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Die IG Metall und das Verbrenner-AusGewerkschaft gegen Klimaziele

Die IG Metall springt auf den Zug der Autolobby auf und fordert schwächere CO₂-Grenzen für Fahrzeuge. Das soll angeblich Arbeitsplätze sichern.

Die IG-Metall ist gegen das schnelle Verbrenner-Aus: Ein Porsche Panamera Hybrid wird im Leipziger Werk montiert Foto: Jan Woitas/dpa

Berlin taz | Jetzt auch noch die IG Metall. Die Gewerkschaft hat sich am Donnerstag der deutschen Autolobby angeschlossen und schwächere Klimavorgaben für die Branche gefordert. Zusammen mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) wirbt die IG Metall für „Flexibilisierungen“ der europäischen CO2-Regeln. Das Ziel sei, so schreiben es die Gewerkschaft und der VDA, Arbeitsplätze in der Automobilindustrie zu sichern. IG-Metall-Chefin Christiane Benner plädierte gleichzeitig gegenüber dem Portal The Pioneer für mehr Flexibilität: „Jobs zu sichern bedeutet auch einen pragmatischeren Umgang mit Hybridtechnologien und erneuerbaren Kraftstoffen.“

EU-Gesetze schreiben vor, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr mit Benzin- oder Dieselmotor verkauft werden dürfen. Eine Ausnahme gilt für neue Autos, die mit sogenannten E-Fuels fahren. Die Kraftstoffe gelten als CO2-neutral, wenn sie aus grünem Strom und Kohlendioxid aus der Luft hergestellt werden – sind aber umstritten, weil die Produktion sehr energieaufwendig und teuer ist. Deutlich effizienter ist es, die Energie direkt zum Laden eines E-Autos zu nutzen, sagen Klimaexpert:innen.

Bis das Verkaufsverbot für Verbrenner in Kraft tritt, müssen die Autobauer in Europa die durchschnittlichen Emissionen ihrer verkauften Neuwagen senken. Seit 2025 darf ein Pkw einer Neuwagenflotte im Durchschnitt 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums entspricht das bei einem Benziner einem Verbrauch von rund 4,1 Liter Sprit pro 100 gefahrenen Kilometern. Vorher lag der Flottengrenzwert bei 116 Gramm CO2 pro Kilometer.

Wenn ein Autokonzern die Vorgaben reißt, sollte er ursprünglich eine Strafe zahlen. Erst im Frühling aber war die Europäische Kommission den Herstellern entgegengekommen, sie haben nun mehr Zeit, die Grenzwerte einzuhalten. Wer die Ziele in diesem Jahr verfehlt, kann sie mit umso niedrigeren durchschnittlichen CO2-Emissionen 2026 und 2027 ausgleichen. Strafzahlungen für ein einzelnes Jahr fallen weg.

VDA und IG Metall: E-Auto-Markt wachse zu langsam

Seit die EU die Emissionsziele für die Autoindustrie festgelegt hat, hätten VDA und IG Metall darauf hingewiesen, „dass die Ziele sehr ambitioniert sind und nur bei rechtzeitiger Schaffung der Rahmenbedingungen erreicht werden können“. Das sei nicht geschehen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Der Markt für vollektrische Autos wachse zu langsam. „Vor diesem Hintergrund ist das Ziel für 2035 ohne kurzfristige Korrekturen nicht mehr erreichbar“, schreiben die Gewerkschaft und der Lobbyverband.

In ihrer Erklärung sprechen sie sich zwar dafür aus, die Elektromobilität weiter zu fördern – zum Beispiel müsse die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut, Ladestrom billiger und eine EU-weite Regelung für das sogenannte bidirektionale Laden eingeführt werden. Dabei dienen Fahrzeuge als mobile Energiespeicher: Strom fliesst also zusätzlich aus der Batterie eines Elektroautos zurück in ein Haus oder ins Stromnetz.

Genauso aber wollen IG Metall und VDA, dass umstrittene Plug-In-Hybridmodelle mit einem Verbrennungs- und einem E-Motor weiter mit sehr niedrigen CO2-Werten in die Bilanz eingehen dürfen. Und: Es brauche zusätzliche europäische Vorgaben, damit auch nach 2035 sicher noch Verbrenner verkauft werden dürfen, die E-Fuels im Tank haben.

Dabei sprechen mehrere, vor Kurzem veröffentlichte wissenschaftliche Studien gegen das, was der Verband und die Gewerkschaft in ihrer Erklärung schreiben. „Die IG Metall begibt sich auf einen Holzweg, wenn sie dem VDA bei der Forderung nach der Verwässerung der Regulierung von Plug-In-Hybriden folgt“, warnte Sebastian Bock, Geschäftsführer des Verkehrswendeverbands Transport & Environment (T&E).

Laut einer Analyse, die T&E erst am Mittwoch herausgegeben hatte, verursachen Plug-In-Hybride in der Realität fast fünf Mal so viele Emissionen wie auf dem Papier. „Das ist nicht nur schlecht für das Klima, sondern auch teuer für Autofahrer:innen, die den höheren Verbrauch an der Tankstelle bezahlen müssen“, kritisiert Bock.

E-Fuels: weder energie- noch kosteneffizient

Auch E-Fuels hätten einen hohen Preis – nicht nur für die Autofahrenden, sondern auch für die Industrie. Eine Studie der Initiative Klimaneutrales Deutschland kommt zu dem Ergebnis: „Für den Pkw-Massenmarkt sind E-Fuels weder energie- noch kosteneffizient.“ Die Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs bleibe die erste Wahl, sagt Helena Wisbert, Mitautorin der Studie und Professorin für Automobilwirtschaft an der Ostfalia Hochschule in Wolfsburg.

Wenn die EU die Flottengrenzwerte aufweiche, drohe in den nächsten zehn Jahren eine Million Jobs in der europäischen Autoindustrie verloren zu gehen, ergab eine weitere Studie von T&E. Würden die aktuellen Klimaziele hingegen mit zusätzlichen Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität kombiniert, fielen nur vier Prozent der Stellen weg. Die Studie stand für Teile ihrer Methodik in der Kritik, die Grundaussage aber segneten unabhängige Wis­sen­schaft­le­r:in­nen ab: Je besser der Umbau auf vollelektrische Mobilität gelingt, desto mehr Jobs bleiben bestehen.

Außerdem seien die meisten Autobauer auf Kurs, die CO2-Grenzwerte 2027 einzuhalten, wie eine Marktanalyse des International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt. Das sei steigenden E-Autoverkäufen, besonders auch in Deutschland, zu verdanken. Falls die europäische Politik E-Mobilität nicht konsequent weiter fördere, könnten die hiesigen Autobauer im Vergleich zur internationalen Konkurrenz aber wieder ins Hintertreffen geraten, mahnt der ICCT.

Die Botschaft scheint klar. Für eine echte Wende hin zur E-Mobilität, sichere Jobs inklusive, braucht es noch mehr politischen Rückenwind, die Richtung aber stimmt bisher. Auch auf der IAA Mobility, der weltweit größten Mobilitätsmesse, präsentierte die Branche neue Produkte, die die E-Autoverkäufe weiter in anschieben könnten – elektrische Kleinwagen ab 25.000 Euro zum Beispiel, oder Boxen fürs bidirektionale Laden eines Pkw, mit denen der Strom aus dem Auto zurück ins Netz gespeist werden kann. In den Münchner Messehallen, wo die IAA am Freitag zu Ende geht, waren Testfahrten mit E-Autos so gefragt wie nie.

Autogipfel in Brüssel

Trotzdem ließen der VDA, Ausrichter der Messe, und deutsche Autobauer wie Mercedes-Benz kaum eine Gelegenheit aus, um sich für eine Aufweichung des Verbrennerverbots stark zu machen. Und nun lasse sich auch die IG Metall „von der Verbrenner-Lobby vor den Karren spannen“, kritisiert Marion Tiemann, Verkehrsexpertin bei Greenpeace. „Sich jetzt an eine gestrige Technik zu klammern, heißt, morgen vielleicht gar keine Arbeitsplätze mehr zu haben.“

Der Zeitpunkt der gemeinsamen Erklärung von VDA und IG Metall ist wohl kein Zufall: Am diesem Freitag trifft sich Ursula von der Leyen, die Vorsitzende der EU-Kommission, mit der europäischen Autoindustrie in Brüssel zu einem sogenannten Strategiedialog.

