bier ein männliches Getränk und Sekt ein weibliches? Gibt es dazu irgendwelche biologischen Ableitungen oder haben wir es mit einem anerzogenen Genussverhalten zu tun, was zur Norm erklärt wird?

      • @Alfonso Albertus:

        Keine Ahnung, das Biertrinken habe ich von meiner Mutter gelernt, nicht von meinem Vater...

        • @Volker Scheunert:

          Bei Familienfeiern mit Pittermännchen trug mir meine Mutter gerne auf:



          Jung, zappst de mer noch e Kölsch - un breng der och ens mit, dann sieht et nit so us als dät ich ze vill drinke...

    • @Carine Salazar:

      Sie beschreiben eine Situation wie sie sein sollte und wünschenswert wäre. Ich beschrieb im Artikel, wie es leider meist ist, zumindest in Berlin.

      Und jeder Mensch möge trinken, was er will. Das sollte doch selbstverständlich sein.

      • @GabrielBerlin:

        Ich kann nicht bestätigen, dass es in Berlin meist so ist, wie im Artikel beschrieben. Liegt aber vllt. auch an der Auswahl der Lokalität.

      • @GabrielBerlin:

        Ach so. Dann sollte der Artikel einfach nur "der Gastro-Service in Berlin ist mies" bedeuten?



        OK. Und warum steht das in der taz?

        • 3G
          30208 (Profil gelöscht)
          @Brobdignag:

          Kompliment für den letzten Satz.

  • Guter Service ist das Vorausahnen von Bedürfnissen. Da Telepathie schwer erlernbar ist, orientiert sich das Vorausahnen an Äußerlichkeiten - Sprache, Kleidung, Verhalten und selbstverständlich auch Geschlecht.



    Und dann ist Gast selbstverständlich Teil der Statistik, entspricht dem Klischee oder bedient es.



    Statistik und Klischee sind, auch wenn der Autor es für "vorletzte Staffel" halten möchte, im üblichen Sprachgebrauch "gesellschaftliche Realität".



    Tja. Tut mir ja auch leid. Müsste man mal dran arbeiten, nehme ich an. Blöderweise ist aber genau das, wie eben ausgeführt, *nicht* Teil von "gutem Service". Guter Service bedient die gesellschaftliche Realität, und das ist sein Job - also sollte man es ihm nicht als "Gastrosexismus" vorwerfen. Werft das mal lieber den Leuten vor, die genau dieses Verhalten erwarten.

    • @Brobdignag:

      Ich stimme zu, guter Service ist das Vorausahnen von Bedürfnissen. Wenn die Servicekraft schlicht aufpassen würde, wer was bestellt hat, wäre ein Erahnen gar nicht nötig. Dass diese Aufmerksamkeit fehlt, löst viele im Text genannten Probleme erst aus.

      • @GabrielBerlin:

        Nur ist genau das eben von vielen Servicekräften aus Gründen der mangelnden Erinnerungsfähigkeit /-übung oder eben auch wegen des betrieblichen Ablaufs zu viel verlangt. Nur ist das allein sicher nich tsexistisch.

        Kommen wir also auf die Situation zurück: Sie stehen mit einem Tablett mit einen Apérol-Spritz und einem Bier vor geschlechtlich gemischter Tischbesatzung und erkennen bei beiden keine Merkmale, die von einer klassichen Cis-Rollenverteilung abweichendes über sie aussagen. Was tun Sie?

        A) fragen und sich mit 70% Wahrscheinlichkeit von den Gästen einen unverständigen Blick einfangen, da es doch "offensichtlich ist" oder

        B) den Apérol der Frau anbieten und damit in 95% der Fälle goldrichtig liegen, aber 5% Korrekturen einfangen, von denen 1% rechschaffen antisexistischen Furor enthalten?

        Politisch ein klares Ding, aber welche Methode ist der Alltags-Hack?

