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Boris Palmer über Flüchtlingspolitik„Schweigen wäre falsch“

Tübingens OB wirft Merkel unzulässigen Moralismus vor. Und er kritisiert den Hochmut des liberalen Bürgertums und dessen Verachtung für die ängstliche Unterschicht.

Tübingens OB Boris Palmer beim taz-Interview im Saal der Ritter des Altes Rathauses seiner Stadt​ Foto: Boris Schmalenberger
Benno Stieber
Interview von Benno Stieber

taz: Herr Palmer, Sie haben ein Buch geschrieben, im dem sie Ihre kritische Haltung zur Flüchtlingspolitik der Kanzlerin erklären. Was ist seit 2015 falsch gelaufen?

Boris Palmer: Rückblickend gar nicht so viel. Aber ich finde, dass Angela Merkel die Sache unzulässig moralisch aufgeladen hat. Die Behauptung, es sei ein moralischer Imperativ, die Flüchtlinge aufzunehmen, wurde von ihr selbst in die Welt gesetzt. Sie hat ihn aber vor September 2015 und nach März 2016 selbst nicht befolgt. Und was nach wie vor fehlt, sind legale und sichere Wege für Einwanderung, auch für Asylbewerber.

Ihr Parteifreund Anton Hofreiter hat Merkel in der taz gerade wegen der Klimapolitik vorgeworfen, sie habe die „Heuchelei zur Kunstform erhoben“. Trifft das auch auf die Flüchtlingspolitik zu?

Ich würde den Begriff Heuchelei aus Respekt vor dem Amt nie auf die Kanzlerin anwenden.

Als Oberbürgermeister haben Sie in Ihrer Stadt respektable Flüchtlingsarbeit geleistet. Trotzdem gaben Sie von Anfang an den grünen Bedenkenträger. Warum können Sie sich nicht darüber freuen, dass in diesem Land eine so große Hilfsbereitschaft herrscht, die bis heute anhält?

Kann ich. Es ist nur die Frage, wie man das erhält. Wenn man es übertreibt, riskiert man die weltoffene Gesellschaft, die Deutschland in den letzten 25 Jahren geworden ist. Es ist übertrieben, so zu tun, als wären auch jährlich eine Million Flüchtlinge kein Problem. Zur Übertreibung gehört, dass man alle, die skeptisch sind, als Rassisten ausgrenzt. Im Ziel gibt es gar keine Differenzen. Ich will, dass Deutschland ein flüchtlingsfreundliches Land ist.

Im Interview: Boris Palmer

44, geboren in Waiblingen, studierte Geschichte und Mathematik in Tübingen und setzte sich schon früh für Umwelt- und Verkehrsfragen ein. Seit 1996 ist er Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Von 2001 bis 2007 war er Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg, seitdem ist er Oberbürgermeister von Tübingen.

Aber Sie nennen Ihr Buch „Wir können nicht allen helfen“…

Ist daran etwas falsch?

Entweder ist das eine Binsenweisheit – oder Sie wollen eigentlich etwas anderes damit sagen.

Nein, ich will nichts anderes sagen. Es ist ein Allgemeinplatz, dass wir nicht alle Flüchtlinge in Europa aufnehmen können. Aber es regt trotzdem manche Leute auf. Für die klingt das wie „Das Boot ist voll“. Genau gegen diese Kurzschlüsse wehre ich mich.

Sie finden, man rufe zu schnell Rassist. Kann man deshalb dem „grünen Professor“ aus Tübingen recht geben, der angesichts der vielen Flüchtlinge Angst um seine „blonde Tochter“ hat, wie Sie das in einem Spiegel-Interview getan haben?

Dieser Professor hat nun mal’ne blonde Tochter. Soll ich dem sagen, Du bist ein Rassist, weil du die Haarfarbe deiner Tochter ins Spiel bringst? Oder sage ich besser: „Ich kann deine Sorgen verstehen, lassen Sie uns schauen, was wir tun können“?

Man könnte ihn ja darauf aufmerksam machen, dass es nicht nur um seine blonde Töchter und deutsche Frauen geht, sondern darum, das Leben in einer Stadt für alle sicherer zu machen.

Ich glaube trotzdem, dass wir in solchen Fällen, das Wort Rassismus inflationär verwenden und damit Leute abstoßen, die für unsere Politik eigentlich erreichbar wären.

Sind Ihre Posts auf Facebook, in denen Sie eine Gruppe dunkelhäutiger junger Männer auf dem Regionalbahnhof fotografieren, Ihre Art, den einfachen Bürgern eine Stimme zu geben? Oder wollen Sie damit vor allem die Leidensfähigkeit Ihres eigenen Milieus austesten?

Es stimmt, mir folgen dort viele Leser aus dem grünen Milieu, die schnell die Moralkeule rausholen. Diesen Hochmut des liberalen Bürgertums – man kann auch sagen: die Verachtung für die Unterschicht, wo diese Ängste oft artikuliert werden – kritisiere ich.

Aber ist es Ihrem Amt angemessen, mit solchen Posts Leute zu stigmatisieren? Sie sind ja auch der Bürgermeister der schwarzen Menschen.

Da gibt es zwei Reaktionen von Menschen mit dunkler Hautfarbe. Die einen sagen: Du machst uns, die wir schon lange hier leben, das Leben schwer, denn wir werden damit unter einen Generalverdacht gestellt. Die anderen sagen: Wir haben allergrößtes Interesse daran, dass diejenigen, die uns durch Fehlverhalten und auch Gewalt in Verruf bringen, verfolgt und identifiziert werden. Das ist ein schmaler Grat.

Über die angeblich bedrohlichen Flüchtlingsgruppen sprechen und schreiben Sie, über randalierende Fußballfans, die ebenfalls das Sicherheitsgefühl verletzen, nicht. Ist nicht genau das Rassismus?

Nein, das finde ich nicht. Ich erwarte von Menschen, die Hilfe in unserem Land suchen und bekommen, mehr Rücksichtnahme als von denen, die hier aufgewachsen sind.

Ein moralischer Appell. Aber man kann daraus doch keine rechtlichen Forderungen ableiten. Im Fall eines Gambiers, der im Verdacht steht, vier Frauen in Tübingen vergewaltigt zu haben, haben Sie gefordert, Gesetze zu ändern, damit verdächtige Flüchtlinge anders als Deutsche zu einem DNA-Test gezwungen werden können.

Der mutmaßliche Täter von Tübingen ist ja letztendlich durch einen DNA-Test aufgeflogen. Wir wissen also, wäre er vor zwei Jahren getestet worden, wären spätere Taten zu verhindern gewesen. Da ist es doch legitim zu fragen: Schöpfen wir bereits alle gesetzlichen Möglichkeiten aus und müssen die Gesetze möglicherweise angepasst werden?

Sie fordern, tatverdächtige Flüchtlinge vor dem Gesetz anders zu behandeln als deutsche Staatsbürger …

Es gab zwei spezifische Probleme von Asylbewerbern, die die Ermittlungen erschwert haben. Erstens war der mutmaßliche Täter lange nicht im Raster der Fahnder, weil er sich wahrscheinlich jünger gemacht hat. Zweitens waren viele der Flüchtlinge, die die Polizei zum freiwilligen DNA-Test gebeten hatte, in ihrer Unterkunft nicht anzutreffen. Und da halte ich eine Diskussion für sinnvoll, ob die Schwelle zum Zwang für eine solche Speichelprobe, die ja nicht wehtut, abgesenkt werden kann, wenn man damit den Täterkreis einschränkt. Ich möchte über diese kleine Gesetzesverschärfung diskutieren. Mehr nicht.

Kleine Änderung? Ihre Forderung betrifft immerhin Grundrechte und gleich zwei grüne Kernthemen: den Umgang mit Flüchtlingen und das Grundrecht auf informationelle Selbst­bestimmung.

Tut mir leid: Wenn ein Schwarzafrikaner in Tübingen im Botanischen Garten zweimal Frauen ins Gebüsch zieht, liegt der Verdacht nahe, dass das ein Asylbewerber war. Ich habe jedenfalls damals nichts anderes gedacht. Der Verdacht wird auch durch die Statistik nahegelegt, weil bei Sexualstraftaten Flüchtlinge überrepräsentiert sind. Für mich wäre aufgrund solcher Indizien bei der Suche nach einem Serienvergewaltiger der Zwang zu einem DNA-Test gerechtfertigt. Denn eine schnelle Tataufklärung oder die Entlastung durch negative Tests hilft auch, Ressentiments auszuräumen, die sonst gegen eine ganze Gruppe herrschen.

Dafür werden Sie schon wieder mehr Applaus von der AfD bekommen als von Ihren Parteifreunden.

Mag sein, aber das ist ein schwaches Argument. Wenn ich das mit grünen Frauengruppen in Tübingen diskutiere, dann stimmen die mir oft mit großer Vehemenz zu. Neulich hat eine Frau zu mir gesagt: „Wenn Sie nicht mehr in Tübingen wären, würde ich wegziehen.“

Tübingen ist nicht Neukölln und sie argumentieren gerne mit Zahlen. Alle Statistiken sagen, dass Deutschland immer sicherer wird, Gewaltkriminalität zurückgeht. Warum zählt bei Ihren besorgten Bürgern das Statistikargument plötzlich nicht?

Schwere Straftaten von Asylbewerbern nehmen leider zu. Aber das hat mit der Bedeutung des öffentlichen Raums zu tun. Tatsächlich findet natürlich die Masse der Vergewaltigungen im privaten Umfeld statt und wird nie öffentlich. Deshalb ist der Standardtäter in Deutschland auch ein weißer Mann. Aber die angsteinflößende Wirkung von Gewalt auf die Allgemeinheit entsteht im öffentlichen Raum. Wenn Frauen glauben, sich dort nicht mehr frei bewegen zu können, dann können Sie ihnen diese Angst nicht mit Zahlen nehmen.

Wenn es um Abschiebungen geht, argumentieren Sie in Ihrem Buch aber wieder kühl statistisch. Das Risiko, in Afghanistan durch Gewalt ums Leben zu kommen, sei zahlenmäßig gesehen in etwa genauso hoch wie in Chicago, schreiben Sie dort. Was denn nun?