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142 Kommentare

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  • Wenn ein Hybridauto eine halb so große Batterie hat, dadurch insgesamt leichter wird und 10 Prozent der Strecke mit E-Fuels zurücklegt, ist nichts dagegen einzuwenden. Das ist aber nicht die Vorstellung der Autobranche.

    • @meerwind7:

      Es ist Wahnsinn, PKWs mit zwei Antriebssystemen auszustatten.

  • Wenn ich mal analysiere, wie viele gut erhaltene Verbrenner - manche 20 Jahre oder älter - im around so in Betrieb sind, und wenn ich dann bedenke, dass bis 2035 neue Verbrenner zugelassen werden dürfen, gehe ich davon aus, dass es für viele dieser Fahrzeuge in 2055 gar keine Flüssigkraftstoffe mehr geben wird....

  • Alle wissen, dass es hierzulande in Zukunft nicht mehr so viele Arbeitsplätze im industriellen Bereich geben wird. Jetzt geht es darum, das ganze zeitlich und finanziell so zu strecken, dass der Übergang so sozial- und zukunftsverträglich wie möglich gestaltet werden kann, ohne wieder ein jahrzehntelanges Subventionsloch zu öffnen. Von daher wäre ich auch bereit, auf ein schnelles „Verbrennerverbot“ zu verzichten, wenn sich dadurch wirklich bessere Bedingungen für alle Beteiligten ergeben würden. Letztlich wird aber über die automobile Zukunft nicht der Beschluss aus Brüssel, sondern der Konkurrenzdruck aus Asien entscheiden.

  • Die IG Metall braucht die Fabriken, wo viele Autos hergestellt werden. Die können (leider) nicht alle E-Autos sein, eigentlich 'braucht' ein deutsches billiges Auto und das wäre ein Vebrenner. Wenn die E-Autos weiterhin so langsam gekauft werden, dann bei den Verbrennern für die untere Mittelschicht kaum deutsche Autos erschwinglich sind, dann wird das langfristig Folgen haben. Natürlich ist es bedenklich, dass die IG Metall ein Auge auf Verrückte wirft, die gerne einen Porsche mit sechs oder achtzylindern fahren möchten, aber es erklärt sich eben ganz gut. Langfristig wird die Gewerkschaft aber damit rechnen müssen, dass die Autofabriken automatisierter und weniger beschäftigungsintensiv sein werden. Insofern werte ich das eher als ein Zwischenergebnis.

  • Wie viele andere auch, habe ich noch meinen Plug-in-Hybriden bisher nur äußerst selten aufgeladen, weil er elektrisch nominell nur 40 km weit fahren kann. Aber in der Realität sind es eher 10 - 15 km. Der Sinn dieser Autos ist eher, die halbe Kfz-Steuer abzugreifen.

    • @K2BBQ:

      Die Vergünstigungen für plug-in Hybride sollten nur Autohalter erhalten, die eine Steckdose neben dem privaten Stellplatz oder am Arbeitsplatz nachweisen können.

  • Die Gewerkschaft handelt doch schon lange gegen E-Autos. Sie haben federführend VW Chef Dies abgeschossen. Herr Dies hatte den Mut die Firma auf reine E-Mobilität zu trimmen. Jetzt haben wir mit Herrn Blume eine Verbrenner Verfechter. Der Fortschritt ist auch für die Gewerkschaften ein Problem. Der Fortschritt benötigt andere Fachkräfte und auch weniger. Das den Kapitalgebern mit Ihren hohen Renditen anzulasten, können nur Menschen, die keine Kapitalanlagen betreiben. Dieser massive Technologiewechsel ist ein großes Problem.Die deutsche Automobilindustrie ist doch beim Bau von Kleinwagen nicht mehr konkurrenzfähig. Deutsche Firmen lassen ihre Kleinwagen in Ländern mit geringeren Lohnkosten fertige. Der Deutsche will dann in der Automobilindustrie gutes Geld verdienen, dass er dann in billigere ausländische Autos steckt. Die Abwicklung alter Industrien gelingt uns nicht. Das Ruhrgebiet hat die Schwierigkeiten der Steinkohleförderung noch nicht verkraftet und steckt schon in der Stahlkrise und die Automobilkrise nimmt langsam Fahrt auf.

    • @jogi19:

      NB: Jürgen Trittin hat vor ca. 20 Jahren in Stuttgart den Ausspruch getan, die Grünen seien eigentlich die Autopartei, denn sie gäben ja reichlich die Hinweise, wie Autoproduktion auch in Zukunft und nachhaltig stattfinden könne.

      Jetzt werden Wolfsburg & Co. leider selbstverdient zu Gelsenkirchen und Bitterfeld II. Ich hoffe für die Orte, dass wenigstens Militärgut oder E-Bikes produziert werden.

      Die IG Metall und die Autoindustriellen setzen auf Melken der Cash Cow feiste Autos, bis gar keine Milch da ist, statt an die Kälber E-Auto, Kleinwagen und E-Bikes ausreichend zu denken. Die Party ist aber absehbar vorbei. Wir sollten die direkten und indirekten Zuschüsse an die Autoindustriellen, die Quandts und Klattens und Piechs, stoppen. Wir brauchen das Geld für anderes, für guten Verkehr, für gute Produktion.

  • Was mich wundert ist, dass Kohle, Gas, Benzin, Benziner, Diesel etc. wertvolle Arbeitsplätze schaffen. Solarenergie, Biogas, Windkraft, Netzausbau, Wärmepumpen, E-Autos etc. scheinbar keinen einzigen Arbeitsplatz schaffen oder diese sogar massiv gefährden.



    Ich glaube tatsächlich, dass das inzwischen so oft direkt oder indirekt (als eingebettete nicht hinterfragte Wahrheit) wiederholt wurde, dass es alle glauben und Panik vor nachhaltigen Alternativen bekommen.



    Es sieht so aus, als würden wir bei der Elektromobilität bald von Äthiopien überholt werden. Das ist kein Scherz.



    www.berlinertagesz...tos-in-afrika.html

    • @nothingness:

      Der Wandel ist zwar sinnvoll, für die Industrie nicht einfach. Sie muß alte Produktionsstätten abreißen und neue bauen. China hat es einfacher, da sie keine alten abreißen müssen. Die heute eingesetzten Arbeitskräfte müssen auf andere Technologien umgeschult werden und wir brauchen weniger. Es ist auch bei uns normal geworden, dass man VW Löhne verdienen will und die mit billigeren Arbeitskräften gebauten Autos aus China kauft. In Deutschland ist die größte Anzahl zugelassener E-Autos von VW. Die Effizienz deutscher Wärmepumpen ist nach Daten der BAFA sehr schlecht. Wärmepumpen kosten i Deutschland ca das Doppelte gegenüber anderen Ländern. Da die 70% Subvention nur ein Maximalwert ist, erreichen die Subventionen real ca 50% und decken damit die Mehrkosten in Deutschland ab. Falls wir die schlechten Lösungen weiter nachfragen, wird es schwierig bessere Lösungen zu entwickeln.

  • Wäre die IG-Metall und ihre Mietglieder (w/d/m) reflektiert, vernünftig und solidarisch mit den „ehemaligen“ Kolonien,



    würden sie nur kleine leichte elektrische angetriebene Zweisitzer-PKW befürworten, die voll recyclebar sind, bauen und selbst nutzen und kaufen.

    Habgier, Imponiergehabe, Konkurrenz-Denken und ängstliche Orientierung an „der Herde“ scheinen offenbar zu dominieren.



    Daraus ergeben sich sehr schlechte Aussichten für unseren Planeten!

    • @tsitra:

      Ja wäre die Metzgerinnung München solidarisch mit PETA, würde sie sich selbst auflösen.



      Im Ernst. Die IG Metall ist eine Interessenvertretung von Industriearbeitern. Und es gibt wirklich niemanden, der so naiv ist zu glauben, der deutsche Industriestandort könnte auf dem Markt der kleinen Elektroautos der Konkurrenz aus China ernsthaft Paroli bieten und zukünftig die Menge an Arbeitsplätze erhalten, die die Automobilindustrie hier bislang gesichert hat. Der Zug, auf diesem Markt eine ähnliche Rolle spielen zu können, ist längst abgefahren. Nur traut sich keine Regierung diese unbequeme Wahrheit zum Thema zu machen.



      Es ist nicht die Aufgabe einer Gewerkschaft global gedachte Umwelt- und Wirtschaftspolitik zu machen.