        Dönchen zum Thema: Ich habe letztens mit einer Dame beim Essen gesessen, die recht genaue Vorstellungen zum Wein hatte, aber die letzte Auswahl partout nicht treffen wollte. Also habe ich bestellt. Als die Kellnerin dann schwerst politisch korrekt fragte, wer probieren möchte, und ich der Dame den Vortritt ließ, war sie vor allem verlegen. Wie man's macht,...

      • @GabrielBerlin:

        "..löst viele im Text genannten Probleme erst aus."

        Nee. Probleme sind was anderes.

        "..wurschtig-sexistischen Umgangsformen."

        Nee. Aber das haben auch andere Kommentare schon geschrieben.

        Was ist schon dabei, wenn man das Bier an die Frau am Tisch weiter gibt und das Wasser nimmt?

        Wobei man "Damenkarten" gerne in "Einladungskarten" umnennen könnte.

  • Na Mahlzeit

    Ja klar - mein Freund aus Bremen:



    “Ne - Abend-Latte bei ner Perle bestellen.



    Das überlegste dir auch dreimal.



    Soviel Dezenz darf ruhig mal sein.



    & Däh=>



    “ Und das, obwohl – so die Sterneköchin Tanja Grandits –



    heute meist die Frau entscheidet, in welches Restaurant gegangen wird.“



    Wieso - erst seit - heute? Wo hamse das denn her?



    & genderneutral =>



    Wie sexistisch ist das denn?! - wa.

    kurz - “Komm - sage mir - was du für Sorgen hast.



    Bleich - willst du werden? Warum bist du‘s nicht!“ o.s.ä.



    &



    “Wenn über eine Sache - erst mal Gras gewachsen ist!



    Kommt sicher irgendsonn 🐫 - was es wieder - Runterfrißt!“



    Yes. Uns Ohl*03 - he was a clever man. Really Really.

    Bon Appétít • un scheunen Sündach - 🥳 -

    • @Lowandorder:

      Gastrosexisten unter sich.

      Aber, es kommt darauf an. Wenn auch die meisten Ladys, mit denen ich aus war, die leichtere Kost und die leichteren Getränke bestellten und diese korrekt vor sich hingestellt bekamen, kenne ich auch Frauen, die Fleisch in großen Mengen verzehren können und das Mahl mit einigen Schnäpsen abrunden.

      Da kommt der Service dann schon mal durcheinander.

      • @Jim Hawkins:

        Vor allem, wenn "der Service" auch besoopen is...

      • @Jim Hawkins:

        Es erheitert doch immer wieder - wenn im Refugium der Binnendifferenzen - immer eilfertig die jeweils vermeintlich passenden Pinkeltöpfchen hingestellt & dann doch in den daneben gestrullt wird!

        Wie im steinalten Arztwartezimmerwitz



        Spucknapf! But. Dee Buur qualstert lässig na rechts vörbi. Die eilfertige Sprechstundenperle stellt das Teil na doorhen: Er rotzt na links & …da capo!;)



        “Sei - wannse dat no‘mal dorhenn stein dein! Dunn spiik ik dor mol rinn!“ - 🤣 -

        Na bitte - So geht’s doch auch •

        (wer die alten Schlages noch erlebt hat - die nem bürgerlichen mühelos ihre Verachtung op dee Lacksteebel zirkelten



        Weiß - daß das keine leere Drohung war! ;))

        • @Lowandorder:

          Darauf eine Restaurantgeschichte.

          Auch Autonome tafelten mal ganz gern. Die ganze Bagage sitzt aufgeräumt im Lokal, Kriegsgeschichten machten die Runde, eine lustiger als die andere.

          Meine damalige Holde würgt vor lauter Lachen am Entenbraten, steht auf und kotzt mitten ins Lokal.

          Selten habe ich so einen abrupten Stimmungswandel wie in dieser Situation erlebt.

          • @Jim Hawkins:

            🏴‍☠️ alter Grundsatz -

            “Du sollst nicht nicht Reihern!



            Beim Feiern!



            Jung. Das weiß doch jeder Wicht!



            Liggers. Schickt sich einfach nicht!



            & tonn Schluß =>



            Ne Pizza-legen - ist zwar verwegen!



            Doch auch Würfelhusten 🤮 macht mehr als verlegen!