Ich habe mit diesem Vergleich darauf hingewiesen, dass Afghanistan nicht so gefährlich ist, dass man alle Abschiebungen von vornherein für unmöglich erklären muss. Ich finde, dass man Abschiebungen nach Afghanistan bei unbescholtenen Asylbewerbern sein lassen sollte. Aber bei zu Haft verurteilten Straftätern ist das aus meiner Sicht eine angemessene Konsequenz – schließlich ist kein Flüchtling dazu gezwungen, hier schwerwiegende Straftaten zu begehen.

In manchen Punkten korrigieren Sie sich in Ihrem Buch. Gibt es Wortmeldungen, die Ihnen heute leidtun?

Ja, eindeutig, manches bei Face­book. Da gibt es Sätze, die ich zu schnell geschrieben habe, die zu viel Potenzial für Missverständnisse geboten haben. Ich würde heute auch das Wort „blond“ aus dem Spiegel-Interview streichen.

Haben Sie schon mal Sorge gehabt, mit Ihrer Kritik an der Willkommenskultur so zu enden wie Oskar Lafontaine mit seiner Kritik an der deutschen Einheit?

Nein, anders als Lafontaine will ich nicht Kanzler werden. Ich wollte als Oberbürgermeister auf Probleme vor Ort aufmerksam machen, die in der bundespolitischen Debatte nicht genug gesehen wurden. Das ist mir gelungen. Schweigen wäre angesichts der großen Aufgabe einfach falsch.

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136 Kommentare

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  • "...schließlich ist kein Flüchtling dazu gezwungen, hier schwerwiegende Straftaten zu begehen."

     

    Nach der Genfer Flüchtlinigskonvention sind Flüchtlinge verpflichtet, sich an die Gesetze des Aufnehmerlandes zu halten.

     

    Mal ganz einfach: Wer in seinem Gastland schwere Straftaten begeht, ist kein politisch Verfolgter, sondern - ein Krimineller.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Jens Frisch:

      Mal noch einfacher: Jeder sollte sich an Gesetze halten.

      Sogar Inländer, die schwere Straftaten begehen, sind Kriminelle.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Wohin wollen Sie denn straffällig gewordene Deutsche abschieben?

  • Sorry, aber der Autor des Artikels hat bei Frag 15 schlicht gelogen.

     

    Der Satz "Alle Statistiken sagen, dass Deutschland immer sicherer wird, Gewaltkriminalität zurückgeht" ist mit einem Link unterlegt der auf einen taz-Artikel verweist in dem genau das Gegenteil festgestellt wird und zwar, dass die Gewaltkriminalität steigt.

  • Wie gehen vor Ort linke, in der Verantwortung stehende Politiker mit Meldungen wie folgende um? Wer ist der beste Bürgermeister im ganzen Land?

     

    "Anderthalb Jahre nach „Köln“ sagt jetzt die Kriminalstatistik: Die Zahl der Sexualdelikte durch Flüchtlinge hat zugenommen ... Wurden vor fünf Jahren nur 1,8 Prozent der Sexualdelikte von sogenannten Zuwanderern begangen, sind es heute 9,1 Prozent. Konzentriert man sich auf Fälle von Vergewaltigung und schwerer sexueller Nötigung, stellen Zuwanderer 14,9 Prozent der Tatverdächtigen. ... In Freiburg unterdessen haben sich im Jahr 2016 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung durch Zuwanderer mehr als verdreifacht. " (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mehr-sexualdelikte-durch-fluechtlinge-14993901.html)

  • "Entweder weil er halt Fremdenfeinde hofieren will, oder weil er hofft, damit diese Grundrechtsverletzung in begrenztem Rahmen etablieren zu können, um sie später auf Alle auszuweiten." Seit wann sind Unterstellungen Argumente? Fakt ist, dass Menschen ohne Papiere in dieses Land gekommen sind. Wir wissen nicht wo sie herkommen, wie alt sie sind etc.. Gleiches Recht für ALLE. Von mir und Ihnen weiß der Staat alles. Wir sind voll haftbar mit unserem Eigentum/Einkommen. Personen ohne Identitätsnachweis sind Personen in einem rechtsfreien Raum. Keine Unterstellung jetzt bitte, natürlich sind es Menschen. Irgendwo hört der reine Idealismus auf und gesunder Menschverstand setzt ein, um eine nötige Ordnung aufrechtzuerhalten. Darauf ist jedes soziale System angewiesen wenn es menschlich funktionieren soll. Chaostherorie paßt hier nicht.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @lulu schlawiner:

      Warum habe ich einen "reinen Idealismus" als Linker? Wüsste ich jetzt gerne mal..

       

      Und warum unterstellen mir andauernd Leute das ich mich darüber freuen würde, das die Flüchtlinge hier sind? Diese Menschen sind aus katastrophalen Umständen geflohen, toll ist daran gar nichts.

       

      Und was ist eigentlich die Konsequenz von "wir können nicht alle retten". Im Mittelmeer auf Flüchtlingsboote schießen?

       

      Oder könnte man nicht mal aus gesundem Menschenverstand heraus darauf kommen, das dies erst der Anfang ist, wenn sich weltpolitisch nicht bald was entscheidendes ändert?

       

      Könnte man zb. nicht erstmal Rüstungsexporte verbieten, anstatt religiösen Spinnern Waffen zu liefern?

      Sich überlegen, wie man Krisenregionen stabilisieren kann?

       

      Oder auch mal im Bezug auf die Flüchtlinge die schon in Europa sind: Warum zahlen wir eigentlich an Ungarn und Polen mit am meisten EU-Gelder aus, wenn sich diese Staaten jeder Solidarität verweigern?

       

      Verdammmichnochmal, gesunder Menschenverstand...

       

      Der Menschenverstand sagt mir übrigens aus rein egoistischen Gründen auch, das es verdammt naiv ist, davon auszugehen das DNA Tests für Flüchtlinge längerfristig nicht auf andere Bevölkerungsteile ausgedehnt werden.

      Was heißt eigentlich "tatverdächtig" in diesem Zusammenhang? Reden wir von Kapitalverbrechen, oder von Ladendiebstahl?

    • @lulu schlawiner:

      Sollte an Arne Babenhausen gehen. Sonst macht das Zitat keinen Sinn. Mein fault

  • Aus dem Interview: "Der Verdacht wird auch durch die Statistik nahegelegt, weil bei Sexualstraftaten Flüchtlinge überrepräsentiert sind."

    Angezeigte, aufgeklärte, vermutete Sexualstraftaten?!?

    Flüchtlinge/Asylbewerber/Ohne Status hier Lebende sind auch beim Schwarzfahren, beim Besitz illegalisierter Drogen und beim Ladendiebstahl überrepräsentiert. Nicht weil die soviel mehr Straftaten begehen, sondern weil die öfter kontrolliert werden/genauer hingeguckt wird. Beim Fahren unter Alkoholeinfluß sind die aber höchstwahrscheinlich wahre Engel...

    • @Hugo:

      Ich weiß ja nicht, in welcher Stadt Sie wohnen, aber in Berlin werden immer ganze Waggons kontrolliert. Da ist jeder dabei, egal wie exotisch oder arisch er aussieht. Außerdem haben die Kontrolleure häufig selbst Migrationshintergrund. Deshalb passt hier Ihre Relativierung nicht.

      • @rero:

        Das mit den Schwarzfahrern ist nicht von mir sondern aus nem Radiointerview auf Bayern 2 mit einem Münchner Polizeiobermacker (was der genau war, weiß ich nimmer). Auch wenn ich auf dem Dorf lebe, wo der ÖPNV ein Witz ist, gehe ich mal davon aus, daß die Kontrolleure "erfolgsorientiert" kontrollieren, also nicht unbedingt im morgendlichen Berufsverkehr ;) .

    • @Hugo:

      Einfach mal beim Bundesamt für Statistik informieren, da gibt es die Zahlen verurteilter Straftäter während beim Bundeskriminalamt die angezeigten Straftäter erfaßt werden.

  • Viele Kommentare setzen sich nicht mit den Aussagen von Herrn P. auseinander. Derartiges zeugt von Denkfaulheit. Denkfaulheit fordert letztendlich beim Anderen "Denkverbot" . Herr P. darf also nichts sagen, bzw. nichts denken. Und Tschüß Demokratie. Denkverbote sind das Markenzeichen des Totalitarismus. Wollen das die Kommentatoren hier? Viele geben dem Argument von Herrn P. Nahrung, in ihrer typisch LINKEN Arroganz. So wird das nix.

    • @lulu schlawiner:

      Ich finde Palmer gerade deshalb gut, weil er diese Themen in einem linken Umfeld einbringt und sie nicht den Rechten überlasst.

      Zum Teil wirken manche Ideen unüberlegt wie die Forderung nach DNA-Tests für Schwarze (wenn sie als Flüchtling registriert werden. Das ist ganz klar rassistisch, wenn es keine Notwendigkeit für das Asylverfahren bedeutet).

      Aber wieso darf die Linke Palmers Ideen nicht thematisieren? Sie sollte und muss es. Unbedingt.

    • @lulu schlawiner:

      Kritik und Denkverbot werden gern gleichgesetzt, und zwar von denen, die vorschnell die Opferrolle einnehmen; Eine Spezialität von bspw Nazis: "Das wird man doch noch sagen dürfen!" Ich nenne das das Leberwurst-Syndrom, dessen Betroffene en masse totalitäre Systeme zu bilden in der Lage sind.

    • @lulu schlawiner:

      Na, da haben Sie sich aber eine tolle Kausalkette ausgedacht, um nicht Ihre eigene Denke hinterfragen zu müssen, wa?

      Angebliche Denkfaulheit der einen > Denkverbot der anderen > Totalitarismus

      In drei Schritten zur Diktatur - Glückwunsch!

      Fühlen Sie sich bereits auch mit einem "Denkverbot" konfrontiert? Lesen und Kommentieren Sie noch den Kommentar, den Arne Babenhauserheide extra für Sie schrieb oder ist Ihnen RECHTE Arroganz zu attestieren? ;)

      • @Uranus:

        Na da bellt ja ein getroffener Hund auf dem Uranus.