    • @tsitra:

      Unsere Gesellschaft baut auf unserer wirtschaftlichen Stärke auf. Kleine Autos können bei uns nicht mehr konkurrenzfähig gebaut werden. Die "schmutzigen" Industrien verlagern wir in andere Länder, die das Geld benötigen.

    • @tsitra:

      Was sollen denn Familien Ihrer Meinung nach mit solchen Fahrzeugen anfangen? Und wenn Sie schon den Planeten mit ins Spiel bringen: glauben Sie internationale Autohersteller würden solche Vorschläge der IG Metall interessieren?

  • Unser Heim ist ein Nullernergiehaus. Zur Arbeit können wir laufen. Für Oberstudienrätin und freiberuflichen Anwalt kein Problem. Die IG Metall oder VDA kämpfen natürlich um andere Interessenten. Verständlich.

  • Struktur deutscher Wirtschaft zeigt verdrängtes Triebgeschehen: Die Autoindustrie mit IG Metall unbewusste Rammbock, Exportmaxime als überhöhtes Über-Ich, das nationale Identität glorifiziert – zulasten Binnenkaufkraft, ökonomischem Es. Wehrhaftigkeitspose unserer Demokratie reiner Abwehrmechanismus der Erkenntnis ihrer Entwaffnung, die 1953 durch Aussetzen Unternehmensstrafrechts erfolgte – ein Instrument, das Zwangsarbeitern Rechsmittel auf Entschädigung sichern sollte. Die juristische Verdrängung damaliger Schuld wirkt bis heute, wenn Zivilbevölkerung heute durch systemischen Betrug manipulierte Dieselsoftware, Feinstaubbelastung – erneut Zielobjekt destruktiver Triebe wird, die sich in tödlicher Umweltbelastung äußern. Parole „Aus mit Verbrenner Aus“ ist neurotischer Versuch, das Über-Ich zu beruhigen, während das Es fossil weiter agiert. Klimatransformation Blockade ist Ausdruck kollektiver Regression. Fossile Abhängigkeit ist nicht nur ökologisch fatal, auch ökonomischer Komplize kriegerischer Aggressionen. Weigerung, sich davon zu lösen Kollaboration – gespeist aus unbewussten Bündnis mit Aggressor. Kein Vergessen im Alter, sondern strukturelles Trauma, das sich wiederholt.

  • Die IG Metall stösst ins gleiche törichte Horn wie die Arbeitgeber und die offenbar durchlobbyierte Politik.



    Das ist natürlich klimapolitischer Irrsinn, aber selbst wenn man sagen würde: vergesst den Klimawnadel ist das Unfug. Der Umbau läuft bereits, hier Konservatismus und das Klammern an Technologien von gestern zu predigen ist auch ökonomisch Kamikaze. Vielleicht finden manche der Kollegen Jobs in den europäischen Werken von BYD oder Polestar. Die anderen können sich fürs VW-Museum bewerben.

    • @FtznFrtz:

      96 Prozent des globalen Automobilbestandes sind Verbrenner, nur 4 Prozent E-Mobile. Unter diesem Gesichtspunkt wäre ich mit der Formulierung "Technologie von Gestern" vorsichtig.

      • @Tom Tailor:

        Das Verbrennaus soll auch erst 2035 kommen, bis dahin ist noch viel Zeit. Der EU Ansatz war 2021 recht gut. Die Bremser haben leider schon 4 Jahre versäumt. Die Technologieoffenheit ist auch nicht gefährdet. Das Verbrenneraus soll in Zeitintervallen überprüft werden. Es gibt aktuell aber keine Alternative die Energieeffizienz und Nutzung ökologisch erzeugter Energie annährungsweise erreichen. Falls eine bessere Lösung gefunden wird, sollte man sie aufgreifen. Die Bezeichnung Verbrennerverbot läßt auch eine falsche Interpretation zu. Es sollen ab 2035 keine Verbrennerfahrzeuge mehr neu zugelassen werden können. Falls bis dahin Autos immer noch 20 Jahre Lebensdauer erreichen können, kann ich mir einen Tag vorher einen Verbrenner kaufen und ihn bis etwa 2055 fahren.

      • @Tom Tailor:

        Mal zehn Jahre abwarten, mal sehen was dann aus den 96% Verbrennern geworden ist. Es zeichnet den Menschen aus, dass er übers Heute hinausdenken kann. Aber wir können auch gerne auf der Titanic sitzenblieben, die Kollision mit dem Einsberg war ja gerade erst, dauert noch zwei Stunden bis zum Untergang.

        • @FtznFrtz:

          Es macht absolut Sinn die langfristige Entwicklung auf dem Schirm zu haben. Dazu gehört aber auch, dass die EU nicht der Nabel der Welt ist, sich bewusst zu machen das Osteuropa als auch der globale Süden noch sehr lange Zeit Verbrennern den Vorzug geben werden und zur Kenntnis zu nehmen, dass auch deutsche Autohersteller u.a. auch für Konsumenten dieser Regionen Produkte herstellen.

          • @Tom Tailor:

            Aber was ist mit Asien, was durchaus das Zeug zum Nabel der Welt hat? Allein was die Masse der Neufahrzeuge angeht.

    • @FtznFrtz:

      Unter dem Gesichtspunkt, dass der Gesamtbestand an Elektrofahrzeugen (global) etwa 60 Millionen Einheiten beträgt, was rund 4 Prozent des gesamten Pkw-Bestands entsprich, wäre ich mi

  • Dies noch zuletzt:

    SO wünsche ich mir einen fundierten, Fakten basierten Jouranalismus, mit Daten & Fakten durch Einbeziehung der Wissenschaft, jenseits des ansonsten Oberflächigen nur Wiederkauen allgemeiner politisch, meist falscher Narrative, TOP👍👍👍

    • @ Orab:

      Wo haben Sie den im Artikel Fakten gefunden. Bei der Einführung des Hybrids sollte jedem Fachmann klar gewesen sein, dass das nur als Brückentechnologie Sinn macht. Da Greenpeace individual Verkehr ablehnt, kann man da keine sinnvollen Fakten zu E-Autos erfahren. Es bleiben beim Umbau wenige Arbeitsplätze bestehen, es werden Andere geschaffen. Die Theoretiker denken nur in Zahlen, aus einem Verbrennerbauer können Sie aber nicht einfach einen Elektromaschinenbauer machen.

      • @jogi19:

        Greenpeace findets genau wie ich Automobileigentümer doof, daß (in D.) mehr als jede*r Zweite eines hat, welches 23+ h/d rumsteht. (Viele nur im Besitz, Stichwort Dienstwagen und/oder Privatleasing). Greenpeace will auch Dir ned den Fußweg zum Bäcker oder die Fahrradfahrt zum "gym" verbieten; beides Individualverkehr ;).

        • @Hugo:

          Die ökologische Kritik von Greenpeace ist durchaus wichtig. Das durch E-Autos neue Arbeitsplätze und in der Summe mehr Arbeitsplätze entstehen ist aber einfach falsch. Ich brauche nicht mit dem Fahrrad zum "Gym" zu fahren, ich mache von zu Hause aus eine Fahrradrour zum sportlichen Ausgleich. Der Fussweg zum Bäcker in unserem kleinen Ort ist einfach zu weit. Die Nutzungsvorteile eines Autos sind außerhalb der Ballungszentren sind so groß, dass eine Vervielfachung des öffentlichen Nahverkehrs keine gute Alternative ist. Ältere Menschen können oft den ÖPNV nicht nutzen, Dienstleistungen wie Taxi können sich viele Menschen nicht mehr leisten. Möglicherweise haben Sie auch icht den Arbeitsdruck und haben viel Zeit für die täglichen Erledigungen.

  • Die Koalition der Unwilligen ist groß. Währenddessen geht die Erde (oder zumindest ein großer Teil der darauf lebenden Wesen) den Bach runter und keine*n interessiert's.



    Wir haben es mit dem am besten erforschten und dokumentierten Weltuntergang ever zu tun. Immerhin.

  • Ein bisschen off-topic. Es wäre interessant zu erfahren, wie die öffentliche Meinung, nicht der Gewerkschaften, in anderen EU Ländern bezüglich der e-Mobilität ist. Es gibt natürlich Zulassungsdaten, aber was sagt die Politik und was die Gesellschaft in Ungarn, Spanien, Österreich, Polen, um nur ein paar zu nennen. Keine Aktivisten oder Lobbyistenmeinung, sondern fundierte Umfragen. Haben die Konzerne solche Daten für. Ihre Planung?