            • @Lowandorder:

              Ihr zwei, lowie und 🏴‍☠️, seid heute aber wieder lustig drauf,



              bis zum Würfelhusten allerseits

              • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                Das gelingt im altehrwürdigen lübschen Ambiente nur schwer. Tonn Glück.



                Samstag hatte es ausgiebig Labskaus satt vom Feinsten. Da säufste auf ner Siegesfeier in meinem alten Ruderverein - unter Beteiligung meines alten otto sinores - nich gegenan •



                Aber - jetzt nochn 🍺 is ne gute Idee!



                (…dafür - daß das von dir ne 💡 is!;)



                Thnx a lot for assist - 😎 -

                • @Lowandorder:

                  Btw, wo gibt's denn in Köln Labskaus?



                  Ausser bei Lowando und Umfeld...

                  • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                    Jung. Bün doch tonn otto signore Treffen im Hohen Norden in Lübeck - de Week Harm Paulsen mit Banknachbarin in Schleswig beseuken - un achteran sutje werr trüch. & 💤💤💤 nächster Stremel



                    (LRG & RRC - ein andermal - 🚣‍♀️ - ;))

                  • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                    Nochn btw: wo ist denn Herr Ringelnatz1?

                • @Lowandorder:

                  Gerne für assist, ansonsten schöne Spontanreaxion.



                  Du bist bei Bier, ich bei Merlot -



                  Prost 🍻



                  Ich find kein Weinglas 🍷 mehr (da isses)



                  Gute Woche, tous les deux!

                  • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                    www.youtube.com/watch?v=diOZna03YMo



                    L.E.J - Tous les Deux - für Ringelnatz1 -

                    • @Lowandorder:

                      Ihr wisst schon, das ich alles lese!



                      Klar!



                      Ich habe früher auch mit dem Kater auf'em Arm getanzt. Katzen können so schön entsetzt kucken.

                      • @Ringelnatz1:

                        Gucken, Herr Doktor!

                        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                          Is det peinlich vor mir, Altah!

                          • @Ringelnatz1:

                            Peinlich is wat anderes, aber -



                            Prostrieren - mit und ohne Damenkarte - tut man sich vorm



                            ALTAR !

  • Was sind denn Frauenkarten und warum stehen da keine Preise?! Ich verstehe es nicht! Kann mir das wer erklären? Danke

    • @HoboSapiens:

      Denken wir an den idealtypischen Restaurantbesuch früherer Zeiten: Der Kavalier führt die Dame in ein (selbstverständlich gehobenes) Restaurant aus, auf diesem unsicheren Terrain geht er mutig der Dame voran, als erster durch die Tuer. Er übernimmt auch die Kommunikation mit dem Kellner und bekommt, sobald die beiden am Tisch sitzen, von diesem die Karte ueberreicht, aus der er fuer die Angehoerige des (entscheidungs-)schwachen Geschlechts kundig eine Vorauswahl trifft, und diese ihr mündlich praesentiert. Als Mann von Welt darf er ihr die Entscheidung durch kurze Erklaerung und ggf. Empfehlung leichter machen. Hernach winkt er hoeflich, aber bestimmt den Ober heran und gibt die Bestellung fuer beide auf. Sollte ein Wein getrunken werden, bekommt er allein das Etikett gezeigt und den Probierschluck eingeschenkt und trifft mit Kennermiene sekundenschnell die Entscheidung. Aufgepasst: mehr als drei Weine abzulehnen gilt fuer maekelig. Nach dem Essen, das er durch charmante Unterhaltungsfuehrung zu bereichern weiss, ordert er ein Likoerchen fuer die Dame und einen Cognac fuer sich selbst, wahlweise fuer sie einen Cappucino und fuer sich selbst einen Espresso (nur moderat gesuesst), lässt dann die Rechnung kommen, zahlt incl. eines angemessenen Trinkgelds, hilft der Dame in den Mantel, bevor er den eigenen überzieht und mit der weiblichen Begleitung, nun wieder in die feindliche Aussenwelt vorangehend, die Lokalitaet verlaesst.