        Natürlich sind immer nur die Anderen Arrogant. Aber mit diesem Vorwurf an die LINKE stehe ich nicht allein, und dass wissen Sie.

    • @lulu schlawiner:

      Viele andere hier in den Kommentaren setzen sich mit den Aussagen auseinander und zeigen auf, dass sie einerseits schädlich und andererseits ein Feigenblatt für Fremdenfeindlichkeit sind — dass statt gleichem Recht für Alle anderes Recht nur für die Anderen gefordert wird, um gefühlte Bedrohungen wirklicher erscheinen zu lassen.

       

      Fordert er, dass alle begründet Verdächtigen DNS-Proben abgeben müssen? Leider nein: Er fordert das nur für Flüchtlinge. Entweder weil er halt Fremdenfeinde hofieren will, oder weil er hofft, damit diese Grundrechtsverletzung in begrenztem Rahmen etablieren zu können, um sie später auf Alle auszuweiten.

       

      Fordert er, Maßnahmen zu unternehmen, um wirklich etwas verbessern? Leider nein: Er fordert Maßnahmen, um den Menschen „diese Angst [zu] nehmen“. Mehr Kontrolle führt aber nicht zu weniger Angst, sondern bestärkt die Angst vielmehr: »Siehst du, meine Angst war berechtigt, jetzt haben wir sogar neue Gesetze dagegen!«

       

      Seine geforderten Maßnahmen sind also nicht etwa nur unwirksam, sondern schädlich.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Nun, aber wenn die vergewaltigte Frau bereits aussagte, wie geschehen, dass sie von einem Dunkelhäutigen, bzw. Afrikaner vergewaltigt wurde, liegt es doch nahe, auch in einem Umfeld wie einem Asylantenheim nach der DNA zu suchen. Das führte auch zu einem Treffer und es stellte sich heraus, dass der selbe Mann bereits eine andere Frau vorher vergewaltigt hatte.

        • @Grmpf:

          Zudem gab die Vergewaltigte an, im Asylantenheim vergewaltigt worden zu sein http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.festnahme-in-tuebingen-palmer-fordert-haertere-gangart.0803018e-b9a5-4017-8c06-f1ab7f96e4c1.html

           

          Und sicherlich, solche Dinge sprechen sich in solch beschaulichen Gegenden rum:

           

          "Wegen Körperverletzung, Nötigung und des Verdachts eines versuchten Sexualdeliktes zum Nachteil eines 10-jährigen Mädchens ermitteln die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Kriminalkommissariat Tübingen gegen einen 37 Jahre alten polizeibekannten syrischen Asylbewerber aus Rottenburg...

           

          Das Mädchen war mit seinem Fahrrad auf dem Radweg...unterwegs, als ihr der 37-Jährige auf dem Rad entgegenkam... Plötzlich rammte er das Mädchen, das vom Fahrrad stürzte und sich dabei oberflächliche Schürfwunden zuzog. Anschließend zerrte er das sich heftig wehrende und schreiende Kind auf eine angrenzende Wiese, hinter einen Heuhaufen und begann es unsittlich zu berühren. Vorbeikommende Passanten... http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110976/3667734

           

          Sicherlich haben die Leute Angst, wollen das etwas unternommen wird.

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @Grmpf:

            Wie Sie selbst schreiben, wird etwas unternommen. Es wird ermittelt.

  • Es heißt "Der Apfel liegt nicht weit vom Stamm"; Wenn ich mir Helmut und Boris Palmer betrachte, dann rollt der Boris-Apfel immer noch weiter ins AFD-Lager... . Konsequent wäre von ihm, bei Herrn Gauland um Asyl zu bitten (Afghanistan und Tübingen sind ja SICHER)!

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Wirr, wirr, wie immer, der knuffige grüne Gauland.

     

    Wenn ein Schwarzer einer Vergewaltigzung tatverdächtig ist, liegt der Schluss sehr nahe, dass es sich um einen Asylbewerber handelt.

    Gibts denn überhaupt andere Schwarze in Deutschland ?

    Boah Boateng !

     

    Weil ein Asylbewerber der Vergewaltigungen tatverdächtig ist, Asylbewerber deutlich überrepräsentiert sind bei sexuellen Gewalttaten (wiewohl der weiße Mann "Standardtäter" ist), müssen Vorkehrungen getroffen werden alle Asylberberwer präventiv einem DNA-Test zu unterziehen.

     

    Und Frauen fühlen sich vor sexuellen Übergriffen im öffentlichen Raum stärker bedroht, als bei sich zu Hause, weil die Taten ja dort nicht bekannt werden ?

    Ah ja.

     

    Da versteht einer die Frauen und die Asylbewerber.

     

    Ein paar Fagen an den AfD-Vertreter:

     

    Was machen eigentlich grüne Professoren (typische Vertreter der Unterschicht, die Ängste artikulieren und denen so oft mit Verachtung begegnet wird) mit schwarz- oder rothaarigen Töchterleins ? Dürfen die auch Angst haben vorm schwarzen Mann ? Das wäre doch sonst irgendwie ungerecht...

     

    Und dürfen grüne Professorinnen (oder Angehörige des akademischen Mittelbaus) Angst um ihre Söhne haben, zB. vor der schwarzen Frau ?

    Man hört da ja so vieles ...

     

    Wäre es nicht überhaupt effektiver - statt eines bloßen DNA-Tests - die Asylbewerber - präventiv kontrolliert - unterzubringen, zB. in Lagern ?

    So blieben sie dem öffentlichen Raum fern. Und wäre dies bereits vor zwei Jahren geschehen, wären die Taten unterblieben; zumindest nicht im öffentlichen Raum geschehen.

    Und wenn der Standardtäter "weißer Mann" zuschlägt, kämen die Asylbewerber nicht in Verdacht.

    Eine echte win-win-Situation....

     

    Es erscheint völlig legitim "über diese kleine Gesetzesverschärfung (zu) diskutieren."

    Aber bitte ohne lästige Moralkeulen und ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden, wie dies dem wackeren Streiter für die berechtigten Interessen der Gartenzwergnazis ja in inflationärer Weise geschieht.

     

    Prost Mahlzeit !

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Danke! Nagel op'n Kopp!

  • Orange is the new Black,oder was?

  • "Aber Sie nennen Ihr Buch „Wir können nicht allen helfen“…

     

    Ist daran etwas falsch?"

     

    Zitat von einem Großen Menschen, der in der Welt viel allein bewegt hat:

     

    „Unmöglich ist ein Wort, mit dem Menschen um sich werfen, für die es einfacher ist, die Welt so zu akzeptieren, wie sie ist, statt das Risiko einzugehen, sie zu verändern.

     

    Unmöglich ist keine Tatsache... Es ist eine Meinung.

     

    Unmöglich ist keine Feststellung...

     

    Es ist eine Herausforderung!

     

    Unmöglich ist Potenzial!

     

    Unmöglich ist vergänglich!

     

    Unmöglich ist nichts!“

  • Kopf Schüttel!

    Herr Palmer,

    Abschiebungen nach Afghanistan sind kriminell!

    Es besteht dort wie jede/r weiß, Gefahr für Leib und Leben, und wer dort wieder landet wird durch Bombenanschläge verletzt.

    Ich wünsche mir mehr Zivilcourage von allen, zum Vorbild die BerufsschülerInnen in Nürnberg!

    Abschiebungen nach Afghanistan ein für alle Mal stoppen!

    Da wurde grade die deutsche Botschaft im Lauf der Rückeroberung gesprengt und der redet da Zeugs...

    • @Land of plenty:

      Die Gefährlichkeit von Afghanistan wird häufig, wie auch von Ihnen, massiv überschätzt. Die Tötungsrate beträgt dort pro Jahr, pro 100.000 Personen 6,5. Das ist vergleichbar mit Ländern, wie Litauen, Kenia, Moldawien, Mali oder Bermuda und deutlich unter dem Durchschnitt afrikanischer oder Lateinamerikanischer Länder.

      Gefährlicher als Terror für das Leben der Menschen die organisierte Kriminalität. Mexiko, Brasilien und Kolumbien kommen je auf eine Rate deutlich jenseits der 20. Der Effekt auf den Sie hier hereinfallen ist genau der auf den Terroristen setzen: Eine maßlose Überschätzung der tatsächlichen Gefahr durch Öffentlichkeitswirksamkeit.

      Das Argument der allgemeinen Gefährlichkeit zieht also nicht, zumal es sich um ein emotionales Argument handelt, keines das bei Asylverfahren gewicht hätte. Asyl ist kein Schutzmechanismus für Menschen die einer wagen und abstrakten Gefahr ausgestzt sind, sondern einer für Menschen, die einer konkreten Bedrohung, aus einem identifizierbaren Grund, ausgesetzt sind.

       

      Nach den von Ihnen angesetzten Kritierien müssten wir vermutlich 2/3 der Weltbevölkerung Asyl gewähren. Das ist alleine aus pragmatischen Gründen schon nicht tragbar.

      • @disenchanted:

        Wie hoch ist die Tötungsrate von nach Afghanistan zurückgeschickten Flüchtlingen?

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Arne Babenhauserheide:

          die Anzahl der nach Afghanistan (von Deutschland) zurückgeschickten Flüchtlinge ist so gering, dass keine qualifizierte Ausage darüber getroffen werden kann (liegt sie bei 0% sagt die AFD alle abschieben, liegt bei 5% sagen die Grünen Abschiebungen einstellen. Das ware Problem sind die Flüchtlingsabschiebungen aus Iran und Pakistan da fluten auf einen Schlag hundertausende und Millionen in ein fremdes Land.

          Viele der deutschen "Afghanen" sind im Iran geboren und aufgewachsen aber oft Sunniten und die mag der Iran nicht mehr besonders. Diese Politik der beiden Länder verschärft die Situation massiv, destabiliert das Land und wird zu weiteren Flüchtlingsströmen führen (ich weis passt nicht in das böse NATO narrativ oder zu der Idee das man Fluchtursachen bekämpfen muss).