  • Allein innerhalb eines Jahres sind über 50.000 Jobs verloren gegangen, Die Situation wird sich weiter verschärfen, und bis 2030 könnten weitere 90.000 Stellen bedroht sein.

    Immer dasselbe Muster. Wenn die Profitrate sinkt, wirft die Industrie massenhaft Arbeitnehmende dem Staat zur Alimentierung vor die Tür. Ist das "unsere" Freiheit, die in Kiew verteidigt wird?

    • @gerdos:

      Die Industrie könne den Mitarbeitern rechtzeitig etwas neues zu tun geben, wenn die Manager weniger eingeschränkt denken und die Zeichen und Trends der Zeit erkennen würden. VW könnte z.B. attraktive, bezahlbare E-Mobile anbieten und hätte sogar die Ressourcen, ein E-Ladenetz aufzubauen. Entlassungen? Wie hilflos dumm.

    • @gerdos:

      Ich kann ihn als Kleinaktionär bei VW sagen, das die Gewinne in den letzten Jahrzehnten nicht überproproportional waren. Hoher Kapitaleinsatz benötigt auch absolut hohe Gewinne. In Prozent vom eingesetzten Kapital ist das nicht sehr hoch. Bei weltweit knapp 700000 Ma haben sie bei einem Durchschnittslohn von 5000€ (die sind alle überbezahlt) macht das eine Lohnsumme von 3,5 Billionen Euro per Monat. Der letztes Jahr erreichte Gewinn betrug etwa 13 Billionen. Der Gewinn würde ca 4 Monate reichen die Arbeitnehmer zu bezaheln. Da geht es nicht darum, dass die Profitrate sinkt, sondern ob das Unternehmen überlebt.

    • @gerdos:

      Ja, es ist eindeutig auch unsere Freiheit welche die Ukrainer mit ihren Leben verteidigen. Wir geben nur Geld. Eine sinkende Profitrate ist nicht der simple Grund für die Entlassungen, wäre zB bei VW auch gar nicht möglich.

    • @gerdos:

      Sollten Sie den sinnarmen letzten Satz hier platzieren?

      Nicht der Staat, die anderen Arbeitenden zahlen das, wie schon bei der so genannten "Kurzarbeit" von BMW, wo die Milliardengewinne der Klattenquandts damit weiter hochgetrieben wurden.

      • @Janix:

        Sie verwechseln wohl Gewinne mit vorhandenem Vermögen. Mit den riesigen Gewinnen der Milliadäre könnten sie jedem In Deutschland Lebenden gerade mal ein Eis pro Jahr bezahlen. Das ist zwar auch schon was, aber ein kleiner Lösungsbeitrag.

  • Wenn klar ist, das das Pferd tot ist, sollte man absteigen ...

    Welche Rolle spielen die Verbrenner auf der IAA ?



    Genau eine Geringe.

    Welcher Antrieb hat die stärksten Zuwächse in den kommenden Jahren?



    Wohl der Vollelektronische.

    Wenn der Staat Infrastruktur dazu möchte, dann los, investieren.

    Ein Festhalten an der Verbrenner Technologie kostet auf langer Sicht nicht die jetzigen Arbeitsplätze sondern die Zukunft aller im Fahrzeugbau.

    • @Ralf Pilling:

      Das Problem bei dem toten Pferd ist, dass die Reiter den baldigen Tot als letze bemerken. Das Hochlohndeutschland wird in Zukunft erhebliche Probleme im internationalen Fahrzeugbau haben. Da kommt die Technologie noch hinzu. Bei Verbrennern war der Ruf nach dem Staat noch nicht so modern. Die Menschen die tanken wollten, haben den Infrastrukturaufbau bezahlt.

    • @Ralf Pilling:

      Ein schönes Bild - das tote Pferd. Die Vorstände der Automobilindustrie dreschen weiter auf den toten Gaul ein.

    • @Ralf Pilling:

      Nicht elektronisch, sonder elektrisch.

    • @Ralf Pilling:

      Global agierende Autofirmen sehen das mit der Infrastruktur vielleicht etwas anders. Denn die ist für Verbrenner weltweit vorhanden, für E-Mobile und wohl absehbar eben nicht.

      • @sutrebe:

        Für die Länder des globalen Südens ist die Abhängigkeit vom Öl noch wesentlich gravierender als für uns.

  • Was ich an der ganzen Diskussion um das verbrenner aus vermisse ist, was kommt als Ersatz. Wo können die ganzen Arbeitnehmer dann arbeiten.



    Verbieten geht schnell,… etwas nachhaltig machen ist komplexer. Das geht keiner an. Die Strategie ist nicht vorhanden

    • @MatB1012:

      Auch e-Autos müssen produziert werden. Und man produziert um des Pridukts willen, nicht wegen der Arbeitskräfte.

      • @Francesco:

        Falsch.



        EAutos benötigen wesentlich weniger Arbeitskräfte. Es wird ein 2-Stelliger Peozentsatz an Arbeitsplätzen verloren gehen. Bitte dabei bedenken, dass das die OEMs und die Zulieferer betrifft.

        Und wir reden bei den OEMs von einer gut zahlenden Branche.

        • @Lio:

          Das ist doch gut, wenn das Nachfolgeprodukt weniger Arbeitskraft benötigt. Überall sonst würde man die Steigerung der Produktivität feiern. Sind Sie sonst auch gegen Maßnahmen, die Arbeitskräfte einsparen?



          Und wie an anderer Stelle geschrieben: Die Antwort heißt Arbeitszeitverkürzung.

          • @Francesco:

            Falls Menschen weniger Arbeiten und damit weniger Wertschöpfung erzeugen, werden sie sich weniger leisten können. Alle Rechentricks nutzen da nichts.

      • @Francesco:

        Das ist völlig richtig, auch E-Autos werden produziert. Dazu muss man wissen, es wird nur noch ein Zehntel der Beschäftigung benötigt. Was machen die restlichen 90 %? Technologie Offenheit wäre eine mögliche Lösung gewesen, die Politik hat hat die Technik mit den E Autos vorgegeben. Nur hat sie sich keine Gedanken gemacht, was danach für Industrie in Deutschland kommen.

        • @MatB1012:

          Die Zahlen glaube ich nicht. Die deutsche Autoindustrie würde nur noch E-Autos bauen, wenn sie dafür 90% weniger Arbeitskräfte bezahlen müsste.

        • @MatB1012:

          Sie wollen etwas Unproduktives erhalten, nur um Arbeitsplätze zu erhalten? Das erinnert an den Heizer auf britischen E-Loks.

  • Grauenvoll! Ich ersticke in den Straßen. Diese Gewalt der Verkehrslawine!

    • @Land of plenty:

      Genau! Das Leben, vor allem in den Städten, verschlechtert sich eklatant durch diese, zurückhaltend ausgedrückt, zweifelhaften Kutschen.

  • Dank der hohen direkten und indirekten Zuschüsse für Auto und Export konnte man mit eher wenig Arbeit und wenig Bildung in der Autobranche sehr viel Geld bekommen, bis in die hohen Kreise gesprochen.



    Die Party isch absehbar over. Kein Mitleid.



    Und hoffentlich werden jetzt gesellschaftlich wertvollere Tätigkeiten folgen als überfeiste Platzräuber zu schrauben.

    • @Janix:

      Bereits jetzt wird überall gejammert, weil überall gekürzt wird.



      Jede Initiative, jedes Projekt muss unbedingt weiter vom Steuerzahler alimentiert werden.



      Auch an der Höhe der Sozialleistung darf auf gar keinen Fall gerührt werden.

      Irgendwie scheint einer ganzen Menge Menschen nicht klar zu sein dass "Haltung zeigen" ohne das Steuergeld dieser gut bezahlten Arbeitnehmer nicht mehr möglich sein wird.



      Auch die bereits jetzt hoch verschuldet. Kommunen werden dann auf Gewerbesteuereinnahmen verzichten müssen und werden gleichzeitig ihre Abgaben und Gebühren erhöhen müssen.

      Und dann wird wieder gejammert und gefordert.



      Und dann werden all jene, die immer eingezahlt haben, und nach einem Jahr nichts Neues finden, auf die selbe Stufe gestellt wie jemand, der noch nie etwas geleistet und zum Sozialstaat beigetragen hat.