      Wer braucht da noch eine Damenkarte?

    • @HoboSapiens:

      Habe davon auch noch nie gehört, vermute aber dass dahinter die Annahme liegt dass der Mann ja bezahle und es unhöflich wäre Damen mit so etwas profanem wie Preisen zu behelligen. Da mag ich mich aber auch täuschen, ich vermute hier in Ostdeutschland gibt es das eh schon länger nicht mehr.

      • @wirklich?:

        Solche Damen äkarten ohne Preise waren noch in den 90ern in noblen Restaurants vorzufinden. Sie sollten eben die entsprechende der vorherrschenden Etikette eingeladenen Damen in ihrer Wahl nicht mit Preisen belästigen. Wenn diese Restaursnts besucht wurden, war klar, dass der Mann zahlt.

        Frühere Freundinnen erzählten vom Charme dieses Arrangements.

      • 8G
        86548 (Profil gelöscht)
        @wirklich?:

        ihre vermutung ist korrekt, ist aber auch in westdeutschland schon lange aus der mode

        • @86548 (Profil gelöscht):

          Ach was! © Loriot

          In Ihren Kreisen vllt - wa! - 🥸 🙀 -

    • @HoboSapiens:

      🤣 - versuchs mal =>

      “Die Frauenkarte Deutschland. von Frauen für Frauen Hier finden Sie deutschlandweit die attraktivsten Ziele für. Frauen in den Bereichen Erholung, Shopping,…



      www.kalimedia.info...werke/frauenkarte/ DIE ISSES HIER NICHT !



      & OOCH NICH =>



      “ Annalena Baerbock spielt die Frauenkarte – aber das selbstgemachte Ideologie-Problem der Grünen könnte für sie schnell zum Hindernis werden



      www.nzz.ch/meinung...betrieb-ld.1625789

      Here it means DEZENZ - 😎 -



      (🤩 ausgerechnet beie Gelbiern!;)



      Dafür sind dere Frauenkadde ma nich frittiert - aussensweise & FAZ =>



      “ SPEISEKARTEN FÜR FRAUEN



      Wo die Frau noch Dame sein darf



      Von Katharina Pfannkuch“ (wie A.…🪣;)



      Zwischen Galanterie und Gleichberechtigung; Welche Karte darf es sein? Bild: GETTY



      Sie gilt als Relikt aus alten Zeiten, doch die Speisekarte ohne Preise für die Dame gibt es noch. Aber wo? Eine Spurensuche.“



      & Däh=>



      “ Die Dame braucht noch einen Moment.“ Den diskreten Wink des Gastes versteht der Chef de Rang sofort. Lächelnd und eine Verbeugung andeutend, zieht er sich formvollendet hinter die Kulissen des Sternerestaurants zurück, in das der galante Gastgeber besagte Dame heute ausführt. Ihr gehen tausend Gedanken durch den Kopf, während sie denselben immer tiefer in die Speisekarte versenkt. Denn diese verheißt nicht nur kulinarischen Genuss auf höchstem Niveau, sondern auch eine entsprechend hohe Rechnung. Und die, das hat ihr Begleiter unmissverständlich klargemacht, übernimmt heute er.“



      & sodele =>



      “ Hochpreisige Restaurants sind heute Statussymbole

      Während der Chef de Rang noch immer geduldig auf die Bestellung wartet, überlegt die unentschlossene Dame schon, ob sie als junge, natürlich emanzipierte Frau diesem genderpolitisch ganz und gar nicht korrekten Gastronomie-Relikt überhaupt nachtrauern darf – und ob es die Damenkarte in deutschen Spitzenrestaurants eigentlich noch gibt.…“ & lesens selbst - servíce:



      Bedenklich - Autor meint mittelpreisig - 🙀 -

      • @Lowandorder:

        Kreide, nicht Kreise ;-)

      • @Lowandorder:

        In der guten Gastronomie braucht es keine Damenkarten. Da steht irgendwo mit Kreise:

        Wasser: 2€



        Bier: 3€



        Wein: 4€



        Essen: 5€

        und das wars. ;-)