        • @Arne Babenhauserheide:

          Ich denke Ihnen ist klar das es dazu keine Zahlen gibt, nicht wahr?^^

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Ein Heini bleibt ein Heini bleibt ein Heini.

    Jetzt nur mal so allgemein gesprochen.

  • „Der Bürger“ hat seine ganz eigenen Mechanismen, wie er an Probleme herangeht. So nennt er etwa Heuchelei „aus Respekt vor dem Amt“ niemals Heuchelei. Problem erkannt, Problem verbannt.

    • @Rainer B.:

      Solch deutliche Worte gab es nicht mal bei Frau "Wir schaffen das nicht" - wagenbach. Scheinen etwa mehr Linke als man denkt deutliche Obergrenzen haben wollen, die auch die rübergemachten Wählerschichten zufrieden stellen?

      • @Rudolf Fissner:

        Welche Frau Wagenbach meinen Sie? Susanne Schüssler, die Frau von Klaus Wagenbach?

        Ich muss Sie leider enttäuschen, mit „Obergrenzen“ hatte mein Kommentar nun rein gar nichts zu tun.

  • Wenn man es übertreibt, riskiert man die weltoffene Gesellschaft, die Deutschland in den letzten 25 Jahren geworden ist. Es ist übertrieben, so zu tun, als wären auch jährlich eine Million Flüchtlinge kein Problem. Zur Übertreibung gehört, dass man alle, die skeptisch sind, als Rassisten ausgrenzt.

     

    Ein wahrer Satz wie ich finde.

     

    und das Tübingen nicht Neukölln ist - da fällt mir nur ein "Gott sei Dank" ein.

     

    Was mich immer wieder irritiert ist dieses kulturelle 1 zu 1 Denken.

     

    Ich sehe hauptsächlich konservative patriachische Strukturen die hier rüberkommen und mit unseren "konservativsten Deutschen" ziemlich viel gemein haben.

     

    Viele in der linke Szene wollen das nicht sehen - glaube ich.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Warum nur ist Deutschland so weltoffen geworden, in den letzten 25 Jahren ?

       

      An Rassisten wie Palmer liegts nicht.

      Eher an massiver Zuwanderung, zB. aus dem ach so konservativen Süditalien oder Anatolien mit seinen patriarchischen Strukturen.

       

      Es ist wie immer: Erst auf den "Itaker" schimpfen. Dann Pizza mampfen, übern Brenner machen und dann auf den "Kümmeltürken" schimpfen. Dann Döner reinziehen (mit scharfe Sosse und alles) und in Antalya Urlaub machen und auf den "Neger" schimpfen.

       

      Und während sich normale Menschen arrangieren, kennen- oder lieben lernen, Kollegen, Nachbarn, Freunde sind, deren Kinder gemeinsam in die Kita, Schule, Sportverein, Lehrbetrieb oder Uni gehen, gibts stets gewisse "Mahner" und einsame Rufer in ihrer selbstgeschaffenen geistig-seelischen Wüste, die vor Risiken warnen, Ängste schüren und ihr braunes Süppchen darauf kochen.

       

      Wenn schon abschieben, dann bitte solche Leute, zB. ins politische Aus.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Jedes Ihrer Wort ist wahr! Danke!

  • Ein etwas unbeachteter Aspekt:

    Palmers ungefragtes Fotografieren Dritter sowie erst recht die ungefragte Veröffentlichung kann durchaus strafbar gewesen sein (Recht am eigenen Bild): https://de.wikipedia.org/wiki/Recht_am_eigenen_Bild_(Deutschland)

    Hinzu kommt, dass der vermeintliche Grund ("die fahren schwarz") ein Schlaglicht auf die neidische Spießerseele eines verbürgerlichten Ex-Ökos wirft.

  • Die Zuweisung die Unterschicht habe Ängste vor den Zuwanderern im Unterschied zu den reichen Gönnern ist eine populistische Taktik.

    Es gibt bei den Lohnabhängigen auch viele Leute, die neue Kollegen und NachbarInnen persönlich kennenlernen.

    Oder Flüchtlingssolidarität wäre typisch Oberschicht: völliger Unsinn.

     

    Boris Palmer - auf dem Pfad seines Vaters Helmut Palmer, der schon früher lange Zeit versuchte, Bürgermeister zu werden?

    Den sah mensch Ende der 80er öfters mit seinem Palmer-LKW und Reden halten als Volkstribun. Sein Sohn schaffte es also auf dem Ticket einer Partei.

    • @nzuli sana:

      Dieser Punkt, Unterschicht=eher rassistisch als Mittelischicht, fiel mir auch gleich negativ beim Lesen auf, Nzuli Sana. Sicherlich wählen einige Menschen aus unteren Schichten (dummerweise) auch die AFD, gerade wegen deren rassistischer Hetze, jedoch stammen viele Wähler_innen und noch mehr AFD-Repräsentant_innen aus mittlerer und höheren Schichten. Dass das Bürger*innentum zunehmend verroht, stellte bereits der Soziologe Wilhelm Heitmeyer stellte vor Jahren in einer Studie zur Verbreitung von gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Deutschland fest.

      Mit dem Fingerzeig auf "niedrigere Schichten" zeigen die restlichen Finger auf die eigene Schicht. Der Fingerzeig scheint mir eine Abwehrstrategie, die neben Eigenschutz auch Deutungsmöglichkeiten wie Überheblichkeit, Machterhalt, Legendenbildung eröffnet.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Und genau um diese Wähler aus dem etablierten gut situierten Bürgertum konkurrieren Figuren wie Palmer, Wagenknecht mit Gauland und Konsorten.

        Es geht um Menschen, die rassistisch denken und fühlen, denen die NPD aber doch ein wenig zu igittigitt ist.

        Ganz anders natürlich adrette, leutselige und redegewandte Rattenfänger, die auch gute Manieren haben ...

      • @Uranus:

        Die Unterstreichung, die Ängste der Unterschicht nicht ernst zu nehmen, ist eine perfide Möglichkeit zu sagen, die anderen haben diese Ängste, ich nicht. Da sich niemand selbst zur Unterschicht zählt (meint Palmer dies im Übrigen in Bezug auf das Einkommen, den Bildungsabschluss oder was auch sonst??), ist es immer ein Verweis darauf, dass andere (aber nicht ich) solche Ängste haben. Ich würde sagen, die beschriebenen Ängste gehen quer durch alle Schichten (ob reich, ob arm; ob gebildet, ob ungebildet). Man sieht es an den Protesten, die es gegen Flüchtlingsunterkünfte gab.

         

        Zuzugeben ist Palmer allerdings, dass es diese Ängste gibt und dass man sie ernst nehmen sollte. Welche Konsequenzen man daraus zieht, ist eine ganz andere Frage. Zuzugeben ist Palmer zudem, dass man diese Ängste nicht mit "Rassismus" abtun kann. Den da sich niemand selbst als Rassist bezeichnet (vielleicht die NPD, aber auch die AFD bezeichnet sich selber nicht als rassistisch), ist auch das wieder nur ein Fingerzeig auf die anderen, die ewig gestrigen und die Überhöhung von einem selbst. Zudem soll dies die Diskussion beenden und sich nicht mit den existierenden Problemen und Ängsten auseinanderzusetzen.

        • @Strolch:

          Ich bin überzeugter Unterschichtler

          • @andi brandi:

            Ich bin Gebürtiger...

    • @nzuli sana:

      Wobei die ökonomischen Sachzwänge nicht durch kulturellen Kreistanz aus der Welt zu schaffen sind: Für die Lohnabhängigen bedeutet Zuwanderung höhere Konkurrenz auf den Arbeitsmärkten durch höheres Angebot. Die Kapitaleigner freuen sich dagegen über sinkende Lohnkosten, was die Rendite erhöht. Darüberhinaus sind sie es ja, die von günstigen "haushaltsnahen Dienstleistungen" profitieren. Da ist die Marktwirtschaft ganz farbenblind...

    • @nzuli sana:

      Nun es gibt schon einige unangenehme Wahrheiten über den "Revolutionären Körper" der Arbeiterschaft. Eine davon ist das nach der Machtergreifung schnell mehr Arbeiter in der NSDAP waren, als man sie jemals in der SPD gefunden hat.

      Frau Wagenknecht ist sich dieser Zusammenhänge übringends sehr bewusst und haut deshalb auch gerne mal auf die nationalistische Trommel.

       

      Im Gegensatz zum grünen wählenden Veganer mit Festanstellung in einem Laden der "Irgendwas mit Medien" macht geht für viele Menschen in präkeren Arbeitsverhältnissen eine echte Konkurrenz von Flüchtlingen aus. Das gilt besonders dann wenn für diese z.B. der Mindestlohn nicht mehr gilt.

      Gleiches gilt für das tägliche Umfeld. Flüchtlinge werden auf lange Sicht in günstigen Stadteilen untergebracht. Das führt ohne passendes Förderangebot schnell dazu das in besagten Stadteilen das Niveau der Schulen klar absinkt. Damit muss sich der stereotypische Grünen-Wähler nicht herumschlagen.

       

      In diesem Zusammenhang empfinde ich das Wort Toleranz als Heuchelei. Tolerant sein heißt Dinge ertragen die man nicht mit seinem Wertesystem nicht vereinbaren kann, um auch die Freiheit andersdenkender zu gewährleisten. Diese Toleranz muss man aber als Mitglied der gehobenen Mittelschicht überhaupt nicht aufbringen. Tatsächlich ist hier Toleranz vor allem als Forderung an Andere zu vestehen. Von diesen Anderen hat Herr Palmer gesprochen.

    • @nzuli sana:

      Aha. 250 x versuchte es Helmut Palmer.

  • Ich konnte Boris Palmer als Politiker auch vorher schon nicht leiden. Männer wie er firmieren in meinem Ordnungssystem unter der Rubrik Opportunist/Wendehals. Nach diesem Interview aber hat der Mann sich auch menschlich vollständig disqualifiziert meiner Ansicht nach. Nun finde ich ihn bloß noch eklig.