      Das wird sehr spannend.

      Ich finde ihre Schadenfreude empathielos (und auch sehr deutsch).

      • @Desti:

        Sie sind bei einem ganz anderen Thema, scheint mir, und wollen aber Vorwürfe erteilen?

        Die Autoindustrie erhält seit 1933 massive Förderung. Die könnten ihre Forschung etc. so langsam mal selbst finanzieren und auch mal nicht auf Kosten Dritter leben.



        Gilt ein wenig auch für Wolfsburg, Zuffenhausen und Ingolstadt.

  • Wer wie die deutsche Automobilindustrie sein Geld hauptsächlich im Ausland verdient und von den heimischen Märkten kaum überleben kann, sollte eher zusehen, die CO2-freie Fortbewegung so schnell, wie nur irgendwie möglich, auf die Straße zu bringen.



    Man kann sich gegen die Zukunft sträuben, aber verhindern wird man sie nicht. Besser als den anderen hinterherzuhecheln ist, die Zukunft selbst aktiv zu gestalten.

    • @Aurego:

      I'm Ausland werden weiterhin überwunden Verbrenner verkauft.

      • @ZTUC:

        In China scheint's nicht so rosig auszusehen.

  • Sollen wohl halt die armen Familien schauen, wie für das Land CO2 einsparen, indem noch weniger heizen, während Vorstände und Gewerkschaftsbosse rumdüsen, und sich Milliarden an Dividenden auszahlen, von welchen schon längst mehr reinvestiert hätte sein können, z.B. um Stellen zu schaffen, welche von denen belegt, welche von weggefallenen Stellen kommen.

  • Genau, zerschlagen wir doch einfach eine Industrie und schicken hundertausende Menschen in die Arbeitslosigkeit, nur weil wir ganz toll daran glauben, dass die Infrastruktur für E-Autos bis 2035 steht.

    • @Zven:

      Die Industrie hat mit ihrer Innovationsverweigerung nur auf Lobby gesetzt. Das musste schief gehen. Besser mal auf die Grünen gehört.

      • @Janix:

        Die Verkehrswende setzt eine erfolgreiche Energiewende voraus. Konkret benötigt man niedrige CO2/KWh und niedrige €/KWh Werte bei geeigneter Verfügbarkeit. Beides erreicht die Energiewende der Grünen leider nachweisbar und mit Ansage nicht. Die Gründe sind mangelnde Technologieoffenheit und unrealistische Zeitpläne, von der Finanzierung ganz zu schweigen. Wo ist der Netzausbau, wo sind die Industrieanlagen für grünen und blauen Wasserstoff, wo sind die gigantischen Speicher für eben diesen Wasserstoff?

        • @Nachtsonne:

          Äh, ich gebe Ihnen Recht, dass wir für Wämepumpen und E-Autos ans Netz müssen - genug Geld dafür bekommen unsere schon vorher gemästeten Netzanbieter dabei schon seit geraumer Weile.



          Je weniger Autos, je undramatischer - also noch ein Grund, den Verkehrssektor gleich mit wieder zu reformieren. Früher waren wir viel effizienter und nutzten mehr Bus, Bahn, Rad und benötigten weniger Personenkilometer.

          Aber dass E-Autos billiger und CO2-sparsamer sind, darüber müssen wir hier bekanntlich nicht mehr diskutieren.



          Ich wundere mich immer ein wenig über naturwissenschaftlich Vorgebildete, die den grottigen Wirkungsgrad von Wasserstoff (oder Fossil) außer für Ausnahmen einsetzen wollen. Direkt elektrifizieren, wo immer es geht. Batterien werden absehbar Wasserstoff bei Speichern uninteressant machen. Es bleiben Hochöfen o.ä.



          Sonst steht "Technologieoffenheit" leider oft als Codewort für (destruktive) Verschleppungsversuche.

          • @Janix:

            Der Wirkungsgrad ist nicht der entscheidende Faktor. Neben Wirtschaftlichkeit ist politische Durchsetzbarkeit entscheidend. Für Privatpersonen ist es definitiv immer noch billiger seinen alten abgeschriebenen Diesel weiterzufahren als ein Elektrofahrzeug zu kaufen. Wenn man weiß, dass die Träume der Grünen (oder sollen wir es präziser Lüge nennen?) mit Wasserstoff als Pufferspeicher für Windüberschüsse in der Masse bullshit sind, dann muss man entweder technologieoffen sein (im positiven Sinne des Wortes) oder man muss eine andere Gesellschaft fordern. Letzteres ist politisch nicht durchsetzbar.

            • @Nachtsonne:

              Nach derzeitiger Planung dürfen Sie Ihren Verbrenner noch bis 2055 fahre, wenn er 20 Jahre durchhält. Es ist zu erwarten, dass bis dahin die Technologie die "gefühlten" Probleme beseitigt hat.

            • @Nachtsonne:

              Wie und wie lange wollen Sie ein ökonomisch und ökologisch nicht haltbares Modell vor der Realität bewahren, auch wenn es noch so bequem erscheint? Wer soll denn dann die Zeche tragen?



              Es wurde schon (auch @Tom Tailor) z.B. eine Auto-Gesellschaft von oben durchgesetzt, teuer sogar. Es kann mehr, als manche denken.

              Nebenpunkt: Natürlich lässt sich ansonsten (mit Verlusten) puffern, es wird aber im Regelfall eine Batterie sein oder flexiblere Verbräuche als heute noch.

              • @Janix:

                Flexibler Verbrauch, sehr gute Idee. Ein wichtiger Baustein von vielen der Energiewende. Batterien werden leider aller Voraussicht nach nie ausreichen um den steigenden (!) Primärenergiebedarf der Welr zu puffern. Es geht nicht nur um den elektrischen Strom für Privathaushalte. "Wie lange wollen sie ein ökonomisch und ökologisch nicht haltbares Modell vor der Realität bewahren, auch wenn es noch so bequem erscheint? ". Die Antwort ist einfach: so kurz wie möglich - aber bitte in der realen Welt. Offensichtlich unrealistische Technologievorgaben und weltfremde Zeitpläne führen allgemein im Projektmanagement zum Scheitern.

                • @Nachtsonne:

                  Wir sind nicht zwingend ganz auseinander. Ich will dabei sicher sein, dass das Wort Primärenergie hier nicht verdeckt, dass man deutlich weniger Primärenergie braucht, wenn der Wirkungsgrad ein anderer ist. Verbrennung hat einen lausigen Wirkungsgrad bei vielem.



                  Sie werden wir bei Flugzeugen, Schiffen, bestimmten industriellen Prozessen brauchen. Sonst spricht viel für Strom.



                  Im Projektmanagement kann ich bei entsprechender Priorisierung auch Zusatzressourcen heranziehen, bis zu einem bestimmten Grade schon und wie immer mit ein wenig Redundanz dabei.



                  Dann sollte ich aber auch fokussieren, und das ist eben dann nicht mehr "technologieoffen", sondern teils gezielt mit verantwortlicher Entscheidung.

          • @Janix:

            "Früher waren wir viel effizienter und nutzten mehr Bus, Bahn, Rad und benötigten weniger Personenkilometer."

            Wieviel früher soll das denn gewesen sein? 50er oder 60er Jahre des letzten Jahrhunderts?

            • @Tom Tailor:

              Ja, danach wurde das schöne Wachstum in Blech und Bleischwaden verpulvert.

              • @Janix:

                Was offenbar für die meisten Menschen eine deutliche mobile Verbesserung dargestellt hat. In die Mobilität von vor 70 Jahren will sicherlich kaum noch jemand zurück :D

    • @Zven:

      Wenn Sie es so sehen, sehen Sie es doch positiv. Arbeitslose benötigen gar kein Auto, also müssen auch keine mehr produziert werden.

      • @Alex Roe:

        Ich weiß nicht ob Zynismus oder Sarkasmus in Ihrer Antwort überwiegt - egal wie, mit Zuliefererbetrieben geht es da um über 1 Million Arbeitsplätze, zumeist sehr gut bezahlte Arbeitsplätze.



        Wolfsburg wäre über Nacht eine sinnlose Stadt.



        Wer die Automobilbranche wissentlich und willentlich in den Abgrund führt oder sich wünscht, führt die AfD an die Regierung.



        Dass das viele Linke nicht sehen wollen verstehe ich nicht, viel mehr noch lässt es mich aber an der Autoindustrie selbst zweifeln, denn die haben ja fraglos qualifizierte Mitarbeiter auch in wirtschaftlichen Belangen. Das muss denen klar sein wohin es politisch führt, wenn sie so wie bisher die "Revolution" am Automarkt verschlafen.



        Das löst in mir doch immer wieder die innere Frage aus: wollen Quandt und Klatten und Piech und Porsche und wie sie alle hießen einen rechten Umsturz provozieren?



        Und warum sind sie dafür augenscheinlich auch noch bereit ihre Vormachtstellung auf dem weltweiten Automobilmarkt vor die Wand zu fahren?

        • @Saskia Brehn:

          "Wer die Automobilbranche wissentlich und willentlich in den Abgrund führt oder sich wünscht, führt die AfD an die Regierung."

          Wer die Automobilindustrie wissentlich und willentlich in den Abgrund geführt hat, ist die Automobilindustrie, sprich: ihre Vorstände selbst. Ich sage nur: Abgasskandal, Weigerung, die Flotte rechtzeitig von fossil auf elektrisch umzustellen und bezahlbare kleinere e-Autos zu bauen anstelle überdimensionierter SUV. Und am Ende kriegen die Vorstände, die den Karren in den Dreck gefahren haben, nochmal richtig Kohle und die am Band standen werden entlassen.

        • @Saskia Brehn:

          Der Reichtum der oben genannten entstand in der Zeit von 1933-1945. Es wurde mit den Nazis zusammengearbeitet, Zwangsarbeit ausgenutzt um riesige Vermögen anzuhäufen. Der fehlende Wille zur Entnazifizierung nach 1945 tat sein übriges und so wurden sie schnell zu geachteten Mitgliedern der BRD. Das Vermögen von damals und daraus entstandene ist längst diversifiziert.

        • @Saskia Brehn:

          Ich finde es eine seltsame Vorstellung, eine nicht benötigte Industrie wegen der Arbeitsplätze am Leben zu halten.

          • @Francesco:

            Meines Wissens nach fahren die Menschen weiterhin Auto. Die Industrie wird also noch benötigt.

            • @ZTUC:

              Also wo ist das Problem?

              • @Francesco:

                Die Kunden kaufen weiterhin Verbrenner. Es ist daher naiv zu glauben, man könnte das Angebot einfach auf BEV ohne weiteres umstellen. Dann wird nämlich nix mehr verkauft bzw. bei der Konkurrenz.

          • @Francesco:

            Eine nicht benötigte Industrie muss nicht am Leben halten werden, aber die Politik hätte hier vorsichtiger handeln sollen, und erst erst für Ersatz und danach die Verbrenner Industrie verbieten können.



            Und hier wird nicht gelernt beim Atomstrom war es ja im Prinzip das selbe.



            Rot-grün hat die Kernkraftwerke mit einem längeren Plan aufgegeben. CDU FDP hat das Ganze 2011 beschleunigt Resultat. Die Atomkraftwerke wurden deaktiviert, bei uns in Sontheim ist der erste Transformator, welcher für die Nord Südtrasse benötigt wird, erst vor kurzem gekommen. Macht Sinn😡, das wäre, wie wenn ich meine Wohnung kündige, und erst danach nach einer neuen Suche. 50:50 Chance auf selbstverschuldete Obdachlosigkeit ….

            • @MatB1012:

              Dass wir aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe aussteigen müssen, ist seit Kyoto bekannt. Die EU-Regelung seit zwei Jahren. Die Industrie hat noch 10 Jahre Zeit. Und E-Autos als Ersatz gibt es ja schon. Was fehlt denn als Ersatz?

              • @Francesco:

                ok - da haben wir uns missverstanden und ich sollte das genauer schreiben.



                Ob Verbrenner - oder E-Autos - das ist mir prinzipiell egal.



                Mir geht es um die Arbeitsplätze, da wird ein großteil wegfallen. Was machen die Leute dann?



                Hier sehe ich nichts kommen....

              • @Francesco:

                Vielleicht möchten die Menschen keinen Ersatz sondern etwas Gleichwertiges oder sogar Besseres.

                • @Tom Tailor:

                  Ein E- Auto ist etwas Gleichwertiges bis Besseres. Und wenn der Verbrennungsmotor umweltschädlicher ist als ein E-Auto, dann ist es durchaus angebracht, ihn zu verbieten, auch wenn die Leute das nicht mögen.

                  • @Francesco:

                    Also für meine Bedürfnisse ist ein E-Auto sicherlich nichts Gleichwertiges sondern stellt in einigen Punkten eher eine Verschlechterung dar. Zumindest gegenwärtig. Offenbar sehen dies viele Menschen auch sehr ähnlich.

                    Stichwort Umwelt: Offenbar sieht man nicht überall auf der Welt in Verboten das richtige Mittel, um ein vermeintlich umweltfreundlicheres Produkt in den Markt zu drängen. Ich bin mehr ein Fan der Überzeugungsarbeit. Wenn ein umweltfreundlicheres Produkt für Käufer die gleichen Anforderungen bzw. Wünsche erfüllt wie eines das deutlich schlechtere Umweltnormen erfüllt, kauft es irgendwann von allein keiner mehr.

                    • @Tom Tailor:

                      Nach dieser Argumentation hätten wir immer noch das Ozonloch. FCKW (die für die meisten ihrer Einsatzzwecke tatsächlich besser geeignet sind als die Ersatzstoffe) wären nie verboten worden.

                      • @Francesco:

                        Korrekt, nur sind Sie auf den entscheidenden Punkt meiner Argumentation nicht eingegangen. Für den Verbraucher macht es in der Praxis keinen Unterschied ob sein Haarspray mit oder ohne FCKW die Haare festigt. Das Konsumentenverhalten wird durch das Verbot nicht eingeschränkt, es wurde ein Produkt geschaffen welches gleichwertig, in diesem Fall sogar besser ist. Dies trifft beim E-Auto als Verbrenner-Ersatz aber nicht annähernd zu (mal abgesehen davon, dass die Umstellung von Verbrenner auf E-Mobilität ohnehin so gut wie keine Auswirkungen auf den Klimawandel haben wird, im Gegensatz zur FCKW-Vermeidung).

          • @Francesco:

            Seltsam ist allenfalls Ihre Aussage, dass bei weiterhin steigender globaler Nachfrage nach Automobilität diese Industrie "nicht benötigt" wird.

            • @Tom Tailor:

              Das habe ich nicht behauptet. Andere hatten hier Angst, dass die Beschäftigten in der Automobilindustrie ihren Job verlieren, weil ihre Arbeitskraft nicht mehr benötigt wird.

            • @Tom Tailor:

              Wenn die Autoindustrie weiterhin benötigt wird, dann weiß ich nicht, worüber geklagt wird.

              • @Francesco:

                In anderen Ländern gibt es wohl weniger Vorschriften dahingehend, mit welcher Antriebsform Hersteller ihre Autos bestücken dürfen. Da entscheiden die Kunden und nicht die Politik.

                • @Tom Tailor:

                  Auch die EU macht keine Vorschriften, welche Antriebe die Autoindustrie produzieren darf. Nur dahinhehend, welche neu zugelassen werden.

                  • @Francesco:

                    Was auf das selbe hinaus läuft :D

                    Aber für diese Wortklauberei haben Sie sich einen Fleißpunkt verdient.

                    • @Tom Tailor:

                      Es ist nicht dasselbe, Export/Import, hmm.



                      Warum kämpfen Sie für Ihren Jugend-Traum im reifen Alter noch derart? Wir sind doch klüger und informierter als damals.

                      • @Janix:

                        Was für ein Jugend-Traum? Ich versuche nur die Intentionen der IG Metall nachzuvollziehen. Wie ich schon schrieb, ich habe gar kein besonderes Faible für Autos.

                        • @Tom Tailor:

                          Autos sind so nicht mehr allgemein tragbar (Platz, CO2, andere Schäden, Kosten). Sehen Sie einen deus ex machina irgendwo? Also müssen wir wohl Mobilitätserhitzer massiv angehen, parallel ÖPNV, DB und Rad stärken etc.



                          Die IG Metall versucht das zu vernebeln, geht sogar zu Verbrennern zurück.



                          Danke für die Klarstellung.

  • Die IG Metall schwächt die ohnehin kaum ausreichenden Initiativen der deutschen Autobauer in Richtung E-Mobilität.