     

    Ja, ich weiß, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und einen schlechten Tag kann jeder haben. Aber selbst wenn ich unterstelle, dass Palmer nicht nur zu schnell schreibt auf Facebook, sondern auch zu schnell redet mit der taz, bleiben etliche „Kotzbrocken“ über in diesem Interview, die nicht durch übergroße Eile zustande gekommen sein können.

     

    Diese „Kotzbrocken“ lassen sich nur durch einen tiefer gehenden Riss in der Schüssel erklären, aus der Palmer seine Moral schöpft. Kein Wunder, dass er mit dem Moralisieren Anderer ein Problem hat, mit dem eigenen hingegen nicht. Leute wie er sollten „aus Respekt für dem Amt“ gar nicht erst als Volksvertreter kandidieren, finde ich. Noch gibt es ihn schließlich, den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes.

     

    Ein Beispiel? Bitte: Menschen, die nicht nur eine „Verachtung für die Unterschicht“ zeigen, indem sie deren rassistische Tendenzen nicht ernst nehmen, sondern sogar Professoren mit blonden Töchtern die Fähigkeit absprechen, das Idiotische in ihrer Argumentation zu erfassen, sollten sich nicht als Oberlehrer aufspielen der eigenen Peergroup gegenüber.

     

    Nein, nicht die Haarfarbe ist das Problem der Tochter dieses Mannes. Auch nicht die Migration. Das Problem ist, dass Frauen noch immer Angst haben müssen in Deutschland. Auch dann, wenn ihre Väter den Mann, den sie heiraten, begutachtet und für brauchbar befunden haben. Und zwar weniger im öffentlichen Raum, als vielmehr im privaten. Da, wo Palmers langer Arm nicht hinreicht.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Das Problem des blonden Töchterleins ist ihr Vater. Aber das hat dieses Töchterlein mit vielen anderen weltweit gemeinsam ...

    • @mowgli:

      ----------

      Teil 2 - sorry, das muss jetzt einfach sein. Hab mich zu sehr geärgert und brauch eine Triebabfuhr. :-((

      ------------

      Das will der OB dem Herrn Professor wohl nicht sagen. So wenig, wie er sagen will, dass er Flüchtende zu Sündenböcken machen muss, weil man sich auf die Art als Führer leider immer noch profilieren kann in manchen Regionen Deutschlands. Nein, wir schöpfen längst nicht „alle gesetzlichen Möglichkeiten aus“. Und das ist auch gut so. Denn in einer Demokratie müssen Gesetze durch das Volk getragen werden. Und dazu muss das Volk ihren Sinn erfassen.

       

      Angenommen, allen Jungen und Männer dieses Landes würde schon bei ihrer Ankunft eine DNA-Probe entnommen – würden dann die Vergewaltigungen aufhören? Nein. Aufhören werden sie erst, wenn auch der letzte Mann begriffen hat, dass Frauen keine Gegenstände sind, die sie für ihre Triebabfuhr missbrauchen dürfen – und Zugang zu Alternativen hat.

       

      Apropos: Ob wohl die von Palmer erwähnte Statistik zu Sexualstraftaten auch die Übergriffe pädophiler Priester einschließt? Oder fallen die in die Rubrik „Dunkelziffer“, weil der Glaube im Zweifel auch nach Ansicht von Kirchenfürsten ja doch eher eine Privatsache (der Kirchen) ist? Ich könnte mir immerhin vorstellen, dass die Männer mit der schwarzen Haut ein ähnliches Problem haben wie die Männer mit den schwarzen Soutanen: Der Druck ist groß. Die Chancen sind einfach zu klein dafür.

       

      Ach ja, eins noch: Vielleicht sollte man ja auch Leute, die aus Chikago nach Deutschland geflüchtet sind, vor Abschiebung schützen. Die entsprechende Forderung bietet sich politisch geradezu an. Sie kostet wenig und würde den Nerv gewisser demokratiefeindlicher Kreise sicher treffen. Über die (wesentlichen) Unterschied, die es zwischen Chikago und Afghanistan gibt, kann man ja tunlichst hinwegschweigen als argumentativ schwacher, nichtsdestotrotz aber doch erfolgsorientierter Politiker ohne Moral und Volksbildungs-Ambitionen.

      • @mowgli:

        Nun, da haben Sie sich ja wirklich ziemlich echauffiert.

        Wenn man Sexualität als Grundbedürfnis anerkennt, dann ist Ihr Vergleich von Männern mit schwarzer Soutane und schwarzer Haut nicht völlig absurd.

         

        Ist Ihnen aber bewußt, dass der Professor mit seiner Tochter das wohl auch unterschreiben würde. Vielleicht hat er ja nicht Angst, weil er den schwarzen Mann allgemein für triebhafter und zügelloser hält. Sondern eben weil er die Statistik gelesen hat, dass 80 % der Asylbewerber Männer sind, weil ihm bewusst ist, dass sie es wegen ihres geringen sozialen Status es schwerer haben, eine Partnerin zu finden. So verstehe ich auch Ihre Chancenanalyse.

      • @mowgli:

        Danke.

      • @mowgli:

        "Aufhören werden sie erst, wenn auch der letzte Mann begriffen hat, dass Frauen keine Gegenstände sind, die sie für ihre Triebabfuhr missbrauchen dürfen "

         

        Und wie lange wollen Sie da drauf warten? Bis zum nächsten menschlichen Evolutionsschub?

         

        Mindestens bis dahin ist's ja wohl kein Problem, ein Wattestäbchen in den Mund zu nehmen. Nichts anderes wie ein erweiterter Fingerabdruck, den wir bereits ewig nutzen. Und es stimmt auch: es dient der schnelleren Aufklärung und beugt Falschverdächtigungen vor. Ist ein Vergewaltiger in der Gegend, muss man doch das Nötigste tun, diesen möglichst schnell dingfest zu machen. Was interessiert da dieses ganze ideologische Gewäsche?

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Grmpf:

          Ganz ehrlich, DNA aller Menschen nehmen im Land und die die reinwollen, in einer Datenbank sichern und Serienmörder und Vergewaltiger werden wesentlich scheller geschnappt.

          • @83379 (Profil gelöscht):

            Nun, das wär jetzt auch wieder übertrieben. Aber in bestimmten Fällen macht es Sinn sich kooperativ zu zeigen und das kommt ja immer mal vor, auch bei der Bevölkerung allgemein:

             

            "Die Kriminalität kennt keine Sommerpause. So arbeiten auch die im Mordfall Bögerl ermittelnden Spezialisten der Soko Flagge durch, tun sich aber offensichtlich schwer, mit der bereits vor fünf Monaten gestarteten DNA-Massentest weiter voran und schließlich zu einem Ende zu kommen.

             

            Von 3327 ursprünglich ins Visier genommenen Männern aus Neresheim gelten nach aktueller Darstellung des Polizeipräsidiums Ulm mittlerweile 3160 als überprüft. Die meisten von ihnen haben wunschgemäß eine DNA-Probe abgegeben,..."

             

            Wenn's unnötig ist

            "doch sind auch Personen darunter, die ein wasserdichtes Alibi nachweisen können, sodass sich die Teilnahme an dem Massen-Gentest erübrigt hat." http://m.swp.de/heidenheim/lokales/heidenheim/fall-boegerl_-dna-verweigerer-spueren-jetzt-druck-9297474.html

            • @Grmpf:

              So, und jetzt erklären Sie mir mal:

              Nach Palmers eigenen Angaben in dem Interview lag die Schwierigkeit von dem letztlich als Täter identifizierten Asylbewerber darin, dass er nicht zu Hause war, als die Beamten unangemeldet auftauchten. Das kann mir auch passieren und Ihnen auch.

              Wieso schreibt man dann keine Mitteilung, dass er sich bitte melden soll, sondern fordert automatisch ein Gesetz, dass alle Menschen, die eine ähnliche Hautfarbe haben wie der nicht Angetroffene, sofort automatisch sich mit einer DNA-Probe registrieren lassen sollen?

              • @Age Krüger:

                Wenn man schon gesicherte Indizien hat, dass der Täter nun mal z.B Schwarzer war, wird man halt bei keinen Isländern DNA-Analysen machen. Auch bei Deutschen werden DNA-Tests gemacht und niemand spricht von weißer Diskriminierung. Darum geht es hier doch nicht. Man will den Täter finden und gesichert überführen.

                • @Grmpf:

                  Dann haben Sie nicht verstanden, was Palmer fordert.

                  Palmer will von jedem Asylbewerber, der einreist, automatisch eine DNA-Probe. Völlig verdachtsunabhängig.

                   

                  Und das ist eine Forderung, die ich noch nicht mal von Höcke gehört habe.

  • Danke für das unaufgeregte, sachliche Interview. Ich finde da wenig, was ich Herrn Palmer vorwerfen könnte. Er versucht sich in Pragmatismus. Das ist nachvollziehbar, denn Politiker müssen im Alltag umsetzbare Entscheidungen treffen. Von den Bundesgrünen kommt dagegen zuerst mal Ideologie, und dann lange nichts. Das wäre anders, wenn sie ebenfalls an der Regierung wären. Wie wenig in einem solchen Fall noch von der Ideologie übrig bleibt, erleben wir gerade mit dem Berliner Senat: Böses Erwachen und Enttäuschungen beim grünen Klientel.

    • @Mark_Sch:

      Ne schöne Jross an all die, die unfehlbar sind (BAP)....

       

      "Man kann nicht alle aufnehmen"

      Palmer betont in diesem Interview ausdrücklich, dass man nicht alle aufnehmen kann, weil vor Allem die Gesellschaft das nicht akzeptiert.

      Und weil sie es aktuell tatsächlich nicht akzeptiert - weder in Sachsen noch in BW - noch auf europäischer Ebene, gibt ihm die Geschichte bis dato zweifelsohne recht.

      Natürlich hört man ungern, dass man selbst Teil des Problems ist.

       

      Wer sich darüber aufregt, sollte für dieses Dilemma zumindest eine Lösung in der Tasche haben. Ich bin gespannt.

       

      @Mowgli:

      Triebabfuhr ist ein extrem schlechter Ratgeber. Aber geschenkt. :-)

    • @Mark_Sch:

      Danke auch für den unaufgeregten Kommentar (im Gegensatz zu vielen anderen Kommentaren hier).

       

      Palmer - ich mag seine plakativen Sprüche auch nicht immer - bewegt sich hier auf vermintem Terrain, wo jeder eine vorgefertigte Meinung und Prioritäten hat - und sich ggf. das Interview nicht zweimal durchliest.

       

      Ja, DER Vergewaltiger ist meist ein Deutscher Ehemann oder Onkel.

      Dennoch fällt auf, das man Deutsche nicht zum DNA-Test zwingen kann, auch wenn die Verdächtigen aus einer überschaubaren Gruppe stemmen (z.B. Dorf).

      Bei Asylanten soll das dann möglich sein.

      Rassismus?

      Andererseits - Palmer erwähnt auch, dass für die Asylanten die Identifikation der Verbrechers viel wichtiger ist als für obige Dorfbewohner.

       

      Man muss seine Meinung nicht teilen, aber ist das naiv oder rassistisch?

  • "Es ist übertrieben, so zu tun, als wären auch jährlich eine Million Flüchtlinge kein Problem."

     

    Was ließe sich daraus ableiten? Jahr für Jahr kommen 1 Mio Flüchtlinge zu uns - Ende nicht absehbar.

     

    Im Jahr 2015 sind 890000 Flüchtlinge, in 2016 320000 nach Deutschland gekommen. Laut BAMF und de Maizière ist die Tendenz stark sinkend.

     

    Das ist Demagogie, wie sie von Ultrarechten gebraucht wird, denn ansonsten hat niemand behauptet oder so getan, dass zukünftig D im Jahr 1 Mio Flüchtlinge verkraften soll. 1 Mio - eine magische Zahl in keinem temporären Verhältnis, als "im Jahr" kann schon mal Angst machen - so geht Politik unter der Gürtellinie - eben übertrieben

     

    Herr Palmer, bleiben Sie in Tübingen OB, da brennt nicht so viel an!

    • @lions:

      Also finden sie die Schließung der Balkanroute richtig?

      Denn nur dadurch gibt es sinkende Zahlen.

      Und auch nur in Deutschland + den Transitländern.

       

      Im übrigen nimmt Kanada 1% der Bevölkerung im Jahr auf, das sind bei uns auch 800.000, gehen tut das also.

      • @Peterbausv:

        Ich glaube nicht, dass Deutschland 1 Mio Flüchtlinge jährlich verträgt, denn und nur darin hat Palmer recht, machten viele Deutsche das nicht mit. Unmittelbare Folge wäre eine Erstarkung der AfD u.a. gewesen, die den Prozess der Aufnahme gekippt hätte. Die Schließung der Balkanroute ist eine Notbremse gewesen, die dem Durchschnittsdeutschen Luft gemacht hat - Es war eine Zerreißprobe. Btw: Meine persönliche Grenze liegt aber gegenüber dem Durchschnitt um einiges höher. Was aber weitgehend ausgespart wird ist, dass die Schließung der Balkanroute nicht alternativlos war - eben nur die Notbremse. Im Vorlauf hätte Europa nicht aufnahmebereite EU- Länder ins Gebet nehmen müssen. Des weiteren ist in den Anrainerstaaten die Errichtung von Flüchtlingscamps, die den Namen menschenwürdig verdienen, verpasst worden- siehe Libanon oder Jordanien. Der Druck an den EU- Außengrenzen ist eine Folge davon. Die Zahlungen von D und anderer Staaten an UNHCR ist seit einigen Jahren ständig verringert worden, sodass letztere ihre Arbeit nur sporadisch aufnehmen konnte. Man hat die Menschen dort allein gelassen und sie haben sich auf den viel weiteren Weg gemacht. Die Schließung der Balkanroute war bei Betrachtung aller Umstände und vorangegangenen Fehlleistungen richtig, aber ich sage das nur in Kenntnis meiner Mitmenschen hierzulande, nicht aus meinem persönlichen Befinden heraus.

        Palmer aber zeichnet ein Bild, als ob es eine große Mehrheit gäbe die meint, 1 Mio pro Jahr wären kein Problem. Die gibt es nicht und somit ist seine Aussage gefährlich und befeuert die Angst. Wer sagt, dass 1 Mio kein Problem wäre, der muss benannt sein und nicht in die spekulative graue Masse verschoben werden.

      • @Peterbausv:

        Ich tippe ja drauf, dass Boris Palmer den Typus der Zukunft bei den Grünen darstellt. Sein Erfolg spricht dafür - die Grünen gewinnen ja nun nicht viele Bürgermeisterwahlen.

         

        Gut, wenn dieses Thema endlich ernsthaft diskutiert wird. Ob man Palmer leiden kann oder nicht, ist dabei egal. Die Konzepte aus den 90ern waren bei der Integration ja nun wenig erfolgreich. Die Ängste sind aber da. Wäre schön, wenn die linken Parteien die Diskussion nicht nur der AFD überlassen.

      • @Peterbausv:

        Kanada nimmt nicht knapp 1 % Flüchtlinge auf, sondern Einwanderer allgemein. An Flüchtlingen waren es 2016 nur 40.000. 2017 sollen es nur noch 16.000 sein.

         

        Für die übrigen Einwanderer gelten scharfe Regeln - wie es typisch ist für klassische Einwandererländer. Nur die besten sollen kommen. Eine Balkanroute würde Kanada niemals zulassen.

      • @Peterbausv:

        Die Fläche Kanadas (9.985.000 km²) sollte mit der Deutschlands (357.376 km²) aber auch verglichen werden. Immerhin ist Kanada das 2. größte Land der Welt und hat dabei nicht mal die Hälfte der Einwohner Deutschlands. In der Vergangenheit war Kanada sehr strickt, was Einwanderung anbelangte, orientierte sich am Bedarf. Hat sich etwas geändert, http://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/kanadas-einwanderungs-punktesystem-wird-reformiert-13405077.html

        aber im Vergleich zu dem was Deutschland seit 2015 aufnahm und natürlich ab den 60ern mit Gastarbeitern, und bezogen auf Fläche, ist Kanada ein Witz. Also wenn man schon darauf Wert legt.

    • @lions:

      "Im Jahr 2015 sind 890000 Flüchtlinge, in 2016 320000 nach Deutschland gekommen. Laut BAMF und de Maizière ist die Tendenz stark sinkend."

       

      Vor der Wahl ist nicht nach der Wahl...

       

      der Satz stammt sogar von Frau Merkel...was jetzt erzählt wird (so oft erlebt) braucht eh niemand ernst nehmen -egal welche Partei.

      • @Grmpf:

        Mit subjektiven Wahrnehmungen macht man keinen Staat. Haben Sie die Flüchtlinge gezählt oder nähren Sie bloß Ihr nebulöses Misstrauen. Herr Palmer scheint allerdings genauso viel zu wissen wie Sie; Die verschörungstheoretische Front steht!

        • @lions:

          Der Familiennachzug gilt nicht als Flüchtling und wird daher nicht gezählt ... es wurden aber 100.000 entsprechende Visa allein in 2016 ausgestellt. Ab Herbst können die ersten Flüchtlinge, die nach der Grenzöffnung 2015 gekommen sind, ihre Familien nachholen ...

           

          Da kommt auch ohne Schlepper im Mittelmehr was auf uns zu ....

        • @lions:

          "Mit subjektiven Wahrnehmungen macht man keinen Staat. "

           

          Kommt drauf an, ob die subjektive Meinung eine Mehrheit erreicht...

           

          Was diese Sache anbelangt können es Merkel und De Maiziere nicht voraussagen. Dass für sehr viele Leute weiterhin Interesse besteht, ihre Heimat zu verlassen wird aber doch hier stets mit moralischem Unterton gesagt.

  • „Schweigen wäre falsch“, dem möchte ich widersprechen, manchmal ist Mund halten die bessere Wahl. Aber das Interview ist ein deutliches Bild über den Sinneswandel und daraus resultierenden Untergang der einstmals grünen Grünen

    • @Hulle:

      Das stimmt, die Grünen hatten den Zug der Zeit verpasst. Allerdings andere Parteien wohl auch, sonst hätte die AfD als Neuling nicht so viel Zuspruch erfahren. Aber die Grünen bewegen sich ja nun gerade, wie man an Palmer sieht.

       

      Mundhalten ist für eine Demokratie, die immer vom Diskurs lebt, nach meiner Meinung tödlich.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @rero:

        Wenn man sich so umschaut kann von Mund halten ja wohl kaum die Rede sein.

        Eher von Leuten, die den Mund viel zu voll nehmen, wie zB. bei einem gewissen OB einer süddeutschen Kleinstadt ...

  • Der inflationäre und unreflektierte Gebrauch des Begriffes "Rassismus" nervt !

     

    Wir wissen inzwischen, das Menschen mit schwarzer Haut in der Lage sind einen Doktortitel zu erwerben,

    oder Flugkapitän zu werden.

     

    Wir wissen aber auch, dass Menschen abhängig von ihrer Religion und Kultur - unterschiedliche Wertvorstellungen entwickeln - und es ist eine Binsenweisheit, dass die Scharia nicht unserem Verständnis von Gerechtigkeit entspricht.

    Das ist aber keine genetische Prägung sonder eine memetische - sprich, reine Information. Ein Mem ist eine Idee oder eine Verhaltensweise die gelernt wurde - zum Beispiel, dass Frauen nichts wert sind.

     

    Die memetische Perspektive enthält im Gegensatz zur Rassistischen, die Hoffnung, daß sich schlechte Verhaltensweisen durch bessere ersetzen lassen - Stichwort: Integration.

    Der Begriff "Rassismus ist nur irreführend sondern ein Totschlag Argument - damit bringe ich jede Diskussion um - und die brauchen wir notwendiger denn je - insofern ist Palmers Haltung absolut begrüssenswert.