    Bis auf wenige Ausnahmen sind kaum deutsche E-Modelle international konkurrenzfähig.



    Im größten Markt der Welt, in China, haben die Deutschen technologisch längst den Anschluß an die dort heimische Konkurrenz verloren.

    Stattdessen haben die Deutschen mit dem Dieselbetrug Jahrzehnte und viele Milliarden vergeudet, die nun fehlen.

    Und just in dieser Situation fordert die einstmals fortschrittlichste Gewerkschaft ein weiteres Zuwarten.

    Damit sichert sie keine Arbeitsplätze, sondern gefährdet noch viel mehr, als möglicherweise durch den unvermeidlichen Technologiewandel in Frage stehen.

    Sie überläßt weiterhin der Konkurenz Marktanteile, die sicherlich nicht komplett wiedergewonnen werden können - selbst wenn man irgendwann konkurenzfähige Produkte hätte.

    Noch viel schlimmer ist, das die IG Metall mit diesen falschen Argumenten gemeinsame Sache mit den rechten Klimaleugnern macht.

    Der hereinbrechende Klimawandel ist schließlich die größte Gefahr für uns alle.

    • @hsqmyp:

      "Bis auf wenige Ausnahmen sind kaum deutsche E-Modelle international konkurrenzfähig"

      Das ist richtig, da 75 Prozent der jährlichen globalen KfZ Neuzulassungen aber keine E-Modelle sind sondern klassische Verbrenner, bleiben mehr als genug Marktanteile bestehen.

      "Der hereinbrechende Klimawandel ist schließlich die größte Gefahr für uns alle."

      Den werden E-Autos aber eh nicht verhindern.

    • @hsqmyp:

      Sie wissen unter welchen Bedingungen in China die Ziele erreicht werden. Die Regierung legt das Ziel fest, der Staat pump Unmengen Geld in das Projekt und wer etwas dagegen hat bekommt einen All inclusive Urlaub mit Gleichgesinten im Gefängniss. Freie Meinung ist nur dann erwünscht wenn sie der Meinung der Parteiführung entspricht.



      Wollen Sie das auch für Europa??

  • Was soll sie denn machen, die IG Metall?

    Ihre Mitglieder, wie die potentiellen Kunden generell kaufen einfach zu wenig E-Mobile. Die Frage ist da lediglich, ob mehr Förderung oder mehr Zwang hilft.

    Und global agierende (Auto)Firmen haben noch ein Problem. In vielen potentiellen Märkten gibt es absehbar keine e-mobile Infrastruktur; die für Verbrenner jedoch schon. Also werden sie diese weiterbauen (müssen), oder eben von vielen Märkten außerhalb der EU verschwinden.

    • @sutrebe:

      Warum ist das so. Liegts am Dauergetöse von VDA und Autoindustrie, nur mit dem Verbrenner ginge es voran?



      Abgesehen davon ist die Realität schon anders. Wenn 5 Freunde in Norwegen mit Leihwagen Urlaub machen und ein Dieselhybridding wählen, weil wegen Reichweite und man hat Angst vor der Ladesäulw. Das wiederholt unvermittelt nur noch 60 fährt und dann neu gestartet werden muss. Dann suchen sie in der nächsten größeren Stadt eine Werkstatt und was stellen sie fest, sie finden keine, die davon Ahnung hat und reparieren kann.

      Nun meinen Sie wahrscheinlich, ja, welche Märkte? Wo fehlts und sind deutsche Autobauer groß? VW und Skoda sind übrigens in eAutolisten ziemlich vorne.

  • 1



    Liebe Gewerkschaftler: Es werden halt neue Berufszweige entstehen; der heutige Facharbeiter muss einfach flexibler werden.



    2



    Erdöl ist ein Rohstoff, der in der Chemie und in der Arneimittelbranche eine große Bedeutung hat. Es ist also Wahnsinn, einen immer knapper werdenden Rohstoff einfach nur zu verbrennen.

    • @Il_Leopardo:

      Flexibilität kann man leicht bei Anderen einfordern. Das E-Auto verändert die zentralen Komponenten. Die Mechaniker müßten zu Elektrikern werden.



      In der Produktion ist eine große Verringerung des Arbeitskräftebedarfs zu erwarten.

      Da der Ölmarkt langsamer steigt, ist eine massive Verknappung eher nicht zu erwarten. Ich hoffe der Verbrauch wird vorher deutlich verringert.

    • @Il_Leopardo:

      Welche neuen Berufszweige können denn entstehen, die die ganzen Arbeitslosen aus der Autoindustrie aufnehmen könnten???

      • @Die_Mitte_machts:

        Es geht nicht darum, das Auto abzuschaffen, sondern nur um einen andern Antrieb.

      • @Die_Mitte_machts:

        Viele würden sicher in Kfz-Werkstätten mit Kusshand aufgenommen werden. Wer die Dinger zusammengeschraubt hat, ist doch bestens für deren Reparatur geeignet. Andere finden sicher im Maschinenbau einen Arbeitsplatz. Und sicher ist es für diese Arbeiter auch kein Problem sich immer da, wo am Fließband gearbeitet wird (nach einer Zeit der Einarbeitung), zurechtzufinden.



        Dies sind nur drei Beispiele, die mir spontan einfielen.

        • @Il_Leopardo:

          Zu 1, nein in den Werkstätten kann man mit Diesen Personen nichts anfangen, weil auch diese Personen abbauen müssten, weil weniger wartungsintensiv. Die wie sie es nennen Zusammenschrauber machen max 15 Handgriffe und haben sehr wenig Erfahrung mit der Reparatur.



          Im Maschinenbau, das gleiche Problem.



          Das zeigt, das in vielen Kreisen keine Erfahrung in Produktionsprozessen existiert, etwas was ich immer wieder erlebe, wenn Berufe in Bildungseinrichtungen vorgestellt werden und die Lehrer meist erstaunt sind was in Produktions- und Handwerksbetrieben gemacht wird.

    • @Il_Leopardo:

      Genau so ist es 👍

  • Mit dem Verbrenner verhält es sich in etwa genau so wie mit dem Röhrenfernseher.







    Die ersten TV Geräte mit Flachbildschirmen waren noch alles andere als perfekt. Hätten die Hersteller damals an der Röhrentechnologie fest gehalten..nun ja Sie wissen schon..

    ..und genau so wird es der Verbrennerfixierten Industrie ergehen..liebe Gewerkschaften..

    • @Wunderwelt:

      Aber man hat die Röhrentechnologie nicht verbieten müssen damit sich Flachbildschirme durchsetzen. In den gute alten Zeiten kam halt was neues und hat sich am Markt durchgesetzt weil es besser wahr als das alte. Beim E-Auto bleibt halt der fade Geschmack das hier jetzt auch mal andere ( China, Türkei, Tech Milliardäre ) ein (großes) Stück von dem rentablen Geschäft PKW haben wollen.

      • @Günter Witte:

        Dann nehmen Sie die Glühbirnen.

        • @Francesco:

          Glühbirnen, auch ein gutes Beispiel. LED sind heute Standard, man hat nicht wie zuvor bei den Energiesparlampen die "alten" Glühbirnen verbieten müssen damit sich diese durchsetzen. Eben das gute alte Gesetz das sich das bessere Produkt auch ohne Verbote durchsetzt.

          • @Günter Witte:

            Das Problem ist doch, das der ökologische Nutzen vielen Menschen egal ist. Die Energiesparlampe war ein gutes Produkt, solange die LED Technik noch keine Lösung lieferte. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier nur massive Nutzensteigerung führen zu einem Wechsel. Speziell in der heutigen Zeit wird sehr häufig mit falschen Argumenten gestritten, die notwendige Konzentration der wissenschaftlicher Arbeit führt leider auch dazu das Wissenschaftler nicht den Gesamtzusammenhang erfassen.

            • @jogi19:

              Aus ökologischer Sicht müssten wir dann aber die Anzahl der PKW massiv senken und nicht nur über die Art des Antriebes streiten. Nur hat sich bei uns durchgesetzt das der Umweltschutz am besten ist wenn ihn andere leisten müssen aber für einen persönlich kein Nachteil entsteht.

    • @Wunderwelt:

      Mir fallen gerade Namen wie Loewe oder Grundig ein, denen ist die Transformation ja auch prima gelungen.

      • @Flix:

        Ja, auf einmal kam Technik aus Asien.