    • @Karo:

      Das ein Mensch muslimisch ist heißt ebensowenig, dass dieser für die Scharia ist, wie auch Christ_innen, für eine wortwörtliche Auslegung der Bibel insbesondere des Alten Testamentes sind - à la

      "Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; ..." (3.Mose 20,13)"

      • @Uranus:

        Das ist, wenn man sich nur auf die Schrift selber konzentriert, richtig. Allerdings gibt es nicht nur die zugrundelegende Ideologie, sondern auch eine Wirklichkeit in der diese gelebt wird. Unter dem Gesichtspunkt dieser real existierenden Religiösität ist der Islam im Vergleich zum Christentum momentan deutlich destruktiver. Allein schon weil die Mehrheit der im Nahen Osten und Afrika lebenden Muslime ihren Glauben sehr ernst und oft auch beim Worte nehmen. Das kann man über die meisten Christen kaum sagen,...

      • @Uranus:

        Die Christen haben aber auch das Neue Testament, dass viele Regeln des Alten ablöst. Das gilt auch für Ihr Zitat.

        • @rero:

          Oh, sind die Korintherbriefe und andere Machwerke von Paulus aus dem NT entfernt worden?

  • ich habe an dem Interview nichts falsches gefunden. Die Äußerung von Menschen mit Migrationshintergrund, dass sie sich mehr Härte gegen kriminelle Zuwanderer wünschen, habe ich auch schon oft von diesen gehört, die am allerstrengsten mit diesen sind.

  • Palmer stellt richtige Fragen und entlarvt vorherrschende Doppelmoral von Grün bis Seehofer. Niemand wird gern entlarvt. Von daher wird er auch viel kritisiert. Die Antworten muss die Gesellschaft gemeinsam finden. Nicht alle Antworten von Palmer sind stimmig. Das spielt aber keine so grosse Rolle, wenn andere nicht einmal darüber diskutieren wollen.

    Jede_r Politiker_in hat ein Geltungs- und Wirkungsbedürfnis - sonst würden sich diese Leute diesen Zirkus nicht antun. Daher ist dieser Vorwurf (in den Kommentaren, nicht im Interview) lächerlich.

    • @Velofisch:

      Nee, die richtigen Fragen stellt er eben gerade nicht. Es ist zum Beispiel eine bedenkenswerte Frage, wie wir mit Gästen in diesem Land umgehen, die schwere Straftaten begehen - abschieben oder hier bestrafen etc.(Die stellen sich aber trotz aller populistischen "niemand sagt es außer uns"-Rhetorik so ziemlich alle hier im Land.)

      Wozu aber muss Herr Palmer zum Stellen solcher Fragen Fotos von dunkelhäutigen Menschen am Bahnhof ins Internet stellen? - Menschen, die vermutlich überhaupt nichts getan haben, sondern nur qua Hautfarbe dem Herrn Palmer als "Symbolbild" für "bedrohlich" und "gefährlicher Straftäter" hinhalten müssen? Das ist kein realistischer Umgang mit realen Problemen, sondern blanker Rassismus und tumbes Schüren von rassistischen Vorurteilen.

      Ditto für die vom dunklen Fremden bedrohte "blonde" Tochter: Was soll denn diese Rassenschande-Rhetorik vom bedrohten blonden blauäugigen Ariertöchterlein? Wieso ist eine Vergewaltigung schlimmer oder bedrohlicher, wenn das Opfer blond und nicht dunkelhaarig oder dunkelhäutig ist? Das ist kein realistischer Umgang mit Themen wie Vergewaltigung oder Fragen kultureller Werte, sondern wiederum blanker Rassismus.

      Etc.

      Etc.

      Bei Herrn Palmer sind das keine Einzelfälle, sondern er kommuniziert permanent und bewusst it solchen Entgleisungen. Sie sind kein "Ausrutscher", und sie sind auch kein etwas unschöner Aspekt von ansonsten ganz richtigen und ganz realistischen Fragen, sondern ein integraler Teil davon, wie Herr Palmer welche Fragen auf komplett falsche Art stellt - und mithin von solch falsch gestellten Fran auch kaum gute, realistische Antworten zu erwarten sind.

      Unfassbar, dass Leute wie Sie, Gabriela S. oder Lulu Schlawiner darin nicht das geringste Problem erkennen.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Danke auch von mir für diesen Kommentar!

    • @Velofisch:

      Buchstabe für Buchstabe richtig. Danke, I`m feeling not alone.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @lulu schlawiner:

        Es ist ja so gemütlich in der Volksgemeinschaft mit entsprechendem Empfinden, gell ?

  • Kurzfassung: Palmer will „diese kleine Gesetzesverschärfung“, um uns „diese Angst“ zu nehmen http://taz.de/!5432230 gefühlte Sicherheit vor Grundrechten☹

  • Ein gutes Interview Herr Stieber. Die Fragen sind ausgewogen, nicht zu polemisch, aber auch nicht zu zahm. Danke dafür!

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Was macht Palmer so besonders?

    Dass er provoziert?

    Er ist nur einer von 12.000 BürgermeisterInnen, der Sarrazin der Grünen zwar, aber das ist doch eher ein Grund dafür, das Buch einer kritischen Lesung zu unterziehen, anstatt diesem Populisten Statt für seine rassistischen Ansichten zu geben.

     

    Offenbarend ist, dass Palmer und seine Anhänger)noch nicht mal ansatzweise sehen, was für eine rassistische Basis das Prinzip hat, ein Serienvergewaltiger solle doch besser afghanische Frauen vergewaltigen, als deutsche. Nichts anderes steckt hinter der Behauptung, die Verbrechen könnten durch eine "rechtzeitige" Abschiebung "verhindert" werden.

     

    Ein Armutszeugnis ist es für die taz, so etwas nicht ganz klar zu entlarven und leider ist das bei der üblichen Terroristen-Abschiebedebatte ebenso. Da geht es auch nur darum, dass der Gewalthoschi doch bitte woanders Leute umbringen soll.

     

    Die Messerattacke von Hamburg hätte verhindert werden können, hallt es wieder durch die Medienlandschaft, man hätte den Täter nach Norwegen abschieben können.

    Wenn ich sowas höre wird mir schlecht. Als wäre eine Messerattacke in Oslo oder Trondheim irgendwie wünschenswerter?!

     

    Doch:

    Mensch ist Mensch und Leben ist Leben!

     

    Rassismus ist in der bürgerlichen Mitte zu Hause, das hat sich noch nicht geändert.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Danke. Leute wie Sarrazin, Palmer, Gauland oder Wagenknecht bekommen völllig zu Unrecht so breiten Raum ...

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Nur weil man nicht will, dass die eigene Tochter vergewaltigt wird, wünscht man das ja keiner anderen.

       

      Ansonsten denke ich, dass viele Männer aus gewissen Ländern in ihrer Männlichkeit überfordert sind, wenn sie etwa gewohnt sind, Frauen nur in Burkas zu sehen und hier dann bein- und fast pofrei. Das wird womöglich falsch interpretiert, genauso wie ein nettes Lächeln. Und es sind viele Machos darunter, für die es selbstverständlich ist, dass die Frau willig zu sein hat, bzw. "genommen" werden darf.

  • Jedenfalls muss ich mir keinen Kopf mehr drum machen, ob ich die Grünen wähle. Ich habe noch nie rechts gewählt, und werde das auch in Zukunft nicht tun.

    • @Kaboom:

      Ich bin ehrlich gesagt auch froh, nicht in Tübingen zu leben. Sonst könnte ich die Grünen bei der nächsten Wahl nicht wählen.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Falsch .... für Wähler die auf die "richtigen" Ängste anspringen.

         

        Da wären der Dieseltod, die Rückkehr der Nazis und natürlich (grüner Wahlkampfschlager) dass AKW's in Ba-Wü von Tsunamis überflutet werden.

        Dann hätten wir noch die Angst vor dem Chlorhühnchen und ganz allgemein die Angst dass hier alles an Arsch geht wenn wir mit Amerika nen Freihandelspakt vereinbaren.

         

        Sind natürlich keine "Ängste" sondern berechtige Kritik.

        Angst schüren tut ja nur der politische Gegner.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Ich vermute, Sie haben bei dem falschen Kommentar auf antworten geklickt. Ich spreche hier nur für und über mich.

           

          Nehmen wir mal an, dass Sie eigentlich auf diesen Kommentar eingehen wollten:

           

          > Kurzfassung: Palmer will „diese kleine Gesetzesverschärfung“, um uns „diese Angst“ zu nehmen http://taz.de/!5432230 gefühlte Sicherheit vor Grundrechten☹

           

          Ich kritisiere hier nicht in erster Linie, dass er Ängste ernst nimmt. Ich kritisiere, dass er Ängste als Handlungsaufforderungen nutzt, seine geforderten Maßnahmen die Ursache für die Angst aber nicht beheben, sondern verschlimmern. Gefühlte Sicherheit durch Gesetzesverschärfungen hält nie lange an, sondern wandelt sich schnell in noch größere Angst, denn die Angst wurde durch die Gesetzesverschärfung bestätigt.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Meine Fantasie reicht nicht aus, um mir das Paralleluniversum vorzustellen, in dem ich leben müsste um diese Gurkentruppe jemals zu wählen....

      • @Arne Babenhauserheide:

        Das ist mal ein Grüner der nicht Links oder Rechts steht sondern einfach nur Verantwortung hat. Wegen Frau Peter hatt ich mir vorgenommen die Grünen nie mehr zu wählen, bei Herrn Palmer würde ich dann aber doch wieder.

        • @Klartexter:

          Sie können ja nach Tübingen ziehen, wenn Ihnen Herr Palmer so zusagt.

           

          In einem Ortsteil in Tübingen wurden zuletzt Feinstaubwerte gemessen, die nach Aussagen der Meßstelle noch die Werte in Peking übertreffen.

        • @Klartexter:

          Verantwortung wäre zu fragen, welche Maßnahmen wirklich die Ursache für die Angst bekämpfen, und nicht welche Maßnahmen zwar Stimmen bringen, die Angst aber verschlimmern. Verantwortung wäre auch, zu fragen, welche Probleme wirklich am meisten Schaden anrichten, und diese Probleme anzugehen, statt Scheinlösungen (mit Nebenwirkungen) für Probleme zu fordern, die gerade in der Öffentlichkeit stehen.

  • Palmer nutzt das Thema als Vehikel für die eigene Wichtigkeit, das halte ich für verwerflich. OB von Tübingen, was sagen die OBs von Hanau, Kaiserslautern und Oldenburg zu dem Thema? Interessiert die breite deutsche Öffentlichkeit auch nicht. Natürlich sollte man die Ängste der Unterschicht ernstnehmen und nicht abtun. Aber genauso sollte man sich an die Realitäten halten. Das Abendland ist bis dato noch nicht untergegangen, die Kriminalität ist nicht in die Höhe geschnellt. Deutschland geht es in Vielem besser als je zuvor. Wer den Alarmismus der AfD mitmacht fischt im Trüben. Ängste und Realitäten sind eben nicht das gleiche, genau dieses Spiel treibt die AfD.

     

    Und für äußerst bedenklich halte ich, wenn man Straftäter in jedes Land abschieben können soll, die "guten" Flüchtlinge allerdings Schutz genießen sollen. Wenn Gefahr für Leib und Leben besteht, darf in ein solches Land NIEMAND abgeschoben werden.

  • Die Grünen wären gut beraten, wenn sie Herrn Palmer als Wortführer für eine innerparteiliche Debatte nutzen würden. Herr Palmer ist der Brückenschlag, um die Grünen im September für breitere Wählerschichten wählbar zu machen.

    • @casio:

      … und gleichzeitig für andere breitere Wählerschichten unwählbar zu machen — für Wählerschichten, die ihr Fähnchen nicht nur aus Angst heraus verteilen.

      • @Arne Babenhauserheide:

        ... und darum müssen wir wohl auch bei der nächstenWahl hinterher unseren Frust wegsaufen

  • An den Leserkommentaren kann man sehen, wie gespalten die Meinung zum Thema bei den Linken ist...

    • @Cededa Trpimirović:

      Muss man, um hier einen Kommentar abgeben zu können, vorher einen "Links-Test" machen?

       

      Ich kann mich nicht entsinnen, dies bei meiner Registrierung gemacht zu haben. Scheint ja wohl nun der Fall zu sein, wie Sie schreiben.

      Na dann, herzlichen Glückwunsch zum Bestehen als "Linker".

      (Wäre aber wirklich das erste Mal in der Geschichte, dass alles, was sich "links" nennt, nicht die gleiche Meinung hat!)

  • Bei Herrn Palmer habe ich immer den Eindruck da redet ein Erwachsener. Er ist eben kein pubertierende Schulbänkler der in die Jahre gekommen ist, wie so viele ......

    • @lulu schlawiner:

      Wie ein Eindruck täuschen kann …

    • @lulu schlawiner:

      Ich habe auch öfters den Eindruck, dass der nie eine Schulbank gesehen hat.

  • 3G
    39562 (Profil gelöscht)

    Danke, Herr Palmer, Ihre Worte decken sich zu 100 Prozent mit meiner Einstellung zu den Dingen. Ihre Argumente sind logisch, bodenständig und deswegen außerordentlich bedeutsam. Aber mir ist auch klar, dass manchem grünen Sozialromatiker, der nicht in der Verantwortung steht, das nicht verstehen wird.

    Unsere Politik und unser Strafrecht müssen sich an neue Anforderungen, die wir vorher so nicht kannten, anpassen. Und wenn dafür zweierlei Maß nötig ist, dann ist das so. Es gibt halt Menschen, die wegen ihres kulturell-religiösen Hintergrundes nicht an der Lage sind, sich an unsere essentiellen Spielregeln zu halten. Da müssen wir schon lernen, eine Sprache zu sprechen, die von denen auch verstanden wird.

    • @39562 (Profil gelöscht):

      > Es gibt halt Menschen, die wegen ihres kulturell-religiösen Hintergrundes nicht an der Lage sind, sich an unsere essentiellen Spielregeln zu halten.

       

      Hm, stimmt eigentlich. Aber unser Grundgesetz verbietet es (zu Recht), Gesetze zu machen, die nur Norbert Zimmer betreffen.

       

      Beachten Sie, dass Sie es sind, der gerade unsere Spielregeln ändern will.

    • @39562 (Profil gelöscht):

      "Es gibt halt Menschen, die wegen ihres kulturell-religiösen Hintergrundes nicht an der Lage sind, sich an unsere essentiellen Spielregeln zu halten."

       

      Ja und?

      Irgendwie haben wir die Sachsen und die anderen Ossis ja doch größtenteils dazu gebracht, sich zumindest teilweise, wenn es ihnen gerade in den Kram passt, sich an zivilisierte Maßstäbe so halbwegs halten zu können zu versuchen...

    • @39562 (Profil gelöscht):

      "Es gibt halt Menschen, die wegen ihres kulturell-religiösen Hintergrundes nicht an der Lage sind, sich an unsere essentiellen Spielregeln zu halten. Da müssen wir schon lernen, eine Sprache zu sprechen, die von denen auch verstanden wird."

       

      Und um unsere essentiellen Spielregeln zu halten beuten wir Länder so lange aus bis nicht nur hilfsbedürftige sondern auch kriminelle sich gezwungen fühlen zu fliehen?

      Vielleicht sollten Sie arabisch lernen um "von denen" auch verstanden zu werden.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Kommentar entfernt. Bitte kommentieren Sie respektvoll.

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Das ist eben das Problem. Sobald Leuten nichts mehr einfällt werden sie aggressiv und fangen mit Beleidigungen an. Aber es ist auch Praktisch. So sieht man direkt, wenn man aus einer Diskussion in Zukunft ausschließen kann

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Aha - SOEINFACHISTES ?

      • 1G
        1714 (Profil gelöscht)
        @Karo:

        Ja!

  • Er hat doch im Kern mit allem, was er sagt, recht. Ob er in der richtigen Partei ist, muss er selbst beurteilen. Aber den unbequemen Wahrheiten, die er anspricht, müssen sich alle stellen, auch die Linken.

    • @verflixt:

      Er liefert halt leider keine Lösungen für echte Problem, sondern Scheinlösungen für gefühlte Probleme; Scheinlösungen, die die dahinterstehenden Ängste bestätigen und verschlimmern.

  • Palmer ist nicht nur ein eitler Politiker, sondern auch ein Mann mit Neigung zur Demagogie. Er verortet die 'Ängste' vor den Fremden bei der Unterschicht und wirft den liberalen Eliten vor, dies nicht zu berücksichtigen. Und die Wirklichkeit: Vor allem gutsituierte Bürger und Stadtviertel wehren sich gegen Flüchtlingsheime - sie haben Angst um ihre Immobilien. Und der Herr Palmer brachte ja dann einen dieser Vertreter, den Professor mit der blonden Tochter ins Spiel. Palmer will nach Oben und da ist ihm so ziemlich jedes Mittel recht....

    • @Philippe Ressing:

      Daumen hoch

  • Was für ein Schwätzer.

  • Das ist ein sehr ehrliches Interview, danke.

  • Ein aufrechter und pragmatisch denkender Grüner. Wenn die Grünen im September nicht an der 5% Hürde scheitern sollten, dann ist das solchen Politikern zu verdanken.

    • @Iannis:

      Ironie bitte kennzeichnen

    • @Iannis:

      Nein, dann ist es Leuten zu verdanken, die sich von einem sich grün nennenden, ganz klassischen deutschen Rassisten wie Palmer nicht abschrecken lassen. Palmer ist der Sarrazin der Grünen, jemand, der mit weißem Überlegenheitswahn Politik macht.

      • @Kunz:

        Mei, hat der a Glick, dass a net blond is...

        • @Grmpf:

          Erst fand ich Ihren Beitrag ja nur witzig. Als ich das zweite Mal darüber nachdachte, konnte ich mir vorstellen, dass Sie wirklich recht haben.

      • @Kunz:

        eim afraid so tuh. im ruhrgebiet würden wir sagen: der seeghers is unkoscher...

    • @Iannis:

      Es gibt aber neben Herrn Palmer bei den Grünen noch Personal wie Frau Herrmann, Dr. Hofreiter und Herrn Beck. Wird also schwer mit der 5 % Hürde.

       

      Ein oder zwei Grüne Aushängeschilde werden die Partei nicht im Bundestag halten.

      • @DiMa:

        Och, Frau Herrmann kann auch anders. Wenn die Presse draußern ist, z. B. bei Besprechungen zur Gerhart-Hauptmann-Schule, dann kann sie mit Formulierungen auch mal die CDU rechts überholen.

  • Die entscheidende Frage wird nicht gestellt und nur zwischen den Zeilen beantwortet.

    Was ist eigentlich Rassismus und die Antwort, die ich Herr Palmer in den Mund legen würde, nach dem was der Subtext vermittelt, lautet: "Ich habe keine Ahnung, sicher ist, das legen weiße Politiker fest."

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Gutes Interview, gute Antworten!

    Nur..... die Ängste und Befürchtungen gibt es nicht nur in der "Unterschicht".

    Wobei ich diesen Begriff so gar nicht mag.

    • @39167 (Profil gelöscht):

      Tja, das werden eben manche, evtl. auch Sie nie lernen, dass man dann "UNTERschicht" ist, wenn man gewissen Ansichten öffentlich äußert.

      Da kann man studiert haben, da kann man reich geworden sein, da kann man Oberbürgermeister werden. Die Denke und das Benehmen verrät die Herkunft. Da braucht man keinen DNA-Test.

      • @Age Krüger:

        Schön wenn man sich die Welt so zurechtdefinieren kann.

         

        Hat zwar absolut nichts mit der Wirklichkeit, oder mit dem was ein Großteil der Bevölkerung dafür hält, zu tun - aber das hat ja die Grünen noch nie interessiert.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Das ist mir sowas von egal, was Die Grünen interessiert und was nicht.

           

          Aber stimmt schon. Man muss, um dem Begriff "Realität" einen Wert zuordnen zu können, wahrscheinlich auch wieder aus einer Umgebung stammen, in der man "Kant" oder "Feuerbach" wenigstens buchstabieren können musste. Ob die sogenannten Realos wie Palmer, Kretschmann oder Fischer aus so einer Ecke stammen, ist zu bezweifeln.