    • @Wunderwelt:

      Röhrenfernseher wurden aber nicht aus ideologischen Gründen verboten.

      • @Dirk Osygus:

        Dass Verbrenner umweltschädlich sind, ist keine Ideologie, sondern Fakt.

        • @Klabauta:

          Dies trifft auf E-Autos aber ebenfalls zu.

      • @Dirk Osygus:

        Der Antrieb mit Verbrennermotoren wird auch nicht aus ideologischen Gründen verboten.

        • @Francesco:

          Falsch. Der Antrieb mit Verbrennermotoren wird generell nicht verboten.

          • @Tom Tailor:

            Warum heißt es dann Verbrennerverbot?

            • @ZTUC:

              Weil dies durch "Bild" & Co. so propagiert wurde.

              Richtig ist, dass In der EU ab 2035 nur noch Autos neu zugelassen werden dürfen wenn sie CO2-emissionsfrei fahren. Es geht um den Ausstoß, nicht um den Motor.

            • @ZTUC:

              Es werde nur noch emmissionsfreie Pkw in der EU neu zugelassen. Schon zugelassene Autos dürfen aber weiterbetrieben werden. Es dürfen auch Autos mit Verbrennungsmotor weiterhin produziert und exportiert werden.

  • Mich würde die Meinung eines Verfassungsrechtlers dazu interessieren. Schließlich würde der Staat hier eine Verschlechterung der Gesundheit der Bevölkerung beschließen. Alternativen zu abgasproduzierenden Fahrzeugen gibt es am Markt zu kaufen. Es fehlt also ein Argument, was die Grundrechtseinschränkung gerechtfertigt.

    • @Alex Roe:

      Die Beschäftigten in der Autoindustrie haben auch Grundrechte. Wenn sie arbeitslos werden, kann das für deren Gesundheit schädlich sein, zumal die Lebenserwartung recht zuverlässig mit dem Einkommen korreliert.

  • Deutsche OEM entwickeln keine neuen Motoren oder Getriebe mehr, teilweise sind die entsprechenden Entwicklungsabteilungen schon aufgelöst, die Ingenieure arbeiten jetzt im Bereich E-Mobility.



    Hier soll einfach nur versucht werden, die alten Kamellen noch länger zu verkaufen um die Gewinne zu maximieren auf Kosten der Umwelt.



    Leider lässt sich die IG Metall vor den Arbeitgeberkarren spannen, sieht man in letzter Zeit leider immer öfter. (Siehe Sanierungstarifvertrag bei thyssenkrupp Steel)

  • Politik und Lobby: "Ich mach' mir die Welt, wie sie mir gefällt".



    Physik: "So ist und wird die Welt" - die 1950er sind deutlich weiter weg als die 2050er. Wir werden unser Denken und Verhalten aktualisieren - früher oder später. Der "Kredit", den wir uns bei der Natur gezogen haben ist aufgebraucht und muss nun zurückgezahlt werden. Egal was aus dem schwarzen Loch der Unterbelichtung an Argumenten ausgestossen wird: Der gesellschaftliche Wandel kommt - so oder so - wir entscheiden über den Gesaltungsspielraum, der uns noch bleibt: Hauen und Stechen oder einigermaßen friedlich.

    • @Rainer Bauer:

      Sie sollteb dieses Lied Frau Nahles gönnen. In der Physik wird immer festgestellt, dass die Auswirkungen auf die Natur leider nur sehr begrenzt vorhersehbar ist. Falls aber neue Erkenntnisse gefunden werden, gelten viele früher gefundene Grundsätze fort. Bei der aktuellen Weltlage erwarte ich hauen und stechen. Wir beteiligen uns auch daran, indem wir die Energieintensive Grundstoffindustrie und die Umweltbelastung in China machen lassen. Die fertigen mit viel Kohlestrom dann unsere Solarzellen.

  • Dieses Festklammern am Verbrennungsmotor schafft in der Tat Arbeitsplätze. Dummerweise aber nicht hier, sondern in China und in anderen Ländern, in denen man die Antriebswende nicht verpennt hat.

  • Wenn jemand zu kurz denkt, dann ist es schwierig etwas zu erklären, weil derjenige (Gewerkschaft, Autolobby) das sowieso nicht versteht bzw verstehen will.

    Einfacher und bildlich treffender ist der Ausdruck, dass die Gewerkschaft zu kurz springt. Und dann landet man bekanntlich halt im Wasser oder in der Sch... Letzteres wird es wohl besser treffen.

    Wetten, dass sie das nicht einsehen.

    Also müssen wir uns auf den fossilen Niedergang vorbereiten.

    • @Bauer Gerry:

      Aktuell schwächelt doch der Absatzmarkt, weil die E-Autos in der Öffentlichkeit zerredet werden. Ich möchte meinen 8 Jahre alten E-Golf nicht mehr hergeben. Leider sind später die Subventionen erhöht worden, weil es keiner nachmachen wollte.

  • Mich würde die Argumentation interessieren, wie den die Jobs gehalten werden ?

    Eines ist klar: die Umstellung auf EMobilität fallen viele Jobs bei OEM und Zulieferer weg. Das zieht dann die gesamte Kaskaden runter, man denke an Städte wie Wolfsburg. Das ist schlicht dadurch begründet, das wesentlich weniger Teile benötigt werden und damit viel wegfällt.

    Dieser Faktor wird nie klar ausgesprochen.

    Am Ende geht’s um eine Transformation, um die Branche Zukunftssicherung zu machen und einen Stamm der Jobs zu sichern. Es werden aber viele auf der Strecke bleiben.

    • @Lio:

      Vor vielen Jahrzehnten gab es darauf mal eine Antwort: Arbeitszeitverkürzung. Wenn es weniger Arbeit gibt, muss fie übrigbleibende Arbeit besser verteilt werden.

      • @Francesco:

        Dieses Modell kann sich nur die Industrie leisten. Falls Sie im Pflegeheim eine vierte Schicht einführen müssen, da sie 24h Betreuung brauchen werden die Pflegekosten wieder einen Sprung machen. Arbeitszeitverkürzung gab es speziell wegen einem Arbeitskräfte Überangebot. Da heute keiner Handwerker gibt, wird es mit der Arbeitszeitverkürzung schwierig. Im Handwerk geht das dann mit einem Mangel an Arbeitsleistung einher.

      • @Francesco:

        Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt. Mit mal eben 1-2h weniger wird das nichts, und es geht hier um dauerhaften Abbau. Nicht temporär. Und das wird dann auch nicht bei gleichem Gehalt erfolgen.

        Das heißt : Werke schließen.

        Stellen werden gekündigt.

        Personal massiv reduziert.

        Ich habe bis vor 5 Jahren in der Zulieferindustrie gearbeitet. Massive Verlagerungen in den Osten, wegen Energiepreisen.



        Auch mein Standort ist inzwischen dicht….

        • @Lio:

          Es ist doch völlig absurd, etwas Schädliches zu produzieren, nur damit die Arbeiter Arbeit haben.

          • @Francesco:

            Wenn es danach geht können Sie wahrscheinlich 90 Prozent aller Produkte streichen die produziert werden. Fängt bei zuckerhaltigen oder Fleischprodukten an und hört bei Zement auf. Ich bin daher ein Fan von Angebot und Nachfrage. Wenn ein Produkt nachgefragt wird darf und soll es produziert werden. Ladenhüter hingegen stellt niemand her.

        • @Lio:

          Genau. Dauerhaft weniger Arbeit fängt man dadurch auf, dass man die Arbeit für den einzelnen reduziert.

    • @Lio:

      Als ob denen die das geflügelte Wort der Transformation gern im Munde führen die Erhaltung der Arbeitsplätze auch nur einen Pfifferling wert wäre. Das läuft wie bei den blühenden Landschaften damals. Es wird zu einem massiven Abbau der gut bezahlten Arbeitsplätze in dieser Branche kommen. Ob eine Industrieproduktion mittelfristig in Deutschland überhaupt noch haltbar ist, wage ich sowieso zu bezweifeln.

      • @Šarru-kīnu:

        Das hat man uns vor 40 Jahren schon erzählt.

        • @Francesco:

          Die Optimisten haben die Probleme nicht verstanden. Die Kohleindustrie, Stahlerzeugung, Autoindustrie, Optik und Arzneimittelindustrie ist doch im Ausland. Um Produkte im Ausland kaufen zu können, müssen wir auch Waren anbieten können.